Kiek äs - Ausgabe 30 - 2020
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AN ALLE HAUSHALTUNGEN
30 2020
NEUES AUS DER MÜHLENGEMEINDE REKEN
Rekener Karneval 2020
Ein großer Spaß für Jung und Alt
Wochenmarkt in Reken
Attraktivität gemeinsam ausbauen
Auf Wiedersehen
Gottfried Uphoff geht in den Ruhestand
Bunt statt grau
10.
Dorfolympiade
in Klein Reken
am 20. Juni
Stromkästen werden von Heimatverein
und der Farbmühle bunt gestaltet
… IN GUTEN HÄNDEN
ZUHAUSE BLEIBEN
bedeutet auch bei Pflegebedürftigkeit:
· eine vertraute, geborgene Atmosphäre zu finden
· selbstbestimmt zu leben
· soziale Kontakte aufrecht zu erhalten
· Lebensqualität auch in schwierigen Zeiten zu bewahren
Auch wenn auf Dauer medizinische und pflegerische Betreuung benötigt
wird, sollte möglichst niemand sein Wohn- und sein familiäres Umfeld aufgeben
müssen. Heute ist es mit Unterstützung durch die ambulante Pflege
häufig möglich, wesentlich länger zu Hause zu leben, oft können Krankenhaus
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Bei den Prüfungen des Medizinischen
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die Bestnote „sehr gut“!
Das ist eine wunderbare Bestätigung
unserer erfolgreichen
Arbeit, zugleich ist es aber auch
Ansporn für uns, in Zukunft
weiterhin all unsere Kraft zu
Ihrem Wohl einzusetzen.
UNSER REKEN
Rekener Wochenmarkt – immer besser!
Gemeinsam und intensiv arbeiten die Gemeinde Reken und das
Wochenmarkteam am stetigen Ausbau der Attraktivität des
liebgewonnen wöchentlichen Marktes.
Dazu gehört die Gewinnung neuer
Händler sowie die Organisation von
begleitenden Aktionen, die die Aufmerksamkeit
auf den Markt ziehen
und diesen gleichzeitig bereichern.
Erfreulicherweise unterstützen
die Fraktionen im Gemeinderat dieses
Engagement, indem sie auch für
das Jahr 2020 auf die Festsetzung
von Standgeldern verzichten. Weiterhin
wurde das Preisgeld des Ehrenamtspreises,
den das Wochenmarktteam
letztes Jahr gewonnen
hat, in überregionale Werbung investiert.
Hinzu kommen noch die
vielen einzelnen und gemeinsamen
Ideen und Aktionen der Standbetreiber.
So bietet zum Beispiel Bellendorf
zusätzlich zum üblichen Fleischund
Wurstwarenangebot kesselfrische
Fleischwurst im Brötchen zum
Verzehr an Ort und Stelle an.
Seit Dezember 2019 wird der Krammarkt,
der sonst immer einmal im
Monat an einem Dienstag stattfand,
auf einen Freitag verlegt. Zusammen
mit dem Wochenmarkt gibt es so
einmal im Monat, nämlich an jedem
3. Freitag, den „Großen Markttag“.
Dieser fand in den ersten drei Durchführungen
eine sehr große positive
Resonanz bei den Kunden und Kundinnen.
Die „Gewürz-Kiste“ von Stefan
Kock ist seit Januar 2020 als zusätzlicher
Anbieter auf dem Markt. Aus
seinem attraktiv und gediegen gestalteten
Verkaufswagen heraus,
bietet er Kräuter aller Art, Essig und
Senf, und verschiedenste Gewürze
aus aller Welt und Gewürzmischungen
an. Im März ist er an allen Markttagen
vor Ort, ab April an jedem ersten
Freitag im Monat.
Zu erwähnen ist noch, dass aufgrund
eines Gemeinderatsbeschlusses
die Gemeindeverwaltung Anfang
des Jahres umweltfreundliche
Markttaschen aus Baumwolle angeschafft
hatte. Diese wurden mit einer
Gutscheinaktion an einem
Markttag im Februarverteilt. Viele
Rekener haben diese Aktion für einen
Marktbesuch genutzt, darunter
auch Besucher, die vorher vom
Rekener Wochenmarkt noch keine
Notiz genommen hatten.
Das Wochenmarktteam der MarketingGemeinschaft
baut auf die
positiven Reaktionen der Rekener
Bevölkerung durch Einkäufe auf
dem Markt. Ebenso wird auf die weiterhin
gute Unterstützung aus Rat
und Verwaltung gesetzt, um den
Rekener Wochenmarkt weiterzuentwickeln.
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REKEN BEWEGT WAS
Aus grau mach bunt!
Heimatverein und Farbmühle verwandeln Verteiler- und
Stromkästen in echte Hingucker
Besonders hübsch sind sie wirklich
nicht, die von den Versorgungsgesellschaften
notwendigerweise
aufgestellten Kästen. Warum auch?
Sollen sie doch in erster Linie zweckmäßig
sein und die Bürgerinnen und
Bürger mit Strom versorgen oder die
nötige Telefon- und Internetverbindung
herstellen. Aus diesen grauen
„Klötzen“ echte Hingucker machen
und in bunte Eyecatcher verwandeln
– einen solchen Beschluss fassten
die politischen Gremien vor gut anderthalb
Jahren, um das Ortsbild der
Gemeinde Reken noch ansehnlicher
und farbenfroher zu gestalten.
Mit seinem Handy deutet Claas Wübbeling von der Heimatarchiv-
Arbeitsgruppe des Heimatvereins vor einem Stromkasten der Historischen
Route auf dem Bleeseke Plass darauf hin: per integriertem
QR-Code sind alle Informationen zu dem Standort zu bekommen.
Mit der tatkräftigen Hilfe einer
Heimatarchiv-Arbeitsgruppe des
Heimatvereins und einigen Künstler*
innen der Farbmühle ist die
Aktion mittlerweile umgesetzt worden,
wie alle Einwohner der Mühlengemeinde
vielerorts feststellen können.
Weitere Kästen in den Ortsteilen
Klein Reken, Groß Reken, Bahn-
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KLEINE URSACHE
2
REKEN BEWEGT WAS
hof Reken und Maria Veen sollen im
Laufe der kommenden Monate folgen.
Lilo Wolter (2.v.l.), die das Motiv erschaffen hat, sowie Ulrike Benson,
Veronika Wenker und Liza Ettwig (v.l.n.r.) präsentieren einen von der
Farbmühle aufgehübschten Verteilerkasten.
Als ersten Schritt musste die Verwaltung
zunächst bei den Eigentümern
der Verteilerkästen nachfragen,
ob sie die Zustimmung zu einem
solchen Projekt erteilen. Die
Westnetz GmbH hat daraufhin einige
ihrer Stationen in Reken herausgesucht,
die sich für eine Bemalung
oder eine anderweitige Gestaltung
eignen. Ebenfalls positiv äußerte
sich die Telekom Deutschland
GmbH. Nach dieser langwierigen
Vorarbeit ging es dann an die konkreten
Planungen, und es verstrichen
verständlicherweise weitere
Monate, bis die ersten Objekte in
Blickfänger verwandelt waren.
Claas Wübbeling von der Heimatarchiv-Arbeitsgruppe
erläutert: „Wir
haben uns dazu entschlossen, mit
Hilfe der uns zugeteilten Kästen eine
‚Historische Route‘ zu realisieren. In
akribischer Recherchearbeit wurden
unzählige Bilder, die bis ins frühe 20.
Jahrhundert zurückreichen, mit zur
Umgebung der jeweiligen Stromkästen
passenden Motiven ausgewählt.
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REKEN BEWEGT WAS
Kringler Design druckte die Motive
schließlich auf wetterfeste und UVresistente
Spezialfolien, reinigte die
Verteilerkästen und brachte die Folien
dort fachgerecht an. Alle Objekte
sind übrigens mit einem QR-Code
versehen, der Multimedia-Fans per
Smartphone oder Tablet-PC auf eine
zum Motiv passende Infoseite leitet.“
„Bevor mit der eigentlichen Arbeit
begonnen werden konnte,
mussten die künstlerischen Vorschläge
für die einzelnen Standorte
mit der Telekom als Betreibern der
Gehäuse abgestimmt werden“, berichten
Ulrike Benson und Veronika
Wenker vom Vorstand der Farbmühle
und erläutern des Weiteren,
dass bereits vorhandene Kunstwerke
von Vereinsmitgliedern reproduziert
worden seien und mittels einer
selbstklebenden Spezialfolie –
ebenfalls von der Firma Kringler
hergestellt – auf die Kästen aufgebracht
wurden. Die Finanzierungen
ermöglichte und unterstützte übrigens
der “Heimat-Scheck” des
NRW-Heimatministeriums, übersteigende
Kosten übernahmen die
Gemeinde Reken sowie die innogy
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Standorte der Stromkästen und die darauf zu
sehenden Motive des Heimatvereins
In Groß Reken: Dorstener Straße (Gebäude der Familien Benson
und Schemmer), Neue Mitte/Marktplatz (Hofstelle Schulze-
Holthausen), Altes Amtshaus, (Knabenschule), Bleeseke Plass
(Schulstraße/Hotel Vogelwiesche)
In Maria Veen: Poststraße/Elleringschule (alte Ansicht)
In Bahnhof Reken: Bahnhofsvorplatz (Bahnhofstraße/Bahnhof)
In Klein Reken: Dorfstraße (altes Lehrerhaus)
Standorte der Verteilerkästen und die gestaltenden
Künstler der Farbmühle:
Ludgeristraße (Liza Ettwig), Overbergstraße (Lilo Wolter),
Parkplatz am Edeka-Markt (Christian Vorholt),
Surkstamm (Jacqueline Menke), Heidener Straße (Ulrike Benson),
Ahornstraße (Katharina Iglinski), Verteilergebäude Michaelschule
(Veronika Wenker mit Kindern der Michaelschule),
Steinstraße (Veronika Wenker)
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UNSER REKEN
„Auf Wiedersehen, Gottfried Uphoff “
Der Erste Beigeordnete der Gemeinde Reken
wechselt im Sommer in den Ruhestand
Aktueller Schnappschuss mit Gottfried Uphoff an der Waterpumpe
in der Hauptstraße. In der Hand hält er die 1. Kiek äs-Ausgabe, auf
deren Titelseite damals genau diese Skulptur zu sehen war.
ZUR PERSON
Gottfried Uphoff, geboren am 4. August 1954 in Emsdetten und Vater
von vier Kindern, lebt mit seiner Frau Ingrid Uphoff in Coesfeld. Nach
erfolgreich abgeschlossenem Jura-Studium war er u. a. beim Kreis
Steinfurt beschäftigt, danach bis September 1994 beim Kreis Malchin
in Mecklenburg-Vorpommern. Am 1. Oktober 1994 wechselte er als
Haupt- und Personalamtsleiter in die Rekener Gemeindeverwaltung,
bevor ihm im September 1997 die verantwortungsvolle Position des
Ersten Beigeordneten übertragen und er vom Lebenszeitbeamten
zum Wahlbeamten mit achtjährigem Wahlrhythmus ernannt
wurde.
