03.04.2020 Aufrufe

der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Son<strong>der</strong>thema<br />

Produkte für Städte<br />

und Gemeinden<br />

Nr. 9/<strong>2019</strong><br />

1957–<strong>2019</strong><br />

8,50 Euro<br />

62. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

MIT SONDERTHEMA<br />

„AUSGEZEICHNET!“<br />

Bildung startet durch<br />

9/<strong>2019</strong><br />

Anbieter und<br />

WAS DER DIGITALPAKT SCHULE FÜR DAS<br />

LEHREN UND LERNEN BEDEUTET<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

INNOVATIV & NACHHALTIG<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Umweltministerin<br />

Schulze im Interview<br />

GRÜNES GELD<br />

Gutes Gewissen<br />

plus Rendite<br />

WOHNRAUMVERSORGUNG<br />

Was kann das Bauen<br />

in Serie leisten?


Editorial<br />

LIEBE FRAU GIFFEY,<br />

wie kann man die Qualität<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung verbessern,<br />

wenn die räumliche<br />

Infrastruktur fehlt?<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

es kommt gehörig Schwung in die digitale Bildung für unsere Kin<strong>der</strong>. Das<br />

zumindest ist die Hoffnung, die sich mit dem Digitalpakt Schule verbindet.<br />

Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

hat die Richtlinien für die För<strong>der</strong>mittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt<br />

muss es darum gehen, die Ausstattung <strong>der</strong> Schulen vernünftig zu planen –<br />

entlang pädagogischer Konzepte. Denn wie etwa bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />

Kommunalverwaltung gilt auch hier: Die Technik ist nur die halbe Miete.<br />

Für die Kommunen bedeutet das zunächst, die Mittelanfor<strong>der</strong>ungen ihrer<br />

Schulen genau zu prüfen und darauf zu achten, dass Investitionen abgestimmt<br />

erfolgen. Sonst droht die Gefahr teurer Insellösungen. Gewährleistet<br />

sein muss auch die nachhaltige Betreuung <strong>der</strong> Netzwerke. Ohne eine solche<br />

ist fraglich, ob diese dauerhaft funktionieren und leistungsfähig genug sind,<br />

um die Erfor<strong>der</strong>nisse des digitalen Unterrichts bedienen zu können. Der<br />

Blick in den Schulalltag zeigt, dass viele <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Administration <strong>der</strong> IT<br />

betreuten Lehrer schlichtweg überfor<strong>der</strong>t sind bei ihrer Aufgabe. Das ist<br />

meist kein Problem mangelnden Know-hows, son<strong>der</strong>n es fehlt die Zeit.<br />

Für das Lernen 4.0 braucht es zudem zeitgemäßes Unterrichtsmaterial. Eine<br />

Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom unter Lehrern im Frühjahr <strong>2019</strong><br />

zeigt hier einen hohen Nachholbedarf. Fast drei Viertel <strong>der</strong> Befragten kritisierten,<br />

dass digitale Lernmedien längst nicht in ausreichendem Umfang zur<br />

Verfügung stehen. Die vorhandenen wie<strong>der</strong>um müssten verbessert werden.<br />

Ob die Milliarden aus dem Digitalpakt Schule tatsächlich etwas bewirken,<br />

ist keine Frage, die sich allein entlang <strong>der</strong> schulischen IT-Ausstattung entscheidet.<br />

Das Ziel, jungen Menschen umfassende digitale Kompetenz zu vermitteln,<br />

wird vor allem dann erreicht, wenn es gute, pädagogisch versierte<br />

Lehrer in ausreichen<strong>der</strong> Zahl gibt und die Schüler gemeinsam mit analogen<br />

und digitalen Unterrichtsmaterialien lernen können und auch eine individuelle<br />

För<strong>der</strong>ung erfahren (Titel „Digitalpakt Schule“, ab S. 40).<br />

Herzlich, Ihr<br />

Mehr Reichweite,<br />

mehr Wirkung!<br />

Ihre Stellenanzeige in <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

und auf www.treffpunkt-kommune.de<br />

Kontakt: Michael Blaser,<br />

Tel. 07 91/9 50 61-83 37<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Wolfram Markus, Chefredakteur<br />

KOMMUNALWAHL 2020<br />

zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />

Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />

Unser Netzwerk ist exzellent.<br />

Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />

souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />

Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />

Oberbürgermeister (m/w/d)<br />

Bürgermeister (m/w/d)<br />

Landrat (m/w/d)<br />

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Wir beraten Sie gerne!<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.zfm-bonn.de


Inhalt<br />

Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Titel<br />

Digitalpakt Schule: Neue Chancen für das<br />

Lehren und Lernen 40<br />

Interview: Dr. Sarah Henkelmann vom Netzwerk<br />

Digitale Bildung zeigt die Bedeutung eines<br />

Medienentwicklungsplans auf 44<br />

Bedarfsplanung: Systematische Bestands -<br />

aufnahme ist das A und O 48<br />

Lerntools: Bots vermitteln pädagogische<br />

Inhalte spielerisch 52<br />

WLAN: Tipps für den Aufbau einer schulweiten<br />

und stabilen Lösung 54<br />

Lernen 2.0: Pädagogische Konzepte für<br />

E-Learning-Angebote gefragt 58<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: App entlastet die<br />

Schulorganisation 60<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Kommunalpolitik: „Mainzer Resolution“ for<strong>der</strong>t<br />

mehr Frauen in Führungsverantwortung 8<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Beschaffung: Messe Kommunale in Nürnberg<br />

feiert Jubiläum 10<br />

Digitales Rathaus: Innovationen unterstützen<br />

die Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung 12<br />

Finanzierung: Grüne Geldanlagen bieten<br />

Rendite mit ökologischem Mehrwert 16<br />

Schuldscheindarlehen: Frisches Geld für<br />

Klima- und Umweltschutz 18<br />

Energieversorgung: Wirtschaftliche Beteiligung<br />

an <strong>der</strong> Energiewende verbessern 20<br />

Stromnetzausbau: Kommunale Unternehmen<br />

und Stadtwerke in zentraler Position 24<br />

Energieträger: Wasserstoff bietet<br />

ungenutzte Speicherpotenziale 26<br />

Den Digitalpakt Schule mit Leben erfüllen<br />

Der Digitalpakt Schule wird dem Ausbau <strong>der</strong> IT-Infrastruktur an den Schulen und<br />

dem Einsatz elektronischer Lehr- und Lernmedien neuen Aufschwung geben. Um<br />

ihre pädagogischen Ziele bestmöglich zu erreichen, müssen die Fach- und Lehrkräfte<br />

den digitalen Wandel mitgestalten.<br />

Kommunalpolitik braucht mehr Frauen 8<br />

Frauen sind in <strong>der</strong> Kommunalpolitik nach wie vor unterrepräsentiert. Um das zu<br />

än<strong>der</strong>n, wurde auf dem ersten „Deutschen Frauenkongress kommunal“ Anfang<br />

September in Mainz über geeignete Konzepte diskutiert. Der Deutsche Städte- und<br />

Gemeindebund for<strong>der</strong>t ein Leitbild zur Frauenför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Lokalolitik.<br />

Finanztrend: Grüne Schuldscheindarlehen 18<br />

Umwelt- und Klimaschutz liegen im Trend, auch bei <strong>der</strong> Geldanlage. Viele Investoren<br />

suchen nach Möglichkeiten, wie sie mit ihrer Anlage etwas Gutes bewirken<br />

können. Kommunale Unternehmen können mit grünen Schuldscheindarlehen diese<br />

Entwicklung aufnehmen und zum Beispiel Energieeffizienzprojekte finanzieren.<br />

86<br />

Foto: BMU/Trutschel<br />

40<br />

Bundesumweltministerin<br />

Schulze im Interview<br />

Den Städten und Gemeinden kommt im<br />

Klimaschutz eine maßgebliche Rolle zu.<br />

Bundesumweltministerin Svenja Schulze<br />

sagt: „In Kommunen liegen riesige Potenziale.“<br />

In unserem Interview benennt sie<br />

die konkreten Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />

zeigt För<strong>der</strong>möglichkeiten auf.<br />

Foto: Schwier/Adobe Stock<br />

Foto Titelseite: BlackJack/Adobe Stock<br />

Son<strong>der</strong>thema<br />

9/<strong>2019</strong><br />

Planen & Bauen<br />

Anbieter und<br />

Produkte für Städte<br />

und Gemeinden<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

INNOVATIV & NACHHALTIG<br />

Online-Spezial AUSGEZEICHNET!<br />

Weitere Fachartikel zur nachhaltigen<br />

Kommunalentwicklung finden Sie auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Online Spezial<br />

Kommunalbau: Urbaner Hitzeschutz wird<br />

dringlicher 28<br />

Praxis: Stadt Karlsruhe bereitet sich auf<br />

heiße Sommer vor 30<br />

Wohnungsbau: Serieller und modularer<br />

Wohnungsbau im Aufschwung 32<br />

Schulbau: Raumgestaltung muss sich am<br />

Menschen orientieren 36<br />

Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik: Mähroboter erobern<br />

die Grünpflege 62<br />

Schädlingsbekämpfung: Rettung in <strong>der</strong><br />

Raupenplage naht 64<br />

Fuhrpark: Leasing-Modelle unterstützen die<br />

Kosteneinsparung 66<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Traktoren,<br />

Anbaugeräte und Co. 68<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz: Interessenkonflikte frühzeitig<br />

kommunizieren und ausgleichen 70<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Nachhaltigkeit: Stadtentwicklung im Zeichen<br />

<strong>der</strong> UN-Agenda 2030 82<br />

Faire Beschaffung: Vorbildliche Kommunen<br />

blicken über ihren Kirchturm hinaus 84<br />

Interview: Bundesumweltministerin Svenja<br />

Schulze über Herausfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Klima- und Umweltschutz 86<br />

För<strong>der</strong>mittel: KfW-Bankengruppe unterstützt<br />

kommunale Investitionen 88<br />

Kanalbau: Qualitätskontrolle in Neubau und<br />

Sanierung sichert Wirtschaftlichkeit 90<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />

Leistungsmerkmal Nachhaltigkeit 92<br />

Bauleitplanung: Regelwerke des<br />

Immissionsschutzes in <strong>der</strong> Praxis 72<br />

Praxis: Hamburg schützt Wohngebiet vor<br />

Autobahnlärm 74<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Job-Interview: Stefan Scholer, Stadt<br />

München, über lebenslanges Lernen 76<br />

Personalmanagement: Frauen sind in<br />

Führungspositionen öffentlicher<br />

Unternehmen unterrepräsentiert 80<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

Produkte & Dienstleistungen 94<br />

TOP Stellenmarkt 77<br />

Vorschau / Impressum 98<br />

Der Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />

Prospekte <strong>der</strong> GEFA Fabritz GmbH, Krefeld,<br />

bei. Einer Teilauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />

Prospekte <strong>der</strong> Management Forum GmbH,<br />

Starnberg, bei.<br />

11. BUNDESWEITE FACHMESSE UND KONGRESS<br />

MESSEZENTRUM NÜRNBERG<br />

16. – 17.10.<strong>2019</strong><br />

KOMMUNALER BEDARF<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT.<br />

• Größte Fachmesse mit rund 400 Ausstellern<br />

• Kommunales Angebotsportfolio einzigartig<br />

in Deutschland<br />

• Wertvolle Kombination aus Messe, Kongress,<br />

Fachforen und Netzwerkplattform<br />

• Innovative IT-Themen im Fokus<br />

• Garantiert dienstreisefähig!<br />

JETZT TICKETS SICHERN!<br />

kommunale.de/komm<strong>2019</strong><br />

Folgen Sie uns auf Twitter!<br />

twitter.com/kommunale<br />

VERANSTALTER KONGRESS<br />

VERANSTALTER FACHMESSE<br />

4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

5


Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

Panorama<br />

KURZ GEMELDET<br />

Kommunale<br />

Infrastruktur<br />

Mit dem Forum Kommunale<br />

Infrastruktur am 22. Oktober <strong>2019</strong> in<br />

Berlin möchte <strong>der</strong> Bundesverband für<br />

Straßenbeleuchtung, Masten und<br />

Infrastruktur (BVSMI) den Austausch<br />

über die aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Kommunen und kommunale<br />

Unternehmen för<strong>der</strong>n. Im Mittelpunkt<br />

stehen Mobilität, Kommunikation und<br />

Digitalisierung. Darüber hinaus geht es<br />

um Erkenntnisse über umgesetzte<br />

Projekte sowie Wissensvermittlung und<br />

Impulse über Handlungsansätze. –<br />

Programm und Anmeldung unter<br />

www.forum-kommunale-infrastruktur.de<br />

Fairer Handel<br />

Zum „Kongress <strong>der</strong> Ideen und Taten“<br />

laden <strong>der</strong> Verein Transfair und<br />

Engagement Global mit <strong>der</strong><br />

Servicestelle Kommunen in <strong>der</strong> Einen<br />

Welt vom 18. bis 20. September <strong>2019</strong><br />

nach Köln ein. Verschiedene interaktive<br />

Formate bringen die Gäste ins<br />

Gespräch über Trends des fairen<br />

Handels und geben lokale Antworten<br />

auf globale Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

www.engagement-global.de<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />

was Ihre Kommune bewegt:<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Entwicklungsziel „Mobil im Internet“: Viele Städte haben noch kein flächendeckendes öffentliches<br />

WLAN. Auch digitale Verwaltungsleistungen sind längst noch nicht überall verfügbar.<br />

Digitalisierung<br />

Entwicklung lahmt<br />

Deutschlands Städte und Gemeinden<br />

stehen im Bereich <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

noch am Anfang. Das geht aus einer<br />

aktuellen Untersuchung hervor.<br />

Die deutschen Städte und Gemeinden<br />

stehen bei <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

vielfach noch am Anfang. Zwar<br />

sind viele Digitalthemen bereits in den<br />

Rathäusern angekommen, wo zahlreiche<br />

Ideen <strong>der</strong> digitalen Stadt existieren. Jedoch<br />

zeigen die Ergebnisse des „Smart City Readiness<br />

Check“ von TÜV Rheinland und<br />

dem Innovators Club des Deutschen<br />

Städte- und Gemeindebundes, dass die<br />

Kommunen beim Umbau noch einen weiten<br />

Weg vor sich haben.<br />

Laut Studie gehen Städte und Gemeinden<br />

ihre Projekte zur Digitalisierung teils<br />

dynamisch, häufig aber eher zögerlich an.<br />

Digitale Angebote verbessern sich demnach<br />

in vielen Städten, aber nicht flächendeckend.<br />

Zugleich würden Kommunen die<br />

För<strong>der</strong>mittel des Bundes nicht konsequent<br />

nutzen. Um etwa den Ausbau digitaler<br />

Hochgeschwindigkeitsnetze in Deutschland<br />

voranzutreiben, hat die Bundesregierung<br />

ein umfangreiches För<strong>der</strong>programm<br />

ins Leben gerufen. Doch nicht alle Städte<br />

und Gemeinden machen davon Gebrauch.<br />

Jede dritte Kommune gibt in <strong>der</strong> Untersuchung<br />

an, nicht an För<strong>der</strong>maßnahmen für<br />

den Breitbandausbau teilzunehmen.<br />

Im Feld digitale Infrastruktur gibt jede<br />

fünfte Kommune an, über keine flächendeckende<br />

Breitbandinfrastruktur zu verfügen.<br />

Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Städte, die an<br />

<strong>der</strong> Studie teilgenommen haben, verfügt<br />

über kein flächendeckendes öffentliches<br />

WLAN. Im Bereich E-Governance gibt<br />

knapp ein Drittel <strong>der</strong> befragten Kommunen<br />

(30 Prozent) an, nur wenige o<strong>der</strong> gar<br />

keine digitalen Services für die öffentliche<br />

Verwaltung im Angebot zu haben. – Die<br />

Ergebnisse des „Smart City Readiness<br />

Check“ stehen zum Download bereit unter<br />

https://go.tuv.com/smartcity.<br />

Foto: ElNino/Adobe Stock<br />

Vierte Reinigungsstufe<br />

in Stuttgarter Klärwerk<br />

Die größte Kläranlage in Baden-Württemberg,<br />

das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen<br />

(1,2 Millionen Einwohnerwerte),<br />

wird in den nächsten Jahren um eine<br />

vierte Reinigungsstufe erweitert. Durch die<br />

Behandlung des Abwassers mit Aktivkohle<br />

sollen problematische Stoffe wie Arzneimittelrückstände,<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

o<strong>der</strong> Chemikalien herausgefiltert werden.<br />

Diese Substanzen gelangen bislang in den<br />

Neckar, <strong>der</strong> den Kläranlagenablauf aufnimmt.<br />

In <strong>der</strong> Anlage werden täglich 220<br />

Millionen Liter Abwasser gereinigt.<br />

Nach Angaben von Oberbürgermeister<br />

Fritz Kuhn investiert die Stadt in den kommenden<br />

Jahren rund 85 Millionen Euro in<br />

die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Kläranlage. Das<br />

Land unterstützt das Vorhaben mit knapp<br />

drei Millionen Euro.<br />

Aufgrund ihrer Komplexität und <strong>der</strong> erheblichen<br />

Investitionen ist die Maßnahme<br />

in drei Funktionsabschnitte aufgeteilt. Zunächst<br />

werden Pulveraktivkohlesilos und<br />

Laboruntersuchung: Die Behandlung des<br />

Abwassers mit Aktivkohle in <strong>der</strong> vierten Reinigungsstufe<br />

beseitigt schädliche Spurenstoffe.<br />

Wetter kannste<br />

nicht än<strong>der</strong>n.<br />

Stadtklima<br />

Foto: Kuprevich/Adobe Stock<br />

Dosierstationen sowie eine Energiezentrale<br />

errichtet. Die Inbetriebnahme <strong>der</strong> ersten<br />

Silos und Dosierstationen auf dem<br />

Stuttgarter Klärwerk ist für das Frühjahr<br />

2021 vorgesehen. Die Gesamtanlage zur<br />

Spurenstoffelimination soll bis zum Jahr<br />

2028 fertiggestellt sein.<br />

80<br />

Euro Umsatz<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Klimaschutz<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind im Jahr<br />

2017 Umsätze von über 80 Euro pro 1000<br />

Euro des Bruttoinlandsprodukts (BIP)<br />

durch klimaschützende Leistungen erwirtschaftet<br />

worden. Mit diesen Zahlen weist<br />

das von <strong>der</strong> Agentur für Erneuerbare Energien<br />

betreute Portal „Fö<strong>der</strong>al Erneuerbar“<br />

auf die wirtschaftliche Bedeutung von Klimaschutzgütern<br />

hin. Demnach wurden<br />

2017 in Deutschland etwa 49,4 Milliarden<br />

Euro durch Güter und Dienstleistungen mit<br />

Klimaschutzbezug umgesetzt.<br />

schon! In 3 Klicks zum passenden<br />

För<strong>der</strong>programm:<br />

gruen-in-die-stadt.de<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

„GRÜN IN DIE STADT“ IST EINE INITIATIVE DES BUNDESVERBANDES GARTEN-, LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAU E. V.<br />

UNTERSTÜTZT VON


Kommunalpolitik<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Ganz vorne: Frauen sind in kommunalen<br />

Spitzenämtern deutlich unterrepräsentiert.<br />

Das zu än<strong>der</strong>n, haben sich die<br />

Verfasser <strong>der</strong> „Mainzer Resolution“ auf<br />

die Fahnen geschrieben.<br />

Foto: Kasto/Adobe Stock<br />

Es sind im Wesentlichen drei Faktoren, die<br />

Frauen ausbremsen, stärker in <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

mitzumischen: fehlende Zeit,<br />

geringes Selbstvertrauen, mangelnde För<strong>der</strong>ung.<br />

Die de facto immer noch geltende<br />

klassische Rollenverteilung im Zusammenleben<br />

<strong>der</strong> Geschlechter weist vielen<br />

Frauen das Familienmanagement und die<br />

Haushaltsführung zu. Sind sie dann noch<br />

berufstätig, bleibt kein Freiraum für ein<br />

politisches Amt, zumindest nicht für eines,<br />

das <strong>der</strong>art zeitintensiv ist wie das des Bürgermeisters.<br />

FRAUENFÖRDERUNG VERANKERN<br />

Als Hemmschuh wirkt auch, dass Frauen<br />

häufig einen zu kritischen Blick auf ihre<br />

Kompetenz als potenzielle Mandatsträgerin<br />

haben. Dabei übersehen sie, dass Männer<br />

in <strong>der</strong> Regel auch erst einmal in ihre<br />

Rolle als Ratsmitglied finden und viel lernen<br />

müssen.<br />

Am Selbstvertrauen lässt sich arbeiten,<br />

weit schwieriger aber dürfte es sein, die<br />

dritte Hürde zu überwinden: fehlende För<strong>der</strong>ung.<br />

Frauen werden für politische Ämter<br />

meist erst dann nominiert, wenn sich<br />

kein männlicher Kandidat findet. Und haben<br />

sie es doch in die Politik geschafft,<br />

stoßen sie auf von Männern dominierte<br />

Machtstrukturen. Statt vom Start weg unbefangen<br />

politische Arbeit leisten zu können,<br />

müssen sie sich erst einmal ihre Anerkennung<br />

in <strong>der</strong> Fraktion hart erarbeiten.<br />

In <strong>der</strong> beim Frauenkongress vorgestellten<br />

„Mainzer Resolution“ für mehr Frauen<br />

in Führungsverantwortung in Kommunen<br />

for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> DStGB unter an<strong>der</strong>em ein Leitbild<br />

Frauenför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Kommunalpolitik.<br />

So sollen etwa die Sitzungen in den<br />

Kommunalparlamenten familienfreundlicher<br />

ausgestaltet werden. Auch die Themen<br />

Nachwuchsgewinnung und Mentoringprogramme<br />

auf Bundes- und Landesebene<br />

werden aufgegriffen. Die Resolution<br />

ruft die Kommunalpolitikerinnen dazu<br />

auf, weibliche Netzwerke zu bilden und<br />

einan<strong>der</strong> zu unterstützen. „Wenn es darauf<br />

ankommt, gilt <strong>der</strong>zeit lei<strong>der</strong> immer<br />

noch viel zu häufig das Prinzip ‚Männer<br />

för<strong>der</strong>n Männer‘“, so Gerd Landsberg.<br />

<br />

Wolfram Markus<br />

MAINZER RESOLUTION<br />

Im Zentrum des Frauenkongresses<br />

stand die Vorstellung <strong>der</strong> „Mainzer<br />

Resolution“ (Kurzlink zum PDF:<br />

ogy.de/76fb). Sie will ein Leitbild für<br />

Frauenför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

entwickeln. Dabei stehen auch flexiblere<br />

Arbeitsstrukturen, eine bessere<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung, die Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt und Karriereför<strong>der</strong>ungsprogramme<br />

auf <strong>der</strong> Agenda.<br />

Um Frauen den Zugang zu politischen<br />

Ämtern zu erleichtern, för<strong>der</strong>t das<br />

Bundesfamilienministerium seit vielen<br />

Jahren das Helene-Weber-Kolleg, ein<br />

Netzwerk für mehr Frauen in <strong>der</strong> Politik,<br />

sowie den Helene-Weber-Preis,<br />

einen Preis für herausragende<br />

Kommunalpolitikerinnen<br />

(www.frauen-macht-politik.de).<br />

Frauen in <strong>der</strong> Politik<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Anzeige<br />

Fairtrade Berufskleidung<br />

Advertorial<br />

Der geringe Frauenanteil in den Stadt- und Gemeindevertretungen gibt allein<br />

schon unter demokratischen Gesichtspunkten Anlass, eine „weiblichere“<br />

Kommunalpolitik zu for<strong>der</strong>n und zu för<strong>der</strong>n. Beim 1. Deutschen Frauenkongress<br />

kommunal in Mainz wurde über dieses Thema diskutiert.<br />

Gerade einmal 8,7 Prozent betrug <strong>der</strong><br />

Frauenanteil bei <strong>der</strong> verfassungsgebenden<br />

Nationalversammlung am<br />

19. Januar 1919 – <strong>der</strong> ersten überhaupt,<br />

bei <strong>der</strong> Frauen wählen und sich als Kandidaten<br />

hatten aufstellen lassen dürfen. 100<br />

Jahre sind seither vergangen, von einer<br />

Geschlechterparität in den politischen Vertretungen<br />

ist das Land aber noch weit entfernt.<br />

Gerade einmal knapp ein Drittel <strong>der</strong><br />

Abgeordneten in den Landtagen und im<br />

Bundestag sind Frauen, in den kommunalen<br />

politischen Vertretungen liegt ihr Anteil<br />

im Durchschnitt bei 25 Prozent. Und<br />

gerade einmal zehn Prozent <strong>der</strong> Bürgermeister-<br />

und Oberbürgermeisterposten in<br />

Deutschland sind mit Frauen besetzt.<br />

„Frauen und Männer sollen gleichmäßig<br />

in Vertretungskörperschaften repräsentiert<br />

sein. Bei <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Wahlvorschläge<br />

sind die Parteien und Wählergruppen<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, Geschlechterparität anzustreben.“<br />

So o<strong>der</strong> ähnlich heißt es in den<br />

Kommunalwahlgesetzen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />

doch ein (einigermaßen) ausgewogener<br />

Anteil von Männern und Frauen in den<br />

Ratsgremien bleibt bisher nur ein frommer<br />

Wunsch. Die Realität sieht an<strong>der</strong>s aus: Bei<br />

den Kommunalwahlen <strong>2019</strong> stellten sich<br />

zum Beispiel in Baden-Württemberg von<br />

100 Kandidaten nur 30 Frauen zur Wahl.<br />

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

(DStGB) hat sich jetzt zum Ziel gesetzt,<br />

die Situation zu verbessern und den<br />

Frauenanteil in <strong>der</strong> Kommunalpolitik zu<br />

erhöhen. Ideen und Konzepte für eine<br />

„weiblichere“ Kommunalpolitik wurden<br />

beim ersten Deutschen Frauenkongress<br />

kommunal Anfang September in Mainz<br />

diskutiert.<br />

Schon allein demokratische Gesichtspunkte<br />

erfor<strong>der</strong>n einen höheren Frauenanteil<br />

in den Parlamenten. Auf diesen Aspekt<br />

hob beim Kongress Bundesfamilienministerin<br />

Franziska Giffey ab. „Wenn die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung aus Frauen besteht, kann<br />

man eigentlich niemandem erklären, warum<br />

das in <strong>der</strong> Politik nicht auch so sein<br />

sollte“, sagte sie vor den rund 150 in<br />

Mainz versammelten Kommunalpolitikerinnen.<br />

Doch es geht um mehr – um eine<br />

bessere Politik in den Kommunen insgesamt.<br />

„Frauen bringen Kompetenzen,<br />

Sichtweisen und Erfahrungen mit, die unverzichtbar<br />

sind und die örtliche Gemeinschaft<br />

stärken“, sagt DStGB-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Gerd Landsberg.<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Wer auf nachhaltige Beschaffung setzt, sollte<br />

bei Berufskleidung keine Ausnahme machen.<br />

Foto: CWS<br />

CWS Warnschutzkleidung ist Fairtrade<br />

zertifiziert.<br />

Immer mehr Städte und Gemeinden setzen auf<br />

Fairtrade-Berufskleidung. Ob im Straßenbau,<br />

bei <strong>der</strong> Garten- und Landschaftspflege o<strong>der</strong> im<br />

Bereich Entsorgung – die Einsatzbereiche sind<br />

vielfältig. CWS, Mietserviceanbieter für Berufskleidung,<br />

ist führen<strong>der</strong> Anbieter von Fairtrade<br />

zertifizierter Berufskleidung in Deutschland.<br />

„CWS geht bei seiner Fairtrade-Arbeitskleidung<br />

sehr visionär und strategisch einzigartig vor. Mit<br />

seinem langfristigen Ansatz, regelmäßig neue<br />

Kollektionen mit Fairtrade-Baumwolle auf den<br />

Markt zu bringen, reagiert das Unternehmen<br />

nicht auf Kundenanfor<strong>der</strong>ungen, son<strong>der</strong>n gibt<br />

selbst die Marschrichtung vor“, so Dieter Overath,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> von Transfair e. V./<br />

Fairtrade Deutschland.<br />

Welchen Vorteil bringt Fairtrade-Berufskleidung?<br />

An allen Kleidungsstücken ist das Fairtrade-Logo<br />

angebracht, wodurch die faire Herkunft<br />

<strong>der</strong> Baumwolle sichtbar ist. „Städte zeigen<br />

mit <strong>der</strong> Wahl dieser Berufskleidung ihr nachhaltiges<br />

Engagement. Gleichzeitig können sie ihre<br />

eigene Nachhaltigkeitsbilanz verbessern“, erklärt<br />

Michael Stielow, Product & Marketing Lead<br />

DACH bei CWS. Auch intern positionieren sich<br />

Städte als verantwortungsbewusste Arbeitgeber,<br />

die Wert auf eine hochwertige Ausstattung ihrer<br />

Mitarbeiter legen.<br />

Was bewirkt Fairtrade? Die Fairtrade-Bauern<br />

erhalten einen garantierten Mindestpreis für<br />

ihre Baumwolle. Dieser deckt die Kosten eines<br />

nachhaltigen Baumwollanbaus ab. Gleichzeitig<br />

bezahlen die Abnehmer von Fairtrade-Baumwolle<br />

wie CWS eine Prämie an die Bauern, die<br />

für Gemeinschaftsprojekte verwendet wird. Ausbeuterische<br />

Kin<strong>der</strong>arbeit und Zwangsarbeit sind<br />

zudem im Fairtrade-Anbau verboten.<br />

Damit Kleidung Fairtrade zertifiziert werden<br />

kann, müssen alle Teile <strong>der</strong> weiteren Lieferkette<br />

nachweisen, dass sie die ILO-Kernarbeitsnormen<br />

erfüllen. Das Fairtrade-Siegel verlangt also<br />

Transparenz über die gesamte Lieferkette<br />

hinweg.<br />

CWS Deutschland<br />

Dreieich Plaza 1A<br />

63303 Dreieich<br />

Tel. 0 61 03/3 <strong>09</strong>-3 33<br />

info.de@cws.com<br />

CWS.com/workwear


Wirtschaft & Finanzen<br />

Beschaffung<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Messe Kommunale<br />

Beschaffungsforum<br />

mit Fach-Input<br />

Die Kommunale orientiert sich mit ihrem Ausstellungsangebot am Bedarf <strong>der</strong><br />

öffentlichen Beschaffung von Städten und Gemeinden. Zudem bietet die Messe<br />

in Nürnberg ein Fachprogramm und versteht sich als Forum für den<br />

Erfahrungsaustausch von Bürgermeistern, Behördenchefs und Abteilungsleitern.<br />

Die Beschaffungsmesse Kommunale<br />

feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges<br />

Bestehen. Zur Jubiläumsausgabe<br />

vom 16. bis 17. Oktober in Nürnberg werden<br />

knapp 400 Aussteller und rund 5000<br />

Fachbesucher aus ganz Deutschland erwartet<br />

(www.kommunale.de). Themen<br />

<strong>der</strong> Fachmesse für kommunalen Bedarf<br />

sind Informationstechnik, E-Government,<br />

Energiewende, Kommunaltechnik, öffentliche<br />

Verwaltung und Stadtplanung. Parallel<br />

zur Messe findet <strong>der</strong> Kongress des Bayerischen<br />

Gemeindetags statt.<br />

Zur diesjährigen <strong>Ausgabe</strong> präsentieren<br />

rund 400 Aussteller ihre Dienstleistungen<br />

und Produkte aus Bereichen wie Bürobedarf,<br />

EDV und Kommunikation, Energie,<br />

Entsorgung, Recycling und Umweltschutz,<br />

Marketing und Tourismus o<strong>der</strong> öffentlicher<br />

Raum.<br />

Die Kommunale „ist Pflichttermin für<br />

tausende Bürgermeister, Behördenchefs<br />

und Abteilungsleiter und verlässlicher<br />

Partner für kommunale Entschei<strong>der</strong> sowie<br />

Spitzenvertreter“, erklärt Christian Arnold<br />

vom Veranstalter Nürnberg-Messe. Zu-<br />

E-Government-Taste: Auf Knopfdruck<br />

lassen sich Verwaltungsleistungen<br />

nicht digitalisieren. Die Messe<br />

Kommunale informiert über<br />

konkrete Angebote und<br />

Lösungen.<br />

Foto: AliFuat/Adobe Stock<br />

gleich bringe die Messe seit zwei Jahrzehnten<br />

Menschen in Kontakt und för<strong>der</strong>e<br />

den persönlichen Dialog. Dies sei ein „unschätzbarer<br />

Wert“. Arnold bezeichnet die<br />

zwei Tage in Nürnberg als „das Familientreffen<br />

des kommunalen Bereichs“.<br />

Claudia Reindl, die bei Nürnberg-Messe<br />

für die Kommunale zuständig ist, lenkt<br />

den Fokus auf die Informationstechnik in<br />

Rathaus und Verwaltung: „Kommunale IT<br />

bleibt eines <strong>der</strong> zentralen Themen, das<br />

weiter an Bedeutung gewinnt und in das<br />

verstärkt investiert wird.“ Die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

durch das E-Government beschäftigt<br />

viele IT-Profis in Städten und<br />

Gemeinden, denn sämtliche Kommunen<br />

sollen bis zum Jahr 2022 ihre Verwaltung<br />

digitalisieren und ihre Leistungen den Bürgern<br />

im Internet zugänglich machen. So<br />

sieht es das Onlinezugangsgesetz (OZG)<br />

vor. Insgesamt 575 Verwaltungsleistungen<br />

müssen dafür digital umgesetzt und vollzogen<br />

werden, <strong>der</strong> Löwenanteil durch die<br />

Kommunen.<br />

Die Messe bietet ihren Besuchern IT-<br />

Trends <strong>der</strong> Aussteller, Digitalthemen im<br />

Kongress und in den Fachforen. Zum vierten<br />

Mal findet im Rahmen <strong>der</strong> Messe <strong>der</strong><br />

IT-Talk rund um digitale Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

statt. Auf dem Programm stehen zwölf<br />

praxisorientierte Fachvorträge und Diskussionsrunden<br />

von und mit IT-Experten aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.<br />

Der IT-Talk ist herstellerunabhängig und<br />

offen für alle interessierten Teilnehmer.<br />

Organisiert wird er gemeinsam von <strong>der</strong><br />

Nürnberg-Messe, dem Bayerischen IT-Sicherheitscluster,<br />

dem Databund, <strong>der</strong> Kommunalen<br />

ITK und dem Medienportal Mittelstandswiki.de.<br />

DIENSTREISE NACH NÜRNBERG<br />

Die Verleihung des IT-Willys als Auszeichnung<br />

für kommunale IT-Profis und ihre<br />

Projekte geht zur Jubiläumsausgabe <strong>der</strong><br />

Messe in die zweite Runde. Der Preis richtet<br />

den Fokus auf heimliche Helden <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltungsarbeit, die mit<br />

Know-how und Engagement die digitalen<br />

Prozesse ihrer Städte und Gemeinden<br />

strukturieren.<br />

Die Unterstützung branchenbekannter<br />

Partner und Verbände sowie ein passgenaues<br />

Fortbildungs- und Angebotsspektrum<br />

für Fachbesucher garantieren auch<br />

<strong>2019</strong> die bewährte Dienstreisefähigkeit <strong>der</strong><br />

Kommunale. <br />

Red.<br />

Fotos: Beck®<br />

Sicheres Bewegen von Schachtdeckeln<br />

Das Heben und Beiseitelegen von Schachtdeckeln ist Schwerstarbeit. Mit den ausgeklügelten Hebegeräten von BECK® lässt sie sich<br />

ohne große Kraftanstrengung und sicher bewältigen. Für den Gesundheitsschutz <strong>der</strong> Mitarbeiter bedeutet das ein großes Plus.<br />

BECK® Deckelhebewagen DH-HR für runde Schachtabdeckungen (li. Abb.) und BECK® Schwerlastdeckelheber DH 18-C mit einer Losbrechkraft<br />

von bis zu 3,2 Tonnen je Aufhängung (re.).<br />

Das sichere Bewegen von Schachtdeckeln ist<br />

Bestandteil <strong>der</strong> jährlichen Unterweisungen für<br />

Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im<br />

Abwasserbereich. Dennoch sind immer wie<strong>der</strong><br />

Unfälle, die beim Anheben und Versetzen von<br />

Schachtdeckeln o<strong>der</strong> Rosten von Seiteneinläufen<br />

geschehen, mit einem bedeutenden Anteil<br />

an den Unfallmeldungen zur Berufsgenossenschaft<br />

beteiligt.<br />

Zwar sind dies nie beson<strong>der</strong>s spektakuläre<br />

Ereignisse mit schwerem o<strong>der</strong> gar tödlichem<br />

Ausgang, <strong>der</strong> einzelne Betroffene erleidet aber<br />

Verletzungen an Händen und Füßen, die manchmal<br />

sogar Finger- und Zehenamputationen nach<br />

sich ziehen. O<strong>der</strong> es kommt zum klassischen<br />

Bandscheibenvorfall, häufiger denn je.<br />

In Einzelfällen ist nach <strong>der</strong> Heilbehandlung<br />

die Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit so groß,<br />

dass Verletztenrente bezahlt werden muss.<br />

Der Betroffene muss sich für den Rest seines<br />

Lebens mit einer körperlichen Behin<strong>der</strong>ung<br />

abfinden.<br />

Um <strong>der</strong>artige Unfälle zu vermeiden, hat die<br />

Firma BECK® GmbH schon 1977 die ersten<br />

Deckelhebewagen konstruiert, mit denen alle<br />

gängigen Schachtdeckel leicht bewegt werden<br />

können. Im selben Jahr wurden diese patentiert<br />

und vom Fachausschuss „Tiefbau“ <strong>der</strong> BG auf<br />

Arbeitssicherheit geprüft und mit Prüfsiegel<br />

versehen.<br />

Den Anfang machte <strong>der</strong> BECK® Deckelhebewagen<br />

DH-HR für runde Schachtabdeckungen. In<br />

verschiedenen Modifizierungen ist dieser Deckelheber<br />

bis heute erhältlich, auch etwa für<br />

rechteckige Abdeckungen von Kabelschächten.<br />

Je schwerer die Abdeckungen jedoch werden,<br />

desto schwieriger sind diese zu manövrieren. Oft<br />

sind sie jahrelang nicht geöffnet worden und<br />

zugerostet. Unlösbar? Gibt es für BECK® nicht!<br />

Also hat man für beson<strong>der</strong>s schwere Abdeckungen<br />

entsprechende Schwerlastdeckelheber erfunden.<br />

Deckel mit bis zu 2400 kg Eigengewicht<br />

können damit immer noch gelöst, gehoben und<br />

bewegt werden, selbst von nur einem Mann.<br />

Eine Vielzahl von Einhängewerkzeugen erlaubt<br />

es, selbst die exotischste Aufhängungsvariante<br />

zu adaptieren. Bisher gibt es keine Schachtabdeckung,<br />

die von BECK® und dessen Know-how<br />

nicht geöffnet werden konnte.<br />

Das jüngste Mitglied in <strong>der</strong> Deckelheber-<br />

Familie ist <strong>der</strong> DH-AR, AR wie Allround. Klein zusammenschiebbar,<br />

stark und wendig passt er in<br />

jeden Kofferraum und ist damit ideal für<br />

alle Kontrollgänge an Schachtabdeckungen bis<br />

150 kg. Drei Einhängewerkzeuge ermöglichen<br />

das Heben von über 35 verschiedenen Schachtdeckeltypen.<br />

Sogar als Offroad-Modell mit Zwillingsluftbereifung<br />

ist dieser Heber erhältlich.<br />

Für die Deckelhebegeräte werden seitens <strong>der</strong><br />

Berufsgenossenschaften teilweise hohe Zuschüsse<br />

bewilligt. Es lohnt sich also, den Gesundheitsschutz<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter ernst zu nehmen,<br />

dies sogar in mehrfacher Hinsicht. Allein<br />

schon ein verhin<strong>der</strong>ter Bandscheibenvorfall –<br />

und <strong>der</strong> Deckelheber hat sich bereits bezahlt<br />

gemacht.<br />

Betrachtet man das Gesamtportfolio <strong>der</strong><br />

Firma BECK®, so erkennt man sofort das breite<br />

Spektrum an Problemfällen und Lösungen, die<br />

um ein so unscheinbares Infrastrukturelement<br />

wie den Schachtdeckel kreisen.<br />

Am 16. und 17. Oktober <strong>2019</strong> findet in<br />

Nürnberg wie<strong>der</strong> die Messe „Kommunale“ statt.<br />

BECK® stellt dort aus in Halle 9, Stand Nr. 405.<br />

Schaffen Sie sich einen erweiterten Überblick<br />

für die Problemlösungen rund um den Schacht.<br />

Beck GmbH Kanal- und Schachtgeräte<br />

Obere Mühle 11<br />

74906 Bad Rappenau<br />

Tel. 0 70 66/99 20-0<br />

www.beck-tec.de<br />

10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Wirtschaft & Finanzen<br />

Beschaffung<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Lüft Bike Lane Protector: Mehr Sicherheit auf dem Rad<br />

Bürgerbüro: Auch das digitale Rathaus muss den persönlichen Kontakt anbieten. Die Terminvereinbarung hierfür sollte unkompliziert sein.<br />

Innovationen<br />

Verwaltung 4.0 den Weg bereiten<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen des digitalen Wandels meistern – keine einfache Sache<br />

für die Rathäuser. Konzepte und Lösungen stehen bereit, mit denen die<br />

Verwaltung fit gemacht werden kann für die effiziente Aufgabenerfüllung in einer<br />

vernetzten Welt. Auf <strong>der</strong> Fachmesse „Kommunale“ werden sie präsentiert.<br />

Neue Technologien helfen, die Verwaltung<br />

zu mo<strong>der</strong>nisieren. Sie<br />

verschlanken und beschleunigen<br />

behördeninterne Abläufe, reduzieren den<br />

Papierverbrauch und den Aufwand für die<br />

manuelle Datenerfassung und machen sowohl<br />

den Bürgern als auch den Unternehmen<br />

umfassende und leicht nutzbare Services<br />

verfügbar. Doch die Technik sollte<br />

bei den Mo<strong>der</strong>nisierungsbestrebungen <strong>der</strong><br />

Verwaltung nur als Vehikel gesehen werden.<br />

Im Zentrum aller Überlegungen, wie<br />

E-Government-Projekte aufgesetzt werden<br />

müssen, damit sie erfolgreich sind, muss<br />

die systematische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

den Verwaltungsprozessen stehen.<br />

Dies ist eines <strong>der</strong> interessanten Themen,<br />

mit denen sich Experten <strong>der</strong> Organisationsgestaltung<br />

auf <strong>der</strong> Fachmesse „Kommunale“<br />

in Nürnberg beschäftigen. „Die<br />

Betrachtung von Verwaltungsprozessen<br />

und <strong>der</strong>en Optimierung trägt nachhaltig<br />

dazu bei, die Einrichtungen zukunftsfähig<br />

und demografiefest zu machen und so die<br />

digitale Transformation in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung auszubauen“, sagt Dr. Lars<br />

Algermissen, Geschäftsführer von Picture.<br />

Das Unternehmen aus Münster (www.<br />

picture-gmbh.de; Halle 9, Stand 114) hat<br />

sich auf Fragen des Prozessmanagements<br />

im öffentlichen Sektor spezialisiert.<br />

Und Prozessmanagement ist es denn<br />

auch, was benötigt wird, wenn die Einführung<br />

<strong>der</strong> E-Akte in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

geordnet ablaufen und dem Onlinezugangsgesetz<br />

<strong>der</strong> Schrecken genommen<br />

werden soll. „Bei <strong>der</strong> Umsetzung von<br />

Digitalisierungsvorhaben gibt es viele Fragen<br />

und Vorbehalte“, weiß Algermissen<br />

aus Erfahrung. Und vor allem das Problem,<br />

dass entsprechende Projekte sehr<br />

schnell ins Leere laufen können, wenn<br />

lediglich die papierbasierten Vorgänge in<br />

digitale Abläufe übertragen werden.<br />

Algermissen beschreibt das wahrscheinliche<br />

Ergebnis solchen Vorgehens drastisch-plakativ:<br />

„Automatisierter Unsinn<br />

bleibt Unsinn.“ In einem Vortrag gibt er<br />

denn auch Tipps, wie es Mitarbeitern von<br />

Kommunen auch ohne spezielle IT-Kenntnisse<br />

gelingen kann, ein Prozessmanagement<br />

auf dem Weg zur digitalen Verwaltung<br />

einzuführen.<br />

DER WEG DURCH DIE ÄMTER<br />

Apropos Weg: Dieser führt Bürger, die ein<br />

Anliegen als Einwohner haben, in vielen<br />

Fällen persönlich ins Rathaus. Und dort<br />

wollen sie natürlich nicht lange auf den<br />

zuständigen Mitarbeiter warten. Da ist es<br />

hilfreich, wenn <strong>der</strong> Termin schon zuhause<br />

am PC vereinbart werden kann. Möglich<br />

machen das Lösungen wie „Smart Citizen<br />

eXperience“. Entwickelt von dem<br />

Foto: Animaflora PicsStock/Adobe Stock<br />

Foto: Lüft GmbH<br />

Innenstädte für den Radverkehr attraktiv und effektiv gestalten, ist ohne großen Aufwand<br />

möglich. Lüft Bike Lane Protector: Nachhaltig, sicher, smart!<br />

Markierter Radschutzstreifen Bike Lane Protector: Die patentierte Neuentwicklung hat Lüft erstmals<br />

auf dem diesjährigen DeuSat in Köln vorgestellt, die Resonanz war überwältigend.<br />

Erinnern wir uns an §1 <strong>der</strong> Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO): Die Teilnahme am Straßenverkehr<br />

erfor<strong>der</strong>t ständige Vorsicht und gegenseitige<br />

Rücksicht! Das ist in <strong>der</strong> Realität lei<strong>der</strong><br />

nicht immer gewährleistet. Markierte Radschutzstreifen<br />

finden nicht bei allen Verkehrsteilnehmern<br />

Beachtung. Sie werden sehr gerne vom<br />

MIV zum Halten, Be- und Entladen, auch zum<br />

Parken genutzt – wenn auch unberechtigt und<br />

rechtswidrig.<br />

„Mal schnell in die Bank springen o<strong>der</strong> mal<br />

eben zum Bäcker kann ja kein Problem sein.<br />

Aber genau das macht es für den Radfahrer äußerst<br />

gefährlich“, so Anne Rockenbach, Geschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> Lüft GmbH. Der Radschutzstreifen<br />

ist blockiert, Radfahrerinnen und Radfahrer<br />

müssen auf die Fahrbahn ausweichen.<br />

Gefährlich!<br />

Um die Schutzstreifen nachhaltig und effektiv<br />

von <strong>der</strong> Fahrbahn zu trennen und damit dem<br />

Radfahrer ein sicheres Gefühl zu geben, hat die<br />

Lüft GmbH aus Mainz-Budenheim gemeinsam<br />

mit den Verkehrsexperten des Tiefbauamtes <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt Wiesbaden ein neues Produkt<br />

entwickelt.<br />

Ein Bord, miteinan<strong>der</strong> verbunden, dauerhaft<br />

im Asphalt verdübelt, flexibel im Verbau, das<br />

den Radschutzstreifen für alle Verkehrsteilnehmer<br />

deutlich sicht- und merkbar abtrennt und<br />

unberechtigtes Halten, Parken und Blockieren<br />

unterbindet: <strong>der</strong> Lüft Bike Lane Protector für<br />

mehr Schutz auf dem Rad.<br />

100% Recycling-Kunststoff<br />

Der Bike Lane Protector Wiesbadener Schutzbord<br />

ist wie alle Lüft-Systeme zur Verkehrsberuhigung<br />

zu 100 % aus massivem Recycling-Kunststoff.<br />

Über das bewährte<br />

Flammspritzverfahren kann <strong>der</strong> Bike Lane Protector<br />

farbig beschichtet und reflektierend abgeperlt<br />

werden. Eine umfangreiche Farbpalette<br />

steht zur Verfügung. Als beson<strong>der</strong>en Sicherheitsaspekt<br />

in puncto Sichtbarkeit kann bei Bedarf<br />

ein Glaskugelreflektor mittig im Bord eingebracht<br />

werden.<br />

Der Lüft Bike Lane Protector hat eine pedalfreundliche<br />

Höhe von 150 mm. Mit einer<br />

Breite von 110 mm wird er direkt auf die Markierung<br />

gesetzt. Über einen integrierten Adapter<br />

können die Elemente individuell zusätzlich mit<br />

richtungsweisenden Warnbaken wahlweise mit<br />

flexiblen Leitpfosten direkt ausgestattet und damit<br />

sinnvoll kombiniert werden.<br />

Halt bekommen die Wiesbadener Schutzborde<br />

durch einen speziell entwickelten Verbin<strong>der</strong><br />

aus V2A, über den die Borde kraftschlüssig<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden werden. Zusätzlich werden<br />

die Schutzborde mit zwei Bodenverankerungen<br />

fest mit dem Untergrund verschraubt, die<br />

gleichzeitig auch den Verbin<strong>der</strong> fixieren. Über<br />

die spezielle Bauart können die Bike Lane Protectoren<br />

dem Straßenverlauf folgend gerade, bei<br />

Bedarf aber auch in leichten Bögen verbaut werden.<br />

Im Übrigen ist die Montage denkbar einfach<br />

und ohne Straßenaufbruch o<strong>der</strong> sonstige<br />

bauliche Vorleistungen möglich. Ein wesentlicher<br />

Aspekt in puncto Kosten und Zeit.<br />

Bewährung bestanden<br />

Das Pilotprojekt Geschützte Radfahrstreifen<br />

Wiesbaden hat sich in über sechs Monaten<br />

Standzeit mehr als bewährt, die Bike Lane Protectoren<br />

haben die Belastungsprobe nahezu<br />

unbeschädigt überstanden.<br />

Lüft hat die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt<br />

zusammengetragen und analysiert. Daraus ist<br />

ein weiteres sinnvolles Produkt aus <strong>der</strong> Lüft Serie<br />

Recycling-Systeme entstanden.<br />

Lüft GmbH<br />

In den Vierzehn Morgen 1-5<br />

55257 Budenheim<br />

Tel. 0 61 39/29 36-0<br />

info@lueft.de<br />

www.lueft.de<br />

12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Wirtschaft & Finanzen<br />

