Auktion 58 9. - Zisska+Schauer
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ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
<strong>Auktion</strong> <strong>58</strong><br />
<strong>9.</strong> - 11. November 2011
ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Besichtigung:<br />
Mittwoch, 2. November - Freitag, 4. November<br />
und Montag, 7. November<br />
jeweils von <strong>9.</strong>00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Samstag, 5., und Sonntag 6. November:<br />
jeweils 10.00 - 14.00 Uhr<br />
Ausnahmslos für ausländische Kunden:<br />
Dienstag, 8. November: <strong>9.</strong>00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr<br />
<strong>Auktion</strong> <strong>58</strong><br />
Freiwillige Versteigerung<br />
<strong>9.</strong> - 11. November 2011<br />
Versteigerung:<br />
Mittwoch, <strong>9.</strong> November 11.00 Uhr Nr. 1 – 871<br />
Donnerstag, 10. November 0<strong>9.</strong>30 Uhr Nr. 872 – 1626<br />
15.30 Uhr Nr. 1627 – 2241<br />
Freitag, 11. November 0<strong>9.</strong>00 Uhr Nr. 2242 – 2965<br />
und Nr. 3000 – 3199
Katalog <strong>58</strong><br />
Katalogpreis: 25 €<br />
Wir bitten um Überweisung des Betrages an<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Bankhaus Max Flessa KG, München,<br />
Konto-Nr. 770 444 (BLZ 700 30111)<br />
IBAN: DE72 7933 0111 0000 7704 44<br />
BIC: FLESDEMM<br />
Für Aufträge, die später als einen Tag vor oder erst<br />
während der Versteigerung eingehen, übernehmen<br />
wir keine Haftung.<br />
Gebote, die unter der Hälfte des Schätzpreises<br />
liegen, können nicht berücksichtigt werden.<br />
Payments for auction goods can be made<br />
in cash or wire-transfer.<br />
We accept Visa or Diners Club International<br />
credit cards for catalogue payment only.<br />
The prices stated in the catalogue<br />
are estimates (not reserves).<br />
We do not accept bids of less than<br />
50 per cent of the estimate.<br />
Please visit www.zisska.de for full<br />
bidder information.<br />
Umschlag Titelseite: Tafel 3, 30 Hitopadesha, Indische Handschrift, um 1790<br />
Umschlag Rückseite: Tafel 6, 53 Hanselmann, Stammbuch, 1787-94<br />
ZISSKA & SCHAUER<br />
B U C H - U N D K U N S T A U K T I O N S H A U S<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Unterer Anger 15 · 80331 München<br />
Telefon 089/263855 · Fax 089/269088<br />
auctions@zisska.de · www.zisska.de<br />
Katalogbearbeitung:<br />
Jürgen Kaufmann, Frank Purrmann, Hilmar Schmuck,<br />
Patricia Schulze, Sabine Zachmann<br />
Sekretariat: Ursula Hahn, Ursula Roitzsch<br />
Versandabteilung: Klaus Bayer
Inhalt<br />
Handschriften<br />
Bücher<br />
Graphik<br />
Handschriften................................................................. 1 – 50<br />
Urkunden und Autographen .............................................. 51 – 111<br />
Inkunabeln..................................................................... 112 – 155<br />
Alte Drucke und alte Theologie .......................................... 156 – 359<br />
Waldauf-Bibliothek ......................................................... 360 – 474<br />
Kloster Michaelbeuern ..................................................... 475 – 685<br />
Einzelblätter ................................................................... 686 – 705<br />
Naturwissenschaften........................................................ 706 – 1065<br />
– Varia ....................................................................... 706 – 760<br />
– Alchemie – Chemie..................................................... 761 – 774<br />
– Astrologie – Astronomie.............................................. 775 – 792<br />
– Botanik.................................................................... 793 – 860<br />
– Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau ............................ 861 – 871<br />
– Mathematik – Physik .................................................. 872 – 920<br />
– Medizin ................................................................... 921 – 1017<br />
– Zoologie...................................................................1018 – 1065<br />
Technik und Handwerk .....................................................1066 – 1140<br />
Bibliographie ................................................................. 1141 – 1257<br />
Kunstgeschichte..............................................................12<strong>58</strong> – 1322<br />
Literatur und illustrierte Bücher.........................................1323 – 1988<br />
– Barock- und Emblembücher .........................................1323 – 1433<br />
– Literatur bis 1900.......................................................1434 – 1<strong>58</strong>5<br />
– Kinderbücher – Pädagogik ...........................................1<strong>58</strong>6 – 1626<br />
– Philosophie – Nationalökonomie – Politik .......................1627 – 1738<br />
– Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts ........................1739 – 1863<br />
– Sammlung Brändel .....................................................1864 – 1988<br />
Kulturgeschichte .............................................................1989 – 2241<br />
– Varia .......................................................................1889 – 2032<br />
– Gastronomie.............................................................2033 – 2044<br />
– Jagd und Fischfang – Pferdebücher................................2045 – 2060<br />
– Judaica ....................................................................2061 – 2082<br />
– Kostüme – Mode – Uniformen .....................................2083 – 2101<br />
– Linguistik – Lexika......................................................2102 – 2128<br />
– Militaria ..................................................................2129 – 2147<br />
– Musik – Tanz – Theater – Film.......................................2148 – 2172<br />
– Numismatik..............................................................2173 – 2179<br />
– Okkultismus – Freimaurerei ..........................................2180 – 2212<br />
– Recht ......................................................................2213 – 2235<br />
– Sport – Spiele............................................................2236 – 2241<br />
Atlanten ........................................................................2242 – 2274<br />
Geographie – Geschichte ..................................................2275 – 2<strong>58</strong>2<br />
Bibliotheca orientis..........................................................2<strong>58</strong>3 – 2812<br />
Deutschland ..................................................................2813 – 2965<br />
Deutschland ...................................................................3000 – 3026<br />
Ausland ........................................................................3027 – 3114<br />
– Welt- und Spezialkarten ..............................................3027 – 3033<br />
– Übersee....................................................................3034 – 3060<br />
– Europa.....................................................................3061 – 3114<br />
Souvenir-Rosen...............................................................3115 – 3138<br />
Japanische Farbholzschnitte ..............................................3139 – 3150<br />
Dekorative Graphik ..........................................................3151 – 3199
Versteigerungsbedingungen<br />
1. Das <strong>Auktion</strong>shaus handelt als Kommissionär im eigenen<br />
Namen und für Rechnung seiner Auftraggeber (Kommittenten),<br />
die unbenannt bleiben. Zugrunde liegen die Aufträge<br />
der Einlieferer. Die Auftragsverhältnisse ergeben<br />
sich durch Angabe einer Kennzahl (Einlieferer-Nummer),<br />
die in Klammern der Katalogaufnahme jeweils angefügt<br />
ist. Eigenware ist gesondert gekennzeichnet (1). Die Versteigerung<br />
ist freiwillig.<br />
2. Die angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite.<br />
3. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des<br />
Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge<br />
anzubieten und zurückzuziehen. Er ist berechtigt,<br />
Gebote zurückzuweisen, wenn nicht vor der Versteigerung<br />
geeignete Sicherheiten geleistet oder Referenzen angegeben<br />
wurden.<br />
4. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände<br />
können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden.<br />
Die Sachen sind gebraucht und haben einen ihrem<br />
Alter, ihrem Gebrauch und ihrer Provenienz entsprechenden<br />
Erhaltungszustand; dieser wird im Katalog nicht<br />
durchgängig erwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind<br />
keine Garantien im Rechtssinne. Der Versteigerer übernimmt<br />
keine Haftung für Mängel, soweit er die ihm obliegenden<br />
Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Er verpflichtet sich<br />
jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen<br />
innerhalb der Verjährungsfrist von zwölf Monaten<br />
seine Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Einlieferer<br />
gerichtlich geltend zu machen. Der Erwerber soll Beanstandungen<br />
unverzüglich, spätestens aber innerhalb von<br />
drei Wochen nach der <strong>Auktion</strong>, dem Versteigerer anzeigen.<br />
Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers<br />
erstattet der Versteigerer dem Erwerber den gezahlten<br />
Kaufpreis (einschließlich Aufgeld) zurück; ein da rüber<br />
hinausgehender Anspruch ist ausgeschlossen. Einzelstücke<br />
aus Konvoluten, größere Zeitschriften reihen, Serienwerke,<br />
mehrbändige Gesamtausgaben und Objekte, die den Vermerk<br />
„nicht kollationiert“ oder „ohne Rückgabe recht“ tragen,<br />
sind vom Reklamationsrecht ausgeschlossen.<br />
5. Der Ausruf erfolgt in Euro und beginnt in der Regel mit<br />
der Hälfte des Schätzpreises. Gesteigert wird jeweils um ca.<br />
5–10%. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an<br />
den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag<br />
verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere<br />
Personen das gleiche Gebot abgeben und nach dreimaligem<br />
Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los.<br />
Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die<br />
Sachen erneut anbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig<br />
abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder<br />
wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen<br />
will oder sonst Zweifel für den Zuschlag bestehen.<br />
6. Kommissionäre haften für ihre Auftraggeber. Telefoni-<br />
sche und Aufträge per E-Mail bedürfen der schriftlichen<br />
Bestätigung spätestens 48 Stunden vor Beginn der <strong>Auktion</strong>.<br />
Bestehen bei Abgabe des Gebotes Differenzen zwischen<br />
Katalognummer und Kennwort, so ist das Kennwort<br />
maßgebend. Folgen aus einer unrichtigen Übermittlung<br />
gehen zu Lasten des Auftraggebers. Bei Nichterteilung<br />
des Zuschlags trotz Gebots haftet der Versteigerer dem<br />
Bieter nur bis zur Höhe des Schätzpreises, wenn ihm Vorsatz<br />
oder grobe Fahrlässigkeit angelastet werden kann. Aufträge,<br />
die später als einen Tag vor oder erst während<br />
der Versteigerung eingehen, sind von jeder Haftung ausgeschlossen.<br />
Die in den Verträgen genannten Preise gelten<br />
als Zuschlagspreise, das Aufgeld und die Mehrwertsteuer<br />
werden zusätzlich erhoben.<br />
7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht<br />
zu vertretende Verluste und Beschädigungen auf den Ersteigerer<br />
über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen<br />
erwirbt der Ersteigerer erst mit dem vollständigen Zahlungseingang<br />
beim <strong>Auktion</strong>shaus.<br />
8. Auf den Zuschlagspreis werden ein Aufgeld von 17% und<br />
die Mehrwertsteuer von 7% berechnet. Die Mehrwertsteuer<br />
entfällt für Kunden aus Nicht-EU-Ländern, wenn der<br />
Versand der ersteigerten Ware durch uns erfolgt oder der<br />
amtliche Nachweis der Ausfuhr innerhalb von vier Wochen<br />
erbracht wird. Händlern aus EU-Ländern kann die Mehrwertsteuer<br />
nur dann erstattet werden, wenn sie ihre europäische<br />
USt-IdNr. bei Auftragserteilung bekanntgeben. Bei<br />
Auszahlungen erfolgt die Umrechnung des Rechnungsbetrages<br />
zum Tageskurs. Die Kosten für Porto, Verpackung,<br />
Versicherung und Bankspesen gehen zu Lasten des Käufers.<br />
<strong>9.</strong> Auf alle Originalwerke der bildenden Kunst seit Entstehungszeit<br />
1900 leistet das <strong>Auktion</strong>shaus eine Abgabe an<br />
die Ausgleichsvereinigung Kunst, die damit die gesetzlichen<br />
Ansprüche des Folgerechts aus § 26 UrhG ausgleicht.<br />
Der Ersteigerer trägt von dieser Abgabe einen Anteil in<br />
Höhe eines Drittels (z.Zt. 1% des Zuschlagspreises).<br />
10. Der Gesamtbetrag ist mit dem Zuschlag fällig und zahlbar<br />
in bar oder durch bankbestätigten Scheck. Zahlungen<br />
auswärtiger Ersteigerer, die schriftlich oder telefonisch<br />
geboten haben, sind binnen vierzehn Tagen nach Rechnungsdatum<br />
fällig.<br />
11. Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von<br />
1% per Monat berechnet. Im übrigen kann das <strong>Auktion</strong>shaus<br />
bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages<br />
oder nach Fristsetzung Schadensersatz wegen<br />
Nichterfüllung verlangen; der Schadensersatz kann in diesem<br />
Falle auch so berechnet werden, daß die Sache in einer<br />
neuen <strong>Auktion</strong> nochmals versteigert wird und der säumige<br />
Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen<br />
Versteigerung und für die Kosten der wiederholten<br />
Versteigerung einschließlich der Gebühren des <strong>Auktion</strong>shauses<br />
aufzukommen hat.<br />
12. Der Erwerber ist verpflichtet, die Gegenstände sofort nach<br />
der <strong>Auktion</strong> in Empfang zu nehmen. Falls er Versendung<br />
wünscht, erfolgt sie auf eigene Gefahr. Bei Versand von<br />
Graphiken werden vorhandene Passepartouts und Rahmen<br />
entfernt, es sei denn, Mitlieferung ist vom Erwerber bei<br />
Abgabe seines Gebotes ausdrücklich verlangt.<br />
13. Mit Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder Abgabe<br />
eines Gebotes erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen<br />
ausdrücklich an. Dies gilt auch für Verkäufe aus den Rückgängen.<br />
14. Erfüllungsort und Gerichtsstand für den vollkaufmännischen<br />
Verkehr ist München. Es gilt ausschließlich deutsches<br />
Recht. Das UN-Abkommen über Verträge des internationalen<br />
Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.<br />
15. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder<br />
teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der<br />
übrigen davon unberührt.<br />
16. Die Versteigerungsbedingungen haben eine deutsche und<br />
eine englische Version. In allen Streit- und Zweifelsfällen<br />
ist die deutsche Fassung maßgebend; das gilt insbesonde-re<br />
für die Auslegung von Rechtsbegriffen und Katalogangaben.<br />
Die Versteigerer
Conditions of Sale<br />
1. Zisska & Schauer acts as commission agent, in its own<br />
name and for the account of its clients (sellers), whose<br />
identity is not disclosed. The instructions of consignors,<br />
who are numbered in brackets (consignor number) at the<br />
end of each catalogue description, form the basis of sales.<br />
Zisska & Schauer’s property is indicated separately (1). The<br />
sale is voluntary.<br />
2. The prices given after each lot are estimates, not reserves.<br />
3. The auctioneer reserves the right to combine any two or<br />
more lots, to divide any lot, to offer any lot for sale in an<br />
order different from that given in the catalogue or to<br />
with draw any lot or lots from the sale. The auctioneer<br />
shall be entitled to refuse bids unless suitable proof of<br />
identity, security or references shall have been provided<br />
prior to the auction.<br />
4. All lots up for sale may be viewed and inspected prior to<br />
the auction. Lots auctioned are used goods. The descriptions<br />
in the catalogue, which are given to the best of<br />
Zisska & Schauer’s knowledge and belief, do not con stitute<br />
guarantees in the legal sense. Zisska & Schauer does<br />
not assume any liability for faults or defects, in so far as it<br />
has fulfilled its duty of care, but will undertake to make judicial<br />
claim on behalf of the buyer in respect of justified<br />
complaints within the statutory warranty period of twelve<br />
months against the seller who consigned the respective<br />
item or items for sale. The buyer is required to give Zisska<br />
& Schauer written notice of all complaints without delay;<br />
at the latest, however, within three weeks of the date of<br />
the auction. Should the demands be successful, Zisska &<br />
Schauer will reimburse the buyer with the full purchase<br />
price (including buyer’s premium); all further claims are<br />
excluded. There is no right of complaint in the case of<br />
individual items from combined lots, periodicals, serial<br />
publications, complete editions in several volumes and any<br />
lots with the indication nicht kollationiert [not collated] or<br />
ohne Rückgaberecht [not subject to return].<br />
5. Bids are executed in Euros and bidding generally starts<br />
at 50% of the estimate unless competing bids have been received.<br />
Bids are raised by increments of 5% to 10%. A lot<br />
will be knocked down to the highest bidder after three<br />
calls. The auctioneer may refuse any bids, or knock<br />
down a lot subject to reservation. If two or more persons<br />
bid the same amount simultaneously and no overbid has<br />
been made after three calls, the successful bidder shall be<br />
drawn by lot. The auctioneer may rescind a decision and<br />
put the lot up again for sale if a higher bid made in time has<br />
been inadvertently overlooked, or if the highest bidder<br />
wishes to revoke his bid, or if the decision is open to<br />
other doubt.<br />
6. Agents acting on behalf of a third party assume full liability<br />
for the fulfilment of contract on behalf of their principals.<br />
All absentee bids submitted by email or telephone<br />
are to be confirmed in writing. If the catalogue number<br />
and the author/short title or reference for identification<br />
differ, the short title will stand for the bid. All damages<br />
and losses incurred by unclear bidding instructions are the<br />
bidder’s responsibility. For bids duly received and not executed<br />
due to obvious negligence on the auctioneers’ part,<br />
the auctioneers’ liability is limited to the estimate amount.<br />
The auctioneers accept no liability for the execution of absentee<br />
bids sent in less than 24 hours before the auction<br />
opens or during the auction itself. All bids are regarded as<br />
the maximum hammer price. The buyer’s premium and<br />
VAT are added to these prices separately.<br />
7. From the fall of the hammer, every lot shall become the full<br />
responsibility of and be at the sole risk of the buyer, while<br />
ownership of the lot or lots shall not pass to the buyer<br />
until full payment has been received by Zisska & Schauer.<br />
8. A buyer’s premium of 17% is levied on the hammer price<br />
plus VAT at the current rate of 7%. Buyers resident in third<br />
(i. e. non-European Union) countries are exempted from<br />
VAT if purchases are dispatched by the auction house to<br />
their registered address or if official proof of export is received<br />
by Zisska & Schauer within a period of four weeks.<br />
Dealers whose business are registered in the EU are exempted<br />
from VAT provided that they quote their VAT Registration<br />
Number when submitting absentee or online bids,<br />
or when registering to bid. Payments in foreign currency<br />
will be converted at the rate of exchange prevailing on the<br />
day of receipt. Costs of shipping, packing, insurance and<br />
bank charges are at the buyer’s expense.<br />
<strong>9.</strong> In order to satisfy all claims of the Droit de Suite [Artists’<br />
Resale Right] (§ 26, German Copyright Law/UrhG), the<br />
auctioneers shall pay a resale royalty to the Ausgleichs-<br />
vereinigung Kunst, the copyright collecting society, on<br />
all original works of art created after 1 January 1900. This<br />
is based on a percentage of the hammer price. The buyer<br />
shall bear one third of this payment which currently<br />
amounts to 1% of the hammer price.<br />
10. Immediately upon purchase the buyer shall pay the final<br />
price in cash or by authorized bank cheque. Payments by<br />
buyers who have submitted absentee bids or who have bid<br />
by telephone shall be due within 14 days of the date of the<br />
invoice.<br />
11. In default of payment, Zisska & Schauer will charge interest<br />
on the outstanding amount at the rate of 1% per month or<br />
part month. Furthermore, if the buyer defaults in payment,<br />
Zisska & Schauer may, at its discretion, insist on performance<br />
of the contract or, if the buyer has not paid by the<br />
date set, claim damages for non-performance; in the latter<br />
case, Zisska & Schauer may claim the damages by putting<br />
the lot or lots up again for auction and charging the defaulting<br />
buyer with the difference between the price bid by<br />
him/her and the price realized on the resale, if this is lower,<br />
plus the cost of the resale, including Zisska & Schauer’s costs.<br />
12. Buyers shall take charge of their lots immediately after the<br />
auction. Shipping instructions shall be given in writing.<br />
Shipping, if required, will be effected at the sole expense<br />
and risk of the buyer. Prints will be shipped unmatted and<br />
unframed, unless specifically requested by the buyer when<br />
submitting his/her bid.<br />
13. By placing a bid either in writing or in person, the buyer<br />
agrees to be bound by these Conditions of Sale. This shall<br />
also apply to after-auction purchase.<br />
14. Place of performance and jurisdiction for registered trade<br />
dealings is Munich. German law applies exclusively; the<br />
UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.<br />
15. Should any provision herein be wholly or partly ineffective,<br />
this shall not affect the validity of the remaining provisions.<br />
16. These Conditions of Sale are available in both German and<br />
English. The German-language version shall without<br />
exception be the authoritative version, in particular with<br />
regard to the interpretation of statutory terms and catalogue<br />
descriptions.<br />
Zisska, Schauer & Co. KG
Abkürzungen – Abbrevations<br />
Abb. . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung(en) - illustration(s)<br />
Abt. . . . . . . . . . . . . . . . . Abteilung - section<br />
Anm. . . . . . . . . . . . . . . . Anmerkung(en) - note(s)<br />
Aufl. . . . . . . . . . . . . . . . Auflage - edition<br />
Ausg. . . . . . . . . . . . . . . Ausgabe - edition, issue<br />
Bd(e). . . . . . . . . . . . . . Band (Bände) - volume(s)<br />
bearb. . . . . . . . . . . . . . bearbeitet - compiled<br />
beigeb. . . . . . . . . . . . . beigebunden - bound with<br />
beschäd. . . . . . . . . . . beschädigt - damaged<br />
Bibl. . . . . . . . . . . . . . . . Bibliothek - library<br />
Bl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Blatt (Blätter) - leaf(-ves)<br />
blattgr. . . . . . . . . . . . . blattgroß - full-page<br />
blindgepr. . . . . . . . . . blindgeprägt - blind-tooled<br />
Blindpr. . . . . . . . . . . . . Blindprägung - blind-tooling<br />
Brosch. . . . . . . . . . . . . Broschur - wrappers<br />
Dass. . . . . . . . . . . . . . . Dasselbe - the same<br />
Ders. . . . . . . . . . . . . . . . Derselbe - the same<br />
Dies. . . . . . . . . . . . . . . Dieselbe - the same<br />
Dr. . . . . . . . . . . . . . . . . . Drucker - printer<br />
dreiseit. . . . . . . . . . . . dreiseitig - (three) edges, margins<br />
d. Zt. . . . . . . . . . . . . . . . der Zeit - contemporary<br />
e. . . . . . . . . . . . . . . . . . . eigenhändig - autograph<br />
EA . . . . . . . . . . . . . . . . . erste Ausgabe - first edition<br />
Ebda. . . . . . . . . . . . . . . Ebenda - same place<br />
eingeb. . . . . . . . . . . . . eingebunden - bound-in<br />
etw. . . . . . . . . . . . . . . . etwas - somewhat, slightly<br />
Ex. . . . . . . . . . . . . . . . . . Exemplar - copy<br />
Faks. . . . . . . . . . . . . . . . Faksimile(s) - facsimile<br />
farb. . . . . . . . . . . . . . . farbig – in colours<br />
fl. . . . . . . . . . . . . . . . . . fleckig - spotted, (water-)stained, foxed<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . (fingerfl., braunfl., wasserfl. etc)<br />
flex. . . . . . . . . . . . . . . . flexibel- limp<br />
Frontisp. . . . . . . . . . . . Frontispiz - frontispiece<br />
ganzseit. . . . . . . . . . . . ganzseitig - full-page<br />
geb. . . . . . . . . . . . . . . . . gebunden - bound<br />
gefalt. . . . . . . . . . . . . . gefaltet - folded<br />
gestoch. . . . . . . . . . . . gestochen - engraved<br />
goldgepr. . . . . . . . . . . goldgeprägt - gilt-stamped<br />
Goldpr. . . . . . . . . . . . . Goldprägung - gilt-stamped<br />
Hrsg. . . . . . . . . . . . . . . Herausgeber - editor<br />
hrsg. . . . . . . . . . . . . . . . herausgegeben - edited<br />
Hldr. . . . . . . . . . . . . . . Halbleder - half leather<br />
Hlwd. . . . . . . . . . . . . . Halbleinen - half cloth<br />
Hmaroqin . . . . . . . . . . Halbmaroquin - half morocco<br />
Hpgt. . . . . . . . . . . . . . . Halbpergament - half vellum<br />
hs. . . . . . . . . . . . . . . . . . handschriftlich - manuscript<br />
Illustr. . . . . . . . . . . . . . . Illustration(en) - illustration(s)<br />
illustr. . . . . . . . . . . . . . illustriert - illustrated<br />
Imp.-Fol. . . . . . . . . . . Imperial-Folio - imperial folio<br />
Jg(e). . . . . . . . . . . . . . . . Jahrgang (-gänge) - volume(s)<br />
Jhdt. . . . . . . . . . . . . . . . Jahrhundert - century<br />
Kart. . . . . . . . . . . . . . . . Kartonage - boards<br />
Kat. . . . . . . . . . . . . . . . Katalog - catalogue<br />
kl. . . . . . . . . . . . . . . . . . klein - small<br />
kolor. . . . . . . . . . . . . . . koloriert - (hand-)coloured<br />
kplt. . . . . . . . . . . . . . . . komplett - complete<br />
läd. . . . . . . . . . . . . . . . . lädiert - damaged<br />
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Slg. . . . . . . . . . . . . . . . . Sammlung - collection<br />
Sp. . . . . . . . . . . . . . . . . Spalte(n) - column(s)<br />
spät. . . . . . . . . . . . . . . . später(er) - late(r)<br />
stellenw. . . . . . . . . . . . stellenweise – partly<br />
stockfl. . . . . . . . . . . . . stockfleckig - foxed<br />
teilw. . . . . . . . . . . . . . . teilweise - partly<br />
Tl(e). . . . . . . . . . . . . . . . Teil(e) - part(s), section(s)<br />
tls. . . . . . . . . . . . . . . . . . teils - partly<br />
Tsd. . . . . . . . . . . . . . . . . Tausend - thousand<br />
U. . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterschrift - signature<br />
übers. . . . . . . . . . . . . . . übersetzt - translated<br />
Umschl. . . . . . . . . . . . Umschlag - cover<br />
verb. . . . . . . . . . . . . . . . verbessert - improved<br />
verm. . . . . . . . . . . . . . . vermehrt - enlarged<br />
verschied. . . . . . . . . . . verschieden(e) - various<br />
Vg. . . . . . . . . . . . . . . . . Vergoldung - gilt<br />
vgl. . . . . . . . . . . . . . . . vergleiche - see, compare<br />
Vign. . . . . . . . . . . . . . . Vignette - vignette<br />
Vlg. . . . . . . . . . . . . . . . . Verlag - publisher<br />
vorgeb. . . . . . . . . . . . . . vorgebunden - bound-in<br />
wdh. . . . . . . . . . . . . . . wiederholt - repeated<br />
zahlr. . . . . . . . . . . . . . . zahlreich(e) - numerous<br />
Zl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Zeile(n) - line(s)<br />
zus. . . . . . . . . . . . . . . . . zusammen - together
2 Aus einem Brevier, um 1120 (Ausschnitt)<br />
6 Epistulae, Handschrift, 1435 7 Lateinische Handschrift, um 1450<br />
Tafel 1
Tafel 2<br />
19 Lullius, Sammelhandschrift, 1657 20 Lateinische Handschrift, um 1700<br />
23 Lateinische Handschrift, 1735 29 Italienische Handschrift, 1769
30 Hitopadesha, Indische Handschrift, um 1790<br />
30<br />
Tafel 3
Tafel 4<br />
32 Arabische Handschrift, 1784<br />
35 Persische Handschrift, um 1850<br />
36 Arabische Handschrift, um 1830
49 Feldpostkarten, 1901<br />
44 Deutsche Handschrift, um 1865 42 Türkische Handschrift, um 1850<br />
Tafel 5
Tafel 6<br />
53 Hanselmann, Stammbuch, 1787<br />
52 Behrmann, Stammbuch, 1747
54 Tiebel, Stammbuch, 1795<br />
88 Graf von Kaunitz, Stammbaum, 1782<br />
Tafel 7
Tafel 8<br />
82 Hesse, Gedichte, 1918<br />
120 Biblia latina, 1493<br />
70 Franz Joseph I., Adelsdiplom, 1852<br />
68 Franz I., Adelsdiplom, 1749
Tafel 9<br />
131 Gregor IX., Decretales, 1482 133 Hieronymus, Vitae sanctorum, 1483<br />
143 Meffret, Sermones, 1485 144 Missale speciale, 1493
Tafel 10<br />
138 Leonardus de Utino, Sermones, 1479 286 Martini, Ehrenkräntzlein, 1595<br />
188 Biblia germanica, 1720 121 Bonifatius VIII., 1496
205 Biblia neerlandica, 1721<br />
204 Biblia neerlandica, 1682<br />
Tafel 11
Tafel 12<br />
293 Missale, Fragment, um 1510 295 Münster, Cosmographey, 1<strong>58</strong>8<br />
291 Missale Romanum, 1635
325 Rüxner, Turnierbuch, 1532 326 Rüxner, Turnierbuch, 1532<br />
341 Pfinzing, Theuerdanck, 1517 379 Directorium für Chur, 1520<br />
Tafel 13
Tafel 14<br />
3032 De Wit, Weltkarte, 1745<br />
698 Galaktotrophousa, um 1800 784 Laplace, Système du monde, 1796
812 Hariot, Roses, 1903<br />
801 Candolle, Plantes rares, 1825<br />
Tafel 15<br />
813 Herbarum imagines, 1546 819 Kerner, Ökonomische Pfanzen, 1786
Tafel 16<br />
838 Reitter, Holz-Arten, 1790<br />
842 Schmidt, Baumzucht, 1792<br />
820 Kerner, Bäume und Gesträuche, 1783<br />
835 Oelhafen von Schöllenbach, 1773
840 Roscoe, Monandrian Plants, 1824<br />
833 Munting, Erdgewächse, 1696<br />
822 Knoop, Äpfel und Birnen, 1760<br />
860 Zorn, Icones plantarum, 1780<br />
Tafel 17
Tafel 18<br />
854 Weinmann, Pflanzen, 1735<br />
1031 Cramer, Schmetterlinge, 1744<br />
857 Winterschmidt, Naturprodukte, 1807<br />
733 Méheut, La mer, 1913
1061 Domestic Pigeons, 1765<br />
1035 Hay, Ornithological Works, 1881 1056 Schinz, Vögel, 1830<br />
Tafel 19
Tafel 20<br />
1127 Hoste, Armées navales, 1697<br />
1121 Mosaiques Pompei, 1874<br />
1113 Gleichen-Russworm, 1790
1310 Meißener Musterbuch, um 1920 1470 Roter Samteinband, um 1800<br />
1471 Hellbrauner Maroquineinband, um 1860<br />
1471<br />
Tafel 21
Tafel 22<br />
1617 Reinhardt, Verkehrte Welt, 1863<br />
1610 Meggendorfer, Puppenhaus, um 1891<br />
1<strong>58</strong>8 ABC-Buch, um 1840
1609 Meggendorfer, Bubenstreiche, 1899 1609<br />
1791 Eisler, Klimt, 1931 1853 Schwitters, Anna Blume, 1919<br />
Tafel 23
Tafel 24<br />
2053 La Guérinière, Cavalerie, 1733 2089 Hausleutner, Nationen, 1792<br />
2267 Blaeu, Atlas maior, 1662
2094 Armée Napolitaine, um 1850<br />
2098 La Sardaigne militaire, um 1860<br />
Tafel 25
Tafel 26<br />
2450 Alt, Österreich, um 1845<br />
2378 Gottfried, Historische Chronik, 1745
2399 Happel, Thesaurus exoticorum, 1688 2681 Indien, Hinterglasbild, um 1900<br />
2702 Korantasche, um 1750<br />
Tafel 27
Tafel 28<br />
2795 Tilke, Zeichnungen, 1915 2795<br />
2842 Lipowsky, National-Kostüme, um 1828 2790 Martin, Oriental Carpets, 1906
3141 Harunobu, um 1765<br />
Tafel 29
Tafel 30<br />
3149 U. Toyokuni, um 1800<br />
3146 Kunisada, um 1830 3150 Utamaro, um 1804
3148 Toyokuni III, um 1844 3143 Hiroshige, 18<strong>58</strong><br />
3147 Kuniyoshi, 1853<br />
Tafel 31
Tafel 32<br />
3046 Bornet, New York, 1854<br />
3095 Thurner, Wien, 1812
3178 Wiener Aufschlag-Karten, um 1820<br />
3156 Galanteriewarenhändler, um 1796<br />
Tafel 33
Tafel 34<br />
3152 Andachtsbild, um 1780
3152 3152<br />
3154 Andachtsbild, um 1770<br />
Tafel 35
Tafel 36<br />
3175 Gabler, Vogelporträt, um 1790<br />
3159 Bilderbogen, 1890
Nr. 41<br />
1 EINZELBLATT aus einer lateinischen Handschrift<br />
auf Pergament. Wohl Deutschland,12. Jhdt.<br />
31 x 20 cm. (45) 500,-<br />
Enthält das Kapitel XXXVI „De doctrina et exemplis<br />
praepositorum“ aus dem dritten Buch der „Sententiae“ des<br />
Isidor von Sevilla (Migne PL 83, 1850), mit dem bekannten<br />
Leitsatz „Nam doctrina sine vita arrogantem reddit, vita sine<br />
doctrina inutilem facit“. – Im folgenden Text Abweichungen<br />
gegenüber der überlieferten Fassung (Migne PL 83, 1850). –<br />
Abgefaßt in frühgotischer Minuskel. – Maku laturblatt mit<br />
einigen Gebrauchsspuren (Falze, Abrieb, Beschriftung mit<br />
Jahreszahl „1613“ sowie einigen Wurmlöchern mit wenig<br />
Buchstabenverlust), Rückseite beklebt, oben mit anderem<br />
Manuskript angerändert.<br />
2 EINZELBLATT aus einem Brevier. Lateinische<br />
Handschrift auf Pergament. Salzburg, wohl erste<br />
Hälfte 12. Jh. 37,3 x 18 cm. Mit großer 8-zeiliger<br />
Dracheninitiale in grüner, blauer und roter Deckfarbe<br />
sowie 2 Initialen in Rot. Überschriften und<br />
Hervorhebungen in Rot. 33 Zl. 2 Sp. (64) 6.000,-<br />
Handschriften<br />
Das aus einem Salzburger Skriptorium stammende Blatt<br />
zeigt stilistische Nähe zu Handschriften des späten 12. Jahrhunderts<br />
aus St. Peter und Kloster Nonnberg und vor allem<br />
zu dem Brevier-Doppelblatt in unserer <strong>Auktion</strong> 55 (Nr. 3),<br />
dessen Initialen sehr ähnlich sind. Die Besonderheit dieser<br />
typischen spätromanischen „Spaltleisteninitiale“ aus fleischigen<br />
Ranken, hier der Buchstabe Q, ist eine ausladende<br />
Cauda in Form eines niedergeworfenen Drachen (das be -<br />
siegte Böse) mit verschlungenem Schwanz. – Enthält Texte<br />
der Osterliturgie (aus Markus, Kapitel 16) und einen Evangelienkommentar<br />
Gregors des Großen (Homilie in evangelis<br />
II, 29, das Incipit mit der Q-Initiale: „Quod resurrectionem<br />
dominicam discipuli tarde crediderunt“). – Makulaturblatt<br />
mit nur einer voll erhaltenen Textspalte (die zweite<br />
Spalte nur zur Hälfe vorhanden) und späteren Beschriftungen<br />
(Buchstaben in blasser hellbrauner Tinte); rückseitig<br />
Montagespuren, etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 1.<br />
Single leaf from a breviary. Latin manuscript on vellum.<br />
Salzburg, around 1200. With large eight-line dragon initial<br />
in green, blue and red gouache as well as 2 initials in red.<br />
Superscriptions and underlinings in red. – Waste sheet with<br />
only one complete text column (only half of the second<br />
column there) and later captions (letters in pale light brown<br />
ink); mounting traces on verso, somewhat browned and<br />
soiled. – See illustration on plate 1.<br />
1
2<br />
3 5 EINZELBLÄTTER aus lateinischen Handschriften<br />
des späten Mittelalters auf Pergament.<br />
Wohl meist aus Deutschland, 14./15. Jhdt. Fol.<br />
(45) 400,-<br />
Meist mit biblischen Texten bzw. liturgischen Inhalts. –<br />
Initialen in Rot und Blau, einzelne mit Federwerk. – Makulaturblätter<br />
mit entsprechenden Gebrauchsspuren, einige<br />
Texte angeschnitten, Rückseiten meist überklebt. – Beiliegend<br />
ein Doppelblatt aus einer Inkunabel.<br />
4 EINZELBLATT aus einer lateinischen Missale-<br />
Handschrift auf Pergament. Mitteleuropa, um<br />
1400. Fol. (34,7 x 26,5 cm). Mit 8 zweizeiligen<br />
Initialen in Gold vor blauem und roten Grund.<br />
Hervorhebungen in Rot. Regliert. 2 Sp. 28 Zl. –<br />
Minimal gebräunt, dekorativ. (82) 250,-<br />
5 EINZELBLATT aus einer lateinischen Rechtshandschrift<br />
des späten Mittelalters. Südeuropa,<br />
15. Jhdt. Blattgr.: 39 x 26 cm). Mit 8 dreizeiligen<br />
Initialen in Deckfarben und einzelnen Lombarden<br />
in Rot und Blau. 65 Zl. 2 Sp. (110) 250,-<br />
In der „Rotunda formata“, der gebräuchlichsten südeuropäischen<br />
Schrift des späten Mittelalters, abgefaßtes Einzelblatt<br />
aus einer kirchenrechtlichen Handschrift. Enthält u. a.<br />
Vorschriften für Priester. – Dekoratives, unbeschnittenes<br />
Blatt, am oberen Rand geringe Montagespuren.<br />
6 HIERONYMUS – EPISTULAE. Lateinische<br />
Handschrift auf Papier. Regensburg? 1435. Mit<br />
einigen in Rot und Braun gezeichneten Hinweishänden<br />
und einzelnen Lombarden in Rot. Überschriften<br />
und Hervorhebungen in Rot. Durch -<br />
gehend rubriziert und regliert. 216 nn. Bl. 20-24<br />
Zl. Stark beschäd. rotes Ldr. d. Zt. über Holz -<br />
deckeln. (16) 6.000,-<br />
Die wohl in einem Regensburger Kloster abgefaßte Handschrift<br />
enthält eine in 31 Kapitel eingeteilte Auswahl aus den<br />
Briefen des Hieronymus, abgefaßt in sauberer, gleichmäßiger<br />
Textura. Darunter: „De contemptu mundi“ (an Heliodorus),<br />
„De institutione clericorum et monachorum“ (an<br />
Paulinus von Nola, hier: „ad Paulinum Presbyterum“), „De<br />
vita clericorum“ (an Oceanus), „De dormitione Blesillae“<br />
(an Paulinus von Nola), „Epistula ad Pamachium et Oceanum“,<br />
„Epistula contra vigilantium“, „De optimo genere“<br />
(an Pamachius), die Streitschrift „Contra Helvidium de<br />
Sancte Marie virginitate et castitate“, der „Liber vigiliarum“<br />
etc. Der Text mit den Briefen des Hieronymus ist vollständig,<br />
jedoch scheinen wenige Blätter der Vorstücke zu fehlen,<br />
denn die Handschrift beginnt ohne besondere Auszeichnung<br />
mit Zitaten aus Texten eines „Hugo de claust.“; verso<br />
folgt bereits das Register der Hieronymus-Briefe (fol.<br />
1v.-2r.), dann, auf fol. 2v., Notizen zur Vita Hieronymi. Der<br />
Beginn des ersten Briefs („Ad Antonium Monachum“, auch<br />
genannt „Rusticus“) auf fol. 3r. Die Briefe enden auf fol.<br />
201r. Fol. 45v. und 46r. sind weiß, wohl für eine unterbliebene<br />
Einfügung. Auf 201v.-212v. ein Sachregister zu den<br />
Briefen. Am Ende (fol. 212v.-216r.) Kommentare zu diversen<br />
Hieronymus-Briefen, beginnend mit „Ad Demetria de<br />
virginitate“. Mit dem fragmentarischen fol. 216 endet die<br />
Handschrift (verso weiß, Kolophon durch Ausriß unvoll-<br />
Handschriften<br />
ständig). – Der Schreiber nennt sich über dem Textanfang<br />
„Johannes Tyrolf ipsa manus“ (fol. 3r.) und in einem Kolophon<br />
mit Datierung 1435 (am Ende des Briefes „De viduitate<br />
servanda“ an die Römerin Furia, fol. 177r.): „Explicit<br />
p(er) manus d(omi)ni Johannis Tyrolf p(res)b(yte)ri“.<br />
Johannes Tyrolf ist durch Kolophone in Handschriften des<br />
Benediktinerstiftes Seitenstetten (Cod. 104, Rupert von<br />
Deutz, datiert 1435/36) und der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
(clm 7451, Johannes Calderinus, datiert 1432), hier mit<br />
Zusatz „Ratisponae“, als Schreiber nachweisbar. Er war<br />
offenbar Mönch in einem Regensburger Kloster. Am Ende<br />
des letzten Briefes („Ad Letam“) ein weiteres Kolophon mit<br />
der geläufigen Schlußformel: „Explicit anno 1435. Hic locus<br />
est mete liber explicit ergo valete ...“ – Fol. 1r. mit unvollständig<br />
gelöschtem Stempel, die letzten drei Bl. stärker<br />
gebräunt und mit großen Ein- und Ausrissen (Textverlust);<br />
stellenw. wenige Wurmspuren im unteren Rand, etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Besitzvermerk auf vorderem Spiegel:<br />
„Waldaufficae fundationis 1596“. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 1.<br />
Latin manuscript on paper. – This manuscript probably<br />
written in a Regensburg monastery contains a selection<br />
divided into 31 chapters from the letters by Hieronymus,<br />
in neat and regular characters. – The scribe calls himself<br />
at the beginning of the text „Johannes Tyrolf ipsa manus“<br />
(fol. 3r.) and in a colophon with date 1435 (at the end of the<br />
letter „De viduitate servanda“ to the Roman Furia, fol.<br />
177r.): „Explicit p(er) manibus d(omi)ni Johannis Tyrolf<br />
p(res)b(yte)ri“. Johannes Tyrolf can be traced as scribe<br />
through colophons in manuscripts of the Benedictine monastery<br />
Seitenstetten (Cod. 104, Rupert von Deutz, dated<br />
1435/36) and the Bavarian National Library (clm 7451,<br />
Johannes Calderinus, dated 1432) here with the addition<br />
„Ratisponae“. – Fol. 1r. with stamp not completely erased,<br />
last three leaves stronger browned and with large tears and<br />
tear-outs (loss of text); here and there some worming at<br />
lower margin, some browning and soiling. – Ownership<br />
entry on upper paste-down: „Waldauffiae fundationis 1596“.<br />
– Contemporary heavily damaged red calf over wooden<br />
boards. – See illustration on plate 1.<br />
7 NIKOLAUS VON LYRA – „IN NO(MI)NE<br />
DOMI(NI) AMEN. Incipit postilla edita a<br />
vene(r)abili doctore Nicolao de Lira sup(er)<br />
Matheum“. Lateinische Handschrift auf Papier.<br />
Salzburg 1448 – ca. 1455. Fol. Mit schematischer<br />
Federzeichnung sowie zahlr. Initialen, Überschriften<br />
und Hervorhebungen in Rot. Durch -<br />
gehend rubriziert und regliert. 313 nn. Bl. 2 Sp.<br />
Stark beschäd. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln. (16)<br />
10.000,-<br />
Von einem Schreiber namens Otto Kröppfel abgefaßte<br />
Handschrift mit dem gesamten Text der „Postilla litteralis<br />
super quattuor Evangelistas“ und ausgewählten Predigten<br />
des Nikolaus von Lyra. Insgesamt recht gleichmäßige, wohl<br />
in einem Kloster des Erzbistums Salzburg entstandene<br />
Gebrauchshandschrift, deren Schriftduktus nur in einem<br />
Abschnitt wechselt. – Enthält die Auslegungen (Postillen)<br />
zu Matthäus (fol. 1r-86r), Markus (fol. 86v-106r), Lukas<br />
(fol. 106v-152v) und Johannes (fol. 153r-238r). Jeder der<br />
Kommentare zu den einzelnen Evangelisten ist mit eigenem<br />
Kolophon versehen, diejenigen zu Matthäus und Johannes<br />
mit Datierung (1448 und 1449). Darauf ein Register (fol.<br />
238v-242r) und die „Sermones festivales“ des Nikolaus von<br />
Lyra (fol. 243r-300r), eine Auswahl von Festpredigten für<br />
das Erzbistum Salzburg, ein „Sermo bonus de passione
domini Jesu“ (fol. 301r-310v) und „De sancta Maria Magda -<br />
lena“ (fol. 311r-312v). Am Ende folgt auf fol. 313r noch eine<br />
Spalte, überschrieben mit „Sig(ismundus) Episcopo(s) Salisburg(ensis)“<br />
und Incipit „Hic est ordo ... Salisburg(ensis)“,<br />
mit Regeln zur Feier des Gottesdienstes. Dieser Ordo, der<br />
offenbar in der Amtszeit des Salzburger Erzbischofs Sigismund<br />
I. von Volkersdorf, 1452-1461, geschrieben worden<br />
ist, bricht unvermittelt ab. – Der neutestamentliche Teil der<br />
berühmten Bibelauslegung des Nikolaus von Lyra (um<br />
1270-1349), der „Postilla litteralis super totam bibliam“, ist<br />
1322-31 entstanden. Nikolaus von Lyra, ein französischer<br />
Franziskaner und Baccalaureus der Pariser Universität, gilt<br />
als einer der bedeutendsten Exegeten des späten Mittel -<br />
alters, die Bibelauslegung als sein Hauptwerk. „Die Bedeutung<br />
der lyranischen Postille liegt darin, daß ihr Autor sich<br />
auf den buchstäblichen Sinn der Bibel konzentriert, ohne<br />
den geistlichen Sinn zu leugnen“ (BBKL VI, 910). – Auf<br />
Papier mit dem im 15. Jahrhundert weit verbreiteten Wasserzeichen<br />
eines Ochsenschädels mit einkonturigem Stab<br />
zwischen den Hörnern, der von einer Blume bekrönt wird.<br />
– Auf den Spiegeln teils freigelegte Pergament-Makulaturblätter,<br />
wohl aus einem Brevier des 12. Jahrhunderts mit<br />
Neumen-Notation; vor allem an den Rändern etw. ge -<br />
bräunt, fleckig, wasserrandig und mit wenigen kleinen<br />
Wurmlöchern. – Siehe Abbildung Tafel 1.<br />
Latin manuscript on paper. – Manuscript by a scribe named<br />
Otto Kröppfel with the complete text of „Postilla litteralis<br />
super quattuor Evangelistas“ and selected sermons by<br />
Nikolaus von Lyra. Generally a quite regular manuscript<br />
for use probably written in a monastery of the Salzburg<br />
archbishopric. – On paper with the watermark, widespread<br />
in the 15th century, of a bullock's head with a stick between<br />
the horns which is crowned by a flower. – On paste-downs<br />
partly exposed vellum waste sheets, probably from a<br />
breviary of the 12th century; mainly at margins a little<br />
browned, soiled, with waterstains and some small worm -<br />
holes. – Contemporary heavily damaged calf over wooden<br />
boards. – See illustration on plate 1.<br />
8 WILTEN – „INDULGENTIE MONASTERII<br />
s(an)ctorum martirum Laurentii et Steffani et Stc.<br />
ecclesie dive Virg(inis) Marie in Wiltin.“ Lateinisch-deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Kloster<br />
Wilten 1510-12. 4°. Hervorhebungen und Überschriften<br />
in Rot, durchgehend rubriziert. 21 Bl.<br />
(das letzte weiß). Ohne Einband. (142) 800,-<br />
Verzeichnis der umfangreichen Reliquiensammlung des<br />
Prämonstratenserstifts und der Pfarrkirche von Wilten bei<br />
Innsbruck sowie der durch diese gewährten Ablässe.<br />
Gebrauchshandschrift mit etwas kalligraphischer Verzierung<br />
der Initialen und Überschriften, abgefaßt in brauner<br />
Tinte. Auf fol. 1r. ein kurzer Abschnitt mit der Legende des<br />
wundertätigen Marienbilds von Wilten in schwarzer Tinte,<br />
möglicherweise von einer anderen Hand, darunter der Vermerk:<br />
„Anno 1120: Institutus e(st) Ordo Praemonstratensium“.<br />
Auf fol. 1v.-5r. das Verzeichnis der Reliquien des<br />
Klosters (jeweils mit Angabe der Ablaßjahre), auf fol.<br />
7r.-11v. das Verzeichnis der Reliquien der Pfarrkirche<br />
„Indulgentie p(a)rochialis ecclesie Sancte Marie virginis in<br />
Wiltina“. Der letzte Teil in deutscher Sprache, mit einer<br />
Auflistung der Heiltümer „von Gottlicher Wunder Würckhung“,<br />
überschrieben: „De Misteriis Domini“, darunter<br />
Reliquien von der Salbe Maria Magdalenas, vom Stein, auf<br />
dem Christus kniete, ein Reihe von Marienreliquien und<br />
zahlreiche von verschiedenen Heiligen. Am Ende ein Kolophon<br />
mit dem Datum „Anno salutis MDXII“; eine weitere<br />
Datierung „datum et actum in monasterio p(rae)dicto anno<br />
Handschriften 3<br />
a n(ativi)tate d(omi)ni mil(l)esimo quingentesimo deci(m)o<br />
die quarta me(n)se septembris“, findet sich am Ende eines<br />
Textabschnitts über die päpstlichen Bestätigungen auf<br />
fol. 6. – Bindung gelöst, einzelne Bl. lose, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
9 PERCHTOLDSDORF – „THOMANSCHAR<br />
unnd panngratzen Waytz als weylandt Wolfganngen<br />
Rainpegkher Gerhaben Rayttung“. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. 4 Bde. Perchtoldsdorf<br />
1532-41. 4°. 22; 7; 12; 13 nn. Bl. Ohne Einband.<br />
(35) 200,-<br />
Rechnungsbuch über die Vormundschaft zweier Bürger aus<br />
Perchtoldsdorf bei Wien für die verwaisten Kinder eines<br />
Wolfgang Rainberger. – Unterschiedlich gebräunt, fleckig<br />
und wasserrandig.<br />
10 REZEPTBUCH. Deutsche Handschrift auf<br />
Papier. Österreich oder Süddeutschland spätes<br />
16. – Ende 18. Jhdt. 4°. Ca. 135 beschriebene nn.<br />
Bl. (und zahlr. weiße). Ldr. um 1600 mit Deckelfileten<br />
(Schließbänder fehlen, Rücken stellenw.<br />
brüchig; beschabt und bestoßen). (42) 1.200,-<br />
Über zwei Jahrhunderte fortgeführtes Rezeptbuch, das im<br />
späten 16. Jahrhundert angelegt worden ist. Aufgrund der<br />
Speisen kann es sich nur um einen Adelshaushalt handeln.<br />
Beschrieben sind zahlreiche Fleisch- und Wildgerichte<br />
sowie exquisite Süßspeisen, dagegen fällt das Kapitel über<br />
Suppen sehr spärlich aus. An einer Stelle wird „venizianisches<br />
Bleyweiß“ als Zutat einer medizinischen Rezeptur<br />
genannt. Ein Rezept für „Gams Pastete“ läßt auf alpenländische<br />
Provenienz schließen. Von der ersten Hand, die sehr<br />
gleichmäßig schreibt (dem Duktus nach ein geübter Kanzleischreiber),<br />
stammt die Einteilung in die acht Kapitel<br />
Pasteten, Torten, Gebäck, Mus, Milchspeisen, Suppen und<br />
Fleisch- und Fischgerichte. Unter den Gebäcken auch „Ain<br />
Nürnberger Paches“. Die Einteilung war auf Fortführung<br />
angelegt, da immer einige Blätter bis zum nächsten Kapitel<br />
unbeschrieben sind. Eine zweite Hand hat die Niederschrift,<br />
die teils im Satz abbricht, wohl erst im 17. Jahrhundert<br />
weitergeführt. Dieser zweite Schriftduktus ist flüchtig.<br />
Einige Kapitel sind sehr umfangreich, andere bestehen nur<br />
aus wenigen Einträgen. Auf die acht Kapitel folgen einige<br />
Blätter mit Eintragungen wohl aus dem 18. Jahrhundert<br />
(dritte Hand) und schließlich ein umfangreiches, 107 Re -<br />
zepte umfassendes „Zucker Backerey Buech“ mit Datum<br />
„1774“ (vierte Hand). Am Ende von einer weiteren Hand<br />
auf mehreren Blättern Rezepte für Kuchen und Torten. –<br />
Auf Papier mit Wasserzeichen eines Turmes im Wappenschild,<br />
wohl Süddeutschland oder Österreich, spätes<br />
16. Jahrhundert (vgl. Piccard 106063-106065, Straubing<br />
etc. um 1<strong>58</strong>0). – Innengelenke gebrochen; etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Recipe book. German manuscript on paper. Austria or<br />
Southern Germany late 16th – end 18th century. – Recipe<br />
book continued over two centuries, started in the late 16th<br />
century. It can only come from a noble household on account<br />
of the dishes described there which were numerous meat and<br />
game dishes as well as exquisite desserts. – On paper with<br />
watermark of a tower in the armorial shield, probably South<br />
Germany or Austria, late 16th century (compare Piccard<br />
106063-106065, Straubing etc. around 1<strong>58</strong>0). – Inner joints<br />
broken; a little browned and soiled. – Calf around 1600 with<br />
fillets on boards (clasp ribbons missing, spine here and there<br />
cracked; scratched and scuffed).
