Die Malteser-Zeitung 1/2020
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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Die
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Ausgabe 1/2020
MALTESER Herzenswunsch: Ich
möchte noch ein letztes Mal …
MALTESER Care: Damit
niemand „in der Luft hängt“
Ehrenamt als Synonym
für Barmherzigkeit
INHALT
IMFOKUS
04 MALTESER Herzenswunsch –
Ich möchte noch ein letztes Mal ...
RELIGIONAKTUELL
06 Pray for Austria
07 Smartes Beten für den Weltfrieden
08 „Dafür investiere ich mich“
VORBILDER
10 Florence Nightingale –
Ein Leben in Gesundheit und Würde für alle
04 08
LEBENSWERT
12 Herausforderung Familie
13 Damit niemand „in der Luft hängt“
14 „Die Linke ist meine Kamera-Hand“
MALTESERÖSTERREICH
17 Berichte aus den Bundesländern:
Vielfältige Initiativen und Dienste
RUNDSCHAU
51 Ein Standort mit Geschichte
52 Bartolomäus Khevenhüller-Metsch –
Ehrenamt als Synonym für Barmherzigkeit
56 Gutes Zeugnis für engagierte
Menschen
MALTESERWELTWEIT
57 Im Zeichen der gemeinsamen Werte
59 Asia Pacific Youth Camp – ein ganz
besonderes Erlebnis
60 Lass Hoffnung wachsen: Bäume für eine
bessere Zukunft in Uganda
13
17
MEDIZINAKTUELL
62 Hoffnung durch neue Behandlungsmethode
bei COPD
GELESENEMPFOHLEN
64 Interessante Neuerscheinungen
52 60
TAGEBUCH
65 Menschen und Events
65 In Memoriam
ÜBERBLICK
66 Termine und Kontakte
Spenden
Bitte verwenden
Sie den beiliegenden
Zahlschein!
IHRE SPENDE IST
STEUERLICH
ABSETZBAR
2
DIE MALTESER 1/2020
EDITORIAL
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
die Zeit vor dem Osterfest, das höchste christliche Fest im
Jahr, ist traditionell die Zeit des Fastens. Das Fasten gilt als
Vorbereitung, als Bereitmachen für die Auferstehung und für
das Leben. Im herkömmlichen Sinn nehmen wir Fasten als
ein Verzichten wahr. Wir schränken uns ein – für eine gewisse
Zeit jedenfalls. Und merken: Wir kommen auch gut ohne das,
was wir vorübergehend weglassen, aus.
Vielleicht wollen wir auch nach Ostern und für den Rest des
Jahres bestimmte Gewohnheiten, eingefahrene Perspektiven
und Meinungen loslassen und uns dadurch Platz für eine neue
Sicht auf Christus, den Herrn, unseren Glauben, das Leben
und die Menschen um uns herum schaffen?
In manchen Ländern sind das die einfachsten Grundbedürfnisse
wie Essen und Trinken, medizinische Versorgung, sicheres
Wohnen und wärmende Kleidung. In anderen Fällen sind
es immaterielle Dinge, die uns selbst in reichen Ländern wie
Österreich immer häufiger zu fehlen scheinen. Ich meine damit
die Begegnung mit Gott im Gebet und mit den Menschen,
das sich für andere Zeitnehmen, das ihnen Zuhören, das für
Kranke und Bedürftige Dasein und ihnen einen Herzenswunsch
Erfüllen.
Was wäre denn unser Herzenswunsch? Sobald wir darüber
nachdenken, merken wir sehr rasch, dass materielle Werte
stark in den Hintergrund rücken. Dafür werden uns Gesundheit,
Geborgenheit, Liebe, Glaube, die Familie und besondere
Freunde wichtig. Wenn sich unsere ehrenamtlichen Malteser
auf den Weg machen, um einem schwerkranken Menschen
einen Herzenswunsch zu erfüllen, dann geht es genau um
diese immateriellen Werte. Müssen wir erst den Moment des
Krankseins, des Bedürftigseins erleben, um uns selbst und
Gott in uns zu entdecken?
In dieser, durch das Corona Virus (Covid-19) für uns alle
herausfordernden Fastenzeit, wünsche ich Ihnen und Ihren
Familien in erster Linie Gesundheit. Helfen wir alle zusammen
und halten wir uns an die Vorgaben und Maßnahmen der
österreichischen Bundesregierung um die Ausbreitung des
Virus zu verlangsamen. Gesundheit, Gemeinschaft und
Dankbarkeit bekommen in diesen Tagen einen neuen
Stellenwert. Beten wir in Stille für unsere Familien, Freunde
und Bekannte. „Lassen wir zu, dass Gott uns in dieser Zeit
zeigt, was wirklich wichtig ist.“
Norbert Salburg-Falkenstein
Prokurator
IMPRESSUM
Medieninhaber: Souveräner Malteser-Ritter-Orden (Malteserorden),
Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesg. 2,
Telefon: 01/512 72 44, E-Mail: presse@malteser.at
Chefredaktion: Katharina Stögner Mitarbeiter bzw. Autoren
dieser Ausgabe: Eugenio Ajroldi, Marianna Balfour, Henriette
Blanckenstein, Michael von Brauchitsch, Evelyn Brezina, Christian
Fritzsche, Petra Ganneshofer, Ulrich Glaunach, Petra Hellmich, Anne
Hensel, Pia Hornung, Caroline Hungerländer, Bartolomäus Khevenhüller-Metsch,
Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn, Stefanie Lanzdorf,
Jan Ledóchowski, Georg Male, Richard Mischak, Stefan Pichler, Udo
Thianich-Schwamberger, Richard Steeb, Peter Stellnberger, Verena
Trentini, Michaela Vogl, Manuel Weinberger, Susanne Wick, Elena
Rumpf-Zafra. Text und Lektorat: Edith Holzer, Thomas Fisher.
Fotos: BKA/BMASGK/Regina Aigner, shutterstock Tony Baggett ID:
423061429, BMEIA_Eugénie Berger, Tobias Bosina, Evelyn Brezina, Mario
Habenbacher, Jürgen Hammerschmid JH, Paul Haring, Christoph Hopf,
MALTESER/ Wagner Hubert J., Ripix (rpx.at) Hütter, Institut für Ehe
und Familie (IEF), Carina KarlovitsHBF, Chris Lendl, Malaika Media/
Malteser International, Mariana Perone, NLK Pfeiffer, shutterstock
PhotoKozyr ID: 1515673766, iStock Sasiistock ID: 966784256,
Valentina Walderdorff
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige
Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei
Geschlecht. Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at
Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050 Wien.
Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung
über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und
seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der
Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: März 2020
DIE MALTESER 1/2020 3
IMFOKUS
ICH MÖCHTE NOCH EIN LET
Träume und Wünsche bekommen eine ganz andere Dimension, wenn Menschen wissen, dass sie nicht mehr lange zu
leben haben. Mit ihrem neuen Dienst „Herzenswunsch“ helfen die MALTESER, solche Träume wahr werden zu lassen.
Anna wollte so gerne die Hochzeit ihrer Tochter miterleben
dürfen. Doch aus eigener Kraft wäre das für die Hospiz-Patientin
nicht mehr möglich gewesen. Anna konnte
sich nicht einmal mehr selbst ankleiden, geschweige denn
ihre Tochter zum Altar führen. Kurzerhand sprangen die
Malteser ein. Liebevoll halfen sie Anna beim Anziehen,
frisierten und schminkten sie und machten es ihr in ihrem
Rollstuhl bequem. Ein Medikamentenautomat sorgte
dafür, dass Anna keine Schmerzen hatte. Sie sollte den
schönsten Tag im Leben ihrer Tochter möglichst uneingeschränkt
miterleben dürfen.
Das Beispiel von Anna ist nur eines von vielen. Wenn Menschen
wie Anna wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben
haben, dass sie zu alt, zu gebrechlich oder zu krank sind
und dass ihnen die Mittel und die Hilfe fehlen, um sich
ihren Herzenswunsch noch einmal zu erfüllen, dann bekommen
diese Wünsche eine ganz neue Bedeutung. Diesen
einen (letzten) Herzenswunsch, der den Menschen oft
alles bedeutet, möchten wir erfüllen.
Ein letztes Mal glücklich sein
Im Rahmen des neuen Dienstes „Malteser Herzenswunsch“
organisieren die Malteser nach Möglichkeit
Ausflüge zu einem beliebigen Wunschort innerhalb von
Österreich. Für den Ausflug geeignete Fahrzeuge – bei Bedarf
auch bestens ausgerüstete Krankenwägen – bringen
die Gäste dorthin, wo sie allein nicht mehr hinkommen.
Auf diese Weise können schwer kranke oder hochbetagte
Menschen Abschied nehmen, noch einmal genießen oder
sich einfach noch einmal fühlen wie früher – am Ort ihrer
Von Manuel Weinberger
Kindheit, bei ihrer Familie, bei Freunden. Begleitet werden
sie auf ihrer Fahrt durch speziell ausgebildete ehrenamtliche
Helfer, die für die erforderliche, auch medizinische,
Betreuung sorgen – wie im Fall von Herrn und Frau Juro.
Einmal nach Bad Ischl zu fahren und auf den Spuren
von Kaiserin Elisabeth zu wandeln, das war der Herzenswunsch
des Grazer Ehepaares. Was für gesunde Menschen
nach keiner großen Sache klingt, war für Herrn Juro aufgrund
seiner schweren Erkrankung nahezu ein Ding der
Unmöglichkeit. Also machten sich die Malteser mit Herrn
Juro und seiner Frau auf den Weg. Dieser führte sie, quasi
als Krönung, in die Kaiservilla, wo das Paar auf das Herzlichste
empfangen wurde. Exklusiv erhielten Herr und
Frau Juro Einblick in das Leben des Kaiserpaares von damals.
Danach folgte ein Bummel durch die Stadt, nach dem
Mittagessen ein Besuch der Trinkhalle und selbstverständlich
ein Abstecher in die berühmte Konditorei Zauner.
Kraft tanken, um loslassen zu können …
Ganz anders, aber ebenso beglückend verlief die Erfüllung
des Herzenswunsches von Herrn Helmut. Nach Jahren
der Pflege zu Hause musste er auf eine Hospiz-Station
übersiedeln, denn die Pflege war für die Familie einfach
zu viel geworden und das Ende zeichnete sich ab. Gefragt
nach einem besonderen Wunsch notierte er sofort, dass
er gern noch einmal auf Urlaub fahren, noch einmal einen
Bauernhof, die Natur, die Berge sehen möchte. Doch
nicht nur die Organisation einer solchen Unternehmung,
auch ihre Kosten stellten das Heim und Helmut vor ein
großes Problem.
4
DIE MALTESER 1/2020
IMFOKUS
ZTES MAL ...
Dank der Initiative Malteser Herzenswunsch konnte Helmut
aber rasch ein Urlaub ermöglicht werden. Helmut
mobilisierte seine letzten Kräfte und genoss die Tage dort
in vollen Zügen. Und als der Urlaub allmählich zu Ende
ging, meinte Helmut, dass er nun sterben möchte.
Und tatsächlich: Am Tag, nachdem ihn die Malteser zurück
in sein Heim gebracht hatten, schlief er umsorgt von
Heimpflege und Palliativteam friedlich ein. Der Urlaub
war wirklich Helmuts letzter Herzenswunsch gewesen.
Noch einmal am Leben teilhaben
Pflegebedürftige Menschen haben, vor allem wenn sie in
Heimen betreut werden, oft nur noch wenig Kontakt zur
Außenwelt. Gerade dieser wäre aber besonders wichtig. Er
bringt Abwechslung in den meist eintönigen Alltag und
gibt den Betroffenen das Gefühl, noch am Leben teilhaben
zu können. So kann ein Ausflug nicht nur einen langgehegten
Wunsch erfüllen, sondern auch überaus positive
Auswirkungen auf den Gemütszustand haben – wie bei
Herrn Peter.
Nach einem Schlaganfall ist der Witwer seit zehn Jahren
an den Rollstuhl gefesselt und kann ohne fremde Hilfe
nirgendwohin. Oft erzählte der Pferdewirt aus seinem
früheren Leben – von der Zeit im Wald mit seinen geliebten
Noriker-Pferden, von der harten Arbeit der Holzbringung.
Und von seinem sehnlichsten Wunsch, noch einmal
an einem Zugpferdetreffen teilzunehmen, so wie er es früher
immer getan hat.
In einem von den Maltesern organisierten Auto und begleitet
von seiner Betreuerin konnte Peter seine Reise
zum großen Zugpferdetreffen in Breitenau am Hochlantsch/Steiermark
antreten. Dort wartete man bereits
auf ihn und begrüßte ihn als Ehrengast. „Ich fühl’ mich ja
wie der Bundespräsident“, strahlte Peter. Er traf viele gute
Bekannte, lange und intensive Gespräche über alte Zeiten
machten die Runde. Nach einem erfüllten Tag kehrte
Peter zufrieden und glücklich ins Heim zurück. „Er erzählte
noch tagelang von diesem Ausflug und zehrt noch immer
von diesem Erlebnis“, berichtet seine Betreuerin.
ANMELDUNG
Wann immer ein Herzenswunsch von schwer kranken
Menschen an uns herangetragen wird und der Wunsch
im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt, erfüllen wir ihn.
Dazu sind wir natürlich auf das Engagement von Menschen
angewiesen, die uns ehrenamtlich unterstützen
und uns beim Planen und Durchführen helfen sowie auf
genauere Informationen, diesen Wunsch und die gesundheitliche
Situation des Wunsch-Kandidaten betreffend.
Der Malteser Herzenswunsch kann für jeden Fahrgast
nur einmal in Anspruch genommen werden. Wir bitten
darüber hinaus um Verständnis, dass Änderungen des
Gesundheitszustandes, die Auswirkungen auf die Transportfähigkeit
haben, zu einem Abbruch oder einer Stornierung
der Durchführung führen können.
Die Erfüllung des Herzenswunsches durch die Malteser
ist für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos und
wird ausschließlich über Spenden finanziert. Wenn auch
Sie Herzenswünsche erfüllen möchten oder von jemandem
wissen, der einen letzten Herzenswunsch hat, wenden Sie
sich bitte per E-Mail an herzenswunsch@malteser.at.
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
DIE MALTESER 1/2020 5
RELIGIONAKTUELL
Wie Herzenswünsche in Erfüllung gehen
Ganz gleich, ob Kind, Jugendlicher, Erwachsener
oder alter Mensch. Ob noch einmal die Studienfreunde
besuchen, einmal noch am Stammtisch sitzen, an
der Hochzeit des Kindes teilnehmen oder noch einmal
auf den Berg, in den Tiergarten, ein Fußballspiel
miterleben oder die lieben Vorverstorbenen auf dem
Friedhof besuchen: Wenn jemand einen letzten großen
Wunsch hat, und der Transport für dessen Erfüllung
aus gesundheitlichen, finanziellen oder organisatorischen
Gründen unmöglich scheint, springen
die Malteser gerne ein.
SPENDEN
Das Projekt Malteser Herzenswunsch wird ausschließlich
durch Spenden finanziert und von ehrenamtlichen
Maltesern durchgeführt. Um auch weiterhin
vielen schwer kranken und hochbetagten
Personen gegen Ende ihres Lebens einen letzten Herzenswunsch
erfüllen zu können, sind wir auf Ihre Hilfe
angewiesen.
Wenn Sie Herzenswünsche mit Ihrer finanziellen Unterstützung
möglich machen wollen, dann freuen wir
uns über Ihre Spende. Sie helfen uns damit, Träume
wahr werden zu lassen!
Online spenden: www.malteser.at/spendeform
Kontoverbindung bei der Erste Bank:
Malteser Hospitaldienst Austria
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800,
BIC: GIBAATWWXXX, „Herzenswunsch“
Weitere Informationen:
www.herzenswunsch.org
#PRAYFORAUSTRIA
PRAY FOR AUSTRIA
Manchmal braucht auch die Politik „Hilfe von oben“. Wer sie
unterstützen möchte, kann dies auf dem traditionellen Weg
tun oder – ganz modern – über das Internet.
Die private Initiative Pray for Austria hat eine Plattform
ins Leben gerufen, über die Menschen das Vertrauen
und die Hoffnung in Österreich über ihre Gebete stärken
können. Ziel ist es, Gott in die Politik einzuladen
und sich unter seine Führung und seinen Segen zu stellen
– nicht nur in Zeiten von Koalitionsverhandlungen.
Den Segen Gottes kann auch eine bestehende Regierung
gut gebrauchen. Themen wie der Klimaschutz, ein faires
und wertschätzendes Miteinander und die aufrichtige
Zusammenarbeit unter den Politikern aller Parteien
werden unsere Zukunft maßgeblich prägen.
Auf unserer Website ist es möglich, einen Politiker, für
den man beten möchte, auszuwählen oder den Zufallsgenerator
bestimmen zu lassen. Derzeit sind auf der
Plattform mehr als 1.300 aktive Betende registriert.
Vielleicht möchten Sie der oder die Nächste sein?
prayforaustria.at
© iStock Sasiistock ID: 966784256
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DIE MALTESER 1/2020
RELIGIONAKTUELL
SMARTES BETEN FÜR DEN WELTFRIEDEN
Mit dem elektronischen Rosenkranz, der sich wie eine Smart-Watch am Handgelenk trägt, will die katholische Kirche junge
Menschen zum Beten motivieren.
Von Katharina Stögner
„Click To Pray eRosary“ heißt das digitale Gadget in
Form eines Perlenarmbandes mit Kreuz. Es wird um das
Handgelenk gelegt und aktiviert, indem der Träger ein
Kreuzzeichen damit macht. Über Bluetooth synchronisiert
sich der eRosary mit einer kostenlosen App, deren
Audio-Guide personalisierte Bilder und Texte zum Rosenkranz-Gebet
beinhaltet. Die App ist für Android 5.0
und ab iOS 9.0 in den Sprachen Englisch, Spanisch und
Italienisch erhältlich. Das Rosenkranz-Armband selbst
besteht aus Obsidian- und Hämatit-Perlen und kostet
rund 100 Euro.
thematische Gebete, die jährlich aktualisiert werden.
Ist das jeweilige Gebet aktiviert, zeigt die App auf dem
Smartphone den Fortschritt der sogenannten Rosenkranz-Geheimnisse
an und zählt die insgesamt absolvierten
Gebete.
Nähere Informationen: http://bit.ly/smartbeten
Traditionell, kontemplativ oder thematisch
Mit diesem Tool bewegt sich die katholische Kirche am
jugendlichen Puls der Zeit. „Junge Menschen können
dadurch leichter das traditionelle Gebet zur Gottesmutter
Maria erlernen“, zeigte sich Frédéric Fornos, Erfinder
des eRosary und Leiter des internationalen Gebetsnetzwerks
des Papstes, das auch monatliche Gebetsvideos
produziert, überzeugt. Der Benutzer kann entweder das
traditionelle Gebet mit den fünf sogenannten Gesätzen
beten, einen eher kontemplativen Rosenkranz oder
DIE MALTESER 1/2020 7
RELIGIONAKTUELL
© shutterstock PhotoKozyr ID: 1515673766
„DAFÜR INVESTIERE ICH MICH“
Braucht Kirche modernes Unternehmertum mit entsprechender Medienarbeit? Soll sie auch in den sozialen Medien
vertreten sein? Unbedingt, meint Patrick Knittelfelder von der HOME Mission Base Salzburg.
Medien und Glaube – was haben diese beiden
Dinge gemeinsam?
Patrick Knittelfelder: Sehr viel, wenn man einen Blick
in die Heilige Schrift wirft: Der Glaube kommt durch das
Hören der Verkündigung in den Synagogen und Tempeln,
auf den Straßen, an Brunnen und Marktplätzen. Es wurden
Briefe geschrieben, es wurde in Stadien gepredigt.
Die Apostel haben bereits das ganze Medienrepertoire
ihrer Zeit genutzt und
„Kirche ist ein fantastischer Ort, an dem
fantastische Menschen Fantastisches tun.
Und wenn wir das heute nicht so empfinden,
dann ist es Zeit zum Handeln.“
Patrick Knittelfelder
bespielt. Das sollten wir
ihnen nachmachen und
die komplette Bandbreite
nützen, die uns
heute zur Verfügung
steht. Das beginnt bei
den klassischen Printmedien und geht über das Fernsehen
und Radio bis ins Internet zu den sozialen Medien,
YouTube-Videos, Blogs und Podcasts.
Was ist in der Medienarbeit für den Glauben am
wichtigsten?
Unabhängig davon, ob sie analog, digital oder – am besten
– in beiden Varianten erfolgt: Sie muss stringent sein
im Sinne des Prinzips: „You know, what you get.” Christen
und die Kirche haben so viele Antworten auf so viele Themen.
