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STEP U2 Handbuch DE: Infill und Vorfertigung im Strohballenbau

STEP: Straw Bale Building Training for European Professionals, ein (Online) Training, das derzeit vom asbn - austrian strawbale network (www.baubiologie.at) sowohl Online als auch als Praxistraining angeboten wird.

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<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

INHALT<br />

<strong>U2</strong><br />

DAUER<br />

SEITE<br />

<strong>U2</strong> Lernergebnisse 5<br />

<strong>U2</strong> Session 1 : Konstruktionssysteme 3 h 7<br />

Info-Präsentation 1 : Konstruktionssysteme 8<br />

Info 2: Bauphysik (Intro) 9<br />

<strong>U2</strong> Session 5: Konstruktionsplan, Zeitplanung 4 h 10<br />

Info 1 : Design <strong>und</strong> Planung 11<br />

<strong>U2</strong> Session 6: Baudetails 1 h 1 2<br />

Info 1 : Baudetails 1 3<br />

Tipp: 042 Ecken befüllen 1 5<br />

<strong>U2</strong> Session 2: Hybridkonstruktionen 1 Tag 1 6<br />

Info 1 : CUT-Technik 1 7<br />

Tipps: CUT 19<br />

029-19 CUT-Technik, 030-20 CUT-System,<br />

031 -21 Sicherheit <strong>und</strong> opt<strong>im</strong>ale Beplankung, 032-22 OrganiCUT<br />

Info 2: GREB-Technik 24<br />

<strong>U2</strong> Session 3: <strong>Infill</strong>-Konstruktionen 1 Tag 27<br />

Info 1 : <strong>Infill</strong>-Konstruktionen 28<br />

Tipps: <strong>Infill</strong>-Konstruktionen 30<br />

033-30 Konstruktion an Ballen anpassen, 034-31 Ballen einfüllen: vertikal<br />

oder horizontal, 035-32 Diagonalaussteifung/Windkräfte, 036-33 Beplankung<br />

oder Direktputz, 037-34 Putz als Aussteifung, 038-35 Doppelständer,<br />

039-36 Durchbiegung<br />

<strong>U2</strong> Session 4: <strong>Vorfertigung</strong> <strong>und</strong> Modulbauweise 1 Tag 38<br />

Info 1 : <strong>Vorfertigung</strong> 39<br />

Tipps: 40<br />

040-40 Prefab-Module <strong>im</strong> mehrgeschoßigen Wohnbau,<br />

041 -41 Prefab-Module vom Multibaler<br />

<strong>U2</strong> Session 7: Holzkonstruktionen 4 St<strong>und</strong>en 42<br />

Info 1 : Holzkonstruktionen 43<br />

<strong>U2</strong> Session 8: Bauvorschriften 2 St<strong>und</strong>en 45<br />

<strong>U2</strong> Session 9: Praxis Strohballen, prakt. Test (min) 5 Tage 47<br />

Credits <strong>und</strong> Impressum 48<br />

3


4


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNERGEBNISSE<br />

<strong>U2</strong><br />

Level 3 (ECVET credit points: 20) / Level 4 (20)<br />

Kenntnisse<br />

Fähigkeiten<br />

Die Teilnehmenden kennen …<br />

• die geltenden nationalen <strong>Strohballenbau</strong>relevanten<br />

Bauvorschriften.<br />

• die speziellen Probleme der Organisation<br />

einer Strohballen-Baustelle <strong>und</strong> deren Lösung<br />

(Witterungsschutz, Sicherheit, Logistik).<br />

• die Symbolik, um Pläne <strong>und</strong> Bauzeichnungen<br />

zu verstehen.<br />

• tragende <strong>und</strong> windausgesteifte Konstruktionen,<br />

die für das Einfüllen der Strohballen<br />

geeignet sind.<br />

• die Notwendigkeit <strong>und</strong> die Techniken, um<br />

Lücken <strong>und</strong> Hohlstellen (zwischen den Ballen<br />

<strong>und</strong> zwischen Ballen <strong>und</strong> Konstruktion) zu<br />

vermeiden <strong>und</strong> zu schließen.<br />

• andere nachhaltige Dämmmaterialien, die <strong>im</strong><br />

<strong>Strohballenbau</strong> zusätzlich eingesetzt werden<br />

können.<br />

• die Gründe <strong>und</strong> Techniken, um Stroh in der<br />

geforderten Dichte einzubauen.<br />

• die Techniken, um Ballen in den Konstruktionen<br />

zu fixieren.<br />

• die verschiedenen Einfülltechniken <strong>und</strong> deren<br />

Aufwand für Zeitablauf, Planung, Kosten <strong>und</strong><br />

Ressourceneinsatz.<br />

• die Vor <strong>und</strong> Nachteile der <strong>Vorfertigung</strong><br />

• die Konstruktionsdetails für unterschiedliche<br />

Bauteilanschlüsse (Decke, Wände, Dach <strong>und</strong><br />

Bodenplatte).<br />

• die Konstruktionsdetails für Öffnungen<br />

(Fenster, Türen) <strong>und</strong> Durchdringungen (Kamine,<br />

Rohre, Leitungen).<br />

• die Gründe <strong>und</strong> die Techniken, um den Putzuntergr<strong>und</strong><br />

eben <strong>und</strong> lückenfrei vorzubereiten.<br />

Die Teilnehmenden können …<br />

• den Zustand der vorhandenen Konstruktion<br />

in Bezug aufdas Befüllen mit Strohballen<br />

überprüfen.<br />

• mit den Werkzeugen <strong>und</strong> Maschinen<br />

umgehen, die generell auf <strong>Strohballenbau</strong>stellen<br />

<strong>und</strong> bei einfachen Holzkonstruktionen<br />

benutzt werden.<br />

• die Strohballen in den unterschiedlichen <strong>Infill</strong>-<br />

Verfahren in der geforderten Dichte einbauen<br />

<strong>und</strong> in der Konstruktion fixieren.<br />

• die Strohballen in vorgefertigte Konstruktionen<br />

einbauen.<br />

• die Diagonalaussteifungen nach Statik <strong>und</strong><br />

Planung fachgerecht einbauen.<br />

• die Symbolik in Plänen <strong>und</strong> Bauzeichnungen<br />

lesen <strong>und</strong> verstehen.<br />

• Hohlstellen <strong>und</strong> Löcher fachgerecht mit Stroh<br />

oder anderen nachhaltigen Dämmstoffen unter<br />

Vermeidung von Wärmebrücken füllen.<br />

• die Strohbau-relevanten Baukosten kalkulieren.<br />

• die Oberflächen für die weiterverarbeitenden<br />

Gewerke vorbereiten (Putz, Beplankung, Luft<strong>und</strong><br />

Winddichtigkeit) oder in Absprache mit<br />

diesen fachgerecht ausführen (Strohoberflächen<br />

ebnen, Putzträger auf Holzbauteile befestigen).<br />

• die unterstützenden, nicht tragenden Hilfs<strong>und</strong><br />

Holzkonstruktionen sowie die Rahmen für<br />

Öffnungen herstellen.<br />

Kompetenz<br />

Die Teilnehmenden können …<br />

• die Arbeit aufder Strohbaustelle organisieren <strong>und</strong> in jeder Phase begleiten <strong>und</strong> passende Arbeitsabläufe,<br />