Gottfried Uphoff ist über 25 Jahre
lang für die Gemeinde Reken tätig,
nahezu 23 Jahre davon als Erster Beigeordneter
und Stellvertreter des
Bürgermeisters. Er kooperierte mit
allen Beteiligten ausgleichend, ganz
bewusst nicht polarisierend und
stets auf der Basis von Fakten, insbesondere
in den politischen Gremien.
Auch zu den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Verwaltung wie zu
vielen Vereinen und Institutionen
schuf er eine gegenseitige Vertrauensbasis
und kommunizierte ausnahmslos
in ruhigem Ton, geprägt
von Respekt und höflichen Umgangsformen.
Am 1. Mai 2020 erreicht
Gottfried Uphoff die Regelaltersgrenze.
Im Sommer 2020 wird er
in den wohl verdienten Ruhestand
verabschiedet, was Kiek äs zum Anlass
für ein ausführliches Gespräch
mit dem Juristen genommen hat.
Kiek äs: Herr Uphoff, zum Einstieg
eine Frage in Richtung Kiek äs. Sie
haben alle bisherigen 30 Ausgaben
thematisch wie inhaltlich begleitet.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung
und die Zukunft des Heftes?
Gottfried Uphoff: „Das Kiek äs ist
2007 mit seiner ersten Ausgabe aus
einer Kooperation zwischen der
Gemeinde Reken, der Rekener
Werbegemeinschaft e. V. und Paus
Medien entstanden, um über das
Gemeindeleben hinaus auch die Felder
Handel und Gewerbe abzudecken.
Bis heute sind 30 Ausgaben in,
wie ich meine, sehr ansprechender,
hochwertiger und kontinuierlich
6
UNSER REKEN
verbesserter Aufmachung erschienen,
in denen unzählige Rekener
Ereignisse dargestellt wurden. In
Zukunft wird man in den von vielen
Bürgerinnen und Bürgern gesammelten
Kiek äs-Heften nachlesen
können, wie es früher einmal war
und was alles in der Mühlengemeinde
passiert ist. Die Verteilung
an alle Haushalte ist natürlich ein
Pluspunkt, um viele – wenn nicht
alle – Rekener Einwohner/innen zu
erreichen. Trotz fortschreitender
Digitalisierung sehe ich das Kiek äs
weiterhin als ein Druckerzeugnis,
das man in der Hand halten und lesen
kann.“
Kiek äs: Freuen Sie sich auf Ihren Ruhestand?
Gottfried Uphoff: „Diese Frage
muss ich klar verneinen. Freuen
kann ich mich auf die Pensionierung
(noch) nicht, aber mit der Zeit gewöhnt
man sich an diesen Gedanken.
Ich hoffe, dass ich gerade zu
Anfang meines Ruhestandes noch
viel zu tun haben werde, dass ich
sagen kann – jawohl, es ist eine
schöne Zeit!“
Kiek äs: Welche Entwicklungen haben
Sie während Ihrer Tätigkeit für
die Gemeinde Reken begleitet? Was
hat Sie besonders bewegt, sowohl in
positiver wie in negativer Hinsicht?
Gottfried Uphoff: „Wenn man an
verantwortlicher Stelle im Verwaltungsvorstand
mit dem Bürgermeister
und den Amtsleitern zusammenarbeitet,
hat man viel mit
der beeinflussbaren Dynamik einer
Gemeinde zu tun. Ich freue mich darüber,
dass wir Reken sowohl in finanzieller
als auch in gesellschaftlicher
Hinsicht auf einem sehr guten
Weg wissen. Erfreulich auch, dass in
der Vergangenheit einige im Team
kreierte und umgesetzte Erfolge erzielt
wurden, hoffentlich auch in der
Zukunft erzielt werden.
Tief berührt hat mich der Unfalltod
des damaligen Bürgermeisters
Bernward Roters, der viel zu frühe
Tod von unserem Bürgermeister Heiner
Seier und das Ableben von Kolleginnen
und Kollegen aus Rat und
Verwaltung.
In negativer Hinsicht bewegt hat
mich ferner die Aufgabe des Interkommunalen
Gewerbeparks an der A31.
Bewegende positive Momente
gab es eine ganze Reihe, die wir als
Verwaltung gemeinsam in die Welt
setzen konnten – zum Beispiel die
Begründung der Partnerschaft mit
der polnischen Stadt Rydultowy, die
Auszeichnung als anerkannter Erholungsort,
die Einführung von Betreuungsangeboten
an unseren Schulen,
der Bau des RekenForums, die
Gründung der Sekundarschule, die
Unterbringung und Integration von
Flüchtlingen, insbesondere in den
Jahren 2015/16, die Umstrukturierung
der früheren Overberg-Hauptschule
zum Vereins- und Bildungszentrum
und die Gründung eines
eigenen Rekener Bildungswerkes
sowie der RekenStiftung. Viel Freude
bereitete auch die Zusammenarbeit
mit den Nachbarkommunen, z. B.
beim Projekt „BahnLandLust“ und
den Aktivitäten im Naturpark Hohe
Mark. Höhepunkte waren zudem die
1125-Jahr-Feier wie die Feierlichkeiten
zum 50-jährigen Rekener Gemeindejubiläum
im letzten Sommer.“
Vereidigung des Ersten Bei geordneten Gottfried
Uphoff (rechts) durch Bürgermeister Heiner Seier
am 1.10.1997
Ratssitzung im Dezember 2010 mit Bürgermeister
Heiner Seier, 1. Beigeordneter Gottfried Uphoff
Uphoff und Kämmerer Manuel Deitert (v.l.).
7
UNSER REKEN
Kiek äs: Erster Beigeordneter zu sein,
klingt nach einem Superjob. Aber
was steckt alles dahinter?
Gottfried Uphoff: „Die Stellung
eines Ersten Beigeordneten bedeutet
in erster Linie, für einen bestimmten
Aufgabenbereich der
Kommunalverwaltung verantwortlich
zu sein und die Vertretung des
Bürgermeisters zu über-nehmen.
Gerade in einer finanziell so gut aufgestellten
Gemeinde wie Reken hat
man dafür aber auch viele Gestaltungs-
und Entscheidungsmöglichkeiten.
Deswegen war es immer eine
Freude, in Reken zu arbeiten, weil wir
mit dem Votum der Politik als Rathaus-Team
– und damit meine ich
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Rathaus und den Nebenstellen –
so einiges zum Nutzen des Gemeinwohls
für Vereine und Infrastruktureinrichtungen,
wie beispielsweise
das Frei- und Hallenbad, die Sportund
Freizeitanlagen als auch für unsere
Gäste tun konnten.“
Kiek äs: Welche Pläne haben Sie für
die Zukunft?
Gottfried Uphoff: „Ich werde
künftig einiges an Zeit mehr zur Verfügung
haben, die ich in meinem
Heimatort Coesfeld verbringen kann.
Mehr Unternehmungen mit der Familie
und den Enkelkindern stehen da
an oberster Stelle. Haus und Garten
warten auch auf meinen Einsatz. Außerdem
möchte ich noch etwas mehr
laufen, Rad fahren, Tennis spielen und
mit meiner Frau zum Tanzen gehen.
Ich bin aber auch ein Liebhaber von
Musik und habe mir fest vorgenommen,
ab dem Herbst das Spielen eines
Instrumentes – wahrscheinlich Saxophon
– zu erlernen.“
Kiek äs: Werden Sie Ihren Nachfolger
in dessen Einarbeitungszeit beratend
begleiten?
Gottfried Uphoff: „Das wird nicht
möglich sein, weil es in Reken keine
zwei Beigeordneten-Stellen gibt.
Der Nachfolger respektive die Nachfolgerin
kann also erst nach meinem
Ausscheiden eingeführt werden.
Resultierend aus den Erfahrungen
zu Beginn meiner Dienstzeit halte
ich eine direkte Einarbeitung auch
nicht wirklich für erforderlich. Aber
natürlich stehe ich gern zur Verfügung,
wenn ein Gesprächswunsch
besteht.“
Kiek äs: Setzen Sie sich nach der Pensionierung
in ir-gendeiner Form weiter
ehrenamtlich für das Rekener
Gemeinwohl ein?
Gottfried Uphoff: „Das kann ich
mir gut vorstellen. Ich habe bereits
signalisiert, dass ich weiter im
Rekener Lokalen Teilhabekreis mitarbeiten
werde. Ob ich darüber hinaus
noch ein anderes Ehrenamt in
Reken übernehmen kann, muss ich
mit einem Fragezeichen versehen.
Wenn man sich ehrenamtlich engagiert,
macht man das verständlicherweise
gerne vor Ort vor seiner
eigenen Haustür und nicht in einer
Kommune, die doch zwanzig Kilometer
entfernt ist.
Abschließend möchte ich von
Herzen Danke sagen für eine schöne
und erlebnisreiche Zeit in Reken. Ich
wünsche Manuel Deitert als Bürgermeister,
dem Rekener Gemeinderat
und meinen Kolleginnen und Kollegen
alles Gute und weiterhin viel
Erfolg!“
„BahnLandLust“ – dazu gehören auch Planungen
für Kulturveranstaltungen am „Posten 20“.
„Mein Platz in Reken“ – eine Aktion des
Lokalen Teilhabekreises.
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REKEN BEWEGT WAS
Der Vorstand der Katholischen Landjugendbewegung Reken mit Präses Pastor Thomas Hatwig (r.) übergibt Trettrecker an Hedwig
Niewerth, Simone Rickert, Beate Ehrlichmann und Birgit Wenning (v.l.n.r.) von den Kitaleitungen sowie an einige ausgesuchte kleine
Testfahrer, die sich sehr über die Geschenke der Landjugend freuen und es kaum abwarten können, Gas zu geben.
Landjugend spendet Trecker an Kitas
– aus den Erlösen des Weihnachtsbaum-Einsammelns im Januar –
Es ist zu einer lieben und nützlichen
Tradition geworden. Jeweils am
zweiten Januar-Samstag macht sich
die Landjugend auf den Weg, um die
ausgedienten, abgeschmückten
und an die Straßen gelegten Weihnachtsbäume
einzusammeln. Bei
der diesjährigen Aktion haben sich
In jedem Jahr macht sich die
Rekener Landjugend wenige Wochen
nach Weihnachten auf den
Weg, um die ausgedienten Tannenbäume
in allen Ortsteilen der
Gemeinde einzusammeln.