Unser Job ist es zu überlegen, wie wir diese relevan-
Von Udo Thianich-Schwamberger
ten Antworten auch so vermitteln können, dass sie bei
den Menschen ankommen. Wenn ich die Medienarbeit zu
stark künstlich aufbereite, baut sich ein Image auf, dem
das Produkt nicht standhalten kann. Preise ich etwas, das
schon ein wenig verstaubt oder sehr schwierig und sperrig
zu kommunizieren ist, über die modernen Medien als
das „coolste und smarteste Ding, das es überhaupt gibt“
an, komme ich schnell in Schwierigkeiten, weil das Versprechen,
das hier gegeben
wurde, nicht zu halten ist.
Welche Bedeutung haben
moderne Medien in der
Verkündigung?
Sie spielen eine große Rolle.
Aber moderne, hauptsächlich digitale Medien allein sind
nicht die Lösung. Ein Psychologe hat einmal gesagt, dass
wir in unserer digitalen Welt auch „analoge Sehnsuchtsorte“
brauchen. Niemand hat eine derart ausgeprägte
Kernkomptenz in analogen Sehnsuchtsorten, wie die
Kirche sie hat. Um sie ins rechte Licht zu rücken, um sie
für mehr Menschen sicht- und erlebbar zu machen, ist
Medienarbeit – digital und analog – erforderlich.
Tut die Kirche genug, um die verfügbaren Medien
bestmöglich einzusetzen?
8
DIE MALTESER 1/2020
RELIGIONAKTUELL
Leider nein. Wir brauchen nach wie vor dringend ein passendes
Image – allerdings nicht über eine Imagekampagne,
sondern über eine Imagekorrektur. Wir als Kirche
sind viel besser, als die Menschen da draußen glauben.
Viele Menschen halten die Kirche nicht mehr für
zeitgemäß …
… weil ein Teil der Kirche den Zeitgeist verteufelt. Wenn
es nach diesem Teil der Kirche geht, dürfen wir nichts
ändern, weil das Alte ohnehin so gut ist. Dann frage ich:
Was war denn in den alten Zeiten so gut? Und: Von welcher
Zeit reden wir überhaupt? Hier empfehle ich einen
Blick in die Kirchengeschichte.
Es gibt auch die andere Seite der Kirche …
… die viel größer ist als die zuvor genannte. Diese Seite
sagt: „Wir müssen mit der Zeit gehen und uns anpassen.
Wir müssen das Lehramt antasten und unsere Sexualmoral
anschauen et cetera.“ Auch davon halte ich wenig.
Mein Ansatz ist ein urbiblischer Zugang: Wir sollten aufhören,
mit oder gegen den Zeitgeist zu gehen, sondern
den Zeitgeist selbst bestimmen und gestalten. Das ist
das, was Christen seit 2.000 Jahren machen. Kirche war
immer am Puls der Zeit, Kirche war der Zeitgeist.
Wo liegt dann das Problem?
Das Urprinzip des Christseins ist die Jüngerschaft, doch
dieses System ist über die Jahrhunderte immer mehr
verblasst. Es gibt einige ganz große Ausnahmen – zum
Beispiel Ignatius von Loyola mit seinen Exerzitien – und
eine Reihe von Heiligen, die das Jüngerschaftsthema aufgegriffen
haben. Aber in der Kirche generell findet man
dieses Thema, den Gedanken der Gemeinschaft und deren
Entwicklung, heute kaum mehr.
Was ist Dein „Rezept“, um die Menschen wieder an
die Gemeinschaft heranzuführen?
Ich gebe ihnen Zeit, um in die Gemeinschaft hineinzuwachsen.
So gibt es bei uns in Salzburg zuerst eine Sonntagsschule,
danach geht es in einen frei gestalteten Wortgottesdienst.
Anschließend teilt sich die Versammlung:
Der Teil, der mit der Eucharistie vertraut ist, zieht in eine
Kirche und feiert dort. All jene, die nicht mit der Eucharistie
vertraut sind, haben eine vertiefende Gebetszeit.
Danach kommen alle zu einem gemeinsamen Mittagessen
zusammen.
Du bist Ehemann, Familienvater, Unternehmer,
Malteserritter. Woher kommen dein Interesse
und Deine Kraft für dieses Thema, Dein Fokus auf
Verkündigung?
Ich war mein Leben lang Unternehmer, ich habe Geld
verdient, Geld verloren und ich liebe es, Projekte umzusetzen
und auszuprobieren. Dann kam der Augenblick,
wo ich begonnen habe, schlecht zu schlafen und mir die
Frage zu stellen, ob das denn wirklich alles sein kann im
Leben. Ich bin zu einem Nein gekommen und habe angefangen,
mich für andere Menschen zu engagieren. Es gibt
viele Jüngerschaftsprogramme auf der Welt, aber kaum
katholische. Ein solches Programm haben wir mit der
HOME Mission Base Salzburg entwickelt und aufgebaut.
Wie geht Unternehmertum mit dem Glauben zusammen?
Es braucht Menschen, die groß denken, die Unternehmenserfolge
haben, die wissen, wie Unternehmen funktionieren.
Es braucht diese christlichen Entrepreneure, die
vorausgehen und sagen: Lasst uns diesen großen Schatz,
den wir haben, in die nächste Generation hinüberbringen.
Dafür brennt mein Herz und dafür investiere ich mich.
Zum Abschluss die Frage aller Fragen: Was braucht
die Kirche, damit sie sich verändert?
Da antworte ich mit Mutter Theresa: „Es beginnt bei Dir
selber.“ Die Gesellschaft heute sucht verzweifelt nach so
etwas wie Kirche, aber sie erkennt nicht, dass sie direkt
vor ihrer Nase steht.
Patrick Knittelfelder
ist Unternehmer und
Geschäftsführer der
HOME Mission Base
Salzburg. Nähere Infos:
home-salzburg.com
DIE MALTESER 1/2020 9
VORBILDER
EIN LEBEN IN
GESUNDHEIT UND
WÜRDE FÜR ALLE
In Gedenken an Florence Nightingale anlässlich ihres
200. Geburtstags erklärte die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) das Jahr 2020 zum Jahr der professionell
Pflegenden und Hebammen.
Von Susanne Wick
Florence Nightingale gilt als Pionierin der modernen
Krankenpflege. Sie wurde am 12. Mai 1820 in Florenz geboren
und wuchs wohlbehütet auf dem Gut ihrer Eltern,
einer wohlhabenden Familie, in der Nähe von London
auf. Florence erhielt eine hohe Allgemeinbildung und
verfügte über ausgezeichnete Fremdsprachenkenntnisse.
Ihre ersten Erfahrungen
im Bereich der Krankenpflege
sammelte sie bei
der Betreuung von Mitgliedern
ihrer Familie.
Als 1837 eine Grippe-
Epidemie in Südengland
ausbrach, widmete sie sich
über Monate intensiv der
Versorgung der Erkrankten. Sie sah in diesem Engagement
ihre Berufung, und trotz massiven Widerstandes
ihrer Eltern entschied die tief religiöse Florence, ihr Leben
ganz der Krankenpflege – als „christliche Liebestätigkeit
am Nächsten“ – zu widmen.
Das Erfordernis einer pflegerischen
Grundausbildung
Auf Grund von mangelhaft oder nicht ausgebildeten
Personals und katastrophalen hygienischen Zuständen
wiesen die Krankenhäuser in England zur damaligen
Zeit sehr hohe Sterberaten auf. Nightingale erkannte die
Notwendigkeit einer pflegerischen Grundausbildung und
absolvierte in der Folge Praktika und Ausbildungen an
Krankenhäusern in England, Deutschland und Frankreich.
In den Hilfswerken des Malteserordens in
Österreich kümmern sich hochqualifizierte
Pflegefachpersonen im mobilen und stationären
Bereich um die Gesundheit und das Wohlbefinden
von pflegebedürftigen Klienten – ganz im
Sinne der Pionierin der modernen Pflege,
Florence Nightingale.
Während des Krimkriegs leitete sie im Auftrag der britischen
Regierung eine Gruppe von Krankenschwestern,
die Soldaten in einem türkischen Krankenhaus betreuten.
Hier fand sie unzumutbare Zustände vor und kämpfte
für verbesserte Hygienemaßnahmen, Ernährung und
Versorgung der Verwundeten mit sauberer Wäsche und
Kleidung. Sie selbst erkrankte
am Krimfieber
und rang viele Monate um
ihr Leben.
1856 kehrte Nightingale
schwer angeschlagen, aber
als Nationalheldin gefeiert,
nach Großbritannien
zurück. Trotz körperlicher
Erschöpfung wirkte Nightingale an der Reform des Sanitätswesens
der Armee mit und veröffentlichte ihr Standardwerk
„Notes on Nursing“ („Bemerkungen zur Krankenpflege“),
das weltweit Aufsehen erregte.
Wichtige Hygienemaßnahmen
1860 wurde die Nightingale School of Nursing am Londoner
St. Thomas’ Hospital eröffnet. Dort wurde das
Nightingale’sche Ausbildungsmodell umgesetzt. Es sah
vor, dass Berufsanfänger durch erfahrene Pflegepersonen
und nicht durch Ärzte unterrichtet wurden. Schwerpunkt
der Ausbildung war die Beachtung der Hygiene. Nightingale
vertrat die Ansicht, dass die meisten Krankheiten
durch Sauberkeit, richtige Lüftung und angemessene Ernährung
geheilt werden können.
10
DIE MALTESER 1/2020
VORBILDER
Für ihre Leistungen in der Krankenpflege war Florence
Nightingale unter anderem von Queen Victoria mit dem
Royal Red Cross ausgezeichnet worden. 1907 nahm sie
König Edward VII. als erste Frau in den Order of Merit
auf. Sie starb 1910 im Alter von 90 Jahren in London.
Neben Florence Nightingale prägen Klöster und ihre
Schwestern (Nurses) die Entwicklung der Pflegeberufe.
Da die Krankenpflege zu einer der wesentlichen Aufgaben
der weiblichen geistlichen Orden, der Ordensschwestern,
gehörte, bildete sich der Begriff Krankenschwester heraus,
der im 20. Jahrhundert, lösgelöst von dem religiösen
Kontext, eine offizielle Berufsbezeichnung wurde.
Ein gesellschaftlich geachteter Beruf
Florence Nightingale hat nicht nur Ausbildungsstandards
festgelegt, sondern auch wesentlich dazu beigetragen,
dass sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten
und anerkannten Beruf für Frauen – und mittlerweile
auch Männer – entwickelt hat. Weltweit sind
Pflegefachpersonen und Hebammen ein fundamentaler
Teil der Gesundheitsversorgung und machen die Hälfte
der Gesundheitsfachpersonen aus. In vielen Ländern
sind sie oft die einzig überhaupt erreichbaren Fachpersonen
und übernehmen damit in der medizinischen Grundversorgung
der Bevölkerung eine tragende Funktion.
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2030 weltweit ein
Mangel an neun Millionen Pflegefachpersonen und Hebammen
herrschen wird.
Die WHO fordert daher die Regierungen weltweit explizit
dazu auf, in die Ausbildung und in bessere Arbeitsbedingungen
für Pflegefachpersonen und Hebammen zu
investieren. Ein Mangel an solchem Personal würde dazu
führen, dass die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable
Development Goals, SDGs) aus der UN-Agenda
2030 nicht zu erreichen sind. Das betrifft nicht nur direkt
gesundheitsbezogene Ziele, sondern auch jene wie etwa
das Ziel zur „Bekämpfung von Armut“ sowie „nachhaltige
wirtschaftliche Entwicklung“ oder auch „Zugang zu sanitären
Anlagen“.
Gesundheit als Grundrecht
Die Bruderschaft vom Hospital vom Heiligen Johannes
in Jerusalem, aus der der Malteserorden entstand, war
der erste Orden der Kirche, der sich der Krankenpflege
widmete. Seit seinen Anfängen setzt er sich für ein Leben
in Gesundheit und Würde für alle Menschen als Grundrecht
ein und kommt diesem Auftrag heute weltweit in
120 Ländern nach. In Fortführung der jahrhundertealten
Tradition der Pflege kümmern sich hochqualifizierte Pflegefachpersonen
in den Krankenhäusern des Ordens, in
mobilen Einheiten und medizinischen Einrichtungen um
Patienten jeder Herkunft, jeden Alters und jeder Religion.
Die Gesundheit des Menschen steht immer im Mittelpunkt
der Arbeit. Diese fördert der Orden ganzheitlich,
indem er nicht nur für funktionierende Gesundheitsstrukturen
sorgt, sondern sich auch in den für die Gesundheitsvorsorge
zentralen Bereichen wie Ernährung,
Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) für Verbesserungen
in den betroffenen Ländern einsetzt.
© shutterstock Tony Baggett ID: 423061429
Informationen im Internet:
http://bit.ly/whocampaigns
http://bit.ly/2020lazarus
DIE MALTESER 1/2020 11
LEBENSWERT
HERAUS-
FORDERUNG
FAMILIE
In Zeiten der Krise und des Wandels brauchen Familien ein offenes Ohr und kompetente Unterstützung. Sie sollten
sich nicht scheuen, beratende Hilfe zu suchen – etwa beim Institut für Ehe und Familie (IEF).
Von Petra Ganneshofer
Katholische Ehepaare streben nach einem besonders erfüllten,
gelingenden Ehe- und Familienleben. Viele stellen
dabei hohe Ansprüche an sich. Doch auch sie sind
vor den Schwierigkeiten, die das Zusammenleben in der
Familie mit sich bringen kann, nicht gefeit und erleben
schwierige Situationen. Dabei können sich schon kleine
Alltagssorgen zu großen Problemen auswachsen.
Krisen sind ganz normal
Warum scheuen diese Ehepaare davor zurück, professionelle
Hilfe zu suchen? Warum meinen sie, aufgrund
ihres Glaubens alle Herausforderungen im Leben allein
bewältigen zu müssen oder schämen sich sogar dafür,
wenn „ausgerechnet bei ihnen“ etwas nicht rund läuft?
Es ist ganz normal, wenn auch diese Ehepaare einmal
innerlich vor einer „Sackgasse“ stehen, vom Leben erschöpft
und frustriert sind, es in ihrer Ehe „kriselt“, die
Kinder zu „entgleisen“ scheinen und selbst der Rat guter
Freunde nicht weiterhilft.
Für Paare, die ihre Kommunikation verbessern wollen,
die merken, dass es in ihrer Ehe nicht mehr so rund läuft
wie früher, oder die „schlicht und einfach nicht mehr
weiterwissen“, ist der katholische Beratungsdienst am
Institut für Ehe und Familie (IEF) da. Das IEF ist eine
Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz,
die in den Bereichen Familienberatung, Familienpastoral
und Familienpolitik tätig ist. Unsere BeraterInnen
stärken Einzelpersonen, Ehepaare und Familien auf
Basis des christlichen Menschenbildes. Die Beratung
ist vertraulich, anonym, kostenlos und bei Bedarf sogar
online möglich (www.ief.at/online-beratung).
Paarberatung als Friedensarbeit an der ganzen
Familie
Oft helfen schon wenige Gespräche mit dem IEF, um
den „Knoten zu lösen“, um Impulse zur Bewältigung des
Problems zu geben, um zu ersten kleinen Veränderungen
zu führen, die in der Familie nach und nach Großes
bewirken. Natürlich hilft dabei auch der Glaube. Gerade
gläubige Paare empfangen viel Kraft im Ehesakrament.
Doch frühkindliche Belastungen oder Generationenkonflikte
können den Heilungsweg als Paar behindern.
Das Paar muss sich erst von diesem „unbewältigten Gepäck“
befreien. Als angehende Therapeutin und Leiterin
des Beratungsdienstes am IEF weiß ich, wie sehr Paarberatung
hilft, Unbewältigtes zu klären, zu verarbeiten
und loszulassen. Die Paarberatung ist Friedensarbeit an
der ganzen Familie.
„Care Management“ in speziellen Situationen
Bei außergewöhnlich kritischen Lebensumbrüchen –
wenn etwa Kinder mit besonderen Bedürfnissen die
Familie fordern oder werdende Eltern nach einem positiven
pränatalen Befund plötzlich überfordert sind
– hilft unser spezielles „Care Management“ (www.ief.
at/care-management). Es unterstützt mit umfassender
juristischer Beratung. Auch in Fortbildungen wird ein
gezieltes Empowerment der Eltern betont, damit Kinder
sicher gebunden aufwachsen und beeinträchtigte
Kinder bedarfsorientierte Hilfe erfahren (www.ief.at/
ief-fortbildung-2020).
Lassen Sie sich helfen! Wir sind gerne für Sie da!
Institut für Ehe und Familie: www.ief.at/beratung
12
DIE MALTESER 1/2020
LEBENSWERT
DAMIT NIEMAND
„IN DER LUFT HÄNGT“
MALTESER Care organisiert die fachlich kompetente
Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause. Wie außerordentlich
professionell und einfühlsam dieses Service
läuft, zeigt uns ein Lokalaugenschein. Wir begleiten
Case- und Care-Managerin Mirna Kapetanovic zu einer
Klientin.
Von Christian Fritzsche
In der Früh geht es los, im wendigen Caddy von Malteser
Care. Frau Kapetanovic hat die Zieladressen ihrer
Klienten im Navigationssystem des Autos auf Abruf
bereit. Und so fahren wir entspannt durch den Frühverkehr
zum ersten Termin. Dieser führt uns zu Evelyn
Brezina. Sie ist 42 Jahre alt und leidet an der Glasknochenkrankheit.
Seit diese Krankheit bei ihr festgestellt
wurde – Frau Brezina war damals noch ein Kind – musste
sie 30 Mal operiert werden, weil wieder ein Knochen
gebrochen war.
Als wir bei Frau Brezina eintreffen, hat ihre 24-Stunden-
Betreuerin unsere Klientin bereits „mobilisiert“, will heißen,
sie ist fertig für den Tag und sitzt im elektrischen
Rollstuhl, den sie selbstständig mit der rechten Hand
durch die Wohnung steuert. An der Wohnungstür werden
wir von der Betreuerin herzlich begrüßt und ins
Zimmer geführt. Die Atmosphäre ist hell und freundlich,
alles ist sehr sauber und aufgeräumt. Frau Brezina,
die uns im Rollstuhl entgegenfährt, freut sich sichtlich
über unseren Besuch. Wir bekommen Getränke angeboten,
und dann wird gleich drauflosgeplaudert.
Fotografieren als Therapie
Bald entdecke ich an der Wand einen Fotokalender für
2020. Ein Werk, auf das Frau Brezina mit Recht stolz ist:
Sie hat alle Fotos selbst geschossen. Auf den einzelnen
Kalenderblättern sehe ich stimmungsvolle Aufnahmen,
die gut zur jeweiligen Jahreszeit im Kalender passen.
Wir dürfen den Kalender Blatt für Blatt anschauen und
bewundern. Auf diese Weise erfahren wir von Ausflügen,
oder besser: kleinen Expeditionen mit dem elektrischen
Rollstuhl, die Frau Brezina gemeinsam mit ihrer Betreuerin
bei gutem Wetter in der Stadt unternimmt.
Dabei hat sie dann das Handy in der linken Hand – ihrer
Kamera-Hand – und steuert mit der Rechten den elektrischen
Rollstuhl, bis sie das passende Motiv im Kasten
hat. Wieder zu Hause, wählt sie die besten Motive aus,
stellt den Fotokalender online zusammen und schickt
das Resultat an die Druckerei, die daraus den Wandkalender
herstellt. All das macht sie am Smartphone und
hat dabei große Freude.
Hilfe im gewohnten Leben
Im Laufe des Gesprächs erfahre ich auch davon, dass die
Eltern von Frau Brezina, die sie bislang immer unterstützt
haben, seit einiger Zeit leider selbst schwer erkrankt sind.
Damit „hängt Frau Brezina aktuell in der Luft“ und hofft
auf anderweitige Unterstützung, ohne die sie sich das gewohnte
Leben in ihrer Wohnung nicht wird leisten können.
Nach gut eineinhalb Stunden – die Zeit ist wie im Flug
vergangen – verabschieden wir uns von Frau Brezina und
ihrer Betreuerin. Zum Abschied bekomme ich den Wandkalender
als Geschenk mit, was mich besonders freut.
DIE MALTESER 1/2020 13
„DIE LINKE IST MEINE KAMERA-HAND“
Evelyn Brezina liebt es, zu fotografieren und sich über die sozialen Medien im Internet mit ihren Freunden auszutauschen.
Und damit sie sich mit ihrer Betreuerin besser unterhalten kann, hat sie Slowakisch gelernt. Ein Gespräch mit einer beeindruckenden
und besonders sympatischen Frau.
