April 2020 - coolibri Hamm, Unna, Hagen
KULTURNEWS AenneBiermann, Kinderhände(Helga), 1928. Foto: Museum Folkwang, Essen Glückauf –„Revierfolklore“ in Dortmund Foto: LWL /Martin Holtappels Unter demTitel „add-on“ sind noch biszum 3.5. Werkevon sieben verschiedenen Künstlern im Künstlerhaus Dortmund zu sehen. Themader Ausstellungist dieRäumlichkeit, derBegriffadd-onsteht für gesteigerteräumlicheQualität. DieKünstlerinVanessa Hennzum Beispiel installiert einTreppengeländeraneiner Wand,herausgelöst aus seiner eigentlichen Funktion, währendder KünstlerSali Muller demBetrachterzerbrochene Spiegelvorhält. Erwin Wortelkamp untersucht, wieseine massivenSkulpturenmit Ausstellungsräumen in Dialog treten,wie sie, um Papierarbeitenergänzt, Blickachsenund Barrierenbilden. DasDuisburgerMuseumDKM hatdem Bildhauerund Malerbis 3.5. diegesamteWechselausstellungsebenezum Austobenüberlassen. Das Blattdes Gummibaums glänztmetallisch wieein Bronzeschild,das Spiegeleischillertinder Pfanne, samtig-weiße Eier werfen graueSchlagschattenund einkleines Mädchenschautversonnen aus demBild–essindFotos mitsensiblem Gespür für Kompositionund Dynamik,für Stimmungen und denoptischenReizeines unspektakulärenMotivs.Aufgenommenhat sievor 90 JahreneineAutodidaktin, AenneBiermann (1898-1933), Unternehmergattinund Mutter,die in ihremkurzenLeben eine verblüffendeKarriere alsAvantgarde-Fotografin hinlegte,obwohlsie nurfotografierte,was ihrnah undvertrautwar.IhreKinder, Zimmerpflanzen,die Steinsammlung, Obst,Stillleben, Porträts. In allenwichtigenAusstellungenzum „NeuenSehen“rundum 1930 warsie vertreten; im EssenerMuseumFolkwangbis zum 1.6. mit100 Vintage-Abzügen. DieEieruhr,die nachAblaufdas Steigerlied spielt, dasQuietsche-Entchen im Kumpel-Look, schwarze Brikett-Seife, Revierfußball-Devotionalien undall dieliebevollbemaltenund bepflanztenLoren in Vorgärten–alles sentimentalerKitsch? Kommerzware derImageindustrie? Relikteder Ruhrpott-Vergangenheit, diesorasch wiemöglich aufdem Schuttablageplatzder Zeit entsorgt werden sollten, weil sieden Blicknachvornverstellen? Oder doch wichtige Erinnerungsstücke,die wohligeHeimatgefühle pflegen? SolcheFragenwill die 38 Ruhrfolklore-Schau im LWL-Museum Zeche Zollerndurchaus aufwerfen. Aber im Vordergrundsteht fürBesucherdie Lust am Schauenund Entdecken, lächelnd,schaudernd –die über 250Exponate, nachThemenfelderngeordnet, haben unstrittig allerhöchstenUnterhaltungswert. Fast jedesfünfteKindinDeutschland istvon Armutbetroffen: Um einGefühldafür zu vermitteln, wasdas für Einzelne bedeutet, zeigtdas Pixelprojekt Ruhrgebiet biszum 9.5. eine Ausstellungmit demTitel „Parallelwelten: Fotoarbeiten zurKinderarmut“.36Fotografen undzweiSchulklassen aus ganz Deutschlandwaren demAufrufvon AusstellungsmacherPeter Liedtkegefolgt.121 Fotosvon 16 Fotografen sowie acht Foto-Textkollagender SchulklassensindimWissenschaftspark Gelsenkirchen zu sehen. Bis3.5.zeigt BjörnBehrens unterdem Titel „Based on Promises“ fotografischeExperimente im Raum desKunstvereinsRuhrinEssen: einEnsemble aus Langzeitbelichtungen undWerken mitWärmebildkamera, Werbe-Leuchtkästensowie Mattscheiben vonGroßbildkameras.Behrens interessieren dievielfältigenMöglichkeitenund Grenzender Fotografie. Ab insgrüneRuhrgebiet! DieWerkschau „GRÜN AUF!“ aufSchloss Dyck in Jüchen zeigtnochbis zum 13.9. Fotografienvon Parklandschaften, diedie Geschichte derGärteninder MetropoleRuhrbeleuchten. Wiezum Beispielder Terrassengartendes Klosters KampsinKamp-Lintfort,der 1986 neu aufgebaut, aber schon im 18.Jahrhundert erbaut wurde.Vertreten sind verschiedensteStile undEpochen,die dasFotografen-Duo JosefBiekerund Ulrike Romeis mitihren Ablichtungen einfängt. Industrie, Idylle undKameradschaftanBord: Elke Fischerund Sabine Theil sind aufeinem Containerschiffvon BaselnachRotterdam gereist, immerdem Rheinentlang.IhreEindrücke haben siefestgehalten, Elke FischerinFotografien undSabine TheilinTexten. Zu sehenist dieAusstellung„ZeitimFluss“ biszum 8.11.imSchiffshebewerk Henrichenburg. CP,ch, bws, kb,EI
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