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sporting hamburg

Stadtsportmagazin APRIL/MAI 2020

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April/Mai 2020<br />

monatlich & kostenlos<br />

Segeln<br />

Hamburger Weltmeister<br />

Volleyball<br />

Hamburger Aufsteigerinnen<br />

Und überhaupt<br />

Hamburger*innen, bleibt bitte gesund<br />

Anzeige<br />

Quarantraining<br />

by <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Das beste Quiz gibt’s<br />

in der Heftmitte.<br />

präsentiert von<br />

1


Editorial<br />

Liebe<br />

Leser*innen,<br />

© Foto: Witters<br />

das sind schon extrem<br />

schräge Zeiten. Überhaupt:<br />

Wie kann uns so ein kleines<br />

verschissenes Virus so in die<br />

Knie zwingen – eine bittere<br />

Erfahrung.<br />

Gar nicht unbedingt, dass man eine Zeit zu Hause verbringt<br />

und sich in Enthaltsamkeit und Entschleunigung<br />

testet, sondern vielmehr die Konsequenzen aus diesem Ding, die jeden, natürlich auch<br />

uns, betreffen. Ehrlich gesagt kamen wir nicht schnell genug aus unseren Verträgen<br />

raus, wir „müssen ja Verständnis haben“, haben wir auch, und auch für unsere Kunden,<br />

die da absagen, haben wir natürlich Verständnis. Wir können unser Magazin für<br />

die Leser kostenlos anbieten, weil wir uns durch Anzeigenerlöse und Kooperationen<br />

finanzieren. Wird der Sportbetrieb eingestellt, hat das auch für uns Konsequenzen.<br />

Aus diesem Grund ist diese Ausgabe eine Doppelausgabe und wir hoffen, dass wir<br />

im Juni wieder für Euch da sind.<br />

Natürlich haben wir uns wieder ordentlich Mühe gegeben und aus der Not eine Tugend<br />

gemacht: QUARANTRAINING ist unsere Idee und soll Euch animieren, die Zeit, die Ihr<br />

aktuell zu Hause verbringt, möglichst kurzweilig zu gestalten, wobei Langeweile auch<br />

mal fein ist. Ihr könnt natürlich musizieren oder den Dachboden aufräumen. Aber eine<br />

Stunde Sport müsste eigentlich drin sein. Uns dabei behilflich war der unermüdliche<br />

Verband für Turnen und Freizeit (VTF), Dörte, Silke und Nicole, die ihrerseits diverse<br />

Vereine motivieren konnten, uns vielfältige Programme für zu Hause zur Verfügung zu<br />

stellen. Alle extrem engagiert und dabei sehr aufrichtig und persönlich, was die ganze<br />

Nummer für uns zu einer schönen Erfahrung macht. Auch die Privatwirtschaft hat sich<br />

eingereiht, und da ging es nicht um ein möglichst großes Logo, sondern genau auch<br />

um die Sache. Vielen Dank dafür.<br />

Neben diesem wunderbaren Netflix-Kontrastprogramm haben wir natürlich mehr zu<br />

bieten und diverse Sportler*innen am Start, die Olympia auf dem Zettel haben, hatten,<br />

wie auch immer. Inzwischen sind die Spiele verschoben, das ist extrem richtig und<br />

trotzdem auch richtig blöd. Nicht, weil es was umzuplanen gibt, sondern weil der Mut,<br />

die Motivation, die Seele mitziehen müssen. Aber das schafft Ihr. Und bei Safety first<br />

sind wir uns alle einig.<br />

Viel Spaß beim Lesen, bleibt gesund und<br />

bleibt zu Hause.<br />

© Foto: www.mediaserver.<strong>hamburg</strong>.de/Hagenbeck<br />

Martin Blüthmann (martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de)<br />

Partner:<br />

© Coverfoto: HT16<br />

3


<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

drin:<br />

Das ist<br />

Editorial 3<br />

Hamburg Active City ...<br />

…informiert zur Corona-Krise 6/7<br />

Beachvolleyball: Ehlers/Flüggen<br />

’ne klare Ansage 8–10<br />

Golf: Yannik Emmert<br />

Confidence Booster 11–13<br />

Olympische Spiele 20201 /<br />

Aufgeschoben ist<br />

nicht aufgehoben.<br />

Was ’ne alte Binse – aber: Natürlich sind wir schwer überzeugt in Sachen #Flattenthecurve.<br />

Wir zollen unseren Respekt, auch unser Mitgefühl, in alle Richtungen, stellen fest, dass es viele Dinge gibt, die<br />

wichtiger sind als der Sport. Aber unser Herz schlägt auch für alle Sportler, die in diesem Jahr die Olympischen<br />

Spiele auf ihrem Zettel hatten, faktisch eher schon seit Jahren. Die ihre Lebensplanung, ihre Wohnorte, ihr Privat-<br />

und ihr Berufsleben, alles dem Sport und diesem Ziel untergeordnet haben, die sich jetzt einmal komplett<br />

neu sortieren müssen. Kinnings, auch das schafft Ihr. Safety first, und auch da sind sich alle einig. Ein paar Text-<br />

Nachrichten von unseren Hamburger Kandidaten bezeugen das.<br />

Olympische Spiele 2020<br />

Komme später, sorry!<br />

© Foto: Pixabay<br />

Handball: Emily Bölk<br />

Aus Buxte in die Welt 14–16<br />

<strong>sporting</strong>-Lars: Reitsport<br />

Aufs richtige Pferd setzen 19/20<br />

Cyclassics: <strong>sporting</strong>-Helgas<br />

Hätte, hätte, Fahrradkette 21<br />

Active City Hero<br />

<strong>sporting</strong>-Lars greift an 22/23<br />

Segeln: Philipp Buhl<br />

Hauptbootsmann, jetzt Weltmeister! 24/25<br />

<strong>sporting</strong>-Gewinnspiel<br />

Wenn die Veranstaltungen ausfallen,<br />

kontern wir mit einem Gewinnspiel 26/27<br />

Volleyball: ETV<br />

Aufblühen in Eimsbüttel 28/29<br />

Hockey<br />

Nationalkeeper Mark Appel 30/31<br />

Fußball: Teutonia 05<br />

Die von der Kreuze 32/33<br />

Torben Johannesen (Rudern)<br />

Mit ein bisschen Abstand zur Entscheidung kann<br />

ich jetzt auch gut damit leben! Es ist absolut die<br />

richtige Entscheidung, aber im ersten Moment<br />

war ich natürlich sauer/enttäuscht, dass es jetzt<br />

nicht stattfindet! Jetzt muss man die ganzen Trainingslager<br />

und Ausscheidungen wiederholen, das wird mental, aber<br />

auch physisch eine starke Belastung.<br />

Anne Schröder (Hockey)<br />

Natürlich kam die Entscheidung für uns nicht aus dem<br />

Nichts, aber als es dann doch offiziell war, sind viele von<br />

uns erstmal in eine Art Schockstarre verfallen. Da hängt<br />

viel mehr dran, für jeden Einzelnen, als mal ‚nur‘ eine Verschiebung<br />

um ein Jahr. Das sind Jobs, die geklärt werden müssen.<br />

Etliche Anzahlen an Urlaubssemestern, die schon beantragt wurden.<br />

Lehrgänge, die Dich auf DAS Highlight vorbereiten sollten. Und jetzt<br />

gefühlt ‚nichtig‘ sind. Du bist schon einmal komplett an Deine Grenzen<br />

gegangen. Und jetzt sollst Du das gleiche einfach noch mal machen.<br />

Das ist unfassbar schwierig für den Kopf. Aber auch das schaffen wir,<br />

als Team. Und werden alles geben für einen Medaille in Tokio 2021!<br />

Nils Ehlers und Lars Flüggen (Beachvolleyball)<br />

Die Verlegung der Olympischen Spiele ist alternativlos.<br />

Wir haben privat und sportlich alles auf den Sommer 2020<br />

ausgerichtet. Jetzt werden wir uns erstmal sortieren.<br />

Julius Thole und Clemens Wickler (Beachvolleyball)<br />

Die getroffene Entscheidung ist die einzig richtige. Wir<br />

nehmen uns ein paar Tage zum Sammeln und greifen<br />

dann wieder Richtung Tokio 2021 an.<br />

Edina Müller (Parakanu)<br />

Ich schwebe zwischen Erleichterung, weil ich<br />

Klarheit habe, und Unsicherheit, weil ich nicht<br />

weiß, wie es weitergeht. Die nächsten Wochen<br />

werde ich mit Neustrukturierung, Umorganisieren<br />

und vielen Gesprächen verbringen, um zu sehen, ob 2021<br />

für mich möglich ist.<br />

Maggie Kozuch (Beachvolleyball)<br />

Es ist körperlich und mental eine Herausforderung,<br />

sich fit zu halten, ohne zu wissen,<br />

wann das nächste Turnier stattfinden wird, wie<br />

die Quali aussehen wird. Und überhaupt ist mein<br />

Herz in dieser Situation nicht nur geöffnet in Richtung meiner<br />

Passion und Berufung Sport, sondern natürlich auch verbunden<br />

mit meiner Familie und meinem Freund. Und genauso<br />

geht es jedem Menschen, was wiederum erfreulicherweise<br />

eine allgemeine ‚Empathie’- und ‚Verbundenheits’-Welle in<br />

unserem Inneren erwecken kann.<br />

Summit: Sport und Gesundheit<br />

Wir wollen’s WISSEN! 34–36<br />

Quarantraining<br />

Isoliert, aber top trainiert 37–50<br />

Impressum 50<br />

Sylvia Pille-Steppat (Pararudern)<br />

Natürlich bin ich traurig, dass es dieses Jahr nun<br />

doch nicht nach Tokio geht. Aber angesichts der<br />

aktuellen Lage ist die Verschiebung der Spiele<br />

die einzig vernünftige Entscheidung. Dieses Jahr<br />

ist es einfach nicht möglich, faire Bedingungen und vor<br />

allem die Gesundheit der Sportler und aller Beteiligten zu<br />

gewährleisten. Jetzt muss erstmal diese Krise überwunden<br />

werden, und dann haben wir wieder den Kopf frei, uns<br />

voll auf unseren Sport zu konzentrieren. 2021 werden<br />

bestimmt ganz tolle Spiele in Tokio und darauf freue ich<br />

mich jetzt schon!<br />

Tim Ole Naske (Rudern)<br />

Im ersten Moment kam ich mit der Verschiebung<br />

sehr gut zurecht, da die rational denkende Seite<br />

von mir dies schon hat kommen sehen und es<br />

somit keine Überraschung war. Allerdings kam<br />

am Tag darauf auch ein wenig der Frust, da es eigentlich<br />

gerade super für mich und meine Mannschaft lief. Jetzt<br />

versuche ich allerdings, das Positive an der Sache zu sehen,<br />

wir haben jetzt ein Jahr mehr Zeit, uns ideal vorzubereiten.<br />

4<br />

5


HAMBURG<br />

ACTIVE CITY INFORMIERT!<br />

© Foto: POEA 2<br />

Hamburg hilft dem Sport – Appell von<br />

Sportsenator Andy Grote<br />

„Die Corona-Ausbreitung stellt unser Gemeinwesen vor große Herausforderungen.<br />

Dem Ziel, die Ausbreitung einzudämmen und zu verlangsamen,<br />

müssen sich alle anderen Interessen – auch die des Sports – unterordnen.<br />

Ich bin mir bewusst, dass die Unterbrechung des Sportbetriebs für uns alle<br />

eine tiefe Zäsur darstellt. Der gesamte Senat weiß um die Auswirkungen<br />

dieser Entscheidung und hat sie sich dementsprechend nicht leicht gemacht.<br />

Niemand will die jetzt beschlossenen unvermeidlichen Einschränkungen<br />

für den Sport in Hamburg länger aufrechterhalten als zwingend nötig.<br />

Gleichzeitig ist derzeit nicht seriös und belastbar einzuschätzen, wie lange<br />

die Maßnahmen andauern werden. Sie werden nicht länger, aber auch nicht<br />

kürzer in Kraft bleiben, als die Lage das erfordert. Auf eine Verlängerung<br />

aller Einschränkungen über den 30. April hinaus sollten sich alle einstellen.<br />

Sicherheit und Gesundheit der Menschen stehen jetzt im Vordergrund.<br />

Der Sport ist in der aktuellen Situation sicher nicht das Wichtigste. Er darf<br />

aber auch nicht aus dem Blick geraten. In normalen Zeiten hilft uns der Sport, jetzt müssen<br />

wir dem Sport helfen. Denn der Sport hat insbesondere in Hamburg in der Vergangenheit<br />

eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welche Bedeutung er für das Leben in der Großstadt<br />

hat und wie er für Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sorgt.<br />

Es geht nunmehr darum, dass wir alle dem Sport die Treue halten und ihn gut durch die<br />

Krise bringen. Ich appelliere deshalb an alle Mitglieder unserer Sportvereine, jetzt nicht<br />

auszutreten oder Beitragszahlungen einzustellen. Und ich appelliere an alle Sponsoren<br />

und Förderer, sich jetzt nicht zurückzuziehen. Wir brauchen Zusammenhalt im Sport, und<br />

wir brauchen Solidarität mit dem Sport.<br />

Unterstützung für Coronageschädigte<br />

Vereine und<br />

Unternehmen im Sport<br />

Die Behörde für Inneres und Sport hat seit Inkrafttreten der Einschränkungen<br />

gemeinsam mit der Finanzbehörde und der Hamburgischen<br />

Investitions- und Förderbank (IFB) an einem Maßnahmenpaket<br />

gearbeitet, das sicherstellen soll, dass der Sport gut durch die<br />

Krise kommt. Mit dem kürzlich vorgestellten Förderkredit Sport der<br />

IFB werden Sportvereinen, als Wirtschaftsbetrieb ausgegliederten<br />

Lizenz spielerabteilungen, Organisatoren von Sportveranstaltungen<br />

sowie im Bereich Sport tätigen Unternehmen, die von den<br />

aktuellen Maßnahmen betroffen sind, notwendige Mittel für den<br />

wirtschaftlichen Fortbestand zur Verfügung gestellt. Diese können<br />

einen Sportkredit mit einer Förderhöhe von in der Regel bis zu<br />

150.000 Euro in Anspruch nehmen, der insbesondere für dringend<br />

notwendige Betriebsmittel eingesetzt werden kann. Zins- und<br />

Tilgungsbestimmungen sollen bestmöglich auf die Bedarfe und die<br />

Lage der Kreditnehmer ausgerichtet werden.<br />

Darüber hinaus stellt der Senat direkte, nicht zurückzuzahlende<br />

Zuschüsse als Soforthilfe bereit. Neben Freiberuflern, kleinen und<br />

mittleren Unternehmen sind beispielsweise auch gemeinnützige<br />

oder Non-Profit-Organisationen im Sport antragsberechtigt. Diese<br />

Soforthilfe ist nunmehr startklar und kann online beantragt werden.<br />

Weitere Informationen zu den Hilfen sowie die entsprechenden<br />

Förderrichtlinien und die Antragsformulare gibt es unter:<br />

www.ifbhh.de<br />

Allgemeine Informationen<br />

zum Thema Coronavirus in<br />

Hamburg<br />

Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) hat eine<br />

übersichtliche Internetseite mit allen wichtigen Informationen rund<br />

um das Thema Coronavirus in Hamburg eingerichtet:<br />

www.<strong>hamburg</strong>.de/coronavirus<br />

Neben aktuellen Informationen zu bestätigten Fällen in Hamburg,<br />

Hygienetipps, Antworten auf häufig gestellte Fragen und Reiseempfehlungen<br />

gibt die Seite auch einen Überblick über Verhaltensmaßnahmen<br />

und Meldewege sowie Ansprechpartner, Kontaktadressen<br />

und externe Links. In sozialen Netzwerken wird der Hashtag<br />

#CoronaHH verwendet.<br />

© Foto: Pixabay<br />

Auch die Stadt nimmt ihre Verantwortung wahr. Wir stehen in einem engen Austausch mit<br />

dem Sport und nehmen die Sorgen ernst. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket<br />

sorgen wir dafür, dass der Sport die Sicherheit hat, die er braucht (s. rechts). Wir werden<br />

alles dafür tun, dass wir nach Ende der Maßnahmen wie bisher über einen leistungsstarken<br />

Sportbetrieb verfügen. Gerade dann brauchen wir starke, engagierte Vereine.<br />

In Zeiten der Krise geht es immer auch um Charakter und Haltung. Wir müssen jetzt<br />

zusammenstehen. Ich danke jedem, der seinen Teil übernimmt, unseren Sport in einer<br />

Phase zu unterstützen, in der er Unterstützung nötig und verdient hat.“<br />

Über mögliche Hilfsangebote können sich Unternehmen auch auf<br />

der Internetseite der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />

informieren: www.<strong>hamburg</strong>.de/bwvi/medien/13707286/<br />

coronavirus-information-fuer-unternehmen/<br />

Alle wichtigen Hotlines finden Sie zudem auf dieser Website:<br />

www.<strong>hamburg</strong>.de/coronavirus/wirtschaft/#dreizehn<br />

Andy Grote<br />

Senator für Inneres und Sport<br />

7


Beachvolleyball<br />

© Foto: FIVB<br />

© Fotos: FIVB<br />

Interview mal anders, Optik wie bei Vier gewinnt.<br />

© Foto: FIVB<br />

’ne klare<br />

Ansage.<br />

dem Wind“, was ja für das Hamburger Duo ein wenig überrascht.<br />

Vielleicht sollte Ingrid Unkelbach im Beachcenter mal ’ne Windmaschine<br />

aufstellen.<br />

Zurück in Hamburg, würden sie jetzt natürlich gern und voll excited,<br />

„auf der Welle weiterschwimmen“, bis unter die Haarwurzeln<br />

motiviert, mit hohen Intensitäten und den aktuellen Learnings<br />

durchstarten… – und dann jetzt die Scheiß-Corona-Bremse. #stayathome:<br />

Alles richtig und extrem wichtig. Aber derweil die Amis und<br />

Südamerikaner, diverse Nationen<br />

mehr, auch wegen Wetter und<br />

am Strand aktuell schlichtweg<br />

stramm durchtrainieren, joggen<br />

die beiden – das Beachcenter war zunächst gesperrt – alleine im<br />

Park. „Ich habe eine Schlingentrainer zu Hause“, schildert Lars<br />

grinsend, damit wird man aber kein Olympiasieger. »<br />

Trotz allem ungebremst motiviert: Nils, hier bei den Beach Major Series 2019.<br />

