16.03.2020 Aufrufe

IKZplus ENERGY 2_2020

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

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<strong>IKZplus</strong> 2 | März/April <strong>2020</strong><br />

www.ikz.de<br />

Solarmarkt-Prognose <strong>2020</strong> Seite 8<br />

Post-EEG-Anlagen Seite 12<br />

Elektroautos mieten Seite 28


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INHALT/INTRO<br />

Sanieren mit Erneuerbaren Energien lohnt!<br />

4 Firmen & Fakten<br />

35 Impressum<br />

32 Tipps & Trends<br />

Sonnenenergie<br />

8 Bei der PV steht ein Sturmlauf bevor<br />

Die Zukunft bei Photovoltaik und Solarthermie:<br />

Technik, Zahlen, Einschätzungen.<br />

12 Bloß nicht abbauen – oder doch?<br />

Post-EEG-Anlagen gehören noch lange nicht zum alten Eisen.<br />

14 Neue Wärme aus der Ferne<br />

Freiflächen-Solarthermieanlagen dienen Stadtwerken, ihre<br />

Netze zu dekarbonisieren.<br />

Bioenergie<br />

18 „Die Angebotsanfragen<br />

haben sich bei uns fast verdreifacht“<br />

Interview mit Stefan Ortner, Geschäftsführer Ökofen, zur<br />

Entwicklung der Pelletbranche.<br />

Energieeffizienz<br />

22 Keine Luftnummer<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen sind eine mögliche Technik<br />

bei geringer Heizlast.<br />

Für Sanierungswillige ist das<br />

Jahr <strong>2020</strong> gut gestartet: Die<br />

Förderkonditionen bei der<br />

BAFA (Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle)<br />

im Bereich der Heizungssanierung<br />

– Marktanreizprogramm –<br />

wurden modifiziert. Wichtigste<br />

Änderung: Die bisherige Festbetragsförderung<br />

wurde auf eine<br />

anteilige Förderung umgestellt.<br />

Biomasse- oder Wärmepumpenanlagen<br />

werden nun mit 35 % der Kosten gefördert. Für<br />

Gas-Hybridanlagen und Solarkollektoranlagen gibt es immerhin<br />

30 %. Außerdem wird der Ersatz alter Ölheizungen durch<br />

Biomasse-, Wärmepumpen- oder Hybridanlage mit einer zusätzlichen<br />

Prämie in Höhe von 10 Prozentpunkten gefördert.<br />

Die Maximalförderung liegt demnach bei 45 %. Je höher die Investition,<br />

desto höher der monetäre Zuschuss. Das verspricht<br />

eine rege Nachfrage auch nach hochwertiger Technik und dürfte<br />

Handwerk, Handel und Industrie gut gefüllte Auftragsbücher<br />

bescheren. Das haben erste Umfragen bereits belegt.<br />

Argumente pro Erneuerbare Energien gibt’s unabhängig davon<br />

mehr als genug, wie beim Studium dieser Ausgabe deutlich<br />

wird. Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Markus Sironi<br />

Chefredakteur IKZ Medien<br />

m.sironi@strobelmediagroup.de<br />

24 Kosten kappen<br />

PV-Eigenstromversorgung in Kombination mit Speichern<br />

und/oder Peak Shaving.<br />

26 Schwarzer Peter nicht beim Mieter<br />

Nutzerunabhängige Lüftungssysteme<br />

sind besser als die Fensterkippe.<br />

Smart Energy<br />

28 „Wir sehen uns als Energieversorger der Zukunft“<br />

Interview mit Sascha Koppe, Führungspersonal bei Sonnen,<br />

zum Thema Elektromobilität.<br />

12<br />

Bild: Shutterstock<br />

Bild: Sonnen<br />

Bild: Pixabay<br />

8 28<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 3


News-Ticker<br />

Starker Zuwachs bei<br />

solarer Fernwärme<br />

Stuttgart. In Deutschland wurden 2019 thermische<br />

Solarkollektorfelder mit einer Gesamtfläche<br />

von rund 35 000 m 2 für Fernwärmenetze<br />

neu installiert. Die Leistung der Solarwärme<br />

in der deutschen Fernwärme wuchs um etwa<br />

50 %.<br />

Größte Glas-Glas-PV-Anlage<br />

Dresden, Waalwijk/Niederlande. Solarwatt<br />

liefert 6690 Module für die europaweit größte<br />

Glas-Glas-Photovoltaik-Anlage auf dem Dach<br />

des Familienunternehmens Naber Plastics,<br />

insgesamt 1,9 MW p . Der Hersteller von Kunststoffprodukten<br />

wird die nachhaltig produzierte<br />

Energie vollständig in der eigenen Produktion<br />

einsetzen.<br />

Stand der Energiewende<br />

Berlin. Die neue AEE-Publikation „Bundesländer<br />

mit neuer Energie“ widmet sich auf<br />

etwa 230 Seiten den neuesten Entwicklungen<br />

der Energiewende auf Länderebene. Eine<br />

breite Palette an Daten, Fakten und Infografiken<br />

sowie Interviews mit den zuständigen<br />

Landesministern, energiepolitische Analysen<br />

und Best-Practice-Beispiele verdeutlichen die<br />

Schwerpunkte der jeweiligen Landesregierungen<br />

bei der Energiewende. Den Statusreport<br />

gibt es kostenlos.<br />

128 GW in 2035<br />

Eschborn. Die vier Übertragungsnetzbetreiber<br />

gehen in ihrer Entwicklungsprognose von<br />

bis zu 128 GW installierter PV-Leistung in 2035<br />

in Deutschland aus. Das wäre nach derzeitigem<br />

Stand ein durchschnittlicher Zubau von<br />

fast 5 GW PV-Leistung jährlich, davon entfallen<br />

mindestens 2 GW auf die Gebäude-Photovoltaik.<br />

Grünes Licht aus Brüssel<br />

Brüssel, Berlin. Die Europäische Kommission<br />

hat keine Einwände gegen eine höhere finanzielle<br />

Förderung von Elektrofahrzeugen in<br />

Deutschland. Die Bundesregierung hatte beschlossen,<br />

die Förderung bei Fahrzeugen bis<br />

40 000 Euro Nettolistenpreis um 50 % anzuheben.<br />

Bei Fahrzeugen über 40 000 Euro Nettolistenpreis<br />

steigt sie um 25 %.<br />

Ultraschnell laden<br />

Bochum. Der Mineralölkonzern Aral hat<br />

in den vergangenen Monaten an den ersten<br />

Tankstellen in seinem Netz in Deutschland<br />

ultraschnelle E-Ladesäulen in Betrieb<br />

genommen. Die Aufladung von E-Autos mit<br />

entsprechend geeigneten Akkus ist bis 80 %<br />

der Batteriekapazität innerhalb von 10-15 Min<br />

möglich, bei einer Ladekapazität von bis zu<br />

320 kW. Aktuell gibt es 10 Pilotstationen (Bochum,<br />

Dettelbach, Merklingen, Wittenburg<br />

und Schkeuditz).<br />

FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Tagebaupotenzial für PV eher klein<br />

Freiburg. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Auftrag von<br />

BayWa r.e. eine Potenzialabschätzung für schwimmende Photovoltaik-(PV)-Kraftwerke<br />

auf Braunkohle-Tagebauseen in Deutschland durchgeführt. Die sogenannten Floating-PV-Anlagen<br />

auf künstlichen<br />

Seen<br />

könnten nach<br />

Lehrmeinung<br />

dazu beitragen,<br />

Landnutzungskonflikte<br />

für<br />

den PV-Ausbau<br />

zu entschärfen.<br />

Das technische<br />

Potenzial auf<br />

Braunkohle-Tagebauseen<br />

in schen Braunkohletagebau-Gewässern kommt zu dem Ergebnis, dass knapp<br />

Eine Studie des Fraunhofer ISE zum Potenzial von Floating-PV auf deut-<br />

5 % der Fläche wirtschaftlich erschließbar wäre.<br />

Deutschland<br />

wird in der Studie<br />

auf 56 GW p geschätzt. Zum Vergleich: Die bisher in Deutschland installierte PV-Leistung<br />

bewegt sich auf 52 GW p zu. Nach Abzug der geschätzten für Freizeitaktivitäten,<br />

Tourismus, Natur- und Landschaftsschutz relevanten Flächen verbleibt laut ISE-Studie<br />

allerdings ein wirtschaftliches Potenzial von 2,74 GW p . Das gesamte wirtschaftlich<br />

erschließbare Potenzial für Floating PV-Kraftwerke schätzt das Projektteam auf<br />

4,9 % der theoretischen Seefläche. Für das Gelingen der Energiewende wird laut ISE in<br />

Deutschland – je nach Szenario – ein Photovoltaik-Ausbau von bis zu 500 GW benötigt.<br />

www.ise.fraunhofer.de<br />

Solarstrom für die Bahn<br />

Die Deutsche Bahn ist dabei, ihren Strombezug zu<br />

transformieren. Ein neuer Schritt ist, dass sie Solarstrom<br />

direkt nutzen wird.<br />

Berlin. Die Deutsche Bahn (DB)<br />

wird künftig Ökostrom direkt<br />

in das deutsche Bahnstromnetz<br />

einspeisen. Gebaut werden<br />

soll ein Solarkraftwerk<br />

im schleswig-holsteinischen<br />

Wasbek, das eine Leistung von<br />

42 MW p vorhält und jährlich<br />

38 GWh Strom erzeugen soll.<br />

Der Strom wird über das DB-<br />

Umrichterwerk Neumünster in<br />

das 16,7-Hertz-Stromnetz der<br />

Bahn eingespeist. Vorbehaltlich<br />

der Freigaben durch Fach- und Landesbehörden im Rahmen der laufenden Bauleitplanung<br />

sowie nach Zustimmung der Gemeinde soll der Baustart schnellstmöglich<br />

erfolgen. Die DB gibt an, heute bereits 60 % ihres benötigten Stroms mit Ökostrom abzudecken.<br />

Sie will bis 2038 zu 100 % grün sein. Die Direkteinspeisung ist auf diesem<br />

Weg ein neuer Meilenstein.<br />

www.bahn.de<br />

Bild: DB<br />

Bild: BayWa r.e.<br />

<strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Top-Preis<br />

bis zum<br />

30.04.<strong>2020</strong><br />

sichern!<br />

Bild: Naturstrom<br />

Der Düsseldorfer Ökostromversorger Naturstrom sichert sich über sogenannte Power<br />

Purchase Agreements (PPA) Solarstrom aus Solarkraftwerken, um diesen Haushaltskunden<br />

zu liefern.<br />

Solarstrom subventionsfrei<br />

Düsseldorf. Als einer der ersten in Deutschland liefert der Düsseldorfer Ökostromanbieter<br />

Naturstrom seinen Haushaltskunden Ökostrom aus mehreren neu errichteten<br />

Solarparks, die ohne gesetzliche Vergütung auskommen. Der Sonnenstrom<br />

zu Marktpreisen stammt aus eigenen Anlagen und aus einer Kooperation<br />

mit der deutschen Tochter des norwegischen Ener gieversorgers Statkraft. Die Düsseldorfer<br />

haben für mehrere Photovoltaik-Freiflächenanlagen langfristige Stromlieferverträge,<br />

sogenannte Power Purchase Agreements (PPA), abgeschlossen. Der<br />

Solarstrom wird ins eigene Beschaffungsportfolio integriert und die Haushaltskunden<br />

werden daraus beliefert.<br />

+ +<br />

www.naturstrom.de<br />

Batterien schreddern statt schmelzen<br />

Freiberg. Im Verbundprojekt „InnoRec“ forscht die TU Bergakademie Freiberg gemeinsam<br />

mit vier anderen Partnern aus der Wissenschaft an einem energie- und<br />

stoffeffizienten Wiederverwertungsansatz von Lithium-Ionen-Batterien. Bisher<br />

werden die Akkus im Rahmen des Recyclings meist eingeschmolzen und später<br />

chemisch voneinander getrennt. Das ist sehr aufwendig und teuer. Die Wissenschaftler<br />

des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitungstechnik<br />

(MVTAT) setzen auf klassische Aufbereitungstechniken wie das Zerkleinern,<br />

Trocknen und Sortieren. Ziel<br />

ist, vor allem Lithium besser und<br />

in größeren Mengen zurückgewinnen<br />

zu können.<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de<br />

Bild: TU Bergakademie Freiberg<br />

www.tu-freiberg.de<br />

Die TU Bergakademie setzt beim<br />

Recycling von Lithium-Ionen-Akkus auf<br />

mechanische Verfahren. Bei herkömmlichen<br />

Verfahren werden die Batterien<br />

meist eingeschmolzen und dann die<br />

Stoffe voneinander chemisch getrennt.<br />

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FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Echter Grünstrom für die Wärmepumpe<br />

Hamburg. Greenpeace Energy bietet ab sofort einen Wärmestrom-Tarif speziell<br />

für elektrische Heizsys teme wie Wärmepumpen an. Allerdings ist der<br />

an Bedingungen geknüpft. Der neue Tarif „Wärmestrom aktiv“ liegt bei<br />

22,8 ct/kWh und damit 7 ct unter dem Tarif „Ökostrom aktiv“. Dies ist nach<br />

Angaben von Greenpeace Energy dann möglich, wenn Netzbetreiber Wärmepumpen<br />

je nach Netzsituation ein- und ausschalten dürfen. Dadurch sinken<br />

die Netzentgelte. Greenpeace will diesen Vorteil dann vollständig weitergeben.<br />

Um den Tarif nutzen zu können, muss die Wärmepumpe einen eigenen<br />

Stromzähler aufweisen. Der Arbeitspreis ergibt sich je nach spezifischem<br />

Zählertyp: Bei einem Eintarifzähler liegt er bei 22,8 ct/kWh. Bei einem Zweitarifzähler liegt er im Niedertarif bei 21,9 ct/kWh, im<br />

Hochtarif bei 24,9 ct/kWh. Niedertarif: geringe Stromnachfrage, niedriger Strompreis; Hochtarif: hohe Stromnachfrage, höherer<br />

Strompreis. Hinzu kommt der Grundpreis von 8,90 Euro/Monat. Es gibt eine Preisgarantie bis zum 31.12.<strong>2020</strong>.<br />

www.greenpeace-energy.de<br />

Wärmepumpen entfalten erst dann ihr ganzes Klimaschutzpotenzial,<br />

wenn der Betriebsstrom aus erneuerbaren<br />

Energien stammt. Greenpeace Energy hat nun<br />

einen ersten speziellen Wärmestrom-Tarif im Angebot.<br />

Bild: Greenpeace Energy<br />

Eine größere Solarstromanlage auf dem Dach vermeidet pro Jahr<br />

10 t CO 2 – so viel wie 800 Buchen in derselben Zeit binden.<br />

Bild: Shutterstock<br />

PV umgerechnet in Wald<br />

Stuttgart, Berlin. Jede erzeugte kWh Photovoltaik-(PV)-Strom vermeidet<br />

in Deutschland derzeit 627g CO 2 . Das belegen neue Zahlen des Umweltbundesamtes.<br />

Eine größere PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit<br />

16 kW p installierter Leistung spart demzufolge rund 10 t CO 2 im Jahr ein.<br />

Um anschaulich zu machen, um welche Mengen es sich dabei handelt,<br />

hat der Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg ermittelt,<br />

wie viele Buchen erforderlich wären, um dieselbe Menge des Treibhausgases<br />

zu binden. Im Fall der Einfamilienhausanlage sind rund 800 Buchen<br />

nötig. Bei einem Solarpark in der Größenordnung von 10 MW eine<br />

halbe Million – ein Wald so groß wie rund 6500 Fußballfelder.<br />

www.solarcluster-bw.de<br />

BAFA-Förderung umgestellt<br />

Eschborn, Berlin. Die Marktanreiz-(MAP)-Förderung für Wärme aus<br />

Erneuerbaren Energien wurde zum 1. Januar <strong>2020</strong> erneuert. Neu ist,<br />

dass es keine pauschalen Investitionszuschüsse mehr gibt, sondern<br />

eine Anteilsförderung. Die Förderung bezieht sowohl Anlagen im Altals<br />

auch im Neubau ein. Im Altbau wird z. B. der Austausch von Öl-Heizungen<br />

gegen eine Wärmepumpe mit bis zu 45 % der Investitionskosten<br />

gefördert (Sole/Wasser- oder Wasser/Wasserwärmepumpen mit<br />

Jahresarbeitszahl (JAZ) mindestens 3,8, Luft/Wasser-Wärmepumpen<br />

mit JAZ mindestens 3,5). Der Austausch gegen sonstige Heizungen<br />

wird bei gleichen JAZ-Bedingungen jeweils mit 35 % der Investitionskosten<br />

gefördert. Im Neubau werden Sole/Wasser, Wasser/Wasser<br />

und Luft/Wasser-Wärmepumpen dann mit einem Zuschuss von<br />

35 % der Investitionskosten gefördert, wenn sie eine JAZ von mindestens<br />

4,5 erreichen. Für die Installation von Holzfeuerungen ab 5 kW<br />

gibt es zwei mögliche Fördersätze: Die Regelförderung in Höhe von<br />

35 % oder die Austauschprämie für Ölheizungen in Höhe von 45 %.<br />

www.bafa.de<br />

Bild: BAFA<br />

Die Bundesförderung für Wärme aus Erneuerbaren Energien wurde<br />

zum Jahreswechsel von Förderpauschalen auf eine Anteilsförderung<br />

umgestellt. Davon profitieren Wärmepumpen und Holzfeuerungen.<br />

Das Programm wird verwaltet von der Bundesanstalt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA), im Bild die BAFA-Zentrale in Eschborn.<br />

