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Rundfunk in Stuttgart 1934 - Mediaculture online

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http:/ /www.mediaculture- onl<strong>in</strong>e.de<br />

Warum zu Radio <strong>Stuttgart</strong> <strong>in</strong>sgesamt weniger bedeutende und im kulturellen<br />

Leben weniger e<strong>in</strong>flußreiche <strong>Rundfunk</strong>offiziere geschickt wurden, darüber kann<br />

man nur spekulieren. Es mag se<strong>in</strong>, daß die amerikanischen Offiziere e<strong>in</strong>en<br />

gewissen E<strong>in</strong>fluß auf die Wahl ihres E<strong>in</strong>satzortes nehmen konnten: Da mochte<br />

Frankfurt oder München attraktiver gewesen se<strong>in</strong> als <strong>Stuttgart</strong>. Für das<br />

<strong>in</strong>tellektuelle Profil und das kulturelle Niveau der Station ist dieser Umstand nicht<br />

ohne E<strong>in</strong>fluß für die Jahre des Besatzungsrundfunks gewesen, wie übrigens auch<br />

e<strong>in</strong>e vergleichbare Entwicklung bei der Rekrutierung deutschen Personals<br />

festzustellen ist.<br />

Im Januar 1946 wurden vom Chef der Information Control Division (ICD) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Maßnahmen angekündigt, um die amerikanischen Mannschaften <strong>in</strong> den<br />

<strong>Rundfunk</strong>stationen zu verkle<strong>in</strong>ern. Vom 30. Juni 1946 an – so war es geplant - ,<br />

sollte die "detaillierte Überwachung" aufgegeben und nur die E<strong>in</strong>haltung der<br />

vorgegebenen allgeme<strong>in</strong>en Ziele kontrolliert werden; die Verb<strong>in</strong>dung zu den<br />

deutschen Funktionsträgern <strong>in</strong> den <strong>Rundfunk</strong>station war dann nur noch über<br />

deutsche Intendanten abzuwickeln, die bis dah<strong>in</strong> zu ernennen waren 40 . Allerd<strong>in</strong>gs<br />

erhielt lediglich Radio Frankfurt bereits im Juni 1946 mit Eberhard Beckmann e<strong>in</strong>e<br />

deutsche Spitze. Bei Radio München und bei Radio <strong>Stuttgart</strong> mußte man sich noch<br />

länger gedulden: Der Münchener Intendant wurde erst im Dezember 1947, der<br />

<strong>Stuttgart</strong>er im Juni 1947 bestellt 41 .<br />

Das Ziel, das amerikanische Personal zu verr<strong>in</strong>gern, wurde – wie auch bei den<br />

anderen Stationen der US-Zone – tatsächlich rasch erreicht. Im August 1946 gab<br />

es nur noch vier Kontrolloffiziere <strong>in</strong> <strong>Stuttgart</strong>: Neben dem Stationschef war e<strong>in</strong>er<br />

für die generelle Programmplanung zuständig, e<strong>in</strong> weiterer für die<br />

Manuskriptzensur und e<strong>in</strong> vierter für die Produktion. Nach e<strong>in</strong>em Schreiben von<br />

Anfang 1947 dürfte es sich dabei noch um Fred C. Taylor, Stuart L. Hannon, "Kip"<br />

Chevalier und Arthur Shaffer gehandelt haben 42 . In der Folgezeit häuften sich<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> den verschiedenen E<strong>in</strong>gaben die Klagen der Offiziere wegen<br />

40 OMGUS/WB – ICS/ISD, 23. 1. 1946, 12/85- 2/3.<br />

41 Bausch, <strong>Rundfunk</strong>politik nach 1945, S. 158 f.<br />

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