Werkzeuge <strong>und</strong>Techniken anwenden (Planung, Vorbereitung, Ausführung, Nebengewerke).<br />

• sich mit anderen Akteuren über die speziellen Anforderungen der <strong>Infill</strong>-Bauweise austauschen <strong>und</strong><br />

abst<strong>im</strong>men.<br />

• dieVerantwortung für die fachgerechte Ausführung einer Strohballendämmung übernehmen.<br />

• verschiedene <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong><strong>Vorfertigung</strong>stechniken sowie ihreVor- <strong>und</strong> Nachteile erklären.<br />

• die allgemeine Qualität der Ballen während der gesamten Bauzeit sicherstellen.<br />

5


6


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S1 : Konstruktionssysteme<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… verstehen die drei Konstruktionsprinzipien <strong>und</strong> können sie<br />

erklären:<br />

a) direkt verputzt (lasttragend <strong>und</strong> hybrid, NSS)<br />

b) einseitig beplankt (hybrid, NSS)<br />

c) beidseitig beplankt (infill, SSS)<br />

… verstehen, dass es notwendig ist, die Ballen in der richtigen<br />

Dichte einzufüllen <strong>und</strong> dabei die Halmausrichtung zu beachten,<br />

Lücken in der Ballenebene zu vermeiden, die Ballen zu fixieren<br />

<strong>und</strong> allgemein Beschädigungen der Konstruktion vorzubeugen.<br />

… wissen um die Notwendigkeit von Aussteifungen, um die<br />

Scherkräfte unter Kontrolle zu halten.<br />

… kennen die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der verschiedenen Techniken <strong>und</strong><br />

können diese darlegen.<br />

Methoden:<br />

Präsentation<br />

Vortrag<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum<br />

Werkstatt<br />

Dauer:<br />

3 St<strong>und</strong>en<br />

Ausrüstung:<br />

Strohballen<br />

Konstruktions-Modelle<br />

Theorie<br />

verschiedene <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong> <strong>Vorfertigung</strong>s-Bautechniken, deren<br />

Merkmale <strong>und</strong> daraus resultierende Anforderungen an die<br />

Strohballen<br />

verschiedene Techniken für die Fixierung der Ballen<br />

Nachverdichtung der Ballen bei verschiedenen Bautechniken<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile der <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong> <strong>Vorfertigung</strong>s-Konstruktionssysteme<br />

Verbindungsdetails: F<strong>und</strong>ament, Ecken, Fenster <strong>und</strong> Türen,<br />

Dach usw.<br />

Vorbereitung verschiedener Oberflächen für das Verputzen<br />

anhand von Bildern oder Modellen die verschiedenen<br />

Bautechniken identifizieren<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

Tr1<br />

Powerpoint:<br />

I1 Verschiedene Bautechniken<br />

<strong>und</strong> wie man sich für<br />

ein Konstruktionssystem<br />

entscheidet<br />

Präsentation:<br />

I2 Konstruktions-Modelle<br />

Praxis<br />

Organisation:<br />

Präsentation, Projektor, Konstruktions-Modelle<br />

7


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S1 – INFO 1<br />

Konstruktionssysteme<br />

<strong>U2</strong><br />

8


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S1 – INFO 2<br />

Bauphysik<br />

<strong>U2</strong><br />

9


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S5<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S5: Konstruktionsplan, Zeitplanung<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… lesen <strong>und</strong> verstehen Baupläne <strong>und</strong> Konstruktionszeichnungen<br />

<strong>und</strong> darin verwendete Symbole <strong>und</strong> Zeichen.<br />

… verstehen Verbindungsdetails anhand von Darstellungen:<br />

Fenster, Ecken, Wand-Dach, Zwischendecken.<br />

… kennen verschiedene Techniken für den Aufbau einer<br />

Strohballenwand.<br />

… kennen die Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener Lösungen.<br />

… können den zeitlichen Ablauf eines Strohbaus planen <strong>und</strong> die<br />

benötigte Zeit für das Balleneinfüllen, das Stopfen <strong>und</strong> die Vorbereitung<br />

der Wand einschätzen.<br />

… kennen die Gewerke <strong>und</strong> ihre Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit <strong>Strohballenbau</strong> (Baumeister, Z<strong>im</strong>merer, Putzer,<br />

Dachdecker, Spengler, Fensterbauer, Installateur, Elektriker ...).<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum<br />

Dauer:<br />

4 St<strong>und</strong>en<br />

Ausrüstung:<br />

Schreibstift <strong>und</strong> Papier<br />

Taschenrechner<br />

Projektor<br />

Theorie<br />

Gr<strong>und</strong>lagen von Bauplänen <strong>und</strong> Konstruktionszeichnungen<br />

verschiedene Bautechniken, deren Merkmale <strong>und</strong> daraus<br />

resultierende Anforderungen an die Strohballen<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile der verschiedenen Bautechniken<br />

Vergleich der Baukosten (Material, Arbeit usw.) bei<br />

unterschiedlichen Bautechniken<br />

Erstellung eines zeitlichen Ablaufplans für den Bau<br />

Wer macht was? Erforderliche Gewerke für den <strong>Strohballenbau</strong><br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1 Gr<strong>und</strong>lagen des Planens<br />

T2 Merkmale unterschiedlicher<br />

Konstruktionssysteme<br />

Powerpoint:<br />

I1 Planungsprozess<br />

das Erlernte anhand eines Übungsbeispiels anwenden <strong>und</strong> die<br />

Resultate mit jenen der anderen Teilnehmenden vergleichen<br />

ein Konstruktionsdetail mit der Hand zeichnen<br />

Praxis<br />

Organisation:<br />

Bereite ein Übungsbeispiel für jede Trainingsgruppe (2–3 Personen) vor <strong>und</strong> denke es für dich durch,<br />

sodass du in der Lage bist, deine Resultate mit denen der anderen Teilnehmenden zu vergleichen.<br />

10


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S5 – PLANUNG – INFO 1<br />

Design <strong>und</strong> Planung<br />

<strong>U2</strong><br />

11


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S6<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S6: Baudetails<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… kennen die Baudetails einer Wand (Verbindung F<strong>und</strong>ament-<br />

Wand, Wand-Fenster/Tür, Wand-Decke, Wand-Ecke-Wand,<br />

Wand-Dach) in den unterschiedlichen <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong> <strong>Vorfertigung</strong>sbautechniken.<br />

… können einfache, nicht lasttragende Holzkonstruktionen fertigen<br />

(Fensterrahmen einbauen, Ecke/Verbindungen herstellen ...).<br />

… können Bauplänen <strong>und</strong> Konstruktionszeichnungen die nötigen<br />

Informationen über die Baudetails entnehmen.<br />

… können notwendige Öffnungen in der Wand fachgerecht herstellen<br />

(für Elektrizität, Installationen, Kl<strong>im</strong>atisierung, Kamin…).<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum/Werkstatt<br />