6 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Wärmepumpen: Markt in Lauerstellung<br />

Berlin. Der Wärmepumpenmarkt ist auch im vergangenen Jahr gewachsen,<br />

wenn auch verhaltener als im Jahr davor (2018). 2019 legte der Absatz an Heizungswärmepumpen<br />

laut der gemeinsamen Statistik von BWP (Bundesverband<br />

Wärmepumpe) und BDH (Heizungsindustrieverband) insgesamt um 2 % auf<br />

86 000 Geräte zu (2018: 8 %, 84 000). Motor dieser Entwicklung sind insbesondere<br />

die vergleichsweise günstigen Luft/Wasser-Wärmepumpen (LWWP). Laut<br />

BWP geht der Trend der letzten Jahre eindeutig von erdgebundenen Systemen<br />

hin zur LWWP. Auch die 2019er-Zahlen belegen dies. Obwohl Erdreich-Heizungswärmepumpen<br />

(Sole, Grundwasser und Sonstige) gegenüber dem schon<br />

nach unten zeigenden Jahr 2018 noch einmal insgesamt ein Minus von 15 % weniger<br />

Absatz hinnehmen mussten, blieb unterm Strich eben das Gesamt-Plus<br />

von 2 % – weil luftbasierte Systeme im Vergleich zu 2018 noch einmal um 9 %<br />

zulegen konnten. Drei Viertel (77 %, 66 000 Anlagen) aller neu in 2019 installierten<br />

Wärmepumpen waren luftbasierte Systeme, wobei das Verhältnis zwischen<br />

Monoblock- und Split-Variante recht ausgeglichen ist (35 000 zu 31 000).<br />

www.waermepumpe.de<br />

Im vergangenen Jahr 2019 hat sich der Absatz-Zuwachs<br />

im Vergleich zu 2018 verlangsamt. Es war aber auch<br />

deutlich eine Abwartehaltung am Markt zu spüren, wie<br />

es <strong>2020</strong> fördertechnisch weitergeht.<br />

Bild: BWP/BDH<br />

Bild: Pixabay<br />

Selber nutzen<br />

Dessau. Ab 2021 endet für die ersten Photovoltaik-(PV)-Anlagen die<br />

Förderdauer nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das Umweltbundesamt<br />

(UBA) hat nun in einer Kurzstudie die sich anbahnende<br />

Situation beschrieben und Möglichkeiten des Weiterbetriebs beleuchtet.<br />

Die ausgeförderten Anlagen werden am besten auf die Eigenstromnutzung<br />

umgerüstet. Die Direktvermarktung ist in vielen Fällen nicht<br />

kostendeckend, so die Studie.<br />

www.solarcluster-bw.de<br />

Online-Plattform für E-Mobilität und PV<br />

Berlin. Auch im Bereich Elektromobilität gibt es jetzt ein herstellerübergreifendes<br />

B2B bzw. B2C-Portal. Die Plattform nennt<br />

sich PhotonDriver und ist zu finden unter www.photondriver.com.<br />

Erfinder dahinter ist die SolarAllianz<br />

Network SAN GmbH aus Berlin. In klassischer<br />

B2B- bzw. B2C-Manier werden interessierten<br />

Kunden nach Eingabe ihrer<br />

Wünsche Unternehmen in ihrer Region<br />

vorgeschlagen, die die angefragte Leistung<br />

erbringen können. Das Portal<br />

versteht sich dabei immer in<br />

den Aussagen als erste Analyse, ersetzt also kein konkretes Angebot.<br />

Der Nutzer kann zwischen unterschiedlichen Autoherstellern<br />

und Modellen wählen und sich ausrechnen lassen,<br />

ob sich ein E-Auto bei entsprechender Fahrleis tung<br />

über die Jahre rechnet. Zusätzlich kann er sich<br />

auch darüber informieren, wie er über eine<br />

PV-Anlage entsprechender Größe und ggf.<br />

Solarstromspeicher eine bestmögliche Eigenstromversorgung<br />

hinbekommt.<br />

www.photondriver.de<br />

Das Online-Portal PhotonDriver<br />

versteht sich als Vermittler zu<br />

verschiedenen Thematiken wie<br />

E-Mobilität und Eigenstromversorgung<br />

und unterschiedlichen<br />

Adressaten.<br />

Bild: SAN<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 7


SONNENENERGIE<br />

Entwicklung PV und Thermie<br />

Bild: Shutterstock<br />

Bei der PV steht ein<br />

Sturmlauf bevor<br />

Die Zukunft bei Photovoltaik und Solarthermie: Technik, Zahlen, Einschätzungen<br />

Für Installateure gibt es auch in den nächsten Jahren bei<br />

der Photovoltaik alle Hände voll zu tun.<br />

Global wachsen die Märkte für Photovoltaik sprunghaft – auch in Deutschland steht das Vorzeichen auf Plus. Eine Vielzahl Stellschrauben,<br />

die nach oben justiert werden, ermöglichen das. Bei der Solarthermie wird man sehen. Es deutet sich an, dass ihr Wärmepumpen,<br />

trotz neuen Förderschubs, den Rang ablaufen. Speichertechnologien werden dabei helfen, außerdem die Entwicklungen der<br />

Klimapolitik.<br />

Schon heute können gespeicherte fluktuierende<br />

Erneuerbare 24/7 Energie erzeugen<br />

und wie zuletzt, in Ausschreibungen<br />

in Indien und den USA gesehen, schon<br />

ab ca. 5 Ct/kWh liefern, inklusive Speicherung<br />

von Strom. In der Tendenz weiter<br />

fallend, denn immer mehr Geld und<br />

Entwicklung fließt global in den Sektor.<br />

In Deutschland haben wir im Jahr 2019<br />

die ersten (Groß-)Projekt gesehen, die trotz<br />

der noch immer zugunsten von fossil/nuklearer<br />

Energie verzerrten Märkte konkurrenzfähig<br />

sehr stark nachgefragten<br />

grünen Strom liefern. Zuletzt wurde ein<br />

solches 42-MW-Projekt zur Belieferung<br />

der Deutschen Bahn in das Bahnstromnetz<br />

angekündigt. Auch dies ist ein weiterer<br />

wichtiger Schritt. Mit den derzeitigen<br />

Erwartungen könnten gleichzeitig allein<br />

die Gebäude 50-100 % des heutigen deutschen<br />

Strombedarfs liefern, auf Basis von<br />

Photovoltaik.<br />

Mono ist das neue Normal<br />

Global wuchsen Märkte und Produktionskapazitäten<br />

all die Jahre und seit 2016 erleben<br />

wir einen förmlichen Sprung in Effizienz<br />

und Kosten. Für 2019 wird trotz<br />

der Schwäche in China mit einem Marktvolumen<br />

von deutlich über 100 GW p weltweit<br />

gerechnet, bis 2023 gehen die Analysten<br />

von PV Infolink davon aus, dass die<br />

globalen Produktionskapazitäten bis auf<br />

fast 250 GW p anwachsen. Bei gleichzei-<br />

8 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


SONNENENERGIE<br />

Entwicklung PV und Thermie<br />

tig weiterer Erhöhung von Effizienz und<br />

Kostensenkungen, verbunden mit einer<br />

ganzen Fülle von technischen Innovationen,<br />

die in die Massenproduktion eingehen.<br />

Die lange Dominanz von polykristallinen<br />

Modulen ist dabei schnell zu Ende<br />

gegangen, Mono ist das neue Normal. Und<br />

schon morgen dürfte auch Bifazial normal<br />

sein: Bereits jetzt bieten einige Hersteller<br />

diese Module mit transparenten Back -<br />

sheets zu nahezu gleichen Preisen wie die<br />

klassischen Bauformen an. Was die Preise<br />

für Solarstrom weiter senkt und somit<br />

immer neue Märkte quasi automatisch<br />

öffnet. Gute Chancen also für ein Eintreffen<br />

der 300 GW p /a im 2025, was wir dann<br />

Ende 2025 ja alle sehen werden...<br />

PV kommt zurück nach Europa<br />

Bis Herbst 2018 war die EU von den größten<br />

und leistungsfähigsten globalen Produktionen<br />

abgekoppelt – die Zölle schlossen<br />

sie zudem von größeren Mengen der<br />

technischen Innovationen aus. Was dann<br />

– seit 2019 – zu recht abrupten Veränderungen<br />

führte. So sanken die Preise für<br />

„Mainstream-Module“ (in großen Mengen<br />

bezogen) von knapp 30 Ct/W p auf<br />

23 Ct/W p – und so, wie es derzeit aussieht,<br />

wird es wohl <strong>2020</strong> noch weiter heruntergehen,<br />

wobei das Mainstreammodul nun<br />

in Mono-PERC deutlich mehr Leistung pro<br />

Modul bringt als das rasch alt gewordene<br />

Poly-Modul. Durch den Wechsel von Poly<br />

auf Mono-PERC-Module ist die Leis tung<br />

pro m 2 schnell gewachsen, was immer mehr<br />

Leistung auf die gleiche Fläche bringt.<br />

Blick auf die Entwicklung<br />

zu weiteren Kosten, Technologien<br />

Es ist klar, dass Kabel, Gestelle und die<br />

Arbeit ja nicht teurer oder mehr werden,<br />

wenn man mit einem Modul mal eben<br />

15-20 % mehr Leistung auf das Dach<br />

bringt. Spezifisch (pro W p oder kW p ) sinken<br />

diese Kosten also automatisch mit.<br />

Die kommende komplette Umstellung auf<br />

1500 V im Bereich der Freilandanlagen<br />

wird die Kosten weiter senken. Neue Waferformate<br />

und die nun auch endlich in<br />

der EU beginnende Verwendung von größeren<br />

Modulen (alt: 72-Zeller statt 60-Zeller,<br />

nun eher 144- statt 120-Zeller oder<br />

eben noch mehr Zellen) senken die Kosten<br />

im Freiland schnell weiter. Die Technik<br />

der beidseitig Strom erzeugenden Module<br />

(Bifazial) wird mehr und mehr zu einer<br />

Standardoption. Größere Wafer, „Zellschindeln“<br />

und die breitere Verwendung<br />

der „Heterojunction“-Technik (also mehrere<br />

Schichten unterschiedlicher Halbleiter<br />

als Zellen) werden die Effizienz weiter<br />

steigern. Zudem kommt auch die weitere<br />

Reduzierung der Zelldicken wieder in den<br />

Fokus – hier gibt es noch ein sehr großes<br />

Potenzial zu weiteren Kostenreduktionen.<br />

Bild: Shutterstock<br />

Bild: Dirk Mahler, Fraunhofer ISE<br />

Die Leistung der Zellen bzw. der Module steigt<br />

weiter durch ständige Weiterentwicklungen.<br />

Gleichzeitig sinken die Produktionskosten.<br />

Für die kommenden 10 Jahre werden<br />

wir nach der breiteren Einführung von<br />

Heterojunction neue Materialkombinationen<br />

sehen, welche die Effizienz immer<br />

weiter erhöhen – hier versprechen die<br />

vor einigen Jahren sehr „gehypten“ Perowskite<br />

einiges. Sie sind aber nicht die<br />

einzigen Eisen im Feuer, die den Märkten<br />

immer neue Möglichkeiten eröffnen, denn<br />

auch die weitere Integration von Elektronik<br />

in Module kann zu besserem Monitoring<br />

oder auch höheren Erträgen führen,<br />

z. B. bei Teilverschattungen. Oder Module<br />

standardmäßig zu Wechselstromerzeugern<br />

machen.<br />

Strombasierte Heizsysteme wie Wärmepumpen werden regelmäßig ohne<br />

Solarthermie installiert.<br />

Neue Flächen erschließen sich<br />

Durch die Kostensenkungen der Halbleiter<br />

und erhebliche Fortschritte auch<br />

bei Einkapselungen aus Kunststoff werden<br />

in den kommenden Jahren auch mehr<br />

Produkte verfügbar, die auch auf statisch<br />

schwachen Dächern oder als Bauelemente<br />

eingesetzt werden können. Neue Produkte<br />

für Fahrzeuge dürften auch Anregung,<br />

Partner und Basis für mehr Gebäudeintegrierte<br />

Photovoltaik (GIPV) bieten.<br />

Dieser Bereich war und ist ein steter Hoffnungsträger,<br />

blieb aber wegen der höheren<br />

Kosten stets hinter den Erwartungen zurück.<br />

Mit der Einführung von stetig wachsenden<br />

CO 2 -Preisen und sicher kommen-<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 9


SONNENENERGIE<br />

Entwicklung PV und Thermie<br />

den Verschärfungen von Regeln für Gebäude<br />

dürfte sich das in der EU absehbar<br />

schnell ändern.<br />

Blick auf den Stand bei Speichern<br />

Generell macht die Speicherung von elektrischer<br />

Energie schnelle Fortschritte.<br />

Dabei gibt es eine Fülle von vielversprechenden<br />

Ansätzen neben den meist im Fokus<br />

der Diskussionen stehen Lithium-Ionen-Akkus,<br />

die oft auch auf wenige Kombinationen<br />

in der Technikgruppe reduziert<br />

werden. Für den Markt ist auch auf der<br />

Speicherstrecke die Botschaft aber klar:<br />

Mehr Auswahl bedeutet bessere Leistungen<br />

und immer billiger als Komponente.<br />

Einbau und Integration stoßen aber natürlich<br />

an Grenzen, denn auch im Zeitalter<br />

von Apps und nochmal Apps müssen die<br />

Anlagen installiert und gewartet werden.<br />

Die Leistungselektronik wird parallel<br />

auch effizienter und billiger, auch hier<br />

sind die Fortschritte ungebremst. Einerseits<br />

werden Wechselrichter weiter günstiger,<br />

andererseits erhalten sie weitere<br />

Funktionen bzw. auch Anwendungsgebiete.<br />

Dies gilt sowohl für den Heimsektor<br />

als auch für die größeren Anlagen. Gerade<br />

in Gebäudesystemen wachsen die Angebote,<br />

um die verschiedenen Erzeuger<br />

und Speicher zu kombinieren und zu optimieren.<br />

Auch die Fähigkeiten des Monitorings<br />

werden stetig erweitert und auf weitere<br />

Komponenten übertragen, denn neben<br />

den altbekannten Elementen finden<br />

in immer mehr Haushalten Stromspeicher<br />

und auch Ladevorrichtungen für Elektrofahrzeuge<br />

Einzug.<br />

CO 2 -Preis für die Wärme –<br />

alles in Richtung Strom?<br />

Mit den Beschlüssen aus dem Klimapaket<br />

erhält der Wärmesektor nun einen<br />

bis 2025 auf 50 Euro/t ansteigenden CO 2 -<br />

Preis. Es steht zu erwarten, dass im Stromsektor<br />

der dort bereits existierende Handel<br />

auf ähnliche Größen gebracht wird,<br />

wenn die EU-Kommission den „Green<br />

Deal“ Ernst meint.<br />

Gleichzeitig dürfte die derzeit wesentlich<br />

höhere Belastung des Stroms mit Steuern<br />

und Abgaben sinken und somit der<br />

Wettbewerb zu Öl- und Gas in den Gebäuden<br />

schärfer werden. Schon heute werden<br />

Die „reinen“ Wärmesysteme brauchen dringend einen Sprung nach vorne in Sachen Anlagenüberwachung<br />

und Monitoring und sollten sich den Solarstrombereich als Vorbild nehmen.<br />

bei Installation einer Wärmepumpe daher<br />

keine Solarthermie-Kollektoren mehr<br />

eingesetzt, sondern ein reines strombasiertes<br />

System verwendet, um die Systeme<br />

zu vereinfachen.<br />

Solarthermie so in der Sackgasse<br />

Der Trend dürfte sich mit immer besser<br />

abgestimmten Systemen weiter fortsetzen<br />

und auch durch die stärker werdende<br />

Verbreitung von Elektrofahrzeugen weiter<br />

angeheizt werden. Wärmepumpen entwickeln<br />

sich parallel stetig weiter, sie sind<br />

Anno <strong>2020</strong> leistungsfähiger und leiser als<br />

noch vor wenigen Jahren. Es gibt hier noch<br />

viel Potenzial, und mit weiter steigenden<br />

Stückzahlen dürften neben neuen Anbietern<br />

auch aus den Stückzahlen resultierende<br />

Preissenkungen den Wettbewerb<br />

mit Öl und Gas massiv anheizen.<br />

Die zuletzt erneut aufgelegten Subventionen<br />

für neue Gasbrennwertkessel dürften<br />

politisch in ihre letzte Runde gegangen<br />

sein. Denn auch wenn diese vor 30 Jahren<br />

eingeführte Technik noch immer als innovativ<br />

und effizient verkauft wird ist klar,<br />

dass es eben nicht reicht, Gas ein bisschen<br />

effizienter zu verbrennen und als Feigenblatt<br />

etwas Solarthermie draufzulegen.<br />

Auf der Wärmeseite müssen also Solarthermieanlagen<br />

in Gassystemen mindestens<br />

wesentlich größer errichtet oder<br />

auch mit geeigneten, wirklich nachhaltigen<br />

Biobrennstoffen kombiniert werden,<br />

z. B. Holz und Pellets.<br />

Ein Fazit: Anlagentechnik und<br />

Digitalisierung vorantreiben<br />

Jede Wärmeerzeugung muss nachvollziehbar<br />

zeigen, ob sie ihre Versprechen<br />

erfüllt und sich melden, wenn was kaputt<br />

ist. Die „reinen“ Wärmesysteme<br />

brauchen dringend einen Sprung nach<br />

vorne in Sachen Anlagenüberwachung<br />

und Monitoring. Der Markt bietet zwar<br />

viele, aber verglichen mit Solarstrom/<br />

Speicher teure Lösungen. Es müssen die<br />

Systeme zumindest soweit offen sein wie<br />

im Solarstrombereich, dafür notwendige<br />

Daten an Drittanbieter übermitteln zu<br />

können, um einen Wettbewerb zu schaffen<br />

und Ängste zu nehmen. Anstelle einer<br />

Förderung für alte Brennwertkessel<br />

sollte eine breite Förderung und Verpflichtung<br />

für die Digitalisierung der<br />

Wärmeerzeugung treten. Daran sollten<br />

alle ein Interesse haben. Sonst werden<br />

diese Geräte von der viel höheren Digitalisierung<br />

und den ohnehin einfacheren<br />

Systemen auf reiner Strombasis binnen<br />

weniger Jahre aus dem Markt gedrückt.<br />

Autor: Karl-Heinz Remmers, Vorstand der<br />

Solarpraxis AG. Remmers, Solarunternehmer<br />

seit 1992, arbeitet nun als Mitglied aktiv im<br />

Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE)<br />

daran, die gewonnene wirtschaftliche Kraft der<br />

Solarenergie in Politik und Öffentlichkeit klar<br />

und deutlich darzustellen.<br />

Bild: Shutterstock<br />

10 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


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Bloß nicht abbauen – oder doch?<br />

