MQ Frühjahr 2020 In
MQ das Artland Magazin
MQ das Artland Magazin
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Das Artland-Magazin.
Mesch, Jürgen Neebuhr und Johannes
Cassellius. In Kooperation mit dem
Bauamt und unter fachlicher Anleitung
unseres Lehrers verlegten wir neue
Leitungen im Gebäude und sorgten für
ausreichend viele Steckdosen und Licht.
Die Wände der Hausmeisterwohnung
tapezierten wir mit gesammelten Selbstdrehtabak-Papiereinlagen
von Samson
und Drum. Schornsteinfeger Andreas
Krug, Spitzname Schnasi, aus Essen i. O.
kündigte an, einen Küchenschrank für
die neue Teestube zu spenden. So kam
eins zum anderen.“
Sodom und Gomorrha?
Zuvor hatte es aber noch einen Rückschlag
gegeben. Am 24. April 1973, einen
Tag nachdem die Jugendlichen eine Fete
im späteren Discoraum gefeiert hatten,
gab es einen Besuch einer städtischen
Abordnung, des Schulamtes und der örtlichen
Zeitung. Was sehr ungünstig war:
Der Fetenraum war nicht gesäubert.
Überall lagen Zigarettenkippen und Bierflaschen
und es standen zerschlissene
Möbel herum. Ein „Talglicht“ war unter
einem Polstersessel zu sehen.
Dies war insofern brisant, weil die örtliche
Tageszeitung einige Wochen zuvor über eine
vermeintliche „Orgie“ im Jugendzentrum
Nordhorn berichtet hatte. Dort sei ein Schaden
von annähernd 100.000 DM entstanden. Sollte
mit dem geplanten Jugendzentrum lasterhaftes,
gottloses Leben wie einst in Sodom und
Gomorrha in Quakenbrück einziehen?
Manche Eltern befürchteten das.
Am 24. April 1973 beschlossen die kommunalen
Vertreter „das ‚Jugendzentrum‘ vorübergehend
zu schließen, bis das Thema Jugendzentrum in
den Gremien des Rates abschließend behandelt
worden ist. Der Schlüssel ist umgehend
einzuziehen“, heißt es in einem Vermerk des
Schulamtes vom 24. April 1973.
Fetenraum nach einer Party. Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt 25. April 1973
16 | mq + Ausgabe Frühjahr 2020