4<br />
11 JALAL AD-DIN AS-SUYUTI – „TARIKH<br />
AL-KHULAFA“ („Geschichte der Kalifen“).<br />
Persische Handschrift auf geglättetem Papier. Iran,<br />
17. Jhdt.? Fol. Text von roten Rahmenlinien eingefaßt<br />
(Textspiegel: 19,7 x 11,8 cm). Arabische<br />
Verse in Rot eingefügt. 264 nn. Bl. Etw. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (55) 800,-<br />
In gleichmäßiger Kalligraphie abgefaßte Gebrauchshandschrift,<br />
deren Illumination nicht ausgeführt worden ist. Da<br />
der Schluß mit Kolophon nicht mehr vorhanden ist, fehlen<br />
alle Angaben über Datierung und Schreiber. Nach Schriftduktus<br />
und Papier ist eine Datierung in das 17. oder<br />
18. Jahrhundert anzunehmen. – Die Geschichte der Kalifen<br />
wurde von Jalal ad-Din as-Suyuti (1445 – 1505) verfaßt,<br />
einem ägyptischen Gelehrten, der aufgrund seiner Bildung<br />
auch „Ibn al-Kutub“ („Sohn der Bücher“) genannt worden<br />
ist. Er ist Autor von über 500 Schriften, unter denen die<br />
Geschichte der Kalifen zu seinen Hauptwerken zählt. –<br />
Vorsätze erneuert, altes Vorsatzbl. mit Besitzvermerken mit<br />
Klebstreifen mont., einige Bl. vor allem am Anfang mit großen<br />
restaurierten Randausbrüchen und Eckabrissen, einige<br />
kleinere restaurierte Papierdurchbrüche, meist mit nur<br />
wenig Textverlust, stellenw. größere Wurmspuren im Rand,<br />
einzelne Bl. lose, etw. fleckig und gebräunt.<br />
Persian manuscript on polished paper. – Manuscript for use<br />
written in regular and even calligraphy, illumination was<br />
not carried out. – Endpapers renewed, old preliminary leaf<br />
with ownership entries mounted with adhesive tape, some<br />
leaves mainly at the beginning with large restored breaks in<br />
margin and torn off corners, some smaller restored paper<br />
perforations, mostly with minor loss of text, here and there<br />
larger worm traces in margin, some leaves loose, a little<br />
soiled and browned. – Contemporary, somewhat damaged<br />
half calf.<br />
12 SCHLESIEN – SCHWEIDNITZ UND JAUER<br />
– „KURTZER EXTRACT und Außzugk aller<br />
vornehmen Artickel auß den Privilegien der für -<br />
stenthümber Schweidnitz und Jawer, von weyland<br />
Hertzog Polcken angefangen, und bieß auff dieses<br />
Nahmenß, regierenden Römischen Kayser ...<br />
geendiget.“ Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Böhmen, um 1605/10. 4°. 280 num., 5 nn. Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Monogramm „G. F. V.“ auf dem Vorderdeckel<br />
und zwei intakten Schließen (stark<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (144) 600,-<br />
Die bis in die Zeit Kaiser Rudolfs II. (1552-1612) reichende<br />
Zusammenstellung von Privilegien zugunsten des niederschlesischen<br />
Herzogtums Schweidnitz-Jauer beginnt mit<br />
einer Verordnung des Jahres 1347, erlassen von Herzog<br />
Bolko II. Nach dessen Tod 1368 ist das Herzogtum an Böhmen<br />
gefallen, weshalb die nachfolgenden Privilegien von<br />
den böhmischen Königen und deutschen Kaisern stammen.<br />
Die meisten Artikel datieren in das späte 16. Jahrhundert<br />
und betreffen Landstände, Ritterschaft, Lehensgüter, Handel<br />
und Gewerbe, die Geistlichkeit, Finanz- und Steuer -<br />
wesen, Strafrecht und Polizeiordnung, den Landfrieden von<br />
1594 (in 21 Artikeln) etc. Weiterhin ein Verzeichnis der im<br />
Fürstentum gelegenen Dörfer und Städte sowie deren Lage<br />
in den Weichbildern und ein Verzeichnis der Ritterdienste<br />
der jeweiligen Weichbilder. Die Anordnung der Artikel<br />
erfolgt thematisch, nicht chronologisch. – Wohl von einer<br />
Hand in gleichmäßiger, gut lesbarer Kanzleischrift abgefaßt.<br />
Die spätesten genannten Daten stammen aus den Jahren<br />
1603/04. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Handschriften<br />
13 MUHAMMAD AL SAJAWANDI – Al Sirajiyyah.<br />
Arabisch-osmanische Handschrift auf<br />
geglättetem Papier. Wohl westliches Kleinasien<br />
1019 (= 1610). 19,4 x 11,7 cm. Mit Zierkopfstück<br />
in Gold und Deckfarben sowie doppelten Schriftrahmen<br />
in Rot. 1 nn., 108 num. Bl. Beschäd., tls.<br />
alt restauriertes dunkelbraunes Ldr. d. Zt. mit<br />
Deckellasche. (84) 500,-<br />
Bedeutende, im 12. Jahrhundert entstandene Abhandlung<br />
zum islamischen Erbrecht, hier in einer Gebrauchshandschrift<br />
mit einfacher Kalligraphie. Der Haupttext ist von<br />
breiten Rahmen eingefaßt, in die meist von derselben Hand<br />
Randglossen eingetragen worden sind. Als Schreiber nennt<br />
sich ein Ihsani ibn Abdülkâdir ibn Ihsani el-Aksehri, also<br />
aus der Stadt Aksehir in Zentralanatolien stammend. – Das<br />
Wasserzeichen eines Stabs mit Kleeblatt weist auf westliches<br />
(italienisches?) Papier hin. – Ein fehlendes Bl. (fol. 3) in<br />
jüngerer Zeit ersetzt, Vorsätze mit Index und einigen Vermerken;<br />
etw. fleckig und gebräunt, Gebrauchsspuren.<br />
Important treatise on Islamic law of succession from the<br />
12th century, here in commercial handwriting with simple<br />
calligraphy. The main text is bordered by wide frames in<br />
which mostly the same hand has made marginal notes. The<br />
writer is called Ihsani ibn Abdülkâdir ibn Ihsani el-Aksehri,<br />
that is from the town Aksehir in central Anatolia. – The<br />
watermark of a stick with cloverleaf points to Western<br />
(Italian?) paper. – One missing leaf (fol. 3) replaced in a<br />
more recent period, endpapers with index and some notes;<br />
a little soiled and browned, signs of wear. – Contemporary<br />
damaged, partly restored dark brown calf with strap on<br />
cover.<br />
14 „BEWIESE, GEWEHLTE KUNST unndt Artzneystück,<br />
so offt probiert sein, Welche dann dem<br />
Menschen sindt sehr Nützlich Zugebrauchen,<br />
welche nicht alle Zeitt der Ertzte gebrauchen<br />
können. Balthasar Beck A(nn)o 1623“. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Kursachsen 1623-3<strong>9.</strong> 4°.<br />
102 nn. Bl. Etw. läd. Pp. d. Zt. (26) 600,-<br />
Von mehreren Händen zusammengestelltes Rezeptbuch für<br />
allerlei Krankheiten und Gebrechen. Gebrauchshandschrift<br />
ohne besondere Auszeichnung, bis auf wenige Überschriften<br />
mit kalligraphischer Buchstabenauszierung. Die Eckdaten<br />
der Entstehung sind dem Titel und dem hinteren Vorsatz<br />
zu entnehmen, letzterer ebenfalls mit dem Namenszug<br />
„Balthasar Beck“ und dem Datum 163<strong>9.</strong> Unter einigen der<br />
Rezepturen sind die Namen ihrer Erfinder zu lesen, darunter<br />
die kursächsischen Ärzte Blasius Grünewaldt und<br />
Johann Leonhardt, zweier Mitglieder des sächsischen<br />
Adelsgeschlechts von Schönburg, sowie eines Müllers und<br />
Bäckers namens Abraham Lindener aus Sachsenfeld (heute<br />
Ortsteil von Schwarzenberg im sächsischen Erzgebirge,<br />
Einträge mit Datierungen 1623 und 1624). Unter den Re -<br />
zepturen zur Behandlung unterschiedlichster Krank heiten<br />
findet sich einiges Kuriose wie „Kayser Ferdinandi grüne<br />
Salbe“. – Innengelenke gebrochen, Bindung ge lockert, fleckig<br />
und stärker gebräunt.<br />
15 PONTANUS – „Alphabetum historiale ex diversis<br />
historicis a fre. Ambr. Pontano Can. Reg. cursim<br />
perque transennam interea quo eos legebat<br />
concinnatum. Anno Christi 1625.“ Lateinische<br />
Handschrift auf Papier. Zevenborren (Brabant)
1625. 1 nn., <strong>58</strong> num., 1 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (Rücken restauriert; beschabt und bestoßen).<br />
(127) 1.200,-<br />
Zusammenstellung von biographischen Notizen über be -<br />
kannte Persönlichkeiten der jüngeren und älteren Ge schich -<br />
te in alphabetischer Folge durch den Regularkanoniker<br />
Ambrosius Pontanus, der dem Augustiner-Chorherrenstift<br />
Zevenborren (Domus beatae Mariae ad septem fontes) in<br />
Brabant angehörte (gestorben 1643). Pontanus ist vor allem<br />
für seine große Chronik des Stiftes bekannt. Neben Herrschern<br />
wie einigen römischen Kaisern, deutsch-römischen<br />
Kaisern (darunter Karl V.), Königen von Frankreich und<br />
Dauphins, den Herzögen von Burgund, Markgrafen und<br />
Fürsten (darunter Alexander Farnese), Päpsten (ausführlich<br />
über Sixtus V.), den legendären Gründern Roms, Romulus<br />
und Remus, auch über Wissenschaftler, Gelehrte und<br />
Künstler wie Abraham Ortelius, Erasmus von Rotterdam,<br />
Theodorus Gaza und Thomas Morus sowie den Maler -<br />
fürsten der Antike, Zeuxis. Weiterhin ein Abschnitt über<br />
die Regenten von Belgien (unter G, S. 24 ff.). Am Ende jedes<br />
Artikels die Angabe der Quellen. Wahrscheinlich von<br />
Pontanus als historisches Kompendium für seine Arbeiten<br />
angelegt. – Leicht gebräunt, ein wenig fleckig. – Mod.<br />
Exlibris.<br />
Latin manuscript on paper. – Compilation of biographic<br />
notes on known personalities of the more recent and older<br />
history in alphabetical order by the canon Ambrosius<br />
Pontanus. Probably started by Pontanus as historical compendium<br />
for his works. – Slightly browned, hardly soiled. –<br />
Modern exlibris. – Contemporary calf with spine label and<br />
gilt back (spine restored; scratched and scuffed).<br />
16 MAILAND – FOSSATI – „COPIA D'UNA<br />
LETTERA scritta ad un amico suo da Don Gio.<br />
Francesco Fossati Milanese Abbate Olivetano<br />
dell'ordine di San Benedetto Bianco.“ Italienische<br />
Handschrift auf Papier. (Brief dat. Mailand, 25. 4.<br />
1632, zeitgenössische Abschrift). 4°. 57 nn. Bl. 12<br />
Zl. Pgt. d. Zt. mit Vg. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (19) 500,-<br />
An einen ungenannten Signore gerichteter Brief mit Ansichten<br />
zur Geschichte Italiens und seiner Stellung unter den<br />
europäischen Nationen (eine Antwort auf ein Schreiben<br />
vom 12. desselben Monats). Der Verfasser verteidigt darin<br />
die Bedeutung und Größe Italiens gegen gegenteilige Aussagen<br />
der Navarrini (Spanier), denen er Mißgunst unterstellt.<br />
Der Text ist offenbar niemals im Druck erschienen;<br />
die vorliegende Handschrift könnte aber als Vorlage zu<br />
einer Publikation gedacht gewesen sein. Der Autor Giovanni<br />
Francesco Fossati (1591-1653) war von 1644 bis zu<br />
seinem Tod Bischof von Tortona in Ligurien, zur Zeit der<br />
Abfassung des Briefes aber noch Abt des Mailänder Klosters<br />
der Olivetaner, einer Benediktiner-Kongregation. Als<br />
Historiker ist er durch seine „Memorie historiche delle<br />
guerre d'Italia del secolo presente“ (Mailand 1640) bekannt<br />
geworden. – In gut lesbarer, gleichmäßiger Kursive abgefaßt.<br />
– Die Bl. mit hs. Lagenbezeichnung A-G (Achter -<br />
lagen) und ein unbezeichnetes Bl. (H1). – Leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
17 PREDIGERBUCH. Lateinisch-deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Wohl Hall in Tirol, 1634/35.<br />
246 nn. Bl. (und einige weiße). Pgt. d. Zt. unter<br />
Handschriften 5<br />
Verwendung eines Manuskriptes (lateinisches<br />
Brevier) des 15. Jhdts. (Schließbänder abgerissen,<br />
Rücken mit Etikett; mehrere kleine Wurmlöcher,<br />
gebräunt, fleckig und berieben). (3) 600,-<br />
Schlichte Gebrauchshandschrift, wohl von einem Kleriker<br />
aus Hall in Tirol angelegt (auf fol. 89r nennt sich unter dem<br />
Datum 1634 als Schreiber ein „Urbanus Merckh“ mit Ortsangabe<br />
„Halensis“, vielleicht ein Franziskaner). Enthält<br />
Predigten bzw. andächtige Betrachtungen zu verschiedenen<br />
kirchlichen Feiertagen, darunter vor allem Marienfeste,<br />
wechselnd in lateinischer und deutscher Sprache abgefaßt.<br />
Als Marginalien sind Bibelstellen und andere Referenzen<br />
angemerkt, auf die sich die Ausführungen beziehen. Die<br />
Incipits nennen oft neben dem jeweiligen Fest auch eine<br />
Jahreszahl. Der Aufbau folgt gewöhnlich dem Schema<br />
barocker Predigten, beginnend mit Expositio bzw. Thema<br />
und im Epilog schließend. Mehrere Predigten wurden<br />
offenbar aus der 1611 in Augsburg erschienenen Predigtsammlung<br />
von Georg Muntius übernommen. Am Ende,<br />
von anderer Hand, „Zway fürneme Stuckl“, andächtige<br />
Betrachtungen, bestehend aus Fragen und deren Beantwortung<br />
für Lehrer und Schüler. – Erstes Bl. mit unvollständig<br />
gelöschtem Stempel; kaum fleckig.<br />
18 SPANIEN – FRAGMENT einer spanischen<br />
Handschrift auf Pergament. Südspanien, um 1650?<br />
Mit 16 großen fünfzeiligen Initialen in Gold vor<br />
blauem und roten Grund in Deckfarben. Durchgehend<br />
in Rot regliert. 20 Bl. (davon zwei nur<br />
regliert, nicht beschrieben). 34 Zl. Schriftspiegel<br />
ca. 23,5 x 13,3 cm. Lose Bl. ohne Einband. (110)<br />
400,-<br />
Einzelblätter aus einem Manuskript in sauberer Auszeichnungsschrift,<br />
fast alle mit großer dekorativer goldfarbener<br />
Initiale, diese meist vor rotem Grund und in blauem<br />
Rahmen. Vorhanden nur jeweils der Anfang der einzelnen<br />
Kapitel, die alle mit dem Namen eines Bürgers beginnen,<br />
darunter auch Frauen, vor allem aus der Stadt Badajoz<br />
(Extremadura). Darin werden deren Besitztümer erwähnt<br />
und die „reine“ Abstammung bezeugt (keine Juden oder<br />
Mauren, unter Nennung von Bürgen), offenbar aus bürgerrechtlichen<br />
Gründen. Auf dem ersten vorhandenen Blatt<br />
eine königliche Verfügung (ohne Nennung des konkreten<br />
spanischen Königs). Dieses erste Blatt ist alt mit „2“ foliiert,<br />
das letzte mit „100“. – Leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
19 LULLIUS – SAMMELHANDSCHRIFT mit<br />
deutschen Übersetzungen zahlreicher Werke des<br />
Raimundus Lullius. Deutsche (tls. auch lateinische)<br />
Handschrift auf Papier. 4 Bde. Norddeutschland?<br />
„Anno Christi 1657“. 4°. Mit einigen<br />
gezeichneten Diagrammen und Schemata.<br />
Zus. ca. 1390 alt pag. S. Ldr. d. Zt. mit Rückenund<br />
Deckelvg. sowie goldgepr. Initialen „L. S.“<br />
und Datum 1660 bzw. 1661 auf den Vorder deckeln<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (50) 8.000,-<br />
Umfangreiche, von mehreren Händen abgefaßte Sammlung<br />
der bedeutendsten alchemistischen und naturphiloso -<br />
phischen Schriften des Raimundus Lullius (Ramon Llull,<br />
1232-1316) in deutschen Erstübersetzungen. – Enthält:<br />
I. Das „Testament“, Teile I und II, auch „Theorica und<br />
Practica“ genannt (1 Bl., 341 S.); II. den „Codicillus“, der
6<br />
auch als dritter Teil des „Testaments“ oder „Vademecum<br />
compendium“ (Handbuch) bezeichnet wird (150 S.) sowie<br />
das „Testamentum novissimum“ (1 Bl., 71 S.), den „Liber<br />
mercuriorum“ (48 S., Auszug), „Von den phi(losophi)schen<br />
Elementen Arcamnes“ (Gedicht über den Stein der Weisen<br />
und das Gold) sowie die „Axiometica introductio in cognitionem<br />
materiae hermeticae philosophiae“ und ein Register<br />
(zus. 31 S.); III. einen Auszug unter dem Titel „Ein notwendiger<br />
Auszuch von allen Lullianischen wie auch anderen<br />
wahren philosophischenn Schrifften“, darunter „De<br />
quatuor elementis in genere“, mehrere Abhandlungen zum<br />
Stein der Weisen, eine „Laus auri et argenti“, „De calore<br />
naturali“, „De essentia quinta“, „Impotentia naturae“ und<br />
weitere kurze Traktate, meist zur Lehre von den vier Elementen<br />
(1 Bl., 405 S., 3 Bl.); IV. das „Apertorium“, die „Ars<br />
intellectiva. Die verständliche Kunst Lullii“, die „Magia<br />
naturalis“, das „Frage Buch“, den „Liber rotarum“ (mit<br />
einigen teils farbigen Schemata und Tabellen), „Die Experimenten<br />
Raymundi Lulli in kurtzere Rede v(er)faßet“, das<br />
„Compendium animae transmutationis artis metallorum,<br />
Ruperto regi Angliae gesand vom authore“, „De auro vulgare“<br />
etc. (361 S.).<br />
Band I und II mit Titelseiten in roter und schwarzer Tinte,<br />
auf denen der Übersetzer als „Gottes u(nd) der Natur in<br />
und zu Gott, Liebhaberenn“ genannt wird, dazu die Initialen<br />
„I. T.“ und das Datum 1657. Die Leistung des Übersetzers<br />
wird jeweils besonders betont: „Itzo aber nicht allein<br />
verteutschet, besondern aus allen gedruckten Exemplaren<br />
und untterschidlichen alten lateinischen Manuscriptis dergestalt<br />
ersetzet und verbeßert, daß es alhie als neu gebohren<br />
zuschatzen“, bzw. in Bd. II: „Nicht nur bloßer Weise, etwan<br />
aus einem einigen gedruckten Exemplar verteutschet besondern<br />
auß allen lateinisch gedruckten Exemplaren, und<br />
unterschiedlichen alten lateinischen Manuscriptis dergestalt<br />
ersetzet und verbeßert ...“ Die Übersetzungen dürften<br />
somit von einem hervorragenden Kenner der Schriften des<br />
Lullius stammen; tatsächlich sind sie weit vor den gedruckten<br />
deutschen Ausgaben entstanden (z. B. der Codicillus,<br />
dessen deutscher Erstdruck 1769 erschienen ist) . – Das<br />
Papier mit einigen Wasserzeichen, darunter einem sehr markanten<br />
eines Narrenkopfs mit zweischelliger Mütze und<br />
fünfschelligem Kragen, das in mehreren Varianten vorkommt<br />
und (in einer weiteren Variante) bei Piccard verzeichnet<br />
ist (Nr. 21159, datiert Stade 1659). – Stellenw. einzelne<br />
Bl. kleineren Formats in späterer Zeit (mittleres<br />
18. Jhdt.?) eingeklebt, meist mit Anmerkungen und ge -<br />
zeichneten Diagrammen und Schemata zur Erläuterung,<br />
darunter einer großen Falttafel in Bd. II. – Ränder etw. fingerfl.<br />
und gebräunt, stellenw. etw. wasserrandig, dort auch<br />
mit kleinen Randschäden. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
Extensive collection of the most important alchemical and<br />
natural philosophical treatises by Raimundus Lullius<br />
(Ramon Llull, 1232-1316) written by several hands and<br />
translated for the first time into German. – Here and there<br />
some leaves of smaller size glued in later (mid 18th century<br />
?), mostly with explanatory annotations, drawn graphs and<br />
diagrams, among them a large folding plate in vol. II. –<br />
Margins with some fingermarks and browning, here and<br />
there a little waterstained and therefore with minor marginal<br />
damages. – Contemporary calf with gilt back and gilt on<br />
sides as well as gilt stamped initials „L. S.“, date 1660 and<br />
1661 on front covers (some scratching and scuffing). – See<br />
illustration on plate 2.<br />
20 „HUNC LIBRUM cantus varia simisticus ornat.“<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. Südliches<br />
Ungarn? um 1700. 4°. Mit Federzeichnung und<br />
Handschriften<br />
reichem Buchschmuck in Deckfarben. 4 Bl., 420<br />
(recte 416) S. Ldr. d. Zt. mit Eisenbeschlägen und<br />
-schließen (eine Schließe fehlt, Kapital beschäd.;<br />
beschabt und bestoßen). (106) 800,-<br />
Sammlung von Meßvertonungen in Choralnotation vom<br />
„primo“ bis zum „octavo tono festivalis“, darunter auch<br />
eine „Messa di Pastorella del Ssmo Natale composta del<br />
P(ad)re Philippo di Capusvar“ (das südungarische Kaposvár,<br />
südlich des Plattensees gelegen). Auch Totenmessen<br />
finden sich darunter. Weiterhin sind zahlreiche Marienhymnen<br />
und andere geistliche Meßhymnen in den verschiedenen<br />
Kirchentonarten enthalten. Auf S. 104 findet<br />
sich zudem ein fünfzehnstrophiger Hymnus in ungarischer<br />
Sprache. Die Besonderheit der wohl für ein Kloster angefertigten<br />
Handschrift ist ihre reiche Ausstattung mit Buchschmuck,<br />
darunter große florale Vignetten, verzierte Ini -<br />
tialen, ein doppelseitiger gemalter Titel und weitere Aus -<br />
zierungen in der Art von „Bauerngebetbüchern“, also<br />
volkskunsthaft, in einfachem buntfarbigen Malstil. Am<br />
Anfang die Federzeichnung einer „Guidonischen Hand“<br />
(eine Art Wegweiser für die Kirchentonarten). – Die Seiten<br />
205-08 in der Zählung übersprungen. – Innengelenke und<br />
Buchblock gebrochen, Bindung gelockert, Vorsätze und<br />
erste bzw. letzte Bl. mit Wurmspuren, stellenw. etw. fleckig<br />
und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
21 RÄTSELSAMMLUNG – Persische Handschrift<br />
auf geglättetem Papier. Iran, 18. oder 1<strong>9.</strong> Jhdt.<br />
122 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. (fleckig, beschabt und be -<br />
stoßen). (55) 200,-<br />
Im Nastaliq-Duktus abgefaßte Kompilation von Rätseln<br />
mit ihren Lösungen. Schlichte Gebrauchshandschrift ohne<br />
Buchschmuck, lediglich die Wörter „aqd“ (Rätsel) und<br />
„hall“ (Lösung) sind in roter Tinte hervorgehoben. Ein<br />
Kolophon fehlt, doch wird auf der ersten Seite der Name<br />
des Baumeisters Husain b. Muhammad al-Hasani genannt,<br />
der diese Sammlung wohl zusammengestellt hat. – Rätsel<br />
sind ein eigenes Genre in der persischen Literatur<br />
(Mu'ammâ), die in gereimter Form oder, wie vorliegend, in<br />
Prosa vorkommen. – Gegen Ende geringe Randausbrüche;<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
22 ANTIPHONAR – „Antiphonale de Communi<br />
Sanctorum. MDCCXXXIII.“ Lateinische Handschrift<br />
auf Papier. Deutschland 1733. Gr.-Fol.<br />
(Blattgr.: 42,2 x 27,6 cm, Schriftspiegel: 35,3 x<br />
22,5 cm). Durchgehend regliert und rubriziert.<br />
Choralnotation auf 4 roten Linien. Titel, Überschriften,<br />
Kapitelanfänge und Hervorhebungen in<br />
Rot. 6 Zl. 1 Bl., 78 S., 3 Bl. (letztes weiß). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit<br />
2 intakten Schließen (beschabt und bestoßen).<br />
(63) 800,-<br />
Schmuckloses Gebrauchsantiphonar zu den verschiedenen<br />
Festen Mariens, der Evangelisten, der Märtyrer und Bekenner<br />
etc., beginnend mit dem „Commune apostolorum“. Am<br />
Ende ein Inhaltsverzeichnis, überschrieben „Index antiphonarum<br />
super psalmos“. – Das Wasserzeichen eines nur<br />
schwer zu erkennenden Wappens, bekrönt von Bischofsoder<br />
Abtsmütze, Schwert und Krummstab, läßt auf ein<br />
geistliches Fürstentum in Deutschland schließen (Fulda?).<br />
Der Titel mit ligiertem Monogramm. – Innengelenke gebrochen;<br />
leicht gebräunt und fleckig.
23 „HI QUATUOR LIBRI, usu, et vetustate attriti<br />
sumptibus custodiae venerabilis capituli refecti,<br />
novisque compacturis: ulteriori usui restituti<br />
sunt. Quae reparatio constitit quinquaginta quinque<br />
florenos. Anno. MDCCXXXV.“ Lateinische<br />
Handschrift auf Pergament (Fragment). Regensburg?<br />
1735. Gr.-Fol. Mit großer Zierseite in Deckfarben<br />
und Gold. Schrift in Rot und Schwarz.<br />
4 Bl. Ohne Einband. (119) 300,-<br />
Das zwei Doppelblätter umfassende Fragment eines großformatigen<br />
liturgischen Codexes enthält eine prachtvolle<br />
Zierseite mit goldener Inschrift in einer mächtigen Volutenkartusche<br />
und die erste Hälfte eines Kalendariums mit<br />
Heiligenfesten (Januar bis Juni). Die Inschrift dokumentiert<br />
stolz die Restaurierung eines alten abgenutzten vierbändigen<br />
Werks durch das Kapitel eines Klosters im Jahre 1735<br />
zum Preis von 55 Gulden. Auch das Kalendarium stammt<br />
aus dieser Zeit. – Da der Heiligenkalender auch das Fest<br />
des heiligen Bischofs Erhard von Regensburg vorsieht<br />
(1<strong>9.</strong> Januar), ist von einer dementsprechenden Lokalisierung<br />
der Handschrift auszugehen (Abtei Niedermünster?). –<br />
Zierseite mit Eckabriß und Einriß, Schrift des Kalenders an<br />
einer Stelle verwischt; leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 2.<br />
24 ARIF EFENDI – „KITAB ÜL-MENAHIC“<br />
(Buch der Methoden). Türkisch-arabische Handschrift<br />
auf geglättetem Papier. Osmanisches Reich,<br />
Juli des Jahres 1153 (= 1740). Mit Zierkopfstück<br />
auf der Eröffnungsseite in Gold und Deckfarben.<br />
Textblöcke aller Seiten von goldenen Zierleisten<br />
gerahmt (Schriftspiegel: 14,3 x 7,4 cm). Hervor -<br />
hebungen und Überschriften in Rot. 4 nn., 108<br />
num. Bl. Weinrotes Ldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Deckelbordüren und intarsiertem Mittelstück aus<br />
schwarzem Leder mit aufgemalter Ornamentik in<br />
Gold (Rücken erneuert; etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (55) 800,-<br />
In arabischer Schrift im Rikat-Duktus abgefaßtes türkisches<br />
Kalâm-Werk, d. i. eine Abhandlung, die sich mit den<br />
Grundlagen und Methoden der islamischen Theologie<br />
beschäftigt. Der vollständige Titel lautet „Menâhic ül-usûl<br />
id-dînîye ala mevâkif il-makâsid il-aynîye“. Für eine<br />
Gebrauchshandschrift dieser Gattung außergewöhnlich<br />
schön gearbeitetes Kopfstück in zarten Farben auf der<br />
Eröffnungszierseite, was auf eine hochstehende Persönlichkeit<br />
als Auftraggeber schließen läßt. – Der islamische<br />
Gelehrte, Dichter und Kalligraph Abdülbâkî Arif Efendi<br />
(um 1633-1713) wirkte in Istanbul. – Vorderer Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk, hinterer Vorsatz erneuert, Tinte an wenigen<br />
Stellen leicht verwischt, kaum fleckig und gebräunt.<br />
Turkish Kalam work written in Arabic characters, i. e.<br />
a treatise dealing with basics and methods of Islamic theology.<br />
– As a manuscript of this kind for use it has a very<br />
beautifully designed head piece in delicate colours on the<br />
ornamental introductory page, this might suggest a high<br />
personality as patron. – Upper endpaper with ownership<br />
entry, lower endpaper renewed, ink slightly blurred at some<br />
places, hardly soiled and browned. – Contemporary winered<br />
calf with gilt stamped fillets on boards and inlaid centre<br />
piece of black calf with painted ornamentation in gold (re -<br />
backed; a little soiled, rubbed and scuffed).<br />
Handschriften 7<br />
25 REZEPTBUCH. Deutsche Handschrift auf Pa -<br />
pier. Böhmen oder Schlesien, Mitte 18. Jhdt. 4°.<br />
1 Bl., 107 (recte 108), 72 S., 11 Bl., S. 73-153 (recte<br />
155), 1 Bl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, Be -<br />
zugseinrisse, fleckig, beschabt und bestoßen). (62)<br />
600,-<br />
Umfangreiche Sammlung von Hausrezepturen für die<br />
unterschiedlichsten Leiden und Krankheiten, darunter auch<br />
einige für Pferde und das Hornvieh. Gebrauchshandschrift<br />
ohne kalligraphische Verzierung und Buchschmuck, wohl<br />
von mehreren Händen abgefaßt. Enthält u. a. Rezepturen<br />
von Hieronymus Bock (lateinisch „Tragus“), der Herzogin<br />
von Bayern, ein lateinisches Rezept für die „Pillula Urbani<br />
VIII“ und „das Pulver des berühmten Philippi von Venedig“.<br />
Die Datierung und Lokalisierung beruht auf zwei Einträgen<br />
mit Rezepturen böhmischer bzw. schlesischer Persönlichkeiten,<br />
die nur lokale Bekanntheit erlangt haben,<br />
eines Grafen Carl aus dem alten böhmischen Adels -<br />
geschlecht der Kolowrat und des schlesischen Mediziners<br />
Johann Christoph Ettner von Eiteritz (1754-1724). Weiterhin<br />
sind zwei Kupferstiche, die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
stammen und Szenen aus der Legende des<br />
hl. Johannes von Nepomuk zeigen, davon einer nach dem<br />
böhmischen Maler Wenzel Lorenz Reiner (1689-1743), auf<br />
beigebundene weiße Blätter montiert. Das Trägerpapier<br />
unterscheidet sich zwar vom Papier der Handschrift, doch<br />
sind die Stiche sicherlich schon zur Entstehungszeit der<br />
Handschrift eingefügt worden. – Vorderes Innengelenk ge -<br />
brochen; gebräunt und fleckig.<br />
26 ITALIEN – „MISCELLANEA“ – Sammelband<br />
mit 3 Handschriften und 9 Drucken, darunter<br />
mehrere über Oberitalien. Ca. 1750-80. 4°. Pp. d.<br />
Zt. (stellenw. Wurmspuren, beschabt und bestoßen).<br />
(31) 600,-<br />
Kuriose Sammlung eines vielfältig interessierten Gelehrten<br />
des späten 18. Jahrhunderts, wohl eines in den Habsburger<br />
Erblanden tätigen Oberitalieners, der auch Deutsch und<br />
Ungarisch gesprochen haben muß. – Enthält eine handschriftliche<br />
Abhandlung „In interiore templi prope Januam.<br />
Epitaphium alias in ecclesia veteri, ubi nunc est parlatorium<br />
versus dictam ecclesiam“ (15 nn. Bl.), mit Abschriften nach<br />
Grabinschriften verschiedener Kirchen, darunter S. Pietro<br />
in Ciel d'Oro, S. Bartolomeo in Strada und S. Gervasio<br />
e Protasio in Pavia. Es folgt eine weitere Handschrift in<br />
italienischer Sprache über Landvermessung, wie sie im<br />
Herzogtum von Mailand praktiziert wird (16 nn. Bl.). Als<br />
letzte Handschrift eingebunden eine Sammlung von Sonetten<br />
teils mit kuriosen, anzüglichen Titeln wie „Un inglese<br />
capisce una monaca s'allude al catto d'Elena“ (9 nn. Bl.). –<br />
Unter den eingebundenen Drucken in deutscher, italienischer<br />
und ungarischer Sprache finden sich Doktoratsthesen<br />
(darunter diejenigen der Reichsfürsten Aloysius und Friedrich<br />
zu Öttingen, „Sätze aus der Geometrie“, Wien, Kurzböck,<br />
1773) sowie diverse akademische Abhandlungen und<br />
Kleinschriften, wie etwa eine „Risposta della città, e provincia<br />
di Cremona“ (Cremona 1709) und ein „Progetto<br />
d'un nuovo sistema di taglia da pratticarsi nello stato di<br />
Milano“, „Eine kurze Anrede“ eines lutherischen Konvertiten<br />
in der Jesuitenkirche in Preßburg (Preßburg, Landerer,<br />
1761), die „Positiones litterariae“ des Grafen Franz Esterházy,<br />
Wien, Kurzböck, 1752, eine „Explication de la carte<br />
des nouvelles découvertes au nord del la Mer du Sud“ von<br />
J. N. Delisle, Paris 1752, sowie am Schluß die seltene Schrift<br />
des Freiherrn Joseph von Sonnenfels, betitelt „Das Gesicht<br />
des Sohnes Sela Haschemesch, das er gesehen hat über Fran-
8<br />
Nr. 28<br />
zen den Ersten, römischer Kaiser, gesegnetesten Gedächtnisses“,<br />
Wien, Trattner, 1765 – Giese 735). – Erster Titel mit<br />
Besitzvermerk eines Piaristenkollegs (Großwardein?) und<br />
Bibliotheksstempel; einige Ecken geknickt, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
27 NÜRNBERG – „Sattler und Zaummacher-Ordnung“.<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Ca. 1760.<br />
Fol. 18 Bl. Leicht beschäd. Hpgt. d. Zt. (8) 300,-<br />
Abschrift in recht flüchtiger Kopistenschrift, am Rand mit<br />
Inhaltsangaben von anderer Hand in roter Tinte (hier findet<br />
sich auch das einzige Datum: „Also abgeändert, den Aprilis<br />
1763, vi Protocolli de eodem“). – Wenig fleckig.<br />
28 ULLMANN – „Kurtzer Entwurff und Beschreibung<br />
eines künstlichen, nützlichen, und wahrhafften<br />
Hauß Bergwercks. Welches durch daß<br />
Chymische Gezäh, oder werckzeich betrieben,<br />
und mit denen Metallen alß: Kupffer, Eisen, Bley,<br />
und Quecksilber in einen Veredlungs Stand ge -<br />
setzet wird. Entworfen von Ant. Ullmann ... Ao.<br />
1767.“ Deutsche Handschrift auf Papier. O. O.<br />
1767. Kl.-4°. (Blattgr.: 19,7 x 16,2 cm). Mit kalligraphiertem<br />
Titel in Rot und Schwarz und 4 gefalt.<br />
Tafeln mit einigen aquarellierten Zeichnungen.<br />
Alle Bl. mit Textrahmen. 23 Bl. Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. (Rücken und Schließbänder erneuert, berieben<br />
und bestoßen). (129) 1.500,-<br />
In gleichmäßiger Kurrentschrift abgefaßtes metallurgischalchemistisches<br />
Handbuch über die Einrichtung von Apparaturen<br />
und Laboratorien zur Metallveredelung und die<br />
Handschriften<br />
entsprechenden Verfahrensweisen. Im Mittelpunkt stehen<br />
dabei die Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung, sogar<br />
der wirtschaftliche Nutzen der Methoden wird kalkuliert.<br />
Der Autor des unpublizierten Werks, Anton Ullmann,<br />
erklärt sein Anliegen in der Vorrede: „Ich sage Hauß Bergwerck,<br />
weilen man hier nicht in die Grube fahret, und mit<br />
Schlägl, und Eißen arbeitet, sondern man hat seine fleissige<br />
Arbeit, Aufsicht, und Treue zu Hauß in dem Laboratorio<br />
bey dem Vulcano anzuwenden, wann man die Außbeuth<br />
von den außgebragten Silber und Gold, nechst der Hülfe<br />
Gottes genüssen will.“ Ullmann, über den sonst nichts<br />
bekannt geworden ist, bezeichnet sich als ein „der Chymia,<br />
Metallurgia und der Mathematic Beflissener“. Bei dem bei<br />
Poggendorff (II, 73) erwähnten Johann Christoph Ullmann<br />
(1771-1821, Professor der Berg- und Hüttenkunde) könnte<br />
es sich um den Sohn des Verfassers handeln. Die sauber ausgeführten<br />
Tafeln zeigen Einrichtungen des „Hausbergwerks“,<br />
teils mit erläuterndem Text, darunter der Bauplan<br />
eines Laboratoriums, mehrere Schmelzöfen und Risse und<br />
Schnitte vom Aufbau „einer Limatur oder Feilmühl, so auf<br />
Arth einer Sög Mühle zu erbauen wäre“. – Erste Bl. sauber<br />
angefalzt; etw. gebräunt und gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Metallurgial-alchemical manual on installation of equipment<br />
and laboratories for metal processing and corresponding<br />
procedures. – First leaf neatly mounted at joint;<br />
somewhat browned and minimally soiled. – Contemporary<br />
blind-pressed calf (rebacked and clasp ribbons renewed,<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
29 MODENA – PIO DI SAVOIA – „MISURE E<br />
MAPPE de' Beni dell' Eccellentissimo Signor<br />
Principe Don Giberto Pii Nelle Giurisdizioni di<br />
S. Felice, Formigine, Spezzano, Sassuolo, e Giulia,<br />
Stato di Modena. Allivellati a diverse Persone
come avanti. Fatte da noi Girolamo Gibertini,<br />
e Stefano Calderini Periti Agrimen(so)ri. Li 30.<br />
del Mese d'Agosto nell'Anno 176<strong>9.</strong>“ Italienische<br />
Handschrift auf Papier. Oberitalien, 1769-74. Gr.-<br />
Fol. Mit tls. in Gold kalligraphiertem Titel mit<br />
großer Wappendarstellung in lavierter Federzeichnung<br />
und 30 meist doppelblattgr. aquarellierten<br />
Plänen. Zus. 65 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (19) 8.000,-<br />
Verzeichnis der Landbesitzungen der Familie Pio di Savoia<br />
in den zur Provinz von Modena gehörigen Bezirken um<br />
S. Felice sul Panaro im Norden und Sassuolo im Süden der<br />
Stadt Modena. Die topographisch präzise dargestellten Ländereien<br />
– teils ganze Landgüter, teils vereinzelte Flurgrundstücke<br />
von geringer Größe, wurden von den beiden<br />
im Titel genannten Landvermessern erfaßt und in Begleittexten<br />
unter Angabe der Vermessungsdaten beschrieben.<br />
Genannt werden auch die Besitzer der angrenzenden<br />
Grundstücke. – Sauber ausgeführte, detailreiche Pläne in<br />
dezenter Farbigkeit; besonders schön die immer neu variierten<br />
Darstellungen der Windrosen. Der Titel mit großem<br />
Familienwappen in schwungvollem Rocaillerahmen. –<br />
Giberto Pio di Savoia war der siebte Marchese von Castel<br />
Rodrigo. Mit seinem Tod im Jahre 1776 erlosch der spanische<br />
Zweig der sogenannten Gibertinischen Linie der Familie<br />
Pio di Savoia. Das bedeutende lombardische Adels -<br />
geschlecht der Pio führt sich auf den Reichsvikar in<br />
Modena, Manfredo, im 14. Jahrhundert zurück. Manfredo<br />
errichtete in Carpi bei Modena eine eigene Herrschaft. Im<br />
Jahre 1418 erhielt die Familie das Privileg, sich „di Savoia“<br />
zu nennen. Kaiser Karl V. und die Este beendeten die Herrschaft<br />
in Carpi jedoch im Jahre 1525. Die Gibertinische<br />
Linie der Familie begann in der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
in Sassuolo, das ihr Begründer Gibert mit Herzog Ercole I.<br />
von Ferrara gegen verbliebene Besitzungen in Carpi und<br />
Soliera eingetauscht hatte. Die Güter in Carpi sind in einem<br />
zwei Karten umfassenden Anhang verzeichnet (mit Daten<br />
1771 und 1774, eingeleitet mit Titel in gemalter Kartusche:<br />
„Livellarj dell'Ecc.ma Casa Pii nel Principato di Carpi“). –<br />
Bindung gelockert, einzelne Bl. lose; stellenw. ein wenig<br />
fingerfleckig. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
Land estate register of the family Pio di Savoia in the<br />
districts around S. Felice sul Panaro in the north and<br />
Sassuolo in the south belonging to the province of Modena.<br />
– Neatly executed and detailed plans in soft colouring; very<br />
attractive are the various illustrations of compass roses. Title<br />
with large family arms in lively rocaille frame. – Binding<br />
loosened, somes leaves loose; here and there with fingermarks.<br />
– Contemporary half calf (scratched and scuffed). –<br />
See illustration on plate 2.<br />
30 HITOPADESHA – Indische Handschrift auf<br />
Papier. Nordindien?, wohl spätes 18. Jhdt. Qu.-4°<br />
(18,5 x 26 cm). Mit 324 (26 ganzseit.) Deckfarbenminiaturen<br />
in rot-gelber Umrahmung. Hervor -<br />
hebungen in Rot. Durchgehend mit roten Doppelstrichen<br />
an den Rändern regliert. 2<strong>58</strong> tls. num.<br />
Bl. (die letzten 15 weiß). Schlichte mod. Lwd.<br />
(104) 15.000,-<br />
Aus dem Sanskrit übersetzte Sammlung von Märchen und<br />
Erzählungen, die überwiegend aus der Hitopadesha stammen.<br />
Die mit sehr feinen Miniaturen illustrierte Prachthandschrift<br />
dürfte für einen Fürstenhof im nordwest -<br />
indischen Rajasthan (vielleicht Jodhpur) im späten 18. Jahr-<br />
Handschriften 9<br />
hundert entstanden sein. Die Hitopadesha ist eine Sammlung<br />
von Erzählungen aus der indischen Mythologie,<br />
die ursprünglich in Sanskrit überliefert worden ist, seit dem<br />
8. Jahrhundert aber ins Persische, Arabische und einige<br />
andere Sprachen übertragen worden ist. Die Sprache der<br />
vorliegenden, sauber und gleichmäßig ausgeführten Handschrift<br />
ist Rajasthani in Devanagari-Schrift, wie sie in Nordindien<br />
etwa seit dem 12. Jahrhundert verwendet wird. Die<br />
Handschrift läßt sich anhand des Miniaturenstils wohl noch<br />
in die Zeit vor 1800 datieren. Die sehr sauber und fein gearbeiteten<br />
Miniaturen zeigen viele höfische Szenen, teils mit<br />
freizügigen erotischen Darstellungen, Kriegshandlungen,<br />
prachtvolle Umzüge mit Sänften, daneben aber auch zahlreiche<br />
Szenen aus der Mythologie mit unterschiedlichsten<br />
Tieren. Die erste Miniatur stellt den Gott Shiva mit seiner<br />
Frau Parvati, Ganga (als Fluß, der seinem Haar entspringt)<br />
und dem Stier Nandi dar. – Bindung im 20. Jhdt. erneuert,<br />
dabei sämtliche Bl. auf Bugstegen mont., einzelne Textbl.<br />
von unkundiger Hand nachträglich auf dem Kopf stehend<br />
eingeb.; tls. kleine Randschäden, Miniaturen mit vereinzelten<br />
Farbabplatzungen, stellenw. ein wenig fleckig, gering<br />
gebräunt. – Siehe Abbildungen Tafel 3.<br />
Collection of fairytales and stories translated from Sanskrit,<br />
originating mainly in the Hitopadesha. The magnificent<br />
manuscript illustrated with very delicate miniatures was<br />
probably made for a princely court in the northwestern<br />
Indian region of Rajasthan (perhaps Jodhpur) in the late<br />
18th century. The Hitopadesha is a collection of stories from<br />
the Indian mythology, originally in Sanskrit, but since the<br />
8th century translated into Persian, Arabic and some other<br />
languages. The language of the present manuscript, very<br />
clean and uniform, is Rajasthani in Devanagri characters as<br />
used in North India since the 12th century. In the light of<br />
the miniature style the manuscript can be dated more or less<br />
in the period before 1800. The very finely carried out<br />
illuminations show many courtly scenes, partly with explicit<br />
erotic illustrations, battles, magnificent parades with sedan<br />
chairs, but also numerous mythological scenes with various<br />
animals. The first illumination represents the god Shiva with<br />
his wife Parvati, Ganga (as river arising from his hair) and<br />
the bull Nandi. – Binding renewed in the 20th century,<br />
mounting at the same times all the leaves in the joint, some<br />
text leaves bound-in afterwards upsidedown in an unskilled<br />
way; partly small tears in margin, colour of illuminations occasionally<br />
bursted, here and there some soiling, minor browning.<br />
– Simple modern cloth. – See illustrations on plate 3.<br />
31 „KOCH-BUCH worinn 481 Stücke vornehm<br />
und gut zuzurichtende Speisen, dann 19 Stücke<br />
bewährte Mittel für einige Krankheiten nach den<br />
am Ende befindlich vollständigen Register zu<br />
erfinden sind.“ Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Barbing (bei Regensburg), spätes 18. Jhdt. 378 S.<br />
(ohne S. 41/42 und 369-378), 21 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (stellenw. Wumspuren, etw.<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (157) 400,-<br />
Laut Vermerk auf dem Titel im Auftrag einer Theresia<br />
Waldburga Brugger geschriebene Rezeptesammlung. Diese<br />
war „Pflegerin zu Barbing“, die Gattin des 1820 im Alter<br />
von 70 Jahren verstorbenen Matthias Brugger, nachweisbar<br />
als Pfleger in Barbing bei Regensburg (siehe Regensburger<br />
Wochenblatt, Bd. X, 1820, S. 788). Die „Schreibgebühr“<br />
betrug 3 fl. 40 kr., einschließlich des Einbands. – Enthält<br />
Rezepte zu allen Arten von Speisen, wie sie offenbar in dieser<br />
Zeit im gehobenen Haushalt eines Staatsbediensteten<br />
üblich waren. – Papier mit Wasserzeichen des Regensburger
10<br />
Stadtwappens (gekreuzte Schlüssel im Rund, Umschrift<br />
„Regensburg“). – Es fehlen elf Blätter. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Beiliegend eine Urkunde der Familie Brugger<br />
(Taufbestätigung der Tochter von Theresia und Matthias<br />
Brugger, Elisabeth, geboren 1792, ausgestellt Barbing 1810).<br />
Daraus geht hervor, daß die Eignerin des Kochbuchs die<br />
Tochter eines Thurn und Taxisschen Hofrats gewesen ist,<br />
was den kulinarischen Anspruch ihrer Küche erklärt. –<br />
Weiterhin beiliegend ein hübsches Gebetbuch „Geistlicher<br />
Seelen Trost“, deutsche Handschrift auf Papier, „Trebets“<br />
(wohl ein Weiler oder Forstamtsbezirk in der Oberpfalz),<br />
datiert 5. 5. 1785, abgefaßt von einem Johann Lorenz<br />
Taucher.<br />
32 MUHAMMAD AL-GAZULI – „DALA'IL AL-<br />
HAIRAT“ („Die Beweise der Wohltaten“). Arabische<br />
Handschrift auf geglättetem Papier. Wohl<br />
Nordindien, 1198 (= 1784). Mit 6 'Unwan-Doppelseiten<br />
in Gold und Deckfarben sowie doppelseit.<br />
Miniatur. Textblöcke aller Seiten von breiten<br />
Randleisten mit floralem Dekor eingefaßt (Schriftspiegel:<br />
15,5 x 9,5 cm), breite Zeilenlinien in Gold.<br />
83 nn. Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit geprägten Ornamentkartuschen<br />
und reicher floraler Goldbemalung<br />
(Rücken erneuert, eine Ecke mit Riß; etw.<br />
beschabt und bestoßen). (1) 1.500,-<br />
Das populärste der sunnitischen Gebetbücher, hier in<br />
prachtvoller Ausstattung und in einem größeren als dem<br />
sonst üblichen Taschenformat vorliegend. Geschaffen für<br />
eine hochrangige Persönlichkeit, dem Schriftduktus nach<br />
zu schließen wohl in Nordindien, vielleicht in der Region<br />
Kaschmir. – Der Verfasser, Muhammad al-Gazuli (oder: Sidi<br />
Mohammed bin Sulaiman al-Dschazuli, ca. 1390-1465),<br />
wird als einer der „sieben Heiligen von Marrakesch“ verehrt.<br />
Er war der Erneuerer der Schadhiliyya (des Sufi -<br />
ordens) und gilt als einer der populärsten Heiligen des<br />
Islam. Sein hier vorliegendes Hauptwerk ist ein Lobgesang<br />
auf den Propheten. Die doppelseitige Miniatur mit einer<br />
Ansicht der heiligen Stätten von Mekka, die prachtvollen<br />
Eröffnungszierseiten der einzelnen Kapitel mit wiederholtem<br />
Schema, aber vielfältig variierten Ornamentdetails. –<br />
Am Ende hinzugefügt eine Konkordanz der Wochentage,<br />
rückseitig Vermerke. – Erster 'Unwan mit kleinem restaurierten<br />
Loch, Miniatur mit kleinem restaurierten Einriß,<br />
vereinzelte Tintenverwischungen, Abklatsch und Verklebungsspuren;<br />
leicht gebräunt, stellenw. wenig fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
The most popular of Sunnite prayer books, here in magnificent<br />
design and in a larger than usual pocket size. Made for<br />
a high-ranking personality, after the handwriting probably<br />
in Northern India, perhaps in the Kashmir region. – The<br />
double page miniature with a view of the holy places of<br />
Mekka, the splendid ornamental introductory pages of the<br />
various chapters with repeated pattern, but many different<br />
ornament details. – A concordance of the weekdays is added<br />
at the end with notes on verso. – First 'Unwan with small<br />
restored hole, miniature with small restored tear, isolated ink<br />
blurring, offsetting and glue traces; slightly browned, here<br />
and there a little soiled. – Contemporary red calf with tooled<br />
ornament cartouches and rich floral gold painting (rebacked,<br />
one corner with tear; a little scratched and scuffed). – See<br />
illustration on plate 4.<br />
Handschriften<br />
33 OKKULTISTISCHE ARABISCHE HAND-<br />
SCHRIFT auf geglättetem Papier. Orient, wohl<br />
18. oder frühes 1<strong>9.</strong> Jhdt. 4°. Mit zahlr. eingezeichneten<br />
Zahlen- und Buchstabenquadraten. 167 nn.<br />
Bl. Etw. läd. blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Deckel -<br />
lasche. (84) 300,-<br />
Einfache Gebrauchshandschrift mit starken Benutzungsspuren,<br />
teils bis in die neueste Zeit fortgeführt (mehrere<br />
Zahlenquadrate in Kugelschreiber hinzugefügt). Vielerlei<br />
Zusätze auf leeren Blättern am Anfang (7 Bl.) und Ende<br />
(5 Bl.) sowie den Vorsätzen weisen vom Schriftduktus<br />
(Maghribi) her auf eine nordafrikanische Provenienz hin,<br />
doch entspricht dieser Duktus nicht dem Haupttext. Die<br />
Handschrift weist über den gesamten Text verstreut magische<br />
Quadrate auf, teils mit Zahlen, teils mit Wörtern (wie<br />
„Allah“, „Licht“, „Erde“ etc.), manchmal auch beides in<br />
Kombination. Immer wieder kommen Zitate aus dem<br />
Koran oder islamischen Gelehrten vor. Am Schluß Fortführung<br />
von anderen Händen, hier mit vielen Bittgebeten.<br />
– Okkultistische Handschriften sind im Islam selten, weil<br />
sie von offizieller Seite meist verboten wurden. – Unvollständig,<br />
doch von alter Hand ergänzt. – Einzelne Bl. ge -<br />
lockert, stark fingerfl. und gebräunt, viele Marginalien,<br />
Ränder tls. mit Einrissen und Ausbrüchen.<br />
34 PALMBLATTHANDSCHRIFT. Javanisch. 1<strong>9.</strong><br />
Jhdt. 105 Bl. 425 x 35 mm. Aufgezogen auf Schnur<br />
zwischen zwei rotbraun bemalten Holzstäben mit<br />
ornamentalem Schnitzwerk. (8) 250,-<br />
35 SAADI – „KULLIYAT-I SA'DI“ (Sämtliche<br />
Werke Saadis). Persische Handschrift auf geglättetem<br />
Papier. Iran, 1<strong>9.</strong> Jhdt. Fol. Mit 'Unwan-<br />
Doppelseite und 14 Kopfstücken in Gold und<br />
Deckfarben. Innerer Textspiegel (16,5 x 9,2 cm)<br />
von Rahmen aus goldenen und schwarzen Linien<br />
eingefaßt, äußerer Schriftspiegel (25,2 x 14 cm) mit<br />
schwarzer Rahmenlinie. Kapitelüberschriften in<br />
Rot. 223 nn. Bl. (letztes weiß). Hldr. d. Zt. mit je<br />
drei geprägten Kartuschen auf den Deckeln mit<br />
floralen Motiven sowie Goldornamentik (be -<br />
schabt und bestoßen). (55) 2.500,-<br />
Im Iran entstandene Handschrift der Kadscharenzeit im<br />
Nastalik-Duktus mit den Werken des Scheichs Saadi, beginnend<br />
mit den persischen Kasiden (Elegien). Weiterhin enthalten<br />
der berühmte Golestan (Rosengarten), der Bustan<br />
(Obstgarten), die Ghazaliat (lyrische Gedichte), Mofradat,<br />
Robaiat u. a. Alle Seiten aufgeteilt in ein inneres und ein<br />
äußeres Schriftfeld (dieses mit querverlaufender Schrift), die<br />
simultan zwei verschiedene Werke enthalten. Am Beginn<br />
eines jeden Werks Kopfstücke in reicher floraler Ornamentik,<br />
diejenigen in den inneren Schriftfeldern größer als die<br />
äußeren. Die 'Unwan-Doppelseite mit großem Kopfstück<br />
und friesartigen Textrahmen aus Rankenwerk. – Auf Papier<br />
mit Wasserzeichen „Almasso“ und großem Wappenschild<br />
(Italien, mittleres 1<strong>9.</strong> Jahrhundert). – Charakteristischer<br />
kadscharischer Lackeinband mit Blumen in den geprägten<br />
Kartuschen und filigraner floraler Goldornamentik auf den<br />
Deckeln. – Vorsätze mit Besitzvermerken und Notizen,<br />
'Unwan-Seite mit 2 Randeinrissen; stellenw. ein wenig<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 4.
Manuscript of the Qajar period made in Iran in Nastalik<br />
characteristics with the works of sheik Saadi. All pages<br />
divided in an inner and outer writing field (the latter with<br />
transverse characters) containing at the same time two<br />
different works. At the beginning of each work head pieces<br />
with rich floral ornaments, larger in the inner writing areas.<br />
The 'Unwan double-page with large head piece and text<br />
framed by scroll-work. – Characteristic Qajar lacquer<br />
binding with flowers in tooled cartouches and floral filigree<br />
gold ornaments on sides. – Endpapers with ownership entries<br />
and notes, 'Unwan page with 2 tears in margin; here and<br />
there a little browned and soiled. – Contemporary half calf<br />
with three tooled cartouches on each side with floral motives<br />
and gold ornaments (scratched and scuffed). – See illustration<br />
on plate 4.<br />
36 „DU'A-I IHTIGAB Ganâb-i Amîr-al-Mu'minîn“<br />
(Bittgebet für den „Fürsten der Gläubigen“). Arabische<br />
Handschrift auf geglättetem Papier. Wohl<br />
Iran, erste Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt. Mit halbseit. 'Unwan<br />
in Gold und Deckfarben sowie 6 goldhinterlegten<br />
Überschriften in Rot mit floralen Einfassungen in<br />
Deckfarben. Textblöcke aller Seiten von goldenen<br />
Zierleisten gerahmt (Schriftspiegel: 14,8 x 8,4 cm).<br />
12 nn. Bl. Flex. weinrotes Ldr. d. Zt. (Rücken mit<br />
Einrissen an den Kapitalen; beschabt und bestoßen).<br />
(55) 800,-<br />
Ein Gebetbuch schiitischer Sufis in der Tradition von Uwais<br />
al-Quaranî, der als Begründer der schiitischen Sufitradition<br />
gilt und ein Zeitgenosse des Propheten Mohammed gewesen<br />
sein soll. „Fürst der Gläubigen“ war der Titel aller Kalifen,<br />
jedoch ist hier der erste schiitische Imam Ali gemeint,<br />
der gleichzeitig der vierte Kalif gewesen ist. – Geschrieben<br />
in schwarzer Tinte im Naschi-Duktus, in durchschnittlicher<br />
kalligraphischer Qualität. Das Kopfstück des 'Unwan<br />
ist dagegen von außerordentlicher Feinheit und dürfte von<br />
einem erstrangigen Illuminator stammen. – Bindung ge -<br />
lockert und einzelne Blätter lose; leicht gebräunt, Ränder<br />
tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
Prayer book of Shiite Sufis in the tradition of Uwais al-Quarani,<br />
considered to be the founder of Shiite Sufi tradition and<br />
supposed to have been a contemporary of Mohamed. – Written<br />
in black ink in Naschi, in an average calligraphic quality.<br />
The head piece of Unwan however is extremely delicate and<br />
is probably from a first-rate illuminator. – Binding loosened<br />
and some leaves loose; slightly browned, margins partly a little<br />
soiled. – Contemporary wine-red limp calf (spine with tears at<br />
turn-ins; scratched and scuffed). – See illustration on plate 4.<br />
37 „DU'A-I KUMAIL“ („Das Gebet Kumails“).<br />
Arabische Handschrift auf geglättetem Papier.<br />
Iran, wohl erste Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt. Qu.-8°. Mit halbseit.<br />
'Unwan in Gold und Deckfarben, zahlr. goldhinterlegten<br />
Überschriften mit floralen Einfassungen<br />
in Deckfarben und Zeilentrennern in<br />
Gold. Textblöcke aller Seiten von Zierleisten in<br />
Blau, Gold und Rot gerahmt (Schriftspiegel: 10,5<br />
x 5,3 cm). 157 nn. Bl. Flex. Ldr. d. Zt. (Rücken<br />
erneuert; stark beschabt). (55) 500,-<br />
Eines der populärsten schiitischen Gebetbücher, hier im<br />
Taschenformat vorliegend (sogenanntes „Safîna“- oder<br />
„Schiffchenformat“) und abgefaßt im Naschi-Duktus,<br />
Handschriften 11<br />
beginnend mit der Koransure 36 (Yâ-Sîn). Der arabische<br />
Text teils mit persischer Interlinear-Übersetzung im Nastalik-Duktus,<br />
diese in roter Tinte geschrieben. Da der Schluß<br />
und damit auch das Kolophon fehlt, ist die Datierung nur<br />
anhand des Papiers und der Farben möglich (Kadscharenzeit).<br />
– Erstes Bl. mit restaurierten Ausbrüchen (florale<br />
Goldmalerei ergänzt), 'Unwan tls. abgerieben; leicht ge -<br />
bräunt, stellenw. etw. fleckig.<br />
One of the most popular Shiite prayer books, here in pocket<br />
size. – First leaf with restored breaks (floral gold painting<br />
replaced), 'Unwan partly rubbed off; slightly browned, here<br />
and there a little soiled. – Contemporary limp calf (re backed;<br />
heavily scratched).<br />
38 HAFIS – DIWAN-I HAFIZ. Persische Handschrift<br />
der Kadscharenzeit auf geglättetem Papier.<br />
Iran, 1. Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt. 202 nn. Bl. (erste und letzte<br />
zwei weiß). Durchgehend blind regliert. Rotes<br />
Ldr. um 1900 (Rücken etw. faltig, kaum berieben).<br />
(55) 300,-<br />
Der berühmte „Diwan“ des persischen Dichters Hafis (arabisch<br />
Hafiz, Ehrentitel für jene, die den Koran auswendig<br />
können), eine im 14. Jahrhundert entstandene, im Laufe der<br />
Zeit um fremde Texte erweiterte Gedichtsammlung. – In<br />
sehr feinem und eleganten Nastaliq-Duktus mit vielen Ligaturen<br />
und Übergängen zum Shikasta-Duktus abgefaßtes<br />
Manuskript. Illumination nicht ausgeführt. Auf dünnem,<br />
feinen Papier mit starker Glättung. – Innengelenke brüchig,<br />
zwei Bl. mit restauriertem Eckabriß; einzelne Tintenspuren,<br />
wenig fleckig.<br />
39 „RÄTSEL, Gedichte und Stellen gesammelt von<br />
W. Lorsch“. Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Deutschland, erste Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt. Schmal-8°. Mit<br />
zahlr. Feder- und Bleistiftzeichnungen. 44 Bl. Eingetragen<br />
in ein Notizbuch des 16. Jhts. Pgt. d. Zt.<br />
unter Verwendung einer Antiphonarhandschrift<br />
des späten Mittelalters (Rücken defekt; fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (5) 200,-<br />
Sammlung humorvoller Rätselsprüche und Bilderrätsel<br />
(Rebus). Am Anfang mehrere teils längere Texte, darunter<br />
ein scherzhafter Lebenslauf, Grabinschriften, „Fragen und<br />
Aufgaben“ mit ihren Lösungen, Scherzgedichte und Wortspiele.<br />
Darauf folgen in dilettantischer, aber amüsanter Art<br />
gezeichnete Bilderrätsel, darunter eines zum Schiller-Zitat<br />
„Die Welt ist vollkommen überall“. – Eingetragen in ein<br />
Notizbuch des 16. Jahrhunderts mit altem Papier (Wasserzeichen:<br />
Narrenkopf), der Einband mit bereits zweitverwendetem<br />
Pergamentmanuskript (ca. 14. Jht.). – Ein wenig<br />
fleckig, leichte Gebrauchsspuren.<br />
40 FIGARI – „Institutiones physico-matheseos<br />
traditae a R. P. Figari, S. I. in Collegio Romano<br />
1835/36.“ Lateinische Handschrift auf Papier.<br />
Rom 1835/36. Mit 5 gefalt. Tafeln mit einigen<br />
Schemazeichnungen (letzte außer Numerierung<br />
weiß) und gezeichneter Vignette. 1 Bl., 172 S., 8 Bl.<br />
(einige weiße zwischengeb.). In Bleistift regliert<br />
(meist ausradiert). Pp. d. Zt. mit Buntpapierbezug<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (127) 600,-
12<br />
Mathematische und physikalische Aufzeichnungen eines<br />
gelehrten Jesuiten an der römischen Jesuitenuniversität,<br />
dem Collegio Romano, über Mechanik, Kräfte, Dynamik,<br />
Hydrostatik, Gravitationslehre und Astrophysik. Vom Verfasser<br />
ist nichts bekannt geworden (nicht im IBI). Vielleicht<br />
handelt es sich um ein Vorlesungsskript. Abgefaßt ist die<br />
Handschrift in einem außerordentlich gleichmäßigen und<br />
feinen Duktus. Auf S. 172 bricht sie bei der Mechanik der<br />
Himmelskörper unvermittelt ab, das folgende Blatt ist noch<br />
regliert. Auch die letzte Tafel zur Astronomie ist ohne<br />
Zeichnungen geblieben. Nach mehreren leeren Blättern<br />
folgt ein letzter Teil VI über die Optik. Am Ende Schlußvermerk<br />
„A. M. D. G.“ („ad majorem dei gloriam“). Vorangestellt<br />
ein deutsches Zitat aus Friedrich von Schillers „Spaziergang“:<br />
„Aber im stillen Gemach entwirft bedeutende<br />
Zirkel / sinnend der Weise ...“ – Fast fleckenfrei und mit<br />
Ausnahme des Titels nur minimal gebräunt.<br />
Latin manuscript on paper. – Notes on mathematics and<br />
physics by an erudite Jesuit at the Roman Jesuit university,<br />
the Collegio Romano, regarding mechanics, force, dynamics,<br />
hydrostatics, gravitation and astrophysics. – Almost immaculate<br />
and apart from title only minimally browned. – Contemporary<br />
cardboard, coloured paper cover material (some<br />
scratching and scuffing).<br />
41 CAREW CASTLE – WAPPENBUCH – Englische<br />
Handschrift auf Papier. England um 1837.<br />
Mit 29 (18 aquarellierten) Federzeichnungen.<br />
12 Bl. (und einige weiße). Buntpapier-Brosch. d.<br />
Zt. (Rücken angeplatzt; lichtrandig, beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Von einer Dame aus dem Geschlecht der Carew of Carew<br />
Castle angelegtes Album mit den Wappen bedeutender englischer<br />
Adelsgeschlechter, angefangen mit den Dukes of<br />
Somerset und Wellington. Das eigene Familienwappen mit<br />
dem Motto „J'espère bien“ folgt erst in der Mitte des<br />
Albums. Komplett aquarelliert sind nur wenige Wappen am<br />
Anfang, die meisten teilkoloriert (einige auch vergoldet). –<br />
Auf Papier mit Wasserzeichen „J Whatman 1836“, vorderer<br />
Innendeckel mit Namenszug der Eignerin „Caroline Carew<br />
1837“. – Stellenw. etw. fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Seite 1.<br />
42 „ISA MESIHIN COBANLI HAVARLIGI“.<br />
Osmanisch-türkische Handschrift in arabischer<br />
Schrift. Osmanisches Reich, 2. Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt.<br />
Text von blauen und goldenen Rahmenlinien eingefaßt<br />
(Textspiegel: 15,5 x 8 cm). Überschriften<br />
und Hervorhebungen in Rot. 46 nn. Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit floralen Malereien auf den Deckeln<br />
(Rücken erneuert, wenig beschabt und bestoßen).<br />
(55) 600,-<br />
Christliche Gebrauchshandschrift über Jesus Christus mit<br />
Erzählungen aus dem Neuen Testament und Gebeten (Textbeginn:<br />
„Bin sekiz yüz yil olur ki bir garib olan ...“) auf sehr<br />
fein geglättetem Papier und in schöner Kalligraphie. – Der<br />
überaus dekorative kadscharische Lackeinband aus Persien,<br />
wohl ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts<br />
stammend, mit typischen Blumendarstellungen auf beiden<br />
Deckeln sowie auf den Spiegeln, wohl nicht für diese Handschrift<br />
geschaffen, sondern in Zweitverwendung. – Wenig fleckig,<br />
gelegentlich Tintenabklatsch. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
Handschriften<br />
Christian manuscript for use on Jesus Christ with stories<br />
from the New Testament and prayers on finely polished<br />
paper and in beautiful calligraphy. – The extremely deco -<br />
rative Qajar lacquer binding from Persia, probably also<br />
from the second half of the 19th century, with typical<br />
illustrations of flowers on both sides and on paste-downs,<br />
possibly not made or meant for this manuscript, but as<br />
second use. – Hardly soiled, occasionally ink offsetting. –<br />
Contemporary half calf with floral paintings on covers<br />
(rebacked, hardly scratched and scuffed). – See illustration<br />
on plate 5.<br />
43 KORAN – Arabisch-osmanische Handschrift auf<br />
geglättetem Papier. Wohl westliche Türkei, 1281<br />
(= 1864). 17,5 x 11,5 cm. Mit doppelseit. 'Unwan<br />
in Gold- und Deckfarben, Kolophon in Gold -<br />
rahmung und floraler Bordüre, Surenüberschriften<br />
und Schriftrahmen in Rot, Dschus-Zählung<br />
mit einigen floralen Randmedaillons und zahlr.<br />
Goldpunkten als Versteilern. 303 nn. Bl. Blindund<br />
goldgepr. rotes Ldr. d. Zt. mit Deckellasche<br />
(vorderes Gelenk gebrochen; beschabt und bestoßen)<br />
in mod. Lwd.-Kassette (etw. berieben). (97)<br />
200,-<br />
In einfacher Kalligraphie abgefaßter Gebrauchskoran, laut<br />
Kolophon im Ramadan 1281 von Hafiz Mehmed Lutfi, der<br />
sich als Schüler eines Hafiz Mustafa Hilmi aus Ankara<br />
bezeichnet, beendet. – Kustoden nur bis etw. zur Mitte der<br />
Handschrift gesetzt, dann weggelassen. – Zwei Lagen lose,<br />
mit Falt- und Knickspuren, einzelne Tintenverwischungen,<br />
stellenw. fleckig und leicht gebräunt.<br />
44 MEXIKO – „ARMEE MEXICAINE. 1“. (Deckel -<br />
titel). Deutsche Handschrift auf Papier in Form<br />
eines Leporellos mit 10 mont. aquarellierten Bleistiftzeichnungen.<br />
Ca. 1865. Lwd. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Deckeltitel (Gelenke mit Einrissen; berieben<br />
und bestoßen). (135) 800,-<br />
Offenbar auf Erweiterung angelegtes Album mit den Uniformen<br />
des österreichischen Freiwilligenkorps in Mexiko<br />
unter Kaiser Maximilian I. von Habsburg (Amtszeit 1864-<br />
67). Dargestellt sind Offiziere (darunter auch Husaren und<br />
Ulanen), Sanitäter und Musiker, fast alle in den typischen<br />
Uniformen mit roten Hosen und blauen Jacken. Unter jeder<br />
Zeichnung eine kurze handschriftliche Bezeichnung der<br />
militärischen Ränge. – Recht anspruchslose, doch durchaus<br />
detailgetreue Zeichnungen. Die Landschaftskulissen nicht<br />
aquarelliert. – Etw. fleckig. – Aus der Bibliothek von Schloß<br />
Hachenburg im Westerwald. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
German manuscript on paper in form of leporello with<br />
10 mounted pencil drawings coloured by hand. Ca. 1865. –<br />
Album with uniforms of the Austrian volunteer corps in<br />
Mexico under emperor Maximilian I of Habsburg (term in<br />
office 1864-67). – Some soiling. – From the library of Castle<br />
Hachenburg in the Westerwald. – Contemporary cloth with<br />
gilt stamped title on board (joints with tears; rubbed and<br />
scuffed). – See illustration on plate 5.