Post-EEG-Anlagen gehören noch lange nicht zum alten Eisen<br />

Bild: Pixabay<br />

Es gibt Bewegung auf dem in Aussicht stehenden Markt der Post-EEG-Anlagen.<br />

Nicht nur der neue Wärmestrom-Tarif von Greenpeace Energy ist eins der ersten Beispiele dafür.<br />

Ab 2021 werden die ersten Erneuerbare-<br />

Energien-Anlagen (Phovotoltaik, Windkraft,<br />

Bioenergie) aus der Förderung nach<br />

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

herausfallen. Die „Post-EEG-Anlagen“ werden<br />

in Fachkreisen natürlich schon seit geraumer<br />

Zeit diskutiert, welche Möglichkeiten/Chancen<br />

sich für sie bieten, aber<br />

auch welche rechtlichen Probleme. Einig<br />

ist man sich darin, dass die gesetzliche<br />

Regelungslage für solche Anlagen insgesamt<br />

unbefriedigend ist und dass der Gesetzgeber<br />

dringend aufgefordert ist, hier<br />

klare Regeln zu schaffen.<br />

Nachjustieren oder abmontieren – die<br />

Bestands-Photovoltaik steht spätestens mit<br />

Beginn des kommenden Jahres vor einer<br />

Neuausrichtung.<br />

Bild: Shutterstock<br />

Zum Beispiel werden nach derzeitigem<br />

gesetzlichen Stand Anlagenbesitzer, deren<br />

Anlagen ab kommendem Jahr aus dem EEG<br />

fallen werden, ihren Strom nur noch dann<br />

ins Netz einspeisen dürfen, wenn sie diesen<br />

jemandem liefern, also einem „Kunden“.<br />

Das dürfte aber für einen gewöhnlichen<br />

Hausbesitzer, mit seiner 7-kW p -Anlage,<br />

ein schwer stemmbares Unterfangen<br />

sein. Hat er aber keinen „Kunden“, speist<br />

er seinen Strom „wild“ ins Netz ein und<br />

sein Kraftwerk wird vom Netzbetreiber<br />

abgeschaltet. Doch wieso sollte er auch<br />

einspeisen, wenn er für seinen Strom keinen<br />

Preis erhält?<br />

Die vermehrte Eigenstromnutzung ist<br />

eine Alternativ-Möglichkeit für Photovoltaik-(PV)-Anlagen,<br />

die aus der EEG-Förderung<br />

herausfallen. Haken an der Sache: Für diese<br />

fällt neben der Förderung auch die Privilegierung<br />

hinsichtlich der EEG-Umlage<br />

weg. Auch hier ist die Politik dringend gefordert,<br />

nachzubessern bzw. diesen nunmehr<br />

bald anstehenden Konflikt zu lösen.<br />

Es sind also nicht nur Pessimisten und<br />

solche, die beruflich pessimistisch sein<br />

müssen, um bei der Politik Druck aufzubauen,<br />

die davor warnen, dass viele Eigentümer<br />

ihre Generatoren abbauen könnten,<br />

sobald sie keine Vergütung mehr erhalten.<br />

Die Möglichkeit einer solchen Entwicklung<br />

besteht durchaus.<br />

Werden Solarteure also in den kommenden<br />

Jahren Auftrags-Anfragen im Bereich<br />

des fachgerechten Abbaus und der<br />

Entsorgung von PV-Altanlagen einfahren?<br />

Abgesehen davon, dass der Boom bei den<br />

Neuinstallationen anhalten wird und es<br />

einen generellen Fachkräftemangel gibt<br />

– könnte es durchaus sein, dass sich Unternehmen<br />

auf das Abwracken von Post-<br />

EEG-PV-Anlagen spezialisieren werden.<br />

Und möglicherweise haben diese dann<br />

alle Hände voll zu tun.<br />

In die Verlängerung?<br />

Sollte das EEG also in die Verlängerung gehen?<br />

Es gibt politische Forderungen, angesichts<br />

des Klimawandels den alten EEG-<br />

Pfad über die 20-jährige Förderung hinaus<br />

staatlich zu verlängern. So schob Anfang<br />

des Jahres das Deutsche Energieberater-<br />

Netzwerk (DEN) aus Offenbach eine Petition<br />

an den Bundestag an, dass eine Einspeisevergütung<br />

nach EEG für PV-Anlagen<br />

auch nach 20 Jahren Ablauf weiter<br />

gezahlt werden solle.<br />

Kernforderung ist, die Einspeisevergütung<br />

für einen gewissen Teil der Altanlagen<br />

um zunächst 10 Jahre zu verlängern.<br />

In dieser Zeit soll mit 3 ct über dem<br />

Marktpreis für Solarstrom an der Leipziger<br />

Börse vergütet werden, was derzeit<br />

ca. 6 ct/kWh entspricht. Die Petition<br />

wurde unter dem Titel „Erneuerbare-<br />

Ener gien-Gesetz (EEG) – Verlängerung der<br />

Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen“<br />

veröffentlicht.<br />

12 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


SONNENENERGIE<br />

Post-EEG-Anlagen<br />

Im Grunde genommen kann es aber<br />

keine Lösung sein, PV-Anlagen über staatlich<br />

finanzierte Betriebseinnahmen vor<br />

dem Abbau zu bewahren, zumal sie während<br />

der letzten 20 Jahre über die reguläre<br />

Vergütung dem Betreiber so ordentliche<br />

Renditen eingebracht haben, dass<br />

zwischenzeitlich im Fernsehen PV-Anlagen<br />

als die beste Altersvorsorge-Anlagemöglichkeit<br />

empfohlen wurden. Ein<br />

solcher Vorstoß wäre in der Öffentlichkeit<br />

auch nur schwer zu kommunizieren,<br />

selbst wenn sie für Argumente, die pro Klimaschutz<br />

sprechen, derzeit sehr offen ist.<br />

Schwer zu kommunizieren auch, weil<br />

über sogenannte Power Purchase Agreements<br />

(PPA) vermehrt auch in Deutschland<br />

Solarstrom außerhalb der staatlichen<br />

Förderung produziert und am Markt verkauft<br />

wird. PPA bedeutet den privatwirtschaftlichen<br />

Abschluss eines langfristigen<br />

Stromliefervertrags zu festen Konditionen,<br />

z. B. mit einem Solarpark. Der Düsseldorfer<br />

Ökostromanbieter Naturstrom<br />

ist jüngst als einer der ersten in Deutschland<br />

mit PPA aus Solarstrom auf den Plan<br />

getreten und integriert diesen in sein Beschaffungsportfolio,<br />

um aus diesem dann<br />

wiederum Haushaltskunden mit Solarstrom<br />

zu bedienen.<br />

Bild: LEW<br />

Der Düsseldorfer<br />

Ökostrom- Anbieter<br />

Naturstrom<br />

liefert eins der<br />

ersten Beispiele für<br />

Solarstrom-PPA in<br />

Deutschland.<br />

Keine Weltuntergangsstimmung<br />

Zwei weitere Beispiele, die zeigen, dass<br />

der Post-EEG-Anlagen-Markt in Bewegung<br />

kommt: Der Ökostrom-Zertifizierer<br />

Grüner Strom Label e. V. und seine Trägerverbände<br />

wollen den Weiterbetrieb bestimmter<br />

Anlagen nach Ende ihrer Förderung<br />

unterstützen. Dazu hat der Verein<br />

ein Positionspapier veröffentlicht,<br />

das die Kernpunkte der geplanten Förderung<br />

beschreibt. Die Förderung einer Post-<br />

EEG-Anlage kann auf verschiedene Art<br />

und Weise erfolgen, zum Beispiel durch<br />

die Förderung des Strombezugs aus Post-<br />

EEG-Anlagen, den Kauf von Post-EEG-Anlagen<br />

oder sonstige Maßnahmen, die für<br />

den Weiterbetrieb notwendig oder förderlich<br />

sind.<br />

Jüngst hat Greenpeace Energy einen<br />

Wärmestrom-Tarif speziell für elektrische<br />

Heizsysteme wie Wärmepumpen auf den<br />

Markt gebracht. Das Unternehmen kauft<br />

seinen Strom direkt bei Ökokraftwerken.<br />

Nach Unternehmensangaben stammt die<br />

Hälfte aus Windkraftanlagen, die keine<br />

Förderung mehr erhalten. Durch einen<br />

fairen Abnahmepreis könnten sie weiter<br />

Grünstrom produzieren. Das Modell ist sicher<br />

ausbaufähig und es wird auf die eine<br />

oder andere Weise Nachahmer finden.<br />

EEG-Nachnutzungen<br />

sind großmaßstäblich<br />

schon im<br />

Gespräch – bleibt<br />

dem Besitzer einer<br />

kleinen Anlage am<br />

Ende doch nichts<br />

anderes, als sie<br />

abzuwracken?<br />

Blick nach vorne<br />

Doch werden diese Entwicklungen, die<br />

zudem auch erst am Anfang stehen, für<br />

den gewöhnlichen Hausbesitzer mit seiner<br />

7-kW p -Anlage von Interesse sein?<br />

Also doch abbauen – oder bloß nicht?<br />

Bzgl. Themen wie die mögliche EEG-Umlagebefreiung<br />

ist noch längst nicht das<br />

letzte Wort gesprochen. Und auch wenn<br />

derzeit in der Politik wenig in Bewegung<br />

zu diesem Thema ist, wird der Ruf nach<br />

einer Anschlussregelung immer lauter.<br />

Die Post-EEG-Entwicklung ist zudem<br />

sehr dynamisch und es kann überhaupt<br />

nicht ausgeschlossen sein, dass das Thema<br />

PPA auch für kleine PV-Anlagen interessant<br />

werden könnte, wenn z. B. heimische<br />

Energieversorger den Ökostrom<br />

aufkaufen.<br />

Angesichts steigender Strompreise ist<br />

es außerdem mehr als eine Überlegung<br />

wert, Stromspeicher nachzurüsten, um<br />

den vormals eingespeisten Strom nun<br />

bestmöglich selbst zu nutzen. Selbst<br />

marktführende Unternehmen im Solarstrom-Speichersektor<br />

raten dazu, die PV-<br />

Anlage nicht gegen eine neue auszutauschen,<br />

solange sie noch funktioniert.<br />

Auch über die Blockchain-Technologie<br />

und über Zusammenschlüsse zu virtuellen<br />

Kraftwerken werden die Post-EEG-<br />

PV-Anlagen noch lange nicht zum alten<br />

Eisen zählen, bloß weil sie aus der EEG-<br />

Förderung fallen. Keinesfalls sollte man<br />

den anderen glauben.<br />

Autor: Dittmar Koop, Journalist für Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz<br />

Bild: Naturstrom<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 13


SONNENENERGIE<br />

Solare Fernwärme<br />

Blick auf das Kollektorfeld<br />

und die Wärmeübergabestation<br />

von Deutschlands<br />

größtem Solarheizwerk<br />

mit Röhrenkollektoren.<br />

Die Anlage befindet sich in<br />

Senftenberg (Brandenburg).<br />

Neue Wärme aus der Ferne<br />

Freiflächen-Solarthermieanlagen dienen Stadtwerken, ihre Netze zu dekarbonisieren<br />

Bild: Stadtwerke Senftenberg; Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

Immer mehr Stadtwerke in Deutschland bekunden ihr Interesse am Bau von großen Freiflächen-Solarthermieanlagen, die an Fernwärmenetze<br />

angeschlossen werden. Es gibt mehrere Gründe dafür. Der nachfolgende Beitrag beleuchtet das Thema an der bislang<br />

noch größten thermischen Solaranlage Deutschlands in Senftenberg (Brandenburg), auch angesichts des Klimawandels und seinen<br />

Auswirkungen auf die Erträge.<br />

Diese Solarthermieanlage ging im August<br />

2016 auf einer ehemaligen Deponie nach<br />

ca. 5-monatiger Bauzeit in Betrieb und unterstützt<br />

seitdem mit 8300 m² Vakuumröhrenkollektoren<br />

ein städtisches Fernwärmenetz.<br />

Im Rekordjahr 2018 lieferte<br />

sie 1/4 mehr Fernwärme als durchschnittlich<br />

erwartet wird und 1/3 mehr als dem<br />

Energieversorger von den Erbauern der<br />

Anlage garantiert wurde. Dieser Mehrgewinn<br />

übersteigt weit die Abweichung<br />

der Jahreseinstrahlung vom Mittel. Ist das<br />

noch plausibel?<br />

Zahlen aus den Wechseljahren<br />

Am 15. August 2016 wurde die Solaranlage<br />

in Betrieb genommen. Vom 16. bis 18.<br />

August wurden unter Aufsicht eines Sicherheitsbeauftragten<br />

thermische Stagnationen<br />

bei wechselhaftem Wetter und bei<br />

voller Einstrahlung von ca. 1000 W/ m²<br />

getestet. In den ersten 3 Betriebsjahren<br />

speiste die Anlage dann 13,2 GWh in das<br />

Fernwärmenetz. Die Einspeisung der Solarwärme<br />

erfolgt wie im Heizwerk in den<br />

Vorlauf mit jahreszeitlich gleitenden Kollektortemperaturen<br />

zwischen 90 und<br />

105 °C. Nur bei sehr schwacher Einstrahlung,<br />

vor allem morgens beim Anfahren<br />

und abends zur „Resternte“, schaltet die<br />

Jahresnutzungsgrad der Solaranlage: 4,0/9,5 = 41,8 % Jahresnutzungsgrad der Solaranlage: 4,7/10,9 = 43,2 %<br />

Bild: Stadtwerke Senftenberg; Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