10
REKEN BEWEGT WAS
vierzig junge Männer und Frauen
mit sechs Schleppern durch alle
Ortsteile der Gemeinde Reken „gekämpft“
und den ganzen Tag lang
einen Baum nach dem anderen auf
die Anhänger geworfen. „So viele
Tannen wie dieses Mal haben wir
noch nie abgeholt, dafür auch noch
nie so viele Spenden von der Bevölkerung
bekommen“, stellt der Landjugend-Vorsitzende
Bernd Schwering
am Abend nach der Entsorgungs-Maßnahme
in großer Runde
bei einem Bierchen und einem wohlverdienten
Imbiss fest und erläutert:
„Aus den Bäumen wird ein großes
internes Osterfeuer, und die Spenden
werden wir für einen guten
Zweck verwenden.“
Nach ausführlichen Beratungen
im Vorstandskreis hat sich der Nachwuchs
der Landwirtshaft dazu entschlossen,
für das gespendete Geld
fünf Trettrecker im Wert von rund
600 Euro anzuschaffen und an die
kirchlichen Kinder tagesstätten in
der Gemeinde zu verteilen. Die Mädels
und Jungs der vier katholischen
„Familienzentrum Kleeblatt-Kitas“
St. Heinrich, St. Marien, St. Antonius
und St. Elisabeth sowie der Kita Guter
Hirte des evangelischen Familienzentrums
können in ihren Einrichtungen
jetzt also nach Lust und
Laune das Traktor-Fahren üben. Dazu
kommentieren Bernd Schwering
und Pastor Thomas Hatwig in seiner
Eigenschaft als Rekener Landjugend-Präses
mit zugekniffenen Augen
bei der Übergabe der Präsente
an die Kinder und an die Kitaleiterinnen:
„Vielleicht haben wir ja Glück
und aus den kleinen Trettrecker-
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11
UNSER REKEN
Karneval
der Extraklasse
„Ein Vierteljahrhundert von Jecken bewundert!“ – Reken
Helau zum 25. Geburtstag des Rekener Karnevalsvereins
Reken ist nicht nur eine wiederholt ausgezeichnete fahrrad- und pferdefreundliche
Gemeinde. Auch die Närrinnen und Narren können sich überhaupt nicht beschweren
– es gibt eine Prinzenproklamation, den Kinderkarneval, den Seniorenkarneval
und den R.K.V.-Straßenkarneval mit tausenden von Besuchern aus der näheren
und weiteren Umgebung, dazu die Weiberfastnacht und zahlreiche bunte
Events in Pfarrheimen, Schulen, Kitas und Altenpflegeheimen der verschiedenen
Ortsteile. Keine Frage - Reken hat sich zu einer Hochburg des Karnevals im westlichen
Münsterland gemausert, da bestehen keine Zweifel. „Reken Helau“ konnte
man auch dieses Mal zum 25. Geburtstag des Rekener Karnevalsvereins nur sagen,
dazu noch „Lenzen Oh ja“! Wie in jedem Jahr fuhr eine große Reisegruppe aus Reken
in die Partnerstadt Lenzen an der Elbe, um mit den Brandenburger Karnevalsfreunden
den sogenannten Büttenabend zu feiern.
12
UNSER REKEN
Zahlreiche bunte Events fanden auch in
diesem Jahr in Pfarrheimen, Schulen,
Kitas und Pflegeeinrichtungen statt.
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UNSER REKEN
Udo Nobis – der Herr der Chöre
Seit 2018 ist der 48jährige als Kirchenmusiker in der
Kirchengemeinde St. Heinrich tätig
„Hauptamtlicher Kirchenmusiker
mit künstlerischen Aufgaben sowie
mit Koordinations- und Ausbildungsaufgaben“
– so steht es
schwarz auf weiß und in schönstem
Beamtendeutsch im Arbeitsvertrag
von Udo Nobis, der seit 2018 für die
Katholische Kirchengemeinde St.
Heinrich Reken als Nachfolger von
Stephan Lemanski tätig ist und seither
auch in der Mühlengemeinde
lebt. Hinter dieser nüchternen Tätigkeitsbeschreibung
versteckt sich ein
umfangreicher Arbeitsbereich. Allerdings
nicht nur mit organisatorischen
„Schreibtisch-Aspekten“, sondern
in der Hauptsache mit vielen
menschlichen Kontakten und mit
noch mehr Musik.
Ein breites Feld nimmt dabei die
Zusammenarbeit mit nicht weniger
als zwölf Chören aus den Rekener
Ortsteilen und Kirchen ein. Udo No-
bis ist musikalischer Leiter der Spatzenchöre
in vier katholischen Kitas,
der Schulchöre der Ellering- und der
Antoniusschule, der Mini- und der
Maxifinken, der Kirchenchöre St.
Heinrich und St. Elisabeth-Lyra, des
Projektchores und eines Projekt-Jugendchores
– in der Regel verbunden
mit wöchentlichen Probenterminen
sowie in pastoraler Dimension auch
mit direkten Kontakten zu den Familien.
Kiek äs hat mit dem Musiker
über seine vielfältigen Herausforderungen,
aber auch über die Bedeutung
der Musik ganz allgemein
wie im kirchlichen Umfeld gesprochen.
Kiek äs: Herr Nobis, was reizt Sie an
Ihrer Beschäftigung als St. Heinrich-
Kirchenmusiker ganz besonders?
Für die musikalische Untermalung der Karnevalsmesse zusammen mit
den Mini- und Maxifinken erhält Udo Nobis den Sessionsorden des R.K.V.
ZUR PERSON
Udo Nobis wurde 1972 im westmünsterländischen Rhede geboren.
Nach der Grundschule wechselte er auf das Gymnasium Mariengarden
in Borken-Burlo, wo er sein Abitur machte. Es folgte ein erfolgreich
abgeschlossenes Studium der Katholischen Kirchenmusik an
den Hochschulen in Essen und Aachen, bevor er ab 2004 als examinierter
Kirchenmusiker in Metelen in Ss. Cornelius und Cyprianus arbeitete
und seit 2018 für die Katholische Kirchengemeinde St. Heinrich
in Reken tätig ist.
Udo Nobis: „Zunächst einmal ist
mein vielfältiges Aufgabenbild vom
Orgelspiel in allen Rekener Kirchen
über die Ausbildung von Orgelschülern
bis hin zur musikalischen, technischen
und koordinatorischen Vorbereitung
wie Gestaltung von Gottesdiensten
respektive Konzerten zu
nennen. Bei meinen intensiven Kontakten
zu all den Chören reizt mich
besonders die Zusammenarbeit mit
vielen Menschen verschiedensten
Alters – die jüngsten Sängerinnen
und Sänger sind 4 Jahre alt und der
Älteste ist 87!“
Kiek äs: Welche Bedeutung hat die
Musik und die Chorarbeit für Sie persönlich?
14
UNSER REKEN
Insgesamt zwölf Chöre werden seit 2018 von dem
hauptamtlichen St. Heinrich-Kirchenmusiker (am
E-Piano) geleitet. Bild rechts: Udo Nobis bei der
Eröffnung eines Konzertes zum Patronatsfest der
Klein Rekener St. Antonius Kirche.
Udo Nobis: „Musik und das Singen
sind Uräußerungen und sprechen
die Seele, die Gefühlswelt und
das Innere des Menschen in vielfältiger
Weise an. Sie wirken stimmungsaufhellend
und setzen in erheblichem
Maße Glückshormone
frei. Ein Psychologe hat das mal so
ausgedrückt: Durch Musik, speziell
beim gemeinsamen Singen, entstehen
im Körper viele Botenstoffe. Um
mit Medikamenten eine ähnlich positive
Wirkung zu erzielen, müssten
schwere Psychopharmaka verabreicht
werden! Es bereitet mir unglaublich
viel Freude, mit den Sangesgruppen
Lieder einzuüben und
zusammen etwas zu erreichen,
praktisch vom Nullpunkt bis zum
hoffentlich gelungenen Vortrag vor
einem Publikum.“
Kiek äs: Und welche Rolle spielen
Musik und Gesang in den Gottesdiensten?
Udo Nobis: „Es gibt eine allgemeine
Einführung in das Mess-Lektionar
mit einer – in Anführungsstrichen
– liturgischen Rangordnung.
Nach dem liturgischen Vorsteher
wird gleich an zweiter Stelle der Kantor,
also der Vorsänger, genannt. Der
Grund: ohne Musik ist ein Gottesdienst
nicht denkbar. Man kann Gottesdienste
ohne Lektor, ohne Messdiener
und außer dem liturgischen
Vorsteher ohne alle anderen Dienste
feiern, aber nicht ohne Musik. Selbst
der schlichteste Gottesdienst hat
musikalische Elemente. Mehr als
Worte sagt eben oftmals die emotionale
Ebene der Musik!“
15
REKEN BEWEGT WAS
Ausbildung in Reken? Aber klar!
Wer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist, dem möchten wir eine kleine
Übersicht vorhandener Ausbildungsstellen in Reken zur Verfügung stellen.
Einem ersten Aufruf sind bereits
einige unserer Mitglieder gefolgt
und haben uns die folgenden Informationen
zur Verfügung gestellt.
Wir freuen uns, eine erste bunte und
interessante Übersicht zur Verfügung
stellen zu können. Diese Liste
werden wir ab sofort in jedem „Kiek
äs!“ zeigen. Und wir sind überzeugt,
schon in der nächsten Ausgabe viel
mehr Ausbildungsstellen zeigen zu
können.
Unternehmen/Berufsgruppe Anzahl Voraussetzungen
Küppershaus GmbH
Anlagenmechaniker Sanitär/Heizung/Klima 1-2 • Schulabschluss
• Beherrschen der deutschen Sprache
Kaufmann (w/m/d) für Büromanagement 1 • Schulabschluss
• Beherrschen der deutschen Sprache
Kontakt: Isabell Ebber, Velener Straße 6, 48734 Reken, 02864 / 950 12 40, info@kueppershaus-gmbh.de
Große-Westrick Steuerberatungsges. mbH
Steuerfachangestellte/r 1-2 • Vorzugsweise Abitur oder Fachabitur
(Höhere Handelsschule)
Kontakt: Marion Große-Westrick, Gewerbering 20, 48734 Reken, 02864 / 886 46 70, stb@stb-westrick.de
AXA & DBV Versicherungen Kesselmann, Brinker & Inhestern in Reken
Kaufmann (w/m/d) für Versicherungen 1 • Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife
und Finanzen (IHK)
• Führerschein Klasse III
Kontakt: Berthold Kesselmann, Poststraße 23, 48734 Reken, 02864 / 881 182, berthold.kesselmann@axa.de
Sparkasse Westmünsterland
Bankkaufmann/frau 50 • Mittlere Reife
Duales Studium: Bachelor of Arts –
Banking and Sales 5 • Allgemeine Hochschulreife
Kontakt: Anke Richter, Ausbildungsleiterin Sparkasse Westmünsterland, Overbergplatz 1, 48249 Dülmen,
02563 / 403 1501, a.richter@sparkasse-westmuensterland.de
Seggewies Bedachung
Dachdecker 1 • [keine Voraussetzungen genannt]
Kontakt: Bernhard Seggewies, In der Aue 14, 46342 Velen, 02863 / 308 353,
bernhard@seggewiesbedachung.de
16
Klaudia – Treffpunkt Mode
Verkäufer/in Textil 1 • Lust auf Mode
• Kontaktfreude
REKEN BEWEGT WAS
Kontakt: Klaudia Storzer, Schulstraße 7, 48734 Reken, 02864 / 885 151, klaudia.storzer@web.de
Vitadrom Gruppe
Sport- und Fitnesskaufmann /-frau IHK 1-3 • Führerschein Klasse B
(Dauer 2,5 - 3 Jahre)
• Mind. Fachhochschulreife
• Interesse an Sport und Gesundheit
Duale Ausbildung mit Studiengang 1-3 • Führerschein Klasse B
Bachelor of Arts (B.A.) in der Fachrichtung
• Mind. Fachhochschulreife
Fitness and Health Management
• Interesse an Sport und Gesundheit
(Dauer 4 Jahre)
Duale Ausbildung mit Studiengang Bachelor 1-3 • Führerschein Klasse B
of Arts (B.A.) in der Fachrichtung
• Mind. Fachhochschulreife
Fitnesswissenschaft und Fitnessökonomie
• Interesse an Sport und Gesundheit
(Dauer 4 Jahre)
Duale Ausbildung mit Studiengang 1-3 • Führerschein Klasse B
Fitnessökonom (FH) (Dauer 4 Jahre)
• Mind. Fachhochschulreife
• Interesse an Sport und Gesundheit
Kontakt: Andrej Magos, Rudolf-Diesel-Ring 2, 48734 Reken, 02864 / 950 33 22, info@vitadromgruppe.de
Benediktushof Maria Veen JG-Gruppe Benediktushof gGmbH
Heilerziehungspfleger (w/m/d) 6-8 • Allgemeine Hochschulreife oder
Fachhochschulreife
• Berufliche Erfahrung durch FSJ/BFD o.ä.