Beschaffung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Krefel<strong>der</strong> Unternehmen SMART CJM<br />

(www.smart-cjm.com; Halle 9, Stand<br />

523), wird sie auf <strong>der</strong> „Kommunale“ präsentiert.<br />

Die Software bildet die gesamte<br />

„Reise“ des Bürgers – <strong>der</strong> Anbieter spricht<br />

tatsächlich von „Citizen Journey“ – im<br />

Zusammenhang mit seinem Anliegen in<br />

einem System ab: von <strong>der</strong> Ticketvergabe<br />

mittels Terminreservierung, mobilem Ticket<br />

o<strong>der</strong> Check-in am Terminal über den<br />

Aufruf des zuständigen Sachbearbeiters.<br />

Auch unangemeldete Besuche im Rathaus<br />

o<strong>der</strong> im Bürgerbüro regelt die Lösung<br />

so, dass Wartezeiten verkürzt werden.<br />

Dazu geben die Verwaltungskunden am<br />

„Self-Service“-Terminal ihren Gesprächswunsch<br />

ein und bekommen ein Warteticket<br />

ausgedruckt. Wann <strong>der</strong> zuständige<br />

Mitarbeiter frei ist, lässt sich von einem<br />

Monitor in <strong>der</strong> Wartezone ablesen.<br />

E-RECHNUNG: JETZT WIRD ES ERNST<br />

Die Digitalisierung des Rechnungseingangs<br />

in öffentlichen Körperschaften ist<br />

beschlossene Sache, ein einheitliches Verfahren<br />

dafür ist allerdings nach wie vor<br />

nicht in Sicht. Auf Bundesebene existiert<br />

ein „Zentraler Rechnungseingang“ (ZRE),<br />

doch inwieweit Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />

sich diese Infrastruktur zunutze machen<br />

o<strong>der</strong> eigene Lösungen entwickeln werden,<br />

ist nach wie vor offen. Gewiss ist lediglich:<br />

Von November <strong>2019</strong> an müssen Län<strong>der</strong><br />

und Kommunen elektronische Rechnungen<br />

im Format „XRechnung“ empfangen<br />

und verarbeiten können. Das schreibt die<br />

EU-Richtlinie 2014/55/EU verbindlich vor.<br />

Einen Zugang dazu bietet die Nürnberger<br />

Datev (www.datev.de; Halle 9, Stand<br />

321) mit <strong>der</strong> Lösung „SmartTransfer“. Diese<br />

stellt den Nutzern einen übergreifenden<br />

Postein- und -ausgang zur Verfügung, <strong>der</strong><br />

mehr als 350 Formate verarbeiten kann.<br />

Darunter finden sich alle branchenüblichen<br />

Standards sowie staatliche E-Rechnungsformate<br />

wie die „XRechnung“.<br />

Län<strong>der</strong> und Kommunen, aber auch <strong>der</strong>en<br />

Lieferanten können damit den elektronischen<br />

Rechnungsaustausch gesetzeskonform<br />

abwickeln, ohne selbst Systemanpassungen<br />

vorzunehmen o<strong>der</strong> vorhandene<br />

Arbeitsweisen än<strong>der</strong>n zu müssen. Eingangsdaten<br />

werden automatisch ins eigene<br />

bevorzugte Format konvertiert. Ebenso<br />

werden die Ausgangsdokumente dem<br />

Empfänger in dem von ihm präferierten<br />

Format zugestellt. Auch <strong>der</strong> Versand von<br />

Rechnungen per E-Mail wird unterstützt,<br />

beispielsweise als Anhang einer PDF-Datei<br />

o<strong>der</strong> im „ZUGFeRD“-Format. Prüf- und<br />

Freigabeprozesse für elektronische Dokumente<br />

sind inklusive einer lückenlosen<br />

Dokumentation <strong>der</strong> einzelnen Bearbeitungsschritte<br />

umgesetzt. Darüber hinaus<br />

Bauhof im Einsatz: Das „Mädchen für alles“ in kommunalen Diensten soll wirtschaftlich arbeiten.<br />

Dieses Anliegen unterstützen Software-Lösungen zur Auftragsverwaltung und -dokumentation.<br />

Foto: www.gg24.de/Adobe Stock<br />

ist <strong>der</strong> Anschluss an die bei den Anwen<strong>der</strong>n<br />

eingesetzten Haushalts- beziehungsweise<br />

Buchführungssysteme und eigene<br />

Archivierungslösungen gewährleistet.<br />

TUE GUTES UND REDE DARÜBER<br />

Fortschritte bei <strong>der</strong> Digitalisierung freuen<br />

die Verwaltungschefs und sollten auch<br />

kommuniziert werden. Um die digitale<br />

Rathauskommunikation zu unterstützen,<br />

sind Contentmanagement-Systeme die<br />

erste Wahl. Was diese leisten, darüber können<br />

sich Besucher <strong>der</strong> „Kommunale“ informieren.<br />

Pirobase Imperia (www.<br />

pirobase-imperia.com; Halle 9, Stand 304)<br />

zum Beispiel präsentiert die Version 11 seiner<br />

Lösung Imperia CMS. Dadurch, dass<br />

Inhalte schrittweise entlang eines Workflows<br />

erstellt werden, eignet sie sich beson<strong>der</strong>s<br />

für öffentliche Einrichtungen. Die<br />

intuitive Benutzerführung unterstützt Redakteure<br />

beim Erstellen von qualitativ<br />

hochwertigen Inhalten.<br />

PROZESSE OPTIMIEREN UND GEWINNEN<br />

Geodaten begleiten das kommunale Handeln,<br />

und wer sie beherrscht, kann mit<br />

ihrer Hilfe wertvolle Informationen gewinnen<br />

– zum Beispiel für die effiziente Steuerung<br />

kommunaler Einheiten. Einblicke in<br />

die Praxiswelt <strong>der</strong> Geoinformation lassen<br />

sich am Stand von Aida Orga (www.<br />

aida-orga.de; Halle 9, Stand 438) gewinnen.<br />

Mit <strong>der</strong> Lösung „Aida Geo“ des Unternehmens<br />

aus Gechingen (Baden-Württemberg)<br />

wird die Wirtschaftlichkeit von<br />

Bauhöfen gesteigert. Denn die Verantwortlichen<br />

können sich je<strong>der</strong>zeit einen genauen<br />

Überblick über die Aufträge und<br />

ihre Erledigung sowie die Einsatzzeiten<br />

von Personal und Maschinen verschaffen.<br />

Im Winterdienst unterstützt die Software<br />

die Planung <strong>der</strong> Routen für Räum- und<br />

Streueinsätze und <strong>der</strong>en Dokumentation.<br />

So werden ohne großen Aufwand sofort<br />

entsprechende Nachweise erbracht.<br />

Digitalisierung also hinunter bis auf den<br />

von Glätte zu befreienden Gehweg – eine<br />

überaus nützliche Sache. Denn im Alltag<br />

<strong>der</strong> Kommunalverwaltung sollte nicht nur<br />

auf optimale Geschäftsprozesse geschaut<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch darauf, dass –<br />

kommt es je soweit – <strong>der</strong> Prozess vor Gericht<br />

wegen eines Glatteisunfalls für das<br />

Rathaus gut verläuft. Wolfram Markus<br />

KOMMUNAL<br />

KOMMUNAL<br />

G L O B A L<br />

NACHHALTIG<br />

NACHHALTIG<br />

× × ×<br />

KOMMUNAL<br />

GLOBAL<br />

ENGAGIERT<br />

× × ×<br />

HANDELN<br />

HANDELN<br />

T R A G E N<br />

V E R A N T W ORT U N G<br />

… ein großer Schritt für weltweit faire Arbeitsbedingungen<br />

Kreise, Städte und Gemeinden leisten mit dem Einkauf fair produzierter Waren einen<br />

positiven Beitrag für Umwelt- und Sozialstandards und zur globalen Nachhaltigkeit.<br />

Die Servicestelle Kommunen in <strong>der</strong> Einen Welt berät, för<strong>der</strong>t und vernetzt bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

von kommunalen Maßnahmen für Fairen Handel und Faire Beschaffung.<br />

Wir beraten Sie . Telefon: 0228 20 717 - 670 . www.kommunal-global-engagiert.de<br />

mit ihrer<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

15


Wirtschaft & Finanzen<br />

Finanzierung<br />

swb Beleuchtung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Grüne Geldanlagen<br />

Ökologische Rendite<br />

„Was macht unser Geld?“ Dieser Frage gehen Städte und Gemeinden nach,<br />

wenn sie sich mit Divestment beschäftigen und beim Klimaschutz auch ihre<br />

Finanzen berücksichtigen. Inzwischen zeigen immer mehr Kommunen, dass<br />

Rendite, Risikominimierung und Klimaschutz gut vereinbar sind.<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

DIE AUTORINNEN<br />

Saskia Schütt (schuett@adelphi.de) ist<br />

Projektmanagerin bei dem auf die<br />

Bereiche Klima, Umwelt und<br />

Entwicklung spezialisierten<br />

Forschungs- und Beratungsinstitut<br />

Adelphi in Berlin, Anne-Marie Gloger ist<br />

Referentin beim Forum Nachhaltige<br />

Geldanlagen (FNG); beide arbeiten im<br />

Projekt „Klimafreundlich investieren“,<br />

das von <strong>der</strong> Nationalen Klimaschutzinitiative<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

geför<strong>der</strong>t wird<br />

Der Begriff Divestment bezeichnet<br />

den Abzug von Finanzmitteln aus<br />

klimaschädlichen Geldanlagen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aus fossilen Energieträgern,<br />

nachhaltiges Re-Investment steht für die<br />

Umlenkung von Geld, orientiert am Klimaschutz<br />

und weiteren Umwelt-, Sozial- und<br />

Governancekriterien (ESG-Kriterien). Mit<br />

<strong>der</strong> Berücksichtigung von Nachhaltigkeit<br />

bei Geldanlagen können Kommunen neben<br />

einer ökologischen Rendite – durch<br />

die Unterstützung nachhaltigerer Wirtschaftsaktivitäten<br />

– auch Renditen im herkömmlichen<br />

Sinn erzielen, die denen konventioneller<br />

Anlageprodukte in nichts<br />

nachstehen müssen o<strong>der</strong> sogar besser<br />

sind. Das zeigen sowohl Studien als auch<br />

die Erfahrungen deutscher Divestment-Vorreiter<br />

wie Münster und Berlin.<br />

Zudem stellen nachhaltige Geldanlagen<br />

einen wichtigen Beitrag zum ganzheitlichen<br />

kommunalen Klimaschutz dar.<br />

Mit welcher Strategie Divestment und<br />

Re-Investment in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt<br />

Offshore-För<strong>der</strong>anlage für Öl und Gas: Die Abkehr von fossilen Energieträgern bedeutet ein Risiko<br />

für Geschäftsmodelle, die auf <strong>der</strong>en Gewinnung und Nutzung beruhen.<br />

werden kann, ist von Kommune zu Kommune<br />

unterschiedlich. Es gibt jedoch zwei<br />

grundlegende erste Schritte auf dem Weg<br />

hin zu nachhaltigen Geldanlagen:<br />

• Analyse des Status quo: Verschaffen Sie<br />

sich einen Überblick über die Höhe und<br />

Art <strong>der</strong> bestehenden Anlagen. Versuchen<br />

Sie herauszufinden, ob sich darunter<br />

Anlagen in Firmen <strong>der</strong> Kohle-, Ölund<br />

Gasindustrie befinden.<br />

• Prüfung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen: Der<br />

Handlungsspielraum von Kommunen<br />

bei <strong>der</strong> Ausrichtung von Geldanlagen<br />

wird meist durch kommunale o<strong>der</strong> län<strong>der</strong>spezifische<br />

Richtlinien und Verordnungen<br />

eingeschränkt.<br />

Beim Entwerfen <strong>der</strong> eigenen Divestment-Strategie<br />

kann ein Blick in Beschlüsse<br />

an<strong>der</strong>er Kommunen und <strong>der</strong> Austausch<br />

mit <strong>der</strong>en Ämtern dabei helfen,<br />

eigene Kriterien zu formulieren und den<br />

Prozess bis zur Umsetzung zu skizzieren.<br />

Oft gibt es auch Synergien zwischen Divestment<br />

und bestehenden kommunalen<br />

Klimaschutzkonzepten und Leitbil<strong>der</strong>n.<br />

Das Querschnittsthema Divestment verbindet<br />

den Finanzbereich mit Klima- und<br />

Nachhaltigkeitsthemen. Daher sollten bei<br />

<strong>der</strong> Strategieentwicklung die Abteilungen<br />

für Klima- und Umweltschutz einbezogen<br />

werden. Die Vernetzung mit <strong>der</strong> Politik<br />

trägt zur breiteren Akzeptanz bei, da Divestment<br />

mit vielen Parteiprogrammen<br />

vereinbar ist.<br />

Beim Re-Investment ist frühzeitiger<br />

Kontakt zum Vermögensverwalter unabdingbar,<br />

um mit ihm die Umsetzung <strong>der</strong><br />

Divestment-Strategie und die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> neuen Kriterien zu planen.<br />

Kompetente Unterstützung bieten auch<br />

Dienstleister des nachhaltigen Finanzbereichs.Saskia<br />

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16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

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17


Wirtschaft & Finanzen<br />

Finanzierung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Grüne Schuldscheindarlehen<br />

Geld für Klima- und Umweltschutz<br />

Viele Anleger wollen mit ihrem Geld auch Gutes bewirken und zum Beispiel<br />

Projekte im Umweltschutz unterstützen. Kommunalen Unternehmen bieten<br />

grüne Anleihen o<strong>der</strong> Schuldscheine eine Alternative im Bereich <strong>der</strong> Fremdfinanzierung.<br />

Noch fehlen aber einheitliche Standards für die Zertifizierung.<br />

Acciona, Baywa, Lidl Österreich,<br />

Porsche und VW Immobilien, alle<br />

diese Unternehmen haben eines<br />

gemeinsam: die Platzierung o<strong>der</strong> Planung<br />

von grünen Schuldscheindarlehen im ersten<br />

Halbjahr <strong>2019</strong>. Als erste Kommune<br />

begab 2018 die Stadt Hannover einen grünen<br />

und sozialen Schuldschein (30 Jahre<br />

Laufzeit, 100 Mio. Euro Nominal, Kupon<br />

von 1,56 % p.a.). Das Hannoveraner Versorgungsunternehmen<br />

Enercity konnte<br />

Ende 2018 ebenfalls 100 Millionen Euro<br />

über einen grünen Schuldschein aufnehmen,<br />

um damit den Kauf von Windparks<br />

zu refinanzieren.<br />

Umwelt- und Klimaschutz liegen im<br />

Trend, auch bei <strong>der</strong> Geldanlage. Immer<br />

mehr Investoren wollen nicht mehr nur<br />

eine möglichst attraktive Rendite. Sie suchen<br />

nach Möglichkeiten, wie sie zumindest<br />

mit einem Teil ihres investierten Geldes<br />

etwas Gutes bewirken können. Dabei<br />

kommt es ihnen nicht immer auf den letzten<br />

Basispunkt an. Neben sozialen und<br />

Nachhaltigkeitsbonds sind vor allem grüne<br />

Investments beliebt. Dass dieser Trend irgendwann<br />

auch auf den Schuldscheinmarkt<br />

übergreift, war zu erwarten.<br />

Für Emittenten ist das Interesse <strong>der</strong> Investoren<br />

am Umweltschutz ebenfalls eine<br />

gute Sache. Gerade bei <strong>der</strong> Finanzierung<br />

von teuren Projekten o<strong>der</strong> Vorhaben, die<br />

als „grün“ gelten, bieten Green Bonds eine<br />

attraktive Alternative im Bereich <strong>der</strong><br />

Fremdfinanzierung. „Grün“ darf sich eine<br />

Anleihe o<strong>der</strong> ein Schuldschein dann nennen,<br />

wenn aus dem Emissionserlös Projekte<br />

und Vorhaben rund um Klima- und<br />

Umweltschutz finanziert werden. Die<br />

Bandbreite <strong>der</strong> Möglichkeiten ist dabei<br />

groß, von <strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und<br />

Entwicklung bis hin zu konkreten Bauprojekten.<br />

Artenschutz und Biodiversität,<br />

Energieeffizienz, umweltschonende Produktionsmethoden,<br />

die Verringerung von<br />

Umweltverschmutzung, Antworten auf die<br />

Klimaverän<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> natürlichen<br />

Lebensgrundlagen o<strong>der</strong> die Erzeugung<br />

erneuerbarer Energie zählen beispielsweise<br />

ebenso zu grünen Projekten<br />

wie die Entwicklung von Elektromobilität.<br />

Kommunale Projektbeispiele könnten<br />

die Umrüstung des öffentlichen Nahverkehrs<br />

o<strong>der</strong> kommunaler Fuhrparks auf<br />

Elektroantrieb sein, aber auch die Errichtung<br />

von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer<br />

Energie o<strong>der</strong> klimafreundliche Än<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Abfallwirtschaft. Die Stadt<br />

Hannover hat mit dem grünen Anteil ihres<br />

2018 begebenen „Green & Social Schuldscheindarlehens“<br />

übrigens Energieeffizienzmaßnahmen<br />

im städtischen Gebäudebestand<br />

geplant.<br />

GROSSE NACHFRAGE<br />

Wie beliebt grüne Bonds und Schuldscheindarlehen<br />

sind, zeigt sich meist<br />

schon in <strong>der</strong> Vermarktungsphase. Oft ist<br />

die Nachfrage so groß, dass das Volumen<br />

nachträglich aufgestockt wird. Zudem ist<br />

<strong>der</strong> Spread häufig enger als bei herkömmlichen<br />

Papieren. Eine Studie <strong>der</strong> Bank für<br />

Internationalen Zahlungsausgleich aus<br />

2018 hat ergeben, dass grüne Anleihen in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit im Schnitt um 18 Basispunkte<br />

enger gepreist waren als an<strong>der</strong>e<br />

Anleihen <strong>der</strong> selben Emittentin.<br />

Verglichen mit dem globalen Fixed Income<br />

Markt mag das Volumen an Green<br />

Bonds mit einem Gegenwert von 167 Milliarden<br />

US-Dollar im Jahr 2018 noch immer<br />

relativ klein sein, doch die Wachstumszahlen<br />

im zweistelligen Bereich sprechen<br />

für sich. Die Nachfrage ist groß, und<br />

das erkennen immer mehr Emittenten.<br />

Im deutschsprachigen Raum haben Unternehmen<br />

und Kommunen hier zusätzlich<br />

das seit Jahren immer beliebter werdende<br />

Instrument des Schuldscheindarlehens<br />

zur Verfügung. Im Unterschied zur<br />

Anleihe bietet ein Schuldscheindarlehen<br />

sowohl für Emittenten als auch Investoren<br />

eine Reihe attraktiver Vorteile, die sich<br />

letztendlich auch in geringeren Zinssätzen<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln. Denn das Schuldscheindarlehen,<br />

das sich ausschließlich an institutionelle<br />

Investoren wendet, ist eine klassische<br />

Buy-and-Hold-Anlage. Rein rechtlich<br />

gilt <strong>der</strong> Schuldschein als Darlehen (gem.<br />

§§ 488 ff. BGB) und nicht als Wertpapier.<br />

Entsprechend darf er beim Investor stets<br />

zu Anschaffungskosten bilanziert werden<br />

und muss nicht mühsam mark-to-market<br />

bewertet werden. Die Dokumentation ist<br />

kurz und nicht öffentlich, es gibt kaum<br />

Auflagen und die Kosten einer Emission<br />

sind gering. Kein Vergleich zum öffentlichen<br />

Angebot einer Anleihe! Werbewirksam<br />

einsetzen lässt sich die Emission eines<br />

grünen Schuldscheindarlehens trotzdem.<br />

Sowohl für grüne Bonds als auch für<br />

Schuldscheindarlehen gilt allerdings: Noch<br />

fehlen einheitliche Standards und Labels<br />

für die Zertifizierung. Sowohl Emittenten<br />

als auch Investoren sollten deshalb genau<br />

darauf achten, wer den jeweiligen Bond<br />

o<strong>der</strong> Schuldschein als „grün“ zertifiziert<br />

und nach welchen Regeln und Auflagen<br />

dabei vorgegangen wird. Bekannt sind<br />

etwa die Richtlinien <strong>der</strong> ICMA (International<br />

Capital Markets Association), und<br />

auch die großen Ratingagenturen zertifizieren<br />

Emissionen. Daneben gibt es immer<br />

mehr private Unternehmen, die grüne Zertifikate<br />

anbieten. Genauer hinzuschauen<br />

und als Emittentin die Kosten und den<br />

Nutzen zu vergleichen, mag also lohnen.<br />

<br />

Martina Bahl<br />

DIE AUTORIN<br />

Martina Bahl ist Geschäftsführerin des<br />

Beratungsunternehmens Bahl Consult in Kaarst<br />

(martina.bahl@bahlconsult.com)<br />

„Wir lernen jetzt für die digitale<br />

Zukunft. Und das soll Schule machen.“<br />

För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />

Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von Gelsenkirchen,<br />

macht seine Heimatstadt zur digitalen Vorzeigekommune. Dazu<br />

gehören mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer mit<br />

interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht mit dem Programm<br />

NRW.BANK.Gute Schule 2020.<br />

18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gelsenkirchen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

19


Wirtschaft & Finanzen<br />

DOWNLOAD POLICY PAPER<br />

Das Policy Paper „Energiewende<br />

dezentral! Regionale Handlungsräume<br />

<strong>der</strong> Energiewende und des<br />

Klimaschutzes“ (PDF) finden Sie unter<br />

www.leibniz-irs.de > Wissenstransfer ><br />

Transferpublikationen > IRS Policy Paper<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Ludger Gailing (ludger.gailing@<br />

leibniz-irs.de) ist kommissarischer Leiter<br />

<strong>der</strong> Abteilung „Institutionenwandel und<br />

regionale Gemeinschaftsgüter“ im<br />

Leibniz-Institut für Raumbezogene<br />

Sozialforschung (IRS) in Erkner (bei<br />

Berlin), Andreas Röhring ist<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter in dieser<br />

Abteilung des IRS<br />

Perspektiven<br />

Energiewende vor Ort<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Energiegewinnung und -versorgung bietet neue<br />

Chancen für Kommunen und Regionen, den Klimaschutz zu unterstützen und<br />

wirtschaftlich zu profitieren. Entsprechende Projekte erfor<strong>der</strong>n aktives und<br />

kooperatives Handeln in sogenannten dezentralen Handlungsräumen.<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Energieerzeugung<br />

bietet für Kommunen und<br />

Regionen neue Möglichkeiten, einen<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten<br />

und daran auch regionalwirtschaftlich zu<br />

partizipieren. Um die regionale Mitgestaltung<br />

und Teilhabe zu sichern, ist allerdings<br />

die alleinige Bereitstellung von Flächen für<br />

Investoren von Windkraft-, Fotovoltaikund<br />

Biogasanlagen nicht ausreichend.<br />

Zwischen zentraler anreizorientierter<br />

Steuerung und ihren dezentralen Wirkungen<br />

besteht ein Spannungsverhältnis. Deshalb<br />

ist die Frage, inwieweit auf regionaler<br />

Ebene Gestaltungsmöglichkeiten für Akteure<br />

erschlossen, Teilhabe gesichert, Akzeptanz<br />

verbessert und Konfliktpotenziale<br />

erneuerbarer Energien reduziert werden<br />

können.<br />

Fotovoltaikanlagen im Bioenergiepark von Saerbeck:<br />

Die nordrhein-westfälische Gemeinde ist Teil des „Energieland-2050-Netzwerkes“<br />

im Kreis Steinfurt und wurde<br />

mit dem European Energy Award in Gold zertifiziert.<br />

Dazu kann die Konstituierung von dezentralen<br />

Handlungsräumen beitragen, in denen<br />

durch regionale Managementstrukturen<br />

und kooperatives Handeln Akteure aus<br />

Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

vernetzt sowie Initiativen unterstützt<br />

werden. Auf diese Weise kann<br />

eine neue Qualität als „Energieregion“<br />

o<strong>der</strong> „Klimaschutzregion“ entstehen, die<br />

über die Wirkung <strong>der</strong> Summe von Einzelprojekten<br />

hinausgeht. Handlungsräume<br />

sind eine Organisationsform räumlicher<br />

Governance, die den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Dezentralität erneuerbarer Energien<br />

entspricht. Sie sollten von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />

unterstützt werden.<br />

Regionale „Governance“-Ansätze wie<br />

Regionalmanagement in Ergänzung zur<br />

formellen Planung eignen sich gut, um<br />

Foto: Röhring/IRS<br />

Energieversorgung<br />

Konflikte zwischen konkurrierenden Ansprüchen zumindest konstruktiv<br />

zu thematisieren. Das geht aus Untersuchungen des<br />

Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung hervor. Das<br />

Institut hat Fallstudien zu Handlungsräumen <strong>der</strong> Energiewende<br />

und des Klimaschutzes durchgeführt, die staatlich geför<strong>der</strong>t wurden<br />

o<strong>der</strong> werden: in vom Bundesumweltministerium initiierten<br />

„100ee-Regionen“ und Masterplankommunen „100% Klimaschutz“<br />

o<strong>der</strong> in vom Bundeslandwirtschaftsministerium bis 2015<br />

geför<strong>der</strong>ten „Bioenergie-Regionen“. Die Projekte waren durch die<br />

jeweilige regionale Spezifik ihrer Ansätze zur Entwicklung erneuerbarer<br />

Energien und des Klimaschutzes geprägt. So gingen<br />

im Wendland vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Anti-Atomkraft-Bewegung<br />

Pionieraktivitäten von Landwirten und bürgerschaftlichen Akteuren<br />

aus, in Südoldenburg standen die Probleme <strong>der</strong> Intensivlandwirtschaft<br />

im Fokus und in Nordhessen das Innovationspotenzial<br />

regionaler Unternehmens- und Forschungsnetzwerke.<br />

FINANZIELLE BETEILIGUNG VON KOMMUNEN REGELN<br />

Indes muss eine echte Agenda für regionalen Klimaschutz über<br />

die Konfliktdarstellung und -bearbeitung hinausgehen. Um Akzeptanz<br />

für regenerative Energien zu gewinnen, müssen die Regionen<br />

– etwa über die kommunalen Haushalte – wirtschaftlich<br />

profitieren. Das Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und das kürzlich verabschiedete Windenergieanlagenabgabengesetz<br />

in Brandenburg, die die finanzielle<br />

Beteiligung von Kommunen an Windkraftprojekten regeln,<br />

sind deshalb Schritte in die richtige Richtung. Daraus ergeben<br />

sich auch neue Möglichkeiten für dezentrale Handlungsräume.<br />

Es zeigte sich darüber hinaus, dass die neuen Energielandschaften<br />

auch eine begleitende Kulturlandschaftspolitik brauchen,<br />

die es den Bürgern ermöglicht, ein Energielandschaftsbewusstsein<br />

zu entwickeln. So wurden in <strong>der</strong> Bioenergieregion<br />

Bayreuth in partizipativen Prozessen Energiekunstprojekte unter<br />

dem Label „energy-in-art“ durchgeführt und Skulpturen als Landmarken<br />

<strong>der</strong> Energiewende installiert. Schließlich kann auch regionale<br />

Markenbildung wie im nordrhein-westfälischen Kreis<br />

Steinfurt als „Energieland 2050“ Akteure aus Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen vernetzen und<br />

nach innen und nach außen eine gemeinsame Mission vermitteln.<br />

REGIONALENTWICKLUNG UND ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Dezentrale Handlungsräume <strong>der</strong> Energiewende und des Klimaschutzes<br />

sollten sich proaktiv konstituieren. Ihre Entwicklung<br />

durch die Initiative lokaler und regionaler Akteure braucht nicht<br />

nur Anschub durch För<strong>der</strong>möglichkeiten, son<strong>der</strong>n auch Eigendynamik.<br />

Handlungsräume basieren sowohl auf selbsttragenden<br />

regionalökonomischen Strukturen als auch auf <strong>der</strong> Sicherung von<br />

öffentlichen Leistungen, die auf das regionale Gemeinwohl gerichtet<br />

sind. Daher sollten auch Bund und Län<strong>der</strong> zur Erreichung<br />

<strong>der</strong> ehrgeizigen Klimaschutzziele wie<strong>der</strong> stärker die Potenziale<br />

von Handlungsräumen <strong>der</strong> Energiewende und des Klimaschutzes<br />

för<strong>der</strong>n. Ohne eine längerfristige Stabilisierung von Handlungsräumen<br />

wird es kaum gelingen, die Ziele <strong>der</strong> Regionalentwicklung<br />

mit den Zielen des Ausbaus erneuerbarer Energien in Einklang<br />

zu bringen.<br />

Ludger Gailing / Andreas Röhring<br />

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20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

„Ohne Ausdauer und tiefes<br />

Fachwissen ist die Entwicklung<br />

eines Windenergieprojekts<br />

nicht mehr möglich“<br />

Bernhard Bögelein<br />

Foto: Juwi<br />

Windenergie<br />

„Berg an Themen“<br />

Genehmigungsverfahren für Windenergieprojekte sind beson<strong>der</strong>s aufwendig.<br />

Bernhard Bögelein ist Planungsexperte bei <strong>der</strong> Juwi-Gruppe. Wir sprachen mit<br />

ihm über ein aktuelles Projekt des Unternehmens im thüringischen Mohlis.<br />

Herr Bögelein: In Mohlis baut die Juwi-Gruppe<br />

<strong>der</strong>zeit ihr 1000. Windrad. Was<br />

waren bei diesem Projekt die größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Planungsphase?<br />

Bögelein: Bei diesem Projekt war es nicht<br />

zuletzt <strong>der</strong> sieben Kilometer entfernte<br />

Bundeswehrstandort in Gleina, <strong>der</strong> uns<br />

gefor<strong>der</strong>t hat. Die dortige Radaranlage hat<br />

uns viel Kopfzerbrechen bereitet. Als Träger<br />

öffentlicher Belange hatte die Bundeswehr<br />

Vetorecht bei den Planungen. Ein<br />

Nein <strong>der</strong> Verantwortlichen bei <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

hätte das Projekt beendet.<br />

Wie konnten Sie das Projekt retten?<br />

Bögelein: Wir konnten in Zusammenarbeit<br />

mit dem Flug- und Rüstungskonzern EADS<br />

als Gutachter nachweisen, dass die Radaranlage<br />

durch unsere vier Anlagen nicht<br />

gestört wird. Das war extrem aufwendig.<br />

Der Anlagentyp wurde deshalb so ausgewählt,<br />

dass Turm und Gondel beson<strong>der</strong>s<br />

schlank sind und wenig Störpotenzial bieten.<br />

Vor allem aber wurden in einem monatelangen<br />

Trial-and-Error-Prozess die<br />

Anlagenstandorte auf den Planungskarten<br />

immer wie<strong>der</strong> verschoben, solange bis<br />

Gutachter und Bundeswehr grünes Licht<br />

gaben. Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt.<br />

Welche weiteren Themen sind heute für die<br />

Genehmigung zu berücksichtigen?<br />

Bögelein: Eine zentrale Rolle bei fast jedem<br />

Projekt spielt <strong>der</strong> Artenschutz. Da macht<br />

dieses Projekt keine Ausnahme. In gut einem<br />

Kilometer Entfernung zu den Anlagenstandorten<br />

wurden im Laufe <strong>der</strong> Voruntersuchungen<br />

Horste von Rot- und<br />

Schwarzmilan gesichtet. Beide Arten stehen<br />

auf <strong>der</strong> Schutzliste und müssen bei<br />

je<strong>der</strong> Planung deshalb in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße berücksichtigt werden. Im Genehmigungsverfahren<br />

haben wir Maßnahmen<br />

zum Schutz <strong>der</strong> Greifvögel entwickelt.<br />

Das klingt nach deutlich mehr Aufwand<br />

als früher …<br />

Bögelein: In den Anfangsjahren <strong>der</strong> Windenenergie<br />

war noch ein einfacher Bauantrag<br />

ähnlich wie bei einem Einfamilienhaus<br />

ausreichend. Heute füllen die Antragsunterlagen<br />

Dutzende von Aktenordnern.<br />

Können die Genehmigungsbehörden denn<br />

diesen Umfang zeitlich und fachlich angemessen<br />

bearbeiten?<br />

Bögelein: Das ist tatsächlich auch für die<br />

Genehmigungsbehörden eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Deshalb empfehlen wir den zuständigen<br />

Behörden eine externe Verfahrensbegleitung.<br />

Das hat sich bewährt. Der<br />

Berg an Themen, die für die Genehmigung<br />

einer Windenergieanlage abgearbeitet<br />

werden müssen, ist immer höher geworden.<br />

Ohne Ausdauer und tiefes Fachwissen<br />

ist die Entwicklung eines Windenergieprojekts<br />

heute nicht mehr möglich – das<br />

gilt sowohl für den Projektentwickler als<br />

auch die Genehmigungsbehörde und ihre<br />

Fachleute. Denn wir wollen mit unserer<br />

Arbeit Lösungen finden, die ein Miteinan<strong>der</strong><br />

von Mensch, Natur und Windenergie<br />

gewährleisten. Interview: Red.<br />

ZUR PERSON<br />

Bernhard Bögelein (63) leitet bei <strong>der</strong><br />

Juwi-Gruppe ein achtköpfiges Team von<br />

Projektentwicklern (boegelein@juwi.de).<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Wörrstadt<br />

(Rheinland-Pfalz) ist auf Anlagen <strong>der</strong><br />

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23


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Umspannwerk: Die Energiewende bedeutet<br />

nicht nur den Umstieg auf erneuerbare<br />

Energien, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

„neue“, eine an<strong>der</strong>e Infrastruktur. Denn<br />

Strom wird zunehmend über viele<br />

dezentrale örtliche Netze eingespeist.<br />

DIE AUTORIN<br />

Katherina Reiche ist Hauptgeschäftsführerin<br />

des Verbands kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) in Berlin<br />

(reiche@vku.de)<br />

Stromnetzausbau<br />

Dezentral optimal<br />

Damit die Energiewende erfolgreich umgesetzt wird, muss ein Fokus auf <strong>der</strong><br />

Infrastruktur, den Stromnetzen, liegen. Den kommunalen Unternehmen und<br />

Stadtwerken kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Schon heute werden über<br />

90 Prozent <strong>der</strong> erneuerbaren Energien über ihre Stromverteilnetze eingespeist.<br />

Kommunale Unternehmen und<br />

Stadtwerke sind <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong><br />

neuen Energiewelt. Sie investieren<br />

massiv in Anlagen für erneuerbare Energien<br />

und in klimafreundliche Kraftwerke<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Zudem<br />

treiben sie den notwendigen Umbau<br />

intelligenter Stromnetze voran und schaffen<br />

damit die notwendige Infrastruktur vor<br />

Ort. All das geschieht auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Foto: Bluedesign/Adobe Stock<br />

Verteilnetze, die Stadt und Land gleichermaßen<br />

mit Strom versorgen. Während<br />

nach den Plänen <strong>der</strong> Bundesregierung auf<br />

Ebene <strong>der</strong> „Stromautobahnen“ 2030 rund<br />

19 Gigawatt aus erneuerbaren Energien<br />

bereitgestellt werden, sind es in den Verteilnetzebenen<br />

gut 199 Gigawatt.<br />

Die Energiewende bedeutet nicht nur<br />

den Umstieg auf erneuerbare Energien,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine „neue“, eine an<strong>der</strong>e<br />

Infrastruktur. Schon heute werden in<br />

Deutschland 1,7 Millionen Kilometer Verteilnetze<br />

betrieben, an die 1,6 Millionen<br />

Anlagen für erneuerbare Energien angeschlossen<br />

sind. Dazu zählen etwa Solarund<br />

Windparks o<strong>der</strong> Biomasseanlagen,<br />

aber auch Kleinerzeuger wie private Haushalte<br />

mit einer Solaranlage auf dem Dach.<br />

Die Energiewelt von morgen wird dezentral<br />

und vielfältig. Die zunehmend dezentrale<br />

Energieerzeugung bedingt, dass Strom<br />

nicht mehr wie früher auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Höchstspannung, son<strong>der</strong>n zunehmend<br />

über viele dezentrale örtliche Stromnetze<br />

eingespeist wird.<br />

Um auf die schwankenden Stromeinspeisungen<br />

von Windparks o<strong>der</strong> Solaranlagen<br />

im Netz reagieren zu können, sollten<br />

Angebot und Nachfrage von Energie im<br />

besten Fall vor Ort ausgeglichen werden.<br />

Ähnlich einer örtlichen Verkehrsleitstelle<br />

weiß <strong>der</strong> Verteilnetzbetreiber am besten,<br />

wo Engpässe sind und wie er Energiemengen<br />

in seinem Netzgebiet steuern und effizient<br />

ausgleichen kann. Hier sind smarte<br />

Schnittstellen und effektive Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen Akteuren<br />

gefragt. In diesem Punkt zeigt sich die<br />

große Stärke <strong>der</strong> kommunalen Unternehmen<br />

und Stadtwerke: Sie sind als Verteilnetzbetreiber<br />

lokale Experten und kennen<br />

die individuellen Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Netz wie kein Zweiter.<br />

Schon heute garantieren die Stromnetzbetreiber<br />

eine sichere und effiziente Energieversorgung.<br />

Laut <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />

ist Deutschland mit gerade einmal 15,14<br />

Minuten Ausfällen pro Jahr eines <strong>der</strong> versorgungssichersten<br />

Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt. Mit<br />

<strong>der</strong> Energiewende wächst jedoch durch die<br />

zunehmende Komplexität die Verantwortung<br />

für die Verteilnetzbetreiber. Daher<br />

braucht es Klarheit bei Aufgaben, Verantwortlichkeiten<br />

und Entscheidungshoheiten<br />

zwischen den einzelnen Netzbetreibern.<br />

Um energie- und netzwirtschaftliche<br />

Aufgaben umzusetzen, sollte nach Meinung<br />

des Verbandes kommunaler Unternehmen<br />

(VKU) die sogenannte Kaskade<br />

als allgemeines Organisationsprinzip die<br />

Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />

Akteuren bestimmen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes<br />

– kurz NA-<br />

BEG – konnte <strong>der</strong> VKU auch die Bundesregierung<br />

von diesem Grundsatz für die<br />

zukünftige Organisation <strong>der</strong> Steuerung<br />

von Erzeugungsanlagen durch Netzbetreiber<br />

bei Engpässen (Redispatch) überzeugen.<br />

Dies betrifft zukünftig auch Windund<br />

Solaranlagen mit einer Leistung von<br />

mehr als 100 Kilowatt (kW). Damit sieht<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber dieses gestaffelte Regelungssystem<br />

– je<strong>der</strong> Betreiber ist für sein<br />

Stromnetz verantwortlich und entscheidet,<br />

welche Maßnahmen er ergreift, um das<br />

Netz stabil zu halten – nicht mehr als reines<br />

Notfallinstrument vor, um die Versorgungssicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Dadurch wird die Position <strong>der</strong> Verteilnetzbetreiber<br />

gegenüber den Übertragungsnetzbetreibern<br />

gestärkt. Diese beanspruchen<br />

zuweilen einen Zugriff auf in die<br />

Verteilnetze eingeglie<strong>der</strong>te Anlagen. Dies<br />

ist angesichts <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

neuen Energiewelt jedoch nicht mehr zeitgemäß<br />

und bedurfte dringend dieser gesetzlichen<br />

Neuregelung. Es käme ja auch<br />

niemand auf die Idee, jede einzelne Ampel<br />

in Deutschland zentral vom Bundesverkehrsministerium<br />

zu steuern, an den örtlichen<br />

Verkehrsleitstellen vorbei und in <strong>der</strong><br />

Hoffnung, genau zu wissen, wie <strong>der</strong> Verkehr<br />

vor Ort läuft.<br />

INVESTITIONEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Auch an den Verteilnetzen selbst muss<br />

kontinuierlich gearbeitet werden, damit<br />

sie fit bleiben für die zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Verteilnetze müssen smarter<br />

und interdependenter werden – Innovationen<br />

sind also gefragt. In diesem Kontext<br />

spielen Kooperationen zwischen kommunalen<br />

Netzbetreibern und Energieversorgern<br />

eine entscheidende Rolle. Sie erlauben<br />

es, Synergien zu nutzen und Knowhow<br />

auszutauschen. Die Mitgliedsunternehmen<br />

des VKU, die Praktiker, bestätigen<br />

dies, etwa wenn es um die Planung und<br />

den Aufbau von Smart Grids, „intelligente“<br />

Stromnetze, geht. Um den Austausch und<br />

die Vernetzung zwischen den VKU-Mitgliedsunternehmen<br />

zu för<strong>der</strong>n, hat <strong>der</strong><br />

Verband im Juni <strong>2019</strong> ein VNB-Portal<br />

(VNB: Verteilnetzbetreiber) gestartet. Unter<br />

dem Dach <strong>der</strong> Plattform Kommunaldigital.de<br />

können sich dort interessierte Mitglie<strong>der</strong><br />

zu den Herausfor<strong>der</strong>ungen austauschen<br />

und Kooperationspartner suchen.<br />

Daneben müssen die Verteilnetze auch<br />

physisch mo<strong>der</strong>nisiert werden, um mit den<br />

künftigen Technologien Schritt halten zu<br />

können. Der Aufwand wird sich auszahlen:<br />

Neben Wettbewerbs- und Kostenvorteilen<br />

steht die Tür offen für die neue Energiewelt<br />

mit all ihren Vorzügen.<br />

<br />

Katherina Reiche<br />

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24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

25


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieträger<br />

Wasserstoff hat viele Talente<br />

Kleines Molekül, großes Potenzial: Wasserstoff wird für den Klimaschutz eine<br />

wichtige Rolle zugeschrieben. Er kann aus Erdgas hergestellt, im Gasnetz<br />

gespeichert und transportiert werden. Für Stadtwerke bietet sich eine hoch<br />

interessante Option für die klimaneutrale Strom- und Wärmeerzeugung.<br />

Im Klimakabinett rauchen die Köpfe,<br />

denn die Zeit drängt: Ende September<br />

<strong>2019</strong> wollen die Minister wesentliche<br />

Entscheidungen treffen, um sicherzustellen,<br />

dass Deutschland seine nächsten Klimaziele<br />

auch erreicht. Eine zentrale Frage<br />

ist dabei, wie das Energiesystem dekarbonisiert<br />

werden kann, ohne während „kalter<br />

Dunkelflauten“, also mehrtägiger Windflauten<br />

bei winterlicher Dunkelheit, die<br />

Versorgungssicherheit zu gefährden. Dann<br />

nämlich können Wind- und Solarstrom<br />

nicht in ausreichendem Maß erzeugt werden.<br />

Als absoluter „Game changer“ wird<br />

dabei <strong>der</strong>zeit Wasserstoff gehandelt. So<br />

verkündete erst kürzlich Bundeswirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier, man wolle<br />

bei Wasserstoff „die Nummer 1 in <strong>der</strong> Welt<br />

werden“.<br />

INNOVATIVES VERFAHREN: PYROLYSE<br />

Der Energieträger ist für das deutsche<br />

Energiesystem kein Unbekannter. Bereits<br />

in den 1960er-Jahren wurden in Teilen<br />

Deutschlands große Mengen Wasserstoff<br />

ins Gasnetz eingespeist. Das sogenannte<br />

„Stadtgas“ konnte zeitweise sogar einen<br />

Wasserstoffanteil von bis zu 50 Prozent<br />

aufweisen. Während Wasserstoff damals<br />

noch aus Braunkohle gewonnen wurde,<br />

kann er heute vollständig klimaneutral erzeugt<br />

werden. Und das macht ihn zum<br />

Trumpf <strong>der</strong> Energiewende.<br />

Eine innovative Methode, um Wasserstoff<br />

klimaschonend herzustellen, ist die<br />

noch relativ unbekannte Methanpyrolyse.<br />

Bei diesem Verfahren wird konventionelles<br />

Erdgas durch hoch erhitztes, flüssiges Metall<br />

geleitet und dabei in seine elementaren<br />

Bestandteile – Kohlenstoff und Wasserstoff<br />

– gespalten. Der Kohlenstoff lagert sich in<br />

Pulverform ab und kann als Rohstoff für<br />

an<strong>der</strong>e Prozesse wie<strong>der</strong>verwertet werden.<br />

Die Freisetzung von CO 2 wird dabei vollständig<br />

vermieden.<br />

Ein weiterer Vorteil des Verfahrens: Um<br />

den so gewonnenen Wasserstoff zu transportieren<br />

o<strong>der</strong> zu speichern, braucht es<br />

keine eigene Infrastruktur. Diese Funktion<br />

kann das bereits bestehende Gasnetz übernehmen.<br />

Mit einer Länge von mehr als<br />

500 000 Kilometer und einem Speichervolumen<br />

von 220 Terawattstunden (TWh)<br />

Energie birgt die Gasinfrastruktur ein enormes<br />

Potenzial.<br />

Diese Vorteile hat auch das Bundeswirtschaftsministerium<br />

erkannt und för<strong>der</strong>t<br />

mit den „Reallaboren <strong>der</strong> Energiewende“<br />

<strong>der</strong>zeit unzählige Projekte, welche die industrielle<br />

Erzeugung von Wasserstoff erforschen.<br />

Mit den gewonnenen Erkenntnissen<br />

soll <strong>der</strong> Umbau des Energiesystems<br />

vorangetrieben und Deutschland zum<br />

Vorreiter in Sachen Wasserstoff werden.<br />

Wie das Energiesystem von morgen<br />

schon heute Wirklichkeit wird, zeigt das<br />

Stadtwerk Haßfurt (Bayern). Der Energieversorger<br />

hat kürzlich ein Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) in Betrieb genommen, das<br />

sowohl Wärme als auch Strom erzeugt.<br />

Der Clou: Das BHKW wird vollständig mit<br />

Wasserstoff betrieben. Produziert wird<br />

dieser in einer angrenzenden Powerto-Gas-Anlage,<br />

die mittels Elektrolyse aus<br />

überschüssigem Ökostrom Wasserstoff erzeugt.<br />

So kann die Energieversorgung<br />

auch an trüben und windstillen Tagen sichergestellt<br />

werden – und das vollkommen<br />

CO 2 -neutral.<br />

Damit ist Haßfurt ein Pionier in Deutschland<br />

und zeigt auf, wie künftig auch Schulen,<br />

Krankenhäuser o<strong>der</strong> Altenheime mithilfe<br />

von dezentralen Mini-BHKWs zu<br />

kommunalen Klimaschutzzentralen werden<br />

können.<br />

Aber auch in den Heizungskellern <strong>der</strong><br />

Privathaushalte schlummert ein enormes<br />

Klimaschutzpotenzial. Hocheffiziente<br />

Brennstoffzellen beispielsweise erzeugen,<br />

ähnlich wie ein BHKW, Strom und Wärme<br />

fürs Eigenheim. Dazu trennen sie den im<br />

Erdgas enthaltenen Wasserstoff ab, können<br />

aber auch direkt mit Wasserstoff betrieben<br />

werden. Und auch die beliebte<br />

Gasbrennwerttechnologie wird <strong>der</strong>zeit fit<br />

für die Zukunft gemacht. So können aktuelle<br />

Gasbrennwertgeräte von Vaillant beispielsweise<br />

schon einen Wasserstoffanteil<br />

von bis zu 30 Prozent mitverbrennen –<br />

Tendenz steigend.<br />

KLIMAZIELE DER EU IM FOKUS<br />

Doch nicht nur Deutschland kann von innovativen<br />

Wasserstofftechnologien profitieren,<br />

wie eine aktuelle Studie des finnischen<br />

Beratungsunternehmens Pöyry<br />

zeigt. Auch die EU-Klimaziele lassen sich<br />

mit Wasserstoff erreichen – und das kostengünstiger<br />

und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit<br />

als in einem Szenario, das<br />

auf eine Vollelektrifizierung setzt. Der<br />

überwiegende Teil des Wasserstoffs wird<br />

dabei durch die kostengünstigere Methanpyrolyse<br />

erzeugt werden. Auch an<strong>der</strong>e<br />

Technologien wie die Elektrolyse spielen<br />

eine Rolle.<br />

Wasserstoff, hergestellt aus Erdgas, ist<br />

somit ein echtes Multitalent für die Energiewende.<br />

Denn auch wenn <strong>der</strong> Wind<br />

nicht weht und die Sonne nicht scheint,<br />

muss eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung<br />

gewährleistet werden.<br />

Deutschland legt dafür mit vielzähligen<br />

Wasserstoffprojekten schon heute einen<br />

klimaneutralen Grundstein. Timm Kehler<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Timm Kehler ist Vorstand von Zukunft<br />