Anzeige<br />

Mit Ach und Krach haben sie es von Doha nach Hamburg geschafft.<br />

Die kurzfristige Idee, von Katar direkt zum nächsten Turnier nach<br />

Mexiko zu fliegen, wurde zum Glück verworfen, sonst säßen Lars<br />

Flüggen und Nils Ehlers vom HSV jetzt wahrscheinlich in Mittelamerika,<br />

mit langen Gesichtern und höchstwahrscheinlich mit<br />

ohne Rückflug, und Heiko Maas müsste sie abholen.<br />

5. Platz angeboten,<br />

den hätten wir sofort<br />

genommen“,<br />

lacht er. „Guter Saisonstart,<br />

jetzt fehlen<br />

theoretisch nur noch<br />

400 Punkte bis zur<br />

WM-Quali, abhängig<br />

natürlich auch von<br />

den Ergebnissen der<br />

anderen Teams", sagt Johannes<br />

Begemann, der Manager von beiden,<br />

selbst ehemaliger Beacher.<br />

Der Plan aller war nämlich, die<br />

benötigen Olympia-Quali-Punkte<br />

durch 2 bis 3 Halbfinalteilnahmen<br />

oder 4 bis 5 Top Five-Platzierun-<br />

Mexiko hatte rechtzeitig abgesagt, eine weitere Chance auf Quali- gen einzusammeln. Damit sind sie mit dem Doha-Fünften zwar auf<br />

Punkte für Tokio war somit geplatzt. Zu Corona-Zeiten schnacken wir Spur, aber es wäre sogar eigentlich mehr drin gewesen. „Wir hatten<br />

per Neue Medien, geht auch mal. Lars ist müde, hat gerade seinem eine sehr starke Gruppe, haben das Achtelfinale gegen die starken<br />

kleinen Sohn einen Mittagsschlaf hinter sich, ist aber durchaus Kanadier Schachter und Pedlow gewinnen können, das war sehr<br />

gut drauf, der Sohn auch. „Wir haben gerade 480 Quali-Punkte vielversprechend, aber gegen Polen war der totale Wurm drin“,<br />

eingetütet“, erzählt Nils, „da kann man auch richtig gut gelaunt sein“, schildert Lars. „Die Polen haben zwar letztlich das ganze Turnier<br />

sagt Lars. „Hätte<br />

gewonnen, aber wir haben gegen<br />

man uns davor den<br />

die sehr früh den Faden verloren“,<br />

© Foto: Henning Angerer<br />

erklärt Nils, und offensichtlich<br />

nicht wiedergefunden. „Wir waren<br />

taktisch, auch durch Videoanalysen<br />

der beiden Gegner, sehr gut<br />

vorbereitet, konnten bei deren<br />

Taktik-Wechsel aber nicht schnell<br />

genug umschalten, haben dabei<br />

unseren eigenen Plan, unsere<br />

Taktik verloren.“ Lars: „Und dann<br />

hatten wir derbe Probleme mit<br />

Lars Flüggen und Nils Ehlershaben auch Winterjacken.


Beachvolleyball<br />

Golf<br />

© Fotos: FIVB<br />

© Fotos: micemm<br />

Die beiden sind seit August 2018 ein Nationalteam. Passt.<br />

Inzwischen konnte der Olympiastützpunkt für seine Olympiakaderathleten<br />

zwar eine Ausnahmegenehmigung erwirken, aber<br />

Einschränkungen für uns alle, so sinnig wie sie sind, das Virus<br />

einzudämmen, sind da. „Wir können nur sehr stark limitiert trainieren,<br />

und krank werden natürlich erst recht nicht“, ergänzt Nils.<br />

Noch schwerer, sich durch diese Unwägbarkeiten zu wühlen, wiegt<br />

aber die Frage, wie denn überhaupt mit Olympia umgegangen<br />

wird. Derweil die komplette Sportlandschaft weltweit nahezu<br />

brachliegt, gibt es zu Olympia vom IOC Stand jetzt keine klare<br />

Aussage. Auch der internationale Volleyball-Verband meldet sich<br />

nicht, eine Turnierplanung ist gerade nicht möglich, wo welche<br />

Punkte herkommen sollen, weiß keiner, aktuell. „Das beschäftigt<br />

uns schon sehr“, sagt Lars, wohl wissend, dass es gerade jetzt<br />

wichtigere Dinge im Leben gibt, „was soll aber die Kacke, eine<br />

definitive Aussage wäre toll“, er weiter. Bis zunächst Ende Mai sind<br />

alle Beachvolleyballturniere abgesagt worden. „Es kann schon ein<br />

Turnier reichen, die fehlenden Punkte für die Provisional Olympic<br />

Rankings einzufahren“, erklärt Manager Johannes. Für Lars wären<br />

es die zweiten Spiele nach Rio. Er erklärt: „Damals war es eher<br />

ein ‚Dabeisein ist alles‘ – dieses Jahr will ich ein geiles Turnier<br />

spielen und um eine Medaille kämpfen“, seine Kampfansage. Für<br />

Nils wäre Tokio die Olympia-Premiere, wünschen wir’s beiden, vor<br />

allen Dingen zunächst eine schnelle Klarheit.<br />

Confidence-<br />

Seit Anfang des Jahres ist der Bundesliga-Golfer vom Hamburger Golf-<br />

Club nun Profigolfer. Was das eigentlich heißt, abgesehen davon, dass<br />

er sein Hobby zum Beruf gemacht hat, erzählt er uns. Er kommt gerade<br />

aus Marokko, hatte den Absprung Corona-mäßig und über Umwege gerade<br />

noch geschafft. Ganz<br />

zuletzt wurde er nämlich<br />

„geteilter 2.“ eines der Pro<br />

Golf Tour-Events, sein erstes<br />

Treppchen als Profi.<br />

Preisgeld, irgendwie 2K,<br />

nicht gerade ein Porsche.<br />

„Die ersten fünf Turniere<br />

als Profi in diesem Jahr<br />

Booster<br />

Dass es auf dem Weg an die Spitze sehr steinig ist, steil, auch mal<br />

mit Geröll von oben, und dass der Weg auch mal länger als geplant<br />

werden kann, das weiß man ja eigentlich. Golfer Yannik Emmert<br />

(23) hat sich gerade aufgemacht, diese ganzen Metaphern abzuklappern,<br />

mal mehr, wenn möglich weniger.<br />

waren ganz ok“, sagt er, also maximal ging so,<br />

interpretieren wir. Aber: „Jetzt weiß ich, dass<br />

ich auch mitspielen kann“, formuliert er ebenso<br />

sympatisch wie sehr erleichtert. Denn auch<br />

wenn er schon mit 16 wusste, dass er irgendwann<br />

Profi werden wollte, der Schritt zum Profi<br />

ist schon ein Schritt. Da brauchte es dann jetzt<br />

mal den „Confidence-Booster“, den den Begriff<br />

kannten wir noch gar nicht, was Yannik freut. Als Profi ist Commitment<br />

noch mehr King: 5 bis 8 Stunden Training am Tag, dazu noch Fitness/<br />

Athletik, Mentaltraining, Ausdauer und dergleichen. Yannik, der in Hamburg<br />

lange im Jugendkader, auch in der Jugendnationalmannschaft und<br />

zuletzt sogar Clubmeister<br />

in Falkenstein war (das<br />

ist schon ganz schön huii,<br />

denn damit landet er auf<br />

der Ahnentafel des HGC),<br />

denkt und plant in Schritten,<br />

Stufen. »<br />

Jung-Profi Yannik (2. v. l.) bei der Siegerehrung Open Bahia Golf Beach 2020 in Marokko.<br />

11


Golf<br />

© Fotos: micemm<br />

„Mein erstes Ziel ist die<br />

Challenge Tour“, das ist<br />

aus europäischer Sicht<br />

so die 2. Liga der Profi-<br />

Golfer.<br />

Dann folgt die European Tour, und dann darf man<br />

mal über den Atlantik schielen, PGA und so. Bis<br />

dahin muss er viele, viele Bälle schlagen – aber Spaß<br />

macht es trotzdem. „Ohne Spaß am Spiel geht gar<br />

Links: Aufstiegsspiel für die 1. Bundesliga gegen Golfclub Essen-Heidhausen 2019, rechts: Vertragsunterschrift mit Breeze Sports.<br />

nichts“, lacht Yannik, aber das ist ja überall so, und wo er Recht hat, hat er Recht. Also flitzt<br />

er in diesem Jahr durch Europa, in Marokko gibt´s ´ne kleine Tour, die auch gewertet wird,<br />

und wärmer ist es da auch. Er reist zusammen mit Nicklas Mattner, sie sind beide Mitglied<br />

im BREEZE Golf Team, teilen sich ein Zimmer oder ´ne Wohnung, kochen abends zusammen,<br />

große Sprünge Fehlanzeige. „Ich habe zwei kleine Sponsoren und mein Verein, der HGC,<br />

unterstützt mich jetzt Anfang der Saison, da bin ich sehr dankbar", weswegen er auch alles<br />

daransetzen will, mindestens drei Bundesliga-Spieltage für seinen Verein performen zu können.<br />

Für einen Coach, der immer dabei ist, fehlt ein wenig die Zeit (meint Geld). Matthias Boje,<br />

sein Mannschaftstrainer und Ansprechpartner beim HGC, hat immer ein Ohr, und dann wird<br />

gewhatsapped, sein Haupttrainer ist Ted Long, ein erfolgreicher Trainer in Mannheim, Yannik<br />

fährt regelmäßig zu den Trainerstunden nach Baden-Württemberg.<br />

Yannik mit seinem Team-Kollegen Nicklas Mattner (re.). Und hin und wieder sind die Eltern dabei.<br />

Anzeige<br />

„Beide stehen absolut hinter mir“,<br />

sagt er. Sie hatten auch darauf<br />

bestanden, dass Yannik, Träume<br />

hin oder her, einen Plan B in der<br />

Tasche hat. „Habe ich auch voll<br />

verstanden“, sagt er jetzt, „damals<br />

habe ich mich dann um ein Golf-<br />

Stipendium gekümmert und es<br />

auch bekommen.“ Heißt, er hat in<br />

Wichita den ganzen Tag gegolft<br />

und studiert, Sport Management,<br />

was sich ja alles ganz fein anhört.<br />

An Plan B könnte er somit einen Haken machen. Seine kleine Schwester<br />

Miriam spielt auch intensiv Golf, ebenfalls in der Bundesliga im HGC; die<br />

beiden älteren Brüder, über die er zum Golfen kam, spielen nur noch so<br />

aus Jux und Dollerei, so dann auch irgendwann die Eltern. „Profi-Golf ist<br />

kein Selbstgänger“, sagt er, „aber ich will das versuchen, sonst würde ich<br />

mich später vielleicht mal tierisch ärgern.“ Und es gibt ja Schlimmeres,<br />

als auf dem Golfplatz zu stehen. Und Gefährlicheres. Seit kurzem ist er<br />

nämlich Formel 1-Fan.


Handball<br />

© Foto: Marco Wolf<br />

Emily (ganz oben, 3. v. li.) bei der Handball-Frauen-WM 2019.<br />

© Foto: Marco Wolf<br />

Aus Buxte<br />

in die Welt<br />

lerin des Jahres undundund, aber sie<br />

will mehr. „Ich vermisse gar nichts“,<br />

lacht sie, und wir sind fast ein wenig<br />

beleidigt. „Ich habe mich schnell und<br />

toll in Erfurt eingelebt. Eine wirklich<br />

hübsche Stadt, etwas größer als<br />

Buxte, aber die Innenstadt ist genauso<br />

gemütlich, wo ich gerne Zeit mit<br />

meinen Freunden verbringe.“ Sie<br />

sagt auch: „Ich liebe Neues, Herausforderungen“,<br />

und zwar sportlich<br />

und privat, weswegen sie in diesem<br />

Jahr eben noch einen draufsetzt.<br />

© Foto: privat<br />

Wenn Hamburger*innen in der Weltspitze rumtoben,<br />

dann ist das immer auch einen Bericht wert. Zumal<br />

Emily Bölk, zu ihren Buxtehuder Zeiten, auch hier<br />

bei uns schon mal zu Gast war. Umso mehr wurden<br />

wir hellhörig, als ihr Wechsel vom Thüringer HC<br />

nach Budapest durchsickerte.<br />

Was für eine Karriere, dabei ist sie erst 21! Seit der letzten Saison<br />

spielt Emily in Erfurt, wechselte aus der Heimat nach Thüringen, des<br />

Sports wegen, der Aussichten, der Weiterentwicklung halber. „Meine<br />

Jugendzeit in Buxte haben ich in<br />

überragender Erinnerung, und ich<br />

hätte sie mir nicht aufregender<br />

vorstellen können“, sagt Emily<br />

und fährt fort: „Aber mit immer<br />

besseren Leistungen steigen auch<br />

die Erwartungen an einen selber,<br />

ans Team, und die Ziele werden<br />

größer.“ Also musste sie wechseln<br />

© Foto: stregspiller.com<br />

und hatte das vollste Verständnis ihres Heimatvereins<br />

und größte Unterstützung von ihren Eltern,<br />

beide ehemalige Super-Handballer. „Ich könnte mir<br />

kein besseres Unterstützungs- und Expertenteam<br />

vorstellen, die nicht nur mich persönlich in- und<br />

auswendig kennen, sondern auch noch was vom<br />

Handball verstehen. Zusammen mit meinem Berater<br />

Björn Schultz nehmen sie mir möglichst viel Last<br />

ab, und dann kommt mein Bauchgefühl dazu, denn<br />

die letztendliche Entscheidung liegt natürlich bei mir, und das hat<br />

bis jetzt immer ganz gut geklappt.“ Sie betont: „Ich habe meine<br />

Schritte auch noch nie bereut.“<br />

Emily war schon<br />

Jugendmeisterin<br />

und Pokalsiegerin<br />

mit Buxtehude,<br />

mehrfach Nachwuchshandballerin<br />

und Handbal-<br />

Denn obwohl sie mit dem Thüringer HC Pokalsieger wurde, und der<br />

soll natürlich in diesem Jahr verteidigt werden, steht Emily ab der<br />

nächsten Saison für einen der ungarischen Spitzenclubs auf der<br />

Platte: den TFTC Budapest (Ferencváros Budapest). „Der Verein<br />

ist extrem erfolgreich, bietet tolle Rahmenbedingungen, will in den<br />

nächsten Jahren ins Champions League-Final4, UND der Trainer<br />

kann offensichtlich junge Spielerinnen sehr gut weiterentwickeln“,<br />

zählt sie sehr abgeklärt auf. „Das Team wirkt sehr sympathisch,<br />

gegen viele Mädels habe ich bereits gespielt, und mit mir wechseln<br />

sogar zwei weitere deutsche Spielerinnen ins Team. Und Budapest<br />

ist ja auch nicht übel“, lacht sie. Auch größer als Erfurt. Also, die<br />

Gulaschsuppe war kein Wechselgrund. Kohle?<br />

Emily, sowieso ’ne ehrliche, aufrichtige<br />

Haut, dazu: „Es gibt im Frauen-<br />

Handball deutlich weniger Geld als<br />

bei den Männern und in Europa<br />

vielleicht fünf, sechs Mannschaften,<br />

die sehr stark sind oder eben ganz<br />

nach vorn wollen, heißt also auch<br />

ordentlich investieren.“ »<br />

© Foto: privat<br />

14<br />

Jubel: Emilys Treffer brachte dem Thüringer HC den DHB-Pokalsieg 2019 ein – in der Schlusssekunde.<br />

Emily findet Erfurt zwar hübsch, freut sich jetzt aber auf ihre nächste Station: Budapest.