Freiwillig soziales Jahr (FSJ) oder 6-8 • Interesse, vor Beginn einer Ausbildung
den Bundesfreiwilligendienst (BFD)
oder eines Studiums Erfahrung zu sammeln
• Freude am Umgang mit Menschen
mit Behinderungen und an Teamarbeit
Kontakt: Laura Nagel, Meisenweg 15, 48734 Reken, 02864 / 889 518
Das „Kiek äs!“ wird von der MarketingGemeinschaft Reken e.V. herausgegeben. Mitglieder können sich kostenlos
in dieser Liste aufnehmen lassen. Einfach eine E-Mail an info@mg-reken.de senden.
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17
UNSER REKEN
Drei Fragen an Ulrich Hengemühle
Auch die 2. Auflage seines Buches „Reken 1900 bis 1945“ ist
fast schon wieder vergriffen
Ulrich Hengemühle (68) lebt in seinem
Geburtsort Bahnhof Reken, ist ein
Sohn des bekannten Rekener Lehrers
und langjährigen Overberg-Schulleiters
Josef Hengemühle und pensionierter
Geschichtslehrer der Wulfener
Gesamtschule. Die erste Auflage seines
vom Heimatverein herausgegebenen
und mit Quellenangaben zu allen
Themenbereichen versehenen Buches
„Reken 1900 bis 1945“ war im Handumdrehen
verkauft, und auch von der 2.
Auflage gibt es nur noch eine begrenzte
Anzahl an Exemplaren.
„Das Werk verdeutlicht, wie sich der
Nationalsozialismus in Reken entwickeln
und ausbreiten konnte. Da wir
auch heute wieder beinahe täglich in
den Medien mit Fremdenfeindlichkeit,
Rassismus und rechtsgerichteter
Gewalt konfrontiert sind, kommt das
Buch genau jetzt zur absolut richtigen
Zeit“, stellen Bürgermeister Manuel
Deitert und der Heimatvereins-Vorsitzende
Bernd Hensel in einem gemeinsamen
Grußwort fest. Bei der Buchvorstellung
betonten sie, dass man
aus der Geschichte der Nazi-Bewegung
lernen und vor allen Dingen verhindern
müsse, dass sich Geschichte
wiederhole.
Vereinfacht zeichnet das Buch
nach, welche Grundüberzeugungen
es um 1900 bei den Menschen in
Reken gab, auf welchem soziokulturellen
Hintergrund das geschah, welche
Personen sie hauptsächlich verbreitet
und an den Stellschrauben
gedreht haben und wozu das alles
auch in Reken beitrug: zu zwei Weltkriegen,
zum Aufstieg der Nationalsozialisten
und zum Holocaust!
Am Beispiel der Familien Levinstein
und Silberschmidt wird zudem die
Vertreibung angesehener jüdischer
Mitbürger aus Reken dargestellt. Kiek
äs hat sich mit dem Autor unterhalten
und versucht, einen Bogen von der
Idee bis zur Fertigstellung des Buches
zu spannen.
Kiek äs: Herr Hengemühle, wie sind Sie
auf die Idee gekommen, das Buch
„Reken 1900 bis 1945 - Rekonstruktion
von schwierigen Zeiten im Zusammenleben
der Dorfbewohner nach bisher
unveröffentlichten Quellen“ zu
schreiben?
Ulrich Hengemühle: „Anlässlich
eines vor rund anderthalb Jahren in
der BZ erschienenen Artikels von Josef
Barnekamp war ich sehr verwundert
darüber, dass ich fast nichts über ‚revolutionäre
Ereignisse‘ in Reken während
der Zeit von 1900 bis 1945 wusste.
Daraufhin bemühte ich mich, meine
Das Interesse ist groß: Ulrich Hengemühle
(am Mikro) steht in vielen Veranstaltungen
Rede und Antwort zu seinem Werk.
Im Haus Uphave stellen Bernd Hensel (Heimatvereins-Vorsitzender),
Ulrich Hengemühle (Autor), Hermann-Josef Holthausen (Heimatarchiv-Leiter)
und Bürgermeister Manuel Deitert (v.l.n.r.) das Buch
„Reken 1900 bis 1945“ vor.
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von 15 Euro im Bürgerbüro des Rathauses sowie in der Bahnhof
Rekener Bücherei (Pfarrzentrum St. Elisabeth)
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Zukunft
den
lesen will,
Öffnungszeiten. Herausgeber des Druckwerkes ist der Heimatverein
Reken. Unterstützt wurde das Projekt vom Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) und positiv begleitet
auch durch die Gemeinde Reken.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist zweifelsohne eine der vielschichtigsten und
dunkelsten Zeitepochen der deutschen Geschichte. Ulrich Hengemühle hat sich auf
Spurensuche begeben und stellt auf der Basis bislang unveröffentlichter Quellen wichtige
Zusammenhänge zwischen autoritärem Kaiserreich, Weimarer Republik und nationalsozialistischer
Diktatur für sein Heimatdorf Reken dar. Welche Überzeugungen teilten die Rekener
Bürger in dieser Zeit? Wie sah der Alltag der Menschen aus? Welche Stimmungen, welche
Mechanismen, welche Wortführer in Reken trugen dazu bei, dass ab 1933 das nationalsozialistische
Herrschaftssystem mit seiner menschenverachtenden Ideologie auch hier etabliert
werden konnte? Das Unbegreifliche verstehen, aber auch eine offene Diskussion über
Geschehenes befördern, dazu möchte dieses Buch einen kleinen Beitrag leisten.
muss in der Vergangenheit buchstabieren.“
Heiner Seier, ehem. Bürgermeister Reken, Vorwort zu „1125 Jahre Reken“, Zitat von André Malraux
REKEN 1900 BIS 1945 ULRICH HENGEMÜHLE
ULRICH HENGEMÜHLE
REKEN
1900 BIS 1945
REKONSTRUKTION VON „SCHWIERIGEN ZEITEN“
IM ZUSAMMENLEBEN DER DORFBEWOHNER NACH BISHER
UNVERÖFFENTLICHTEN QUELLEN
HEIMATVEREIN REKEN (HERAUSGEBER)
Wissenslücke zu schließen, musste
aber überrascht feststellen, dass es in
Reken zu der Thematik Novemberrevolution
überhaupt nichts gab.
Bekanntlich hat die Novemberrevolution
von 1918/19 in der Endphase
des Ersten Weltkrieges zum Sturz der
Monarchie im Deutschen Reich und
zu dessen Umwandlung in eine parlamentarische
Demokratie, der Weimarer
Republik, geführt. Mein Interesse
war geweckt, und ich bin, beginnend
beim Heimatarchiv Reken, losgezogen
mit dem Ziel, Informationen zum
Beispiel über Arbeiter- und Soldatenräte
in unserer Gemeinde zu finden.“
Kiek äs: Vor Ihrem Buch gab es keine
thematisch ähnlichen Ausarbeitungen,
und Sie stützen Ihre Arbeit ausschließlich
auf nachvollziehbare Fakten.
Wie haben Sie das geschafft?
Ulrich Hengemühle: „Mit Hilfe von
Kolleginnen und Kollegen in vielen
Archiven zwischen Amsterdam, Berlin
und Freiburg sowie in den umliegenden
Gemeinde- und Stadtarchiven,
die ich nach und nach alle abgeklappert
habe. Allein hätte ich dort nie
etwas gefunden. Zum Beispiel war die
Auskunft in Heiden wie in Reken, dass
alle Unterlagen während der Luftangriffe
am 22. und am 29. März 1945
verbrannt seien. Das war erstens nicht
richtig und zweitens weiß ich jetzt,
dass im Bundesarchiv in Berlin sämtliche
Karteien aller NSDAP-Mitglieder
aus allen Orten, also auch aus Heiden
und Reken, vorliegen.
So habe ich mich über viele Monate
wie bei einem Puzzlespiel durch die
Thematik und speziell auch die Beteiligung
von bekannten Persönlichkeiten
in unseren Ortsteilen gearbeitet.
In unserem Heimatarchiv hier in
Reken fand ich mit der Hilfe der sachkundigen
Ehrenamtler letztlich mehr,
als ich ursprünglich gedacht hatte. So
konnte ich durch Studien von Josef
Sondermann über Rekener Schulen
nachvollziehen, wie die Kinder für Kaiser,
Vaterland und Führer in den Dienst
genommen wurden. Erschreckend
und bestürzend!“
Kiek äs: In welchen Archiven haben Sie
Ihre detaillierten Recherchen betrieben?
Ulrich Hengemühle: „Begonnen habe
ich im Landesarchiv in Münster, wo
Unterlagen über Menschen gespei-
chert sind, die während der in Frage
stehenden Zeit öffentliche Ämter bekleidet
haben. Zum Beispiel über den
Klein Rekener Franz Bösing, SA Obersturmführer,
Kreisbauernführer und
von 1935 bis 1945 Amtsbürgermeister
Heiden-Reken, der übrigens nie gewählt
worden ist, sowie über den Hülstener
Lehrer und Ortsgruppenführer
Aloys Sauer. Da alle Entnazifizierungssachen
in Duisburg gesammelt worden
sind, bin ich danach in das dortige
Landesarchiv gefahren, wo ich wirklich
mal tief Luft holen musste.
Erschütternd, wie sich die Menschen
herausgeredet haben und absolut
keine Gefühle für ihre persönliche
Verantwortung zeigten. Darüber hinaus
sammelte ich Fakten im Bundesarchiv
in Berlin, im niederländischen
NIOD-Dokumentationszentrum für
die Kriegsereignisse mit Sitz in Amsterdam,
in Flensburg sowie unter anderem
auch in den lokalen Archiven in
Borken, Haltern, Dorsten, Burgsteinfurt,
Coesfeld und Dülmen. Die Arbeit
an meinem Buch war sehr spannend,
ähnlich wie ein Krimi im Fernsehen,
bei dem die Fakten nach und nach ans
Tageslicht kommen und sich am Ende
zu einem Gesamtbild formen.“
19
UNSER REKEN
Heimatarchiv-Rückblende
Reken damals - 1. Mai 1937
Aufsatz eines damals 12-jährigen Mädchens
aus der Groß Rekener Volksschule
Als eine Einrichtung des Heimatvereins
und der Gemeinde Reken sind
die 2013 mit dem Ehrenamtspreis
ausgezeichneten Mitarbeiter des
Heimatarchivs, dessen Räume sich
unterhalb des RekenForums befinden,
seit 2006 aktiv. Es ist zuständig
für die Archivierung der Geschichte
Rekens, für die Genealogie und die
Familienforschung sowie für heimatgeschichtliche
Projekte und Ausstellungen.