Dem König von Spanien gewidmet<br />
45 „SOUVENIR DE LA MER. Varech de l'Océan<br />
récolté et desséché en Bretagne. 30 Mars 1868 jour<br />
del la St. Amédée de Savoie. A son Altesse Royale<br />
le duc d'Aoste, Vice-Amiral“. Französische Handschrift<br />
auf Papier. Frankreich 1868. Mit kalligraphiertem<br />
Titel und 51 gepreßten botanischen Präparaten<br />
(Exsikkaten). 53 Bl. (letztes weiß). Pp. d.<br />
Zt. mit Buntpapierbezug und dreiseit. Goldschnitt<br />
(wenig fleckig und berieben). (21) 800,-<br />
Sammlung von getrockneten und gepreßten Seegras- und<br />
Tangpräparaten in vielfältigen Formen und Farben von sehr<br />
dekorativer, ästhetisch reizvoller Wirkung. Das Album muß<br />
von einem Fachmann angelegt worden sein, da die Präparate<br />
offenkundig professionell hergestellt worden sind und<br />
jedes mit dem wissenschaftlichen Namen bezeichnet ist<br />
(teils in Tinte, teils in Bleistift). Der nicht namentlich<br />
genannte Widmungsträger ist der erste Herzog von Aosta,<br />
Amadeus Ferdinand Maria von Savoyen (1845-1890), der<br />
1870-73 König von Spanien gewesen ist (er dankte ab, nachdem<br />
er nur knapp einem Mordanschlag entkommen war).<br />
Amadeus war ein Sohn des italienischen Königs Viktor<br />
Emanuel II. In seinen Jugendjahren hatte er eine militärische<br />
Karriere bei der Marine eingeschlagen. Das vorliegende<br />
Album stammt aus dieser Zeit und war wohl ein Geschenk<br />
zu seinem Namenstag, dem 30. März. – Die Präparate in<br />
bemerkenswert gutem Zustand, stellenw. geringe Abplatzungen<br />
und kleinere Schäden, Trägerpapier leicht gebräunt<br />
und fleckig. – Exlibris der Königin von Italien, Elena von<br />
Montenegro (1873-1952), Gattin König Viktor Emanuels<br />
III. – Siehe Abbildung.<br />
Collection of dried and pressed eel grass and seaweed<br />
preparations in multiple forms and colours with an aesthetically<br />
charming effect. The album was probably designed by<br />
an expert as the preparations were obviously made in a<br />
professional way and each has a scientific name (partly in<br />
ink, partly in pencil). The person to whom this collection is<br />
dedicated is the first duke of Aosta, Amadeus Ferdinand<br />
Maria of Savoyen (1845-1890), who has been king of Spain<br />
1870-73 (he abdicated after an assassination attempt on<br />
him). – The preparations in remarkably well condition,<br />
here and there a little bursted and with some smaller damages,<br />
supporting paper slightly browned and soiled. – Exlibris<br />
of the queen of Italy, Elena of Montenegro (1873-1952), wife<br />
of king Viktor Emanuel II. – Contemporary cardboard<br />
covered with marbled paper and three-sided gilt edge<br />
(hardly soiled and rubbed). – See illustration.<br />
46 BREMEN – „KARTEN der öffentlichen Grundstücke<br />
in der freien Hansestadt Bremen nebst Vermessungsregister<br />
und Beschreibungen. Bearbeitet<br />
im Jahre 1869 von G. H. Lindmeyer. Geometer.“<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Bremen 186<strong>9.</strong><br />
Gr.-Fol. Mit 31 aquarellierten Plänen und Grundrißzeichnungen.<br />
34 nn Bl. Hldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Deckelschild (stärker beschabt und bestoßen,<br />
Gelenke angebrochen). (39) 1.500,-<br />
Handschriften 13<br />
Nr. 45<br />
In verschiedenen Maßstäben im Verhältnis von 1:100 bis<br />
1:1000 präzise gezeichnete und aquarellierte Pläne von<br />
31 Grundstücken, die sich damals im Besitz der Stadt Bremen<br />
befanden. Die einzelnen Objekte sind in einem dem<br />
Titel nachgebundenen Inhaltsverzeichnis aufgeführt; dieses<br />
ist in lateinischer Schreibschrift verfaßt. Es folgen jeweils<br />
ein Blatt in deutscher, sauber geschriebener und gut les barer<br />
Kurrentschrift mit Meßdaten (Längen und Flächen in Meter<br />
oder Fuß), Angaben zur „Benachbarung“, gegebenenfalls<br />
eine mehr oder minder ausführliche Beschreibung der Örtlichkeit<br />
und eventuelle baurechtliche Bestimmungen. Diese<br />
Textblätter sind meist einseitig, in wenigen Fällen auf beiden<br />
Seiten beschriftet. Ihnen gegenüber ist die jeweilige Planzeichnung<br />
auf stärkeren Zeichenkartonblättern eingebunden.<br />
Die Zeichnung Nr. 31 ist nicht ausgeführt, Karton und<br />
Textblatt sind weiß und weisen nur die Numerierung auf<br />
und den Vermerk „ist augenblicklich nicht zu vermessen“;<br />
vorgesehen war „Ein Hofplatz hinter dem öffentlichen<br />
Brunnen im Rosenthale“. Unter den ausgeführten Darstellungen<br />
befinden sich zahlreiche Wohnhäuser, Torhäuser,<br />
Gemüselandflächen und Lagerplätze, ferner das Stadttheater<br />
auf dem Walle, das ehemalige Torfmagazin im Werder,<br />
das Sperrgeld-Erheberhaus am Hohentore, die Kaserne vor<br />
dem Hohentore und die Stadtwaage an der Langenstraße. –<br />
Über G. H. Lindmeyer ist nicht mehr bekannt, als daß er als<br />
Geometer in Bremen gewirkt hat. – Titel mit Stempelrasur;<br />
Kartonblätter etw. vergilbt und ganz leicht braunfleckig, das<br />
Schreibpapier fast fleckfrei. – Historisches Quellenwerk in<br />
regionalgeschichtlicher wie städtebaulicher Hinsicht.
14<br />
47 „ST. MORITZ Juillet – Aout 1889“. Französische<br />
Handschrift auf Papier. St. Moritz 188<strong>9.</strong> 4°. Mit<br />
kalligraphiertem Titel und zahlr. mont. Trockenpflanzen.<br />
30 Bl. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel<br />
„Album“ (leicht berieben). (21) 350,-<br />
Sammlung von sorgfältig hergestellten Trockenpflanzenpräparaten<br />
(Exsikkaten), die im Engadin um St. Moritz<br />
gesammelt worden sind. Die wissenschaftlichen Namen der<br />
Pflanzen wurden zunächst auf den gegenüberliegenden Seiten<br />
in sauberer, druckgleicher Schrift in schwarzer und roter<br />
Tinte angelegt, später aber nur noch flüchtig mit Bleistift<br />
eingetragen. Meist sind verschiedene Pflanzenarten stil -<br />
lebenartig arrangiert und mittels dünner Papierstreifen<br />
fixiert worden. – Präparate tls. mit kleinen Schäden,<br />
Trägerpapier stellenw. ein wenig gebräunt.<br />
48 KYOTO – VORLESUNGSMITSCHRIFTEN<br />
eines Studenten an der 3. Oberschule (heutigen<br />
Kaiserlichen Universität Kyoto). Japanische<br />
Handschrift auf Papier. 4 Bde. Kyoto um 1900.<br />
Mit einigen tls. farbigen Zeichnungen. Brosch. d.<br />
Zt. in Blockbuchbindung mit Deckelsch. (wenig<br />
beschabt). (101) 400,-<br />
Mitschriften des Studenten Fujiki von medizinischen Vorlesungen<br />
in klarer, sauberer Schrift, dazu einige Zeichnungen<br />
(einige auch ganzseitig) mit anatomischen Details. –<br />
Enthält: I. Medizinische Pflanzenlehre von Prof. Katahira.<br />
– II. Anatomie von Gehirn, Nerven und Wirbeln von Prof.<br />
Buntarô Adachi (1865-1945). – III. Anatomie der Blut -<br />
gefäße von Prof. Adachi und Prof. Yoshi Sugano (1854-<br />
1914). – IV. Über die fünf Sinnesorgane, mikroskopische<br />
Untersuchungen u. a. von Prof. B. Adachi. – Teils auf vorgedrucktem<br />
Buchpapier der Familie Fujiki. – Stellenw.<br />
gering fleckig und gebräunt.<br />
49 BOXERAUFSTAND – ZWEI FELDPOST-<br />
KARTEN eines Soldaten der deutschen Truppen<br />
beim zweiten internationalen Expeditionskorps in<br />
Handschriften<br />
China. Deutsche Handschrift auf Papier. China<br />
12. 1. und 8. 4. 1901. Je 9,2 x 13,9 cm. Mit je einer<br />
aquarellierten Zeichnung. – 2 S. (135) 200,-<br />
Interessante Dokumente aus dem Chinafeldzug anläßlich<br />
des Boxeraufstands. Der Verfasser berichtet darin seiner<br />
Cousine in München vom Vorrücken der Truppen und<br />
diversen Kampfhandlungen, insbesondere derjenigen bei<br />
Tshang-Tschöng im März 1901 (mit Darstellung der<br />
Schlacht im Gebirge nahe der Stadt). Die andere Karte zeigt<br />
die Stadtmauer von Peking, dargestellt „von einem deutschen<br />
Maler“. – Ein minimaler Eckausbruch, leichte Knickspuren,<br />
etw. gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
50 „LE LIVRE D'OR DU FOYER 1900-1920“.<br />
Französische Handschrift auf Papier. Frankreich<br />
(Paris?) 1920/22. 4°. Mit ca. 30 Aquarellen und<br />
kalligraphischen Zierseiten. 78 nn. Bl. (einschließlich<br />
zahlr. weißer). Ldr. d. Zt. mit reicher Vg.<br />
(leicht berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Zum zwanzigjährigen Jubiläum einer Wirtschaftsschule<br />
angefertigtes Manuskript mit reizvollen eingemalten<br />
Vignetten, Bordüren und Zierseiten. Die anmutigen Darstellungen,<br />
die die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Schule<br />
illustrieren, sind zwar in einem traditionellen realistischen<br />
Stil gehalten, zeigen teils aber auch schon Einflüsse des Art<br />
déco. Das Unterrichtsspektrum umfaßte die ganzen Bereiche<br />
der traditionellen Hauswirtschaft bis hin zu verschiedenen<br />
Handwerken (darunter die Buchbinderei). Daneben<br />
gab man sogar eine eigene „Revue du Foyer“ heraus. Die<br />
Kurse werden alle mit eigenen Zierseiten mit vignettenartiger<br />
Darstellung vorgestellt; darunter einige Signaturen,<br />
wahrscheinlich des Lehrpersonals und von Schülern. – Am<br />
Ende, wohl als Nachtrag, der Eintrag „Académie Française,<br />
Prix Mary Hyland, 7 décembre 1922“, eine Auszeichnung,<br />
die an wohltätige Organisationen verliehen worden ist. Der<br />
überaus dekorative Kalbledereinband mit reicher Vergoldung<br />
im Stil des 18. Jahrhunderts sowie Seidenvorsätzen<br />
wurde wohl von den Werkstätten des Hauses angefertigt. –<br />
Kaum gebräunt.
Nr. 62<br />
51 ADORNO, TH. W., Musikwissenschaftler<br />
(1903-1969). 2 masch. Briefe mit e. U. Frankfurt,<br />
31. 7. 1962 und 7. 10. 1964. Fol. (79) 150,-<br />
An Robert Picht: „... ich hatte mehr akademischen Ärger,<br />
als selbst ich gewohnt, und überdies noch die Grippe. Jetzt<br />
aber bin ich wieder, wie man so sagt, aktiv, und ich möchte<br />
Ihnen beiden von ganzem Herzen gratulieren, zugleich<br />
auch im Namen von Muttersau und Jungschwein, von<br />
Gretel ganz zu schweigen, die alle gemeinsam ein freundliches<br />
Konzert für Rebekka veranstalten. Übrigens hatte ich,<br />
was Sie in diesem Zusammenhang interessieren mag, Gelegenheit,<br />
im Odenwald an einem höchst entlegenen Platz der<br />
nachmittäglichen Fütterung von 300 (in Worten: drei -<br />
hundert) Wildschweinen beizuwohnen, die sich ungemein<br />
zivilisiert benahmen. An einem Baum war eine gedruckte<br />
Verlautbarung angeheftet: 'Wir bitten um Ordnung und<br />
Sauberkeit.' Wen?“ – Hinterlegter Einriß.<br />
52 ALBUM AMICORUM – „VIRIS PRAENOBI-<br />
LISSIMIS, amplissim(is), doctissimis“ (Widmung<br />
an die Einträger). Stammbuch des Peter Heinrich<br />
Behrmann mit ca. 70 Eintragungen überwiegend<br />
Urkunden und Autographen<br />
aus Rostock und Halle, 1747 – ca. 1755. Qu.-8°.<br />
Mit Wappen- und Grisailleminiatur, mont. Kupferstich<br />
sowie 23 aquarellierten Federzeichnungen<br />
(wdh. Säulenmotiv). 1 Bl., 330 S. (ohne S. 42/43,<br />
60-63, 96/97, 116/17, 122-125, 185-189 und<br />
252/53), 11 Bl. Rot bemaltes Pgt. d. Zt. mit blindgepr.<br />
Rücken, reicher Deckelvg. (monogrammiert:<br />
„PHB“ und „1747“) sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(stärker berieben, etw. bestoßen). (55) 1.200,-<br />
Der Eigner des Albums, der studiosus linguarum Peter<br />
Heinrich Behrmann (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen<br />
Juristen, der erst um 1780 geboren ist), war späterer<br />
Senator von Rostock und Mitbegründer sowie Orator<br />
der Freimaurerloge „Zu den drei Sternen“ in Rostock. Seine<br />
Studienjahre, aus denen das Album stammt, verbrachte er in<br />
Rostock und Halle. Behrmann, der später zum Dr. jur. promoviert<br />
wurde und Rostocker Ratsherr geworden ist, wird<br />
in einer Widmung als „hochedelgeborener Besitzer dieses<br />
Stammbuchs“ bezeichnet. Auffällig sind die vielen Beiträge<br />
von Angehörigen des mecklenburgischen und pommerschen<br />
Adels, darunter Carl Joachim Behr (Eques), Leopold<br />
von Lamberg, Friedrich Wilhelm von Mecklenburg,<br />
15
16<br />
F. E. von Wachholtz und Christian Heinrich von Walzdorf,<br />
des weiteren die beiden Ulmer Adeligen Albert Daniel von<br />
Krafft und M. C. von Besserer. Daneben sind auch angesehene<br />
Rostocker Patrizierfamilien vertreten, darunter zwei<br />
Einträge der mecklenburgischen Kaufmannsfamilie Willebrandt<br />
(einer von Tobias Willebrandt, dem Vater des<br />
bekannten Juristen und Reiseschriftstellers Johann Peter<br />
Willebrandt) und mehrere aus der Theologen- und<br />
Pastorenfamilie Tarnow (darunter Julius Michael Tarnow,<br />
„Meister am Heiligen-Geist-Hospital“ in Rostock). Von der<br />
großen Zahl der Studenten und Gelehrten seien u. a. angeführt<br />
der Superintendent und Schriftsteller Christian Friedrich<br />
Wilisch (1684-1759), Dieterich Schröder (1670-1753),<br />
Theologe und Historiker sowie Verfasser einiger bedeutender<br />
Werke über Mecklenburg und die Stadt Wismar (ADB<br />
XXXII, 504), der Jurist Johann Niemann (1723-?) sowie der<br />
Wiener Gynäkologe Johann Michael Hoffinger (1723-<br />
1756). Ob die Signatur „J. J. Fleischmann“ mit Ortsangabe<br />
Leipzig von dem bekannten Nürnberger Verleger stammt,<br />
sei dahingestellt. – Das Stammbuch wird mit einer Wappenminiatur<br />
(Krone über Buchstabenligatur, eingefaßt von<br />
Zweigen) des Besitzers eröffnet. Auf den freimaurerischen<br />
Kontext verweist wohl eine weitere Miniatur, die zwei Kerzen<br />
in Nischen vor einer sonst völlig leeren Wandfläche<br />
zeigt. Einem Eintrag, der mit den Worten „Dem Leben<br />
gleicht das Schiff“ beginnt, ist als Illustration ein eingeklebter<br />
Kupferstich beigegeben, der mehrere Schiffe im<br />
Sturm zeigt. Der Beitrag stammt von dem Rostocker Goldschmied<br />
Daniel Halbeck (nachweisbar 1712-1757, Thieme-<br />
Becker XV, 495). Weiterhin hat der Miniaturmaler Friedrich<br />
Georg (Wilhelm) Zimmer (?-1768, Thieme-Becker<br />
XXXVI, 504), „artis pingendi studiosus“, einen sauber kalligraphierten<br />
Eintrag beigesteuert. Am Ende ein Register<br />
mit 23 in roter Farbe quer eingemalten Säulen, die den je weiligen<br />
Buchstaben anzeigen. – Die fehlenden Seiten zu mindest<br />
teils entfernt (Ausrißspuren), teils wohl auch auf Sprünge in<br />
der Paginierung zurückzuführen. – Stellenw. etw. fingerfl.,<br />
leichte Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung Tafel 6.<br />
53 – STAMMBUCH des Wilhelm Hanselmann aus<br />
Öhringen mit ca. 120 Eintragungen aus Augsburg,<br />
Öhringen, Ulm, Heilbronn, Schwabach, Weißenburg<br />
u. a., 1787-94. Qu.-8°. Mit 20 (15 ganzseit.)<br />
Miniaturen in Deckfarben und Aquarell (eine als<br />
Ziehbild), 2 aquarellierten Blumenbordüren,<br />
kolor. Kupferstich und 2 Schattenrissen. 212 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (stark beschabt). (17) 800,-<br />
Besonders reich ausgestattetes Freundschaftsalbum eines<br />
Bürgers aus dem hohenlohischen Öhringen, der zeitweise<br />
auch in Augsburg gelebt haben muß, denn von dort stammen<br />
die meisten Einträge. Die Beiträger sind in der Regel<br />
Handwerksmeister und Kaufleute, einzelne Einträge in<br />
französischer Sprache lassen daneben auf höher Gebildete<br />
schließen. Auch finden sich Apotheker und Musiker, von<br />
denen einzelne im Dienste eines Fürstenhofes standen. Ein<br />
Eintrag stammt von dem Ansbacher Porzellanhersteller<br />
Friedrich Christoph Eberhardt. Der Stammbucheigner hat<br />
sich am Anfang eingeschrieben, darauf folgen seine Eltern in<br />
sehr ungelenker Schrift. Wahrscheinlich stammte Hanselmann<br />
aus sehr einfachen Verhältnissen. Bemerkenswert sind<br />
ferner zwei Einträge aus Schwabach, deren Texte auf Ein -<br />
lageblättern in goldener Type gedruckt sind, dazu ein Ziehbild<br />
mit Miniatur, die einen in Gold auf grüner Seide<br />
gedruckten Sinnspruch verdeckt. Einzelne Miniaturen sind<br />
von beachtlicher Qualität, darunter eine weite Donaulandschaft<br />
und die allegorische Darstellung einer von einem<br />
Urkunden und Autographen<br />
Hummer getragenen Weltkugel mit der Aufschrift „Sic orbis<br />
iter“. Der kolorierte Kupferstich zeigt eine Ansicht von Ulm.<br />
– Einzelne Blätter lose, Ziehbild defekt, stellenw. etw. fleckig,<br />
leichte Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung Tafel 6.<br />
Mit sechsseitigem Eintrag von „Turnvater“ Jahn<br />
54 – „DENKMAHL DER FREUNDSCHAFT“<br />
(Rückentitel). Stammbuch des Superintendenten<br />
Karl Friedrich Ferdinand Tiebel mit ca. 200 Eintragungen<br />
aus Halle, Lenzen (Priegnitz), Magdeburg,<br />
Kloster Berge bei Magdeburg, Hillersleben<br />
u. a. 1795 – um 1800. Qu.-8°. Mit 9 tls. ganzseit.<br />
aquarellierten Federzeichnungen, 6 (4 lavierten)<br />
Federzeichnungen, Seidenstickerei und 2 Schattenrissen.<br />
1 Bl., 229 (recte 219) S., 2 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch., Rücken- und Deckelvg. mit Monogramm<br />
„K. F. F. T.“ auf dem Vorderdeckel und<br />
„K 1795 B“ auf dem hinteren Deckel (Bezug ein<br />
wenig rissig, etw. berieben und bestoßen) in Pp.-<br />
Umschl. d. Zt. und Pp.-Schuber, beide mit Buntpapierbezug<br />
(jeweils stark beschabt und lädiert).<br />
(17) 3.000,-<br />
Das mit schönen, teils auch künstlerisch und ikonographisch<br />
bemerkenswerten Miniaturen ausgestattete Stammbuch<br />
ist durch seine Provenienz aus dem Freundes- und<br />
Bekanntenkreis des „Turnvaters“ Jahn von besonderer<br />
Bedeutung, zumal es Einblicke in die bislang wenig<br />
bekannte frühe Studienzeit Jahns gewährt. Der Stammbucheigner,<br />
Karl Friedrich Ferdinand Tiebel (1778-1835),<br />
Superintendent und Oberprediger in Nauen, gehörte zum<br />
engen Freundeskreis des „Turnvaters“ Friedrich Ludwig<br />
Jahn (1778-1852). Jahns Vater war Pfarrer in Lanz in der<br />
Westpriegnitz, wo Jahn auch geboren wurde. Der Vater von<br />
Tiebel, Christian Friedrich (1738-1809), war Prediger im<br />
Nachbarort Lenzen. Er und seine Ehefrau sind am Anfang<br />
des Stammbuchs in zwei Schattenrissen porträtiert (erst<br />
nach dem Tod der Mutter 1831 hinzugefügt). Die Familien<br />
Jahn und Tiebel verband offenbar eine lebenslange Freundschaft,<br />
die Söhne sind miteinander aufgewachsen und<br />
haben, wie aus Jahns Eintrag hervorgeht, die ersten Stu -<br />
dienjahre miteinander verbracht. Offenbar waren beide<br />
Familien sogar recht nah miteinander verwandt, was aus<br />
einem Brief von Jahn (1816) hervorgeht: „... Superintendent<br />
Tiebel von Nauen ist ein naher Anverwandter von mir, und<br />
was mehr gilt als Blutsverwandtschaft, mein Jugendfreund<br />
von hohen Schulen her“ (zitiert nach Meyer, Die Briefe<br />
Friedrich Ludwig Jahns, Leipzig 1913, S. 86).<br />
Der Beitrag Jahns gehört zu einer besonderen Abteilung des<br />
Stammbuchs, in den sich mehrere Kommilitonen Tiebels<br />
eingetragen haben (S. 16-29); vorangestellt sind ein Deckblatt<br />
und eine Miniatur mit der Darstellung des „Schusters<br />
Sauer in Halle“, der für den Verleih von Pferden in schlechtem<br />
Zustand unrühmliche Bekanntheit erlangt hat. Offenbar<br />
haben auch die Studenten um Tiebel und Jahn mit Sauer<br />
schlechte Erfahrungen gemacht. Jahns Eintrag, datiert<br />
„Halle d. 24ten des August 1798“ und mit einem Zitat von<br />
Kosegarten eingeleitet, betont zunächst in üblicher Weise<br />
die enge Freundschaft mit dem Stammbucheigner, fährt<br />
dann aber mit einer „Erinnerung an unser akademisches<br />
Leben“ fort, die im Juni 1797 einsetzt. Jahn berichtet über<br />
gemeinsame Wanderungen um den Giebichenstein bei<br />
Halle (dort sollte er sich später zeitweise in eine Höhle<br />
zurückziehen, heute als „Jahnhöhle“ bekannt, von Jahn hier
„Kaninchenhöhle“ genannt). Auf zweieinhalb Seiten faßt<br />
Jahn sodann gemeinsame Reiseerlebnisse zusammen, eine<br />
„kleine Fahrt zum Petersberg“, eine Reise nach Thüringen<br />
vom 20.-27. August 1797, einen Besuch in Eisleben mit<br />
Besichtigung des Lutherhauses und eine Harz-Wanderung.<br />
Im Bericht zur Thüringenreise wird auch Goethe in einem<br />
kurzen Seitenhieb erwähnt: „Goethe spielt Großhaus Weimar“,<br />
in Anspielung auf seine in diesem Jahr erfolgte<br />
Anstellung als Bibliothekar an der Bibliothek der Herzogin<br />
Anna Amalia. Der Eintrag schließt mit den Zeilen:<br />
„In Wahrheit lieber Tiebel, wir können sagen, wir LEBTEN<br />
in Halle. Ohne Reideburg, den Tempel der Roheit, und<br />
hunnischer Sauffeste lebten wir glücklich, ohne verderbliche<br />
Verbindungen hatten wir Freunde. – Wir lernten einsehen,<br />
daß unser Glück nicht im Vielbesizzen besteht, sondern in<br />
der Genügsamkeit, im weisen Gebrauch des Erworbenen,<br />
und im frohen Streben nach erreichbaren Geistern. Ewig<br />
dein Freund Jahn.“<br />
Der Vater Jahns, Alexander Friedrich Jahn, seine Mutter,<br />
Dorothea Sophie (geborene Schultze), und eine Cousine<br />
Tiebels mit Namen M. E. Jahn haben sich ebenfalls eingetragen<br />
(alle Lanz, 26. 4. 1798). – Die meisten der weiteren<br />
Beiträge stammen von Hallenser Studenten. Bekannte Personen<br />
sind u. a. Charlotte von Heyden, die spätere Frau des<br />
Generalfeldmarschalls Wilhelm von Krauseneck, und der<br />
Philhellene Wilhelm Boldemann. Die reizvollsten der<br />
Miniaturen stammen von Carl Wilhelm Herschel, der seit<br />
1795 „Universitätszeichenmeister“ in Halle war (Eintrag<br />
vom 10. <strong>9.</strong> 1798). – Die in der Paginierung fehlenden Seiten<br />
87/88, 43-46, 187-190 und 223/224 wurden wohl übersprungen,<br />
für fehlende Blätter gibt es keine Anhaltspunkte<br />
(im Index der Einträger am Schluß sind diese Seiten nicht<br />
aufgeführt). Eine Zeichnung lose beiliegend. – Stellenw.<br />
ein wenig fingerfleckig, geringe Gebrauchsspuren. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 7.<br />
The album amicorum designed with beautiful, partly<br />
artistically and iconographically remarkable miniatures, is<br />
of particular importance due to its provenance from the circle<br />
of friends of „Turnvater“ Jahn, it gives an idea of the early<br />
and so far hardly known student days of Jahn. The owner of<br />
the album amicorum, Karl Friedrich Ferdinand Tiebel<br />
(1778-1835), super intendant and senior preacher at Nauen,<br />
belonged to the close friends of „Turnvater“ Friedrich Ludwig<br />
Jahn (1778-1852). – The pages 87/88, 43-46, 187-190<br />
and 223/224 missing in the pagination, were probably skipped,<br />
there are no indications of the missing leaves (these<br />
pages are not mentioned in the index at the end of the<br />
entries). One drawing enclosed loosely. – Here and there<br />
with some fingermarks, minor signs of wear. – Contemporary<br />
calf with spine label, gilt back and gilt on sides with<br />
monogram „K. F. F. T.“ on front cover and „K 1795 B“ on<br />
rear cover (cover material a little torn, some rubbing and scuffing)<br />
in contemporary cardboard wrappers and card board<br />
slipcase, both with coloured paper cover material (each<br />
heavily scratched and damaged). – See illustration on plate 7.<br />
Eintrag von Johann Gottfried Neumeister<br />
55 – „DENKMAL hochgeschätzter Gönner, Lehrer<br />
und Freunde von E. L. Günzel errichtet.“ Freundschaftsalbum<br />
mit ca. 45 Eintragungen u. a. aus<br />
Breslau, Landeshut, Obersalzbrunn, Schmiedeberg<br />
und Wernersdorf (alle Schlesien) 1795-97.<br />
Qu.-8°. Mit aquarellierter Titelminiatur, einigen<br />
einfachen Bleistift- bzw. Rötelzeichnungen und<br />
einer Seidenstickerei. 49 beschriebene und einige<br />
Urkunden und Autographen 17<br />
weiße Bl. Pp. d. Zt. mit 2 kleinen roten Deckelschildern<br />
„Günzel“ und „95“ (Rücken in Lwd.<br />
erneuert, Deckel fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(111) 600,-<br />
Die Bedeutung des in seiner Ausstattung recht kargen<br />
Albums liegt im Kreis der Einträger, die, obgleich weitgehend<br />
unbekannt, meist als Lehrer oder Schüler der Musik<br />
am Landschullehrer-Seminar bei St. Elisabeth in Breslau<br />
wirkten. Dort wurden auch Kantoren (und Organisten?)<br />
ausgebildet, wie der Eigner des Albums selbst, was aus<br />
einem Eintrag hervorgeht: „Wenn Du als Cantor einst wirst<br />
diese Zeilen lesen, / so sage Deiner Frau: – NB. wenn Du<br />
eine hast – / ich sei Dein Freund gewesen.“ Beiträge finden<br />
sich auch von dem Diakon von St. Elisabeth, Johann Gottfried<br />
Reymann, und dem dortigen Kantor L. G. Herrmann.<br />
An St. Elisabeth hatte sich im 18. Jahrhundert ein reiches<br />
Musikleben entfaltet, und es war dort eine umfangreiche<br />
Sammlung von Musikhandschriften angelegt worden. Aus<br />
diesem Kontext könnte ursprünglich auch die 1985 entdeckte<br />
Sammlung des Johann Gottfried Neumeister (1757-<br />
1840) stammen, die neben vielen anderen Abschriften dreißig<br />
bislang unbekannte Orgelchoräle Johann Sebastian<br />
Bachs enthält (BWV 1090-1120, heute New Haven, Yale<br />
University, Ms. LM 4708, sogenannte „Neumeister-Sammlung“).<br />
Das vorliegende Album ist immerhin ein Indiz<br />
dafür, daß Neumeister, der sich in Landeshut am 10. 1. 1796<br />
als „wahrer Freund u. Bruder“ eingetragen hat, zum Breslauer<br />
Musikleben in engem Kontakt stand. – Papier mit<br />
Wasserzeichen „J Honig & Zoonen“. – Etw. fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
56 – „DENKMAL DER FREUNDSCHAFT“.<br />
Stammbuch mit ca. 45 Eintragungen u. a. aus<br />
Dresden, Wien und Paris 1812-27. Qu.-8°. Mit<br />
2 Aquarellen, 3 Federzeichnungen (1 kolor., 1 la -<br />
viert; Ruine, Banknote, Kutsche) und kolor. Kupferstich<br />
nach Sprinck (Plauenscher Grund). Zus.<br />
ca. 160 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit reicher Vg. (ein<br />
wenig beschabt). (17) 300,-<br />
Hübsches Album mit sehr dekorativem Titel (Aquarell der<br />
Freudschaftsquelle). Die Initialen des Eigners „C. F. S.“<br />
(Rückenprägung) möglichweise aufzulösen in C. F. Simon,<br />
da sich im Stammbuch einige Eintragungen aus der Familie<br />
Simon finden, darunter auch ein Louis Simon, bei dem es<br />
sich um den Architekten Friedrich Louis Simon (1800-<br />
1877) handeln könnte. Sicher zu identifizieren ist Carl Gottlieb<br />
Schrödel, Hofjuwelier in Dresden. – Die Darstellungen<br />
zeigen eine Ruine, eine Banknote, eine Postkutsche und<br />
Blumen. – Kaum fleckig und gebräunt.<br />
57 – – Zwei Freundschaftsalben bürgerlicher Damen<br />
mit Eintragungen aus Brandenburg, Sachsen und<br />
Schlesien, begonnen 1823 bzw. 1825. Qu.-8°. Ldr.<br />
d. Zt. mit Vg. (wenig berieben) in Pp.-Schuber<br />
(beschabt) und lose Bl. in Pp.-Schuber d. Zt. (etw.<br />
beschabt). (55) 200,-<br />
Hübsche Damenalben des Biedermeier, die beide bis in die<br />
1860er Jahre fortgesetzt worden sind.<br />
I. Mit Eintragungen aus Rathenow, Neuruppin, Berlin,<br />
Brandenburg an der Havel u. a. Städten sowie 9 kolorierten<br />
Kupferstichen, montierter aquarellierter Zeichnung<br />
(ausgeschnittene Rose) und einer Haarlocke.
18<br />
Nr. <strong>58</strong><br />
II. Mit Eintragungen u. a. aus Berlin, Dresden, Grimma,<br />
Annaberg, Glogau und Priedemost (Niederschlesien). –<br />
Einband bzw. Schuber jeweils mit goldgeprägtem Titel und<br />
Datum. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
<strong>58</strong> – „SOUVENIR“ (Deckeltitel). Freundschafts -<br />
album einer „Pauline“ mit Eintragungen aus<br />
Temeswar, Kikinda, Beodra (Novo Milosevo) u. a.<br />
1829-32. Qu.-8°. Mit Titel in aquarellierter Federzeichnung,<br />
2 Federzeichnungen, 6 tls. ganzseit.<br />
Gouachen und einer Stickerei mit Papierschneidearbeit.<br />
16 beschriebene (und ca. 20 weiße) Bl.,<br />
lose in reliefierter Pp.-Kassette d. Zt. mit Vg.<br />
(Kanten etw. beschabt). (53) 250,-<br />
Die Eignerin des dekorativen Albums gehörte wohl einer<br />
Familie von Gutsbesitzern in der Vojvodina an. Drei der<br />
sauber ausgeführten Miniaturen zeigen große Gutshöfe,<br />
zwei davon dasselbe Gut in Kikinda, vielleicht den Heimathof<br />
der Eignerin. Ein weiterer ist mit dem Namenszug<br />
„Nicolaus Kiss“ versehen, der aus einer ungarischen Adelsfamilie<br />
mit Großgrundbesitz im Banat stammte (Kiß von<br />
Elemér und Ittebe, vgl. Wurzbach XI, 331). Nicolaus Kiß<br />
wurde 1766 geboren. – Geringe Gebrauchsspuren. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
59 – „DEM ANDENKEN HEILIG. Am 28. August<br />
1836.“ (Deckeltitel). Gratulationsalbum für Prinz<br />
Maximilian von Sachsen. Mit ca. 260 Eintragungen<br />
aus Dresden, Pirna, Stolpen, Sebnitz u. a.,<br />
Juli/August 1836. Qu.-8°. Mit kleiner aquarellierter<br />
Zeichnung. 228 nn. Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit<br />
reicher Vg. (leicht berieben und bestoßen) in Pp.-<br />
Schuber d. Zt. (stark beschabt). (55) 1.500,-<br />
Urkunden und Autographen<br />
Zum Gedenken an ein nicht genanntes Jubiläum des Prinzen<br />
Maximilian von Sachsen (1759-1838). Die Besonderheit<br />
dieses Albums sind Eintragungen von Vertretern vieler<br />
Berufs- und Gesellschaftsschichten, von Professoren, Richtern<br />
und Gutsherren bis zu Gesellen, Schülern und Lehrlingen.<br />
Den Hauptanteil machen Handwerkermeister aus,<br />
darunter Schuhmacher, Schneider, Weber, Tischler, Zimmerer,<br />
Glaser, Büchsenmacher, Schlosser, Schornsteinfeger etc.,<br />
weiterhin Studierende der Theologie, der Rechte und der<br />
Medizin, Apotheker, Lehrer, mehrere Leipziger Nicolai-<br />
Schüler, Haus- und Gutsbesitzer, Militärangehörige verschiedener<br />
Ränge sowie zahlreiche Musiker. Am Ende ein<br />
eingeklebtes Blatt mit Namenszügen ohne weitere Angaben.<br />
Die meisten Einträge, die alle eigenhändig von den<br />
jeweiligen Personen geschrieben worden sind, beschränken<br />
sich auf Namen, Berufsbezeichnung und Ort, manche sind<br />
auch mit Datum versehen, wobei die frühesten Einträge<br />
etwa einen Monat vor dem Tag der Feierlichkeit am Sonntag,<br />
dem 28. August 1836 datieren. Ein einziger Beitrag<br />
wurde mit einer kleinen Miniatur versehen. Diese zeigt zwei<br />
turtelnde Tauben, auf einem Pfeilbogen sitzend. Lediglich<br />
zwei Einträge enthalten einen längeren Text, der erste von<br />
einem Christian Heinrich Traugott Voigt aus Stolpen, der<br />
den Adressaten mit „Ihr gehorsamer Diener“ anspricht und<br />
ihm ein Gedicht über „Glaube, Liebe und Hoffnung“ widmet,<br />
der zweite, aufschlußreichere, von einem Carl Heinrich<br />
Edler, der als einziger den Adressaten tatsächlich nennt<br />
„S(ein)er fürstl(ich)en, S(eine)r königl(ichen) Hoheit Prinz<br />
Max(iminilan)“ und ihn in den Grußworten als „meinen<br />
ehemaligen Lehrer“ bezeichnet, den es mit „dankbarer<br />
Freude“ zu begrüßen gelte, „ein Greis, der herrlichen<br />
Saamen gesaet, erfreut sich der Frucht, die niemals vergeht“.<br />
Dies könnte auf den Sohn von Prinz Maximilian anspielen,<br />
der im Jahre 1838 als Friedrich August II. König von<br />
Sachsen geworden ist (Maximilian hatte auf den Thron<br />
verzichtet). Welches Jubiläum hier allerdings gemeint ist,<br />
konnte nicht ermittelt werden. – Gering fleckig.
Nr. 60<br />
60 AUGSBURG – KAUFBRIEF. Deutsche Ur kun -<br />
de auf Pergament. Augsburg, Donnerstag nach<br />
Ostern (= 10. 4.) 1466. Qu.-Fol. 24,5 x 37 cm<br />
(Plica: 4,5 cm). 29 Zl. Mit angehängtem Wachs -<br />
siegel. (29) 300,-<br />
Verkauf eines in der Pfarrei St. Georg „zwischen des alten<br />
Gässels und der Diettlin heuser“ gelegenen Anwesens. Der<br />
Verkäufer ist ein Andreas Schweiger, der Käufer ein Heinrich<br />
Zornlin, zwei Weber fungieren als Zeugen. – Rück seitig<br />
zeitgenössisches Regest. – Etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
61 BAUM, MARIE, Sozialpolitikerin (1874-1964).<br />
2 e. Briefe (einer tls. typographisch) mit U. und<br />
3 e. Postkarten mit U. Dat. Heidelberg 1954-64.<br />
Zus. ca. 6 S. – E. adressiertes Kuvert beiliegend.<br />
(82) 120,-<br />
An den Verleger Wilhelm Rühling aus Heidelberg, den<br />
Gründer und Eigentümer des F. H. Kerle-Verlags. Meist in<br />
Abrechnungsangelegenheiten, die übrigen Dankschreiben.<br />
– Geringe Gebrauchsspuren.<br />
62 BERNARDINUS CYRILLUS AQUILANUS,<br />
Praeceptor und magister generalis des Ordens des<br />
Hospitals von S. Spirito in Sassia in Rom. Ordensstatuten.<br />
Lateinische Urkunde auf Pergament mit<br />
e. U. Dat. Rom 20. 10. 1568 („indictione undecima“).<br />
Blattgr.: ca. 43 x 65,3 cm. Mit breiter dreiseitiger<br />
gouachierter und goldgehöhter floraler<br />
Bordüre mit 5 Miniaturen in Tondi sowie Kopfzeile<br />
in Gold. 38 Zl. (19) 1.800,-<br />
Urkunden und Autographen<br />
Urkunde für ein Männerkloster des Hospitalordens zum<br />
heiligen Geist „extra muros oppidi Vallisoleti Palentin(a)<br />
dioe(cesi)“, dem in der Nähe von Valladolid in Spanien<br />
(Bistum Palencia) gelegenen, 1520 gegründeten „Convento<br />
de Sancti Spiritu“ mit angeschlossenem Hospital. Der dem<br />
römischen Mutterkloster Santo Spirito in Sassia und dessen<br />
Praeceptor unterstellte Konvent erhält die erneuerten<br />
Ordensstatuten, die nach Beendigung des Konzils von<br />
Trient den Anforderungen der Gegenreformation angepaßt<br />
worden sind: „... iuxta sacri Concilii Tridentini formam et<br />
decreta eliquendam et per praeceptorem generalem pro<br />
tempore existentem confirmandam perpetuam ...“ Der<br />
„Praeceptor“ und Generalmagister (Vorsteher) des Ordens<br />
vom heiligen Geist, Bernardinus Cyrillus Aquilanus (Bernardino<br />
Cirillo; 1500-1575), hatte die „Regula Sacri Ordinis<br />
Sancti Spiritus in Saxia“ selbst erneuert und 1564 in Rom<br />
herausgegeben (vgl. Gerhartz, „Insuper promitto ...“, Rom<br />
1966, S. 108). Diese erneuerte Regel wird nun auch für die<br />
Ordensbrüder in Valladolid verbindlich. – Die buntfarbige<br />
Bordüre mit feinem Akanthusrankenwerk. Eingefügt sind<br />
fünf goldgerahmte Tondi mit Darstellungen der Geisttaube<br />
über dem päpstlichen Doppelkreuz, von Maria mit Kind,<br />
Johannes dem Täufer sowie Petrus und Paulus. – Falze mit<br />
einzelnen kleinen Löchern und stellenw. wenig wasser -<br />
randig (mit geringen Verwischungen) sowie vereinzelt ein<br />
wenig abgerieben. – Siehe Abbildung Seite 15.<br />
Document to the history of the monastery of Santo Spirito in<br />
Valladolid (Spain) concerning the renewal of the order<br />
statutes in the course of the counter reformation. – Folds<br />
with some small holes, here and there a few waterstains<br />
(minor blurring), occasionally a bit rubbed off. – Latin document<br />
on vellum with personal signature. Dated Rome<br />
20. 10. 1568 („indictione undecima“). With wide three-sided<br />
floral ornamental border, in gouache and heightened in gold,<br />
with 5 miniatures in tondi and heading in gold. – See illustration<br />
on page 15.<br />
19
20<br />
63 BRAUN, F., Schriftsteller (1885-1973). 2 e. Postkarten<br />
mit U. Dat. Stetten bei Rimsting 2<strong>9.</strong> 8. 1921<br />
und Wien 4. 2. 1922. (108) 120,-<br />
An den Schriftsteller und Redakteur Franz Schönberner<br />
(1892-1970), Lektor des Musarion-Verlags in München.<br />
Entschuldigt sich dafür, von Schönberner erhaltene Bücher<br />
bisher noch nicht bezahlt zu haben, und fragt im zweiten<br />
Schreiben nach, ob der Betrag seitens der Bank schon ausgezahlt<br />
worden sei. Läßt Hans Carossa einen Gruß ausrichten:<br />
„Hofmannsthal sprach unlängst so ruhmvoll von<br />
ihm: nur ihn und Mell läßt er von den jüngeren Dichtern<br />
gelten.“ – Kleine Randläsur, gering geknickt.<br />
64 DIETRICHSTEIN – GÄRTNERLEHRBRIEF.<br />
Deutsche Urkunde auf Pergament. Libochowitz,<br />
20. 5. 1806. 30 x 52 cm (Plica: 4 cm). Mit Wappendarstellung,<br />
2 großen floral verzierten Initialen,<br />
kalligraphischen Kopfzeilen und Rocaille-Bordüre<br />
am rechten Rand, alles in Federzeichnung,<br />
sowie kleinem angehängten Wachssiegel in Elfenbeinkapsel<br />
an breitem Seidenband. 23 Zl. (59)<br />
600,-<br />
Durch den im Dienste des Fürsten Johann Karl zu<br />
Dietrichstein (1728-1808) in Libochowitz (tschechisch:<br />
Libochovice) tätigen Gärtner Johann Ziegler ausgestellter<br />
Lehrbrief für den „ehrsamen und kunstliebenden Johann<br />
John, des Herrn Joseph John Gärttner bey dem Reichs<br />
Gräfflichen Clarischen Herrschaft Dobritschau im König<br />
Reiche Böheim Eheleiblicher Sohn“. Die Ausbildung hatte<br />
in den barocken Gartenanlagen des Dietrichsteinschen<br />
Schlosses in Libochowitz stattgefunden. – Minimal fleckig,<br />
kaum gebräunt.<br />
65 EUGEN VON ÖSTERREICH-TESCHEN,<br />
Erzherzog von Österreich (1863-1954). Postkartenalbum<br />
für Alice Blakeley mit 196 Ansichtsund<br />
Photopostkarten, meist mit e. Grußzeilen und<br />
Signatur „E.“ Busau (Mähren), Innsbruck, Linz,<br />
Wien u. a. 1904-11. 34,5 x 36 cm. Grünes Ldr. d.<br />
Zt. mit goldgepr. Deckeltitel „Erzherzog Eugen“<br />
(Kanten beschabt). (132) 600,-<br />
Von der Adressatin Alice Blakeley (1888-1976), die aus<br />
einer Wormser jüdischen Familie stammte, angelegtes<br />
Album mit persönlichen Grußkarten des Erzherzogs an sie.<br />
Erzherzog Eugen, der die militärische Laufbahn eingeschlagen<br />
hatte, war seit 1894 auch Hochmeister des Deutschen<br />
Ordens und residierte als solcher auf der mittelmährischen<br />
Burg Busau (Bouzov im Drahaner Bergland). Als<br />
Deutschordensmeister war der Erzherzog der Ehelosigkeit<br />
verpflichtet. Zwar geht aus den Postkarten nicht hervor, daß<br />
er und Blakeley ein Liebesverhältnis unterhielten, doch ist<br />
die Annahme naheliegend. Die meisten Karten stammen aus<br />
Österreich, wenige auch mit Ansichten aus Italien und<br />
Deutschland. Etwa 30 Karten mit Aufnahmen der 1896-<br />
1901 im Auftrag des Erzherzogs umgestalteten Burg Busau,<br />
daneben einzelne private Porträts des Erzherzogs, so im<br />
Café und bei einer Autofahrt. – Die Karten fast alle aus den<br />
Jahren 1904/05 (eine von 1911). – Alice Blakeley hat 1909<br />
den Rittmeister Hans Maximilian Emil von Hartlieb gen.<br />
Walsporn (1871-1940) geheiratet und wohnte mit diesem<br />
wohl in Riedisheim im Elsaß. – Trägerpapiere mit einigen<br />
Schäden, Einrissen und Ausbrüchen, Karten meist nur mit<br />
Urkunden und Autographen<br />
leichten Gebrauchsspuren. – Beiliegend ein privates Photoalbum<br />
der Alice von Hartlieb, geborener Blakeley, aus den<br />
Jahren 1907-18 mit 194 montierten Photos, darunter auch<br />
einem Porträt des Erzherzogs Eugen (Karlsbad um 1905)<br />
neben dem Bildnis der jungen Alice Blakeley. Enthält<br />
hauptsächlich Aufnahmen von Familienmitgliedern, darunter<br />
einigen des Ehemanns Maximilian Emil von Hartlieb,<br />
und Offizieren, sämtlich durch Beischriften benannt.<br />
66 EVERSMANN – FREIMAURER-AUFNAH-<br />
MEBRIEFE. 2 gestochene und hs. ausgefüllte<br />
Urkunden auf Papier für A. F. A. Eversmann. Dat.<br />
Berlin 24. 6. 1809 und Iserlohn <strong>9.</strong> 6. 1810 sowie<br />
St. Petersburg „am 16ten des VII. Monates im<br />
Lichtjahr <strong>58</strong>15“ (= 16. <strong>9.</strong> 1815). Qu.-Fol. (Blattgr.:<br />
30,3 x 46,5 cm und 35 x 45 cm). Mit einigen Unterschriften<br />
und je einem Wachssiegel. (84) 200,-<br />
Aufnahme des preußischen (später russischen) Staats -<br />
bediensteten und Bergmannes August Friedrich Alexander<br />
Eversmann (1759-1837; vgl. NDB IV, 692) in die „Loge zur<br />
deutschen Redlichkeit“ in Iserlohn (Tochterloge der<br />
„Großen National Mutter Loge zu den drei Weltkugeln“ in<br />
Berlin) und in die deutschsprachige St. Petersburger Loge<br />
„Peter zur Wahrheit“, die zur „Constitution des großen<br />
Orients von Rußland“ gehörte. Die erste der Urkunden ist<br />
am Rand von Eversmann selbst signiert, die zweite, recht<br />
dekorative, ist mit reichem maurerischen Symbolschmuck<br />
verziert. – Falze mit einzelnen kleinen Einrissen, stellenw.<br />
ein wenig fleckig. – Beiliegend weitere Freimaurerdokumente<br />
aus dem Besitz Eversmanns: Ein handschriftlicher<br />
fünfseitiger Fragenkatalog über die freimaurerische Lehre<br />
mit den entsprechenden Antworten (undatiert, ca. 1810/15),<br />
eine Quittung der St. Petersburger Loge vom 16. 7. 1815 für<br />
die Zahlung Eversmanns beim Eintritt in die Loge, die Entlassungsurkunde<br />
Eversmanns vom 10. 4. 1821 („10. des<br />
IIten mts. <strong>58</strong>21“), signiert vom Sekretär Wilhelm Küster,<br />
gesiegelt und mit gestochenem Ordenssymbol, sowie ein an<br />
Eversmann adressierter Umschlag mit der Aufschrift:<br />
„Maurerische Dokumente“.<br />
67 FLAMMARION, C., Astronom (1842-1925).<br />
E. Brief mit U. Dat. (Paris?) „Mardi 2 heures“<br />
(27. 7.1880, laut altem Vermerk). 1 S. (108) 180,-<br />
Berichtet einem „Monsieur Piédagrel“, er warte seit acht<br />
Tagen auf günstigen Wind „pour un voyage aerien de sorte<br />
que tout est 'en flaire' dans mon esprit.“ – Flammarion<br />
betrieb eine Sternwarte in Juvisy bei Paris.<br />
68 FRANZ I., römisch-deutscher Kaiser (1708-<br />
1765). Adelsdiplom mit e. U. „Frantz“. Deutsche<br />
Urkunde auf Pergament. Wien 30. <strong>9.</strong> 174<strong>9.</strong> 4°<br />
(Blattgr.: ca. 32 x 24 cm). Mit Titelbordüre in reichem<br />
Federwerk, kalligraphierten Kopfzeilen und<br />
ganzseit. gouachierter Wappenminiatur in Gold<br />
und Farben. 12 Bl. (erste beide weiß). Roter Samt<br />
d. Zt. (Schließbänder fehlen, Deckel mit Archivsignatur,<br />
verfärbt, berieben, Kanten abgeschabt)<br />
mit angehängtem Siegel in ziselierter Messingkapsel,<br />
zus. in Metallschatulle d. Zt. (oxydiert, berieben).<br />
(63) 1.000,-
Erhebung des Frankfurter Bankiers und Mitglieds des Kollegiums<br />
der Neuner, Johann Franck, in den erblichen<br />
Reichsadel. – Kanzleiunterschriften des Grafen Colloredo<br />
und des Reichshofratskanzleiregistrators Alpmanshoven. –<br />
Siegel brüchig und mit Fehlstellen, etw. fleckig und<br />
gebräunt (Vorsätze etw. stärker). – Mehrere Abschriften<br />
anderer Familiendokumente der von Franck beiliegend. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 8.<br />
69 – Lehensbrief. Deutsche Urkunde auf Pergament<br />
mit e. U. Dat. Wien 13. 8. 1761. Blattgr.: ca. 44,5 x<br />
77,6 cm (Plica 15,5 cm). 20 Zl. Mit kalligraphierter<br />
Kopfzeile und angehängtem Wachssiegel (Durchmesser:<br />
ca. 13,4 cm) in gedrechselter Hartholzbulle<br />
(Deckel fehlt). (44) 400,-<br />
In Sachen der Vormundschaft der Brüder Christan Christoph<br />
und Joachim Christoph Gugel, deren Unterhalt aus<br />
landwirtschaftlichen Lehensgütern, insgesamt acht Morgen<br />
Feld, „hinter der Vesten zu Nürnberg gelegen“, bestritten<br />
werden soll. Das bedeutende Nürnberger Patrizier -<br />
geschlecht der Gugel von Brand und Diepoltsdorf wurde<br />
1543 von Kaiser Karl V. in den Reichsadel erhoben. Die<br />
Nürnberger Linie ist 1804 erloschen. – Mehrere Kanzleiunterschriften.<br />
– Leicht (Außenseite stärker) gebräunt und<br />
fleckig.<br />
70 FRANZ JOSEPH I., österreichischer Kaiser<br />
(1830-1916). Adelsdiplom mit e. U. Deutsche<br />
Urkunde auf Pergament. Dat. Wien 18. 11. 1852.<br />
Fol. (Blattgr.: 37,6 x 28,7 cm). Mit lithogr. Titelblatt<br />
und lithogr. Bordüre auf jeder Seite, kalligraphierten<br />
Überschriften mit Federwerk und ganzseit.<br />
Deckfarben-Wappenminiatur. 4 Bl. Weinroter<br />
Samt d. Zt. mit goldgepr. Doppeladler auf beiden<br />
Deckeln, blindgepr. Ornamentbordüren, gelbschwarzen<br />
Seidenschließbändern und Seidenvorsätzen<br />
mit goldgepr. Bordüren (Samtbezug etw.<br />
berieben) sowie angehängtem großen Wachssiegel<br />
(Durchmesser 12 cm) in Messingkapsel. (84)<br />
1.000,-<br />
Erhebung des k. k. Majors Jakob Abdon Wolff (geb. 1801)<br />
in den Adelsstand („Wolff von Wolffenberg“) nach dreißigjähriger<br />
Dienstzeit. – Gegengezeichnet vom Innenminister<br />
Alexander Freiherr vom Bach und Ministerialrat von<br />
Rothenberg. – Beiliegend Photographie. – Leicht fleckig –<br />
Siehe Abbildung Tafel 8.<br />
71 – Adels diplom mit e. U. Vorgedruckte und handschriftlich<br />
ausgefüllte Urkunde auf Pergament.<br />
Wien 4. 1. 1907. Blattgr.: 37 x 27 cm. Mit Wappenminiatur<br />
(20 x 16 cm). 4 Bl. Samt der Zeit mit<br />
goldgepr. Reichsadler auf dem Vorderdeckel und<br />
Siegel in Metall-Kapsel. (59) 600,-<br />
Wappenbrief für Franz Hoffmann. – Sehr dekorative, vorzüglich<br />
erhaltene Arbeit, aufwendig präsentiert in einer<br />
Kassette mit Durchsichtfenster.<br />
72 FRIEDRICH II., König von Preußen (1712-<br />
1786). Brief mit e. U. Potsdam 2<strong>9.</strong> 5. 1772. 1/2 S.<br />
(148) 400,-<br />
Urkunden und Autographen 21<br />
An seinen Bruder, den Prinzen Ferdinand: „Mon très cher<br />
Frere. Il Me suffit de voir par vôtre lettre du 23e de ce mois,<br />
que le voiage, que Vous êtes intentioné de faire à Rheinsberg<br />
lors du sejour de Ma Soeur la Reine de Suede, Vous<br />
fasse plaisir pour Vous en laisser entièrement le Maitre, ne<br />
souhaitant rien plus ardemment, que d'aller toujours au<br />
devant de vos desirs, et Vous prouver par les effets les sentiments<br />
de veritable estime et tendresse dans lesquels Je suis<br />
malterablement, Mon très cher Frere, Vôtre fidele Frere<br />
Federic.“ – Tadellos.<br />
73 – Brief mit e. U. Potsdam 10. 2. 1785. 1/8 S. –<br />
Doppelblatt mit Kuvert. (148) 300,-<br />
An den Kammerassessor Karl Christoph Nencke in Stendal:<br />
„Lieber Getreuer. Habt Ihr, nach Eurer Anzeige vom 3ten,<br />
als Cammer-Assessor, kein Gehalt; so will Euch die sämtlichen<br />
Gebühren dafür erlassen, Euer gnädiger König.“ – Zur<br />
umfangreichen schriftstellerischen Produktion des späteren<br />
Kriegs- und Domänenrates siehe Hamberger-M. V, 396-98.<br />
– Tadellos.<br />
74 FRY, CH., Dramatiker (1907-2005). E. Brief mit<br />
U. Dat. Chichester 8. <strong>9.</strong> 1975. 1 S. – Auf blauem<br />
Papier, e. adressierter Umschlag beiliegend. – Enthält<br />
Informationen über Ausgaben seiner Werke.<br />
(108) 100,-<br />
75 GANGHOFER, L., Schriftsteller (1855-1920).<br />
E. Postkarte mit U. München 1911. (66) 60,-<br />
An den „Localverband Cassel der Deutschen Bühnen -<br />
genossenschaft“ mit dem Spruch „Schönheit und Lebenssegen<br />
/ Blühen auf allen Wegen“.<br />
76 HACKLÄNDER, F. W., Schriftsteller (1816-<br />
1877). E. Brief mit U. Leoni 25. 8. 1866. 2 1/2 S. –<br />
Doppelblatt mit Registraturvermerk. (66) 120,-<br />
An Herrn Held, dessen Brief vom 23. August er beantwortet<br />
und ihm seine zwei Theaterplätze bis zu seiner Rückkunft<br />
nach Stuttgart überläßt, sofern seine Schwägerin<br />
Auguste diese nicht beansprucht: „... Trotzdem wir hier<br />
auch ziemlich viel schlechtes Wetter hatten, wars doch<br />
schön, und heute bei herrlichem Sonnenschein ist es sehr<br />
sehr schön u. schade daß Sie nie Lust fanden sich Starnberg<br />
ein wenig anzusehen ...“ – Beiliegend ein Porträtstahlstich<br />
und ein Billet in Bleistift von Friedrich Gerstäcker aus<br />
Stuttgart.<br />
77 HALBE, M., Schriftsteller (1865-1944). Masch.<br />
Brief mit e. U. Dat. München 8. 12. 1941. Qu.-8°.<br />
2 S. (108) 80,-<br />
Begleitschreiben zu einem Widmungsexemplar an den Journalisten<br />
Kurt Fried (1906-1981) aus Ulm. Nennt einige seiner<br />
Werke aus den vergangenen Jahren.<br />
78 HEIDEGGER, M., Philosoph (1889-1976).<br />
E. Postkarte m. U. Fr[ei]b[ur]g 11. 6. 1956. (74)<br />
250,-<br />
An Hartmut Buchner in Zähringen mit der Bitte um Überbringung<br />
des „Glocknerschen Hegellexikons Buchstabe<br />
U“. – Beiliegt „Was heißt denken?“ (EA 1954).