Dauer:<br />

1 St<strong>und</strong>e<br />

Ausrüstung:<br />

Schreibstift <strong>und</strong> Papier<br />

Projektor<br />

evt. Laptops<br />

Inhalt<br />

Baudetails einer Wand (Verbindung F<strong>und</strong>ament-Wand, Wand-<br />

Fenster/Tür, Wand-Decke, Wand-Ecke-Wand, Wand-Dach) in den<br />

unterschiedlichen <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong> <strong>Vorfertigung</strong>sbautechniken<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Powerpoint:<br />

I1 Baudetails<br />

Praxis<br />

Zeichnen verschiedener Baudetails einer Wand (Verbindung<br />

F<strong>und</strong>ament-Wand, Wand-Fenster/Tür, Wand-Decke, Wand-Ecke-<br />

Wand, Wand-Dach) für die unterschiedlichen <strong>Infill</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Vorfertigung</strong>sbautechniken<br />

Vorbereitung, Montage <strong>und</strong> Errichtung (von Teilen) eines<br />

Holzbauteils <strong>und</strong> Herstellung der Verbindung mit F<strong>und</strong>amentplatte,<br />

Ringanker, Fenster <strong>und</strong> Ecke<br />

Organisation:<br />

Pläne, Zeichnungen <strong>und</strong> Modelldarstellungen von Baudetails<br />

1 2


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S6 – <strong>DE</strong>TAILS – INFO 1<br />

Baudetails<br />

<strong>U2</strong><br />

1 3


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S6 – <strong>DE</strong>TAILS – INFO 1<br />

Baudetails<br />

<strong>U2</strong><br />

1 4


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S6 BAU<strong>DE</strong>TAILS<br />

<strong>U2</strong><br />

042<br />

Holzständerkonstruktionen:<br />

Ecken befüllen bedenken<br />

Bei der Konstruktionsplanung <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Aufbau der Ständerkonstruktion sollte<br />

darauf geachtet werden, dass in den Ecken, also den Winkeln zweier Wände, noch<br />

Strohballen eingefüllt werden können. Strohballen können nur dann in Hohlräume<br />

zwischen Ständern eingefüllt werden, wenn diese eine Mindestöffnung von 40 bis<br />

50 cm haben (Ausnahme: Es werden Ballenlagen eingefüllt). Das ist insbesondere<br />

wichtig, wenn eine Oberfläche vorher beplankt wird. Es empfiehlt sich, den Konstruktionsplan<br />

in Absprache mit dem <strong>Strohballenbau</strong>er zu erstellen oder zumindest<br />

von diesem kontrollieren zu lassen. Speziell bei Wandecken gibt es ausgereifte<br />

Details, die in Zusammenarbeit von Holzbauern, Statikern <strong>und</strong> <strong>Strohballenbau</strong>ern<br />

entwickelt worden sind <strong>und</strong> das leichte Einfüllen <strong>und</strong> Verdichten der Ballen in der<br />

Konstruktion ermöglichen.<br />

einfach einzufüllen (genug<br />

Platz an beiden Seiten)<br />

kann nicht von innen<br />

eingefüllt werden<br />

Ecke braucht ein Putzgitter<br />

oder Schilfstukkatur<br />

1 5


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S2<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S2: Hybridkonstruktionen (NSS)<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… kennen die verschiedenen Hybridkonstruktionen <strong>und</strong> wissen,<br />

wann sie anzuwenden sind.<br />

… kennen verschiedene Bautechniken.<br />

… kennen die Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener Lösungen.<br />

… können Baustellen für den Einfüllprozess organisieren (z.B.: die<br />

Verantwortung dafür übernehmen, dass die Baustelle regen- <strong>und</strong><br />

wind- <strong>und</strong> das Strohlager brandgeschützt ist, loses Stroh nach der<br />

Arbeit beseitigen, …).<br />

… können die Verantwortung dafür übernehmen, dass allen<br />

Anforderungen einer Strohbaustelle Genüge getan wird, sofern<br />

der „normale“ Bauablauf nicht gestört wird.<br />

… kennen die Details (Fenster, Dachanschluss,... ) bei<br />

Hybridkonstruktionen.<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Werkstatt<br />

Dauer:<br />

1 Tag (7-8 St<strong>und</strong>en)<br />

Ausrüstung:<br />

Holz<br />

Schrauben<br />

Strohballen<br />

Werkzeuge<br />

Schilfmatten<br />

Inhalt<br />

verschiedene Hybridkonstruktions-Bautechniken, deren Merkmale<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende Anforderungen an die Strohballen<br />

Fixierung der Ballen<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Hybridkonstruktionen<br />

Verbindungsdetails: F<strong>und</strong>ament, Ecken, Fenster, Türen, Dach usw.<br />

Vorbereitung verschiedener Oberflächen für das Verputzen<br />

Besuch <strong>und</strong> Studium bestehender Gebäude<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Powerpoint:<br />

I1 CUT/CST<br />

I2 GREB<br />

Praxis<br />

Arbeitsgruppen bilden<br />

Herstellung einfacher Holz(rahmen)konstruktionen<br />

Einfüllen von Strohballen (stehend, auf der schmalen Längsseite)<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Fixierung der Ballen in der Konstruktion<br />

winddichte Verbindung zu einem Fenster<br />

Ballen einrichten/glätten wenn nötig<br />

Ballen/Beplankung für das Verputzen vorbereiten<br />

Organisation:<br />

20 Strohballen für jede Arbeitsgruppe<br />

Bauholz, Kantholz, Montagematerial (Nägel, Schrauben, Klammern) –> siehe Materialliste<br />

Werkzeug –> siehe Werkzeuglisten<br />

1 6


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S2 – INFO 1<br />

Hybridkonstruktionen – CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

17


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S2 – INFO 1<br />

Hybridkonstruktionen – CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

18


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

029<br />

Hybridkonstruktionen:<br />

CUT-Technik<br />

Wird eine Oberfläche der Strohballenwand direkt verputzt, braucht nur eine Seite<br />

beplankt (<strong>und</strong> diagonal ausgesteift) zu werden. Stroh ist ein guter Putzträger, Holz<br />

nicht. Holzständer ab 25 mm Dicke müssen deshalb mit einem Putzträger beplankt<br />

werden (Schilfstukkatur, Steico-Unterboden, Heraklith-Grobspanplatte, u.U. Putzgitter).<br />

Um sich diese Arbeit zu ersparen, Holz zu sparen <strong>und</strong> den Gesamt-Dämmwert<br />

der Wand zu verbessern können wir in manchen Fällen nur einen Ständer verwenden<br />

(an dem beplankt wird), die andere Seite bietet damit eine reine Strohoberfläche als<br />

Putzträger. Dieser Ständer sollte 4 cm Dicke nicht überschreiten, bei einer Max<strong>im</strong>albreite<br />

von 1 8 cm schließt sich gut kompr<strong>im</strong>iertes Stroh dann noch seitlich des<br />

Ständers. Der Ständer kann außen bündig mit der Strohoberfläche (zur äußeren<br />