Seit einiger Zeit überlassen
immer mehr Rekener Familien historische
Dokumente und alte Bilder
dem Archiv, fragen oftmals auch
nach Unterstützung bei der Ausarbeitung
von Ahnenreihen wie bei der
Suche nach Vorfahren und deren Vita.
Eine auch heute noch in Reken lebende
Familie brachte kürzlich einen
in der Sütterlin-Schrift verfassten Text
ihrer Großmutter aus dem Jahr 1937
vorbei. Andreas Fraune, beim Heimatarchiv
der Spezialist für altdeutsche
Schriftarten, übersetzte die vier
handgeschriebenen Seiten der damals
12-jährigen Groß Rekener Volksschülerin
und siehe da … es handelte
sich um folgenden Aufsatz über die
Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit am
1. Mai 1937, also zu Zeiten des NS-Regimes
während des Dritten Reiches:
„Am Montag, dem 1. Mai feierten wir
in unserer Gemeinde das Fest der Deutschen
Arbeit. Dieser Tag wurde festlich
begangen. Um ½ 8 Uhr versammelten
sich die einzelnen Vereine, Behörden
und Schulkinder auf dem Schulhof.
Von hier aus ging man in geschlossenen
Reihen zur Kirche. Hier wurde ein
festlicher Gottesdienst gehalten, woran
alle teilnahmen. Als dieser beendet
war, zogen wir zum Saale Wilkes. Hier
war die Rundfunkübertragung vom
Berliner Lustgarten zu hören. Dann
sprachen der Reichspräsident von Hindenburg
und der Reichskanzler Adolf
Hitler zur Deutschen Jugend.
Zwischendurch wurden noch verschiedene
Lieder gesungen. Ein
„Deutschland, Deutschland über alles“,
„die Fahne hoch“ und „ich hab
mich vergeben“. Diese Lieder sangen
20
UNSER REKEN
auch wir mit. Nach den Reden, worin der
baldige Aufstieg Deutschlands betont
wurde, marschierten wir zum Schulplatz.
Hier verbanden sich dann auch die verschiedenen
Vereine und Gruppen. Nachdem
wir fast alle Fähnchen erhalten und
uns in Reih und Glied aufgestellt hatten,
wurden alle Vereine und Kinder fotografiert.
Als das geschehen war, machten wir
einen Zug durchs Dorf. Unter lustigem
Schwingen der Fähnchen und fröhlichem
Singen marschierten wir dann durch die
Straßen unseres festlich geschmückten
Heimatdörfchens.
Als wir den Schulhof wieder erreicht
hatten, wurden wir nochmals fotografiert.
Nachdem das geschehen war, gingen
wir auseinander. Am Nachmittag um
1 Uhr marschierten die Erwachsenen zum
Preisschießen zum Schießstand. Dortselbst
gab es ein großes Festessen aus der
Feldküche. Gegen 7 Uhr traten sie den
Rückmarsch an. Um ½ 10 Uhr wurde noch
ein Fackelzug veranstaltet, worauf ein
gemütliches Beisammensein folgte.“
„Bei der Beurteilung eines solchen Textes von einer
Schülerin oder einem Schüler muss man zunächst
einmal wissen, dass alle Lehrer in der Zeit des
Nationalsozialismus auf Führer- und Regierungstreue
gesiebt worden sind und dass alle Bücher,
die dem NS-Regime nicht passten, verbrannt wurden.
Schüler sollten durch den Unterricht eine
„brausende Leidenschaft höchsten nationalen Stolzes“ erlangen. Die
Lehrer mussten den Hitlergruß zeigen. Was sollten die Mädchen und
Jungen damals also anders schreiben als solche Lobgesänge? Das
nennt man Indoktrination (eine besonders vehemente, keinen Widerspruch
und keine Diskussion zulassende Belehrung). Das ist es,
was die Schulen und die eigentlich noch wichtigere Hitlerjugend unter
der Naziherrschaft ausgemacht haben – auch in Reken, wie man
in den Schulchroniken nachvollziehen kann. Es gab keinen ideologiefreien
Raum, nicht eine einzige Minute. Wenn die Kinder und Jugendlichen
eine gute Zensur haben wollten, mussten sie solche Aufsätze
schreiben wie das zwölfjährige Groß Rekener Mädchen über den
1. Mai 1937.“
Kommentar von Ulrich Hengemühle
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Frauenhaus Reken-Dorsten
UNSER REKEN
trieb, sich mit Fragen der rechtlichen,
sozialen und beruflichen Stellung der
Frau zu befassen und dabei die Position
der Frauen in der öffentlichen
Diskussion zu vertreten. In diesem
Zusammenhang sammeln die Soroptimistinnen
auf Benefizveranstaltungen
Gelder ein, mit denen sie unterschiedliche
Projekte unterstützen.
Mehr wissenswertes über die Soroptimistinnen gibt es unter
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„Der Club Soroptimist Reken-
Dorsten gehört zum weltweiten
Netzwerk der Soroptimist International,“
erklärt Mirjam Hassel-Reinert
die Hintergründe der regelmäßig in
Reken und Dorsten aktiven Organisation.
„Konkret handelt es sich um
ein Netzwerk von berufstätigen
Frauen, die sich gesellschaftspolitisch
engagieren wollen.“
Aktuell zählt der SI-Club in Reken
und Dorsten, der im September 2012
gegründet wurde, 22 Mitglieder mit
unterschiedlicher beruflicher Herkunft.
Allen gemeinsam ist der An-
Für das Frauenhaus Dorsten konnten
die Vertreterinnen des Clubs Soroptimist
Reken-Dorsten rund 2.600
Euro an Barbara Klaus-Krämer und
Frau Vorholt (beide im Foto links)
übergeben. Zustande gekommen ist
die Summe durch den Punsch-Verkauf
beim Lichterfest in Dorsten sowie
durch die Einnahmen beim vierten
Kino-Event im Centralkino. „An
beiden Tagen war über den Verkauf
hinaus die Spendenbereitschaft
enorm hoch.“, betont Sabine Pierick,
Leiterin der Eventgruppe.
Die Unterstützung des Frauenhauses
in Dorsten ist bei der Arbeit des
Clubs Reken-Dorsten eine feste Größe.
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23
UNSER REKEN
Rekener Delegation
zu Besuch bei Bernd Streiter
Der Lenzener Künstler arbeitet an der „Hülstener Skulpturengruppe“
Bernd Streiter ist ein bekannter
Bildhauer, der in Mödlich a.d. Prignitz
wohnt und sein Atelier in Lenzen
a.d. Elbe unterhält. Er hat eine
ganze Reihe von Bronzen für den
öffentlichen Raum geschaffen, unter
anderem in Schwerin, Hagenow,
Wittenburg und Pritzwalk. Auch in
Lenzen steht eine solche Streiter-
Skulptur, immer wieder bewundert
von Rekener Bürgerinnen und Bürgern
während ihrer Besuche in der
Partnergemeinde. Was lag also näher,
als den 58-Jährigen mit der Planung
und Schaffung des Kunstwerks
„Hülstener Dorfschule“ zu
betrauen?
Als Standort für die Bronze ist die
Grünanlage am Buswendeplatz direkt
gegenüber dem Vereinsheim in
der Nähe der früheren Hülstener
Schule vorgesehen. Die Skulpturengruppe
wird aus einem Lehrer, einer
Schülerin mit Zöpfen und Schulranzen
sowie einer in Edelstahl eingefassten
Schiefertafel mit Kreidekasten
bestehen. Montiert werden
soll das interaktive Ensemble auf einer
rechteckigen Pflasterfläche in
Form eines ungefähr 4x5 Meter großen
Klassenzimmers, drumherum
angereichert mit Sitzmöglichkeiten
für Radler, Wanderer und sonstige
Interessierte. Besucher können dem-
nächst nicht nur das Objekt betrachten,
sondern mit Kreide auf der Tafel
einen Gruß hinterlassen oder einfach
nur ein Selfie mit der Gruppe machen.
Bei ihrem Ausflug zum Lenzener
Karneval konnte sich eine 45-köpfige
Rekener Besuchergruppe, darunter
auch mehrere Mitglieder der Farbmühle,
vor wenigen Wochen direkt
vor Ort ein Bild vom Stand der Arbeiten
machen. Bernd Streiter erläuterte
den Gästen aus der Mühlengemeinde,
wie und mit welchen Techniken
er die äußerst filigran, detailliert
und beinahe lebensecht wirkenden
Gipsfiguren hergestellt hat und
Künstler und Bildhauer Bernd Streiter (2.v.r.) deutet Gottfried Uphoff,
Manuel Deitert und Josef Wenning (v.l.n.r.) vor Ort in Hülsten die
Haltung des Lehrers in dem Bronzekunstwerk „Dorfschule“ an.
So sieht die Gipsform der Schülerin
aus, die Bestandteil der „Hülstener
Skulpturengruppe“ sein wird.
24
UNSER REKEN
Rekener Gruppe, die Bernd Streiter in seinem Atelier besucht hat.
dass er gemeinsam mit dem Gießer
Klaus Cenkier in Kürze den Bronzeguss
durchführen wird. „Das Arrangement
soll bis Ostern komplett
fertig sein, bis Pfingsten montiert
und am Pfingstsonntag im Rahmen
des Hülstener Schützenfestes in Anwesenheit
des Künstlers eingeweiht
werden“, teilt der Erste Beigeordnete
Gottfried Uphoff mit.
Während des Besuches des Ateliers
haben die Gemeinde Reken und
die Farbmühle zusammen mit dem
Künstler Bernd Streiter und dem Gießer
Klaus Cenkier übrigens einen
Workshop in Reken konkret ins
Auge gefasst, der während des
Sommers entweder im Atelier
PunktKommaStrich oder im Vereinsund
Bildungszentrum stattfinden
wird. Dabei erhalten die Mitglieder
des Rekener Künstlervereins die
Möglichkeit, unter der Anleitung von
Streiter und Cenkier kleinförmige
Bodenplatten in Bronze zu gestalten.
Die Formen hierfür werden in Spezialsand
modelliert und später ausgegossen.
Die fertigen Kunstobjekte
sollen abschließend als Gehwegplatten
in der Pflasterung verankert
und im öffentlichen Raum der gesamten
Gemeinde verteilt werden.
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unserer erfolgreichen Arbeit,
zugleich ist es aber auch Ansporn für
uns, in Zukunft weiterhin all unsere
Kraft zu Ihrem Wohl einzusetzen.
26
UNSER REKEN
Verabschiedung von Pfarrer Fleischer
aus dem kirchlichen Dienst
Der im November 2016 im Alter
von 61 Jahren schwer erkrankte Pfarrer
Dr. Dirk Fleischer wurde jetzt
nachträglich aus seiner Pfarrstelle in
Reken verabschiedet. Im Beisein etlicher
Presbyteriumsmitglieder und
seiner Familie sowie seines früheren
Weggefährten Pfr. i.R. Manfred Stübecke
entpflichtete Superintendent
Anicker ihn jetzt in einer Pflegeeinrichtung
in Datteln von seinem
kirchlichen Dienst.