Deutlich zu sehen sind die Unterschiede zwischen den Ist-Soll-Werten der ersten beiden Messjahre in Senftenberg. Das Kollektorfeld erwirtschaftete<br />

im Supersommer 2018 Wärme deutlich über dem Erwartungshorizont. Die jahreszeitlichen Schwankungen bleiben zwar, doch in der Tendenz<br />

schieben sich die Ist-Werte nach oben.<br />

14 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


SONNENENERGIE<br />

Solare Fernwärme<br />

Solaranlage auf Rücklauftemperaturanhebung<br />

um, was übers Jahr weniger als<br />

5 % ausmacht.<br />

2017 brachte 0,6 % weniger Einstrahlung<br />

als im Durchschnitt erwartet, wobei<br />

die monatlichen Ist-Soll-Differenzen von<br />

-17 % (April) bis +18 % (August) reichten.<br />

Dank konservativer Planung wurde der<br />

Wärmegewinn ins Netz mit knapp 4 GWh<br />

um ca. 4 % überschritten. Von der gesamten<br />

Einstrahlung auf die Bruttofläche des<br />

Kollektorfelds kamen 41,8 % dem Wärmenetz<br />

zugute. Dagegen war 2018 mit 14,4 %<br />

Einstrahlung über dem Durchschnitt<br />

spektakulär, ebenso mit monatlichen Ist-<br />

Soll-Differenzen von +89,3 % (Februar) bis<br />

-38,7 % (Dezember). 7 Monate waren weit<br />

über Soll, nur der März, Juni und September<br />

waren halbwegs normal. Der Wärmegewinn<br />

ins Netz wurde mit 4,72 GWh um<br />

ca. 24 % überschritten. Von der gesamten<br />

Einstrahlung auf die Bruttofläche des<br />

Kollektorfelds kamen 43,2 % dem Wärmenetz<br />

zugute – ein noch höherer Jahresnutzungsgrad<br />

als 2017, weil der Mehrertrag<br />

überwiegend an Sommertagen mit höheren<br />

Tagesnutzungsgraden erwirtschaftet<br />

wurde.<br />

Gute Performance<br />

Der Ertrag stellt sich proportional zur<br />

Einstrahlung ein, der Tagesnutzungsgrad<br />

nimmt hingegen bei kurzen Tagen<br />

und schlechtem Wetter überproportional<br />

ab. Der Break-even-Point, ab dem die Anlage<br />

überhaupt etwas bringt, liegt dank<br />

der hohen Kollektoreffizienz bei nur etwa<br />

1 kWh/m² Tageseinstrahlung. Um täglich<br />

mindestens 10 MWh ins Netz einspeisen<br />

zu können, was im Mittel von der Anlage<br />

erwartet wird, sind Tageseinstrahlungen<br />

von mindestens 3 kWh/m² notwendig.<br />

Die mit stets über 42 % hohen Jahresnutzungsgrade<br />

sind ebenfalls Ausdruck<br />

einer hohen Kollektorflächeneffizienz,<br />

welche aktuelle Photovoltaik um Faktor<br />

3 und Flachkollektoren bei den Senftenberger<br />

Netztemperaturen um Faktor 1,5<br />

bis 2 übertrifft. Sie zeigen nebenbei, dass<br />

Das Feld in Senftenberg besteht aus<br />

Röhrenkollektoren. Diese sind zwar teurer als<br />

Flachkollektoren, aber auch effizienter.<br />

Die Messungen zeigen, dass auch im dritten Betriebsjahr (2019) über die ursprüngliche Prognose<br />

hinaus erwirtschaftet wurde.<br />

Die ersten drei Betriebsjahre 19.08.2016 - 18.08.2019<br />

Solarvorlauftemperaturen<br />

Solarrücklauftemperaturen<br />

Mittlere Kollektortemperatur<br />

Erwartete Einstrahlung<br />

Gemessene Einstrahlung<br />

Erwartete FW-Netzeinspeisung<br />

gemessene Netzeinspeisung<br />

Garantierte FW-Netzeinspeisung<br />

Mehrgewinn für die SW Senftenberg<br />

CO 2 -Vermeidung in 25 Jahren<br />

vor allem die Tage mit einer Einstrahlung<br />

über 2,5 kWh/m² für den Solarertrag maßgebend<br />

sind.<br />

Der Wärmebedarf für den Frostschutz<br />

wird, wie auch die Anfahrverluste, immer<br />

mit gemessen und spielt offensichtlich so<br />

gut wie keine Rolle. Der Frostschutzbedarf<br />

von ca. 1,3 % des Netzwärmeertrags<br />

entsteht jährlich von Oktober bis April.<br />

Davon wurden bisher erst 5,9 MWh, also<br />

nur 0,06 % des Netzwärmegewinns, wieder<br />

aus dem Fernwärme-Netz geholt. Zu<br />

über 99,94 % genügte dazu in Senftenberg<br />

die ungenutzte Restwärme, die bei Vakuumkollektoren<br />

auch bei wenig Strahlung<br />

noch übrig bleibt.<br />

90 °C im Sommer, bis 105 °C im Winter<br />

75 °C im Sommer, bis 66 °C im Winter<br />

80 °C<br />

28,6 GWh<br />

30,3 (+ 5,1 % )<br />

11,4 GWh<br />

13,2 GWh<br />

10,3 GWh<br />

15 % über der Erwartung<br />

28 % über der Garantie<br />

32 500 (300 t/MWh)<br />

Wärmepreis mit MAP-Förderung (25 Jahre) ≈ 25 €/MWh (Stand 2019)<br />

Blick auf das Anfahren<br />

Die Anfahrverluste bestehen aus der erforderlichen<br />

Wärme zum Aufwärmen<br />

der Anlage, v. a. am Morgen, sowie aus<br />

den Verlusten nach dem Abschalten, v. a.<br />

nachts. Sie verteilten sich übers Jahr fast<br />

gleichmäßig. Dabei gleicht es sich aus,<br />

dass sie an Wintertagen natürlich viel<br />

höher sind, die Anlage dafür dann aber<br />

seltener startet. Insgesamt sind die Anfahrverluste<br />

umso geringer, je geringer<br />

die Speicherkapazität des Kollektorfeldes<br />

ist, weshalb dabei flinke Vakuumkollektoren<br />

mit Wasser als Wärmeträger<br />

besonders gut abschneiden, weil Wasser<br />

mit den geringsten Rohrquerschnitten<br />

Bild: Stadtwerke Senftenberg; Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

Tabelle: Stadtwerke Senftenberg; Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 15


SONNENENERGIE<br />

Solare Fernwärme<br />

Solare Fernwärmenetze<br />

Bild: Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

Nicht nur in Dänemark: Auch in Deutschland gibt es bereits etliche<br />

Anlagen, die solare Fernwärme ins Netz einspeisen. Die Dimensionen<br />

sind im Vergleich zum Nachbarland allerdings noch klein.<br />

Vor dem Hintergrund, dass die Politik auch den Wärmesektor<br />

mit einem CO 2 -Preis belegt, rücken Energiequellen in den Fokus,<br />

die helfen, den Wärmesektor zu dekarbonisieren, z. B. auch<br />

die Wärme aus Fernwärme. Mittlerweile gibt es auch viel technische<br />

Erfahrung und Erfahrung im Betrieb solcher Heizwerke,<br />

die z. B. im Vorreiterland Dänemark gesammelt wurden. Aber<br />

auch hier in Deutschland, wo das Thema solare Fernwärme<br />

vergleichsweise noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es etliche<br />

Anlagen und bereits Erfahrungswerte, von denen neue<br />

Projekte jetzt profitieren können, so z. B. aus dem Projekt Senftenberg<br />

(Brandenburg). Den Platz der größten Anlage Deutschlands<br />

wird bald die in Ludwigsburg/Kornwestheim einnehmen<br />

(14 800 m 2 ), die seit 2019 gebaut wird. Die offizielle Inbetriebnahme<br />

ist für Mai <strong>2020</strong> geplant. Allerdings werden hier Flachkollektoren<br />

verbaut, wohingegen das Feld in Senftenberg aus<br />

Röhrenkollektoren besteht, sodass Senftenberg weiter den Rekord<br />

als größtes Solarkollektorfeld dieser Art inne haben dürfte.<br />

Da Sonne und Wind nun einmal fluktuierende Energiequellen<br />

sind, stellt sich natürlich immer wieder die Frage, wie zuverlässig<br />

bzw. kontinuierlich eine solche Anlage Fernwärme<br />

liefern kann und wie effizient sie ist.<br />

und damit insgesamt mit dem geringsten<br />

Kollektorfeld-Wärmeträgerinhalt<br />

auskommt. Die Theorie und eine weltweite<br />

ca. 40-jährige Solarthermiepraxis<br />

zeigten bisher, dass nur Hochleistungskollektoren<br />

Dank ihrer Vakuumdämmung<br />

auch bei Wintern wie in Mitteleuropa<br />

einen ganzjährigen Betrieb mit<br />

Wasser sinnvoll ermöglichen.<br />

Erste Erkenntnisse Klimawandel<br />

Für 90 % der erwarteten ins Netz zu<br />

speisenden Solarwärme bekamen die<br />

Stadtwerke Senftenberg eine pönalisierte<br />

Garantie als Grundlage einer seriösen<br />

garantierten Wirtschaftlichkeit,<br />

denn die Solaranlage entstand als unternehmerische<br />

Pionierleistung ohne Forschungsmittel<br />

unter Inanspruchnahme<br />

des KfW-Programms Erneuerbare Ener -<br />

gien (271). Da die gemessenen Erträge<br />

die erwarteten bisher um 15 % übertrafen,<br />

wurden die garantierten Werte<br />

bisher um 28 % übertroffen. Ein Überschuss<br />

an Einstrahlung schlägt sich offenbar<br />

in einem prozentual viel höheren<br />

Überschuss an Gewinn nieder, weil sich<br />

die anlagenspezifischen Wärmeverluste,<br />

insbesondere die täglichen Anfahrverluste,<br />

bei mehr oder weniger Einstrahlung<br />

kaum ändern, denn vor allem verlängern<br />

sich bei mehr Sonnenschein die<br />

Betriebsstunden mit überdurchschnittlichem<br />

Nutzungsgrad. Dann wird „überschüssiger“<br />

Kollektorertrag weitgehend,<br />

d. h. bis auf Wärmeverluste, die nicht<br />

den Anfahrverlusten zuzuordnen sind,<br />

in Systemertrag überführt. Von dieser<br />

Verstärkung profitieren thermische Kollektoren<br />

absolut (d. h. in Mehrsystemertrag<br />

pro Mehreinstrahlung) umso mehr,<br />

je größer ihr Kollektorertrag überhaupt<br />

ist. Etwas salopp ausgedrückt werden dabei<br />

Klimaschwankungen bzw. „der Klimawandel“<br />

vorteilhaft verstärkt. Andererseits<br />

fällt in einem unterdurchschnittlichen<br />

Jahr der Systemertrag ebenfalls<br />

prozentual noch schwächer aus als die<br />

Einstrahlung. Da sich in Mittel- und Nordeuropa<br />

(mit wechselhaftem Wetter und<br />

im Weltmaßstab eher wenigen Sonnenstunden)<br />

Minderungen der Jahreseinstrahlung<br />

rasch negativ auf die Anfahrverluste<br />

auswirken, ist die Verstärkung in<br />

diese Richtung jedoch schwächer. Allgemeiner<br />

ausgedrückt nimmt der „Klimawandel-Verstärkungseffekt“<br />

mit zunehmend<br />

strahlungsreicherem Wetter und<br />

mit der Effizienz von Kollektoren zu.<br />

Wettbewerbsreife Technik<br />

Die Ergebnisse von Senftenberg zeigen,<br />

dass die Technik für den Markt solarthermischer<br />

Unterstützungen deutscher Fernwärmeversorgungen<br />

mit hohen Vor- und<br />

Rücklauftemperaturen zu wettbewerbsfähigen<br />

Wärmepreisen reif ist. Wo sich<br />

der Klimawandel in mehr Sonnenscheindauer<br />

niederschlägt, werden davon Solarthermieanlagen<br />

überproportional<br />

profitieren. Von allen erneuerbaren Optionen<br />

ist die Hochleistungs-Solarthermie<br />

eine der naheliegendsten, ausgereiftesten<br />

und umweltschonendsten. Dürfte<br />

sie als gleichberechtigter Wärmeerzeuger<br />

am CO 2 -Zertifikatehandel teilnehmen,<br />

wäre sie sehr bald unabhängig von Subventionen.<br />

Das Vorbild Senftenberg sowie ähnliche,<br />

aber kleinere Solaranlagen für<br />

Bioenergie-Solardörfer motivierte bereits<br />

einige Nachahmer. Seit der öffentlichen<br />

Bekanntmachung des Baus dieser<br />

Anlage entstanden einige weitere Projekte<br />

mit dieser Technologie u. a. in den<br />

Städten Jena, Berlin, Dresden, Ulm, Erfurt<br />

und Potsdam sowie im ländlichen<br />

Raum im fränkischen Hallerndorf, in<br />

den Gemeinden Neuerkirch und Külz<br />

sowie in Ellern im Hunsrück, in Randegg<br />

nahe dem Bodensee, im schleswigholsteinschem<br />

Breklum, in Gimbweiler<br />

und Kempen.<br />

Autor: Rolf Meißner, Leiter F&E solare Großanlagen,<br />

Ritter Energie- und Umwelttechnik<br />

16 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


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BIOENERGIE<br />

Pelletmarktentwicklung<br />

„Die Angebotsanfragen<br />

haben sich bei uns fast verdreifacht“<br />

Interview mit Stefan Ortner, Geschäftsführer Ökofen, zur Entwicklung der Pelletbranche<br />

Wie sind die Aussichten der Pelletbranche im Kontext dynamischer Energiepolitik? Stefan Ortner,<br />

Geschäftsführer von Ökofen, stellt sich im Interview den Themenfeldern von Elektrifizierung<br />

des Wärmemarkts, CO 2 -Steuer, Konkurrenz zur Wärmepumpe, der aktuellen Lage der<br />

Pelletbranche im Wärmemarkt, wie diese mehr präsent sein wird und was die technischen<br />

Trends sind.<br />

Bild: Ökofen<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Herr Ortner, viele reden von<br />

der Wärmewende. Anders als die Wärmepumpe<br />

treten aber die Solarthermie und<br />

auch Holzpelletfeuerungen beim Absatz<br />

seit Jahren auf der Stelle. Wie schätzen Sie<br />

die aktuelle Lage der Pelletbranche auf<br />

dem Wärmemarkt in Deutschland ein?<br />

Stefan Ortner: Wir sehen für die Pelletbranche<br />

in Deutschland ein großes Potenzial.<br />

Die neue staatliche Förderung<br />

lenkt den Markt nun in die richtige Richtung.<br />

Im Interesse einer klimafreundlichen<br />

Energieversorgung sind die CO 2 -Besteuerung<br />

und die Bundesförderung, im Zusammenhang<br />

mit weiteren umweltschonenden<br />

Maßnahmen, die längst überfällige<br />

Antwort auf den Klimanotstand. Die<br />

Richtung steht mit Biomasse schon fest.<br />

Im Vergleich zu Scheitholz und Hackschnitzeln<br />

ist die Pelletheizung deutlich<br />

komfortabler, allein was die Lagerung des<br />

Brennstoffs, den Betrieb und den Betreuungsaufwand<br />

anbelangt. Eine Pelletheizung<br />

sorgt vollautomatisch für die Raumwärme.<br />

Dementsprechend groß ist unser<br />

Vertrauen in die Zukunft der Pelletbranche<br />

in Deutschland.<br />

ZUR PERSON:<br />

Pelletkessel-Pionier Ökofen feierte im vergangenen<br />

Jahr 30-jähriges Firmenjubiläum. Firmengründer<br />

Herbert Ortner und, mittlerweile auch<br />

schon seit etlichen Jahren, sein Sohn Stefan sind<br />

Inbegriff immer wieder vorgestellter technischer<br />

Innovationen, die auch zur Marktführerschaft<br />

führten, die das Unternehmen heute bei Holzpelletfeuerungen<br />

innehat.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Die Branche hat sich in den<br />

letzten Jahren in Deutschland meiner<br />

Wahrnehmung nach deutlich zurückgenommen.<br />

Es gibt z. B. kein Industrieforum<br />

Pellets mehr und auch das traditionelle<br />

Branchenfachmagazin „Pellets –<br />

Markt und Trends“ wurde vor geraumer<br />

Bild: Dittmar Koop<br />

Zeit eingestellt. Es erfuhr jetzt einen Neuanfang<br />

als Pelletmagazin, das zweimal im<br />

Jahr vom DEPV herausgebracht wird. Wie<br />

kann/sollte sich die Branche wieder mehr<br />

ins Gespräch bringen – oder täuscht mich<br />

mein Eindruck und man ist bei Installateuren<br />

und Verbrauchern präsent?<br />

Stefan Ortner: Zu den Gründen, die zur<br />

Einstellung des Branchenmagazins „Pellets<br />

– Markt und Trends“ geführt haben,<br />

können wir nichts sagen. Wir begrüßen es<br />

aber sehr, dass es gelungen ist, das Magazin<br />

durch den DEPV weiterzuführen. Zum<br />

Stand und der Entwicklung der Branche<br />

sehen wir den klaren Vorteil in der zuneh-<br />

Der Modernisierungsmarkt kommt ab diesem Jahr in Bewegung. Der Staat zahlt großzügige<br />

Anteilsförderungen, wenn alte Methusalems, wie diese Ölheizung, ausgebaut werden.<br />

18 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


BIOENERGIE<br />

Pelletmarktentwicklung<br />

Bild: Ökofen<br />

Gemeinsam<br />

stark!<br />

Mittlerweile ist Ökofens’ Pellet-Stirling im Markt etabliert. Zu sehen auf diesem Bild als<br />

„Glocke“ auf einem Pellematic Condens. Das Unternehmen geht aber weiter und entwickelte<br />

z. B. nun auch Photovoltaik-Pellet-Lösungen in Kombination Solarstromspeicher. „Die Zukunft<br />

liegt aus unserer Sicht in der intelligenten Kombination von verschiedenen Technologien zur<br />