22<br />
79 HERBART, J. F., Philosoph (1776-1841). E.?<br />
Ankündigungszettel zu seinen Vorlesungen mit<br />
Namenszug. Wohl Göttingen, 1833/41. 21,5 x 18,9<br />
cm. (119) 60,-<br />
Kündigt an, im kommenden Semester seine am 4. Mai<br />
beginnenden Vorlesungen aus dreien seiner Werke halten<br />
zu wollen (mit Zeitangabe). – Wohl aus der Zeit als Professor<br />
in Göttingen (1833-1841). – Ecken mit vier kleinen<br />
Löchern für die Aufhängung, gebräunt.<br />
80 HESSE, H., Schriftsteller (1877-1962). 3 Gedicht-<br />
Typoskripte (2 mit e. U.). Dat. (Montagnola) 1934,<br />
eines undat. (1937). Fol. Zus. 3 1/4 S. (112) 300,-<br />
I. „Besinnung“, dat. 1. 1. 1934, mit Gruß und Signatur. –<br />
Das Gedicht hatte Hesse am 20. 11. 1933 verfaßt, vorliegend<br />
die erste Version, die später um wenige Verse gekürzt<br />
worden ist (vgl. Mileck I, V-D 229). Das vorliegende Typoskript<br />
sollte wohl veröffentlicht werden, denn es trägt rückseitig<br />
einen eigenhändigen Adress-Vermerk: „Herrn O. M.<br />
Fontana in Wien IX. Redaction des 'Tag', Canisiusgasse<br />
10/12“ (der mit Hesse befreundete Schriftsteller Oskar<br />
Maurus Fontana, 1889-1969). – Auf Papier mit blindgeprägtem<br />
Briefkopf. – II. „Leben einer Blume“, dat. „Sommer<br />
1934“, mit Signatur und Widmung „Gruß an O. M.<br />
Fontana!“. Typoskriptdurchschlag auf dünnem Papier. Das<br />
am 10. August 1934 entstandene Gedicht liegt in der Endfassung<br />
vor (vgl. Mileck I, V-D 46). – III. Bericht über die<br />
Korrespondenz mit Georg Reinhart in Winterthur, der hier<br />
nur der „schwarze König der Morgenlandfahrt“ genannt<br />
wird. Undatiert (Herbst 1937). Typoskriptdurchschlag auf<br />
dünnem Papier. – Reinhart hatte Hesse ein in Tusche gemaltes<br />
Blatt zugeschickt, auf das dieser mit dem Gedicht<br />
„Bruchstück aus dem Sagenkreis vom schwarzen König“<br />
(vgl. Mileck I, V-D 814) antwortete (Gedicht ist hier vollständig<br />
zitiert). – Faltspuren, etw. gebräunt. – Beiliegend<br />
kleiner kolor. Holzschnitt mit Ansicht wohl von Montagnola,<br />
vielleicht von Hesse.<br />
81 – 7 e. sign. bzw. monogrammierte Porträtpost -<br />
karten, tls. auch mit e. Widmungen. Ca. 1950-60.<br />
(112) 250,-<br />
Darunter vier mit kurzen Grüßen ohne Nennung des<br />
Adressaten. – Meist nicht datiert. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
– Eine weitere nicht sign. Karte beiliegend.<br />
Typoskript mit Originalaquarellen<br />
82 HESSE – „EIN PAAR GEDICHTE von Hermann<br />
Hesse“ (hs. Titel). O. O., (Selbstvlg.), hs.<br />
dat. „1918“ und e. sign. Mit aquarellierter Titelbordüre<br />
und 12 Aquarellen bzw. Buntstiftzeichnungen<br />
(1 ganzseit.). 25 Bl. mit masch. Text. Orig.-<br />
Umschl. mit aufgedrucktem kolor. Monogramm<br />
HH in Blumengirlande (wenig fingerfleckig).<br />
(112) 6.000,-<br />
Vgl. Mileck I, V-C 8 und 63. – Die Herstellung von<br />
Gedichtbänden in Eigenproduktion, illustriert mit Originalzeichnungen<br />
und Aquarellen, begann Hermann Hesse<br />
Urkunden und Autographen<br />
1918, um damit die „Bücherei für Kriegsgefangene“ zu<br />
unterstützen, die er selbst leitete. Wie der beiliegende Handzettel<br />
verrät, der der Werbung für diese Produktionen<br />
diente, gab es handgeschriebene und typographische Exemplare,<br />
jedes allerdings mit individueller Text- und Bildgestaltung.<br />
Dieser Werbezettel ist jedoch erst in Hesses Zeit in<br />
Montagnola gedruckt worden, wo er ab 1919 wohnte, denn<br />
Hesse hat auch in späterer Zeit solche Privatausgaben<br />
(immer unter ähnlichen Titeln) für seinen Freundeskreis<br />
hergestellt. Unser Exemplar stammt dagegen aus den<br />
Anfängen von Hesses zeichnerischer Tätigkeit. Von diesen<br />
frühen Exemplaren sind nur sehr wenige bekannt geworden<br />
(je eines in der Hesse-Sammlung in Marbach und der<br />
Zentralbibliothek Zürich). – Mit den maschinenschriftlich<br />
abgefaßten Gedichten „Sommernacht“ (Mileck I, V-D 101),<br />
„Berge in der Nacht“ (Mileck I, V-D 109), „Oft ist das<br />
Leben“ (Mileck I, V-D 427), „Mond vom Fenster weckte<br />
mich“, hier betitelt „Traumgeist“ (Mileck I, V-D 381),<br />
„Abends gehn die Liebespaare“, hier betitelt „Heiterer<br />
Abend“ (Mileck I, V-D 1), „Wenn auch“ (Mileck I, V-D<br />
566), „Wipfel wehn mit dunklem Feuer“, hier betitelt:<br />
„Frühling im Süden“ (Mileck I, V-D 612), „An die<br />
Freunde“ (Mileck I, V-D 28), „Was Menschen wollen“<br />
(Mileck I, V-D 556), hier betitelt „Natur“, „Rückkehr“<br />
(Mileck I, V-D 468), „Wanderung“ (Mileck I, V-D 492) und<br />
„Einsamer Abend“ (Mileck I, V-D 311). – Auf weichem,<br />
fasrigen Bütten. – Stellenw. ein wenig stockfleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 8.<br />
83 HITLER, A., deutscher Reichskanzler (1889-<br />
1945). E. U. auf einer Photopostkarte. Dat. Salzburg<br />
1923. (3) 400,-<br />
Die Photographie zeigt einen Aufmarsch der National -<br />
sozialisten hinter dem Chor des Salzburger Doms (erkennbar<br />
an den Fensterformen), die Rückseite ist beschriftet:<br />
„Salzburg 1923. Unsere Führer“, darunter die Signaturen<br />
Hitlers, Görings, des Ingenieurs und späteren SS-Gruppenführers<br />
Rudolf Jung (1882-1945), eines früheren Mitstreiters<br />
von Hitler (vgl. Klee, 292), und von Dr. Walter<br />
Riehl (1881-1955), einem führenden Vertreter der sudetendeutschen<br />
und österreichischen DNSAP. Die Aufnahme<br />
entstand anläßlich des Parteitags der DNSAP im August<br />
1923, der die Spaltung der Partei zur Folge hatte (Riehl<br />
übernahm die Führung des Hitler nahestehenden Partei -<br />
flügels, des „Deutschsozialen Vereins“). – Beiliegend eine<br />
weitere Postkarte desselben Motivs, eine Porträtpostkarte<br />
Hitlers, vier Photos mit uniformierten österreichischen<br />
Nationalsozialisten (vor dem Café Glockenspiel in Salzburg)<br />
und drei weitere Karten.<br />
84 HOLZ, A., Schriftsteller (1863-1929). E. Postkarte<br />
mit U. Berlin 1<strong>9.</strong> 11. 1917. – An Paul Kersten<br />
mit einer Empfangsbestätigung. (66) 80,-<br />
85 JODL, F., Philosoph (1849-1914). E. Brief mit U.<br />
Dat. Wien 10. 3. 190<strong>9.</strong> 3 S. – Doppelbatt. (108)<br />
120,-<br />
An einen Kollegen über die Gründung einer deutschen und<br />
österreichischen Hochschullehrerorganisation. – Transkrip -<br />
tion beiliegend.
86 KANTOROWICZ, H., Publizist und Rechtshistoriker<br />
(1877-1940). E. Brief. mit U. Dat. Freiburg<br />
13. 2. 192<strong>9.</strong> Fol. 3/4 S. (108) 80,-<br />
An einen Redakteur des Berliner Tagblatts. Über Änderungen<br />
in seinem Beitrag „Kriegsverbrechen“ und einen Aufsatz<br />
mit dem Titel „Studenten“. Kantorowicz hatte 1929<br />
sein Buch „Der Geist der englischen Politik“ über die<br />
Kriegsschuldfrage veröffentlicht. – Wenig gebräunt und<br />
fleckig.<br />
87 KAULBACH, W., Maler (1805-1875). 6 e. Karten<br />
mit 12 Karikaturzeichnungen und kurzen Begleittexten,<br />
meist mit U. oder monogrammiert. München<br />
1860-72. 10,8 x 16,6 cm. – Auf festem Karton.<br />
(135) 250,-<br />
Treffende, brillant gezeichnete Karikaturen des „Malerfürsten“,<br />
der solche Arbeiten wohl nur für den Privatgebrauch<br />
angefertigt hat, vielleicht als Grußkärtchen für den<br />
Bekanntenkreis. Hauptsächlich antiklerikalen Inhalts. –<br />
Leicht fleckig und gebräunt.<br />
88 KAUNITZ – STAMMBAUM von Leopold<br />
Michael Maria Joseph Graf von Kaunitz. Deutsche<br />
Urkunde auf Pergament. Dat. „Prag den<br />
Augusti 1782“. 69,5 x 76 cm. Mit gouachiertem<br />
Stammbaum mit 31 Wappenminiaturen, 4 angehängten<br />
Wachssiegeln in Hartholzkapseln und<br />
4 Unterschriften. – In mod. Rahmenvitrine. (59)<br />
800,-<br />
Überaus dekorative und saubere Wappenstammtafel des aus<br />
der böhmischen Linie stammenden Grafen Leopold<br />
Michael Maria Joseph von Kaunitz (1779-1848), die dieser<br />
im Alter von drei Jahren als „Maltheser Ordens Candidat“<br />
erhalten hat. Später ist er zum Ritter des Ordens ernannt<br />
worden und stieg zum Kämmerer und Hofrat der vereinigten<br />
k.k. böhmischen Hofkanzlei auf (vgl. Wurzbach XI, 62).<br />
Die mütterliche Seite der bis in die dritte Generation<br />
zurückreichenden Stammtafel bildet das Geschlecht der<br />
Grafen zu Salm und Reifferscheid. Zu den Ahnen des<br />
Grafen zählen in mütterlicher Linie die berühmtesten österreichischen<br />
und böhmischen Adelsgeschlechter wie die<br />
Trautson, Dietrichstein und Starhemberg, väterlichseits die<br />
Sternberg und Waldstein. Der Stammbaum wird durch vier<br />
Unterschriften adeliger Bürgen in seiner Richtigkeit<br />
bezeugt. – Einwandfrei erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 7.<br />
89 KEMPTEN – JOHANNES I. VON WERNAU,<br />
Abt des Reichsstifts Kempten (Amtszeit 1460-<br />
1481). Deutsche Urkunde auf Papier. Kempten,<br />
Ostermontag (= 23. 3.) 1478. 35,5 x 30,8 cm. 39 Zl.<br />
– Mit 2 papiergedeckten Siegeln. (29) 400,-<br />
Der Abt entsendet den „lieben Getreüwen“ Johann Büchlin<br />
als seinen Bevollmächtigten zur Wahl eines Nachfolgers<br />
für den verstorbenen Ulrich Ehinger, der bisher das Reichsstift<br />
Kempten in der Versammlung der „Sprüchlüte“ vertreten<br />
hat. Diese war durch die Vermittlung der Stadt Ulm<br />
1467 eingerichtet worden, um die „Irrungen, Zwiträchten<br />
und Spannen“ zwischen der Abtei und der Stadt Kempten<br />
beizulegen. Beteiligt waren daran außerdem Vertreter der<br />
Stadträte von Memmingen und Ravensburg. – Rückseitig<br />
Notiz mit falscher Datierung aus neuerer Zeit („1487“,<br />
Urkunden und Autographen 23<br />
Nr. 90<br />
damit auch falsche Zuweisung der Urkunde an den Nachfolger<br />
von Johannes I., Johannes II. von Rietheim) sowie<br />
altes Regest. Ein Falz alt hinterlegt und mit Einriß, kleine<br />
Randläsuren, ein wenig gebräunt und fleckig. – Beiliegend<br />
Brieffragment des Kemptener Abtes Heinrich VIII. von<br />
Ulm-Langenrhein (Amtszeit 1607-1617) mit eigenhändiger<br />
Unterschrift und Wachssiegel, datiert Kempten, 5. 1. 1612,<br />
eine Streitsache mit der Stadt Kempten betreffend und<br />
eine Taufbestätigung (Frickenhausen bei Memmingen,<br />
31. 10. 1651).<br />
90 LASKER-SCHÜLER, ELSE, Schriftstellerin<br />
(1869-1945). E. Brief mit U. und 2 kleinen Zeichnungen<br />
(Feder, Bleistift). Dat. Berlin 2<strong>9.</strong> 11.(?)<br />
1931. Fol. 1 1/2 S. – 1 1/2 Bl. (108) 3.800,-<br />
Das Schreiben an einen „hochzuverehrender Herr Ober -<br />
regierungsrat“ genannten Adressaten richtete sich wohl an<br />
den Ministerialrat im preußischen Kultusministerium Kurt<br />
Zierold (1899-1989), an den Lasker-Schüler im selben Jahr<br />
noch zwei weitere Briefe geschrieben hat. Sie berichtet von<br />
einer schweren Krankheit, die sie gehindert hätte, ihm zu<br />
antworten. Zierold hatte sich offenbar für die Aufführung<br />
ihres (im selben Jahr 1931 entstandenden, noch unver öffentlichten)<br />
Theaterstücks „Arthur Aronymus und seine Väter“<br />
eingesetzt: „Ich freue mich, wenn Sie mein neues Theaterstück<br />
sehen werden, schon [um] die Überzeugung zu<br />
gewinnen, daß Sie für eine Dichterin sprachen, ein Wort<br />
einlegten. Ich bin durch die ewigen Misèren, die immer wieder<br />
kommen, sehr weltabgewandt und maßlos betrübt.“
24<br />
Nr. 97<br />
Die Uraufführung des Dramas wurde offenbar aus politischen<br />
Gründen immer wieder verschoben, nach der Machtergreifung<br />
der Nationalsozialisten endgültig abgesagt und<br />
konnte erst 1936 in Zürich erfolgen. – Neben der Unterschrift<br />
kleine Federzeichnung des „Prinzen Jussuf von Theben“<br />
(als Kopf mit doppeltem Profil). – Rückseitig achtzeilige<br />
Nachschrift in Bleistift mit einer Entschuldigung, durch<br />
ihr Schauspiel verhindert gewesen zu sein, und kleine Bleistiftzeichnung<br />
(Blumenstrauß). – Briefkopf mit der Berliner<br />
Adresse Lasker-Schülers, Motzstr. 78, Hotel Sachsenhof,<br />
wo sie von 1924-33 lebte (heute Nr. 7). – Auf Papier<br />
mit Wasserzeichen „Pazifik“ mit Segelschiff. – Ränder tls.<br />
mit restaurierten Läsuren, am Kopf leichte Klammerspuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
91 LEOPOLD I., Fürst von Anhalt-Dessau (1676-<br />
1747). Brief mit e. U. Dessau 11. 8. 1740. 4°. 1/2 S.<br />
– Doppelblatt mit schwarzem Siegel. (148) 120,-<br />
An den Amtmann Pföhl mit der Mitteilung, daß „Sie<br />
Johann Paul Ebrhardten die Gnade erweisen, und Selbigen<br />
verstattet haben sich wieder in deren Landen auffzuhalten“.<br />
– Leicht gebräunt. – Beiliegt eine „Ordre de Bataille den<br />
20ten Septembre 1771“.<br />
92 LEVI, P., Schriftsteller (1919-1987). Masch. Brief<br />
mit e. U. Turin 21. 3. 1964. Fol. 2 S. (79) 120,-<br />
An seinen Übersetzer Robert Picht mit ausführlichen Kommentaren<br />
zu einzelnen Wörtern und Stellen der „Atempause“.<br />
– Fleckig und gewellt.<br />
Urkunden und Autographen<br />
93 LINDAU – BRIEF des Bürgermeisters und des<br />
Rats der Stadt Lindau an den Bürgermeister und<br />
den Rat der Stadt Überlingen. Lindau 20. 3. 1684.<br />
Fol. 2 1/2 S. – Doppelblatt mit papiergedecktem<br />
Siegel, rückseitig adressiert. (29) 200,-<br />
Betreffend ein kaiserliches Embargo von Pferden, Nahrungsmitteln<br />
und Waffen in die Schweiz, anläßlich des<br />
Reunionskriegs König Ludwigs XIV. von Frankreich<br />
(1683/84). Die Stadt Lindau hält das Verbot nicht für notwendig,<br />
da das Getreide für die Franzosen zu teuer käme,<br />
wenn sie es über den Bodensee beziehen müßten. – Rückseite<br />
etw. fleckig.<br />
94 – KAUFBRIEF. Deutsche Urkunde auf Pergament.<br />
Lindau?, „Monntag nach Sannt Matheis<br />
tag“ (= 25. 2.) 1527. Qu.-Fol. 25 x 49 cm (Plica:<br />
5,2 cm). 23 Zl. Mit 2 angehängten Wachssiegeln.<br />
(29) 200,-<br />
Verkauf zweier Häuser in Lindau durch Wolfgang Pem,<br />
Bürger zu Augsburg, an Hieronymus Furtembach, Bürger<br />
zu Lindau. Erwähnt wird auch das Adelsgeschlecht Schellenberg-Hüfingen.<br />
– Ein drittes Siegel fehlt, ein Siegel mit<br />
Ausbruch, rückseitig zeitgenössisches Regest, ein wenig<br />
gebräunt. – Beiliegend drei vorgedruckte und handschriftlich<br />
ausgefüllte Formulare über Lieferungen mittels eines<br />
Fuhrmanns, Lindau 1740. – Weitere Beilage.<br />
95 LUDWIG I., König von Bayern (1786-1868).<br />
Brief mit e. U. Salzburg 18. 8. 180<strong>9.</strong> 4°. 1 S. (91)<br />
250,-<br />
Aus dem Hauptquartier der 1. Armee an die Stadt-Commandantschaft<br />
in München mit der Bitte um Entlassung<br />
eines „Inntal-Cordonisten“, der „wahrscheinlich aus Mißverständiß<br />
mit anderen oesterreichischen Gefangenen nach<br />
München transportirt worden“. – Ehemals gerahmt, da -<br />
durch stärker gebräunt.<br />
96 – E. Brief mit U. München 4. 5. 1810. 1/2 S. (30)<br />
300,-<br />
„Mit Vergnügen erhielt ich soeben ihr Schreiben vom<br />
27 April durch Kurier Witt, freue mich wenn ich bald sie<br />
wiedersehen werde. Im eingeschlossenen treffen sie den<br />
Wechsel für die beiden Rechnungen, zusammmen 780<br />
Livres. Schicken Sie mir die Quittung darüber für die beiden<br />
Kleider“. – Ehemals gerahmt, dadurch stärker gebräunt<br />
(ebenso der beiliegende Wechsel).<br />
97 LUDWIG GEORG, Markgraf von Baden, ge -<br />
nannt „Jägerlouis“ (1702-1761). Deutsche Ur kun -<br />
de auf Papier mit e. U. Rastatt 16. <strong>9.</strong> 1757. Fol.<br />
(29) 150,-<br />
An eine „hochgelehrte liebe Getreue“, der ein Antrag stattgegeben<br />
wird unter Verweis auf den Amtmann von Rehl,<br />
Franz Carl Dürfeldt. – Gering gebräunt. – Siehe Abbildung.
Nr. 99<br />
Die Rückgabe von Boulogne an Frankreich<br />
98 MASON, J., britischer Diplomat (1503-1566).<br />
E. Brief mit U. sowie U. von drei weiteren Vertretern<br />
einer britischen Verhandlungsdelegation.<br />
Dat. Calais, 20. 2. 154<strong>9.</strong> Fol. 1/2 S. – Doppelblatt,<br />
rückseitig adressiert. (30) 800,-<br />
Von den vier Vertretern der englischen Gesandtschaft, John<br />
Mason (1503-1566), John Russel, First Earl of Bedford (um<br />
1485-1555), William Petre (um 1505-1572) und William<br />
Paget, First Baron Paget of Beaudesert (1506-1563), unterzeichnetes<br />
Schreiben an eine französische Verhandlungs -<br />
delegation (adressiert „A Mess[ieu]rs Mons[ieur] de la<br />
Rochepot et les aultres depputés du Roy très chrestien“).<br />
Alle vier waren bedeutende Staatsmänner bzw. Diplomaten<br />
unter den Königen Heinrich VIII. und Edward VI. Sie<br />
waren mit Handlungsvollmacht ausgestattet, um im Kampf<br />
mit Frankreich um die strategisch wichtige Hafenstadt Boulogne-Sur-Mer,<br />
die England 1544-1550 besetzt hielt, zu vermitteln.<br />
Im Frieden von Boulogne 1550 wurde die Stadt<br />
schließlich von Frankreich zurückgekauft. Der Brief enthält<br />
eine Zusage, sich spätestens am Samstagabend in Boulogne<br />
einzufinden. Der Ausstellungsort wurde von Boulogne<br />
in Calais korrigiert. – Das Wasserzeichen einer Hand<br />
mit fünfzackigem Stern verzeichnet bei Piccard (Nr. 155784,<br />
Stockholm 1547). – Falz brüchig und hinterlegt; leicht<br />
gebräunt und fleckig.<br />
99 NORDAU, M., Schriftsteller und Zionist (1849-<br />
1923). E. Billett mit U. Dat. Paris 15. <strong>9.</strong> 1908. 9,2<br />
x 11,2 cm. 3/4 S. (108) 250,-<br />
Urkunden und Autographen 25<br />
„Mein Wahlspruch ist: 'Was liegt daran!' Aber wenn ich ein<br />
Teures verlor, konnte ich mich nie an ihn halten.“ – Nordau,<br />
der führende Zionist neben Herzl, hatte sich 1876 in<br />
Paris als Arzt niedergelassen. – Siehe Abbildung.<br />
100 PANOFSKY, E., Kunsthistoriker (1892-1968).<br />
E. Brief mit U. Freiburg i. Br. 2<strong>9.</strong> 5. 1914 (Poststempel).<br />
4°. 4 S. – Doppelblatt, e. adressiertes<br />
Kuvert beiliegend. (108) 900,-<br />
Inhaltsreicher Brief aus Panofskys wenig bekannten Studentenzeit<br />
an den Schriftsteller und Redakteur Franz<br />
Schönberner (1892-1970), der zu dieser Zeit noch Literatur<br />
und Kunstgeschichte in München studiert hat. Panofsky hat<br />
im Jahr 1914 bei Wilhelm Vöge in Freiburg promoviert. Die<br />
interessantesten Passagen sind Kurzcharakterisierungen seiner<br />
akademischen Lehrer. So bezeichnet er den großen Historiker<br />
Heinrich Finke (1855-1938) als „armen Idiot“, der<br />
ihn, den Kunsthistoriker, zunächst verachtet habe, nun aber<br />
auf Grund seiner Lateinkenntnisse liebe. Der Philosoph<br />
Heinrich Rickert (1883-1936) dagegen beeinflusse ihn ziemlich<br />
stark. Seinen Doktorvater Vöge (1868-1952) beschreibt<br />
er als „geistvoll, humorvoll, neurasthenisch, an- und auf -<br />
regend, nach Frankfurt berufen, dennoch der anständigste<br />
Mensch dieser Welt“. Max Friedländer (1867-19<strong>58</strong>) dagegen<br />
hätte nicht „das an Vöges Witzigkeit haftende metaphysische<br />
Etwas“. Er selbst wohne „im schönsten Zimmer<br />
Freiburgs“, seine Wirtin sei eine verwitwete Dame namens<br />
Elli Eckermann und sein Mitbewohner ein „sehr kluger<br />
Nationalökonom“. Mit dessen Freund Hellmuth Falkenfeld<br />
(1893-1954), dem Autor von „Wort und Seele“, hätten<br />
sie „anregende Tischrunden“. Beim Thema „Frauen“ fällt<br />
Panofskys Bericht allerdings recht knapp aus: „Keine“. –<br />
Gefaltet.
26<br />
Nr. 107<br />
101 POESIEALBUM einer Dame in ungarischer<br />
Sprache. Ungarn (wohl Pest) 1857. Mit 6 Stahl -<br />
stichen und 6 auf Tafeln mont. Spitzenbildern.<br />
1 Bl., 195 (recte 201) S., 15 Bl. (sowie einige<br />
weiße). Hlwd. d. Zt. mit Pp.-Deckeln unter Verwendung<br />
zweier großer kolor. Lithogr. (Gelenke<br />
angeplatzt, Deckel ein wenig fleckig, leicht berieben).<br />
(111) 200,-<br />
In feiner Damenhandschrift abgefaßte Sammlung von<br />
Gedichten, darunter viele religiösen Inhalts, von ungarischen<br />
Dichtern, die in der Zeit sehr beliebt waren, wie<br />
Sándor Petöfi (1823-1848) und János Garay (1812-1853).<br />
Gegen Ende auch zwei Gedichte in deutsch-ungarischem<br />
Paralleltext („Der Engel der Erde“ und „Der nächtliche<br />
Besuch“), vielleicht von der Besitzerin des Albums selbst<br />
übersetzt. Diese dürfte aus dem ungarischen Adel stammen<br />
(jedes Blatt mit Blindprägung eines gräflichen Wappens). –<br />
Vorsatz mit Widmung: „Zur Erinnerung von meinen lieben<br />
Eltern zum Namenstage im Jahre 1874, dem 7ten Mai“,<br />
darunter Namenszug in anderer Tinte „Marie Ulbert“. –<br />
Die Deckel mit montierten Lithographien einer Frau mit<br />
Tochter beim Friedhofsbesuch und einer Dame mit Klavier.<br />
– Wenig fleckig und gebräunt. – Dekorativ.<br />
102 RAVENSBURG – SCHULDSCHEIN. Deutsche<br />
Urkunde auf Papier. Ravensburg?, „Samstag<br />
nach Sant Lucie tag“ (= 14. 12.) 149<strong>9.</strong> Qu.-8°. 15 x<br />
22,2 cm. 13 Zl. Mit 2 papiergedeckten Wachssiegeln.<br />
(29) 200,-<br />
Urkunden und Autographen<br />
Schuldschein, ausgestellt von Jakob Schellang zugusten des<br />
Bürgermeisters und des Rats der Stadt Überlingen. Jakob<br />
Schellang war 1498-1505 Bürgermeister bzw. Stadtammann<br />
der Stadt Ravensburg. – Rückseitig zeitgenössisches Regest,<br />
ein wenig gebräunt.<br />
103 RELLSTAB, L., Schriftsteller und Musiker (1799-<br />
1860). E. Brief mit U. Berlin 2<strong>9.</strong> 10. 1844. 1 S. (66)<br />
120,-<br />
An einen Herrn: „... Ich freue mich Ihnen anzeigen zu können,<br />
daß ich das Quartett fertig, die Romanze fast fertig<br />
habe, und jedenfalls bis Sonnabend noch ein Musikstück,<br />
muthmaßlich das Duett vollenden werde. Sehr wünschte<br />
ich ... diese Stücke persönlich, wenn auch abschriftlich<br />
mitzutheilen, da wegen des fehlenden Dialogs doch einiges<br />
zu erklären seyn wird. Gern arbeitete ich langsamer ...<br />
doch die Eile ist ja einmal hier Bedingung ... (P. S. die<br />
Geschwister Milanollo sind hier.)“ – Es handelt sich wahrscheinlich<br />
um das Libretto zu der 1844 in Berlin uraufgeführten<br />
Oper „Das Feldlager in Schlesien bei Vielka“ von<br />
Giacomo Meyerbeer.<br />
104 RINGELNATZ, J., Schriftsteller (1883-1934).<br />
E. Brief mit U. Dat. Seeheim (bei Cuxhafen)<br />
13. 11. 1918. 1 1/2 S. – Doppelbl., e. adressierter<br />
Umschl. beiliegend. (89) 250,-<br />
Vgl. Pape AR 41 (Abschrift aus der Sammlung Gescher-<br />
Ringelnatz, Berlin). – Feldpostbrief aus seiner Zeit als Freiwilliger<br />
bei der Marine in den Tagen der November-Revolution<br />
an seine damalige Freundin, die Schauspielerin<br />
Annemarie Ruland in Konstanz: „Du lebst in Bühnen -<br />
räuschen und die Welt um uns brennt ... Wer weiß, ob wir<br />
uns wiedersehen ... Sende mir ja nicht das Theaterstück<br />
zurück. Es herrscht große Unsicherheit im Bezug auf den<br />
Postverkehr.“ Mit dem Theaterstück ist wahrscheinlich sein<br />
zweites Drama „Fleisch und Blut“ gemeint, das er am<br />
3. Oktober 1918 an Ruland geschickt hatte. Ruland hat sich<br />
vergeblich um die Aufführung seiner vier frühen Dramen<br />
bemüht, von denen drei verlorengegangen sind. – Minimal<br />
fleckig. – Beiliegend eine Postkarte (Vordruck Kestner-<br />
Gesellschaft, Hannover) mit e.? Adreßnotiz (Kurt F.<br />
Schmidt, Berlin) und der Münchener Adresse von Ringelnatz<br />
auf der Rückseite.<br />
105 – Masch. Brief mit e. U. Dat. München 17. 3. (19)<br />
26. Fol. 3/4 S. (89) 100,-<br />
An einen Herrn Zadek vom Berliner Tageblatt bezüglich<br />
der Einsendung eines Chansons und ausstehenden Honorars.<br />
– Nicht im Briefregister von Pape erfaßt, für ein weiteres<br />
zeitnahes Schreiben an Zadek vgl. Pape VA 24. – Links<br />
oben Adreßstempel, gelocht.<br />
106 RINGELNATZ – BÖTTICHER, G., Schriftsteller<br />
und Zeichner (1849-1918), Vater von Joachim<br />
Ringelnatz. I. E. Brief mit U. Dat. Leipzig<br />
28. 2. 1895. 1 S. – II. E. Postkarte mit U. Dat. ebda.<br />
2. 11. (19)13. 1 1/4 S. (89) 100,-
I. An die Redaktion der Zeitschrift „Die Gegenwart“ in<br />
Berlin (erschienen 1872-1931), der er anliegend ein Gedicht<br />
zur Veröffentlichung übersendet. Erwähnt auch den<br />
befreundeten Schriftsteller Edwin Bormann (1851-1912). –<br />
II. An ein Fräulein Anna Marie Reinke, die den halben<br />
Bogen eines ihm zugeschickten Manuskripts vermißte.<br />
107 SCHOPENHAUER, A., Philosoph (1788-1860).<br />
Porträt-Photographie (Albuminabzug nach Da -<br />
guerreotyp) von J. Schäfer. Frankfurt, März 185<strong>9.</strong><br />
7,6 x 5,1 cm, Darstellungsgröße ca. 6,5 x 5,1 cm. –<br />
Unter Glas gerahmt unter Verwendung eines alten<br />
Metallpassepartouts mit ausgerundeten Ecken.<br />
(108) 2.500,-<br />
Hübscher, Schopenhauer-Bildnisse, 1968, Nr. 88, 1 (Anm.).<br />
– Im Jahr vor Schopenhauers Tod fertigte der Photograph<br />
Johannes Schäfer in Frankfurt ein Porträt (Kniebild), das<br />
Schopenhauer für die beste Photographie von sich überhaupt<br />
hielt. Sie diente später als Vorlage für mehrere Öl -<br />
gemälde und hat das öffentliche Bild des Philosophen bis in<br />
die heutige Zeit entscheidend geprägt. Schäfer, der noch<br />
zwei weitere Aufnahmen Schopenhauers anfertigte, vermarktete<br />
das Bild jedoch gegen den Willen Schopenhauers<br />
und verkaufte unautorisierte Kopien, was zum Bruch mit<br />
Schopenhauer führte. Das vorliegende Bildnis ist ein solcher<br />
Abzug, und zwar der bei Hübscher erwähnte „Ausschnitt<br />
als Brustbild“ (S. 153), der bis zur Breite der Schultern<br />
beschnitten ist und an der linken unteren Ecke gerade<br />
noch die vorgestreckte, ohne die Armbeuge isoliert wirkende<br />
rechte Hand mit Brille zeigt. – Minimale Knickspuren<br />
an der linken unteren Ecke. – Siehe Abbildung.<br />
108 SERRE, J. F. A., Militär und Philanthrop (1789-<br />
1864). E. Brief mit U. Dat. Berlin 25. 7.(?) 1813.<br />
4°. 7 S. – 2 Doppelblätter. (109) 350,-<br />
Urkunden und Autographen 27<br />
Umfangreicher, eng geschriebener Brief an einen Freund<br />
aus der Zeit der Befreiungskriege. Berichtet über seine<br />
Lebenssituation, die im Jahr 1813 von den Kampfhandlungen<br />
der Befreiungskriege geprägt war. Am 2. Mai hatte er<br />
an der Schlacht von Großgörschen teilgenommen. Erwähnt<br />
werden einige hochrangige Militärs und Politiker. Serre war<br />
Hauptmann, später Major unter General von Gaudy in<br />
Dresden. Nach seinem Abschied förderte er die Künste<br />
sowie gemeinnützige Stiftungen und gründete die Schiller-<br />
Lotterie, für die er vor allem bekannt geworden ist (vgl.<br />
ADB XXXIV, 40). – Briefkopf mit kleinem Stempel<br />
„Archiv Schöppl“.<br />
109 VIKTOR EMANUEL I., König von Italien<br />
(1820-1878). Urkunde mit e. U. Florenz <strong>9.</strong> 11.<br />
1868. Gr.-Fol. 3 S. – Gegenzeichnungen. – Unter<br />
Glas gerahmt. (91) 300,-<br />
110 WOLFF, J., Dichter (1834-1910). E. Brief mit U.<br />
Charlottenburg 23. 4. 1893. – Doppelblatt. (66)<br />
150,-<br />
An die Buchhandlung Neubner in Köln mit einer Bestellung<br />
aus dem übersandten Antiquariatskatalog Nr. 45 und<br />
dem Versprechen, die „Bezahlung sofort nach Empfang der<br />
Bücher durch Postanweisung erfolgen“ zu lassen (vorbildlich).<br />
– Hübsches Stück.<br />
111 SAMMLUNG – Ca. 40 kleinere Autographen,<br />
meist von Schriftstellern. (80) 250,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Werner Fritsch – Franz Hodjak – Herbert Hupka – Ernst<br />
Jandl – Wulf Kirsten – Alfred Kittner – Herta Müller –<br />
Oskar Pastior – Theodor Plivier – Werner Söllner – Richard<br />
Wagner – Josef Weinheber – Wolf Wondratschek. – Meist<br />
jeweils mehrere Stücke.
28<br />
Nr. 119
Nr. 153<br />
112 (AESOPUS, Aesopus moralisatus. Mit Kommentar<br />
Graecia diciplinarum mater und Interlinearglosse).<br />
O. O. und Dr. (Augsburg, Johann Schönsperger),<br />
1497. 4°. Got. Typ., 18-19 Zl. 39 (statt 40)<br />
nn. Bl. Alte Pp. (fleckig, etw. berieben und bestoßen,<br />
mit wenigen Wurmspuren). (142) 500,-<br />
Hain-C. 316 = Hain 317. Proctor 1791. BMC II, 371. GKW<br />
414. Goff A 13<strong>9.</strong> BSB A-85. ISTC ia00139000 (3 Ex. in den<br />
USA). – Lateinische Distichenversion des Anonymus<br />
Neveletti (Gualtherus Anglicus?), soll erstmals 1476 er -<br />
schienen sein. – Es fehlt das Titelblatt mit einer Schulszene<br />
in Holzschnitt. Leicht gebräunt, wenig fleckig, in der zweiten<br />
Hälfte mit Wurmspuren.<br />
113 (ALANUS DE INSULIS, De maximis theologiae).<br />
O. O., Dr. und J. (Basel, Jakob Wolff aus<br />
Pforzheim, nicht nach 1492). 4°. Got. Typ., Zeilenzahl<br />
wechselnd. 39 (statt 40) nn. Bl. Alte Pp.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen, mit wenigen<br />
Wurmspuren). (142) 1.500,-<br />
Inkunabeln<br />
Erste Ausgabe. – Hain-C. 38<strong>9.</strong> Pellechet 244. Polain <strong>58</strong>. IGI<br />
128. Proctor 7624. BMC III, 776. GKW 510 (nennt als<br />
Drucker Johann Amerbach). Goff A 181. Walsh 1230.<br />
CIBN A-93. BSB A-90. Van der Haegen 23, 3. ISTC<br />
ia00181000. – Verfaßt von Alanus de Insulis, geb. in Lille<br />
um 1120, gest. in Cîteaux 1202. „Methodisch bahnbrechend<br />
wirkte er durch seine Regulae od. Maximae theologiae, in<br />
denen er aus obersten Maximen auf mathematisch deduktive<br />
Weise die übrigen theologischen Wahrheiten herzu -<br />
leiten und ein System des Glaubensinhaltes aufzubauen<br />
versuchte“ (LThK I, 194). – Es fehlt das Titelblatt. Blatt a2<br />
gestempelt. Leicht gebräunt, mit Wurmspuren, tls. etw.<br />
fleckig. – Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris:<br />
„Fundationis Baldauficae“.<br />
First edition. – Lacks title-page. Leaf a2 stamped. Slightly<br />
browned, with worming, partly a little soiled. – Upper inner<br />
cover with engraved exlibris: „Fundationis Baldauficae“. –<br />
Old cardboard (some soiling, rubbing and scuffing, with<br />
minor worming).<br />
29
30<br />
114 ALEXANDER DE HALES, Summa universae<br />
theologiae. Tl. II (von 4). Nürnberg, Anton<br />
Koberger, 2<strong>9.</strong> November. 1481. Fol. mit vielen rot<br />
oder blau eingemalten Initialen. Got. Typ., 2 Sp.,<br />
70-71 Zl. 334 (statt 340) nn. Bl. Etw. beschäd.<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. (142) 1.500,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Hain-C. 643. Pellechet 431. Polain<br />
112. IGI 287. Proctor 2010. BMC II, 422. GKW 871. Goff<br />
A 383. Walsh 686. CIBN A-210. BSB A-240. ISTC<br />
ia00383000. LThK I, 249: „Die Summa des Alexander von<br />
Hales wurde schon im 13. Jahrh. als die Summa der herkömmlichen<br />
augustinischen Lehrrichtung betrachtet. Sie<br />
überliefert denn auch die Lehre des hl. Augustin, Anselms<br />
und der Viktoriner, ohne aber die aristotelischen Lehrsätze<br />
ganz auszuschließen.“ – Es fehlen das erste und letzte weiße<br />
Bl., ferner Bl. 11 (weiß), 12 und 2 weitere Bl., davon eines<br />
aus der vorletzten Lage; da das Buch ohne Paginierung und<br />
Lagebezeichnung und das vorliegende Exemplar eng<br />
gebunden ist, können die fehlenden Bl. nicht genauer<br />
bestimmt werden. Buchblock am Anfang gebrochen, erste<br />
Lage stark gelockert. Erstes Blatt stärker fleckig und ge -<br />
stempelt. Leicht gebräunt, tls. wasserrandig und etw.<br />
fleckig, mit Wurmspuren. Außen und unten breitrandig. –<br />
Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris und Besitzvermerk.<br />
First complete edition. – Lacks the first and last blank leaf,<br />
also leaf 11 (blank), 12 and 2 more leaves, one of them from<br />
the penultimate quire; as the book has been bound without<br />
pagination or quire specification and also very tight, the<br />
missing leaves cannot be determined more exactly. Bookblock<br />
at the beginning broken, first quire loosened. First leaf<br />
stronger soiled and stamped. Slightly browned, partly with<br />
waterstains and some soiling, with worming. Widemargined<br />
outside and at bottom. – Upper inner cover with<br />
engraved exlibris and ownership entry. – Contemporary,<br />
somewhat damaged blind-pressed calf.<br />
115 ANGELUS DE CLAVASIO, Summa angelica de<br />
casibus conscientiae. Mit Beigabe von Hieronymus<br />
Tornielli. Straßburg, Martin Flach, (26. März)<br />
1495. Fol. Got. Typ., 2 Sp., 54 Zl. 16 nn.,<br />
CCCXLII num. Bl. (= 3<strong>58</strong> Bl.). Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (142) 3.000,-<br />
Hain-C. 5397. Pellechet 3827. Polain 214. IGI 567. Proctor<br />
701. BMC I, 153. GKW 1938. Goff A 725. BSB A-533.<br />
ISTC ia00725000. – Verfaßt von dem Minoriten Angelus de<br />
Clavasio (1411-1495), mehrmaligem Generalvikar der<br />
cismontanen Observanten, apostolischem Nuntius und<br />
Kommissar für den Türkenkreuzzug. Sein hier vorliegendes<br />
Hauptwerk ist „eine äußerst praktische, gedrängte<br />
alphabetische Anweisung für Beichtväter, mit einem Beichtspiegel<br />
(Interrogationes), das von 1476-1520 etwa 31mal<br />
aufgelegt und von Luther 1520 als 'mehr als teuflisch' mitverbrannt<br />
wurde“ (LThK I, 432). Die Hauptquelle für sein<br />
Werk war die „Summa Pisana“ des Dominikaners Bartholomäus<br />
von Pisa. – Titel mit Besitzvermerk des Pfarrers<br />
J. Stadler aus Greding und rasiertem Stempel. Etw. gebräunt<br />
und fleckig, teilw. wasserrandig und mit hs. Marginalien,<br />
gegen Ende mit Wurmspuren.<br />
Inkunabeln<br />
Major work by the Friar Minor Angelus de Clavasio. – Title<br />
with ownership entry of the parish priest J. Stadler from<br />
Greding, erased stamp. Some browning and soiling, partly<br />
with waterstains and with ms. marginalia, towards the end<br />
with worming. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards with 2 metal clasps (soiled, rubbed and<br />
scuffed).<br />
116 BARTOLUS DE SAXOFERRATO, Super<br />
prima parte Infortiati cum additionibus Alexandri<br />
Tartagni. Venedig, Bernardinus Stagninus (in der<br />
Werkstatt das Andreas Torresanus), 10. Oktober<br />
1492. Gr.-Fol. Got. Typ., 2 Sp., 65 Zl. 235 (recte<br />
233) num. Bl. (ohne das letzte weiße Bl. = 233 statt<br />
234 Bl.). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem blindgepr.<br />
Ldr.-Rücken und 2 von 4 Schließen, Vorderdeckel<br />
mit kalligraphischem Titelfragment und<br />
großem aufgemalten Wappen (berieben und be -<br />
stoßen, Vorderdeckel mit restauriertem vertikalen<br />
Durchbruch, tls. mit kleinen Wurmlöchern). (4)<br />
2.500,-<br />
Hain-R. 2600. Pellechet 1937. Polain 4192. IGI 1376. GKW<br />
3624. BSB B-186. ISTC ib00236300 (nur 12 Ex., keines in<br />
Amerika). – Bartolus de Saxoferrato wurde 1313 in Venatura<br />
(heute Ortsteil von Sassoferrato) geboren und starb<br />
1357 in Perugia. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das<br />
nicht nur Kommentare zu allen Teilen des Corpus Iuris<br />
Civilis außer den Institutionen umfaßt, sondern auch viele<br />
Traktate zu Einzelfragen und über 300 Gutachten. Beachtlich<br />
sind auch die Ansätze zu einem internationalen Privatund<br />
Strafrecht. – Titel stärker fleckig, in den Ecken z. Tl.<br />
breit angerändert, verso mit umfangreichen hs. Eintragungen.<br />
Leicht gebräunt, tls. wasserrandig und stärker fleckig,<br />
vereinzelt mit hs. Marginalien und Textanstreichungen. –<br />
Breitrandig.<br />
Title stronger soiled, partly with wide paper slips mounted at<br />
corners, verso with extensive ms. annotations. Slightly<br />
browned, partly waterstained and with stronger soiling,<br />
occasionally with ms. marginalia and text underlinings. –<br />
Wide-margined. – Contemporary wooden boards with wide<br />
blind-pressed leather spine and 2 of 4 clasps, front cover with<br />
calligraphic title fragment and large painted coat of arms<br />
(rubbing and scuffing, front cover with restored vertical perforation,<br />
partly with small wormholes).<br />
117 BIBLIA LATINA – BIBLIA cum postillis Nicolai<br />
de Lyra et expositionibus Guillelmi Britonis in<br />
omnes prologos S. Hieronymi et additionibus<br />
Pauli Burgensis replicisque Matthiae Doering.<br />
Tl. I ([von 4]. Nürnberg, Anton Koberger, 7. Mai<br />
1485). Fol. Mit rot und blau eingemalter Initiale,<br />
zahlr. rot oder blau eingemalten Initialen und 28<br />
(4 ganzseit.) Textholzschnitten, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., Text vom Kommentar<br />
umgeben, 56 bzw. 73 Zl. 468 nn. Bl. (erstes Bl.<br />
weiß). Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
4 Metallbuckeln auf dem Hinterdeckel (Kapital<br />
läd., Rückenbezug eingerissen und aufgeplatzt,<br />
untere Ecke des Hinterdeckels ausgebessert, etw.<br />
beschabt und bestoßen, Schließen fehlen, Be -<br />
schläge des Vorderdeckels entfernt). (35) 4.000,-
Nr. 117<br />
Hain-C. 3166. Pellechet 2345. Polain 675. Schreiber 3472.<br />
Schramm XVII, S. 8. Proctor 2041. BMC II, 427. GKW<br />
4288. Goff B 613. BSB B-453. Bibelslg. Württ. LB, D 115.<br />
– Der seltene erste Teil dieser im Handel fast nie komplett<br />
vorkommenden Kobergerbibel. – Die Holzschnitte entstammen<br />
der „Postilla“ vom 22. Januar 1481 und sind die<br />
ältesten Kobergerschen Illustrationen; sie wirkten lange<br />
nach, vor allem in der Lutherzeit. Dargestellt sind die Arche<br />
Noah, die Bundeslade, der große Leuchter, die Gesetzes -<br />
tafeln, der Tempel Salomonis, der Hohepriester, astronomische<br />
Diagramme etc. – Die ersten beiden Bl. gestempelt,<br />
mit Besitzvermerk und hs. Eintragungem. Vor allem die<br />
letzten Bl. mit stärkeren Randschäden, das letzte Blatt mit<br />
hinterlegter Papierfehlstelle (geringer Buchstabenverlust).<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit hs. Marginalien, stärker<br />
wasserrandig, mit Feuchtigkeitsspuren und leichten<br />
Sporflecken. – Siehe Abbildung.<br />
Rare first part of the Koberger Bible hardly ever found complete<br />
on the market. – The first two leaves stamped, with<br />
ownership entry and ms. annotations. Mainly the last leaves<br />
with stronger marginal damages, last leaf with backed paper<br />
defect (minor loss of letters). Slightly browned, partly a little<br />
soiled, with ms. marginalia, stronger waterstains, with<br />
dampstains and light moulding. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards with 4 brass bosses on rear<br />
cover (turn-in damaged, cover material of spine torn and<br />
bursted, lower corner of rear cover repaired, some scratching<br />
and scuffing, clasps missing, metal fittings of front cover<br />
removed). – See illustration.<br />
Inkunabeln 31<br />
Nr. 120<br />
118 – BIBLIA cum postillis Nicolai de Lyra et expo -<br />
sitionibus Guillelmi Britonis in omnes prologos<br />
S. Hieronymi et additionibus Pauli Burgensis<br />
replicisque Matthiae Doering. Tl. IV (von 4).<br />
Nürnberg, Anton Koberger, (7. Mai) 1485. Fol.<br />
Mit zahlr. rot oder blau, teilw. auch rot und blau<br />
eingemalten Initialen, durchgehend rubriziert.<br />
Got. Typ., 2 Sp., Text vom Kommentar umgeben,<br />
56 bzw. 73 Zl. 378 (statt 386) Bl. (ohne Bl. 379-384<br />
mit dem Anhang „Contra perfidiam Iudaeorum“;<br />
es fehlen das erste weiße und die beiden letzten<br />
weißen Bl.). Schafldr. d. 17. Jhdts. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Me tallschließen (fleckig, beschabt und<br />
bestoßen, neu aufgebunden, Schließenbefestigungen<br />
erneuert). (176) 1.500,-<br />
Hain-C. 3166. Pellechet 2345. Polain 675. Proctor 2041.<br />
BMC II, 427. GKW 4288. Goff B 613. BSB B-453. ISTC<br />
ib00613000. Bibelslg. Württ. LB D 115. – Enthält das Neue<br />
Testament mit den Postillen und Kommentaren des Nicolaus<br />
de Lyra. – Erstes Blatt mehrf. gestempelt und mit hinterlegtem<br />
Ausschnitt (Verlust von Text und einer Zier -<br />
initiale). Erste und letzte Lage neu angefalzt. Bl. (n4) unten<br />
eingerissen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig,<br />
vereinzelt mit kleinen Wurmlöchern, vor allem der<br />
Teil der Apostelbriefe mit z. Tl. umfangreichen Marginalien<br />
von alter Hand in kleiner Schrift. Knapp beschnitten, Kopfleisten<br />
öfter angeschnitten. – Aus der Ritter-Waldauf-<br />
Bibliothek in Hall bei Innsbruck.
