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Nagelfluh 1-2020

Das Naturpark-Magazin, mit Neuigkeiten und viel Wissenswertem aus der Naturparkregion Nagelfluhkette. Per Haushaltszustellung werden zweimal im Jahr alle Einwohner der 15 Gemeinden in der Naturpark Region erreicht.

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Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt<br />

Der Europäische Braunbär<br />

(Ursus arctos arctos)<br />

Größe & Gewicht: Körperlänge 1,70-2,20 m,<br />

Gewicht 100- 350 kg<br />

Alter: ca. 20 Jahre<br />

Lebensraum: sehr anpassungsfähig,<br />

wenn ruhige Schutz- und Überwinterungsmöglichkeiten<br />

vorhanden sind<br />

Lebensweise: tag – und nachtaktiv,<br />

Einzelgänger<br />

Nahrung: Allesfresser,<br />

vorwiegend pflanzliche Nahrung<br />

Ausbreitungspotential: mäßig, einzelne<br />

junge männliche Bären können jedoch weit<br />

abwandern und dadurch auch in Gebieten<br />

fernab der nächsten Bärenpopulation auftauchen<br />

Im vergangenen Herbst durchwanderte<br />

ein Braunbär fast unbemerkt den<br />

Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette. Sein Trittsiegel<br />

ist unverkennbar – das erleichtert das<br />

Monitoring von Meister Petz<br />

er wiederum von seiner Mutter erlernt hatte,<br />

die von Menschen angefüttert worden war. Er<br />

verknüpe daher die Nähe von Menschen mit<br />

leicht zugänglicher Nahrung und hielt sich deshalb<br />

o ungewöhnlich nahe an menschlichen<br />

Siedlungen auf. Als »Problembär« wurde er<br />

letztendlich erschossen, da potenziell gefährliche<br />

Situationen aufgrund seiner Lebensweise,<br />

aber auch des verantwortungslosen Verhaltens<br />

von Menschen (beispielsweise Handyfotos) zu<br />

befürchten waren.<br />

13 Jahre nach Bruno wurde im vergangenen<br />

Herbst wieder ein Braunbär in Bayern nachgewiesen.<br />

Dieser durchwanderte nahezu unbemerkt<br />

(nur seine Hinterlassenscha wurde gefunden)<br />

den Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette und<br />

wurde wenig später im Bereich Reutte/Tirol<br />

und kürzlich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

nachgewiesen. Dieser Braunbär verhält<br />

sich aktuell äußerst unauffällig und meidet<br />

weitgehend menschliche Infrastruktur. Durch<br />

einen respektvollen Umgang können wir Menschen<br />

sehr viel dazu beitragen, dass dies auch<br />

so bleibt.<br />

Auf leisen Pfoten<br />

Ebenfalls unauffällig verhalten sich Luchse.<br />

Die größte heimische Katzenart benötigt störungsarme<br />

Rückzugsgebiete, vornehmlich größere<br />

zusammenhängende Waldgebiete und ist<br />

durch ihre vor allem dämmerungs- und nachtaktive<br />

Lebensweise sowie ihrer exzellenten Tarnung<br />

für den Menschen so gut wie unsichtbar.<br />

Im März 2019 konnte nach über 150 Jahren<br />

wieder ein Luchs in den Allgäuer Bergwäldern<br />

nachgewiesen werden. Über ihr Fleckenmuster<br />

sind Luchse individuell erkennbar, wodurch<br />

sich bei ihnen das Monitoring hauptsächlich<br />

auf den Einsatz automatischer Kameratechnik<br />

konzentriert.<br />

Der Wolf: »hochmobil«<br />

Foto: Henning Werth<br />

Das größte Ausbreitungspotential zeigen allerdings<br />

Wölfe. Diese hochmobilen Beutegreifer<br />

können durch ihre großen Wanderdistanzen<br />

auch fernab ihrer ursprünglichen Rudel<br />

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