Von Katharina Stögner
Frau Brezina, im Internet auf Instagram gibt es
tolle Fotos von Ihnen zu sehen. Wie ist es dazu
gekommen?
Ich habe schon mit zehn Jahren meine erste Olympus-
Kamera geschenkt bekommen und damals alles geknipst,
was mir über den Weg gelaufen ist. Fotografie war also
schon immer meine große Leidenschaft. Heute erfüllt sie
auch einen therapeutischen Zweck. Die Freude an den
Bildern treibt mich immer wieder an, aus dem Haus zu
gehen – auch wenn es mir nicht ganz so gut geht. Über
meinen Instagram-Account kann ich die Welt aus meiner
Perspektive zeigen, aus dem Rollstuhl.
vieren, aber ohne Erfolg. Mit sieben Jahren bin ich aus
dem Bett gefallen und habe mir einen Oberschenkel gebrochen.
Das war der Beginn meines Leidenswegs. Fehldiagnosen,
Fehlentscheidungen und eine Aneinander-
Wie hat Ihre Krankheit begonnen?
Ich war zunächst ein ganz gesundes Kind. Bis zu meinem
sechsten Lebensjahr habe ich alles gemacht und mitgemacht,
was Kinder in dem Alter so tun. Mit der Einschulung
hat es dann begonnen. Ich war immer sehr müde,
wollte nicht gehen, nicht aus dem Haus. Die Eltern dachten,
ich wäre faul und versuchten mich ständig zu moti-
14
DIE MALTESER 1/2020
LEB LEBENSWERT
kettung unglücklicher Umstände haben dazu geführt,
dass ich seit meinem achten Lebensjahr im Rollstuhl
sitze.
Was genau war die Problematik?
Nach dem Sturz aus dem Bett war ein Bein um zehn Zentimeter
kürzer. Das hat das andere Bein belastet und die
Arme, weil ich mit Krücken gehen musste. Mit der Zeit
machte sich die Problematik meiner Glasknochenkrankheit
an unzähligen Stellen bemerkbar. Die Folge waren
unzählige Krankenhausaufenthalte und Liegegipse, die
meine Muskeln immer mehr geschwächt haben. Bruch
auf Bruch folgte.
Wie waren die Reaktionen in der Schule?
Während meiner ganzen Schulzeit war ich das einzige
Kind im Rollstuhl. Meine Mutter brachte mich täglich
zur Schule und holte mich ab. Sie zog den Rollstuhl mit
mir drin die vierzehn Stiegen immer wieder hinauf und
hinunter. Erst einige Jahre nachdem ich das Gymnasium
längst abgeschlossen hatte, wurde ein Lift eingebaut. Es
war eine unglaubliche Belastung für meine Mutter und
bedeutete eine enorme Abhängigkeit für mich. Deshalb
habe ich meinen Wunsch aufgegeben, nach der Matura
auch noch zu studieren. Ich konnte und wollte meine
Mutter nicht noch weiter beanspruchen.
Sie haben stattdessen eine Berufsschule besucht …
Ja, ich habe einen einjährigen Maturantenkurs der Berufsschule
für Versicherungskaufleute absolviert. Den
Beruf konnte ich allerdings nicht ausüben. Ich hätte zumindest
21 Jahre alt sein oder bereits über zwei Jahre
Berufspraxis verfügen müssen. Beides war nicht der Fall.
Meine Jobsuche verlief daher ergebnislos, bis ich über
Freunde die Möglichkeit bekam, mich beim Roten Kreuz
vorzustellen. Dort hat es dann mit einem Job geklappt,
und einige Jahre später zog ich allein in eine Gemeindewohnung,
dabei war mir das Rote Kreuz auch behilflich,
wofür ich sehr dankbar bin.
Wie sind Sie da zurechtgekommen?
Einerseits unterstützten mich meine Eltern – vor allem
finanziell. Andererseits hatte ich eine Heimhilfe und
Pflege. Die wurde leider notwendig, da sich mein gesundheitlicher
Zustand schon bald nach dem Einzug sehr verschlechtert
hatte. Nach einem sehr langen Krankenstand
und zwei Operationen war dann klar, dass ich nicht mehr
in meinen Job zurückkann. Ich war berufsunfähig und
musste in Pension gehen.
Vier Jahre lang konnte ich immerhin noch hin und wieder,
wenn ich gerade keine Schmerzen hatte, ehrenamtlich
für das Rote Kreuz tätig sein.
Wie war der weitere Krankheitsverlauf?
In Summe hatte ich bis heute über 80 Brüche und
30 Operationen. Die Knochen haben sich immer weiter
zurückgebildet, sodass diverse Nägel und Schrauben, die
im Zuge der Operationen in die Knochen eingebracht
oder zur Befestigung verwendet wurden, immer wieder
Probleme verursachten und entfernt oder erneuert werden
mussten. Meine Oberschenkelknochen sind mittlerweile
nur noch wenige Millimeter dick. Jede Operation
ist höchst kompliziert. In sehr dünne Knochen eine
Schraube zu bohren, ist für jeden Arzt eine gruselige
Herausforderung.
Mit einer solchen Erkrankung länger zu verreisen,
ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit …
Es ist einmal gelungen. Das Rote Kreuz hat für mich einen
Flug nach London organisiert. Ich weiß bis heute
nicht, wie die Kollegen das geschafft haben. Neun Sitze
LESETIPP
In ihrem Buch beschreibt E.
Brezina ihre Entwicklung
vom gesunden Kind zur erwachsenen
Frau. Sie möchte
zeigen, dass sie sich als
behinderte Frau in ihrer
Gefühlswelt nicht von
„Gesunden“ unterscheidet.
Das im Novumverlag
erschienene Buch soll helfen,
Barrieren abzubauen
und ein leichteres Aufeinanderzugehen
ermöglichen.
DIE MALTESER 1/2020 15
LEBENSWERT
wurden aus dem Flugzeug ausgebaut, damit ich liegend
transportiert werden konnte. Mein Bruder hat mich begleitet.
Es war einfach unglaublich.
Wie sieht Ihr Alltag heute aus, Frau Brezina?
Es beginnt alles mit einem „Tagesverfassungs-Check“.
Ist es ein guter oder ein schlechter Tag? Wie fühle ich
mich? Habe ich Schmerzen? Dann kommt es darauf an,
ob es regnet oder schneit, denn bei Glatteis, Kälte und
Nässe wird es mit dem Rollstuhl schwierig bis unmöglich,
auch weil ich die Kälte nicht vertrage. Wenn es mir
gut geht und das Wetter passt, bin ich aber gerne zum
Fotografieren unterwegs.
Welche Rolle spielen Freunde für Sie?
Sie sind meine Lebensgrundlage. Über eine liebe
Freundin ist zum Beispiel der Kontakt zu Malteser
Care entstanden und ich konnte das Glück erfahren,
so kompetente, einfühlsame und professionelle Hilfe
durch meine Pflegerinnen zu bekommen. Dann sind da
noch die Freundschaften aus meiner Zeit beim Roten
Kreuz. Ein Kollege von damals ist ein besonders guter
Freund geworden. Ansonsten halte ich Kontakt zu
Freunden, die auf der ganzen Welt verstreut leben. Ich
bin über die sozialen Medien mit ihnen in Verbindung
und telefoniere auch viel. Ich bin so dankbar für diese
Freundschaften und für all die Menschen, die mir
immer weitergeholfen haben. Durch sie bin ich zu der
Überzeugung gekommen, dass alles, was geschieht –
egal, wie schlimm es einem im jeweiligen Moment erscheint
– irgendwann auch etwas Gutes in sich birgt.
Es hat einfach alles einen Sinn, auch wenn wir ihn
nicht sofort erkennen können.
Sind Sie ein religiöser Mensch, Frau Brezina?
Durchaus! Zu meinem 40. Geburtstag hat mir ein besonderer
Freund einen Kurzurlaub nach Salzburg geschenkt.
Da sind wir unter anderem auf den Gaisberg
gefahren. Das war ein derart eindrucksvolles Erlebnis.
Die Aussicht hat mich vollkommen überwältigt. Da
habe ich Gott sehr nahe gespürt. In einer Gruppe feiere
ich auch einmal pro Jahr eine Hausmesse zu Weihnachten.
Das ist unbeschreiblich – ein totaler Energieboost.
Meine Bilder sind auf Instagram zu sehen:
vienna_wheelchair_view und evelynbrezina
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DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
AKTUELLES AUS
ÖSTERREICH
ZWEITER VISITING DAY IN WIEN – Zahlreiche Betreute wurden besucht. Das Programm war jeweils individuell angepasst,
der Nachmittag ist für alle im Nu verflogen. Es freuen sich schon alle auf den nächsten Visiting Day im Herbst.
TAG DER SPIRITUALITÄT in Heiligenkreuz
DIE MALTESER 1/2020 17
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
WIEN
Das WIENER SICHERHEITSFEST 2019 wird von den 40 Organisationen des Wiener K-Kreises, darunter auch die
Malteser, getragen. Ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von beruflichen und freiwilligen Einsatzorganisationen,
Magistratsabteilungen und Dienstleistungsunternehmen.
Ausflug in das TECHNISCHE MUSEUM
Eine Gruppe Malteser durfte im Hotel Imperial LEBKUCHENHÄUSER BAUEN und verzieren. Es war ein besonders
lustiger Nachmittag und alle waren sehr stolz auf ihre Kunstwerke. Ein herzliches Dankeschön an das Hotel Imperial, das
die Lebkuchenhäuser gesponsert hat.
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DIE MALTESER 1/2020
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
WIEN
MALTESERÖSTERREICH
HERBSTAUSFLUG zur Heiligen Messe in der Wallfahrtsbasilika Maria Taferl. Danach ging es weiter zum Renaissanceschloss
Schallaburg zur Führung durch die sehr interessante Ausstellung „Der Hände Werk“ .
DIE MALTESER 1/2020 19
Malteser Ambulanzdienst beim Graz-Marathon 2019
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
STEIERMARK
Malteser waren bei Graz Engagiert vertreten.
WEIHNACHTSFEIER 2019 im Refektorium des Priesterseminars
NIKOLOJAUSE 2019
Traditionelle HERBSTWALLFAHRT NACH MARIATROST – drei Mal wurde auf der Strecke mit Gebet und Gesang
Andacht gehalten. Bei der Basilika angekommen, konnten wir in der prachtvoll geschmückten Erntedankkapelle gemeinsam
die Heilige Messe feiern.
20
DIE MALTESER 1/2020
RETTUNGSSANITÄTER-PRÜFUNG
FORTBILDUNG und praktische Übung
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
SALZBURG
EINKLEIDUNG DER AUSBILDUNGSGRUPPE
Anschließend wurde noch gekürzt und gebügelt :)
PFLEGEWOCHENENDE der Ausbildungsgruppe
Neugestaltete BEREICHSZENTRALE
Malteens FANTASY-ABEND im Literaturhaus
DIE MALTESER 1/2020 21
Betreute und Malteser waren zum „WINTERZAUBER“-
KONZERT von Eva Lind in die Bachschmiede eingeladen.
Beim KEKSE-BACKEN waren Alt und Jung gut vertreten
und begeistert am Werk.
WEIHNACHTSLIEDERABEND
von Alexandra und Marius mit Jause in der Bereichszentrale
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
SALZBURG
Der NEUJAHRSCOCKTAIL hat das neue
Malteser-Jahr 2020 eingeläutet.
Die Ausstellung 2020 wurde auf 2021 verschoben!
Wer ist
DER
MANN
auf dem Tuch?
Eine Spurensuche
AUSSTELLUNG
7. Mai bis 20. Juni 2021
Krypta der Karmelitenkirche
4020 Linz, Landstraße 33
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DIE MALTESER 1/2020
www.turinergrabtuch.at
DER ERSTE IMBERG TALK mit über 30 Personen war ein großer Erfolg. Ein gemütliches Beisammensein in unserer
Bereichszentrale, bei dem auch Ausbildungskandidaten den Bereich und die Malteser besser kennenlernen konnten.
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
SALZBURG
WEIHNACHTSSINGEN bei den Barmherzigen Brüdern
WEIHNACHTSFEIER
mit Geschenken für die Armutsreisenden
ADVENTFEIER MARIA PLAIN – Stimmungsvolle und gelungene Adventfeier. Ein großes Dankeschön an Erzabt
Korbinian, der die Heilige Messe zelebriert hat, an Familie Moßhammer, die uns wie jedes Jahr herzlich aufgenommen
und ausgezeichnet verköstigt hat und an alle helfenden Hände, die dieses Fest erst möglich gemacht haben!
DIE MALTESER 1/2020 23
XXXXX
Der Malteser Vinzibus in Innsbruck – Hilfe für Obdachlose und Hilfsbedürftige. Die Malteser vorsorgen an drei Stellen
in Innsbruck ihre Gäste mit einem warmen Essen und Brot, warmem Tee oder Saft.
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
TIROL/VORARLBERG
Am Tag vor dem 3. Adventsonntag begingen die Malteser in Tirol
ihre WEIHNACHTSFEIER. Trotz unseres unterbesetzten
Fuhrparks gelang es uns, zahlreichen FreundInnen die Teilnahme
zu ermöglichen. Nach der Heiligen Messe in der Pfarrkiche
Kranebitten gab es ein selbst zubereitetes Festmahl. Den Abend
ließen wir stimmungsvoll mit Adventliedern ausklingen. Ein
herzliches Danke an alle, die uns an diesem Nachmittag/Abend
Zeit geschenkt haben!
Wie jedes Jahr haben die Malteser in Tirol zusammengefunden,
um im kleinen Kreis im Innsbrucker
Bretterkeller zu TÖRGGELEN. Das fünfgängige
Menü (Speckplatte, Kiachl, Gerstlsuppe, Krustenbraten
mit Kraut und Knödel, Kiachtagskrapfen
und Kastien) sättigte uns nachhaltig.
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DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
AKTUELLES AUS DEM BEREICH
TIROL/
VORARLBERG
Gemeinsame ADVENT-WALLFAHRT der Delegation Bozen/Südtirol
und der Delegation Tirol/Vorarlberg nach Maria Trens
Die Malteser zu BESUCH BEI LANDESHAUPTMANN Günther Platter,
AM TAG DER OFFENEN TÜR (26. Oktober 2019), gleichzeitig war der
Bereich Tirol/Vorarlberg am Nationalfeiertag auch auf dem Landhausplatz
beim Informationsstand der Rettungsgesellschaften vertreten.
MONATSMESSE in Vorarlberg mit
der Gemeinschaft der Zisterzienser
des Klosters Mehrerau-Wettingen
DIE MALTESER 1/2020 25
WIEN: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Ehefrau Doris Schmidauer, die damalige Bundeskanzlerin
Brigitte Bierlein, Parteivorsitzende der NEOS Beate Meinl-Reisinger, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Dompfarrer Anton
Faber, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten
Alexander Schallenberg, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt Markus Figl
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DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
STRASSENSAMMLUNG
Die Malteser bitten um Spenden für die Sozialdienste in
Österreich und die Betreuung von Menschen mit Behinderung,
Alten, Kranken und Obdachlosen.
Wie jedes Jahr gibt der Bundespräsident mit seiner Erstspende
den Auftakt für die Malteser Straßensammlung in Wien. Unsere
Straßensammlungen zählen zu den wichtigsten Finanzierungsquellen
der Malteser in Österreich. Ein herzliches Vergelt’s
Gott für die Unterstützung!
Salzburg
Steiermark
Tirol
Tirol: Georg Willi, Bürgermeister von Innsbruck
Franz Gruber, Vizebürgermeister von Innsbruck
Josef Geisler, Landeshauptmann-Stellvertreter
DIE MALTESER 1/2020 27
WENN EIN TRAUM WIRKLICHKEIT WIRD
Die MALTESER lassen nichts unversucht, um Herzenswünsche von bedürftigen Menschen zu erfüllen. Dazu richten
sie auch schon einmal eine Charitygala aus, um Spenden zu sammeln – zum Beispiel in Graz.
Von Peter Stellnberger
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hatte eingeladen,
alle waren sie gekommen. Rund 350 Festgäste
zählte der 19. Benefizabend des Souveränen Malteser-
Ritter-Ordens Mitte November 2019 in der Aula der
Alten Universität in Graz – unter ihnen Landesrat
Ökonomierat Johann Seitinger, Bischof emeritus Egon
Kapellari, Bischofsvikar Heinrich Schnuderl, Stadtrat
Kurt Hohensinner, Frau Landeshauptmann a. D.
Waltraud Klasnic und Konsulin Edith Hornig.
Aber warum wirft man sich freiwillig in Schale, zwängt
sich in ein langes Abendkleid, trägt einen unbequemen
Frack? Wenn es um die gute Sache geht, stellen sich diese
Fragen nicht. Man tut es einfach, denn der Erlös des
Abends – rund 30.000 Euro – kommt der rein ehrenamtlichen
Arbeit der Malteser in der Steiermark zugute.
Die engagierten Helfer der österreichweit größten
Freiwilligenorganisation stellen damit Unglaubliches
auf die Beine. So erfüllen sie z.B. Herzenswünsche im
Rahmen des gleichnamigen Projekts der Malteser. Dabei
wird alten, gebrechlichen oder unheilbar kranken
Menschen ihr innigster Wunsch erfüllt, den sie aus eigener
Kraft oder eigenen Mitteln nicht verwirklichen
können.
Ein erfüllter Herzenswunsch: Einmal noch zum
Heurigen
Zum Beispiel im Fall von Konstantin. Der junge Grazer
war nach seiner Matura zum Studieren nach Wien
gekommen. Dann erhielt er die Diagnose Darmkrebs –
mit einer Restlebensdauer von weniger als einem Jahr.
Daraufhin kehrte Konstantin nach Graz zurück. Dort
vermisste er seine Freunde sehr und wünschte sich
nichts sehnlicher, als noch einmal mit ihnen in Wien
zum Heurigen zu gehen.
Das Malteser-Herzenswunsch-Team machte es möglich.
Ein Rettungswagen – Konstantin konnte über die
längere Strecke nur liegend transportiert werden und
benötigte Infusionen – brachte den jungen Mann mit
seinen Eltern nach Wien. Dort wurde er von seinen
Freunden in Empfang genommen. Gemeinsam ging es
28
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
zu einem Heurigenpicknick,
im Anschluss noch zu einer
kleinen Lokalrunde am Donaukanal.
Am Abend wurde
Konstantin müde, aber überglücklich
nach Graz zurückgefahren.
Mehr zum MALTESER Herzenswunsch
ab Seite 4 in diesem Heft.
Kleine Dinge mit großer
Wirkung
Beim Herzenswunsch-Projekt
der Malteser geht es nicht um
Großes oder Spektakuläres
in der Anmutung. Es sind oft
sehr kleine Dinge, die jedoch
großartig in ihrer Wirkung für
die Betroffenen sind. Damit
diese kleinen Dinge umgesetzt
werden können, braucht
es Hilfe – und finanzielle Unterstützung.
Da kommt ein
Benefizabend mit Galadinner
von Genuss by Edler’s,
einer Benefiztombola, einer
Mitternachtsquadrille geleitet
von Tanzlehrerin Claudia
Eichler und eleganter musikalischer
Umrahmung durch
das Grazer Salon orchester
gerade recht.
Allen Unterstützern und Gästen
des Abends sagen wir ein
herzliches „Vergelt’s Gott!“.
Mit den großzügigen Spenden
können nun viele weitere
Herzenswünsche in Erfüllung
gehen.
www.malteser.at/was-wirtun/herzenswunsch/
MALTESERORDEN
STAATSBESUCH IN
DEUTSCHLAND
Als Zeichen des diplomatischen Wirkens des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens
traf Großmeister Fra’ Giacomo Dalla Torre Mitte Oktober 2019 mit dem deutschen
Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble zusammen.
Von Eugenio Ajroldi
Der offizielle Besuch des Großmeisters des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens in
Deutschland fand im Rahmen eines umfassenden Programms statt. Nach einem Treffen
mit dem Apostolischen Nuntius in Berlin, Nikola Eterović, wurde Fra’ Giacomo Dalla
Torre von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue empfangen.
Dies war der erste offizielle Besuch eines Großmeisters des Souveränen Malteser-
Ritter-Ordens in Deutschland nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
im Oktober 2017. „Sie repräsentieren einen kleinen Staat, aber ein Großreich der
Nächstenliebe. Es ist ein sehr alter Staat, aber einer, der getragen wird von einer
ewig jungen, lebendigen Idee”, sagte Bundespräsident Steinmeier in seiner Willkommensrede
und lobte das bedeutsame Engagement des Malteserordens mit seinen
vielen Hilfsprogrammen für die am stärksten Benachteiligten.