Handball<br />

© Foto: Franziska Braun<br />

Das krisensichere Kulturprogramm<br />

aus dem UWE!<br />

Jubeln kann sie. Emily war u.a. Handballerin des Jahres 2018 und 2019, läuft ab der Saison 2020/21 für<br />

den ungarischen Erstligisten Ferencváros Budapest auf.<br />

Immer von Mittwoch bis Sonntag<br />

im Livestream.<br />

Das ist Antwort genug. Emily weiter: „Das sind zum Beispiel Brest<br />

in Frankreich, Esbjerg in Dänemark, Rostow am Don in Russland,<br />

und eben zwei, drei in Ungarn, meine ist eine davon.“ International<br />

spielen ist ihre Idee, mit den Ungarn am liebsten in der Champions<br />

League und mit der Nationalmannschaft möglichst weit vorankommen,<br />

zunächst mal „souverän“ die Quali für die Europameisterschaften<br />

schaffen. Die Bundestrainer haben offensichtlich gar<br />

kein Problem, ihr Team mit lauter Legionärinnen zu besetzen. „Was<br />

zählt, sind internationale Erfahrungen auf höchstem Niveau“, was<br />

sich dann wohl extrem positiv auf die Leistungsfähigkeit der Nationalmannschaft<br />

auswirkt. Klingt ja schräg, aber: „In Deutschland<br />

kann derzeit international kein Team richtig mithalten“, sagt<br />

Emily, die dann zukünftig in Budapest auf ihrer Terrasse sitzt und<br />

in die Sonne blinzelt, vielleicht doch mal ´ne Gulaschsuppe verhaftet.<br />

Nebenbei studiert die Gute überhaupt<br />

noch BWL & Wirtschaftspsychologie,<br />

für das Leben nach<br />

dem Handball. Wann und wo auch<br />

immer das ist, denn sie sagt: „Ansonsten<br />

bin ich gespannt, wo mich<br />

die Reise noch hinführt.“<br />

Oder sie entspannt einfach mal bei Musik und dem einen oder<br />

anderen Podcast. Spannung ist aber sowieso ein cooles Stichwort:<br />

Sie liebt diesen Sport, wie sie sagt, seit jeher und gleichermaßen, und<br />

die Herausforderung, eine positive Anspannung, gehört irgendwie<br />

zu ihr. „Das bin ich eben. ‚Hätte ich doch mal …‘, will ich nicht."<br />

Also macht sie einfach und spielt guten Handball.<br />

Alle weiteren Informationen<br />

unter www.kulturona.de.<br />

Eine Initiative von Heimat2050,<br />

TTConcertConnection und dem UWE!<br />

16


#LEISTUNGLEBEN<br />

<strong>sporting</strong>-Lars<br />

© Fotos: Janne F. Meyer-Zimmermann<br />

Aufs richtige<br />

Pferd setzen<br />

WIR FÖRDERN<br />

4.000 ATHLETEN.<br />

UND JEDE MENGE<br />

GLÜCKSMOMENTE.<br />

Wie sich das anfühlt, wenn man on top mit<br />

diversen Pferden im Trainingslager ist und von den<br />

C-Nachrichten überrascht wird, davon berichtet mir Janne Friederike<br />

Meyer-Zimmermann. Janne<br />

(39) ist eine der erfolgreichsten<br />

Hamburger Reiterinnen, war 2012<br />

bei den Olympischen Spielen dabei<br />

und schickt sich an, bei der<br />

Vergabe der Startplätze für die<br />

Olympischen Spiele in Tokio ein<br />

Wörtchen, am liebsten einen ganzen<br />

Aufsatz, mitzureden. Wenn<br />

Und wieder ein Artikel, der nicht ohne das C-Wort auskommt. Denn<br />

noch viel mehr als sonst muss man als Sportler*in unglaublich<br />

flexibel sein und Organisationstalent unter Beweis stellen. Corona<br />

erschwert natürlich allen die Arbeit, macht es aber eben auch<br />

Hochleistungssportler*innen schwer, dem alltäglichen Training nachzugehen.<br />

denn alles ganz normal<br />

weiterliefe. Aber<br />

was heißt aktuell<br />

schon normal?<br />

Tatsächlich zehn<br />

Pferde wurden für<br />

die Saisonvorbereitung mit nach Spanien genommen. Zwei LKWs,<br />

zwei Übernachtungsstopps – heißt vor allem Pause/Erholung für<br />

die Tiere – und ein wenig Bürokratie, zum Beispiel Gesundheitspapiere<br />

vom Amtstierarzt, stehen<br />

bei einem solchen Transport<br />

mal eben an, damit alles einigermaßen<br />

reibungslos verläuft.<br />

Die ganze Prozedur musste dann<br />

sehr kurzfristig und überraschend<br />

für Zurück erneut durchlaufen<br />

werden, was natürlich niemand<br />

hätte ahnen können. »<br />

Janne Friederike Meyer-Zimmermann auf ihrem Hof Waterkant, ganz oben mit Goja beim Hamburger Derby.<br />

19


<strong>sporting</strong>-Lars<br />

Nach dem ersten Tag der Mediterranean<br />

Equestrian Tour wurde das Turnier nämlich<br />

Corona-mäßig abgebrochen, und alle Pferde<br />

sowie Personal mussten nach nur einer Woche<br />

in Spanien die Rückreise durch halb Europa<br />

antreten. Umso erfreulicher, wenn dann alle<br />

Tiere und Mitarbeiter wohlbehalten wieder auf<br />

dem eigenen Hof Waterkant angekommen sind.<br />

Und wie es ist, wenn ihre Spitzenpferde ausfallen,<br />

hat Janne erst letzte Saison erfahren, da waren<br />

mit Büttner’s Minimax und Goja gleich zwei ihrer<br />

Top-Pferde verletzt.<br />

Das war bitter. „Ich habe<br />

zurzeit leider nicht genug Spitzenpferde<br />

zur Verfügung, um einen<br />

Ausfall eines Kaderpferdes sportlich<br />

kompensieren zu können“, so<br />

Janne, „aber die Gesundheit der<br />

Pferde steht immer an oberster<br />

Stelle, jetzt sind beide wieder topfit.“<br />

© Fotos: Janne F. Meyer-Zimmermann<br />

© Foto: IRONMAN/Getty Images<br />

<strong>sporting</strong>-Helgas<br />

Die Konsequenz des Ausfalls im letzten Jahr ist allerdings, dass sie<br />

nun in der Bringschuld ist, sich beim Bundestrainer beweisen zu<br />

müssen. Ein, zwei andere Reiter*innen liegen aktuell noch vor ihr,<br />

Janne muss absolut angreifen. „Die gesamte Saisonplanung war<br />

voll auf Tokio ausgerichtet, in der aktuellen Corona- Situation sind<br />

natürlich ganz andere, existenziellere Dinge in den Vordergrund<br />

gerückt“, sagt sie. Wie es weitergeht, muss man sehen. Ob die beiden<br />

für die Qualifikation relevanten Wettkämpfe, das Derby in Hamburg<br />

und das CHIO Aachen überhaupt stattfinden, ist nicht absehbar. Ziel<br />

für Janne bleibt auf jeden Fall, sich mit einer Top-Leistung in das<br />

Blickfeld von Bundestrainer Otto Becker zu reiten, so dass er bei<br />

der Nominierung nicht an ihr vorbeikommt. Und die beiden Pferde<br />

sind hoffentlich wieder voll auf Zack.<br />

Spannend, denn bis ein Pferd überhaupt das Niveau hat, mit ihm<br />

um einen Platz in der Nationalmannschaft reiten zu können, das<br />

dauert ewig. Janne bildet ihre Pferde von jung an selber aus. „Es<br />

dauert drei bis vier Jahre, bis das Pferd auf dem Niveau ist, das<br />

heißt, es wird nicht nur für Tokio geplant, sondern auch schon für<br />

Paris“, guckt sie in die Zukunft. Dabei ist sie immer auch noch auf<br />

der Suche nach Partner*innen und Pferdebesitzer*innen, die sie<br />

auf dem Weg dorthin unterstützen und die diesen Traum mitleben<br />

möchten. Sollte es trotz der guten Voraussetzungen tatsächlich nicht<br />

für die Olympischen Spiele in Tokio reichen, wird es erst recht keinen<br />

Urlaub geben, sondern es werden noch mehr Training und Turniere<br />

verordnet. Denn wenn Janne die Wahl hat, dann sind es definitiv die<br />

Olympischen Spiele, an denen sie noch einmal teilnehmen möchte.<br />

Neben dem Reitsport und dem eigenen Hof, den sie zusammen mit<br />

ihrem Mann, dem Pferdekaufmann Christoph Zimmermann, betreibt,<br />

bleibt nicht viel Zeit für andere Hobbys. Wenn aber dann doch mal<br />

Zeit ist, dann fliegt Janne am liebsten mit ihrer Privatpilotenlizenz<br />

nach Sylt. Auch nicht schlecht.<br />

Hätte, hätte, Fahrradkette.<br />

Im Grunde möchte man es ja nicht mehr hören. Das<br />

C-Wort. Aber: Es zerschießt ja irgendwie alles.<br />

So auch die Planungen zu unserem Power-Frauenpower-Radsport-Team,<br />

im Rahmen dessen wir zusammen mit den EuroEyes Cyclassics und<br />

dem Hamburger Radsport-Verband Ende März bereits einen ersten<br />

Vorbereitungsworkshop hätten haben sollen. Kennenlernen, Technik,<br />

Taktik war geplant. Hätte, hätte, Fahrradkette. Alles postponed, bis jemand<br />

sagt, es geht weiter. Wer auch immer das ist, Herr Söder vielleicht. Man<br />

weiß es nicht. Bislang gehen wir mal, durchaus noch euphorisch, davon<br />

aus, dass im Spätsommer was geht … Warum euphorisch? Weil wir<br />

sehr glücklich sind über die Zahl und Güte der Bewerbungen. Was auch<br />

schön ist, alle Bewerberinnen zeigen sich extrem motiviert, entsprechend<br />

auch enttäuscht über den aktuellen Aufschub. Alterstechnisch durchaus<br />

durchmischt, leistungstechnisch schon im Fit-Bereich, in vielen Fällen<br />

aber auch aus anderen Sportarten kommend. Auch schön für uns, als<br />

Herausgeber eines Hamburger Stadtsportmagazins, wenn es diverse<br />

Bewerbungen aus ganz Deutschland gibt. Aus dem Süden der Republik,<br />

vom Chiemsee, aus NRW diverse Meldungen, alle sehr nett, alle sehr<br />

lustig, alle sehr sportlich. Zum Beispiel Jaqueline (25) aus Düsseldorf(!!).<br />

Sie liebt Hamburg, und sie liebt offensichtlich einen Radfahrer, durch den<br />

sie die Cyclassics kennengelernt hat. Nur selbst gefahren ist sie noch<br />

nicht. Warum? Sie hat erst seit 2018 ein Rennrad. Was ja nichts heißt. Von<br />

Haus aus ist sie schon im Ausdauerbereich unterwegs, bislang ist es der<br />

Marathon. Im letzten Jahr hat sie aber ihr erstes Rennen abgewickelt, hat<br />

2.000 Trainingskilometer hinter sich und sie hat Bock auf die Team-Idee,<br />

auf ein Frauen-Team: „Ich möchte Frauen ermuntern, mitzufahren.“ Sie<br />

hatte regelrecht ’ne Bewerbung abgeliefert. Respekt und Glückwunsch.<br />

Auch aus einer anderen Sportart kommt Lisa (23), sie rudert nämlich aktuell<br />

im Bundesliga-Achter der RG Hansa, kommt eigentlich aus Bremen, lebt<br />

und studiert in Hamburg (Bewegungswissenschaften) und träumt von<br />

einem Job am Olympiastützpunkt oder so. Natürlich träumte sie auch<br />

lange von einer Teilnahme an den Cyclassics und siehe da…<br />

Nun soll das eigentlich losgehen, zusammen mit den anderen: NinaJulianeKathrinNadineBrittaSvenja…<br />

– 23 anderen Frauen, wenn die Lage es<br />

zulässt. Bis dahin müssen alle allein trainieren und die Daumen drücken.<br />

Dann wird das bestimmt was.<br />

© Foto: privat<br />

© Foto: privat<br />

© Foto: Lars Christiansen<br />

Neben ihrem LKW-Führerschein für den Pferdetransporter hat Janne auch einen Tiefsee-Tauchschein,<br />

eine Privatpilotenlizenz – und eine Schwäche für Cowboystiefel.<br />

Jaqueline (li.) kommt extra aus Düsseldorf ins Team, hatte 2019 Radrenn-Premiere. Lisa (re.) ist von Haus aus Ruderin.


Attacke!<br />

© Foto: Privat<br />

nun kommt <strong>sporting</strong>-Lars :-). Ihr findet das dicknäsig? Wir auch. Aber<br />

macht nix. Nun hat uns zwar das doofe C-Wort beim Marathon ins<br />

Konzept gepfuscht, aber wir greifen trotzdem an. Wer bremst, verliert.<br />

Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr, hin und wieder mal Report von<br />

Lars und seinen Ergebnissen, und wir bedanken uns bei IRONMAN für<br />

die Unterstützung. Wir erwarten natürlich, dass Ihr alle an den Strecken<br />

steht und <strong>sporting</strong>-Lars nach vorn peitscht. Das ist ja klar.<br />

Nach HART kommt LARS.<br />

Lars leidenschaftlich gern), haben wir ihm den Floh ins Ohr gesetzt,<br />

© Foto: Sportograf<br />

Active City Hero:<br />

<strong>sporting</strong>-Lars<br />

greift an!<br />

dass ein wahrer Held auf jeden Fall Active City Hero sein muss. Tja,<br />

und nun haben wir den Salat. Lars, nach Rücksprache mit der Familie<br />

(wahrscheinlich war seine Freundin gerade einkaufen und die beiden<br />

Jungs haben Mittagsschlaf gemacht) greift an. Sein Ziel: der Empfang<br />

im Rathaus und die der Lorbeerkranz für den Active City Hero.<br />

Was der Active City Hero ist, machen oder können muss? Er muss<br />

möglichst schnell ALLE vier Ausdauer-Mega-Events in Hamburg abreißen.<br />

Und ja, es gibt Menschen, die machen das. Und es gab auch<br />

einen Active City Hero 2019, Johannes Jolmes, der tatsächlich den<br />

Marathon, den Triathlon (olympisch), den IRONMAN UND die längste<br />

Distanz der Cyclassics in atemberaubenden 17:54:54 Stunden gewuppt<br />

hat. Und er wird seinen Titel leider<br />

nicht wiederholen können, denn Lars im Bundeswehr-Achter beim King’s Cup im Rahmen der Henley Royal Regatta 2019 – sie wurden Zweiter!<br />

© Foto: Bundeswehr<br />

Anzeige<br />

Wusstet Ihr eigentlich, was für Knaller-Redakteure<br />

wir hier am Start haben? <strong>sporting</strong>-Marco, der<br />

Halbgott von FitnessZumbaSalsaUndDergleichen,<br />

und zum Beispiel <strong>sporting</strong>-Lars: Wahrscheinlich<br />

der sportlich erfolgreichste Sportjournalist von … – man kann es<br />

gar nicht sagen, aber man wird ganz verrückt.<br />

Seit mehr als zwei Jahren schreibt Lars Wichert (33) für uns, vornehmlich<br />

über Leistungssport, auch zum Beispiel über das TEAM HAMBURG.<br />

Warum? Weil er sehr nett ist, weil er sehr lustig ist, und weil er lange,<br />

lange Zeit selber im TEAM HAMBURG war. Als Ruderer. Der gebürtige<br />

Berliner, Freund (noch nicht verheiratet ;)) einer tollen Frau und Vater<br />

zweier entzückender Söhne (1 und 3 Jahre) hat aber auch manchmal nicht<br />

alle Latten am Zaun ...<br />

weil er nämlich<br />

sportlicherseits alle<br />

Herausforderungen<br />

annimmt, die sich ihm<br />

so bieten. Er selber<br />

bezeichnet sich als<br />

„polysportiv unterwegs“.<br />

Und da muss<br />

man so manches Mal<br />

echt schlucken.Nicht,<br />

dass er etwa 600 km<br />

© Foto: Thomas Welling<br />

auf dem Einrad durch Deutschland<br />

juckeln würde. Sondern weil er das,<br />

was er macht, schlimmerweise<br />

richtig gut macht, richtig schnell,<br />

manches Mal sogar gewinnt. Er war<br />

sage und schreibe 13 Jahre lang<br />

in der deutschen Rudernationalmannschaft,<br />

war zweimal bei den<br />

Olympischen Spielen (9. Platz), 3 ×<br />

Weltmeister, 1 × Silber, 1 × Bronze, EM-Dritter, Weltrekordhalter auf dem<br />

Ergometer und zuletzt zweimal hintereinander Vizeweltmeister (2018,<br />

2019) im Coastal Rowing, dem neuesten Hipster-Sport für noch kernigere<br />

Ruderer (wie es aussieht ab Paris olympisch). Und weil man meinen<br />

könnte, das reicht nicht, fährt Lars, auch so als Trainingsmaßnahme für<br />

die Ruderei, viel Mountainbike. Und kommt dann auf dem Bike mal eben<br />

beim Swiss Epic unter die Top 30, holt Weltranglistenpunkte und bei<br />

einem der härtesten Mountainbike-<br />

Rennen der Welt, dem Cape Epic in<br />

Südafrika, so als Außenseiter meets<br />

Flachlandtiroler, unter die Top 100.<br />

Bei den Cyclassics 2017 war er<br />

Schnellster auf der Mitteldistanz,<br />

auf der langen Distanz 2018 wurde<br />

er NUR Dritter, schlimme Sache.<br />

Und weil wir wissen, dass Lars<br />

Herausforderungen sensationell<br />

findet (privat kocht der Familien-<br />

Sonderlauf<br />

250 Startplätze<br />

323 Höhenmeter<br />

1206 Treppenstufen<br />

Blankeneser Heldenlauf<br />

30. August 2020 10:00 –16:00 Uhr<br />

6,7-km-Elbläufer<br />

11-km-FRS HanseFerry<br />

Halbmarathon Fan<br />

Halbmarathon Fanatic<br />

Halbmarathon Staffel<br />

Anmeldungen und Infos unter:<br />

www.heldenlauf.de | 040. 866 45 110<br />

Schirmherrschaft:<br />

Nienstedtener Turnverein von 1894 e.V.<br />

Ein Projekt der Heldenzentrale Hamburg.<br />

Wir bewegen die Sportstadt. ©<br />

Veranstalter: Medienpool Extra GmbH<br />

lauft schön!<br />

Gegen Gegner und Wellen: Coastal Challenge Amrum.<br />

2020


Segeln<br />

© Fotos: Lars Wehrmann<br />

Philipp war zusätzlich lange Aktivensprecher beim Deutschen Segeler-Verband.<br />