Steigerung der Effizienz“, sagt Stefan Ortner.<br />

menden Digitalisierung. Die zunehmend<br />

onlineaffinen Kunden sind häufig schon<br />

umfassend informiert und treten oft mit<br />

einer genauen Vorstellung einer Heizung<br />

an ihren Heizungsbauer oder auch an uns<br />

heran.<br />

Mit der klimafreundlichen Grundstimmung<br />

in Europa, die nicht zuletzt in der<br />

Protestbewegung „Fridays for Future“ Ausdruck<br />

findet, sind der Umweltschutz und<br />

das klimafreundliche Heizen in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommen. Dies wird<br />

der Pelletbranche in Deutschland sicher<br />

den längst nötigen Rückenwind verleihen<br />

und uns hoffentlich den Weg in eine klimafreundlichere<br />

Zukunft ebnen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Die Politik in Deutschland<br />

will die maximale Elektrifizierung sämtlicher<br />

Sektoren, des Verkehrs- und auch<br />

des Wärmesektors. Wie argumentieren<br />

Sie? Wird die Zukunft von Holzpellets anders<br />

hybrid sein als wie klassisch mit Solarthermie,<br />

weil sie mehr mit Photovoltaik<br />

oder Wärmepumpen kombiniert werden<br />

wird?<br />

Stefan Ortner: Grundsätzlich muss man<br />

sich natürlich die Frage stellen, wo der<br />

Strom für die Raumwärme herkommt, vor<br />

allem im Winter. Wir möchten aus Kohle<br />

und Atom aussteigen und gleichzeitig den<br />

Verkehr elektrifizieren, das ist eine große<br />

Herausforderung!<br />

Wir sehen eine sinnvolle Kombination<br />

im Bereich Pellets mit Solarthermie, aber<br />

auch mit Photovoltaik. Die Weiterentwicklung<br />

von Hybridsystemen ist für uns ein<br />

zentrales Thema. Wir bieten bereits verschiedene<br />

Heizlösungen für diesen zukunftsträchtigen<br />

Sektor an. Die innovative<br />

Technologie von SmartPV ermöglicht<br />

das Speichern von überschüssigem Solarstrom<br />

im Heizsystem, das zur Warmwassererzeugung<br />

verwendet wird.<br />

Mit unserer stromproduzierenden Pelletheizung<br />

ermöglichen wir bereits heute<br />

ganzjährige Energiefreiheit für das Eigenheim.<br />

Mit der Pellematic Condens_e<br />

ist es möglich, Strom und Wärme aus Pellets<br />

und Solar autark zu erzeugen. Die Zukunft<br />

liegt aus unserer Sicht in der intelligenten<br />

Kombination von verschiedenen<br />

Technologien zur Steigerung der Effizienz.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Es hat sich auch der Eindruck<br />

entwickelt, dass die Branche bei<br />

der Heiztechnik mit dem Stand der Technik<br />

eigentlich am Limit ist – jedenfalls gibt<br />

es kaum mehr neue Nachrichten diesbezüglich,<br />

was aber auch so gesehen werden<br />

kann, dass die Technik perfekt ist.<br />

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2/<strong>2020</strong> www.ikz.de


BIOENERGIE<br />

Pelletmarktentwicklung<br />

Bild: Ökofen<br />

Die Branche muss und kann innovativ bleiben. Lange ist’s her, seit Firmengründer Herbert<br />

Ortner (li.) und sein Sohn Stefan 2011 den Prototypen eines Pellet-Stirling der Öffentlichkeit<br />

präsentierten und Feldversuche folgten.<br />

Ist das so oder können wir noch mit Neuheiten<br />

rechnen? Wo sehen Sie ggf. noch<br />

Baustellen?<br />

Stefan Ortner: Technologisch sind wir<br />

bereits auf einem extrem hohen Niveau.<br />

Betrachtet man die Entwicklung der Pelletheizung<br />

im Vergleich zur Entwicklung<br />

der Öl- und Gasheizungen, können wir sagen,<br />

dass wir diesen Systemen technisch<br />

in nichts nachstehen. Im Gegenteil, in der<br />

Verbrennungstechnologie können wir auf<br />

Spitzenwerte im Bereich der Emissionen<br />

und auch der Effizienz verweisen. Besonders<br />

die Brennwertkessel verbrennen extrem<br />

effizient und sauber. Die Entwicklung<br />

bleibt jedoch deshalb nicht stehen.<br />

Die Verknüpfung der unterschiedlichen<br />

Technologien zur Steigerung der Effizienz<br />

und weiteren Senkung der Emissionen<br />

wird in Zukunft eine noch größere<br />

Rolle spielen. Unsere Forschungsabteilung<br />

ist darüber hinaus immer darauf<br />

bedacht, kundenorientiert den Einbau der<br />

Pelletheizungen einfacher und schneller<br />

zu machen – Plug&Heat für Bestzeitmontagen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Meines Wissens war Ökofen<br />

das erste Unternehmen, das einen<br />

Pellet-Brennwertkessel auf den Markt<br />

brachte und damit vielleicht am Anfang<br />

seiner Zeit dem Markt und der Kundennachfrage<br />

noch voraus war. Wie entwickelt<br />

sich das Geschäft mit dieser Anlagenform<br />

heute?<br />

Stefan Ortner: Ökofen hat nicht nur die<br />

erste typengeprüfte Pelletheizung auf<br />

den Markt gebracht, sondern auch die<br />

erste Pellet-Brennwertheizung. Heute<br />

können wir auf über 17 Jahre Erfahrung<br />

bei Pellet-Brennwerttechnik blicken und<br />

haben in Kombination mit der Condens-<br />

Technologie Pellet-Brennwertheizungen<br />

im Angebot, die in jedem Wärmeverteilungssystem<br />

einsetzbar sind, ganz gleich<br />

ob Heizkörper, Fußboden- oder Wandheizung.<br />

Angetrieben durch die Innovationsförderung<br />

war unser Condens und<br />

Smart-Programm der meistverkaufte Pellet-Brennwertkessel<br />

in Deutschland. Die<br />

letzte BAFA-Auswertung zeigte, dass 70 %<br />

aller verkauften Pellet-Brennwertkessel<br />

in Deutschland aus der Produktion von<br />

Ökofen stammten.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Wie entwickelt sich aktuell<br />

das Stirling-Projekt von Ökofen?<br />

Stefan Ortner: Wir sind sehr stolz auf diese<br />

einzigartige Technologie. In Kombination<br />

mit einem Stromspeicher und einer<br />

Photovoltaikanlage bietet unsere stromerzeugende<br />

Pelletheizung die weltweit<br />

einzige Möglichkeit, sich an 365 Tagen<br />

im Jahr – egal ob Sommer oder Winter –<br />

mit 100 % ökologischer Energie aus Pellets<br />

und Sonne zu versorgen. Eine Technik,<br />

die in der Praxis zuverlässig funktioniert<br />

und als Gesamtsystem bei uns als<br />

Serienprodukt verkauft wird. Hätte diese<br />

innovative Technologie sich in der neuen<br />

Förderung wiedergefunden, hätte das<br />

dem Produkt natürlich weiteren Antrieb<br />

verliehen. Wir sehen in dieser Kombination<br />

nach wie vor die Zukunft und großes<br />

Potenzial.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Allen Pessimisten und Skeptikern<br />

zum Trotz werden in diesem Jahr<br />

gravierende Umwälzungen in der Energiepolitik<br />

stattfinden bzw. sie sind bereits<br />

schon eingeläutet. Dazu zählt das Klimaschutzgesetz,<br />

die Einführung einer CO 2 -<br />

Bepreisung, die Neuaufstellung der BAFA-<br />

Förderung für Wärme aus Erneuerbaren<br />

Energien, das Kohleausstiegsgesetz in Verbindung<br />

mit der Abschaffung des 52-GW-<br />

Deckels für PV in Deutschland und Steuerabschreibungsmöglichkeiten<br />

bei energetischen<br />

Sanierungen im Gebäudebestand.<br />

Wie versuchen Sie, in diesem Umfeld weiter<br />

Pellets zu kommunizieren, sodass diese<br />

nicht in Vergessenheit geraten?<br />

Stefan Ortner: Den CO 2 -Fußabdruck ohne<br />

Änderungen der Lebensgewohnheiten zu<br />

reduzieren, ist mit einer Pelletheizung am<br />

effektivsten zu verwirklichen! Vor allem,<br />

wenn man auch den Komfort in diese<br />

Überlegung miteinbezieht, den eine vollautomatische<br />

Pelletheizung bietet. Auch<br />

die Bundesregierung hat das Potenzial<br />

im Heizungskeller erkannt und bietet<br />

seit diesem Jahr eine hochattraktive Förderung<br />

für das Heizen mit Holzpellets. Jeder<br />

Kesseltausch wird mit 35 % der Brutto-<br />

Investitionskosten finanziell bezuschusst.<br />

Besonders belohnt werden Verbraucher,<br />

die ihre alte Ölheizung gegen eine moderne<br />

Pelletheizung tauschen, mit 45 % Zuschuss.<br />

Im Neubau können sich Bauherren<br />

über 35 % Zuschuss freuen, wenn sie eine<br />

Pellet-Brennwertheizung einbauen. Bei<br />

uns haben sich in Deutschland, nicht zuletzt<br />

dadurch, die Endkunden- sowie die<br />

Angebotsanfragen des Fachhandwerks alleine<br />

im Januar fast verdreifacht.<br />

Die Fragen stellte Dittmar Koop, Journalist<br />

für Erneuerbare Energien<br />

20 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


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ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen<br />

Keine Luftnummer<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen sind eine mögliche Technik bei geringer Heizlast<br />

Bild: Huf-Haus<br />

Die Hüllen von Gebäuden werden immer dichter.<br />

Einerseits bedarf es einer lüftungstechnischen<br />

Anlage, um die Raumlufthygiene zu gewährleisten<br />

und die Wärmeenergie Dank<br />

einer Wärmerückgewinnung (WRG) im<br />

Haus zu lassen. Andererseits wird die<br />

Heizlast pro m 2 immer niedriger. Warum<br />

nicht beide Anforderungen in Luft/Luft-<br />

Wärmepumpen vereinen? Klar ist, dass sie<br />

hohe Anforderungen an die Gebäudehülle stellen.<br />

Holger Heid, Produktmanager<br />

Haus- und Heiztechnik bei Weber-Haus.<br />

Bild: Weber-Haus<br />

Michael<br />

Baumann, Vertriebsleiter bei Huf-Haus.<br />

Wir fragten einmal prominente Fertighaus-<br />

Anbieter, welche Meinung sie zum Thema<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen haben. Geantwortet<br />

haben Holger Heid, Produktmanager<br />

Haus- und Heiztechnik bei Weber-Haus,<br />

und Michael Baumann, Vertriebsleiter bei<br />

Huf-Haus. Sie machen deutlich, dass Luft/<br />

Luft-Wärmepumpen zwar Chancen bieten,<br />

aber in einem Kontext stehen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Bieten Weber-Haus und Huf-<br />

Haus bereits den Einbau von Luft/Luft-<br />

Wärmepumpen an?<br />

Holger Heid: Ja. Luft/Luft-Wärmepumpen<br />

sind für Energieeffizienzhäuser bestens<br />

geeignet und sie bieten einen hohen Komfort,<br />

eine Wärmerückgewinnung von bis<br />

zu 85 % bei gleichzeitig gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Die Kombination aus exzellenter<br />

Gebäudehülle, wetterabhängiger<br />

Beschattung und Kühlfunktion zum Temperieren<br />

der Innenluft macht ein Klimagerät<br />

überflüssig.<br />

Michael Baumann: Fachleute gehen davon<br />

aus, dass Luft/Luft-Wärmepumpen<br />

vor allem in Passivhäusern sinnvoll<br />

zum Einsatz gebracht werden können.<br />

Das führt dazu, dass wir in den Huf-Häusern<br />

die Beheizung zunächst einmal mit<br />

Luft/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />

in Kombination mit einer Fußbodenheizung<br />

vornehmen. Zur Lüftung setzen<br />

wir, bei einfacher Ausstattung, eine<br />

CO 2 -bedarfsgesteuerte Lüftungsanlage<br />

ein. Bei noch hochwertigerer Ausstattung<br />

kommt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

zum Einsatz. Durch diese<br />

Kombination und eine Wärmerückgewinnung<br />

von nahezu 85 % lassen sich die<br />

Energiekosten erheblich reduzieren.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Wie würden Sie die Warmwasserbereitung<br />

realisieren, wenn eine<br />

Luft/Luft-Wärmepumpe verbaut wird?<br />

Michael Baumann: Bei einer Luft/Luft-<br />

Wärmepumpe kann die Warmwasserbereitung<br />

z. B. über eine Brauchwarmwasser-Wärmepumpe<br />

realisiert werden,<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen<br />

erfüllen<br />

ihren Dienst in<br />

hochgedämmten<br />

Häusern. Da die<br />

Standards im Neubau<br />

immer schärfer<br />

werden, werden sie<br />

zu einer Option.<br />

welche den erforderlichen Anteil der Umweltenergie<br />

entweder aus der Abluft des<br />

Gebäudes oder der Außenluft zieht. Denkbar<br />

ist auch, Warmwasser über eine Solarthermieanlage<br />

in Kombination mit einer<br />

Photovoltaikanlage effizient und unabhängig<br />

oder dezentral über elektronisch<br />

geregelte Durchlauferhitzer zu erzeugen.<br />

Holger Heid: Wenn eine Luft/Luft-Wärmepumpe<br />

zum Einsatz kommt, so geschieht<br />

dies in Kombination mit einer<br />

hochgedämmten 300 l Trinkwasserwärmepumpe<br />

(TWWP). Um die Energieeffizienz<br />

auch hier hochzuhalten, wird zusätzlich<br />

die Abluft der Luft/Luft-Wärmepumpe<br />

an Letztere angeschlossen, sodass<br />

die Restenergie, welche nach dem Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher<br />

in der Abluft<br />

Bild: Rainer Sturm, Pixelio<br />

22 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


noch vorhanden ist, für das Warmwasser<br />

genutzt werden kann. Schon heute werden<br />

2/3 unserer Häuser mit einer Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet, der ideale Partner für<br />

eine Wärmepumpe.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Worauf gilt es aus Ihrer Sicht<br />

bei der Wahl einer Luft/Luft-Wärmepumpe<br />

besonders zu achten?<br />

Holger Heid: Auf die Qualität der Gebäudehülle,<br />

innerhalb der die Wärmpumpe<br />

eingesetzt werden soll. So erfüllt unsere<br />

Gebäudehülle ÖvoNatur Therm die Voraussetzungen<br />

für ein KfW-Effizienzhaus<br />

40. Sie erreicht einen Wärmeschutz von<br />

U = 0,11 W/m 2 K. Außerdem auf die Qualität<br />

und Innovationskraft des Anbieters<br />

der Wärmepumpe. Weiter die Möglichkeit<br />

der Einbindung in bestehende Smart-<br />

Home-Lösungen, da hier alles zusammenläuft<br />

und die Kunden danach fragen.<br />

Michael Baumann: Ausschlaggebend ist<br />

der Dämmstandard der Gebäudehülle. Ein<br />

Nachteil der Luft/Luft-Wärmepumpen ist,<br />

dass diese im Winter, wenn die Temperaturen<br />

sinken, weitaus weniger effizient<br />

arbeite. Das heißt, in der kalten Jahreszeit<br />

benötigt die Luft/Luft-Wärmepumpe<br />

mehr Strom, um die Zuluft auf die erforderliche<br />

Temperatur<br />

zu bringen.<br />

Die Folge sind höhere<br />

Betriebskosten.<br />

Wir favorisieren<br />

die von uns eingesetzten<br />

Lösungen<br />

bei dem benötigten<br />

Wärmebedarf eines<br />

Effizienzhauses 55<br />

als die sinnvollste,<br />

komfortabelste und<br />

wirtschaftlichste<br />

Variante. Insofern<br />

wäre der Einsatz einer<br />

Luft/Luft-Wärmepumpe<br />

in einem Huf-Haus nur dann<br />

sinnvoll, wenn es sich um ein Effizienzhaus<br />

40 Plus oder um ein Passivhaus handeln<br />

würde und unsere Kunden dies ausdrücklich<br />

wünschen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Mit welchen Luft/Luft-Wärmepumpenherstellern<br />

arbeiten Sie zusammen,<br />

bzw. welche Marken werden<br />

„Qualität und Innovationskraft des<br />

Anbieters der Wärmepumpe sind<br />

entscheidend. Weiter die<br />

Möglichkeit der Einbindung in<br />

bestehende Smart-Home-<br />

Lösungen, da hier alles<br />

zusammenläuft und die Kunden<br />

danach fragen.“<br />

Holger Heid, Produktmanager<br />

Haus- und Heiztechnik bei<br />

Weber-Haus<br />

Huf-Haus verzichtet bereits seit 2008 auf den Einbau fossiler Feuerungen. Das Unternehmen<br />

bietet Wärmepumpen-Interessenten die klassischen Formen Luft/Wasser und Sole/Wasser in<br />

Verbindung mit einer Fußbodenheizung an. Weber-Haus arbeitet bereits konkret mit dem Luft/<br />

