Goldrausch am Frauenberg
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Goldrausch am Frauenberg
Keltische Goldmünzen aus dem Boiergebiet auf dem
Frauenberg bei Leibnitz.
Impressum
Autoren: Pienette Coetzee, Samar Ertsey und Praktikanten: M. Horvath und
D. Bopp.
Redaktion, Kommentar und historische Grundlage: Bernhard Schrettle
Satz: Bernhard Schrettle
Printed in the EU
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oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder
verbreitet werden.
Kommentar
Die von Jonah gefundene Goldmünze
wurde von Boiern, einem
keltischen Stamm im Gebiet
des heutigen Tschechien und
der Slowakei
geprägt.
Sie zeigt
das Bild
der griechischen Göttin
Pallas Athene und der
Siegesgöttin Nike. Das Vorbild
dieser Münzen waren
sog. Statere Alexanders des
Großen, der solche Goldmünzen
prägen ließ. Boier über nahmen
das Münzbild und prägten entsprechende
Münzen. Vermutlich im Zeitraum zwischen 330
und 250 v. Chr. wurde auch die Frauenberger Münze
geprägt – wie sie auf den Berg kam, ist aber unbekannt.
Sie gehört jedenfalls in die sog. Frühe Latènezeit, die
Zeit, in der ein keltischer Stamm den Frauenberg zu seinem
Zentralort und Stammessitz machte.
Gefunden wurde das Stück aber im römischen Heiligtum
auf der Kuppe des Berges, vor dem römischen Podiumstempel
und dessen Opferaltar. Sie lag inmitten
einer Schicht, in der spätrömische Funde aus der Zeit
der Zerstörung des Heiligtums mit viel älteren keltischen
Funden vergesellschaftet waren. Die Vorgänge in der
Keltenzeit und am Übergang zur römischen Kaiserzeit,
der Ausbau und die Entwicklung der Kultplätze auf dem
Frauenberg sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
Im Tempelmuseum werden die wichtigsten
Fundstücke – die im Tempel geweihten Statuen, Altäre,
Kleinfunde, aber auch die im Jahr 2019 gefundenen
boischen Goldmünzen ausgestellt.
Tempelmuseum Frauenberg
Am Frauenberg 9 I 8430 Leibnitz / Seggauberg
01. April bis 31. Oktober:
Mo. - Fr: 10:30 - 15:30 Uhr,
Wochenende und Feiertage: 10:00 - 16:00 Uhr
Besichtigungen sind jederzeit auch außerhalb
dieser Zeiten auf Anfrage möglich!
www.tempelmuseum-frauenberg.at
Universalmuseum Joanneum
Münzkabinett
Schloss Eggenberg
Eggenberger Allee 90
8020 Graz
01. April bis 31. Oktober:
Di-So, Feiertag 10 - 17 Uhr
01. November 2019 bis 31. März
geschlossen, bis 22. Dezember 2019 jedoch im Rahmen
einer Führung und nach Voranmeldung zugänglich.
www.museum-joanneum.at/muenzkabinett
Archäologisches Erbe in der ArchaeoRegion
Südweststeiermark
Innerhalb der Region, die von der Koralpe bis ins Leibnitzer
Becken reicht, befinden sich zahlreiche archäologische Stätten.
Menschen der Steinzeit, der Bronze- und Eisenzeit,
der römischen Kaiserzeit und des Mittelalters lebten hier
und prägten die Region. Spuren der Menschen finden sich
nahezu überall, wo diese lebten. Das archäologische Erbe
umfasst alle diese Spuren - die Überreste von Siedlungen,
Gräbern, Heiligtümern, Verkehrswegen und vieles mehr. Für
Archäologie, Denkmalpflege und Museen ist es wichtig, die
Spuren zu sammeln, zu bewahren und zu erforschen. Das
Wissen um die vergangenen Kulturen und deren Wandel
wird in den Museen der ArchäoRegion Südweststeiermark
vermittelt.
www.archaeoregion.at