Der Hauptbootsmann,<br />

jetzt Weltmeister!<br />

Er wird einfach Weltmeister, und wir sind mit der März-Ausgabe schon<br />

fast in Druck. Stress. Deswegen bekam NRV-Laser-Segler Philipp<br />

Buhl in der letzten Ausgabe „nur“ das Foto des Monats. Aber wer<br />

Weltmeister wird (im Laser, offensichtlich eine verteufelt schnelle<br />

Einmann-Jolle), hat mehr verdient, weswegen wir jetzt einfach mal<br />

noch einen nachlegen.<br />

seinen Titel qualifiziert. Qualifiziert ist auch<br />

seine gesamte Trainingsgruppe, die da auch<br />

Gegner sind. Das ist speziell, aber schwer<br />

effektiv. „Seit Rio trainiere ich, wenn ich nicht<br />

in Kiel/Hamburg oder auf Regatten bin, mit<br />

meinen Gegnern aus Norwegen, Finnland<br />

und Schweden, und dann sind da noch zwei<br />

Youngster dabei. Wir verstehen uns super<br />

Philipp (30), auch mit ihm sprechen wir in Corona-Style per Face- und pushen uns gegenseitig.“ Er erklärt: „Sparringspartner sind bei<br />

Time, ist gerade zu Hause, wie hoffentlich wir ALLE, #stayathome. uns im Segeln extrem wichtig und im DSV gibt es aktuell nur einen,<br />

Sein so-richtig-Zuhause ist Sonthofen im Allgäu, im Hintergrund mit dem ich fast auf Augenhöhe trainieren kann. Aber je näher<br />

richtige Berge und so. Sein sportliches Zuhause ist aber aaaaauuuuchhhh<br />

Kiel, als Segel-Standort des Olympiastützpunkts Hamburg/ man eine funktionierende Gruppe aus idealerweise vier Sportlern<br />

es Richtung Olympische Spiele geht, desto wichtiger ist es, dass<br />

Schleswig-Holstein, und eben der NRV, mit seinem Olympic Team. hat.“ Sogar gemeinsame Videoauswertungen werden gemacht,<br />

Gerade kommt Philipp von Malle, „da haben wir einen längeren irgendein Trainer ist immer dabei. Manchmal sind sie sogar zu dritt.<br />

Trainingsblock durchgezerrt, als aber die spanische Ausgangssperre „Wir sind jetzt nicht Best Buddies, wohnen aber schon während der<br />

drohte, sind wir schnell noch geflüchtet“, berichtet er, dauergrinsend,<br />

was sein positives Gemüt oder/und seine Stimmung seit der und so weiter, das ist schon sehr professionell.“ Sein Trainer am<br />

Trainingswochen zusammen, fahren abends noch ’ne Runde Rad<br />

WM-Medaille widerspiegelt. Wahrscheinlich beides. Kommunikativ OSP, auch NRV-Mitglied, ist Alexander Schlonski aus Warnemünde.<br />

ist er ohne Ende, für sechs Jahre war er sogar Aktivensprecher Auf das Olympic Team, Schirmherr ist Andy Grote, ist Philipp sehr<br />

seines Verbandes, dem Deutschen Segler-Verband. „Man bewegt stolz, damit identifiziert er sich komplett. Er, der sich im Grunde<br />

weniger, als man gern bewegen würde“, stellt er fest. Die Frage, komplett selbst verwaltet, vermarktet, ist schwer beeindruckt von<br />

ob er genervt ausschied, beantwortet er nicht, sagt aber, dass der Professionalität, die da im NRV gelebt wird. Erstaunlicherweise<br />

„andere für interne Diskussionen aktuell mehr Feuer mitbringen“. bezieht er gerade nicht mal eine regelmäßige Förderung. „Ich habe<br />

Er brennt hingegen für Olympia, noch mehr seit der WM-Medaille private Sponsoren, bin Hauptbootsmann in der Sportfördergruppe,<br />

in Australien vor erst einem guten Monat, der absolut größte Erfolg kriege alles gut geregelt, will im Olympic Team niemandem Geld<br />

seiner Karriere (geht mehr?, ach ja: Olympia), und bewegen will er wegnehmen, finde aber die Institution vorbildlich, für den gesamten<br />

jetzt erst mal nur sich. Jahrelang, schwer konzentriert an einem Ziel Leistungssport.“ Er wünscht sich: „Da müsste es ein paar Vereine<br />

arbeitend, da muss man sich auf der Zielgeraden nicht verfransen. mehr geben, die so agieren.“ Was er sich natürlich auch wünscht:<br />

Seine größten Erfolge bisher: Europameister 2012, EM-Silber 2015, Klarheit zum Thema Olympia. „Die Neuseeländer z.B. trainierten<br />

EM-Bronze 2019, WM-Zweiter 2015, Bronze 2013, 2019, sechs bis vor kurzem noch auf dem Wasser, während ich nur zu Hause<br />

Weltcups …, in Rio wurde er 14. Jetzt für Tokio ist Philipp durch versuchen kann, meine Fitness zu pflegen.“<br />

24<br />

Wenn sich einer weit rauslehnt…


Die <strong>sporting</strong>-Tipps, präsen tiert von LOTTO Hamburg,<br />

fallen aus we gen is’ nich’:<br />

20 knifflige Fragen für Euch:<br />

© Foto: Pixabay<br />

Liebe<br />

Leser*innen,<br />

ohne Veranstaltungen braucht es auch keinen Veranstaltungskalender.<br />

Das ist mal so. Macht ja gerade so gar keinen Sinn. Also haben wir<br />

uns mit unserem Partner LOTTO Hamburg beraten, und im Sinne von<br />

#zuHausebleiben und trotzdem Spaß haben und so machen wir dann jetzt<br />

mal Hirntraining, Schlausport, Braining sozusagen. Ein superduper Quiz<br />

mit 20 Fragen und 20 × 3 Antworten. Das Fiese ist, es gibt auch falsche<br />

Antworten. Ihr müsst nur einfach die richtige(n) auswählen, ankreuzen.<br />

Multiple Choice, ist klar.<br />

Und die Fragen, die haben es dermaßen in sich.<br />

Zieht Euch warm an.<br />

Zu gewinnen gibt es 10 × Spielscheine LOTTO 6aus49 inkl. Zusatzlotterien<br />

Spiel77 und SUPER6 (12 Felder, 2 Ziehungen) im Wert von je 32,20 Euro*.<br />

Jeder der 10 Gewinner erhält zusätzlich eine Gürteltasche zum Verstauen<br />

der wichtigsten Utensilien beim Joggen oder anderen sportlichen<br />

Aktivitäten.<br />

Bitte Mail mit den richtigen Antworten (z.B. 1 a, 2 b, 3 c, …) an:<br />

info@<strong>sporting</strong>-magazin.de, Stichwort: „Braining“.<br />

Einsendeschluss ist der 30. Mai 2020.<br />

Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.<br />

Mitspielen ab 18 (sorry, Kids!), Mitarbeiter von <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong> dürfen leider nicht mitmachen.<br />

Veranstalter dieses Gewinnspiels ist <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong>. LOTTO Hamburg stellt uns lediglich die Preise<br />

zur Verfügung, vielen Dank dafür. Der Versand der Preise erfolgt ebenfalls über <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong>.<br />

Eure Daten werden an niemanden weitergegeben, werden sofort wieder gelöscht.<br />

* Teilnahme ab 18 – Spielen kann süchtig machen – Hilfe unter 0800/1372700<br />

1. Seit wann gibt es die Sportförderung von<br />

LOTTO Hamburg, mit der der Breiten- und<br />

Leistungssport in Hamburg unterstützt wird?<br />

a Seit 2013<br />

b Seit 2010<br />

c Seit 2018<br />

2. Wie heißt es richtig: Olympiastützpunkt …?<br />

a Hamburg/Niedersachsen<br />

b Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

c Hamburg-Dulsberg<br />

3. Wie viele Sportler sind aktuell im Team<br />

Hamburg und werden somit von der Stiftung<br />

Leistungssport gefördert?<br />

a 23<br />

b 58<br />

c 83<br />

4. Wie hoch ist die jährliche Fördersumme der<br />

LOTTO Hamburg Sportförderung?<br />

a 100.000 Euro<br />

b 200.000 Euro<br />

c 400.000 Euro<br />

5. Die beste Hamburger Eishockeytruppe kann<br />

auch bissig und heißt:<br />

a Piranhas<br />

b Crocodiles<br />

c Kaulquappen<br />

6. Da sind vier schräge Hamburger Frauen ganz<br />

lange wohin gerudert?<br />

a von Hamburg nach Haiti<br />

b von Rissen nach Poppenbüttel<br />

c von La Gomera nach Antigua<br />

7. Die größte Frauen-Segelregatta der Welt findet<br />

in Hamburg statt und hat den schrägen Namen:<br />

a Denise<br />

b Helga<br />

c Juliane<br />

8. Hamburg ist:<br />

a eine Active City<br />

b eine bewegte Stadt<br />

c langweilig<br />

9. Handball-Bundesliga der Damen gibt es hier vor<br />

Ort zu sehen in:<br />

a Lüneburg<br />

b Buxtehude<br />

c Neugraben<br />

10. Martin Schwalb, Hamburger Handball-Guru, ist<br />

jetzt Trainer bei:<br />

a Blau-Weiß Bad Salzuflen<br />

b THW Kiel<br />

c Rhein-Neckar Löwen<br />

11. Die Dockenhudener Turnerschaft ist…<br />

a in Hamburg-Blankenese<br />

b logischerweise im Hafen<br />

c auf der Veddel<br />

12. Die Alster-Schwimmhalle wird in diesem Jahr:<br />

a komplett entkernt und um 25% vergrößert<br />

b neu angemalt<br />

c zur Großraumdisko<br />

13. Der älteste Turnverein von der ganzen Welt ist in<br />

Hamburg und heißt:<br />

a HT16<br />

b HT17<br />

c HT18<br />

14. Beim Hochschulsport Hamburg dürfen<br />

mitmachen:<br />

a nur Student*innen<br />

b nur schlaue Student*innen<br />

c eigentlich jede*r<br />

15. Der HSV steigt in diesem Jahr auf:<br />

a ja<br />

b nein<br />

c hoffentlich<br />

16. Wie viele Hamburger Frauenteams spielen in der<br />

höchsten Klasse eines Hamburger Volleyball-<br />

Frauenteams?<br />

a 1<br />

b 2<br />

c 3<br />

17. In Blankenese gibt es einen großen Laufevent im<br />

Spätsommer:<br />

a den Heldenlauf<br />

b den Treppenlauf<br />

c den Auflauf<br />

18. Eine gelaufene Alsterrunde ist …<br />

a 7,5km lang<br />

b 8,2km lang<br />

c zu lang<br />

19. Im Hamburger Polo Club wird neben Hockey<br />

auch noch gespielt:<br />

a Tennis<br />

b Halma<br />

c Beachvolleyball<br />

20. Wie heißt aktuell der Pokalwettbewerb im<br />

Hamburger Amateur-Fußball, den LOTTO<br />

Hamburg unterstützt?<br />

a ODDSET-Pokal<br />

b LOTTO-Pokal<br />

c TOTO-Pokal


Volleyball<br />

© Fotos: Silke Düsener<br />

Tabellenführung + abgebrochene Saison = Meisterinnen, leider „ein wenig freudlos“.<br />

Aufblühen in<br />

Eimsbüttel<br />

Frauen-Volleyball spielt ja in Hamburg durchaus auch ne Rolle. Aber<br />

aktuell auch nicht so wirklich, so im Erfolgsbereich – und in den letzten<br />

Jahren. Die Folgetruppe des Ex-Bundesligisten VT Aurubis kämpft mit<br />

einer inzwischen extrem jungen Mannschaft nach dem 2. Neustart um<br />

den Anschluss an die eigenen Ansprüche, rangierte bislang im Tabellenkeller<br />

der 3. Liga und kämpft aufopferungsvoll und mutig weiter.<br />

In der selben Liga toben dann aber auch schon gleich zwei Teams aus<br />

Hamburg, beide sogar aus dem Nabel der Volleyballwelt: Eimsbüttel.<br />

Die Damen von Grün-Weiß Eimsbüttel, sie rangieren auf Platz 7, und<br />

dann die Ladies vom Eimsbütteler Turnverband, als Tabellenführer. So<br />

der Stand, als wir uns abends nach dem Training an der Bundesstraße<br />

treffen. Mit dabei die frisch gekürte Volleyballkoordinatorin beim ETV,<br />

Isabel Jaß, Cheftrainer Ulrich Kahl und die beiden Top-Spielerinnen<br />

Juliane Namneck und Luise Klein, beide 21, sehr nett, blond und gar<br />

nicht auf den Mund gefallen. Gute Laune haben sie ohnehin alle. Ulrich<br />

Kahl erklärt: „Wir hatten schon im letzten Jahr eine richtig geile Saison,<br />

wurden Fünfte mit nur neun Spielerinnen, und mein Bauch sagte damals,<br />

mit zwei, drei Neuzugängen müsste da in der damals nächsten Saison,<br />

also jetzt, ja eigentlich mehr drin sein.“ Geschickterweise hatte er seine<br />

heimlichen Ziele nicht groß rumposaunt, „man soll ja die Latte nicht zu<br />

früh zu hoch hängen.“ Aber er sollte Recht behalten, und das, obwohl<br />

nach überraschenden Abgängen 50 % des Teams neu sind. Sie stehen<br />

ganz oben und freuten sich auf den letzten Spieltag Anfang April in<br />

eigener Halle und auf das Freibier von ETV-Chef Fechner nach dem<br />

Spiel. Aktuell sind sie 15 Spielerinnen, der Mix scheint zu stimmen,<br />

und die Harmonie und überhaupt ziemlich viel. Luise Klein kam als<br />

Zuspielerin neu vom VT Hamburg, ist eingeschlagen wie ´ne Bombe<br />

und lacht dazu: „Wir sind eine tolle Kombi, die Einzelne ist es nicht, es<br />

sind wir alle“, und meint damit unter anderem, dass der Altersunterschied<br />

innerhalb des Teams durchaus einer ist. Libera Jana Burfeind<br />

zum Beispiel, sie kommt vom SC Alstertal-Langenhorn (SCALA) oder<br />

Teresa Mersmann, kommt vom USC Münster, beide sind um die 30<br />

und entsprechend erfahren. Juliane dazu: „Sie übernehmen auf dem<br />

Feld viel Verantwortung, sind dadurch gleichzeitig echte Ruhepole“,<br />

was natürlich ein großes Maß an Sicherheit<br />

bedeutet. Juliane weiter: „Ob aber eben<br />

älter, jünger, scheißegal, es gibt keine zwei<br />

Klassen im Team.“ „Jede spielt für jede“,<br />

ergänzt Luise und erklärt: „Die Annahme<br />

steht bei uns, auf die kann man sich verlassen,<br />

und dann kommt das Aufbauspiel,<br />

und das ist bei uns sehr variabel.“ „Es gibt<br />

verschiedene Angriffstypen, auf Mitte,<br />

über Kopf und so“, hat zur Folge, dass<br />

„sich niemand richtig gut auf uns einstellen<br />

kann“, lacht Juli, „und auf Diagonal sind<br />

wir mit Rieke und Conny (Rieke Niemeyer<br />

und Constanze von Meyenn, Anm. d. Red.) sehr ordentlich aufgestellt.“<br />

Wo sie noch nicht zu Ende aufgestellt sind (aber der ETV, allen voran<br />

Frank Fechner, arbeitet hoch motiviert auch daran), ist es, den Etat<br />

für eine vermeintliche Saison in der 2. Bundesliga sicherzustellen.<br />

„Wir haben sehr früh das Team gefragt und das Commitment ist da<br />

und groß“, erklärt Isabel, die zukünftig offensichtlich einiges mehr zu<br />

koordinieren hat. Zufälligerweise rangieren nämlich, ebenfalls in der<br />

3. Liga, die ETV-Volleyball-Männer auch auf Rang 2, und es könnte<br />

einen weiteren Aufstieg bei den Herren geben, zumal die gerade den<br />

Tabellenführer aus Neustrelitz (Meckpomm) geknackt haben. „Wir gehen<br />

die letzten drei Spiele der Saison sehr konzentriert an, das nächste<br />

Spiel wird immer das schwierigste Spiel“, sagt Ulli und orakelt über<br />

die letzten drei Spiele einer tollen Saison, die sie alle gern auf dem<br />

Feld als Sieger beendet hätten. Aber dann kam Corona um die Ecke,<br />

geht uns allen unter anderem ans Gemüt, und der Verband beendet<br />

vorzeitig alle Ligen. „Wir fühlen uns jetzt als Meister, allerdings ein<br />

wenig freudlos. Was das für den Aufstieg bedeutet, lässt sich noch<br />

nicht sagen“, kommentiert Ulli ein wenig frustriert die natürlich richtige<br />

Entscheidung des Verbandes. Und dass es eben keine wilde Sause in<br />

der Halle beim letzten Saisonspiel gibt.<br />

Alles zu seiner Zeit. Ihr werdet es sicher dann irgendwann doch noch<br />

mal richtig krachen lassen, um es dann in der nächsten Saison in der<br />

2. Liga richtig krachen zu lassen. Ihr wollt Euch da „etablieren“ heißt<br />

es. Wenn das stimmt, dann etablieren wir uns auf Eurer Tribüne.<br />

Ihr vielseitiges Spiel ist ein Erfolgsgarant.<br />

Mit einem Mix aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten sind die ETV-Damen in ihre 4. Saison in der 3. Liga gestartet.<br />