32<br />
Contains the commentaries to the New Testament by Nicolaus<br />
de Lyra. – Lacking the appendix fol. 378-384. – First<br />
leaf with multiple stamps and backed cut-out (loss of text<br />
and one ornamental initial). First and last quire newly<br />
mounted at joint. Leaf (n4) torn at bottom. Slightly<br />
browned, partly a little soiled and waterstained, occasionally<br />
with small wormholes, mainly the part with the letters of the<br />
Apostles with partly extensive marginalia by contemporary<br />
hand in small handwriting. Closely trimmed, head-pieces<br />
frequently cut. – From the Ritter Waldauf Library at Hall<br />
near Innsbruck. – Sheepskin of the 17th century over<br />
wooden boards with 2 metal clasps (soiled, scratched and<br />
scuffed, rebound, clasp fittings renewed).<br />
119 – BIBLIA cum postilla Nicolai de Lyra et expo -<br />
sitionibus Guillelmi Britonis in omnes prologos<br />
S. Hieronymi et additionibus Pauli Burgensis<br />
replicisque Matthiae Doering. Bd. I (von 4).<br />
(Straßburg, Johann Grüninger, 3. November<br />
1492). Fol. Mit 26 (4 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
Got. Typ., 2 Sp., Text vom Kommentar umgeben,<br />
52-53 bzw. 66 Zl. 466 (statt 468) nn. Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, mit zahlr. Wurmlöchern, eine Schließe<br />
fehlt). (142) 1.500,-<br />
Hain-C. 316<strong>9.</strong> Schreiber 3474. Schramm XX, S. 3, 22 und<br />
Abb. 128 ff. Pellechet 2348. Polain 678. IGI 168<strong>9.</strong> Proctor<br />
462. BMC I, 108. GKW 4292. Goff B 617. CIBN B-432.<br />
BSB B-468. ISTC ib00617000. – Der seltene erste Teil dieser<br />
im Handel fast nie komplett vorkommenden Bibel. –<br />
Die Holzschnitte sind zum größten Teil seitenverkehrte<br />
und verkleinerte Kopien nach denen der Kobergerschen<br />
Ausgaben. „Dargestellt sind dieselben Gegenstände wie in<br />
den anderen Drucken dieser Bibel in der Frühdruckzeit“<br />
(Schramm). – Es fehlen die Bl. (H4+7. – Titel und Bl. (OO7<br />
in den unteren Ecken angerändert. Titel angestaubt und mit<br />
2 Stempeln. Unterschiedlich gebräunt und fleckig, tls. etw.<br />
wasserrandig und mit Wurmspuren, gegen Ende im Außenrand<br />
mit Brandschaden. – Vorsatz mit gestoch. Exlibris und<br />
Besitzvermerk: „Waldaufficae fundationis Ao 1596“. – Siehe<br />
Abbildung Seite 28.<br />
Rare first part of this Bible hardly ever found in the trade.<br />
– The woodcuts are for the most part inverted and reduced<br />
copies after the Koberger editions. „Illustrated are the same<br />
objects as in the other issues of this Bible in the early printing<br />
period“ (Schramm). – Lacks leaves (H4+7). – Title and leaf<br />
(OO7) restored at lower corners. Title dust soiled and with<br />
2 stamps. Variable browning and soiling, partly with some<br />
waterstains and worming, towards the end with buring<br />
marks at outer margin. – Endpaper with engraved exlibris<br />
and ownership entry: „Waldaufficae fundationis Ao 1596“.<br />
– Contemporary blind-pressed calf over wooden boards<br />
(soiling, rubbing and scuffing, with numerous wormholes,<br />
one clasp missing). – See illustration on page 28.<br />
120 – BIBLIA cum postilla Nicolai de Lyra et expo -<br />
sitionibus Guillelmi Britonis in omnes prologos<br />
S. Hieronymi et additionibus Pauli Burgensis<br />
replicisque Matthiae Doering. Bde. I-III (von 4)<br />
in 3 Bdn. (Nürnberg, Anton Koberger, 12. April<br />
1493). Fol. Mit mehrfarb. eingemalter Initiale auf<br />
gepunztem Goldgrund auf Bl. Aa 2, im unteren<br />
Rand des selben Blattes mehrfarb. eingemalter<br />
Zierleiste aus Blatt- und Blütenwerk sowie zahlr.<br />
Inkunabeln<br />
rot oder blau eingemalten Initialen und 44 (8 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten. Got. Typ., 2 Sp., Text<br />
vom Kommentar umgeben, 57-<strong>58</strong> bzw. 70-72 Zl.<br />
424; 338; 318 nn. Bl. (letztes Bl. weiß). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit je 2 Me -<br />
tallschließen (fleckig, berieben und bestoßen, mit<br />
zahlr. Wurmlöchern, Vorderdeckel von Bd. I<br />
unten mit kleinem Eckausbruch, Vorderdeckel<br />
von Bd. III in der unteren Ecke mit abgelöstem<br />
Bezug). (142) 10.000,-<br />
Hain-C. 3170. Schreiber 3470. Schramm XVII, S. <strong>9.</strong> Pellechet<br />
234<strong>9.</strong> Polain 67<strong>9.</strong> IGI 1690. Proctor 2083. BMC II, 436.<br />
GKW 4293. Goff B 618. Walsh 725. CIBN B-433. BSB<br />
B-46<strong>9.</strong> ISTC ib00618000. – Die seltenen ersten 3 Teile dieser<br />
im Handel fast nie komplett vorkommenden Kobergerbibel.<br />
– Die Holzschnitte entstammen der „Postilla“ vom<br />
22. Januar 1481 und sind die ältesten Kobergerschen Illustrationen;<br />
sie wirkten lange nach, vor allem in der Lutherzeit.<br />
Dargestellt sind u. a. die Arche Noah, die Bundeslade,<br />
der große Leuchter, die Gesetzestafeln, der Tempel Salomonis,<br />
der Hohepriester und astronomische Diagramme. –<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig. Vor allem am Anfang<br />
und Ende der einzelnen Bände zahlr. Wurmspuren. Tls. mit<br />
hs. Marginalien und kleinen Randschäden durch verlorene<br />
oder läd. Blattweiser. Innendeckel mit gestoch. Exlibris und<br />
Besitzvermerk (dieser in Bd. I auf dem Titel): „Waldaufficae<br />
fundationis Ao 1596“. – Siehe Abbildungen Tafel 8.<br />
First 3 rare parts of the Koberger Bible hardly ever complete<br />
in the trade. – The woodcuts are from the „Postilla“ of<br />
January 22, 1481 and are the oldest Koberger illustrations,<br />
they have a lasting effect, mainly in the time of Luther. The<br />
illustrations are as follows: Noah's ark, the Ark of the<br />
Covenant, the large candlestick, the tables of stone, the temple<br />
of Salomonis, the high priest, astronomical graphs etc. –<br />
Variable browning and soiling. Numerous worm traces<br />
mainly at the beginning and the end of the volumes. Partly<br />
with ms. marginalia and small marginal damages due to<br />
lost or damaged bookmarks. Inner cover with engraved<br />
exlibris and ownership entry (the latter in vol. I on title):<br />
„Waldaufficae fundationis Ao 1596“. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards with 2 metal<br />
clasps each (soiled, rubbed and scuffed, numerous worm -<br />
holes, front cover of vol. I with small break at lower corner,<br />
front cover of vol. III with detached cover material at lower<br />
corner). – See illustrations on plate 8.<br />
121 BONIFATIUS VIII., Liber sextus Decretalium. –<br />
CLEMENS V., Constitutiones. Mit der Glosse<br />
des Johannes Andreae und den Summaria und<br />
Divisiones des Johannes Andreae, Dominicus de<br />
Sancto Geminiano u. a. Am Anfang: JOHAN-<br />
NES ANDREAE, Super arboribus consangui -<br />
nitatis et affinitatis. Am Ende: DECRETALES<br />
extravagantes communes selectae. Mit Additiones<br />
hrsg. von Hieronymus Clarius. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Venedig, Baptista de Tortis, 2. und <strong>9.</strong> Mai 1496.<br />
Fol. Mit Druckermarke am Ende in Rotdruck,<br />
zahlr. blau oder rot eingemalten Initialen,<br />
gedruckt in Rot und Schwarz. Got. Typ., 2 Sp.,<br />
Text vom Kommentar umgeben, 71 bzw. 82 Zl.<br />
104, 57 num., 1 weißes Bl. (= 104, <strong>58</strong> Bl.). Braunes<br />
Ldr. um 1900 im Stil der Grolier-Einbände mit
Nr. 122<br />
mehrfarb. Intarsien, reicher Vg., je 4 silbernen<br />
Eckbeschlägen und silbernem Wappen (von Papst<br />
Leo X.) als Mittelstück auf den Deckeln, breiter<br />
Silberschließe und Schnittbemalung in Rot, Blau<br />
und Gold (von „Hague“; Rückenbezug stellenw.<br />
abgeplatzt, Gelenke teilw. erneuert, etw. berieben<br />
und bestoßen). (4) 4.000,-<br />
Hain 3621. Polain 4238. 27<strong>58</strong>. IGI 1986. BMC V, 32<strong>9.</strong> GKW<br />
4895. Goff B 1009 (nur 2 Ex. in Amerika) – Druckermarke<br />
bei Husung 232 oder 233. – Nicht in der BSB und der BN<br />
Paris. – Vorsätze stärker leimfleckig und mit Randschäden.<br />
Vereinzelt kleine Randschäden. Schöner Druck in Rot und<br />
Schwarz, außen und unten breitrandig. Laut Vorbesitzer<br />
wird der Einband „Hague“ zugeschrieben. – Siehe Ab bil -<br />
dung Tafel 10.<br />
Endpapers with stronger glue traces and with marginal damages.<br />
Occasionally minor tears in margin. Beautifully printed in<br />
red and black, wide-margined outside and at bottom. According<br />
to the previous owner the binding is ascribed to<br />
„Hague“. – Brown calf around 1900 in the style of the Grolier<br />
bindings with multi-coloured inlays, richly gilt, 4 silver metal<br />
corner fittings and silver coat of arms (of pope Leo X) as centre<br />
piece on sides, wide silver clasp, combed edges in red, blue and<br />
gold (by „Hague“; cover material of spine here and there<br />
bursted, joints partly re newed, some rubbing and scuffing). –<br />
See illustration on plate 10.<br />
122 CARACCIOLUS, ROBERTUS, Opera varia.<br />
Tle. I und III (von 3) in 1 Bd. Venedig, Franz Renner<br />
aus Heilbronn, 147<strong>9.</strong> 4°. Mit wenigen rot und<br />
blau eingemalten Initialen, teilw. rubriziert, Textbeginn<br />
gedruckt in Rot. Got. Typ., 2 Sp., 48 Zl.<br />
Inkunabeln 33<br />
Nr. 125<br />
216 (statt 240; erstes Bl. weiß), 76 nn. Bl. (letztes<br />
Bl. weiß). Altes Pgt. d. Zt. (Rücken erneuert, etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen).<br />
(82) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe dieser ersten Zusammenstellung der „Sermones“.<br />
– Hain-C. 4462. Pellechet 3272. Polain 990. IGI<br />
2447. Proctor 4176. BMC V, 195. GKW 603<strong>9.</strong> Goff C 131.<br />
Walsh 1616 f. BSB C-103. ISTC ic00131000. – Caracciolus<br />
wurde 1425 in Lecce geboren (gest. 1495). Er war Minorit,<br />
wurde als „Licht des Ordens“ gepriesen und „galt so sehr<br />
als Muster des Predigers, daß alle Kanzelredner seiner Zeit<br />
sich bemühten, ihn nicht nur in Disposition und Einleitungsweise,<br />
sondern auch in Aussprache und Gesticulation<br />
nachzuahmen“ (Wetzer-Welte). – In unserem Exemplar ist<br />
Tl. III vor Tl. I eingebunden, das erste Bl. ist unten mit<br />
einem großen Ausschnitt versehen und aufgezogen. Es fehlen<br />
im Tl. I am Ende die letzten 4 Lagen (= 5/8 – 8/8). Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen, etw. knapp beschnitten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition of this first compilation of „Sermones“. – In our<br />
copy part III is bound-in before part I, the first leaf is provided<br />
with a large cut-out at bottom and mounted. Lacks<br />
in part I at the end the last 3 quires (= 5/8 – 8/8). Slightly<br />
browned, partly a little soiled, occasionally with ms. marginalia<br />
and text underlinings, somewhat closely trimmed. –<br />
Contemporary old vellum (rebacked, some soiling, rubbing<br />
and scuffing, clasp ribbons missing). – See illustration.<br />
123 CLEMENS V., Constitutiones (cum apparatu<br />
Joannis Andreae). Speyer, Peter Drach, 21. September<br />
1481. Fol. Mit rot oder blau eingemalten<br />
Initialen, durchgehend rubriziert, Überschriften
34<br />
teilw. in Rotdruck. Got. Typ., 2 Sp., Text vom<br />
Kommentar umgeben, 49-51 bzw. 65 Zl. 77 (statt<br />
78) nn. Bl. (ohne das letzte weiße Bl.; das erste und<br />
vorletzte Bl. weiß). Stark beschäd. blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (Buchblock vom Einband<br />
gelöst). (142) 2.000,-<br />
Hain-C. 5425 = 5439(?). Pellechet 2745 (II). Proctor 2340.<br />
BMC II, 491. GKW 7094. Goff C 724. Walsh 844. BSB<br />
C-443. ISTC ic00724000. – „Seine 'Constitutiones', meist<br />
als 'Clementinae' zitiert, eine um eigene Dekretalen vermehrte<br />
Sammlung der Dekrete des Konzils von Vienne,<br />
wurden erst von seinem Nachfolger Johann XXII. mit der<br />
Bulle 'Quoniam nulla' in Kraft gesetzt. Sämtliche Aus gaben<br />
enthalten die Glosse des Johannes Andreae“ (GKW VI,<br />
Sp. 701). – Erstes Textblatt gestempelt. Lagen B und C in<br />
sich verbunden. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit<br />
Wurmspuren. – Vorletztes weißes Bl. verso mit umfangreicher<br />
hs. Eintragung über die Synode von Lausanne des Jahres<br />
1449 (Rumpf des Konzils von Basel), wohl der Bericht<br />
eines Teilnehmers („N. de Langaliis“). – Vorderer Innen -<br />
deckel mit gestoch. Exlibris und hs. Besitzvermerk.<br />
First text leaf stamped. Quires B and C misbound. Slightly<br />
browned, partly a little soiled and with worming. – Penulti<br />
mate blank leaf verso with extensive ms. inscription about<br />
the synod of Lausanne (part of the council of Basle), with<br />
date 144<strong>9.</strong> – Upper inner cover with engraved exlibris and<br />
ms. ownership entry. – Contemporary, heavily damaged<br />
blind-pressed calf over wooden boards (book-block unstuck<br />
from binding).<br />
124 CORPUS IURIS CIVILIS – JUSTINIANUS,<br />
Digestum vetus. Mit der Glossa ordinaria von<br />
Accursius Florentinus. Nürnberg, Anton Koberger,<br />
21. November 1482. Fol. Got. Typ., 2 Sp., Text<br />
vom Kommentar umgeben, 57 bzw. 78-79 Zl.,<br />
teilw. in Rotdruck. 402 (statt 404) nn. Bl. (ohne das<br />
erste und letzte weiße Bl.). Blindgepr. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 10 buckligen Beschlägen auf<br />
den Deckeln (beschabt und bestoßen, mit Wurmlöchern,<br />
Schließen fehlen). (142) 8.000,-<br />
Hain-C. 9550. Copinger 3396. Pellechet 6768. Polain 2363.<br />
Proctor 2026. BMC II, 423. GKW 7662. Goff J 54<strong>9.</strong> Walsh<br />
691. BSB C-602. ISTC ij00549000. – Erstes Blatt stärker<br />
fleckig, mit Besitzvermerk und 2 Stempeln. Am Anfang und<br />
Ende mit einigen Wurmlöchern und schwach wasserrandig,<br />
sonst insgesamt sauber. – Vorderer Innendeckel mit gestoch.<br />
Exlibris und Besitzvermerk „Waldaufficae fundationis<br />
Ao 1596“.<br />
First leaf stronger soiled, with ownership entry and 2 stamps.<br />
At the beginning and the end with some wormholes and<br />
light waterstains, otherwise generally clean. – Upper inner<br />
cover with engraved exlibris and ownership entry: „Waldaufficae<br />
fundationis Ao 1596“. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards with 10 bossed metal<br />
fittings on sides (scratched and scuffed, with wormholes,<br />
clasps missing).<br />
125 – – Codex. Liber 1-<strong>9.</strong> Mit der Glossa ordinaria von<br />
Accursius Florentinus. Nürnberg, Anton Koberger,<br />
30. Januar 1488. Fol. Mit 9 (statt 10) Textholzschnitten<br />
vom Meister des Ulmer Terenz(?),<br />
durchgehend gedruckt in Rot und Schwarz. Got.<br />
Inkunabeln<br />
Typ., 2 Sp., Text vom Kommentar umgeben, 59-<br />
61 bzw. 70 Zl. 3 (statt 4) nn. (ohne das erste weiße<br />
Bl.), CCCCII num. Bl. (= 405 statt 406 Bl.). Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen,<br />
buckligem Mittelstück und 4 buckligen<br />
Eckstücken auf jedem Deckel (beschabt und be -<br />
stoßen, mit zahlr. Wurmlöchern, Gelenke teilw.<br />
eingerissen). (142) 3.000,-<br />
Vierzehnte Inkunabelausgabe des Codex mit der Glossa<br />
ordinaria des Accursius allein. – Hain-C. 960<strong>9.</strong> Schreiber<br />
4407. Schramm XVII. 8. Polain 2381. IGI 5438. Proctor<br />
2061. BMC II, 432. GKW 7735. Goff J <strong>58</strong>1. Walsh 710. BSB<br />
C-568. „Nur Buch I-IX (ohne die griechisch abgefassten<br />
Konstitutionen) mit ständiger Einschaltung der sog.<br />
Authentiken (d. i. zahlreicher Auszüge aus den Novellen<br />
und einiger Verordnungen der Kaiser Friedrich I. und II.<br />
zu Stellen, die nach diesen abzuändern sind) nach der<br />
Redaktion des Accursius“ (GKW VII, Sp. 142). – Blatt<br />
Nr. I innen mit großem hinterlegten Ausschnitt (Bild- und<br />
Textverlust). Die beiden letzten Blätter in der unteren Ecke<br />
angerändert (das letzte mit geringem Buchstabenverlust).<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, durchgehend unten tls.<br />
stärker wasserrandig und mit Feuchtigkeitsspuren, vor<br />
allem zu Beginn und gegen Ende mit zahlr. Wurmspuren. –<br />
Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris „Fundationis<br />
Baldauficae“. – Siehe Abbildung.<br />
Fourteenth incunable edition of the codex with glossa ordinaria<br />
by Accursius alone. – Inside of leaf no. I with large<br />
backed cut-out (loss of illustration and text). The last two<br />
leaves restored at lower corner (the last one with minor loss<br />
of letters). Slightly browned, partly a little soiled, at bottom<br />
throughout with stronger waterstains and dampstains,<br />
with numerous worm traces mainly at the beginning and<br />
towards the end. – Upper inner cover with engraved ex libris<br />
„Fundationis Baldauficae“. – Contemporary blind-pressed<br />
calf over wooden boards with 2 metal clasps, bossed centre<br />
piece and 4 bossed corner pieces on each cover (scratched and<br />
scuffed, with numerous wormholes, joints partly torn). – See<br />
illustration.<br />
126 DANTE ALIGHIERI, La Commedia. Mit Kommentar,<br />
Einführung und Vorrede von Christophorus<br />
Landinus. Mit Würdigung Dantes von<br />
Marsilius Ficinus. 4 Tle. in 1 Bd. Florenz, Nicolaus<br />
Laurentii, 30. August 1481. Fol. Rom. Typ.,<br />
Text vom Kommentar umgeben, 45-48 bzw. 57-<br />
60 Zl. 11 (statt 14), 153 (statt 154), 107 (statt 108),<br />
94 (statt 96) nn. Bl. Ldr. des 17. Jhdts. mit reicher<br />
Rvg. und großem goldgepr. Monogramm als Mittelstück<br />
auf den Deckeln (beschabt, bekratzt und<br />
bestoßen, Rücken im 1<strong>9.</strong> Jhdt. erneuert, Ecken<br />
und Kanten ausgebessert). (4) 3.000,-<br />
Erste von Landinus kommentierte Ausgabe, zugleich die<br />
erste in Florenz gedruckte, hier ohne die Illustrationen. –<br />
Hain-C. 5946. Pellechet 4114 und 4114 A. Polain 1223. IGI<br />
360. Proctor 6120. BMC VI, 628. GKW 7966. Goff D 2<strong>9.</strong><br />
Walsh 2851 ff. CIBN D-13. BSB D-<strong>9.</strong> ISTC id00029000. –<br />
Der Dantekommentar von Cristoforo Landino blieb bis<br />
zum Erscheinen von Bembos Ausgabe maßgeblich. Wie die<br />
beim Umbruch freigestellten Räume zeigen, waren bis zu<br />
100 Abbildungen geplant, ausgeführt wurden allerdings nur<br />
die ersten 19 Kupfer, von denen meist nur 2 oder 3 abgedruckt<br />
wurden, die restlichen Kupfer wurden separat ge -<br />
druckt und nur in einem kleinen Teil der Auflage einge-
klebt. – Es fehlen im ersten Teil die Bl. 1, 13 und 14 (davon<br />
1 und 14 weiß), im zweiten und dritten Teil jeweils die Bl.<br />
1 (beide weiß) sowie im vierten Teil die 2 letzten weißen<br />
Blätter. Im Tl. I sind die Bl. a1, b1 und c1 bis zum Satzrand<br />
beschnitten und mit meist größeren Ausschnitten versehen<br />
(diese hinterlegt, passepartoutartig angerändert und auf das<br />
Format des Buchblocks gebracht; größerer Textverlust hs.<br />
ergänzt). Bl. aa10 im Teil II mit ausgebessertem Papierschaden<br />
(geringer Textverlust). Leicht gebräunt, etw., teilw.<br />
auch stark fleckig.; vor allem unten sehr breitrandig.<br />
First edition with commentaries by Landinus, at the same<br />
time first one printed at Florence, here without illustrations.<br />
– Lacks in the first part leaves 1, 13 and 14 (1 and 14 blank),<br />
in the second and third part leaf 1 (blank) and in the fourth<br />
part the last 2 blank leaves. In part I the leaves a1, b1 and<br />
c1 are cut up to plateline and for the most part with larger<br />
cut-outs (the latter backed, mounted with paper slips in the<br />
form of passe-partout and adapted to book-block size; loss of<br />
text replaced by hand). Leaf aa10 in part II with repaired<br />
paper damage (minor loss of text). Slightly browned, a little,<br />
partly also heavily soiled, wide-margined mainly at bottom.<br />
– Calf of the 17th century, richly gilt and with large gilt<br />
stamped monogram as centre piece on sides (scratched and<br />
scuffed, rebacked in the 19th century, corners and edges<br />
repaired).<br />
127 (FERRERIUS, VINCENTIUS, Sermones de<br />
tempore et de sanctis). Tle. I und III (von 3) in<br />
1 Bd. Straßburg, o. Dr. (Drucker des Jordanus<br />
von Quedlinburg = Georg Husner) 1493 und<br />
31. Januar 1494. Fol. Got. Typ., 2 Sp., 52 Zl. 207<br />
(statt 210), 134 (statt 136) nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln (Kapitale leicht läd., beschabt<br />
und bestoßen, mit zahlr. Wurmlöchern, eine<br />
Schließe fehlt). (62) 800,-<br />
Siebte Ausgabe mit dem Winter- und Heiligenteil der mit<br />
allen 3 Teilen fast nie vorkommenden Inkunabel. – Hain<br />
700<strong>9.</strong> Polain 3956. IGI 10291 und 10281. GKW 9841. Goff<br />
F 136. BSB F-90. – Vinzenz Ferrer (ca. 1357-1419) gilt als<br />
der größte Wanderapostel und Bußprediger des 15. Jhdts.<br />
„Vinzenz war der geborene Volksredner, der größte unter<br />
den großen des 15. Jahrhunderts“ (Wetzer-W. XII, 980). –<br />
Die Drucke seiner Predigten gehen alle auf einheitliche hs.<br />
Vorlagen zurück (wohl Aufzeichnungen der Predigten von<br />
fremder Hand). – Es fehlen die beiden Drucktitel sowie<br />
3 weiße Bl. [G8, (1-5)1 und v8]. – Etw. gebräunt und fleckig,<br />
tls. stärker wasserrandig, mit hs. Marginalien und Federproben<br />
sowie mit vielen Wurmspuren, einzelne Bl. mit Eckausrissen<br />
und Randausschnitten, Blatt v4 im Tl. III außen<br />
angerändert.<br />
Seventh edition of this incunabulum with the winter part<br />
and the section on saints, a complete edition with all three<br />
parts is hardly ever to be found. – Vinzenz Ferrer (ca. 1357-<br />
1419) was thought to be one of the greatest itinerant apostles<br />
and repetance preachers of 15th century. – The publications<br />
of his sermons are all based on texts in the same handwriting<br />
(the sermons were probably written down by someone else).<br />
– Lacks the two printed titles as well as 3 blank leaves [G8,<br />
(1-5)1 and V8]. – Some browning and soiling, partly stronger<br />
waterstained, with ms. marginalia, ink probes and quite<br />
some worming, some leaves with torn off corners and<br />
marginal cut-outs, leaf v4 in part III restored outside. –<br />
Contemporary blind-pressed calf over wooden boards (turnins<br />
slightly damaged, scratched and scuffed, with numerous<br />
wormholes, one clasp missing).<br />
Inkunabeln 35<br />
128 GAMBILIONIBUS, ANGELUS DE, Lectura<br />
super Institutionibus. 2 Tle. in 1 Bd. O. O., Dr.<br />
und J. (Lyon, Johann Silber, um 1485). Fol. Mit<br />
3 großen blau und rot und einigen rot eingemalten<br />
Initialen. Got. Typ., 2 Sp., 69-71 Zl. 175 (statt<br />
176; das letzte Bl. weiß, ohne das erste weiße Bl.),<br />
180 nn. Bl. (erstes und letztes Bl. weiß). Beschäd.<br />
Schafldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (sehr stark be -<br />
schabt und fleckig). (4) 4.000,-<br />
Copinger 598. Pellechet 1140. GKW 10504. ISTC<br />
ig00051700: Nur 5 Ex. in Frankreich (Lyon BM ohne Tl. I,<br />
Metz BM), Deutschland (Göttingen, Wolfenbüttel) und der<br />
Schweiz (Zürich ZB). – Angelus de Gambilionibus stammte<br />
aus Arezzo und florierte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts<br />
u. a. als Jurist und Lehrer in Bologna und Ferrara;<br />
die meisten seiner Schriften behandeln das Zivilrecht (vgl.<br />
Schulte II, 170). – Makulatur des vorderen Innendeckels aus<br />
einem alten Manuskript des 14. Jahrhunderts. – Gering<br />
gebräunt, teilw. mit hs. Marginalien und Textanstreichungen,<br />
vereinzelt etw. fleckig oder angeschmutzt sowie mit<br />
Randschäden, gegen Ende mit Wurmspuren.<br />
Waste sheet of upper inner cover from an old manuscript of<br />
the 14th century. – Minor browning, partly with ms. marginalia<br />
and text underlinings, occasionally some soiling, marginal<br />
damages, towards the end with worming. – Contemporary,<br />
damaged sheepskin over wooden boards (very strong<br />
scratching and soiling).<br />
129 GERSON, J., Opera. Bde. I und II (von 4) in<br />
1 Bd. Basel, Nikolaus Kessler, 12. März und<br />
21. März 148<strong>9.</strong> Fol. Mit wdh. Textholzschnitt,<br />
wenigen rot eingemalten Initialen, etw. rubriziert.<br />
Got. Typ., 2 Sp., 57 Zl. 188, 229 (statt 230) nn.<br />
Bl. (ohne das letzte weiße Bl.). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(4) 4.000,-<br />
Hain-C. 7624. Schreiber 4102. Schramm XXI, S. 28. Pellechet<br />
5127. Polain 1591. IGI 1988. Proctor 7672. BMC III,<br />
767. GKW 10715. Goff G 187. BSB G-184. Hieronymus<br />
97. Van der Haegen 18, 1<strong>9.</strong> ISTC ig00187000. – Dritte Ausgabe,<br />
besorgt von Johann Geiler von Kaysersberg und Peter<br />
Schott. – Der schöne blattgroße Holzschnitt zeigt den<br />
Autor als Pilger mit Stab und Hund vor einem Landschaftshintergrund.<br />
Er ist eine seitenverkehrte und freie<br />
Kopie nach dem der Straßburger Ausgabe von 1488. – Vorsatz<br />
mit Exlibris. Die Dächer der Häuser im Hintergrund<br />
auf der Rückseite des Titels von Bd. I leicht ankoloriert.<br />
Leicht gebräunt, meist stärker wasserrandig, tls. etw. fleckig<br />
und mit hs. Marginalien. – Titel mit Besitzvermerk des<br />
Klosters Kaisheim (Bezirk Donauwörth), einer ehemaligen<br />
Zisterzienzerabtei (1133-1803; vgl. Zimmermann 96). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Third edition, published by Johann Geiler von Kaysersberg<br />
and Peter Schott. – Endpaper with exlibris. The roofs of the<br />
houses in the background of title verso of vol. I are slightly<br />
coloured. Slightly browned, mostly with stronger water -<br />
stains, partly a little soiled and with ms. marginalia. – Title<br />
with ownership entry of the monastery of Kaisheim (district<br />
Donauwörth), a former Cistercian abbey (1133-1803; compare<br />
Zimmermann 96). – Contemporary blind-pressed pig -<br />
skin over wooden boards with 2 metal clasps (soiled, a little<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.
36<br />
Nr. 129<br />
130 GREGOR I., PAPST, Moralia, sive expositio in<br />
Job. Basel, Nicolaus Kesler, 1496. Fol. Mit Holzschnitt-Titel,<br />
Druckermarke auf Blatt 347 verso<br />
und zahlr. rot eingemalten Initialen, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 55 Zl. 364 Bl. (Bl. 18,<br />
19 und 348 weiß). Blindgepr. Kalbldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit lederumflochtenen Kapitalen,<br />
schmalen Eckbeschlägen, 2 Metallschließen, zahlr.<br />
Blattweisern und Pgt.-Spiegel auf den Innen -<br />
deckeln (Hinterdeckel mit Spuren einer Kettenbefestigung,<br />
etw. berieben und bestoßen, mit<br />
wenigen Wurmlöchern, Gelenke und Rücken<br />
teilw. restauriert). (4) 4.000,-<br />
Hain 7934. Pellechet 5381. Polain 1717. Proctor 7690. BMC<br />
III, 772. GKW 11434. Goff G 432. Walsh 1218. BSB G-320.<br />
Van der Haegen 18, 38. ISTC ig00432000. – Gregor der<br />
Große lebte von ca. 540 bis 604. Sein hier vorliegendes<br />
moraltheologisches Werk war im Mittelalter von großem<br />
Einfluß auf das Mönchtum und erlangte durch Abschriften<br />
und viele Druckausgaben große Verbreitung. – Vorderer<br />
Innendeckel mit mod. Exlibris. Bl. a6 mit oberem Eckausriß,<br />
Bl. N3 in der unteren Ecke hinterlegt und Bl. CC6 mit<br />
hinterlegtem Papierdurchbruch. Zu Beginn in den Rändern<br />
etw. fleckig, sonst meist sauber, vereinzelt im Initialschmuck<br />
mit Rotverwischungen sowie mit wenigen hs. Marginalien.<br />
– Schöner westfälischer Einband, auf dessen vorderem<br />
Innendeckel sich ein interessanter Besitzvermerk mit<br />
testamentarischer Verfügung befindet. Demnach überläßt<br />
Hermann Engelbert von Warburg, Propst an St. Egidii in<br />
Münster (von 1487-1512) einem Bruder Arnold das Buch<br />
zu dessen Lebzeiten. Nach Bruder Arnolds Tod soll das<br />
Buch an Hermann Engelbert von Warburg zurückgegeben<br />
Inkunabeln<br />
Nr. 130<br />
werden, um nach dessen Tod den Franziskanerobservanten<br />
in Hamm vermacht zu werden. Derartige Besitzeinträge<br />
westfälischer Herkunft sind selten, nicht zuletzt bedingt<br />
durch die Tatsache, daß große Bestände an Büchern während<br />
der Herrschaft der Wiedertäufer in Münster vernichtet<br />
wurden. – Siehe Abbildung.<br />
Upper inner cover with modern exlibris. Leaf a6 with corner<br />
tear-out at top, leaf N3 backed at lower corner and leaf<br />
CC6 with backed paper perforation. Some soiling to margins<br />
at the beginning, otherwise mostly clean, occasionally<br />
some blurring of red colour in initial decoration, a few ms.<br />
marginalia. – A beautiful Westphalian binding with an interesting<br />
ownership entry on upper inner cover with testamentary<br />
instruction. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards with leather covered turn-ins, thin metal<br />
corner fittings, 2 metal clasps, numerous bookmarks and<br />
vellum paste-down on inner covers (rear cover with traces of<br />
chain fixing, some rubbing and scuffing, some wormholes,<br />
joints and spine partly restored). – See illustration.<br />
131 GREGOR IX., PAPST, Decretales. Mit der<br />
Glosse des Bernardus Parmensis. Basel, Michael<br />
Wenssler, 15. März 1482. Fol. Mit 5 kleinen, mehrfarb.<br />
eingemalten und goldgehöhten Portr.-Miniaturen<br />
in kräftigen Deckfarben mit meist weit in<br />
den Rand auslaufendem Blatt- und Rankenwerk<br />
mit Blüten oder Früchten und zahlr. rot oder blau<br />
eingemalten Initialen, durchgehend rubriziert, mit<br />
Druckermarke in Rotdruck auf dem letzten Bl.,<br />
teilw. gedruckt in Rot. Got. Typ., 2 Sp., Text vom<br />
Kommentar umgeben, 59 bzw. 76 Zl. 304 (statt
305) nn. Bl. (ohne das erste weiße Bl.). Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Kapitale etw. läd.,<br />
Gelenke brüchig, berieben und bestoßen, neu aufgebunden,<br />
Beschläge und Schließen entfernt). (4)<br />
8.000,-<br />
Hain 8012. Proctor 7496. BMC III, 728. GKW 11463. Goff<br />
G 454. Walsh 112<strong>9.</strong> BSB G-341. Van der Haegen 5, 42. –<br />
Druckermarke bei Weil 37 b. – Gregor IX. ließ durch Raimund<br />
von Peñaforte diese bekannte Dekretalensammlung<br />
anfertigen und erklärte sie als offizielles Gesetzbuch. – Die<br />
Porträt-Miniaturen zeigen auf Bl. 2 (a1) Papst Gregor IX.<br />
an einem Schreibpult, auf Bl. l1 einen Bischof mit dem Hirtenstab,<br />
auf Bl. t1 einen wandernden Pilger, links davon ein<br />
Schriftband, auf Bl. A2 eine Bürgersfrau, links davon ein<br />
Schriftband, und auf Bl. D2 den segnenden Papst. – Die ersten<br />
Bl. stark angestaubt und fleckig. Wenige Bl. mit roten<br />
Farbflecken (wohl vom Rubrikator). Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig, das Papier mit den eingemalten Miniaturen und<br />
Ranken teilw. verfärbt, tls. mit meist nur kleineren Randschäden,<br />
einzelne davon ausgebessert, das letzte Bl. verso<br />
mit Schriftabklatschen. – Siehe Abbildung Tafel <strong>9.</strong><br />
First leaves heavily dust soiled and stained. Some leaves with<br />
red colour stains (probably by rubricator). Slightly browned,<br />
partly a little soiled, paper with illuminations and scrollwork<br />
partly somewhat discoloured, here and there smaller<br />
tears in margin, some of them repaired, last leaf verso with<br />
offsetting of letters. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards (turn-ins a little damaged, joints cracked,<br />
rubbed and scuffed, rebound, metal fittings and clasps re -<br />
moved). – See illustration on plate <strong>9.</strong><br />
132 HEROLT, JOHANNES, Sermones Discipuli de<br />
tempore et de sanctis cum promptuario exemplorum<br />
et miraculis Beatae Mariae virginis. O. O., Dr.<br />
und J. (Lyon, Jean Du Pré, um 1490-93). 4°. Mit<br />
rot oder blau eingemalten Initialen, etw. rubriziert.<br />
Got. Typ., 2 Sp., 46-50 Zl. 448 (statt 454) nn. Bl.<br />
Mod. blindgepr. Ldr. im Stil d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Metallschließen. (54) 1.500,-<br />
Spätere, aber sehr seltene Inkunabelausgabe der Predigt -<br />
zyklen. – Buffévent 251. IGI 4711. GKW 12376. ISTC<br />
ih00116200 (nur 4 Ex. bekannt). – Hauptwerk Herolts, das<br />
als Handbuch für Prediger weite Verbreitung gefunden hat.<br />
– Es fehlen die Bl. á1-2, á7-8, HH1 und HH6 (weiß). – Vereinzelt<br />
mit Hinterlegungen und restauriert (Bl. á3-4 und<br />
EE8 mit wenig Textverlust). Etw. gebräunt und fleckig, stärker<br />
wasserrandig (blau eingemalte Initiale teilw. verwaschen),<br />
tls. mit kleineren Randschäden, mit wenigen, aber<br />
z. Tl. umfangreichen hs. Marginalien.<br />
Later, but very rare incunable edition of the sermon series.<br />
– Occasionally backed and restored (leaves á3-4 and EE8<br />
with minor loss of text). Some browning and soiling, stronger<br />
waterstains (blue illuminated initial partly faded), partly<br />
with smaller marginal damages, a few extensive ms. marginalia.<br />
– Modern blind-pressed calf in the style of the epoch<br />
over wooden boards with 2 metal clasps.<br />
133 HIERONYMUS, SOPHRONIUS EUSEBIUS<br />
(PSEUDO-), Vitae sanctorum patrum, sive Vitas<br />
patrum. – DARAN: De laude et effectu virtutum.<br />
PSEUDO-MACARIUS, AEGYPTUS, Epistola<br />
ad monachos. Nürnberg, Anton Koberger,<br />
5. April 1483. Fol. Mit großer mehrfarb. einge-<br />
Inkunabeln 37<br />
malter Initiale „B“ mit in den Rand auslaufendem<br />
Federwerk, zahlr. rot oder blau eingemalten Initialen,<br />
teilw. in den Rand auslaufend, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 61 Zl. 163 (statt 164)<br />
nn. Bl. (Bl. 1<strong>58</strong> weiß; ohne das erste weiße Bl.).<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 8 buckligen<br />
Eckbeschlägen und 2 buckligen Mittel -<br />
stücken auf den Deckeln (Vordergelenk angebrochen,<br />
beschabt und bestoßen, mit einigen<br />
Wurmlöchern, eine Schließe fehlt). (142) 6.000,-<br />
Hain-C. 8598. Pellechet 11714. Polain 3994. IGI 4755.<br />
Proctor 2032. BMC II, 425. GKW M 50877. Goff H 205.<br />
CIBN H-127. BSB V-255. ISTC ih00205000. – Berühmte<br />
Patrologie des Heiligen Hieronymus, die um 395 nach dem<br />
Vorbild der Kaiserviten Suetons verfaßt wurde und erstmals<br />
1476 in Brüssel und dann um 1477 in Köln gedruckt worden<br />
war. – Buchblock gebrochen. Erstes Blatt in den Rändern<br />
stärker fleckig und mit Stempelrasur. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig, mit schmalen Wasserrändern und vereinzelt<br />
tls. umfangreichen Marginalien von alter Hand. – Insgesamt<br />
schöner Druck in dekorativem zeitgenössischen<br />
Einband. – Siehe Abbildung Tafel <strong>9.</strong><br />
Famous patrology of St Hieronymus written around 395<br />
after the example of Sueton's emperor vitae, first published<br />
at Brussels in 1476 and then at Cologne in 1477. – Bookblock<br />
broken. First leaf stronger soiled in margins and with<br />
erased stamp. Slightly browned, partly a little soiled, with<br />
faint waterstains and occasionally extensive marginalia by<br />
contemporary hand. – Altogether a beautiful printing in a<br />
decorative contemporary binding. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards with 8 bossed metal corner<br />
fittings and 2 bossed centre pieces on sides (upper joint<br />
bursted, scratched and scuffed, with some wormholes, one<br />
clasp missing). – See illustration on plate <strong>9.</strong><br />
134 (HUGO DE SANCTO CARO, Postilla super<br />
psalterium). Nürnberg, Anton Koberger, 31. Ja -<br />
nuar 1498. Fol. Rom. Typ., 2 Sp., 72 Zl. 15 (statt<br />
16) nn., CCCXXXVII num., 1 weißes Bl. (= 353<br />
statt 354 Bl.). Lose Bogen, ohne Einband. (8)<br />
500,-<br />
Zweite Ausgabe, erstmals mit der Zuweisung an Hugo von<br />
St. Cher. – Hain-C. 8973. Pellechet 6140. Polain 2028. IGI<br />
4928. BMC II, 444. GKW n0227. Goff H 531. Walsh 756.<br />
CIBN H-313. BSB H-432. ISTC ih00531000. – Hugo von<br />
St. Cher wurde durch seine Verbal-Bibelkonkordanz, Vorbild<br />
für alle späteren Konkordanzen, berühmt. Vorliegend<br />
ein Auszug aus seiner „Postilla in universa Biblia“, die er in<br />
seiner Pariser Zeit verfaßte. – Es fehlt am Anfang das Titelblatt.<br />
Erstes und letztes Bl. gestempelt. Die erste Lage in<br />
den Rändern stark beschäd. und angestaubt (die ersten 3 Bl.<br />
mit Textverlust). Im ersten Viertel Ecken und Außenränder<br />
läd., oben auch angenagt, einzelne Bl. und die letzte Lage<br />
teilw. mit Randschäden. Letztes weißes Bl. mit starken<br />
Papierschäden. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
135 JOHANNES VERCELLENSIS, Sermones vademecum<br />
de tempore et de sanctis. O. O., Dr. und J.<br />
(Straßburg, Johann Prüss, nicht nach 1492). 4°.<br />
Mit 2 größeren und wenigen kleineren rot eingemalten<br />
Initialen, durchgehend rubriziert. Got.<br />
Typ., 40 Zl. 229 (statt 230) nn. Bl. (ohne Bl. H2).
38<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
2 Schließen (Vorderdeckel vertikal durchgebrochen,<br />
beschabt und bestoßen). (142) 1.500,-<br />
Wohl Druckvariante der zweiten Ausgabe. – Hain-C. 9432.<br />
Pellechet 6702. Polain 2321. Proctor 577. BMC I, 128 Goff<br />
J 442. CIBN J-294. BSB J-608. ISTC ij00442000. – In unserem<br />
Exemplar sind die Bl. der Lage x3-(4) irrtümlich<br />
„v III“-(4) bezeichnet und nach v6 eingebunden. – Titel mit<br />
Stempelrasur. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig.<br />
– Vorsatz mit gestoch. Exlibris, Bl. 2 mit Besitzvermerk<br />
„Waldaufficae fundationis Ao 1596“. – Siehe Abbildung.<br />
Probably issue of the second edition. – In our copy the leaves<br />
of quire x3-(4) are erroneously called „v III“-(4) and boundin<br />
after v6. – Title with erased stamp. Slightly browned,<br />
partly a little soiled and with waterstains. – Endpaper with<br />
engraved exlibris, leaf 2 with ownership entry „Waldauf ficae<br />
fundationis Ao 1596“. – Contemporary blind-pressed calf<br />
over wooden boards with 2 clasps (front cover vertically<br />
broken, scratched and scuffed). – See illustration.<br />
136 JOSEPHUS, FLAVIUS, De bello Judaico.<br />
(Übers. von Rufinus Aquileiensis und hrsg. von<br />
Ludovicus Cendrata). Verona, Petrus Maufer,<br />
25. Dezember 1480 (oder 1479?). Fol. Rom. Typ.,<br />
36 Zl. 213 Bl. (ohne das weiße erste Bl. der Lage a).<br />
Pgt. d. 18. Jhdts. mit Rsch. (leicht fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (153) 6.000,-<br />
Hain-C. 9452. Pellechet 6716. Polain 2334. IGI 5388. Proctor<br />
6918. BMC VII, 951. GKW M 15185. Goff J 484. Walsh<br />
3373. CIBN J-313. BSB I-621. ISTC IJ00484000. – Einer<br />
der wenigen Drucke bei Petrus Maufer in Verona, zugleich<br />
der einzige mit Kolophon, laut BMC nur 3 weitere Drucke<br />
bekannt. – Die Datierung ist im Kolophon mit „Anno<br />
salutis MCCCCLXXX octavo kalendas Ianuarii“, also dem<br />
25. Dezember 1479, angegeben. Wahrscheinlich ist dies fehlerhaft<br />
und meint eigentlich den 25. 12. 1480, denn das Vorwort<br />
nennt am Schluß das Datum „Verona pridie Kalendas<br />
decembris MCCCLXXX“, also den 30. November 1480. –<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk von 1779, erste und letzte beide<br />
Bl. im Bug unauffällig restauriert, zwei Bl. lose (a4 und a5),<br />
das freie Feld der ersten Initiale mit unvollständig getilgtem<br />
Besitzeintrag des 18. Jhdts.; zahlr. alte Marginalien in druckgleicher<br />
Schrift, einzelne Wurmlöcher, leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Fourth edition of the latin version of Josephus's works by<br />
Rufinus Aquileiensis, the first printed at Verona. – Missing the<br />
blank third leave. Two leaves (a4 and a5) loose, some brow -<br />
ning and thumbing, several old marginal annotations, few<br />
minor wormholes, small restaurations to first and last leave.<br />
137 LEONARDUS DE UTINO, Sermones quadragesimales<br />
de legibus dicti. Paris, Michael Friburger,<br />
Ulrich Gering und Martin Crantz, 31. Oktober<br />
(1477). Got. Typ., 2 Sp., 60 Zl. 1 weißes, 303<br />
(recte 304) num., 1 nn. Bl. (= 306 statt 312 Bl.).<br />
Mod. Holzdeckelbd. im Stil d. Zt. unter Verwendung<br />
alten Materials mit breitem Ldr.-Rücken<br />
(Deckel mit vielen Wurmspuren). (4) 3.000,-<br />
Dritte Ausgabe. – Hain-C. 16118. Pellechet 7076. Proctor<br />
784<strong>9.</strong> BMC VIII, 9 (inkplt.). GKW M 17918. Goff L 145.<br />
CIBN L-137. ISTC il00145000. – Eine der beliebten Predigtsammlungen<br />
des Dominikaners Leonardus von Udine.<br />
Inkunabeln<br />
– Sehr seltene Ausgabe: In Deutschland nur ein Exemplar in<br />
Konstanz und ein einzelnes Blatt in Mainz. In den USA 3,<br />
in Italien 1 und in Österreich 2 Exemplare. – Aus der ersten<br />
eigenen Offizin der drei Pariser Prototypographen, die aus<br />
Kolmar, Konstanz und Straßburg stammten. Es ist zugleich<br />
der letzte und einer der umfangreichsten Drucke aus ihrer<br />
Offizin (vgl. Geldner II, 190 ff.). – Es fehlen die letzten<br />
6 Bl., davon das letzte weiß). – Das Bl. Nr. 1 unten mit ausgebessertem<br />
Einriß, Bl. 244 unten eingerissen. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und mit teilw. ausgebesserten kleinen<br />
Randschäden.<br />
Third edition, very rare. – Lacks last 6 leaves, the last one<br />
blank. – Leaf no. 1 with repaired tear at bottom, leaf 244<br />
torn at bottom. Slightly browned, partly a little soiled and<br />
with small marginal damages repaired here and there. –<br />
Modern wooden boards in the style of the epoch by using old<br />
material with wide leather spine (covers with many worm<br />
traces).<br />
138 – Sermones quadragesimales de legibus dicti.<br />
Speyer, Peter Drach, 23. Juni 147<strong>9.</strong> Fol. Mit<br />
Druckermarke am Ende, vielen großen rot eingemalten<br />
Initialen, teilw. mit in den Rand ausgreifendem<br />
Federwerk und ornamentalen Federzeichnungen<br />
in brauner Tusche sowie mit vielen<br />
kleinen, rot eingemaltem Initialen, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 62 Zl. 348 (statt 350)<br />
nn. Bl. (ohne das erste und letzte Bl., beide weiß).<br />
Stark beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln. (142) 5.000,-<br />
Fünfte Ausgabe. – Hain 16120. Pellechet 7077. Polain 2475.<br />
Proctor 2333. BMC II, 490. GKW M 1791<strong>9.</strong> Goff L 147.<br />
Walsh 838 f. CIBN L-13<strong>9.</strong> BSB L-123. ISTC il00147000. –<br />
Druckermarke bei Weil 95. – Eine der beliebtesten Predigtsammlungen<br />
des Dominikaners Leonardus von Udine.<br />
Felix Fabri verfertigte das umfangreiche Register, das die<br />
Predigten als Materialsammlung für künftige Prediger<br />
erschließen sollte. – Erstes Blatt gestempelt und im oberen<br />
Rand hinterlegt. In der Mitte ca. 8 Bl. lose oder gelockert.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit hs. Marginalien. –<br />
Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris und Besitzvermerk:<br />
„Bibliothecae & fundationis Waldaufficae Ao 1596“.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
One of the most popular collections of sermons by the Dominican<br />
Leonardus of Udine. – First leaf stamped and backed<br />
at upper margin. About 8 leaves in the middle loose or loosened.<br />
Slightly browned, partly a little soiled and with ms.<br />
marginalia. – Upper inner cover with engraved exlibris and<br />
ownership entry: „Bibliothecae & fundationis Waldaufficae<br />
Ao 1596“. – Contemporary, heavily damaged blind-pressed<br />
calf over wooden boards. – See illustration on plate 10.<br />
139 LOCHMAIER, MICHAEL, Sermones de sanctis<br />
cum vigintibus Pauli Wann sermonibus. O. O., Dr.<br />
und J. (Passau, Johann Petri, 1490-91). Kl.-Fol. Mit<br />
größerer eingemalter Initiale in Rot, Blau und Sepia<br />
sowie einigen rot eingemalten Initialen, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 42 Zl. 402 nn. Bl.<br />
(Bl. a1 und rrr10 weiß). Holzdeckelbd. d. Zt. mit<br />
breitem blindgepr. Ldr.-Rücken (Rücken stärker<br />
läd., mit einigen Bezugsfehlstellen, wenigen Wurmlöchern,<br />
Schließen fehlen). (142) 4.000,-
Nr. 135<br />
Erste Ausgabe. – Hain-C. 10172. Polain 2510. IGI 5791<br />
(+ Taf. LI; Variante). Proctor 2845. BMC II, 617. GKW M<br />
18683. Goff L 270. BSB L-216. – Michael Lochmaier von<br />
Haideck war „eines der ausgezeichneteren Mitglieder der<br />
Wiener Universität aus der rheinischen Nation. Seit 1488<br />
scheint er Canonicus, Doctor der Theologie und des canonischen<br />
Rechts und Magister der freien Künste ... in Passau<br />
geworden zu sein“ (ADB XIX, 64). – Wann war Professor<br />
für Theologie in Wien, wo er die Bursa Pauli gründete,<br />
Domherr in Passau und Propst von Schliersee (gest. 1489 in<br />
Passau). Seine zahlr. Predigten, die großen Anklang fanden,<br />
sind zum größten Teil noch ungedruckt. – Aus der zweiten<br />
Offizin in Passau, Johann Petri ist aber mit dem Basler<br />
Drucker gleichen Namens wohl nicht identisch (vgl. Geldner<br />
I, 233). – Titel unten mit sehr großem Ausriß (geringer<br />
Textverlust). Die ersten 2 Blätter stark angestaubt. Etw.<br />
gebräunt und fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien, Wurmspuren<br />
und kleinen Randschäden. – Einbandmakulatur mit<br />
liturgischen Texten in frühmittelalterlicher Minuskelschrift.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Title with large tear-out at bottom (minor<br />
loss of text). The first 2 leaves heavily dust soiled. Some<br />
browning and soiling, occasionally with ms. marginalia,<br />
worming and small tears in margin. – Contemporary wooden<br />
boards with wide blind-pressed leather spine (spine<br />
stronger damaged, with some defects in cover material, some<br />
wormholes, clasps missing). – See illustration.<br />
140 MARTINUS STRZEPSKI POLONUS, Sermones<br />
de tempore et de sanctis cum promptuario<br />
exemplorum. O. O. und Dr. (Straßburg, Drucker<br />
des Jordanus von Quedlinburg, d. i. Georg<br />
Husner), 1484. Fol. Mit rot und braun eingemalter<br />
Titelbordüre, großer mehrfarb. eingemalter<br />
Inkunabeln 39<br />
Nr. 139<br />
Initiale „S“ mit in den Rand auslaufendem Blütenund<br />
Rankenwerk am Textbeginn, Einfassung des<br />
Kolophons am Ende in Rot und zahlr. rot oder<br />
blau eingemalten Initialen, tls. mit in den Rand<br />
auslaufendem Federwerk, durchgehend rubriziert.<br />
Got. Typ., 2 Sp., 46 Zl. 255 nn. Bl. (letztes Bl.<br />
weiß). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Metallschließen (fleckig, beschabt<br />
und bestoßen, Hinterdeckel mit Bezugsfehlstelle,<br />
mit zahlr. Wurmlöchern, alle Deckelbeschläge fehlen).<br />
(142) 6.000,-<br />
Hain 10854 Pellechet 7628. IGI 6245. Proctor 591. BMC I,<br />
132. GKW M 21433. Goff M 32<strong>9.</strong> Walsh 221. CIBN M-184.<br />
BSB M-238. ISTC im00329000. Wierzbowski III, 2013.<br />
Estreicher XXII, 201. – Eine Sammlung homiletischer<br />
Musterstücke von Martin von Troppau (gest. nach dem<br />
22. Juni 1278 in Bologna). – Titel mehrf. gestempelt. Ca.<br />
6 Blätter unten angerändert, 2 weitere Bl. mit unteren Eckausrissen.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit hs. Marginalien,<br />
vor allem am Anfang und Ende mit zahlr. Wurmspuren,<br />
im letzten Drittel eine größere Wurmspur im Text. –<br />
Vorderer Innendeckel mit mehrfarb. Exlibris (Wappen -<br />
miniatur) von Wolfgang Crener, einem Geistlichen in Hall<br />
in Tirol um 1510, außerdem mit gestoch. Exlibris und hs.<br />
Besitzvermerk „Waldaufficae fundationis Ao 1596“. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Collection of homily samples by Martin von Troppau (died<br />
at Bologna after June 22, 1278). – Title with multiple stamps.<br />
About 6 leaves restored at bottom, 2 leaves with tear-outs<br />
at lower corners. Somewhat browned and soiled, partly with<br />
ms. marginalia, mainly at the beginning and the end with<br />
numerous worm traces, major worming to the text in the last<br />
third. – Upper inner cover with multi-coloured exlibris
40<br />
Nr. 140<br />
(arms miniature) of Wolfgang Crener, clergyman at Hall in<br />
Tyrol around 1510, also with engraved exlibris and ms.<br />
ownership entry „Waldaufficae fundationis Ao 1596“. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
with 2 metal clasps (soiled, scratched and scuffed, rear cover<br />
with defect in cover material, numerous wormholes, all<br />
metal fittings missing). – See illustration.<br />
141 MAYNO, JASON DE, Lectura super titulo institutionum<br />
„De actionibus“. (Pavia, Christophorus<br />
de Canibus, 28. September 1490). Fol. Got. Typ.,<br />
2 Sp., 70 Zl. 40 (statt 130) nn. Bl. (das erste Bl.<br />
weiß; ohne die letzten 90 Bl., davon das letzte<br />
weiß). Altes Hldr. (Rücken erneuert, beschabt und<br />
bestoßen). (4) 600,-<br />
Hain 10964. IGI 6020. GKW M 22286. BSB M-55. ISTC<br />
im00416400 (nur 6 Exemplare in München, Nürnberg,<br />
Stuttgart, Mantua, Segovia und Basel; kein Ex. in Amerika).<br />
– Erstmals 1483 in Pavia erschienen und oft aufgelegt. –<br />
Jason de Mayno (1435-1519), einer der angesehensten Juristen<br />
seiner Zeit, war Senator von Mailand und herzoglicher<br />
Gesandter in Deutschland. – Letztes Bl. unten mit Randschäden,<br />
stärker fleckig und im Text mit kleinen Papierschäden<br />
(geringer Buchstabenverlust). Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, tls. mit Marginalien von alter Hand.<br />
142 MEFFRET, Sermones de tempore et de sanctis,<br />
sive hortulus reginae. Tle. I (pars Hyemalis) und<br />
III (Sermones de sanctis) [von 3] in 1 Bd. Basel,<br />
Nicolaus Kessler, 24. Mai 1488. Fol. Mit Druckermarke<br />
am Textende und einigen rot eingemalten<br />
Initialen. Got. Typ., 2 Sp., 57 Zl. 216 (letztes Bl.<br />
weiß), 186 nn. Bl. (letztes Bl. weiß). Blindgepr.<br />
Inkunabeln<br />
Schweinsldr. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen,<br />
monogr. und dat.: „AMAIT 1592“ (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (4) 3.000,-<br />
Hain 11000 und 11006. Polain (+ Suppl.) 26<strong>58</strong>. IGI 6335.<br />
BMC III, 766 (ohne Tl. I). GKW 22652. Goff M 446 und<br />
43<strong>9.</strong> BSB S-307. ISTC im00444500. Van der Haegen 18, 13.<br />
– Vgl. Jöcher III, 353. – Frühe Ausgabe der Predigtsammlung,<br />
verfaßt von einem Priester in Meißen, der noch 1476<br />
lebte. Weil er Maria nicht von der Erbsünde befreit hielt,<br />
wollte ihn Johann de Lapide der Ketzerei beschuldigen. –<br />
Titel mit teilw. gelöschten Besitzvermerken (mit kleinen<br />
Papierdurchbrüchen durch Tintenfraß) und unten hinterlegt.<br />
Folgendes Bl. mit hinterlegtem Ausschnitt (Verlust<br />
einer Zierinitiale und von Text, dieser hs. ergänzt), im unteren<br />
Rand mit mehrfarb. eingemaltem Rankenwerk, durch<br />
Stempelrasur die rechte Rankenseite verloren. Lage a in sich<br />
verbunden (Bl. 3-6 folgen nach Bl. 8, hier auch 4 weiße Bl.<br />
zwischengebunden). Das zweite Blatt im Tl. III mit hinterlegtem<br />
Ausschnitt (etw. Textverlust). Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und schwach wasserrandig, durchgehend<br />
hs. foliiert.<br />
Early edition of the collection of sermons, written by a priest<br />
in Meissen who still lived in 1476. – Title with partly erased<br />
ownership entries (with small paper perforations due to ink<br />
oxidation) backed at bottom. The following leaf with backed<br />
cut-out (loss of an ornamental initial and text, the latter<br />
replaced by hand), at lower margin with multi-coloured<br />
painted scroll-work, the one on the right lost due to stamp<br />
erasure. Quire a misbound (leaves 3-6 following after leaf 8,<br />
here 4 blank leaves bound in-between). The second leaf in<br />
part III with backed cut-out (affecting somewhat text).<br />
Slightly browned, partly a little soiled and with light water -<br />
stains, foliated throughout by hand. – Blind-pressed pigskin<br />
over wooden boards with 2 metal clasps, with monogram and<br />
dated: „AMAIT 1592“ (a little soiled, rubbed and scuffed).<br />
143 – Sermones de tempore et de sanctis, sive hortulus<br />
reginae. Tl. II (von 3): Pars Estivalis. O. O., Dr.<br />
und J. (Basel, Nicolaus Kessler, nicht nach 1485).<br />
Fol. Mit mehrfarb. eingemalter Initiale „E“ auf<br />
gepunztem Goldgrund mit in den Rand auslaufendem<br />
Blattwerk und einigen rot eingemalten<br />
Initialen, teilw. rubriziert (bis zur Lage Zz). Got.<br />
Typ., 2 Sp., 55 Zl. 316 nn. Bl. (letztes Bl. weiß).<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Schließen<br />
erneuert, beschabt und bestoßen, mit Wurmspuren,<br />
Bezug teilw. etw. abgeplatzt). (4) 3.000,-<br />
Hain 1099<strong>9.</strong> Pellechet 7743. Polain 2655. IGI 6332. Proctor<br />
7656. BMC III, 764. GKW M 22648. Goff M 441. CIBN<br />
M-274. BSB S-304. ISTC im00441000. Van der Haegen 18,<br />
2. – Buchblock gebrochen. Zwei Blätter (Pp2+7) doppelt<br />
eingebunden. Bl. JJ4-7 in sich verbunden. Letztes weißes<br />
Bl. oben mit großem Ausriß. Unterschiedlich gebräunt und<br />
fleckig, tls. mit hs. Marginalien, stärker wasserrandig und<br />
vor allem am Anfang und Ende mit zahlr. Wurmspuren. –<br />
Auf Blatt 2 ein hs. Besitzvermerk des Klosters Steingaden,<br />
dat. 164<strong>9.</strong> – Siehe Abbildung Tafel <strong>9.</strong><br />
Book-block broken. Two leaves (Pp2+7) bound-in twice.<br />
Leaves JJ4-7 misbound. Last blank leaf with large tear-out<br />
at top. Variable browning and soiling, partly with ms. marginalia,<br />
stronger waterstains and with numerous worm traces<br />
mainly at the beginning and the end. – Ms. ownership entry<br />
on leaf 2 of the monastery of Steingaden, dated 164<strong>9.</strong> – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards (clasps re -<br />
newed, scratched and scuffed, with worming, cover material<br />
here and there a little bursted). – See illustration on plate <strong>9.</strong>
144 MISSALE SPECIALE. O. O. und Dr. (Straßburg,<br />
Johann Grüninger), 13. November 1493.<br />
Fol. Mit 2 großen goldgehöhten und gepunzten,<br />
mehrfarb. eingemalten Zierinitialen mit mehrfarb.<br />
eingemaltem Blatt- und Blütenwerk im unteren<br />
bzw. oberen Rand, altkolor. kleinem Textholzschnitt<br />
und einigen, meist blau eingemalten Initialen,<br />
durchgehend gedruckt in Rot und Schwarz.<br />
Got. Typ., 2 Sp., 31 Zl. 10 nn., XCIIII num., 7<br />
(statt 8) nn. (zwischengeb. nach Bl. Nr. LXVII),<br />
CXXVI (recte 106) num. Bl. (= 217 statt 218 Bl.).<br />
Blindgepr. Kalbldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 6<br />
(von 8) buckligen Eckbeschlägen und 2 buckligen<br />
Mittelstücken auf den Deckeln sowie zahlr. mont.<br />
Blattweisern (etw. beschabt und bestoßen, Schließen<br />
fehlen). (142) 20.000,-<br />
Hain 11250 = Hain-C. 11251 = Hain 11403. Weale-B. 1468.<br />
Pellechet 8048. GKW (Nachtr.) 234 und M 24878. CIBN<br />
M-486. BSB M-489 (ohne den Kanonholzschnitt). ISTC<br />
im00732800: 2 Ex. in London BL (nicht im BMC) und UL<br />
(unvollständig); in Amerika nur ein Fragment und 2(?) Einzelblätter.<br />
– Es fehlt das erste Blatt zum Kanonteil mit dem<br />
Holzschnitt von Albrecht Dürer. Im 2. Teil Blatt Nr. 74<br />
unten mit hinterlegtem Einriß. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig und leicht wasserrandig, am Anfang und Ende im<br />
Rand mit Wurmspuren, wenige Blattweiser ausgebrochen.<br />
Unten und außen breitrandig. Schöner zeitgenössischer<br />
Einband. – Vorderer fliegender Vorsatz, Bl. 44v und 45r<br />
(in Tl. I), 22v und 23r (in Tl. II), letztes Bl.v und hinterer<br />
fliegender Vorsatz mit meist umfangreichen und sauberen<br />
Eintragungen von zeitgenössischer Hand mit roter und<br />
brauner Tinte. – Vorderer Innendeckel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand: „Justius Caspar wiselpurg dehirsaw est<br />
liber iste missaru(m)“. – Siehe Abbildung Tafel <strong>9.</strong><br />
Lacks first leaf to canon part with the woodcut by Albrecht<br />
Dürer. In the second part leaf no. 74 with backed tear at<br />
bottom. Slightly browned, partly a little soiled and with light<br />
waterstains, at the beginning and the end with worming in<br />
margin, some bookmarks broken. Wide-margined outside<br />
and at bottom. A beautiful contemporary binding. – Upper<br />
fly-leaf, leaves 44v and 45r (in part I), 22v and 23r (in part<br />
II), last leaf v and lower fly-leaf with mostly extensive and<br />
neat annotations by contemporary hand in red and brown<br />
ink. – Upper inner cover with ownership entry by contemporary<br />
hand: „Justius Caspar wiselpurg dehirsaw est liber<br />
iste missaru(m)“. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards with 6 (of 8) bossed metal corner fittings and<br />
2 bossed centre pieces on sides as well as numerous mounted<br />
bookmarks (some scratching and scuffing, clasps missing). –<br />
See illustration on plate <strong>9.</strong><br />
145 NATALIBUS, PETRUS DE, Catalogus sanctorum<br />
et gestorum eorum. Mit Vorrede hrsg. von<br />
Antonius Verlus. Vicenza, Henricus de Sancto<br />
Ursio, 12. Dezember 1493. Fol. Mit Druckermarke<br />
am Ende von Bl. R8 und zahlr. schwarzgrundigen<br />
Holzschnitt-Initialen. Rom. Typ., 2 Sp.,<br />
57 Zl. 331 (statt 332) nn. Bl. (es fehlt das letzte<br />
weiße Bl.). Mod. Pgt. unter Verwendung eines<br />
alten Pergamentmanuskriptes. (4) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Hain-C. 11676. Pellechet 820<strong>9.</strong> Polain<br />
2796. IGI 676<strong>9.</strong> Proctor 7173. BMC VII, 1047. GKW M<br />
2<strong>58</strong><strong>58</strong>. Goff N 6. Walsh 3510. CIBN N-4. BSB N-4 (Kollation<br />
ungenau). ISTC in00006000. – Über den Verfasser<br />
Inkunabeln 41<br />
(gest. zwischen 1400 und 1406), der als Bischof von Equilio<br />
wirkte, ist nichts weiter bekannt. Seine Legende der Heiligen<br />
in 12 Büchern liegt hier erstmals gedruckt vor. – Titel<br />
und folgendes Bl. gestempelt, tls. stärker fleckig und mit<br />
Randschäden (Titel breit hinterlegt; beide Bl. mit Textverlust).<br />
Am Ende die 3 letzten Bl. mit unterem Eckausriß<br />
(ebenfalls Textverlust). Einzelne Initialen ankoloriert.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. wasserrandig, vor allem am<br />
Anfang und Ende stärker fleckig, mit wenigen kleinen<br />
Randschäden.<br />
146 NIDER, JOHANNES, Praeceptorium divinae<br />
legis, sive expositio decalogi. Augsburg, Johann<br />
Wiener, 147<strong>9.</strong> Fol. Vor allem im Register mit rot<br />
eingemalten Initialen und rubriziert, im Text mit<br />
wenigen rot eingemalten Initialen und einigen<br />
Holzschnitt-Initialen. Got. Typ., 2 Sp., 37 Zl. 360<br />
(statt 362) nn. Bl. (das erste Bl. weiß). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 defekten<br />
Schließen (fleckig, beschabt und bestoßen, mit<br />
zahlr. Wurmlöchern). (142) 3.000,-<br />
Hain 11792. IGI 6896. Proctor 1732. BMC II, 357. GKW M<br />
2690<strong>9.</strong> Goff N 202. BSB N-165. – Seltener Druck dieser<br />
berühmten, außerordentlich umfangreichen moraltheologischen<br />
Erklärung der Zehn Gebote. – Von Johann Wiener,<br />
der in Augsburg zwischen 1475 und 1479 tätig war, sind nur<br />
ca. 20 Drucke bekannt. Als Schmuck verwendete er ca.<br />
17 mm hohe Kontur-Buchstaben, seine Schrifttypen sind<br />
von Günther Zainer beeinflußt (vgl. Geldner I, 142 f.). – Es<br />
fehlen 2 Bl. im Text; da der Druck weder Paginierung noch<br />
Lagenbezeichnungen besitzt und das vorliegende Exemplar<br />
sehr eng gebunden ist, lassen sich für uns die 2 fehlenden<br />
Blätter nicht feststellen. Etw. unterschiedlich gebräunt und<br />
fleckig, durchgehend mit z. Tl. größeren Wurmspuren. –<br />
Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris und Besitzvermerk:<br />
„Waldaufficae fundationis Ao 1596“.<br />
Rare issue of this famous, very extensive moral-theological<br />
explanation of the Ten Commandments. – Lacks 2 leaves in<br />
the text, as the issue has no pagination or quire specifications<br />
and the leaves in the present book are bound very tight, we<br />
are unable to specify the 2 missing leaves. Some variable<br />
browning and soiling, partly with larger worm traces<br />
throughout. – Upper inner cover with engraved exlibris and<br />
ownership entry: „Waldaufficae fundationis Ao 1596“. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
with 2 defective clasps (soiling, scratching and scuffing, with<br />
numerous wormholes).<br />
147 PETRUS COMESTOR, Historia scholastica. O.<br />
O., Dr. und Jahr (Straßburg, Drucker des Jordanus,<br />
d. i. Georg Husner, nach dem 24. Februar<br />
1485). Fol. Got. Typ., 2 Sp., 47 Zl. 165 (statt 232)<br />
nn. Bl. Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Vorderdeckel lose). (142) 600,-<br />
Hain 5533. Pellechet 3881. Polain 3092. IGI 7626. Proctor<br />
593. BMC I, 132 (ohne Titel). GKW M 32176. Walsh 224.<br />
CIBN P-225. BSB P-305. ISTC ip00463000. – „Eine populärtheologisch<br />
gehaltene, mit vielseitigem Wissen erarbeitete<br />
Darstellung der gesamten bibl. Offenbarung, im ganzen<br />
Mittelalter das Hauptwerk der bibl. Geschichte, weit<br />
verbreitet, mehrfach übersetzt, um 1250 schon teilweise<br />
deutsch“ (LThK VIII, 156). – Es fehlen am Ende die Bl. 166-<br />
232, wovon Bl. 166 und 232 weiß sind. Titel stärker fleckig,<br />
mit Stempel, längerer Anmerkung von alter Hand und<br />
Federprobe (hs. Exlibris?). Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig,
42<br />
Nr. 150<br />
wasserrandig, mit hs. Marginalien und Textanstreichungen<br />
sowie wenigen Wurmspuren. – Vorderer Innendeckel mit<br />
gestoch. Exlibris und Besitzvermerk „Waldaufficae fundationis<br />
Ao 1596“.<br />
148 PLINIUS SECUNDUS, GAIUS, Historia naturalis.<br />
Hrsg. Philippus Beroaldus. Parma, Andreas<br />
Portilia, 8. Juli 1481. Fol. Rom. Typ., <strong>58</strong> Zl. 264<br />
(statt 268) nn. Bl. Mod. Hldr. (4) 800,-<br />
Hain-C. 13094. Klebs 786.8. Pellechet 9361. Proctor 6851.<br />
BMC VII, 937. GKW M 34304. Goff P 793. Walsh 3348.<br />
CIBN P-464. BSB P-604. ISTC ip00793000. – Es fehlen die<br />
Bl. a1 (weiß), ee1, ee5 und ee6 (weiß). – Das erste Blatt stärker<br />
läd. (etw. Textverlust). Leicht gebräunt, etw. fleckig, mit<br />
starken Feuchtigkeitsspuren und Sporflecken, restauriert<br />
und mit einigen Wurmlöchern.<br />
149 POMPONIUS LAETUS, (J.), Romanae historiae<br />
compendium ab interitu Gordiani iunioris usque<br />
ad Iustinum III. O. O., Dr. und J. (Venedig, Bernardinus<br />
Venetus de Vitalibus, nach 1500). 4°.<br />
Rom. Typ., 28 Zl. 60 nn. Bl. Alte Pp. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, mit Wurmspuren). (142)<br />
800,-<br />
Hain 9829?. IGI IV, S. 30<strong>9.</strong> GKW M 1668<strong>9.</strong> Goff L 26 (nur<br />
1 Ex. in Washington-DC LC). ISTC il00026000 (nur noch<br />
2 weitere Ex. in Brescia und im Vatikan). – Ab 1499 bei Bernardinus<br />
de Vitalibus mehrf. gedruckt. – Nachgebunden:<br />
4 Bl. aus C. Nepos, Vita M. Catonis. Straßburg, Prüss und<br />
Schürer, 1505. – VD 16 N 522 oder 523. – Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig, mit kleinen Wurmspuren.<br />
Inkunabeln<br />
150 RAINERIUS DE PISIS, Pantheologia, sive<br />
Summa universae theologiae. Hrsg. Jacobus<br />
Florentinus. 2 in 3 Bdn. O. O., Dr. und J. (Basel,<br />
Berthold Ruppel, nicht nach 1476). Fol. Mit vielen<br />
eingemalten Initialen in Rot und Blau oder auch<br />
nur in Rot, durchgehend rubriziert. Got. Typ.,<br />
2 Sp., 60 Zl. 270 (Bl. 1 und 31 weiß); 162, 139 (statt<br />
140; ohne das erste weiße Bl.); 280 nn. Bl. (das<br />
letzte Bl. weiß). Blindgepr. Schweinsldr. um 1600,<br />
Deckel mit Antiphonarpgt.-Bezug aus dem<br />
15. Jhdt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (4)<br />
5.000,-<br />
Hain 13014. Pellechet 10003-10004. IGI 8270. Proctor 7457.<br />
BMC III, 716. GKW M 36924. Goff R <strong>9.</strong> Walsh 1105.<br />
CIBN R-7. BSB R-4. Van der Haegen 1, 7. ISTC<br />
ir00009000. – Datierung nach einem Kaufvermerk in einem<br />
Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek. – Rainerius<br />
de Pisis wurde in Rivalto geboren und starb 1348 in Pisa.<br />
„Er verfaßte eine 'Summa universae theologiae', auch<br />
'Pantheologia' genannt, in der auch seltene ungedruckte<br />
Autoren und die Theologen der Franziskanerschule<br />
berücksichtigt sind“ (LThK VIII, 622). – Aus der Offizin<br />
des Basler Erstdruckers. „Berthold Ruppel war einer der<br />
ältesten Gesellen Gutenbergs und stand auf der Seite des<br />
Erfinders, als es zum großen Streit zwischen ihm und Fust<br />
kam“ (Geldner I, 111). – Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls.<br />
stark wasserrandig, mit hs. Marginalien, wenigen Wurmspuren<br />
und vereinzelten Randschäden. – Vorsätze mit Ex -<br />
libris u. a. aus der Bibliothek des Lateran-Kollegiums von<br />
St. Nikolaus in Passau (Augustiner-Chorherrenstift; vgl.<br />
Zimmermann 117). – Siehe Abbildung.<br />
Slightly browned, hardly soiled, partly with strong water -<br />
stains, with ms. marginalia, minor worming and isolated<br />
marginal damages. – Endpapers with exlibris, a. o. from the<br />
library of the Lateran College of St Nikolaus at Passau<br />
(Augustinian monastery; compare Zimmermann 117). –<br />
Blind-pressed pigskin around 1600, boards covered with<br />
antiphonary vellum from the 15th century (some soiling,<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
151 SABELLICUS, MARCUS ANTONIUS, Decades<br />
rerum Venetarum. Venedig, Andreas Torresanus<br />
de Asula, 21. Mai 1487. Fol. Rom. Typ., 48 Zl.<br />
240 nn. Bl. Mod. weinroter Samt mit dreiseit.<br />
Goldschnitt (gering berieben und bestoßen). (4)<br />
4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Hain-C. 14053. Pellechet 10293. Polain<br />
3414. IGI 8487. Proctor 4713. BMC V, 308 und XII, 22.<br />
GKW M 39264. Goff S 5. Walsh 1887 ff. CIBN S-1. BSB<br />
S-4. ISTC is00005000. Harrisse 53. Cicogna 567 (Titel<br />
abweichend). Dibdin, Bibl. Spenceriana III, 500: „If the<br />
lover of fine and legible printing wishes for a specimen of<br />
one of the choicest productions of the 15th century, let him<br />
lose no opportunity of obtaining the present impression ...<br />
A nobler book can not grace the shelves of any collection.“<br />
– Erstes Blatt stärker fleckig, erste Lage im Bug neu angefalzt.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt kleine<br />
Wurmlöcher. Breitrandig. – Siehe Abbildung.<br />
Stronger soiling to first leaf, first quire newly mounted at<br />
joint. Slightly browned, hardly soiled, occasionally with<br />
small wormholes. Wide-margined. – Modern wine-red velvet<br />
with three-sided gilt edge (minor rubbing and scuffing).<br />
– See illustration.