Beplankung), mittig (für beidseitigen direkten Verputz auf Stroh) oder innen (für<br />

innere Beplankungen <strong>und</strong> Installationsebenen) platziert werden. Wird einseitig<br />

beplankt, ist das Stroheinfüllen dementsprechend einfacher, weil der Ballen einfach<br />

gegen die Beplankung geschoben wird. Ist der Ständer in der Mitte, muss be<strong>im</strong> Einfüllen<br />

der Ballen genau darauf geachtet werden, dass die Ballen auf beiden Außenseiten<br />

eine ebene Fläche bilden (also ohne Wulst oder Delle an die Nachbarballen<br />

anschließen). Damit die Ballen in Hybridkonstruktionen (wo sie ja nicht zwischen<br />

zwei Beplankungen eingeklemmt sind) nicht verrutschen (was auch später be<strong>im</strong> Verputzen<br />

passieren kann), empfiehlt es sich, die Ballen nach dem Einfüllen zu fixieren.<br />

Wir sprechen davon, einzelne „Zellen unter Spannung“ zu setzen, auf Englisch „Cells<br />

UnderTension“ oder kurz CUT (Englisch für „schneiden“).<br />

19


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

030<br />

CUT-System:<br />

Ausgereift <strong>und</strong> vielseitig<br />

In der CUT-Technik wird seitlich der Ständer eine Leiste (Latte), am besten aus sägerauen,<br />

zölligen Brettern geschnitten) <strong>im</strong> Maß 25×25 mm so in den Strohballen gedrückt,<br />

dass dieser nicht mehr verrutschen kann. Dazu wird zuerst ein Schnitt in der<br />

Ballenoberfläche angebracht (scharfes Messer, Brotmesser oder Elektrofuchsschwanz<br />

mit zwei Sägeblättern). Der Schnitt wird mit den Fingern oder unserem<br />

Stopfer zu einer Rille verbreitert, dann wird das Kantholz in diese Rille gedrückt<br />

(manuell mit einem Einmeterbrett, das zwei Helfer auf jeder Seite nach unten ziehen,<br />

mit einem Hilfswerkzeug oder indem man sich draufstellt) <strong>und</strong> schließlich seitlich an<br />

unserem CUT-Ständer mit einem Nagel fixiert. Für statisch tragende CUT-Konstruktionen<br />

verwenden wir Ständer mit einem Querschnitt von 4×1 6–1 8 cm; 4 cm sind<br />

ausreichend, um die Querholzpressung gering zu halten <strong>und</strong> die Beplankung mit<br />

2 cm „Fleisch“ neben dem Nagel dauerhaft mit dem Ständer zu verbinden. Die<br />

Durchbiegung oder Knickung des Ständers wird durch die Nagelung alle 47 cm<br />

(Ballenhöhe) verhindert.<br />

Die CUT-Technik ist wirklich ein ausgereiftes, vielseitiges, smartes, günstiges <strong>und</strong><br />

dennoch einfaches Konstruktionssystem, das die Strohballen ihre besten Eigenschaften<br />

ausspielen lässt. Und es kann sogar noch mehr – siehe Tipp 032 OrganiCUT<br />

auf Seite 90.<br />

20


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

031<br />

CUT-Technik advanced: Sicherheit<br />

<strong>und</strong> opt<strong>im</strong>ale Beplankung<br />

Mehrfache Tests haben belegt, dass sowohl die Tragfähigkeit als auch die Diagonalaussteifung<br />

von CUT-Wänden durch die Putzoberflächen (ab 3 cm) ausreichend ist,<br />

um damit alle Arten von Einfamilienhäusern zu errichten. Und die Tests wurden nicht<br />

mit Ständern <strong>im</strong> Querschnitt 4×1 8 cm, sondern mit zölligen Brettern (2,5×1 4 cm)<br />

gemacht.<br />

Um auf Nummer sicher zu gehen (schließlich wird <strong>im</strong> Holzbau zur Sicherheit <strong>im</strong>mer<br />

etwas überd<strong>im</strong>ensioniert, <strong>und</strong> das ist auch gut so) empfehlen wir bei tragenden<br />

Wänden dennoch Ständer <strong>im</strong> Format 4×1 8 cm <strong>und</strong> eine einseitige Beplankung mit<br />

einer Diagonalschalung. Liegt diese außen, montieren wir die Bretter <strong>im</strong> Abstand<br />

von 6–10 cm (weil Holz außen mit einem µ-Wert über 20 nicht diffusionsoffen genug<br />

ist) <strong>und</strong> füllen die Zwischenräume mit Lehmstroh aus (das zieht die Feuchte aus der<br />

Tauwasserebene <strong>und</strong> hält unsere Strohballen trocken). Danach wird auf die Bretter<br />

eine Schilfstukkatur montiert <strong>und</strong> winddicht mit Kalk verputzt. Wird eine Holzfassade<br />

bevorzugt, beplanken wir außen winddicht mit einer diffusionsoffenen 1 6-mm-DWD-<br />

Platte (µ-Wert ca. 8, ähnlich Kalk), dann folgt die Hinterlüftungsebene (vertikal<br />

mindestens 5 cm) <strong>und</strong> die Holzfassade. Aus vielen Gründen (Bauphysik, Nachhaltigkeit,<br />

Wohnges<strong>und</strong>heit, smarte Konstruktion, Selbstbaueignung, Ressourcenverbrauch)<br />

ist für mich diese außen diagonal verschalte CUT-Konstruktion die beste<br />

Konstruktion für Strohballenwände von ein- bis zweigeschoßigen Wohnbauten.<br />

21


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 CUT<br />

<strong>U2</strong><br />

032<br />

CUT-Technik organisch:<br />

OrganiCut<br />

Direkt beidseitig oder einseitig verputzte Strohballenwände können in der CUT-Technik<br />

auch als Gewölbe, Halbkugel (Dom) oder Kettenlinie – also in jeder beliebigen organischen<br />

(gekrümmten) Form – hergestellt werden. Als Ständer werden in diesem<br />

Fall einfach gekrümmte Spanten verwendet; bei tragenden Wänden z.B. aus 4-cm-<br />

Dreischichtplatten geschnitten, bei nicht tragenden Wänden auch aus miteinander<br />

verschraubten Rauschalungsbretter-Stücken. Je nach Krümmungsradius müssen die<br />

Strohballen (mit einem Elektro-Fuchsschwanz) abgeschrägt oder die keilförmigen<br />

Spalten mit Stroh ausgestopft werden. Derartige gekrümmte Wände bzw. organische<br />

Gebäude können separat überdacht, als Gewölbe für den Dachbodenausbau unter<br />

ein Dach bzw. in den Dachboden eingebaut oder direkt überdacht <strong>und</strong> damit regensicher<br />

gemacht werden. Für Letzteres eignen sich eine flexible (hinterlüftete) Dachhaut<br />

(EPDM-Folie mit Gründach oder flexible Photovoltaikzellen auf EPDM-<br />

Schindeln), Holzschindeln oder Blech. Was bisher nur <strong>im</strong> Betonspritzverfahren auf<br />