29


Hockey<br />

© Fotos: DCadA/worldsportpics<br />

Nationalkeeper<br />

Mark Appel<br />

mein Marktwert ist.“ Mit Alster hat er die<br />

deutsche Hallenmeisterschaft 2019 gewonnen.<br />

Er ist angekommen in Hamburg, auch<br />

wenn er sein Betriebswirtschafts-Studium in<br />

Köln fortgesetzt hat. Die Masterarbeit steht<br />

demnächst an, eigentlich wollte er sie nach<br />

Olympia schreiben.<br />

Weltweiten Ruhm in der Hockeyszene<br />

hat der Toreverhinderer Mark durch ein<br />

erzieltes Tor gewonnen.<br />

What?! Ein Torwart, der Mark ist seit Sommer 2018 die Nummer eins bei Alsters Herren (#ForzaAlster).<br />

ein Feldtor schießt?? Er<br />

hat’s gemacht, als erster weltweit, am<br />

11. Dezember 2017 in der World League<br />

Aber das ist Vergangenheit – und die sportliche Zukunft unsicher.<br />

gegen Indien. Da wurden sogar die Kollegen von der BILD wach, die<br />

Trainingspläne haben die Nationalspieler von ihren Coaches bekommen,<br />

für zuhause. Seit Ende März dürfen Kaderathleten auch<br />

sich sonst für Hockey, ähm, eher mäßig interessieren, und posteten<br />

das Video. „Wir hatten zahlreiche kranke und verletzte Spieler, wir<br />

wieder die Einrichtungen des Olympiastützpunktes nutzen, immer<br />

konnten nicht mehr richtig wechseln“, erzählt Mark, „da hat mich<br />

nur einzeln. Immerhin. Aber Teamtraining oder ernsthafte Tests,<br />

Bundestrainer Stefan Kermas gefragt, ob ich im Feld helfen will.“<br />

wie das für Ende März in Hamburg geplante Pro-League-Spiel gegen<br />

Verwirrung im gegnerischen Kreis stiften, die Verteidiger anlaufen,<br />

Belgien, sind abgesagt. Nichts geht. „Und ich kann als Torwart<br />

viel mehr sollte er eigentlich nicht tun. Aber dann: Querpass von<br />

daheim auch kein spezifisches Training machen“, sagt Mark. Das<br />

Mats Grambusch, Mark steht wie besprochen am langen Pfosten,<br />

nervt richtig. Und trotzdem, Stand jetzt: „Wir müssen uns so darauf<br />

die Kugel rutscht durch. Stoppen, schauen, lupfen, drin – wie ein<br />

vorbereiten, als würde Olympia wie geplant stattfinden.“<br />

Stürmer. So cool. Die Kollegen hätten ihn fast erdrückt vor Freude,<br />

Geschichte war geschrieben.<br />

Anzeige<br />

Sehr unbefriedigend, die Situation, so aus sportlicher Sicht. Aber die gerät ja<br />

aktuell in den Hintergrund, absolut zu Recht natürlich. Es gibt wirklich viel<br />

Wichtigeres, aber trotzdem – bitter genug.<br />

Da geht es Mark Appel wie jedem anderen Leistungssportler,<br />

gerade denen, die Tokio im Visier haben,<br />

und das seit Jahren. „Ich glaube immer noch, dass<br />

die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden werden“,<br />

sagt der Torwart der deutschen Hockeymänner, als<br />

wir Ende März schnacken, „aber ich befürchte, dass<br />

es ein anderer Zeitpunkt wird.“<br />

Eigentlich wollten wir darüber reden, warum einer sich ins Tor stellt, wo diese harten<br />

Kugeln mit affenartiger Geschwindigkeit auf ihn zuschießen, und ob man dafür nicht ganz<br />

dicht sein muss. Muss man nicht, im Gegenteil: ’nen kühlen Kopf muss man behalten.<br />

Und warum nun also? „Weil ich so mit neun Jahren nicht mehr viel Bock auf Laufen hatte“,<br />

erzählt Mark. „Meine Eltern wollten, dass ich beim Mannschaftssport bleibe. Dann habe<br />

ich mich ins Tor gestellt – und das ging ganz gut.“ Kann man so sagen. Heute ist der Mann<br />

vom Club an der Alster einer von Deutschlands Besten, seit 2017 hütet der 25-Jährige<br />

den Kasten der HONAMAS. Vorher hatte er in sämtlichen Jugendnationalteams gespielt<br />

und war 2013 sogar Juniorenweltmeister. Damals trug er noch das Trikot des Crefelder<br />

HTC, „da war immer eine sehr familiäre Atmosphäre“. Zu uns in den Norden kam er vor<br />

zwei Jahren. „Ich hatte den Eindruck, ich brauche mal eine Luftveränderung, muss mal<br />

woanders hin“, erzählt der gebürtige Düsseldorfer, „und weil meine Eltern aus Hamburg<br />

sind und die Großeltern hier wohnen, war das Ziel eigentlich immer klar.“<br />

Auch Alster war schnell in der Favoritenrolle, fand er gut da, die Leute, das Umfeld, den<br />

Club. Und dass Jimi Lewis, der Torwarttrainer der Nationalmannschaft, auch bei Alster<br />

arbeitet: Perfekt! „Ich habe den anderen Clubs in Hamburg gesagt, wir brauchen nicht<br />

reden“, erzählt Mark, „ich bin auch nie rausgegangen um mal zu checken, wie hoch<br />

30 Mark beim Hallen-Europapokal im Februar 2020.


Fußball<br />

© Foto: Teutonia 05<br />

© Foto: KBS Picture<br />

© Foto: Teutonia 05<br />

Die von der<br />

Kreuze<br />

Wir scheuen uns natürlich gar nicht, auch mal ein Stück weit in<br />

die Hamburger Fussi-Szene einzutunken. Warum? Weil da auch<br />

lauter schöne Geschichten erzählt werden. Und wir es sowieso<br />

ja nur cool finden, wenn sich alles dreht und bewegt.<br />

Da gibt es zum Beispiel in Ottensen, Altona<br />

gleich zwei Vereine namens Teutonia, der<br />

eine Nullzehn, der andere Nullfünf. Beide nur<br />

eine weite Flanke voneinander entfernt, beide<br />

natürlich super, die fünf Jahre Unterschied,<br />

was ist das schon, und beide spielen toll Fussi.<br />

Wir schnacken mit Nullfünf, die spielen zurzeit nun mal einen Ticken<br />

besser Fußball, sind nämlich Tabellenzweiter in der Oberliga. Teutonia<br />

05 sind die sogenannten „von der Kreuze“, das ist die Kreuzkirche, die<br />

da in Ottensen gefühlt auf einer Verkehrsinsel steht. Tabellenzweiter ist<br />

schon mal sehr amtlich. Und sie wollen dann demnächst auch mal aufsteigen,<br />

denn seit zwei Jahren sind sie ziemlich dicht dran, und sowieso<br />

ist der Anspruch, vorn mitzuspielen, groß. Und weil die Entwicklung<br />

der letzten drei Monate nicht so richtig passte, wurde sogar ein neuer<br />

Trainer, in Hamburg nicht unbekannt, verpflichtet, berichtet Liborio<br />

Mazzagatti (46), 2. Vorsitzender und Sportdirektor bei Teutonia 05, im<br />

richtigen Leben Vertriebsleiter. Seit zwei Wochen ist Achim Hollerieth<br />

(von 2003 bis 2006 Torwart bei St. Pauli) Chef-Trainer. „Wir haben<br />

uns hier vor Jahren mit einem Freundeskreis für den Leistungssport<br />

© Foto: KBS Picture<br />

ausgesprochen“, erklärt<br />

Liborio. Und das scheint<br />

Früchte zu tragen, Konsequenz<br />

ist gefühlt die<br />

Devise. Und gleichermaßen<br />

schwört er auf<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

den, wie er sagt, „sehr<br />

guten Jugendleitern und<br />

Jugendtrainern des Vereins“.<br />

Dank einer neuen<br />

Vereinsführung gibt es<br />

einen breiten Konsens,<br />

die 1. Herren und ihr Umfeld sind sehr überzeugt von der Jugendarbeit<br />

im Verein: „Wir sind sehr stolz, dass sich unsere Jugendabteilung so<br />

erfolgreich, aber auch in der Breite so toll entwickelt.“<br />

Denn so rein traditionell, „sind wir<br />

ein echter Stadtteilverein, ein klassischer<br />

Arbeiterverein“, beschreibt er.<br />

„Und fühlen uns diesem Kiez verpflichtet. Bei uns spielen Jungs aus<br />

über 25 verschiedenen Nationen, das ist schon sehr kennzeichnend“,<br />

übernimmt inhaltlich Andreas Romey (51). Der Jurist ist seit August<br />

letzten Jahres der 1. Vorsitzende, spielt inzwischen zwar auch selbst<br />

Fußball (eine Zeit lang sogar bei Nullzehn, tssss), ist aber eher ein<br />

typischer Spielervater und war lange Zeit Jugendleiter. Gemeinsam<br />

bringen beide Struktur in den in der Breite UND der Spitze deutlich<br />

aufstrebenden Verein, und da gibt es einiges an Arbeit, denn aus den<br />

6 Jugend- und den 3 Herrenteams sind innerhalb der letzten Jahre<br />

36 Jugendmannschaften und 7 Herrenteams geworden. Das nennen<br />

wir Wachstum. „Und wie das dann in Vereinen so ist, war es bei uns<br />

auch: viele Häuptlinge, wenige Indianer.“ Also wurden in den letzten<br />

Monaten Indianer gescoutet, viel diskutiert und gemeinsame Pläne<br />

geschmiedet. „Wir sprechen sehr konstruktiv und motiviert miteinander“,<br />

sagt Andreas. Zukünftig verzahnen sich die Jugend und die 1.<br />

Herren mehr, die aufstrebenden Jugendlichen trainieren bei den Herren<br />

mit, die Männer aus der 1. grätschen als Sparring, Vorbild, Support,<br />

Für seine Jugend- und Integrationsarbeit wurde der Verein mehrfach ausgezeichnet.<br />

you name it, ins Training der Kids. Das hört sich doch schon alles sehr<br />

super an, an der Kreuze. Breiten- und Leistungssport miteinander zu<br />

vereinen, ist in vielen Vereinen(!!) ein Thema.<br />

Auf der einen Seite will und darf<br />

man keine Spieler frustrieren, sodann<br />

verlieren; auf der anderen<br />

Seite zählt am Ende doch immer<br />

wieder auch das Ergebnis, wer hat<br />

mindestens ein Tor mehr geschossen.<br />

Ansonsten müsste man ja BallüberdieSchnur<br />

spielen, und auch da<br />

will ja doch jemand gewinnen.<br />

„Der Verein ist fest verankert, wir haben zwar nur einen Platz, und<br />

der ist nicht mal unserer, aber wir sind für alle da“, erklärt Andreas.<br />

„Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Internet, die Anbindung an den Stadtteil werden aus- und aufgebaut.“<br />

Viele Eltern, die sich sehr verbunden fühlen, sind sogar eingetreten,<br />

inzwischen passive Mitglieder wurden eingebunden, Arbeitsteilung mit<br />

Vision ist das Stichwort, das Verhältnis Häuptlinge:Indianer kippt, das<br />

ist gut. Und dann klappt˚s auch mit dem Aufstieg, an der Kreuzkirche.<br />

© Foto: Teutonia 05<br />

Der Sportplatz „Kreuze“ (offiziell: Gottfried-Tönsfeld-Platz) ist nach dem Heiligengeistfeld die zweitälteste Fußballanlage Hamburgs.<br />

Der FC Teutonia Ottensen 05 ist ein reiner Fußballverein, hat stolze 36 Jugend-, 7 Herrenteams.


Sport und Gesundheit<br />

© Fotos: VTF<br />

Last but not least wird es viele neue Sportangebote zu neuen<br />

Trends aus der Fitnessbranche geben.<br />

Wir wollen’s<br />

WISSEN!<br />

Und das alles wiederum ruft natürlich uns auf den Plan, weil wir´s<br />

ja auch völlig unerschrocken immer wissen wollen. Deswegen<br />

präsentieren wir Euch ausgewählte, superspannende Themen<br />

des Summits. Besonders reizvoll<br />

erschien uns zum Beispiel das<br />

Thema Embodiment, für das sich<br />

auf dem Summit Frau Dr. Petra<br />

Mommert-Jauch stark macht.<br />

Das Wort klingt nicht nur schön, es geht um das Zusammenspiel<br />

von Körper und Psyche. Die Kernthese: „Die Psyche reagiert auf<br />

den Körper, die Haltung macht die Stimmung“, und umgekehrt. »<br />

Yoga (linke Seite), Training mit dem Gymnastikstab (oben) - wie eng Sport und Medizin miteinander<br />

verzahnt sind, wird bei dem Kongress in vielen Aspekten aufgezeigt.<br />

Ende Oktober, und bis dahin haben wir das böse C-Wort hoffentlich in den Griff gekriegt, geht es<br />

im ganz großen Stil um Sport und Gesundheit. Der Verband für Turnen und Freizeit (VTF) und<br />

die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) schieben gemeinsam ihren<br />

ersten großen Sports, Medicine and Health Summit an.<br />

© Foto: Dr. Mommert-Jauch<br />

Die Idee dieses richtig hochkarätigen internationalen Fachkongresses:<br />

Wissenschaft und Praxis sind hier gleichberechtigt am Start<br />

und zeigen in möglichst vielen Formaten ihre Verzahnung auf. Dies<br />

soll einem breiten Publikum bestmöglich vermittelt werden – auch,<br />

aber nicht nur allen Berufsgruppen rund um das Thema Sport.<br />

Das macht Sinn. Mit von der Partie ist die Stadt Hamburg, die das<br />

Ganze in Sachen Active City nachhaltig unterstützt, Schirmherr<br />

ist unser Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher. Geplant ist<br />

vom 29.– 31. Oktober 2020 im CCH ein vollkommen neues Format<br />

einer wissenschaftlichen Tagung, unter anderem in Verbindung<br />

mit gesundheitspolitischen und populärwissenschaftlichen Aspekten.<br />

Erwartet werden über 3.000 nationale und internationale<br />

Teilnehmer*innen, Mediziner*innen, Wissenschaftler*innen,<br />

Therapeut*innen, und ganz explizit und wichtig: Auch Trainer*innen,<br />

Übungsleiter*innen, Vereine und Interessierte aus dem Bereich<br />

Sport, Bewegung, Gesundheit sind unbedingt gern dabei.<br />

Die Säulen des Summits bilden der seit vielen Jahren in Hamburg<br />

etablierte 10. Internationale Hamburger Sport-Kongress (VTF), der<br />

49. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin<br />

und Prävention (DGSP) sowie der 9th Congress of Exercise is Medicine<br />

der Initiative Exercise in Medicine Europe (EIEIM). Auf dem<br />

Internationalen Hamburger Sport-Kongress (VTF) wird es neben<br />

der bloßen Wissenschaft oder Praxis auch Fortbildungsangebote<br />

geben, bei denen aktuelle Erkenntnisse aus der Sportmedizin<br />

und aus der Sportpraxis verzahnt in Form von gemeinsamen<br />

Vorträgen und Workshops präsentiert werden. Und dann kommen<br />

in diesem Rahmen Vertreter derjenigen Städte zusammen, die mit<br />

dem Label „Global Active City“ ausgezeichnet worden sind. Sie<br />

tauschen sich über Möglichkeiten zur (weiteren) Propagierung von<br />

Bewegungsangeboten in großstädtischen Ballungsräumen aus und<br />

präsentieren sich gegenseitig Best Practice-Beispiele. Man muss ja<br />

nicht immer alle Räder neu erfinden. Hierzu werden sogar Vertreter<br />

der WHO und des IOC erwartet. Auch sportinteressierte Laien<br />

können in den breit aufgestellten Angeboten für sich spannende<br />

aktuelle Themen finden sowie die Programmpunkte nationaler und<br />

internationaler Koryphäen und bekannter Expert*innen verfolgen.<br />

Embodiment-Expertin Dr. Petra Mommert-Jauch<br />

34


Sport und Gesundheit<br />

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© Foto: VTF<br />

Und wir schlussfolgern typischerweise, dass Sportler deswegen<br />

ja von Haus aus eigentlich immer bombe drauf sind. Ein weiterer<br />

Grund dafür sind „die langfristigen, strukturellen Veränderungen<br />

im Gehirn, denn körperliche Aktivität provoziert die Bildung ei-<br />

Es gibt eine starke Wechselwirkung zwischen Körper und Geist, Wechsel heißt in beide Richtungen.<br />

Man steckt in einer Stresssituation und der Herzschlag steigt, der ner erhöhten Anzahl von Synapsen und eine Verlängerung und<br />

Magen zieht sich zusammen, Muskeln spannen sich an – der Körper Stabilisierung von Nervenfasern, vor allem im Hippocampus“, so<br />

reagiert auf psychische Belastungen. Dieser Weg ist offensichtlich Mommert-Jauch, da ist im Hirn das Langzeitgedächtnis zuhause.<br />

und nicht wirklich überraschend, aber in welchem Maße interessanterweise<br />

eingenommene Körperzustände und im Speziellen Verfassung auch die schwer populären Faszien (neudeutsch für<br />