Flüchtlingshilfe mit österreichischer Beteiligung
„Es ist mir eine große Freude, den ersten offiziellen Besuch des Souveränen
Malteser-Ritter-Ordens in Deutschland anlässlich des 30. Jahrestages des Falls
der Berliner Mauer zu machen. Dies ist auch ein sehr wichtiges Datum für die Beziehungen
zwischen Deutschland und dem Orden, der damals, 1989, die ersten
Flüchtlinge aus Ostdeutschland, die auf ihre Einreise nach Österreich warteten, in
Budapest aufnahm”, sagte Fra’ Giacomo Dalla Torre.
Der diplomatische Staatsakt endete mit einem Besuch im Bundestag, wo der Großmeister
in Begleitung von Großkanzler Albrecht Boeselager und dem Großhospitalier
Dominique de La Rochefoucauld-Montbel von Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble empfangen wurde. Zentrale Themen des Treffens waren Fragen der Migration
sowie die Rolle religiöser Organisationen bei der Friedensförderung. Der
Großmeister veranschaulichte einige der wichtigsten Aktivitäten des Malteserordens
im Nahen Osten, wie zum Beispiel in Syrien, Irak, Libanon und Palästina.
DIE MALTESER 1/2020 29
MALTESERÖSTERREICH
WENN DIE SALZBURGER
MIT DEN WIENERN …
Die Gruppe der Salzburger MALTESER in Wien mag Wien und die Wiener, denen das „Grantige“ nachgesagt wird. Deshalb
sind sie auch so gerne in der Bundeshauptstadt, wo sie als MALTESER aktiv sind, ihre Ausbildung und ihren
persönlichen Ursprung, haben die meisten von ihnen jedoch in Salzburg. Mit Salzburg immer noch stark verbunden
organisieren sie oftmals gemeinsame Aktivitäten mit den Salzburger MALTESERN.
Von Pia Hornung und Stefan Pichler
Das hat manchmal zur Folge, dass Dienste besonders
früh beginnen. Wie der Ausflug zum Schloss Laxenburg
beispielsweise. Nach einer kurzen, bequemen Bahnfahrt
erreichten wir das Schloss Laxenburg, dort wurden wir
von einem Bummelzug abgeholt. Während der Zugfahrt
konnten wir einen ersten Eindruck von der weitläufigen
Parklandschaft gewinnen. Unser Zug endete an der Fähre,
mit der wir den Schlossteich überquerten und unser
Ziel – die Wasserburg oder auch „Franzensburg“ – erreichten.
Nach einem Erkundungsgang durch die Burg mit Führung
durch den Habsburgersaal, den Waffensaal und
den Lothringersaal mit wunderschönen Glasmalereien
und Kunstgegenständen brachte man uns ins Verließ
– freilich nur zur Besichtigung. Danach gab es eine
kleine Jause im Restaurant Café Meierei auf der Burg.
Am Rückweg spazierten wir noch durch den Schlosspark
und genossen die Sonnenstrahlen dieses wunderschönen
Herbsttages.
Fortbildung in Erster Hilfe
Gerne nahmen wir das Angebot zur Fortbildung und Auffrischung
in Sachen Erste Hilfe in der Malteser-Zentrale
des Bereichs Wien wahr. Wir konnten wichtige Tätigkeiten
wie Wiederbelebungsmaßnahmen, Einsatz des
Defibrillators, Stillen von starken Blutungen und Anlegen
eines Druckverbands sowie Anwenden der richtigen
Transportgriffe ausgiebig üben.
Gemeinsamer Austausch
Last, but not least, traf sich unsere Gruppe mit den Wienern
bei einem gemeinsamen Gruppenabend. Unter sehr
reger Beteiligung konnten wir die aktuellen Dienste und
Veranstaltungen im Bereich Salzburg und im Bereich
Wien besprechen, aufeinander abstimmen und zu aktiven
Diensten sowie zur Teilnahme am Sommerfest im
Juni 2019 im Schloss Arenberg motivieren. Im August
trafen sich unsere Gruppen ein weiteres Mal im beliebten
Wiener Glacis-Beisl zur Planung eines Sonderdienstes
und weiterer Aktivitäten.
So macht Zusammenarbeit Spaß!
30
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
IHRE SPENDE SCHENKT SICHERHEIT!
MALTESER Care zählt seit November 2019 zu den spendenbegünstigten Organisationen in Österreich. Damit sind
Spenden, die ab dem Stichtag 6. November 2019 an MALTESER Care geleistet wurden, steuerlich absetzbar.
Für Schicksalsschläge oder plötzlich eintretende Lebensveränderungen,
zum Beispiel durch eine schwere Erkrankung
oder Unfälle, gibt es leider kein Frühwarnsystem.
Immer wieder stehen Menschen deshalb plötzlich und
vollkommen unerwartet vor Krisensituationen und pflegerischen
Herausforderungen für sich, ihre Familien oder
Freunde. In zahlreichen Fällen haben die Betroffenen keine
finanziellen Ressourcen, um die hohen Zusatzkosten, die
bei einer akuten Pflegebedürftigkeit entstehen, abdecken
zu können. Besonders tragisch sind die Fälle von Familien,
die plötzlich erfahren, dass ihr Kind an einer schweren Erkrankung
leidet. Für sie bricht zunächst eine Welt zusammen,
denn die Betreuung eines pflegebedürftigen Kindes
oder eines Jugendlichen zu Hause stellt die ganze Familie
vor enorme Aufgaben und sehr hohe Belastungen.
Von Susanne Wick
oder eine Entlastungspflege für einen pflegenden Angehörigen,
der bereits selbst am Ende seiner Kräfte angelangt
ist.
„Wir erleben in solchen Fällen bei den Betroffenen immer
wieder das Gefühl der Hilfslosigkeit, gepaart mit
Verzweiflung, Erschöpfung, Angst und der riesigen Last
des finanziellen Drucks. Diese Menschen wissen oft nicht
mehr ein und aus. Um dann schnell und unbürokratisch
reagieren zu können, benötigen wir finanzielle Unterstützung.
Mit Spendengeldern können wir den Betroffenen
wieder Sicherheit geben, sie können neuen Mut fassen
und zu Kräften kommen, um weiterzumachen und nach
vorne zu blicken“, sagt Helmut Lutz, Geschäftsführer von
Malteser Care.
Rasche und kompetente Hilfe
Malteser Care betreut und unterstützt seit vielen Jahren
Familien, in denen es Fälle von chronischen Erkrankungen
und schweren Behinderungen gibt und wo einfach
eine professionelle und einfühlsame Pflege notwendig
ist. Damit diese Hilfe möglich ist, benötigen wir Spendenmittel
– etwa für die Anschaffung spezieller Heilmittelbehelfe
und Rollstühle, Treppenlifte, die barrierefreie
Adaptierung des Badezimmers, einen dringend benötigten
Rehabilitationsaufenthalt nach einer Chemotherapie
Steuerlich absetzbar
Damit Ihre Spende an Malteser Care nicht nur den Betroffenen
hilft, sondern auch Ihre finanzielle Belastung
reduziert wird, haben wir uns um die steuerliche Absetzbarkeit
der Spendengelder bemüht. Seit November 2019
zählt Malteser Care zu den spendenbegünstigten Organisationen
in Österreich. Nutzen Sie bitte diese Chance
– spenden Sie für Bedürftige und verringern Sie damit
gleichzeitig Ihre eigene steuerliche Belastung!
Mehr Informationen: www.malteser.care
Mit Ihrer Hilfe können wir
… Kinder in schweren Krisensituationen
sicher betreuen
… Familien mit schwer kranken
Kindern, zu Hause entlasten
… Betroffene und deren
pflegende Angehörige
unterstützen
IHRE SPENDE SCHENKT SICHERHEIT!
Schenken Sie jenen Menschen Sicherheit die plötzlich und vollkommen unerwartet vor
Krisensituationen und pflegerischen Herausforderungen für sich oder ihre Familien stehen.
www.pixabay.com/user: Pexels www.pixabay/user: 2081671 www.pixabay.com/user: MabelAmber
MALTESER Care GmbH
1040 Wien, Margaretenstraße 22/3
Telefon: +43 1 361 97 88, E-Mail: office@malteser.care
MALTESER Care GmbH
AT50 1200 0515 8809 3019
BKAUATWW
Ein großes Vergelt‘s Gott und ein
herzliches Dankeschön für Ihre
Spende!
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AT50 1200 0515 8809 3019 +
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MALTESER Care-Spendenkonto:
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DIE MALTESER 1/2020 31
SICHERHEIT DURCH QUALITÄT
MALTESER Care wurde im Oktober 2019 vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege
und Konsumentenschutz das Qualitätszertifikat ÖQZ 24 verliehen. Die Organisation zählt damit
zu den ersten 15 zertifizierten Anbietern in der 24-Stunden-Betreuung in Österreich.
Das ÖQZ 24 ist ein nach den Richtlinien des Sozialministeriums
und der Wirtschaftskammer Österreich
entwickeltes Qualitätszertifikat für die 24-Stunden-Betreuung.
Organisationen, die über dieses Zertifikat verfügen,
zeichnen sich im Vergleich zu anderen Anbietern
durch folgende Vorteile aus:
• Die Bedarfserhebung vor Beginn einer Betreuung erfolgt
durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen.
• Während der laufenden Betreuung wird die Qualität
der Arbeit durch regelmäßige Pflegevisiten von dip-
Von Susanne Wick
lomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen
sichergestellt. Die Visiten finden mindestens einmal
im Quartal – bei höherem Pflege- und Betreuungsbedarf
entsprechend öfter – statt.
• Für etwaige Notfälle liegt ein klar definierter, umfassender
Notfallplan vor. Somit können alle Beteiligten
rasch reagieren. Im Verhinderungsfall der vermittelten
Personenbetreuer wird innerhalb von maximal
drei Tagen eine kompetente Vertretung organisiert.
• Die zertifizierte Organisation kümmert sich um rasche,
nachhaltige Lösungen bei auftretenden Differenzen
zwischen der betreuten Person und den Betreuungspersonen.
• Transparenz in den Verträgen und Leistungen ist gewährleistet.
• Die Rahmenbedingungen für die Tätigkeiten der Personenbetreuer
sind klar definiert.
Qualitätsvolle und stabile Betreuungssituation
Im Mittelpunkt der Richtlinien des Sozialministeriums
steht eine gelingende und stabile Betreuungssituation
für Klienten, Angehörige und Betreuungskräfte in Zusammenarbeit
mit den zertifizierten Organisationen.
Die zugrundeliegenden Leitwerte bilden mit den Ausübungs-
und Standesregeln für die Organisation von
32 DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
Personenbetreuung die Ausgangsbasis
des Qualitätsstandards.
Transparenz und Professionalität
Eine qualitäts-, personen- und serviceorientierte
Organisation achtet
auf die Ausgewogenheit der Interessen
zwischen Klienten, Angehörigen,
Betreuungskräften und der eigenen
Tätigkeit zum Wohle der betreuten
Person und zur Zufriedenheit aller
Beteiligten. Übernommene Verpflichtungen
werden nach den Grundsätzen
der Vertragstreue, Transparenz
und Professionalität erfüllt.
„Mit der Verleihung des ÖQZ-24-
Qualitätszertifikats sehen wir unsere
seit vielen Jahren qualitätsvolle und
bedürfnisorientierte Arbeit für unsere
Klientinnen und Klienten sowie
deren Angehörige und Familien eindrucksvoll
bestätigt. Das Zertifikat
ist eine Auszeichnung aller unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und gleichzeitig ein Auftrag, kontinuierlich
an der Erhaltung und Weiterentwicklung
der Qualität unseres
Angebots zu arbeiten“, freut sich
Helmut Lutz, Geschäftsführer von
Malteser Care.
Informationen zu MALTESER
Care: www.malteser.care
Informationen zur
Zertifizierung: www.oeqz.at
EIN SCHAUSPIEL
DER ANDEREN ART
Schnell ist man verleitet, sie als „organisierte Mafiabande“ abzutun.
Doch dass es auch ganz anders sein kann, hörte und sah man beim
„musikalischen Abend mit und über Roma“ am 20. November 2019 im
Schauspielhaus Salzburg.
Von Stefanie Lanzdorf
Der Sonderbotschafter des Ordens für Roma, Franz Salm-Reifferscheidt,
hatte eingeladen, um über die Lebensumstände der größten europäischen
Minderheit und über das Malteser-Projekt „Pauleasca“ zu informieren. Pauleasca
ist ein Dorf in Südrumänien. Seit zwei Jahren läuft dort unter der
Leitung von Anca Simu und Stefanie Lanzdorf ein Projekt zur lokalen Unterstützung
von Roma-Familien. Auf einem nun eigens angekauften Grundstück
wird demnächst ein Roma-Zentrum errichtet – das mittlerweile achte
der Malteser. Es bietet weiteren Roma-Familien mit ihren Kindern Perspektiven
für die Zukunft.
Tosender Applaus
Für die musikalische Umrahmung des außerordentlichen Abends im Schauspielhaus
sorgten 27 Romakinder mit 13 Lehrern aus dem ungarischen Musikprojekt
„Maltai Szimfonia“. Sie sind Teil jener rund 300 Romakinder aus
den Malteser-Zentren, die regelmäßig Musikunterricht erhalten und einander
immer wieder zu gemeinsamen Konzerten treffen. Bei ihrem Auftritt in
Salzburg erhielten sie tosenden Applaus von den Gästen – unter anderen von
Elisabeth Hintner, Bereichsleiterin des Malteser Hospitaldienstes Austria in
Salzburg, Erzabt Korbinian von St. Peter, Erzpriester Dimitru Vieziane von
der rumänisch-orthodoxen Kirche, Graf Winfried Henckel-Donnersmarck
von der Ordensregierung, Prinz Erich Lobkowicz, Präsident der deutschen
Assoziation des Malteserordens, Delegat Johannes Gruchmann-Bernau aus
Salzburg und Suzanne Harf, Protokollchefin der Salzburger Festspiele.
DIE MALTESER 1/2020
33
MALTESERÖSTERREICH
Salzburg
Wien
WELTTAG DER ARMEN
GANZ IM SINNE VON
PAPST FRANZISKUS
Anlässlich des dritten Welttags der Armen im November 2019 stellte der Souveräne Malteser-Ritter-Orden einmal
mehr sein eindrucksvolles Bemühen um die Hilfe für Bedürftige und den Dienst am Nächsten unter Beweis.
Familien, die gezwungen sind, ihr Land zu verlassen –
auf der Suche nach Existenzmöglichkeiten; Waisenkinder,
die ihre Eltern verloren haben oder durch brutale
Ausbeutung gewaltsam von ihnen getrennt wurden; junge
Menschen auf der Suche nach beruflicher Erfüllung,
denen der Zugang zu Arbeit durch eine kurzsichtige
Wirtschaftspolitik verwehrt wird; Opfer vieler Formen
von Gewalt, die bis in die Tiefe ihres Seins gedemütigt
werden: Auf all diese Menschen richtet Papst Franziskus,
und mit ihm der Malteserorden, seinen Blick.
„Die mehr als 80.000 Ehrenamtlichen, die weltweit im
Namen der Malteser tätig sind, gehen in die Zentren
der Städte, um warme Mahlzeiten verteilen. Sie wirken
in den von Krieg und Dürre geplagten Regionen Afrikas
und des Nahen Ostens, wo die Malteser Krankenhäuser
und medizinische Hilfsprogramme betreiben. Sie sind
entlang der wichtigsten Migrationsrouten tätig, um
den auf Schutz Angewiesenen Hilfe zu geben“, so Mal-
teser-Großhospitalier Dominique de La Rochefoucauld-
Montbel anlässlich des Welttags der Armen.
Spielend gegen die Armut
Auch die österreichischen Malteser zeigten an diesem
symbolischen Tag, auf welch vielfältige Art sie das ganze
Jahr über Dienst am Nächsten tun. In Tirol etwa wurde
ein spezieller Kinonachmittag für Malteser und Betreute
in der Bereichszentrale organisiert. Passend zum Thema
ging es um eine – übrigens wahre – Erfolgsgeschichte
eines Mädchens aus Uganda. Das Mädchen wächst in
einem afrikanischen Slum auf, kann weder lesen noch
schreiben und verkauft Mais. Zufällig trifft sie dabei auf
eine Gruppe von Schachspielern. Das Mädchen entpuppt
sich als Schachtalent, wird zur Profi-Schachspielerin und
spielt sich Stück für Stück aus der Armut.
Nächstenliebe statt Hoffnungslosigkeit
In Wien waren die Malteser an zwei neuralgischen
34
DIE MALTESER 1/2020
Haus Malta
MALTESERÖSTERREICH
Haus Malta
Wien
Tirol
Wien
Punkten der Stadt unterwegs. Sie verbrachten den
dritten Welttag der Armen am Praterstern und am
Schwedenplatz gemeinsam mit Menschen, die nach Gemeinschaft
suchen. Oft sind es Obdachlose, Drogenabhängige,
Asylsuchende, Jugendliche ohne Perspektive,
von der Gesellschaft im Stich Gelassene, die an diesen
Plätzen nach etwas Geborgenheit und Miteinander suchen.
Mit Keksen, Tee und berührenden Gesprächen
konnten die Malteser diesen Menschen den Tag mit
etwas Nächstenliebe versüßen und ihnen ein Stück
Hoffnung geben.
Begleitung in Krankheit und Einsamkeit
In Salzburg lenkten die Malteser am Welttag der Armen
den Blick der Öffentlichkeit auf die Armut, die infolge
von Krankheit entstehen kann. Krankheit geht häufig
Hand in Hand mit Einsamkeit und Gleichgültigkeit
der Mitmenschen, oft sogar der eigenen Familie. Der
Malteser Besuchsdienst bei den Barmherzigen Brüdern
in Salzburg versucht diese Form der Armut zu lindern.
Regelmäßig besuchen die freiwilligen Helfer einsame
Patienten, hören ihnen zu, reden mit ihnen, nehmen
Anteil an ihrem Schicksal und können ihnen so etwas
von ihrer Angst und Sorge nehmen.
Neue Lebensfreude durch gemeinsame Aktivitäten
Die burgenländische Delegation der Malteser nutzte
den dritten Welttag der Armen dazu, die Bewohner des
Hauses Malta mit einer besonderen Kulturaktivität zu
überraschen: Sieben Bewohner mit ihren Betreuern und
ihrer Animateurin Sonja Katzberger konnten die prachtvolle
Ausstellung „Caravaggio & Bernini“ im Kunsthistorischen
Museum in Wien besuchen. Nach einer kurzen
Einführung zum Leben und Wirken der beiden Künstler
machten sich die Besucher auf den Rundgang durch die
Ausstellung. Alle waren hellauf begeistert von den lichtdurchfluteten
Darstellungen Caravaggios und den ausdrucksstarken
Skulpturen Berninis. Bei einer abschließenden
Jause im Museums-Café wurden die imposante
Architektur und Ausstattung des Museums bewundert.
Hashtag: #welttagderarmen
15. November 2020 ist der
diesjährige Welttag der Armen
DIE MALTESER 1/2020 35
MALTESERÖSTERREICH
DANKE, ANGELA!
WILLKOMMEN, TITA!
Beim MALTESER Betreuungsdienst hat der Wechsel von 2019 auf 2020 nicht nur ein neues Jahr, sondern auch eine
neue Leitung gebracht.
Von Manuel Weinberger
„Jedes Ende hat auch einen Anfang.“ Diese Einsicht
tröstet und schmerzt zugleich, je nachdem, an welcher
Stelle man sich gerade befindet. Am 4. Dezember 2019
beendete Angela Thierry ihre langjährige Tätigkeit als
Leiterin des Malteser Betreuungsdienstes (MBD) und
übergab die Aufgabe an Tita Andras. Tita ist seit vielen
Jahren aktives Mitglied des Dienstes, dessen Ziel es ist,
durch regelmäßige Besuche die Einsamkeit alter und
kranker Menschen ein wenig leichter zu machen und
Abwechslung in ihren Alltag zu bringen.
Den Malteser Betreuungsdienst gibt es seit 56 Jahren.
Er wurde 1964 von Gabrielle Thun-Hohenstein gegründet.
Ab 1978 übernahm deren Schwiegertochter Marilda
Thun-Hohenstein für 20 Jahre die Leitung. Schließlich
folgte Angela Thierry für weitere 21 Jahre. „Ich habe
diese Aufgabe mit großer Begeisterung erfüllt und dabei
für die mir anvertrauten Menschen viel erreichen können.
Auch für mich sind diese Jahre ein großer Gewinn
in menschlicher Hinsicht, ich konnte reifen und viel lernen“,
so Angela Thierry.