Nr. 151<br />
152 (TUDESCHIS, NICOLAUS DE, Lectura super<br />
quinque libros Decretalium. Bd. I [von 5]). Basel,<br />
(Michael Wenssler, Berthold Ruppel und Bernhard<br />
Richel), 1477. Fol. Got. Typ., 2 Sp., 60 Zl. 313<br />
(statt 316) nn. Bl. (ohne erstes weißes und letztes<br />
weißes Bl. sowie den Textanfang). Blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit breitem spät. blindgepr.<br />
Schweinsldr.-Rücken und 2 mod. Metallschließen<br />
(beschabt und bestoßen, mit Wurm -<br />
löchern, Gelenke brüchig). (4) 2.000,-<br />
Hain-C. 1230<strong>9.</strong> Pellechet 8338. Polain 3843. IGI 9751.<br />
Proctor 7482. BMC III, 723. GKW M 47806. Goff P45.<br />
Walsh 111<strong>9.</strong> CIBN T-34<strong>9.</strong> BSB T-511. Van der Haegen 4, 2<br />
(nur 2 gemeinsame Drucke bekannt). ISTC ip00045000. –<br />
Das Werk umfaßt insgesamt 5 Bände, wobei der 2. Band<br />
3 Teile enthält. – Verfaßt von Nicolaus de Tudeschis, ge -<br />
nannt auch Panormitanus oder Abbas Siculus (1386-1445).<br />
Er war in Folge Rechtsgelehrter zu Parma, Siena und<br />
Bologna, Abt von Maniacum bei Messina, Auditor der Rota<br />
Romana und Erzbischof von Palermo und zählt zu den<br />
bedeutendsten Kanonisten des Mittelalters; seine Schriften<br />
wurden von den späteren Kommentatoren eher ausgebeutet<br />
als erweitert. „Seine spätere Stellung zum Papsttum vermochte<br />
den Ruhm seiner frühen juristischen Werke, welche<br />
die Grenzmarke für die Entwicklung der scholastischen<br />
Methode bilden, nicht zu schmälern“ (Wetzer-W. IX, 340).<br />
– Das fehlende erste Textblatt mit einem Titelholzschnitt.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit hs. Marginalien und<br />
Wurmspuren sowie wenigen Randschäden.<br />
The missing first text leaf with woodcut. Slightly browned,<br />
partly a little soiled, with ms. marginalia and worming as<br />
well as some marginal damages. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards with a later, wide blindpressed<br />
pigskin spine and 2 modern metal clasps (scratched<br />
and scuffed, with wormholes, joints cracked).<br />
Inkunabeln 43<br />
Nr. 154<br />
153 – Lectura super quinque libros Decretalium. Bde.<br />
I, II/1-2 (von 3) und III (von 5) in 4 Bdn. Basel,<br />
Johann Amerbach, 1487-88. Fol. Mit einigen rot<br />
eingemalten Initialen. Got. Typ., 2 Sp., 60 Zl. 354,<br />
264, 176 (erstes Bl. weiß), 268 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit buckligen Eckbeschlägen,<br />
buckligen Mittelstücken und Schließen<br />
(beschabt, bestoßen, mit Wurmlöchern, teilw. fehlen<br />
Beschläge und Schließen). (142) 6.000,-<br />
Hain-C. 12315. Polain 3848. IGI 9782. Proctor 7573. BMC<br />
III, 74<strong>9.</strong> GKW M 47787. Goff P 51. Walsh 1163. BSB T-517.<br />
Van der Haegen 16, 30. ISTC ip00051000. – Jeweils die<br />
zweiten Blätter mit teilw. gelöschten Stempeln. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, mit z. Tl. größeren Wurmspuren,<br />
teilw. wasserrandig, vereinzelt mit leichten Spor flecken<br />
und hs. Marginalien. – Vordere Innendeckel mit gestoch.<br />
Exlibris und Besitzvermerk: „Waldaufficae fundationis Ao<br />
1596“. – Siehe Abbildung Seite 2<strong>9.</strong><br />
Always the second leaves with partly erased stamps. Slightly<br />
browned, hardly soiled, with larger worm traces here and<br />
there, partly with waterstains, occasionally light moulding<br />
and ms. marginalia. – Upper inner covers with engraved<br />
exlibris and ownership entry: „Waldaufficae fundationis Ao<br />
1596“. – Contemporary blind-pressed calf over wooden<br />
boards with bossed metal corner fittings, bossed centre pieces<br />
and clasps (scratched, scuffed, with wormholes, lacks partly<br />
fittings and clasps). – See illustration on page 2<strong>9.</strong><br />
154 UBALDIS, ANGELUS DE, Super secundo<br />
usque ad nonum librum codicis. O. O., Dr. und J.<br />
(Lyon, Martin Huss, um 1478-79). Fol. Mit 5 großen<br />
rot und blau eingemalten Initialen mit tls. in<br />
den Rand auslaufendem Federwerk und zahlr. rot
44<br />
Nr. 155<br />
eingemalten Initialen, durchgehend rubriziert.<br />
Got. Typ., 2 Sp., <strong>58</strong> Zl. 336 (statt 339?) nn. Bl.<br />
(davon 5 Bl. weiß). Restaurierter Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. mit breitem blindgepr. Schweinsldr.-<br />
Rücken, Vorderdeckel mit hs. Titel (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen, mit Wurmlöchern, beide<br />
Deckel mit ausgebesserten vertikalen Durchbrüchen,<br />
Schließen entfernt). (4) 10.000,-<br />
Seltene, wohl einzige Inkunabelausgabe. – Hain 1<strong>58</strong>70. Pellechet<br />
11292. Proctor 8534 A. BMC VIII, 248 (nennt nur 4<br />
weiße Blätter). GKW M 4837<strong>9.</strong> Goff U 2. ISTC iu00002000<br />
(nur 15 Exemplare). – Vgl. Jöcher IV, 1478. – Angelus de<br />
Ubaldis (um 1348/49-1423/24) war wie seine Brüder ein<br />
bekannter Jurist und in Perugia, Bologna, Florenz und<br />
Padua tätig. – Bekannte Exemplare in Großbritannien<br />
(London BL), Spanien (Segovia), USA (San Marino Huntington<br />
Library), Schweiz (2: Basel UB und Zürich ZB) und<br />
Deutschland (10; nicht in der BSB). – Zur Kollation: in<br />
unserem Exemplar sind die Blätter 1, 43, 121 (BMC unbekannt),<br />
284 und 336 weiß, es dürften somit 3 oder 4 Textbl.<br />
fehlen, davon wahrscheinlich 2 nach Bl. 8<strong>9.</strong> Da das Buch<br />
ohne Paginierung und Lagebezeichnung gedruckt und eng<br />
gebunden ist, läßt sich die Kollation nicht genauer bestimmen.<br />
– Blatt 276 mit Papierdurchbruch. Vorderer Innen -<br />
deckel mit aufgeklebtem Katalogausschnitt und Exlibris,<br />
das erste weiße Bl. mit kleinem Besitzvermerk und Bibl.-<br />
Nummer. Gering gebräunt und fleckig, teilw. mit hs. Marginalien,<br />
vor allem am Anfang und Ende mit einigen Wurmspuren.<br />
– Erstes Textbl. mit großem hs. Besitzvermerk des<br />
Klosters St. Petri in Straßburg. – Siehe Abbildung.<br />
Rare, probably sole incunable edition. – Re collation: in our<br />
copy the leaves 1, 43, 121 (BMC unknown), 284 and 225 are<br />
blank, 3 or 4 text leaves are therefore possibly missing, pro<br />
Inkunabeln<br />
bably 2 after leaf 8<strong>9.</strong> As the book has been printed and<br />
bound tightly without pagination and quire specification,<br />
the collation cannot be determined more exactly. – Leaf 276<br />
with paper perforation. Upper inner cover with glued-on<br />
catalogue cutting and exlibris, first blank leaf with small<br />
ownership entry and library number. Minor browning and<br />
soiling, partly with ms. marginalia, some worming mainly<br />
at the beginning and the end. – First text leaf with large ms.<br />
ownership entry of the monastery St Petri at Strasbourg. –<br />
Contemporary restored wooden boards with wide blindpressed<br />
pigskin spine, front cover with ms. title (some soiling,<br />
rubbing and scuffing, wormholes, both covers with repaired<br />
vertical perforations, clasps removed). – See illustration.<br />
155 VINCENTIUS BELLOVACENSIS, Speculum<br />
historiale. Tl. II (von 3). O. O., Dr. und J. (Augsburg,<br />
Klosterdruckerei St. Ulrich und Afra, 1474).<br />
Fol. Mit zahlr. rot eingemalten Initialen, etw.<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 52 Zl. 331 nn. Bl.<br />
Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Hinterdeckel unten mit Eckausbruch). (142)<br />
6.000,-<br />
Copinger 6247. Pellechet 115<strong>58</strong>. Polain 3942. IGI 10314.<br />
Proctor 163<strong>9.</strong> BMC II, 33<strong>9.</strong> GKW M 50570. Goff V 284.<br />
Walsh 553. CIBN V-188. BSB V-203. ISTC iv00284000. –<br />
Der Verfasser, Vinzenz von Beauvais, geb. zwischen 1184<br />
und 1194, gest. 1264, war ein französischer Gelehrter, Pädagoge<br />
und Dominikaner. Es handelt sich bei vorliegendem<br />
Werk um den 4. Teil der ersten und umfassendsten Enzyklopädie<br />
des Mittelalters, der die Universalgeschichte enthält.<br />
Der zweite Teil dieser Weltgeschichte enthält die<br />
Bücher 11-21, die mit der Zeit Valerians (256) beginnen und<br />
mit dem Tod Sigberts I. enden. – Gedruckt im Augsburger<br />
Reichskloster St. Ulrich und Afra, von dem nur wenig mehr<br />
als 10 Drucke nachgewiesen sind. „Abt Melchior von Stamhaim<br />
erwarb von Johann Schüßler fünf Pressen und ließ<br />
durch den Augsburger Meister Sixtus Saurloch eine komplette<br />
Druckerei einrichten. Mit der Type 1 Anton Sorgs<br />
wurde das 'Speculum historiale' gedruckt“ (Geldner I, 138).<br />
– Bemerkenswert ist auf Bl. (p5r) oben eine kleine Federzeichnung,<br />
die das Brustbild des Heiligen Hieronymus<br />
zeigt, rechts daneben ein Kruzifix. – Das normalerweise am<br />
Anfang enthaltene Register ist hier am Ende eingebunden.<br />
Wie üblich ist das weiße 2. Bl. des Registers entfernt, da<br />
Papier seinerzeit wertvoll war. Blatt (f1) mit kleinem Papierschaden<br />
im weißen Rand. Blätter (i9-10) außen schmalrandig.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, wasserrandig und mit<br />
Sporflecken, vor allem am Anfang und Ende in den Ecken<br />
etw. angemodert, teilw. mit größeren Wurmspuren, vereinzelt<br />
hs. Marginalien und Textanstreichungen. Insgesamt<br />
außen und unten breitrandig. – Vorderer Innendeckel mit<br />
gestoch. Exlibris und Besitzvermerk. – Siehe Abbildung.<br />
Fourth part of the first and most comprehensive encyclopedia<br />
of the Middle Ages that contains the universal history. –<br />
The register which is normally included at the beginning is<br />
bound-in here at the end. As usual the blank, second leaf of<br />
the register, is removed, as paper was valuable at that time.<br />
Leaf (f1) with minor paper damage at blank margin. Leaves<br />
(i9-10) with narrow margin outside. Slightly browned,<br />
partly a little soiled, with waterstains and moulding, mostly<br />
mouldy at corners at the beginning and the end, partly with<br />
larger worm traces, isolated ms. marginalia and text underlinings.<br />
Altogether wide-margined outside and at bottom. –<br />
Upper inner cover with engraved exlibris and ownership<br />
entry. – Contemporary, damaged blind-pressed calf over<br />
wooden boards (rear cover with break at lower corner). –<br />
See illustration.
Nr. 217<br />
156 AGRICOLA, D., Passio domini nostri Jesu<br />
Christi s(ecundu)m serie(m) q(ua)ttuor eva(n)gelistaru(m).<br />
(Basel, A. Petri de Langendorff, 1513).<br />
4°. Mit großem Titelholzschnitt und 20 kleinen<br />
Textholzschnitten von Urs Graf. 39 num., 1 nn.<br />
Bl. Mod. Pgt. (133) 1.200,-<br />
IA 101.505. VD 16 E 4385. – Vgl. zum seitengleichen Nachdruck<br />
ebda. 1514: Hieronymus 67 a. Rowlands 124-143. –<br />
Der separate Anhang zur von Agricola hrsg. Postilla des<br />
Guillermus Parisiensis, in dieser Form erstmals 1509 bei<br />
Petri erschienen. Die kleinen Textholzschnitte mit Darstellungen<br />
aus dem Leben Christi. Der große Titelholzschnitt<br />
zeigt Christus, lehrend in offener Landschaft inmitten von<br />
Volk und Jüngern. – Titel mit Randausriß durch Verlust<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
eines Blattweisers und mit Federproben. Letztes Bl. aufgezogen,<br />
mit größerem Tintenfleck und Federproben. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, mit Wurmspuren, durchgehend<br />
mit kleineren Randschäden durch Nagelspur und knapp<br />
beschnitten (die in den Rand gedruckten Marginalien öfter<br />
angeschnitten, tls. mit geringem Buchstabenverlust).<br />
157 AGRIPPA, H. C., De incertitudine & vanitate<br />
scientiarum declamatio invectiva, denuo ab autore<br />
recognita, & marginalibus annotationibus aucta.<br />
O. O. und Dr. (Köln) 153<strong>9.</strong> Mit Holzschnittportr.<br />
auf dem Titel und 2 schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen.<br />
208 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf<br />
45
46<br />
Nr. 161<br />
Holzdeckeln, Vorderdeckel monogr. „I. A. R.“<br />
(etw. berieben und bestoßen, Ecken alt erneuert,<br />
Schließbänder entfernt). (50) 1.000,-<br />
STC 11. IA 101.867. VD 16 A 1160. Coumont A 15.25. –<br />
Nach dem VD 16 die <strong>9.</strong> in Deutschland gedruckte Ausgabe<br />
des zuerst 1530 in Antwerpen erschienenen Hauptwerkes<br />
„Von der Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften“.<br />
Ein großer Teil ist den okkulten Wissenschaften gewidmet,<br />
erregte großes Aufsehen und geriet auf den Index (Reusch<br />
264). – Das Porträt Agrippas (Brustbild nach links) stammt<br />
von Anton Woensam von Worms (Merlo 1089) und ist eine<br />
Kopie seines früheren Porträts (Merlo 994, 120 a). – Vorderer<br />
Innendeckel mit Eintragungen von alter Hand. Titel<br />
unten mit Tektur. Lage i irrtümlich vor Lage h eingebunden.<br />
Bl. r6 außen eingerissen. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, wasserrandig, mit hs. Marginalien und Textanstreichungen,<br />
zu Beginn mit Wurmspuren, nahezu durchgehend<br />
hs. paginiert.<br />
According to VD 16 this is the 9th edition printed in Germany<br />
of the main work which first appeared in Antwerp in<br />
1530. A large part is dedicated to the occult sciences, it created<br />
enormous interest and was immediately put on the index<br />
of prohibited books (Reusch 264). – Front paste-down with<br />
annotations by contemporary hand. Title at bottom covered<br />
with paper slip. Quire i erroneously bound-in before quire h.<br />
Leaf r6 torn outside. Slightly browned, partly a little soiled,<br />
with waterstains, ms. marginalia and text underlinings, some<br />
worming at the beginning, with ms. pagination almost<br />
throughout. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards, front cover with monogram „I. A. R.“<br />
(some rubbing and scuffing, corners renewed in former<br />
times, clasp ribbons removed).<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
1<strong>58</strong> ALCIATI, A., (Commentaria. Bde. I und II [von<br />
6]): In digestorum titulos aliquot commentaria.<br />
2 in 1 Bd. Lyon, P. Fradin (für die Compagnie des<br />
libraires, 1559)-60. Fol. Mit wdh. großer Ver legermarke<br />
auf den Titeln. 6 nn., 126, 245 num. Bl.<br />
(ohne die Bl. Nr. 217-240). Beschäd. flex. altes Pgt.<br />
(Buchblock vom Einband gelöst). (55) 200,-<br />
Seltene Ausgabe. – STC 8 (nennt insgesamt 8 Bde.). IA<br />
102.998: „Sammlung von Werken in 6 Bänden, ohne Haupttitel.“<br />
– Nicht bei Adams und Baudrier. – Alciatis Schwerpunkt<br />
im Bereich der Rechtswissenschaften lag in der Ausformung<br />
einer neuen, humanistischen Arbeitsmethode der<br />
Jurisprudenz, weshalb ihn J. U. Zasius 1519 den „Reformator<br />
der Rechtswissenschaft“ genannt hat (HDR I, 88). –<br />
Es fehlen im Bd. II die Lagen eE-gG. – Titel mit Besitzvermerken<br />
und hs. Eintragungen (etw. tintenfleckig). Erste<br />
Lage lose. Leicht, tls. auch stärker gebräunt und fleckig,<br />
teilw. mit Wurmspuren (tls. geringer Textverlust), hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen.<br />
159 – Tractatus de praesumptionibus, cum annotationibus,<br />
& argumentis Io. Nicolai Arelatani. Köln,<br />
J. Gymnich, 1<strong>58</strong>0. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und großer figürlicher Holzschnitt-Initiale.<br />
4 Bl., <strong>58</strong>4 S., 47 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (Rücken fehlt).<br />
(100) 350,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten in Deutschland<br />
gedruckten Ausgabe. – IA 103.031. VD 16 A 167<strong>9.</strong> – Nicht<br />
im STC und bei Adams. – Digestensammlung. – Titel mit<br />
Besitzvermerk, leicht fleckig.<br />
160 ALEXANDRE, N., Historia ecclesiastica Veteris<br />
Novique Testamenti. 8 in 7 Bdn. Paris, A. Dezallier,<br />
169<strong>9.</strong> Fol. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (6) 400,-<br />
Goldsmith A 26<strong>9.</strong> Ebert 418: „Ehemals mehr geschätzt als<br />
jetzt.“ Brunet I, 169: „Ouvrage favorable aux libertés de<br />
l'Église gallicane, et cependant moins recherché en France<br />
que dans l'Italie et l'Allemagne.“ – Die voluminöse Kirchengeschichte<br />
war erstmals 1676-89 in 36 Oktavbänden<br />
erschienen. Die zahlreichen, bei Brunet aufgeführten Neudrucke<br />
beweisen ihre Wertschätzung im 18. Jahrhundert. –<br />
Leichte Gebrauchsspuren, insgesamt schöne, dekorative<br />
Reihe. – Ohne Rückgaberecht.<br />
161 ANTONINUS FLORENTINUS, Tertia pars<br />
summe (= Tl. III von 4). Basel, J. Amerbach, (A.)<br />
Petri und (J.) Froben, 1511. Fol. Mit großer Druckermarke<br />
auf dem Titel. 304 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Kopf mit<br />
geklebtem Einriß, fleckig, berieben und bestoßen,<br />
mit Wurmlöchern, Schließen fehlen). (63) 600,-<br />
Adams A 1215. VD 16 A 295<strong>9.</strong> – Die prachtvolle Druckermarke<br />
vom Monogrammisten „DS“ für die Basler Druckergemeinschaft<br />
von Amerbach, Petri und Froben. –<br />
Leicht gebräunt, etw. fleckig, vor allem am Ende mit einigen<br />
Wurmlöchern (gelegentlich Verlust einzelner Buchstaben).<br />
– Duplum der Münchner Königlichen Bibliothek (heutigen<br />
Bayrischen Staatsbibliothek) mit entsprechendem hs. Vermerk<br />
in Tinte von alter Hand auf dem mit Inkunabelpapier<br />
bezogenen Spiegel, darunter das fein gearbeitete gestoch.
Exlibris der Bibliothek des Klosters in Dießen, dat. 1755 –<br />
ein beredtes buchgeschichtliches Zeugnis der Säkularisation<br />
in Altbayern. – Siehe Abbildung.<br />
162 APULEIUS, L., Metamorphoseon sive de asino<br />
aureo. Libri XI. Floridorum. Libri IIII. De deo<br />
Socratis libellus. Apologiae. Libri II. Trismegisti<br />
dialogus. De mundo sive de cosmographia liber.<br />
Florenz, F. Giuntas Erben, 1522. Mit Druckermarke.<br />
7 nn. (letztes weiß), 273 (recte 255) num.,<br />
1 nn. Bl. Mod. Ldr. unter Verwendung alten Materials.<br />
(153) 400,-<br />
IA 106.613. Adams A 1376. Bandini II, 182. Panzer VII, 38,<br />
203. Brunet I, 362. Ebert 85<strong>9.</strong> Schweiger II, 9: „Von B. Philomathes<br />
besorgt. Nach Oudendorp, welcher diese Ausgabe<br />
sehr schätzte, benutzte der Herausgeber gute Manuskripte<br />
und berichtigte scharfsinnig den Text.“ – Gegenüber der<br />
ersten Giunta-Ausgabe von 1512 entscheidend verbessert<br />
(der Unterschied der Ausgaben von Brunet, der beiden keinen<br />
Wert zuerkennt, nicht erkannt, was jedoch von Ebert,<br />
der ansonsten Brunets Wertungen kritiklos übernimmt,<br />
nobel-stillschweigend korrigiert wird). – Titel ausgeschnitten<br />
und auf den Vorsatz geklebt, das dritte Blatt angerändert,<br />
sonst nur stellenw. ganz unbedeutend fleckig.<br />
163 ARIOSTO, L., Orlando Furioso. Tutto ricorretto,<br />
& di nuove figure adornato. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Venedig, V. Valgrisis Erben, 1<strong>58</strong>0. Mit architektonischer<br />
Titelholzschnittbordüre, Holzschnitt-<br />
Druckermarke auf dem Zwischentitel und 51<br />
ganzseit. Textholzschnitten in Holzschnittbordüren.<br />
8 nn. Bl., 654 S., 16 nn. Bl. Mod. Pgt. (leicht<br />
fleckig). (100) 300,-<br />
STC 40. Adams A 1676. IA 107.552. – Oft aufgelegtes Werk<br />
mit den schönen Holzschnitten, die erstmals bei Valgrisi<br />
1556 erschienen waren, vgl. Gamba 56. – Mit Kommentaren<br />
von G. Ruscelli u. a. – Titel mit hs. Vermerken und knapp<br />
beschnitten, tls. mit Randläsuren, durchgehend wasser -<br />
randig, vereinzelt mit Wurmspuren, etw. gebräunt und tls.<br />
stärker fleckig.<br />
164 ARISTOTELES, Opera (graece), quaecumq(ue)<br />
impressa hactenus extiterunt omnia, summa cum<br />
vigilantia excusa. Per Des. Eras. Roterodamum.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Basel, J. Bebel, 1531. Fol. Mit 4 (je<br />
2 wdh.) Druckermarken, Holzschnitt-Diagramm<br />
und zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen. 8 nn.,<br />
335 num., 1 nn., 253 (recte 251) num., 1 nn. Bl.<br />
Stark beschäd. altes Ldr. auf Holzdeckeln (Rücken<br />
fehlt). (144) 2.000,-<br />
Zweite griechische Ausgabe der Werke des Aristoteles. –<br />
STC 40. Adams A 1730. IA 107.928. VD 16 A 3279 (Kollation<br />
ungenau). Hieronymus, Griech. Geist, 112. Hoffmann<br />
I, 288. Schweiger I, 50. Ebert 1531. Van der Haeghen II, 10.<br />
– Mit einem Vorwort von Erasmus von Rotterdam, Text<br />
bearbeitet von Grynaeus. – Zur Kollation von Tl. II: 116<br />
num. Bl., S. 117-120, num. Bl. 121-253, 1 nn. Bl. – Buchblock<br />
gelockert. Titel mit 2 hinterlegten Ausschnitten und<br />
angestaubt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit zahlr. kleinen<br />
Quetschfalten in den Ecken.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 47<br />
Second Greek edition of the works by Aristoteles. – Bookblock<br />
loosened. Title with 2 backed cut-outs, dust soiled.<br />
Slightly browned, here and there a little soiled, with numerous<br />
small vertical creases at corners. – Old, heavily damaged<br />
calf over wooden boards (spine missing).<br />
165 – Ethicorum, sive de moribus, ad Nicomachum<br />
libri decem. Studio et opera M. Bergii. Editio<br />
altera. Frankfurt, Wechels Erben, 1596. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 496 S. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, Vordergelenk mit kleinem Einriß). (100)<br />
200,-<br />
VD 16 A 3411. IA 108.743. Adams A 1818. Jöcher I, 991.<br />
Hoffmann I, 310. – Griechisch-lateinischer Paralleltext, mit<br />
Lesarten im Anhang. – Titel mit Besitzvermerk von 1605,<br />
Druckermarke ankoloriert, Vorsätze mit Notizen aus Theognis<br />
und lateinischen Klassikern von derselben Hand in<br />
Tinte; gebräunt, gelegentlich Marginalien.<br />
166 – Politikon bib(lia okto). (Graece). Politicorum<br />
libri VIII. Cum perpetua Danielis Heinsii in<br />
omnes libros paraphrasi. Leiden, Elzevir, 1621.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 1045 S.,<br />
21 Bl. Pgt. d. Zt. (gering bestoßen). (53) 200,-<br />
CLC A 1126. Willems 180. Schweiger I, 55. Ebert 1168:<br />
„Die Anmerkungen sind von geringem Gehalt und die<br />
Paraphrasen untreu.“ – Erste Elzevir-Ausgabe. – Stellenw.<br />
leicht wasserrandig, wenig fleckig.<br />
167 ARISTOTELES – CANONICI, J., Q(uesti)ones<br />
super. VIII. lib. phy. Aristo. perutiles: nu(nc)<br />
prime correcte & eme(n)date: additis textibus<br />
co(m)mentor(um) in margine: una cu(m) utili<br />
repertorio cunctorum auctoris notabilium indice.<br />
Venedig, O. Scoto, 1520. Fol. Mit Druckermarke<br />
am Ende. 8, 65 num. Bl. Mod. Hpgt. (63) 800,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Gering fleckig,<br />
gewaschen, einzelne Blätter restauriert, teilw. unbeschnitten.<br />
168 – LANDI, G., Le attioni morali; nelle quali, oltra<br />
la facile e spedita introduttione all'Ethica d'Aristotele,<br />
si discorre molto risolutamente intro al<br />
duello. Venedig, Giolito de' Ferrari, 1564. 4°. Mit<br />
Druckermarke. 16 Bl., 512 S. Pgt. des 18. Jhdts.<br />
(153) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 368. Adams L 112. Levi-G. 137.<br />
Bongi II, 198-200. – Über die „Nikomachische Ethik“ des<br />
Aristoteles, mit ausführlicher Behandlung von Ehre und<br />
Duell. Eine Fortsetzung des Werkes erschien 1575. – Titel<br />
aufgezogen, etw. fleckig.<br />
169 AUGUSTINUS, A., Preclarissima & inestimabilis<br />
doctrine atq(ue) utilitatis sermonu(m) opera.<br />
(Hrsg. von J. Badius Ascensius). Paris, B. Rembolt<br />
(für J. Badius Ascensius und J. Petit), 1520. Fol.<br />
Mit Druckermarke und Holzschnittbordüre auf<br />
dem Titel sowie großem Holzschnitt auf dem Titel
48<br />
Nr. 172<br />
verso. 44 nn., CCCLXXIX num., 4 nn. Bl.<br />
Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(mit Bezugsfehlstellen und Feuchtigkeitsspuren).<br />
(66) 600,-<br />
Zweite(?) von Badius Ascensius besorgte Ausgabe. – IA<br />
110.155 (Kollation falsch). Moreau 2243. – Nicht bei<br />
Renouard, Adams und im STC. – Der Holzschnitt zeigt<br />
Augustinus in der Studierstube, im Hintergrund je ein<br />
Bischof, Kardinal und Papst, dahinter einige Schüler,<br />
umrahmt von Porträts der Apostel und Propheten. – Buchblock<br />
mehrf. gebrochen und gelockert. Bl. Nr. 245 mit unterem<br />
Eckausriß (Textverlust). Viele Bl. mit Rand- und<br />
Papierschäden, teilw. ausgebessert oder hinterlegt, vereinzelt<br />
auch tief eingerissen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig –<br />
Ohne Rückgaberecht.<br />
170 – (Opera). 11 in 8 Bdn. Paris, Muguet, 1679-1700.<br />
Fol. Mit gestoch. Portr. und 2 gestoch. Kopf-Vign.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (professionell restauriert).<br />
(63) 2.000,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. Graesse I, 253. Ebert<br />
1361. Brunet I, 557: „Bonne édition.“ – Kritische Ausgabe<br />
der Mauriner. – Zur Publikationsgeschichte vgl. die Ausführungen<br />
bei Brunet (danach tragen die ersten beiden<br />
Bände zwar die Jahreszahl „1679“ auf dem Titel, sind in<br />
Wahrheit aber 1689 erschienen). – Titel gestempelt, sonst<br />
recht gutes Exemplar. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Second issue of first edition. – Title stamped, otherwise a<br />
quite good copy. – Not subject to return. – Contemporary<br />
calf with spine label and gilt back (skilfully restored).<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 174<br />
171 – De civitate dei. Basel, A. Petri für J. Koberger in<br />
Nürnberg, 1515. Fol. Mit vierteiliger Titelbordüre<br />
von Urs Graf, kleiner Druckermarke auf dem<br />
Titel und blattgr. Holzschnitt auf der Titelrückseite.<br />
362 Bl. – BEIGEB.: DERS., De summa<br />
trinitate. Ebda. 1515. Mit Titelbordüre und Druckermarke.<br />
116 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen, Rücken gekalkt, Deckel mit Lwd. bezogen).<br />
(6) 800,-<br />
IA 110.124. VD 16 A 4180. Adams A 2192. Hase 204 und<br />
455. – Nicht im STC. – Kommentiert von Valois, Trivet,<br />
Passavant und Maron. Die schöne Titelbordüre (Hieronymus<br />
601,1. Lüthi 50, i) mit Porträtmedaillons von König<br />
und Königin. Der große Holzschnitt auf der Titelrückseite<br />
(nicht bei Hieronymus) zeigt oben Augustinus am Pult,<br />
unten Zion und Babylon im Streit. Der Künstler dieses<br />
zuerst in der Basler Ausgabe von 1489 verwendeten Holzschnittes<br />
ist der zweite Hauptillustrator des Narrenschiffs.<br />
– II. IA 110.125. VD 16 A 4245. Adams A 2208. Hase 455.<br />
– Erste und letzte Bl. mit Wurmgängen, einige alte Anmerkungen,<br />
stellenw. wenig fleckig, Vorsätze erneuert. – Vorsatz<br />
mit Dublettenvermerk der BSB, Titel mit Besitzvermerk<br />
des Marienklosters in Fürstenfeldbruck.<br />
172 – De summa trinitate. Basel, A. Petri für J. Koberger<br />
in Nürnberg, 1515. Fol. Mit vierteiliger Titelbordüre<br />
von Urs Graf. 116 Bl. Hldr. d. 18. Jhdts.<br />
mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (6) 400,-
IA 110.125. VD 16 A 4245. Adams A 2208. Hase 455. – Die<br />
schöne Titelbordüre (Hieronymus 601,1. Lüthi 50, i) mit<br />
Porträtmedaillons von König und Königin. – Breitrandig<br />
und nur stellenw. ganz unbedeutend fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
173 BALDESANO, G., La sacra historia Thebea.<br />
Divisa in due libri. Turin, N. Bevilacquas Erben,<br />
1<strong>58</strong><strong>9.</strong> Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel.<br />
12 Bl., 325 S., 11 Bl. Läd. flex. Pgt. d. Zt. (Rücken<br />
mit Pp. überklebt). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – STC, Suppl., 17. EDIT 16 CNCE 3962. –<br />
Jöcher III, 2130. Melzi I, 109 (Ausg. 1604). Libreria Vinciana<br />
4673 Anm. (alle 3 schreiben das Werk Bernardino<br />
Rosignolo zu). De Backer-S. VII, 163, 7 (unter Rosignolo,<br />
bezeichnen ihn als Rektor von Turin, der die Approbation<br />
für diesen Druck erteilt hat). – Titel unten angerändert.<br />
Gering gebräunt und fleckig, am Ende wasserrandig und<br />
mit leichten Sporflecken.<br />
174 BARBO, P., Questiones metaphysicales acutissime<br />
novissime revise atq(ue) emendate. Venedig,<br />
O. Scotos Erben, 1526. Fol. Mit Verlegermarke am<br />
Ende und einigen Holzschnitt-Initialen. 16 nn.,<br />
193 num., 1 weißes Bl. – BEIGEB.: BONETUS,<br />
N., Habes quattuor volumina: Metaphysicam<br />
videl(icet) naturale(m) phylosophia(m) p(rae)di ca -<br />
me(n)ta necnon theologia(m) naturale(m) ... Recognita<br />
nuper per Laurentium Venerium. Venedig,<br />
B. Locatellus für O. Scoto, 1505. Mit Verlegermarke<br />
am Ende und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
134 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, stark wellig,<br />
Schließbänder fehlen). (73) 1.500,-<br />
I. EDIT 16 CNCE 4171. Wetzer-W. I, 1986. – Diese Ausgabe<br />
nicht im Index Aureliensis, STC, bei Adams etc. –<br />
Paolo Barbo, auch Paulus Soncinas genannt, war ein Dominikaner<br />
und Magister der Philosophie, der in der zweiten<br />
Hälfte des 15. Jahrhunderts u. a. in Mailand, Siena, Ferrara<br />
und Bologna wirkte. Er war ein außerordentlich frucht barer<br />
Schriftsteller, die Mehrzahl seiner Schriften ist jedoch verloren.<br />
– Zu Beginn mit feuchtigkeitsbedingten kleinen<br />
Randschäden.<br />
II. Einzige Ausgabe im 16. Jahrhundert. – STC 11<strong>9.</strong> Adams<br />
B 2414. IA 121.918. EDIT 16 CNCE 6951. LThK II, 450. –<br />
Nicolaus Bonetus (gest. 1360) war Minorit und lehrte in<br />
Paris Theologie. Seine Schrift ist ein Kommentar zur Metaphysik<br />
des Aristoteles. – Gegen Ende wasserrandig und mit<br />
Randschäden. – I und II: Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
I. This edition not at Index Aureliensis, STC, at Adams etc.<br />
– At the beginning with small marginal damages due to<br />
dampstaining. – II. Sole edition in the 16th century. –<br />
Towards the end with waterstains and marginal damages. –<br />
I and II: Slightly browned, partly a little soiled. – Contemporary<br />
limp vellum with ms. spine title (soiled, rubbed and<br />
scuffed, quite undulated, clasp ribbons missing). – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 49<br />
Nr. 176<br />
175 BASEL – SAMMLUNG von 9 Dissertationsankündigungen.<br />
Basel 1<strong>58</strong>0-1683. Einblattdrucke im<br />
Folio-Format mit hübschen Bordüren. (76) 200,-<br />
Repetenten: J. Bauhin (1<strong>58</strong>0), J. Burckhard (1659; sehr<br />
schöne florale Bordüre), J. L. Iselin (1664; florale Bordüre),<br />
N. Harder (1664; identische florale Bordüre), F. Stern (1664;<br />
sehr schöne florale Bordüre, nicht identisch mit den beiden<br />
anderen aus demselben Jahr), J. G. Mangold (1683).<br />
176 BAYERN – BÜECH DER GEMEINEN LAND-<br />
POT, DAS. Landsordnüng. Satzüng. und Ge -<br />
breüch. des Fürstenn-thumbs in Obern- und<br />
Nidern Bairn. Im fünftzehnhündert und Secht -<br />
zehendem Jar aüfgericht. O. O., Dr. u. J. (München,<br />
H. Schobser, 1520). Fol. Mit Titelholzschnitt,<br />
Titel gedruckt in Rot. 12 nn., LXVII (recte<br />
69) num. Bl. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Wappensupralibros<br />
auf den Deckeln (etw. beschabt und<br />
bestoßen, Rücken, Kanten und Vorsätze erneuert).<br />
(127) 1.000,-<br />
Dritte Ausgabe. – VD 16 B 966. Schottenloher (Schobser)<br />
167. – In dieser Ausgabe ist die „Vischerey“ nicht mehr enthalten.<br />
Der Index endet auf Bl. 11r: „Hye enndet sich das<br />
Register“. – Der Titelholzschnitt zeigt die beiden Herzöge<br />
Wilhelm und Ludwig als Wappenhalter. Der Text ist durchweg<br />
in Rot und Schwarz gedruckt. – Gering gebräunt, tls.<br />
leicht fleckig, in der zweiten Hälfte im unteren Innensteg<br />
mit restauriertem Wurmloch. Bis auf den Titel breitrandig.<br />
– Siehe Abbildung.
50<br />
177 BAYERN – LÖBLICHEN HAUSS und Fürstenthumbs<br />
Obern unnd Niedern Bayren Freyheiten,<br />
Des. Jetzt gemehrt und widerumb getruckt.<br />
München, A. Berg, 1568. Fol. Mit Titelholzschnitt.<br />
2 Bl., 237 S., 7 Bl. Läd. spät. Pp. (65) 400,-<br />
VD 16 B 954. Maillinger I, 271. Pfister I, 4282. Lentner<br />
3181: „Selten. Inhaltlich und drucktechnisch wertvoll!“ –<br />
Die landesherrlichen Privilegien für die Landstände,<br />
niedergelegt in 64 Freibriefen von 1311 bis 1565. Das<br />
dauerndste und wichtigste Recht daraus war das der Steuer<br />
bewilligung, Steuererhebung und Steuerverwaltung (vgl.<br />
Spindler II, 577). – Titel leicht angeschmutzt.<br />
178 BERNARDI, A., Disputationes. Basel, H. Petri<br />
und N. Bryling, 1562. Fol. 10 Bl. (letztes weiß),<br />
694 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (beschabt und bestoßen,<br />
Bezug stellenw. mit Fehlstellen). (83) 500,-<br />
Adams B 73<strong>9.</strong> VD 16 B 1906. – Philosophisch-theologische<br />
Abhandlung über sogenannte Duelle und Ehrenhändel<br />
sowie über verschiedene Streitfragen, besonders die<br />
Unsterblichkeit der Seele und die Befähigung der Astrologie,<br />
die Zukunft vorauszusagen. – Titel verso mit Du -<br />
blettenstempel der Münchner UB, nur stellenw. ganz wenig<br />
fleckig.<br />
179 BERNARDUS CLARAVALLENSIS, Opera<br />
omnia. Paris, N. Bruslé für S. Nivelle, 1572 (Kolophon<br />
1571). Fol. Mit Verlegermarke auf dem Titel.<br />
8 nn., 410 (recte 414) num. Bl. (Bl. CCXXXIX<br />
und CCXL zwischengeb.), 71 num., 36 nn. Bl.<br />
(1. und 4. falsch num. 2<strong>58</strong> und 162), 1 weißes Bl.,<br />
70 nn. Bl. Stark beschäd. blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln. (6) 300,-<br />
IA 117.<strong>58</strong>2. Adams B 711. Graesse I, 343. Januschek 610. –<br />
Nicht im STC. – Auf dem Titel die schöne Marke Nivelles<br />
(Renouard 833). – Etw. knapp beschnitten, wenig fleckig.<br />
180 BEROALDUS, PH., Symbola Pythagorae moraliter<br />
explicata. Paris, N. des Prez für J. Petit, 1510.<br />
4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 18 Bl. Mod.<br />
Pp. (153) 500,-<br />
Moreau 1510, 26. Apponyi 76. – Vgl. STC 50 (Ausg. 1505).<br />
– Nicht bei Adams und Renouard. – „Eine jener zahlreichen<br />
in Italien und in Paris häufig nachgedruckten Schriften<br />
des Beroaldus, die er seinen deutschen, ungarischen, polnischen<br />
und böhmischen Gönnern zu widmen pflegte. Die<br />
Dedication ist sehr interessant. Beroaldus gratuliert dem<br />
Kirchenfürsten zu der jüngst erhaltenen Kardinalswürde<br />
und gedenkt der hohen Stellung, die er im Königreiche einnimmt“<br />
(Apponyi 66). – Recht sauber.<br />
181 BIBLIA ARABICA – NEUES TESTAMENT<br />
(arabice). Hrsg. von Salomon Negri. London<br />
1727. 4°. 232, 2 weiße Bl. Ldr. d. Zt. mit neuerem<br />
Rsch. (beschabt, etw. bestoßen). (55) 500,-<br />
Darlow-M. 1655. Balagna 142 und 103. – Nicht bei Smitskamp.<br />
– Nach Darlow-Moule in 10000 Exemplaren erschienen,<br />
soll jedoch laut Balagna in Europa sehr selten sein. –<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Zur Entstehungsgeschichte vgl. Darlow-M. 1654 Anm. –<br />
Vorsätze mit hs. Eintragungen. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, innen gut erhalten.<br />
Widmungsexemplar für den Grafen Schack<br />
182 – KITAB AL-'AHD AL-GADID ya'ni al-Ingil<br />
al-Muqaddas li-Rabbina Yasu' al-Masih. London,<br />
W. Watts, 1821. 2 Bl., 352 S. Etw. läd. Ldr. d. Zt.<br />
(55) 300,-<br />
Darlow-M. 1667. – Das Neue Testament in arabischer Sprache,<br />
gedruckt nach der für die Kirchen des Orients geschaffenen<br />
Ausgabe Rom 1671 (Darlow-Moule 1652), deren<br />
Textfassung unter den arabischsprechenden Christen allgemeine<br />
Akzeptanz gefunden hatte. – Titel mit Bibliotheksstempel;<br />
stellenw. etw. gebräunt und fleckig. – Widmung auf<br />
dem vorderen Vorsatz: „Le Baron de Schack. Presented by<br />
Asaad Y Kayat M. D. Jaffa, Jan. 14th 1849“. Gemeint ist<br />
Adolf Friedrich von Schack (1815-1894), der Gründer der<br />
Münchener „Schack-Galerie“, der ein bedeutender Orientalist<br />
gewesen ist. Von Schack stammt auch ein Gedicht mit<br />
dem Titel „Jaffa“. Asaad Y Kayat war ein Gelehrter und<br />
Schriftsteller, der u. a. das Werk „A Voice from Lebanon“,<br />
London 1847, und ein Werk über Jaffa verfaßt hat.<br />
183 BIBLIA GERMANICA – (BIBLIA, Das ist Die<br />
gantze heilige Schrifft. Deudsch. Auffs new zugericht.<br />
D. Mart. Luth. Wittenberg, H. Lufft, ca.<br />
1550). Fol. Fragment mit zahlr. Textholzschnitten<br />
von G. Lemberger und H. Brosamer. Beschäd.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (125) 500,-<br />
Vgl. Bibelslg. Württ. LB E 373-376. – Aufgrund der fehlenden<br />
Titelei und des Zwischentitels vor den Propheten ist<br />
die Ausgabe nur nach der Kollation bestimmbar; es dürfte<br />
sich um eine der drei in der Bibelsammlung der Württembergischen<br />
Landesbibliothek geführten Ausgaben handeln,<br />
alles Drucke des Jahres 1550 von Lufft in Wittenberg mit<br />
den Holzschnitten Georg Lembergers und Hans Brosamers<br />
aus der Cranach-Schule. – Vorderer Spiegel mit einem Bl.<br />
aus der Schedelschen Weltchronik; durchgehend wasserrandig,<br />
fleckig und gebräunt, mit Gebrauchsspuren. – Ohne<br />
Rückgaberecht.<br />
184 – BIBELL. Das ist, Alle Bücher Alts und News<br />
Testaments ... trewlich verteutscht, und mit vielen<br />
heilsamen Annotaten erleucht, durch D. Johan<br />
Dietenberger. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, G. Calenius<br />
und J. Quentels Erben, 1590. Fol. Mit wdh. breiter<br />
figürlicher Titel-Bordüre und zahlr. Textholzschnitten,<br />
teilw. monogr. „HE“ und „SHF“. 6 nn.,<br />
449 num., 1 nn., 138 (recte 139) num., 1 nn. Bl.<br />
Mod. Hldr. (leicht beschabt und bestoßen). (138)<br />
1.000,-<br />
VD 16 B 2812. Bibelslg. Württ. LB E 550. – Vgl. STC 90.<br />
Darlow-M. 4211 (andere Ausgaben). – Die Holzschnitte<br />
wurden schon z. Tl. in den Ausgaben von 1572 und 1567<br />
verwendet. – Die Titeleinfassung zeigt oben die Trinität,<br />
links und rechts Evangelistensymbole, unten die Apostel in<br />
architektonischem Rahmen; die Textholzschnitte tls. nach<br />
J. M. Bocksberger und Jost Amman. – Titel mit Einträgen<br />
von alter Hand in Tinte, erste Blätter angefalzt und mit hinterlegten<br />
Läsuren, fleckig, gebräunt und tls. wasserrandig.
Nr. 185<br />
185 – BIBLIA, Das ist, Die gantze H(eilige) Schrifft,<br />
Altes und Newes Testaments Teutsch, D. Martin<br />
Luthers. (N)ürnberg, W. Endter, 1652. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel, 6 gestoch. Zwischentiteln, 2 ge -<br />
stoch. Portr.-Tafeln, ganzseit. gestoch. Wappen,<br />
11 ganzseit. gestoch. Porträts, doppelblattgr. ge -<br />
stoch. Tabelle (Kalender), 4 doppelblattgr. Kupferstichkarten<br />
und 14 (statt 16; 4 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 17 (statt 19) nn., 11 num., 32 nn. Bl.,<br />
1118, 416 S., 9 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 breiten Metallschließen<br />
und 8 buckligen Eckbeschlägen (Rücken mit Pgt.<br />
erneuert, fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(144) 600,-<br />
Vierte Ausgabe der Endterschen Kurfürstenbibel. –<br />
Bibelslg. Württ. LB E 822. Jahn 55 ff. – Es fehlen am Anfang<br />
2 Bl. Widmung des Buchdruckers Endter, ferner die Tafeln<br />
„Erster Abriß der Stadt Jerusalem“ und der „Ketzerbaum“.<br />
– Gestoch. und gedruckter Titel mit Fehlstellen (Bild- und<br />
Textverlust) aufgezogen, Drucktitel verso mit Exlibris. Das<br />
Bildnis von Königin Christine von Schweden mit geringem<br />
Bildverlust aufgezogen. Die ersten Blätter tls. mit hinterlegten<br />
Papierschäden. Der „Andere Abriß der Stadt Jerusalem“<br />
auf der rechten Seite mit hinterlegtem Papierschaden<br />
(geringer Bildverlust). Die Karten z. Tl. sehr knapp be -<br />
schnitten, die verso gedruckten Erläuterungen teilw. mit<br />
geringem Textverlust angeschnitten. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig. Gegen Ende mit kleinen Wurmlöchern. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 51<br />
Nr. 186<br />
186 – BIBLIA, das ist die gantze Heilige Schrifft Alten<br />
und Neuen Testaments verteutscht durch D. Martin<br />
Luther. Frankfurt, J. Ph. Andreä für M. Merians<br />
Erben, 1704. Fol. Mit gestoch. Titel, 2 gestoch.<br />
Zwischentiteln (in Pag.) und 232 Textkupfern von<br />
Merian. 22 Bl., 675, 264, 182, 328 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit vergoldetem Rahmen, an dessen<br />
Außenkanten in Dreiecksform barockes Blattwerk;<br />
auf beiden Deckeln aus gegossenem Messing<br />
ein zentrales Medaillon mit blankem Schild<br />
und Puttenköpfen, in gleicher Art vier Eckbeschläge<br />
und zwei Schließen (Rücken unter Verwendung<br />
des Originalbezuges erneuert, die Vergoldung<br />
überwiegend abgerieben). (59) 3.000,-<br />
Zweite Ausgabe der Merianbibel (EA 1630). – Wüthrich III,<br />
18. Bibelslg. Württ. LB E 1043. – Die berühmte Merian bibel<br />
in einem kompletten Exemplar. Die lebenden Darstellungen<br />
Merians, „dessen künstlerische Leistung als Vermittler<br />
der Kenntnis und Anschauung der biblischen Geschichte<br />
wohl durch keinen späteren Illustrator übertroffen wurde“,<br />
meist in kräftigen Abdrucken. – Gering gebräunt, stellenweise<br />
wasserrandig und fingerfleckig. – Sehr schöne grüne<br />
Goldbrokatpapiervorsätze. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition of the famous Merian Bible (first edition<br />
1630) in a complete copy. – Minor browning, here and there<br />
with waterstains and thumbing. – Very beautiful green<br />
fly-leaves of gold brocade paper. – Contemporary calf over<br />
wooden boards with gilt framework and triangular baroque<br />
foliage at fore-edges; on both sides a central brass<br />
medallion with shining shield and putto heads, four metal<br />
corner fittings and two clasps (rebacked by using the original<br />
cover material, gilt mostly rubbed off). – See illustration.