Last but not least spielen bei der Stimmung und der psychischen<br />

Körperhaltungen unser Denken und Fühlen beeinflussen, das ist Bindegewebe) eine erhebliche Rolle, die haben nämlich aufgrund der<br />

sehr spannend.<br />

Fülle ihrer Sensoren besten Draht zum Rückenmark und zum Hirn.<br />

Quarantraining<br />

Isoliert, aber top trainiert<br />

Liebe Stay at Home-Community. Großartig, wie sich (hoffentlich)<br />

alle daran halten. Großartig auch, wie kreativ die einen oder die<br />

anderen sind. Ball hochhalten mit Klorollen wabert durchs Netz.<br />

Musik und Gesang vom Balkon für und mit den Nachbarn.<br />

Auch so wahnsinnig spannende<br />

Dinge wie Keller aufräumen oder<br />

Klamotten ausmisten ist en vogue,<br />

vielleicht nur halb kreativ. Wir von<br />

<strong>sporting</strong> liefern Euch ALLEN auf<br />

den nächsten Seiten genug Ideen<br />

und Anleitungen, von etlichen<br />

Hamburger Sporteinrichtungen und Vereinen liebevoll und extra für Euch<br />

zusammengestellt, bebildert und kommentiert. Da sind so ehrliche, schöne<br />

Ideen dabei, dass allein die Arbeit daran eine große Freude war. Jetzt<br />

müsst Ihr Euch nur noch (nicht mal) eine Stunde am Tag gönnen und aktiv<br />

werden. Ein großes Dankeschön an den Verband für Turnen und Freizeit,<br />

das ist der Hamburger Turnverband, für die Unterstützung, und an all die<br />

Ideengeber, ein großes Dankeschön auch an die SECURVITA Krankenkasse,<br />

die uns als Presenter von Quarantraining dankenswerterweise begleitet.<br />

Ihr Vorstand Götz Hachtmann, er findet uns sowieso klasse, sagt darüber<br />

hinaus: „Wenn wir dazu beitragen können, dass den Menschen zu Hause<br />

nicht die Decke auf den Kopf fällt und sie sich sogar noch bewegen und<br />

fit bleiben, kann sich eine Krankenkasse wie wir ja nur freuen.“ In diesem<br />

Sinne übergeben wir jetzt an <strong>sporting</strong>-Marco, <strong>sporting</strong>-Head<br />

of Fitnesseverything. »<br />

Diese Wechselwirkung, Embodiment, wird sowohl auf der sportmedizinisch-physiologischen<br />

als auch auf der psychologischen Ebene<br />

zunehmend wissenschaftlich bestätigt und rückt auch sportliche<br />

Betätigung in ein neues, z.B. psychiatrisches Blickfeld.<br />

Frau Dr. Mommert-Jauch bringt uns auf die Spur, welche Prozesse<br />

und Erkenntnisse der jüngsten neurobiologischen Forschung<br />

dahinter stecken.<br />

„Bei intensiver körperlicher Belastung<br />

kommt es zu einer Ausschüttung<br />

von körpereigenen Opiaten<br />

und einer Vorstufe von Serotonin,<br />

was zu einer besseren Stimmungslage<br />

führt, einer deutlicheren Entspannung,<br />

Zufriedenheit.“<br />

„Wir sind unserer Psyche nicht ausgeliefert“, bestätigt uns Frau Dr.<br />

Mommert- Jauch. Daher leitet sie vor allem für die Körperhaltung,<br />

die Gesichtsmuskulatur und das Gehen alltagstaugliche Ratschläge<br />

ab, deren Umsetzung von großer Wirkung auf unsere allgemeine<br />

Stimmungslage sein kann.<br />

Welche Konsequenzen diese Erkenntnisse für den Sport, für Bewegung<br />

und auch sonst haben, wird eines der Themen Ende Oktober<br />

sein. Dazu gehören der praktische Workshop „Genussvolles Gehen<br />

und freundliche Ausdauer“ sowie ein Embodiment-Workshop<br />

mit praktischen Tipps für den Alltag, wie sich Einfluss auf die<br />

Körperhaltung nehmen lässt. Der VTF ist sehr happy, dass Frau<br />

Mommert-Jauch persönlich dabei ist und genau dieses, ihr Thema<br />

präsentiert und mit Teilnehmer*innen diskutiert.<br />

Mehr Informationen, Anmeldung etc. unter:<br />

www.sports-medicine-health-summit.de<br />

www.<strong>hamburg</strong>er-sport-kongress.de<br />

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YOGA für Babys<br />

Judith Sumalvico, Bewegungstherapeutin und Krankenschwester bei movimental<br />

e.V., zeigt Euch hier, liebe Eltern, eine kurze Übungsreihe aus dem Baby-Yoga.<br />

Achtung: Dieses Programm ist für Babys ab der 6. Lebenswoche. Früh übt sich.<br />

Bewegungstipps für Kinder<br />

Michael Haas und Frank Bertling von SportStart aus Ottensen schicken klasse Bewegungstipps für<br />

Kids und ihre Oldies, um die Kinder bei einer kleinen Turnstunde zu Hause in Bewegung zu bringen.<br />

Dafür braucht es nichts außer ein paar Ideen und Dingen, die man eh im Haushalt hat.<br />

Legt Euer Baby (im Body oder nackt) auf seiner<br />

Krabbeldecke auf den Rücken. Ganz wichtig:<br />

pen rechts. Wieder weit öffnen, dann andersrum schließen. 2–3 Mal<br />

pro Seite. Ihr könnt das mit einem Lied begleiten oder beim Öffnen<br />

Der „Superfloh-Würfel“ für<br />

Miniflöhe (2–4 Jahre) und<br />

Superflöhe (5–10 Jahre)<br />

Eisschollen hüpfen (2–10 Jahre)<br />

Ihr braucht: Mehrere Sofakissen und eine festgelegte Strecke<br />

Anleitung: Die Kinder dürfen nur von Kissen (Eisscholle) zu Kissen<br />

Sucht Blickkontakt und schaut, ob Euch Euer<br />

sagen: „So groß bist Du schon“, beim Schließen: „Und so ein kleines<br />

Ihr braucht: 1 normalen Würfel, 1 Mat-<br />

(Eisscholle) hüpfen, ohne den Boden zu berühren (ins Wasser zu<br />

Kind ein anderes Bedürfnis signalisiert.<br />

Päckchen.“ Dann sind die Beine dran: Die Füßchen zusammenpatschen,<br />

ratze (am besten auf den Boden legen),<br />

fallen). Das freiwerdende Kissen kann dabei als nächste Eisscholle<br />

Wenn nicht, kann‘s losgehen: Nehmt beide<br />

dann durch behutsamen Zug an den Sprunggelenken in die Streckung<br />

etwas Platz um die Matratze herum<br />

genutzt werden. ACHTUNG: Auf Fliesen- und Parkettboden besteht<br />

Händchen in Eure Hände und führt sie<br />

ziehen. Wenn das Baby sich nach ein paar Wiederholungen eingefun-<br />

Anleitung: Jeder Mitspieler würfelt einmal<br />

Rutschgefahr!!!<br />

vor der Brust zusammen, dann öffnet<br />

Ihr beide Ärmchen weit nach außen.<br />

Wenn Ihr dem Kind Eure Daumen in<br />

die Handfläche geben könnt, könnt<br />

Ihr den Zug zu den Seiten durch<br />

leichtes Drücken in den Handteller<br />

leicht verstärken. Bitte die gefaustete Hand<br />

Eures Babys nicht mit Kraft öffnen! Öffnen und<br />

Schließen der Arme: ca. 3 Mal. Dann<br />

variiert Ihr: Beim Schließen der<br />

Arme führt Ihr das<br />

den hat, beim Beugen den linken Fuß in die rechte Leiste legen und<br />

den rechten an den linken Sitzbeinhöcker, dann wieder ausstrecken<br />

(„Little Buddha“) und die Seiten wechseln. Nun sind überkreuzende<br />

Bewegungen an der Reihe: Rechte Hand und linker Fuß werden zusammengeführt,<br />

anschließend diagonal geöffnet. Auch hier könnt Ihr<br />

sanft in die Längen dehnen – atmet selbst beim Dehnen langsam aus,<br />

Eure Atemzüge geben so Rhythmus und Dauer der Dehnung vor. Bleibt<br />

bei einer Seite, also immer rechte Hand, linker Fuß, und wiederholt die<br />

Übung mehrfach – dabei könnt Ihr beim „Päckchenfalten“ versuchen,<br />

das Händchen in die Kniekehle und das Füßchen in die Ellenbeuge zu<br />

platzieren. Erst wenn eine Seite fertig ist, wechselt Ihr zu linker Hand<br />

reihum, je nach Augenzahl gibt’s eine<br />

Bewegungsaufgabe:<br />

1: Miniflöhe 10, Superflöhe 15–25 beidbeinige<br />

Hüpfer auf der Matratze<br />

2: Miniflöhe 5, Superflöhe 10–20 Runden um die<br />

Matratze flitzen<br />

3: Miniflöhe 1-mal über die Matratze kugeln, egal wie;<br />

Superflöhe 3–5 Vorwärtsrollen (Purzelbäume)<br />

4: Miniflöhe 5-mal mit geschlossenen Beinen hochhüpfen,<br />

Superflöhe 5–10 Hampelmänner<br />

5: Miniflöhe und Superflöhe: 1 Runde auf dem Rand der Matratze<br />

Das Beste daran ist: Die Kinder können den Abstand selbst und<br />

altersgemäß bestimmen. So kann durch die gesamte Wohnung<br />

gehüpft werden.<br />

Willkommen im Zoo! (2–10 Jahre)<br />

Ihr braucht: Etwas Platz und die Fantasie der Kinder<br />

Anleitung: Die Kinder dürfen sich Tiere wünschen und<br />

diese in ihren Bewegungen und Haltungen nachahmen<br />

wie z. B.:<br />

• Känguru: mit Kängurusprüngen durch die Bude<br />

• Bär: alle gehen auf allen Vieren im Bärengang umher<br />

rechte Händchen<br />

zur linken Schulter,<br />

das linke zu den Rip-<br />

und rechtem Fuß. Zum Schluss könnt Ihr noch den ganzen Körper<br />

mit den Händen sanft durchkneten – zum Beispiel zum Lied „Kleine<br />

Schnecke krabbelt rauf, krabbelt wieder runter – kitzelt Dich am Bauch“<br />

balancieren<br />

6: Miniflöhe: Sprung von der Couch<br />

oder von einem Hocker auf die<br />

• Storch: auf einem Bein stehen und einen langen<br />

Schnabel nachmachen<br />

• Schlange: alle schlängeln sich über den Boden<br />

(zur Melodie von Bruder Jakob).<br />

Matratze, Superflöhe auch, aber<br />

• Wildpferd: im Galopp durch die ganze Bude<br />

Wie süß ist<br />

das denn!<br />

mit größerem Abstand.<br />

Das Beste daran ist: Die Übungen<br />

können beliebig ergänzt und variiert<br />

werden – nutzt die Ideen und<br />

Das Beste daran ist: Die Kinder haben selbst ganz<br />

viele Ideen, welche Tiere nachgestellt werden<br />

können.<br />

Fantasie der Kinder.<br />

Hobby Horsing<br />

Der Eimsbütteler Turnverband (ETV) schickt zunächst mal die Auszubildende<br />

Lea Dannenberg ins Rennen. Der Burner beim ETV für kleine Mädchen<br />

ist nämlich: Hobby Horsing, wir berichteten natürlich schon und sind<br />

längst mitgeritten. Aber was nützt Hobby Horsing ohne Horse? Deswegen<br />

nachstehend eine Bauanleitung dazu. Lea schreibt:<br />

Dinge, die man braucht:<br />

Stockregenschirm, Handfeger,<br />

Karton (wenn’s geht 2 verschiedene<br />

Farben), Schere, Stifte,<br />

Paketband<br />

Anleitung:<br />

1. Halte den Stockschirm mit dem gebogenen Handgriff nach oben und<br />

befestige dort den Handfeger mit dem Paketband, sodass es gut hält.<br />

2. Zeichne mit Bleistift auf den braunen Karton zwei Pferdeköpfe und<br />

schneide diese anschließend aus.<br />

3. Befestige links und rechts des Handfegers nun die Pferdeköpfe mit<br />

dem Paketband, sodass alles gut hält.<br />

4. Schneide die Augen aus dem blauen Karton aus und male mit einem<br />

Edding die Nüstern und Blesse.<br />

5. Befestige nun eine Schnur Deiner Wahl als Halfter am Pferd.<br />

Fertig ist Dein eigenes Hobby Horse!<br />

Merci Lea, und nun, liebe Eltern: Vasen<br />

auf den Schrank, Parcours durchs<br />

Wohnzimmer, ggf. den Garten, und los<br />

galoppiert’s.<br />

Zirkeltraining für Kids<br />

Direkt aus der Jugendabteilung vom<br />

Oberalster Verein für Wassersport<br />

kommt ein Zirkeltraining für Kids zu<br />

Hause, damit Ihr auf Euren Sport nicht<br />

verzichten müsst.<br />

Legt eine Yoga- oder Isomatte auf den Boden, mit seitlich Platz. Macht<br />

Übungen 1 bis 8 hintereinander durch (je 40 Sek. lang, dazwischen je 20<br />

Sek. Pause für Positionswechsel etc. Wie viele Runden, liegt bei Euch.<br />

1. Sit-ups: Setze Dich auf die Matte, stelle Deine Beine auf, nimm<br />

eines Deiner lästig schweren Schulbücher und lege Dich mit dem<br />

Rücken auf die Matte. Gehe nun mit schräg nach oben ausgestreckten<br />

Armen, das Buch von Dir weghaltend, mit dem Oberkörper<br />

langsam hoch. Position kurz halten, Oberkörper langsam absenken,<br />

das Buch dabei auf die Brust führen. Wiederhole die Übung, bis die<br />

40 Sek. rum sind.<br />

2. Hampelmann: Stelle Dich neben die<br />

Matte, Füße schulterbreit auseinander, und<br />

lege Deine Hände seitlich an die Oberschenkel.<br />

Nun springst Du leicht hoch und nimmst<br />

dabei die Füße zusammen und die Arme<br />

ausgestreckt über dem Kopf zusammen.<br />

Gehe mit dem nächsten Sprung wieder in<br />

die Ausgangsposition, usw. Wiederholen. Achte darauf,<br />

dass Deine Arme und Beine die gesamte Zeit durchgestreckt sind.<br />

3. Unterarmstütz: Lege Dich seitlich auf die Matte, stütze Dich<br />

auf Deinen Unterarm, hebe Deine Hüfte an und nimm die Füße<br />

zusammen, sodass Dein Körper in einer schrägen Linie über der<br />

Matte ist. Halte diese Position für 20 Sek., wechsele dann die Seite<br />

und halte die Übung so nochmals für 20 Sek. »<br />

39


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4. Liegestütz mit Abklatschen: Lege Dich bäuchlings auf die<br />

Matte. Stütze Dich auf Deine durchgestreckten Arme und gehe auf<br />

die Spitzen Deiner Füße, sodass Dein Körper in einer geraden Linie<br />

schräg zur Matte ist. Lege z. B. einen Fußball vor Dich und berühre<br />

ihn immer abwechselnd mit der rechten und linken Hand. Wiederholen.<br />

5. Kniebeugen: Stelle Dich neben die Matte, und nimm Deine<br />

Füße schulterbreit auseinander und drehe Deine Knie leicht nach<br />

außen. Gehe nun langsam in die Knie, bis Deine Oberschenkel fast<br />

parallel zum Boden sind und gehe dann wieder langsam hoch. Halte<br />

Deine Arme die gesamte Zeit ausgestreckt nach vorne. Wiederhole<br />

die Übung nun für 40 Sekunden.<br />

6. Strecksprünge: Stelle Dich neben die Matte, nimm Deine<br />

Füße zusammen und die Arme seitlich an den Körper. Gehe leicht<br />

in die Knie und springe nun nach oben. Dabei nimmst Du die Arme<br />

im Sprung zusammen und streckst sie über Dich. Mit der Landung<br />

nimmst Du die Arme wieder an die Seite und wiederholst die Übung.<br />

Training mit der Langhantel<br />

So, kommen wir nun zu einer etwas ernsteren Angelegenheit.<br />

Training mit der Langhantel. Da ist immer<br />

Vorsicht geboten, es sei denn, Ihr macht es wie der TSV<br />

Reinbek. Vielen Dank an Uwe Schneider, den sportlichen<br />

Sportlichen Leiter der Turn- und Sportvereinigung<br />

Reinbek von 1892 e.V.<br />

Einkaufstüten-Schrubber-Lappen-Langhantel-Training<br />

Warm up: Nimm Deinen Schrubber – der Po geht auf Kniehöhe –<br />

mache um Dich herum sauber (1a), drehe dabei den Oberkörper (3<br />

Min.). Hebe wechselseitig die Fersen: 15 × rechte Seite, 15 × linke<br />

Seite, dann 15 × beide (1b). Ausschütteln der Beine. Gehe zu Deinem<br />

Fenster oder Spiegel, greife Deinen Lappen, mache die Arme lang und<br />

komme hoch (2a) und gehe wieder tief (2b, 15 ×).<br />

Main Part: Nimm den Schrubberstiel auf beide Schultern,<br />

hänge Deine vollen Einkaufstüten dran und mache breitbeinige<br />

Kniebeugen (3a), Knie nach außen, Füße ebenso (20 ×). Beine<br />

Schließen Kniebeuge, bis der Po auf Kniehöhe ist (3b, 20 ×).<br />

Ausfallschritt nach hinten (15 × re., 15 × li.), danach mit<br />

Oberkörperdrehung je Seite 15 ×. Trizeps vor der Brust (30 ×).<br />

Lege Dich auf den Teppich, die Arme gestreckt über der<br />

Brust. Wir entfernen die Spinnweben in den Ecken und an<br />

3a<br />

schwerzugänglichen Stellen, indem die Arme hoch- und tief<br />

gehen (30 ×). Wir schauen unter dem Sofa, ah, da liegt noch<br />

was… Oberkörper seitlich verdrehen, unterer Rücken bleibt fixiert<br />

(30 ×). Komme in den halben Sitz, spanne Deine Bauchmuskeln an<br />

und mache mit einem feuchten Lappen und dem Schrubber die<br />

Schranktüren sauber. Ein Zimmer ist sauber, entspann Dich, die<br />

Küche ist morgen dran.<br />

4a<br />

7. „Scheibenwischer“: Lege Dich mit dem Rücken auf die<br />

Matte und strecke Deine Beine gerade nach oben, halte sie dabei<br />

zusammen. Senke Deine Beine nun langsam zu einer Seite ab,<br />

komme dabei aber nicht bis auf den Boden und hebe die Beine<br />

dann wieder an und senke sie auf der anderen Seite fast bis auf den<br />

Boden ab, sodass Du mit Deinen Beinen Halbkreise in die Luft malst.<br />

Wiederholen.<br />

8. Ausfallschritte: Stelle Dich mit geschlossenen Beinen neben<br />

die Matte. Mache nun mit einem Fuß einen großen Schritt nach<br />

vorne und gehe langsam in die Knie. Gehe wieder hoch und ziehe<br />

dabei den anderen Fuß nach. Nun nimmst Du den nachgezogenen<br />

Fuß und wiederholst die Übung. So gehst Du soweit es geht durch<br />

den Raum oder den Garten, drehst bei Bedarf einfach um und gehst<br />

wieder zurück. Dieses wiederholst Du, bis die 40 Sekunden um sind.<br />

1a<br />

2a<br />

3b<br />

4b<br />

2b<br />

1b<br />

1<br />

2a<br />

3<br />

2b<br />

„10 Round Challenge“<br />

Schluss mit lustig. Nun wird’s richtig tough: Für ambitionierte Selbstquäler<br />