Zeit schenken, Zuhören, Zuwendung geben
Angela Thierrys wertvolle Tätigkeit wurde im Rahmen einer
Heiligen Messe mit abschließender feierlicher Übergabe
gewürdigt. Das besondere Wirken des Malteser Betreuungsdienstes
strich Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn
mit folgenden Worten hervor: „Ich habe lange gebraucht,
bis ich die wahre Bedeutung des Betreuungsdienstes begriffen
habe, bis mir klar wurde, dass Zeit schenken, Zuhören,
Zuwendung geben – diese drei „Z“ – die wichtigsten
Dienste am Mitmenschen sind.“
In Tita Andras wurde eine bestens geeignete Nachfolgerin
für Angela Thierry gefunden. Tita engagierte sich bereits
mit 13 Jahren im Rahmen der Apostolisch- Marianischen
Schönstatt-Bewegung in Chile im sozialen Bereich. 2014
begann sie mit der Ausbildung und Tätigkeit im Malteser
Palliativdienst, seit 2015 ist sie Mitglied des Malteser
Betreuungsdienstes. „Dem Nächsten in Liebe begegnen“
ist für Tita Andras selbstverständlich und jener Leitsatz,
nach dem sie persönlich sehr überzeugend lebt.
Liebe Angela, herzlichen Dank für Deine jahrelange,
unermüdliche Tätigkeit im Dienste des Nächsten!
Liebe Tita, willkommen in Deiner neuen Funktion –
alles Gute und Gottes Segen!
36
DIE MALTESER 1/2020
DER ARLBERG
DARF UNS NICHT TRENNEN
Von Verena Trentini
Nachdem unsere Delegation jenseits des Arlbergs erfreulichen
Zuwachs erhalten hat, war es jetzt für die Tiroler
Malteser hoch an der Zeit, den Kollegen im Ländle einen
Besuch abzustatten. Unter der Leitung von Verena
Trentini begaben sich neun von uns bei traumhaftem
Herbstwetter ins Nachbarbundesland, wo wir bereits in
Klösterle willkommen geheißen wurden.
Nach der Besichtigung der Kirche – übrigens dem letzten
Kirchenbau von Clemens Holzmeister – und einer
Führung durchs Heimatmuseum ging es über die Grenze
nach St. Gallen. Dort war für uns ein ausgedehnter Besuch
der Stiftskirche und der Stiftsbibliothek mit ihren
mittelalterlichen Schriften aus dem elften und zwölften
Jahrhundert organisiert.
Zeichen der Zusammengehörigkeit
Am nächsten Tag, dem Gedenktag unseres Ordensgründers,
wurden wir in der Zisterzienserabtei Mehrerau von
Abt Vinzenz und der Delegation der Ritter vom Heiligen
Grab von Jerusalem empfangen. Gemeinsam mit Mitgliedern
des Malteser Hospitaldienstes und Betreuten
feierten wir die Heilige Messe. Dabei hob der Abt in der
Begrüßung die Verdienste beider Orden hervor. Eine anschließende
Agape auf Einladung der Grabesritter gab
Gelegenheit für anregende Gespräche.
Diese Reise war ein wichtiges Zeichen für die Zusammengehörigkeit
der Delegation Tirol-Vorarlberg. Ein herzliches
Danke an Theresia und Bernhard Anwander für die
hervorragende und reibungslose Organisation!
DIE MALTESER 1/2020 37
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER BETREUUNGSDIENST
BENEFIZABEND – MÜTTERLICHE BRIEFE UND
EIN LEISER ABSCHIED
Einen berührenden Gedankenaustausch stellen die „Geheimen
Briefe von Maria Theresia mit ihrer Tochter Marie
Antoinette“ dar, die von Schauspielerin Barbara Gassner
und ihrer Kollegin Karola Niederhuber im Haus Hofmannsthal
vorgetragen wurden. Musikalisch umrahmt
und begleitet wurde die spannende Lesung am Klavier
von unserem Ordensbruder László Kövi. Die Künstler
haben sich ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache
gestellt, dafür ein ganz herzliches Vergelt’s Gott.
Bundesleiterin Angela Thierry fand herzliche, wenn
auch wehmütige Begrüßungsworte, da es für sie ein leiser
Abschied in dieser Funktion war, denn im Dezember
2019 hat sie die Leitung an Nachfolgerin Tita Andras
übergeben. In einer spontanten „Laudatio“ von Botschafterin
i. R. Uta Mayer-Schalburg wurde der unermüdliche,
verdienstvolle Einsatz von Angela Thierry nochmals in
Erinnerung gerufen und durch einen großen Applaus unterstrichen.
Basenretreats
• 6 Übernachtungen im Schloss hotel Mailberg
• 7 Fastentage (Basensuppen, Gemüse- und Obstsäfte, Tees)
• 2x täglich Yogatraining (Hatha-Yoga und Yin-Yoga für Anfänger
und für Fortgeschrittene)
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38
DIE MALTESER 1/2020
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MALTESERÖSTERREICH
WARMES ESSEN UND HERZENSWÄRME
Dem Nächsten dienen: Schwester Paula macht es auf unwiderstehlich liebevolle Weise vor – Tag für Tag, Woche für
Woche, Jahr für Jahr. Ihr „Arbeitsplatz“ ist der Elisabethinen-Konvent in Wien.
Von Elena Rumpf-Zafra
Wien, dritter Bezirk. Am Eingang zur Ungargasse 3
hängt ein unscheinbares Schild mit der Aufschrift
„Elisabethbrot“. Dahinter versteckt sich die älteste Suppenküche
Wiens. Seit der Gründung des Elisabethinen-
Konvents in Wien im Jahr 1710 betreiben die Ordensfrauen
diese Einrichtung. Seit 2005 befindet sie sich am
aktuellen Standort.
Die Lebensmittel stammen allesamt aus großzügigen
Spenden. Eine Kooperation mit Supermärkten, eine
Partnerschaft mit einer Großküche und viele Einzelspenden
tragen dazu bei, dass das Elisabethbrot auch
weiterhin für viele Menschen in Wien ein Ort bleiben
kann, an den sie täglich gerne kommen, um sich zu stärken
und ein Stück Geborgenheit bei Schwester Paula zu
finden.
Schwester Paula ist seit vielen Jahren die gute Seele des
Elisabethbrots. Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen
kümmert sie sich in vielen ehrenamtlich geleisteten
Arbeitsstunden um die Versorgung von bedürftigen
Menschen mit Speis und Trank. Dabei ist es Schwester
Paula ein großes Anliegen, die Gastfreundschaft hochzuhalten.
Und diese Gastfreundschaft wird täglich von
bis zu 80 Menschen gerne angenommen. Egal, aus welchem
Grund sie das kostenlose Essen brauchen, sie sind
herzlich willkommen.
Vom OP-Saal zum „Lieslbrot“
Schwester Paula ist im Februar 1960 von Linz nach Wien
ins Kloster der Elisabethinen übersiedelt. Es war, wie sie
sagt, immer schon ihr Wunsch, ihre Berufung, der Mission
zu dienen – und zwar in der Heimat. Um die Mission
zu leben, müsse man nicht erst ins Ausland. Auch in
Österreich gebe es genug zu tun. So war Schwester Paula
47 Jahre in Wien als geistliche OP-Schwester tätig und
hat gemeinsam mit ihrer Schwester Dominika 2005 eine
langjährige Tradition der Elisabethinen – das Elisabethbrot
– aufgegriffen.
An den Start des Elisabethbrots in der Ungargasse 3
erinnert sich Schwester Paula noch sehr gut. Damals
war entscheidende Hilfe von ihrem Chef und Oberarzt
gekommen, mit dem sie lange Zeit gemeinsam Dienst
im Operationssaal versehen hatte. Dieser Arzt feierte
seinen 50. Geburtstag und wollte anstelle von Geschenken
lieber Spenden für den Auf- und Ausbau des „Liesl-
DIE MALTESER 1/2020 39
ots“. Die Spenden fielen großzügig aus, und so konnte
Schwester Paula gemeinsam mit Schwester Dominika
– ihrer Ordensschwester und zugleich auch leiblichen
Schwester, die bei den Elisabethinen als Generaloberin
und Röntgenassistentin tätig war – mit dem „Lieslbrot“
starten.
Seither hat sich die Zahl derer, die Schwester Paula bei
ihrer täglichen Mission unterstützen, vervielfacht. So
beliefert zum Beispiel das Catering-Unternehmen Amon
Schwester Paula schon in zweiter Generation einmal pro
Woche mit rund 80 Portionen Mittagessen. Die Küche
des Herz-Jesu-Krankenhauses, umliegende Geschäfte
und Bäckereien stellen Brot, Aufstriche, Obst und vieles
mehr zur Verfügung. Somit gibt es täglich – bis auf
Mittwoch – für Menschen, die kein Dach über dem Kopf
haben oder sich keine warme Mahlzeit leisten können,
das Elisabethbrot. (Seit Jänner 2020 ist das „Lieslbrot“ an
Sonn- und Feiertagen geschlossen.)
Liebevoll und umsichtig
Es ist berührend, Schwester Paula bei der Zubereitung
der Mahlzeiten zuzusehen. Zwar darf sie bei Elisabethbrot
aus gewerberechtlichen Gründen nichts Frisches
kochen, doch die zugelieferten Essensportionen werden
regelmäßig mit frischem Obst ergänzt. Liebevoll teilt
Schwester Paula die köstlichen Früchte in gleich große
Portionen und füllt sie in fein säuberlich ausgewaschene,
wiederverwendbare Becher. Brote werden mit frischen
Gurken- und Paprikastückchen belegt und als Vorspeise
gemeinsam mit Obst angeboten. Danach gibt es ein warmes
Essen mit Beilage, dazu Wasser und Tee, anschließend
eine Mehlspeise.
Erst wenn der Magen voll ist, sich alle gut gewärmt und
erholt haben, lässt Schwester Paula ihre Gäste gehen. Viele
von ihnen nehmen sich aus dem Brotkorb noch etwas
mit, sodass sie abends zumindest trockenes Brot zu essen
haben, wenn sich keine andere Möglichkeit für ein „richtiges“
Abendessen findet.
Treue Kooperationspartner
Neben Essensspenden freut sich Schwester Paula über
Sach- und Geldspenden. Mit dem Gymnasium in Purkersdorf
gibt es zum Beispiel schon seit 1980 eine Kooperation.
Mit dem, was über diesen Weg gesammelt wird,
können dringend erforderliche Dinge für Obdachlose
angeschafft werden. Sie werden hübsch verpackt am
Heiligen Abend all jenen, die zum Elisabethbrot kommen,
als Weihnachtsgeschenk überreicht.
Die Gäste vom „Lieslbrot“ sind vorwiegend Männer, daher
wird vor allem Männerbekleidung benötigt – insbesondere
für den Winter. Jede wärmende, wasserabweisende
Jacke, jede Haube, jeder Schal, jedes Paar intakte Winterschuhe
sind mehr als willkommen. Solche Sachspenden
können jederzeit an der Pforte der Elisabethinen oder zu
den Öffnungszeiten beim „Lieslbrot“ in der Ungargasse
abgegeben werden.
Hilfe von den MALTESERN
Für jede Suppenküche benötigt Schwester Paula mehrere
Helfer. Sie stehen ehrenamtlich zur Verfügung. Einen Tag
pro Woche übernehmen die Malteser diesen Hilfsdienst.
Sie unterstützen bei der Zubereitung, bei der Essensaus-
40
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
gabe, beim Abwaschen und beim Aufräumen. Und natürlich
kommen sie bei diesen Tätigkeiten auch mit den Gästen
vom „Lieslbrot“ ins Gespräch. Sie hören ihnen zu, sie
trösten, sie geben ihren Gästen das Gefühl, dass hier ein
Platz für sie ist, an dem sie willkommen sind.
Schwester Paula hat während all der Jahre, die sie für das
Elisabethbrot arbeitet – Tag für Tag, Woche für Woche
– schon viel gehört und gesehen. Dennoch ist sie unermüdlich
immer wieder aufs Neue für ihre Gäste da. Sie
kümmert sich um all diese Menschen, die nichts haben,
sie versorgt sie, koordiniert Helfer und Essensspenden.
Sie ist voll in ihrer Mission.
Persönliche Bedürfnisse, Interessen oder gar Reisen sind
für die nach wie vor engagierte Ordensschwester kein
Thema. Das „Lieslbrot“ geht eben vor. Dafür hat Schwester
Paula einen Wunsch: Sie wünscht sich, dass in Wien
mehr Gasthäuser übriggebliebenes Essen an Obdachlose
ausgeben. Das wäre doch eine tolle Kombination aus
Nächstenliebe und Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln,
die uns nicht selbstverständlich gegeben sind.
Liebe Schwester Paula, möge Ihr Wunsch in Erfüllung
gehen! Die Malteser werden gern ihren Teil dazu beitragen!
Du willst dich einbringen und den
„MALTESER Lieslbrotdienst“ unterstützen?
„MALTESER Lieslbrot-Dienst“,
jeden Donnerstag, von 10 bis 15 Uhr.
Zur Mitarbeit bitte im internen Dienstprogramm
eintragen.
Spenden: Für Essens- und Sachspenden bitte um
Kontaktaufnahme unter: presse@malteser.at
MALTESERORDEN
ÜBERLEBENS-
WICHTIGE HILFE
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2019
wurde in einer „Langen Nacht der Solidarität“ im Rahmen
eines Benefizabends im Stephansdom Geld zugunsten
der Malteser Aidshilfe gesammelt.
Von Katharina Stögner
Unter der Regie des Vereins LIFE+ gestalteten Künstler
und Stars wie Conchita Wurst, Cesar Sampson, Martin
Haselböck und Dorretta Carter sowie die Blechbläser
der Bruckner Universität Wien und der Dommusik Wien
St. Stephan einen Abend mit musikalischen Darbietungen
und Lesungen.
Kardinal Christoph Schönborn und Hausherr Toni Faber
hatten damit den Dom bereits zum dritten Mal für eine
Aids-Charityveranstaltung geöffnet. „Gott will, dass
keine und keiner sich ausgeschlossen fühlt. Er will, dass
alle sich geborgen fühlen“, sagte Kardinal Schönborn in
seinen einleitenden Worten. Er dankte „allen, dass sie
ein großes Herz haben und die Menschen nicht vergessen,
die unsere Hilfe brauchen“.
Die Einnahmen des Events kommen dem Malteser-Aids-
Hospiz der „Brotherhood of Blessed Gerard“ in der südafrikanischen
Region KwaZulu-Natal zugute. Die Einrichtung
wird vom deutschen Benediktinerpater Gerhard
Lagleder geleitet. Mit seinem Team kümmert sich der
Pater um rund 700 Patienten, meist Frauen und Kinder,
deren regelmäßige Versorgung mit HIV-Medikamenten
für antiretrovirale Therapien überlebenswichtig ist.
DIE MALTESER 1/2020 41
RHODOS 2019
MEHR ALS NUR EINE REISE?
187 Pilger – MALTESER, Betreute und Freunde – machten sich in der Allerheiligenwoche zum zweiten Mal nach
2012 auf den Weg nach Rhodos. Hier war der Orden von 1048 bis 1291 ansässig, 1310 entstand auf Rhodos der
Ordensstaat. Die Reise führte auch zu den Spuren der Antike und des Völkerapostels Paulus. „Der kürzeste Weg
zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ war das Motto dieses Urlaubs mit Gott.
In den Malteser Hospitaldienst Austria habe ich ja eigentlich
nur eingeheiratet, aber dennoch durfte ich mit
meiner lieben Frau Karin als „Quotendeutscher ehrenhalber“
an dieser unvergesslichen Erfahrung teilhaben.
Auf den allerersten Blick schien es eine etwas zusammengewürfelte
Reisegruppe zu sein, die sich nach Rhodos
aufgemacht hatte, jenem Ort, an dem die Malteser
zwischen 1310 und 1522 ihren Sitz hatten, bevor sie
dann auf die Insel Malta weiterzogen. Das Herz der Reisegruppe
waren natürlich die 46 Betreuten, von denen
circa drei Viertel auf den Rollstuhl angewiesen waren.
Drumherum wuselten zehn lebensfrohe Kinder, die teilweise
nicht nur die fabelhafte Kirchenmusik des Malte-
Von Michael von Brauchitsch
ser-Chores unterstützten, sondern auch brave Messdiener
waren und besonders gute Laune verbreiteten. Auch
42
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
die 60 Pilger unterstützten, wo es hilfreich war. Eine
besondere Bereicherung waren die Seelsorger unserer
Reisegruppe, die nicht nur in ganz besonderer Weise ihren
priesterlichen Dienst verrichteten, sondern auch als
anpackende und fürsorgliche Malteser beeindruckten.
Altstadt und als großes Zeugnis der Malteser in Rhodos
das „neue“ Hospital, in dem die Ordensmitglieder die
Kranken in aufopferungsvoller Weise pflegten. Ein Platz
für den Altar im Krankensaal verweist noch heute auf
das Fundament der Malteserspiritualität, dem Herrn
im Kranken zu begegnen. Spannende Vorträge über
die Geschichte des Ordens oder Besonderheiten der Sehenswürdigkeiten
machten unsere Reise auch zu einem
kulturellen Genuss.
MALTESER reisen nicht, MALTESER pilgern
Malteser reisen nicht, Malteser pilgern – und so pilgerten
wir zum Berg Philermos, auf dem in der Zeit
der Malteser auf Rhodos die Ikone der Gottesmutter
Professionelle Logistik
Unübersehbar und engagiert leisteten die 71 Mitglieder
des Malteser Hilfsdienst Austria gut gelaunt, professionell
und unter großem Einsatz auf wundervolle Weise
ihren Dienst. Das Logistikteam, eine Gruppe junger
Malteser, tauchte mit seinem Bus immer dort auf, wo
sie gerade gebraucht wurden. Sie bauten nicht nur die
Altäre für die Feldmessen auf, sondern konnten auf freiem
Gelände auch einmal alle zur Cocktailparty einladen.
Dem Trageteam war keine Treppe zu eng oder steil, von
Zauberhand schwebten die Rollstühle mit den Betreuten
über jedes Hindernis.
Die Sonne schien, Rhodos zeigte sich von seiner schönsten
Seite und die Reise war von der Verantwortlichen
großartig organisiert worden. Die Einsatzleiter hatten
stets alles im Griff und konnten sich auf die mitreisenden
Ärzte, ihre Teamleiter sowie jedes Teammitglied
verlassen. Wir besuchten unter anderem den Großmeisterpalast,
den Hafen, auf Einladung der französischen
Honorarkonsulin die „Auberge de France“, die alte Pilgerherberge
in der Ritterstraße, die Akropolis von Rhodos,
die Ausgrabungen von Kamiros, die mittelalterliche
aufbewahrt wurde. Die Verehrung dieser Ikone ist den
Maltesern seither sehr wichtig. Im antiken Theater der
Akropolis von Rhodos versammelt folgten wir gespannt
unserem Bischof Stephan Turnovszky, der in einer mitreißenden
Katechese ausgehend von Schillers Ballade
„Der Drache von Rhodos“ zum Thema Gehorsam sprach.
Neben der Pauluskapelle in Lindos, also an der Stelle,
an der der heilige Kirchengründer wohl auf seiner Reise
eine Nacht verbrachte, hörten wir eine tiefgehende
Katechese über den Heiligen Paulus. Daneben war eine
wundervolle Bucht, die zum Baden einlud. Nicht nur
Esel standen allen zum Proberitt zur Verfügung, sondern
ein Tauchlehrer bot sich spontan an, mit seinem
Boot den ganzen Nachmittag viele Gäste zu einer Rundfahrt
an der bezaubernden Küste einzuladen.
DIE MALTESER 1/2020 43
Eindrucksvolle Feldmessen
in der Schönheit der Insel oder an der Küste ließen das
Urlaubsreisen und das Pilgern verschmelzen. „Urlaub
mit Gott“ wurde spürbar, wenn beim Blick über die
Landschaft unter irgendeinem Baum unsere Priester die
Beichte hörten oder die Krankensalbung würdevoll mit
dem Blick auf das blaue Mittelmeer gespendet wurde.
„Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“
stand vielleicht unnötigerweise auf jeder Seite
des liebevoll und informativ gestalteten Pilgerbuches.
Es wurde gelächelt und gelacht, nicht nur von der Reisegruppe,
sondern auch von den wundervollen Rhodiern,
die uns als Mitarbeiter des Hotels, in Gaststätten und
Sehenswürdigkeiten begegneten.
Begegnung zweier Bischöfe
Eine besonderer Moment war der Empfang durch den
Metropoliten von Rhodos, Kyrillos II. Bei seinem Gegenbesuch
im Hotel überreichte er als Zeichen der brüderlichen
Verbundenheit unserem Bischof Stephan ein
Brustkreuz – eine wundervolle Geste.
