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Landkreis Oldenburg erleben! 2020

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46 WOHNEN UND NATUR<br />

Einzigartige Vielfalt zwischen<br />

Hunte und Weser<br />

Die Natur- und Kulturlandschaft im <strong>Landkreis</strong> <strong>Oldenburg</strong> ist vor allem<br />

durch die letzten Eiszeiten grundlegend geprägt worden. Heute wird<br />

sie zum einen durch die flachwellige Geest und zum anderen durch<br />

die ebenen Marschen im äußersten Norden charakterisiert.<br />

Neben Mooren, Schlatts (mit Wasser gefüllte Ausblasungsmulden<br />

aus der Eiszeit), Nass- und<br />

Feuchtwiesen, Heiden und Trockenrasen, neben<br />

Trockenwäldern mit Eiche über Buchenwälder bis<br />

Feuchtwälder mit Esche, neben Wallhecken, kleineren<br />

Bächen und der Hunte als größten Fluss<br />

kommen verschiedenste weitere Biotope vor, die<br />

je nach Ausprägung, Lage und Größe wiederum<br />

Lebensraum für teilweise seltene Tier- und Pflanzenarten<br />

bieten. Dabei ist das Vorhandensein „wilder“<br />

Natur mit den vielfältigen Altersstrukturen<br />

ebenso wichtig für die heimische Artenvielfalt wie<br />

der unterschiedlich starke Einfluss des Menschen.<br />

So benötigen einige Wiesenvogelarten vor allem<br />

bei der Nahrungssuche kurzrasige Wiesen. Auch<br />

bei der Fortpflanzung und Jungenaufzucht sind<br />

solche Wiesen zu bestimmten Zeitpunkten ein<br />

wichtiger Lebensraum. Besonders im Aubereich<br />

der Unteren Hunte sind letzte Rückzugsbereiche<br />

für Kiebitz, Rotschenkel und Co. zu finden.<br />

Dagegen ist der Einfluss des Menschen im Bereich<br />

der Ahlhorner Fischteiche und Sager Meere unterschiedlich<br />

stark. Die eher extensiv genutzten Fischteiche<br />

bieten der herausragenden Art der Sibirischen<br />

Winterlibelle einen der letzten Lebensräume<br />

in Niedersachsen. Daneben herrscht hier ein außerordentlicher<br />

Reichtum an Amphibien. Außerdem kommen<br />

in der Lethe und ihren Aubereichen Arten wie<br />

Fischotter und Kammmolch vor. Herausragende<br />

Bedeutung hat dieser Bereich außerdem für eines<br />

der letzten Steinkauzvorkommen.<br />

Zwischen Wildeshausen und <strong>Oldenburg</strong> nimmt<br />

die Natur an der Hunte wiederum eines ihrer wildesten<br />

Gesichter an und bietet so vom Menschen<br />

weitestgehend unbeeinflusste Strukturen. Hier<br />

können sich nicht nur Fischotter und Biber allmählich<br />

wieder ansiedeln, sondern es sind auch wichtige<br />

Bruthabitate für Eisvogel und Nachtigall zu<br />

finden. Die vorhanden Sandbänke bieten außerdem<br />

einen wichtigen Lebensraum für eines der<br />

nordwestlichsten Vorkommen der Grünen Flussjungfer.<br />

Doch nicht nur diese Libellenart findet im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> die Verbreitungsgrenze. Auch<br />

Arten wie Feuersalamander, Schlingnatter, Grauspecht<br />

oder Bachmuschel besitzen hier ihre nordwestlichste<br />

Heimat. Andere Arten wie beispielsweise<br />

der Uhu sind nach ihrer vollkommenen Ausrottung<br />

wieder auf dem Vormarsch.<br />

Ahlhorner Fischteiche wird ein<br />

465 Hektar großes Naturschutzgebiet<br />

im Westen des Naturparks<br />

Wildeshauser Geest in Niedersachsen<br />

genannt.<br />

Foto: © wikipedia, Cec-clp

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