Erdgas, einer Initiative <strong>der</strong> deutschen<br />

Erdgaswirtschaft<br />

(Kontakt über christina.hess@erdgas.info)<br />

26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

„Die Energiewirtschaft steht vor komplexen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen – unser Personal<br />

braucht den Rücken frei, um sie zu bewältigen.<br />

Einfache Routinetätigkeiten<br />

erledigen für uns deshalb schon heute Roboter.<br />

Weitere Innovationen und Einsatzfel<strong>der</strong><br />

werden noch hinzukommen, wie<br />

das Arbeiten mit Hololens – einer Virtual-<br />

Reality-Brille, die eine natürliche Wahrnehmung<br />

mit künstlichen Darstellungen<br />

vermischt. Hier stehen wir noch am Anfang<br />

– aber unsere bisher umgesetzten<br />

Digitalisierungsprojekte zeigen, dass wir<br />

auf dem richtigen Weg sind.“<br />

Markus Kittl, Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung,<br />

Thüga Energienetze GmbH<br />

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27


Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Wasserspiel: In kompakt bebauten<br />

Stadtquartieren ohne Grünzüge und<br />

Durchlüftungsschneisen besteht hoher<br />

Handlungsbedarf zur Verbesserung des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes.<br />

Urbaner Hitzeschutz<br />

Heißes Pflaster<br />

braucht Abkühlung<br />

Vor allem verdichtete städtische Siedlungsbereiche können sich im Sommer<br />

stark aufheizen. Die Kommunen sollten ihre Bewohner daher über die<br />

gesund heitlichen Gefahren informieren und ihnen auch kurzfristig wirksame<br />

Maßnahmen zur Anpassung an Hitzephasen aufzeigen.<br />

Foto: Bilkei/Adobe Stock<br />

Kleinkin<strong>der</strong> sowie chronisch Kranke. Bei<br />

anhalten<strong>der</strong> Hitze nimmt auch die Leistungsfähigkeit<br />

gesun<strong>der</strong> Menschen ab.<br />

Um die Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />

in Städten während Hitzeperioden zu erhöhen<br />

und die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Menschen<br />

zu erhalten, können Kommunen<br />

und Gebäudeeigentümer verschiedene<br />

Anpassungsmaßnahmen in den Stadtquartieren<br />

und an Gebäuden umsetzen (s. auch<br />

http://heatresilientcity.de). Aber auch<br />

Bürger können handeln. Sie brauchen eine<br />

gezielte Aufklärung, wie sie sich bei Hitze<br />

richtig verhalten.<br />

Ein hoher Handlungsbedarf zur Verbesserung<br />

des sommerlichen Wärmeschutzes<br />

besteht vor allem in dicht bevölkerten und<br />

kompakt bebauten städtischen Quartieren,<br />

die keine vernetzten Grünzüge und Durchlüftungsschneisen<br />

aufweisen. Im stadtplanerischen<br />

Kontext ist dabei vorrangig, die<br />

Wirkung <strong>der</strong> relevanten Luftleitbahnen zu<br />

sichern und zu optimieren. Zudem können<br />

zum Beispiel Flächen entsiegelt, Haltestellen,<br />

Dächer und Fassaden begrünt o<strong>der</strong><br />

mehr Bäume gepflanzt werden. Um die<br />

mikroklimatische Wirksamkeit von städtischem<br />

Grün auch in Hitzeperioden zu erhalten,<br />

ist die Planung und Umsetzung<br />

eines nachhaltigen Regenwassermanagements<br />

zumeist unabdingbar.<br />

Eine kurzfristige Anpassung an Sommerhitze<br />

und an Hitzewellen kann durch<br />

die Installation von Sonnensegeln und das<br />

Aufstellen von mobilem Grün erreicht werden.<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Verhaltensvorsorge<br />

kann die Verwaltung auf kommunalen Internetseiten<br />

und lokalen Medien bekannt<br />

machen. Auch die Hitzewarnungen des<br />

Deutschen Wetterdienstes können dabei<br />

helfen, sich angepasst zu verhalten.<br />

Zur langfristigen Verbesserung des sommerlichen<br />

Wärmeschutzes an Gebäuden<br />

können aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden Anpassungsstrategien<br />

umgesetzt werden. Zunächst<br />

sollten Maßnahmen geplant werden,<br />

die die Wärmeeinträge ins Gebäude<br />

min<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> reduzieren (z. B. außen<br />

liegende Rollläden). Dann sind Maßnahmen<br />

zu entwickeln, welche die Wärme<br />

gezielt zwischenspeichern und somit das<br />

Aufheizen <strong>der</strong> Räume verzögern (z. B. Erhöhen<br />

<strong>der</strong> Speicherfähigkeit im Dachbereich).<br />

Zudem sollte die Möglichkeit genutzt<br />

werden, durch Lüftungsanlagen einen<br />

ausreichenden Luftwechsel sicherzustellen.<br />

Eine ideale Nachtauskühlung in<br />

Hitzeperioden kann erreicht werden, wenn<br />

nachts quer gelüftet wird, alle Fenster vor<br />

allem am frühen Morgen für längere Zeit<br />

geöffnet sind und die Fenster tagsüber nur<br />

kurz zum Austausch <strong>der</strong> verbrauchten<br />

Atemluft geöffnet werden. Zur Aufklärung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung können beispielsweise<br />

große Vermieter wie kommunale Wohnungsgesellschaften<br />

und die lokale Presse<br />

einen wesentlichen Beitrag leisten.<br />

Eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Hitzeanpassung<br />

und die Umsetzung von Maßnahmen<br />

sind für die Kommunen eine sinnvolle<br />

und notwendige Investition in die<br />

Zukunft. Die geplanten Anpassungsmaßnahmen<br />

müssen dabei mit dem Klimaschutz<br />

konform gehen.<br />

Janneke Westermann / David Schiela<br />

Christoph Schünemann / Regine Ortlepp<br />

LITERATUR<br />

Sachsen im Klimawandel – Eine<br />

Analyse, Christian Bernhofer u.a.,<br />

Sächsisches Staatsministerium für<br />

Umwelt und Landwirtschaft (Hrsg.),<br />

Eigenverlag, Dresden, 2008<br />

Klimawandel und Gesundheit. Tipps für<br />

sommerliche Hitze und Hitzewellen,<br />

Hans-Guido Mücke, Andreas Matzarakis,<br />

Deutscher Wetterdienst, Umweltbundesamt<br />

(Hrsg.), <strong>2019</strong>, 20 S. – Bezug: www.<br />

uba.de > Publikationen > Suche<br />

Stadtklima und Hitze – Kommunale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und Aktivitäten zur<br />

Klimaanpassung am Beispiel <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt Erfurt, Guido Spohr,<br />

Ulf Riediger, UVP-Rport 32 (4), 2018, S.<br />

160-167, UVP-Gesellschaft<br />

(Gesellschaft für die Prüfung <strong>der</strong><br />

Umweltverträglichkeit)<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. rer. nat. Janneke Westermann<br />

(j.westermann@ioer.de), David Schiela<br />

und Dr. rer. nat. Christoph Schünemann<br />

sind Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für<br />

ökologische Raumentwicklung in<br />

Dresden im Forschungsbereich<br />

„Umweltrisiken in <strong>der</strong> Stadt- und<br />

Regionalentwicklung“, Dr.-Ing. habil.<br />

Regine Ortlepp ist Leiterin des<br />

Forschungsbereich<br />

Hitze belastet die Bewohner stark<br />

verdichteter Wohnquartiere in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße. Für Sachsen beispielsweise<br />

werden eine Zunahme <strong>der</strong><br />

mittleren Temperaturen insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Frühling und Sommer und erhöhte Maximaltemperaturen<br />

projiziert. Die Häufigkeit<br />

von Sommertagen mit Temperaturen über<br />

25 Grad, heißen Tagen mit Temperaturen<br />

über 30 Grad und warmen Großwetterlagen<br />

werden zunehmen.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> mittleren Temperaturen<br />

im Zuge des Klimawandels wird in<br />

Städten durch die sogenannte städtische<br />

Wärmeinsel verstärkt. Damit ist gemeint,<br />

dass dicht bebaute Innenstädte bis zu zehn<br />

Grad wärmer sein können als ihr Umland.<br />

Dieses innerstädtische Aufheizen hängt<br />

dabei stark ab von den thermischen Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> Bausubstanz, <strong>der</strong> Gebäudegeometrie,<br />

den Strahlungseigenschaften<br />

<strong>der</strong> Oberflächen und <strong>der</strong> Wärmefreisetzung<br />

beispielsweise durch Verkehr und<br />

Industrie. In den Sommermonaten erhöht<br />

die städtische Wärmeinsel die Gefahr für<br />

Hitzestress für die Bewohner deutlich.<br />

An heißen Tagen o<strong>der</strong> an Tagen mit extremer<br />

Hitze kann die Wärmebelastung die<br />

menschliche Gesundheit gefährden. In <strong>der</strong><br />

Folge können Flüssigkeitsmangel, eine<br />

Verschlimmerung verschiedener Krankheiten,<br />

Kreislaufprobleme, Hitzekrämpfe sowie<br />

Sonnenstich und Hitzschlag auftreten.<br />

Bei Hitze beson<strong>der</strong>s gefährdet sind unter<br />

an<strong>der</strong>em alleinstehende ältere und pflegebedürftige<br />

Menschen, Säuglinge und<br />

28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

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29


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Karlsruhe: Von Verhaltenstipps bei<br />

großer Hitze bis zur klimaangepassten<br />

Stadtentwicklung reichen die Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> badischen Stadt, um Bürger,<br />

Natur und Infrastruktur gegen<br />

Extremtemperaturen zu wappnen.<br />

Hitzeschutz-Praxis<br />

Breit aufgestellt<br />

Waldbrandgefahr, Schäden an Fahrbahnbelägen, Niedrigwasser im Rhein und in<br />

Mitleidenschaft gezogene Bäume – das sind Folgen von Extremtemperaturen<br />

und Trockenheit in den Sommern 2018 und <strong>2019</strong>, mit denen Karlsruhe zurechtkommen<br />

muss. Wie geht die Stadt damit um und was lässt sich von ihr lernen?<br />

Foto: Cpauschert/Adobe Stock<br />

konkrete Verhaltenstipps. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

wird zum regelmäßigen und ausreichenden<br />

Trinken bei extremer Wärme geraten,<br />

unter an<strong>der</strong>em in einem Faltblatt („Es wird<br />

heiß… Trinken Sie genug?“), das an Ärzte<br />

und Apotheken verteilt wird. Es wird auf<br />

die öffentlichen Trinkwasserspen<strong>der</strong> in<br />

städtischen Einrichtungen hingewiesen,<br />

und eine Trinkwasserapp <strong>der</strong> Stadtwerke<br />

Karlsruhe zeigt die Standorte kostenlos<br />

zugänglicher Trinkmöglichkeiten. Auch<br />

unterstützt die Stadt die ehrenamtliche<br />

Refill-Initiative. Zudem werden sogenannte<br />

Trinkpaten geschult, die im Rahmen<br />

ehrenamtlichen Engagements mit<br />

älteren, nicht institutionell versorgten Personen<br />

in Kontakt sind.<br />

Auch <strong>der</strong> Katastrophenschutz stellt sich<br />

auf Schadensszenarien infolge lang andauern<strong>der</strong><br />

Hitzewellen ein. Bei <strong>der</strong> Karlsruher<br />

Katastrophenschutzübung „Heißer Fächer“<br />

im Juni 2018 wirkten 300 Beteiligte<br />

von verschiedenen Organisationen mit. Sie<br />

erprobten die Zusammenarbeit bei verschiedenen<br />

Übungsszenarien und bewältigten<br />

unter an<strong>der</strong>em Waldbrand, Fischsterben<br />

in einem umgekippten See und einen<br />

Massenanfall von hitzebedingt Erkrankten<br />

bei einem Musikfestival.<br />

Weitere Maßnahmen betreffen beispielsweise<br />

das Stadtgrün und die Seniorenbetreuung.<br />

LANGFRISTIGE HITZEBEWÄLTIGUNG<br />

Langfristige Maßnahmen sind im Bereich<br />

von Stadtplanung und Städtebau angesiedelt.<br />

Sie bewegen sich in Karlsruhe im<br />

Spannungsfeld einer wachsenden Stadt<br />

zwischen Nachverdichtungsvorhaben,<br />

Wohnraumbedarf und <strong>der</strong> Gewährleistung<br />

eines auch in Zukunft angenehmen Stadtklimas.<br />

Ein zentrales Element <strong>der</strong> klimaangepassten<br />

Stadtentwicklung ist Grün in <strong>der</strong><br />

Stadt. Denn Grünflächen erwärmen sich<br />

am Tag weniger stark als versiegelte Flächen<br />

und kühlen nach Sonnenuntergang<br />

schneller und stärker ab. So bilden sie<br />

kleine kühle Inseln innerhalb des Stadtgebietes.<br />

Große Bedeutung kommt Bäumen in<br />

Bezug auf Beschattung und Verdunstung<br />

zu. So werden im Programm „Junge Riesen“<br />

wi<strong>der</strong>standsfähige Baumarten für den<br />

Stadtbereich nachgezüchtet und gepflanzt.<br />

Auch das Begrünen von Gleisen <strong>der</strong> Straßen-<br />

und Stadtbahn („Rasengleise“) sowie<br />

die Dach- und Fassadenbegrünung sollen<br />

lokal das Klima verbessern.<br />

Eine wichtige Rolle spielt die Unterstützung<br />

von privaten Maßnahmen zur Erhöhung<br />

des Grünanteils. Im städtebaulichen<br />

Sanierungsgebiet „Innenstadt-Ost“ för<strong>der</strong>t<br />

die Stadt die Entsiegelung von Flächen,<br />

beispielsweise in Form eines Abbruchs<br />

von Nebengebäuden in Hinterhöfen, zu<br />

100 Prozent. Anreize können auch Wettbewerbe<br />

schaffen. So stand <strong>der</strong> Wettbewerb<br />

„Gartenträume“ für private Grundstücke<br />

im Jahr <strong>2019</strong> unter dem Motto „Begrünungen,<br />

die den Straßenraum beleben“.<br />

Auf diese Weise tragen Aktivitäten in vielen<br />

verschiedenen Handlungsfel<strong>der</strong>n dazu<br />

bei, die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit <strong>der</strong> Stadt<br />

Karlsruhe gegen Hitze zu erhöhen.<br />

<br />

Julia Hackenbruch<br />

NÄHERE INFORMATIONEN<br />

Aufschluss über das Karlsruher<br />

Lokalklima gibt die Klimafunktionskarte<br />

des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe<br />

(NVK). Sie enthält die Quantifizierung<br />

von Kaltluftflüssen im Stadtgebiet und<br />

die bioklimatische Belastung <strong>der</strong><br />

einzelnen Stadtquartiere. Kurz-Link zur<br />

Themenseite des NVK: http://bit.<br />

ly/2U3mim 2<br />

Im Jahr 2013 veröffentlichte Karlsruhe<br />

als eine <strong>der</strong> ersten Städte in<br />

Deutschland eine Klimaanpassungsstrategie<br />

(Kurzlink: http://bit.ly/2Zwaxtq).<br />

Die Strategie beschreibt für 16<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> die Folgen des<br />

Klimawandels und die strategischen<br />

Ansätze zur Anpassung.<br />

Der Städtebauliche Rahmenplan<br />

Klimaanpassung (Kurzlink: http://bit.<br />

ly/325xukZ) aus dem Jahr 2015 weist<br />

für die verschiedenen Stadtstrukturtypen<br />

im Stadtgebiet Maßnahmen zur<br />

Klimaanpassung aus. Er wurde als<br />

„Sonstige städtebauliche Planung“ nach<br />

Baugesetzbuch § 1 Abs. 6, Nr. 11 vom<br />

Gemein<strong>der</strong>at beschlossen und findet<br />

damit bei <strong>der</strong> Abwägung im Rahmen <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung genauso wie bei<br />

städtebaulichen Sanierungsvorhaben<br />

und Wettbewerben Berücksichtigung.<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Julia Hackenbruch ist Mitarbeiterin<br />

in <strong>der</strong> Stabsstelle Stadtklima des<br />

Umwelt- und Arbeitsschutzes <strong>der</strong> Stadt<br />

Karlsruhe<br />

(julia.hackenbruch@ua.karlsruhe.de)<br />

In Karlsruhe, im Oberrheingraben in <strong>der</strong><br />

wärmsten Region Deutschlands gelegen,<br />

treten im Sommer regelmäßig<br />

Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius<br />

über mehrere Tage auf. Zusätzlich ist<br />

die Innenstadt aufgrund <strong>der</strong> städtischen<br />

Wärmeinsel in den Abend- und Nachtstunden<br />

bis zu sieben Grad wärmer als das<br />

Umland. Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

die Stadtverwaltung ist daher die Bewältigung<br />

von Hitzeereignissen – sowohl als<br />

kurzfristige Reaktion als auch als langfristige,<br />

vorausschauende Anpassung. Das gilt<br />

für das heutige ebenso wie für ein zukünftig<br />

verän<strong>der</strong>tes Klima.<br />

Für Entscheidungen zum Erhalt eines<br />

angenehmen Stadtklimas und zur Anpassung<br />

an den Klimawandel, beson<strong>der</strong>s in<br />

Hinblick auf Hitze, ist Karlsruhe breit aufgestellt.<br />

Klimafunktionskarte, Klimaanpassungsstrategie,<br />

Städtischer Rahmenplan<br />

Klimaanpassung und das Korridorthema<br />

„Grüne Stadt Karlsruhe“ bilden hierfür die<br />

Grundlage (siehe Info-Spalte). Die Strategien<br />

und Konzepte erlauben, im Stadtgebiet<br />

die am besten geeigneten Maßnahmen<br />

zur Klimaanpassung zu definieren, zu<br />

verorten und zu priorisieren.<br />

Nachfolgend werden beispielhaft einige<br />

umgesetzte Maßnahmen vorgestellt.<br />

KURZFRISTIGE HITZEBEWÄLTIGUNG<br />

Wichtig bei sommerlicher Hitze ist <strong>der</strong><br />

Schutz <strong>der</strong> Bürger vor gesundheitlichen<br />

Belastungen. Bei Hitzeperioden verbreitet<br />

die Stadtverwaltung Informationen und<br />

DIE ZUKUNFT IST<br />

FLEXIBEL<br />

HOCHWERTIGE RAUMSYSTEME,<br />

DIE SICH IHREM BEDARF ANPASSEN.<br />

Unsere Systemgebäude aus standardisierten Raummodulen sind<br />

innerhalb kürzester Zeit verfügbar und lassen sich Ihrem individuellen<br />

Bedarf einfach und schnell anpassen.<br />

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PLANUNGSSICHER.<br />

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mit flexibler Raumaufteilung<br />

| Bis zu 70% kürzere Bauzeit als Betongebäude<br />

| Fixtermine mit Festpreisgarantie für sichere Planung<br />

| Bedarfsgerechte Grundrissplanung<br />

| Wirtschaftliche und nachhaltige<br />

Bauweise zum Kauf o<strong>der</strong> zur Miete<br />

| Planung und Realisierung aus einer Hand<br />

30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

31


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Errichtung eines Wohngebäudes: Industrielle Vorfertigung in Serie reduziert die Planungszeiten und -kosten, verkürzt die Bauphase und vermeidet<br />

Fehler, die beim konventionellen Konzept „Stein auf Stein“ auf <strong>der</strong> Baustelle gemacht werden können.<br />

Wohnungsbau<br />

Schneller mit an<strong>der</strong>en Prozessen<br />

Der serielle und modulare Wohnungsbau erlebt eine Renaissance als wie<strong>der</strong>entdeckte<br />

industrielle Antwort auf die aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Baupolitik. Auch steht er in Zusammenhang mit zwei an<strong>der</strong>en wichtigen Trends<br />

in <strong>der</strong> Branche: <strong>der</strong> Digitalisierung und <strong>der</strong> Kopplung von Planung und Bau.<br />

Im November 2015 hat das Bündnis für<br />

bezahlbares Wohnen und Bauen seinen<br />

Endbericht vorgelegt, auf dessen Basis<br />

eine Wohnungsbauoffensive mit einem<br />

Zehn-Punkte-Programm gestartet wurde.<br />

Ziel ist es, den hohen Wohnraumbedarf in<br />

guter Qualität zu angemessenen Kosten zu<br />

decken und gleichzeitig soziale, demografische<br />

und energetische Anfor<strong>der</strong>ungen zu<br />

berücksichtigen. Einer <strong>der</strong> Punkte, den<br />

auch die Bauindustrie als wichtigen<br />

Schlüssel zur Beseitigung <strong>der</strong> Wohnungsengpässe<br />

sieht, ist das Voranbringen des<br />

seriellen Bauens.<br />

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, in dieser Legislaturperiode 1,5<br />

Millionen neue Wohnungen in Deutschland<br />

zu errichten. Das ist ambitioniert und<br />

kann nicht allein durch einen Kapazitätsaufbau<br />

bei den Bauunternehmen gelingen.<br />

Diesen allein aufgrund kurzfristiger, politischer<br />

Zielsetzungen zu betreiben, wäre<br />

ohnehin nicht sinnvoll. Wir haben aus den<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> Baukrise gelernt.<br />

Daher müssen die vorhandenen Ressourcen<br />

effizienter eingesetzt werden. Erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist eine Steigerung <strong>der</strong> Produktivität.<br />

Um dies zu erreichen, sind die<br />

Bauprozesse zu än<strong>der</strong>n. Der serielle Bau<br />

kann die Lösung sein.<br />

Hier steht als erster Erfolgsfaktor das<br />

Bauen „in Serie“. Im Gegensatz zur Unikatfertigung<br />

bedeutet serielles Bauen die<br />

Entwicklung von Prototypen, die deutschlandweit<br />

in Serie umgesetzt werden. Hierdurch<br />

können Planungskosten und -zeiten<br />

reduziert werden. Skaleneffekte auf Grund<br />

<strong>der</strong> Produktion von größeren Stückzahlen<br />

reduzieren die Produktionskosten. Daran<br />

schließt sich die Standardisierung als<br />

zweiter Vorteil an. Auch hier werden Kosten<br />

durch die geringere Fehleranfälligkeit<br />

im Realisierungsprozess reduziert.<br />

Der dritte Erfolgsfaktor ist die Vorfertigung<br />

im Werk und anschließende Montage<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle, die eine Verkürzung <strong>der</strong><br />

Bauzeiten bedeutet und hohe Qualitäten<br />

in <strong>der</strong> Fertigung sichert. Außerdem ermög-<br />

32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Photo 5000/Adobe Stock<br />

licht sie einen, zumindest in Teilen, witterungsunabhängigen<br />

Produktionsprozess,<br />

was das Risiko von Unfällen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

verringert. Viertens werden durch<br />

den seriellen Bau neue zusätzliche<br />

On-top-Kapazitäten geschaffen, da Unternehmen,<br />

die während <strong>der</strong> Baukrise aus<br />

dem Wohnungsbaumarkt ausgestiegen<br />

sind, sich hier nun wie<strong>der</strong> betätigen.<br />

Die serielle Fertigungsweise erstreckt<br />

sich von einzelnen Fertigelementen über<br />

Typenhäuser bis hin zum industriell gefertigten<br />

Wohnmodul. Ebenso variieren die<br />

Baumaterialien. Hier reicht die Palette von<br />

großformatigem Mauerwerk mit Stahlbeton-Halbfertigteilen<br />

über Betonfertigteile<br />

und die Holzbaurahmenweise bis zur konventionellen<br />

Bauweise in Beton, Ziegel<br />

und Kalksandstein.<br />

NICHT DER BAUSTOFF IST ENTSCHEIDEND<br />

Somit ist serielles Bauen we<strong>der</strong> an eine<br />

Fertigungsmethode noch an einen bestimmen<br />

Baustoff gebunden. Für die Bauindustrie<br />

ist serielles Bauen deshalb keinesfalls<br />

„eine Rückkehr zur Platte“, wie es gelegentlich<br />

kritisch heißt. Die Konzepte sind<br />

mo<strong>der</strong>n, variierbar und fügen sich erstklassig<br />

ins städtebauliche Umfeld ein.<br />

Der serielle und modulare Wohnungsbau<br />

kann dazu beitragen, schnell und kostengünstigen<br />

Wohnraum in ausreichen<strong>der</strong><br />

Stückzahl und in hoher Qualität zu erstellen.<br />

Zudem wird es ohne solche industriellen<br />

und kostensenkenden Ansätze<br />

schwer möglich sein, die Kostentreiber am<br />

Bau, die durch öffentliche Vorgaben entstehen,<br />

zu kompensieren.<br />

Ob die an den seriellen und modularen<br />

Bau geknüpften Erwartungen am Ende<br />

Realität werden, muss die Praxis zeigen.<br />

Die Bauindustrie ist deshalb froh, dass es<br />

Fensterabdichtung<br />

gegen Zugluft, Lärm, Kälte und Feinstaub!<br />

Fenster erhalten und wohlfühlen!<br />

Auch für Denkmalschutz<br />

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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

gelungen ist, hier einen ersten Schritt zu<br />

gehen und gemeinsam mit dem Bundesbauministerium,<br />

<strong>der</strong> Wohnungswirtschaft<br />

und <strong>der</strong> Bundesarchitektenkammer die<br />

Rahmenvereinbarung über den Neubau<br />

von mehrgeschossigen Wohngebäuden in<br />

serieller und modularer Bauweise zu entwickeln.<br />

Wohnungsunternehmen in ganz<br />

Deutschland erhalten damit die Möglichkeit,<br />

ihre Neubauprojekte schneller, einfacher,<br />

kostengünstiger und in hoher Qualität<br />

zu realisieren. Denn Teile <strong>der</strong> Projektausschreibung<br />

und -vergabe sowie <strong>der</strong><br />

Planung werden durch die Rahmenvereinbarung<br />

vorweggenommen. Mittlerweile<br />

wurden auf Basis <strong>der</strong> Vereinbarung schon<br />

mehr als 300 Wohnungen errichtet, weitere<br />

Projekte sind in Bau.<br />

Der Design-and-Build-Ansatz des seriellen<br />

Bauens ist darüber hinaus ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung einer vertieften<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen<br />

Architekten und Baufirmen und<br />

einer Lockerung <strong>der</strong> am deutschen Baumarkt<br />

herrschenden strikten Trennung von<br />

Planen und Bauen. Mit dem gemeinsamen<br />

Projekt ist es gelungen, die anfangs skeptischen<br />

Architekten auf diesen partnerschaftlichen<br />

Weg mitzunehmen.<br />

Wir benötigen aber auch die Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Politik. Die 16 Bundeslän<strong>der</strong> haben<br />

eigene Landesbauordnungen, die teilweise<br />

voneinan<strong>der</strong> abweichen. Für eine<br />

reibungslose deutschlandweite Anwendung<br />

des seriellen Bauens ist es wichtig,<br />

dass es bundesweit anerkannte Typengenehmigungen<br />

gibt und die Landesbauordnungen<br />

entsprechend harmonisiert werden.<br />

Denn nur dann kann ein einmal genehmigtes<br />

Typengebäude bundesweit in<br />

Serie gehen, ohne jeweils zeitaufwändig<br />

und Kosten treibend an die unterschiedlichen<br />

Bauordnungen angepasst werden zu<br />

müssen.<br />

Marcus Becker<br />

MIT SERIELLEM BAUEN GEGEN<br />

DIE WOHNUNGSGNOT?<br />

Die Menschen in Deutschland mit<br />

bezahlbarem Wohnraum zu versorgen,<br />

ist zu einer <strong>der</strong> großen sozialen Fragen<br />

geworden. Beim Kampf gegen die<br />

Wohnungsnot haben Bundes- und Landespolitik<br />

zweifellos eine enorme Verantwortung.<br />

Aber auch Immobilienunternehmen,<br />

Grundstückseigentürmer und<br />

Kommunen sind in <strong>der</strong> Pflicht, wenn es<br />

darum geht, Engpässe zu überwinden,<br />

in <strong>der</strong>en Folge Mieten und Kaufpreise in<br />

den letzten Jahren stark gestiegen sind<br />

und weiter steigen.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at beschäftigt sich<br />

regelmäßig mit Strategien gegen die<br />

Wohnungsnot, zuletzt im Titelthema<br />

„Zukunft bauen!“ im Juni <strong>2019</strong>. In <strong>der</strong><br />

vorliegenden <strong>Ausgabe</strong> wird <strong>der</strong> Blick auf<br />

den Bereich <strong>der</strong> Baukonzepte gerichtet.<br />

Wir gehen <strong>der</strong> Frage nach, welchen<br />

Beitrag serielles und modulares Bauen<br />

leisten kann, um schnell kostengünstigen<br />

Wohnraum in großem Umfang und<br />

mit hoher Qualität zu erstellen (S. 32).<br />

Außerdem berichten wir aus <strong>der</strong> Praxis<br />

des modularen Bauens (S. 34).<br />

DER AUTOR<br />

Marcus Becker ist Vizepräsident des<br />

Hauptverbandes <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB), Berlin (Kontakt:<br />

inga.steinbarthelmes@bauindustrie.de)<br />

Hotelcontainer Tinyhouse<br />

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33


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Seriell gedacht, am Ende aber konventionell errichtet: „Wohnwürfel“ <strong>der</strong> Wohnungsgesellschaft<br />

Nassauische Heimstätte als Bestandsergänzung im Frankfurter Stadtteil Rie<strong>der</strong>wald.<br />

Baupraxis<br />

Wohnen im Satelliten<br />

Ob mit Leichtbetonwänden als Massivfertiggebäude erstellt o<strong>der</strong> in Holz- o<strong>der</strong><br />

Stahlmodulbauweise errichtet: Das Interesse von Bauträgern an industriell<br />

vorgefertigten Wohngebäuden wächst. Ein Grund dafür ist die kurze Bauzeit.<br />

Kostenvorteile lassen sich dagegen <strong>der</strong>zeit noch nicht realisieren.<br />

Vollmassive Fertighäuser bilden<br />

eine Alternative zu Gebäuden, die<br />

Stein auf Stein errichtet werden.<br />

Solche Lösungen haben sich zunächst<br />

vor allem bei Einfamilienhäusern durchgesetzt.<br />

Doch <strong>der</strong> Markt ist in Bewegung:<br />

Bauträger und Investoren interessieren<br />

sich zunehmend für solche Konzepte, um<br />

große Wohnprojekte zu realisieren. Ein<br />

Grund dafür ist die kurze Bauzeit. „Das<br />

Konzept ist unter an<strong>der</strong>em prädestiniert,<br />

um Baulücken in Innenstädten zügig<br />

zu schließen“, sagt Holger Kühne von<br />

Dennert Massivhaus.<br />

Der Fertighausspezialist aus dem fränkischen<br />

Schlüsselfeld hat mit seinem frei<br />

planbaren „ALFA“-Bausystem in <strong>der</strong> Stadt<br />

Augsburg einen ganzen Gebäudekomplex<br />

in Fertigbauweise realisiert. Er besteht aus<br />

drei Häusern mit insgesamt 27 Wohneinheiten.<br />

Es dauerte nur knapp einen Monat,<br />

bis das Gebäude erstellt war: Die in<br />

<strong>der</strong> Fabrik zu 90 Prozent vorgefertigten<br />

Wandelemente wurden im Lauf von zwei<br />

Wochen angeliefert und direkt an Ort und<br />

Stelle montiert.<br />

Das Fertigbaukonzept eröffnet genügend<br />

Gestaltungsspielräume, um gerade<br />

in Innenstädten Rücksicht auf die bereits<br />

vorhandene Bebauung zu nehmen. Gleichzeitig<br />

lassen sich die einzelnen Abschnitte<br />

individuell planen. Bei dem Gebäudekomplex<br />

in <strong>der</strong> Augsburger Klauckestraße ist<br />

keine Wohnung wie die an<strong>der</strong>e: Unter<br />

den 27 Einheiten finden sich Zwei- bis<br />

Fünf-Zimmer-Wohnungen, darunter<br />

51 Quadratmeter große Single-Wohnungen<br />

genauso wie ein Penthouse mit Galerie<br />

und Dachterrasse auf 177 Quadratmetern.<br />

Um ein solches Projekt mit vielen Extras<br />

fristgerecht abzuwickeln, werden die<br />

Wandelemente aus Leichtbeton zu 90 Prozent<br />

im Werk vorgefertigt. Türen, Fenster,<br />

Leerrohre für Elektroinstallationen sind<br />

bereits integriert. Das gilt auch für die<br />

Aussparungen für Sanitär und Heizung.<br />

Die Oberfläche <strong>der</strong> Wände ist schalungsglatt,<br />

sodass sich ein Verputzen erübrigt.<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Nassauische Heimstätte<br />

Das beschleunigt den Innenausbau enorm.<br />

Im Werk getrocknet, weisen die Leichtbetonelemente<br />

eine Restfeuchte von nicht<br />

einmal fünf Prozent auf. Die Häuser sind<br />

dadurch schnell bezugsfertig, ohne dass<br />

Feuchteschäden drohen.<br />

Auch energetisch schneiden massive<br />

Leichtbetonbauteile gut ab, denn sie verfügen<br />

über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit.<br />

Leichtbeton ist damit ein Baustoff,<br />

mit dem sich innovative und nachhaltige<br />

Baukonzepte realisieren lassen. Im Winter<br />

verfügt er über optimale Eigenschaften zur<br />

Wärmespeicherung, im Sommer ist es in<br />

den Räumen angenehm temperiert und die<br />

Hitze bleibt dort, wo sie hingehört – nämlich<br />

draußen.<br />

NICHT JEDES MAL NEU PLANEN MÜSSEN<br />

Bei <strong>der</strong> Quartiersergänzung denkt auch<br />

die in Frankfurt am Main ansässige Wohnungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft<br />

Nassauische Heimstätte in Richtung modulares<br />

Bauen. Ein „Wohnwürfel“ soll als<br />

Standardprodukt fehlende Wohnungstypen<br />

wie barrierefrei erreichbare Einheiten<br />

o<strong>der</strong> Großwohnungen in Siedlungen<br />

ergänzen.<br />

Die Idee dahinter ist die, „dass wir nicht<br />

jedes Mal neu planen müssen“, sagt Helge<br />

Bitzer, Leiter des Unternehmensbereichs<br />

Neubau bei <strong>der</strong> Nassauischen. Die Unternehmensgruppe<br />

habe viele Siedlungen<br />

aus <strong>der</strong> Nachkriegszeit im Bestand, die im<br />

Grunde in ihrer Struktur ähnlich seien. Die<br />

Überlegung, welche Ergänzungsbauten<br />

denn in solche Siedlungen hineinpassen<br />

könnten, hätten letztendlich zu Baukörpern<br />

geführt, die in möglichst vielen Vierteln<br />

problemlos und baugleich errichtet<br />

und integriert werden können. Und dies<br />

mit geringen Kosten und wenig Zeitaufwand.<br />

Außerdem sollten die bisherigen<br />

Anwohner sich von den neuen Gebäuden<br />

möglichst wenig gestört fühlen.<br />

Geplant wurde daraufhin ein einfacher,<br />

dreigeschossiger Qua<strong>der</strong> mit rund 125<br />

Quadratmetern Grundfläche – „im Prinzip<br />

zwei kleine Doppelhaushälften mit<br />

jeweils zwei Wohnungen“, so Bitzer. Die<br />

Treppe, die bewusst nur bis zum ersten<br />

Stock reicht, legten die Architekten nach<br />

außen, die Maisonette-Wohnungen verfügen<br />

innen über Aufstiege. „Satellit“ heißt<br />

<strong>der</strong> Würfel, dies deswegen, weil er versorgungsmäßig<br />

an den Altbestand andockt.<br />

Die Qua<strong>der</strong> haben keinen Keller und wer-<br />

Foto: Adapteo<br />

den mit Wasser, Strom und Wärme vom<br />

Bestandsgebäude aus versorgt. Helge Bitzer:<br />

„Oberste Priorität war es, möglichst<br />

einfach und kostengünstig reproduzierbare<br />

Bauten zu konstruieren.“<br />

Und natürlich sollten die Satelliten<br />

höchste energetische Standards erfüllen.<br />

In <strong>der</strong> Praxis mussten sich die Planer jedoch<br />

mit KfW 55 zufriedengeben. Den<br />

eigentlich angestrebten Passivhausstandard<br />

erreicht <strong>der</strong> Würfel nicht, weil er im<br />

Schatten <strong>der</strong> Altbestände und des dichten<br />

Baumbestandes nicht die nötigen solaren<br />

Wärmegewinne erzielt.<br />

Mit <strong>der</strong> Konzeption des Würfels waren<br />

alle Voraussetzungen geschaffen, ein solches<br />

Gebäude zu einem in Serie gefertigten<br />

Modul zu entwickeln, das kostengünstig<br />

produziert und wie ein Fertighaus in wenigen<br />

Wochen installiert werden kann. In<br />

die serielle Fertigung von Wohngebäuden<br />

wollte die Nassauische Heimstätte als Hessens<br />

größte Wohnungsgesellschaft mit einem<br />

Pilotprojekt im Frankfurter Stadtteil<br />

Rie<strong>der</strong>wald einsteigen.<br />

Wollte. Denn bei <strong>der</strong> Ausschreibung erwiesen<br />

sich nicht die Systemhersteller als<br />

Anzeige<br />

Wirtschaftliche Hybridgebäude zur Langzeitmiete<br />

Adapteo errichtet temporäre und modulare<br />

Räume für Schulen, Kitas, Büros, Messen<br />

und Events in Europa. Als ein neuer Mietgebäudetyp<br />

verbindet Adapteo.Hybrid überzeugend<br />

die Vorteile <strong>der</strong> Stahlkonstruktion<br />

mit Holzbauelementen.<br />

In Bexbach (Saarland) wurde eine Grundschule<br />

aus <strong>der</strong> neuen Produktlinie zum Beginn des<br />

Schuljahres in Betrieb genommen. In drei hellen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

die günstigsten Anbieter. Es waren vielmehr<br />

die Firmen, welche die Gebäude in<br />

herkömmlicher Manier in Massivbauweise<br />

errichten wollten – „aber für uns immer<br />

noch zu teuer“, so Bitzer. „Das Ende vom<br />

Lied war, dass wir eine ganz klassische<br />

Einzelgewerkvergabe gemacht haben.“<br />

Diese Erfahrungen decken sich mit denen<br />

an<strong>der</strong>er Projekte in Modulbauweise:<br />

Ein Kostenvorteil ist <strong>der</strong>zeit noch nicht<br />

zu realisieren, ein Zeitvorteil mitunter<br />

schon. Dennoch ist <strong>der</strong> Satellit, auch in<br />

seiner jetzigen Form, eine kostengünstige<br />

Variante im Portfolio <strong>der</strong> Nassauischen<br />

Heimstätte. Noch einmal Helge Bitzer: „Im<br />

Prinzip können wir dieses Gebäude in jede<br />

60er-Jahre-Siedlung in <strong>der</strong> Bundesrepu blik<br />

stellen – ohne großen Aufwand.“ Das allein<br />

spreche schon für eine Weiterentwicklung<br />

des Wohnwürfels.<br />

Die identischen Gebäudewürfel ergänzen<br />

inzwischen im Stadtteil Rie<strong>der</strong>wald<br />

den Bestand von 192 Wohnungen in <strong>der</strong><br />

Vatterstraße um weitere 32 Wohneinheiten.<br />

Und dies beson<strong>der</strong>s um solche Wohnungstypen,<br />

die in dem Viertel <strong>der</strong>zeit<br />

fehlen.<br />

Red.<br />

Das Modulsystem Adapteo.Hybrid zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus.<br />

Klassenräumen werden Erstklässler unterrichtet.<br />

Das Ziel war es, ein energieeffizientes Modulsystem<br />

mit 2,75 m Rauminnenhöhe und einem<br />

guten Raumklima zu entwickeln, das wirtschaftlich<br />

attraktiv in <strong>der</strong> Langzeitmiete ist und gleichzeitig<br />

unkompliziert in <strong>der</strong> Montage.<br />

Hohe Räume mit gutem Klima<br />

WOHNUNGSVERSORGUNG<br />

THEMA BEI DER „EXPO REAL“<br />

Das Thema Bezahlbarer Wohnraum steht<br />

mit im Fokus bei <strong>der</strong> internationalen<br />

Immobilienmesse Expo Real vom 7.<br />

bis 9. Oktober <strong>2019</strong> in München. Das<br />

Konferenzprogramm bietet diverse<br />

Gelegenheiten zum Meinungsaustausch.<br />

Im Discussion & Networking Forum<br />

befassen sich am 8. Oktober diese<br />

Vorträge mit Fragen <strong>der</strong> Quartiers- und<br />

<strong>der</strong> Wohnraumentwicklung sowie mit<br />

intelligenten Baukonzepten: „Der Wohnungsbedarf<br />

in Deutschland: Ignoriert<br />

die Wohnungspolitik Qualitäten und<br />

Bezahlbarkeit?“, „Die Wohnraumoffensive<br />

des Bundes – Serielles Bauen für<br />

Heimat, Klimaschutz und Nachhaltigkeit“<br />

und „Quartiersentwicklung 4.0:<br />

Zwischen Wohnungsnot und Büroknappheit“.<br />

– www.exporeal.net<br />

Advertorial<br />

Die Isolierung und Dämmung <strong>der</strong> Adapteo.Hybrid-Module<br />

sorgen für einen niedrigen Energieverbrauch<br />

während <strong>der</strong> gesamten Nutzungszeit.<br />

Sehr gute U-Werte belegen den Niedrigenergiehausstandard.<br />

Große Fenster bestehen aus<br />

Scheibenisolierglas und VSG-Verglasung zur Reduzierung<br />

des Wärmeaustausches. In den Adapteo.Hybrid-Gebäuden<br />

unterstützt Human Centric<br />

Lighting mit energiesparenden LED-Lampen den<br />

Biorhythmus. Die Module verfügen über eine unempfindliche<br />

Fassade, die in über 60 Farben<br />

erhältlich ist.<br />

Adapteo ist eine neue Marke mit 30-jähriger<br />

Erfahrung. Über 400 Mitarbeiter in fünf Län<strong>der</strong>n<br />

engagieren sich für die Weiterentwicklung und<br />

den Bau von modularen Raumsystemen.<br />

Adapteo GmbH<br />

Wächtersbacher Straße 63<br />

60386 Frankfurt<br />

Tel. 0 69/3 30 <strong>09</strong> 00<br />

www.adapteo.de<br />

35


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Schulraumgestaltung<br />

Der dritte Pädagoge heißt Raum<br />

Warum sind viele Schulen so lieblos gestaltet, ja geradezu verwahrlost? In<br />

seelenloser Umgebung kann we<strong>der</strong> Lernen noch die gewünschte<br />

Zusammenarbeit gelingen. Deswegen müssen Bildungsräume transformiert und<br />

zu „Gewächshäusern <strong>der</strong> Kreativität“ gemacht werden.<br />

Gemeinsam ungezwungen lernen in anregen<strong>der</strong> Umgebung: Schulräume müssen dazu beitragen,<br />

dass junge Menschen neue Erfahrungen machen und sich motivieren können.<br />

DER AUTOR<br />

Professor Jan Teunen, Geisenheim,<br />

unterstützt als sogenannter Cultural<br />

Capital Producer seine Kunden darin,<br />

ihr kulturelles Kapital und ihre<br />

Wirtschaftskraft zu mehren; er ist Fellow<br />

und Mentor <strong>der</strong> Akademie für<br />

Potenzialentfaltung (info@<br />

teunen-konzepte.de)<br />

Was wünschen sich junge Menschen?<br />

Geborgenheit und Berücksichtigung<br />

individueller<br />

Wünsche und Bedürfnisse. Wonach sehnen<br />

sich junge Leute? Nach Verbundenheit<br />

und nach <strong>der</strong> Möglichkeit zur Potenzialentfaltung.<br />

Was brauchen junge Leute?<br />

Zuversicht und Kreativität, Mut und Eigensinn,<br />

Selbstverantwortung und Gemeinsinn.<br />

Das meiste davon wird jungen Menschen<br />

in Bildungseinrichtungen verwehrt.<br />

Damit soll nicht gesagt werden, dass sich<br />

das Schul- und Bildungssystem in einer<br />

Krise befindet. Es steckt vielmehr fest in<br />

einem Dilemma und das bedeutet, dass<br />

Foto: Lumina Images/Adobe Stock<br />

nicht einfach weitergemacht werden kann<br />

wie bisher. Auch ein Zurück auf den gegangenen<br />

Weg geht nicht.<br />

Aus einem Dilemma muss man heraus,<br />

und das gelingt am besten mittels Transformation.<br />

Damit diese erfolgreich ist,<br />

braucht es ein langes Gedächtnis. Woran<br />

muss sich <strong>der</strong>jenige erinnern, <strong>der</strong> das<br />

Schul- und Bildungssystem neu denken<br />

und machen will? An das Universum, an<br />

die Natur, den Menschen und an das Haus.<br />

Das lateinische Universum, das griechische<br />

Kosmos und das mittelhochdeutsche<br />

All sind Bezeichnungen für eine schöne<br />

Ordnung. Erinnert muss daran werden,<br />

dass unsere Ahnen sich in dieser Welt zu<br />

Hause fühlten. Sie sahen sich – so <strong>der</strong> Philosoph<br />

Christoph Quarch – als Masche in<br />

dem einen großen Netz des Lebens. Sie<br />

wussten sich als Akkorde in einer großen<br />

Symphonie des Alls. Und sie erkannten<br />

den Sinn ihres Lebens darin, in diesem<br />

großen Spiel des Ganzen mitzuspielen. Es<br />

wäre schön, wenn dieses Wissen wie<strong>der</strong><br />

Schule macht.<br />

Die Natur hat eine Qualität, die funktionale<br />

und poetische Beziehungen ermöglicht.<br />

Und sie hat eine wun<strong>der</strong>bare Methode:<br />

Potenzialentfaltung. Bildungseinrichtungen<br />

gehören zur zweiten Natur <strong>der</strong><br />

Menschen. Bei ihrer Errichtung und Einrichtung<br />

empfiehlt es sich, eine Orientierung<br />

an <strong>der</strong> Qualität und an <strong>der</strong> Methode<br />

<strong>der</strong> ersten Natur zu wählen.<br />

Bedacht werden muss auch <strong>der</strong> Mensch<br />

selbst als zweifaltiges Wesen. Menschen<br />

möchten gerne einzigartig sein und sehnen<br />

sich deshalb nach Freiheit und nach<br />

Freiraum. Zugleich haben sie den Wunsch<br />

nach Zugehörigkeit und Nähe, sie suchen<br />

nach Verbundenheit und Liebe. All dies<br />

muss bedacht werden, wenn Häuser <strong>der</strong><br />

Bildung geplant, gebaut und eingerichtet<br />

werden.<br />

Zuletzt das Haus: Ursprünglich war es<br />

ein geschrumpfter Kosmos, eine schöne,<br />

geordnete und tugendhafte Welt. Höchste<br />

Zeit, die Häuser <strong>der</strong> Bildung wie<strong>der</strong> in Ordnung<br />

zu bringen.<br />

Im Nachfolgenden soll <strong>der</strong> Blick auf die<br />

Räume in den Bildungseinrichtungen ge-<br />

36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Gehen Sie beim<br />

Dach immer auf<br />

Nummer sicher.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an ein sicheres Dach werden<br />

oft unterschätzt: sowohl was die Qualität<br />

des Dachsystems angeht als auch was die<br />

sichere Planung und Ausführung betrifft.<br />

Ihr Bau<strong>der</strong>-Fachberater weiß, auf was es beim<br />

Dach wirklich ankommt. Nehmen Sie doch<br />

einfach direkt Kontakt mit ihm auf:<br />

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gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

richtet werden. Neben Lehrkräften und<br />

Mitschülern ist <strong>der</strong> Raum, in dem gelernt<br />

wird, <strong>der</strong> dritte Pädagoge. Die meisten Bildungsräume<br />

in Schulen und Universitäten<br />

gleichen Wüsten und Todräumen, die<br />

Lehrkräfte und ihre Schutzbefohlenen<br />

schwächen, entkräften, auslaugen. Diese<br />

Räume sind weit davon entfernt, Energie<br />

zu stiften und zu begeistern.<br />

Vielleicht ist das sogar Absicht, vielleicht<br />

werden junge Menschen so auf das<br />

Berufsleben vorbereitet. Die Chance ist<br />

groß, dass sie irgendwann in einem Büro<br />

landen. Denn in <strong>der</strong> fortgeschrittenen, mo<strong>der</strong>nen<br />