52<br />
187 BIBLIA GERMANICA – BIBLIA, Das ist: Die<br />
gantze Heilige Schrifft, deß Alten und Neuen Testaments.<br />
Wie solche von Martin Luther 1534 zu<br />
End gebracht. Samt einer Vorrede J. M. Dilherrns.<br />
Nürnberg, Endter, 1710. Fol. Mit gestoch. Titel<br />
(statt 2), 6 (statt 7) ganzseit. Textkupfern sowie<br />
144 Textholzschnitten. 34 Bl., 1181 S., 11 Bl.,<br />
8 (statt 10) Bl. zwischengeb. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
und 7 (statt 8) buckligen Eckbeschlägen (fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen, Hinterdeckel mit<br />
kleinen Wurmlöchern). (59) 600,-<br />
Bibelslg. Württ. LB E 1097. Jahn 117. – Mit der 15. Ausgabe<br />
„erhält die Dilherr-Bibel eine umfassend neue Ausstattung<br />
und gewinnt 'Eigengewicht und Rang' zurück“<br />
(Jahn). – Es fehlen der gestoch. Titel zum Neuen Testament<br />
und eines der 6 ganzseit. Textkupfer mit den Abbildungen<br />
und Lebensbeschreibungen der berühmten Personen, die in<br />
der Heiligen Schrift figurieren. – Vorhandem sind die Kupfer<br />
zu den Büchern Moses, den Historischen Büchern, den<br />
Propheten, den Evangelisten und der Apostelgeschichte.<br />
Insgesamt 5 Bl. tief eingerissen, etw. gebräunt und fleckig,<br />
tls. mit kleinen Randschäden und Verklebungsspuren<br />
(letztere tls. mit geringem Buchstaben- oder Bildverlust).<br />
Vordere fliegende Vorsätze mit umfangreichen hs. Eintragungen<br />
von verschied. Händen, u. a. mit Besitz- und Ge -<br />
schenkvermerken.<br />
188 – BIBLIA, Das ist: Die gantze Heilige Schrift,<br />
Altes und Neues Testaments. Verteutscht von<br />
Herrn Doctor Martin Luther. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Nürnberg, Endter, 1720. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
gestoch. Widmung, 12 gestoch. Portrs. und 35<br />
(7 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 23 nn., 11 num.,<br />
32 nn. Bl., 664, 904 S., 8 Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holz deckeln mit 8 Eckbeschlägen und<br />
2 Schließen aus Messing (Vorderdeckel mit kleinen<br />
Wurmlöchern, gering angestaubt). (59)<br />
2.000,-<br />
Jahn 7<strong>9.</strong> Bibelslg. Württ. LB. E 1198. – Vgl. Schmidt 383. –<br />
Zwölfte, prächtig ausgestatte Ausgabe der bei Endter<br />
erschienenen „Weimarer Kurfürstenbibel“ mit den Porträts<br />
der sächsischen Kurfürsten von Friedrich dem Weisen bis<br />
Bernhard dem Großen und Martin Luthers, mehreren Karten<br />
Palästinas und des Vorderen Orients, Plänen der Stadt<br />
Jerusalem, zahlreichen Illustrationen zum Alten und Neuen<br />
Testament sowie einer Reihe von Propheten- und Evangelistendarstellungen.<br />
– Zu Beginn etw. fingerfl., Kupfertitel<br />
mit Knitter- und Quetschfalten sowie kleinen Einrissen,<br />
angefalzt und an einer Ecke verstärkt, einige Schabstellen<br />
(mit minimalem Bildverlust), verso mit Exlibris. Drucktitel<br />
ebenfalls mit Quetschfalten und hinterlegtem Einriß, erste<br />
Lage lose und mit kleinen Läsuren im Bug. Die 3 Karten<br />
zusätzlich gefaltet, die doppelblattgr. Kupfer angefalzt und<br />
teils mit kleinen Einrissen. Der erste Plan von Jerusalem<br />
und die Augsburger Konfession mit hinterlegten großen<br />
Einrissen. Vorderer Spiegel mit Vermerken von alter Hand.<br />
– Außergewöhnlich schwerer, dekorativer Einband mit<br />
mächtigen Beschlägen. – Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
Twelfth, magnificently designed edition of the „Weimar<br />
Kurfürstenbibel“ published by Endter with the portraits of<br />
the Saxon prince electors starting with Frederick the Wise till<br />
Bernhard the Great and of Martin Luther, several maps of<br />
Palestine and the Middle East, plans of Jerusalem, nume-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
rous illustrations to the Old and New Testament as well as<br />
a series of prophet and evangelist illustrations. – At the<br />
beginning with thumbing, engraved title with vertical creases<br />
and small tears, mounted at joint and reinforced at one<br />
corner, some scratching (minor loss of illustration), verso<br />
with exlibris. Printed title also with vertical creases and<br />
backed tear, first quire loose and with small damages at<br />
joint. The 3 maps folded in addition, the double-page copperplates<br />
mounted at joint, partly with small tears. The first<br />
plan of Jerusalem and the Augsburg confession with large<br />
backed tears. Upper paste-down with notes by contemporary<br />
hand. – Extremely heavy, decorative binding with massive<br />
metal fittings. – Contemporary blind-pressed pigskin<br />
over wooden boards with 8 metal corner fittings and 2 brass<br />
clasps (front cover with small wormholes, minimally dust<br />
soiled). – See illustration on plate 10.<br />
189 – CATHOLISCHE BIBEL, Das ist die ganze<br />
Heilige Schrift alten und neuen Testaments. 4 Tle.<br />
in 1 Bd. Nürnberg, Fleischmann (und de Launoy),<br />
1763. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Portr., Textholzschnitt<br />
und 212 Textkupfern. 16 Bl., 664, 272,<br />
315 S., 19 Bl., 98 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (fleckig, etw. berieben und bestoßen,<br />
Schließenbefestigungen defekt). (75) 400,-<br />
Darlow-M. 4248. Bibelslg. Württ. LB E 1517. – Reich illustrierte<br />
Bibel, auch als „Lotterie-Bibel“ bekannt, weil sie<br />
angeblich für eine Lotterie hergestellt wurde. – Der allegorische<br />
gestoch. Titel zeigt unten eine Ansicht von Schillingsfürst.<br />
Mit dem Porträt von Fürst Karl Albert von<br />
Hohenlohe und Waldenburg Schillingsfürst, auf dessen Veranlassung<br />
hin die Bibel herausgegeben wurde. – Einige<br />
Lagen am Anfang gelockert oder größtenteils lose. Auf<br />
Grund der schlechten Papierqualität etw. gebräunt, fleckig,<br />
tls. mit starken Quetschfalten und besonders am Anfang<br />
mit vielen Randschäden (tls. geringer Textverlust). – Ohne<br />
Rückgaberecht.<br />
190 – BIBLIA, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft,<br />
deß Alten und Neuen Testaments. Samt einer Vorrede<br />
Herrn Johann Michael Dilherrns. Nürnberg,<br />
Endter, 1765. Fol. Mit 2 gestoch. Frontisp.,<br />
12 ganzseit. gestoch. Portrs., 6 ganzseit. Textkupfern<br />
und zahlr. Textholzschnitten von J. J. Sandrart.<br />
48 Bl., 1181 S., 10 Bl. zwischengeb., 11 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 8 buckeligen Eckbeschlägen und 2 Schließen<br />
(davon 1 Schließe läd., etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (55) 1.000,-<br />
Jahn 134. – Nicht bei Darlow-Moule und in der Württ. LB.<br />
– 28. Auflage der Endter-Bibel mit den Kurfürstenporträts<br />
(erstmalig nachgestoch. von J. C. Claußner) und den schon<br />
in den vorangegangenen Bibel-Ausgaben mehrf. verwendeten<br />
Sandrart-Holzschnitten. – Etw. gebräunt, wenig fleckig,<br />
vereinzelt mit kleinen Randschäden. – Insgesamt schönes<br />
Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
28th issue of the Endter Bible with the prince elector portraits<br />
(first reproduced engraving by J. C. Claußner) and<br />
with the Sandrart woodcuts already used several times in<br />
previous Bible editions. – Some browning, minor soiling,<br />
occasionally with small marginal damages. – Altogether a<br />
beautiful copy. – Contemporary blind-pressed pigskin over<br />
wooden boards with 8 bossed metal corner fittings and<br />
2 clasps (1 clasp damaged, a little soiled, rubbed and scuffed).<br />
– See illustration.
191 – HERBORNER BIBEL – Das erste (ander)<br />
Thäil des Newen Testaments. 2 in 1 Bd. Herborn,<br />
o. Dr. (Ch. Corvinus), 161<strong>9.</strong> 4°. Mit Druckermarke<br />
auf den Titeln. 532, 456 S. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (beschabt,<br />
bestoßen, kleinere Fehlstellen, stärker gedunkelt).<br />
(99) 400,-<br />
Zweite Ausgabe des Neuen Testaments in der von Piscator<br />
herausgegebenen Fassung. – Bibelslg. Württ. LB E 69<strong>9.</strong><br />
Darlow-M. 4215: „In 1602 there began to appear at Herborn<br />
in parts a new version of the Bible, edited, with expositions,<br />
by Johann Piscator. The translation strives after<br />
literal exactness, and its frequent Latinisms betray Piscator's<br />
use of the version of Junius and Tremellius. A second<br />
edition was issued in 1617-9, and many others followed.“ –<br />
Die Piscator-Bibel ist allgemein bekannt als „Herborner<br />
Bibel“ nach ihrem Druckort Herborn, an dem der akademische<br />
Buchdrucker Christoph Rab, latinisiert Corvinus,<br />
von 1<strong>58</strong>5 bis 1620 tätig war (Reske 371). – Stärker gebräunt,<br />
etw. wasserrandig, erste und letzte Bl. mit kleineren Randläsuren.<br />
– Beiliegt der 3. und 4. Teil des Alten Testaments<br />
und der Apokryphen-Anhang aus der Herborner Bibel -<br />
edition, erschienen 1606-23, zusammen in einem identisch<br />
gebundenen Band von ähnlichem Erhaltungszustand.<br />
192 – DAS NEUE TESTAMENT nach der Ubersetzung<br />
M. Luthers. Mit ausführlichen Summarien ...<br />
und von vielen eingeschlichenen Fehlern gebessert<br />
von J. R. Hedinger. Dritte Ausfertigung mit<br />
grösseren Typen. Bremen, Saurmann, 1711. 16 Bl.,<br />
992 S. Ldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen, Rvg. oxydiert).<br />
(99) 250,-<br />
Bibelslg. Württ. LB E 1107. Mälzer 1100. – Nicht bei Darlow-M.<br />
– Hauptwerk des württembergischen Hofpredigers<br />
Johann Reinhard Hedinger (1664-1704) „ist eine Übersetzung<br />
des Neuen Testaments, die oftmals aufgelegt wurde<br />
und besonders dadurch Aufsehen erregte, daß der Verf. da<br />
und dort der lutherischen Übersetzung zu widersprechen<br />
wagte“ (Herzog-Hauck VII, 514); die Tübinger Ortho doxie<br />
sah dadurch gar die Inspirationslehre in Gefahr und griff<br />
deswegen Hedinger heftig an (NDB VIII, 188). – Fliegender<br />
Vorsatz mit sachkundigen Notizen zum Werk, dat.<br />
1783. Gebräunt.<br />
193 BIBLIA GERMANICO-LATINA – BIBLIA<br />
SACRA vulgatae editionis jussu Sixti Quinti re -<br />
cognita. Una cum nova versione Germanica sub<br />
directione P. Germani Cartier. 4 Bde. Konstanz,<br />
Bez, 1751. Fol. Mit 65 Kupfertafeln nach Scheuchzer<br />
(ohne 2 Karten und 3 Falttafeln). Hldr. d. Zt.<br />
(mit Fehlstellen, tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Erste Ausgabe der zweispaltig gedruckten deutsch-lateinischen<br />
Parallelausgabe. – Bibelslg. Württ. LB D 1545. Slg.<br />
Lüthi 80. Darlow-M. 4245 Anm. – Mit umfangreichen lateinischen<br />
Fußnoten und den schönen Kupfern aus Scheuchzers<br />
berühmter „Physica Sacra“ von 1731. – Etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 53<br />
Nr. 190<br />
194 BIBLIA GRAECA – VETUS TESTAMENTUM<br />
ex versione septuaginta interpretum (graece).<br />
Secundum exemplar Vaticanum Romae editum ...<br />
summa cura edidit Lambertus Bos. Franeker,<br />
F. Halma, 170<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Frontisp., ge -<br />
stoch. Titelvign., 2 gefalt. Kupfertafeln und 4 ge -<br />
falt. Kupferstichkarten. 21 Bl., 1326 S. Ldr. d. Zt.<br />
(Kapitale eingerissen, be schabt und bestoßen).<br />
(165) 600,-<br />
Darlow-M. 4726: „This reprint of the Sixtine text served as<br />
a copy for many later editions. The editor, Lambert Bos,<br />
was Professor of Greek at the University of Franeker, in<br />
Holland.“ Brunet I, 864: „Édition très-estimée.“ – Vorsatz<br />
leimschattig, gestempelt und mit hs. Besitzvermerk, Vor titel<br />
im Bug leicht gelockert; wenig fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
195 BIBLIA GRAECO-LATINA – PSALTERION<br />
prophetou kai basileos tou Dabid (graece). Davidis<br />
regis ac prophetae psalmorum liber. Ad exemplar<br />
Complutense. 1<strong>58</strong>4. 16°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 267 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln (Rücken und eine Ecke erneuert, Deckel<br />
stark beschabt, etw. bestoßen). (100) 300,-
54<br />
Nr. 201<br />
STC 26. Degeorge 112. Ruelens-de Backer 262, 5. Voet 671.<br />
Bibelslg. Württ. LB C 132. Sorgeloos 135: „Greek edition of<br />
the 150 Psalms with Latin translation.“ – Titel mit gelöschtem<br />
Besitzvermerk und stärker fleckig. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig und wasserrandig.<br />
196 BIBLIA HEBRAICA – BIBLIA HEBRAICA ...<br />
NOVUM TESTAMENTUM GRAECUM.<br />
B. Ariae Montani ... studio. 2 Tle. mit zus. 7 Abt.<br />
in 1 Bd. (Genf), P. de La Rovière, (1618)-1<strong>9.</strong> Fol.<br />
Mit 2 wdh. Druckermarken auf den Titeln. 11 Bl.,<br />
183, 283, 84, 203 S., 4 Bl., 271 S., 19, 2 Bl., 70,<br />
167 S. Läd. Pgt. d. Zt. (55) 250,-<br />
Brunet I, 857. Steinschneider 41<strong>9.</strong> Darlow-M. 5117 und<br />
4667. Bibelslg. Württ. LB C 215. – Altes Testament hebräisch,<br />
Apokryphen und Neues Testament griechisch, jeweils<br />
mit lateinischer Interlinearübersetzung. Nachdruck der<br />
1<strong>58</strong>4 bei Plantin in Antwerpen erschienenen Ausgabe, die<br />
ihrerseits auf Bd. VII der sog. „Antwerpener Polyglotte“<br />
(1572 ebenfalls bei Plantin) basiert. – Beide Titel verso ge -<br />
stempelt, leicht gebräunt, gelegentlich etw. fleckig, Kopfsteg<br />
mit kleinem Wasserrand.<br />
197 – SEFER HA-MAGID. Im perusch Raschi welaschon<br />
aschkenas agudat Schemuel. Tl. IV (von<br />
4). Amsterdam, Steen, (1699). 16°. 346 hebr. num.,<br />
2 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). 100) 400,-<br />
Steinschneider 703a. Roest 190. – Nicht bei Darlow-Moule.<br />
– Enthält die Bücher Esra und Nehemia, die zwölf kleinen<br />
Propheten und die beiden Chronikbücher; mit dem Raschi-<br />
Kommentar und der altjiddischen Übersetzung von Jakob<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
ben Isaak Aschkenasi (1550-1628). – Auf Papier in kräftigem<br />
Blau gedruckt; recht selten. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
tls. stärker braunfleckig. – Exlibris.<br />
198 – BIBLIA HEBRAICA cum optimis impressis &<br />
manuscriptis collata. Studio H. Opitii. Kiel, Reuther,<br />
170<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titel. 15 nn., 739 hebr.<br />
num. Bl. Ldr. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt,<br />
monogr. „GCC 1715“ (minimal beschabt). (55)<br />
400,-<br />
Darlow-M. 5142: „The editor, H. Opitz, professor in Kiel,<br />
took extraordinary care in the preparation and editing of<br />
this Bible.“ – Sehr gut erhalten und dekorativ gebunden.<br />
199 – BIBLIA HEBRAICA ex aliquot manuscriptis<br />
... diligenter recensita cura ac studio J. H. Michaelis.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Halle, Waisenhaus, 1720. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel und gestoch. Titelvign. Läd. Ldr. d.<br />
Zt. (55) 250,-<br />
Ebert 2243: „Erste kritische Ausgabe mit Varianten.“ ADB<br />
XXI, 681: „Die wertvollste Arbeit von Michaelis ... ein kritischer<br />
Apparat, beruhend auf der Vergleichung von 19 ge -<br />
druckten Ausgaben und 5 Erfurtischen Handschriften, im<br />
Ganzen also 24 Zeugen, welche der Verfasser namhaft<br />
macht. Das Variantenverzeichniß ist noch jetzt von Werth.“<br />
– Wenig fleckig.<br />
200 BIBLIA HEBRAICO-LATINA – EPISTOLA<br />
AD EBRAEOS ex Graeco in purum idioma<br />
Ebraeum verbotenus & accurate translatum a F. A.<br />
Christiano ... Accessit autoris vita cum praecipuis<br />
momentis conversionis. Leipzig, Köhler für<br />
Lankischs Erben, 1676. 4°. Mit typographischer<br />
Titelbordüre. 10 Bl., 70 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
schmaler goldgepr. Bordüre, kleinen Eck- und<br />
Mittelstücken auf den Deckeln sowie dreiseit.<br />
Goldschnitt (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Deckel leicht aufgewellt). (55)<br />
300,-<br />
VD 17 1:053120E (Kollation ungenau). Darlow-M. 5137. –<br />
Nicht bei Fürst. – Teils mit hebräisch-lateinischem Pa ralleltext<br />
und längeren Einschüben in deutscher Sprache: auf<br />
S. (43-48) ein Nachwort „Dem Christlichen Leser“ von<br />
J. B. Carpzov und ab S. (49) „Lebens-Lauff Eines bekehrten<br />
Jüden, darinnen seine Ankunfft, bishero geführtes<br />
Leben und Wandel, auch die Ursach seiner Bekehrung enthalten“,<br />
die Vita des Verfassers. – Fliegender Vorsatz mit<br />
umfangreichem Schenkungsvermerk in hebräischer und<br />
lateinischer Sprache. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
201 BIBLIA LATINA – BIBLIA cu(m) concordantijs<br />
Veteris & Novi Testamenti. Lyon, J. Sacon für<br />
A. Koberger in Nürnberg, 1521. Fol. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre und Titelholzschnitt, 2 ganzseit.,<br />
2 halbseit. und 136 kleinen Textholzschnitten<br />
von Hans Springinklee, Erhard Schoen u. a.<br />
sowie zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen,<br />
die meisten Holzschnitte und Initialen in Rötel
teilw. kolor. bzw. teilkolor. 14 nn., CCCXVII<br />
num., 26 nn. Bl. (das erste Bl. weiß). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen;<br />
die Rollenstempel zeigen Blüten und<br />
Trauben etc. (fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(59) 3.000,-<br />
STC 53. Adams B 1001. VD 16 ZV 26610. Baudrier XII,<br />
357. (mit 3 großen Abb.). Muther 1136. Von Gültlingen I,<br />
2<strong>58</strong>, 220. Darlow-M. 6101. Bibelslg. Württ. LB D 294. Mortimer<br />
63 Anm. – Eine der seit 1512 fast jährlich erschienenen<br />
prächtigen Sacon-Bibeln für Koberger, hier erstmals mit<br />
Springinklees zusätzlichem Holzschnitt „Erschaffung der<br />
Eva“ auf Fol. I. Auf Bl. bb6v eine ältere Darstellung der<br />
Schöpfung in 6 Einzelbildern; Bl. CLIr zeigt König Salomo<br />
(halbseit.), ganzseit. die Geburt Christi auf Bl. CCXLIIIIv,<br />
eine der bedeutendsten Arbeiten Springinklees. – Text des<br />
Titels in Rotdruck, ebenso der Kanon vor den Evangelien.<br />
– Vorderes Innengelenk aufgeplatzt, leicht gebräunt, tls. mit<br />
Textanstreichungen in Rötel, vereinzelt etw. fleckig und mit<br />
kleinen Wurmspuren. Vorsätze, Titel und letztes Bl. mit<br />
teilw. gelöschten hs. Besitvermerken und Eintragungen von<br />
verschiedenen Händen des 16. und 17. Jahrhunderts, darunter<br />
eine Notiz über die Schlacht bei Sievershausen am <strong>9.</strong> Juli<br />
1553, ein Vermerk des Hildesheimer Vikars Georg Bayer<br />
von 1600, der Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs von 1654<br />
etc. – Siehe Abbildung.<br />
One of the magnificent Sacon Bibles for Koberger published<br />
since 1512 almost every year, here for the first time with the<br />
additional woodcut „Erschaffung der Eva“ by Springinklee<br />
on fol. I. – Text of title printed in red, also the canon before<br />
the Gospels. – Upper inner joint bursted, slightly browned,<br />
partly with text underlinings in red chalk, occasionally a<br />
little soiled and with some worming. Endpapers, title and<br />
last leaf with partly erased ms. ownership entries and annotations<br />
by several hands of the 16th and 17th century. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
with 2 metal clasps, the roll-stamps show blossoms and grapes<br />
etc. (soiled, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
202 – BIBLIA Quid in haec editione praestitum sit,<br />
vide in ea quam operi praeposuimus, ad lectorem<br />
epistola. Tle. I-III (von 5) in 1 Bd. Paris,<br />
R. Estienne, 1545. Mit Titelbordüre und Druckermarke<br />
auf dem Titel. 12 nn., 156, 172, 116 num.<br />
Bl. Etw. läd. flex. Pgt. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt<br />
(Buchblock stark verzogen). (100) 200,-<br />
Zweite Oktav-Ausgabe von Estienne. – STC 54. Adams B<br />
1036. Renouard 62, 2. Darlow-M. 6127. Bibelslg. Württ. LB<br />
D 54<strong>9.</strong> Schreiber 83: „Estienne's second 8vo edition of the<br />
Latin Bible (first in 1534), and one of which was felt to challenge<br />
conservatisme more blatantly than any of his previous<br />
editions. Robert here prints the Vulgate in parallel columns<br />
with an alternative translation: the Zürich version. This presentation<br />
of an alternative was considered an attack on the<br />
authority of the Vulgate. Furthermore, the two versions are<br />
flanked by columns of notes which, it was felt, betrayed<br />
Estienne's own religious opinions, even though he claimed<br />
to have drawn them from lectures by the respected François<br />
Vatable. Both text and notes are printed in Estienne's<br />
smallest type. This edition is very rare, and copies are practically<br />
never found in good condition.“ – Zu Beginn schwach<br />
wasserrandig. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 55<br />
203 – BIBLIA SACRA vulgatae editionis. Una cum<br />
nova versione germanica sub directione P. Germani<br />
Cartier. 4 Tle. in 2 Bdn. Konstanz, Bez, 1751.<br />
Fol. (Ohne Tafeln). Leicht beschäd. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. – Slg. Lüthi<br />
80. Darlow-M. 4245 Anm. – Wenig fleckig. (17)<br />
300,-<br />
Fürstenkolorit<br />
204 BIBLIA NEERLANDICA – BIBLIA, dat is de<br />
gantsche H. Schrifture. – De boecken genaemt<br />
Apocryphe. 4 Tle. in 1 Bd. Dordrecht und Amsterdam,<br />
Keur und Doornick, 1682. Gr.-Fol. Mit<br />
altkolor. und goldgehöhten gestoch. Titel (in Pag.),<br />
5 doppelblattgr. altkolor. und goldgehöhten<br />
Kupferstichkarten und 7 doppelblattgr. altkolor.<br />
und goldgehöhten Kupfer tafeln. 20 nn., 302 num.,<br />
2 nn., 134 num., 12 nn., 164 num., 2 nn., 66 num.<br />
Bl. Ldr. d. Zt. auf schweren Holzdeckeln mit<br />
Deckelvg. und spät. Messing-Eckbeschlägen (etw.<br />
berieben und bestoßen, eine Schließe fehlt). (127)<br />
15.000,-<br />
Vgl. Darlow-M. 3337 (seitengleiche Ausg. von 1714). –<br />
Bibeltext der niederländischen Generalstaaten-Version von<br />
1618-1<strong>9.</strong> – Unter den Karten östliches Mittelmeer, Palästina<br />
und eine Weltkarte in zwei Hemisphären. 6 doppelblattgr.<br />
Tafeln mit je 16 Abbildungen aus der Heiligen Schrift, eine<br />
weitere doppelblattgr. Tafel mit einem Plan von Jerusalem<br />
und 12 Randbildern. Alle Karten und Tafeln sowie der<br />
gestochene Titel in kräftigem und leuchtenden Kolorit mit<br />
Goldhöhung. – In Teil II Blätter Nr. 15, 84 und 85 mit Verklebungsspuren<br />
durch ausgebesserte Papierdurchbrüche<br />
(geringer Textverlust). Einzelne Tafeln mit tls. ausgebesserten<br />
Randeinrissen sowie Quetschfalten. Der gestoch. Titel<br />
unten und innen angerändert. Etw. gebräunt und fleckig,<br />
tls. schwach wasserrandig und mit kleinen Randschäden. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 11.<br />
Bible text of the Dutch version of 1618-1<strong>9.</strong> – Among the<br />
maps the Eastern Mediterranean, Palestine and a world map<br />
in two hemispheres. 6 double-page plates with 16 illustrations<br />
each from the Bible, another double-page plate with a<br />
plan of Jerusalem and 12 side illustrations. All the maps and<br />
plates as well as the engraved title in strong and brilliant<br />
colouring heightened in gold. – In part II leaves no. 15,<br />
84 and 85 with glue traces due to repaired paper perforations<br />
(minor loss of text). Some plates with partly repaired<br />
tears in margin and vertical creases. Engraved title restored<br />
inside and at lower margin. Somewhat browned and soiled,<br />
here and there with light waterstains and minor marginal<br />
damages. – Contemporary calf over heavy wooden boards,<br />
gilt on sides and later metal corner fittings (some rubbing and<br />
scuffing, one clasp missing). – See illustration on plate 11.<br />
205 – BIBLIA dat is De gantsche Heylige Schriftuure<br />
vervattende alle de boeken des Ouden en Nieuwen<br />
Testaments, naar het exemplaar van Nicolaas<br />
Biestkens. Amsterdam, van der Sys, 1721. Fol. Mit<br />
4 altkolor. doppelblattgr. und gefalt. Kupferstichkarten<br />
und altkolor. doppelblattgr. und gefalt.
56<br />
Nr. 207<br />
Kupfertafel. 21 nn., 448 num., 2 nn., 146 (recte<br />
144) num. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit 2 Metallschließen<br />
sowie 4 Eckbeschlägen und 3 Metall -<br />
buckeln auf jedem Deckel (Kapitale läd., Rückenbezug<br />
mehrf. eingerissen bzw. aufgeplatzt, etw.<br />
berieben und bestoßen). (66) 2.000,-<br />
WorldCat OCLC: 66928786. – Mit einer Weltkarte (lose),<br />
Karten vom Mittelmeerraum, Kleinasien und Palästina; die<br />
Tafel zeigt u. a. einen Plan und 2 Ansichten aus Jerusalem,<br />
ferner Gerätschaften für den Gottesdienst. – Titel mit<br />
Quetschfalten, die folgenden 3 Blätter lose, Blatt 23 am<br />
Anfang angerändert. Karten und Tafel in den Falzen teilw.<br />
etw. eingerissen. Etw. gebräunt und fleckig, teilw. wasserrandig<br />
und mit Randschäden. – Womöglich fehlen weitere<br />
Karten und Tafeln. – Ohne Rückgaberecht. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 11.<br />
With a world map (loose), maps of the Mediterranean<br />
region, Asia Minor and Palestine, the plate shows a. o. a plan<br />
and 2 views of Jerusalem, furthermore equipment for the<br />
church service. – Title with vertical creases, the following<br />
3 leaves loose, leaf 23 restored at the beginning. Maps and<br />
plate partly a little torn at folds. Some browning and soiling,<br />
here and there with waterstains and marginal damages. –<br />
Lacks probably more maps and plates. – Not subject to<br />
return. – Contemporary blind-pressed calf with 2 metal<br />
clasps, 4 metal corner fittings and 3 brass bosses on each<br />
board (turn-ins damaged, spine cover material with multiple<br />
tears or bursted, some rubbing and scuffing). – See illustration<br />
on plate 11.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
206 BIBLIA POLYGLOTTA – BIBLIA SACRA<br />
quadrilinguia Novi Testamenti Graeci. Cum versionibus<br />
Syriaca, Graeca vulgari, Latina et Germanica.<br />
Adiectis variantibus lectionibus ... accurante<br />
Ch. Reineccio. Leipzig, Lanckisch, 1713.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 2 ge stoch. Kopfvign.<br />
11 Bl., 968 (recte 966) S. Ldr. um 1880, sign.<br />
„B. Aug. Schulze, Leisnig“ (berieben, bestoßen,<br />
Kopf und Schwanz eingerissen). (55) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Herzog-H. XV, 534. Darlow-M. 1451 und<br />
8970. – Das griechische Neue Testament mit Versionen in<br />
Syrisch, Neugriechisch, Lateinisch und Deutsch im Pa ralleldruck,<br />
mit sachlichen Anmerkungen und einigen textkritischen<br />
Bemerkungen, bearbeitet von Christian Reineccius<br />
(1668-1752), Dozent in Leipzig und später Gymnasial -<br />
direktor in Weißenfels und lebenslang mit Bibelstudien<br />
befaßt. Die erst 1750/51 mit der Polyglottausgabe des<br />
Alten Testaments abgeschlossene Edition – „important<br />
eighteenth-century Bible“ (Darlow-M.) – ist allgemein als<br />
„Leipziger Polyglotte“ bekannt. – Gestoch. Titel gelockert,<br />
durchgehend gleichmäßig gebräunt.<br />
207 BIBLIA SYRIACA – LIBER SACROSANCTI<br />
EVANGELII de Iesu Christo Domino & Deo<br />
nostro. Wien, M. Zimmermann, 1562. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel verso, Holzschnittvign.<br />
am Schluß und 16 nahezu ganzseit. Textholzschnitten,<br />
vereinzelt gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 27 nn., 129 num., 3 nn., 38 num., 2 nn.,<br />
LXXX num., 2 nn., 11 num., 28 nn. Bl. Pgt. des<br />
17. Jhdts. (fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen). (55) 12.000,-<br />
Titelauflage der Erstausgabe von 1555, sehr viel seltener als<br />
diese. – STC 113. Adams B 1800. Darlow-M. 8948. Denis,<br />
Bibl. Garelli, 164 Anm. Mayer I, 70. – Vgl. VD 16 B 4<strong>58</strong>4<br />
(nur der Erstdruck von 1555). – „Michael Zimmermann<br />
wurde insofern zu einem Bahnbrecher des Fremdsprachensatzes<br />
in Österreich, als er neben guten griechischen und<br />
hebräischen Typen 1554 zum ersten Mal im gesamten deutschen<br />
Sprachgebiet mit arabischen Lettern setzte ... 1555<br />
kamen syrische Typen hinzu, wie sie dem Gebrauch der<br />
maronitischen, d. h. mit Rom unierten Christen entsprachen.<br />
Die Formen schnitt ihm der befreundete Kaspar Kraft<br />
aus Elwangen; die beiden sind daher auch als Pioniere der<br />
Schriftgießerei in Österreich anzusehen. Zimmermanns<br />
Hauptwerk, das syrische 'Liber Sacrosancti Evangelii'<br />
(1555, eine gleichartige Ausführung mit einem unterschiedlichen<br />
Titelblatt von 1562), wurde von Johann Albrecht<br />
Widmanstadt herausgegeben, einem Reuchlin-Schüler, der<br />
sich dem Studium der orientalischen Sprachen gewidmet<br />
hatte, später zum Kanzler der niederösterreichischen Lande<br />
ernannt worden war, in Wien 1554 die Reform der Universität<br />
durchführte, nach dem Tod seiner Gattin aber in den<br />
geistlichen Stand trat und wenige Jahre später starb (15<strong>58</strong>).<br />
Der nachmalige Kaiser Ferdinand I. persönlich finanzierte<br />
den Druck dieses Buches. Es ist das erste derartige Werk in<br />
der gesamten orientalischen Literatur Europas“ (Durstmüller<br />
I, 49). – Mit einigen schönen allegorischen Holzschnitten.<br />
– Fliegende Vorsätze und letztes Bl. verso gestempelt.<br />
Vereinzelt mit hs. Eintragungen. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Nur 1 Exemplar im Jahrbuch. – Siehe<br />
Abbildung.
Re-issue of the first edition of 1555, much rarer than the<br />
latter. – Fly-leaves and last leaf verso stamped. Occasionally<br />
with ms. annotations. Slightly browned, hardly soiled. –<br />
Only 1 copy in „Jahrbuch“. – Vellum of the 17th century<br />
(soiled, rubbed and scuffed, clasp ribbons missing). – See<br />
illustration.<br />
208 – NOVUM TESTAMENTUM SYRIACUM,<br />
cum versione Latina, cura & studio Johannis<br />
Leusden et Caroli Schaaf. – SCHAAF, C., Lexicon<br />
Syriacum concordantiale, Syriaco & Latino.<br />
2 in 1 Bd. Leiden, Luchtmans und Muller, 1708.<br />
4°. Mit wdh. gestoch. Titelvign. 5 Bl., 749 S., 5 Bl.,<br />
644 S., 64 Bl. Hpgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen, neu aufgebunden). (55) 400,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung mit syrisch-lateinischem<br />
Paralleltext und dem „Lexicon Syriacum“ im zweiten Teil.<br />
– Ebert 22698 Anm. Brunet V, 745 Anm. Graesse VI/2, 104<br />
Anm. Vater 387 (nur die Ausg. von 1717). Darlow-M. 8969:<br />
„A critical edition of the N. T., undertaken by J. Leusden,<br />
of Utrecht, and C. Schaaf, of Leyden. This edition has disagreed<br />
about the system of pointing to be adopted. The<br />
Latin version is C. Schaaf's revision of Tremellius' trans -<br />
lation. This is said to be the first book printed from stereotype.“<br />
– Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
209 BIBLIA – BIBELKONKORDANZ – (CON-<br />
RADUS VON HALBERSTADT D. J.), Concordantiae<br />
maiores, cum declinabilium utriusque<br />
instrumenti, tum indeclinabilium dictionum.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Basel, J. Froben, 1523. Fol. Mit<br />
wdh. Druckermarke auf dem Titel und am Ende.<br />
352, 92 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit Rsch., Rvg. und 2 Metallschließen (etw. be -<br />
schabt und be stoßen, mit kleinen Wurmlöchern).<br />
(100) 300,-<br />
STC 122. Adams B 19<strong>58</strong>. VD 16 C 4901. – Vgl. ADB XVI,<br />
641. – Die Bedeutung der Conradschen Bibelkonkordanz<br />
liegt darin, daß er sie um die Aufnahme der Partikeln bereicherte.<br />
– Blätter T2-3 mit Tintenfleck. Die letzten 2 Lagen<br />
in den Rändern etw. ausgebessert oder hinterlegt (tls. mit<br />
geringem Buchstabenverlust). Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig und wasserrandig. Titel und folgendes Bl. mit Besitzvermerken<br />
des Klosters St. Urban, ehemaliger Zisterzienserabtei<br />
in Pfaffnau/Kanton Luzern.<br />
210 – – LANCKISCH, F., Concordantiae bibliorum<br />
Hebraico & Graeco-Germanicae. Leipzig und<br />
Frankfurt, Lanckisch, 1680. 4°. 8 Bl., 414 S., 1 Bl.,<br />
768 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (Vorder -<br />
gelenk oben eingerissen). (55) 300,-<br />
ADB XVII, 696. – Zweite Ausgabe der erschöpfenden Konkordanz,<br />
erstmals 1677 erschienen. – Ganz unbedeutend<br />
fleckig.<br />
211 – – – Concordantiae bibliorum Germanico-Hebraico-Graecae.<br />
4. verm. und verb. Aufl. Leipzig<br />
und Frankfurt, Richter für Lanckisch, 1705. Gr.-<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 2 gestoch Portrs. 911<br />
Alte Drucke und alte Theologie 57<br />
Bl. Ldr. d. Zt. (mit Einrissen, Fehlstellen und<br />
Wurmlöchern, stark beschabt und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Jöcher VII, 1144. ADB XVII, 696. – „Die beste und<br />
gebräuchlichste (Konkordanz) ist die von Fr. Lanckisch“<br />
(Herzog-H. III, 60). – Vorsätze und letztes Bl. lose, stellenweise<br />
wasserrandig, stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
212 – – MANDELKERN, S., Veteris Testamenti concordantiae<br />
Hebraicae atque Chaldaicae. Leipzig<br />
1896. 4°. XIV S., 1 Bl., 1532 S. Läd. Ldr. d. Zt. (55)<br />
150,-<br />
213 – – REPERTORIUM Biblicum, seu concordantiae.<br />
2 in 3 Bdn. Augsburg und Graz, Veith und<br />
Wolff, 1751. Fol. Mit gestoch. Frontisp. von J. G.<br />
Haid und G. W. Baumgartner. Stark läd. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wetzer-W. XII, 1386. – Berühmte Bibelkonkordanz,<br />
gefertigt im Kloster Wessobrunn. – Stark fleckig.<br />
214 BIBLIOTHEK DER KIRCHENVÄTER. Eine<br />
Auswahl patristischer Werke in deutscher Übersetzung.<br />
Hrsg. von O. Bardenhewer, Th. Schermann<br />
u. a. 83 in 82 Bdn. (alles Erschienene).<br />
Kempten und München, Kösel, 1911-38. OHpgt.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (6) 800,-<br />
MNE, Nachtr. 1995, 27. – Die beiden kompletten Reihen<br />
der wichtigen Ausgabe der Kirchenvätertexte mit dem<br />
Registerband zur ersten Reihe. Die zweite Reihe wurde<br />
nach dem zwanzigsten Band abgebrochen. – Gut erhalten<br />
und dekorativ gebunden.<br />
215 BILDERBIBELN – „BIBLISCHE KUPFER-<br />
SAMMLUNG“ (Rückentitel). Album mit ca. 200<br />
mont. Kupferstichen (und einigen Bl. in anderen<br />
Techniken) zur Illustration der Bibel, gesammelt<br />
1830-4<strong>9.</strong> Fol. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Enthält Kupferstiche des 17.-1<strong>9.</strong> Jahrhunderts, meist aus<br />
größeren Folgen und barocken Bilderbibeln. Am Anfang<br />
der gestochene Titel der „Picturae chalcographicae“ von<br />
Philipp Andreas Kilian. Aus den beiden Teilen dieses Werks<br />
stammen auch zahlreiche Einzelblätter. Ferner bemerkenswert<br />
der lithographierte Broschurtitel zu Mendelssohn<br />
Bartholdys Oratorium Elias (1847). – Dem Alten und<br />
Neuen Testament je ein handschriftlicher Titel mit Namen<br />
des Eigners, eines Jakob Ludwig Linder, und Datierung<br />
vorangesetzt. – Auf festem Trägerpapier, einzelne Graphiken<br />
fehlen (Ausrißspuren), leichte Gebrauchsspuren.<br />
216 – GIRARD, A., Les peintures sacrees sur la bible.<br />
Seconde ed. Paris, Sommaville, 1656. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel und 68 gestoch. Kopfvign. 21 Bl.,<br />
592 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (stark beschabt und<br />
bestoßen, Rücken defekt). (10) 300,-
<strong>58</strong><br />
Nr. 219<br />
Vgl. Cioranescu 33076 (EA). – Schöne Kupferillustrationen<br />
zur Bibel von der Erschaffung Adams bis zum Weltgericht.<br />
Unter jeder Illustration eine kurze Erklärung der dargestellten<br />
Bibelszenen sowie mehrseitige Beschreibungen. –<br />
Drucktitel mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig und an den Rändern tls. leicht wurmstichig.<br />
217 – MEYER, C., Des Newen Testaments Unsers<br />
Herren Jesu Christi Fornembste Historien und<br />
Offenbarungen. – Über Unsers Herrn Jesu Christi<br />
Leiden, Tod, und Aufferstehung. Geschichtmässige<br />
Figuren. – Fier und Zwentzig Lehren Unsers<br />
Herren Jesu Christi, Zu Erbauung. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Zürich, Selbstvlg., o. J. (um 1636-66). Qu.-4°. Mit<br />
3 gestoch. Titeln und 66 (mit 68 Abb.), 33 und 21<br />
(= zus. 120) Kupfertafeln von Conrad Meyer. Pp.<br />
d. Zt. (stark beschabt und bestoßen, Bezug teilw.<br />
abgeplatzt). (100) 1.200,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Brun II, 382 (nur II: „Christi Leiden“,<br />
dat. 1646). – Vgl. Koegler, „Der Malerradierer Conad<br />
Meyer in Zürich“, in: „Die Garbe“, Bd. V, Hefte 9 und 10,<br />
Basel 1922, S. 265-270 und 297-304. – Sehr seltene Stichfolge,<br />
als Vorbild diente wohl die Meriansche Kupferbibel.<br />
Der Druck zog sich über Jahrzehnte hin, spätere Nachdrucke<br />
sind nicht bekannt. Wenige Tafeln dat.: 1636, 1646,<br />
1656, 1662 und 1666. – Conrad Meyer (1618-1689) war<br />
Maler, aber auch als Stecher in Matthäus Merians Werkstatt<br />
tätig. – Erster Titel oben innen eingerissen. Leicht gebräunt,<br />
vor allem in den breiten weißen Rändern etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 45.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 221<br />
Presumedly sole edition. – Very rare series of engravings,<br />
probably made after the example of the Merian copperplate<br />
Bible. – First title torn at inner top margin. Slightly<br />
browned, a little soiled mainly at wide blank margins. –<br />
Contemporary cardboard (heavily scratched and scuffed,<br />
cover material partly bursted). – See illustration on page 45.<br />
218 – PRECEPTIVE ILLUSTRATIONS of the<br />
Bible; a series of fifty-two coloured prints, designed<br />
to aid scriptural instruction in schools, and as<br />
a help to home education. London, Varty und<br />
Cox, o. J. (um 1850). Fol. Mit 52 getönten und beikolor.<br />
lithogr. Tafeln von S. D. Bendixen. 1 Bl.<br />
Restaurierte Lwd. d. Zt. (100) 120,-<br />
Zum Künstler: Thieme-B. III, 302. – Darstellungen zum<br />
Alten und Neuen Testament. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
219 – (SAURIN, J.), Figures de la Bible. (Den Haag),<br />
P. de Hondt, 1728. Fol. Mit 2 gestoch. Titeln und<br />
211 (statt 212; 29 doppelblattgr.) Kupfertafeln<br />
nach G. Hoet u. a. Ldr. d. Zt. mit Rsch. Rvg.,<br />
reicher Deckelvg. und dreiseit. Goldschnitt<br />
(Schwanz etw. läd., Vordergelenk unten eingerissen,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (94) 1.000,-<br />
Sander 1807. Cohen-R. 940 f. Lewine 498. – Tafelsammlung<br />
zum monumentalen Bibelkommentar von Saurin. Hauptentwerfer<br />
der Kompositionen war G. Hoet. Unter den<br />
Stechern finden wir die besten holländischen Künstler der
Zeit: Bleisweik, J. van Vianen, Folkema etc. – Die Bild unterschriften<br />
sind in sechs Sprachen abgefaßt: Hebräisch, Englisch,<br />
Deutsch, Lateinisch, Französisch und Niederländisch.<br />
– Eine der Tafeln im Bug aufgeplatzt. Einige Tafeln mit<br />
teilw. hinterlegten kleinen Randeinrissen. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig. Die Kupfer in guten und kräftigen Ab -<br />
drucken. – Siehe Abbildung.<br />
Plate collection to the monumental Bible commentary by<br />
Saurin. – One of the plates bursted at joint. Some plates with<br />
partly small backed tears in margin. Slightly browned, here<br />
and there a little soiled. Copperplates in good and strong<br />
impressions. – Contemporary calf with spine label, gilt back,<br />
richly gilt on sides and three-sided gilt edge (bottom turn-in<br />
a little damaged, front joint torn at bottom, some scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
220 – SCHÖNBERG, M. VON, Kurzgefaßte sämtliche<br />
biblische Geschichten zum gemeinnützlichern<br />
Gebrauche. München 1784. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 48 Kupfertafeln von Johann Michael Söckler.<br />
8 Bl., 288 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Kapital und Rsch. etw. beschäd., wenig berieb.<br />
und bestoßen). (100) 120,-<br />
Seitengleicher Nachdruck der Erstausgabe von 1780. – Vgl.<br />
Baader I/2, 216, 25. De Backer-S. VII, 845, 24. – Vermutlich<br />
bei M. Hagen in Landshut gedruckt. – Mit einzelnen<br />
kleineren Randschäden. Gering gebräunt, etw. fleckig.<br />
221 – WEIGEL, CH., Historiae celebriores Veteris<br />
(et Novi) Testamenti iconibus repraesentatae. 2 in<br />
1 Bd. Nürnberg, Endter, o. J. (um 1785). Fol. 2 ge -<br />
stoch. Titel und 259 Kupfertafeln von Jan und<br />
Caspar Luyken, F. A. Meloni und P. Decker. Ldr.<br />
d. Zt. (bestoßen und stark beschabt). (138) 1.500,-<br />
Bauer 4.4.<strong>9.</strong> – Vgl. FdF 1843. Jantz 933a. De Backer-S. IV,<br />
78, 3. – Vierte und letzte Ausgabe der prachtvollen Bilderbibel,<br />
die überarbeiteten Kupfer in kräftigen Abdrucken. –<br />
Unter jedem Kupfer vierzeilige lateinische und deutsche<br />
Verse; die lateinischen entstammen der Feder von Paul Hansiz,<br />
einem Wiener Jesuiten, die deutsche Nachdichtung<br />
besorgte Samuel Faber. – Fliegender Vorsatz mit großem<br />
hinterlegten Abriß, Titel tls. angerändert und mit Besitzvermerk<br />
in Tinte, mit zahlr. hinterlegten Randläsuren, fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
222 BOETHIUS, (A. M. S.), De consolatione philosophie<br />
liber cu(m) optimo commento beati<br />
Thome. Deventer, J. de Breda, 1506. 4°. Mit teilkolor.<br />
schwarzgrundigem Titelholzschnitt. 157 Bl.<br />
Mod. Ldr. im Stil d. Zt. auf Holzdeckeln. (100)<br />
600,-<br />
Adams B 2285. IA 121.032 (beide Kollationen ungenau). –<br />
Den „Trost der Philosophie“ verfaßte Boethius im Gefängnis<br />
von Pavia, wo er sein Todesurteil erwartete. Das Werk<br />
war in der Inkunabelzeit eines der erfolgreichsten, es erlebte<br />
damals schon 73 bekannte Ausgaben und Übersetzungen,<br />
tls. kommentiert oder mit Zugaben versehen. – Titel und<br />
wenige Seiten rubriziert. – Titel mit Besitzvermerk und<br />
unten angerändert, einzelne Bl. etw. restauriert. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und mit hs. Marginalien. Alter fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Eintragungen und Federproben. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 59<br />
Nr. 222<br />
223 – De consolacion. Traduzido y comentado por el<br />
Padre Fray Augustin Lopez. Valladolid, J. de<br />
Bostillo, 1604. Fol. Mit Holzschnittwappen auf<br />
dem Titel. 14 Bl., 362 S., 16 Bl. Mod. rehbraunes<br />
Maroquin mit Rtit., Blindpr. im Stil d. Zt. auf den<br />
Deckeln, reicher Innenkantenvg. und dreiseit.<br />
Goldschnitt, sign.: „A. Palomino Olalla“. (127)<br />
4.000,-<br />
Erste Ausgabe dieser spanischen Übersetzung. – Goldsmith<br />
B 261. Palau 31224. – Den „Trost der Philosophie“ verfaßte<br />
Boethius im Gefängnis von Pavia, wo er sein Todesurteil<br />
erwartete. Das Werk war in der Inkunabelzeit eines der<br />
erfolgreichsten, es erlebte damals schon 73 bekannte Ausgaben<br />
und Übersetzungen, tls. kommentiert oder mit Zugaben<br />
versehen. – Etw. unterschiedlich gebräunt und fleckig.<br />
– Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this Spanish translation. – Some variable<br />
browning and soiling. Decorative binding. – Modern brown<br />
morocco with spine title, blind tooling on boards in the style<br />
of the epoch, richly gilt interior edges and three-sided gilt<br />
edge, signed: „A. Palomino Olalla“. – See illustration.<br />
224 BRUNNER, J., Professio catholica. Ingolstadt,<br />
W. Eder, 1<strong>58</strong>2. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 1 Bl., 57 S. Stärker beschäd. Kalbldr. d. Zt.<br />
(26) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – Adams B 2933. IA 125.863. VD 16 B<br />
8627. Schottenloher 45165. Stalla 870. – Nicht im STC. –<br />
Von dem Verfasser ist nur noch eine weitere selbständige<br />
Schrift bekannt. – Johannes Brunner, geb. in Hemberg/
60<br />
Nr. 223<br />
Schweiz, gest. nach 1<strong>58</strong>7, war ein reformierter Theologe<br />
und Konvertit. 1573 wechselte er zum katholischen Glauben<br />
und wurde Professor für Aristotelische Ethik an der<br />
Universität in Ingolstadt, 1578 ging er an die Universität<br />
in Freiburg/Breisgau, wo er Griechisch und Hebräisch<br />
unterrichtete (vgl. BBKL XXI, 155-1<strong>58</strong>). – In vorliegender<br />
Schrift begründet er seine Konversion. – Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
VORGEB.: GRETSER, J., Responsum ad theses Aegidii<br />
Hunnii de colloquio cum pontificiis ineundo, in quo non<br />
pauca de proxima disputatione Ratisbonensi, deque controversiarum<br />
norma & iudice. Ingolstadt, A. Sartorius,<br />
1602. Mit Titelvign. 12 Bl., 262 S. – Erste Ausgabe. – De<br />
Backer-S. III, 1766, 74. Stalla 8. Dünnhaupt 48.1: „Polemik<br />
gegen Aegidius Hunnius.“ – Leicht gebräunt, wenig fleckig,<br />
vereinzelt mit kleiner Wurmspur.<br />
TANNER, A., Apologeticus. Adversus calumnias, mendacia,<br />
caeteraque errata, quibus Aegidius Hunnius suum examen<br />
praefationis, colloquio Ratisbonensi Monachij recuso<br />
praefixae, exornare voluit. München, Heinrich, 1603. Mit<br />
Titelvign. 9 Bl., 204 S. – Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII,<br />
1844, 10. – Eine weitere Polemik gegen Aegidius Hunnius,<br />
ebenfalls von einem Jesuiten. – Hunnius, der Begründer der<br />
lutherischen Orthodoxie in Wittenberg, hatte an den<br />
Regensburger Religionsgesprächen teilgenommen, wo er<br />
sich mit den beiden Jesuiten Gretser und Tanner auseinandergesetzt<br />
hatte.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Vorderer Innendeckel mit<br />
gestoch. Wappenexlibris des Juristen und Historikers<br />
Johann Peter Ludewig (1668-1743), Titel verso mit seinem<br />
e. Besitzvermerk, datiert 1711. – Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 224<br />
225 (BURLEY, W.), Vita philosophoru(m) et poe -<br />
tarum cu(m) auctoritatibus et sententiis aureis<br />
eorundem annexis. O. O., Dr. und J. (Paris,<br />
J. Petit, um 1510). 4°. Mit Verlegermarke auf dem<br />
Titel. 60 nn. Bl. Mod. dunkelgrünes Maroquin mit<br />
intarsiertem roten Löwen und fahlgelbem Autorennamen<br />
auf den Deckeln. (31) 350,-<br />
Moreau (1510) 44 [nur 4 Ex. in Paris, Lyon und St. Gallen<br />
(2)]. Copinger 1391. Pellechet 3093. GKW V, Sp. 688:<br />
„Nach der Verlegermarke (Haebler V) etwa 1510 gedruckt.“<br />
– Dieser Druck nicht im Index Aureliensis. – Seinerzeit oft<br />
aufgelegt. – Titel mit Besitzvermerken (und teilw. etw. Tintenfraß).<br />
Die ersten 2 Bl. unten angerändert (Bl. 2 mit geringem<br />
Textverlust). Etw. gebräunt und fleckig, oben knapp<br />
beschnitten.<br />
226 CAESAR, C. J., Commentarii tradotti di Latino<br />
in volgare lingua: per Agostino Ortica de la Porta.<br />
O. O. u. J. (Toscolano), A. dei Paganini, (um 1527-<br />
33). Mit doppelblattgr. Holzschnittkarte und<br />
5 ganzseit. Textholzschnitten. 8 nn., 262 num.,<br />
1 nn. Bl. Hldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. mit Rsch. (Rücken<br />
beschabt, etw. berieben und bestoßen). (111)<br />
500,-<br />
STC 135 (dat. ca. 1525). IA 128.674 (dat. ca. 1525). Lechi<br />
106. Sander 1505 (dat. ca. 1516). EDIT 16 CNCE 815<strong>9.</strong> –<br />
Karte von Spanien mit Portugal; die Holzschnitte zeigen<br />
Befestigungsanlagen. – Gedruckt mit einer italienischen<br />
Type, die Paganini als erster in Italien benutzte (vgl. Cat.<br />
PMM II, 62). – Titel mit kleinem Exlibris. Gering gebräunt,<br />
tls. etw. stockfl. und schwach wasserrandig.
227 CALVIN, J., Epistolae et responsa. Quibus<br />
interiectae sunt insignium in ecclesia dei virorum<br />
aliquot etiam epistolae. Editio secunda. J. Calvini<br />
vita a Theodoro Beza accurate descripta. Genf,<br />
P. de Saint-André, 1576. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 20 Bl., 428 (recte 424) S., 6 Bl. –<br />
VORGEB.: DERS., Institutio Christianae religionis.<br />
Genf, J. Le Preux, 1592. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 54 nn., 312 num. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig, etw.<br />
berieben und bestoßen, Bezug an den Ecken etw.<br />
aufgeplatzt, Schließen fehlen, eine davon liegt lose<br />
bei). (144) 500,-<br />
I. Adams C 388. IA 130.144. Moeckli 86. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC. – War erstmals 1575 erschienen. – II. STC,<br />
Suppl., 20. Adams C 367. IA 130.245. Moeckli 132. – Späte<br />
Ausgabe. – Titel mit Quetschfalte, Besitzvermerk und verso<br />
Exlibris. – Vorsätze mit hs. Eintragungen, stärker fleckig<br />
und mit aufgezogenem gestoch. Porträt Calvins. Etw. ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Insgesamt gutes Exemplar.<br />
228 CANISIUS, P., De Maria virgine incomparabili,<br />
et Dei genitrice sacrosancta, libri quinque. Ingolstadt,<br />
D. Sartorius, 1577. Fol. Mit Titelbordüre<br />
und 13 (12 ganzseit.) Textholzschnitten. 18 Bl., 780<br />
S., 17 Bl. Hpgt. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. (leicht berieben und<br />
bestoßen). (100) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 684. Adams C 521. IA 131.154. VD<br />
16 C 710. Stalla 1344. De Backer-S. VII, 16<strong>9.</strong> – Mariologisches<br />
Großwerk, verfaßt zur Widerlegung der protestantischen<br />
Magdeburger Centurien. – Die großen Holzschnitte<br />
im Stil von Matthias Gerung. – Gelockert, Name auf Titel<br />
gelöscht, vereinzelt mit kleinen Einrissen und wasserrandig,<br />
leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Major work on the Virgin Mary written in<br />
order to contest the Protestant „Magdeburg Centuries“. –<br />
The large woodcuts in the style of Matthias Gerung. –<br />
Loosened, name on title erased, occasionally with small tears<br />
and waterstains, slightly browned and soiled. – Half vellum<br />
of the 19th century (slightly rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
229 CARION – PEUCER, C., Der Dritte Teil der<br />
Chronica Carionis, Von Keiser Carl dem grossen<br />
an, da es der Herr Philippus Melanthon wenden<br />
lassen, bis auff Fridrichen den andern. Verdeutscht<br />
durch Eusebium Menium M. Wittenberg, G. Rhaus<br />
Erben, 1564. 4°. Mit kleinem schwarzgrundigen<br />
Holzschnittportr. auf dem Titel und großer Holzschnitt-Initiale<br />
am Textbeginn. 14 nn., 348 num.<br />
Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Schließen fehlen).<br />
(144) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe des dritten Teiles der Carionschen<br />
Chronik. – VD 16 P 1966. – Die Carionsche Chronik war<br />
erstmals in lateinischer Sprache 1532 erschienen, es folgte<br />
ein zweiter von Melanchthon verfaßter Band, an den sich<br />
der dritte Band, der von Melanchthons Schwiegersohn<br />
Caspar Peucer bearbeitet wurde, anschließt. – Vorsatz und<br />
Titel (verso mit Exlibris) mit hs. Besitzvermerken und<br />
Notizen. Die ersten Lagen gelockert. Etw. gebräunt, teilw.<br />
fleckig und schwach wasserrandig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 61<br />
Nr. 228<br />
230 CASAUBON, I., Epistolae, insertis ad easdem<br />
responsionibus. (3. Ausg.). 4 Tle. in 1 Bd. Rotterdam,<br />
Fritsch und Böhm, 170<strong>9.</strong> Fol. Mit 2 gestoch.<br />
Portrs. und gestoch. Textvign. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken lichtrandig, stärker beschabt und bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Graesse II, 61. Ebert 362<strong>9.</strong> – Der Theologe und Altphilologe<br />
Isaac Casaubon (1559-1614) kommentierte eine Reihe<br />
griechischer Klassiker und das Neue Testament. – Mit dem<br />
Fragment „De libertate ecclesiastica“, dessen Druck Heinrich<br />
IV. verhinderte. – Die Porträts zeigen Isaac und Méric<br />
Casaubon. – Unbeschnitten, Vorsatz mit hs. Vermerken,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
231 CATECHISMUS, ex decreto Concilii Tridentini.<br />
Ingolstadt, D. Sartorius, 1577. 4°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 4 Bl., 550 S., 11 Bl. Beschäd.<br />
blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Vorderdeckel lose, Schließen fehlen). (100) 350,-<br />
STC 868. VD 16 K 2057. Stalla 1346. – Der 1566 in Rom<br />
gedruckte „Catechismus Romanus“ war das erste im Auftrag<br />
des Trienter Konzils (1545-63) herausgegebene Werk.<br />
Er bildet zusammen mit dem „Breviarium Romanum“<br />
(1568) und dem „Missale Romanum“ (1570) die Essenz der<br />
Beschlüsse des Konzils, das den Erneuerungsprozeß der<br />
katholischen Kirche im 16. Jhdt. einleitete. Zur schnellen<br />
Verbreitung der Regeln wurde das Werk mehrfach übersetzt<br />
und überall in Europa verbreitet. Die erste in Deutschland<br />
gedruckte Ausgabe datiert 1567, vorliegt die fünfte. – Vorsätze<br />
mit umfangreichen hs. Eintragungen und Stempeln.<br />
Titel mit gelöschtem Besitzvermerk sowie Stempel verso.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit umfangreichen hs.<br />
Marginalien.
62<br />
Nr. 233<br />
232 CICERO, M. T., Pro M. Caelio oratio. Paris,<br />
J. Roigny, 1544. 4°. 46 Bl. Pgt. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. (100)<br />
200,-<br />
IA 138.332. – Nicht im STC und bei Adams. – Mit den<br />
Kommentaren von J. Tislin, B. Latomus und Ph. Melanch -<br />
thon. – Unten wasserfleckig.<br />
233 COGLER (KÖGELER), J., Imagines elegantissimae<br />
quae multum lucis ad intelligendos doctrinae<br />
Christianae locos adferre possunt, collectae,<br />
partim ex praelectionibus Domini Philippi Me -<br />
lanchtonis, partim ex scriptis patrum. Cum praefatione<br />
D. Georgij Maioris. Wittenberg, J. Krafft,<br />
15<strong>58</strong>. Mit 2 Druckermarken auf dem Titel und am<br />
Ende sowie 24 Textholzschnitten. 55 Bl. Mod.<br />
Lwd. (100) 800,-<br />
STC 215. IA 142.562. VD 16 K 1694. Kuczynski 3053. –<br />
Vgl. Jöcher I, 1997. – Hübsch illustriertes Büchlein mit Szenen<br />
zum Alten und Neuen Testament, zum Katechismus<br />
etc.; die Holzschnitte werden teilw. Brosamer zugeschrieben.<br />
– Johannes Cogler war Pastor primarius und Super -<br />
intendent zu Stettin. – Titel im Innensteg und unten hinterlegt<br />
(geringer Buchstabenverlust). Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
234 (CORPUS JURIS CANONICI). Decretum<br />
Gratiani. – Decretales Gregorii Papae IX. 2 Bde.<br />
Venedig, Giuntas Erben, 1605. 4°. Mit gestoch.<br />
kolor. Titel, 3 gleichen Druckermarken und<br />
2 ganzseit. Textholzschnitten. 44 Bl., 1020 S.;<br />
32 Bl., 1388 (recte 1378) S., 1 Bl., 48, 48 (statt 53)<br />
S. Pgt. d. Zt. mit Rvg. und Rsch. (gering fleckig).<br />
(100) 400,-<br />
Seltene Ausgabe des Corpus juris canonici. – Nicht im STC.<br />
– Die ganzseit. Textholzschnitte zeigen den Arbor consanguinitatis<br />
und den Arbor affinitatis; der gestoch. Titel mit<br />
dem thronenden Papst, umgeben von Beratern und eingefaßt<br />
von den vier Evangelisten, den Kirchenvätern Ambrosius,<br />
Augustinus, Gregor und Hieronymus und einigen<br />
namhaften Kirchenrechtsgelehrten. – Im selben Jahr er -<br />
schien noch ein weiterer Teil mit dem „Liber sextus decretalium<br />
Bonifacii VIII.“ und den „Clementinae constitutiones“.<br />
– Titel mit gelöschten Besitzvermerken; gebräunt,<br />
fleckig, mit einigen Marginalien von alter Hand in Tinte. –<br />
Es fehlen die letzten 5 Seiten der „Margarita decretalium“.<br />
235 CRESCENTIIS, P. DE, Opera di agricoltura.<br />
Novame(n)te con grandissima fatica alla sua<br />
pristina forma restituita: e con diligenza stampata.<br />
Venedig, B. Vercellensis, 1536. Mit Titelbordüre<br />
und ganzseit. Textholzschnitt. 391 Bl. Pgt. d.<br />
18. Jhdts. (etw. fleckig). (63) 1.200,-<br />
STC 203. Adams C 2931. IA 146.76<strong>9.</strong> Ceresoli 184. Sander<br />
2240: „Page du titre, encadrement orné à la grotesque; dans<br />
le haut, le chat des Sessa. Bois de page, portrait de l'auteur<br />
assis in cathedra.“ – Diese Ausgabe nicht bei Simon und<br />
Souhart. – Über de Crescentiis und seine Ausgaben siehe<br />
die ausführlichen Erläuterungen bei Lindner, Das Jagdbuch<br />
des Peter de Crescentiis. – „Stärker als durch Albertus Magnus<br />
wurde das Gesicht des jagdlichen Schrifttums durch den<br />
in Bologna beheimateten Italiener Petrus de Crescentiis<br />
(ca. 1233 bis ca. 1320) geprägt, der mit seinem um 1305 in<br />
lateinischer Sprache geschriebenen 'Opus ruralium commodorum'<br />
einen Buchtyp schuf, der unter der Bezeichnung<br />
'Hausväterliteratur' von der Mitte des 16. bis weit ins<br />
18. Jahrhundert hinein dem haus- und landwirtschaftlichen<br />
Schrifttum der europäischen Völker das Gepräge gab. Ihre<br />
Vertreter versuchten enzyklopädisch das vorzugsweise für<br />
einen Landedelmann notwendige Wissen in einem Sammelwerk<br />
zu erfassen und bezogen in dieses auch Jagd und<br />
Fischerei, vor allem das dem niederen Adel verbliebene<br />
kleine Waidwerk, die Beize und den Vogelfang ein. Während<br />
Petrus de Crescentiis in den der Landwirtschaft gewidmeten<br />
Teilen seines Werkes stark von antiken Quellen<br />
abhängig ist, verfaßte er das zehnte, der Jagd gewidmete<br />
Buch ohne Benutzung fremder Vorlagen“ (Lindner,<br />
Anfänge der deutschen Jagdliteratur, 47). – Es fehlt das<br />
weiße Bl. BBB8. – „Bologna“ auf dem Titel durchgestrichen;<br />
Textblätter mit hs. Zählung in verblaßter Tinte von<br />
älterer Hand. Tls. stärker gebräunt, etw. fleckig, einige Bl.<br />
mit minimalen Wurmspuren.<br />
Lacks blank leaf BBB8. – „Bologna“ on title cancelled; text<br />
leaves with ms. numbering in faded ink by older hand.<br />
Partly stronger browned, a little soiled, some leaves with<br />
minor worming. – Vellum of the 18th century (some soiling).