Luft-Wärmepumpenanbieter Zimmermann zusammen.<br />

dann eingebaut, wenn der Kunde eine<br />

Luft/Luft-Wärmepumpe wünscht?<br />

Michael Baumann: Zu unseren Lieferanten<br />

gehören Viessmann, Elco, Stiebel-<br />

Eltron und Vaillant.<br />

Holger Heid: Weber-Haus arbeitet mit<br />

der Firma Zimmermann zusammen, dem<br />

Marktführer im Bereich reiner Luft/Luft-<br />

Wärmepumpen. Die Marke Proxon wird<br />

installiert, wobei hier zwischen einem<br />

Standard-Modell,<br />

der Wohlfühl-Wärmetechnik<br />

und<br />

einem Premium-<br />

Modell, der Frischluft-Wärmetechnik,<br />

unterschieden<br />

wird. Letztere bietet<br />

zahlreiche innovative<br />

und sinnvolle<br />

Ergänzungen<br />

zur Wohlfühl-Wärmetechnik<br />

und weitere<br />

Optionen an.<br />

Neben einer CO 2 -<br />

Steuerung sind das<br />

unterschiedliche Zonierungen im Haus,<br />

die Möglichkeit, einen Kellerraum anzuschließen,<br />

die Anbindung an Smart-<br />

Home-Lösungen, passive Feuchteregelung,<br />

Steuerung über App und Alexa etc.<br />

Daneben setzen wir auch andere Wärmepumpen-Lösungen<br />

mit kontrollierter Beund<br />

Entlüftung und Wärmerückgewinnung<br />

der Firma Tecalor ein.<br />

Die Fragen stellte Dittmar Koop, Journalist<br />

für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen<br />

Luft/Luft-Wärmepumpen entziehen<br />

der Abluft Wärme und übertragen<br />

sie auf die Zuluft. Da es sich um eine<br />

Luftheizung handelt, entfallen wasserbasierte<br />

Wärmeverteilsysteme.<br />

Die notwendigen Luftkanäle werden<br />

in Decken, Fußböden oder Installationsschächten<br />

eingebaut. Bezüglich<br />

des erforderlichen Dämmstandards<br />

sind sie anspruchsvoll. Sie sind in erster<br />

Linie in Passiv- und Niedrigenergiehäusern<br />

mit weniger als 10 W/m 2<br />

Heizlast eine Option. Auch ihre Anschaffung<br />

ist vergleichsweise teuer<br />

und anders als bei anderen Wärmepumpentypen<br />

gibt es keine Förderung<br />

über das Marktanreizprogramm<br />

(MAP) der Bundesanstalt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (Bafa).<br />

Allerdings gibt es die Möglichkeit einer<br />

indirekten Förderung, z. B. über<br />

die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW), die die Anschaffung von Lüftungsanlagen<br />

fördert oder den Erwerb/Bau<br />

eines Effizienzhauses.<br />

Bild: Huf-Haus<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 23


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Stromspeicher für Gewerbe<br />

Bild: Shutterstock<br />

Kosten<br />

kappen<br />

PV-Eigenstromversorgung in<br />

Kombination mit Speichern<br />

und/oder Peak Shaving<br />

Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

können schon heute mit Stromspeichern<br />

ihre Betriebskosten<br />

deutlich reduzieren. Zwei Möglichkeiten<br />

treten dabei in den<br />

Vordergrund: die Eigenstromerzeugung<br />

und das Peak Shaving.<br />

In vielen Betrieben gibt es<br />

Strombedarfsspitzen – beim<br />

Metallbauer wie beim Bäcker.<br />

Solarstromanlagen und Batteriespeicher<br />

haben in den letzten Jahren drastische<br />

Kos tensenkungen durchlaufen. Große Solarstromanlagen<br />

können heute Strom für<br />

10 Ct/kWh und weniger zur Verfügung<br />

stellen. Da der Stromtarif für Gewerbebetriebe<br />

sich meistens um etwa 15 bis 26 Ct<br />

bewegt, lohnt sich hier fast immer eine<br />

Bild: Andreas Keuchel<br />

Die Eigenstromerzeugung ist ein Weg,<br />

Stromkosten selbst in die Hand zu<br />

nehmen, das zeigt das Beispiel der<br />

Spedition Lutter in Bönen. Ein anderer<br />

das Peak Shaving.<br />

genauere Prüfung. Maßgeblich für einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb einer Photovoltaik-(PV)-Anlage<br />

ist heute, dass ein möglichst<br />

großer Teil des Stroms direkt im Unternehmen<br />

verbraucht wird.<br />

Bei manchen Anwendungen, z.B. Kühlung,<br />

fallen die Zeiten der höchsten Solarstromproduktion<br />

und der größten Stromlast<br />

von alleine recht gut zusammen. Andere<br />

Anwendungen, wie z. B. das Pumpen<br />

von Wasser in der Landwirtschaft, lassen<br />

sich mit entsprechenden Tanks zeitlich so<br />

verschieben, dass sie zum Stromangebot<br />

passen. Doch häufig wird der Strom einfach<br />

zu bestimmten Zeiten verlässlich benötigt<br />

– und zwar oft dann, wenn die Solaranlage<br />

gerade keinen oder nur wenig<br />

Strom liefern kann.<br />

Ein Anwendungsbeispiel<br />

Die Spedition Lutter in Bönen, Nordrhein-<br />

Westfalen, setzt auf die Kombination von<br />

Solarstrom und Batteriespeicher. Sie deckt<br />

mit einer Solaranlage mit einer Spitzenleis -<br />

tung von 80 kW p und einem Tesvolt-Speicher<br />

mit einer Kapazität von 50 kWh ihren<br />

gesamten Strombedarf selbst. Benötigt<br />

wird der Strom hier vor allem für die<br />

Elektrogabelstapler, für die IT, die LkW-<br />

Werkstatt und zwei LkW-Waschanlagen.<br />

Der Speicher wurde dabei mit 50 %<br />

vom Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst.<br />

So amortisiert sich die gesamte<br />

Anlage innerhalb von acht Jahren. Die Lebenserwartung<br />

der Stromspeicher liegt<br />

24 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Stromspeicher für Gewerbe<br />

bei 30 Jahren. Umgesetzt wurde diese Anlage<br />

über den Tesvolt-Fachpartner Solar<br />

E-Technik Hamm GmbH.<br />

Peak Shaving, oder:<br />

Lastspitzen kappen<br />

Es handelt sich um ein Anwendungsbeispiel<br />

unter vielen. Aber auch ganz ohne eigene<br />

Stromerzeugung kann ein Speicher<br />

wirtschaftlich sein, wenn es darum geht,<br />

Leistungsspitzen abzufangen. Das ist für<br />

Betriebe interessant, die einen Verbrauch<br />

von 100 000 kWh im Jahr oder eine Leistungsgrenze<br />

von 30 kW überschreiten und<br />

daher in der Regel einen leistungsgemessenen<br />

Tarif mit RLM-Zähler haben. Die Leistungsgrenze<br />

kann auch mit mehreren Ladesäulen<br />

für Elektroautos schnell erreicht<br />

sein. Die Jahreshöchstlast bestimmt dann<br />

einen Großteil der Netzentgelte, denn der<br />

Netzbetreiber muss die entsprechende Kapazität<br />

vorhalten. Wer die stärksten Lastspitzen<br />

kappt, kann schnell einige Zigtausend<br />

Euro im Jahr sparen. Als Faustformel<br />

gilt: Ab etwa 100 Euro pro kW wird die Lastspitzenkappung<br />

(Peak Shaving) mit einem<br />

Speicher auch wirtschaftlich interessant.<br />

Lastspitzen gibt es in vielerlei Betrieben.<br />

In der Gastronomie laufen meist am Wochenende<br />

abends alle Geräte auf Hochtouren,<br />

von der Kühlung bis zur Spülmaschine.<br />

In Bäckereien schnellt der Stromverbrauch<br />

in den frühen Morgenstunden beim Aufheizen<br />

der Öfen in die Höhe, in Metallbaubetrieben<br />

sorgen Schweißgeräte und andere<br />

Maschinen für starke Leistungsspitzen.<br />

Milchbauern starten mehrfach täglich ihre<br />

Bild: Tesvolt<br />

Kein Exot mehr. Tesvolt produziert Stromspeicher für Gewerbe und Industrie.<br />

Die Nachfrage wächst.<br />

Melkroboter und alle, die mehrere Elektroautos<br />

gleichzeitig laden, haben ebenfalls<br />

mit Stromspitzen zu tun – vom Autohaus<br />

bis zum mit E-Mobilen ausgestatteten Pflegedienst<br />

oder Pizzalieferservice.<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

Eine wesentliche Stellschraube ist natürlich<br />

die Lebensdauer und Effizienz einer<br />

Anlage. Die Tesvolt Speicher setzen auf Lithium-Technologie<br />

mit prismatischen Batteriezellen<br />

von Samsung SDI. Temperatur,<br />

Spannung und Ladezustand jeder einzelnen<br />

Zelle bzw. der Batteriemodule werden<br />

überwacht, was die Lebensdauer der Zellen<br />

signifikant erhöht. Einen zusätzlichen<br />

Kick für die Wirtschaftlichkeit bringt oft<br />

eine staatliche Förderung. Zinsgünstige<br />

Kredite für Batteriespeicher können<br />

über das Programm 270 der KfW beantragt<br />

werden. Darüber hinaus haben mehrere<br />

Bundesländer jeweils eigene Förderprogramme.<br />

Die Schwerpunkte und Systematiken<br />

sind dabei sehr unterschiedlich.<br />

Ein Fazit<br />

Wer eine Solaranlage mit Speicher als<br />

langfristige Geldanlage betrachtet, wird<br />

wissen wollen, welche Rendite über die<br />

Laufzeit erwirtschaftet wird. Das Ergebnis<br />

ist gerade in Niedrigzinszeiten oft überzeugend.<br />

Sind die Voraussetzungen günstig<br />

(z. B. ein hoher Stromeinkaufspreis),<br />

kann sogar bei einem Projekt, das eine<br />

Dachsanierung einschließt, noch eine attraktive<br />

Rendite herauskommen. Wichtig<br />

ist bei allen Anwendungen: Nur eine<br />

Kalkulation am konkreten Projekt zeigt,<br />

ob die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

wirklich positiv ausfällt und welcher Speicher<br />

der richtige ist. Die Annahme jedoch,<br />

dass sich Stromspeicher nicht oder nur<br />

durch starke Förderung lohnen, ist heute<br />

überholt. Ein genauer Blick ist bei hohen<br />

Stromkosten und insbesondere bei<br />

starken Spitzenlasten allemal ratsam.<br />

Autor: Simon Schandert, Technischer<br />

Geschäftsführer Tesvolt<br />

Bild: Tesvolt<br />

Jeder Hersteller hat sein<br />

eigenes Konzept und<br />

dafür seine Argumente,<br />

wie das Thema Zellen-<br />

Balancing gelöst wird,<br />

aber grundsätzlich sollte<br />

immer nachgefragt<br />

werden.<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 25


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Lüftungssysteme<br />

Schwarzer Peter nicht beim Mieter<br />

Nutzerunabhängige Lüftungssysteme sind besser als die Fensterkippe<br />

In der Vergangenheit waren Gebäude oft so undicht, dass allein durch die Infiltration schon genug Lüftung für Wohngebäude bereitgestellt<br />

wurde. Deshalb wurden die Gebäude dichter ausgeführt. Der Lüftungsbedarf der Menschen aber bleibt. Ein neues Effizienz-<br />

Problem, weil durch manuelles Lüften Wärme jetzt noch mehr entweicht?<br />

Bild: AdobeStock, GChristo<br />

Die Bedeutung der Wohnungslüftung als<br />

Maßnahme zur Energieeinsparung hat<br />

den Gesetzgeber bewogen, entsprechende<br />

Regelungen zu erlassen. So ist z. B. schon<br />

seit der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

2009 für Wohngebäude ein Lüftungssystem<br />

für die Ausstattung im Referenzfall<br />

vorgesehen. Es wird in der EnEV damit<br />

begründet, dass wegen der energetisch<br />

wichtigen Anforderung zur Luftdichtigkeit<br />

ein ausreichender Außenluftwechsel<br />

durch Fugenlüftung nicht mehr sichergestellt<br />

ist und deshalb ein Lüftungssystem<br />

vorgesehen werden muss. In der Folge berücksichtigen<br />

viele Förderprogramme inzwischen<br />

die Wohnungslüftung als wichtige<br />

Energieeinspartechnologie.<br />

Gesetzgeber lässt es noch offen<br />

Kurz zusammengefasst stellt sich die aktuelle<br />

Rechtslage so dar, dass der notwendige<br />

Mindestluftwechselwert sicherzustellen<br />

ist. Offen bleibt der Weg zu dessen<br />

praktischer Umsetzung. Das eröffnet<br />

zwar die Möglichkeit, häufiger manuell zu<br />

lüften, was aber unkomfortabel und z. B.<br />

gegenüber Mietern nach einschlägigen<br />

Gerichtsurteilen auch kaum durchsetzbar<br />

ist. Deshalb empfehlen sich Lüftungsanlagen<br />

als zukunftssichere und zugleich<br />

komfortable Lösung, auch wenn dazu im<br />

Moment noch keine gesetzlich festgeschriebene<br />

Verpflichtung besteht.<br />

Automatisierte Querlüftung<br />

Die einfachste Form unter den Lüftungsanlagen<br />

ist die automatisierte Querlüftung.<br />

Bei der Querlüftung sind die Frischluftzuführung<br />

und Fortluftableitung über in die<br />

Außenwände integrierte Außenluftdurchlässe<br />

realisiert. Die Luftbewegung<br />

in der Wohnung wird dabei<br />

durch Druckunterschiede<br />

an der Fassade bewirkt, die<br />

zwischen den Außenluftdurchlässen<br />

durch unterschiedliche<br />

Geschwindigkeiten<br />

der vorbeistreichenden<br />

Außenluft<br />

entstehen. Um bei diesem<br />

System den Luftaustausch<br />

innerhalb der<br />

Kondensat bildet sich auch an<br />

Fenstern hochmoderner Gebäude<br />

aus. Mietern aus Ersparnisgründen<br />

dann die Lüftung per Hand zu überlassen,<br />

ist nicht nur energetisch ein Unding.<br />

Wohnung zu gewährleisten, müssen in den<br />

einzelnen Räumen allerdings noch Überströmluftdurchlässe<br />

angebracht werden.<br />

Dies sind Lüftungsöffnungen innerhalb der<br />

Wohnung zwischen Raum und Flur, damit<br />

die Luft von Raum zu Raum durch die<br />

Wohnung strömen kann, von Luv zu Lee.<br />

Der Vorteil von freien Lüftungssystemen<br />

liegt in den geringen Investitionskosten.<br />

Nachteilig ist, dass die Lüftung nicht<br />

zu jedem beliebigen Zeitpunkt sichergestellt<br />

ist, sondern von den Faktoren Wind<br />

und Temperatur abhängt. Oft vergessen<br />

wird zudem, dass auch diese Systeme periodisch<br />

gewartet werden müssen, um ihre<br />

Funktion sicherzustellen. Auch geht die<br />

Wärme ungenutzt verloren.<br />

Ventilatorgestützte Systeme<br />

Zu den ventilatorgestützten Technologien<br />

zählen Einzelraum- bzw. Fensterbrüstungsgeräte<br />

mit Wärmerückgewinnung,<br />

Zentralsysteme für Zuluft und Abluft mit<br />

Wärmerückgewinnung, Zentralsysteme<br />

für Abluft mit Wärmerückgewinnung und<br />

Wärmepumpe sowie dezentrale bzw. zentrale<br />

Abluftanlagen mit Zuluftelementen<br />

ohne Wärmerückgewinnung.<br />

1. Einzelraumsysteme<br />

Einzelraumgeräte gewährleisten die raumweise<br />

kontrollierte, bedarfsabhängige Beund<br />

Entlüftung. Sie sind in der Sanierung<br />

beliebt, da hierfür kein Kanalnetz ge plant<br />

werden muss. Zu beachten ist, dass die<br />

Lüftung eines einzelnen Raums keineswegs<br />

die Lüftung einer kompletten Wohnung<br />

sicherstellt – zu diesem Zweck sind<br />

dann mehrere Geräte miteinander und<br />

gegebenenfalls mit dezentralen Abluftanlagen,<br />

wie sie beispielsweise in innen<br />

liegenden Bädern und Toiletten verwen-<br />

26 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


Bild: Vaillant<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Lüftungssysteme<br />

• Anordnung und Ausführung der Außenbauteilluftdurchlässe<br />

in Bezug auf<br />

Akustik und Zug,<br />

• Brandschutzanforderungen der Bundesländer<br />

sind zu beachten.<br />

4. Dezentrale Abluftanlage<br />

Diese Anlagen funktionieren eigentlich<br />

gleich wie zentrale Anlagen, nur sind die<br />

Lüftungsgeräte hier in den Ablufträumen<br />

installiert. Dadurch ergibt sich eine größere<br />

Flexibilität und individuellere Regelungsoptionen.<br />

Die verschiedenen Ansätze kontrollierter Wohnraumlüftung verfolgen vom Grundsatz her<br />

dasselbe Prinzip: Frischluft wird in das Gebäude geführt, zwischen den Räumen verteilt<br />

und Abluft nach außen geführt. Allerdings gibt es in der technischen Umsetzung erhebliche<br />