Dabei ging er auch auf die Tragik
ein, die dieser unfreiwillige Abschied
für den beliebten Gemeindepfarrer
bedeutet hatte. Über 28 Jahre lang
hatte Fleischer in der Ev. Kirchengemeinde
Gescher-Reken einen hoch
anerkannten Gemeindedienst versehen
und sich auch überörtlich im
Strukturausschuss des Kirchenkreises
engagiert. Anicker zitierte aus
dem Brief von Präses Dr. Annette
Kurschus, den diese anlässlich seiner
Ruhestandsversetzung 2017 an
Fleischer gerichtet hatte: „Sie sind in
Ihrer Gemeinde sehr beliebt, Ihre Zuverlässigkeit,
Verbindlichkeit und
angenehme Art des Umgangs werden
allseits geschätzt. In der Schule
wurden Sie als theologisch kompetenter,
religionspädagogisch gut
qualifizierter und den Schülerinnen
und Schülern zugewandter Pfarrer
erlebt. Als Schulseelsorger genießen
Sie höchste Anerkennung.“
Besonders die Jugendarbeit hatte
Fleischer immer am Herzen gelegen.
Sein Interesse an wissenschaftlicher
Arbeit schlägt sich in über 250 Veröffentlichungen
nieder, von zahlreichen
theologischen Buchrezensio-
nen für das Kirchliche Amtsblatt bis
hin zu seiner Dissertation zum Dr.
phil. aus dem Jahre 2005.
In der offiziellen Entpflichtung
sprach Superintendent Anicker Dirk
Fleischer nun frei von allen dienstlichen
Pflichten. Sein Werk müsse,
aber dürfe er nun auch innerlich loslassen
und in andere Hände übergeben.
Mehrere langjährige Presbyteriumsmitglieder
und Wegbegleiter
Fleischers überbrachten Grüße.
Auch die Gemeinde wurde über diese
nachgeholte Verabschiedung informiert.
Am 19. Januar wurde dann
die Einführung von Pfarrer Rüdiger
Jung in Gescher-Reken auf die vakante
Pfarrstelle gefeiert, den das
Presbyterium zuvor gewählt hatte.
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TIPPS UND TERMINE
10. Dorfolympiade
in Klein Reken
Am 20. Juni treten zehn Nachbarschaften zum Kampf
um „Gold“, „Silber“ und „Bronze“ an
20. Juni 2020
Seit 2011, als die Dorfolympiade von den Sportfreunden
als Nachfolge-Veranstaltung für ein zuletzt
kaum mehr beachtetes Fußball-Dorfchampionat
aus der Taufe gehoben wurde, ist der olympische
Gedanke fest in Klein Reken verankert. Unter
dem Motto „Familienfest für Jung und Alt, Sport
und Superstimmung“ finden die Spiele seither
jährlich im „Olympiastadion“ auf dem Bolzplatz
hinter der Antoniusschule statt. Auch bei der 10.
Auflage des Wettkampfes unter Nachbarschaften
geht es am Samstag, 20. Juni von 11 bis 17.30 Uhr
nicht um Funktionäre, Dopingproben, Werbeverträge
und das große Geld, sondern vielmehr um
Action, Spaß, Geselligkeit, einen Sparkassen-Wanderpokal
und um eine Fete mit Spanferkel und
Getränken für das siegreiche Team.
In sieben verschiedenen Disziplinen gilt es für
die aus bis zu dreißig Frauen, Männern und Jugendlichen
ab 13 Jahren bestehenden Mannschaften,
Koordination, Geschicklichkeit, Zielgenauigkeit
und Schnellkraft zu beweisen. Dabei wird eine Frage
im Vordergrund stehen: Können die Olympioniken
aus der Truppe von „Klein Reken Nord“ ihren
im Vorjahr eroberten Titel verteidigen oder holt
sich dieses Mal eine andere Mannschaft den begehrten
Pott? „Wir haben mehrere neue Wettbewerbe
ins Programm aufgenommen. Die Karten
sind gut gemischt, zumal die Spiele gleiche Chancen
für alle bieten“, berichten Uwe Sarau, Marco
Vaut, Reinhard Boer, Michael Nienhaus, Simon
Humberg und Florian Schleking vom „OKKR“, dem
Olympischen Komitee Klein Rekens.
„Wir dürfen gespannt sein, wie sich Brimmings
Kamp, Fosskeskamp, Neuenkamp, Buttstegge,
Dorfkamp, Brüggepower, Everskamp/Antoniusstraße,
Böckeboom, Hubertustal 1+2, Hannemannskamp
und Klein Reken Nord beim Bungee
Basketball, an der Reaktionswand, auf dem Snowboard
und dem Speed Stepper, beim Derby-Rennen
und beim Kistenlauf sowie beim Wasserbomben-
Match schlagen“, fügen die Herren des Orgateams
hinzu, die viel Freude an ihrer Aufgabe haben, sich
zwei- bis dreimal im Jahr zu Vorbereitungen bei Bier
und Grillwurst treffen und viele Spiele vorab erst
einmal selber testen. Ganz sicher wird auch dieses
Mal wieder das ganze Dorf mitfiebern, wenn sich
die Favoriten herauskristallisiert haben und wenn
im Endspurt am späten Nachmittag um die olympische
Krone gefightet wird.
Natürlich ist für das leibliche Wohl der Besucher
während der von einem DJ begleiteten und von Stefan
Heiming moderierten Veranstaltung gesorgt –
vom Eiswagen über die Kaffee- und Kuchentheke
30
TIPPS UND TERMINE
Auch Jens Spahn (r.), der
Bundeminister für Gesundheit,
mag die lockere
Atmosphäre bei der
Dorfolympiade.
Marco Vaut, Reinhard Boer, Michael
Nienhaus, Uwe Sarau und Simon
Humberg (v.l.n.r.) bilden das „Olympische
Komitee Klein Reken“. Es fehlt
Florian Schleking.
und die Grillstation von Bernward
und Helga Kiefer sowie Tobias
Güttler bis zu kühlen Getränken
ist alles da! Hauptsponsor
des Events, bei dem auch
Unterhaltungsmöglichkeiten
für die jüngsten Zuschauer angeboten
werden, ist die Sparkasse
Westmünsterland. Darüber
hinaus beteiligt sich die Gemeinde
Reken finanziell an den Kosten
der Olympiade. Und wer nach
dem Fest noch Lust hat, um 18
Uhr das EM-Vorrunden-Spiel der
Deutschen Fußball-Nationalmannschaft
gegen Portugal auf
einer Großbildwand zu schauen,
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GESICHTER UND GESCHICHTEN
Neues Angebot in Reken
Dana Hildebrandt eröffnete mit Beauté-Santé Kosmetik ihren zweiten Standort
Das Weiße Haus mitten in Groß
Reken kann durchaus als ortsprägendes
Gebäude bezeichnet werden.
Dana Hildebrandt eröffnete
hier mit Beauté-Santé Kosmetik im
Februar ihren zweiten Standort.
Hildebrandt ist seit 2009 in der
Kosmetik tätig und arbeitet auch als
internationale Trainerin, wo sie ihr
umfangreiches Wissen an andere
Kosmetikerinnen weitergibt. Als
dermatologische Kosmetikerin hat
sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.
„Gemeinsam mit meinem
Partner Lars de Buhr, der den Online
Shop betreut und mich im Büro unterstützt,
haben wir uns zum Ziel
gesetzt, mit Beauté-Santé Kosmetik
einen Ort zu schaffen, an dem unsere
Gäste Entspannung, vereint mit
medizinischer Kosmetik, genießen
können“, erklärt Dana Hildebrandt
das neue Angebot in Reken. Elina
Elvermann komplettiert das Team
und bringt ihr Wissen als staatlich
geprüfte Kosmetikerin und Fußpflegeexpertin
mit ein.
Bei der Auswahl der verwendeten
Produkte ist Hildebrandt Qualität
besonders wichtig. „So arbeiten wir
bei Beauté-Santé Kosmetik vor allem
mit Marken, deren Produkte
Maßstäbe in der professionellen
Kosmetik setzen“, erklärt sie.
Mehr Informationen unter www.beaute-sante.de
Auf die Frage, worin sie sich von
anderen Kosmetikerinnen unterscheide,
muss Hildebrandt nicht
lange überlegen. „Als ärztlich geprüfte
und derma-ästhetische Kosmetikerin,
liegt mir die Gesunderhaltung
der Haut unserer Gäste besonders
am Herzen. In den meisten
Fällen steckt bei Hautproblemen eine
tiefere Ursache dahinter, oder es
fehlt an Wissen, um die Haut richtig
zu pflegen. Aus diesem Grund bieten
wir bei Beauté-Santé Kosmetik eine
individuelle und ganzheitliche
Hautberatung und Diagnose an. So
erlangen unsere Gäste erst einmal
das Verständnis für die Funktionen
der Haut, sowie das Wissen über die
richtige Hautpflege um ihre Haut
„hautgerecht“ zu pflegen.“
Der Vorteil für die Gäste ist, dass
sie sich nicht mehr durch unzählige
Produkte testen oder viel Geld für
vermeintliche Wundermittel ausgeben
müssen. Gemeinsam mit den
Gästen wird der Grundstein gelegt
und ein Pflegekonzept erarbeitet,
um die Wünsche, die die Gäste an
ihre Haut haben, zu erfüllen. Daneben
bietet Beauté-Santé Kosmetik
auch reine Verwöhnpflege für die
Haut an.
Neben der professionellen Hautpflege
kümmert sich Hildebrandt
und ihr Team auch um das Wohl der
Füße unserer Gäste. Gepflegte Füße
sind für uns das ganze Jahr über
wichtig. Außerdem zaubern wir unseren
Gästen gerne den perfekten
Augenaufschlag mit unserem Wimpernlifting
oder dem neuen Trend
Henna Brows. Neben der Kosmetik
werden auch ausgewählte Dinge angeboten,
die das Leben schöner machen,
wie zum Beispiel handgefertigte
Seifen aus England oder
Schmuck mit einer besonderen Geschichte
aus Nepal. „Wir freuen uns
auf Sie in Reken. Bis bald.“
33
GESICHTER UND GESCHICHTEN
Raumausstattung –
Ewering hat sein Team verstärkt
„Wohnen ist Lebensqualität – ein
schönes und gemütliches Zuhause
steigert das Wohlbefinden und
macht aus den eigenen vier Wänden
einen Ort zum Wohlfühlen. Mit jahrelanger
Erfahrung, Sachverstand,
Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl
finden Sie in unserem
Raumausstatter-Team die perfekten
Partner“, informiert Nicole
Ewering.
Um den Service noch weiter zu verbessern,
wurde das Team zu Beginn
des Jahres vergrößert. Die Raumausstatter-Meisterin
Iris Ewering hat
Verstärkung bekommen. Merle Jansen
ist eine junge und dynamische
Raumausstatterin, die Vollzeit im
Bereich der Raumausstattung unterstützt.
„Durch Frau Jansens Unterstützung
sind wir ab jetzt in der Lage,
die Wartezeiten im Bereich Ange-
Sie kennen uns noch nicht persönlich?
Holen Sie es gerne nach. Wir freuen auf Sie! Sprechen Sie direkt mit
unseren Raumausstattern, Iris Ewering und Merle Jansen, schicken Sie
eine E-Mail an raumausstattung@ewering.de oder vereinbaren Sie
einen Termin und lassen Sie sich persönlich bei Ihnen Zuhause beraten.