Welt ist die Büroarbeit zur eigentlichen<br />

gesellschaftlichen Tätigkeit geworden.<br />

Das Büro ist das „Mastertool“ des<br />

Wirtschaftens, und lei<strong>der</strong> ist dieses „Werkzeug“<br />

überwiegend ungepflegt. Die meisten<br />

Büros sind von <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Rationalität dominiert. In solchermaßen<br />

geprägten Räumen werden Menschen neurotisch,<br />

weil die kulturelle Umgebung<br />

nicht antwortet.<br />

Für Büros und Bildungsräume gilt: In<br />

seelenlosen Räumen gelingt we<strong>der</strong> Lernen<br />

noch gewollte Zusammenarbeit. Deswegen<br />

müssen diese Räume transformiert<br />

und zu Gewächshäusern <strong>der</strong> Kreativität<br />

gemacht werden.<br />

Gerald Hüther, einer <strong>der</strong> bekanntesten<br />

Hirnforscher Deutschlands, sagt, dass es<br />

fatal sei, in Schulen fast nur auf Wissensvermittlung<br />

und Leistung zu setzen. „Das<br />

bringt zwar Einserschüler und Einserstudenten<br />

hervor, die dann im Berufsleben<br />

aber versagen. Auf <strong>der</strong> Strecke bleiben<br />

viele ungenutzte und frustrierte Talente,<br />

und diesen Irrweg beschreiten wir schon<br />

viel zu lange.“ Und: „Die Menschen wachsen<br />

in ihre Lebenswelt, die auch eine<br />

Raumwelt ist, hinein. Bei einer Lebenswelt<br />

handelt es sich um eine nach den Maßstäben<br />

vorangegangener Generationen gestaltete<br />

Welt. Das ist aber nicht zwangsläufig<br />

eine zeitgemäße, humane o<strong>der</strong> schöne<br />

Welt und deswegen auch nicht zwangsläufig<br />

eine Welt, in <strong>der</strong> optimale Bedingungen<br />

für die Entwicklung des Menschen und<br />

seines Gehirns herrschen.“ Es braucht an<strong>der</strong>e<br />

Formen des Unterrichts und diese<br />

bedürfen flexibler Räume, nicht zuletzt<br />

auch, weil die Post-Digitalisierung längst<br />

die Schulräume erreicht hat. Jan Teunen<br />

FORUM BILDUNGSBAUTEN<br />

Ob Neubau o<strong>der</strong> Sanierung – Schulen<br />

und Hochschulen <strong>der</strong> Zukunft bieten<br />

lerneffiziente Raumumgebungen, die<br />

den mo<strong>der</strong>nen pädagogischen Ansprüchen<br />

und den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Digitalisierung gerecht werden. Wie die<br />

Umsetzung innovativer Konzepte gelingt,<br />

wird beim 5. Jahresforum „Bau und<br />

Betrieb von Bildungseinrichtungen“ am<br />

5. und 6. Dezember <strong>2019</strong> in München<br />

vermittelt. Bei <strong>der</strong> Veranstaltung behandeln<br />

hochkarätige Referenten aktuelle<br />

Themen und es wird umfänglich Best<br />

Practice geboten.<br />

Im Rahmen des Besichtigungsprogramms<br />

werden Umsetzungen von Neubau-<br />

und Generalsanierungsprojekten<br />

im Bildungsbereich vorgestellt. – Infos:<br />

www.management-forum.de/<br />

bildungsbau<br />

37


Planen & Bauen<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Planen & Bauen<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

Großes für<br />

die Zwerge<br />

Die Stadtwerke Solingen haben eine<br />

viergruppige Kita in Modulbauweise<br />

errichten lassen. Der lichtdurchflutete<br />

Neubau von Alho bietet beste Voraussetzungen<br />

zum Spielen und Lernen.<br />

Kita „Energiezwerge“ in Solingen: Der zweigeschossige Gebäu<strong>der</strong>iegel mit Flachdach ist in ein<br />

großes Gartengrundstück integriert. Hier haben die Kin<strong>der</strong> ausreichend Platz zum Spielen.<br />

Mehr als 50 Betreuungseinrichtungen<br />

für Kin<strong>der</strong> aller Altersgruppen<br />

hat <strong>der</strong> Modulbauer Alho<br />

aus Morsbach im In- und Ausland bereits<br />

realisiert. Die DGNB-zertifizierte ökologische,<br />

technische, ökonomische und soziokulturell-funktionale<br />

Qualität <strong>der</strong> Gebäude<br />

manifestiert sich auch in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

„Energiezwerge“, die von den Stadtwerken<br />

Solingen realisiert wurde. Insgesamt<br />

80 Kin<strong>der</strong> werden dort betreut.<br />

Das Raumprogramm unterstützt das<br />

Konzept <strong>der</strong> teiloffenen Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

in altersgemischten Gruppen. Ein Farbkonzept<br />

hilft bei <strong>der</strong> Orientierung im Gebäude.<br />

Eine Aufzugsanlage sichert die Barrierefreiheit,<br />

im Erdgeschoss gibt es zudem<br />

eine behin<strong>der</strong>tengerechte Dusche mit WC.<br />

Vorgezogene Dach- und Wandscheiben<br />

bieten einen guten Witterungsschutz und<br />

sorgen für eine angenehme Verschattung<br />

<strong>der</strong> Räume im Sommer. In <strong>der</strong> kalten Jahreszeit<br />

beheizt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />

die Kita.<br />

www.alho.com<br />

Foto: Alho Holding<br />

Modulbauten<br />

Farbenfrohe Kin<strong>der</strong>welt<br />

Die Bullerbü-Kids in Harsewinkel<br />

profitieren von den Vorteilen des<br />

mo<strong>der</strong>nen Modulbaus aus dem Hause<br />

Kleusberg. Ihre neue Tagesstätte ist<br />

so funktional wie sympathisch.<br />

Schlüsselfertige Modulbauprojekte<br />

von Kleusberg aus Wissen werden in<br />

<strong>der</strong> Regel bis zu 70 Prozent schneller<br />

realisiert, als dies mit herkömmlicher Bauweise<br />

möglich ist. So vergingen beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte „Bullerbü“<br />

in Harsewinkel (Nordrhein-Westfalen) von<br />

<strong>der</strong> Modulmontage bis zur schlüsselfertigen<br />

Übergabe nicht mehr als vier Monate.<br />

Der riegelförmige Baukörper glie<strong>der</strong>t<br />

sich in drei Kuben: In zwei Teilbereichen<br />

sind die jeweiligen Gruppen- und Nebenräume<br />

sowie Schlafbereiche für die Kin<strong>der</strong><br />

angesiedelt. Im dritten Abschnitt befinden<br />

sich Funktionsbereiche wie beispielsweise<br />

das Büro <strong>der</strong> Kita-Leitung, die Küche sowie<br />

ein Mehrzweckraum.<br />

Wie es sich für Bullerbü gehört, wurden<br />

die Kuben durch eine unterschiedliche<br />

Farbgebung – blau, gelb und rot – voneinan<strong>der</strong><br />

abgegrenzt. Ein bunter Anstrich,<br />

<strong>der</strong> auch Pippi Langstrumpf und ihren<br />

Freunden gefallen hätte. Zusätzlich unterglie<strong>der</strong>n<br />

zwei mit einer Holzfassade versehene<br />

Mittelbauten die Räumlichkeiten in<br />

drei abgetrennte Zonen und lockern das<br />

äußere Erscheinungsbild optisch auf.<br />

Die Mittelbauten wurden mit einem<br />

Glassatteldach ausgestattet, das natürliches<br />

Licht auch in Flur und Foyer bringt<br />

und gleichzeitig die Lüftung gewährleistet.<br />

Foto: Kleusberg<br />

Hell und freundlich: Modulbau-Kita „Bullerbü“<br />

in Harsewinkel.<br />

Innenliegende Verschattungsrollos verhin<strong>der</strong>n<br />

die Überhitzung <strong>der</strong> Räume.<br />

Da sich in einem Kin<strong>der</strong>garten ein Großteil<br />

des Geschehens auf dem Boden o<strong>der</strong><br />

bodennah abspielt, ist das Gebäude mit<br />

einer Fußbodenheizung ausgestattet.<br />

www.kleusberg.de<br />

Im Handumdrehen zum neuen Kin<strong>der</strong>haus<br />

Historisches Gebäude: Gefälliger Sonnenschutz<br />

für die neuen Dachfenster.<br />

Licht und Schatten<br />

Baier aus Renchen bei Ulm hat ein Verschattungssystem<br />

für Dachfenster entwickelt,<br />

das den Denkmalpfleger erfreut:<br />

Farblich angepasste Aluminiumlamellen<br />

bieten Sonnenschutz, ohne das Erscheinungsbild<br />

historischer Gebäude wesentlich<br />

zu verän<strong>der</strong>n. Spiegelungen <strong>der</strong> Fensterscheiben<br />

werden verhin<strong>der</strong>t und die<br />

Dachfenster sind im geschlossenen Zustand<br />

von <strong>der</strong> Straße aus nicht zu sehen.<br />

www.baier-gmbh.de<br />

Foto: Baier<br />

Ein bestehendes Containergebäude abtragen<br />

und an an<strong>der</strong>er Stelle mit neuem<br />

Grundriss als Neubau wie<strong>der</strong> errichten?<br />

Dass dies möglich ist – sogar sehr zügig<br />

– beweist das Bauprojekt Kin<strong>der</strong>haus<br />

Karlsfeld. „Der dringende Bedarf an Betreuungsplätzen<br />

ließ uns schnell handeln“,<br />

so die Bauverantwortlichen <strong>der</strong> bayerischen<br />

Gemeinde. Jahrelang auf ein Massivgebäude<br />

zu warten, kam nicht in Frage,<br />

und selbst die Alternative eines schnell<br />

errichteten Modulgebäudes hätte zu lange<br />

gedauert. Also ließ man eine bestehende,<br />

jedoch ungenutzte Mietanlage von Fagsi<br />

Container für Container abtragen und am<br />

neuen Standort wie<strong>der</strong> aufbauen. Dabei<br />

wurde die Kita mit verän<strong>der</strong>tem Grundriss<br />

realisiert und an die aktuellen, mo<strong>der</strong>nen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst. Um die enorm<br />

kurze Bauzeit von 19 Wochen einhalten<br />

zu können, wurden die Container zur Aufbereitung<br />

nicht wie üblich ins Werk gebracht,<br />

son<strong>der</strong>n direkt auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

kernsaniert.<br />

Seit 1980 realisiert das Unternehmen<br />

europaweit Büro- und Verwaltungsgebäude,<br />

Bildungsbauten und Baustelleneinrichtungen<br />

in hochwertiger Containerbauweise.<br />

Effektive Vorfertigung, leise Montage,<br />

flexible Gebäudestrukturen und die<br />

Wie<strong>der</strong>verwertbarkeit <strong>der</strong> Einzelmodule in<br />

neuen Bauvorhaben sichern die Nachhaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Gebäude. Auch die Gemeinde<br />

Karlsfeld hat in den vergangenen Jahren<br />

schon mehrfach mit Fagsi gebaut und<br />

schätzt die schnelle Verfügbarkeit, Flexibilität<br />

und Mobilität <strong>der</strong> Containerbauten.<br />

www.fagsi.com<br />

Kin<strong>der</strong>haus in Karlsfeld: Die Fassade aus Nadelholz<br />

vermittelt einen wertigen Eindruck.<br />

38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Alho Holding<br />

KINDERLEICHT<br />

KOMBINIERBAR?<br />

Aus flexibel konfigurierbaren Raumsystemen entstehen<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Lern- und Spielumgebungen auf Zeit.<br />

JETZT<br />

BERATEN LASSEN!<br />

I MASCHINEN- UND GERÄTEVERMIETUNG<br />

I TEMPORÄRE INFRASTRUKTUR<br />

I BAULOGISTIK<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

0800 - 1805 8888 o<strong>der</strong> zeppelin-rental.de<br />

39


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Die Mediensäule:<br />

Aufstellen,<br />

anschließen,<br />

fertig!<br />

Digitales Lernen<br />

Fit for Future<br />

TITEL DIGITALPAKT SCHULE<br />

Schulen sind Orte <strong>der</strong> digitalen Bildung.<br />

Der zunehmende Einsatz elektronischer<br />

Lernmittel sollte geleitet werden von<br />

einem zwischen Schulträger und Lehrern<br />

abgestimmten pädagogischen Konzept.<br />

Daraus folgt, dass die Technik stets<br />

Mittel zum Zweck ist, kein Selbstzweck.<br />

Mit solchen grundlegenden Aspekten<br />

<strong>der</strong> schulischen Digitalisierung befassen<br />

sich die Beiträge unserer Titelthemas<br />

auf den folgenden Seiten wie auch mit<br />

konkreten Hinweisen zum Aufbau <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen technischen Infrastruktur.<br />

Was för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Digitalpakt Schule?<br />

Welche Rolle spielt die Medienentwicklungsplanung?<br />

Was ist bei <strong>der</strong><br />

WLAN-Planung zu beachten? Unsere<br />

Fachautoren geben Antworten.<br />

Lernen 4.0: Die digitale Transformation<br />

durchdringt viele Lebensbereiche,<br />

auch die Bildung. Für<br />

die Schulen ist das Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

und Aufgabe zugleich. Denn<br />

die jungen Menschen sind auf<br />

eine von Algorithmen und Künstlicher<br />

Intelligenz geprägte Welt<br />

vorzubereiten.<br />

Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen für das Lehren und Lernen.<br />

Durch eine produktive und kreative Verbindung von analogen und<br />

digitalen Bildungsangeboten werden neue Lerngelegenheiten kreiert<br />

und Lernprozesse gestärkt. Dazu muss Klarheit über die Ziele und<br />

den Weg dorthin herrschen.<br />

Kitas, Schulen und Hochschulen erleben<br />

<strong>der</strong>zeit einen gewaltigen<br />

Wandel. Einerseits wirken gesellschaftliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, wie die<br />

zunehmende Vielfalt, die Krise <strong>der</strong> Demokratie<br />

und <strong>der</strong> Klimawandel, massiv auf<br />

unsere Bildungseinrichtungen ein. Zugleich<br />

durchdringt die digitale Transformation<br />

viele unserer Lebensbereiche und<br />

ganz beson<strong>der</strong>s auch die Bildung.<br />

Der sinnvolle Einsatz von und <strong>der</strong> verantwortungsvolle<br />

Umgang mit digitalen<br />

Medien, das Wissen um die Macht <strong>der</strong><br />

Algorithmen o<strong>der</strong> um das Programmieren<br />

(„Coding“) – Facetten <strong>der</strong> Digitalisierung,<br />

die <strong>der</strong>zeit Einzug in die pädagogische Arbeit<br />

finden. Weitere technische Entwicklungen,<br />

beispielsweise die Künstliche Intelligenz,<br />

werden diesen<br />

Prozess in Zukunft noch<br />

beschleunigen. Mittendrin<br />

stehen die Fach- und Lehrkräfte.<br />

Um ihre pädagogischen<br />

Ziele bestmöglich zu<br />

erreichen, müssen sie den<br />

digitalen Wandel mitgestalten. Dafür benötigen<br />

sie die Unterstützung aller, die den<br />

Rahmen für institutionelle Bildung festlegen:<br />

Politik und Verwaltung, Wissenschaft<br />

und Wirtschaft.<br />

Die Bildungswirtschaft stellt sich dieser<br />

Verantwortung. Mit guten Produkten,<br />

Dienstleistungen und Fortbildungsangeboten<br />

trägt sie dazu bei, die Bildungsqualität<br />

zu steigern. Dabei werden ihre Angebote<br />

zunehmend digitaler, aber nicht ausschließlich.<br />

Die Technik bietet weitere<br />

Werkzeuge, die sinnvoll eingesetzt zu besseren<br />

Lernergebnissen führen können. Das<br />

Potenzial <strong>der</strong> Digitalisierung kann jedoch<br />

nur ausgeschöpft werden, wenn bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

GEMEINSAMES VERSTÄNDNIS ENTWICKELN<br />

Wie kann <strong>der</strong> pädagogische Auftrag mit<br />

Verwaltungsaufgaben und technischen<br />

Fragestellungen in Einklang gebracht und<br />

bewältigt werden? Im Zuge des Digitalpaktes<br />

bringen die Bundeslän<strong>der</strong> gerade ihre<br />

För<strong>der</strong>richtlinien auf den Weg, die ein Zu-<br />

sammenspiel von Schulträgern, Schulleitungen<br />

und technischen Entschei<strong>der</strong>n erfor<strong>der</strong>n.<br />

Ein gemeinsames Verständnis<br />

über die Ziele und die zu beschreitenden<br />

Wege zu entwickeln, ist dafür eine Grundvoraussetzung.<br />

FÜR RECHTSSICHERHEIT SORGEN<br />

Medienkonzepte und Medienentwicklungspläne<br />

sind zentrale Instrumente, die<br />

einen pädagogisch gewinnbringenden Einsatz<br />

digitaler Medien in den Schulen gewährleisten<br />

sollen. Darüber hinaus<br />

braucht es einen übergeordneten Rahmen,<br />

in dem sich alle Akteure rechtssicher bewegen<br />

können. Hier sind die Gesetzgeber<br />

gefor<strong>der</strong>t. Schulen benötigen Rechtssicherheit,<br />

beispielsweise in Fragen des Datenschutzes<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Nutzung und Erstellung<br />

von digitalen Inhalten.<br />

INFRASTRUKTUREN SCHAFFEN<br />

Ohne funktionierende Technik ist mo<strong>der</strong>ner<br />

Unterricht unmöglich.<br />

Aus diesem Grund<br />

Foto: Rawpixel.com/AdobeStock<br />

Jetzt informieren unter:<br />

hager.de/mediensaeule<br />

40


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Die Mediensäule:<br />

Individuell<br />

bestückt, flexibel<br />

erweiterbar.<br />

LEITFADEN DIGITALE SCHULE<br />

Für Schulleitungen und Schulträger hat<br />

<strong>der</strong> Didacta-Verband konkrete Schritte<br />

auf dem Weg zur „digitalen Schule“ in<br />

einem Leitfaden zusammengefasst:<br />

www.didacta.de/ausschuss-didactadigital.php<br />

DIDACTA-VERBAND<br />

Der Verband för<strong>der</strong>t den Austausch <strong>der</strong><br />

für Bildung Verantwortlichen. Einmal im<br />

Jahr lädt er ein zur Didacta, <strong>der</strong> größten<br />

Bildungsmesse Europas (www.<br />

didacta-messe.de). Im Jahr 2020 findet<br />

diese vom 24. bis 28. März in Stuttgart<br />

statt. Fach- und Lehrkräfte diskutieren<br />

dort mit den Entscheidungsträgern aus<br />

Politik, Verwaltung, Forschung und<br />

Bildungswirtschaft über Wege in die<br />

zunehmend digitale Zukunft <strong>der</strong><br />

Bildungseinrichtungen. Auch Vertreter<br />

<strong>der</strong> Kommunen sind eingeladen, sich<br />

an diesem Bildungsforum zu beteiligen.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema Digitale Bildung und<br />

Schul-Software finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

sind für Schulen und Schulträger eine systematische<br />

Planung des technischen und<br />

räumlichen Bedarfs, nachhaltige Beschaffungsentscheidungen<br />

und nicht zuletzt <strong>der</strong><br />

technische Support unverzichtbar. Die<br />

Bildungswirtschaft entwickelt nicht nur<br />

die Lehr- und Lernmittel <strong>der</strong> Zukunft, sie<br />

setzt sich auch intensiv mit den Zielen,<br />

Inhalten, Methoden und Strukturen <strong>der</strong><br />

Bildung in <strong>der</strong> digitalen Welt auseinan<strong>der</strong>.<br />

Kommunen und Träger von Bildungseinrichtungen<br />

können davon profitieren.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des Didacta-Verbandes<br />

sind verlässliche Partner in diesem Prozess.<br />

Sie bieten Unterstützung an, beispielsweise<br />

bei Fragen zu den baulichen,<br />

infrastrukturellen und technischen Voraussetzungen.<br />

Sie beraten Schulträger,<br />

welche Lizenzierungsmodelle für Schulen<br />

sinnvoll sind, welche Vor- und Nachteile<br />

mobile Geräte und Cloud-Lösungen haben<br />

und wie die Sicherheit in Schulnetzwerken<br />

gewahrt werden kann.<br />

PÄDAGOGIK STÄRKEN<br />

Fach- und Lehrkräfte sind das<br />

Herz gelingen<strong>der</strong> Bildung –<br />

und sie werden es auch im digitalen<br />

Zeitalter bleiben. Sie für<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

fit zu machen, muss deshalb<br />

oberste Priorität haben. Der<br />

Umgang, die Reflexion und <strong>der</strong><br />

Einsatz digitaler Medien sowie<br />

eine angepasste Methodik und<br />

Didaktik müssen sowohl in <strong>der</strong><br />

Lehrerausbildung als auch in<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung berücksichtigt<br />

werden. Dazu braucht es<br />

ebenso gut qualifizierte Dozen-<br />

ten an den<br />

Hochschulen.<br />

Zugleich müssen die Fachund<br />

Lehrkräfte in die Lage versetzt werden,<br />

geeignete didaktische Einheiten für<br />

ihre Fächer zu entwickeln. Denn pädagogisch-didaktische<br />

Konzepte, die den sinnvollen<br />

Einsatz neuer Technik erst ermöglichen<br />

und rechtfertigen, entscheiden über<br />

den Bildungserfolg. Es gilt: Die Technik<br />

muss stets <strong>der</strong> Pädagogik folgen. Sie darf<br />

nicht zum Selbstzweck werden. Alle Maßnahmen<br />

zielen auf einen Kompetenzgewinn<br />

<strong>der</strong> Lehrenden und Lernenden ab.<br />

KOORDINIERT UND NACHHALTIG HANDELN<br />

Der Einsatz von Technik wird Lehr- und<br />

Lernprozesse nur stärken, wenn er koordiniert<br />

und nachhaltig erfolgt. Deshalb ist<br />

eine dauerhafte und gemeinsame Anstrengung<br />

von Praxis, Politik, Wissenschaft und<br />

Wirtschaft nötig, um die erfor<strong>der</strong>liche Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Technik schon heute zu<br />

gewährleisten und mit den Entwicklungen<br />

Schritt halten zu können. Kitas, Schulen<br />

und Hochschulen brauchen Planungssicherheit<br />

und müssen über die Laufzeit des<br />

Digitalpakts hinaus ausreichend finanzielle<br />

Mittel erhalten. Theodor Niehaus<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Theodor Niehaus ist Präsident des Didacta<br />

Verbandes <strong>der</strong> Bildungswirtschaft mit Sitz in<br />

Darmstadt (Kontakt: timmerarens@didacta.de)<br />

Jetzt informieren unter:<br />

hager.de/mediensaeule<br />

42


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Titel<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Sarah Henkelmann (Jg. 1983) ist<br />

Sprecherin des Netzwerks Digitale<br />

Bildung mit Geschäftsstelle in Rastatt<br />

(sh@netzwerk-digitale-bildung.de). Seit<br />

2015 bietet die Initiative Akteuren aus<br />

Schule, Hochschule und Arbeitswelt<br />

eine Plattform zur Information und zum<br />

Austausch. Getragen wird das Netzwerk<br />

von verschiedenen Unternehmen<br />

(sh@netzwerk-digitale-bildung.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langversion des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

„Wir raten: Testen Sie<br />

gründlich und beziehen<br />

Sie Lehrkräfte sowie die<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler ein“<br />

Dr. Sarah Henkelmann<br />

Digitale Bildung<br />

Pädagogik geht in <strong>der</strong><br />

Schule vor Technik<br />

Im Digitalpakt Schule unterstützt <strong>der</strong> Bund die Schulen finanziell. Dr. Sarah<br />

Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung, zeigt im Interview die<br />

Bedeutung eines Medienentwicklungsplans auf und erläutert die Notwendigkeit<br />

kontinuierlicher Fortbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte.<br />

Frau Henkelmann, welche Bedeutung messen<br />

Sie elektronischen Lehr- und Lernmitteln<br />

für den schulischen Unterricht bei?<br />

Henkelmann: Guter Unterricht wird von guten<br />

Lehrerinnen und Lehrern gemacht.<br />

Aber sinnvoll eingesetzt, kann Technologie<br />

dabei unterstützen, dass Schülerinnen<br />

und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften<br />

ihre individuellen Stärken entdecken<br />

und entwickeln. Sie kann die Arbeit<br />

erleichtern und die Lernerfolge deutlich<br />

verbessern. Zur Vorbereitung auf das Leben<br />

ist <strong>der</strong> Umgang mit digitalen Medien<br />

wichtig, im Privaten wie im Beruflichen.<br />

Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass<br />

an Schulen mit hochwertigen digitalen<br />

Lehr- und Lernmedien gearbeitet wird.<br />

Man achtet ja auch darauf, dass das Kind<br />

einen ordentlichen Füllfe<strong>der</strong>halter hat.<br />

Wichtig ist dabei das Prinzip Pädagogik<br />

vor Technik!<br />

Nun ist <strong>der</strong> Digitalpakt Schule seit Mai<br />

<strong>2019</strong> beschlossen. Wie können die Schulen<br />

das För<strong>der</strong>geld, fünf Milliarden Euro für<br />

ganz Deutschland, einsetzen? Endgeräte<br />

sollen ja wohl nicht auf dem Einkaufszettel<br />

<strong>der</strong> Rektoren stehen …<br />

Henkelmann: Das kommt darauf an, wie Sie<br />

Endgeräte definieren. Mobile Endgeräte<br />

wie Smartphones werden tatsächlich nicht<br />

geför<strong>der</strong>t, und bei Tablets, PCs und Notebooks<br />

sind die Beträge stark gedeckelt. Bei<br />

Endgeräten setzt die För<strong>der</strong>ung den<br />

Schwerpunkt klar auf digitale Anzeigemedien,<br />

wie interaktive Displays, also digitale<br />

Tafeln. Hier haben übrigens Studien ergeben,<br />

dass große Displays ein zentraler<br />

Punkt im Klassenraum sind, dessen Einsatz<br />

wichtig für pädagogisch sinnvollen<br />

Unterricht ist. Allerdings müssen die Lehrkräfte<br />

im Umgang mit ihnen sowohl technisch<br />

als auch methodisch geschult sein.<br />

Auch das hat die Erfahrung gezeigt.<br />

An welche Voraussetzungen ist die För<strong>der</strong>zusage<br />

gebunden?<br />

Henkelmann: Das ist in den jeweiligen För<strong>der</strong>richtlinien<br />

<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> festgelegt.<br />

Im Detail unterscheiden sie sich, aber fast<br />

allen ist gemein, dass Schulen und Schulträger<br />

einen Medienentwicklungsplan vorlegen<br />

müssen, um Geld beantragen zu<br />

können. Der Plan beinhaltet, wie sie<br />

den Einsatz digitaler Medien im Unterricht<br />

umsetzen wollen. Wir vom<br />

Netzwerk Digitale Bildung bieten<br />

einen kostenlosen Leitfaden zur<br />

Erstellung dieses Plans an, mit<br />

Tipps und Beispielen.<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Netzwerk Digitale Bildung<br />

Wie verbreitet sind Ihrer Erfahrung nach<br />

bislang Pläne, die einen Gesamtblick auf<br />

die IT-Infrastruktur <strong>der</strong> Schule, die Medienentwicklung,<br />

den Einsatz digitaler Geräte<br />

sowie die erfor<strong>der</strong>lichen Bildungsprogramme<br />

eröffnen?<br />

Henkelmann: In allen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es<br />

sogenannte Leuchtturmschulen. Beson<strong>der</strong>s<br />

erfolgreich waren sie, wenn sie dem<br />

Prinzip Pädagogik vor Technik gefolgt sind<br />

und die Implementierung <strong>der</strong> Technologie<br />

vorab in ein Medienkonzept gegossen haben.<br />

Hamburg hat zum Beispiel vor rund<br />

zehn Jahren angefangen, alle seine Schulen<br />

digital auszustatten. Das können wir<br />

uns jetzt als Vorbild nehmen, um zu<br />

schauen: Was hat dort gut funktioniert?<br />

Wo waren Stolpersteine?<br />

Braucht überhaupt jede Schule einen solchen<br />

Masterplan?<br />

Henkelmann: Die Erfahrung zeigt: Es macht<br />

sehr viel Sinn, sich vorab Gedanken zu<br />

machen, welche didaktischen Prämissen<br />

Anzeige<br />

Digitaler Schulmanager vereinfacht Verwaltungsaufgaben<br />

Für rund 11 Millionen Schülerinnen und<br />

Schüler in Deutschland hat ein neues Schuljahr<br />

begonnen. Das bringt viel Bürokratie<br />

mit sich: Klassenbücher müssen geführt,<br />

Elternsprechtage geplant und Klassenarbeiten<br />

sowie Krankmeldungen koordiniert werden.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung können Schulen<br />

diese organisatorischen Aufgaben jedoch<br />

vereinfachen: Bereits 400 Schulen haben das<br />

anwen<strong>der</strong>freundliche System Schulmanager<br />

Online in ihre Verwaltungsabläufe integriert.<br />

Auch Nutzer ohne Vorkenntnisse können den<br />

Schulmanager problemlos bedienen.<br />

Foto: Fotolia<br />

man setzt, wie Aus- und Fortbildung <strong>der</strong><br />

Lehrkräfte organisiert und wie die technische<br />

Ausstattung sowie ein nachhaltiger<br />

Support sichergestellt werden. Im Beschaffungsprozess<br />

empfehlen wir, verschiedene<br />

Geräte und auch die dazu gehörige Software<br />

auf Herz und Nieren zu testen.<br />

Wie sieht’s mit <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

aus? Ist für <strong>der</strong>en Fortbildung gesorgt<br />

o<strong>der</strong> ist die Einweisung durch den Systemlieferanten<br />

ausreichend?<br />

Henkelmann: Hier geht es um die Aus- und<br />

Fortbildung <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer<br />

sowie um technische Wartung und Support.<br />

Generell gilt: Die Fortbildungskultur<br />

muss gestärkt werden. Lehrkräfte müssen<br />

in Fortbildungen einüben können, wo die<br />

Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

liegen und wie die technischen<br />

Werkzeuge pädagogisch sinnvoll in den<br />

Unterricht eingebettet werden können. Damit<br />

können wir in Deutschland nicht früh<br />

genug anfangen, Man muss das auch in<br />

<strong>der</strong> Lehramtsausbildung umsetzen. Das<br />

Die Anwendung besteht aus 15 Modulen, die<br />

flexibel kombiniert werden können: Klassenarbeiten<br />

werden online eingetragen und in einem<br />

Kalen<strong>der</strong> übersichtlich dargestellt, Tabletkoffer<br />

o<strong>der</strong> Räume können über die Ressourcenbuchung<br />

koordiniert werden. „Insbeson<strong>der</strong>e das<br />

Sekretariat spart durch das System jede Woche<br />

mehrere Arbeitsstunden ein“, freut sich Martin<br />

Rister, Schulleiter <strong>der</strong> Anton-Fugger-Realschule<br />

in Babenhausen. Auch Eltern profitieren von<br />

dem Tool: Sie können ihre Kin<strong>der</strong> online krankmelden,<br />

Anträge auf Beurlaubung stellen,<br />

Sprechstunden bei Lehrern buchen o<strong>der</strong> Rundschreiben<br />

empfangen.<br />

Einfache Integration in die IT-Landschaft<br />

Damit bestehende Daten nicht erneut eingegeben<br />

werden müssen, bietet <strong>der</strong> Schulmanager<br />

u. a. Schnittstellen zu 8 verschiedenen Stundenplanprogrammen.<br />

Per Single-Sign-On kann<br />

das Portal außerdem an bestehende Schulserver-<br />

bzw. Identity-Management-Lösungen angeschlossen<br />

werden.<br />

Datenschutz – Server in Deutschland<br />

Auch <strong>der</strong> Datenschutz ist sichergestellt: Der<br />

betrifft alle Phasen <strong>der</strong> Lehreraus-, fortund<br />

-weiterbildung. Hierzu passiert in allen<br />

Phasen <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

noch zu wenig.<br />

Und <strong>der</strong> zweite Aspekt hierbei, IT-Support<br />

und Wartung?<br />

Henkelmann: Es ist nicht die Aufgabe eines<br />

Informatiklehrers, die E-Mail-Adressen <strong>der</strong><br />

Schule zu verwalten o<strong>der</strong> sich darum zu<br />

kümmern, ob die Endgeräte <strong>der</strong> Schüler<br />

geladen sind. Das ist Sache des Schulträgers.<br />

Die Schulen sollen das auch einfor<strong>der</strong>n,<br />

etwa in den Medienentwicklungsplänen.<br />

Ebenso muss im Medienentwicklungsplan<br />

die Fortbildungsstrategie <strong>der</strong><br />

Schule nie<strong>der</strong>geschrieben sein. Das ist<br />

wichtig, um die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> überhaupt<br />

stellen zu können. Der Digitalpakt Schule<br />

ist klar formuliert, keine För<strong>der</strong>ung ohne<br />

Fortbildung und Medienentwicklungsplan.<br />

Wollen die Schulen erfolgreich mit Pädagogik<br />

vor Technik arbeiten, müssen sie<br />

regelmäßig in die Fortbildung ihrer Lehrkräfte<br />

investieren.Interview: Jörg Benzing<br />

Advertorial<br />

Schulmanager läuft in einem ISO 27001-zertifizierten<br />

Rechenzentrum in Deutschland. Zudem<br />

werden die Daten verschlüsselt übertragen.<br />

Durch das Rechtekonzept ist zudem sichergestellt,<br />

dass je<strong>der</strong> Nutzer nur die Daten sieht, die<br />

ihn betreffen.<br />

6 Monate kostenlos testen<br />

Die Flexibilität des Schulmanagers zeigt sich<br />

auch in dessen Preisen: Abhängig vom Bedarf<br />

buchen Schulen nur die Module, die sie tatsächlich<br />

benötigen – kein Komplett-Paket, das<br />

dann nur zur Hälfte genutzt wird. Um das Tool<br />

kennenzulernen, ist eine 6-monatige Testphase<br />

kostenfrei.<br />

Ansprechpartner für Schulträger:<br />

Johannes Stanggassinger<br />

Tel. 0 80 84/5 11 90 19<br />

js@schulmanager-online.de<br />

www.schulmanager-online.de


Lassen Sie uns über Ihr digitales<br />

Klassenzimmer sprechen.<br />

Der DigitalPakt Schule för<strong>der</strong>t die<br />

Ausstattung von Klassenzimmern<br />

mit digitalen Tafeln.<br />

Digitale Schule. Digitale Tafel.<br />

Entwickelt für den Einsatz in Ihrem Klassenzimmer.<br />

Einfach und flexibel<br />

Mit Apps – digitales Whiteboard, Annotation,<br />

Promethean Store – ohne Anschluss eines<br />

externen PCs<br />

Mit Tafelbildsoftware – inklusive ActivInspire<br />

Schullizenz – ohne Folgekosten<br />

Mit Peripheriegeräten – Dokumentenkamera,<br />

Roboter und digitale Mess- o<strong>der</strong> Musikinstrumente<br />

Mit Spiegeln/Mirroring von Endgeräten mit<br />

ActivCast – egal ob iOS, Android, Mac-OS o<strong>der</strong><br />

Windows (unterstützt BYOD)<br />

Mit Integration bei 1:1 Schülerausstattung mit<br />

Endgeräten (z.B. Tablet-Klassen) – Versenden von<br />

Tafelbil<strong>der</strong>n und Umfragen mit ClassFlow<br />

Mit je<strong>der</strong> Software – als interaktiver,<br />

externer Bildschirm<br />

Interaktivität für das<br />

Klassenzimmer neu definiert<br />

Weltweit wird das ActivPanel von Experten für<br />

den Einsatz in Schulen empfohlen und tausende<br />

Schulen setzen tagtäglich das ActivPanel beim<br />

Unterrichten ein.<br />

Ein umfassendes Softwarepaket, mit einem<br />

cleveren Schullizenzmodell, und eine riesige<br />

Auswahl an Inhalten und Unterrichtsmaterialien<br />

sind im Lieferumfang enthalten. Das Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> Hard- und Software zu einem zentralen<br />

System vereinfachen die Anwendung enorm.<br />

Intuitive Bedienung – damit sich LehrerInnen auf<br />

das Unterrichten und nicht auf die Technik<br />

konzentrieren müssen.<br />

Optimale Ausstattung.<br />

Leistungsfähige<br />

Effektive Unterstützung<br />

Höchster Bedienkomfort.<br />

Multitouch-Displays<br />

für Teamarbeit und<br />

Maximale Begeisterung.<br />

zum attraktiven Preis.<br />

Präsentationen.<br />

Das ActivPanel ist weltweit* das meistverkaufte Multitouch-Display in Bildungseinrichtungen in 2018 (*exkl. Festland China).<br />

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Promethean GmbH<br />

Bamlerstr. 5c<br />

45141 Essen<br />

Deutschland<br />

T: +49 201 8561-333<br />

F: +49 201 8561-344<br />

E-Mail: Info@Promethean.de<br />

www.PrometheanWorld.com/de<br />

Aus<br />

zur Bildung


Titel Digitalpakt Schule Anzeige<br />

Advertorial<br />

IT-Lehrer und Schülerin: Zu einem pädagogischen Netzwerk zählen alle Geräte, die für den Unterricht<br />

benötigt werden – in Klassenzimmern, Fachräumen o<strong>der</strong> Computerräumen.<br />

Bedarfsplanung<br />

Das A und O ist die<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bei <strong>der</strong> Planung des digitalen Klassenzimmers gilt es ein ganzheitliches Konzept<br />

zu erstellen. Als Basis dient die systematische Dokumentation <strong>der</strong> vorhandenen<br />

EDV-Infrastruktur. Darauf aufbauend können durch Abgleich mit dem Medienkonzept<br />

<strong>der</strong> Schule die konkreten Maßnahmen abgeleitet werden.<br />

Das digitale Klassenzimmer ist eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für Schulen und<br />

Lehrkräfte wie auch für die Schulträger<br />

(Sachaufwandsträger). Digitale<br />

Klassenzimmer können langfristig nur<br />

dann „funktionieren“, wenn ganzheitliche<br />

Konzepte umgesetzt werden, die von allen<br />

Beteiligten gemeinsam erstellt wurden. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Bedarfsplanung muss ein<br />

beson<strong>der</strong>es Augenmerk <strong>der</strong> technsichen<br />

Infrastruktur im Gebäude gelten.<br />

Um einen Überblick über die vorhandene<br />

IT-Infrastruktur einer Schule zu gewinnen,<br />

ist eine Begehung <strong>der</strong> Schulräume unerlässlich.<br />

Bei dieser Ermittlung des Ist-<br />

Stands werden alle EDV-relevanten Geräte<br />

und Verkabelungen aufgenommen. An<br />

den meisten <strong>der</strong> Schulen findet man gewachsene<br />

Netzwerke vor, Neubauten <strong>der</strong><br />

vergangenen Jahre ausgenommen. Gleichwohl<br />

fehlt meist ein dokumentierter und<br />

aktueller Überblick. Oftmals haben Fach-<br />

Foto: ArtFamily/Adobe Stock<br />

firmen aus Kostengründen „quick and<br />

dirty“ Lösungen umgesetzt o<strong>der</strong> Lehrer<br />

haben schnelle Lösungen implementiert,<br />

die aber nicht o<strong>der</strong> nur wenig dokumentiert<br />

sind.<br />

Nur aus einer Dokumentation <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

können tragfähige Konzepte entwickelt<br />

werden. Wichtige Einzelfragen, die<br />

bei einer Begehung gestellt werden können,<br />

sind: Gibt es genügend Steckdosen,<br />

um den Lehrerarbeitsplatz zu digitalisieren?<br />

Haben wir einen Netzwerkanschluss<br />

am Lehrerarbeitsplatz? Wie viele Netzwerkdosen<br />

existieren? Gibt es geeignete<br />

Flächen für eine Beamer-Darstellung?<br />

Zu den wichtigen übergreifenden Aspekten,<br />

die im Rahmen einer Begehung<br />

erörtert werden sollten, zählen Internetanschlüsse,<br />

Netzwerkstatus, Verwaltungsnetzwerk,<br />

pädagogisches Netzwerk, Telefonanlage,<br />

Jugendschutzfilter, Datensicherung,<br />

Firewall, WLAN, EDV-Verkabelung,<br />

Software und Lizenzen.<br />

INTERAKTIVER UNTERRICHT<br />

Die Begehung sollten Schulleitung, Systembetreuer<br />

und ein erfahrener Schuldienstleister<br />

gemeinsam vornehmen, um<br />

ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten.<br />

Alle Beteiligte können ihre Positionen<br />

vertreten und es entsteht kein nachträglicher<br />

Diskussionsbedarf.<br />

Liegt die Dokumentation vor, so kann<br />

<strong>der</strong> Bedarf ermittelt werden. Hier kommt<br />

nun das Medienkonzept <strong>der</strong> Schule ins<br />

Spiel. Aus dem Abgleich <strong>der</strong> Ist-Situation<br />

mit dem Medienkonzept werden die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen abgeleitet. So zum<br />

Beispiel: Müssen Klassenzimmer nachverkabelt<br />

werden? Wo sollen Beamer angebracht<br />

werden? Wo sollen die WLAN-Accesspoints<br />

hängen? Oberste Priorität sollte<br />

die Digitalisierung des Lehrerarbeitsplatzes<br />

besitzen.<br />

Auch wenn Touchscreens heute auf dem<br />

Wunschzettel <strong>der</strong> Schulen ganz oben stehen,<br />

können doch auch an<strong>der</strong>e Konzepte<br />

sinnvoll sein. Es ist konzeptionell zu hinterfragen,<br />

inwieweit die Interaktivität während<br />

des Unterrichts eine Rolle spielt. Einen<br />

Touchscreen für „Powerpoint-Schlachten“<br />

zu missbrauchen, liegt nicht im Sinn<br />

des Erfin<strong>der</strong>s und belastet das Budget erheblich.<br />

Ein bislang nicht interaktiver, „dummer“<br />

Beamer an <strong>der</strong> Decke könnte drahtlos<br />

über ein Tablet angesteuert<br />

Foto: Microsoft<br />

DigitalPakt Schule – von <strong>der</strong> Theorie in die Praxis<br />

Wir befinden uns mitten in <strong>der</strong> Digitalisierung. Die alltägliche Nutzung mobiler Geräte ist nicht<br />

mehr wegzudenken. Es vergeht kaum ein Tag, an dem Kin<strong>der</strong> und Jugendliche nicht mit einem<br />

Tablet o<strong>der</strong> Smartphone in Berührung kommen. Der Umgang mit mobilen Geräten ist oftmals<br />

bereits im Kindesalter selbstverständlich. Daher ist es umso wichtiger, frühzeitig einen richtigen<br />

und sinnvollen Umgang mit den Geräten zu erlernen und Schüler/innen auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt vorzubereiten. Die Notwendigkeit, den Einsatz digitaler Medien auch in<br />

<strong>der</strong> schulischen Verwaltung und Pädagogik auszubauen, war nie so hoch wie jetzt.<br />

Neue Medien im Unterricht: co.Tec empfiehlt für einen zielgerichteten Lehr- und Lerneinsatz Tablets<br />

mit Windows 10, Tastatur und einem aktiven Eingabestift.<br />

Die größte Hürde zum digitalen Unterricht ist<br />

oft noch eine mangelnde technische Ausstattung.<br />

An vielen Schulen findet man veraltete<br />

Computer, eine unzureichende Internet-Breitbandanbindung<br />

o<strong>der</strong> es fehlt die richtige Netzwerk-Infrastruktur.<br />

Dabei sind <strong>der</strong> Technik bei<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung nahezu keine Grenzen gesetzt<br />

und die Vorteile von Tablet-Klassen liegen<br />

auf <strong>der</strong> Hand: Schüler/innen haben sowohl im<br />

Unterricht, als auch nach dem Unterricht die<br />

Möglichkeit, online zu recherchieren, zu lernen,<br />

zu kommunizieren und sich auszutauschen.<br />

Durch den Einsatz von Tablets im Unterricht wird<br />

die Integration von neuen Medien stark verbessert<br />

und erleichtert. In <strong>der</strong> Schule tragen neue<br />

Medien zu einer neuen Lernkultur, zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Lernleistungen sowie zur Medienkompetenz<br />

<strong>der</strong> Schüler bei und teure Computerräume<br />

werden überflüssig.<br />

Eine entsprechende Hardware wie Tablets<br />

o<strong>der</strong> Smartboards bietet unendliche Möglichkeiten,<br />

den Unterricht abwechslungsreich,<br />

kreativ und innovativ zu gestalten. Wir empfehlen<br />

für einen zielgerichteten Lehr- und Lerneinsatz<br />

Tablets mit Windows 10, Tastatur und<br />

einem aktiven Eingabestift. Beson<strong>der</strong>s die<br />

Microsoft Surface Modelle, wie Surface Go, Surface<br />

Pro 6 o<strong>der</strong> Surface Book 2 eignen sich<br />

ideal hierfür. Microsoft bietet zudem die in <strong>der</strong><br />

Berufswelt gängigen und bekannten Office Anwendungen<br />

und darüber hinaus ein umfangreiches<br />

Angebot an speziellen Lern-Apps und -Programmen.<br />

OneNote, Teams und Office 365 ermöglichen<br />

die perfekte Kommunikation und<br />

Austausch zwischen Lehrenden, Lernenden und<br />

Eltern.<br />

Die Cloud hebt den digitalen Unterricht<br />

zusätzlich auf ein neues Niveau und entlastet<br />

die Lehrer. Cloud-Applikationen ermöglichen<br />

es, online Übungen zu erledigen, Lernmaterialen<br />

abzurufen, Dateien zu speichern und miteinan<strong>der</strong><br />

zu kommunizieren – unabhängig von Zeit<br />

und Ort und sogar schulübergreifend. Der Austausch<br />

zwischen Lehrenden und Lernenden ist<br />

nicht mehr nach Schulschluss beendet, son<strong>der</strong>n<br />

kann zeitübergreifend weitergeführt werden.<br />

Lehrende haben mit <strong>der</strong> richtigen Software zudem<br />

die Möglichkeit, Schüler/innen nach ihren<br />

individuellen Fähigkeiten und Lerntypen zu för<strong>der</strong>n<br />

und somit zu einer Chancengleichheit beizutragen.<br />

Auch Eltern profitieren von <strong>der</strong> Digitalisierung:<br />

Ohne große Umwege mit den Lehrkräften<br />

in Kontakt treten und je<strong>der</strong>zeit einen Überblick<br />

über den Leistungsstand <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> haben<br />

ist keine Zukunftsmusik mehr.<br />

Grundvoraussetzung, um die Digitalisierung<br />

einer Schule erfolgreich umsetzen zu<br />

können, ist eine leistungsstarke und robuste<br />

Hardware. Aber auch eine gute Breitbandanbindung,<br />

WLAN und Netzwerk-Security sind unerlässlich,<br />

um die Hardware effektiv und sicher<br />

nutzen zu können. Zum an<strong>der</strong>en ist die Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong> Lehrenden ein essentieller<br />

Bestandteil, denn nur wenn Lehrer die<br />

entsprechenden Kompetenzen im Einsatz mit<br />

digitalen Medien vorweisen und diese auch gezielt<br />

einsetzen, greift die Digitalisierung einer<br />

Schule auch langfristig. Mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />

IT-Infrastruktur sind elektronische Klassenbücher,<br />

mobiles Arbeiten und Tablet-Klassen keine<br />

Zukunftsvision mehr.<br />

Über co.Tec: Als einer <strong>der</strong> führenden deutschen<br />

Händler von Hard- und Software für den Bildungsbereich<br />

stellt das Rosenheimer Unternehmen<br />

co.Tec Lösungen bereit, die das Lehren und<br />

Lernen an Schulen för<strong>der</strong>n. Im Online-Shop unter<br />

www.cotec.de wird garantiert je<strong>der</strong> fündig.<br />

Neben Laptops, Tablets und weiteren Hardware-Geräten<br />

finden Sie eine Vielzahl an hilfreichen<br />

Programmen, die sowohl von Lehrern zur<br />

Gestaltung des Unterrichts als auch von Schülern<br />

als Lernhilfe eingesetzt werden können. Mit<br />

einem umfangreichen Service- und Support-Angebot<br />

steht co.Tec seinen Kunden zur Seite.<br />

co.Tec Gesellschaft<br />

für Softwaredistribution mbH<br />

Traberhofstr. 12<br />

83026 Rosenheim<br />

Tel. 0 80 31/26 35–0<br />

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www.cotec.de<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Titel Digitalpakt Schule Anzeige<br />

Advertorial<br />

APPLE ODER MICROSOFT?<br />

Die Frage „Ipads o<strong>der</strong> Windows-<br />

Tablets?“ ist eine müßige Diskussion.<br />

Fakt ist: Beide Hersteller haben ihre<br />

Berechtigung im Schulumfeld. Es<br />

sollte aber doch Überlegungen geben,<br />

inwieweit beide Systeme in einer<br />

Schule Einsatz finden sollen. Werden<br />

Ipads beschafft, müssen diese auch<br />

administriert werden. Meist sind bereits<br />

Windows-Rechner im Einsatz, sodass<br />

dann zwei Systeme aktuell gehalten<br />

werden müssen. Lohnt sich <strong>der</strong> doppelte<br />

Administrationsaufwand? Wie<br />

findet <strong>der</strong> Datenaustausch zwischen<br />

beiden Systemen statt?<br />

Müssen es wirklich beide Systeme sein,<br />

sollte darauf geachtet werden, ein Device-Management-System<br />

einzusetzen,<br />

das Geräte bei<strong>der</strong> Betriebssysteme und<br />

eventuell sogar Android verwalten kann.<br />

werden. Dann kann <strong>der</strong> Lehrer von jedem<br />

Platz im Klassenzimmer aus das Bild seines<br />

Tablets projizieren. Selbstverständlich<br />

können auch die Bildschirme <strong>der</strong> Schülergeräte<br />

projiziert werden. Auch dies ist ein<br />

denkbares Modell eines digitalen Klassenzimmers,<br />

das nur eine an<strong>der</strong>e Art von Interaktivität<br />

bietet.<br />

In den För<strong>der</strong>richtlinien des Freistaats<br />

Bayern zum digitalen Klassenzimmer<br />

heißt es: „<strong>Ausgabe</strong>n für Wartung und<br />

Pflege sowie Finanzierungskosten sind<br />

nicht zuwendungsfähig.“ Was bedeutet<br />

das für den Sachaufwandsträger und die<br />

Schule? Wir werden in den Schulen in den<br />

nächsten Jahren einen wesentlichen Anstieg<br />

<strong>der</strong> Geräteanzahl sehen. Mit <strong>der</strong> größeren<br />

Anzahl an Geräten werden auch<br />

verstärkt Probleme auftreten.<br />

Die Lehrkräfte verlassen sich darauf,<br />

dass das digitale Klassenzimmer funktioniert.<br />

Sie bereiten sich unter dieser Maßgabe<br />

für den Unterricht vor. Kommt es zu<br />

Ausfällen, so sehen sich Lehrkräfte 30<br />

Schülern gegenüber, <strong>der</strong>en Motivation und<br />

Konzentration von Minute zu Minute<br />

schwindet. Kommt es zu einem Problem,<br />

soll das am besten sofort gelöst werden.<br />

Ein EDV-Hausmeister könnte solch eine<br />

Rolle einnehmen, aber den haben wir an<br />

den Schulen (noch) nicht.<br />

Ein wesentlicher Teil des ganzheitlichen<br />

Konzepts des digitalen Klassenzimmers ist<br />

„Netzwerkbrett“ statt Netzwerkschrank: Die Schul-IT verlangt professionelle Betreuung auf allen<br />