und Hartgesottene habe ich direkt aus der Quarantäne für Euch mal<br />

ein Workout zusammengebaut, das Euch aus den Schuhen haut. Aber<br />

auch das nehmen wir ja sportlich.<br />

Folge meiner „10 Round Challenge“ und achte drauf: Runde für Runde<br />

möchte Dich dieses Workout in die Knie zwingen. Versuch, Dich bis zum<br />

Ende durchzukämpfen und wachse doch einfach über Dich hinaus. Meine<br />

Indoor-Selfies waren zu finster, deshalb einsam und allein in der Natur.<br />

Und so funktioniert’s: Vor jedem Workout ca. 5 Minuten aufwärmen:<br />

z. B. Laufen auf der Stelle, Jumping Jacks oder Seilspringen.<br />

• Jedes Workout dauert nur 60–75 Sekunden, in denen es gilt, die Aufgabe<br />

in ihrer bestmöglichen Version auszuführen.<br />

• Je nach eigenem Ermessen/Level beläuft sich die Rundenpause auf<br />

60–120 Sekunden.<br />

• Eine „10 Round Challenge“ dauert im Schnitt knapp 30 Minuten. Fortgeschrittene<br />

können sie 2- oder sogar 3-mal absolvieren.<br />

Jede Runde hat, ähnlich wie in einer Boxrunde, ihre ganz eigene Dynamik<br />

und Herausforderung. Die eine Runde liegt Dir mehr, die andere weniger,<br />

und doch musst Du sie alle so gut wie möglich meistern.<br />

Alles verstanden? Dann schnapp Dir Timer, Matte, Handtuch und Wasser,<br />

und: Let’s get ready to Rumble!<br />

Runde 1: Mountain Climber: Schon Runde 1 wird zur Bewährungsprobe<br />

für den gesamten Körper. Bist Du für 10 Runden willensstark<br />

genug? Nach exakt 60 Sekunden wissen wir es. Du<br />

kommst in die Plank und positionierst die Hände genau<br />

unter der Schulter. Ab jetzt berühren Deine Knie in laufender<br />

Tätigkeit abwechselnd Deine Ellenbogen. Wird es zu hart,<br />

wechselst Du in den gegangenen, langsameren Modus<br />

über. Der Rücken sollte dabei leicht rund nach oben zeigen.<br />

Runde 2: Turning Squats: Stelle Dich schulterbreit auf die<br />

Matte. Wichtig: Lass die Knie bei der Kniebeuge hinter<br />

den Fußspitzen, Po nach hinten, Rücken vorgebeugt<br />

und gerade. Beim Hochkommen drehst Du Dich um 180<br />

Grad mit einem kraftvollen Jump auf der Matte und gehst<br />

dann direkt tief runter, bis der Po auf Kniehöhe ist. Haben<br />

die Sprünge nicht mehr genug Power, lässt Du Drehung<br />

oder Sprung weg. 60 Sekunden durchhalten!<br />

Runde 3: Push ups (auf den Knien): Dein Körper ist in<br />

Knieposition, aber gestreckt. Die Arme breit aufstellen, die Liegestütz<br />

möglichst bis zum Boden machen. Lass Deinen Bauch<br />

niemals durchhängen (gilt übrigens für das gesamte<br />

Leben). Das Tempo soll sehr hoch sein, so lange es geht:<br />

Die Runde ist erst beendet, wenn der Gong erklingt,<br />

nach 60 Sekunden nämlich.<br />

Runde 4: T-Stance: Gleichgewicht, Beweglichkeit und<br />

Körperspannung stehen hier auf dem Prüfstand. Der<br />

Körper wird waagerecht in voller Länge auf Spannung<br />

gebracht. Die Arme werden weit ausgestreckt und oberhalb<br />

der Ohren gehalten, der Rücken bleibt horizontal und das<br />

Bein hinten lang und sehr weit oben. Das Standbein balanciert<br />

das T-förmige Konstrukt für 30 Sek. aus und wird dann mit<br />

der anderen Seite gewechselt. Die Sekunden zählen nur in<br />

endgültiger Halteposition!<br />

Runde 5: Cycling Crunch: Oberkörper so weit wie<br />

möglich in die Luft bringen, ohne den Bodenkontakt 5<br />

mit der unteren Wirbelsäule zu verlieren. Ellenbogen<br />

nach außen positionieren und nun den gesamten Oberkörper weit hin<br />

und her rotieren, um die abwechselnd heranziehenden Knie mit den<br />

Ellenbogen zu berühren. 60 Sekunden lang heißt es nun einstecken<br />

und weitermachen.<br />

Runde 6: Jumping Lunges: Beinarbeit: Der wechselnde<br />

Ausfallschritt zwingt so manchen in die Knie. Aus der<br />

tiefen Position heraus wechselst Du mit einem Sprung<br />

auf die andere Seite, landest weich und tief, um das<br />

Gewicht abzudämpfen und die Muskeln zu trainieren.<br />

Wenn die Sprünge nicht mehr möglich sind, machst<br />

Du den abwechselnden Ausfallschritt ohne Sprünge<br />

weiter, verlangsamst zur Not die Sprünge und reduzierst<br />

die Tiefe. 60 Sekunden!<br />

Runde 7: Spider Reverse: In Runde 7, der umgekehrten<br />

Spinne, trainierst Du alles, was an Deinem Körper hinten ist:<br />

Rücken, Po, Oberschenkel hinten, hintere Schultermuskeln.<br />

Deine Arme und Beine werden in 90° positioniert. Ab jetzt<br />

für 60 Sek. Arme und Beine am höchsten Punkt auf und ab<br />

bewegen, dabei nicht den Boden berühren.<br />

Runde 8: Finger to Toe Crunches: Der Bauch ist wieder<br />

dran. Es gilt, wenn möglich, möglichst viele Berührungen<br />

mit den Fingerspitzen an den Füßen zu haben. Du musst<br />

noch mal richtig kämpfen, um dieses Level für 60 Sekunden<br />

halten zu können. Nicht aufgeben!<br />

Runde 9: Squat Kicks: Jetzt musst Du ganz tapfer<br />

sein. Neben der Kraft wird durch die abwechselnden<br />

Kicks, bei denen Du auf Schulterhöhe<br />

Deine Hände berühren sollst, konditionell alles<br />

abgefordert. Diese Runde zeichnet sich durch<br />

ständige Aufs und Abs aus. Du entscheidest,<br />

ob Du unten bleibst oder wieder aufstehst. Du<br />

hast nur noch eine Runde vor Dir!<br />

Runde 10: Hands & Elbow: Let’s get ready for the last<br />

and final round! In dieser letzten Runde musst Du alles<br />

rausholen, was noch in Dir und Deinen Armen steckt.<br />

Von der Handplank-Position wechseln wir so oft wie<br />

möglich in die Elbowplank und zurück. Spanne den<br />

Bauch fest an, um in der letzten Runde nicht doch noch<br />

K.O. zu gehen. Jetzt trennen Dich nur 60 Sekunden<br />

vom finalen Gong!<br />

So sehen Sieger aus. Herzlichen Glückwunsch, Du<br />

hast zehn Runden erfolgreich absolviert!<br />

9a<br />

6<br />

10a<br />

10b<br />

7<br />

8<br />

9b<br />

4


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Warm up (jede Übung 4 Wdh.)<br />

Forward Bend to Squat: Rumpfbeuge vorwärts zur Kniebeuge<br />

Dog to Perfect Stretch: Herabschauender Hund zum Perfect Stretch<br />

Reverse Overhead Lunge: Ausfallschritt rückwärts mit Armen<br />

über Kopf<br />

Workout (jede Übung 45 Sek. – 2 Runden)<br />

Jump Squats: gesprungene Kniebeugen<br />

Plank Crunch: Liegestütz-Position + Knie abwechselnd zur Brust ziehen<br />

Curtsey Lunges: Ausfallschritte rückwärts, hinteres Bein kreuzt<br />

diagonal<br />

Russian Twist: Schwebesitz + Oberkörperrotation<br />

Single Leg Hip Thrust: Beckenlift einbeinig<br />

Swimmer: Bauchlage, Arme und Beine anheben, Arme gestreckt<br />

über dem Gesäß zusammenbringen und wieder zurück<br />

High Knee to Side Lunge: Einbeinstand zum seitlichen Ausfallschritt<br />

Side Plank with Rotation: seitlicher Unterarmstütz mit Rotation<br />

Mobility (4 Wdh.)<br />

Half Kneeling Camel Sit to Child: Halbkniestand, Oberkörper<br />

zurücklehnen um den Hüftbeuger zu dehnen … von dort aus in die<br />

Child Position<br />

20 Minuten-Power Workout<br />

Wer dann am nächsten Tag was Neues ausprobieren will, der sneakt<br />

einfach mal rein, was das 20 Minuten-Power Workout von Fitness First so<br />

schafft. Das schickte uns sehr gern René Behrens, der Trainingsleiter am<br />

Stephansplatz. Spannend, diverse Übungen seines Workouts finden ihren<br />

Ursprung im Yoga. Ein Hauch von Vorkenntnissen macht Sinn.<br />

Kampfsport mit einem Touch Gymnastik<br />

Der Rissener Sportverein war extrem hilfreich. Zunächst startet Patrick<br />

aus der Judo-Abteilung mit drei knackigen Übungen, Kampfsport mit<br />

einem Touch Gymnastik, sozusagen.<br />

1. Liegestütz mit Ausfallschritt: Wir starten in einer normalen<br />

Liegestütz-Position und achten dabei darauf, dass die Beine etwas<br />

mehr als schulterbreit auseinander sind. Dann das rechte Bein nach<br />

vorn-links strecken, den linken Arm vom Boden lösen. So halten wir das<br />

Gleichgewicht kurz auf dem linken Bein und rechten Arm. Der haltende<br />

Arm und die Beine sind dabei gestreckt!<br />

2. Judo-Eindrehbewegung: Wir starten aus einer sitzenden<br />

Position. Die Arme sind hinter uns und wir stemmen uns etwas hoch,<br />

sodass der Hintern ein paar cm vom Boden entfernt ist. Dann drehen/<br />

wringen wir uns entweder links oder rechtsseitig ein, halten unser<br />

Gewicht auf dem jeweils anderen Arm. Der Arm, der nicht mehr auf<br />

dem Boden ist, greift weit genug um den eigenen Körper, sodass<br />

wir unsere eigene Schulterplatte antippen können.<br />

3. Einbeinige Kniebeugen: Wir halten das Gleichgewicht auf einem<br />

Bein, winkeln und heben ein Bein etwas nach hinten und machen<br />

einbeinige Kniebeugen.<br />

Functional Training I<br />

Die Freunde aus Wedel, vom Wedeler TSV, kommen gleich mit drei richtig<br />

tollen Programmen und Angeboten um die Ecke. Wir starten mit Ellen,<br />

sie zeigt zwei Übungen aus dem Functional Training:<br />

2a<br />

2b<br />

Krass gepumpt…<br />

…wird bei Bedarf auch bei der HT16. Coach Niklas Röder führt vor, was<br />

geht, Yagmur Savas macht es ihm dabei nicht leichter. Das Prinzip ist<br />

schlicht, aber sehr ergreifend: Das komplette Bewegungsprogramm<br />

bitte in 3–4 Sätzen, pro Übung 6–10 Wiederholungen. Pause 2–3 Min. (wir<br />

kontrollieren das!).<br />

Glute Ham Raise<br />

Bergsteiger: Liegestützposition (Schultern über den Handgelenken, Kopf<br />

in einer Linie mit dem restlichen Körper) halten und im Wechsel ein Knie<br />

so weit wie möglich in Richtung Kinn ziehen. 3 × 20–30 Wiederholungen.<br />

(Leichtere Variante: Erhöht stützen, z. B. auf einem Stuhl.)<br />

• Kräftigung der gesamten Rumpfmuskulatur.<br />

Tisch: Rückwärtiger Stütz: Schultern auf Handgelenkshöhe,<br />

Knie über den Fußgelenken. Der Kopf befindet sich in einer<br />

neutralen Stellung in Verlängerung zur Wirbelsäule. Das<br />

Becken ist möglichst weit angehoben und die Gesäßmuskulatur<br />

angespannt. 3 × 30–60 Sekunden halten. (Für Profis: Im Wechsel<br />

einen Arm lösen und noch weiter in eine Hüftstreckung kommen.)<br />

• Streckung der verkürzten Hüftbeugemuskulatur und Kräftigung der<br />

schwächeren rückseitigen Muskulatur.<br />

Kniebeuge<br />

Ausfallschritt<br />

Liegestütz<br />

Functional Training II<br />

Der Rissener SV legt nach, Erdem zeigt uns auf den<br />

Fotos eine super-effektive Übung aus dem<br />

Functional Training:<br />

Die Muskulatur der Waden und im Rumpf (Bauch und unterer Rücken)<br />

wird zur Stabilisation der Bewegung eingesetzt. Diese Übung ist sehr<br />

effektiv für den Unterkörper, da gleich mehrere Muskelgruppen gleichzeitig<br />

beansprucht werden. Die Übung eignet sich besonders gut, um<br />

Beine und Po zu kräftigen.<br />

Strict Press<br />

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Funktionstraining auf Dosen<br />

Man bleibt kreativ in Rissen, macht hier z. B. auch Funktionstraining auf<br />

Dosen. Sehr schön. Natürlich sind das keine gehamsterten Dosen. Verantwortlich<br />

zeichnet Claudia Teschner, sie koordiniert den Reha-Sport in Rissen<br />

und findet: „Bevor uns die Decke auf den Kopf fällt, nutzen wir die Zeit und alles,<br />

was wir so im Haus haben, und bleiben mobil. Dosen sind vielfältig einsetzbar und<br />

zurzeit in jedem Haushalt zu finden.“<br />

Balance- und Krafttraining in einem. Je nach Intensität nimmt man kleine oder große<br />

Dosen. Auf einer Dose stehend Krafttraining für die Arme, auf beiden Dosen stehend<br />

Oberschenkel- und Rückentraining. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Yoga-Übungen<br />

Yoga-Übungen in verschiedenen Varianten haben wir gleich von mehreren Vereinen bekommen.<br />

Yoga ist ja sowieso cool, und gerade jetzt: Einfach mal den Kopf ausmachen und nur Körper denken.<br />

Steffi Fürstenau vom Wedeler TSV sagt: „Yoga ist zwar nicht das Allheilmittel in dieser schwierigen<br />

Zeit, bietet Dir jedoch die Chance, den Kontakt zu Dir und Deinem Körper zu bewahren.“ Auch Jana<br />

Neumann vom FTSV Komet Blankenese schickte uns den Sonnengruß mit Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

und Pics:<br />

Der Sonnengruß dient in vielen Yoga-Arten zum Aufwärmen.<br />

1. Tadasana – Aufrechter Stand: Füße hüftbreit auseinander. Die<br />

Krone des Kopfes zieht Richtung Himmel, die Fingerspitzen Richtung<br />

Boden.<br />

2. Urdhva Hastasana – Rückbeuge (Einatmen): Arme über<br />

die Seiten nach oben bringen, die Handflächen berühren<br />

sich. Brust öffnen, Schultern locker entspannen.<br />

Der Blick folgt den Daumen.<br />

3. Mit dem Oberkörper langsam<br />

nach vorne sinken. Knie beugen<br />

(Anfänger), Beine strecken (Fortgeschrittene)<br />

4. Uttanasana – stehende Vorwärtsbeuge<br />

(Ausatmen): Oberkörper fallen lassen. Stirn zieht in<br />

Richtung Schienbein. Beine leicht beugen (Anfänger),<br />

strecken (Fortgeschrittene).<br />

5. Uttanasana B – Vorbeuge mit geradem Rücken<br />

(Einatmen). Ein Stück hoch kommen, bis der Rücken<br />

gerade ist. Hände auf Oberschenkel oder Schienbeine<br />

ablegen.<br />

6. Chaturanga Dandasana – Bretthaltung<br />

(Ausatmen): 2 große Schritte zurück. Schultern<br />

über die Handgelenke. Der Bauch ist fest. Der ganze Körper bildet<br />

eine gerade Linie.<br />

7. Zum Boden kommen, Knie absetzen.<br />

8. Bhujangasana - Kleine Kobra (Einatmen): Den Kopf nach<br />

oben heben, um eine Rückbeuge zu kreieren. Nacken in Verlängerung<br />

der Wirbelsäule halten. Das Brustbein zieht nach vorne, die Schultern<br />

nach hinten. Ellbogen bleiben nah am Körper, die Hände bleiben unter<br />

den Schultern am Boden. Das Schambein schiebt Richtung Boden, der<br />

Fußspann drückt in die Matte. Beine sind geschlossen.<br />

9. Langsam Körper anheben, auf beide Knie kommen<br />

10. Adho Mukha Svanasana - Herabschauender Hund (Ausatmen):<br />

Die Sitzbeinhöcker ziehen Richtung Decke. Die Finger sind<br />

gespreizt, die Arme gestreckt, der Rücken ist lang. Die<br />

Beine sind leicht gebeugt (Anfänger) oder gestreckt<br />

mit Fersen Richtung Boden (Fortgeschrittene).<br />

11. Uttanasana B - Vorbeuge mit geradem<br />

Rücken (Einatmen): 2 große Schritte nach vorne<br />

zwischen die Hände machen. Mit dem Oberkörper halb<br />

hochkommen, bis der Rücken gerade ist. Hände auf Oberschenkel<br />

oder Schienbeine ablegen.<br />

12. Uttanasana – stehende Vorwärtsbeuge (Ausatmen): Oberkörper<br />

fallen lassen. Stirn zieht in Richtung Schienbein. Beine leicht beugen<br />

(Anfänger), strecken (Fortgeschrittene).<br />

13. Urdhva Hastasana – Rückbeuge (Einatmen): Mit rundem<br />

Rücken langsam aufrollen. Arme über die Seiten nach oben bringen, die<br />

Handflächen berühren sich. Brust öffnen, Schultern locker entspannen.<br />

Der Blick folgt den Daumen.<br />

14. Tadasana – Berghaltung (ruhig und tief atmen): Arme sinken<br />

lassen. Aufrechter Stand. Füße hüftbreit auseinander. Die Krone des Kopfes<br />

zieht Richtung Himmel, die Fingerspitzen Richtung Boden.<br />

1<br />

Mobilisierung im Home Office<br />

Unsere Freunde vom Hochschulsport Hamburg haben sich ebenfalls was einfallen lassen zur<br />