Iris Ewering
raumausstattung@
ewering.de
Merle Jansen
m.jansen@
ewering.de
Terminvereinbarung unter 02864/9487-19 oder info@ewering.de
botserstellung und Montage in Zukunft
noch deutlicher zu verkürzen“,
erklärt Nicole Ewering die Entwicklung.
„Mit einer Kombination aus
exzellenter Fachpraxis und frischen,
dynamischen Gestaltungsideen,
sind wir Partner für einen kompletten
Rundumservice, von der Beratung bis
hin zur Montage. Unsere Kunden
profitieren von maßgeschneiderten
Lösungen in höchster Qualität und
einer professionellen Montage durch
uns bei ihnen Zuhause.“
Durch den direkten Anschluss der
Raumausstattung an das Fachgeschäft
in Reken erwartet die Kunden
auf 1.000 Quadratmetern eine große
Auswahl an Heimtextilien wie Gardinen,
Flächenvorhängen, Dekostoffen,
Kissen, Rollos, Plissees und vieles
mehr. „Durch diese breite Auswahl
und den Anschluss an unser großes
Gardinenatelier, das uns die Möglichkeit
bietet, im Rahmen unseres Nähservices
Näharbeiten und eine professionelle
Weiterverarbeitung anzubieten,
können sich unsere Kunden
bei uns rundum gut aufgehoben
fühlen“, beschreibt Iris Ewering die
Vorteile des Angebots.
Mit ihrem Gespür für Farben und
angesagte Trends, sind die beiden
Raumausstatterinnen gern behilfliche
Ansprechpartnerinnen, wenn es
um die Kombination und farbliche
Abstimmung verschiedener Dekorationen
wie Kissen, Bettwäschen und
Plaids geht. Dazu erklärt Merle Jansen:
„Bei uns erhalten Kunden Kissen
und Bettwäschen maßgeschneidert
34
GESICHTER UND GESCHICHTEN
und in individuellen Größen, ganz
nach ihren Wünschen.“
In der Schulstraße 3 in Reken liegt
das Geschäft und dort gibt es eine Vielzahl
an brandneuen Stores- und Dekostoffen
namhafter Marken. Kunden
können jederzeit unverbindlich eine
Musterauswahl zur Ansicht mit nach
Hause nehmen, um zu prüfen, wie die
Stoffe und Farben wirken. Selbstverständlich
kümmert sich das Team nach
dem Kauf auch um die Pflege der Dekorationen.
„Wir nehmen die Gardinen
ab, waschen und reinigen diese und
dekorieren sie wieder fachmännisch“,
erläutert Iris Ewering, was Kunden erwarten
dürfen. „Dabei profitieren unsere
Kunden von unserem Fachwissen,
wenn es um die richtige Stoffpflege
geht. Und wir geben auch wertvolle
Tipps, damit die Gardinen lange so
schön bleiben, wie am ersten Tag.“
Darüber hinaus bietet Ewering
auch für den Bereich der Innenbeschattung
ein tolles Angebot aus Plissees
und Jalousien für Fenster und
Dachfenster. „Wir beraten Sie gerne
über die Vorteile und verschiedenen
Einsatzbereiche von Vertikal-Jalousien,
Wabenplissees und Plissees“, lädt
Nicole Ewering ein. Auch wer eine
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Bundespolizei an der Antoniusschule
Zusammen mit der Klassenlehrerin Martina Hummels bringt die Präventionsbeamtin Maren Evers (r.) von
der Bundespolizei-Inspektion Kleve den Kindern der Klasse 2b der Antoniusschule direkt or Ort das richtige
Verhalten auf dem Bahnsteig des neuen Klein Rekener Haltepunktes bei.
„Spielende Kinder an den Gleisen
des Haltepunktes in Klein
Reken!“ Diese elektrisierende Meldung
von Lokführern der Nord-
westbahn ging im Januar nach den
Weihnachtsferien bei der für solche
Zwischenfälle zuständigen
Bundespolizei-Inspektion Kleve
ein. „Wir haben umgehend mit der
gleich neben dem neuen Haltepunkt
liegenden Antoniusschule
Kontakt aufgenommen. Die Leh-
„Jeder Mensch hat seine ihm eigene
Persönlichkeit und Würde die es zu
schützen gilt.“
Seniorenwohnanlage
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UNSER REKEN
rerinnen und Lehrer haben sich
sofort gekümmert und die gefährliche
Situation bereinigt“, berichtet
Maren Evers von der Bundespolizei.
Als nachhaltige Konsequenz
vereinbarte die Präventionsbeamtin
mit der Rektorin Daniela
Budde-Kleen bereits wenige Tage
später eine intensive Beschulung
aller Kinder über das richtige Verhalten
auf dem Bahnsteig und am
Bahnübergang Mühlenweg.
Ab Mitte Februar war Maren
Evers dann des Öfteren an der Antoniusschule
zu Gast, hat die Mädchen
und Jungen klassenweise
zusammen mit ihren Lehrer*innen
zunächst theoretisch mit den Vorschriften
vertraut gemacht und
danach alle Regeln und Verkehrszeichen
direkt vor Ort und ganz
plastisch an den Gleisen des Haltepunktes
erläutert. „Die Kinder
waren sehr interessiert und wissbegierig“,
stellt die Bundespolizistin
fest und blickt optimistisch
voraus: „Ich denke, sie werden sich
in Zukunft korrekt auf dem Bahnsteig
und an dem Übergang verhalten.
Trotzdem werden wir solche
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Schuljahr alljährlich wiederholen,
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GESICHTER UND GESCHICHTEN
Lass dich nicht vom Torfmann holen
Kurzgeschichte von Greta Welslau (Offener Autorenkreis)
Der Geruch des Moores erinnerte sie
an den feuchten, modrigen Keller unter
dem Haus ihrer Großeltern. Rahel lehnte
ihr Fahrrad an die alte Birke und folgte
den Anderen zum Holzsteg. Das war der
einzige Weg, trockenen Fußes durch das
Schwarze Venn zu gelangen. Unsicher
schaute sie sich um. Das Moor hüllte
sich in Dunkelheit, nur die Handys der
vier Mädchen spendeten etwas Licht.
Rahel zog ihre Strickjacke enger um sich.
Hoffentlich konnten sie hier schnell
wieder abhauen.
Als sie zu den Anderen aufschloss,
erklärte Clarissa, die Anführerin ihrer
kleinen Clique, der Neuen gerade ihre
Prüfungsaufgabe. »Also Mara, auf der
anderen Seite des Moors haben wir unseren
Wimpel aufgestellt. Du musst nur
hinüberlaufen und ihn herholen. Das ist
das Aufnahmeritual. Jeder Pfadfinder
unserer Sippe musste das tun.«
Verblüfft zog Rahel die Augenbrauen
hoch. »Wir haben doch gar kein ...«, warf
sie ein, doch Nadines Ellbogen in ihren
Rippen ließ sie sogleich verstummen.
»Klappe!«, zischte Clarissa und fuhr
an die Anwärterin gewandt fort. »Bist du
bereit?« Mara nickte knapp. Ihr Blick
zeigte eher Skepsis, als Angst.
»Dann her mit dem Handy«, forderte
Clarissa. In ihrer Miene konnte Rahel
erkennen, wie sehr sie diese Situation
genoss.
»Du kannst sie doch nicht ohne Licht
da rein schicken«, protestierte Rahel erneut.
»Wir sind doch keine Unmenschen«,
flötete Clarissa mit samtweicher Stimme
und kramte aus ihrem Rucksack eine
verrostete Petroleumlampe und
Streichhölzer hervor. Sie zündete die
Lampe an, reichte sie Mara und kassierte
im Gegenzug deren Handy ein. »Gleiche
Voraussetzungen für alle. Die ersten
Yukis unserer Sippe hatten schließlich
auch kein Handy. Außerdem gibt es hier
eh kein Netz.«
»Und beeil dich, wir müssen noch vor
dem Wachwechsel im Zeltlager sein«,
ergänzte Nadine, während sie auf ihr
Smartphone sah. »Das ist in etwas mehr
als einer Stunde.«
Verständnislos blickte Rahel ihre
Freundinnen an. Wollten die beiden das
wirklich durchziehen? So war das doch
nicht geplant. Sie wollten Mara doch nur
etwas einschüchtern, sehen, wie weit
sie mitmachte. Im Dunkeln ins Moor
war eine Sache, aber dann noch mit dieser
kleinen Funzel? Das war doch Wahnsinn.
»Na dann los«, sagte Mara mit belegter
Stimme und drehte sich in Richtung
Moor. Das dünne Licht der Petroleumlampe
reichte gerade mal zwei Armlängen
weit. Vorsichtig setzte Mara den
Fuß auf den feuchten Bohlenweg, doch
bereits nach wenigen Schritten schien
ihr Gang beherzter zu werden. Hilfesuchend
sah Rahel zu Nadine, doch sie
starrte nur wortlos in die Finsternis.
Auch Clarissa machte keine Anstalten
Mara aufhalten zu wollen. Dann musste
sie es eben selbst tun.
»Mara warte!«, rief Rahel und betrat
ebenfalls den Holzsteg. Sofort wurde sie
von Clarissa zurückgerissen.
»Sei still, sonst bist du die Nächste«,
drohte sie und drehte sich wieder zu
Mara. »Rahel wollte dich nur vorm Torfmann
warnen. Nicht wahr Rahel?«
»Was für ein Torfmann?«, hakte Mara
nach.
»Der wurde vor Jahrhunderten im
Moor unschuldig hingerichtet. Jetzt
streift er des Nachts hier rum und lockt
ahnungslose Wanderer in sein kaltes,
nasses Grab«, erklärte Nadine mit
schauriger Stimme.
»Aber das ist nur ein Ammenmärchen,
das man den Wölflingen am Lagerfeuer
erzählt«, fügte Clarissa hinzu.
42
GESICHTER UND GESCHICHTEN
Ihre Fingernägel bohrten sich immer
noch in Rahels Arm. Rahel nickte nur
und senkte den Blick.
»Okay, dann geh ich mal«, sagte Mara,
doch sie klang nicht gerade zuversichtlich.
Erst als das Licht von Maras
Lampe in der Dunkelheit verschwand,
regten sich die drei zurückgebliebenen
wieder.
»Was sollte das?«, schnauzte Clarissa
Rahel an. »Willst du alles kaputt machen?«
»Nein, aber ... du hast gesagt, wir machen
ihr nur ein bisschen Angst. Das ist
doch viel zu gefährlich«, jammerte Rahel.
»Sie muss doch nur dem Steg folgen,
das kann nun wirklich jedes Kindergartenkind.«
»Clarissa hat Recht,« fiel nun auch
Nadine mit ein. »Mara geht etwas den
Steg entlang, irgendwann merkt sie,
dass wir sie verarscht haben, und kehrt
um. Was soll da schon passieren.«
»Ihr habt gar keinen Wimpel aufgestellt?«
Rahels Stimme überschlug sich.
Entsetzt starrte sie ihre Freundinnen an.
»Bin mal gespannt, wie lange diese
dusselige Kuh braucht, bis sie das
checkt«, sagte Clarissa und verschränkte
zufrieden die Arme vor der Brust.