Baueisen (Flying Concrete) möglich war, kann mit dieserTechnik organisch <strong>und</strong> mit<br />

natürlichen Baustoffen hergestellt werden.<br />

22


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S2 – INFO 2<br />

Hybridkonstruktionen – GREB<br />

<strong>U2</strong><br />

25


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S3<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S3: <strong>Infill</strong>-Konstruktionen (SSS)<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… kennen die <strong>Infill</strong>-Konstruktionen.<br />

… kennen verschiedene Bauweisen.<br />

… kennen die Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener Lösungen.<br />

… können Baustellen für den Einfüllprozess organisieren (z.B.: die<br />

Verantwortung dafür übernehmen, dass die Baustelle regen- <strong>und</strong><br />

wind- <strong>und</strong> das Strohlager brandgeschützt ist, loses Stroh nach der<br />

Arbeit beseitigen, …).<br />

… können die Verantwortung dafür übernehmen, dass allen<br />

Anforderungen einer Strohbaustelle Genüge getan wird, sofern<br />

der „normale“ Bauablauf nicht gestört wird.<br />

… kennen die Details (Fenster, Dachanschluss,... ) bei <strong>Infill</strong>-<br />

Konstruktionen.<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Werkstatt<br />

Dauer:<br />

1 Tag (7-8 St<strong>und</strong>en)<br />

Ausrüstung:<br />

Holz<br />

Schrauben<br />

Strohballen<br />

Werkzeuge<br />

Schilfmatten<br />

Theorie<br />

verschiedene <strong>Infill</strong>-Konstruktionstechniken, deren Merkmale <strong>und</strong><br />

daraus resultierende Anforderungen an die Strohballen<br />

Fixierung der Ballen<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Hybridkonstruktionen<br />

Verbindungsdetails: F<strong>und</strong>ament, Ecken, Fenster, Türen, Dach usw.<br />

Vorbereitung verschiedener Oberflächen für das Verputzen<br />

Besuch <strong>und</strong> Studium bestehender Gebäude<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Powerpoint:<br />

I1 <strong>Infill</strong>-Konstruktionen<br />

Praxis<br />

Arbeitsgruppen bilden<br />

Herstellung einfacher Holz(rahmen)konstruktionen<br />

Einfüllen von Strohballen (stehend, auf der schmalen Längsseite)<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Fixierung der Ballen in der Konstruktion<br />

winddichte Verbindung zu einem Fenster<br />

Ballen einrichten/glätten wenn nötig<br />

Ballen/Beplankung für das Verputzen vorbereiten<br />

Organisation:<br />

20 Strohballen für jede Arbeitsgruppe<br />

Bauholz, Kantholz, Montagematerial (Nägel, Schrauben, Klammern) –> siehe Materialliste<br />

Werkzeug –> siehe Werkzeuglisten<br />

27


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S3 – INFO 1<br />

<strong>Infill</strong>-(Holzständer)-Konstruktionen<br />

<strong>U2</strong><br />

28<br />

1 .) 2 Ballen horizontal, 2.) 2 Ballen hochkant, 3.) 1 Ballen hochkant


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S3 – INFO 1<br />

<strong>Infill</strong>-(Holzständer)-Konstruktionen<br />

<strong>U2</strong><br />

29


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

033<br />

Holzständerbauweise:<br />

Konstruktion an Ballen anpassen<br />

Üblicherweise passen wir Holzständerkonstruktionen (speziell Hybridkonstruktionen<br />

wie CUT-Wände) wo möglich der Länge der Ballen an <strong>und</strong> nicht umgekehrt. Das bedeutet<br />

nicht, dass man Fenster <strong>und</strong> Türen nicht dort plant, wo sie die beste Aussicht<br />

oder die kürzesten Wege garantieren. Aber wenn eine Wand keine Öffnungen hat,<br />

können wir die Abstände der Ständer nach den längsten Ballen bemessen. Damit ist<br />

garantiert, dass die Strohballen zur Gänze (mit Schnüren) zwischen die Ständer<br />

passen <strong>und</strong> nur die Abstände zur Konstruktion bei zu kurzen Ballen mit zusätzlichen<br />

Lagen aufgefüllt werden müssen. Mit dem Auffüllen zusätzlicher Lagen können wir<br />

auch schlecht gepresste Ballen (unter 90 kg/m 3 ) nachkompr<strong>im</strong>ieren/verdichten, was<br />

besonders dann sinnvoll ist, wenn die Ballen direkt verputzt werden.<br />

30


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

034<br />

Strohballen einfüllen:<br />

Vertikal oder horizontal?<br />

Ob die Ballen in einer Ständerwand horizontal (ca. 80 cm Ständerabstand) oder vertikal<br />

(47 cm Ständerabstand) in die Wand eingebaut werden, spielt für den Gesamt-<br />

Dämmwert (inkl. Konstruktion) nur eine min<strong>im</strong>ale Rolle: Die 36-cm-Dämmung bleibt<br />

ja in beiden Fällen dieselbe. Allerdings steigt bei vertikalem Einbau der Holzverbrauch,<br />

damit entstehen mehr Wärmebrücken – Holz dämmt weniger als halb so gut<br />

wie Stroh <strong>und</strong> der Gesamt-Dämmwert sinkt etwas. Statisch ist der vertikale Einbau<br />

oft nicht notwendig, dafür geht es u.U. ein wenig schneller, weil die 47 cm ein Fixmaß<br />

sind <strong>und</strong> man zumindest seitlich nicht mit Lagen auffüllen muss.<br />

Flexibler ist man mit stehenden horizontalen Ballen: Damit können alle Hohlräume<br />

von 10 bis 100 cm Ständerabstand befüllt werden, mit einer oder mehreren Lagen<br />

oder einem Ballen <strong>und</strong> einer oder mehreren Lagen. Zudem mischen wir uns so auch<br />

nicht in die Architektur eines Gebäudes ein, für die gilt: Rastermaß wo möglich, freie<br />

D<strong>im</strong>ensionierung wo sinnvoll <strong>und</strong> erforderlich. Ich persönlich halte gänzlich starre<br />

Rastermaße nur bei vorgefertigten Modulen für sinnvoll.<br />

31


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

035<br />

Diagonalaussteifung:<br />

Den Windkräften widerstehen<br />

Neben vertikalen Lasten müssen Gebäude bzw. tragende Wände auch Windkräften<br />

widerstehen. Technisch gesprochen: Sie müssen gegen horizontale Windlasten ausgesteift<br />

werden. Solche Diagonalaussteifungen können – wie <strong>im</strong> lasttragenden<br />

<strong>Strohballenbau</strong> – Putze ab 3 cm Putzstärke übernehmen (rechnerisch schwer nachweisbar,<br />

in Tests mehrfach bewiesen). Ebenso eignen sich aber Platten (innen ab 1 6<br />

mm OSB N+F, außen ab 1 6 mm DWD N+F), Diagonalschalungen (mit sägerauen<br />

zölligen Brettern, idealerweise <strong>im</strong> Winkel von 45° montiert), KLH-Platten (verle<strong>im</strong>tes<br />