Mobilisierung im Home Office, neben der Kobra und dem Herabschauenden Hund (s. links) zum<br />

Beispiel den Drehsitz und die Windmühle, alles unter dem Motto: „Fordere Dich, aber höre auf<br />

Deinen Körper!“. Heißt: Pausieren oder steigern, je nachdem.<br />

Auf alle Fälle immer wichtig: Atme ruhig und beständig und lasse Dich<br />

auf die Übung ein, um die maximale Wirkung zu entfalten.<br />

1. Der Drehsitz mobilisiert die Gesäß- und Hüftmuskulatur und Deine<br />

Brustwirbelsäule, kann auch spannungslösend für Nacken und unteren<br />

Rücken sein. Setzte Dich auf den Boden, strecke Dein linkes Bein aus<br />

und überkreuze es mit dem rechten Fuß auf Höhe des Knies. Dein linker<br />

Arm drückt von der Außenseite gegen Dein linkes Knie. Halte während<br />

der ganzen Zeit den Rücken gerade und die Schultern unten. Folge mit<br />

Deinem Blick der Rotation über Deine rechte Seite. Im Anschluss löst Du<br />

die Drehung und mobilisierst die andere Seite.<br />

2. Die Windmühle mobilisiert die seitliche Rumpfmuskulatur und<br />

stärkt die Flanken. Stelle Deine Füße weiter als schulterbreit auseinander<br />

und lasse Deine Hand am Bein in Richtung Fuß runtergleiten bis zum<br />

Sprunggelenk. Die andere Hand streckst Du senkrecht nach oben,<br />

Dein Blick führt zur oberen Handspitze.<br />

Halte die Beine gestreckt und<br />

bleibe dabei in einer Ebene. Schiebe Deine Hüfte leicht in Richtung des<br />

freien Fußes. Halte während der ganzen Zeit den Rücken gerade. Diese<br />

Übung kannst du für 30 Sekunden und länger halten. Dann kommst Du<br />

mit dem Oberkörper wieder nach oben und mobilisierst die andere Seite.<br />

3. Die Schultermobi kann Deine Schulter- und<br />

Brustmuskulatur mobilisieren. Stelle Dich aufrecht<br />

hin und halte die Spannung in Deinem Bauch. Greife<br />

einen Stock oder Besenstiel mit einem weiten<br />

Griff und führe ihn mit gestreckten Armen über<br />

Deinen Kopf. Hier dürfen Deine Schultern näher<br />

zu den Ohren kommen. Schau, wie weit Du<br />

Deine Arme hinter den Körper drehen kannst.<br />

Nicht übertreiben! Spiele lieber an der Grenze<br />

der Mobilität, indem Du mit den gestreckte<br />

Armen etwas vor und wieder zurück gehst.<br />

Und weil <strong>sporting</strong> sowieso für alle<br />

ist, kommen wir jetzt mit Trainingsprogrammen<br />

für unsere älteren<br />

Leser*innen. Nicht übertreiben,<br />

aber bitte sehr: Wer rastet, der rostet,<br />

und wenn diese komische Zeit vorbei ist,<br />

flitzen Sie mal locker an allen anderen<br />

vorbei und zeigen ihnen die Rücklichter.<br />

Von Rücken- und Fußgymnastik<br />

bis hin zu Übungen<br />

mit einem Rollator. Daher<br />

kommen auch die Rücklichter.<br />

Attacke 100! »<br />

3<br />

2<br />

45


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3a<br />

46<br />

3b<br />

Aufwärmtraining für Senior*innen<br />

Die erste Runde geht an Carla und Sigrid vom Harburger Turnerbund von 1865, die uns<br />

ein Programm für Funktionelle Gymnastik/Krafttraining für Senior*innen geliefert<br />

haben, das sich gewaschen hat. Aus Platzgründen hier ein Auszug: das Aufwärmtraining.<br />

Gerade im Alter ist es wichtig, dass die Gelenke gut wärmt und erst einmal ohne schwere Belastung bewegt<br />

aufgewerden.<br />

Hierfür gehen wir alle Gelenke von Kopf bis<br />

Fuß einmal durch.<br />

Halswirbelsäule: Den Kopf zur Seite legen (Ohr<br />

Richtung Schulter) und kurz halten, langsam den Kopf<br />

nach vorne und zur anderen Seite rollen lassen. Auch<br />

dort kurz halten. Achtung: Den Kopf nicht nach hinten<br />

rollen lassen!<br />

Schultergelenke: Schultern nach hinten kreisen. Hände auf<br />

die Schultern legen und die Ellenbogen nach hinten kreisen. Die<br />

ganzen langen Arme nach hinten kreisen. Achtung! Nichts umschmeißen ;-)<br />

Wirbelsäule: Schulterbreit hinstellen, Hüfte zeigt nach vorne und wird<br />

nicht mitbewegt! Den Oberkörper zu beiden Seiten drehen, die Arme<br />

können mitgeschwungen werden.<br />

1 2<br />

4<br />

Hüfte: Ein Bein mit dem Knie nach oben anheben. Das Knie<br />

zur Seite bewegen, das Bein seitlich wieder absetzen, das<br />

gleiche mit dem anderen Bein wiederholen. Halten Sie<br />

sich dabei so wenig wie möglich fest, manchmal reicht<br />

schon ein Finger auf einem Stuhl oder an einer Wand.<br />

Kniegelenke: Füße<br />

und Beine zusammen-<br />

stellen, die Hände auf<br />

die Knie legen und kleine<br />

Kreise mit den Knien zeichnen<br />

(in beide Richtungen).<br />

Achtung! Bei Schmerzen in den Knien<br />

diese Übung auslassen.<br />

Fußgelenke: Ein Bein anheben und den<br />

Fuß erst in die eine, dann in die andere<br />

Richtung kreisen. Mit dem anderen Fuß<br />

wiederholen.<br />

Übungen für Senior*innen<br />

Marcus vom Wedeler TSV liefert Übungen für Senior*innen, die ehrlich gesagt auch<br />

für alle anderen ganz sinnig sein können.<br />

1. Aufrichtung der Wirbelsäule durch die Stärkung der Lendenwirbelsäule:<br />

Die Übung wird an einer Wand ausgeführt. Die Füße werden von<br />

der Wand entfernt und der untere Rücken gegen diese gepresst, indem das<br />

Becken nach vorne gekippt, der Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule gezogen<br />

und das Gesäß angespannt wird. Wichtig: Die Schultern dürfen bei dieser Übung<br />

nach vorne hängen und die komplette Spannung muss 5 Atemzüge lang gehalten werden.<br />

2. Stärkung der Oberschenkelmuskulatur: Bei dieser Übung sitzen Sie gerade auf einem<br />

Stuhl und versuchen, sich ohne Hilfe der Arme 15 Mal vom Stuhl zu erheben. Steigerung: Sie<br />

heben das Gesäß nur wenige Zentimeter vom Stuhl ab und halten diese Position 5–10 Sekunden<br />

lang. Zur Unterstützung können die Hände auf den Oberschenkel gelegt werden. Achtung: Die<br />

Knie dürfen nicht über die Fußspitzen ragen und der Rücken sollte gerade gehalten werden.<br />

3. Oberschenkelstärkung und Gelenkschmierung des Knies: Bei dieser Übung sitzen<br />

Sie gerade auf einem Stuhl und fahren mit einem Bein erst 15 Mal vorwärts und<br />

danach 15 Mal rückwärts Fahrrad und wechseln anschließend Ihr Bein.<br />

4. Stärkung der Wadenmuskulatur: Bei dieser Übung stehen Sie auf dem<br />

ganzen Fuß. Am besten befindet sich in der Nähe etwas zum Festhalten. Versuchen<br />

Sie nun, sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Die Position 2 Sekunden halten, den Fuß<br />

dann wieder senken. Diese Übung wird 20 Mal wiederholt. Steigerung: Sie stehen mit<br />

dem Vorfuß auf einer kleinen Erhebung und heben bzw. senken den Fuß abwechselnd.<br />

1: Hände entspannt auf<br />

Gymnastik-Trick mit Stuhl.<br />

Und weil wir gerade schon bei Übungen mit einem Stuhl waren: Am<br />

besten das Ding gar nicht wieder unter den Tisch schieben, sondern<br />

jetzt kommt noch mal der FTSV Komet Blankenese mit<br />

einem Gymnastik-Trick mit Stuhl. Die Idee von Claudia Neumann-Johannsen,<br />

Abteilungsleiterin der Turnabteilung: „Bleibt<br />

geschmeidig.“ Das kann ja auch ohne Corona nie schaden, finden wir.<br />

die Lehne legen, Arme sind<br />

dabei gestreckt. Mit gebeugten Beinen<br />

und geradem Rücken den Oberkörper durch die<br />

Arme gleiten lassen. Die Arme sind neben den Ohren.<br />

Die Brustwirbelsäule wird gedehnt.<br />

2: Die Beine werden langsam nacheinander gestreckt und<br />

danach gleichzeitig wieder gebeugt. Mehrmals wiederholen.<br />

Der Rücken bleibt gerade.<br />

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Fußgymnastik<br />

Oder eben Fußgymnastik mit einem Tuch von Jutta<br />

Kramm, Übungsleiterin Reha- und Herzsport bei FTSV<br />

Komet Blankenese, zur Stärkung der Zehenballenmuskulatur<br />

und des Quergewölbes.<br />

Nordic Walking<br />

Zum Abkühlen kommt ihre Vereinskameradin Astrid Kuhnen auf den Plan.<br />

Sie ist DTB-Kursleiterin für Nordic Walking und schickt Fotos von sich<br />

bei ihrem Dehn- und Cool Down-Programm.<br />

Bei der Dehnübung für die Wade (Foto mit aufgerichtetem Körper)<br />

bitte darauf achten, dass die Füße parallel stehen. Die Dehnung kann<br />

verstärkt werden, indem man die Hüfte nach vorne schiebt. Bei der<br />

anderen Übung beugt man sich soweit es geht herunter, lässt den Kopf<br />

locker hängen und dreht sich leicht nach rechts und links. Danach<br />

langsam Wirbel für Wirbel wieder aufrichten“,<br />

empfiehlt Astrid. Danke!<br />

Training für ältere Hamburger*innen<br />

Astrid Bauer vom emsigen Rissener Sportverein bietet<br />

ebenfalls Training für ältere Hamburger*innen, mit Rollator<br />

– oder wieder einfach mit dem Stuhl.<br />

Der Rollator muss mit festgestellten Bremsen / der Stuhl sicher stehen.<br />

1. Stehen vor dem Rollator/Stuhl und sich setzen. 8–12×<br />

wiederholen .<br />

2. Im Sitzen die Arme seitlich angewinkelt<br />

mit den Händen nach oben halten und die<br />

Arme über dem Kopf zueinander führen/<br />

klatschen. 8 – 12× wiederholen. Die Schultern<br />

und Arme anschließend leicht schütteln/lockern.<br />

3. Einen Ball zwischen die Knie legen und sanft<br />

pressen, dabei nicht den Atem anhalten, ruhig weiteratmen.<br />

Die Spannung wieder etwas lösen und erneut<br />

den Ball pressen. Diese Übung könnte auch mit einem<br />

etwas festeren kleinen Kissen durchgeführt werden.<br />

Die Beine danach im Sitzen etwas schütteln / lockern.<br />

4. Den Ball vor dem Körper auf Brusthöhe halten, der<br />

Handrücken der einen Hand ist direkt vor der Brust. Nun von<br />

beiden Seiten mit den Händen dagegen drücken, langsam<br />

bis 10 zählen, dann die Hände wechseln. Nun ist die andere<br />

Hand mit dem Handrücken vor der Brust und wieder<br />

gegeneinander gedrückt halten – langsam bis 10 zählen,<br />

8 – 12× wiederholen. Beide Arme wieder lockern, die<br />

Schultern leicht schütteln.<br />

Rückenmuskulatur<br />

Last but not least liefert uns Nora Ebert vom ETV ein paar einfache<br />

Übungen für die Kräftigung und Beweglichkeit der Rückenmuskulatur,<br />

die wird nämlich auch im Home Office und erst recht beim Sitzen auf der<br />

Couch, beim Marathon-Streamen etc. vernachlässigt.<br />

1. Kniebeugen: Die Beine (schulterbreit nebeneinander) langsam<br />

und kontrolliert beugen, der Oberkörper wird dabei leicht nach<br />

vorne geneigt und das Gesäß nach hinten geschoben. Dann die<br />

Beine wieder strecken. 10–15 Mal wiederholen, die Armhaltung<br />

dabei variieren.<br />

2. Im Vierfüßlerstand versucht Ihr, die Hände unter die<br />

Schultern zu stellen und die Knie unter die Hüfte. Der<br />

Bauch wird angespannt. Ihr führt den rechten<br />

Arm nach vorne und das linke Bein nach hinten<br />

und haltet das Gleichgewicht. Die Übung kann<br />

abwechselnd ausgeführt werden oder pro<br />

Seite 8–10 Wiederholungen. »<br />

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3. In der Bauchlage die Hände an die Ohren,<br />

den Bauch anspannen und Oberkörper und<br />

Beine heben. Entweder ein Bein im Wechsel<br />

oder alternativ beide Beine.<br />

4. „Knopfloch“: Bei der Dehnung in der<br />

Rücken lage legt den rechten Fuß auf den linken<br />

Oberschenkel, umfasst mit beiden Händen Euren linken<br />

Oberschenkel. Ziel ist eine Dehnung der Po- und Oberschenkel-<br />

Muskulatur. Etwa 30 Sekunden halten, dann wechseln.<br />

Bei allen Übungen bitte nicht vergessen zu atmen.<br />

3<br />

4<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Stadtsportmagazin<br />

c/o steuermann sport GmbH<br />

Stresemannstraße 375<br />

Eingang 8, 4. OG<br />

22761 Hamburg<br />

Telefon 040-432 08 45 20<br />

info@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

www.<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Herausgeber<br />

Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.)<br />

martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

KÖNNEN SOWIESO<br />

Guter Tipp, Danke Nora.<br />

Danke an alle fürs Mitmachen.<br />

Bleibt gesund!<br />

Achtung:<br />

Ist Dir beim Training schwindelig?<br />

Schwarz vor Augen? Übelkeit? Brich<br />

das Training ab und starte an einem<br />

anderen Tag noch mal. Im Zweifelsfall<br />

einen Arzt kontaktieren.<br />

Redaktion<br />

Martin Blüthmann,<br />

Andreas Hardt, Marco Santoro,<br />

Manuela Tanzen, Lars Wichert<br />

Lektorat, Schlussredaktion<br />

Manuela Tanzen<br />

manuela@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Art Direction und Layout<br />

Arndt Grutke<br />

arndt@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Druck<br />

Eversfrank Preetz<br />

Frank Druck GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 20<br />

24211 Preetz<br />

Auflage: 58.000 Exemplare<br />

Anzeigen, Mediadaten<br />

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„FRAUEN im Sport<br />

gehört die Hälfte<br />

der Macht.“<br />

Leserbriefe, Termine<br />

und Kommentare<br />

info@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Irrtümer und alle Rechte<br />

vorbehalten. Nachdruck sowie<br />

sonstige Vervielfältigungen nur<br />

mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags. Für unverlangt<br />

eingesandtes Text- und<br />

Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen; der Verlag setzt<br />

bei Eingang voraus, dass alle<br />

Rechte und Honorarfragen<br />

geklärt sind. Erscheinungsort<br />

und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Dörte Kuhn (verheiratet, ein Kind)<br />

Vorsitzende Verband für Turnen und Freizeit, Vizepräsidentin<br />

HSB, Mitglied Stiftungsrat Alexander Otto Sportstiftung, Mitglied<br />

Nutzerbeirat Sport bei Schulbau Hamburg, Mitinitiatorin<br />

der Sportsfrauen Hamburg.<br />

Die Bewegungstherapeutin und Autorin war auch Übungsleiterin,<br />

Trainerin, Jugendwartin, Sport- und Lehr-Referentin, Mitglied<br />

im Lehrausschuss und Frauenausschuss-Vorsitzende des<br />

VTF, Mitglied des Ausschusses für Personalentwicklung, Frauen<br />

und Gleichstellung des Deutschen Turnerbunds. Puuh ;-).<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong> erscheint<br />

monatlich. Anzeigen- und<br />

Redaktionsschluss jeweils am<br />

15. des Vormonats.<br />

Hamburger Sportsfrauen fordern Fairplay!<br />

Kontakt: d.kuhn@<strong>hamburg</strong>er-sportbund.de<br />

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© Foto: Witters © Fotos: Unsplash, Pixabay<br />

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diesen turbulenten Tagen auch dezentral sehr effizient im Team<br />

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Frank Fechner, 1. Vorsitzender des ETV<br />

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