Ebenen. Das betrifft selbstverständlich auch die Verkabelung und die Dokumentation.<br />

Foto: Straßer<br />

daher die Lösung von EDV-Problemen.<br />

Dieses Thema sollte schon im Vorfeld <strong>der</strong><br />

Beschaffung neuer IT-Komponenten bearbeitet<br />

werden. Eine hohe Standardisierung<br />

<strong>der</strong> Schul-IT hilft sicher mit, Probleme<br />

schnell zu identifizieren und zu lösen.<br />

Aber auch in heterogenen, gewachsenen<br />

Systemen muss dafür gesorgt sein, dass<br />

die Schulen Support von extern erhalten.<br />

Ohne einen verlässlichen externen IT-Partner<br />

wird es in <strong>der</strong> Zukunft kaum möglich<br />

sein, die investierte Infrastruktur dauerhaft<br />

am Laufen zu halten.<br />

SPEZIALISTEN IM VORTEIL<br />

Ein Dienstleister, <strong>der</strong> die IT einer Schule<br />

betreut, sollte einen Servicedesk haben,<br />

<strong>der</strong> zu den regulären Schulzeiten besetzt<br />

und erreichbar ist. Alle Vorfälle sollten in<br />

einem Ticketingsystem festgehalten sein,<br />

um eine größtmögliche Transparenz bei<br />

<strong>der</strong> Lösung von Problemen zu erzielen. Ein<br />

auf Schulen spezialisierter Dienstleister<br />

kann über die Fernwartung heute annähernd<br />

alle Probleme lösen. Der Dienstleister<br />

sollte ebenfalls einen zum Beispiel<br />

monatlichen Vor-Ort-Service bieten, um<br />

Probleme zu lösen, die die Schule nicht<br />

selbst beheben kann o<strong>der</strong> möchte.<br />

Lokale Systemhäuser besitzen detailliertes<br />

Wissen, wie Unternehmen funktionieren.<br />

Schulen haben aber an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Das offensichtlichste Beispiel dafür<br />

ist, dass es in Unternehmen keine<br />

Klassen und Schüler gibt.<br />

Spezialisierte Schul-IT-Dienstleister hingegen<br />

kennen die Schulen, ihre Probleme<br />

und verstehen die Lehrkräfte. Sie können<br />

zum Beispiel die Feststellung „Der PC geht<br />

nicht“ durch geschickte Fragestellungen<br />

ohne technische Fachbegriffe lösen. Im<br />

Schulbereich erfahrene Dienstleister stehen<br />

für pädagogische Gesamtlösungen,<br />

nicht für Unternehmenslösungen, die in<br />

einer Schule implementiert wurden.<br />

<br />

Ingo Straßer<br />

DER AUTOR<br />

Ingo Straßer ist Geschäftsführer des<br />

Schul-IT-Anbieters Skool in Übersee am<br />

Chiemsee (ingo.strasser@skool.de)<br />

Foto: DEGEN<br />

Digitale Tafel: Die Mitarbeiter von DEGEN verfügen über enorme Erfahrung und Kompetenz auf dem Gebiet digitaler Ausstattung – von IT-Technik bis<br />

zum Service.<br />

Das digitale Klassenzimmer – In <strong>der</strong> Praxis<br />

Was ein mo<strong>der</strong>nes Klassenzimmer heute leisten muss und worauf es bei <strong>der</strong> Umsetzung wirklich<br />

ankommt.<br />

Noch immer wirken einige deutsche Klassenzimmer<br />

wie kleine analoge Museen, wo mit Kreide<br />

über grüne Tafeln gekratzt wird und PCs im Computerraum<br />

verstauben. Vielerorts wird noch vor<br />

dem Suchtpotenzial von Smartphones, Social<br />

Media und Internet im Allgemeinen gewarnt,<br />

statt sich mit Algorithmen o<strong>der</strong> Blockchain auseinan<strong>der</strong><br />

zu setzen. Wie sollen unsere Kin<strong>der</strong><br />

später diese durchdigitalisierte Welt gestalten,<br />

wenn sie <strong>der</strong>en Prozesse und Abläufe nicht verstehen<br />

lernen?<br />

Aber um motivierten Lehrkräften eine Grundlage<br />

für die Arbeit mit neuen Medien zu schaffen<br />

und mo<strong>der</strong>nen Unterricht überhaupt erst zu<br />

ermöglichen, ist es erfor<strong>der</strong>lich, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Infrastruktur und die Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> Lehrer entsprechend zu erweitern. Denn<br />

wenn an <strong>der</strong> Schule nicht einmal W-Lan verfügbar<br />

ist, fehlt oft noch die Begeisterung, sich auf<br />

neue Technik einzulassen und damit Unterricht<br />

neu zu gestalten.<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung dieser Anfor<strong>der</strong>ungen ist<br />

die DEGEN GmbH & Co. KG <strong>der</strong> richtige<br />

Ansprechpartner.<br />

Von IT-Technik bis zum Service, verfügen die<br />

Mitarbeiter über enorme Erfahrung und Kompetenz<br />

auf dem Gebiet digitaler Ausstattung. Unsere<br />

langjährige Praxis zeigt deutlich: Nichts ist<br />

so individuell, wie die digitale Ausstattung von<br />

Unterrichtsräumen.<br />

Die Integration digitaler Medien stellt alle<br />

Beteiligten vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen, da es<br />

für diesen komplexen Prozess keine Universallösungen<br />

gibt. Darüber hinaus sind es immer die<br />

individuellen, pädagogischen Konzepte und die<br />

richtige Komposition aus dem vielfältigen Angebot<br />

von digitalen Werkzeugen, die gute Bildung<br />

erst ermöglichen.<br />

Als breit aufgestellter Ausstatter und Produzent<br />

von Schultafeln, Peripheriegeräten und<br />

Lehrmitteln mit eigener Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung<br />

möchten wir ganzheitlich<br />

unterstützen. Von <strong>der</strong> ersten Beratung und Konzeptionierung,<br />

bspw. <strong>der</strong> gemeinsamen Erstellung<br />

eines Medienentwicklungsplanes, bis zu<br />

Ausführung, Schulung und Service. Nicht zuletzt<br />

ist die Konzeptionierung von zentraler Bedeutung<br />

bei <strong>der</strong> Beantragung von För<strong>der</strong>mitteln aus<br />

dem DigitalPakt Schule. Es sind nicht nur die<br />

jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und eine<br />

gute Koordinierung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Schnittstellen und Gewerke zu beachten. Bei<br />

<strong>der</strong> Detailplanung ist auch ein hoher Grad an<br />

Detailwissen gefragt. Bspw. können banal klingende<br />

Themen wie Verkabelung und Signalmanagement<br />

letztendlich für die gewünschte Funktionsfähigkeit<br />

von großer Bedeutung sein. Wir<br />

stehen hier mit Rat und Tat zur Seite.<br />

An jedem Projektende stehen Schulung und<br />

Service/Wartung im Fokus. DEGEN sorgt durch<br />

ein fundiertes Nutzer-Schulungskonzept (egal<br />

ob Poweruser o<strong>der</strong> Einsteiger, online o<strong>der</strong> offline,<br />

in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> außerhalb) und individuelle<br />

Service-/Wartungskonzepte für die Sicherstellung<br />

eines reibungslosen Betriebs. Denn<br />

Interaktivität soll nicht nur dem Schüler Spaß<br />

machen, son<strong>der</strong>n auch dem Lehrer.<br />

Wir stehen als Firma DEGEN für ganzheitliche<br />

Lösungen zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und unsere Maxime ist die Zufriedenheit unserer<br />

Kunden am Ende jedes einzelnen Verkaufs. Wir<br />

nehmen Ihr Anliegen persönlich – bei uns landen<br />

Sie nicht in einer anonymen Hotline.<br />

DEGEN GmbH & Co. KG<br />

Hahnenbalz 35<br />

Nürnberg<br />

Tel. <strong>09</strong>11/58 05 18-0<br />

info@degen-av.de<br />

www.degen-solutions.de<br />

50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Titel Digitalpakt Schule Anzeige<br />

Advertorial<br />

Unterrichtsmaterialien<br />

Lernen mit dem Bot<br />

Analytisches und vorausschauendes Denken sowie Problemlösungskompetenz<br />

können bei Kin<strong>der</strong>n auf spielerische Weise geför<strong>der</strong>t werden – mithilfe von<br />

Lernrobotern. Sie lassen sich in vielfältigen Bildungsfel<strong>der</strong>n einsetzen. Ganz<br />

nebenbei wird mit ihnen auch erstes Wissen zur Programmierung vermittelt.<br />

In unserer hochtechnisierten, digitalisierten<br />

Welt werden schon die Kleinsten<br />

von Technologie berührt. Bereits in<br />

jungen Jahren interagieren sie mit Smartphones.<br />

Technik und Robotik gehören zu<br />

ihren frühen Erfahrungen. Kleinkin<strong>der</strong><br />

bedienen intuitiv das Handy <strong>der</strong> Mutter,<br />

des Onkels, <strong>der</strong> Schwester, verstehen Aktion-<br />

und Reaktionsketten und wachsen in<br />

einer technisierten Welt auf.<br />

Als Baustein <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung<br />

dienen Bots zur spielerischen Vermittlung<br />

von pädagogischen Inhalten. Die „Bee-<br />

Bots“ von TTS beispielsweise wollen einen<br />

ersten, sicheren Kontakt zur Thematik<br />

rund um Robotik und Programmierung<br />

bieten. Kin<strong>der</strong> sollen mithilfe <strong>der</strong> handgroßen,<br />

als Bienen gestalteten Roboter neues<br />

Terrain <strong>der</strong> digitalisierten Welt erforschen<br />

können und spielerisch Kompetenzen wie<br />

logisches Denken o<strong>der</strong> Problemlösung<br />

schärfen.<br />

Die Lernroboter begleiten das Kind zwischen<br />

dem ersten und achten Lebensjahr.<br />

Im Gegensatz zu simplen ferngesteuerten<br />

Vehikeln trainieren die Bienenroboter das<br />

Vorausdenken und Planen von Aufgaben<br />

und för<strong>der</strong>n das zukunftsorientierte Den-<br />

Foto: Lightfield Studios/Adobe Stock<br />

Roboterbau im Unterricht:<br />

Mithilfe von „Bots“ lässt sich<br />

digitale Bildung mit analogem<br />

Lernverständnis verbinden.<br />

Die entsprechenden Geräte<br />

vorausgesetzt, funktioniert<br />

das bereits in <strong>der</strong><br />

Grundschule.<br />

ken. Durch einfache Rollen- o<strong>der</strong> Logikspielumgebungen<br />

können sie in vielfältigen<br />

Bildungs- und Erziehungsfel<strong>der</strong>n eingesetzt<br />

werden.<br />

PROGRAMMIEREN IN SICHEREM UMFELD<br />

Neben dem Grundinhalt Informatik lernen<br />

Kin<strong>der</strong> spielend Thematiken des Sachunterrichts<br />

(beispielsweise in Form eines<br />

Bienenrollenspiels), des Deutschunterrichts<br />

(beispielsweise Buchstabieren) o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Mathematik (beispielsweise das Mengenverhältnis<br />

o<strong>der</strong> Grundthematiken <strong>der</strong><br />

Geometrie). Als komplementäres Werkzeug<br />

<strong>der</strong> digitalisierten Erziehung können<br />

Kin<strong>der</strong> in einem sicheren Umfeld die Roboter<br />

programmieren, ihnen Aufgaben<br />

zuweisen und sie in an<strong>der</strong>e spielerische<br />

Tätigkeiten integrieren – ganz ohne Sicherheits-<br />

o<strong>der</strong> Datenschutzbedenken, wie<br />

etwa bei Smartphone-Spielen. Haptische<br />

Reize aus <strong>der</strong> Bienenform des Roboters<br />

werden mit Verständnis von Technologie<br />

und Robotik verbunden.<br />

Ebenfalls im haptischen Bereich arbeitet<br />

das österreichische Unternehmen Robo<br />

Wun<strong>der</strong>kind. Dessen Baukästen wollen die<br />

kreative A<strong>der</strong> von Kin<strong>der</strong>n ebenso för<strong>der</strong>n.<br />

Mit Hilfe von farbkodierten Bauwürfeln<br />

können schon Fünfjährige individuell gestaltete<br />

Roboter selbst bauen. Auf diese<br />

Weise wird digitale Bildung mit analogem<br />

Lernverständnis verbunden. Als Programmierwerkzeug<br />

kann das Smartphone dienen;<br />

es gibt den Robotern Befehle o<strong>der</strong><br />

programmiert ihnen Routen ein.<br />

Auch mit solchen Robotern können pädagogische<br />

Aufgaben gestellt werden, die<br />

intuitiv von den Kin<strong>der</strong>n gelöst werden.<br />

Mithilfe <strong>der</strong> von Experten zusammengestellten<br />

Unterrichtsmaterialien können<br />

Lehrer Kin<strong>der</strong> in die digitale Welt einführen<br />

und ihnen erstes Wissen zur Robotik<br />

vermitteln.<br />

Red.<br />

Foto: istock<br />

Chaos, Fehler und Kosten vermeiden bei WLAN-Netzen<br />

in öffentlichen Gebäuden<br />

Digitales Lehren und Lernen möchte die Gemeinde Rosendahl ihren Lehrkräften und Schülern<br />

ermöglichen. Deswegen beschlossen die Verantwortlichen des münsterländischen Ortes, die<br />

Schulen mit mo<strong>der</strong>nen WLAN-Netzen auszustatten. Das bundesweit aktive Ingenieurunternehmen<br />

STF Gruppe führte hierfür die Konzeptplanung aus. Lehrkräfte und Schüler können dadurch in<br />

allen Bereichen <strong>der</strong> Schulgebäude auf ein leistungsstarkes und zukunftsfähiges WLAN bauen.<br />

Aber warum ist ein solches WLAN-Konzept überhaupt so wichtig?<br />

Ein fundiertes WLAN-Konzept sorgt für Zufriedenheit bei Nutzern wie auch bei Verantwortlichen.<br />

WLAN-Accesspoints und an<strong>der</strong>es technisches<br />

Equipment werden häufig ohne ausreichende<br />

Planung in Gebäuden angebracht. Dies bringt<br />

jedoch zwei Arten von Risiken mit sich. Zum einen<br />

kommt es zu Bereichen in Gebäuden, in<br />

denen kein o<strong>der</strong> kein ausreichen<strong>der</strong> Empfang<br />

vorhanden ist (Stichwort mangelnde Ausleuchtung).<br />

In stark frequentierten Bereichen wie beispielsweise<br />

Schulaulen kommt es zudem regelmäßig<br />

zu einer störenden Unterversorgung, da<br />

die benötigten Kapazitäten nicht bedacht wurden.<br />

Zum an<strong>der</strong>en werden oftmals in einigen<br />

an<strong>der</strong>en Gebäudeteilen zu viele Accesspoints<br />

montiert, die überhaupt nicht benötigt werden.<br />

Dadurch werden Haushaltsmittel verschwendet.<br />

Dies führt zu großer Unzufriedenheit seitens <strong>der</strong><br />

Nutzer und zu unangenehmen Fragen, die an die<br />

Verantwortlichen herangetragen werden. Die dadurch<br />

verursachten Nacharbeiten führen zudem<br />

zu weiteren Mehrkosten. Dies sollte in jedem<br />

Fall vermieden werden!<br />

Eine fundierte Konzeptplanung samt Ausleuchtungsberechnung<br />

stellt hingegen ein leistungsstarkes<br />

und zukunftsfähiges WLAN-Netzwerk<br />

sicher. Außerdem gibt es Verantwortlichen<br />

einen genauen Aufschluss über die zu erwartenden<br />

Kosten, sodass das Konzept dementsprechend<br />

zur Beantragung <strong>der</strong> Budgetmittel genutzt<br />

werden kann. Darüber hinaus erleichtert es den<br />

Ausschreibungsprozess, da es den an <strong>der</strong> Ausschreibung<br />

teilnehmenden Unternehmen eine<br />

präzise Angebotserstellung ermöglicht und dadurch<br />

<strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Angebote für die Auftraggeber<br />

deutlich vereinfacht wird.<br />

Für die Schulen <strong>der</strong> Gemeinde Rosendahl<br />

hat die STF Gruppe mit ihrem über 20-jährigen<br />

Planungs-Know-how im Bereich <strong>der</strong> IT-, Funknetz-<br />

und <strong>der</strong> TGA-Fachplanung ein solches<br />

WLAN-Konzept erstellt.<br />

Bei Vor-Ort-Begutachtungen wurden die relevanten<br />

baulichen Details aufgenommen, mögliche<br />

Kabelwege und Standorte für die Unterbringung<br />

<strong>der</strong> Technik festgelegt sowie darauf basierend<br />

alle Informationen konsolidiert in einem<br />

zusammenhängenden, gewerkeübergreifenden<br />

Gebäudeplan zusammengefasst. Die neu erstellten<br />

Pläne wurden anschließend durch die<br />

Funknetzplaner <strong>der</strong> STF Gruppe in ein für die<br />

Berechnung <strong>der</strong> Funkausleuchtung notwendiges<br />

3D-Modell übertragen, in dem alle baulichen<br />

und funktechnischen Eigenschaften enthalten<br />

sind. Mit <strong>der</strong> fertig geplanten Ausleuchtungsberechnung<br />

für die 2,4- und 5-GHz-WLAN-Netze<br />

konnten dann die Accesspoints und die Systemtechnik<br />

geplant und virtuell verkabelt werden.<br />

Spezielle Bereiche mit einem erhöhten Useraufkommen<br />

wurden kapazitiv beson<strong>der</strong>s betrachtet<br />

und die Anzahl an notwendigen Accesspoints<br />

wurde den Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst. Auf Basis<br />

<strong>der</strong> funktechnischen und baulichen Konzeptplanung<br />

wurde die Equipment-Liste, die alle technisch<br />

und baulich notwendigen Komponenten<br />

enthält, sowie ein umsetzbares Konzept für die<br />

passive Netzwerkverkabelung erstellt.<br />

Planen auch Sie die Errichtung von WLAN-Netzen<br />

in Schulgebäuden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en öffentlichen<br />

Gebäuden? Dann freuen wir uns über Ihre<br />

Kontaktaufnahme zu einem kostenlosen und<br />

unverbindlichen Erstgespräch.<br />

STF Gruppe GmbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Frédéric Dildei<br />

Projekt-und Vertriebsmanager Digitalisierung<br />

Tel. 0 61 96/20 47-4 31<br />

Mobil 01 52/28 83 24 57<br />

fre<strong>der</strong>ic.dildei@stf-itech.de<br />

www.stf-gruppe.de<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Unterricht am Computer:<br />

Wenn viele Geräte im<br />

Schulnetzwerk mit dem<br />

WLAN verbunden werden<br />

sollen, muss eine ausreichende<br />

Internetperformance<br />

vorhanden sein.<br />

14 Jahre Betreuung deutschlandweit<br />

im Schulbereich<br />

... die Lösung für Ihr Projekt mit 3 Jahren Garantie<br />

Beebot Koffer für Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

Mit den BeeBots & BlueBots können Kin<strong>der</strong><br />

spielerisch erste Erfahrungen mit Programmierung<br />

sammeln.<br />

Foto: Schwier/Adobe Stock<br />

PAED-ML – COMPUTERNETZ<br />

FÜR DIE SCHULE<br />

Die pädagogische Musterlösung für<br />

schulische Computernetze („paedML“)<br />

ist die zentrale Netzwerklösung des<br />

Landes Baden-Württemberg mit<br />

Benutzerverwaltung, Firewall,<br />

Jugendschutzfilter, Softwareverteilung<br />

und einer gesicherten Datenablage.<br />

Über Klassenraum-Funktionen steuern<br />

Lehrkräfte die Schülergeräte.<br />

(www.lmz-bw.de/netzwerkloesung/<br />

produkte-paedml)<br />

DIE AUTOREN<br />

René Belmega ist kommissarischer<br />

Leiter <strong>der</strong> Abteilung „Support und<br />

Technik“, Ulrike Boscher ist Redakteurin<br />

im Referat „Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Portal“ beim Landesmedienzentrum<br />

Baden-Württemberg in Stuttgart<br />

(www.lmz-bw.de)<br />

WLAN<br />

Sicher und stabil<br />

Digitale Bildung braucht die entsprechende Infrastruktur. Die Schulträger<br />

müssen sich deshalb mit Planung und Aufbau einer schulweiten, sicheren<br />

WLAN-Lösung beschäftigen. In diesem Beitrag werden Aspekte wie Netziinfrastruktur,<br />

Bandbreite, pädagogisches Konzept und Sicherheit erörtert.<br />

Wir alle nutzen zuhause WLAN<br />

– beim Streaming von Filmen,<br />

bei <strong>der</strong> Internetsuche o<strong>der</strong> beim<br />

Skypen mit Freunden. Im privaten Bereich<br />

o<strong>der</strong> im kleinen Büro funktioniert das<br />

WLAN meist reibungslos, in Bildungseinrichtungen<br />

hingegen kann es durchaus zu<br />

Störungen kommen. Dort sind die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an ein WLAN deutlich anspruchsvoller,<br />

weil die Bandbreite ganz<br />

an<strong>der</strong>s gemanagt und für viele Anwen<strong>der</strong><br />

bereitgestellt werden muss. Wie stattet<br />

man also ein gesamtes Schulgebäude mit<br />

WLAN aus? Worauf sollten Schulträger<br />

und Schulen unbedingt achten?<br />

Ein Patentkonzept für Drahtlosnetzwerke<br />

gibt es lei<strong>der</strong> nicht, auch keine<br />

WLAN-Standardlösung, die für jede Schule<br />

passt, zu unterschiedlich sind die baulichen<br />

Gegebenheiten, die technischen<br />

IT-Infrastrukturen und die Userzahlen vor<br />

Ort. Es gibt aber eine Reihe wichtiger Aspekte,<br />

die Schulen beachten sollten. Im<br />

Folgenden werden die wichtigsten Fakten<br />

aus <strong>der</strong> Arbeit am Landesmedienzentrum<br />

Baden-Württemberg (LMZ) erläutert. Dort<br />

beraten Experten Schulträger und Schulen<br />

zur IT- und WLAN-Ausstattung und helfen<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Medienentwicklungsplänen.<br />

Ein Beratungsschwerpunkt<br />

ist die pädagogische Musterlösung für<br />

schulische Computernetze („paedML“),<br />

die vom Land Baden-Württemberg und<br />

den kommunalen Landesverbän-<br />

Notebook und Tablet Lösungen für Schulen.<br />

Auch als Komplettlösung inkl. Hardware und Software erhältlich.<br />

Vertrieb und Service deutschlandweit auch über unsere Vertriebspartner möglich.<br />

Eigene Herstellung in Deutschland<br />

Beratung, Verkauf & Service<br />

Notebookwagen Tablet/ iPad Trolley Notebook Trolley<br />

mobile IT Service GmbH www.mitservice.net info@mitservice.net<br />

54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

DE- 82538 Geretsried • Böhmerwaldstr. 53 • Telefon +49 (0)8171- 34 74 0 • Telefax +49 (0)8171- 34 74 29<br />

Fotos von Depositphotos (Syda_Productions und deagreez1)


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Titel<br />

den geför<strong>der</strong>t wird. Mehr als 2500 Schulen<br />

haben ein Paed-ML-Netzwerk.<br />

MEDIENENTWICKLUNG PLANEN<br />

Ein WLAN-Netzwerk sollte immer gut geplant<br />

und auf das pädagogische Nutzungskonzept<br />

einer Schule zugeschnitten sein.<br />

Rechnen Sie hierfür genug Zeit ein. Das<br />

LMZ zum Beispiel stellt mit dem Tool MEP<br />

BW eine browserbasierte Anwendung zur<br />

Verfügung, anhand <strong>der</strong>er Schulträger und<br />

Schulen gemeinsam einen Medienentwicklungsplan<br />

erstellen können. Die Anwendung<br />

erfüllt die För<strong>der</strong>kriterien für<br />

Anträge auf Gel<strong>der</strong> aus dem Digitalpakt<br />

Schule. Sie steht ab dem Schuljahr<br />

<strong>2019</strong>/2020 allen öffentlichen Schulen in<br />

Baden-Württemberg kostenlos zur Verfügung<br />

(s. Info S. 54).<br />

EINE SCHULE – DREI NETZE<br />

Wer darf ins Netz, wer darf sich mit welchen<br />

Geräten verbinden? Wer darf wo speichern?<br />

Nach den Empfehlungen des Ministeriums<br />

für Kultus, Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg („Netzbrief 3“) sollten<br />

Schulen eine Netzinfrastruktur mit drei<br />

getrennten Bereichen haben. Verwaltungsnetz<br />

(Schulleitung), Lehrernetz (Arbeitsnetz<br />

für Lehrkräfte) und pädagogisches<br />

Netz (Unterrichtsnetz) müssen per VLAN<br />

(Virtual Local Area Network) o<strong>der</strong> physikalisch<br />

(jeweils über einzelne Switches/<br />

Router und Firewalls) voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />

sein. Somit können sensible und<br />

personenbezogene Daten separat und datenschutzkonform<br />

verarbeitet werden.<br />

BANDBREITE UND GESCHWINDIGKEIT<br />

Da immer mehr Endgeräte zum Einsatz<br />

kommen, die einen Netzwerkzugang verlangen,<br />

sind eine gute aktuelle Netzwerktopologie<br />

und eine solide, kabelbasierte<br />

Infrastruktur elementar. Ein WLAN ersetzt<br />

nicht die Verkabelung eines Schulgebäudes<br />

mit Ethernet, son<strong>der</strong>n benötigt seinerseits<br />

eine leistungsfähige Verkabelung. In<br />

<strong>der</strong> Bestandanalyse sollte <strong>der</strong> Schulträger<br />

deswegen prüfen, ob eine strukturierte<br />

Verkabelung in allen Räumen vorhanden<br />

ist, in denen WLAN genutzt werden soll.<br />

Wenn viele Geräte mit dem WLAN verbunden<br />

werden sollen, muss eine ausreichende<br />

Internetperformance vorhanden<br />

sein. Bei einer Downloadgeschwindigkeit<br />

von 1 Mbit/s pro Schüler bräuchte eine<br />

Schule mit 1000 Schülern bereits eine Glasfaseranbindung.<br />

SPITZEN ABFEDERN UND LAST VERTEILEN<br />

Je mehr Nutzer gleichzeitig im WLAN<br />

sind, desto besser sollten WLAN-Lösungen<br />

in <strong>der</strong> Lage sein, einen Belastungsausgleich<br />

durchzuführen. Sie müssen überlastete<br />

Access Points erkennen und die Last<br />

<strong>der</strong> Clients auf weitere, weniger ausgelastete<br />

Access Points verteilen können. Das<br />

System sollte auch erkennen, welche Clients<br />

Priorität haben und in welcher Reihenfolge<br />

sie angesteuert werden sollen.<br />

AUGEN AUF BEIM HARDWAREKAUF<br />

In jedem WLAN-Router o<strong>der</strong> Access Point<br />

befindet sich ein kleiner Computer, von<br />

dessen Rechenleistung es abhängt, wie<br />

viele Nutzer er gleichzeitig versorgen<br />

kann. Einfache Geräte für den Hausgebrauch<br />

sind häufig schwach, da sie nur<br />

sehr wenige Nutzer bedienen müssen.<br />

Werden solche Geräte für die Versorgung<br />

größerer Nutzergruppen in <strong>der</strong> Schule ein-<br />

gesetzt, ist die Leistungsgrenze oft schnell<br />

erreicht und es kommt zu Verbindungsabbrüchen.<br />

Schulträger sollten deswegen bei<br />

<strong>der</strong> Anschaffung auf leistungsstarke Industrie-Hardware<br />

achten, um die Stabilität des<br />

WLAN-Netzes auch bei einer größeren<br />

Nutzerzahl gewährleisten zu können.<br />

WLAN-NUTZUNG<br />

Die Nutzungsszenarien von WLAN an<br />

Schulen reichen vom einzelnen Access<br />

Point im Lehrerzimmer, den nur vereinzelte<br />

Lehrkräfte nutzen, über eine fachraumbezogene<br />

Ausstattung bis hin zum<br />

flächendeckenden WLAN auf dem gesamten<br />

Schulgelände. Grundschulen arbeiten<br />

eher mit kleinen Endgeräteanzahlen (also<br />

weniger als 20), während an einem Berufsschulzentrum<br />

bis zu 1000 Endgeräte<br />

gleichzeitig ins WLAN gehen. Daraus ergeben<br />

sich komplett unterschiedliche,<br />

technische Konzeptionen.<br />

BRING YOUR OWN DEVICE<br />

Einige Schulträger unterstützen es, wenn<br />

Schüler private Endgeräte mit in den Unterricht<br />

bringen („Bring your own device“),<br />

um Kosten (für Hardware und Wartung)<br />

zu sparen. Dabei sollten sie jedoch<br />

beachten, dass private Geräte Viren einschleppen<br />

können, die Performance eines<br />

WLAN-Netzwerks häufig ausbremsen und<br />

den administrativen Aufwand stark erhöhen.<br />

Probleme bereiten vor allem unterschiedlich<br />

alte Geräteklassen und heterogene<br />

Betriebssysteme, die schwierig zu<br />

managen und zu warten sind. Schon ein<br />

einzelnes altes Gerät kann ein mo<strong>der</strong>nes<br />

WLAN-Netzwerk verlangsamen.<br />

NETZWERKSICHERHEIT<br />

Die Verantwortlichen für das schulische<br />

Netz müssen sicherstellen, dass nur berechtigte<br />

Personen und Geräte Zugang<br />

zum Netz haben. Das erfolgt über eine<br />

Authentifizierung, die üblicherweise zentral<br />

gesteuert und verwaltet wird. Aufgabe<br />

des Netzwerkbetreuers ist es, die Benutzerdaten<br />

aktuell zu halten. Für die Konfiguration,<br />

Bereitstellung und Pflege des<br />

WLAN-Systems mit Lizenzen und Updates<br />

ist <strong>der</strong> Schulträger (mit seinem zuständigen<br />

Fachhändler) zuständig.<br />

René Belmega / Ulrike Boscher<br />

MEDIENENTWICKLUNGS-<br />

PLANUNG<br />

Das Landesmedienzentrum<br />

Baden-Württemberg (LMZ) berät zu<br />

WLAN im Bildungsbereich im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Medienentwicklungsplanung<br />

(www.lmz-bw.de/beratung/<br />

medienentwicklungsplanung)<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

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Der Experte für Apple Lösungen im Bildungsbereich<br />

Advertorial<br />

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IT-Beratung als schulische Binnenperspektive: RISCC.<br />

Advertorial<br />

FORTBILDUNG<br />

Fortbildung: Die ACS Group vermittelt Know-how im digitalen Bildungsbereich.<br />

Die ACS Group ist ein von Apple autorisierter<br />

Solution Expert für den Bildungsbereich und<br />

hat sich auf die Unterstützung von Lehrkräften,<br />

Schulen und Schulträger spezialisiert.<br />

Durch die Erfahrung bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung<br />

von Schulprojekten, wie z. B. iPad-Klassen<br />

o<strong>der</strong> iPad 1-to-1, steht die ACS Group Ihnen<br />

als kompetenter Partner zur Verfügung. Die ACS<br />

Group begleitet Sie von Ihrer ersten Idee bis hin<br />

zur Realisierung. Darüber hinaus bietet die ACS<br />

Group in Zusammenarbeit mit Lehrern, die bereits<br />

iPad-Klassen betreuen, Fortbildungen und<br />

Workshops an und begleitet die kompletten<br />

Projekte.<br />

Als „Apple Solution Expert für den Bildungsbereich“<br />

engagiert sich die ACS Group für Schulen<br />

und kennt die Apple Produkte, Services und<br />

Lösungen ganz genau. Sie versteht, worauf es<br />

Ihnen ankommt, und weiss, wie sich Ihre Anliegen<br />

mithilfe von Apple Lösungen und erprobten<br />

Methoden am besten lösen lassen. Ein Beispiel<br />

Foto: ACS Group<br />

wäre die All-inclusive-Verwaltungslösung „<strong>der</strong><br />

iPadmanager“. Hier entfallen für die Bildungseinrichtung<br />

Aufgaben wie System- o<strong>der</strong> Serveradministration.<br />

Die ACS Group übernimmt diese<br />

Aufgaben mithilfe eines gehosteten Systems,<br />

sodass keine zusätzliche Hard- und Software für<br />

die Verwaltung angeschafft werden müssen. Basierend<br />

auf dem weltweit erfolgreich eingesetzten<br />

Zulu Desk von JAMF Software betreibt die<br />

ASC Group den iPadmananger und das Mobile<br />

Device Management (MDM) für Bildungseinrichtungen.<br />

So müssen diese Aufgaben nicht durch<br />

das eigene Lehrpersonal übernommen werden.<br />

ACS Group®<br />

Otto-Hahn-Str. 38A<br />

85521 Ottobrunn<br />

Tel. 0 89/18 93 13 00<br />

eduteam@acsgroup.de<br />

www.TeacherStore.de<br />

Fotos: RISCC<br />

Die RISCC-Geschäftsführer Dr. Konstantin Falahati (li.) und Benedict Kamps<br />

IT-Berater in <strong>der</strong> Schule sind und bleiben häufig<br />

eigentümliche Fremdkörper. Sie werden<br />

vom Kollegium argwöhnisch beäugt als externe<br />

Dienstleister, denen <strong>der</strong> Blick für das bildungstechnische<br />

Alltagsgeschehen verstellt bleibt und<br />

die gerne mantraartig darauf hinweisen, dass<br />

die deutsche Schullandschaft „den Anschluss<br />

zu verlieren drohe“. Gut gemeinte Konzeptideen<br />

und visionär-lautere Digitalisierungsabsichten<br />

kollidieren oft mit <strong>der</strong> Wirklichkeit in unseren<br />

Bildungseinrichtungen, wodurch sich die Anschaffung<br />

von 4K-Beamern o<strong>der</strong> Tablets vielfach<br />

als disjunkte Einzelbemühung erweist und kurze<br />

Zeit später als wenig praktikable Nischenlösung<br />

in wenig frequentierten Computerräumen<br />

ihr Dasein fristet. Während also <strong>der</strong> schulische<br />

Rechner mit letzter Kraft nach dem lang ersehnten<br />

Software-Update für Windows 7 lechzt, sind<br />

die Bildungsmilliarden des DigitalPakts schon<br />

längst in <strong>der</strong> Maintenance-Schublade des<br />

IT-Supports „bildungsferner“ Firmen versenkt.<br />

RISCC geht einen an<strong>der</strong>en Weg. Unsere Mitarbeiter<br />

sind Lehrende im Schul- und Hochschulbetrieb<br />

und stehen täglich an <strong>der</strong> didaktischen<br />

Bildungsfront. Als Dozenten und Lehrer<br />

kennen wir die nervenraubenden Technik-Patzer,<br />

die für unfreiwillige Komik sorgen, aber keinen<br />

erkennbaren unterrichtsbezogenen Nutzen darstellen.<br />

Wir empfehlen Lösungen, nachdem wir<br />

sie selbst in <strong>der</strong> Praxis erprobt haben. Wir raten,<br />

zum ungläubigen Staunen unserer Kunden, von<br />

unsinnigen technischen Sperenzien zuweilen<br />

auch ab. Wir liefern Hard- und Softwareempfehlungen<br />

auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik,<br />

legen jedoch den Fokus auf didaktische und<br />

medienerzieherische Zweckmäßigkeit. Wir sind<br />

in <strong>der</strong> Forschung aktiv, bieten Lehrerfortbildungen<br />

zu Themen <strong>der</strong> Digitalisierung an und sind<br />

akkreditierter Partner hessischer Hochschulen<br />

und <strong>der</strong> Lehrkräfteakademie.<br />

Unser Motto: Digitalisierung ist kein Allheilmittel.<br />

Aber ein kluger Anfang.<br />

RISCC UG (haftungsbeschränkt)<br />

Research Institute for<br />

Scientific Computing and Consulting<br />

Ludwig-Schunk-Str. 15<br />

35452 Heuchelheim<br />

Tel. 0 60 74/72 86-5 94<br />

info@riscc.de<br />

www.riscc.de


Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Lernen 2.0<br />

Integriert zum Wissen<br />

Die Digitalisierung <strong>der</strong> Schule wird das Lernverhalten und die Art und Weise, wie<br />

Lernen angeboten und durchgeführt wird, verän<strong>der</strong>n. Dazu bedarf es aber neuer<br />

pädagogischer Konzepte für E-Learning-Angebote.<br />

top-PCs bisher in den Klassenzimmern am<br />

weitesten verbreitet sind. Tablets werden<br />

im Unterricht dagegen eher selten genutzt.<br />

Insgesamt sind 44 Prozent <strong>der</strong> Lehrer und<br />

34 Prozent <strong>der</strong> Schüler in Deutschland unzufrieden<br />

mit <strong>der</strong> technischen Ausstattung<br />

ihrer Schule. Mit dem Digitalpakt Schule<br />

soll sich die Situation nun än<strong>der</strong>n.<br />

Schnelles Internet und Tablets allein reichen<br />

aber nicht, um Schulen zu digitalen<br />

Schulen zu machen. Bei einem hochgradig<br />

sozialen und individuellen Prozess wie<br />

dem Lernen bedarf es mehr als nur des<br />

Einsatzes mo<strong>der</strong>ner Technik. „Wir benötigen<br />

neue pädagogische Konzepte für<br />

E-Learning-Angebote“, hebt Brauckmüller<br />

hervor. Neben <strong>der</strong> virtuellen Lernsituation<br />

müsse die reale Präsenzsituation zwischen<br />

Schülern und Lehrern neu gestaltet werden.<br />

Erst so ließen sich nachhaltige Lernergebnisse<br />

generieren.<br />

Per Tastendruck zum „neuen“ Unterricht: Das sogenannte Blended Learning, das integrierte Lernen,<br />

kombiniert die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning in einer sinnvollen Weise.<br />

Der Einsatz digitaler Technologien in<br />

<strong>der</strong> Schule ist absolut notwendig,<br />

wenn junge Menschen auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts vorbereitet<br />

werden sollen. Dieser Aussage<br />

stimmen, laut dem Zukunfts-Monitor des<br />

Bundesbildungsministeriums und TNS<br />

Emnid, 79 Prozent <strong>der</strong> Befragten in<br />

Deutschland zu. Gleichzeitig denken<br />

72 Prozent, dass <strong>der</strong> Einsatz digitaler Bildungsmedien<br />

im Unterricht unsere Gesellschaft<br />

langfristig innovationsfähiger<br />

macht. Denn die digitale Revolution ist in<br />

vollem Gang und betrifft Stadt und Land<br />

gleichermaßen. Seit den 1990er-Jahren hat<br />

das Internet Wirtschaft und Gesellschaft<br />

zusehends verän<strong>der</strong>t. „In den 2020ern<br />

wird es zu einem weiteren elementaren<br />

Bruch kommen“, schreibt Tim Brauckmüller<br />

vom Berliner Beratungsunternehmen<br />

Atene Kom in einem Beitrag für unsere<br />

Zeitschrift im März <strong>2019</strong>. „Industrienationen<br />

wie Deutschland werden flächendeckend<br />

Verän<strong>der</strong>ungen erfahren, wie wir sie<br />

früher nur aus Science-Fiction-Filmen<br />

kannten: Robotik, Automatisierung, lernende<br />

Maschinen und starke Künstliche<br />

Intelligenz halten Einzug in alle Wirtschafts-<br />

und Dienstleistungssektoren. Und<br />

auch innerhalb unserer vier Wände – sei<br />

es zu Hause o<strong>der</strong> im Auto – werden digitalisierte<br />

Anwendungen zur Normalität.“<br />

Vor allem im Bildungssektor wird die<br />

Digitalisierung massive Verän<strong>der</strong>ungen<br />

mit sich bringen, davon ist Digitalisierungsexperte<br />

Brauckmüller, dessen Experten<br />

sich im Auftrag <strong>der</strong> öffentlichen Hand<br />

mit Infrastruktur- und Regionalentwicklung<br />

beschäftigten, überzeugt. Einerseits,<br />

weil die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule auf das spätere<br />

digitalisierte Berufsleben vorbereitet<br />

werden müssten, an<strong>der</strong>erseits, weil sich<br />

das Lernen an sich digitalisieren müsse.<br />

Allerdings ist die technische Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Schulen und Bildungseinrichtungen<br />

noch nicht sehr umfassend. In einer<br />

Son<strong>der</strong>studie fand die Initiative D21 heraus,<br />

dass Overhead-Projektoren und Desk-<br />

Foto: Kebox/Adobe Stock<br />

„HYBRIDER“ LERNANSATZ<br />

Der von Brauckmüller angesprochene „hybride“<br />

Lernansatz, das sogenannte Blended<br />

Learning, verbindet die Effektivität<br />

und die sozialen Möglichkeiten des Lernens<br />

in Gruppen und Klassenzimmern mit<br />

den Chancen, die Onlineplattformen für<br />

die Aufbereitung von Lerninhalten bieten.<br />

Für jeden Lehrer gilt es, drei Varianten des<br />

Blended Learnings zu beherrschen: Das<br />

Anreicherungskonzept, das Integrative<br />

Konzept und das Konzept „Virtuelle<br />

Lehre“.<br />

Beim Anreicherungskonzept werden<br />

Präsenzveranstaltungen durch den Einsatz<br />

neuer Medien angereichert. Dies geschieht<br />

bereits, wenn eine Powerpoint-Präsentation<br />

eingesetzt wird o<strong>der</strong> Visualisierungen<br />

und rechnergestützte Simulationen genutzt<br />

werden. Auch <strong>der</strong> Einsatz digitaler<br />

Begleitmaterialien fällt in diesen Bereich.<br />

Beim Integrativen Konzept wechseln<br />

sich Präsenzphasen und Phasen virtuellen<br />

Lernens ab. Das didaktische Konzept und<br />

die Lerninhalte sind so abgestimmt, dass<br />

E-Learning und Präsenzanteile gleichwertig<br />

ineinan<strong>der</strong>greifen.<br />

Das Konzept „Virtuelle Lehre“ schließlich<br />

bietet alle Lerninhalte virtuell an, das<br />

E-Learning dominiert also klar. Dennoch<br />

haben auch diese Formate oft noch einen<br />

gewissen Präsenzanteil: So werden Phasen<br />

<strong>der</strong> Organisation zu Beginn von Lernreihen<br />

o<strong>der</strong> auch die Auswertung am Ende<br />

häufig „Face to face“ durchgeführt. Red.<br />

58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Titel<br />

„Schulmanager online“: Organisatorisches schnell erledigt, Zeit für das Wesentliche gewonnen.<br />

Schulorganisation<br />

Entlastung per App<br />

Den Schulalltag besser organisieren:<br />

Mit dem „Schulmanager Online“<br />

können Eltern, Schüler, Lehrer und<br />

Schulverwaltung gemeinsam an<br />

diesem Ziel arbeiten. Die App wird<br />

zum Beispiel im bayerischen Friedberg<br />

eingesetzt.<br />

Vor 8 Uhr morgens stehen in Schulsekretariaten<br />

die Telefone nicht<br />

still: Im Minutentakt melden Eltern<br />

ihre Kin<strong>der</strong> krank. Für an<strong>der</strong>e wichtige<br />

Aufgaben bleibt keine Zeit. Dies war <strong>der</strong><br />

Stadt Friedberg (Bayern) ein Dorn im<br />

Auge. Zum neuen Schuljahr bekommen<br />

dort alle Schulen den „Schulmanager Online“.<br />

Eltern können nun die Krankmel-<br />

dung online vornehmen. „Von <strong>der</strong> Einführung<br />

erhoffe ich mir, dass die Schulleitungen<br />

und Sekretariate wie<strong>der</strong> mehr Zeit für<br />

wesentlichere Aufgaben bekommen“, so<br />

EDV-Schulbetreuer Marc Gerkens. Auch<br />

Elternbriefe sollen über die App versendet<br />

werden, um die Eltern schneller zu erreichen,<br />

Kopierkosten zu sparen und Ressourcen<br />

zu schonen.<br />

An<strong>der</strong>norts wird die App bereits länger<br />

eingesetzt: Die Realschule Schöllnach<br />

(Bayern) nutzt sie seit zwei Jahren. Neben<br />

Krankmeldungen und Elternbriefen werden<br />

hier auch die Raumbelegung und ein<br />

Kalen<strong>der</strong> mit Klassenarbeitsterminen verwaltet.<br />

„Nicht nur unsere Sekretärinnen,<br />

auch wir als Schulleitung und die Lehrkräfte<br />

werden massiv entlastet“, sagt <strong>der</strong><br />

Zweite Konrektor Andreas Oswald. Wichtig<br />

war bei <strong>der</strong> Auswahl des Systems, dass<br />

alle Benutzer schnell mit <strong>der</strong> Bedienung<br />

zurechtkommen. Bei einer Evaluation bewerteten<br />

97 Prozent <strong>der</strong> Lehrkräfte die<br />

Einführung des Portals als „sehr positiv“.<br />

www.schulmanager-online.de<br />

Pädagogische Schullösung „made in Germany“<br />

Schulen stehen bei <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

ganz erheblichen Herausfor<strong>der</strong>ungen gegenüber.<br />

Beson<strong>der</strong>s groß sind diese für<br />

Grundschulen sowie auch für kleine Schulen<br />

an<strong>der</strong>er Schularten mit geringer Schülerzahl.<br />

Die Stolpersteine für Schulträger, Schulleiter<br />

sowie Lehrkräfte sind vielfältig. Es<br />

bestehen für Schullösungen unterschiedliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, die alle erfüllt werden<br />

sollten: günstige Anschaffungskosten, einfache<br />

Bedienung, stabile Laufleistung, Sicherheit,<br />

geringe und überschaubare Folgekosten<br />

und nicht zuletzt die Individualisierbarkeit.<br />

Unter diesem Aspekt wurde Indikon<br />

entwickelt. Die Entwickler legten hier,<br />

nach eigenen Angaben, das Augenmerk<br />

auf genau die wichtigen Punkte. In Zusammenarbeit<br />

mit Grundschulen entstand im<br />

Laufe <strong>der</strong> letzten Jahre eine pädagogische<br />

Schullösung, mit <strong>der</strong> Hardware und Software<br />

aller Art im Unterricht je<strong>der</strong>zeit, sehr<br />

einfach, sicher und individuell genutzt<br />

werden können.<br />

Das System ist „made in Germany“ – <strong>der</strong><br />

Entwickler und Anbieter hat seinen Sitz in<br />

Kippenheim in Baden-Württemberg – und<br />

bietet je<strong>der</strong> Schule mit bis zu 500 Nutzern<br />

ein individuelles und maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />

Computerkonzept, das ohne Schuladministrator<br />

einfach zu handhaben ist und<br />

sicher funktioniert. Angeboten wird das<br />

System als individualisierte Lösung für<br />

Schulen, die exakt auf die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

jeweiligen Bildungseinrichtung zugeschnitten<br />

und vom Anbieter eingerichtet<br />

wird.<br />

Indikon basiert auf Microsoft Windows<br />

und bedient sich somit dem am weitesten<br />

verbreiteten Betriebssystem. Hohe Sicherheit<br />

und extreme Verlässlichkeit zeichnen<br />

die Schullösung aus. Zusammen mit einem<br />

NAS-Server, robusten Tablets beziehungsweise<br />

Notebooks und einer Servicevereinbarung<br />

versetzt das System auch<br />

nicht computeraffine Lehrkräfte in die<br />

Lage, digitale Unterstützung in ihren Unterricht<br />

zu integrieren. Sämtliche Schülerarbeitsplätze<br />

sind je<strong>der</strong>zeit im Blick und<br />

Foto: Indikon<br />

es kann sofort helfend o<strong>der</strong> regulierend<br />

eingegriffen werden.<br />

Die Dateien werden nicht in <strong>der</strong> Cloud,<br />

son<strong>der</strong>n im Schulgebäude auf <strong>der</strong> Indikon-NAS<br />

abgelegt. Das erleichtert die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> Datenschutzbestimmungen.<br />

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Indikon ist „digitaler“ Unterricht ganz einfach.<br />

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leicht in den Unterricht integrieren, macht die<br />

Arbeit einfacher und dies bei geringen einmaligen<br />

Anschaffungskosten. Neben <strong>der</strong> schnellen<br />

Einstufung <strong>der</strong> Schreibkompetenz unterstützt er<br />

mit Übungen bei <strong>der</strong> individuellen För<strong>der</strong>ung<br />