Alle sind MALTESER
War es wirklich einfach eine zusammengewürfelte Reisegruppe
oder waren nicht einfach alle wirkliche Malteser,
ob im oder neben dem Rollstuhl? War es nicht
deshalb eine Erfahrung der Harmonie und der Gemeinschaft,
weil alle im Geiste der Malteser miteinander
umgingen? Die Tage in Rhodos waren so viel mehr als
eine Reise!
44
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
Vorbild sein?
Teile deinen persönlichen #glaubandich Moment auf:
#glaubandich
DIE MALTESER 1/2020 45
MALTESERÖSTERREICH
KINDERHILFE
MOMENTE DES GLÜCKS
Was wäre die MALTESER Kinderhilfe ohne die großzügigen Spenden, die regelmäßig gesammelt und übergeben werden? Ein
großes Dankeschön an alle, die 2019 nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Geldbörse für das Hilde Umdasch Haus geöffnet haben!
Im Hilde Umdasch Haus der Malteser Kinderhilfe erhalten
Kinder und Jugendliche mit schweren Erkrankungen
oder lebensverkürzenden Diagnosen außergewöhnliche
Unterstützung. Rund um die Uhr werden sie von professionellem
Personal und kompetenten, freiwilligen Helfern
betreut und optimal versorgt. Damit das so bleiben
kann, braucht es finanzielle Mittel, die dank der Großzügigkeit
vieler Spender immer wieder im Rahmen von karitativen
Aktionen gesammelt werden. Hier ein paar der
Highlights von 2019 im Rückblick.
Von Petra Hellmich
Die Politikerin kam als Privatperson, um sich eingehend
über das Haus und seine Bewohner zu informieren. Sie
zeigte sich tief beeindruckt von der Arbeit und Organisation
im Haus und stellte interessiert Fragen. Vor allem
nahm sie Anteil am Schicksal der Kinder, zu denen
sie sich ganz ungezwungen dazusetzte, um mit ihnen zu
spielen – eine echte „Landesmutter“ eben.
Musik aus Neuhofen
Jedes zweite Jahr veranstaltet die Musikschule Neuhofen
ein Weihnachtskonzert. 2019 wurde anstelle
von Eintrittskarten um eine Spende für die Malteser
Kinderhilfe ersucht. Diese Beträge sowie der Erlös aus
dem Buffetverkauf in Höhe von insgesamt 715,50 Euro
kamen der Kinderhilfe zugute. Persönlich überreicht
wurde das Geldgeschenk von Zoltan Pito, dem Leiter
der Musikschule.
Das Runde muss ins Runde …
… hieß es bei einem sommerlichen Benefiz-Fußballgolf-
Turnier des Clubs Niederösterreich. Zahlreiche Mitglieder
waren im Diamond Country Club Atzenbrugg angetreten,
um für den guten Zweck zu spielen.
Besuch von der „Landesmutter“
Hohen Besuch im Hilde Umdasch Haus mit wunderbaren
Geschenken zum Spielen gab es von Johanna Mikl-
Leitner, Niederösterreichs beliebter Landeshauptfrau.
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DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
Das Engagement der Gäste zahlte sich aus. Ein Teil des
Erlöses – nämlich ganze 5.000 Euro – konnten von Club-
Niederösterreich-Geschäftsführerin Theres Friewald-
Hofbauer gemeinsam mit Fußballlegende Anton „Toni“
Pfeffer und dem Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer,
Peter Engelbrechtsmüller, in feierlichem Rahmen
dem Hilde Umdasch Haus übergeben werden.
Pädagogische Förderung vom Sportklub Ertl Glas
Ein vorweihnachtliches Geschenk für die Malteser
Kinderhilfe gab es Anfang Dezember 2019 vom Sportklub
Union Ertl Glas Amstetten. Teammanager Thomas
Hinterndorfer überreichte eine Spende von 350 Euro.
Diese Summe war im Zuge der Klubweihnachtsfeier gesammelt
worden. Mit dieser Spende konnte bereits ein
spezielles Therapiegerät zur pädagogischen Förderung der
Bewohner des Hilde Umdasch Hauses angeschafft werden.
„Jeder Euro hilft“
Unter diesem Motto stand ein Werbeartikel-Flohmarkt,
den die Belegschaft des renommierten Stahlproduktionsunternehmens
voestalpine Böhler Profil zugunsten der
Malteser Kinderhilfe veranstaltet hat. Insgesamt wurden
1.500 Euro erlöst. Dieser Betrag wurde Anfang Dezember
in Form eines Schecks im Hilde Umdasch Haus übergeben.
Auch er trägt dazu bei, wichtige Therapiebehelfe
anzuschaffen und dadurch schwer kranken Kindern und
Jugendlichen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Zum dritten Mal „Laufend geholfen“
Der mittlerweile schon traditionelle Kinderhilfelauf in
Amstetten trug auch 2019 wieder entscheidend dazu bei,
den finanziellen Aktionsradius der Malteser Kinderhilfe
zu erweitern. Egal, ob laufend, walkend oder spazierend:
Ganz Amstetten war auf den Beinen, um mit dem Startgeld,
den Mitteln der Sponsoren vorab und den freiwilligen
Spenden vor Ort schwerkranken Kindern sowie Jugendlichen
und deren betroffenen Familien zu helfen.
Diesmal kamen mehr als 28.000 Euro zusammen – eine
rekordverdächtige Summe.
Ertragreicher Kekserlmarkt
Auch 2019 fand in bewährter Manier der Kekserlmarkt
im Hilde Umdasch Haus der Malteser Kinderhilfe statt –
DIE MALTESER 1/2020 47
MALTESERÖSTERREICH
Mit Vollgas gespendet
Außergewöhnliche Unterstützung kam im vergangenen
Jahr durch den österreichischen Bergmeister im Motorradrennen
Andreas Gangl. Nach mehreren Stürzen mit
heftigen Verletzungen postete er auf Facebook: „Nach
meinen Crashes heuer in Hengelo und Isola del Liri hab’
ich mich als ärmsten Menschen der Welt gefühlt … schwer
verletzt und enttäuscht, Motorrad zerstört … einfach am
Boden. Hatte viel Zeit zum Nachdenken …
zum ersten Mal in einem wohlig beheizten Zelt im Garten.
Viele Schulen aus der Umgebung beteiligten sich an dieser
Benefizveranstaltung: Die BafEP Amstetten und die
Musikschule Amstetten gestalteten das weihnachtliche
Musikprogramm. Die HLW verwöhnte die Besucher mit
köstlicher Gulasch- und Linsensuppe sowie dem selbstgebrauten
HLW-Bier, und das Pädagogenteam des Hilde
Umdasch Hauses betrieb eine Kinderbackstube. Weitere
Schulen wie die FS, ALW und HLW der Franziskanerinnen,
die HAS/HAK Amstetten, die LFS Gießhübel, die
NMS Amstetten und die NMS Mauer verkauften selbstgemachte
Weihnachtskekse zugunsten des Hauses. Das
Ostarrichi-Gymnasium hatte seine Weihnachtskekse
bereits am Elternsprechtag für die Malteser Kinderhilfe
verkauft und den Erlös dieses Projektes von 1.130 Euro
als Spende übergeben, der Kekserlmarkt konnte einen
Reinerlös von rund 3.800 Euro erzielen. Ein großartiges
Ergebnis! Das beste Vanillekipferl wurde dieses Jahr von
der HAS/HAK Amstetten gebacken und durch die prominent
besetzte Jury – KR Hilde Umdasch, Bürgermeisterin
Puchebner, Geschäftsführer Olivier Loudon und Leiterin
Petra Hellmich – gekürt.
Es gibt Menschen mit ‚echten‘ Sorgen und die aus gesundheitlichen
Gründen unsere Hilfe brauchen!“ Gangl
startete unter dem Titel „Rennlederverkauf“ eine Charity-Aktion
zur „Unterstützung der Kids im Hilde Umdasch
Haus Amstetten – tolle Einrichtung mit einfühlsamen
Menschen“. Die Aktion ergab stattliche 1.500 Euro.
Backzutaten und Rezepte
Mit einer Geldspende von 5.000 Euro sowie einem riesigen
Geschenkkorb mit Backzutaten für köstliche Weihnachtskekse
überraschte die Geschäftsführung von
Interspar anlässlich der Eröffnung einer neuen Filiale Anfang
Dezember die Bewohner des Hilde Umdasch Hauses.
Mit der Spende wurden bereits wichtige Behelfsmittel
und spezielle Spielzeuge angekauft, die den Kindern ihren
Lebensalltag erleichtern sollen.
48
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERÖSTERREICH
Frisch vom „Naschmarkt“
Sehr beeindruckt von der „Normalität
des Alltags“ und dem „würdevollen und
achtsamen Umgang“ mit den Bewohnern
des Hilde Umdasch Hauses zeigten
sich die Schülerinnen und Schüler
der Klasse 3C des Stiftgymnasiums
Melk bei ihrem Besuch Ende Jänner.
Bereits im Dezember davor hatte
die Klasse im Rahmen ihres „Naschmarkts“
Geld für die Malteser
Kinderhilfe gesammelt. Die beachtliche
Summe von 620 Euro wurde nun
nach einer ausgiebigen Führung durch
das Hilde Umdasch Haus im Beisein
von Klassenlehrerin Karin Lödl feierlich
überreicht.
Im Namen der Malteser Kinderhilfe
sagen wir allen Spendern, Sponsoren,
Förderern und Unterstützern
ein herzliches „Vergelt’s Gott“! Mit
Ihren Ideen und Ihrem Engagement
tragen Sie dazu bei, kranken Kindern
und Jugendlichen ihr nicht einfaches
Alltagsleben ein Stückchen zu
erleichtern.
www.malteser-kinderhilfe.at
GEMEINSAM FEIERN
IM HAUS MALTA
Sie haben eine lange Tradition und sind etwas ganz Besonderes: die
Hausfeste anlässlich der katholischen Feiertage im Haus Malta. Wir
freuen uns schon auf das nächste Mal!
Von Ulrich Glaunach
Die Bewohner des Hauses Malta wissen die kirchlichen Höhepunkte des
Jahreskreises zu feiern – vor allem Weihnachten ist jedes Jahr ein besonderer
Moment. Zum Fest der Liebe soll schließlich niemand einsam sein,
sondern sich im Kreise Gleichgesinnter geborgen fühlen.
Umso schöner ist es, dass sich über die Jahre spezielle Traditionen etabliert
haben. So gehört zu einem Fest im Haus Malta beispielsweise ein Vortrag
von Abt Gregor Henckel Donnersmarck dazu, oder das auswendig rezitierte
Weihnachtsevangelium durch Frau Botschafterin Uta Mayer-Schalburg,
oder das besondere Essen, das Küchenchefin Andrijana F endrych mit ihrem
Team jedes Mal auf den Tisch zaubert.
Und immer wieder gibt es auch außergewöhnliche Highlights – zum Beispiel
ein spontanes Klavierkonzert von Matthew Emanuel Hentosz, dem
aus Kanada stammenden Zivildiener im Haus Malta. Für all diese wunderbaren
Feiern sagen wir herzlich danke und freuen uns schon auf das
gemeinsame Osterfest!
www.hausmalta.at, www.ordenshaus.at
DIE MALTESER 1/2020 49
Die Malteser-Zeitung 2_2019_ok.indd 1 21.06.19 16:49
Die Malteser-Zeitung 1_2019_End-ok.indd 1 19.03.19 16:27
MalteserZeitung 3_2019 ok.indd 1 19.11.19 15:27
RUNDSCHAU
Falls Sie, Ihre
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Senden Sie einfach eine
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zeitung@malteser.at
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Die
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Die
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Ausgabe 1/2019
EIN STANDORT MIT
Ausgabe 2/2019
CARAVAGGIO & BERNINI
CARAVAGGIO & BERNINI
MALTESER Private Preview
12. Oktober 2019, 19 Uhr
Kunsthistorisches Museum Wien
MALTESER Private Preview
12. Oktober 2019, 19 Uhr
Kunsthistorisches Museum Wien
Die
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Ausgabe 3-4/2019
MALTESER-Pilgerfahrt ins Heilige Land
Christliche Werte in der Politik
Welttag der Armen
Rom: Neue Ordensregierung
Integration durch Empowerment
Neu: Zentrum für Menschen im Alter
Liebe Leserinnen und Leser,
„Die MALTESER“ ist traditionell gratis und
soll es auch bleiben.
Denn es ist uns ein Anliegen, Sie über unsere
Arbeit umfassend zu informieren. Doch die
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MALTESER Hospitaldienst Austria,
Kennwort „Zeitung“
AT65 2011 1800 8087 0800
50
EMT-Training und Bundesübung in Steyregg
30 Jahre Mauerfall Berlin: Festakt für die Freiheit
Hochschule Heiligenkreuz: Gelebter Glaube
Spenden an den MALTESER Hospitaldienst sind von
der Steuer absetzbar!
DIE MALTESER 3-4/2019
Wien Mitte, Landstraßer Hauptstraße 4a, ein geschichtsträchtiger
Standort. Die Elisabethinen Linz-Wien entwickeln
hier gemeinsam mit dem Souveränen Malteser-
Ritter-Orden und dem Franziskus Spital ein vielfältiges
Angebot für Menschen im Alter.
Von Michaela Vogl
Die Elisabethinen besiedeln die Ungargasse
Im Jahre 1709 kommen drei Elisabethinen aus Graz in
der Wiener Vorstadt an. Ihr Auftrag: Die Gründung des
Wiener Konvents. Und so stärken sie sich zunächst unter
dem Maulbeerbaum, der auch heute noch als Wiener Naturdenkmal
Nr. 4 sein grünes Dach im Innenhof ausbreitet,
um die nächsten Schritte zu setzen. Die Elisabethinen
besiedeln zunächst ein Haus in der Ungargasse, ehe die
Fürstin Montecuccoli Gründe in der Landstraße erwirbt,
die den Ordensschwestern bis heute als Zuhause dienen.
Der Orden wächst, Gründe werden zugekauft, Wiens
RUNDSCHAU
GESCHICHTE
Menschen eingeht und in einem „Haus“ flexibel verschiedenste
Unterstützungsleistungen anbietet.
Der Standort „Franziskus Spital“ vereint
Die älteste Institution des Hauses, das „Franziskus Spital“,
vereint interne und Palliativmedizin sowie eine akutgeriatrische
Station. Die „Rehab Wien Mitte“ ist auf physikalische
Therapien spezialisiert und ab 2021 wird das Angebot
durch die neue Übergangspflege „St. Elisabeth“ und
das „Malteser Ordenshaus“ komplett.
erstes Frauenspital wird errichtet. Erst die Flutkatastrophe
im Jahr 1741 stellt die „Lieserl’n“ vor die nächste
große Aufgabe. Das Gebäude ist in Mitleidenschaft gezogen
und muss erneuert werden. Franz Anton Pilgram erhält
den Auftrag Kloster, Kirche und Spital neu zu errichten.
Die Wiener Elisabethinen pflegen auch eine herzliche
Beziehung zum Kaiserhof: Es ist Maria Theresia, die den
Bau großzügig unterstützt und das Erz für die Glocken,
den barocken Kachelofen für das Refektorium oder die
heute noch im Originalzustand erhaltene Apotheke stiftet.
Das neue Malteser Ordenshaus befindet sich derzeit noch
im Bau und wird künftig mit 80 Betten ein Leistungsspektrum
vom Senioren-Wohnen bis hin zur 24-Stunden-Pflege
bieten. Im Zuge der Bauarbeiten war auch die
Geschichte präsent. So musste der historische Spitalsfriedhof
freigelegt werden, der sich um einiges größer
als in den historischen Karten verzeichnet entpuppte.
Rund 300 vollständig erhaltene Bestattungen von Patientinnen
aus dem ersten Wiener Frauenspital konnten
von den ArchäologInnen dokumentiert und fachgerecht
geborgen werden. Historisch gesehen eine Sensation: So
bieten die Funde eine einzigartige Chance die Lebenswelt
der einfachen Frauen im Wiener Barock zu erkunden und
so eine große Lücke in der Wiener Geschichtsschreibung
zu schließen.
Zentrum für Menschen im Alter
Kloster, Kirche und Spital haben bis heute überdauert
und werden zurzeit unter Aufsicht des Bundesdenkmalamtes
behutsam saniert, moderne Zubauten im Innenhof
schaffen Platz für neue Ideen. Heute entsteht hier das
„Zentrum für Menschen im Alter“. Ein Vorzeigeprojekt
im Herzen Wiens, das mit Hilfe aller am Standort vertretenen
Partner auf die individuellen Bedürfnisse älterer
LEBEN • WOHNEN • PFLEGE
Informationen und Anmeldung unter:
www.ordenshaus.at
Eröffnung 2021
1
DIE MALTESER 1/2020 51
RUNDSCHAU
EHRENAMT ALS SYNONYM FÜR
BARMHERZIGKEIT
Bartolomäus Khevenhüller-Metsch ist der neue Hospitalier des Großpriorats Österreich des SMRO. Er tritt die Nachfolge des
nach Rom berufenen Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn an. Ein Gespräch über Verantwortung, Ehrenamt und die Zukunft der
Hilfswerke des Ordens.
Von Katharina Stögner
Wie und seit wann besteht Deine Verbindung zum
Orden und den Werken der MALTESER?
Mit dem Hospitaldienst und dem Orden kam ich das
erste Mal 1979 zu Beginn meines Jusstudiums in Salzburg
in Kontakt. Damals bildete sich um die Familie
Meran im Nonntal eine motivierte, junge und sehr aktive
Truppe von Hospitaldienstmitgliedern, mit der wir
regelmäßige Dienste in Spitälern, Behinderten- und Altersheimen
absolvierten. Als stellvertretender Bereichsleiter
war ich mitverantwortlich für die Durchführung
der Wochenenddienste, die Veranstaltung der Erste-
Hilfe-Kurse für Fahrschulen, Wallfahrten, Pilgerreisen
und die erste Katastrophenübung des Hospitaldienstes
am Salzburger Truppenübungsplatz.
Stichwort Katastrophe: Wann und wo war Dein
erster „echter“ Katastropheneinsatz?
Das war 1980. Da waren wir maßgeblich an der großen
Hilfsaktion für die Erdbebenopfer in Süditalien beteiligt.
Ich erinnere mich gut an die intensive Arbeit der
MUSIKVEREIN BRAHMS-SAAL | 17. SEPT. 2020, 19.30 UHR
Foto Musikverein: Clemens Pfeiffer | commons.wikimedia.org
BENEFIZKONZERT
GEMEINSCHAFT LEBEN.
REINECKE | TAKTAKISHVILI | BACH | PROKOFIEFF
TEMO KHARSHILADZE, Flöte | KETEVAN SEPASHVILI, Klavier
Moderation: URSULA MAGNES
52
Tickets: benefizkonzert@malteser.at oder www.musikverein.at
Der Reinerlös kommt DIE der MALTESER Errichtung 1/2020 des MALTESER Ordenshauses zugute – Gemeinschaft leben. Für ein würdevolles Leben im Alter. www.ordenshaus.at
www.malteserorden.at
RUNDSCHAU
Berufliches und Privates
Bartolomäus Khevenhüller-Metsch ist 1958 in der
Schweiz geboren, in Madrid aufgewachsen und lebt
heute in Niederösterreich, er ist verheiratet und
hat vier Kinder. Beruflich war der studierte Jurist
unter anderem Ende der 1980er-Jahre für ein
österreichisches Engineeringunternehmen in Spanien
tätig, anschließend seit 1993 als General Manager
für das Hongkonger Handels- und Logistikunternehmen
Jebsen & Co, und schließlich seit 2004
Geschäftsführer der Gutsverwaltung Pellendorf und
zusätzlich seit 2010 Geschäftsführer des Windparkbetreibers
Gugelwind GesmbH.
logistischen Zusammenstellung, Begleitung und Vor-
Ort-Verteilung der Hilfsgüter eines 600 Meter langen
Güterzuges in Battipaglia, südlich von Salerno.
Seit wann bist Du Ordensmitglied?
Ich wurde 1983 Ordensmitglied und diente dann im Salzburger
Hospitaldienst über mein Studienende hinaus, bis
ich 1987 von meinem ersten Arbeitgeber nach Spanien
versetzt wurde.
Wir wird man Hospitalier? Wurdest Du nominiert
oder von einem Gremium gewählt?