Kreuzlagenholz als innere, 10 cm starke Box), traditionelle Diagonal-Aussteifungen,<br />

wie man sie von Scheunen- oder Fachwerkkonstruktionen kennt, aber auch bestehende<br />

oder neue Ziegel- oder Betonwände.<br />

32


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

036<br />

Beplankung oder Direktputz:<br />

Anforderungen an die Wand<br />

Ob die Ballen beidseitig oder einseitig direkt beputzt oder zusätzlich diagonal ausgesteift<br />

werden, hängt weniger vom geforderten Brandschutz ab (dieser ist mit der<br />

Putzstärke ab 3 cm von F30 bis F 1 20 einstellbar, vgl. FASBA-Tests zum Brandschutz),<br />

sondern vielmehr von den Windkräften. (Sowie den Anforderungen der BewohnerInnen<br />

an die Wand: Wollen sie Bilder aufhängen oder Küchenschränke montieren, wie<br />

viel Raum benötigt die Installationsebene für Elektrik, Wasser, Abwasser, Lüftung ...<br />

An dieser Stelle interessiert uns aber nur die Statik der Konstruktion.) Während sich<br />

<strong>im</strong> ein- bis dreigeschoßigen Bau direkt verputzte (lasttragende) Strohballenwände<br />

ohne zusätzliche Diagonalaussteifungen bestens bewährt haben, können <strong>im</strong> mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau die Windkräfte, die auf Fassaden einwirken, so stark sein,<br />

dass selbst übliche Beplankungen nicht ausreichen. Es hängt also vom Statiker ab,<br />

wie <strong>und</strong> wo er die Gebäudeaussteifung plant: in der beputzten oder beplankten<br />

Strohballenwand, als (meist innen) vorgesetzte, eigene ausgesteifte Ebene (KLH,<br />

Ziegel, Beton) oder vollkommen separat von den Wänden (Tragwerk, Plattenbau).<br />

Jedenfalls vertrauen Holzbauer (Z<strong>im</strong>merer) naturgemäß eher Diagonalaussteifungen<br />

aus Holz, Baumeister eher Diagonalaussteifungen aus Beton oder Ziegeln, <strong>und</strong><br />

Putzer haben hier selten ein Wort mitzureden ...<br />

33


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

037<br />

Der Putz als aussteifende Ebene<br />

Es lohnt sich dennoch – gerade <strong>im</strong> Hinblick auf den sozialen Wohnbau <strong>und</strong> dessen<br />

gefordert günstige Herstellungspreise –, die Putze zumindest in die Berechnungen<br />

bei der Windaussteifung miteinzubeziehen. Es wird nämlich niemanden verw<strong>und</strong>ern,<br />

dass beidseitig beplankte (tragende) Strohballenwände in der Herstellung das<br />

Doppelte oder gar Dreifache von direkt verputzten Wänden kosten. Auch wenn die<br />

gesamten Außenwände eines Gebäudes (ohne Fenster) nur zwischen 1 8 (Einfamilienhaus)<br />

<strong>und</strong> 10 Prozent (Mehrfamilienhaus) der Kosten eines Hauses ausmachen: Wer<br />

nicht bei allen noch so kleinen Details eines Gebäudes spart, wird nie ein nachhaltiges,<br />

ökologisches <strong>und</strong> wohnges<strong>und</strong>es Gebäude zum sozialen Wohnbaupreis herstellen<br />

können. Dann überlassen wir das Feld kampflos der (chemischen) Industrie <strong>und</strong><br />

deren Lobbyisten.<br />

34


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

038<br />

Holzd<strong>im</strong>ensionen: Doppelständer<br />

in der Breite der Ballen<br />

Bei der Wahl der statisch geeigneten Holzd<strong>im</strong>ension gilt es, konstruktiv vier Faktoren<br />

zu beachten: die Durchbiegung (die wir vermeiden wollen), die Diagonalaussteifung<br />

(gegen horizontale Windkräfte), die Querholzpressung (wie weit sich ein vertikaler<br />

Holzständer z.B. in eine horizontale Fußschwelle drückt) <strong>und</strong> schließlich die Größe<br />

der Auflagefläche für die Montage von z.B. aussteifenden Platten oder Diagonalschalungen.<br />

Im <strong>Strohballenbau</strong> verwenden wir für ein- bis zweistöckige Gebäude üblicherweise<br />

Ständerd<strong>im</strong>ensionen von 6×36 cm (bzw. mit Stroh zwischengedämmte Doppelständer<br />

2×1 4×5–6 cm), also Ständer, die 5–6 cm dick sind <strong>und</strong> die gesamte Tiefe der<br />

Dämmebene (Ballenformat) ausfüllen. Die Schmalseite (5–6 cm) bietet genug Platz<br />

(als Faustregel gilt: 2 cm neben Nagel, Klammer oder Schraube), um eine aussteifende<br />

Platte oder Diagonalschalung daran kraftschlüssig zu befestigen. Auch wenn<br />

für die Statik nur ein Ständer (meist ist der innere Ständer der tragende) notwendig<br />

ist, bietet der zweite Ständer eine Befestigungsmöglichkeit für Beplankungen aller<br />

Art (Platten, Rauschalung, Installationsebenen). Im Tauwasserbereich an der Außenseite<br />

muss bei einer Beplankung darauf geachtet werden, dass kein Luftspalt zwischen<br />

äußerer Platte <strong>und</strong> Stroh bleibt, der zu Konvektion <strong>und</strong> damit zu Tauwasseranfall<br />

führen könnte.<br />

35


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S2 INFILL<br />

<strong>U2</strong><br />

039<br />

Holzd<strong>im</strong>ensionen:<br />

Durchbiegung (Knickung)<br />

Die Durchbiegung (Knickung) wird einerseits durch die richtig d<strong>im</strong>ensionierten Holzständer,<br />

andererseits durch Verschraubung/Nagelung/Klammerung der Beplankung<br />

verhindert. 6×1 4- oder 6×36-cm-Ständer bieten auch genügend Auflagefläche, um<br />

die Querholzpressung <strong>im</strong> Rahmen zu halten, sich also nicht übermäßig in die Fußschwelle<br />

zu drücken. Und für die Diagonalaussteifung können Platten (innen 1 6 mm<br />

OSB N+F, außen 1 6 mm DWD N+F) oder Diagonalschalungen (zöllige sägeraue<br />

Bretter, 25 mm) verwendet werden anstelle der früher <strong>im</strong> Holzbau üblichen Eckaussteifungen<br />

(die dann in der Dämmebene liegen würden). Für die Beplankungen<br />

müssen auch die bauphysikalischen Erfordernisse erfüllt werden: außen diffusionsoffen<br />

<strong>und</strong> winddicht (in Kombination mit der Putzoberfläche), innen luftdicht (Putz).<br />

Auch Putze tragen wesentlich zur Diagonalaussteifung bei (vgl. lasttragendes Strohballenhaus),<br />

werden aber üblicherweise kaum mitgerechnet.<br />

36


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S4<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S4: <strong>Vorfertigung</strong> <strong>und</strong> Modulbauweise<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… kennen diverse <strong>Vorfertigung</strong>s- <strong>und</strong> Modulbautechniken.<br />