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Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

ROBOTER AUF DEM FRIEDHOF<br />

Der Friedhof als Einsatzfläche hat seine<br />

Eigenheiten. Meist gerade gezogene<br />

Wege, mehr o<strong>der</strong> weniger in einer Reihe<br />

stehende Grabsteine und klar<br />

abgegrenzte Grünflächen rufen förmlich<br />

nach einem automatisierten Einsatz.<br />

Die Firma Innok Robotics macht sich<br />

bei ihrer Idee des Robotereinsatzes die<br />

Öffnungszeiten <strong>der</strong> Friedhöfe zunutze.<br />

Ohne Friedhofsbesucher ist nach<br />

Schließung <strong>der</strong> Tore vieles möglich,<br />

auch das Bewässern von Grabstellen.<br />

Einmal programmiert, fährt <strong>der</strong> Rainos<br />

genannte Bewässerungsroboter über die<br />

Friedhofswege und bewässert die<br />

Grabstellen entsprechend <strong>der</strong> Aufträge<br />

<strong>der</strong> Friedhofsverwaltung. Kern des<br />

Systems ist die Roboterplattform Heros,<br />

ein meist vierrädriges kompaktes<br />

Allradgerät, das außer bewässern auch<br />

Schnee räumen o<strong>der</strong> mit einem<br />

Roboterarm zugreifen kann. Das alles<br />

geschieht elektrisch – leise soll es auf<br />

einem Friedhof ja auch zugehen. (mrö)<br />

Beobachten statt selbst lenken: Ferngesteuerte Geräte wie <strong>der</strong> Kompaktmäher 9500 von Agria<br />

erleichtern die Landschaftspflege in schwierigewm Gelände.<br />

Innovationen<br />

Mähroboter erobern<br />

die Grünflächen<br />

Immer mehr Hersteller bieten ferngesteuerte Geräte an. Unser Autor hat sich<br />

auf <strong>der</strong> Freilandmesse Demopark die neuesten Mäher und Geräteträger<br />

angesehen und mit den Anbietern gesprochen. Dabei wurde deutlich: Vor dem<br />

gänzlich autonomen Einsatz sind unter an<strong>der</strong>em rechtliche Fragen zu klären.<br />

Foto: Agria<br />

eingreifen kann. Mehr geht nicht, denn an<br />

ein unbeaufsichtigtes Arbeiten im öffentlichen<br />

Raum traut sich kein Hersteller heran<br />

– abwarten heißt hier die Devise.<br />

Das hat zwei Gründe. Alle gesetzlichen<br />

Fragen zu einer Haftung bei Unfällen mit<br />

unbeaufsichtigten Geräten sind ungeklärt.<br />

Dazu kommen noch nicht gelöste technische<br />

Fragen. Klaus Mies, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Agria-Werke, weiß um die potenziell<br />

schwierige Situation im Gelände. Je<strong>der</strong><br />

Stein, je<strong>der</strong> Strauch kann stören, denn das<br />

Gelände ist im Gegensatz zur Straße nicht<br />

vom GPS erfasst, eine Programmierung<br />

des Einsatzes also viel komplizierter als<br />

auf <strong>der</strong> Straße. Also gilt für Agria: „Nie<br />

ohne Begleitung. Möglich ist aber, mehrere<br />

Geräte von einem Supervisor überwachen<br />

zu lassen.“<br />

In abgeschlossenen Bereichen bei wenig<br />

komplizierten Arealen – beispielsweise<br />

Grasflächen auf Flughäfen – hält Mies ein<br />

autonomes Arbeiten für machbar, die Entwicklungen<br />

sollen in rund zwei Jahren<br />

abgeschlossen sein. Derartige Versuche<br />

laufen <strong>der</strong>zeit, unter an<strong>der</strong>em mäht ein<br />

Terratrac von Aebi-Schmidt auf dem Flughafen<br />

Düsseldorf.<br />

Auch beim österreichischen Hersteller Reform,<br />

<strong>der</strong> mit dem ferngesteuerten Geräteträger<br />

Metron für großes Aufsehen gesorgt<br />

hat, ist das rein autonome Fahren noch in<br />

<strong>der</strong> Entwicklung. Stephan Ackermann,<br />

Leiter Produktmanagement und Marketing,<br />

sieht noch viele Aufgaben vor sich.<br />

Zwar leisten die Komponenten Kamera<br />

und Laserscanner viel, GPS-Daten und<br />

Karten machen manches möglich, sodass<br />

die Maschine ein Terrain regelrecht erlernen<br />

kann. Aber: Nicht je<strong>der</strong> Tag ist gleich,<br />

ungünstige Wetterverhältnisse, beson<strong>der</strong>s<br />

Regen und Schnee, können die Datenübermittlung<br />

und ihre Anwendung stören. Und<br />

außerdem, so sagt Ackermann: „Der Gesetzgeber<br />

weiß selbst noch nicht, wie es<br />

weitergehen soll.“<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> Entwicklungsarbeiten<br />

stehen überall die verlässliche Datenerfassung<br />

und die Programmierung auch komplizierter<br />

Einsatzstrecken. Ferngesteuerten<br />

Maschinen sind die momentane Zukunftslösung.<br />

Das unbemannte Bearbeiten<br />

schlecht erreichbarer o<strong>der</strong> gefährlicher<br />

Abschnitte sind klare Vorteile.<br />

Das Angebot an ferngesteuerten<br />

Mähraupen wächst. Auf <strong>der</strong> Demopark<br />

kamen <strong>der</strong> Hycut von Kersten und <strong>der</strong> Robocut<br />

von Dabekausen hinzu, Agria, Aebi-Schmidt,<br />

Energreen, Lipco, Irus, Menke<br />

und Kommtek sind weitere Anbieter aus<br />

dieser Gruppe. Die Mehrzahl verfügt über<br />

nur einen Anbauraum für Geräte, <strong>der</strong> Geräteträger<br />

Metron P 48 C sogar über drei.<br />

Unterschiedlich sind auch die Energiequellen.<br />

Diesel- o<strong>der</strong> Benzinmotoren sind die<br />

Norm, es gibt aber auch Elektromotoren<br />

(Aebi-Schmidt und Kersten).<br />

Eine Stufe zwischen ferngesteuertem,<br />

überwachtem Einsatz zeichnet sich schon<br />

ab: Der Schwarmeinsatz mehrerer ferngesteuerter<br />

Geräte. Generell ist das nach Aussage<br />

von Agria bereits möglich. Die Zukunft<br />

muss ja auch nicht gleich komplett<br />

autonom sein. Matthias Röcke<br />

DER AUTOR<br />

Matthias Röcke, Sinzig, ist freier Journalist mit<br />

Schwerpunkt Technik (m.roecke@t-online.de)<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

Die eleganten kleinen Roboterrasenmäher<br />

auf privaten Grundstücken<br />

haben Lust auf mehr gemacht, und<br />

die Perspektiven des autonomen Autofahrens<br />

lassen aufhorchen: Autonomes Arbeiten<br />

auch im städtischen Park und auf dem<br />

Friedhof? Zu hören war auf <strong>der</strong> Freilandmesse<br />

Demopark im Juni <strong>2019</strong> in Eisenach<br />

dazu viel, zu sehen aber nicht. Denn die<br />

Vorstellung, die Maschine morgens am<br />

Einsatzort „auszusetzen“ und abends wie<strong>der</strong><br />

abzuholen, bleibt noch für lange Zeit<br />

eine Utopie – zumindest in Deutschland.<br />

Viel zu sehen gab es dagegen zum<br />

Thema <strong>der</strong> Fernsteuerung. Immer mehr<br />

Hersteller vorrangig von Mähgeräten, aber<br />

auch von kleineren Geräteträgern, bieten<br />

diese Technik an. Die Maschinen sind in<br />

<strong>der</strong> Lage, getrennt vom Bediener ihre Arbeit<br />

zu machen. Das heißt aber auch, dass<br />

dieser am Einsatzort anwesend sein muss,<br />

das Geschehen im Blick hat und notfalls<br />

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Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

TIPPS FÜR DIE WIRKSAME<br />

„SPINNER“-BEKÄMPFUNG<br />

Wie lässt sich effizient gegen den<br />

Eichenprozessionsspinner vorgehen?<br />

Martin Götz kennt sich mit dem<br />

Thema aus, Hun<strong>der</strong>te Nester <strong>der</strong><br />

lästigen Raupen hat <strong>der</strong> Fachagrarwirt<br />

und Baumpflegespezialist aus dem<br />

hessischen Friedberg in diesem Jahr<br />

mit seinem Team bereits entfernt, seit<br />

ungefähr zehn Jahren kämpft er gegen<br />

die Plagegeister.<br />

Bei kleineren Nestern tief am Boden<br />

hilft Einsprühen mit Wasser, sodass die<br />

giftigen Härchen <strong>der</strong> Raupen fixiert sind.<br />

Dann können die Tiere in einer Tüte eingesammelt<br />

und verbrannt werden. Götz<br />

rät, auch schon für diese Methode nur<br />

den Fachmann mit Schutzausrüstung<br />

heranzulassen. Bei größeren Nestern<br />

arbeitet Götz mit einem geeigneten<br />

Staubsauger. Wichtig: Solche Geräte<br />

müssen die gefährlichen Härchen<br />

<strong>der</strong> Raupen sicher im Staubbeutel<br />

zurückhalten.<br />

Alternativ lassen sich die Raupen mit<br />

Heißwasser bekämpfen. Sie werden<br />

dabei in ihren Gespinsten „gekocht“,<br />

wodurch auch das Nesselgift unschädlich<br />

gemacht wird. Danach lassen<br />

sich die Tiere ablesen. Auch bei dieser<br />

Methode ist <strong>der</strong> richtige Arbeitsschutz<br />

unabdingbar.<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Rettung vor <strong>der</strong><br />

Raupenplage<br />

Gesperrte Fußwege, Warnschil<strong>der</strong> in den Wäl<strong>der</strong>n: Der Eichenprozessionsspinner<br />

entwickelt sich zu einer enormen Plage. Wer Kontakt mit Haaren <strong>der</strong> Raupen<br />

hat, muss bitter leiden. Ernste Gesundheitsgefahren drohen auch von <strong>der</strong><br />

Herkulespflanze, die sich enorm ausbreitet. Wie die Schädlinge bekämpfen?<br />

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners<br />

stellen eine ernste Gefahr<br />

für Mensch und Tier dar. Die Nesselhaare<br />

können die Haut und die Augen<br />

reizen, Juckreiz, Schwellungen und<br />

Schwindelgefühl auslösen. Die Population<br />

in Mitteleuropa wächst und ist zu einer<br />

Plage geworden. Städte und Gemeinden<br />

suchen Lösungen, um den massenhaften<br />

Befall von Eichen in <strong>der</strong> Stadt, in den Parks<br />

und entlang stark frequentierter Spazierwege<br />

wirksam eindämmen zu können. Die<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dabei: Bei den<br />

Bekämpfungsaktionen dürfen die Mitarbeiter<br />

des Bauhofs keinem Gesundheitsrisiko<br />

ausgesetzt werden, ebenso wenig<br />

Unbeteiligte, die sich in <strong>der</strong> Nähe des Einsatzes<br />

zufällig aufhalten.<br />

Eine praktikable und recht schnelle<br />

Methode, um den Plagegeistern den Garaus<br />

zu machen, ist die Behandlung mit<br />

Heißwasser. Heißwassergeräte, ursprünglich<br />

zur Reinigung von Flächen, Anlagen<br />

und Maschinen konzipiert und später auch<br />

für die thermische Unkrautbeseitigung<br />

weiterentwickelt, bilden nun die „Technikzentrale“<br />

für Bekämpfungseinsätze.<br />

Empas aus den Nie<strong>der</strong>landen etwa, Spezialist<br />

für Spitzgeräte, die im Gartenbau eingesetzt<br />

werden, reagierte schon bald auf<br />

den Bedarf an Lösungen für die effiziente<br />

Beseitigung <strong>der</strong> Eichenprozessionsspinner-Raupen.<br />

Das Unternehmen hält eine<br />

umfassende Palette an Maschinen bereit,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe sich ein Massenbefall eindämmen<br />

lässt. „Wirkmittel“ ist hier Wasser,<br />

das mit einer Temperatur von konstant<br />

99 Grad Celsius mittels einer Lanze ausgebracht<br />

wird.<br />

Die Heißwassermethode wirkt in zwei<br />

Richtungen: Zum einen geht das Eiweiß in<br />

den Körperzellen <strong>der</strong> Raupen ab einer<br />

Temperatur von 50 Grad in den festen Zustand<br />

über, die Tiere erstarren. Zusätzlich<br />

verlieren die Nesselhaare sofort ihre stark<br />

reizende Wirkung.<br />

Gerade wenn solche Einsätze für den<br />

Bauhof noch keine Routine sind und die<br />

notwendigen Geräte neu beschafft werden<br />

sollen, ist es sinnvoll, auf den Rat von Experten<br />

zu hören. Bei Empas ist es zum<br />

Beispiel Theo Höfgen, Vertriebsmanager<br />

Foto: Lienemann/Adobe Stock<br />

Warnung vor Eichenprozessionsspinner-Befall: In manchen Gegenden treten die giftigen Raupen<br />

<strong>der</strong>art massiv auf, dass Kommunen Fußwege sperren müssen.<br />

für den deutschen Markt, <strong>der</strong> fachgerecht<br />

beraten kann, wie die Kommune <strong>der</strong><br />

„Spinnerei“ Herr wird.<br />

Einen an<strong>der</strong>en Weg <strong>der</strong> Bekämpfung –<br />

wie die Heißwassermethode ganz ohne<br />

Chemie – zeigt <strong>der</strong> schwedische Kommunalgerätehersteller<br />

Husqvarna auf. Dessen<br />

Staubsauger S 26 ist nach Angaben des<br />

Unternehmens in letzter Zeit immer häufiger<br />

gegen den Eichenprozessionsspinner<br />

im Einsatz. Diese Lösung setzt voraus,<br />

dass <strong>der</strong> verwendete Sauger „asbesttauglich“<br />

ist, also eingesaugte feinste Fasern<br />

und Härchen nicht wie<strong>der</strong> in die Umwelt<br />

bläst. Genauso sollte das Wechseln <strong>der</strong><br />

Saugbeutel kontaktfrei vonstatten gehen<br />

können, und die Gefahr eines Austretens<br />

<strong>der</strong> Härchen aus den entnommenen Beuteln<br />

muss ausgeschlossen sein. Ein langer<br />

Saugschlauch und kräftige Saugleistung<br />

vorausgesetzt, kann die Entfernung <strong>der</strong><br />

Raupen sicher erfolgen.<br />

Schutzbekleidung ist dennoch vonnöten,<br />

das gilt fürs Saugen wie für die Heißwasserbehandlung.<br />

Denn nicht immer läuft<br />

beim Arbeiten an Stämmen und zwischen<br />

Ästen alles nach Lehrbuch – und <strong>der</strong> direkte<br />

Hautkontakt mit den Raupen ist<br />

ebenso tunlichst zu vermeiden wie das<br />

Einatmen <strong>der</strong> giftigen Härchen.<br />

Nicht nur die Fauna, auch die Flora hält<br />

Plagen bereit. Der Riesenbärenklau ist in<br />

Europa als sogenannter Neophyt, also eine<br />

eingeschleppte Art, eine Bedrohung – für<br />

die heimische Vegetation und den Menschen.<br />

Der Hautkontakt mit <strong>der</strong> Herkulespflanze,<br />

wie <strong>der</strong> Riesenbärenklau allgemein<br />

auch genannt wird, hat üble Folgen.<br />

Sämtliche Teile des Krauts sind giftig, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> klare, wässrige Saft aus dem<br />

Inneren <strong>der</strong> Pflanze, <strong>der</strong> fotosensibilisierende<br />

Substanzen enthält. In Kombination<br />

mit UV-Strahlung verursachen sie schwere<br />

Hautverbrennungen.<br />

Auch für die heimische Pflanzenwelt bedeutet<br />

die Ausbreitung des Riesenbärenklaus<br />

nichts Gutes. Die bis zu vier Meter<br />

hohen Stauden verdrängen Konkurrenten<br />

um Licht und Wasser massiv. An Uferzonen<br />

können Riesenbärenklau-Populationen<br />

zu Erosionsschäden führen, da die<br />

Wurzeln <strong>der</strong> Pflanze keine bodenfestigende<br />

Funktion haben.<br />

ROBOTER „RASIERT“ RIESENBÄRENKLAU<br />

Um die Ausbreitung zu begrenzen, gibt es<br />

verschiedene Ansätze. Manuelle und mechanische<br />

Maßnahmen beinhalten das<br />

Abstechen <strong>der</strong> Wurzel, wodurch die Pflanzen<br />

absterben. Sie können auch ausgegraben<br />

o<strong>der</strong> ihre Blütendolden mit einem<br />

Trimmer o<strong>der</strong> einem Rasenmäher abgeschnitten<br />

werden. Dabei kommt <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

allerdings in direkten Kontakt mit<br />

<strong>der</strong> Pflanze und ist – schützt er sich nicht<br />

durch entsprechende Ausrüstung – einer<br />

hohen gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt.<br />

Gut Abstand vom Riesenbärenklau zu<br />

halten und <strong>der</strong> Technik die Beseitigung zu<br />

überlassen, bietet mehr Sicherheit. Das<br />

Zauberwort lautet hier „Ferngesteuerte<br />

Maschinen“. Solche sind zum Beispiel die<br />

Hochgrasmäher AS 940 Sherpa 4WD RC<br />

und AS 751 RC von AS Motor aus dem<br />

baden-württembergischen Bühlertann.<br />

Der Anwen<strong>der</strong> steht hier sicher weit außerhalb<br />

des Gefahrenbereichs, während<br />

die auch in schwierigem und steilem Gelände<br />

einsetzbaren Mäher die Arbeit erledigen.<br />

Das Mähen beziehungsweise Mulchen<br />

empfiehlt sich überall dort, wo aufgrund<br />

großer Herkulespflanzen-Populationen<br />

das Ausgraben zu aufwändig wäre.<br />

<br />

Wolfram Markus<br />

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Fuhrpark<br />

Raus aus <strong>der</strong> Ecke!<br />

Mit einem strikt ganzheitlich orientierten Management könnten kommunale<br />

Fuhrparks ihre Kosten nachhaltig senken. Das bedeutet, sämtliche Kosten zu<br />

Instandhaltung, Treibstoff, Service, Versicherungen o<strong>der</strong> Betriebsleistungen<br />

zentral zu erfassen und als strategische Planungsbasis zu nutzen.<br />

Inspektion: Experten for<strong>der</strong>n für Kommunen<br />

ein zentrales Fuhrpark- und<br />

Mobilitätsmanagement, bei dem die<br />

Steuerung <strong>der</strong> verschiedenen Prozesse<br />

in einer Hand liegt.<br />

DER AUTOR<br />

Manfred Godek, Monheim, ist freier<br />

Journalist (godek@t-online.de)<br />

Kommunale Fuhrparks gelten schon<br />

seit Langem als Kostentreiber. Ins<br />

Visier <strong>der</strong> Landesrechnungshöfe<br />

geraten neben versäumten Wartungen und<br />

daraus resultierenden Schäden und Fahrzeugausfällen<br />

auch ungünstige Full-Service-Leasing-Modelle.<br />

Vermisst werden<br />

darüber hinaus ein systematisches Fahrzeugcontrolling,<br />

ein darauf aufsetzendes<br />

Instandhaltungsmanagement und eine<br />

daraus abgeleitete Beschaffungsplanung.<br />

„Das Grundprinzip <strong>der</strong> Total Cost of Ownership<br />

(TCO), sämtliche Prozesse und<br />

<strong>der</strong>en finanzielle Auswirkungen als strategische<br />

Planungsbasis zu erfassen, scheitert<br />

bereits an den dezentralen Organisationsstrukturen“,<br />

so Majk Strika, Geschäftsführer<br />

von ARI Fleet Germany, einer auf gemischte<br />

Flotten aus Pkw, Nutz- und Son<strong>der</strong>fahrzeugen<br />

spezialisierten Fuhrparkmanagement-Gesellschaft.<br />

Dieter Grün, Vorsitzen<strong>der</strong> des Fachkreises<br />

Kommunales Fuhrparkmanagement<br />

Foto: Goodluz/Adobe Stock<br />

und Mobilitätsmanager <strong>der</strong> Stadt Heidelberg<br />

(Baden-Württemberg), weiß, welche<br />

Frage bei Fuhrparkverantwortlichen am<br />

meisten brennt: „Ist <strong>der</strong> Fuhrpark überhaupt<br />

etabliert, ist er in einer Linienfunktion<br />

positioniert o<strong>der</strong> ist er nur ein kleines<br />

Anhängsel irgendwo in einer Ecke?“ Auf<br />

Fachtagungen werden regelmäßig Ursachen<br />

ineffizienten Managements beklagt,<br />

vor allem die Zerglie<strong>der</strong>ung in verschiedene<br />

Fachbereiche.<br />

Die Experten for<strong>der</strong>n ein zentrales Fuhrpark-<br />

und Mobilitätsmanagement nach<br />

industriellem Vorbild, bei dem die Steuerung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Prozesse in einer<br />

Hand liegt. Damit untrennbar verknüpft<br />

ist ein übergreifendes Berichtswesen. Die<br />

vielen Stammdaten und Informationen zu<br />

Instandhaltungskosten, Treibstoffkosten,<br />

Versicherungen o<strong>der</strong> Betriebsleistungen<br />

sind zwar verfügbar, aber oft an verschiedenen<br />

Orten abgelegt. Sie müssen zentral<br />

erfasst und aufbereitet werden. Majk<br />

Strika: „Ein solches Monitoring und Reporting<br />

identifiziert zum Beispiel Fahrzeuge<br />

und Maschinen, die von Kennzahlen abweichen.<br />

Daraus lassen sich Entscheidungen<br />

über Ersatzbeschaffungen und organisatorische<br />

Maßnahmen zur Beseitigung<br />

von Kostenausreißern ableiten, Auslastungen<br />

verbessern o<strong>der</strong> die Ursachen hoher<br />

Schadenswerte bekämpfen.“<br />

Bei <strong>der</strong> Reorganisation bedarf es mangels<br />

eigener Erfahrung einer externen Unterstützung.<br />

Laut Matthias Droste, geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft<br />

für Kostenmanagement<br />

Expense Reduction Analysts, kann ab einer<br />

Fuhrparkgröße von 100 Fahrzeugen ein<br />

Outsourcing in Betracht gezogen werden.<br />

Fuhrparkmanagement-Dienstleiter bieten<br />

standardisierte Prozesse in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

bis hin zur technischen Betreuung <strong>der</strong><br />

Fahrzeuge in Vertragswerkstätten.<br />

<br />

Manfred Godek<br />

Foto: Gebr. Sträb GmbH & Co<br />

Mit dem Wurzelpfahl FERRADIX® lassen sich Poller (Abb. li.) o<strong>der</strong> auch Sichtschutzzäune (Abb. re.) ohne Beton befestigen.<br />

CO 2 -Emissionen reduzieren – Durch Verzicht auf Beton<br />

Elektromobilität, Carsharing, Dieselfahrverbote … Verschiedenste Branchen erarbeiten Lösungen<br />

für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit <strong>der</strong> Natur und ergreifen Maßnahmen, um<br />

CO 2 -Emissionen zu verringern. Der Wurzelpfahl FERRADIX® bietet die Möglichkeit einer<br />

betonfreien und somit umweltfreundlichen Fixierung von Pollern, Schil<strong>der</strong>n und Gelän<strong>der</strong>n.<br />

Die Produktion von Beton ist für ca. 6–9 % aller<br />

menschengemachten CO 2 -Emissionen verantwortlich<br />

(Quelle: Wikipedia), weiter führt die<br />

enorme Betonproduktion zu einer Verknappung<br />

<strong>der</strong> wichtigen Ressource Sand. Heute werden<br />

zur Befestigung von Straßenschil<strong>der</strong>n, Zäunen,<br />

Stadtmobiliar und Ähnlichem noch immer große<br />

Mengen Beton im Boden versenkt. Unter <strong>der</strong><br />

Zielstellung, überall dort wo es möglich ist, auf<br />

den Einsatz von Beton zu verzichten, sind immer<br />

mehr Städte und Gemeinden an alternativen<br />

Lösungen zur Befestigung von Straßenschil<strong>der</strong>n<br />

und dgl. interessiert.<br />

Der Wurzelpfahl FERRADIX® bietet die Möglichkeit<br />

einer betonfreien, und somit umweltfreundlichen<br />

Fixierung von Pollern, Schil<strong>der</strong>n,<br />

Gelän<strong>der</strong>n usw. Der Vorteil dieser innovativen<br />

Methode kommt, neben dem grundsätzlichen<br />

Verzicht auf Beton, insbeson<strong>der</strong>e in folgenden<br />

Phasen zum Tragen:<br />

1) Montage: Der Transport von Betonsäcken und<br />

Wasser zum Montageort entfällt. Da kein Beton<br />

trocknen muss, kann das Objekt unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> Installation des Fundaments aufgestellt<br />

werden, somit erübrigt sich eine erneute<br />

Anfahrt zur Baustelle.<br />

2) Objekt ist aufgestellt: Bei einem starren<br />

Betonfundament muss bei Beschädigung das<br />

komplette Fundament mühsam ausgegraben<br />

werden, bevor erneut Beton in <strong>der</strong> Erde versenkt<br />

wird. Das Wechselfundament ermöglicht den<br />

minutenschnellen Austausch des Objekts, ohne<br />

Austausch des Fundaments.<br />

3) Nach Ende des Produktlebenszyklus müssen<br />

Betonfundamente kostenintensiv entsorgt werden.<br />

Fundament und Metallbestandteile sind zu<br />

trennen, da sonst Son<strong>der</strong>müll entsteht. Der Wurzelpfahl<br />

FERRADIX® besteht aus Stahl, ist mehrfach<br />

wie<strong>der</strong>verwendbar und kann zu 100 %<br />

recycelt werden.<br />

Bis zu 50 % Kostensenkung<br />

Bundesgartenschau Heilbronn <strong>2019</strong><br />

Der Wurzelpfahl FERRADIX® ist für Naturböden,<br />

Asphalt und Beton/Pflaster gleichermaßen geeignet<br />

und in 10–30 Minuten installiert. Durch<br />

diese enorme Zeitersparnis und den Verzicht auf<br />

Beton lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Verfahren bis zu 50 % <strong>der</strong> Kosten einsparen.<br />

Dabei wird durch das maschinelle Verarbeiten<br />

<strong>der</strong> Arbeitskomfort für den Anwen<strong>der</strong> deutlich<br />

erhöht, Löcher graben ist nicht mehr notwendig.<br />

Neben dauerhafter Befestigung bietet<br />

das System die Möglichkeit <strong>der</strong> Rückbaubarkeit<br />

und Wie<strong>der</strong>verwendbarkeit für weitere Projekte,<br />

beson<strong>der</strong>s geschätzt im Bereich des Gartenund<br />

Landschaftsbaus:<br />

„Auf <strong>der</strong> Bundesgartenschau <strong>2019</strong> haben<br />

wir mit Ferradix unsere Sichtschutzzäune und<br />

Sonnensegel befestigt. Die betonfreie Montage<br />

hat extrem viel Zeit und Geld gespart, außerdem<br />

können wir die Fundamente nach <strong>der</strong> Show<br />

einfach wie<strong>der</strong> rausziehen und an<strong>der</strong>norts wie<strong>der</strong>verwenden<br />

– ein wirklich tolles System! Insgesamt<br />

haben wir auf <strong>der</strong> BUGA in Heilbronn ca.<br />

450 Wurzelpfähle verbaut!“, so Daniel Friedrich,<br />

Geschäftsführer hms easy stretch GmbH.<br />

Der Wurzelpfahl FERRADIX® wird in Wendlingen<br />

produziert und europaweit vermarktet.<br />

Gebr. Sträb GmbH & Co. KG<br />

Behrstraße 53<br />

73240 Wendlingen<br />

Tel. 0 70 24/94 10–0<br />

info@ferradix.de<br />

www.ferradix.de<br />

66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Hangschlepper<br />

Prämiert<br />

Gold vom VDMA für den Grip4-70<br />

von Sauerburger. Mit dem neuen<br />

Hangschlepper setzt <strong>der</strong> bekannte<br />

Traktorenhersteller vom Kaiserstuhl<br />

Maßstäbe in Sachen Übersicht und<br />

Handhabung.<br />

Eine Innovation, die dem Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) eine Goldmedaille wert<br />

war, hat <strong>der</strong> Landmaschinen- und Traktorenhersteller<br />

Sauerburger aus dem badischen<br />

Wasenweiler zur Demopark <strong>2019</strong><br />

vorgestellt. Der allradgetriebene Hangschlepper<br />

Grip4-70 weist viele Verbesserungen<br />

im Vergleich zu den bisherigen<br />

Fahrzeugtypen am Markt auf. Hervorzuheben<br />

sind die einfache Zugänglichkeit<br />

zur Kabine von <strong>der</strong> linken Fahrzeugseite<br />

Vebeg auf <strong>der</strong> „Kommunale“: Gebrauchtgüter<br />

<strong>der</strong> Gemeinde werden zu Geld.<br />

Hohe Erlöse erzielen<br />

Zur „Kommunale“ (16./17. Oktober, Nürnberg;<br />

Halle 9, Stand 533) präsentiert die<br />

bundeseigene Verwertungsgesellschaft<br />

Vebeg ihre digitale Veräußerungsplattform.<br />

Über diese können Kommunen alte Fahrzeuge<br />

und ausgemusterte Materialbestände<br />

versteigern. Das verdeckte Bieterverfahren<br />

verspricht dabei hohe Erlöse.<br />

Die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Transparenz werden erfüllt.<br />

www.vebeg-kommunal.de<br />

Foto: Vebeg<br />

Grip4-70 mit zentral integrierter Kabine: Gute Übersicht für den Fahrer sowie viel Leistung von Hydraulik<br />

und Zapfwellen für die verschiedensten Anbaugeräte prägen den Schlepper.<br />

aus und die sehr gute Übersicht. Die Kabine<br />

ist vibrationsgedämpft, hat eine Panorama-Frontscheibe<br />

sowie aufschiebbare<br />

Seitenfenster. Der Bediener arbeitet von<br />

einem Komfortfahrersitz aus.<br />

Der 4-Zylin<strong>der</strong>-Turbo-Motor von Kohler<br />

leistet 74 PS, liefert 300 Nm nach ECE R<br />

24 bei 1500 U/min und erfüllt die Abgasnorm<br />

Stufe V. Die Anordnung hinter <strong>der</strong><br />

Kabine erweist sich als ideal für die Gewichtsverteilung<br />

auf die Rä<strong>der</strong> beim Einsatz<br />

von Frontanbaugeräten.<br />

Mit dem stufenlosen Getriebe sind Geschwindigkeiten<br />

von 0 bis 20 km/h (Gelände)<br />

beziehungsweise 0 bis 40 km/h<br />

(Straße) möglich. Gehörig Kraft für Anbaugeräte<br />

liefern Front- und Heckhydraulik<br />

(1300 bzw. 1200 daN) sowie Front- und<br />

Heckzapfwelle. Für die Grip4-Reihe gibt es<br />

eigene Mulchgeräte, die Traktoren arbeiten<br />

aber auch mit marktüblichen Maschinen.<br />

www.sauerburger.de<br />

Ruckzuck ist das Schild aufgestellt<br />

Für das Aufstellen von Straßenschil<strong>der</strong>n<br />

und Pollern Löcher graben, Beton mischen<br />

und am Ende Abraum entsorgen – <strong>der</strong>art<br />

aufwändig muss es nicht sein. Denn mit<br />

dem Wurzelpfahl Ferradix <strong>der</strong> Firma Gebr.<br />

Sträb aus Wendlingen am Neckar lassen<br />

sich Schil<strong>der</strong> und Absperrelemente in wenigen<br />

Minuten befestigen, und zwar in<br />

allen üblichen Böden.<br />

Der Bodendübel wird mittels Maschinenkraft<br />

eingerammt, nachdem die Oberfläche<br />

mit speziellen Werkzeugen minimal<br />

geöffnet wurde. Einschließlich Aufstellen<br />

des Schildes dauert abhängig vom Boden<br />

<strong>der</strong> komplette Vorgang zwischen 10 und<br />

30 Minuten. Das bedeutet einen Kostenvorteil<br />

von bis zu 50 Prozent gegenüber<br />

herkömmlichen Methoden.<br />

Die Dübelmethode erreicht eine hohe<br />

Stabilität. Bezüglich <strong>der</strong> passiven Sicherheit<br />

hat die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(Bast) dem Wurzelpfahl seine Eignung<br />

als Pfostenfundament attestiert.<br />

Sollte ein Straßenschild einmal beschädigt<br />

werden, ist das kein Problem: Mit dem<br />

Schnellwechselsystem kann <strong>der</strong> Pfosten in<br />

weniger als fünf Minuten ausgetauscht<br />

werden.<br />

Der Wurzelpfahl ist in verschiedenen<br />

Abmessungen, rund und auch eckig erhältlich.<br />

Mit ihm lassen sich auch Parkbänke,<br />

Zäune o<strong>der</strong> Gelän<strong>der</strong> befestigen.<br />

Der Hersteller stellt aus auf <strong>der</strong> Kommtec<br />

live in Offenburg (12./13. September;<br />

Halle 1 A, Stand 9) sowie auf <strong>der</strong> Kommunale<br />

in Nürnberg (16./17. Oktober, Halle<br />

8, Stand 415).<br />

www.ferradix.de<br />

Schnell montiert: Mit dem Ferradix-Dübel ist<br />

das Aufstellen von Schil<strong>der</strong>n ganz einfach.<br />

68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Sauerburger<br />

Foto: Gebr. Sträb<br />

Foto: Fiedler<br />

Solesprühanlage FSSAZ von Fiedler: Kompaktes<br />

Gerät mit Zapfwellenantrieb.<br />

Sprühen mit dem Z<br />

Fiedler aus Schmölln-Putzkau ergänzt die<br />

Produktreihe <strong>der</strong> Solesprühanlagen FSSA<br />

um eine weitere Konfiguration. FSSAZ<br />

nennt sich diese. Das „Z“ steht für die neue<br />

Antriebsart <strong>der</strong> Zapfwellenpumpe. Die Antriebserweiterung<br />

trägt <strong>der</strong> gestiegenen<br />

Nachfrage von neuen Trägerfahrzeugen<br />

Rechnung. Die nun realisierte kompakte<br />

Bauweise (650 mm) geht dabei keine Kompromisse<br />

ein, die bewährten Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> FSSA-Baureihe bleiben erhalten.<br />

Die Tanks bestehen aus modular aufgebauten<br />

PE-Einheiten und sind schlagfest,<br />

UV-beständig sowie chemikalienbeständig.<br />

Sie lassen sich je nach Fahrzeugbreite<br />

individuell anpassen. Somit wird für jedes<br />

Grundfahrzeug die optimale Zuladung erreicht.<br />

Die Anlagen sind in <strong>der</strong> Größe 275<br />

bis 2200 Liter Solezuladung lieferbar.<br />

Die komplette Steuerung erfolgt über<br />

die Fiedler Multimatic Control (FMC) mit<br />

einem anwen<strong>der</strong>freundlichen Farbdisplay<br />

serienmäßig. Es können Mindestmengen<br />

von 5 Milliliter pro Quadratmeter auch bei<br />

geringen Fahrgeschwindigkeiten punktgenau<br />

ausgebracht werden. Die Sprühbreite<br />

lässt sich neben <strong>der</strong> Fahrzeuggrundbreite<br />

rechts und links um jeweils bis zu 1,5 Meter<br />

per Knopfdruck erweitern.<br />

Die FSSAZ-Baureihe ist optional mit voller<br />

Wegeabhängigkeit mittels GPS verfügbar.<br />

Des Weiteren gibt es optional eine<br />

Weitwurfdüse (z. B. für Bushaltestellen),<br />

LED-Warnblitzleuchten, Schneeschaufel<br />

und -besen, Füllstandsanzeige in Echtzeit<br />

mit integrierter Reichweitenanzeige sowie<br />

eine Auswertung <strong>der</strong> gefahrenen Strecken<br />

und ausgebrachten Mengen mittels GPS.<br />

www.fiedler-maschinenbau.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Mobile Breitrampe<br />

Öffentliche Einrichtungen sind zunehmend<br />

damit konfrontiert, Barrierefreiheit<br />

zu ermöglichen – auch in älteren Gebäuden,<br />

die selten unter diesen Gesichtspunkten<br />

gebaut wurden. Mit <strong>der</strong> neuen Rollstuhlrampe<br />

AOL-RM <strong>der</strong> Firma Altec lassen<br />

sich Treppen und hohe Absätze gut<br />

überbrücken. Die Rampe kann aufgrund<br />

ihres rollbaren Unterbaus sehr einfach zur<br />

Einsatzstelle gefahren werden, wobei<br />

klappbare Rampenteile eine kompakte<br />

Transportgröße sicherstellen. In Ruhestellung<br />

werden die Rampenteile vor unbeabsichtigtem<br />

Herunterklappen gesichert. Für<br />

die hohe Rutschsicherheit (R12) sorgt die<br />

Erleben Sie Hako live!<br />

24.- 27. <strong>09</strong>. <strong>2019</strong><br />

Halle 1.2 / Stand 200-200c<br />

Messe Berlin<br />

19-0322-CM1650-JP-D<br />

Foto: Altec<br />

Reinigungstechnik · Kommunaltechnik<br />

Äußerst zweckmäßig: Mit <strong>der</strong> mobilen Rampe<br />

von Altec sind Treppen keine Barrieren mehr.<br />

Stanzung auf <strong>der</strong> Fahrfläche. Die Rampe<br />

hat eine Breite von 800 Millimeter und ist<br />

in verschiedenen Längen erhältlich.<br />

www.altec.de<br />

Leistung auf ganzer Strecke<br />

Citymaster 1650 – mehr Möglichkeiten von Anfang an<br />

Ob Kehren, Nassreinigung o<strong>der</strong> Wildkrautbeseitigung, ob weite Plätze, enge Straßen<br />

o<strong>der</strong> unterschiedliche Beläge: Der neue Citymaster 1650 steht für Einsatzvielfalt in<br />

<strong>der</strong> Kommunaltechnik. Mit mehr Ausstattung, mehr Komfort und mehr Funktionen –<br />

individuell konfi guriert nach Einsatzzweck und Ihren Bedürfnissen. Dazu passend:<br />

attraktive Finanzierungs- und Beschaffungsoptionen wie kurzfristige Miete o<strong>der</strong> Leasing.<br />

Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten! Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse.<br />

Basis-Geräteträger<br />

Rasenpfl ege<br />

Kehren<br />

Mehr Infos unter www.hako.com/citymaster<br />

Erteilt für das maschinenkonzept aus<br />

Gesamt-<br />

Arbeitsplatz, Fahrwerk und<br />

Schnellwechselsystem.<br />

www.agr-ev.de<br />

Winterdienst<br />

69


Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Wegweiser: Gewerbe und Industrie emittieren Lärm. Allen daraus entstehende Konflikte, zum Beispiel durch das Heranrücken eines neuen Wohngebietes,<br />

zu vermeiden, ist eine offene Kommunikation mit allen Betroffenen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Stadtplanung<br />

Beim Thema Lärm nicht ruhig sein<br />

Eine ruhige Umgebung bedeutet Lebensqualität, die trotz hoher Siedlungsdichten<br />

erhalten werden sollte. Deshalb existieren in Deutschland umfangreiche<br />

Regularien zum Lärmschutz. Sie zielgerichtet anzuwenden, muss bei allen<br />

kommunalen Entwicklungen im Fokus stehen.<br />

Die großen regionalen Unterschiede<br />

im Hinblick auf Lärmeinwirkungen<br />

können durch die in Deutschland<br />

in <strong>der</strong> Regel bundesweit geltenden<br />

Standards zum Lärmschutz nicht adäquat<br />

berücksichtigt werden. In ruhiger ländlicher<br />

Umgebung werden bereits solche<br />

Lärmpegel als erheblich belästigend empfunden,<br />

die in einer Großstadt nicht einmal<br />

wahrgenommen würden. Es kommt<br />

deshalb auf den Einzelfall an. Kommunen<br />

und Behörden haben beim Thema Lärm<br />

einen Abwägungs- und Ermessensspielraum,<br />

den sie nutzen sollten.<br />

Lärm hat ein hohes Konfliktpotenzial.<br />

Ist ein Lärmkonflikt entstanden, kann er<br />

nicht o<strong>der</strong> zumindest nur mit hohem Aufwand<br />

gelöst werden. Aus diesen Gründen<br />

gilt für Planungsprozesse: Beim Thema<br />

Lärm nicht ruhig sein.<br />

Allen Konflikten um Lärm liegt eine Interessenkollision<br />

zugrunde. Dabei steht<br />

dem Schutzanspruch des Wohnens, insbeson<strong>der</strong>e<br />

dem Schutz <strong>der</strong> Nachtruhe, das<br />

Interesse zum Beispiel an Erhalt und Ausbau<br />

von Verkehrsinfrastruktur, Gewerbe<br />

und Versorgung o<strong>der</strong> am Ausrichten von<br />

Veranstaltungen gegenüber. In <strong>der</strong> Regel<br />

sind in den Kommunen die Hauptlärmquellen<br />

bereits bekannt. Auch Lärmkartierungen<br />

helfen, die Quellen von Lärm zu<br />

erkennen.<br />

Konfliktpotenzial erwächst stets durch<br />

das Zusammentreffen einer Lärmquelle<br />

und eines Immissionsorts, bei dem <strong>der</strong><br />

Lärm ankommt (sog. Akzeptor). Im Falle<br />

eines Umspannwerks in bisheriger Alleinlage<br />

beispielsweise wird es erst mit dem<br />

Heranrücken eines neuen Wohngebietes<br />

zu Konflikten kommen. Dementsprechend<br />

ist das Konfliktpotenzial insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Um- und Neuplanungen beson<strong>der</strong>s hoch.<br />

Planungsprozesse haben meist eine<br />

Vielzahl an Beteiligten: Investoren, Plangeber,<br />

Politik und Verwaltung, Planer und<br />

Fachplaner, Bürger sowie zukünftige Nutzer<br />

beziehungsweise Bewohner. Diese Akteure<br />

sollten in ständigem Austausch miteinan<strong>der</strong><br />

stehen, sodass Konfliktpotenziale<br />

frühzeitig erkannt werden.<br />

Eine offene Kommunikation und Diskussion<br />

<strong>der</strong> möglichen Konflikte sowie die<br />

gezielte Einbeziehung sämtlicher Betroffener<br />

– dazu können neben Bürgern unter<br />

an<strong>der</strong>em auch Gewerbebetriebe und Vereine<br />

zählen – sind notwendig, um die Interessen<br />

aller von <strong>der</strong> Planung Betroffenen<br />

Foto: Bluedesign/Adobe Stock<br />

zu berücksichtigen. Wichtig ist hierbei,<br />

komplexe Inhalte stets verständlich zu vermitteln.<br />

Die Betroffenen müssen eine Vorstellung<br />

davon erhalten, wie sich die Planung<br />

auf die bestehende Nachbarschaft<br />

auswirken wird. Ein Werkzeug hierfür<br />

sind Lärmprognosen, auf <strong>der</strong>en Grundlage<br />

Abwägungsprozesse stattfinden können.<br />

Zur Konfliktbewältigung stehen dem<br />

Plangeber im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

die in Paragraf 9 Abs. 1 Nr. 24 Baugesetzbuch<br />

(BauGB) enthaltenen Möglichkeiten<br />

zur Verfügung. Der Plangeber hat kein<br />

„Erfindungsrecht“ für Festsetzungen, also<br />

kann nur Folgendes festgesetzt werden:<br />

• die von <strong>der</strong> Bebauung freizuhaltenden<br />

Schutzflächen und ihre Nutzung,<br />

• die Flächen für beson<strong>der</strong>e Anlagen und<br />

Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen<br />

Umwelteinwirkungen und sonstigen<br />

Gefahren im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes<br />

(BImSchG),<br />

• die zum Schutz vor solchen Einwirkungen<br />

o<strong>der</strong> zur Vermeidung o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>ung<br />

von Einwirkungen zu treffenden<br />

baulichen und sonstigen technischen<br />

Vorkehrungen.<br />

Über Paragraf 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB können<br />

gemäß Paragraf 1 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 und<br />

Satz 2 <strong>der</strong> Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) für verschiedene Baugebiete im<br />

Bebauungsplan Festsetzungen getroffen<br />

werden, die das jeweilige Gebiet nach <strong>der</strong><br />

Art <strong>der</strong> Betriebe und Anlagen und <strong>der</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen und Eigenschaften<br />

glie<strong>der</strong>n. Die Glie<strong>der</strong>ung kann beispielsweise<br />

mittels Emissionskontingenten<br />

nach DIN 45691 erfolgen, wobei dann<br />

auch die aktuelle Rechtsprechung zu berücksichtigen<br />

ist.<br />

LÄRMSCHUTZ IN DER PRAXIS<br />

Am Beispiel eines neuen Wohngebietes<br />

soll nachfolgend <strong>der</strong> Weg einer kommunalen<br />

Lärmkonfliktlösung skizziert werden.<br />

In einer Gemeinde im Landkreis Rosenheim<br />

(Bayern) sollte bezahlbarer Wohnraum<br />

geschaffen werden. Investor und<br />

Gemeinde waren sich einig, Baurecht über<br />

ein Bebauungsplanverfahren zu schaffen.<br />

Im westlichen Teil des Plangebietes ist ein<br />

Speditionsbetrieb ansässig, dem Konfliktpotenzial<br />

zugemessen wurde. Um das<br />

Unternehmen nicht unzulässig einzuschränken<br />

und gleichzeitig die heranrückende<br />

Wohnbebauung vor den Lärmimmissionen<br />

des Betriebs zu schützen,<br />

wurde das Plangebiet geteilt und ein Parallelverfahren<br />

für zwei Bebauungspläne<br />

durchgeführt. Im westlichen Plangebiet<br />

(Teil B) wurde die Spedition lärmtechnisch<br />

erhoben. Zudem wurde die geplante Entwicklung<br />

des Speditionsbetriebs am<br />

Standort berücksichtigt. In <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

wurden Emissionskontingente nach<br />

DIN 45691 festgesetzt, die ausreichend<br />

sind, um den „Lärmbedarf“ <strong>der</strong> Gewerbenutzung<br />

zu decken.<br />

Im östlichen Plangebiet (Teil A) erfolgte<br />

im Sinne des Trennungsgebotes gemäß<br />

Paragraf 50 BImSchG am Rand des Plangebietes,<br />

in Richtung <strong>der</strong> Lärm emittierenden<br />

Gewerbenutzung, die Festsetzung von<br />

Flächen geringerer Schutzbedürftigkeit<br />

(MI: Mischgebiet, GEe: Gewerbegebiet mit<br />

vorgegebenen Einschränkungen wegen<br />

möglicher Emissionen auf die unmittelbare<br />

Umgebung). Zusätzlich wurde das<br />

Allgemeine Wohngebiet in einigem Abstand<br />

angeordnet. Entlang <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Grundstücksgrenze <strong>der</strong> beiden Bebauungspläne<br />

wurde eine Schallschutzwand<br />

(aktiver Schallschutz) mit<br />

einer Höhe von 3,8 Meter festgesetzt. Zum<br />

Schutz vor den verbleibenden Gewerbelärmimmissionen<br />

wurden bauliche Schallschutzmaßnahmen<br />

festgesetzt. Im konkreten<br />

Fall war dies für Teile <strong>der</strong> Dachgeschosse<br />

im Wohngebiet <strong>der</strong> Ausschluss<br />

von Fenstern, die sich öffnen lassen (passiver<br />

Schallschutz).<br />

Planerisch konnte dadurch ein konfliktfreies<br />

Miteinan<strong>der</strong> geschaffen werden.<br />

Auch Jahre nach Realisierung <strong>der</strong> Wohnnutzungen<br />

gibt es keine Beschwerden über<br />

Lärm. Christian Eulitz / Larissa Ost<br />

DIE AUTOREN<br />

Christian Eulitz (christian.eulitz@mopa.de) ist<br />

Vorstand <strong>der</strong> Möhler + Partner Ingenieure AG in<br />

München, Larissa Ost (larissa.ost@mopa.de)<br />

arbeitet als Projektleiterin im Unternehmen<br />

Unsere<br />

Lärmschutzwände<br />

sorgen für mehr Ruhe!<br />

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Beratung<br />

Konstruktion<br />

Herstellung<br />

Endmontage<br />

70 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Bongard & Lind Noise Protection GmbH & Co. KG<br />

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info@bongard-lind.de · T + 49 6435 90 80 200<br />

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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

bongard-lind.com<br />

71


Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz<br />

LÄRMSCHUTZBAU<br />

Als Folge <strong>der</strong> zunehmenden Verdichtung<br />

von Siedlungsgebieten liegen immer<br />

mehr Wohn- und Arbeitsräume an stark<br />

frequentierten Verkehrswegen. Unser<br />

Fachautor Olaf Issinger erläutert in<br />

seinem Beitrag „Lärmschutzbau an<br />

Straßen im Überblick“ die Möglichkeiten<br />

des aktiven Lärmschutzes wie zum<br />

Beispiel Schutzwände und Wälle und<br />

stellt die verschiedenen Materialien für<br />

Lärmschutzwände vor: Beton,<br />

Leichtmetall, transparente Materialien,<br />

Holz, Gabionenkörbe und begrünbare<br />

Systeme. – www.treffpunkt-kommune.de<br />

> Themen > Umwelt & Verkehr<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Michael Koch, Stuttgart, ist<br />

freier Stadt- und Landschaftsplaner,<br />

Umweltgutachter sowie Honorarprofessor<br />

an <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Kaiserslautern im Fachbereich Raumund<br />