Qualitätsunterschiede.<br />

det werden, zu kombinieren. Die neue DIN<br />

1946-6 hat insbesondere die Planung und<br />

Ausführung von Einzelraum- und kombinierten<br />

Lüftungssystemen konkretisiert.<br />

2. Zentrale Lüftungssysteme mit<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Hier wird die Zuluft über ein Verteilsystem<br />

in die Wohn- und Schlafräume eingeblasen.<br />

Die Frischluft gelangt anschließend<br />

über Überströmluftdurchlässe in die<br />

übrigen Räume einer Wohnung und die<br />

Absaugung der verbrauchten Luft erfolgt<br />

direkt aus den Räumen mit der höchsten<br />

Belastung – also Küche, Bad und WC. Bei<br />

den Systemen 1 und 2 wird die Lüftungswärme<br />

durch eine Wärmerückgewinnung<br />

zurückgegewonnen (30-50 % des Wärmebedarfs<br />

eines modernen Gebäudes).<br />

3. Zentrale Abluftanlage<br />

Zentrale Abluftanlagen mit Zuluftelementen<br />

ohne Wärmerückgewinnung realisieren<br />

die Abluftabfuhr aus Küche,<br />

Bad und Toilette durch ein Zentralgerät.<br />

Die Frischluftzufuhr erfolgt durch Außenwanddurchlässe<br />

in den Wohn- und<br />

Schlafräumen. Die sich dadurch ergebende<br />

Strömungsrichtung innerhalb der<br />

Wohnung stellt sicher, dass keine Luft aus<br />

den Nassräumen in andere Wohnbereiche<br />

strömen und dort Feuchtigkeit eintragen<br />

kann. Die Lösung ist eine einfache Brückentechnologie<br />

für die Sanierung und im<br />

preissensitiven Geschosswohnungsbau.<br />

Wichtige Aspekte bei der Planung sind:<br />

• Bedarfsregeloptionen nutzen,<br />

• richtige Auslegung als Entlüftungsanlage<br />

nach DIN 18017-3 (nur Lüftung für<br />

innen liegendes Bad und WC) oder als<br />

Wohnungslüftungsanlage nach DIN<br />

1946-6,<br />

Ein Fazit<br />

Viele Bauschaffende machen es sich zu<br />

einfach. Unter diesen Umständen müssen<br />

die Bewohner selbst verstärkt zu manuellen<br />

Lüftungsmaßnahmen greifen,<br />

um überschüssige Luftfeuchte, aber auch<br />

Schadstoffe aus der Raumluft zu entfernen<br />

und somit ein behagliches sowie gesundes<br />

Raumklima zu schaffen. Dabei haben<br />

aber die mit der Lüftung verbundenen<br />

Wärmeverluste bis zu 50 % Anteil an den<br />

gesamten Wärmeverlusten. Nimmt man<br />

die Ziele zur CO 2 -Minderung bis 2030 und<br />

2050 Ernst, dann führt bei Neubau und<br />

umfassender Sanierung kein Weg an einer<br />

Wohnungslüftungsanlage mehr vorbei.<br />

Autor: Claus Händel, Technischer Referent beim<br />

Fachverband Gebäude-Klima<br />

Bild: Schütz, Madjid Asghari<br />

Die Rechtslage gibt zwar vor, dass der<br />

notwendige Mindestluftwechselwert<br />

sicherzustellen ist. Offen ist gegenwärtig zwar<br />

noch, wie dies bewerkstelligt werden muss.<br />

Allerdings deuten erste Gerichtsurteile darauf<br />

hin, dass manuelles Lüften in Zukunft kaum<br />

mehr durchsetzbar ist.<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 27


SMART <strong>ENERGY</strong><br />

Sektorkopplung, virtuelle Kraftwerke, E-Mobilität<br />

„Wir sehen uns<br />

als Energieversorger der Zukunft“<br />

Interview mit Sascha Koppe, Führungspersonal bei Sonnen, zum Thema Elektromobilität<br />

Sonnen ist wieder einmal mit einem neuen Coup am Markt vorgeprescht: Man bietet nun auch<br />

Elektroautos zur Miete an. Im Interview mit Sascha Koppe stellen wir das Konzept vor und<br />

hinterleuchten es. Außerdem, welche Rolle die E-Autos in der weiteren Unternehmensentwicklung<br />

von Sonnen spielen.<br />

Bild: Sonnen<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Man kann bei Sonnen jetzt<br />

auch Elektroautos abonnieren. Was genau<br />

meint das und wie funktioniert es und unter<br />

welchen Voraussetzungen kann ich sowas<br />

bekommen?<br />

Sascha Koppe: Richtig, wir haben Ende<br />

letzten Jahres „Sonnen-Drive“ vorgestellt.<br />

Das Angebot steht exklusiv für Mitglieder<br />

der Sonnen-Community zur Verfügung.<br />

Mitglied kann jeder Besitzer einer<br />

Sonnen-Batterie sein oder ein Kunde mit<br />

einem Stromvertrag von Sonnen. Zu Beginn<br />

werden rund acht bis zehn verschiedene<br />

Elektroautos zur Auswahl stehen.<br />

Das Angebot wird in Zukunft noch weiter<br />

ausgebaut. Das Besondere dabei ist,<br />

dass wir eine sehr kurze Laufzeit schon<br />

ab sechs Monaten anbieten. Das ist ein<br />

ZUR PERSON:<br />

Sascha Koppe ist bei Sonnen verantwortlich für<br />

die DACH-Region und seit 2015 im Unternehmen.<br />

Er hat in Führungspositionen in der Vergangenheit<br />

Strukturen bei Sonnen maßgeblich mit aufgebaut.<br />

Er ist außerdem für Sonnen auch in Australien<br />

tätig und hat dort den Markteintritt der<br />

Sonnen-Batterie und der Sonnen-Flat begleitet.<br />

idealer Zeitraum, um ohne langfristige<br />

Verpflichtungen auszuprobieren, wie<br />

die Elektromobilität in den eigenen Alltag<br />

passt. Der Kunde muss sich dabei nur<br />

um den Strom für das Fahrzeug kümmern<br />

und der kommt bei den Sonnen-Batterie-<br />

Besitzern überwiegend vom eigenen Dach.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Das neue Angebot läuft seit<br />

November 2019. Kann man bereits ein erstes<br />

Resümee ziehen – kommt das Angebot<br />

an?<br />

Sascha Koppe: Die Resonanz hat uns<br />

selbst etwas überrascht. Wir haben seit<br />

dem Launch eine hohe Anzahl Voranmeldungen<br />

bekommen. Die ersten Fahrzeuge<br />

werden jetzt im ersten Quartal <strong>2020</strong> an<br />

die Kunden übergeben.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Mit welchen Herstellern arbeiten<br />

Sie zusammen, bzw. unter Elektroautos<br />

welcher Marken können Abonnenten<br />

wählen?<br />

Sascha Koppe: Wir möchten den Kunden<br />

eine möglichst breite Palette anbie-<br />

Baut die Zukunft der Energieversorgung auf<br />

Photovoltaik? In der Unternehmensphilosophie<br />

von Sonnen bildet diese zusammen mit<br />

Stromspeichern die Basis, um darauf weitere<br />

Versorgungskonzepte sowie Vernetzungen<br />

aufzubauen.<br />

Bild: Shutterstock<br />

28 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


SMART <strong>ENERGY</strong><br />

Sektorkopplung, virtuelle Kraftwerke, E-Mobilität<br />

Bild: Sonnen<br />

Sascha Koppe: Zum Start von Sonnen-<br />

Drive wird es vier ver-schiedene Laufzeiten<br />

mit 6, 12, 18 und 24 Monate geben.<br />

Welche Variante zur Verfügung steht, ist<br />

auch vom Fahrzeug abhängig. Die monatliche<br />

Abo-Rate variiert dabei je nach der<br />

Laufzeit.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Woher bekommt oder wie<br />

kommt der E-Autofahrer dann in der<br />

Konzeption konkret zum Fahren an den<br />

Strom?<br />

Sascha Koppe: Der Strom für das Elektroauto<br />

kommt aus der eigenen Produktion<br />

von der eigenen PV-Anlage oder aus dem<br />

Netz von der Sonnen-Community. Für unterwegs<br />

haben die Nutzer mit der Ladekarte<br />

von Sonnen zusätzlich den Zugriff<br />

auf ein Netzwerk von über 125 000 Ladestationen<br />

in ganz Europa.<br />

Sonnen bietet nun auch Elektroautos an und hat Sonnen-Drive erfunden: Kunden können<br />

E-Autos abonnieren und nach vorbestimmter Zeit einfach wieder abgeben. „Die Resonanz hat<br />

uns selbst etwas überrascht. Wir haben seit dem Launch eine hohe Anzahl Voranmeldungen<br />

bekommen“, berichtet Sascha Koppe.<br />

ten, werden aber sicher nicht alle Modelle<br />

von Anfang an anbieten können. Aber<br />

die meisten Kunden werden etwas finden,<br />

ob sie nun einen Kleinwagen wollen, ein<br />

größeres Auto oder etwas Sportliches. Wir<br />

haben aber sicher die in Deutschland beliebtesten<br />

Fahrzeuge dabei, wie etwa den<br />

Renault Zoe oder den BMW i3.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Sonnen wirbt damit, dass<br />

die monatliche Miete für das Auto auf vergleichbarer<br />

Höhe mit bspw. der eines konventionellen<br />

Leasing-Vertrags ist. Würden<br />

Sie das an einem Beispiel mal illustrieren<br />

und uns auch sagen, was das Abo beinhaltet<br />

und was nicht?<br />

Sascha Koppe: Als Einstiegsmodell haben<br />

wir zum Beispiel den Seat Mii für<br />

rund 250 Euro pro Monat im Angebot.<br />

Im Gegensatz zu einem klassischen Leasing-Vertrag<br />

sind die Kosten für Versicherung,<br />

Wartung, Service oder auch für Winterreifen<br />

bereits im Abo-Preis enthalten.<br />

Eine Anzahlung oder Abschlusszahlung<br />

gibt es nicht. Der Kunde gibt das Fahrzeug<br />

mit dem Ende der Laufzeit einfach zurück<br />

und kann sich auf Wunsch ein weiteres fabrikneues<br />

Fahrzeug bestellen. Wir denken,<br />

dass wir hier sehr klar und transparent<br />

sind, während im klassischen Leasing<br />

häufig noch viele Kosten dazukommen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Was passiert danach mit solchen<br />

sehr kurzfristig zurückgegebenen<br />

Autos?<br />

Sascha Koppe: Die Fahrzeuge werden<br />

natürlich weiter genutzt und vermietet<br />

oder zum Beispiel auch als Jahres- oder<br />

Gebrauchtwagen verkauft. Das führt natürlich<br />

auch dazu, dass es mehr kostengünstigere<br />

Gebrauchtwagen gibt.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Gibt es eine zeitliche Abo-<br />

Obergrenze und ist die Höhe der<br />

monatlichen Miete an die Laufzeit<br />

geknüpft, wie dann z. B.?<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Kann man am Ende des Abos<br />

das Auto auch kaufen, zu welchen Konditionen?<br />

Sascha Koppe: Nein, die Fahrzeuge werden<br />

nur im Abo für eine bestimmte Laufzeit<br />

angeboten.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Das klingt alles nach Transformation<br />

eines Unternehmens, das ursprünglich<br />

als Anbieter von Solarstromspeichern<br />

begann. Wie versteht sich Sonnen<br />

heute bzw. perspektivisch eigentlich?<br />

Sascha Koppe: Wir sehen uns als Energieversorger<br />

der Zukunft. Dazu gehören<br />

neue Produkte und Services, um den<br />

Menschen einen möglichst kompletten<br />

und einfachen Zugang zu sauberer Ener-<br />

Die Stromversorgung der E-Autos<br />

erfolgt über verschiedene Kanäle.<br />

Einer davon ist die Sonnen-<br />

Community.<br />

Bild: Sonnen<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 29


SMART <strong>ENERGY</strong><br />

Sektorkopplung, virtuelle Kraftwerke, E-Mobilität<br />

Bild: Sonnen<br />

Sonnen fasst Batterien zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen, das am Regelenergiemarkt Dienstleistungen erbringt, um volatile Angebots- und<br />

Nachfragesituationen auszugleichen – und um damit wie andere auch Geld zu verdienen. „Mit diesem vernetzten, virtuellen Speicher können wir<br />

Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, was bisher nur größeren Anlagen vorbehalten war“, sagt Sascha Koppe.<br />

gie zu ermöglichen. Mit Sonnen-Now<br />

und Sonnen-Drive erweitern wir unser<br />

Angebot und senken wichtige Hürden,<br />

die manche Menschen sicher noch davon<br />

abhalten, den Schritt zu einer sauberen<br />

Energieversorgung und Mobilität<br />

zu machen.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Welche Rolle spielt in dem<br />

ganzen Konzept das Thema virtuelles<br />

Kraftwerk?<br />

Sascha Koppe: Das virtuelle Kraftwerk<br />

besteht aus Tausenden Batterien von uns<br />

in ganz Deutschland, die bei Bedarf freie<br />

Speicherkapazität für den Regelleistungsmarkt<br />

zur Verfügung stellen können. Mit<br />

diesem vernetzten, virtuellen Speicher<br />

können wir Schwankungen im Stromnetz<br />

ausgleichen, was bisher nur größeren<br />

Anlagen vorbehalten war. Durch die<br />

Bereitstellung der Speicherleistung für die<br />

Netzbetreiber erwirtschaften wir als einziger<br />

Speicherhersteller zusätzliche Einnahmen<br />

am Energiemarkt. Die teilnehmenden<br />

Haushalte profitieren davon, je<br />

nach Batteriemodell, von einer Gewinnbeteiligung<br />

von bis zu 119 Euro im Jahr<br />

und einer individuellen Freistrommenge<br />

aus der Sonnen-Community. Dieser Strom<br />

kann sowohl im Haushalt, aber auch für<br />

das E-Auto genutzt werden. Sowohl der eigene<br />

PV-Strom als auch der Strom aus der<br />

Sonnen-Community sind dabei zu 100 %<br />

aus Erneuerbaren Energien.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Welche Rolle werden/sollen<br />

die im Abo angebotenen Elektroautos in<br />

dieser konstruktiven Gesamtkonzeption<br />

spielen sowie in der grundsätzlichen Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens?<br />

Sascha Koppe: Wie gesagt, wir möchte<br />

dem Haushalt einen möglichst kompletten<br />

Umstieg auf Erneuerbare Energien ermöglichen.<br />

Dazu gehört auch die Elektromobilität.<br />

Wir haben ja 2018 mit dem Sonnen-<br />

Charger bereits ein intelligentes Ladegerät<br />

angeboten. Mit Sonnen-Drive setzen<br />

wir diesen Weg nun weiter fort.<br />

Bild: Sonnen<br />

Produktion von Solarstromspeichern bei<br />

Sonnen. „Ab 2021 fallen die ersten PV-<br />

Anlagen aus der EEG-Vergütung. Für die<br />

Besitzer heißt das, dass sie einen neuen<br />

Abnehmer für ihren sauberen Strom finden<br />

müssen. Zum Beispiel Stromgemeinschaften<br />

oder aber mit dem Solarstrom und einem<br />

Speicher auf die Eigenversorgung umsteigen“,<br />

sagt Sascha Koppe.<br />

30 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


Sonnen ist inzwischen<br />

weltweit unterwegs,<br />

wie hier z. B. in den<br />

USA. „Das Sonnen-<br />

Drive-Konzept auch in<br />

andere Länder zu übertragen<br />

ist grundsätzlich<br />

vorstellbar, aber heute<br />

noch nicht geplant“,<br />

sagt Koppe.<br />

Bild: Sonnen<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Mit wie vielen E-Auto-Abo-<br />