… kennen verschiedene Bauweisen.<br />

… kennen die Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener Lösungen.<br />

… können Baustellen für den Einfüllprozess organisieren (z.B.: die<br />

Verantwortung dafür übernehmen, dass die Baustelle regen- <strong>und</strong><br />

wind- <strong>und</strong> das Strohlager brandgeschützt ist, loses Stroh nach der<br />

Arbeit beseitigen, …).<br />

… können die Verantwortung dafür übernehmen, dass allen<br />

Anforderungen einer Strohbaustelle Genüge getan wird, sofern<br />

der „normale“ Bauablauf nicht gestört wird.<br />

… kennen die Details (Fenster, Dachanschluss,... ) bei<br />

Hybridkonstruktionen.<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Werkstatt<br />

Dauer:<br />

1 Tag<br />

Ausrüstung:<br />

Holz<br />

Schrauben<br />

Strohballen<br />

Werkzeuge<br />

Schilfmatten<br />

Theorie<br />

verschiedene <strong>Vorfertigung</strong>s- <strong>und</strong> Modulbautechniken, deren Merkmale<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende Anforderungen an die Strohballen<br />

Fixierung der Ballen<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Hybridkonstruktionen<br />

Verbindungsdetails: F<strong>und</strong>ament, Ecken, Fenster, Türen, Dach usw.<br />

Vorbereitung verschiedener Oberflächen für das Verputzen<br />

Besuch <strong>und</strong> Studium bestehender Gebäude<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Powerpoint:<br />

I1 <strong>Vorfertigung</strong><br />

Praxis<br />

Arbeitsgruppen bilden<br />

Herstellung einfacher Holz(rahmen)konstruktionen<br />

Einfüllen von Strohballen (stehend, auf der schmalen Längsseite)<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Fixierung der Ballen in der Konstruktion<br />

winddichte Verbindung zu einem Fenster<br />

Ballen einrichten/glätten wenn nötig<br />

Ballen/Beplankung für das Verputzen vorbereiten<br />

Organisation:<br />

20 Strohballen für jede Arbeitsgruppe<br />

Bauholz, Kantholz, Montagematerial (Nägel, Schrauben, Klammern) –> siehe Materialliste<br />

Werkzeug –> siehe Werkzeuglisten<br />

38


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S4 – INFO 1<br />

<strong>Vorfertigung</strong>/Module<br />

<strong>U2</strong><br />

39


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S4 MODULE<br />

<strong>U2</strong><br />

040<br />

Mehrgeschoßiger Wohnbau:<br />

Prefab-Module<br />

Strohballenwände <strong>im</strong> mehrgeschoßigen Wohnbau sind meist von der eigentlichen<br />

Tragkonstruktion (KLH-Platten [verle<strong>im</strong>tes Kreuzlagenholz], tragende Ziegelwände,<br />

Betonständerwerk, Beton-Plattenbau, Holzständerwerk, Fachwerkkonstruktion) getrennt.<br />

In vielen Fällen ist diese Tragkonstruktion auch bereits gegen horizontale<br />

Windkräfte ausgesteift. Dementsprechend können dieselben Holzkonstruktionen wie<br />

be<strong>im</strong> ein- bis zweigeschoßigen <strong>Strohballenbau</strong> verwendet werden. Mehr noch:<br />

Hybridkonstruktionen wie die CUT-Technik bieten sich förmlich an. Auch das Wrapping<br />

(mit einer externen thermischen Strohballen-Dämmebene) von tragenden <strong>und</strong><br />

bereits diagonal ausgesteiften KLH-Platten-Boxen lässt sich mit Hybridkonstruktionen<br />

leicht bewerkstelligen. Bei erhöhten Brandschutzauflagen können auch vorgefertigte<br />

– außen mit brandhemmenden DWD-Platten beplankte – Module vor eine<br />

Tragkonstruktion gehängt werden. Dafür hat sich eine österreichische Innovation<br />

(system/haus/bau) bewährt, die in Zusammenarbeit mit dem ASBN entstanden ist:<br />

zwischen zwei seitliche Steico-Ständer 36x4,5 cm <strong>im</strong> Rastermaß von 80 cm <strong>und</strong><br />

außen mit 1 6 mm DWD, innen mit 1 6 mm OSB beplankt, werden die Lagen von<br />

sogenannten Multibales eingefüllt.<br />

40


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

TIPPS S4 MODULL<br />

<strong>U2</strong><br />

041<br />

Prefab-Module mit<br />

Ballenlagen vom Multibaler<br />

Multibale-Großballen haben einen Querschnitt von 75x1 25 cm <strong>und</strong> werden <strong>im</strong> Krone<br />

Multibaler in Dicken ab 30 bis 40 cm (oder mehr) abgeb<strong>und</strong>en. Zwei solcher Lagen,<br />

eingefüllt in ein Modul, ergeben inkl. 4 cm Fuß- <strong>und</strong> Kopfschwelle (Steico-Sperrholzplatte)<br />

ein Modulmaß von 80x255 cm bei individuell einstellbarer Dämmstärke (passivhausgeeignet).<br />

Die Module können mit einer fliegenden Feder aus 4 cm<br />

Weichfaserplatten wie Nut- <strong>und</strong> Feder-Elemente miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Da<br />

der Dämmwert von Strohballen in der Pressrichtung am höchsten ist, die Multibales<br />

(in Österreich) als zertifizierte Baustrohballen (zugelassener Baustoff) angeboten<br />

werden <strong>und</strong> das Einfüllen von zwei Lagen zwischen die Platten (von oben mit einem<br />

Trichter) schnell <strong>und</strong> einfach geht, wurden diese Prefab-Module auch für das mit<br />

sieben Stockwerken derzeit (201 7) weltweit höchste Strohballenhaus in St. Die des<br />

Vosges verwendet: als vor die tragende KLH-Konstruktion gehängte Module.<br />

41


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S7<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S7: Holzkonstruktionen<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… können Holzverbindungen von Ständern <strong>und</strong> Balken herstellen.<br />

… können eine F<strong>und</strong>ementplatte am F<strong>und</strong>ement befestigen, eine<br />

Fensterbox installieren, eine Ecke <strong>und</strong> einen Ringanker herstellen<br />

(für das Dach oder eine Zwischendecke).<br />

… können eine Produktionsplanung <strong>und</strong> Konstruktionszeichnungen<br />

für eine Wand mit Fenstern <strong>und</strong> Türen erstellen.<br />

… können Konstruktionszeichnungen für die Dachbalken erstellen.<br />

… können die benötigten Materialien für eine Holzkonstruktion<br />

kalkulieren (Mengenverzeichnis, Abb<strong>und</strong>liste).<br />

… kennen die Verbindungsdetails einer Wand (F<strong>und</strong>ament-Wand,<br />