»Mara hat eine Abreibung verdient«,
versuchte Nadine, zu vermitteln. Rahel
erkannte ihre Freundinnen nicht wieder.
Was sollte Mara getan haben, dass Clarissa
zu so etwas trieb? Doch sie hatte
keine Gelegenheit mehr danach zu fragen.
Ein spitzer Schrei hallte vom Moor
herüber. Die drei Mädchen starrten sich
erschrocken an.
»Scheiße, Mara!«, kreischte Nadine.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren,
entriss sie Clarissa Maras Handy und
eilte über den Bohlenweg.
»Das war doch nur ein Vogel. Eine
Schnepfe vielleicht, oder ein Kiebitz«,
rief Clarissa ihr nach.
»Klar, mitten in der Nacht?«, stieß Rahel
hervor. Kurz zögerte sie noch, setzte
dann aber Nadine nach, das Handylicht
starr auf den Weg vor sich gerichtet.
»Heißt trotzdem nicht, dass es Mara
war«, grummelte Clarissa, rannte dann
aber doch den Anderen hinterher. Bereits
nach wenigen Augenblicken hatte
sie die Beiden eingeholt. Sie riefen nach
Mara, horchten in die Dunkelheit und
ließen ihre Lichter über das Moor wandern.
Clarissa folgte ihnen stumm.
»Warum musstest du sie nur in dieses
verfluchte Moor schicken. Sie hat bestimmt
ganz fürchterliche Angst«, jammerte
Rahel weiter.
»Daran hätte sie denken sollen, bevor
sie sich meinem Freund an den Hals geschmissen
hat«, keifte Clarissa. Rahel
blickte sie entgeistert an. Ihr Magen zog
rief dabei immer wieder nach der verschwundenen
Kameradin. Nadine
packte Rahel an den Schultern und
schüttelte sie vorsichtig. »Beruhige
dich! So was darfst du nicht sagen. Nicht
mal denken, hörst du? Sie ist bestimmt
hier irgendwo.«
»Ich hab sie gefunden«, raunte Clarissa
emotionslos. Wie erstarrt stand sie
da und stierte auf eine Stelle, die einige
Meter vom Steg entfernt war. Die Blicke
der beiden anderen folgten ihrem ausgestreckten
Zeigefinger. Im auslaufenden
Schein des Handylichts ragte ein
Bein aus dem dunklen Wasser, ein Stück
weiter eine Schulter.
»Na dann los«, sagte Mara mit belegter Stimme
und drehte sich in Richtung Moor. Das dünne Licht der
Petroleumlampe reichte gerade mal zwei Armlängen weit.
sich schmerzhaft zusammen, ihre Gedanken
rasten. Clarissa hatte sie doch
nicht mehr alle! Und wo zum Teufel war
Mara bloß? Sie konnte doch in der kurzen
Zeit nicht so weit gelaufen sein? Sie
müssten doch wenigstens ihre Lampe
im Dunkeln sehen. Hoffentlich war ihr
nichts zugestoßen. Vielleicht wäre es
besser, ins Zeltlager zurückzugehen
und Hilfe zu holen? Zumindest eine von
ihnen sollte gehen.
»Da ist was!«, riss Nadine sie aus ihren
Gedanken. Ein weißer Sneaker, mit rotblauen
Streifen auf der Seite, lag neben
dem Steg und strahlte im dunklen
Schlamm. Nadine zerrte daran, bis er
sich schließlich mit einem schmatzenden
Geräusch aus dem Schlamm lösen
ließ. Anklagend hielt sie Clarissa den
Schuh vor ihre Nase.
»Das ist Maras«, stellte Nadine trocken
fest. Doch Clarissa sah nur stumm
auf den tropfenden Schuh.
»Ihr ist bestimmt was passiert!«, jaulte
Rahel, der Panik nahe. »Vielleicht ist
sie verletzt. Oder Schlimmeres.« Sie
schwenkte ihr Handylicht umher und
»Fuck!«, keuchte Nadine. Sie schlug
sich die Hände vors Gesicht.
»Um Himmelswillen, Mara!«, kreischte
Rahel und machte einen Schritt auf
die Holzkante zu. Wiedermal hielt Clarissa
sie zurück.
»Bleib hier!«, befahl sie. »Wir können
nichts mehr für sie tun.« Im Licht der
Smartphones erschien Clarissas Gesicht
nahezu farblos.
»Woher willst du das wissen?«, fragte
Rahel, mit durch Tränen erstickter Stimme.
Auch Nadine hatte sich zu ihnen
gestellt.
»Es hilft Mara nicht, wenn dir auch
noch was passiert.« Sie nahm sie in die
Arme und fing dann auch an zu schluchzen.
Weinend standen sie eine Weile da,
unfähig etwas zu sagen, oder etwas zu
tun.
»Kommt, wir müssen zurück. Jetzt ist
es noch wichtiger, unbemerkt in unser
Zelt zu kommen«, unterbrach Clarissa
die Stille. »Wir wissen von gar nichts.
Waren nie hier, verstanden?« Rahel löste
sich aus der Umarmung. Mit dem Handrücken
wischte sie sich die Tränen ab.
43
GESICHTER UND GESCHICHTEN
»Wir können sie doch nicht so ... einfach
so dalassen!«, stellte Nadine fest.
Fassungslos schüttelte Rahel den Kopf.
Clarissas Kaltherzigkeit widerte sie an.
»Es ist unsere Schuld. Sie ist unseretwegen
gestorben.«
»Wegen der geh ich garantiert nicht
in den Knast«, fauchte Clarissa und funkelte
die beiden böse an. »Zu niemandem
ein Wort, ist das klar?« Sie schulterte
ihren Rucksack und machte sich auf,
zurückzugehen. Rahel verstellte ihr den
Weg. Ihr Herz hämmerte wie verrückt
und ihre Beine zitterten. Zum wiederholten
Male wünschte sie sich, sie wäre
stärker, entschlossener gewesen und
hätte das Ganze rechtzeitig unterbunden.
Sie hatte ja von Anfang an so ein
schlechtes Gefühl dabei gehabt.
»Nein!«, erwiderte sie bestimmt. »Du
hast sie hierhergeschickt, jetzt wirst du
bei ihr Wache halten. Nadine und ich
gehen ins Lager und holen Hilfe.« Rahel
wusste selbst nicht, woher sie den Mut
nahm, Clarissa zu widersprechen, sich
ihr derart entgegenzustellen. Aber sie
ertrug den Gedanken einfach nicht, Mara
so im Stich zu lassen.
»Spinnst du? Ich bleib doch nicht alleine
hier«, entrüstete sich Clarissa.
»Dann bleib ich bei dir und Nadine
geht allein zurück, ok?« Rahel sah Nadine
fragend an. Sie nickte verhalten, fühlte
sich aber mit dem Vorschlag sichtlich
unwohl. Sie taumelte ein paar Schritte
zurück, trat gegen etwas. Sie sah nach
unten. Neben ihrem linken Schuh stand
ein schlammverkrusteter Fuß.
»Der Torfmann!«, schrie Nadine. Sie
wirbelte wild um sich schlagend herum.
Jemand packte ihre Handgelenke und
drückte ihre Arme herunter. Sie kniff die
Augen zusammen, wagte es nicht, den
Torfmann anzusehen.
»Verdammt nochmal, hör auf, mich
zu schlagen«, erklang eine ihnen wohl
bekannte Stimme.
»Mara! Gott sei Dank«, rief Rahel und
fiel der Kameradin um den Hals. Nadine
und Clarissa taten es ihr gleich.
»Wo warst du? Wir haben schon gedacht
...«, fragte Nadine.
»Dass mich der Torfmann geholt hat?
Ja, das hab ich gemerkt«, antwortete
Mara lachend. »Ich bin über ein loses
Brett gestolpert und hab die Lampe fallen
lassen. Im Dunkeln hab ich die Orientierung
verloren, bin tiefer ins Moor
gegangen, statt zu euch. Und dann hab
ich den Rand des Stegs nicht gesehen
und bin daneben getreten. Ich habe
meinen Schuh nicht mehr losbekommen,
musste auf der Socke und mit nur
einem Schuh weiter gehen. Erst als ich
eure Stimmen hinter mir gehört habe,
ist mir klar geworden, dass ich in die
falsche Richtung gelaufen bin.«
»Hauptsache, dir ist nichts passiert«,
erwiderte Nadine, die sich langsam von
dem Schrecken zu erholen schien.
»Ich habe den Wimpel nicht gefunden«,
sagte Mara. Die drei anderen
wechselten zerknirschte Blicke.
»Das erklären wir dir später«, schaltete
sich Clarissa ein. »Wir müssen zurück.«
»Und was machen wir mit ... ihr wisst
schon, dem Bein dahinten?«, stammelte
Rahel und wies hinter sich auf die
Leiche.
»Das ist nicht unser Bier, die wird
schon jemand anderes finden«, gab Clarissa
mit zitternder Stimme zurück.
»Wir können die doch nicht so liegen
lassen,« versuchte es Rahel halbherzig.
Mit einem Mal war sie schrecklich müde
und erschöpft. Sie wollte sich nur noch
in ihren warmen Schlafsack kuscheln.
»Fuck! Wir haben nicht mal mehr
zwanzig Minuten bis zum Wachwechsel
und der Bettenkontrolle«, fluchte Nadine.
»Wir müssen los.« Rahel sah zu Mara,
doch sie zuckte nur mit den Schultern.
Also nickte sie schweren Herzens und sie
machten sich auf den Weg zurück ins
Zeltlager.
Als Rahel am nächsten Morgen zum
Frühstück kam, fühlte sie sich wie gerädert.
Die halbe Nacht hatte sie nicht
schlafen können. Und wenn doch, geisterten
die Moorleiche und der Torfmann
durch ihre Träume.
»Hast du schon gehört? Die Leiche im
Moor? Das ganze Lager spricht von
nichts anderem mehr«, fragte Jonas und
nahm ihr gegenüber Platz. Rahel lief es
kalt über den Rücken. Woher wusste er
das? Hat Clarissa es etwa ausposaunt?
Rahels Herz raste schon wieder. Sie versuchte,
sich nichts anmerken zu lassen.
Um nicht antworten zu müssen, schaufelte
sie sich schnell einen weiteren Löffel
Müsli in den Mund. Doch das hielt
Jonas nicht davon ab, einfach drauflos
zu erzählen.
»Da joggt der Typ in der Morgendämmerung
durchs Moor und stößt auf eine
Leiche. Waren alle da. Kriminalpolizei,
Spurensicherung, das volle Programm.
Wie im Kino.« Beinah hätte sich Rahel an
ihrem Tee verschluckt. »Und als die Feuerwehr
die Leiche geborgen hat, die große
Sensation ...« Jonas machte eine
dramaturgische Pause. »Keine Leiche!«
Rahel sah ihn unverständlich an.
»Nicht?«, murmelte sie mit vollem
Mund.
»Nein. Keine Leiche, nur eine Schaufensterpuppe.«
Jonas klopfte lachend
auf den Tisch. »Jemand hat seine kaputte
Schaufensterpuppe im Moor entsorgt.
Die Gesichter der Bullen hätte ich
so gern gesehen.« Rahel konnte es kaum
glauben.
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