Umweltplanung<br />

(michael.koch@planung-umwelt.de)<br />

Praxis<br />

Wenn’s eng wird<br />

In <strong>der</strong> Bauleitplanung legt die Kommune den Schutz <strong>der</strong> Bewohner vor<br />

Verkehrslärm fest. Dieser Beitrag zeigt am Beispiel eines Bebauungsplans in<br />

Leinfelden-Echterdingen auf, welche immissionsschutzrechtlichen Regelwerke<br />

maßgeblich sind und in welchen Schritten die Planung abläuft.<br />

Bei Planungen in verkehrsbelasteten<br />

Gebieten ist die Frage, wer zuerst<br />

kommt, von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung.<br />

Rückt eine Wohnbebauung an eine<br />

Verkehrstrasse heran, so müssen die strengeren<br />

Orientierungswerte <strong>der</strong> DIN 18005<br />

berücksichtigt werden. Wird eine Verkehrstrasse<br />

im Nahbereich eines Wohngebietes<br />

gebaut o<strong>der</strong> wesentlich verän<strong>der</strong>t, so sind<br />

die Richtwerte <strong>der</strong> 16. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

(BImSchV) zu beachten.<br />

Sie lassen im Vergleich mit <strong>der</strong> DIN<br />

18005 eine um 4 dB(A) höhere Lärmbelastung<br />

im Wohngebiet zu.<br />

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen<br />

(40 000 Einwohner, Baden-Württemberg)<br />

hat im Jahr 2015 einen Bebauungsplan für<br />

die Aufsiedlung eines Mischgebietes mit<br />

Gemeinbedarfsflächen und die Verlegung<br />

einer Straße aufgestellt. Das Plangebiet<br />

liegt im bisherigen Außenbereich, angrenzend<br />

an ein Gewerbegebiet im Norden.<br />

Das neue Baugebiet „Schelmenäcker“<br />

rückt an die bestehende Bahnstrecke, die<br />

bislang für S-Bahn-Verkehr genutzt wird.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> Bewohner vor Verkehrslärm<br />

sind in <strong>der</strong> Bauleitplanung daher<br />

die vorsorgenden Orientierungswerte<br />

<strong>der</strong> DIN 18005 „Lärmschutz im Städtebau“<br />

(Beiblatt 1) anzuwenden. In <strong>der</strong> DIN-<br />

Norm sind die Orientierungswerte für verschiedene<br />

Nutzungen festgelegt.<br />

Für das geplante Mischgebiet gelten die<br />

Werte 60 dB(A) tags und 50 dB(A) nachts<br />

für den Verkehrslärm (Straße und Schiene).<br />

Für den Lärm aus dem nördlich angrenzenden<br />

Gewerbegebiet gelten die schärferen<br />

Werte nachts von 45 dB(A).<br />

In einem schalltechnischen Gutachten<br />

wurden 69 Immissionsorte an den Grenzen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Baufel<strong>der</strong> festgelegt und<br />

die Lärmimmissionen im Plangebiet für<br />

jede Lärmart und für jedes Stockwerk getrennt<br />

berechnet, Dabei wurden Überschreitungen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Grenzwerte an<br />

den meisten Immissionsorten im Plangebiet<br />

ermittelt. Daher war die Festsetzung<br />

von Lärmschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Festsetzung von Lärmschutzmaßnahmen<br />

kann sich bei einem „Angebotsbebauungsplan“<br />

nicht konkret auf ein<br />

Bauvorhaben beziehen. Daher wurden<br />

Lärmpegelbereiche an den Baugrenzen<br />

ermittelt und dargestellt. Zur Festsetzung<br />

von Lärmpegelbereichen wurden die<br />

Lärm immissionen aus den unterschiedlichen<br />

Lärmquellen nach DIN 41<strong>09</strong> „Schallschutz<br />

im Hochbau“ berechnet. An den<br />

Außengrenzen <strong>der</strong> Baufel<strong>der</strong> wurden die<br />

unterschiedlichen Lärmpegelbereiche fest-<br />

Foto: Planungsbüro Prof. Dr. Michael Koch<br />

Bebauungsplan: Zur Festsetzung von Lärmpegelbereichen – im Kartenausschnitt bezeichnet mit <strong>der</strong> Abkürzung LP (braun und grau markierte Baufel<strong>der</strong>)<br />

– wurden die Lärmimmissionen aus den unterschiedlichen Lärmquellen nach DIN 41<strong>09</strong> „Schallschutz im Hochbau“ berechnet.<br />

gesetzt (LP IV zum Gewerbegebiet und zur<br />

Straße im Norden und Osten, LP III für die<br />

übrigen Baugrenzen).<br />

Da die Bebauung innerhalb <strong>der</strong> festgesetzten<br />

Baufenster in differenzierter Form<br />

erfolgen kann, können auch Lärmverschattungseffekte<br />

auftreten. Das bedeutet,<br />

dass eine Bebauung angrenzend an eine<br />

Lärmquelle die dahinterliegende Bebauung<br />

vor Lärmimmissionen schützen kann.<br />

Daher ist eine Abweichung von den festgesetzten<br />

Lärmpegelbereichen innerhalb<br />

des Plangebiets möglich und zulässig. Im<br />

Zuge des späteren Bauantrages ist <strong>der</strong><br />

Nachweis zu erbringen, dass die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

lärmschützenden Maßnahmen<br />

(Einhaltung <strong>der</strong> Lärmpegelbereiche) eingehalten<br />

werden.<br />

Parallel zur Aufstellung und zum Satzungsbeschluss<br />

des Bebauungsplanes<br />

„Schelmenäcker“ hat die Deutsche Bahn<br />

die Planungen für das Projekt Stuttgart 21<br />

vorangetrieben. Ein erstes Planfeststellungsverfahren<br />

wurde im Jahr 2013 beantragt.<br />

Aufgrund von verschiedenen Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Planungen wurde das erste<br />

Planfeststellungsverfahren abgebrochen<br />

und für einen Teilabschnitt (PFA Abschnitt<br />

1.3b) ein neues Planfeststellungsverfahren<br />

im April 2017 beantragt. Ein weiteres verkehrstechnisches<br />

Projekt ist die Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Stadtbahnlinie U5, die parallel<br />

zur S-Bahnlinie erstellt werden soll. Auch<br />

dieses Projekt muss die Immissionsgrenzwerte<br />

<strong>der</strong> 16. BImSchV einhalten. Bei <strong>der</strong><br />

Genehmigung <strong>der</strong> Verkehrsprojekte müssen<br />

die im Bebauungsplan festgesetzten<br />

Gebietskategorien (Mischgebiet, Gemeinbedarfsflächen<br />

für soziale Einrichtungen)<br />

beachtet werden. Allerdings müssen bei<br />

<strong>der</strong> Genehmigung von Verkehrsprojekten<br />

(Neubau o<strong>der</strong> erhebliche Än<strong>der</strong>ung) nur<br />

die um 4 dB(A) höheren Lärmimmissionsgrenzwerte<br />

<strong>der</strong> 16. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

(BImSchV) eingehalten<br />

werden.<br />

Nach <strong>der</strong> Durchführung eines städtebaulichen<br />

Wettbewerbs für das Quartier<br />

stehen <strong>der</strong>zeit Än<strong>der</strong>ungen im Bebauungsplan<br />

an. Dabei müssen aber wie<strong>der</strong> die<br />

niedrigeren Werte <strong>der</strong> DIN 18005 beachtet<br />

werden, was unter Umständen zu zusätzlichen<br />

Lärmschutzmaßnahmen führen<br />

kann.<br />

Michael Koch<br />

KOHLHAUER<br />

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Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Praxis<br />

Lärmschutzbau<br />

Investition in Lebensqualität<br />

Transparente Wand<br />

In Hamburg-Eidelstedt rückt die Wohnbebauung an die Autobahn 23 heran.<br />

Den erfor<strong>der</strong>lichen Lärmschutz <strong>der</strong> Anwohner bieten hochabsorbierende<br />

Elemente. Die neuen Wände werden optisch an die Umgebung angepasst.<br />

Lärmschutzbau in Hamburg-Eidelstedt: Die neue Wand setzt sich aus Stahlbetonfertigteilen zusammen,<br />

die von Stahlpfosten gehalten werden.<br />

Seit Jahren wird in Deutschland in den<br />

Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur investiert.<br />

Gleichzeitig wird vor allem in den<br />

Städten mehr Wohnraum benötigt. Straßen<br />

und Wohnraum rücken dadurch näher zusammen,<br />

was nicht nur Vorteile mit sich<br />

bringt. In diesem Zusammenhang spielt<br />

Lärmschutz eine wichtige Rolle, denn Straßen-<br />

und Bahnlärm beeinträchtigen die<br />

Lebens- und Wohnqualität <strong>der</strong> Anwohner.<br />

Damit beschäftigt sich zurzeit auch die<br />

Stadt Hamburg, die ein neues Wohngebiet<br />

in Eidelstedt mit rund 850 Wohnungen<br />

nahe <strong>der</strong> Autobahn A 23 baut. Gemeinsam<br />

mit dem Westerwäl<strong>der</strong> Unternehmen Bongard<br />

& Lind Noise Protection und weiteren<br />

Subunternehmen soll dort umfangreicher<br />

Lärmschutz entstehen. Die Behörde für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg<br />

stellt als Auftraggeber mehrere Millionen<br />

Euro für das Projekt bereit.<br />

Seit März <strong>2019</strong> laufen bei Bongard &<br />

Lind die Planungen für das Großprojekt.<br />

Der Auftrag beinhaltet den Neubau einer<br />

Foto: Bongard & Lind<br />

sieben Meter hohen und 371 Meter langen<br />

Lärmschutzwand parallel zum Fahrbahnrand<br />

<strong>der</strong> Autobahn sowie den Ersatzneubau<br />

einer acht Meter hohen und 474 Meter<br />

langen Lärmschutzwand, in die eine<br />

30 Meter lange Lärmschutzwandbrücke<br />

als Stahlkonstruktion integriert ist. Die<br />

bisherige Lärmschutzwand mit reflektieren<strong>der</strong><br />

Wirkung wird durch eine neue,<br />

hochabsorbierende Wand ersetzt.<br />

Die neu zu bauende Lärmschutzwand<br />

setzt sich aus Stahlbetonfertigteilen zusammen,<br />

die von Stahlpfosten gehalten<br />

werden. Die Pfosten werden auf Ortbetonbohrpfählen<br />

tief gegründet. Zur Straße hin<br />

werden die Wandelemente mit einer Vorsatzschale<br />

aus Leichtbeton verkleidet, die<br />

hochabsorbierend ist und aufgrund ihrer<br />

Trapezform gleichzeitig als gestalterisches<br />

Element dient. Zur Anwohnerseite hin<br />

wird eine glatte Oberfläche aus Beton<br />

montiert, in <strong>der</strong> Farbe Schilfgrün, mit horizontalen<br />

Raum- und Scheinfugen. Die<br />

Wandelemente entsprechen, wie gefor<strong>der</strong>t,<br />

<strong>der</strong> Dämmklasse B 3 und <strong>der</strong> Absorptionsgruppe<br />

A 3, sodass sie den Schall<br />

effektiv zurückhalten und abdämpfen.<br />

Die Lärmschutzwand als Ersatzneubau<br />

wird aus Aluminium-Wandelementen gefertigt<br />

und damit optisch an die Lärmschutzwand<br />

<strong>der</strong> A 7 angeglichen. Auch<br />

hier werden die Wandelemente von Stahlpfosten<br />

gehalten, die auf Ortbetonbohrpfählen<br />

tief gegründet sind. Im Inneren <strong>der</strong><br />

Aluminium-Wandelemente befindet sich<br />

eine Schallabsorptionsmatte.<br />

ZUSÄTZLICHE LÄRMSCHUTZBRÜCKE<br />

In Anlehnung an die benachbarte Lärmschutzwand<br />

<strong>der</strong> A 7 erhalten die großflächigen<br />

Lärmschutzelemente straßenseitig<br />

eine horizontale Sinuswellenstruktur mit<br />

Lochung. Zur Anwohnerseite hin weisen<br />

die Wandelemente bis auf die Raumfugen<br />

eine gleichmäßige, glatte Struktur auf.<br />

Auch die Farbgebung wird mit den<br />

RAL-Farbtönen Weißaluminium und Graualuminium<br />

an die benachbarte Lärmschutzwand<br />

angepasst.<br />

Wegen eines Tunnelbauwerks auf <strong>der</strong><br />

Strecke konstruiert Bongard & Lind zusätzlich<br />

eine Lärmschutzbrücke aus Stahl.<br />

Diese ist als Einfeldbauwerk mit zusätzlichen<br />

Kragarmen an den Enden geplant. Sie<br />

wird vor sowie hinter dem Tunnel auf je<br />

einem Großbohrpfahl mit einer Stützweite<br />

von 26 Metern tiefgegründet.<br />

Mit den ersten Vorbereitungen auf <strong>der</strong><br />

Baustelle begann das Lärmschutzbauunternehmen<br />

Anfang April. Die Erd- und<br />

Tiefbauarbeiten inklusive Pfahlgründung<br />

wurden Ende Juli abgeschlossen, sodass<br />

nun die Betonsockel und die Wandelemente<br />

gesetzt werden können. Bis November<br />

<strong>2019</strong> sollen die Baumaßnahmen umgesetzt<br />

sein. Die Lärmschutzwände sind<br />

so konstruiert, dass sie acht bis elf Dezibel<br />

absorbieren und eine Schalldämmfähigkeit<br />

von mindestens 25 Dezibel besitzen. Mit<br />

dem Einbau dieser neuen Wände wird <strong>der</strong><br />

Straßenlärm beträchtlich reduziert und<br />

damit eine höhere Lebensqualität für die<br />

Anwohner <strong>der</strong> A 23 herbeigeführt. Red.<br />

Lärmschutzwand auf <strong>der</strong> Talbrücke Heidingsfeld:<br />

R. Kohlhauer lieferte 600 Acrylglaselemente<br />

in unterschiedlichen Formaten.<br />

Lärmschutz durch<br />

Verkehrsberuhigung<br />

LED-Geschwindigkeitsdisplays eignen sich<br />

zur Verkehrsberuhigung zum Beispiel auf<br />

Schulwegen, Ortseingängen, innerorts<br />

o<strong>der</strong> im Umfeld von Kin<strong>der</strong>gärten und sozialen<br />

Einrichtungen. Damit leisten die<br />

elektronischen Tempomesser auch einen<br />

Beitrag zum Lärmschutz <strong>der</strong> Anwohner.<br />

Die Geschwindigkeitsdisplays von Via<br />

Traffic Controlling visualisieren die gefahrene<br />

Geschwindigkeit in Echtzeit und warnen<br />

den Fahrer bei Überschreitung <strong>der</strong><br />

zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Der<br />

Hersteller verspricht die schnelle und einfache<br />

Montage seiner Displays, die in unterschiedlichen<br />

Ausführungen verfügbar<br />

sind. Zu den Tempolimit-Anzeigefunktionen<br />

in LED-Technik zählen Farbwechsel,<br />

automatische Helligkeitssteuerung, Blinkfunktion,<br />

Datenerfassung, Datenversand<br />

via E-Mail sowie Bluetooth und<br />

USB-Schnittstelle zum Auslesen <strong>der</strong> Daten.<br />

www.viatraffic.de<br />

Foto: R. Kohlhauer<br />

Die neue Autobahnbrücke bei<br />

Würzburg-Heidingsfeld ist mit flexiblem<br />

Lärmschutz aus Acrylglas<br />

aus gestattet. Insgesamt wurden<br />

1200 Elemente in 600 unterschiedlichen<br />

Formaten verbaut.<br />

Der sechsspurige Ausbau <strong>der</strong> Autobahn<br />

3 bei Würzburg erfor<strong>der</strong>t den<br />

Neubau <strong>der</strong> Talbrücke Heidingsfeld.<br />

Im Vergleich zur alten Brücke wurde<br />

das neue, 630 Meter lange Bauwerk mit<br />

Blick auf eine Reduzierung <strong>der</strong> Lärmbelastung<br />

um mehrere Meter abgesenkt. Im<br />

März 2018 konnte mit <strong>der</strong> Richtungsfahrbahn<br />

Frankfurt <strong>der</strong> erste Teil <strong>der</strong> neuen<br />

Brücke fertiggestellt werden.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> Anwohner vor dem Verkehrslärm<br />

sieht <strong>der</strong> Plan eine weitere Maßnahme<br />

vor. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Firma R. Kohlhauer aus Gaggenau wurde<br />

die neue Brücke in drei Monaten Bauzeit<br />

mit sechs Meter hohen Lärmschutzwänden<br />

ausgestattet. Auf <strong>der</strong> gesamten Länge<br />

wurden über 300 Stahlpfosten und etwa<br />

3000 Quadratmeter Acryl glaselemente verbaut.<br />

Durch die feldweise Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Parameter kamen 1200 Elemente in 600<br />

Formaten zum Einsatz. Um die Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Lärmschutzwände zu verbessern<br />

und die Höhe <strong>der</strong> Wände zu begrenzen,<br />

wurden diese in Richtung Straße gekrümmt.<br />

Die auf <strong>der</strong> Brücke verbauten<br />

transparenten „Scorsa FLEX“-Schallschutzwände<br />

zeichnen sich durch ihr modulares<br />

und flexibles Design aus.<br />

www.kohlhauer.com<br />

Akustikkamera macht Schallquellen sichtbar<br />

Mit einer akustischen Kamera machen die<br />

Experten des technischen Prüfunternehmens<br />

Dekra Lärmquellen sichtbar. Das<br />

Hightech-Messgerät identifiziert geräuschintensive<br />

Bereiche an Maschinen, Gebäuden<br />

o<strong>der</strong> Infrastruktur und schafft so die<br />

Datengrundlage für die Planung von Lärmschutzmaßnahmen.<br />

Wie bei einem Thermografiebild werden<br />

die Bereiche gleicher Lautstärke mit<br />

einer Farbe eingefärbt: von Blau für leise<br />

bis Rot für laut. Eine Digitalkamera bildet<br />

das schallerzeugende Objekt ab. Gleichzeitig<br />

zeichnet eine definierte Anordnung<br />

von 384 Mikrofonen in drei sogenannten<br />

Arrays die emittierten Schallwellen auf.<br />

Eine Software errechnet aus den Laufzeitunterschieden<br />

das Schallfeld und stellt<br />

dieses als farbige Schallkarte sofort dar.<br />

Die Aufbauzeit für die Kamera beträgt<br />

rund 20 Minuten. Sie ermöglicht ein direktes<br />

Feedback über die lautesten Bereiche<br />

im Bildausschnitt. Die Einsatzzeit im Akkubetrieb<br />

beträgt bis zu 5,5 Stunden, bei<br />

230-V-Spannungsversorgung ist sie unbegrenzt.<br />

Foto: Dekra<br />

Die akkreditierte Dekra-Lärmmessstelle<br />

unterstützt Industrie und öffentlichen Sektor<br />

mit Dienstleistungen rund um den<br />

Lärmschutz.<br />

www.dekra.de<br />

Schallbild: Die akustische Messtechnik kann<br />

zur optischen Darstellung lärmintensiver Bereiche<br />

eingesetzt werden.<br />

74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

75


TOP Stellenmarkt<br />

TOP Stellenmarkt<br />

Job<br />

Interview<br />

Workshop: Kommunale Arbeitgeber sollten klar zum Ausdruck bringen, dass sie kontinuierliche Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern<br />

erwarten – unabhängig vom Alter <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

Foto: Woodapple/Adobe Stock<br />

gem Lernen entwickeln. In <strong>der</strong> Praxis: Jedes<br />

Jahr ein bis zwei Fortbildungen, das<br />

ist das Minimum! Und die Arbeitgeber,<br />

also die Verwaltungen: Sie sollten klar und<br />

unmissverständlich zum Ausdruck bringen,<br />

dass sie kontinuierliche Weiterbildung<br />

von Führungskräften und Mitarbeitern<br />

erwarten. Sie können auch positive<br />

Anreize für lebenslanges Lernen und persönliche<br />

Weiterentwicklung schaffen. Indem<br />

zum Beispiel nachgewiesene Fortbildungen<br />

als Pluspunkte bei <strong>der</strong> weiteren<br />

Karriere, etwa bei Stellenbesetzungen, in<br />

Rechnung gestellt werden.<br />

Welchen Stellenwert hat Weiterbildung in<br />

<strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

München? Welche Ziele verfolgt sie und wie<br />

erfolgreich sind die Bemühungen rund um<br />

die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern?<br />

Scholer: Aus- und Fortbildung sind bei uns<br />

strategisch ganz oben angesiedelt. Führungskräfte<br />

wie Mitarbeiter können auf ein<br />

umfassendes Angebot direkt zugreifen.<br />

Das sind nicht nur Seminare, son<strong>der</strong>n auch<br />

an<strong>der</strong>e Formate wie die eben schon erwähnte<br />

Kollegiale Beratung und Coaching.<br />

Für neue Führungskräfte gibt es eine verpflichtende,<br />

etwa 15-tägige Führungskräftereihe,<br />

die durchaus dankbar angenommen<br />

wird. Die Kolleginnen und Kollegen<br />

sehen es auch als Zeichen großer Wertschätzung,<br />

dass <strong>der</strong> Arbeitgeber bei uns<br />

so viel in Fortbildung und Personalentwicklung<br />

insgesamt investiert.<br />

Inwieweit kann konsequent betriebene<br />

Weiterbildung in Kommunalverwaltungen<br />

einen Beitrag leisten, die Auswirkungen<br />

des Fachkräftemangels abzumil<strong>der</strong>n?<br />

Scholer: Hier sehe ich zwei Aspekte. Zum<br />

einen gibt es zur Zeit eine ganz große Tendenz<br />

in Unternehmen, bei <strong>der</strong> Suche nach<br />

Fachexpertise nicht immer nur nach außen,<br />

sprich auf den externen Markt, zu<br />

schauen. Der Blick wird zunehmend nach<br />

innen gerichtet, auf die Potenziale, die im<br />

eigenen Unternehmen lei<strong>der</strong> bislang noch<br />

oft vor sich hin schlummern. <br />

<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

ZUR PERSON<br />

Stefan Scholer<br />

leitet<br />

das Aus- und<br />

Fortbildungszentrum<br />

<strong>der</strong><br />

bayerischen<br />

Landeshauptstadt<br />

München.<br />

Außerdem ist er als Autor zu Themen <strong>der</strong><br />

Personalentwicklung tätig<br />

(stefan.scholer@muenchen.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews:<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

„Die Lernbereitschaft muss zur<br />

Grundhaltung werden“<br />

Lebenslanges Lernen wird zum prägenden Element in <strong>der</strong> Arbeitswelt. Was<br />

bedeutet kontinuierliche Fortbildung für Mitarbeiter und Arbeitgeber des öffentlichen<br />

Dienstes? Stefan Scholer, Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums <strong>der</strong><br />

Stadt München, antwortet auf Fragen <strong>der</strong> Redaktion zu diesem Thema.<br />

Herr Scholer, welche Bedeutung hat generell<br />

lebenslanges Lernen für Mitarbeiter in<br />

Kommunalverwaltungen?<br />

Scholer: In einer Zeit bislang nicht bekannter<br />

Beschleunigung und Verän<strong>der</strong>ung nahezu<br />

aller Lebens- und Arbeitsbereiche ist<br />

lebenslanges Lernen nicht nur „wichtig“,<br />

Lernbereitschaft wird zur alles entscheidenden<br />

Kompetenz. Ich bin ganz sicher:<br />

Wer nicht dran bleibt und aus eigenem<br />

Antrieb heraus gerne und engagiert dazulernt,<br />

wird zukünftig sehr schnell abgehängt.<br />

Nicht nur ständige fachliche Weiterqualifizierung<br />

ist wichtig. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

Führungskräfte sollten „Selbstentwicklung“,<br />

also die ständige Weiterentwicklung<br />

ihrer Sozialkompetenzen, als wichtigste<br />

Führungsaufgabe definieren. Ohne<br />

Lernbereitschaft als Grundhaltung wird es<br />

zukünftig nicht mehr funktionieren.<br />

Wie stark ist nach Ihren Erfahrungen die<br />

Bereitschaft des kommunalen Personals,<br />

etwas für die eigene laufende Qualifizierung<br />

zu tun?<br />

Scholer: Nach meinem Erleben ist sie insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei jüngeren Kollegen und in<br />

<strong>der</strong> mittleren Altersgruppe sehr groß. Bei<br />

höheren Semestern stellen wir hingegen<br />

schon eine gewisse Fortbildungsmüdigkeit<br />

bis hin zur Fortbildungsresistenz fest. Das<br />

darf nicht sein. Es geht nicht an, dass Kollegen<br />

jenseits <strong>der</strong> 50 entwe<strong>der</strong> nicht mehr<br />

wollen o<strong>der</strong> sich nicht mehr angesprochen<br />

fühlen. Nicht nur, aber insbeson<strong>der</strong>e um<br />

diese Zielgruppe sollten sich Kommunalverwaltungen<br />

kümmern. Und sie auch in<br />

die Pflicht nehmen!<br />

Was muss <strong>der</strong> einzelne Mitarbeiter selbst<br />

tun, damit er sein Wissen aktuell hält und<br />

vermehrt? Was kann und muss diesbezüglich<br />

<strong>der</strong> Arbeitgeber von seinen Beschäftigten<br />

erwarten?<br />

Scholer: Je<strong>der</strong> Mitarbeiter sollte zuallererst<br />

eine positive Grundhaltung zu lebenslan-<br />

76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

LÄRMSCHUTZ<br />

eine Aufgabe unserer Zeit<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

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Bürgermeister/-in?<br />

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Wir sind eine kleine umtriebige und liebenswerte Stadt zwischen Tradition<br />

und Mo<strong>der</strong>ne. Das Weinfest gehört ebenso zu uns wie das jährliche internationale<br />

Leichtathletik Meeting, eine innovative Wirtschaft ebenso wie ein<br />

interessantes kulturelles Umfeld. Schule bis zum Abitur und ein umfangreiches<br />

Betreuungsangebot mit Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Offenen Ganztagsschulen<br />

beschreiben unsere Bildungslandschaft Eine hohe Lebens- und Wohnqualität<br />

bestimmt unseren Alltag. Rhede liegt im südwestlichen Münsterland<br />

nahe <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Grenze mit attraktiver Entfernung zu den Zentren<br />

von Rhein und Ruhr.<br />

Wir, das sind die Ortvereine SPD Rhede und Bündnis90/ Die Grünen. Für die<br />

Bürgermeisterwahl NRW im September 2020 suchen wir eine Persönlichkeit,<br />

die begeistern kann und sich begeistern lässt!<br />

Sie sind offen und engagiert, zugewandt und aufmerksam. Sie entwickeln<br />

gemeinsam mit uns, was uns am Herzen liegt – unsere Stadt! Die Suche nach<br />

konkreten, vertretbaren und konstruktiven Lösungen bestimmen Ihr<br />

Tageswerk.<br />

Sie gehen den ersten Schritt, schlagen vor, vermitteln und gleichen aus.<br />

Führen können und führen wollen, Menschen mitnehmen, und ihre Potenziale<br />

erkennen und för<strong>der</strong>n muss für Sie selbstverständlich sein. Innovativ und<br />

streitbar in <strong>der</strong> Sache zu sein gehört ebenso dazu, wie die Fähigkeit zum<br />

ehrlichen Dialog.<br />

Sie sind uns willkommen, auch ohne Parteimitgliedschaft! Es erwartet Sie<br />

jede erdenkliche Unterstützung und natürlich die Beantwortung all Ihrer noch<br />

ausstehenden Fragen - offen und selbstverständlich vertraulich.<br />

Wir freuen uns auf Sie, den Kontakt und ein Gespräch mit Ihnen:<br />

Bernd-Josef Beckmann, Vorsitzen<strong>der</strong> SPD-OV Rhede<br />

Tel. 02872-4768, E-Mail: berndjosefbeckmann@web.de<br />

Reinhold Störkmann, Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> Bündnis90/ Die Grünen<br />

Tel. 02872-4654, E-Mail: stoerkmann@web.de<br />

77


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Parlament & Verwaltung<br />

PERSONALMANAGEMENT<br />

9/<strong>2019</strong><br />

Gleichstellung<br />

Son<strong>der</strong>thema<br />

Zwischen Entwicklung<br />

und Stagnation<br />

DER AUTOR<br />

Die öffentliche Verwaltung kann auf das intellektuelle Potenzial von Frauen nicht<br />

verzichten. Gleichwohl bleiben Frauen in Managementpositionen öffentlicher<br />

Unternehmen weiter unterrepräsentiert. Eine Vergleichsstudie hat dazu die<br />

Daten aus knapp 1500 Betrieben ausgewertet.<br />

Edmund Mastiaux ist Geschäftsführer<br />

des Zentrums für Management- und<br />

Personalberatung Edmund Mastiaux &<br />

Partner (ZfM) in Bonn (mastiaux@<br />

zfm-bonn.de)<br />

Junge Managerin: Die kommunalen Unternehmen<br />

sollten geeignete Kandidatinnen<br />

aktiv ansprechen und in den Chef etagen zum<br />

Beispiel vermehrt flexible Arbeitszeitformen<br />

etablieren.<br />

Foto: Mooshny/Adobe Stock<br />

Die Chefetagen öffentlicher Unternehmen<br />

bleiben wie in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

weiterhin eine Männergesellschaft.<br />

Im Top-Management von öffentlichen<br />

Unternehmen auf kommunaler<br />

Ebene besetzen Frauen 19,3 Prozent <strong>der</strong><br />

Positionen und damit nur jede siebte<br />

Stelle. Im Vergleich zum vergangenen Jahr<br />

ist zwar übergreifend ein Anstieg des Frauenanteils<br />

um 1,3 Prozentpunkte festzustellen,<br />

jedoch mit großen Unterschieden bei<br />

den Entwicklungen im deutschlandweiten<br />

Städtevergleich. Dies geht aus <strong>der</strong> Studie<br />

„Repräsentation von Frauen im Top-Management<br />

öffentlicher Unternehmen“ <strong>der</strong><br />

Zeppelin-Universität (ZU) Friedrichshafen<br />

in Kooperation mit <strong>der</strong> Bonner Personalberatung<br />

ZfM hervor. Ausgewertet wurden<br />

Daten zu leitenden Organen in 1463 öffentlichen<br />

Unternehmen, wie zum Beispiel<br />

Stadtwerke o<strong>der</strong> Krankenhäuser.<br />

In <strong>der</strong> Spitzengruppe mit einem Anteil<br />

von über 35 Prozent weiblich besetzten<br />

Top-Managementpositionen liegen unverän<strong>der</strong>t<br />

zum Vorjahr Offenbach am Main<br />

mit 54,5 Prozent und Greifswald mit 40<br />

Prozent. Neu in die Spitzengruppe aufgerückt<br />

sind neben Berlin mit 40,3 Prozent<br />

Brandenburg a. d. Havel mit 36,8 Prozent<br />

und Rostock mit 36,1 Prozent. Auch die<br />

thüringischen Städte Gera, Gotha, Erfurt<br />

und Weimar weisen eine überdurchschnittlich<br />

hohe Repräsentation auf.<br />

Schwach fallen hingegen die Studienergebnisse<br />

bei Braunschweig, Essen, Flensburg,<br />

Kaiserslautern, Ludwigshafen und<br />

Neumünster mit unter fünf Prozent Frauenanteil<br />

aus. Auch große Städte wie München,<br />

Köln o<strong>der</strong> Dortmund liegen teils<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

Insgesamt zeigt die Studie, dass einige<br />

Städte mit einer bereits vergleichsweise<br />

hohen Repräsentation den Anteil von<br />

Frauen in Top-Managementpositionen gezielt<br />

weiterentwickeln. Dagegen ist bei<br />

Städten, die bereits im Vorjahr eine vergleichsweise<br />

geringe Repräsentation vorzuweisen<br />

hatten, teilweise sogar eine<br />

rückläufige Anzahl an weiblichen Top-Führungspositionen<br />

festzustellen.<br />

TALENTE VORURTEILSFREI ANERKENNEN<br />

Die Unterrepräsentation hat mutmaßlich<br />

verschiedene Ursachen und wird durch<br />

verschiedenartig gelagerte Faktoren beeinflusst,<br />

die noch zu untersuchen wären. So<br />

zum Beispiel die Unternehmenskultur und<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion zur Staatsmo<strong>der</strong>nisierung<br />

und zur Zukunftsfähigkeit des öffentlichen<br />

Dienstes können ein integriertes<br />

Personalmanagement und eine integrierte<br />

Gleichstellungsarbeit von Kernverwaltung<br />

und öffentlichen Unternehmen relevante<br />

Entwicklungsbeiträge leisten. In diesem<br />

Sinn sollte die öffentliche Hand geeignete<br />

Kandidatinnen ansprechen und ermutigen,<br />

ihre Managementfähigkeiten in den<br />

entsprechenden Auswahlverfahren unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

Die Arbeitgeber müssen auch attraktiver<br />

werden und in den Chefetagen öffentlicher<br />

Unternehmen etwa vermehrt flexible<br />

Arbeitszeitformen etablieren. Der<br />

Wettbewerb um talentierte Führungskräfte<br />

ist groß. Mit attraktiven New-Work-Angeboten<br />

können öffentliche Unternehmen<br />

auch gegenüber <strong>der</strong> Privatwirtschaft punkten.<br />

Frauen stellen ein unentbehrliches<br />

intellektuelles Potenzial dar. Es ist längst<br />

überfällig, ihre Talente vorurteilsfrei anzuerkennen.<br />

Edmund Mastiaux<br />

Seite 81 Foto: whitenovastudio, nik0.0kin/Adobe Stock<br />

Anbieter und<br />

Produkte für Städte<br />

und Gemeinden<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

INNOVATIV & NACHHALTIG<br />

80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


AUSGEZEICHNET!<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Nachhaltigkeit<br />

Aktiv für lebenswerte Städte<br />

Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe, die durch alle Ressorts <strong>der</strong><br />

Verwaltung und in <strong>der</strong> Stadtgesellschaft gelebt werden sollte. Markus Lewe,<br />

Vizepräsident des Deutschen Städtetages, schil<strong>der</strong>t in seinem Beitrag die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kommunalentwicklung im Zeichen <strong>der</strong> UN-Agenda 2030.<br />

Nachhaltigkeit wird seit vielen Jahren<br />

in den Städten aktiv gelebt, um<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Bürger zu<br />

verbessern. Das gilt nicht erst seit dem<br />

UN-Gipfel in Rio 1992, den zahlreichen<br />

Agenda-21-Prozessen sowie den 17 globalen<br />

Nachhaltigkeitszielen, den SDG (Sustainable<br />

Development Goals), die die<br />

UN-Mitgliedstaaten 2015 verabschiedet<br />

haben. Die Städte und ihre Bürger engagieren<br />

sich für die Umwelt und den Klimaschutz,<br />

den sozialen Zusammenhalt und<br />

die wirtschaftliche Entwicklung. Das zeigen<br />

die vielen erfolgreichen kommunalen<br />

Nachhaltigkeitskonzepte und -prozesse,<br />

<strong>der</strong> Dialog „Nachhaltige Stadt“ beim Rat<br />

Sightseeing: Die Städte wollen attraktive<br />

Wohnorte und Tourismusziele sein. Dafür<br />

verfolgen sie nachhaltige Entwicklunsziele.<br />

für nachhaltige Entwicklung und <strong>der</strong> Deutsche<br />

Nachhaltigkeitspreis für Kommunen.<br />

Die Städte stehen vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Wir müssen vielen Menschen<br />

bezahlbaren Wohnraum in einem gesunden<br />

und attraktiven Umfeld bieten. Wir<br />

wollen, dass die Bürger nachhaltig mobil<br />

sein können. Wir wollen noch eine Schippe<br />

drauflegen, um die anspruchsvollen Klimaziele<br />

zu erreichen. Dabei ist es unser<br />

Anspruch, dass sich die Städte auch auf<br />

Folgen des Klimawandels einstellen. Dazu<br />

gehört <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> Menschen bei Extremwetterereignissen<br />

wie Starkregen, Orkanen<br />

und Hitzetagen. Und nicht zuletzt<br />

wollen wir die vielfältigen Dienstleistungen<br />

unserer Städte und kommunalen Unternehmen<br />

digitalisieren.<br />

Große Priorität liegt inzwischen auch<br />

auf dem Umbau unserer Verkehrssysteme,<br />

nicht nur wegen des Dieselskandals und<br />

dem Engagement für saubere Luft in den<br />

Städten. Der Deutsche Städtetag hat dazu<br />

im Sommer 2018 ein viel beachtetes Positionspapier<br />

vorgelegt. Darin zeigen wir<br />

auf, wie nachhaltige, umweltfreundliche<br />

und klimaschonende Mobilität gestaltet<br />

werden kann. Denn unsere Städte sollen<br />

auch in <strong>der</strong> Zukunft lebenswert bleiben,<br />

weshalb wir den öffentlichen Raum neu<br />

ordnen müssen. Wir brauchen vor allem<br />

mehr attraktive Angebote, um vom Auto<br />

auf die Bahn, den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

o<strong>der</strong> auf Fuß- und Radverkehr<br />

umzusteigen. Zudem investieren<br />

die Städte in emissionsarme Busse und<br />

Bahnen, vernetzen Verkehrsmittel und<br />

bauen die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />

aus.<br />

Für die Trendwende zu nachhaltiger<br />

Mobilität brauchen die Kommunen über<br />

bisherige Programme hinaus eine Investitionsoffensive<br />

von Bund und Län<strong>der</strong>n mit<br />

zusätzlichen Mitteln von 20 Milliarden<br />

Euro für mindestens zehn Jahre, also zwei<br />

Milliarden jährlich. Wir for<strong>der</strong>n zudem<br />

von Bund und Län<strong>der</strong>n ein Gesamtkonzept<br />

für nachhaltige Mobilität.<br />

Trotz <strong>der</strong> beim Wohngipfel im Herbst<br />

2018 ausgerufenen Wohnraumoffensive<br />

und einiger positiver Entscheidungen von<br />

Bund und Län<strong>der</strong>n werden vor allem in<br />

Ballungsräumen und wachsenden Städten<br />

noch immer zu wenige bezahlbare Wohnungen<br />

neu gebaut. Daher praktizieren die<br />

Städte innovative Strategien zur Baulandmobilisierung,<br />

geben Grundstücke nach<br />

Konzept preisreduziert ab o<strong>der</strong> verpflichten<br />

größere Investoren, anteilig bezahlbare<br />

Wohnungen vorzusehen. Sie unterstützen<br />

Nachverdichtungen im Innenbereich und<br />

den sozialen Wohnungsbau.<br />

Die aktuellen Vorschläge <strong>der</strong> Baulandkommission<br />

können nach ihrer Umsetzung<br />

einen weiteren Beitrag leisten, um<br />

Foto: Šmeljov/Adobe Stock<br />

Wohnungsmangel zu reduzieren. Dazu<br />

gehören unter an<strong>der</strong>em ein praktikables<br />

Baugebot sowie ein verbessertes Vorkaufsrecht<br />

für die Kommunen. Zugleich müssen<br />

wir die unterschiedlichen Interessenlagen<br />

in den Städten bei einer partizipativen,<br />

integrierten Stadtentwicklungsplanung berücksichtigen<br />

und dabei unsere Anstrengungen<br />

verstärken, um Brachflächen wie<strong>der</strong><br />

zu nutzen.<br />

Um die Kohlendioxid-Emissionen zu<br />

senken, engagieren sich viele Städte bei<br />

<strong>der</strong> energetischen Sanierung kommunaler<br />

Gebäude, verbessern regelmäßig das Energiemanagement,<br />

setzen auf den Einsatz<br />

erneuerbarer Energien und för<strong>der</strong>n umweltfreundliche<br />

Mobilität. Durch die Kopplung<br />

unterschiedlicher Sektoren mithilfe<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung, beispielsweise durch<br />

die Vernetzung von Energie und Mobilität,<br />

heben wir weitere große Energieeffizienzpotenziale.<br />

BÜRGER EINBINDEN<br />

Das Engagement <strong>der</strong> Städte ist stark. Rund<br />

12500 Projekte in mehr als 3000 Kommunen,<br />

die von 2008 bis Ende 2018 im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Kommunalrichtlinie und <strong>der</strong> Nationalen<br />

Klimaanpassungsstrategie des<br />

Bundes geför<strong>der</strong>t worden sind, sind nur<br />

ein Beleg dafür. Das reicht aber nicht, um<br />

die Klimaschutzziele zu erfüllen. Deshalb<br />

wollen die Städte ihr Engagement verstärken,<br />

wie dies auch auf <strong>der</strong> Hauptversammlung<br />

des Deutschen Städtetages im Juni<br />

<strong>2019</strong> deutlich geworden ist.<br />

Dafür müssen Bund und Län<strong>der</strong> allerdings<br />

sowohl Klimaschutzmaßnahmen als<br />

auch Klimaanpassungsprozesse in den<br />

Städten deutlich intensiver för<strong>der</strong>n. Und<br />

wir brauchen ein Klimaschutzgesetz, das<br />

einen kräftigen Schub zur rascheren Reduzierung<br />

des Ausstoßes von Kohlendioxid<br />

bringt. Gleichzeitig müssen Bund und Län<strong>der</strong><br />

ein möglichst ambitioniertes Maßnahmenprogramm<br />

auflegen, das soziale, wirtschaftliche<br />

und ökologische Aspekte berücksichtigt.<br />

Allein diese drei großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

werden wir nur dann erfolgreich<br />

gestalten können, wenn wir die Potenziale<br />

und das Engagement unserer Bürger, also<br />

die gesamte Stadtgesellschaft, einbinden.<br />

Nachhaltigkeit muss vom Menschen her<br />

gedacht werden. Daher suchen wir immer<br />

wie<strong>der</strong> den Dialog mit <strong>der</strong> Bürgerschaft.<br />

<br />

Markus Lewe<br />

ONLINE-SPEZIAL<br />

„AUSGEZEICHNET!“<br />

In den Kommunen dreht sich alles um<br />

Klimaschutz, Umweltschutz und<br />

nachhaltige Entwicklung. Auf den<br />

folgenden Seiten sowie in unserem<br />

großen Online-Spezial „Ausgezeichnet“<br />

zeigen wir die Herausfor<strong>der</strong>ungen auf<br />

und stellen viele vorbildliche und<br />

innovative Lösungsansätze vor. Aus dem<br />

Themenspektrum: Beschaffung,<br />

Energiesparen, Abwasserentsorgung,<br />

Kanalsanierung, Mobilität,<br />

Abfallwirtschaft, Grünpflege.<br />

Klicken Sie rein:<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Online-Spezial > Ausgezeichnet!<br />

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />

Viele Kommunen engagieren sich im<br />

Klimaschutz und verfolgen die von <strong>der</strong><br />

UN formulierten Ziele <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

Entwicklung (Sustainable Development<br />

Goals, SDG). Auf Initiative des<br />

Deutschen Städtetags ist zusammen<br />

mit an<strong>der</strong>en kommunalen<br />

Spitzenverbänden und mehreren<br />

weiteren Projektpartnern die<br />

Handreichung „SDG-Indikatoren für die<br />

Kommunen“ entstanden. Auf dieser<br />

Grundlage hat die Bertelsmann-Stiftung<br />

das SDG-Portal (https://sdg-portal.de)<br />

aufgebaut. Damit soll nachhaltige<br />

Entwicklung in <strong>der</strong> Stadt anschaulich<br />

und messbar gemacht werden.<br />

DER AUTOR<br />

Markus Lewe ist Oberbürgermeister<br />

von Münster (Nordrhein-Westfalen)<br />

und Vizepräsident des Deutschen<br />

Städte tages<br />

(buero-obm@stadt-muenster.de)<br />

82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

83


AUSGEZEICHNET!<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Faire Beschaffung<br />

Kommunen geben Vorbild<br />

Beim Stichwort „Entwicklungszusammenarbeit“ beherrscht noch immer <strong>der</strong> in<br />

ferne Län<strong>der</strong> reisende Entwicklungshelfer das Bild <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Die<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong> und Akteure haben sich aber stetig erweitert und gewandelt.<br />

Im Einkauf können heute auch die Kommunen ihren Beitrag leisten.<br />

Unter dem Stichwort „Global denken,<br />

lokal handeln“ werden immer<br />

mehr deutsche Kommunen in <strong>der</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit aktiv: Eine<br />

Möglichkeit hierzu bietet die faire Beschaffung.<br />

Konkret heißt das, dass Städte und<br />

Gemeinden bei ihrer Beschaffung auf faire,<br />

das heißt ökologisch und sozial unbedenkliche<br />

Produkte setzen.<br />

Wie wirkungsmächtig dieser Ansatz<br />

sein kann, zeigen die Zahlen: Rund 350<br />

Milliarden Euro investiert <strong>der</strong> Staat jährlich<br />

in öffentliche Beschaffung. Etwa 60<br />

Prozent davon und damit etwa 210 Milliarden<br />

Euro entfallen auf die Kommunen.<br />

Mit dieser Wirtschaftskraft können sie gegen<br />

ausbeuterische Kin<strong>der</strong>arbeit o<strong>der</strong> die<br />

Verletzung sozialer Mindeststandards und<br />

Lohndumping vorgehen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> deutschen Fairtrade-Städte<br />

ist seit <strong>der</strong> ersten Vergabe des Titels durch<br />

den Verein Transfair (Fairtrade Deutschland)<br />

im Jahr 20<strong>09</strong> auf rund 580 gestiegen.<br />

Auch die Zahl <strong>der</strong> teilnehmenden Kommunen<br />

am Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen<br />

Handels“ hat sich 2017 auf über 100<br />

gesteigert. Beim Start des von <strong>der</strong> Servicestelle<br />

Kommunen in <strong>der</strong> Einen Welt (skew.<br />

engagement-global.de) im Auftrag des<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ)<br />

durchgeführten Projekts im Jahr 2003 waren<br />

es nur 31 Kommunen.<br />

Neben <strong>der</strong> Zahl fair beschaffen<strong>der</strong> Kommunen<br />

ist die Anzahl <strong>der</strong> fair gehandelten<br />

Produkte gewachsen: Neben Klassikern<br />

wie fairem Kaffee und Bananen für die<br />

Verwaltung, Schulen und Kitas ist hier<br />

etwa die Arbeitskleidung für Feuerwehren<br />

o<strong>der</strong> die Forst- und Grünflächenämter zu<br />

nennen. Zunehmend ins Bewusstsein <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit gerät die Beschaffung von<br />

fairen Pflastersteinen. Viele im Straßenund<br />

Städtebau verbaute Natursteine stammen<br />

aus Steinbrüchen in China, Indien<br />

Foto: Maurer<br />

Im Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ engagierte Kommunen: Der Gewinner von<br />

2017, Köln, initiierte die Ausschreibung nach fairen Schuhen für städtische Mitarbeiter.<br />

o<strong>der</strong> Vietnam, in denen Kernnormen <strong>der</strong><br />

Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO) wie Arbeitssicherheit und das Verbot<br />

von Kin<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Zwangsarbeit verletzt<br />

werden.<br />

Die Informationstechnologie (IT) ist<br />

ein weiteres Feld fairer Beschaffung. Die<br />

Crux ist, dass es im Moment faktisch<br />

keine IT-Produkte gibt, die durch alle<br />

Lieferketten hindurch den sozialen und<br />

ökologischen Kriterien <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

entsprechen. Gerade deshalb ist es<br />

wichtig, dass Kommunen auf Alternativen<br />

setzen, die faire Bedingungen in <strong>der</strong><br />

IT-Herstellung durchsetzen wollen.<br />

RECHTSSICHERE VERGABEKRITERIEN<br />

Anbieter wie Fairphone o<strong>der</strong> Shift versuchen<br />

etwa, faire Smartphones anzubieten.<br />

Das bedeutet zum Beispiel, dass auf<br />

die Nutzung von Coltan aus dubiosen<br />

Quellen verzichtet werden soll. Auch<br />

beim Zusammenbau von Smartphones<br />

und an<strong>der</strong>en IT-Produkten gibt es erste<br />

Verbesserungsansätze, die auf Lohndumping,<br />

exzessive Überstunden und<br />

Kin<strong>der</strong>arbeit verzichten.<br />

Immer wie<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong><br />

sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung<br />

als Argument gegen ein<br />

nachhaltiges Beschaffungswesen genannt.<br />

Auch galt die Einhaltung von Sozial-<br />

und Umweltstandards lange als<br />

„vergabefremdes Kriterium“. Diese Unsicherheit<br />

ist beseitigt. Die EU-Vergaberichtlinien<br />

von 2014 erlauben die Aufnahme<br />

von umwelt- und sozialrechtlichen<br />

Kriterien in öffentliche Ausschreibungen.<br />

Diese Richtlinien wurden 2016<br />

ins deutsche Vergaberecht übernommen.<br />

Hinzu kommt, dass faire Beschaffung<br />

gar nicht teurer sein muss. So konnte bei<br />

einer Ausschreibung für geleaste Arbeitskleidung<br />

für den Bauhof <strong>der</strong> Stadt Langenzenn<br />

(Bayern) trotz <strong>der</strong> Einbeziehung<br />

fairer Kriterien <strong>der</strong> Preis im Vergleich<br />

zum alten Leasingvertrag sogar<br />

unterboten werden. In Bonn lag am Ende<br />

<strong>der</strong> Preisanstieg für die beschaffte faire<br />

Arbeitskleidung für das Grünamt bei unter<br />

drei Prozent. In beiden Fällen wurden<br />

allerdings die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Lieferungen<br />

leicht geän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> qualitativ<br />

erhöht, sodass man den alten und neuen<br />

Preis nicht direkt vergleichen kann.<br />

Eine Möglichkeit, Geld bei fairer Beschaffung<br />

einzusparen, ist die Bündelung<br />

von Aufträgen. So sammelt Mainz<br />

die Anschaffung vieler Produkte in einem<br />

zentralen Onlinekatalog, <strong>der</strong> auch<br />

nach Nachhaltigkeitskriterien strukturiert<br />

ist. Dortmund nutzt ebenfalls eine<br />

zentrale Beschaffungsstelle. Diese bündelt<br />

alle Ausschreibungen ab 5000 Euro<br />

für verschiedene Ämter. Konstanze Arp<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Konstanze Arp ist Abteilungsleiterin<br />