Abschlüssen rechnen Sie in Deutschland<br />

und ist eine Übertragung des Konzepts<br />

auch auf andere Länder geplant und in<br />

welchen dann?<br />

Sascha Koppe: Genaue Zahlen können wir<br />

zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.<br />

Die Resonanz auf das Angebot ist<br />

aber sehr positiv und wir haben bis heute<br />

zahlreiche Voranmeldungen bekommen.<br />

Das Konzept auch in andere Länder zu<br />

übertragen ist grundsätzlich vorstellbar,<br />

aber heute noch nicht geplant.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Schlussfrage. Der Energiemarkt<br />

ist im Umbruch wie selten zuvor.<br />

Das Konzept der staatlichen Förderung<br />

von Strom aus Erneuerbaren Energien<br />

wird auf Sicht auslaufen. Eigenstrom-<br />

Verwertungskonzepte gewinnen an Fahrt<br />

und EVUs nehmen solche Pakete vermehrt<br />

in ihre Angebotspalette auf. Wie<br />

wird die Stromversorgung in Zukunft aussehen<br />

– welche Perspektive und Position<br />

sieht Sonnen für sich?<br />

Sascha Koppe: Wir glauben, dass die<br />

Stromversorgung der Zukunft dezentral<br />

ist. Ab 2021 fallen die ersten PV-Anlagen<br />

aus der EEG-Vergütung. Für die<br />

Besitzer heißt das, dass sie einen neuen<br />

Abnehmer für ihren sauberen Strom<br />

finden müssen. Zum Beispiel Stromgemeinschaften<br />

wie die Sonnen-Community<br />

oder aber mit dem Solarstrom und<br />

einem Speicher auf die Eigenversorgung<br />

umsteigen. Darüber hinaus sehen<br />

wir ja in den vergangenen Jahren und<br />

bis heute schon einen klaren Trend hin<br />

zur Selbstversorgung des Eigenheims<br />

mit Solarstrom. Neben dem grundsätzlichen<br />

Wunsch der Menschen nach einer<br />

Energiewende sind die Kosten für Solarstrom<br />

teilweise schon günstiger als z. B.<br />

Kohlestrom. Nicht zuletzt bieten wir mit<br />

Angeboten wie Sonnen-Now auch immer<br />

mehr Menschen die Möglichkeit, in die<br />

eigene Stromversorgung einzusteigen, da<br />

die hohen Einstiegsbarrieren wie die Investition<br />

wegfallen.<br />

Neben den einzelnen Speichern der Privatkunden<br />

wird zudem auch der Bedarf<br />

an flexiblen Lösungen für das Stromnetz<br />

weiter zunehmen. Virtuelle Kraftwerke<br />

wie unser Speichernetzwerk helfen schon<br />

heute, das Stromnetz in Deutschland zu<br />

stabilisieren. Mit der Abschaltung von immer<br />

mehr Kohle- und Atomkraftwerken<br />

müssen neue Lösungen diese Lücke füllen<br />

und dem Stromnetz die benötigte Flexibilität<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Die Fragen stellte Dittmar Koop, Journalist<br />

für Erneuerbare Energien<br />

STROBEL MEDIA GROUP Kiosk-App<br />

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TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

Brötje GmbH, EWE AG<br />

Gasbrennwert mieten<br />

In Kooperation mit dem Oldenburger Energiedienstleister<br />

EWE hat der Heizungshersteller Brötje ein<br />

deutschlandweites Angebot für Eigenheimbesitzer<br />

entwickelt. Diese können von Brötje ein Heizungskomplettpaket<br />

mieten. Das Paket umfasst die Heiztechnik<br />

aus der Reihe der Gas-Brennwertgeräte mit bis zu<br />

70 kW. Die Installation übernimmt ein Fachbetrieb aus<br />

der Reihe der Partnerbetriebe von Brötje. EWE beliefert<br />

den Kunden mit Erdgas, koordiniert die Partnerbetriebe<br />

– auch im Falle von Störungen, Reparaturen,<br />

der jährlichen Wartung oder auch wenn der Ersatz einer<br />

Anlage nötig werden sollte. Zudem managt EWE<br />

Schornsteinfegereinsätze und den 24-Stunden-Notdienst.<br />

Der Kunde zahlt für das Heizungsleasing inklusive<br />

aller Dienstleistungen einen monatlichen Grundbetrag<br />

und die Kosten für seinen individuellen Energieverbrauch.<br />

Es ist für Einfamilienhäuser, kleinere<br />

Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte geeignet.<br />

Bild: Brötje<br />

August Brötje GmbH, August-Brötje-Str. 17, 26180 Rastede, Tel.: + 49 (0)4402 80 - 0, Fax: (0) 4402 80 - 583, info@broetje.de, www.broetje.de<br />

EWE Aktiengesellschaft, Tirpitzstraße 39, 26122 Oldenburg, Tel.: + 49 (0) 441 4805-0, Fax: (0) 441 803 - 3999, info@ewe.de, www.ewe.de<br />

Bild: Weber-Haus<br />

Senec GmbH, Weber-Haus GmbH & Co. KG<br />

PV-Paket fürs Eigenheim<br />

Anlässlich des 60-jährigen Firmenjubiläums von<br />

Weber-Haus hat sich das Familienunternehmen<br />

mit Senec zusammengetan. Alle Häuser, die in<br />

diesem Jahr bei Weber-Haus in Auftrag gegeben<br />

werden, werden standardmäßig mit dem Paket<br />

Home4Future ausgestattet. Das Basispaket umfasst<br />

12 Photovoltaik-Module der Senec-Solar-Baureihe,<br />

was einer Leistung von 4 kW p entspricht.<br />

Dazu wird ein Senec Home V3 Hybrid-Stromspeicher<br />

mit einer Kapazität von 5 kW p installiert.<br />

Eine Schnittstelle zur Einbindung der ebenfalls<br />

im Paket enthaltenen Wärmepumpe in das Energiemanagement<br />

gehört ebenso zum Angebot wie<br />

ein Notstrompaket. Sowohl die PV-Anlage als auch<br />

der Stromspeicher können auf Wunsch des Bauherrn<br />

bis zu einer Leistung von 9,9 kW p und einer<br />

Speicherkapazität von 10 kWh erweitert werden.<br />

Senec GmbH, Wittenberger Straße 15, 04129 Leipzig, Tel.: +49 (0) 341 870 - 570, Fax: +49 (0) 341 870 - 57300, info@senec.com, www.senec.com<br />

Weber-Haus GmbH & Co. KG, Am Erlenpark 1, 77866 Rheinau,<br />

Tel.: +49 (0) 7853 83 - 0, Fax: +49 (0) 7853 83 - 7837, info@weberhaus.de, www.weberhaus.de<br />

32 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

Rotex Heating Systems GmbH<br />

Wärmepumpe für<br />

den Altbau<br />

Effiziente Wärmepumpentechnik auch im Renovierungsmarkt?<br />

Möglich macht das die neue Daikin Altherma 3 H HT, die mit Vorlauftemperaturen<br />

bis 70 °C bei minus 15 °C Außentemperatur und<br />

der freien Wahl zwischen Fußbodenheizung und Radiatoren als<br />

Lösung für Bestandsgebäude dienen soll. Ein Daikin Scroll-Verdichter<br />

– neu entwickelt, um die Vorteile des klimaschonenden<br />

Kältemittels R-32 weiter auszubauen – reduziert laut Rotex den<br />

Ausstoß an CO 2 -Äquivalenten um 75 % im Vergleich zu marktüblichen<br />

Geräten. In Verbindung mit der hohen Heizleistung mit<br />

einem COP von bis zu 5 ist die Daikin Altherma 3 H HT in den<br />

meisten Gebäuden, ob Neubau oder Renovierung, förderfähig. Sie ist in drei Leistungsgrößen 14 kW, 16 kW und 18 kW erhältlich.<br />

Rotex Heating Systems GmbH (ab 1.4.<strong>2020</strong> Daikin Airconditioning Germany GmbH), Langwiesenstraße 10, 74363 Güglingen,<br />

Tel.: +49 (0) 7135 103 - 0, Fax: +49 (0) 7135 103 - 201, info@rotex.de, www.daikin-heiztechnik.de<br />

Bild: Rotex<br />

Windhager Zentralheizung GmbH<br />

BioWin2 Touch<br />

und AeroWin kombiniert<br />

Windhager baut sein Pelletprogramm weiter aus. Seit Januar ist<br />

der Pelletkessel BioWin2 Touch auch als Wärmepumpen-Hybridheizung<br />

in vier Leistungsgrößen von 10 bis 26 kW erhältlich. Bei<br />

Außentemperaturen um die 0 °C stellt die Wärmepumpe die benötigte<br />

Wärme bereit. An kälteren Tagen oder bei höherem Wärmebedarf<br />

übernimmt der Pelletkessel den Heizbetrieb. Beide<br />

Einheiten können auch unabhängig voneinander arbeiten. Der<br />

BioWin2 Hybrid verfügt über einen großen Pellet-Vorratsbehälter<br />

mit 200 kg Fassungsvermögen. Ein Pelletlager ist daher nicht<br />

notwendig, lediglich der Behälter muss je nach Wärmebedarf<br />

und Komforteinstellung dann nachgefüllt werden.<br />

Windhager Zentralheizung GmbH, Daimlerstraße 9, 86368 Gersthofen,<br />

Tel.: +49 (0) 821 21680 - 0,<br />

Fax: +49 (0) 821 21680 - 290,<br />

info@de.windhager.com,<br />

www.windhager.com<br />

Ritter Energie- und<br />

Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Neue Vario-<br />

Wärmezentrale<br />

Nach der erfolgreichen Einführung<br />

der Hydraulikzentrale für die Kombination<br />

mit einem Pufferspeicher<br />

im letzten Jahr präsentiert Paradigma<br />

nun eine weitere Variante, die<br />

direkt an Trinkwasserspeicher<br />

angeschlossen werden kann.<br />

Die Wärmezentrale lässt sich<br />

direkt an den Trinkwasserspeicher<br />

TW 300 anschließen.<br />

Als Wandmontage ist sie<br />

zudem mit den restlichen TW-<br />

Speichergrößen des Unternehmens<br />

oder mit bestehenden<br />

Fremdspeichern kompatibel.<br />

Analog zur ersten Ausführung<br />

der Baureihe für Pufferspeicher,<br />

dem Vario Tower PS, sind<br />

auch in dem Vario Tower TW<br />

eine Solarstation mit Solarregler<br />

sowie Heizkreisstationen samt<br />

Regelung integriert.<br />

Bild: Paradigma<br />

Bild: Windhager<br />

Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Kuchenäcker 2,<br />

72135 Dettenhausen, Tel.: +49 (0) 7157 5359 - 1200,<br />

Fax: +49 (0) 7157 5359 - 1009, info@paradigma.de, www.paradigma.de<br />

2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 33


TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

Intilion GmbH<br />

Breit skalierbarer Gewerbespeicher<br />

Bild: Intilion<br />

Die Intilion GmbH hat ihren ersten Energiespeicher<br />

für gewerbliche Anwendungen auf den Markt gebracht.<br />

Das neue Lithium-Ionen-Speichersystem Scalebloc<br />

hat eine Kapazität von 68,5 kWh und kann modular<br />

auf bis zu eine MWh erweitert werden. Während<br />

der ab sofort erhältliche Scalebloc mit einem<br />

30-kW-Wechselrichter ausgestattet ist, bietet Intilion<br />

ab Sommer eine 60-kW-Variante an. Sie wurde insbesondere<br />

für Betriebe mit hohen Lasten konzipiert,<br />

denn die höhere Leistung beschleunigt den Be- und<br />

Entladevorgang. Beide Versionen sind zudem ab Sommer<br />

auch off-gridfähig.<br />

Intilion GmbH, Dr.-Sinsteden-Straße 8, 08056 Zwickau,Tel.: +49 (0) 375 270 550 - 0, Fax: +49 (0) 375 270 550 - 300,<br />

contact@intilion.com, www.intilion.com<br />

my-PV GmbH<br />

Alles im Blick<br />

Mit der neuen Cloudlösung my-PV.Live haben Wohnungsbaugesellschaften<br />

und Vermieter ab sofort jederzeit und<br />

überall die aktuellen Betriebsparameter der my-PV-<br />

Warmwasserbereitungsgeräte Elwa und des Leistungsstellers<br />

AC•Thor im Blick. Die Cloud-Connect-Einheit führt<br />

in Mietshäusern die einzelnen Elwa’s und AC•Thor’s zusammen<br />

und verbindet sie mit der Cloud. Das Programm<br />

stellt den Energieverbrauch wahlweise als Tages-, Monatsoder<br />

Jahreswert dar und unterscheidet zwischen selbst erzeugtem<br />

PV- sowie zugekauftem Netzstrom. Bei entsprechenden Messeinheiten kann sich der Kunde auch den Stromverbrauch für<br />

die Wärmepumpe oder das Elektro-Auto anzeigen lassen. Die Nutzung der Cloud ist in den ersten zwei Monaten kostenlos.<br />

Bild: my-PV<br />

my-PV GmbH, Teichstraße 43, A-4523 Neuzeug, Tel.: +43 (0) 7259 393 - 28, office@my-pv.com, www.my-pv.com<br />

A.B.S. Silo- und Förderanlagen GmbH<br />

Flachbodensilo von A.B.S. patentiert<br />

Für ihr Flachbodensilo Flexilo hat die A.B.S. Silo- und Förderanlagen GmbH aus Osterburken<br />

ein Patent erhalten. Die Besonderheit des Silos: Der Gewebespeicher ist mit<br />

einem formveränderbaren Deckenelement ausgestattet, sodass er, über die Gestellgröße<br />

hinaus, flexibel Holzpellets aufnehmen und auf diese Weise die gesamte<br />

Raumhöhe ausnutzen kann. Das Befüllungsrohr lässt sich dazu höhenverstellbar<br />

an der Tragkonstruktion befestigen. Entnommen werden die Pellets<br />

über fünf am Siloboden zu montierende Saugsonden.<br />

Bild: A.B.S.<br />

A.B.S. Silo- und Förderanlagen GmbH, Industriepark 10, 74706 Osterburken,<br />

Tel.: +49 (0) 6291 6422 - 0, Fax: +49 (0) 6291 6422 - 50, info@abs-silos.de, www.abs-silos.de<br />

34 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 2/<strong>2020</strong>


TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

Stiebel Eltron GmbH & Co. KG<br />

Speicherheizung ohne<br />

zentrale Steuerung<br />

Die neuen Speicherheizungen von Stiebel Eltron machen den<br />

Einbau einer zentralen Steuerung überflüssig. Sie sind Dank der<br />

integrierten C-Plus-Technology in der Lage, selbstständig den<br />

Wärmebedarf des nächsten Tages zu bestimmen – und speichern<br />

dementsprechend so viel Energie, wie voraussichtlich benötigt<br />

wird. Die C-Plus-Technology errechnet, wie viel Energie am<br />

nächsten Tag zur Verfügung stehen muss – basierend auf dem<br />

Wärmebedarf des Raumes am aktuellen Tag, dem Nutzer-Heizverhalten<br />

und einer Sicherheitsreserve. Dabei spielt die Außentemperatur<br />

eine wichtige Rolle: Dieser Wert fließt indirekt über<br />

den täglichen Wärmebedarf in die Berechnungen ein. In Kombination<br />

mit dem integrierten Raumtemperaturregler mit Wochentimerfunktion<br />

ist so ein optimaler Energieeinsatz mit maximaler<br />

Energiekosteneinsparung<br />

möglich.<br />

Ein großer Vorteil ist, dass die Geräte nach und nach ausgetauscht<br />

werden können.<br />

Stiebel Eltron GmbH & Co. KG,<br />

Dr.-Stiebel-Straße 33, 37603 Holzminden,<br />

Tel.: +49 (0) 5531 702 - 702, Fax: +49 (0) 5531 70295 - 106,<br />

info-center@stiebel-eltron.de, www.stiebel-eltron.de<br />

Bild: Stiebel Eltron<br />

SL Rack GmbH<br />

Dachhaken für alle Fälle<br />

Mit dem Dachhaken Vario SL von SL Rack lassen sich Photovoltaikanlagen auf allen gängigen Ziegeldächern<br />

montieren. Durch die doppelte Höhenverstellbarkeit sowohl an der Bodenplatte als auch am<br />

Kopf des Dachhakens ist dieser besonders flexibel einsetzbar und lässt sich ohne Unterlegplatten<br />

an das Dach anpassen. Die Konstruktion ermöglicht zudem eine optimale horizontale Positionierung<br />

des Bügels beim Austritt zwischen den Dachplatten. Die Dachhaken sind in zwei<br />

Ausführungen erhältlich: als Vario SL (Standardausführung bis 1500 N) und als Vario SL-X (für<br />

hohe Schneelasten bis 3200 N). Beide Varianten bieten eine stufenweise Höhenanpassung von 45<br />

– 65 mm. Es handelt sich um eine Aluminium-Konstruktion, SL Rack bietet 10 Jahre Gewährleistung.<br />

SL Rack GmbH, Münchener Str. 1, 83527 Haag i. OB, Tel.: +49 (0) 8072 3767 - 0, sales@sl-rack.com, www.sl-rack.com<br />

Impressum<br />

Fachmagazin des Mehrwert-Konzeptes <strong>IKZplus</strong><br />

www.ikz.de · www.ikz-energy.de · www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />

Telefon: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Markus Sironi<br />

Chefredakteur IKZ -Medien<br />

Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungsund<br />

Lüftungsbauermeister, gepr. Energieberater<br />

Telefon: +49 2931 8900-46<br />

E-Mail: m.sironi@strobelmediagroup.de<br />

Dittmar Koop<br />

Dipl.-Ing. (TU) Stadt- und Raumplanung<br />

Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 8900-41,<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleiter: Stefan Hoffmann<br />

E-Mail: s.hoffmann@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Anke Ziegler<br />

Telefon: 02931 8900-21<br />

E-Mail: anzeigen@strobelmediagroup.de<br />

Vertrieb / Leserservice<br />

Reinhard Heite,<br />

Telefon: 02931 8900-50,<br />

E-Mail: r.heite@strobelmediagroup.de<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

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Layout und Herstellung<br />

Daniela Vetter<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder<br />

gehen mit Ablieferung in das Eigentum des Verlages über. Damit<br />

erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt<br />

dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />

im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere in Printmedien,<br />

Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations- und<br />

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(z. B. CD-ROM) usw. ungeachtet der Übertragungs-, Träger- und<br />

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Redaktion keine Gewähr.<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />

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2/<strong>2020</strong> www.ikz.de 35


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