Nach etwa 20 Jahren arbeitsbedingten Auslandsaufenthalten
kam ich nach Österreich zurück und nahm wieder
mit dem Orden Verbindung auf. Meine Bereitschaft,
mich aktiv einzubringen, war in den vergangenen zwölf
Jahren durch eine nicht einfache Übernahme eines Familienbetriebs
eingeschränkt. Nach einer gewissen Stabilisierung
der Situation trat der Prokurator mit der Frage
an mich heran, ob ich bereit wäre, das Amt des Hospitaliers
zu übernehmen. Der bisherige Hospitalier, Fra’
Gottfried Kühnelt-Leddihn, war in die Ordensregierung
nach Rom berufen worden, und diese neue Aufgabe war
mit der bisherigen nicht vereinbar. Nach reiflicher Überlegung
und im Bewusstsein der großen Aufgabenstellung
bin ich der Berufung nachgekommen und habe das Amt
angenommen.
Was sind die Aufgaben und Zuständigkeiten eines
Hospitaliers?
Der Hospitalier ist für die Hilfswerke verantwortlich. Es
ist seine Aufgabe, den Betrieb der Hilfswerke zu kennen,
die jeweiligen Leiter unterstützend zu beraten und bei
Handlungsbedarf die entsprechende Verbindung mit der
Ordensleitung herzustellen.
Wolltest Du dieses Amt immer schon bekleiden?
Nein, ich fühlte mich jedoch als Ordensmitglied verpflichtet,
der Berufung zu folgen und mich mit der neuen
Aufgabe aktiv im Orden einzubringen.
Was sind die Kriterien, die man erfüllen muss, um
Hospitalier werden zu können?
Man muss Ordensritter sein und sich der Verpflichtung
bewusst sein, gemäß dem bei Ordenseintritt abgegebenen
Versprechen zu handeln und zu leben. Eine gewisse
Erfahrung in Führungspositionen und eine ausgeprägte
Kommunikationsfähigkeit sind natürlich auch sehr hilfreich
und notwendig, um die Verbindung zwischen den
Hilfswerken und dem Orden herzustellen …
DIE MALTESER 1/2020 53
RUNDSCHAU
... und zu den vielen Ehrenamtlichen. Worin siehst
Du die Stärken des ehrenamtlichen Engagements
der MALTESER in Österreich?
Ich denke, als Malteser haben wir besonders in der heutigen
Zeit eine große Herausforderung im Bereich der
Alten- und Behindertenbetreuung vor uns. Diese Aufgabe
ist aktueller denn je, und der Bedarf an qualitativer
Pflegeleistung u nd i ntelligenten B etreuungskonzepten
wird sich in Österreich in den kommenden Jahren weiter
verstärken.
Entsprechen die ehrenamtlichen Projekte und
Dienste der MALTESER den sozialen Anforderungen
und Bedürfnissen der Zeit oder gilt es, hier
den Fokus anzupassen?
Eine Fokussierung ist immer gut, aber das muss nicht automatisch
Hauptamtlichkeit heißen. Für manche Schlüsselpositionen
braucht es hauptamtliche, professionelle
Mitarbeitende. Eine verlässliche ehrenamtliche Dienstleistung
der Malteser lässt sich aber durch eine gute Motivation
und entsprechende Begeisterung erreichen und
sicherstellen.
Welche Chancen bringt das Zusammenlegen der
Werke im Hinblick auf ein bereichsübergreifendes
Sozialengagement und gemeinsame Hilfsprojekte?
Zusammenlegungen, um Synergien zu nutzen, sind gut
und ergeben Sinn. Man darf dabei aber die Eigendynamik
der jeweiligen Hilfswerke nicht bremsen, da sie
durch das Eigene viel Positives bewirken.
Hast Du Pläne zu einer verstärkten Zusammenarbeit
mit den Werken mit hauptamtlichen Mitarbeitern
wie MALTESER Care, der MALTESER
Kinderhilfe, dem Haus Malta und dem MALTESER
Ordenshaus?
Im Hinblick auf die Themen A dministration, F ührung
und Logistik ja, vom Inhalt her wird eine Zusammenlegung
aber nicht immer zielführend sein. Ich bin überzeugt,
dass eine Zusammenführung im neuen Malteser
Ordenshaus für die Motivation und das Gemeinschaftsgefühl
aller Mitglieder dienlich sein wird und neue Begeisterung
auslösen wird.
Was sind für Dich die wesentlichen Themen, die Du
als neuer Hospitalier in Angriff nehmen möchtest?
Wir haben in den Hilfswerken sehr fähige Manager, und
ich werde nicht in deren Führungsaufgabe eingreifen.
Ich werde mich darauf beschränken, bei Bedarf oder
bei Problemen mit Lösungsansätzen zur Verfügung zu
stehen und jeweils die Meinung der Ordensregierung
einzubringen.
Der neue Hospitalier
im Wordrap
Der emotionalste Moment im Zuge Deiner Tätigkeit
bei den MALTESERN?
Die Dankbarkeit im Gesicht von betreuten Menschen.
Wenn Du ausreichend Ressourcen hättest: Was
würdest Du sofort ins Leben rufen oder ausbauen?
Ein dichtes Netz von hochwertigen Betreuungseinrichtungen.
Wie wird sich das Ehrenamt in Österreich in den
kommenden Jahren entwickeln?
Es wird als Synonym für Barmherzigkeit stehen.
Welchen Stellenwert hat das Ehrenamt in der Gesellschaft?
Hilfebedürftigen Menschen zu helfen und Barmherzigkeit
zu schenken, gibt einem selbst sehr viel Kraft.
Worauf freust Du Dich in diesem Jahr am meisten?
Wenn es mir gelingt, mit meinem Beitrag Dinge zu verbessern.
54
DIE MALTESER 1/2020
RUNDSCHAU
Unusual.
OUR BUSINESS:
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www.hohenbergevent.at
Salzburg | Eberhard-Fugger-Straße 3/1, A-5020 Salzburg | Alois-Lidauer-Straße 11, A-5026 Salzburg
Wien | Pötzleinsdorferstraße 99, A-1180 Wien
DIE MALTESER 1/2020 55
RUNDSCHAU
GUTES ZEUGNIS FÜR ENGAGIERTE
MENSCHEN
Der erste Integrationslehrgang für junge Christen mit Migrationshintergrund zum Thema Mitreden und Mitgestalten in
Österreich in Kooperation mit den MALTESERN ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Wir gratulieren den Absolventen
sehr herzlich!
Von Caroline Hungerländer und Jan Ledóchowski
Besonders – aber nicht erst – seit der Migrationswelle
2015 sind viele Tausend Christen nach Wien gezogen, um
hier ein neues Leben zu beginnen. Im Rahmen unserer
Besuche der unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden
haben wir großartige, motivierte und wertvolle Menschen
kennengelernt, gläubige Christen unterschiedlicher
Konfessionen, die eine Beobachtung eint: ihr Engagement
und öffentliches Leben konzentrierte sich nur
auf ihre Gemeinden.
Wien braucht, so meinen wir, engagierte und gefestigte
Christen, die sich im öffentlichen Leben einsetzen, die
untereinander gut vernetzt und auch fachlich geschult
sind, die ihre neue Heimat aktiv mitgestalten wollen.
Aus diesem Grund haben wir Anfang 2019 den Integrationslehrgang
„Empowerment für junge Christen mit
Migrationshintergrund. Mitreden und Mitgestalten in
Österreich“ ins Leben gerufen.
Wissensvermittlung und Vernetzung
Für die Teilnehme am Lehrgang konnten sich 16 heraus-
ragende junge Menschen qualifizieren, die hinsichtlich
ihrer Herkunft – etwa aus dem Iran, Syrien, Rumänien,
Ghana, Polen und Ägypten –, Ausbildung und Konfession
sehr divers waren. Sie verbindet ihr christlicher Glaube,
Wien als ihre Heimat und die Motivation zum Engagement.
An sieben Wochenenden wurden essenzielle Themen
von hochkarätigen Vortragenden behandelt. Dabei
stand neben der Wissensvermittlung der Aufbau eines
Netzwerks im Fokus.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung stellten die
Teilnehmenden Projekte für Christen und Migranten
in Wien vor. Dabei wurden großartige Ideen für unsere
weitere Arbeit gesammelt. Die Absolventen werden nun
aktiv in die Tätigkeiten der Plattform Christdemokratie
eingebunden, manche haben sich schon konkret für ein
politisches oder gesellschaftliches Engagement entschieden.
Seit März 2020 läuft bereits der zweite Lehrgang.
Nähere Informationen: christdemokratie.at
56
DIE MALTESER 1/2020
MEDIZINAKTUELL
ASIA PACIFIC YOUTH CAMP –
EIN GANZ BESONDERES ERLEBNIS
„Herzlich willkommen!“ hieß es für 110 junge Menschen mit Behinderung sowie Freiwillige aus 13 verschiedenen Ländern
in Hongkong. Dort fand vom 23. bis 26. Oktober 2019 das dritte Jugendcamp der asiatisch-pazifischen Gliederung des
SMRO statt.
Trotz der aktuell schwierigen politischen Situation vor
Ort konnten die Jugendlichen und ihre Betreuer die Tage
im PHAB Camp des Hong Kong Jockey Club in Pokfulam
genießen. Neben jeder Menge Spaß bei gemeinsamen Aktivitäten,
wie dem Besuch des berühmten Ocean Parks,
einer Schifffahrt mit dem Schrottboot oder einer Fahrt
mit der ehrwürdigen Peak Tram, konnten die jungen
Menschen neue Freundschaften schließen und besondere
Momente erleben, die ihnen noch lange in Erinnerung
bleiben werden.
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden ist seit 2007 in
Hongkong tätig und war bis zum 17. Oktober 2018 Teil
der Malteser-Organisation in Australien. Mittlerweile
ist der Orden in Hongkong selbstständig und veranstaltet
seit drei Jahren – nach dem Vorbild der Internationalen
Summer-Camps in Europa – die Asia Pacific Youth
Camps.
Next stop: Australien
Organisiert wurde das dritte Asia Pacific Youth Camp
von Sophie und Alfons Mensdorff-Pouilly. Ein herzliches
Danke für diesen ehrenamtlichen Einsatz! Das nächste
Camp geht im September 2020 über die Bühne. Da führt
die Reise an die Gold Coast in Australien.
Hong Kong 2019: bit.ly/3bN2TOR
Australien 2020: bit.ly/3a4vpK0
DIE MALTESER 1/2020 57
MALTESERWELTWEIT
MALTESERORDEN
IM ZEICHEN DER
GEMEINSAMEN WERTE
Anlässlich des Neujahrsempfangs für das Diplomatische Korps des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens zeigte
Großmeister Fra’ Giacomo Dalla Torre eindrucksvoll auf, wie wichtig die diplomatische und humanitäre Arbeit des
Ordens ist.
Von Marianna Balfour
„2019 war ein überaus schwieriges Jahr“, so der Großmeister
in seiner Einleitung: Die humanitären Krisen in
Syrien, aber auch die im Jemen und in Venezuela oder
das Drama der Rohingya in Myanmar führten zu einer
immer größeren Zahl von Vertriebenen und Flüchtlingen.
Zu den großen, bekannten Krisen kam eine Reihe
von stilleren dazu, die sich fernab der Zeitungsseiten
und des Rampenlichts abspielten – etwa die festgefahrenen
Krisen und Konflikte auf dem westlichen Balkan
und im Südkaukasus, in Afrika, in Zentralamerika, auf
Haiti und in der philippinischen Region Mindanao.
2019 war weiters geprägt von einem dramatischen Negativrekord
der Zahl an Menschen, die gezwungen waren,
humanitären Schutz in Anspruch zu nehmen: mehr
als 130 Millionen Menschen in rund 42 Ländern. Am
schlimmsten trifft es die Kinder. Jüngsten UN-Berichten
zufolge lebt jedes vierte Kind in einem von Gewalt oder
Terrorismus betroffenen Staat. Kinder sind die Schwächsten,
wenn ein Konflikt oder eine Naturkatastrophe den
Zusammenbruch lebensnotwendiger Dienste verursacht.
Der Klimawandel als eine Ursache von Migration
Das Jahr 2020 begann mit nicht weniger dramatischen
Bildern aus Australien. „Der Kontinent wird seit Monaten
von verheerenden Bränden heimgesucht, die
Dutzende von Menschen getötet und Millionen Hektar
Land vernichtet haben sowie das Überleben vieler einheimischer
Tierarten bedrohen“, sagte der Großmeister.
Der Notstand im Bereich des Klimas und der Umwelt,
der jahrelang vernachlässigt oder sogar geleugnet
wurde, zeigt seine zerstörerischen Auswirkungen und
verursacht überall auf der Welt Stürme, Überschwemmungen,
Dürren und Taifune. Die Steigerung heftiger
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DIE MALTESER 1/2020
MALTESERWELTWEIT
meteorologischer Phänomene ist einer der Gründe für
das Phänomen der Migration.
Die Rolle der humanitären Organisationen, die sich für
die Linderung von Leiden und für das Gemeinwohl der
Menschheit einsetzen, wird angesichts dieser Entwicklungen
immer wichtiger. Hinzu kommt ein weiterer
Aspekt. „Wir erleben einen historischen Moment, in
dem die den Demokratien zugrunde liegenden Prinzipien
und Werte wie Solidarität, Gleichheit, Achtung der
Menschen- und Bürgerrechte manchmal infrage gestellt
werden“, zeigte sich Fra’ Giacomo Dalla Torre besorgt.
Dies gelte auch teilweise für die Europäische Union, die
aus den Trümmern der beiden großen Weltkriege hervorgegangen
ist. „Sie ist in Schwierigkeiten, und es gibt
eine wachsende Zahl von Bewegungen, die Gefühle von
Abschottung und Unverständnis hervorrufen und dabei
Mauern und Barrieren aufrichten“, so der Großmeister.
Die Mission als wirksames Gegenmittel
Die Mission des Malteserordens versucht als Gegenmittel
gegen die Verachtung der „Anderen“, gegen die
Gleichgültigkeit gegenüber dem Schmerz der anderen,
gegen die Bejahung des Individualismus zu wirken. Mit
80.000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden in 120 Ländern
der Welt und einem einzigartigen diplomatischen Netzwerk,
das sich über 109 Staaten und die wichtigsten internationalen
Gremien erstreckt, arbeiten 13.500 Mitglieder
und 42.000 Hauptamtliche täglich daran, den
Menschen, die unter Alter, Behinderung, Krankheit oder
Armut leiden, Hoffnung und Linderung zu schenken.
Ihnen allen reicht der Malteserorden die Hand: in den
westlichen Städten, wo Mahlzeiten an Obdachlose verteilt
werden, in Afrika und Asien, wo zwischen Kriegen und
Dürreperioden Krankenhäuser und medizinische Hilfsprogramme
betrieben werden, entlang der Hauptmigrationsrouten,
wo die Flüchtenden Schutz und Erste Hilfe finden.
Förderung religiöser humanitärer Einrichtungen
2020 hält ähnliche Herausforderungen wie 2019 bereit,
bietet aber auch Anlass zu Hoffnung. Dieses Jahr begeht
der Malteserorden den 900. Todestag seines Gründers,
des seligen Gerhard. Zu diesem besonderen Jubiläum
organisiert der Malteserorden im November 2020 eine
internationale Wallfahrt ins Heilige Land – eine Gelegenheit,
die starke Verbindung der Malteser zu dieser
Region zu bekräftigen.
Darüber hinaus steht ein weiteres wichtiges Projekt des
Malteserordens auf dem Programm. Fra’ Giacomo Della
Torre: „Seit langer Zeit schon setzt sich der Malteserorden
für die Förderung religiöser humanitärer Einrichtungen
ein. Kürzlich wurde ein Dokument verfasst, das
die wichtigsten Grundsätze, die die monotheistischen
Religionen teilen, wie die Heiligkeit des menschlichen
Lebens und den Schutz von Kultstätten, zusammenführt.“
Dieses Dokument – der „Religiöse Pakt“ –, der
unter Mitwirkung von Vertretern der katholischen und
islamischen Religionen erstellt wurde, wird in den kommenden
Monaten präsentiert.
Wichtiger Beitrag zum interreligiösen Dialog
Das Dokument enthält Grundsätze und Leitlinien über
die Rolle, die Religionsgemeinschaften und religiöse
Institutionen spielen können, um zur Lösung von Krisensituationen
beizutragen, deren Auswirkungen auf
die betroffene Bevölkerung zu mildern und die Bereitstellung
und Verteilung humanitärer Hilfe zu verbessern.
Das Religiöse sollte nicht als Problem oder Ursache
von Konflikten gesehen werden, sondern als Chance
zur Überwindung solcher Krisen.
„Ich bin davon überzeugt, dass dieses Dokument einen
wichtigen Beitrag zum interreligiösen Dialog leisten
kann, um – im Zeichen der gemeinsamen Werte aller
Religionen – die Folgen von Konfliktsituationen für die
betroffene Bevölkerung besser zu bewältigen und zu lindern“,
so der Großmeister in seinen Schlussworten.
DIE MALTESER 1/2020 59
MALTESERWELTWEIT
© Malaika Media/Malteser International
Malteser International im Arua-Distrikt: Hier erklärt Julius Kijali, wie man die Bäume beschneidet, damit ihr Wachstum
gefördert wird.
LASS HOFFNUNG WACHSEN: BÄUME FÜR
EINE BESSERE ZUKUNFT IN UGANDA
Für die Menschen in Norduganda ist der Klimawandel Realität: Regenzeiten schwanken oder fallen ganz aus. Der
hohe Bedarf an natürlichen Ressourcen wie Holz belastet das Ökosystem zusätzlich. Malteser International geht
dieses Problem an und hat im Arua-Distrikt 101.000 Bäume gepflanzt. Jetzt sollen weitere neunzig Hektar Wald
wieder aufgeforstet werden.
Von Anne Hensel
Julius Kijali, Projektmanager von Malteser International
in Uganda und Experte für Aufforstung, erklärt uns im
Interview, wie wichtig der Schutz der natürlichen Ressourcen
für Mensch und Umwelt ist.
Wie steht es um das Ökosystem im Norden Ugandas?
Das Ökosystem im Arua-Distrikt ist in hohem Maße gefährdet.
Wenn ich mit den Bewohnern hier spreche, erzählen
sie mir, dass es früher nicht so trocken war, wie es
jetzt ist. Für die Menschen ist es also keine Frage, ob der
Klimawandel existiert. Sie erleben seine Auswirkungen
tagtäglich. Früher gab es in der Region außerdem viele
Bäume. Das ist heute nicht mehr so. Durch Buschbrände
und Abholzung schwinden die für die Umwelt und das
Klima so wichtigen Waldflächen immer mehr. Sowohl die
Geflüchteten, die hier leben, als auch die ugandische Bevölkerung
sind auf Holz und landwirtschaftliche Fläche
zum Überleben angewiesen. Sie brauchen das Holz zum
Kochen und für ihre Häuser. Wenn jedoch so weitergemacht
wird, besteht die Gefahr, dass das Ökosystem auf
nicht allzu lange Sicht kollabiert. Das hätte auch verheerende
Folgen für die Menschen.
Wie kann Malteser International diesen
Problemen entgegenwirken?
Auf den ersten Blick könnte man denken, dass wir uns
in einer Zwickmühle befinden: Wie können wir die Umwelt
und natürlichen Ressourcen schützen und gleichzeitig
den Menschen, die von den Ressourcen abhängig
sind, helfen? Schließlich haben wir ja einen humanitären
Auftrag. Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich,
dass nur, wenn Mensch und Umwelt im Einklang leben
und die Ressourcen nachhaltig verbraucht werden, das
Ökosystem erhalten werden kann. Und nur dann hat
auch der Mensch eine Chance auf eine langfristig bessere
Zukunft. Der Schutz der Ressourcen und die Verbesserung
der Perspektiven für die Menschen gehen also
Hand in Hand.
Welche Maßnahmen werden konkret ergriffen,
um dies zu verwirklichen?
Unser Ziel ist es, neunzig Hektar Waldfläche wieder
aufzuforsten. Dafür arbeiten wir eng mit unseren Partnern
und den Menschen vor Ort zusammen. Wir bilden
Kleinbauern in nachhaltiger Forstwirtschaft und Land-
60
DIE MALTESER 1/2020
MALTESERWELTWEIT
wirtschaft weiter. Außerdem schulen wir Jugendliche im
Betrieb von Baumschulen und stellen ihnen die nötigen
Werkzeuge bereit. So können sie die Bäume für die Aufforstung
der abgeholzten Gebiete aufziehen und gleichzeitig
damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wollen wir noch mehr
Menschen dafür sensibilisieren, wie wichtig der Schutz
und die Erhaltung der Umwelt sind. Die Zukunft des
Planeten liegt in der Hand der jungen Generationen:
Daher bilden wir Jugendliche zu Umweltschutz-Multiplikatoren
aus und arbeiten mit Umweltclubs an Schulen
zusammen. Andere Menschen erreichen wir über
Radio-Talkshows.