Mobilisierung kommunal und Fachbereichsaufgaben<br />

bei Engagement Global, <strong>der</strong><br />

Servicestelle für Entwicklungsinitiativen<br />

(konstanze.arp@engagement-global.de)<br />

Qualität<br />

for<strong>der</strong>n,<br />

Werte<br />

schaffen<br />

Gütesicherung<br />

Kanalbau<br />

RAL-GZ 961<br />

www.kanalbau.com


AUSGEZEICHNET!<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Umwelt & Verkehr<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

„Städte haben riesige<br />

Potenziale“<br />

ZUR PERSON<br />

Svenja Schulze (Jg. 1968, SPD) ist seit<br />

März 2018 Bundesministerin für<br />

Umwelt, Naturschutz und nukleare<br />

Sicherheit in <strong>der</strong> Großen Koalition. Zuvor<br />

war sie Generalsekretärin ihrer Partei in<br />

Nordrhein-Westfalen und von 2010 bis<br />

2017 Ministerin für Innovation,<br />

Wissenschaft und Forschung des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen (www.bmu.<br />

de/ministerium/leitung-des-hauses)<br />

„Wir können den Verlust<br />

unserer biologischen Vielfalt<br />

nur mit einem gemeinsamen<br />

Engagement aufhalten“<br />

Svenja Schulze<br />

Klimaschutz steht auf <strong>der</strong> politischen Agenda ganz oben. „Endlich“, sagt<br />

Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Im Interview bewertet sie den Protest<br />

junger Menschen und spricht über die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kommunen.<br />

Frau Ministerin, stimmt es Sie hoffnungsvoll,<br />

dass die junge Generation dem Klimaschutz<br />

neuen Schwung gibt?<br />

Schulze: Ich finde es gut, dass die jungen<br />

Menschen <strong>der</strong> Politik ordentlich Dampf<br />

machen. Die Proteste haben die klimapolitische<br />

Debatte nicht nur in Deutschland<br />

binnen weniger Monate fundamental verän<strong>der</strong>t<br />

und den Klimaschutz – endlich,<br />

muss ich sagen – zu einem <strong>der</strong> absoluten<br />

Topthemen gemacht. Für diesen Rückenwind<br />

bin ich den jungen Leuten dankbar.<br />

Deutschlands Ruf als Vorreiter im Klimaschutz<br />

hat zuletzt gelitten. Welche neuen<br />

Impulse konnte die internationale Klimakonferenz<br />

Mitte Mai in Heidelberg geben?<br />

Schulze: Die Städte, Regionen und Län<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> ICCA<strong>2019</strong> in Heidelberg haben tatsächlich<br />

gemeinsam ein klares Signal in<br />

die Welt gesendet: Die Einhaltung des Pariser<br />

Klimaabkommens und <strong>der</strong> Agenda<br />

2030 für Nachhaltige Entwicklung sind<br />

machbar. Ein zentraler Hebel dafür sind<br />

klimagerechte und nachhaltige Städte.<br />

Hier liegen noch riesige, bisher zu wenig<br />

genutzte Potenziale. Diese können wir<br />

heben, wenn wir den Städten weltweit<br />

über ihre National- und Regionalregierungen<br />

Unterstützungen bereitstellen,<br />

welche deutlich über die<br />

Schaffung von finanziellen Rahmenbedingungen<br />

hinausgehen.<br />

Viele Städte und Gemeinden<br />

bemühen<br />

sich seit<br />

Jahren erfolgreich<br />

um<br />

Energieeinsparung und Ressourcenschonung.<br />

Wie können die Kommunen ihr Potenzial<br />

noch besser erschließen?<br />

Schulze: In Kommunen liegen riesige Potenziale<br />

für den Klimaschutz. Das Bundesumweltministerium<br />

hat daher die För<strong>der</strong>ung<br />

für Kommunen erheblich ausgeweitet. Mit<br />

<strong>der</strong> Kommunalrichtlinie gibt es unkomplizierte<br />

För<strong>der</strong>ungen für effiziente Straßenbeleuchtung,<br />

effizientere Klär- und Trinkwasseranlagen,<br />

Energiemanagementsysteme,<br />

aber auch Stellen für Klimaschutzmanager.<br />

Über 15 000 Projekte in mehr als<br />

3500 Kommunen sind schon umgesetzt<br />

worden. Wir wollen, dass die Kommunen<br />

die För<strong>der</strong>ung noch stärker in Anspruch<br />

nehmen und haben deshalb das Serviceund<br />

Kompetenzzentrum für kommunalen<br />

Klimaschutz (SKKK) eingerichtet, um<br />

Kommunen deutschlandweit zu beraten<br />

und zu unterstützen.<br />

Ausgerechnet die Städte werden zum Hort<br />

<strong>der</strong> Biodiversität erklärt. Müssen die Kommunen<br />

die Ausgleichsleistung erbringen<br />

für die Produktion von Biomasse auf Agrarsteppen?<br />

Schulze: Wir können den Verlust unserer<br />

biologischen Vielfalt nur mit einem gemeinsamen<br />

Engagement – sowohl in unseren<br />

Städten als auch in <strong>der</strong> Agrarlandschaft<br />

– aufhalten. Städte können für den<br />

Schutz <strong>der</strong> Insekten jede Menge leisten,<br />

zum Beispiel durch die Erhaltung und<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung von Lebensräumen,<br />

weniger Flächenverbrauch o<strong>der</strong> die Umstellung<br />

auf insektenfreundliche Beleuchtung.<br />

Wir unterstützen die Kommunen mit<br />

dem „Masterplan Stadtnatur“ gezielt.<br />

<br />

Interview: Jörg Benzing<br />

Foto: BMU/Trutschel<br />

86<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


AUSGEZEICHNET!<br />

DIE AUTORIN<br />

Janina Oest ist Vertriebskoordinatorin<br />

Kommunale Infrastrukturfinanzierung in<br />

<strong>der</strong> KfW-Bankengruppe, Frankfurt am<br />

Main (janina.oest@kfw.de)<br />

För<strong>der</strong>mittel<br />

Zweifacher Nutzen<br />

Der Kampf gegen den Klimawandel gehört für viele Städte und Gemeinden zu<br />

den zentralen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Staatliche För<strong>der</strong>mittel wie Kredite und<br />

Tilgungszuschüsse über die KfW-Bankengruppe helfen dabei, Umwelt und Klima<br />

zu schützen und gleichzeitig Energiekosten zu senken.<br />

Thermostat: Die KfW-Bankengruppe unterstützt Kommunen bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung von<br />

Konzepten zur energetischen Gebäudesanierung mit Krediten und Zuschüssen.<br />

KFW-ANGEBOTE IM ÜBERBLICK<br />

Einen Überblick über das Angebot <strong>der</strong><br />

KfW-Infrastrukturfinanzierung finden Sie<br />

unter www.kfw.de/infrastruktur.<br />

Kontakt für eine kostenlose Beratung<br />

vor Ort: kommune@kfw.de o<strong>der</strong><br />

Tel. 08 00/5 39 90 08 (kostenfrei)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Online-Spezial > Ausgezeichnet!<br />

Foto: Stockfotos/MG AdobeStock<br />

Auch wenn die deutschen Kommunen<br />

im bundesweiten Durchschnitt<br />

finanziell gut dastehen, bleibt vielerorts<br />

zwischen Investitionsstau und<br />

Schuldenbremse nicht viel Spielraum für<br />

Investitionen in Umwelt- und Klimaschutz.<br />

Aus gutem Grund wird daher verstärkt auf<br />

die Wirtschaftlichkeit von Investitionen<br />

geachtet. Hierbei spielen neben den zu<br />

erzielenden Einspareffekten vor allem die<br />

Umsetzungskosten eine Rolle. Dazu wie<strong>der</strong>um<br />

gehören in nicht unerheblichem<br />

Maße die Finanzierungskosten einer Investition.<br />

Genau hier setzt die KfW-Bankengruppe<br />

als För<strong>der</strong>bank des Bundes mit<br />

ihren Finanzierungsprodukten an. Durch<br />

zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse<br />

werden Investitionsanreize gesetzt und die<br />

Wirtschaftlichkeit bestimmter Investitionen<br />

wird erhöht o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Amortisationszeit<br />

verkürzt.<br />

Mit dem zinsgünstigen „Allround-Investitionskredit“,<br />

dem IKK – Investitionskredit<br />

Kommunen, können Kommunen diverse<br />

Investitionen in die kommunale und<br />

soziale Infrastruktur finanzieren. Ob Stadtbeleuchtung,<br />

Straßen, Brandschutz, Breitband,<br />

Sporteinrichtungen o<strong>der</strong> Wasserund<br />

Abwasserinfrastruktur – die Palette<br />

<strong>der</strong> Daseinsvorsorge ist breit. Darüber hinaus<br />

werden für beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>schwerpunkte<br />

Kredite mit zusätzlichen Zinsvergünstigungen<br />

und (Tilgungs-)Zuschüssen<br />

angeboten.<br />

Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung ist es, den<br />

Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2050<br />

um 80 bis 95 Prozent vermin<strong>der</strong>t werden.<br />

Diesen Klimaschutzzielen dient das Programm<br />

Energetische Stadtsanierung durch<br />

die För<strong>der</strong>ung integrierter Quartierskonzepte<br />

sowie eines Sanierungsmanagements.<br />

Bis zu 65 Prozent <strong>der</strong> Sach- und<br />

Personalkosten für die Konzepte und das<br />

Sanierungsmanagement werden von <strong>der</strong><br />

KfW (bzw. dem Bund) in Form eines echten<br />

Zuschusses übernommen.<br />

Mit dem IKK – Energieeffizient Bauen<br />

und Sanieren können im Bereich <strong>der</strong> energetischen<br />

Sanierung Einzelmaßnahmen<br />

o<strong>der</strong> Komplettsanierungen von kommunalen<br />

Nichtwohngebäuden finanziert werden.<br />

Dabei gilt grundsätzlich das Prinzip:<br />

Je energieeffizienter, desto höher die För<strong>der</strong>ung.<br />

Auch die Errichtung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Ersterwerb von energieeffizienten kommunalen<br />

Gebäuden können zinsgünstig finanziert<br />

werden. Bei Unterschreitung vorgegebener<br />

Energiebedarfswerte zahlt <strong>der</strong><br />

Bund zusätzlich fünf Prozent Tilgungszuschuss.<br />

Kommunen können ihre Kreditanträge<br />

direkt bei <strong>der</strong> KfW stellen. Die Zinsgestaltung<br />

ist dabei für alle Kommunen einheitlich,<br />

unabhängig von <strong>der</strong>en Größe, Lage,<br />

Haushaltssituation o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kriterien.<br />

Für kommunale und soziale Unternehmen<br />

gibt es übrigens ein weitgehend analoges<br />

Produktangebot. <br />

Janina Oest<br />

88 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


AUSGEZEICHNET!<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Kanalbau<br />

Investitionen für Generationen<br />

Hochwertige Leistungen in Planung, Ausschreibung, Bauüberwachung und<br />

-ausführung prägen die Qualitätssicherung im Kanalbau. Indem kommunale<br />

Auftraggeber diese Aspekte beachten, sichern sie die Wirtschaft lichkeit ihrer<br />

Investitionen. Die RAL-Gütesicherung Kanalbau unterstützt sie dabei.<br />

Bei Bau und Sanierung <strong>der</strong> Abwassernetze<br />

hat das Thema Qualität herausragende<br />

Bedeutung, da entsprechende<br />

Investitionen üblicherweise auf<br />

eine sehr lange Nutzungsdauer ausgelegt<br />

sind. Auftraggebern und Netzbetreibern ist<br />

bewusst, dass von einer fachgerechten<br />

Ausführung nicht nur die Umwelt, son<strong>der</strong>n<br />

auch Stadtkasse und Bürger profitieren.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die Umfrage<br />

zu „Qualitätsstandards im Kanalbau“ zu<br />

sehen, welche die Technische Universität<br />

Dortmund im Jahr 2018 gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz<br />

Kanalbau (www.kanalbau.com) durchgeführt<br />

hat. Ziel <strong>der</strong> Umfrage war es, die<br />

wirtschaftliche Bedeutung von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

im Kanalbau darzustellen.<br />

Netzbetreiber, Auftraggeber und<br />

Planer beantworteten Fragen aus den Themenbereichen<br />

Planung, Ausschreibung,<br />

Bauüberwachung und Bauausführung.<br />

Von 789 angeschriebenen Personen haben<br />

263 an <strong>der</strong> Umfrage teilgenommen. Die<br />

meisten Teilnehmer <strong>der</strong> Umfrage betreiben<br />

ein Abwassernetz, an das 20 000 bis<br />

100 000 Einwohner angeschlossen sind.<br />

Aus <strong>der</strong> Umfrage geht hervor, dass bei einfachen<br />

Maßnahmen und Arbeitsschritten<br />

40 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer eine Präsenz<br />

<strong>der</strong> Bauüberwachung auf <strong>der</strong> Baustelle alle<br />

zwei Tage für geboten halten. Bei speziellen<br />

Maßnahmen und Arbeitsschritten halten<br />

dagegen sogar 60 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

eine tägliche Bauüberwachung für<br />

sinnvoll. Auffällig ist, dass Netzbetreiber,<br />

die Bauüberwachungsleistungen selbst<br />

durchführen, eine deutlich häufigere Bauüberwachung<br />

zur Einhaltung <strong>der</strong> Ausführungsqualität<br />

wünschen als Netzbetreiber,<br />

die diese Leistungen an ein Ingenieurbüro<br />

vergeben.<br />

Die meisten Teilnehmer <strong>der</strong> Umfrage<br />

sind <strong>der</strong> Ansicht, dass eine unzureichende<br />

Ausführungsqualität eine Erhöhung sowohl<br />

<strong>der</strong> Baukosten als auch <strong>der</strong> Betriebskosten<br />

zur Folge hat. Insofern rechnen sich<br />

Maßnahmen zur Qualitätssicherung, denn<br />

fachgerechte und auf einem hohen Standard<br />

durchgeführte Planung, Ausschreibung,<br />

Bauüberwachung und Ausführung<br />

trägt langfristig gesehen zu Wirtschaftlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit bei.<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> RAL-<br />

Gütesicherung Kanalbau ist die Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Gütezeicheninhaber durch die<br />

beauftragten Prüfingenieure. Die rund 30<br />

Ingenieure verfügen über langjährige Baustellenerfahrung<br />

und führen auf dieser<br />

Grundlage jährlich etwa 3375 (Stand 2018)<br />

unangemeldete Baustellenbesuche bei<br />

ausführenden Unternehmen mit Gütezeichen<br />

durch.<br />

Bei Maßnahmen <strong>der</strong> offenen Bauweise<br />

überprüft <strong>der</strong> Prüfingenieur, ob die Bauausführung<br />

den allgemein anerkannten<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik entspricht, und auch,<br />

ob die Rohre statisch richtig eingebaut<br />

werden. Daneben werden die personelle<br />

und maschinentechnische Ausstattung<br />

und die Eigenüberwachungsunterlagen<br />

geprüft. Typische Mängel im Rohrgraben<br />

sind die Abweichungen <strong>der</strong> Rohrtrasse von<br />

<strong>der</strong> Verbauachse im Graben, Abweichungen<br />

bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Rohrbettung<br />

in Form von falscher Materialwahl sowie<br />

Materialabweichungen bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

von gemauerten Schachtunterteilen o<strong>der</strong><br />

Bauwerken bei Verwendung nicht zugelassener<br />

Kanalklinker.<br />

QUALIFIZIERTE AUSWAHL DER BIETER<br />

„Es kommt immer mal wie<strong>der</strong> vor, dass<br />

die Prüfingenieure bei ihren unangekündigten<br />

Baustellenbesuchen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gütesicherung auf Mängel stoßen“, erklärt<br />

Sven Fandrich, Leitung Außendienst <strong>der</strong><br />

Gütegemeinschaft Kanalbau. „Diese sind<br />

dann zu bewerten – auch vor dem Hintergrund<br />

von geän<strong>der</strong>ten technischen Regelwerken.“<br />

So hat zum Beispiel die Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall (DWA) im März <strong>2019</strong> eine<br />

neue Fassung des Arbeitsblatts DWA-A 139<br />

„Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen“ veröffentlicht. Gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> seit Dezember 2015 gültigen<br />

DIN EN 1610 angewendet, bietet dieses<br />

Arbeitsblatt Regelungen, um eine qualitativ<br />

hochwertige Bauausführung für Entwässerungsleitungen<br />

und -kanäle zu erzielen.<br />

Die fachgerechte Herstellung ist neben<br />

<strong>der</strong> Verwendung geeigneter und beständiger<br />

Bau- und Werkstoffe die Voraussetzung<br />

für ein langfristig funktionierendes,<br />

wirtschaftliches und Grundwasser schützendes<br />

Kanalnetz.<br />

Durch seine Arbeit trägt <strong>der</strong> Güteausschuss<br />

<strong>der</strong> Gütegemeinschaft in Zusammenarbeit<br />

mit den beauftragten Prüfingenieuren<br />

dazu bei, dass Erfahrung und<br />

Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Unternehmen dokumentiert<br />

und bewertbar gemacht werden.<br />

Auftraggeber können auf dieser Basis wirtschaftlich<br />

die Prüfung <strong>der</strong> Bietereignung<br />

durchführen. Über die Auswahl einer fachlich<br />

geeigneten Firma werden die Voraussetzungen<br />

für eine fachgerechte Ausführung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme geschaffen, denn die<br />

Beauftragung qualifizierter Unternehmen,<br />

kombiniert mit einer fachgerechten Planung<br />

und Bauüberwachung, machen den<br />

Erfolg einer Maßnahme planbar. Red.<br />

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Digitale Zutrittslösung – aber nachhaltig!<br />

CamperClean-Reinigungsstation ausgezeichnet!<br />

Die Stadtwerke Greven haben sich für eine<br />

wartungsfreie Schlüssellösung des Schließtechnikexperten<br />

Weckbacher entschieden.<br />

Foto: WECKBACHER Sicherheitssysteme GmbH<br />

Nahezu obligatorisch ist es für die Stadtwerke<br />

Greven gewesen, bei <strong>der</strong> Auswahl des digitalen<br />

Schließsystems auf nachhaltige Lösungen zu<br />

achten. So stand das Technikteam rund um<br />

Christian Berstermann vor <strong>der</strong> Aufgabe, mehr<br />

als 1.200 Türen in Verwaltungsgebäude, Trafostationen<br />

und dem öffentlichen Freibad mit einer<br />

programmierbaren Schließanlage auszustatten.<br />

Die Vereinheitlichung des Schließsystems,<br />

Minimierung des Verwaltungsaufwandes, verbesserte<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Schlüsselausgaben<br />

und eine schnelle Reaktionsmöglichkeit auf<br />

Schlüsselverluste standen hier im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Entschieden haben sich dann die Stadtwerke<br />

Greven für die Lösung <strong>der</strong> Weckbacher Sicherheitssysteme<br />

GmbH.<br />

Die Schließtechnikexperten mit Hauptsitz in<br />

Dortmund arbeiten von 5 Standorten aus<br />

deutschlandweit an renommierten Projekten.<br />

Neben Großprojekten für Regierung und Kommune<br />

steht Weckbacher insbeson<strong>der</strong>e für eine<br />

mo<strong>der</strong>ne, nachhaltige Konzeptplanung. So<br />

überzeugte auch das Konzept, das gemeinsam<br />

mit dem finnischen Hersteller iLOQ präsentiert<br />

wurde.<br />

Obwohl alle Schlüssel programmierbar sind,<br />

je<strong>der</strong> einzelne gelöscht werden kann und Rohlinge<br />

zur kurzfristigen Reaktion bevorratet werden<br />

können, kommt das System vollständig<br />

ohne Batterien aus. Durch Einschieben des<br />

Schlüssels wird genau die Energie erzeugt, die<br />

das System benötigt, um die Schließrechte des<br />

Schlüssels abzufragen. Das bedeutet: Kein Batteriewechsel,<br />

keine Entsorgung eben dieser,<br />

kein Ausfallrisiko.<br />

„Als Energieversorgungsunternehmen, das für<br />

saubere Energie steht, war es eine logische Entscheidung<br />

für uns“, so Berstermann. Zwischenzeitlich<br />

wurden mehr als 250 Schlüssel programmiert,<br />

ausgehändigt und dokumentiert.<br />

Auch von <strong>der</strong> Stabilität des nun seit einem Jahr<br />

im Einsatz befindlichen Systems ist <strong>der</strong> Versorger<br />

begeistert. Selbst unter härtesten Bedingungen<br />

bei Trafostationen in Feld und Flur hat das<br />

System seine Funktion unter Beweis gestellt.<br />

„Die völlige Wartungsfreiheit kombiniert mit<br />

einem intuitiven Schließgefühl öffnet uns völlig<br />

neue Möglichkeiten“, berichtet Weckbacher Projektleiter<br />

Baris Alev. Aufgrund dieser nachhaltigen<br />

Technik hat Weckbacher bereits Projekte mit<br />

vielen tausend Türen im Bereich Ver- und Entsorger<br />

und <strong>der</strong> kommunalen Wohnungswirtschaft<br />

für sich gewinnen können.<br />

WECKBACHER Sicherheitssysteme GmbH<br />

Stammhaus Dortmund<br />

Kaiserstraße 158 – 44143 Dortmund<br />

Tel. 02 31/51 98 7 0<br />

zentrale@weckbacher.com<br />

www.weckbacher.com<br />

CamperClean-Reinigungsstation: vom ADAC<br />

ausgezeichnet.<br />

Foto: Camper Clean<br />

Ausgezeichnet in puncto Ökologie und Ökonomie<br />

– das ist die patentierte und vollautomatische<br />

CamperClean-Reinigungsstation für<br />

mobile Toilettenkassetten, die in mehr als zwei<br />

Millionen Reisemobilen eingesetzt werden und<br />

europaweit auf Camping- und Mobil-Stellplätzen<br />

unterwegs sind.<br />

Ökologisch ausgezeichnet ist die Station, da sie<br />

„vollautomatisch“ mögliche Umweltschäden<br />

durch Verunreinigungen beim Entleeren <strong>der</strong> mobilen<br />

Tanks verhin<strong>der</strong>t. Zudem werden das Abwassersystem<br />

wie auch die kommunalen Kläranlagen<br />

dank eines 100-prozentig mikrobiologischen<br />

Sanitärzusatzes von CamperClean nicht<br />

belastet. In „Hoch“-Zeiten verbieten manche<br />

Kläranlagen sogar die Entleerung von Toiletten<br />

mit Chemieinhalt, um das Kläranlagen-System<br />

und die Wasserhygiene zu schützen.<br />

Ökonomisch relevant ist die vollautomatische<br />

Reinigungsstation – im Vergleich zur händischen<br />

Reinigung –, weil sie den notwendigen Wassereinsatz<br />

um mindestens 50 Prozent reduziert.<br />

Durch das Nutzen <strong>der</strong> mobilen Toilette und das<br />

täglich mehrmalige „Nicht-Nutzen“ <strong>der</strong> sanitären<br />

Platz-Einrichtung, inklusive Händewaschen,<br />

multipliziert sich die Wasserersparnis sogar um<br />

ein Mehrfaches. Außerdem verringern sich die<br />

Kosten für den Einsatz von Personal und (ökologisch<br />

wichtig!) Reinigungsmitteln sowie Abwasser<br />

signifikant.<br />

Deshalb wurde CamperClean mit dem ADAC<br />

Camping Award ausgezeichnet, und auch führende<br />

Experten diverser Umwelt-Organisationen<br />

bewerten die CamperClean-Reinigungsstation<br />

übereinstimmend positiv. Wer einmal die CamperClean<br />

Station kennengelernt hat, möchte<br />

nicht mehr darauf verzichten!<br />

CamperClean<br />

Am Halswick 16<br />

46514 Schermbeck<br />

Tel. 0 28 53/45 38<br />

info@camperclean.de<br />

www.camperclean.de


AUSGEZEICHNET!<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Inklusive Spielräume<br />

Sinnvoll<br />

planen<br />

Die Gestaltung inklusiver Spielräume<br />

ist das Schwerpunktthema <strong>der</strong> dritten<br />

Fachtagung für Kin<strong>der</strong>sicherheit auf<br />

Spielplätzen vom 18. bis 20. Oktober<br />

<strong>2019</strong> in München.<br />

Rollstuhlschaukel: Die Fachtagung für Kin<strong>der</strong>sicherheit auf Spielplätzen will den Blick auf das<br />

Thema Inklusive Spielräume verän<strong>der</strong>n.<br />

Wie sehen inklusive Spielräume<br />

aus? Eintönig, öde, ohne Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und nur mit<br />

Geräten für Rollstuhlfahrer? Hier gibt es<br />

wenig gute Beispiele. Die Fachtagung für<br />

Kin<strong>der</strong>sicherheit auf Spielplätzen, veranstaltet<br />

vom Beratungsunternehmen Massstab<br />

Mensch, gibt hier Anregungen und<br />

will Planern mehr Sicherheit im Thema<br />

vermitteln. Was macht einen guten Spielplatz<br />

aus, was meint <strong>der</strong> Begriff Spielwert<br />

und wieviel Risiko ist zulässig? Diese Inhalte<br />

werden von den Referenten behandelt.<br />

Zudem werden Än<strong>der</strong>ungen im Regelwerk<br />

thematisiert, so zum Beispiel in<br />

<strong>der</strong> DIN EN 1176 und <strong>der</strong> DIN 18 034<br />

„Spielplätze und Freiräume zum Spielen“.<br />

Neu im Tagungsprogramm <strong>2019</strong> ist <strong>der</strong><br />

dritte Tag für Eltern, Pädagogen und Kin<strong>der</strong>.<br />

Erstmalig können außerdem auf einem<br />

Erfahrungsparcours die eigenen Sinne<br />

ausprobiert werden. Ausgewählte Kooperationspartner<br />

stehen für Fragen bereit: Ist<br />

<strong>der</strong> Fallschutz befahrbar, welchen Beitrag<br />

leistet welches Gerät? Zudem kann die für<br />

Spielplatzprüfung entwickelte Software<br />

„ZeitpadXT“ getestet werden.<br />

www.massstabmensch.de<br />

Foto: Massstab Mensch<br />

PRODUKTKREISLAUF MIT ZUKUNFT<br />

100% NATUR. NULL ABFALL.<br />

RECYCLING<br />

BETRIEB<br />

ROHSTOFF-<br />

TRANSPORT<br />

08<br />

07<br />

01<br />

02<br />

ROHSTOFF-<br />

GEWINNUNG<br />

03<br />

04<br />

ROHSTOFF<br />

HERSTELLUNGS-<br />

PROZESS<br />

Bei Kanalrohren eine wasserdichte Entscheidung treffen<br />

Ecoresist-Rohre: Der Kanalbau braucht sichere,<br />

umweltfreundliche und saubere Lösungen.<br />

Foto: Finger Beton<br />

Wirtschaftlich o<strong>der</strong> umweltbewusst? Preiswert<br />

o<strong>der</strong> langlebig? Bewährtes Konzept<br />

o<strong>der</strong> fortschrittliche Technologie? Vor diesen<br />

Fragen stehen Entschei<strong>der</strong> in kommunalen<br />

Verwaltungen und Unternehmen bei<br />

fast je<strong>der</strong> neuen Anschaffung, die schließlich<br />

mit guten Argumenten begründet werden<br />

muss. Den größten Erfolg versprechen<br />

Angebote, die möglichst viele „o<strong>der</strong>“<br />

durch ein „und“ ersetzen.<br />

Zum Beispiel bei Kanalsystemen. Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

wie die Betriebs- und Montagesicherheit<br />

sind hier ebenso wichtig wie die<br />

Korrosionsbeständigkeit <strong>der</strong> Rohre und<br />

<strong>der</strong>en Langlebigkeit. Mit dem neuen Kanalsystem<br />

Ecoresist erfüllt <strong>der</strong> deutsche<br />

Hersteller Finger Beton zeitgemäße Ansprüche<br />

an eine ökologische Materialqualität.<br />

Denn es werden ausschließlich<br />

schadstofffreie Materialien verwendet. Die<br />

Produkte sind durchgängig recycelbar.<br />

Trotzdem werden in punkto Funktionalität<br />

und Qualität keine Kompromisse gemacht,<br />

weil sich die Vorteile von Ecoresist-Rohren<br />

und Liner-Schachtbauteilen in diesem System<br />

perfekt ergänzen.<br />

Die Kombination aus äußerer Stahlbetonschicht<br />

und korrosionsbeständiger,<br />

weichmacherfreier innerer Polymerauskleidung<br />

bietet Schutz vor Schlag- und<br />

Stoßbeanspruchungen. Alle Schnittstellen<br />

und Verbindungen sind selbst bei hohen<br />

Grundwasserspiegeln absolut dicht, unter<br />

an<strong>der</strong>em durch spezielle Adapterrohre und<br />

Einbaustutzen. Dies wurde durch die MPA<br />

Darmstadt nachgewiesen.<br />

Durch die absolut passgenaue, selbst<br />

zentrierende Bauteilverbindung ist es ausgeschlossen,<br />

eine undichte Rohrverbindung<br />

herzustellen. Auch bei maximaler<br />

Abwinklung und gleichzeitiger hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />

Scherlasteinwirkung kommt<br />

kein Abwasser in das umgebende Erdreich<br />

o<strong>der</strong> ins Grundwasser.<br />

Die sichere Verlegung wird durch eine<br />

im Muffengrund angebrachte Abstandsleiste<br />

und Kugelkopftransportanker in <strong>der</strong><br />

Rohrwand ermöglicht. Die Formstabilität<br />

<strong>der</strong> Rohre lässt eine Verlegung unter robusten<br />

Bedingungen zu. Damit ist Ecoresist<br />

eine sichere, umweltfreundliche und<br />

saubere Lösung, die sich schon aufgrund<br />

ihrer Nachhaltigkeit ökonomisch auszahlt.<br />

www.finger-beton.de<br />

MATERIAL<br />

www.steinzeug-keramo.com<br />

EINBAU<br />

WASSER<br />

RECYCLING<br />

ENERGIE<br />

WIR SETZEN EINEN HOHEN MASSSTAB IN SACHEN<br />

VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN FÜR MENSCH & UMWELT<br />

06<br />

05<br />

LOGISTIK<br />

SOZIALE<br />

VERANTWORTUNG<br />

92 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19


Produkte & Dienstleistungen<br />

MARKT<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

KURZ GEMELDET<br />

Im Parkraum<br />

Die Münchner Innenstadt wird bis Ende<br />

<strong>2019</strong> mit dem Parkscheinautomaten<br />

Citea von Hectronic ausgestattet.<br />

Dabei werden die Parkscheinautomaten<br />

flexibel auf die Bedürfnisse und<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Stadtverwaltung und<br />

<strong>der</strong> örtlichen Gegebenheiten angepasst.<br />

Die Bedienung <strong>der</strong> Automaten erfolgt<br />

über ein LCD-Display. Die Parkscheinautomaten<br />

entsprechen einer <strong>der</strong><br />

höchsten Sicherheitsstufen und sind<br />

mit mo<strong>der</strong>nster Kommunikationstechnik<br />

(4G-Modem) ausgestattet. – www.<br />

hectronic.com<br />

Kita-Software<br />

Mit einer erweiterten Funktionalität <strong>der</strong><br />

„Smarten Kita Welt“ (SmaKiWe) bietet<br />

die Wilken Software Group jetzt eine<br />

Lösung, die den gesamten Kita-Alltag<br />

digital unterstützt. Eltern können sich<br />

via App zu den Einrichtungen und den<br />

Betreuungsangeboten informieren und<br />

für einen Kita-Platz registrieren. Betreuungsverträge,<br />

Rechnungen und an<strong>der</strong>e<br />

Dokumente werden ebenfalls digital zur<br />

Verfügung gestellt. – www.wilken.de<br />

Digitalisierung<br />

Der Hamburger Landesbetrieb Geoinformation<br />

und Vermessung (LGV) und<br />

<strong>der</strong> IT-Dienstleister Dataport wollen<br />

die Digitalisierung in Hamburg und <strong>der</strong><br />

Metropolregion gemeinsam vorantreiben.<br />

Dazu werden sie die Hamburger<br />

Datenplattform Urban Data Platform für<br />

weitere Partner öffnen und mit <strong>der</strong> Digitalisierungsplattform<br />

Online-Service-<br />

Infrastruktur (Dataport) verbinden.<br />

www.dataport.de<br />

Das Aquaretum in Zürich: Zwölf Metallkugeln, gefertigt von den Spezialisten des Metallateliers<br />

aus Deggenhausen (Baden-Württemberg), formen die 30 Meter hoch aufsteigenden Fontänen.<br />

Gestaltung mit Wasser<br />

Das Aquaretum lebt<br />

Das Aquaretum, eine <strong>der</strong> Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>der</strong> Stadt Zürich, besteht<br />

aus Wasser. Es sprüht seit Mai <strong>2019</strong><br />

vor dem Sportboothafen Enge am<br />

Mythenquai bis in 30 Meter Höhe.<br />

Das neue Aquaretum von Zürich besteht<br />

aus zwölf exakt gebogenen<br />

Wasserstrahlen, die zusammen ein<br />

räumliches Gebilde formen. Das Auge des<br />

Betrachters erkennt zunächst die zwölf<br />

kugelförmigen Wasserdüsen aus Edelstahl,<br />

die in vier Dreiergruppen – in den Ecken<br />

einer quadratischen Fläche von 16 mal 16<br />

Meter angeordnet – auf <strong>der</strong> Seeoberfläche<br />

schwimmen. Die Kugeldüsen aus acht Millimeter<br />

starkem Edelstahl dienen mit<br />

120 Zentimeter Durchmesser als Schwimmkörper<br />

für die etwa 30 Tonnen schwere<br />

Gesamtkonstruktion.<br />

Zum Leben erweckt wird das Aquaretum<br />

durch Signale, die in Echtzeit von <strong>der</strong><br />

äußeren Hülle unseres Planeten Erde empfangen<br />

werden. Diese mikroseismischen<br />

Bodenbewegungen haben ihren Ursprung<br />

neben lokalen Ereignissen auch im Wellenschlag<br />

an den Meeresküsten und in den<br />

Tiefdruckgebieten über den Ozeanen. Damit<br />

wird die Verwandtschaft des Wassers<br />

im Zürichsee zum Wasser an<strong>der</strong>er Kontinente<br />

erlebbar.<br />

Konkret bedeutet das, dass Livesignale<br />

seismischer Aktivität, aufgezeichnet von<br />

<strong>der</strong> Erdbebenwarte <strong>der</strong> Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule, zunächst lokal<br />

aufbereitet werden müssen, bevor sie dem<br />

Wasserspiel seinen Rhythmus geben können.<br />

Die Idee des Künstlers Andres Bosshard<br />

wurde unter Beteiligung des Metallateliers<br />

(Deggenhausen) realisiert, das<br />

Son<strong>der</strong>lösungen für Kunst, Technik und<br />

Design entwickelt und fertigt.<br />

www.metallatelier.de<br />

Foto: Roggon/Metallatelier<br />

Foto: Winkhaus<br />

Beleuchtung<br />

Licht und Architektur<br />

In Bamberg (Bayern) wurden die Maria-Ward-Schulen,<br />

ein Gymnasium und<br />

eine Realschule für 1200 Schüler, erweitert.<br />

Das Beleuchtungskonzept für die Bildungseinrichtung<br />

ist auf die Architektur<br />

abgestimmt. Das Elektroplanungsbüro<br />

setzte in Zusammenarbeit mit dem Beleuchtungsspezialisten<br />

Lichtwerk ein Konzept<br />

um, das auf jeden Raum zugeschnitten<br />

ist. Als Tafelbeleuchtung wurde die<br />

LED-Wallwasher-Serie „Micro“ von Lichtwerk<br />

installiert. Der Wandfluter ist extrem<br />

klein und leistungsstark. Dank Fresnel-Linse<br />

zeigt er ein geschlossenes Design<br />

bei asymmetrischer Lichtwirkung.<br />

www.lichtwerk.de<br />

Schließtechnik<br />

Intelligenter Pförtner<br />

Die Zutrittsorganisation „Winkhaus blue-<br />

Smart“ bringt Flexibilität ins Gebäudemanagement.<br />

Gerade öffentlich zugängliche<br />

Gebäude verfügen häufig über sensible<br />

Bereiche, die vor unbefugtem Zutritt geschützt<br />

werden müssen. Der neue elektronische<br />

Türbeschlag lässt sich auf Wunsch<br />

mit mechanischen o<strong>der</strong> elektronischen<br />

Schließzylin<strong>der</strong>n kombinieren, beispielsweise<br />

für Son<strong>der</strong>berechtigungen o<strong>der</strong><br />

Notöffnungen.<br />

www.winkhaus.com<br />

Intelligente Türklinke (ETB-IM): Winkhaus bietet<br />

seine Innovation in zwei Designs für Standardtüren<br />

und drei Designs für Fluchttüren an.<br />

Foto: Gefa Fabritz<br />

Baumgrube: Die „TreeParker“-Systeme schützen<br />

den lebenswichtigen Wurzelraum und sind<br />

an <strong>der</strong> Oberfläche vielseitig gestaltbar.<br />

Baumpflege<br />

Frisches Grün für<br />

Feuchtwangen<br />

Im Wappen <strong>der</strong> Stadt Feuchtwangen (Bayern)<br />

prangt eine stolze Fichte – das vitale<br />

Grün und <strong>der</strong> kerzengerade Wuchs sind<br />

Hinweis auf die gute Verwurzelung, die<br />

ein Baum in dem humiden Boden bilden<br />

konnte, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt ihren Namen gab.<br />

Damit mo<strong>der</strong>nde Stadtbäume ebenfalls<br />

eine Chance auf gesundes Wachstum erhalten,<br />

bietet das Krefel<strong>der</strong> Unternehmen<br />

Gefa Fabritz mit dem „TreeParker“-System<br />

eine praxistaugliche bauliche Lösung.<br />

Das neue Kin<strong>der</strong>- und Familienzentrum<br />

in Feuchtwangen ist dank einer großzügigen<br />

Baumbepflanzung entlang <strong>der</strong> Straßenseite<br />

sowohl mit natürlicher Verschattung<br />

als auch organischer Feinstaubfilterung<br />

ausgestattet. In konventioneller<br />

Pflanzung hätten die Bäume allerdings<br />

wenig Chancen, sagt Jörg Körner, Leiter<br />

des Tiefbauamtes bei <strong>der</strong> Stadt. In <strong>der</strong><br />

hochverdichteten Erde zwischen Gehweg<br />

und Straße können Wurzeln sich nicht<br />

richtig entwickeln, <strong>der</strong> Baum nimmt nicht<br />

genug Nährstoffe auf. Daher spezifizierte<br />

die Stadt in ihrer Ausschreibung ein System<br />

für optimale Baumgruben.<br />

Mit dem „TreeParker“ führt Gefa ein<br />

modulares Produkt für den Einsatz speziell<br />

im urbanen Raum. Das unterirdische<br />

Gerüst ist für maximale Verkehrsbelastung<br />

ausgelegt und integriert Lüftungs- und Bewässerungsschlauch.<br />

Die Systemkomponenten<br />

lassen sich schon während <strong>der</strong><br />

Konzeptionsphase einfach abstimmen.<br />

www.gefa-fabritz.de<br />

Foto: Huthmacher<br />

Bodenbeläge<br />

Kautschuk im<br />

Krankenhaus<br />

Gesund werden in Hotelambiente: Wenn<br />

Faktoren wie Akustik, Gestaltung und<br />

Licht richtig eingesetzt werden, kann dies<br />

den Heilungsprozess für Patienten positiv<br />

beeinflussen. Beim Neubau des Klinikums<br />

Aichach (Bayern) wurden diese Erkenntnisse<br />

umgesetzt. Das im Herbst 2018 eröffnete<br />

Haus überzeugt durch ein abgestimmtes<br />

Farb- und Materialkonzept, das sich<br />

durchs ganze Gebäude zieht.<br />

Die bereichsübergreifende Gestaltung<br />

aus einem Guss – unterschiedliche Funktionseinheiten<br />

in <strong>der</strong> gleichen optischen<br />

Anmutung – und das Wohlfühl-Ambiente<br />

werden von den Böden unterstützt. Von<br />

den Patientenzimmern und Fluren über<br />

OPs, Funktionsbereiche bis hin zu <strong>der</strong> Notaufnahme<br />

liegen auf mehr als 9000 Quadratmetern<br />

die umweltgerechten Kautschukbeläge<br />

von Nora Systems.<br />

Der Geschäftsführer des Klinikums, Dr.<br />

Krzysztof Kazmierczak, unterstreicht:<br />

„Wir stellen einen deutlichen Unterschied<br />

gegenüber den PVC-Böden im alten Gebäude<br />

fest. „Auf den Kautschukbelägen<br />

geht es sich sehr angenehm.“ So herrscht<br />

selbst auf den langen Fluren eine angenehm<br />

ruhige Atmosphäre. „Außerdem hat<br />

uns die gute Haptik <strong>der</strong> Kautschukböden<br />

gefallen“, so <strong>der</strong> Geschäftsführer weiter.<br />

www.nora.com/de<br />

Vom Patientenzimmer bis zum Operationssaal:<br />

Das neue Klinikum Aichach setzt auf Kautschukböden<br />

von Nora Systems.<br />

94 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

95


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Meike Zolitschka, 06732/9657-2371,<br />

Tel. energieprojekte@juwi.de<br />

<strong>09</strong>232-991546<br />

Fax <strong>09</strong>232-991523<br />

markus@morgenroth.eu<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. (07371) 9318-0<br />

Fax (07371) 9318-10<br />

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AIDA ORGA GmbH<br />

Gültlinger Hauptstraße Straße 11 3/1<br />

75391 Gechingen<br />

Telefon 07056 9295-0<br />

Fax 07056 9295-29<br />

www.aida-orga.de<br />

info@aida-orga.de<br />

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Weinstadt<br />

Heinkelstrasse 44<br />

71384 Weinstadt<br />

Tel. 07151 / 99 51 60<br />

Fax. 07151/ 99 51 66<br />

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Höfelbeetstr. 20, 91719 Heidenheim/Mfr.<br />

Tel. <strong>09</strong>833 98894-0<br />

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KANN DAS ZIEL NICHT FINDEN.”<br />

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Tel. 06 44 3/81 12 62 · Fax 0 64 43/81 12 69<br />

www.hally-gally-spielplatzgeraete.de<br />

VERKEHRSWESEN<br />

Beratung und Gutachten<br />

Unsere Fachbereiche:<br />

• Verkehrsplanung<br />

• Verkehrstechnik<br />

• Verkehrsanlagen<br />

• Immissionsschutz<br />

• Statik und Konstruktion<br />

• Wasserbau und Wasserkraft<br />

• Tunnelbau<br />

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brenner BERNARD Ingenieure GmbH<br />

brenner BERNARD ingenieure GmbH<br />

Rathausplatz 2-8<br />

73432 Aalen<br />

T +49(0)7361 5707-0, F -77<br />

info@brenner-bernard.com<br />

Tiefbauplanung<br />

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Außenmöblierung<br />

Unsere Kompetenz für Ihre<br />

kommunalen Pflichtaufgaben<br />

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KOSTEN-<br />

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(DOPPIK)<br />

BRÜCKENPRÜFUNGEN<br />

STÄDTEBAULICHE<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

KONZEPTE<br />

ENEV-NACHWEISE/ENERGIEAUSWEISE<br />

NIEDERSCHLAGSWASSERBEWIRTSCHAFTUNG<br />

FÖRDERMITTELANTRÄGE<br />

AUFBRUCHRICHTLINIEN<br />

BWK-M 3/7 BETRACHTUNGEN<br />

BRANDSCHUTZERTÜCHTIGUNGEN<br />

NATURSCHUTZ UND<br />

STRASSEN- LANDSCHAFTSPFLEGE<br />

KANALSANIERUNG<br />

UND KANALKATASTER<br />

FREMDWASSERBESEITIGUNGSKONZEPTE<br />

INFRASTRUKTUR- UND TIEFBAUPLANUNGEN<br />

GENERALENTWÄSSERUNGSPLANUNG<br />

ENERGIEKONZEPTE/WÄRMECONTRACTING<br />

(GEP)<br />

GEWÄSSER-<br />

REINHALTUNG<br />

STARKREGEN-<br />

VORSORGE<br />

KOMMUNALER STRASSENBAU<br />

ENERGETISCHE<br />

GEBÄUDESANIERUNG<br />

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WASSER-<br />

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BAULEITPLANUNGEN<br />

KOMMUNALER HOCHWASSERSCHUTZ<br />

ABWASSERGEBÜHRENMANAGEMENT<br />

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Postfach 1307 • 29447 Dannenberg<br />

T 05861 8440 • www.teeken.de<br />

Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne:<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Leitung Sales Management<br />

Telefon: 0791 95061-8337<br />

michael.blaser@pro-vs.de<br />

Kai-Christian Gaaz<br />

Sales Manager<br />

Telefon: 0791 95061-8322<br />

kai-christian.gaaz@pro-vs.de<br />

96<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

97


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/<strong>2019</strong><br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint am<br />

7. Oktober<br />

Auf dem Weg in die Mobilität <strong>der</strong> Zukunft<br />

Nachhaltige Mobilität beginnt mit den Erfahrungen <strong>der</strong> Kommunen. Die voranschreitende<br />

Digitalisierung bietet dafür weitreichende Möglichkeiten, zum Beispiel durch<br />

intelligente Verkehrssteuerung. Die Umsetzung dieser Lösungen bewegt sich im Spannungsfeld<br />

von begrenzten Ressourcen, Planungsaufwand und Zeitdruck.<br />

LED-Beleuchtung<br />

In unserem Themenschwerpunkt behandeln<br />

wir die Perspektiven <strong>der</strong> kommunalen<br />

Lichtplanung, benennen die Merkmale<br />

langlebiger LED-Leuchten und erläutern<br />

die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen<br />

Betrieb <strong>der</strong> öffentlichen Straßenbeleuchtung.<br />

Außerdem stellen wir gelungene<br />

Architekturbeleuchtung vor und<br />

widmen uns Trends <strong>der</strong> Lichttechnik.<br />

Foto: Groskopf Consulting<br />

Feiern – aber sicher<br />

Um die Sicherheit einer Veranstaltung im<br />

öffentlichen Raum gewährleisten zu können,<br />

bedarf es einer individuellen Sicherheitskonzeption.<br />

Diese sollte frühzeitig<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Veranstaltungsplanung<br />

sein. Folgende Aspekte spielen dabei eine<br />

maßgebliche Rolle: Veranstaltungs-, Objekt-<br />

und Betriebsbeschreibungen, Risikoanalyse<br />

und -bewertung, Kommunikation.<br />

Foto: Blende11.photo/Adobe Stock<br />

Foto: Emslicht<br />

Vorschau<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Tilmann Distelbarth, Bernd Herzberger<br />

Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />

Beate Semmler<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktion Jörg Benzing,<br />

Louisa Holz (Volo.)<br />

Leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Layout und Grafik<br />

Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 42<br />

vom 1. Januar <strong>2019</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-8300<br />

info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 419<strong>09</strong>-0, Fax 030 419<strong>09</strong>-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />

aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />

Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />

ISSN 0723-8274<br />

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Tel: +49 7022 30411-30<br />

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EXPO<br />

REAL<br />

07.-<strong>09</strong>.10.<br />

BPD-Discussion and<br />

Networking-Forum<br />

Dienstag 08.10.<strong>2019</strong> um 11.00 Uhr,<br />

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„Der Wohnungsbedarf in<br />

Deutschland: Ignoriert die<br />

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und Bezahlbarkeit?“<br />

Unsere Präsenz auf <strong>der</strong><br />

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Hauptverwaltung A2 | 220<br />

Wir freuen uns auf die Expo Real und viele spannende<br />

Gespräche mit Ihnen zu unseren aktuellen Projekten<br />

o<strong>der</strong> über Ihre Ideen mit uns Neues zu realisieren.<br />

Besuchen Sie uns am Hauptstand A2 | 220 o<strong>der</strong><br />

an unseren Partnerständen bei den Städten und<br />

Gemeinden. Mit unseren 9 Nie<strong>der</strong>lassungen sind wir<br />

für Sie vor Ort:<br />

Hamburg B2 | 430 Berlin A2 | 220<br />

Leipzig A2 | 220 Düsseldorf B1 | 210<br />

Köln B2 | 440 Frankfurt C1 | 332<br />

Nürnberg A1 | 340 Stuttgart B1 | 024<br />

München A2 | 220 Hauptverwaltung A2 | 220<br />

Auf eine erfolgreiche Expo Real <strong>2019</strong><br />

Weitere Informationen unter www.bpd.de/EXPO

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