Wand-Fenster/Tür, Wand-Decke, Wand-Ecke-Wand, Wand-Dach).<br />

Methoden:<br />

Vortrag/Diskussion<br />

Erklärungen<br />

Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum/Baustelle<br />

Dauer:<br />

4 St<strong>und</strong>en<br />

Ausrüstung:<br />

Schreibstift <strong>und</strong> Papier<br />

Beamer<br />

Bauholz<br />

Bauplatten<br />

Holzschneidemaschinen<br />

Werkzeug zum Nageln <strong>und</strong><br />

Schrauben<br />

Theorie<br />

Praxis<br />

Statik (Lasten/Aussteifung)<br />

Holzkonstruktionen <strong>und</strong> Holzverbindungen<br />

Produktionsplanung <strong>und</strong> Konstruktionszeichnungen<br />

Kalkulation (Mengenverzeichnis, Abb<strong>und</strong>liste)<br />

Details<br />

Kalkulation der Baukosten (Material, Arbeit usw.)<br />

Arbeitsgruppen zu 3 bis 4 Personen bilden<br />

Holzrahmenkonstruktion vorbereiten<br />

Einfüllen von Strohballen (stehend, auf der schmalen Längsseite)<br />

Nachverdichtung der Ballen mit verschiedenen Techniken<br />

Befestigung der Ballen in der Konstruktion<br />

Winddichte Verbindung zu einem Fenster<br />

Ballen einrichten/glätten wenn nötig<br />

Ballen/Platten für das Verputzen vorbereiten<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Power Point:<br />

I1 Holzkonstruktion<br />

Fachwissen:<br />

X1<br />

Auswertung:<br />

Multiple Choice<br />

Organisation:<br />

20 Strohballen für jede Arbeitsgruppe<br />

Bauholz, Kantholz, Montagematerial (Nägel, Schrauben, Klammern) –> siehe Materialliste<br />

Werkzeug –> siehe Werkzeuglisten<br />

42


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG LERNEINHEIT S8 – HOLZBAU – INFO 1<br />

Holzkonstruktionen<br />

<strong>U2</strong><br />

43


44


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S8<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S8: Bauvorschriften <strong>und</strong> Baustellenorganisation<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… kennen die nationalen oder regionalen Bauvorschriften mit<br />

Relevanz für den <strong>Strohballenbau</strong>.<br />

… wissen, wie die Arbeit mit den Strohballen auf einer Baustelle<br />

zu organisieren ist.<br />

… kennen die speziellen Probleme bei der Organisation einer<br />

Strohbaustelle.<br />

… können Baustellen für den Einfüllprozess organisieren (z.B.: die<br />

Verantwortung dafür übernehmen, dass die Baustelle regen- <strong>und</strong><br />

wind- <strong>und</strong> das Strohlager brandgeschützt ist, loses Stroh nach der<br />

Arbeit beseitigen, …).<br />

Methoden:<br />

Präsentation<br />

Diskussion<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum<br />

Dauer:<br />

2 St<strong>und</strong>en<br />

Ausrüstung:<br />

Projektor<br />

Schreibstift <strong>und</strong> Papier<br />

Theorie<br />

Bauordnung <strong>und</strong> Bauvorschriften mit Bezug auf den<br />

<strong>Strohballenbau</strong><br />

Organisation einer Baustelle (Materialien, Werkzeuge, Maschinen,<br />

Abfall, Zugang …)<br />

Sicherheitsmaßnahmen (Verhalten <strong>im</strong> Fall eines Unfalls ...)<br />

spezifische Probleme <strong>und</strong> Risiken bei der Organisation einer<br />

Strohbaustelle<br />

sichere Lagerung von Stroh auf der Baustelle<br />

Unterlagen:<br />

Fachwissen:<br />

X1 Bauordnung<br />

X2 Baustelle<br />

kurzer Besuch einer Baustelle<br />

Praxis<br />

Organisation:<br />

eine geeignete Baustelle in der Umgebung ausfindig machen<br />

45


46


<strong>U2</strong> – INFILL UND VORFERTIGUNG<br />

LERNEINHEIT S9<br />

<strong>U2</strong><br />

Session Plan <strong>U2</strong>-S9: Strohballen einfüllen<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende …<br />

… wissen, wie man Strohballen einfüllt, welche Dichte die Ballen<br />

haben müssen <strong>und</strong> wie Lücken zu vermeiden sind.<br />

… kennen verschiedene Methoden der Nachverdichtung von<br />

Ballen in der Konstruktion.<br />

… wissen, wie man einen Ballen in der Konstruktion fixiert.<br />

… können mit den für das Einfüllen der Strohballen notwendigen<br />

Werkzeugen umgehen (Verdichten, Einfüllen, Schneiden, Stopfen).<br />

… wissen, wie man Lücken mit Stroh oder anderen<br />

Dämmmaterialien schließt.<br />

… wissen, wie man die Gr<strong>und</strong>stoffe für das Verputzen bzw. die<br />

Außenverkleidung vorbereitet.<br />

… können das Einfüllen der Ballen organisatorisch mit den<br />

Tätigkeiten anderer Handwerker auf der Baustelle koordinieren.<br />

Methoden:<br />

Workshop, Praxis<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Werkstatt/Übungsbaustelle<br />

Dauer:<br />

Min. 5 Tage<br />

Ausrüstung:<br />

Strohballen<br />

Werkzeug zum Stopfen<br />

Werkzeug zum Ballenteilen<br />

(Elektrofuchsschwanz)<br />

Werkzeug zum Verdichten<br />

Bauplatten<br />

Bauholz<br />

Theorie<br />

Unterlagen:<br />

Trainer Sheet:<br />

T1<br />

Praxis<br />

Einfüllen, Verdichten, Fixieren, Teilen (Schneiden), Einrichten<br />

(Glätten) … von Strohballen <strong>und</strong> ergänzendem Dämmmaterial in<br />

einer (Übungs-)Wand<br />

Herstellung einer winddichten Verbindung mit der Strohballen-<br />

(Übungs-)Wand<br />

Vorbereitung der Gr<strong>und</strong>stoffe für das Verputzen bzw. die<br />

Außenverkleidung<br />

Kontrolle der Arbeitsergebnisse in Eigenverantwortung (Lücken,<br />

Kompaktheit, Stabilität <strong>und</strong> Dichte der Ballen, Oberfläche)<br />

Organisation:<br />

(Übungs-)Wände für unterschiedliche Bauweisen vorbereiten (Hybrid-, <strong>Infill</strong>-,<br />

<strong>Vorfertigung</strong>skonstruktionen)<br />

Bereitstellung von Materialien <strong>und</strong> Werkzeugen<br />

47


<strong>STEP</strong> – Straw Bale Training for European Professionals<br />

UNIT 2 – <strong>Infill</strong> & <strong>Vorfertigung</strong>/Prefab (201 7)<br />

Redaktion/Tipps: Herbert Gruber, Helmuth Santler (ASBN)<br />

Mitarbeit: BuildStrawPro-Team (Erasmus+ Projekt)<br />

Design & Fotos: Herbert Gruber (ASBN, StrohNatur),<br />

Weitere Fotos: RFCP, von Architekten zur Verfügung gestellt.<br />

Illustrationen/Icons: Michael Howlett (SBUK)<br />

Dieses <strong>Handbuch</strong> basiert auf<br />

dem <strong>Handbuch</strong> der Leonardo-<br />

Gruppe <strong>STEP</strong> (201 5)

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