Wir haben zudem auch die Ernährung der Menschen im
Blick und werden 4.000 Obstbäume an Familien geben.
Warum ist das Pflanzen von Bäumen so wichtig?
Bäume sind ein Wunderwerk. Die Aufforstung des Waldes
wird so viel bewirken: Das Ökosystem als Gesamtes
wird sich in der Region verbessern. Das bedeutet, dass
wir hier bessere Luft haben werden. Die Bäume wirken
sich ebenso positiv auf den Grundwasserspiegel aus. Sie
spenden Schatten für die Menschen. Bodenerosionen
werden reduziert und gleichzeitig schaffen wir ein gutes
Mikroklima für Pflanzen, sodass sie besser gedeihen
können. So verbessert sich auch die Lebensgrundlage
der Menschen.
Was bedeutet für Sie persönlich das Projekt?
Natur und Umwelt sind meine Leidenschaft. Wir alle sind
abhängig von der Umwelt und leben von ihr. Für mich
als Projektmanager und Forstwirt liegt mir der Schutz
der Umwelt sehr am Herzen und ich freue mich, mit diesem
Projekt dazu beitragen zu können, dass es Natur und
Mensch hier im Arua-Distrikt bessergeht. Wenn wir die
Umwelt nicht schützen, bedeutet das, dass wir uns selbst
schaden. Daher liebe ich meinen Job und bin dankbar,
wenn wir Unterstützung von den Menschen in Europa erhalten.
Letztendlich gehört alles zusammen. Ein in Uganda
gepflanzter Baum ist genauso wichtig für die Menschen,
die sich auf der anderen Erdhalbkugel befinden.
Mehr zu unseren internationalen Projekten:
www.malteser-international.org
© Malaika Media/Malteser International © Malaika Media/Malteser International
Julius Kijali, Projektmanager von Malteser International,
besichtigt das Projektgebiet, in dem schon Bäume
gepflanzt wurden. Die Zusammenarbeit und Austausch
mit den Bewohnern vor Ort ist dabei eine wichtige
Komponente.
Lillian Candiru, eine Bewohnerin des Dorfes Wanyange
im Arua-Distrikt, gießt ihren noch wachsenden Mangobaum,
den sie von Malteser International erhalten hat.
Bald wird er ihre Familie mit Früchten versorgen und
Schatten spenden.
Fastenzeit 2020
Lass Hoffnung wachsen: Pflanzen Sie mit
Ihrer Spende Bäume in Uganda
Im Norden Ugandas ist das Ökosystem überlastet:
In den vergangenen Jahren wurden mehr Bäume gefällt,
als nachwachsen konnten. Die Menschen sind
zum Kochen und für den Bau ihrer Häuser auf das
Holz angewiesen. Damit die Umwelt geschützt wird
und die Menschen das Holz nachhaltig und langfristig
nutzen können, hat Malteser International ein
großes Ziel: Sie wollen 90 Hektar Wald wieder aufforsten!
Und Sie können dabei helfen: Spenden Sie
in der Fastenzeit für Bäume in Uganda und lassen
Sie Hoffnung wachsen:
https://mint.ngo/Bäume-Uganda
DIE MALTESER 1/2020 61
MEDIZINAKTUELL
HOFFNUNG DURCH NEUE
BEHANDLUNGSMETHODE BEI COPD
Mit rund 400.000 Patienten allein in Österreich hat sich die chronische Lungenerkrankung COPD zur Volkskrankheit
entwickelt. Jetzt können Betroffene dank neuester Forschungsergebnisse wieder aufatmen – im wahrsten
Sinn des Wortes.
COPD gilt weltweit bereits als die dritthäufigste Todesursache,
Hauptgrund ist das Rauchen. Allerdings fehlt bis
heute das Bewusstsein über diese Krankheit. COPD bleibt
daher oft ein unbekannter und unerkannter Wegbegleiter.
„COPD ist in den Köpfen der Menschen viel zu wenig verankert“,
bestätigt Alex Pizzini, Facharzt an der Innsbrucker
Universitätsklinik für Innere Medizin II.
Eine Untersuchung zum öffentlichen Interesse an COPD
mittels der Applikation „Google Trends“ durch ein Forschungsteam
der Medizinischen Universität Innsbruck
bestätigt diesen Befund. Beim Vergleich der Suchanfragen
unter den zehn nach WHO-Klassifikation häufigsten Todesursachen
rangiert COPD bei Google nur auf Platz acht.
Dieses mangelnde Bewusstsein hat fatale Folgen. Zum einen
wird in der Diagnose zu wenig darauf geachtet, zum
anderen wurde den Behandlungsmöglichkeiten bislang
zu wenig Augenmerk geschenkt. Zumindest Letzteres ändert
sich gerade dank jüngster Forschungsergebnisse im
Bereich Therapie.
Gezielte Steuerung der Lungentätigkeit
Die Kombination aus Training und einer neuartigen Ventilimplantation
gibt COPD-Patienten wieder neue Hoffnung.
Bei der Ventilimplantation handelt es sich um eine
innovative Methode, welche die Luftzufuhr von COPD-
Patienten deutlich verbessert. Dabei wird das Lungenvolumen
gezielt verkleinert, indem von einem Emphysem betroffene
Lungenteile abgesperrt werden. Zu diesem Zweck
werden die Lungenventile minimalinvasiv mittels eines
Bronchoskops in die Atemwege eingesetzt. Sie verschließen
sich beim Einatmen, um sich beim Ausatmen wieder
zu öffnen. So kann keine neue Luft einströmen und die alte
Luft entweicht langsam.
v.l.: Eberhard Jordan und Martin Gütlbauer (Physiotherapeut)
Eberhard Jordan, COPD-Patient und Gründer der Initiative
COPDAktiv, ließ selbst im Jahr 2016 eine Ventilimplantation
vornehmen: „Eine Ventilimplantation hilft gewaltig,
allerdings benötigt man bestimmte körperliche Voraussetzungen.
Und man muss den Willen haben, etwas in seinem
Leben zu verändern und zu trainieren. Außerdem braucht
62
DIE MALTESER 1/2020
MEDIZINAKTUELL
man die innere Überzeugung, trotz der Erkrankung seinem
Leben eine Perspektive zu geben.“
Spezielles Reha-Programm
Ebenfalls eine große Hilfe ist gezieltes Training, etwa in
Form einer speziellen Rehabilitation, welche Ausdauer,
Kraft und Atemmuskulatur verbessert. Dazu Milos
Petrovic, stellvertretender ärztlicher Leiter der Ambulanten
Pneumologischen Rehabilitation in der Therme Wien
Med: „Die medizinische Rehabilitation umfasst alle Maßnahmen,
um eine Besserung des Gesundheitszustandes
der Betroffenen zu erreichen oder das Fortschreiten der
Krankheit aufzuhalten. Die Patienten lernen dabei auch
mit ihrer Krankheit adäquat umzugehen, um den Alltag
möglichst problemlos zu bewältigen.“
Angeboten wird eine solche Rehabilitation neben der Therme
Wien Med in Oberlaa österreichweit in verschiedenen
Einrichtungen, etwa in der Reha Innsbruck. In den beiden
genannten Einrichtungen wird die Rehabilitation auch
ambulant angeboten – ein großer Vorteil für all jene, die
im Berufsleben stehen oder eine stationäre Rehabilitation
scheuen. „Im gewohnten Umfeld verbleiben zu können,
um sich während der Therapie selbstbestimmt, wohl und
sicher zu fühlen, ist ein wesentlicher Bestandteil einer
wirksamen Rehabilitation“, erklärt Christoph Puelacher,
Ärztlicher Leiter der Reha Innsbruck.
Neuer Lebensmut dank Operation und Training
Welche Ziele mit COPD durch Training, eine Änderung
des Lebensstils und – im konkreten Fall – eine Ventilimplantation
erreichbar sind, zeigte die myCOPD-Challenge.
Eberhard Jordan, der aufgrund der Schwere seiner
Erkrankung bereits zweimal im Koma lag, hatte sich
zum Ziel gesetzt, am 20. November 2019 die 779 Stufen
des Donauturms zu erklimmen. Zeitgleich bestieg die
COPD-Patientin Monika Oberdorfer den Sprungturm
der Innsbrucker Bergiselschanze mit 283 Stufen.
„Die persönliche Herausforderung, diese großen Ziele
trotz unserer Lungenkrankheit zu erreichen, ist natürlich
eine Riesenmotivation. Viel wichtiger ist jedoch zu zeigen,
was mit und trotz COPD alles möglich ist. COPD-Erkrankte
sollen durch unsere Aktion neuen Lebensmut schöpfen“,
so Eberhard Jordan. Begleitet wurde Jordan bei seiner
Challenge am Donauturm von einem medizinischen
Team. Nach etwa 50 Minuten hatte er sein Ziel – die
Aussichts terrasse in 160 Metern Höhe – erreicht.
Quellen:
https://www.mycopd-challenge.com
https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2019/25.html
(Medizinische Universität Innsbruck, Weltnichtrauchertag
am 31. Mai 2019, COPD: hohe Sterblichkeit und
fehlendes Krankheits-Bewusstsein)
Salzburger Benefizball
VERSCHOBEN auf 31. Juli 2021
des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens zugunsten von Menschen mit Beeinträchtigungen
31. JULI 2021, ALTE RESIDENZ ZU SALZBURG
mit Dinner, Künstlerauftritten, Tanz, Roulette, ...
benefizball@salzburg.malteser.at • www.malteser.at
DIE MALTESER 1/2020 63
GELESENEMPFOHLEN
MUT ZUM NÄCHSTEN SCHRITT
Gehen als Lebensnotwendigkeit? Gisbert Greshake zeigt in seinem neuesten Buch auf, wie wichtig das Unterwegssein für
den Menschen ist – vor allem für die persönliche Entwicklung.
Von Richard Mischak
Wer erinnert sich nicht an Spaziergänge durch duftende
Wiesen, am Waldrand oder im Winter durch den Schnee?
Die körperliche Anstrengung lässt bald die Sorgen des
Alltags vergessen, und die Natur, die Schöpfung, erfreuen
unseren Geist.
In „Gehen: Wege – Umwege – Kreuzwege“ versucht
Gisbert Greshake, Theologe und passionierter Wanderer,
eine ganzheitliche Betrachtung. So ist Gehen nicht nur für
die körperliche Gesundheit wichtig, sondern es ist noch
viel mehr. Diesem „Mehr“ geht der Autor intensiv nach
und fordert uns mit spannenden Fragestellungen heraus:
Was geschieht mit Körper und
Seele beim Gehen? Können
psychische Probleme entstehen
aus Mangel an regelmäßigem
Gehen? Kann es sein,
dass viele Probleme des modernen
Lebensstils damit zu
tun haben, dass man nicht
mehr zu Fuß geht?
Der Weg zu Gott
Greshake zeigt, dass Umwege
und Kreuzwege ebenfalls
zum menschlichen Leben gehören. In diesem Sinne
hatte das Gehen bereits eine besondere Bedeutung für
die frühe Christenheit. Pilgern bedeutet seit jeher für viele
Menschen eine Freiheit von dieser Welt und Freiheit
für die Verheißungen Gottes, zu denen man leibhaftig
unterwegs ist.
INDIVIDUELLE PFLEGE
UND BETREUUNG
IM EIGENEN ZUHAUSE
MALTESER Care ist seit vielen Jahren als kompetenter
Partner für Familien in ganz Österreich, tätig. Wir
bieten bestmögliche Pflege- und Betreuungsleistungen
zu Hause an. Unsere diplomierten Gesundheits- und
Krankenpflegepersonen beraten Sie gerne.
64
Details zu unseren Leistungen unter
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DIE MALTESER 1/2020
„Was Weg und was Umweg ist, lässt sich nicht säuberlich
und schon gar nicht a priori unterscheiden. Diese Charakteristika
finden sich auf allen Lebenswegen wieder“,
meint Greshake. So wie im berühmten Zitat von Luther
ist das Leben für ihn „nicht ein Frommsein, sondern ein
Frommwerden, nicht ein Gesundsein, sondern ein Gesundwerden,
überhaupt nicht ein Wesen, sondern ein
Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung“. Der Weg
zu Gott sehe, so der Autor, für jeden anders aus, nämlich
abhängig von den individuellen Berufungen und Begabungen
und den persönlich sehr unterschiedlichen Reaktionen
auf die Fragen zur Freiheit. Das Buch lädt den
Leser auf kraftvolle, sympathische Weise ein, über den
eigenen Lebensweg nachzudenken und macht Mut zum
Gehen, zum nächsten Schritt.
Gisbert Greshake, Gehen: Wege – Umwege – Kreuzwege, Patmos-
Verlag 2018, 128 Seiten, ISBN: 978-3-8436-1041-4, 14 Euro
TAGEBUCH
NATURKUNDEMUSEUM FÜR DEN
ZUKUNFTSRAUM MARIAZELL
Mit der Fertigstellung des von Professor Günther Granser
geförderten Naturkundemuseums im Oktober 2019 in
Mariazell ist ein weiterer kultureller Höhepunkt für die
Region entstanden.
Schon seit vielen Jahren unterstützt Granser, der als
Botschafter bei den Vereinten Nationen und bei verschiedenen
internationalen Organisationen als Vorsitzender
tätig ist, die heimische Volkskultur sowie
Brauchtum, Musikantenwahlfahrten, Sport und ehrenamtliche
Vereine.
Unter anderem initiierte er 2010 ein Natur- und Jagdmuseum
im Mariazeller Heimathaus unter dem Titel
„Vom Ötscher zum Hochschwab“. Mit großem persönlichem
und finanziellem Einsatz des Professors wurde das
Museum im Herbst 2013 im Beisein vieler Repräsentanten
aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien eröffnet.
Im Oktober 2019 erfolgte nun die Fertigstellung des
neuen Naturkundemuseums.
Von den Römern bis zur Jetztzeit
Das aufwendig gestaltete Museum stellt die vielfältige
Geschichte des Wallfahrtsortes und seiner Umgebung
vor. Ur- und frühgeschichtliche Exponate, wie römische
Münzen und Gegenstände aus der Keltenzeit, zeugen
von der anfänglichen Besiedlung des Gebiets. Das neue
Ständiger Beobachter des Souveräner Malteser-Ritter-Orden
bei den Vereinten Nationen in Wien Botschafter Günther
Granser mit Präsident Franz Harnoncourt-Unverzagt bei der
Eröffnung
Museum beherbergt zudem geologische Exponate und
Höhlenfunde und bietet den Besuchern zahlreiche interaktive
Anwendungen: angefangen beim Vogelquiz bis hin
zu den Duftstationen des Waldes. In Xylotheken – auch
Holzbibliotheken genannt – können Interessierte heimische
Holzarten vom Samen bis zur Frucht erkunden. Aus
Kunstharz gefertigte Blumenmodelle veranschaulichen
die Vielfalt der Flora der Region.
Nähere Informationen:
www.mariazeller-heimathaus.at/heimathaus/natur/
+ 09.11.2019
Dr. Imre Keszléri
Betreuter in Tirol
+ 30.12.2019
Graf Johann Emmerich
Ceschi a Santa Croce
Ehren- und Devotionsritter
+ 14.12.2019
Dr. Lucie Mühlberger
Bewohnerin Haus Malta
+ 30.12.2019
ÖkR. Dr. Karl Graf
Draskovich von Trakostjan
Ehren- und Devotionsritter
WIR TRAUERN UM
✝
+ 08.03.2020
Gabriel Maria Hofstätter
Magistralritter, Mitglied des MALTESER
Hospitaldienst Austria, Träger des Goldenen
Verdienstzeichens der Republik Österreich
DIE MALTESER 1/2020 65
Termine 2020
TERMINE
JUNI 2020
5 Lange Nacht der Kirchen SMOM
5 - 7 Straßensammlung Tirol MHDA
24 Hl. Johannes der Täufer SMOM
27 Aufnahme; 50 Jahre
Jubiläum Bereich Tirol
MHDA
JULI 2020
19 Wallfahrt nach Altötting MHDA
30.7 - 2.8. Wildwassercamp MHDA
31 Benefizball Residenz Salzburg Del. Slbg.
SEPTEMBER 2020
17 Benefizkonzert Musikverein SMOM/MHDA
OKTOBER 2020
4 4. Kinderhilfelauf Amstetten MKH
13 Sel. Gerhard, Ordensgründer SMOM
24 - 31 Wallfahrt nach Rom MHDA
NOVEMBER 2020
7 - 16 Pilgerfahrt in das Heilige Land SMOM
17 Welttag der Armen SMOM/MHDA
AUGUST 2020
1 - 8 Internationales MALTESER
Sommerlager Rom
MHDA
DEZEMBER 2020
5 - 8 Straßensammlung Wien MHDA
24 - 25 Weihnachtssammlung Salzburg MHDA
Wir bedauern sehr, dass einige Termine wie das Benefizkonzert im Musikverein, die traditionelle Malteser Lourdes Wallfahrt
oder die Ausstellung zum Turiner Grabtuch, um nur drei Beispiele zu nennen, abgesagt werden mussten. Die Gesundheit steht
für uns an erster Stelle, daher haben wir den Maßnahmen zur Coronavirus-Infektion (COVID-2019) folgend, alle entsprechenden
Veranstaltungen bis Ostern abgesagt. Die Kirchen des Ordens bleiben aber natürlich geöffnet und wir hoffen auf ihr Gebet
für die Erkrankten und für alle, die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben.
Wiederkehrende Termine
Malteserkirche, Kärntner Straße 37, 1010 Wien
„Montag bei den Maltesern“ Heilige Messe, Predigt, Musik, Stille im Zentrum der Stadt, 12.00 Uhr
Heilge Messe mit Orgelmusik und Predigt Jeden ersten Sonntag im Monat, 10.00 Uhr
Feierliche Vesper mit Eucharistischem Segen Jeden Sonntag, 16.00 Uhr
Ab 16. März 2020 wird der Kirchenrektor wie vorgesehen täglich die Heilige Messe, jedoch im Stillen, nicht im Beisein der
Gemeinde, lesen. Die Kirche bleibt geöffnet, sodass jederzeit die Möglichkeit für das Gebet gegeben ist. Schließen wir alle die
helfen das System zu erhalten, die in diesen Zeiten Dienst machen, insbesondere Ärzte, Pflegekräfte, Rettung, Feuerwehr,
Sicherheitskräfte, aber auch die Menschen die im Handel tätig sind, sowie unsere Lieben in unsere Gebete ein.
KONTAKT
Souveräner Malteser-Ritter-Orden
Großpriorat von Österreich
Dipl.-Ing. Richard Steeb
T: +43 1 512 72 44
E: smom@malteser.at
I: www.malteserorden.at
MALTESER Austria
Bundeszentrale
Mag. Manuel Weinberger
T: +43 1 512 53 95
E: zentrale@malteser.at
I: www.malteser.at
66
DIE MALTESER 1/2020
Malteser International
Dipl.-Ing. Richard Steeb
T: +43 1 512 72 44
E: smom@malteser.at
I: www.malteser-international.org
MALTESER Care
Helmut Lutz
T: +43 1 361 97 88 Fax 50
Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800
(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)
E: office@mcr.or.at
I: www.malteser.care
MALTESER Kinderhilfe
Olivier Loudon
Mag. Petra Hellmich, MA
T: +43 7472 98201
E: office@malteser-kinderhilfe.at
I: www.malteser-kinderhilfe.at
Haus Malta
Dir. Bogdan Norbert Bercal
T: +43 1 597 59 91
E: hausmalta@malteser.at
I: www.hausmalta.at
Johannesgemeinschaft
Oktavian Eiselsberg
T: +43 1 512 72 44
E: info@jg-online.at
I: www.jg-online.at
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• Generalaudienz beim Hl. Vater
• Besichtigungen
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• Unvergessliche Erinnerungen
Kostenbeitrag pro Person: 1.250 €
Nähere Informationen & Anmeldung: zentrale@malteser.at | 01 512 53 95 | www.malteser.at
Souveräner Malteser-Ritter-Orden
Großpriorat von Österreich
Johannesgasse 2, 1010 Wien
Katharina Stögner
T: +43 1 512 72 44, F: +43 1 513 92 90
presse@malteser.at
www.malteserorden.at
MALTESER Austria
Bundeszentrale
Johannesgasse 2, 1010 Wien
Mag. Manuel Weinberger
T: +43 1 512 53 95, F: +43 1 512 84 78
zentrale@malteser.at
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Österreichische Post AG
MZ 11Z038858M
Souveräner Malteser-Ritter-Orden
Johannesgasse 2, 1010 Wien
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