236 CRUSIUS, M., Germano-Graeciae libri sex:<br />
In quorum prioribus tribus, orationes: in reliquis<br />
carmina, Graeca & Latina, continentur. Basel,<br />
J. Ostenius für S. Henricpetri, (1<strong>58</strong>5). Fol. Mit<br />
Druckermarke, kleinem Wappen und Portr. des<br />
Verf. im Text. 8 Bl., 355 S., 5 Bl. Hldr. d. 18. Jhdts.<br />
(brüchig, Ecken gestaucht, lichtrandig, stärker<br />
berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 C 6110. STC 230. Adams C 300<strong>9.</strong><br />
Ebert 5488. – Über Crusius (Kraus), der in Tübingen Griechisch<br />
lehrte, vgl. ADB IV, 633. – Titel angerändert, tls. stärker<br />
gebräunt und etw. fleckig.<br />
237 DENYSE, N., Opus super sente(n)cias valde<br />
egregiu(m) in disciplina theologie. Rouen, M.<br />
Morin, 1506. Mit großer Druckermarke am Ende.<br />
Titel gedruckt in Rot und Schwarz. 420 Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Kapitale läd.,<br />
beschabt und bestoßen, Schließe entfernt). (66)<br />
1.000,-<br />
Zweite Ausgabe. – Adams D 312. IA 151.430. Aquilon<br />
(Normande – Morin) 13. – Nicht im STC. – Denyse stand<br />
den französischen Minoriten vor. Seine theologischen Lehrmeinungen<br />
sind stark scotistisch beeinflußt; sie erschienen<br />
erstmals 1504. – Schöner gotischer Holzdeckelband mit<br />
Rautenmustern, die gefüllt sind mit Lilien- und Rosettenstempeln.<br />
– Makulatur der Innendeckel aus einer alten<br />
Handschrift in Rot und Schwarz auf Pergament. – Titel mit<br />
altem Besitzvermerk und im Rand restauriert. Etw.<br />
gebräunt und fleckig, durchgehend mit Feuchtigkeitsspuren<br />
und Randschäden.<br />
Second edition. – Beautiful Gothic wooden boards with<br />
lozenge patterns filled with ornamental stamps resembling<br />
lilies and roses. – Waste sheet of inner covers from an old<br />
manuscript in red and black on vellum. – Title with contemporary<br />
ownership entry, restored at margin. Some<br />
browning and soiling, with dampstains and marginal<br />
damages throughout. – Contemporary blind-pressed calf<br />
over wooden boards (turn-ins damaged, scratched and<br />
scuffed, clasp removed).<br />
238 DEUTSCHLAND – HEYLIGEN RÖMISCHEN<br />
REICHS ORDNUNGEN, DES. Die Gulden<br />
Bulla sampt aller gehaltner Reichßtäg Abschieden<br />
... Jetzt auffs new alle zusamen gedruckt und<br />
an tag geben ... Erklärung des Landtfridens, so<br />
zu Nürnberg, im jar 1522. auffgericht. Mainz,<br />
I. Schöffer, 1552. Fol. Mit Holzschnittwappen auf<br />
dem Titel, Druckermarke am Ende und Textholzschnitt<br />
auf Bl. I. 22 nn. (Bl. 22 weiß), CCCXXVII<br />
num., 1 nn. Bl. Hldr. des 18. Jhdts. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (100) 600,-<br />
Vierte Ausgabe bei Schöffer, mit den erstmals 1545 zur<br />
zweiten Schöffer-Ausgabe erschienenen Ergänzungen bis<br />
zum Jahre 1544. – VD 16 D 703. Pütter II, 438. – Titel etw.<br />
fleckig und mit hs. Besitzvermerken, u. a. von 1<strong>58</strong>8. Zu<br />
Beginn mit wenigen kleinen Wurmlöchern. Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 63<br />
239 DIOGENES LAERTIUS, De vita et moribus<br />
philosophorum libri X. Lyon, S. Gryph(ius')<br />
Erben, 155<strong>9.</strong> Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
468 S., 10 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.,<br />
monogr. und dat. „BBF 1562“ (fleckig, berieben<br />
und bestoßen, Deckel etw. aufgewellt, Hinter -<br />
deckel in der oberen Ecke mit Bezugsfehlstelle).<br />
(41) 1.200,-<br />
STC 135. IA 153.821. Baudrier VIII, 292. Von Gültlingen V,<br />
1405. Hoffmann II, 77. – Vorsatz mit Tektur. Titel unten mit<br />
hinterlegtem Eckausschnitt (etw. Buchstabenverlust), Bibl.-<br />
Nr. und Besitzvermerk. Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: RAMUS, P., Oratio initio suae professionis<br />
habita, an. 1551. octavo calend. Septemb. Ad Carolum<br />
Lotharingum Cardinalem. Paris, A. Wechel, 1557. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 16 num. Bl. – Vermutlich<br />
zweite Ausgabe. – STC 253.<br />
DERS., Oratio de legatione. Ebda. 1557. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 15 num. Bl. – Erste Ausgabe. – Adams R 10<strong>9.</strong><br />
– Nicht im STC.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Der dekorative zeitgenössische<br />
Einband mit jeweils einem großen Plattenstempel in<br />
der Deckelmitte und hübscher ornamentaler Bordüre.<br />
Endpaper covered with paper slip. Title with backed corner<br />
cut-out at bottom (some loss of letters), library no. and<br />
ownership entry. Some browning, minor soiling. – Contemporary<br />
decorative binding with large medallion stamp in the<br />
centre of the covers and nice ornamental border. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin, with monogram and dated<br />
„BBF 1562“ (soiled, rubbed and scuffed, boards a little bent,<br />
rear cover with defect in cover material at upper corner).<br />
240 (DIVIZIO) DA BIBBIENA, B., Calandra.<br />
Comedia. Nuovamente ristampata, & corretta. Florenz,<br />
(Giunti), 15<strong>58</strong> (1559). Mit wdh. Drucker -<br />
marke auf Titel und vorletztem Bl. 42 num., 2 nn.<br />
Bl. (das letzte weiß). Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig).<br />
(100) 400,-<br />
STC 21<strong>9.</strong> Adams D 702. IA 145.442. Haym 294, 3. Gamba<br />
1353. Graesse II, 412. Allacci, Drammaturgia (1755), 155.<br />
Soleinne 4070. Olschki, Kat. 141 „Théâtre italien“, 137. –<br />
Kindler II, 657: „Die Aufführung in Urbino (erstmals am<br />
6. 2. 1513) im Rahmen eines höfischen Festes wurde zu<br />
einem Meilenstein in der europäischen Theatergeschichte<br />
und der Text zu einem der erfolgreichsten Stücke seiner<br />
Zeit, das die nachfolgenden Autoren inspirierte. Im Unterschied<br />
zu Ludovico Ariosto, der bei seiner Cassaria, 1508,<br />
der ersten volkssprachlichen Komödie der Neuzeit, ganz<br />
der antiken Tradition verhaftet blieb, gelang es Bibbiena, ein<br />
zukunftsträchtiges neues Modell für die Komödie zu schaffen,<br />
indem er den 'Mechanismus' der Plautus-Komödie<br />
übernahm, ja ihn verbesserte und gleichzeitig seinen Text<br />
durch sprachliche und inhaltliche Entlehnungen aus<br />
Boccaccios Decamerone wirklichkeitsnäher gestaltete.“ Das<br />
Werk ist eine Sittensatire, in der erotische Sujets ungeschminkt<br />
und mit offensichtlichem Vergnügen behandelt<br />
werden. „Wüßte man nicht, welche Sittenfreiheit an den<br />
Höfen des 16. Jahrhunderts herrschte, so wäre es sehr zu<br />
verwundern, daß dergleichen von einem Manne geschrieben<br />
wurde, der wenige Jahre später den Kardinalshut bekam<br />
... während der Donner der Reformation im Vaterlande des<br />
Arminius grollte (1518)“ (Wiese-P. 307 f.). – Leicht gebräunt,<br />
Kopfsteg knapp beschnitten (kein Textverlust).
64<br />
241 DRUCKERMARKEN – Sammlung von ca. 60<br />
Druckermarken des 16.-18. Jhdts., die meisten in<br />
Holzschnitt, einzelne Kupferstiche. Verschied.<br />
Formate. (45) 200,-<br />
Außergewöhnliche Sammlung, von besonderem Interesse<br />
wegen einigen Basler Druckern des 16. Jahrhunderts,<br />
darunter Henricus Petri (in vielen verschiedenen Marken),<br />
Frobenius und Episcopius, daneben bedeutende Drucker<br />
der anderen großen deutschen Verlagsorte wie Frankfurt,<br />
Leipzig, Köln, Wittenberg und Nürnberg. Unter den vielen<br />
deutschen Druckern finden sich u. a. Michael Endter in<br />
Nürnberg, Christoph Froschauer in Zürich sowie Johannes<br />
Gymnicus und Mauritius Georg Weidmann (Kupferstich<br />
mit Erd- und Himmelsglobus) in Köln. Von den Verlegern<br />
außerhalb des deutschen Sprachraums sind nur wenige vertreten,<br />
darunter Jean und Alfred Petit in Paris (Metallschnitte),<br />
die Officina Plantiniana in Antwerpen und die<br />
Aldus-Presse in Venedig. – Auf festes Trägerpapier mont.,<br />
tls. gelöst, wenige Gebrauchsspuren.<br />
242 DURANDUS DE SANCTO PORCIANO, In<br />
sententias theologicas Petri Lombardi commentariorum<br />
libri quatuor ... Una cum autoris vita, &<br />
copiosissimo decisionum omnium indice. Lyon,<br />
B. Frain (Rapallus) für G. de Portonaris, 1556. Fol.<br />
Mit Verlegermarke auf dem Titel und vielen Holzschnitt-Initialen.<br />
30 nn., 364 (recte 366) num.,<br />
3 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Metallschließen (Kapitale läd., 3 von 8 Eckbeschlägen<br />
fehlen, Vordergelenk gebrochen, etw.<br />
berieben und bestoßen). (123) 1.000,-<br />
Seltene Ausgabe. – STC 146. Baudrier V, 38<strong>9.</strong> – Nicht bei<br />
Adams. – Durandus wurde um 1275 in St.-Pourçain (Allier)<br />
geboren und starb 1334 in Meaux. „Sein antithomistischer<br />
Sentenzenkommentar (um 1308 vollendet) brachte ihn in<br />
Konflikt mit seinem Orden“ (LThK III, 496). Das Werk<br />
wurde erstmals 1508 gedruckt. – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
und Exlibris. Titel mit durchschlagend gelöschtem Eintrag<br />
und 2 Stempeln. Zu Beginn mit großem Fleck. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit Randschäden.<br />
Rare edition. – Endpaper with ownership entry and exlibris.<br />
Title with erased entry showing through and 2 stamps. With<br />
large stain at the beginning. Slightly browned, hardly soiled,<br />
occasionally with marginal damages. – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards with 2 metal clasps<br />
(turn-ins damaged, 3 of 8 metal corner fittings missing, front<br />
joint broken, some rubbing and scuffing).<br />
243 EMMERICH VON ROSBACH, J., Practica<br />
civilis seu processus iudiciarius, ad usum et consuetudinem<br />
iudiciorum in Germania tempore<br />
frequentiorem, maxime vero ad stylum iudicii<br />
Camerae Imperialis accommodatus. Frankfurt,<br />
S. Latomus, 159<strong>9.</strong> Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 8 Bl. (letztes Bl. weiß), 630 S., 23 Bl. – BEI-<br />
GEB.: KARL V., Nemesis Karulina. Ordinum<br />
leges capitales. A Georgio Remo paraphrasi expositae,<br />
& scholiis auctae. Herborn (und Frankfurt),<br />
Ch. Corvinus, 1594. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 10 Bl., 199 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, berie-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
ben und bestoßen, Schließbänder fehlen, Deckel<br />
etw. aufgewellt). (100) 500,-<br />
Erste Ausgaben. – I. VD 16 E 1075. – Vgl. Jöcher III, 2220.<br />
– Der Verfasser stammte aus Meißen und war als Jurist in<br />
Leipzig tätig. – II. Adams R 347. VD 16 D 1103. Stintzing-<br />
L. I, 636. Von der Linde 915. Lipenius I, 361. – Der lateinische<br />
Text der Karolina mit dem geschätzten Kommentar<br />
von Georg Rem, geb. in Augsburg 1561, gest. in Altdorf<br />
1625. – Beide Drucke etw. gebräunt und fleckig, tls. etw.<br />
wasserrandig, mit einzelnen kleinen Randschäden, hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen.<br />
244 EPISTOLAE obscurorum virorum ad M. Ort -<br />
vinum Gratium. 2 in 1 Bd. Rom (d. i. Frankfurt,<br />
D. Zöpfel) 1556. 12°. 99 (recte 101) num., 3 weiße,<br />
112 nn. Bl. Hldr. d. 18. Jhdts. mit reicher Rvg.<br />
(leicht beschabt und bestoßen). (100) 500,-<br />
Erste von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr, kenntlich<br />
an der Abfolge der Teile: das alterum volumen ist der<br />
eigentliche erste Band. – VD 16 ZV 5122. Adams E 285.<br />
Benzing, Hutten, 246. – Nicht im STC. – Die berühmteste<br />
Satire der frühen Neuzeit, erstmals in den Jahren 1515-17<br />
erschienen, in wesentlichen Teilen von Crotus Rubeanus<br />
und Ulrich von Hutten verfaßt.<br />
NACHGEB.: EOBANUS, H., De generibus ebriosorum,<br />
et ebrietate vitanda. Cui adiecimus De meretricum in suos<br />
amatores, & concubinarum in sacerdotes fide. (Frankfurt,<br />
D. Zöpfel), 1557. 12°. 93 nn. Bl. – VD 16 E 1501. Simon,<br />
Bacchica, II, 294. – Vgl. Oberlé 101<strong>9.</strong> – Texte über das Trinken,<br />
verfaßt von Studenten der Erfurter Universität, redigiert<br />
von Helius Eobanus Hessus, und zwei Humanistentraktate<br />
über die käufliche und freie Liebe. – Alle Vorsätze<br />
und das letzte weiße Blatt des nachgebundenen Werkes von<br />
mehreren alten Händen mit Notizen versehen; leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig, tls. ein wenig wasserrandig.<br />
245 EPISTOLAE obscurorum virorum aliaque aevi<br />
decimi sexti monimenta rarissima. Die Briefe der<br />
Finsterlinge. Hrsg. durch E. Münch. Leipzig, Hinrichs,<br />
1827. VI, 554 S. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen).<br />
(99) 150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – ADB XXII, 715. – Die<br />
Dunkelmännerbriefe mit ausführlicher Erläuterung durch<br />
den Schweizer Historiker Ernst Münch (1798-1841). – Stärker<br />
braunfleckig.<br />
246 ERASMUS VON ROTTERDAM, D., Adagiorum<br />
chiliades iuxta locos communes digestae.<br />
Frankfurt, Wechel, de Marne und Aubry, 159<strong>9.</strong><br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl., 1984<br />
Sp., 102 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und berieben).<br />
(100) 600,-<br />
Adams E 466. STC 277. Van der Haeghen I, 6. Bezzel 102.<br />
VD 16 E 1951. – Stark erweiterte, auf der Basler Episcopius-Ausgabe<br />
von 1574 beruhende Ausgabe der berühmten,<br />
erstmals 1500 erschienenen Sprichwörtersammlung,<br />
besorgt von J. Grynaeus, die erste, in der die Sprichwörter<br />
themenbezogen alphabetisch geordnet sind. – Titel und<br />
erstes Blatt am Rand unten knittrig, anfangs schwache<br />
Wasserspur unten.
247 – Ecclesiastae sive de ratione concionandi libri<br />
quatuor. Basel, H. Froben und N. Episcopius,<br />
1535. Mit 2 Druckermarken auf dem Titel und<br />
letzten Bl. und einigen figürlichen Holzschnitt-<br />
Initialen. 940 S., 30 Bl. Mod. Pp. (47) 400,-<br />
Zweite Ausgabe im Jahr der ersten, zugleich erste Oktavausgabe.<br />
– VD 16 E 2721. Bezzel 821. – Diese Ausgabe nicht<br />
im Index Aureliensis. – Ursprünglich wollte Erasmus dieses<br />
Spätwerk John Fisher, dem Bischof von Rochester, widmen;<br />
kurz vor der Drucklegung erfuhr Erasmus jedoch von der<br />
Hinrichtung seiner Freunde Fisher und Thomas Morus.<br />
Nun widmete er das Buch Christoph von Stadion; in seiner<br />
Vorrede ging er auf die Hinrichtungen ein, was das Interesse<br />
der Öffentlichkeit natürlich erhöhte. Die erste Auflage<br />
von 2000 Exemplaren war schnell vergriffen, so daß<br />
noch im selben Jahr eine zweite Auflage nötig wurde. – „Bei<br />
der Schilderung der Eigenschaften eines wahren Predigers<br />
schweift Erasmus ab. Sein Augenmerk gilt den neuentdeckten<br />
Ländern. Er mißbilligt die Kriegführung der Conquistadoren<br />
in Amerika, appelliert an das Verantwortungsbewußtsein<br />
der christlichen Fürsten und lobt den<br />
Missionseifer“ (Eckert 489). – Titel mit hs. Bibl.-Nr. und<br />
Besitzvermerken. S. 433/34 mit Randausriß. Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig, vereinzelt kurze<br />
hs. Marginalien.<br />
248 – Epitome adagiorum Erasmi, Iunii, Cognati, et<br />
aliorum. O. O. (Genf), J. Chouet, 1593. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 912 S., 53 Bl.<br />
An den Außenkanten überlappendes Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (100) 250,-<br />
Spätere Ausgabe. – IA 163.896. Bibl. Belgica II, 344, E 181.<br />
Moeckli 137. Bezzel 12<strong>9.</strong> Van der Haeghen I, 6. – Vorderer<br />
Vorsatz mit Exlibris. Hintere fliegende Vorsätze mit<br />
umfangreichen hs. Eintragungen. Titel mit 2 Ausschnitten<br />
(Verlust eines Besitzvermerks). Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, vereinzelt kleine Randschäden.<br />
249 – Familiarium colloquiorum opus ... Nunc denuo<br />
recognitum & summo studio excusum. Straßburg,<br />
Ledertz, 1628. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
4 Bl., 709 (recte 701) S., 3 Bl. Beschäd. Pgt. d. Zt.<br />
(100) 150,-<br />
VD 17 23:284904K (nur 1 Ex. in Wolfenbüttel). – Diese<br />
Ausgabe nicht bei van der Haeghen. – Später Druck des in<br />
zahlr. Ausgaben verbreiteten Werkes. – Vorsatz mit Ex libris.<br />
Titel unten mit großem Randausriß (ohne Textverlust).<br />
Hintere Vorsätze mit hs. Eintragungen. Etw. gebräunt und<br />
fleckig, zu Beginn etw. wasserrandig, vereinzelt mit Text -<br />
anstreichungen und Marginalien von alter Hand.<br />
250 – Habes iterum Moriae encomium, pro castigatissimo<br />
castigatius, una cum Listrij commentarijs, &<br />
alijs complusculis libellis, non minus eruditis.<br />
Basel, J. Froben, 1521. Mit Titelbordüre, 2 Textbordüren,<br />
großer Druckermarke am Ende und<br />
einigen Holzschnitt-Initialen. 419 (recte 423)<br />
S. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(62) 400,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 65<br />
Nr. 251<br />
VD 16 E 3191. Bezzel 1311. Van der Haeghen I, 123. –<br />
Schöner Frobendruck, der Text vom Kommentar umgeben,<br />
der Gerhard Lister zugeschrieben wird (einem Korrektor<br />
bei Froben), der aber teilweise wohl das Werk von Erasmus<br />
selber ist. – Titel oben breit angerändert (Bildverlust der<br />
Bordüre auf der Vorderseite sowie Textverlust recto und<br />
verso sorgfältig ergänzt; jedoch Bildverlust bei der Bordüre<br />
verso). S. 3/4 teilw. lose. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig<br />
und mit z. Tl. umfangreichen hs. Marginalien, vor allem am<br />
Anfang und Ende mit Wurmspuren.<br />
251 – Paraphrases in aliquot Pauli apostoli epistolas.<br />
(Ad Ephesios, ad Philippenses, ad Colossenses).<br />
Basel, J. Froben, 1523. Mit figürlicher Titelbordüre,<br />
15 Textbordüren und zahlr. Zierleisten und<br />
Initialen, alles in Holzschnitt und meist von Hans<br />
Holbein. 267 (statt 268) Bl. Braunes Ldr. des<br />
1<strong>9.</strong> Jhdts. auf 5 erhabenen Bünden mit Rtit., ornamentaler<br />
Blindpr. auf den Deckeln, Steh- und reicher<br />
Innenkantenvg. sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(gering berieben). (100) 500,-<br />
(Tomus secundus Paraphraseon D. Erasmi Rot. in Novum<br />
Testamentum. Tl. II). – Adams E 79<strong>9.</strong> VD 16 E 3351. Bezzel<br />
1499 (VD 16 und Bezzel nennen irrtümlich 272 Bl.;<br />
tatsächlich hat die Lage Nn nur 4 statt 8 Bl., so daß sich<br />
rechnerisch 272 Bl. ergeben). Van der Haeghen I, 145. –<br />
„Aus der intensiven Beschäftigung des Erasmus mit dem<br />
Neuen Testament entstanden die Paraphrasen zu den einzelnen<br />
Büchern des Neuen Testaments, zunächst zu den<br />
paulinischen Briefen. ... Als Einführung in die Bibellektüre<br />
gewannen die Paraphrasen, die – den Text frei umschrei-
66<br />
Nr. 253<br />
bend – den oft schwierigen Sinngehalt der Schrift kurz<br />
erläutern, bald große Bedeutung. Bis zur Jahrhundertmitte<br />
wurden sie in zahlreichen Ausgaben verbreitet“ (Bezzel,<br />
Deutsche Übersetzungen, S. 20). – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
252 – Paraphrasis in Evangelium secundum Ioannem.<br />
Basel, H. Froben, 1534. Mit 2 Druckermarken auf<br />
dem Titel und am Ende. 399 S. – NACHGEB:,<br />
DERS., In Acta apostolorum paraphrasis. Ebda.<br />
1534. Mit 2 Druckermarken auf dem Titel und am<br />
Ende. 255 S. Ldr. d. Zt. (Vordergelenk angebrochen,<br />
beschabt und bestoßen). (50) 400,-<br />
(Tomus primus Paraphraseon Des. Erasmi Rot. in Novum<br />
Testamentum. Tle. IV und V). – VD 16 E 3356. Bezzel 1506<br />
c und d. Van der Haeghen I, 147 und 142. – Zwei der be -<br />
rühmten Paraphrasen des Erasmus, mit denen er das Neue<br />
Testament auch weniger Gebildeten nahebringen wollte. –<br />
Beide Werke mit eigenem Titelblatt. – Innendeckel mit<br />
Katalogausschnitt. Fliegender Vorsatz und letztes Bl. verso<br />
mit Eintragungen von alter Hand. Erster Titel stark angestaubt,<br />
mit gelöschtem Besitzvermerk und unterem Eckausschnitt.<br />
Buchblock gebrochen. Gering gebräunt und<br />
fleckig, tls. schwach wasserrandig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
253 ESTIENNE, CH., UND J. LIEBAULT, XV.<br />
Bücher Von dem Feldbaw und recht vollkommener<br />
Wolbestellung eines Landsitzes, Meierhofs<br />
oder Landguts. (Übers. von) M. Sebizius. Straßburg,<br />
B. Jobin, 1<strong>58</strong>2. Fol. Mit Titelbordüre und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 8 Bl., 773 (recte 763) S.,<br />
19 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Metallschließen, Vorderdeckel mit<br />
gepr. Titel „Feldt Baw“ (fleckig, etw. berieben und<br />
bestoßen, Bezug an den Kanten teilw. aufgeplatzt).<br />
(123) 1.800,-<br />
VD 16 E 4003. Ritter 1357. Ders., Catalogue, 137<strong>9.</strong> Muller<br />
597, 224. Schwerdt I, 167. Lindner 563.05. – Bekanntes<br />
Kompendium der Landwirtschaft und Viehzucht, des<br />
Gewürz-, Kräuter- und Obstgartenbaus sowie der Jagdund<br />
Forstwirtschaft. Ferner Kapitel über Meierei, Pferdezucht,<br />
Imkerei, Hausmedizin, Jagd- und Fischfang, Feldmessen,<br />
Wein (Schoene 1681), Falknerei (Harting 95) und<br />
Tabak (vgl. Arents 28). – Besonders bemerkenswert die<br />
schönen Holzschnitte nach Tobias Stimmer, J. Amman u. a.,<br />
wohl meist von dem Drucker Bernhard Jobin selbst<br />
geschnitten, darunter die 14 Holzschnitte zur Wolfsjagd. –<br />
Die Erweiterung von ursprünglich sieben auf fünfzehn<br />
Bücher führte zu einer Neugliederung des jagdlichen Teils,<br />
der sich auf den S. 655-773 befindet. – Vorsatz (mit Datum)<br />
und Titel mit Monogrammstempel. Seiten 623/624 mit ausgebesserten<br />
Papierfehlstellen (etw. Bild- und Textverlust).<br />
Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig, mit z. Tl. ausgebesserten<br />
Papierschäden (Randeinrissen, Papierdurchbrüchen etc.)<br />
und Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Known compendium of agriculture and cattle breeding, of<br />
horticulture, fruit growing, spices and herbs as well as<br />
hunting and forestry. Furthermore chapters on horse breeding,<br />
bee-keeping, traditional medicine, hunting and fishing,<br />
camp services, wine (Schoene 1681), falconry (Harting 95),<br />
tobacco (compare Arents 28). – Endpaper (with date) and<br />
title with monogram stamp. Pp. 623/624 with repaired paper<br />
defects (some loss of illustration and text). A little browned,<br />
partly stronger soiled, with repaired paper damages here and<br />
there (tears in margin, paper perforations etc.) and signs of<br />
wear. – Contemporary blind-pressed pigskin over wooden<br />
boards with 2 metal clasps, front cover with tooled title<br />
„Feldt Baw“ (soiled, a little rubbed and scuffed, cover material<br />
partly bursted at edges). – See illustration.<br />
254 FEUCHT, J., Postilla catholica evangeliorum de<br />
sanctis totius anni. Das ist: Catholische Außlegung<br />
aller Fest und Feyertäglichen Evangelien durch<br />
das gantze Jar. Bd. II (von 2). 3 Tle. in 1 Bd. Köln,<br />
G. Calenius und J. Quentel, 1<strong>58</strong>5. Fol. Mit 3 wdh.<br />
Holzschnittwappen auf den Titeln, Holzschnittportr.<br />
und 72 Textholzschnitten (inkl. Wdh.) von<br />
Hans Brosamer u. a. 10 Bl., 424, 390, 176 S., 3 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln<br />
(Schließen fehlen, Bezugsschäden, gebräunt, be -<br />
schabt und bestoßen). (3) 200,-<br />
Dritte Ausgabe der „Großen Postill“ mit den Predigten „de<br />
sanctis“. – Vgl. VD 16 F 848. Wetzer-W. IV, 1468. LThK III,<br />
1021. – Nicht im STC und bei Adams. – Erstmals 1578<br />
erschienene, in der Zeit sehr beliebte Sammlung von Pre-
digten. – Zahlreiche Holzschnitte tragen das Monogramm<br />
Hans Brosamers, doch stammen vermutlich auch mehrere<br />
nicht bezeichnete Schnitte von ihm. Der Porträtholzschnitt<br />
zeigt den Verfasser, den Bamberger Weihbischof Jakob<br />
Feucht (1540-1<strong>58</strong>0). – Innengelenke gebrochen, erste Lagen<br />
lose, mehrere Eckausrisse, Einrisse und Löcher (tls. mit etw.<br />
Textverlust), gebräunt, fleckig und wasserrandig; stärkere<br />
Gebrauchsspuren. – Titel mit Besitzvermerk eines Kar -<br />
melitenkonvents und einer Familie Merkle aus Ochsen -<br />
hausen (umfangreiche Eintragungen auf den Vorsätzen, dat.<br />
1796-1827).<br />
255 FISCHART – (MARNIX, PH. VAN), Binenkorb.<br />
Des Heyl. Römischen Imenschwarms, seiner<br />
Hum(m)elszellen [oder Him(m)elszellen]<br />
Hurnaußnäster, Brämengeschwürm und Wäspengetöß.<br />
(Übers. von J. Fischart). „Christlingen, bey<br />
Ursino Gottgwinn“ (d. i. Straßburg, B. Jobin),<br />
1<strong>58</strong>1. Mit Titelholzschnitt und 2 Textholzschnitten.<br />
245 (recte 246) num., 17 nn. Bl. Spät. Pgt.<br />
(gering fleckig, berieben und bestoßen). (100)<br />
500,-<br />
VD 16 M 1049 (nennt am Ende 19 Bl.). Ritter 856 (nennt<br />
am Ende 17 Bl.). Weller, Druckorte I, 6. Goed. II. 499, 37 c.<br />
– Erst Fischarts Übersetzung machte die Satire auf die<br />
katholische Hierarchie des Niederländers Philips van<br />
Marnix (1540-1598) wirklich berühmt und sorgte für deren<br />
Verbreitung in zahlreichen Ausgaben. – Titel gedruckt in<br />
Rot und Schwarz. – Vorsatz mit hs. Eintragungen. Etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
256 FONTANUS, J., De bello Rhodio. Adiuncta est<br />
insulae Melitae descriptio. His praemissus est<br />
commentarius de insula Rhodo. Paris, Ch. Wechel,<br />
1540. Fol. Mit wdh. Druckermarke auf dem Titel<br />
und am Ende und Textholzschnitt. 10 Bl., S. 13-<br />
118, 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen). (100) 2.000,-<br />
Dritte lateinische Ausgabe, erstmals mit den Anhängen über<br />
Malta, die Malteser und dem kleinen Traktat über die Schiffahrt<br />
(mit Abbildung der Bussole). – Adams F 720. Göllner<br />
662. – „Fontanus (or Fonteyn) was attaché to Giles Caoursin<br />
the vice-chancellor of Rhodes. Fontanus lived through<br />
the siege and capitulation (in Dec. 1522), and was an eyewitness<br />
of such important events as the audience of the<br />
Sultan with the Grand Master of the Knights of Rhodes on<br />
the 26th and 29th of December. This valuable account is<br />
comparable to that of Jacques de Bourbon“ (Navari 613). –<br />
Titel mit Textanstreichungen und Besitzvermerk von 1755.<br />
Buchblock vom Einband teilw. gelöst. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, tls. mit Marginalien von alter Hand.<br />
Third Latin edition, for the first time with the appendices<br />
on Malta, the Maltese and the small treatise on navigation<br />
(with illustration of compass). – Title with text underlinings<br />
and ownership entry of 1755. Book-block partly unstuck<br />
from binding. Slightly browned, hardly soiled, partly with<br />
marginalia by contemporary hand. – Contemporary limp<br />
vellum (soiled, rubbed and scuffed, clasp ribbons missing).<br />
Alte Drucke und alte Theologie 67<br />
257 FROISSART, J., Le premier (-quart) volume de<br />
l'histoire et chronique. Reveu et corrigé sus divers<br />
exemplaires, & suyvant les bons auteurs, par<br />
D. Sauvage. 4 in 2 Bdn. Lyon, I. de Tournes, 1559-<br />
61. Fol. Mit 4 wdh. Druckermarken und zahlr.<br />
Criblé-Initialen. Ldr. um 1700 (stärker beschabt<br />
und bestoßen, mit kleineren Fehlstellen, Gelenke<br />
angebrochen). (63) 1.600,-<br />
Einzige Ausgabe bei de Tournes. – STC 18<strong>9.</strong> Adams F 1066.<br />
Mortimer 23<strong>9.</strong> Brunet II, 1405: „Cette édition, devenue peu<br />
commune, est très-belle, et elle mérite d'être recherchée.“ –<br />
Lebendig geschriebene Geschichte Frankreichs für die Jahre<br />
1325-1400 in der ersten von Denis Sauvage, dem Hofhistoriographen<br />
Heinrichs II., besorgten Ausgabe. – Etw. ge -<br />
bräunt, tls. leicht fleckig, Bde. III/IV oben mit Wasserrand.<br />
Spiegel von Bd. I/II mit älterem Besitzvermerk „Jaques de<br />
Crebillon Seigneur de Chastelneuf“.<br />
Sole edition by de Tournes. – Vividly written story of France<br />
for the years 1325-1400 in the first edition published by<br />
Denis Sauvage, the court historiographer of Henry II. –<br />
Some browning, partly light soiling, vols. III/IV with<br />
waterstains at top. Paste-down of vol. I/II with older<br />
ownership entry „Jaques de Crebillon Seigneur de Chastelneuf“.<br />
– Calf around 1700 (stronger scratched and scuffed,<br />
with minor defects, joints bursted).<br />
2<strong>58</strong> FRONSPERGER, L., Kriegßbuch. Von Kayserlichem<br />
Kriegßrechten Malefitz und Schuldhändlen,<br />
Ordnung und Regiment. 3 in 1 Bd. Frankfurt,<br />
(J. Schmidt bzw. M. Lechler für S. Feyerabend),<br />
(1573)-78. Fol. Mit 4 Titelholzschnitten, 20 (statt<br />
22; 5 gefalt., 15 doppelblattgr.) radierten Tafeln,<br />
2 gefalt. Holzschnitt-Tafeln (in Pag.) und zahlr.<br />
Textholzschnitten von J. Amman. 4 nn., CCVI<br />
num., 6 (das letzte weiß), 6 nn., CCXXVII num.,<br />
7 (das erste weiß), 4 nn., CCCLXII num. (ohne<br />
Bl. 133-138), 7 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Bezug mit Wurmlöchern,<br />
restauriert). (59) 800,-<br />
VD 16 F 3124, 3122 und 3123. Lipperheide 2049 = Qb 6 (Tl.<br />
I in der Ausg. von 1565). Cockle 531 Anm., 543 und 544.<br />
Becker 32-40, 4e und f. – Vgl. Jähns 550. – Der erste Band<br />
in der Titelauflage der Ausgabe von 1571 (das Kolophon am<br />
Ende noch mit dieser Datierung). – Frühe Ausgabe dieser<br />
klassischen Enzyklopädie des Kriegswesens auf dem Höhepunkt<br />
des Landsknechtswesens mit den bekannten<br />
Ammanschen Illustrationen. – Erstrangiges Quellenwerk<br />
auch für die gesamte Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts,<br />
da Fronsperger aus allen erreichbaren Quellen kompilierte,<br />
was nur irgend in sein Thema einschlägig war. – Es fehlt in<br />
Tl. I u. a. die Tafel zu Bl. 47. – Die Tafeln zu den Bl. 50, 157<br />
und 167 mit Randausrissen (Bildverlust, zur letzten Tafel<br />
mehr als die Hälfte). Im Tl. II Bl. 4 und 82 mit großen Ausrissen<br />
(ca. die Hälfte bzw. mehr als 2/3 Textverlust). Alle<br />
Tafeln sehr knapp beschnitten, Bildränder außen oft angeschnitten.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. schwach wasserrandig<br />
und mit Wurmlöchern. – Ohne Rückgaberecht.
68<br />
Nr. 260<br />
259 GEILER VON KAYSERSBERG, J., Das buch<br />
Granatapfel. im latin genant Malogranatus. (Straßburg,<br />
J. Knobloch, 1511). Kl.-Fol. Fragment. Mit<br />
großem Textholzschnitt nach Hans Burgkmair<br />
von Hans Baldung Grien sowie 3 großen schwarzgrundigen<br />
Holzschnitt-Initialen. 43 (statt 164) Bl.<br />
Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Kapitale leicht läd., etw. berieben<br />
und bestoßen). (8) 200,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 335. Adams G 310. VD 16 G 721.<br />
Ritter 957. Ders., Catalogue, 1081. Ders. (IV) 1837. Schmidt<br />
(Knobloch) 74. Muller 124, 100. – Vorhanden die ersten<br />
43 Blatt. – Die von einem unbekannten Herausgeber<br />
besorgte Sammlung von Abhandlungen und Predigten<br />
erschien wenige Monate nach Geilers Tod. – Der schöne<br />
Holzschnitt von Hans Baldung Grien nach Burgkmair zeigt<br />
Christus mit Lazarus, Martha und Magdalena. – Titel mit<br />
hinterlegtem Einriß. Bl. 8 mit oberem Eckausriß (geringer<br />
Textverlust). Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen, oben knapp beschnitten<br />
(öfter unter Verlust der Kopfleiste).<br />
260 – Das buch Granatapfel. im latein genant Malogranatus.<br />
Straßburg, J. Knobloch, 1516. Fol. Mit<br />
Titelholzschnitt und 6 großen Textholzschnitten<br />
nach Hans Burgkmair von Hans Baldung Grien<br />
sowie einigen großen schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen.<br />
162 Bl. (ohne die weißen Bl. G6<br />
und m6). Mod. Maroquin auf schweren Holz -<br />
deckeln. (133) 3.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Dritte Ausgabe. – VD 16 G 722. Ritter 973. Ders. (IV),<br />
1081. Ders. (IV) 1838. Schmidt (Knobloch) 116. Muller 132,<br />
168. Muther 1395. Oldenbourg L 7<strong>9.</strong> – Die von einem unbekannten<br />
Herausgeber besorgte Sammlung von Abhandlungen<br />
und Predigten erschien erstmals wenige Monate nach<br />
Geilers Tod (1510). – Unter den schönen Holzschnitten<br />
nach Burgkmair besonders bemerkenswert die Darstellung<br />
des einen Hasen ausweidenden Kochs. – Die Kopien der<br />
6 Textholzschnitte wurden von Hans Baldung Grien<br />
geschaffen. Der Titelholzschnitt stammt von einem anonymen<br />
Meister. – Titel unten etw. knapper beschnitten sowie<br />
mit kleineren Randschäden. – Das Blatt L1 verso mit der<br />
spinnenden Jungfrau Elsbet, deren Gesicht hier rasiert ist<br />
(mit kleinem Loch und Bildverlust). Darunter ein 8zeiliges<br />
hs. Widmungsgedicht „Nimm an das Buch ohn allen Spott<br />
/ Ehre und preise den Lieben Gott ...“, etwa um 1600. –<br />
Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig und wasserrandig, mit Ge -<br />
brauchsspuren und kleinen Randschäden. Am Ende mehrere<br />
hs. Einträge des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts. – Siehe Abbildung.<br />
261 – Das irrig Schafe. Straßburg, J. Grüninger, 1514.<br />
Fol. Mit Titelholzschnitt und 7 Textholzschnitten.<br />
XCII num. Bl. Pp. um 1900 mit Rsch. (133)<br />
4.000,-<br />
Druckvariante der ersten Ausgabe. – Ritter 967. – Vgl.<br />
Schmidt, Grüninger, 136. VD 16 G 724-25. Proctor 9931.<br />
Dacheux 48 (alle ohne Variantenunterscheidung). – Schönes<br />
Straßburger Holzschnittbuch mit sieben moralischen<br />
Traktaten, welche nach Dacheux auf Gerson zurückgehen<br />
und von Geiler verdeutscht wurden. – Erschien am selben<br />
Tag wie der erste Druck, jedoch mit anderen Typen. Die<br />
Fehler der EA sind meist verbessert, außerdem ist der Titel<br />
rot und schwarz gedruckt. Die Holzschnitte sind die gleichen<br />
mit Ausnahme desjenigen vom Höllischen Löwen auf<br />
Bl. 20 verso, der ein Monogramm aufweist; außerdem ist<br />
dieser Druck mit Holzschnitt-Initialen ausgestattet. – Die<br />
ersten beiden Blätter teilw. lose. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, restauriert und mit kleinen Wurmlöchern. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Reissue of first edition. – Beautiful Strasbourg woodcut book<br />
with seven moral treatises. – First two leaves partly loose.<br />
Slightly browned, partly a little soiled, restored and with<br />
small wormholes. – Cardboard around 1900 with spine<br />
label. – See illustration.<br />
262 – Navicula penitentie. A Jacobo Otthero collecta.<br />
Augsburg, J. Otmar für G. Diemar, 1511. Fol. Mit<br />
großem Titelholzschnitt von Hans Burgkmair<br />
d. Ä. 6 nn., 80 num. Bl. Hldr. um 1900 (berieben<br />
und bestoßen). (133) 2.000,-<br />
Erste lateinische Ausgabe der von Geilers Sekretär J. Otther<br />
gesammelten und übersetzten Predigten. – STC 335. Adams<br />
G 318. VD 16 G 772. Goed. I, 401. Dacheux 52. Hausberger-B.<br />
68. – Der prächtige, fast ganzseit. Holzschnitt (etw.<br />
ankolor.) zeigt Geiler, auf dem Heck des Büßerschiffes<br />
stehend, den Bußwilligen predigend. – Titel in den Rändern<br />
breit hinterlegt und stärker fleckig. Letztes Bl. aufgezogen.<br />
Blatt 2 mit hinterlegter Fehlstelle im unteren Rand. Etw.<br />
gebräunt und fleckig, mit einigen Wurmspuren, vereinzelt<br />
mit hs. Marginalien. – Siehe Abbildung.<br />
First Latin edition of the sermons collected and translated by<br />
Geiler's secretary J. Otther. – Title widely backed at margins,<br />
stronger soiled. Last leaf mounted. Leaf 2 with backed defect<br />
at lower margin. Some browning and soiling, here and there<br />
with worming, occasionally with ms. marginalia. – Half calf<br />
around 1900 (rubbed and scuffed). – See illustration.
Nr. 261<br />
263 (GERMBERG, H.), Carminum proverbialium,<br />
totius humanae vitae statum breviter delineantium,<br />
loci communes. Basel, Oporinus, 1<strong>58</strong>2. 8 Bl.,<br />
623 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt. (100) 400,-<br />
VD 16 G 1<strong>58</strong>3 (Ex. der UB München inkomplett). – Zweite<br />
Ausgabe der Sammlung lateinischer Sprichwörter (EA<br />
1576) mit deutschen und griechischen Parallelstellen. Enthält<br />
auch die „Sententiae proverbiales de moribus“ des<br />
Bruno Seidel. – Gutes Exemplar.<br />
264 GESNER, C., Bibliotheca. Instituta et collecta<br />
primum a Conrado Gesnero, deinde in epitome<br />
redacta per J. Simlerum. Zürich, C. Froschauer,<br />
1574. Fol. 6 Bl. (letztes weiß), 691 S., 20 Bl. Restauriertes<br />
Pgt. d. Zt. (Remboîtage). (138) 2.000,-<br />
VD 16 G 1704 und S 6503 (identisch). Adams G 514. Wellisch<br />
A 16.5. Breslauer-F. 14 Anm. – Von Simler besorgte<br />
und stark erweiterte Ausgabe von Gesners bibliographischem<br />
Hauptwerk, der Bibliotheca universalis. Gesners Ziel<br />
war es, alle lateinischen, griechischen und hebräischen<br />
Bücher aus allen Wissensgebieten zu erfassen. Er begnügte<br />
sich nicht mit der reinen Aufzählung von Titeln, sondern<br />
verfaßte ein Autorenverzeichnis mit Biographien, brachte<br />
erstmals eine Editionsgeschichte und versah die Einträge<br />
mit kritischen Kommentaren. Auch unvollständige Werke<br />
oder Manuskripte fanden Aufnahme. – Titel und die ersten<br />
5 Blätter in der rechten unteren Ecke hinterlegt, manchmal<br />
schmale Wasserränder.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 69<br />
Nr. 262<br />
Quite enlarged edition of Gesner's major bibliographical<br />
work, the Bibliotheca universalis, published by Simler. –<br />
Title and first 5 leaves backed at right lower corner, here and<br />
there some waterstains. – Contemporary restored vellum<br />
(remboîtage).<br />
265 GREGOR I., PAPST, Opera. Paris, F. Regnault,<br />
1521. Fol. Mit breiter Titelbordüre mit integrierter<br />
Druckermarke. 22 nn., CCCCL num., 8 nn.<br />
Bl. Läd. Hldr. um 1880. (6) 600,-<br />
Moreau 1521/11<strong>9.</strong> – Nicht bei Adams und im STC. – Sehr<br />
seltene Ausgabe der Werke des bedeutenden Papstes, der<br />
die Bindung des Frankenreiches an Rom festigte. – Laut<br />
Moreau in Rouen von „Maître J. G.“ gedruckt. – Die<br />
dekorative Titelbordüre verwendet Material von Pierre<br />
Gromors, ist aber „F R“ signiert. Die Druckermarke bei<br />
Renouard 940 abgebildet. – Fleckig, einige Randschäden. –<br />
Sehr selten.<br />
266 GUIDO VON SUZZARA, Von Peinliche Fragen<br />
wie ein Richter, Vogt, Schulthaiß, oder andere<br />
Amptspersonen, darinnen verfaren sollen, damit<br />
man ime nicht zuvil oder zu wenig thut, verdeutscht<br />
durch Georgium Lauterbecken. Nürnberg,<br />
D. Gerlach, 1574. Fol. Mit ganzseit. Holzschnittwappen<br />
auf dem Titel verso. 4 nn. (Bl. 4<br />
weiß), XXXV num. Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (62)<br />
800,-
70<br />
Nr. 266<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Ausgabe (im<br />
KVK nur ein Exemplar in Augsburg). – Übersetzung einer<br />
Abhandlung von Guido von Suzzara (um 1270) über die<br />
Folter (eigentlich ein Kapitel aus „De ordine maleficiorum“,<br />
vgl. Savigny V, 396, der die Autorschaft Guidos bezweifelt)<br />
und Auszüge aus einem Werk von Paolo Grillandi (Ende<br />
16. Jhdt.) zum selben Thema. Georg Lauterbeck übersetzte<br />
diese Texte und gab sie zusammen mit einer Einleitung<br />
heraus. Ab 1576 erschienen sie auch als Teil in Lauterbecks<br />
„Regentenbuch“. – Blatt Nr. VI mit Randausriß. Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig, tls. mit Feuchtigkeitsspuren und Sporflecken,<br />
die beiden letzten Bl. mit teilw. hinterlegten Randschäden.<br />
VORGEB.: MEURER, N., Wasser Recht. Frankfurt,<br />
(N. Basse für S. Feyerabend), 1570. 6 (statt 7) nn., LXVI<br />
num., 4 nn. Bl. – Erste Ausgabe. – VD 16 M 5018. – Nicht<br />
im STC und bei Adams. – Die erste Monographie zum Wasserrecht<br />
in deutscher Sprache, im ersten Teil mit der Übersetzung<br />
der „Tyberiade“ des Bartolo de Sasso Ferrato<br />
(1314-1357), daran schließt sich Meurers Kommentierung<br />
und ein Traktat über die besonderen Verhältnisse am Rhein<br />
an. – Titel mit hs. Bibl.-Nummer, stärker fleckig und mit<br />
Randschäden aufgezogen. – Es fehlt Bl. 3. – Bl. 6 und 7 in<br />
den Rändern breit angerändert oder hinterlegt (Bl. 6 mit<br />
etw. Textverlust). Zu Beginn vor allem im Innensteg verstärkt.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit Wurmspuren. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
267 HERODIANUS (HISTORICUS), De Romanorum<br />
imperatorum vita ac rebus gestis libri VIII.<br />
Graece & Latine ... Angelo Politiano interprete.<br />
Basel, H. Petri, 1563. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 8 Bl., 697 S., 9 Bl. Ldr. d. Zt. (Kapitale läd.,<br />
etw. berieben und bestoßen). (100) 250,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 269<br />
Adams H 386. VD 16 H 249<strong>9.</strong> Schweiger I, 136. Hoffmann<br />
II, 363. – Mit griechisch-lateinischem Paralleltext. – Der<br />
letzte Widmungsbrief des Angelus Politianus am Ende der<br />
Vorstücke irrtümlich „M.D.XCIII.“ datiert. – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, zu Beginn mit kleinen Tinten -<br />
flecken.<br />
268 HESSELS, J., Probatio corporalis praesentiae corporis<br />
et sanguinis Dominici in Eucharistia ... in hac<br />
secunda editione praeter caetera adiectus est etiam<br />
copiosus et varius index. Löwen, J. Bogard, 1564.<br />
1 nn., 222 (recte 223) num., 13 nn. Bl. Restauriertes<br />
Ldr. des 18. Jhdts. (66) 200,-<br />
Adams H 500. – Vgl. STC 94 (Ausg. 1568). – „Sein Name ist<br />
unzertrennlich verknüpft mit dem seines Amtsgenossen<br />
Michael Baius, des berühmten Vorläufers des Jansenius. Um<br />
der von Deutschland her andringenden Reformation mit<br />
wirksamen Wassern zu begegnen, versuchten beide als<br />
junge Professoren, im Gegensatz gegen die herrschende<br />
Scholastik, die Theologie wieder mehr auf das Studium der<br />
heiligen Schrift und der Kirchenväter zu basieren“ (ADB<br />
XII, 313). – Mit wenigen Marginalien von alter Hand in<br />
Tinte, wenig fleckig.<br />
269 HIERONYMUS, S. E., (Opera omnia. Kommentiert<br />
von Erasmus von Rotterdam. Hrsg. von<br />
Bruno Amerbach). Bde. I und II (von 9) in 1 Bd.<br />
Basel, J. Froben, 1516. Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel verso, 2 schwarzgrundigen Holzschnitt-<br />
Bordüren im Text und einigen schwarzgrundigen<br />
Holzschnitt-Initialen. 28 nn., 141 num. Bl. (Bl. 118
weiß), 1 nn., 238 num. Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (1) 500,-<br />
Erste von Erasmus von Rotterdam besorgte Ausgabe. –<br />
STC 440. Adams J 113. VD 16 H 3482. Van der Haeghen II,<br />
2<strong>9.</strong> – Vorliegende Bde. I und II der „Opera“ enthalten 131<br />
kleinere Schriften des Hieronymus. – Blatt 24 am Anfang<br />
gestempelt. Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit<br />
Wurmspuren und hs. Marginalien. – Schöner Froben-<br />
Druck. – Siehe Abbildung.<br />
270 HUGWALD, U., Ad sanctam Tigurinam ecclesiam<br />
epistola. Revelata est iniquitas Effraim &<br />
malicia Samariae, quia operati sunt mendacium.<br />
(Hrsg. von J. Peterus). O. O., Dr. und J. (Basel,<br />
A. Petri, 1521). 4°. Mit 2 schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen.<br />
10 Bl. Mod. Hpgt. (100) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 639 (unter Mutius). VD 16 H <strong>58</strong><strong>58</strong>.<br />
Köhler 1650. – Verfaßt von dem Schweizer Chronisten und<br />
Frühreformator Ulrich Hugwald. Laut HBLS (IV, 317) war<br />
er ursprünglich Wiedertäufer, Hillerbrand ist er jedoch<br />
nicht bekannt. Sein hier vorliegender Brief an die Zürcher<br />
Kirche ist heftig antipapistisch. – Gering gebräunt, sauber,<br />
mit wenigen Textanstreichungen.<br />
271 ISOCRATES, Scripta, quae quidem nunc extant,<br />
omnia, Graecolatina recognita: Hieronymo Wolfio<br />
interprete. Basel, Oporinus' Erben, 1571. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 1121 S., 31 Bl.<br />
Holzdeckelbd. d. Zt. (beschabt, Schließen fehlen).<br />
(100) 400,-<br />
STC 432. Adams I 216 (2 inkplt. Ex.). VD 16 I 404. Schweiger<br />
I, 181. Ebert 10590: „Handausgabe ohne Noten.“ Hoffmann<br />
II, 618: „In hac editione versio latina est nova, atque<br />
ab ea, quae in prioribus Wolfii editionibus legitur, diversa.“<br />
– Vgl. Hieronymus, Griech. Geist, 218. – Mit griechischlateinischem<br />
Paralleltext. Enthält die Reden und Briefe des<br />
Isokrates. Die Übersetzung Wolffs war erstmals 1548 bei<br />
Oporinus erschienen. – Vorderdeckel mit quadratischem<br />
Ausschnitt, Titel beschädigt und mit Besitzvermerken,<br />
einige alte Unterstreichungen, wenig fleckig.<br />
272 – Orationes partim doctorum virorum opera,<br />
partim meliorum exemplarium collatione, nunc<br />
demum multò quàm antea emendatiores excusae.<br />
Basel, Isengrin, 1550. 24 Bl. (letztes weiß), 563<br />
(recte <strong>58</strong>3) S. Blindgepr. Schweinsldr. auf Holz -<br />
deckeln, dat. „1552“ (Kapital leicht läd., fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Vorderdeckel mit unterem<br />
Eckausbruch, Schließen fehlen). (100) 600,-<br />
VD 16 I 392. Schweiger I, 181. Ebert 10<strong>58</strong>7. Hieronymus,<br />
Griech. Geist, 217: „Neu sind in ihm Konjekturenvorschläge<br />
ad margines zum Isokratestext und zu den Viten; da<br />
sie in der folgenden Ausgabe von Hieronymus Wolf von<br />
1553, die er aber schon 1550 vorbereitet hatte, weitgehend<br />
in den Text aufgenommen sind, könnten sie schon hier von<br />
ihm herrühren.“ – Ausgabe in griechischer Sprache. – Vorsatz<br />
und Titel (mit unterem Randausschnitt) mit Besitzvermerken<br />
und Federproben. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig,<br />
schwach wasserrandig und mit hs. Marginalien, letzte Lage<br />
mit Randschäden.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 71<br />
Nr. 277<br />
273 (JACOBUS DE GRUYTRODE), Lavacrum<br />
conscientie ex verissimis sancto(rum) patru(m)<br />
scriptis fideliter co(m)pilatum. Köln, H. Quentels<br />
Erben, 1506. 4°. Mit einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
1 nn., LVII num., 1 nn. Bl. Mod. Pp. (6) 400,-<br />
STC 48<strong>9.</strong> VD 16 J 106. – Diese Ausgabe nicht bei Adams. –<br />
Heute wird das Werk allgemein dem Kartäusermönch deutscher<br />
Herkunft, Jacob von Gruytrode, zugeschrieben. Er<br />
war Prior des Kartäuser-Konvents bei Lüttich und starb<br />
1482 (vgl. ADB X, 71). In diesem Werk versucht er, in zahlreichen<br />
moralischen und belehrenden Geschichten die<br />
Nichtigkeit der weltlichen Freuden zu beweisen. – Bereits<br />
in der Inkunabelzeit mehrfach erschienen. – Leicht (Titel<br />
stärker) gebräunt, wenig fleckig, tls. etw. wasserrandig und<br />
mit hs. Marginalien.<br />
274 JUSTINUS MARTYR, Operum, quae extant,<br />
omnium per Ioannem Langum Silesium, e(x)<br />
Graeco in Latinum sermonem versorum, et sententijs<br />
priscorum sanctorum Patrum illustratorum,<br />
Tomi III. 3 in 1 Bd. Basel, A. und A. Froben,<br />
1565. Fol. Mit Druckermarken auf dem Titel und<br />
am Schluß sowie einigen Holzschnittinitialen im<br />
Text. 348, 279, 190 S., 35 Bl. Holzdeckelbd. d. Zt.<br />
(eine Schließe fehlt). (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe der Übersetzung Johann Langes. – VD 16 J<br />
1174. Adams J 497. Hoffmann II, 651. Hieronymus, Griech.<br />
Geist, 465. – Die Übersetzung des schlesischen kaiserlichen<br />
Rats und Philologen Johann Lange (1503-1567) ist insgesamt<br />
die dritte lateinische Ausgabe der gesamten Werke (erste lateinische<br />
Gesamtausgabe: Paris 1551). – Titel mit Besitzvermerk,<br />
sonst schönes, dekorativ gebundenes Exemplar.
72<br />
275 KROESEL, J., Oratio, de Augustissimo et sanctissimo<br />
incarnati verbi mysterio. Ingolstadt, Eder,<br />
1<strong>58</strong>3. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
Wappen-Holzschnitt im Text. 3 nn., 8 num. Bl.<br />
Pp. um 1900 (Deckel mit Schabspur). (66) 100,-<br />
VD 16 K 2402. Stalla 901. – Nicht bei Adams und im STC.<br />
– Wappen-Holzschnitt von alter Hand in Tinte ergänzt:<br />
„Sigmaringen. Virtus virum nobilitat.“ – Fliegender Vorsatz<br />
gestempelt, Titel mit alt hinterlegtem Ausriß, leicht wasserrandig,<br />
gering fleckig. – Aus der Hofbibliothek Donaueschingen.<br />
276 KÜBLIN, M., Vom heiligen Ehstandt, Catholische<br />
Antwort und kurtzer bericht, ob derselb zu<br />
diesen zeiten der Gnaden, oder newen Testaments,<br />
auch ein heilig Sacrament seye? Freiburg, M.<br />
Böckler, 1597. 8 Bl., 110 (recte 120) S. Mod. Broschur.<br />
(10) 200,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – VD 16 K 248<strong>9.</strong> – Nicht bei Adams<br />
und im STC. – Der Verfasser war laut Titel Baccalaureus<br />
der Heiligen Schrift sowie Priester und Kaplan im „Thumstifft“<br />
Basel, weiter ist über ihn biographisch nichts bekannt.<br />
– Etw. gebräunt und stockfleckig.<br />
277 LIVIUS, T., UND L. FLORUS, Von Ankunfft<br />
und Ursprung des Römischen Reichs biß auff<br />
der ersten Römischen Keyser Regierung. Jetzund<br />
auff daß newe auß dem Latein verteutscht (von<br />
Z. Müntzer). Straßburg, Th. Rihel, 1598. Fol. Mit<br />
breiter figürlicher Titelbordüre, Druckermarke am<br />
Ende und 131 Textholzschnitten von J. Amman<br />
und T. Stimmer. 14 Bl., 878 (recte 887) S., 11 Bl.<br />
Hpgt. des 18. Jhdts. mit Rsch. (beschabt und be -<br />
stoßen). (133) 1.800,-<br />
VD 16 L 2124. Ritter 1381. Muller 553, 115. – Vgl. Andresen<br />
I, 201 und III, 156. Becker 5<strong>9.</strong> – Noch frühe Ausgabe<br />
des durch seinen reichen Holzschnittschmuck berühmten<br />
deutschen Livius, der erstmals 1568 bei Rihel erschien. Mit<br />
der langen Vorrede des Druckers vom März 1574 an Kaiser<br />
Maximilian II. Die hier vorliegende Übersetzung des<br />
Zacharias Müntzer ist gegenüber den früheren Ausgaben<br />
des 16. Jahrhunderts bedeutend verbessert. – Vorsatz mit<br />
Exlibris. Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
278 LOOS, C., Duellum fidei et rationis: si in eucharistiae<br />
sacramento, vere sit corpus Christi. Editum<br />
adversus sex paradoxa, quibus de bestialissima<br />
idololatria, Christianos Catholicos falso insimulat,<br />
& calumniose traducit Christianus Francken,<br />
apostata. Mainz, C. Behem, 1<strong>58</strong>1. 120 nn. Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (ohne die Schließbänder, Deckel gewellt,<br />
fleckig und beschabt). (66) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 L 2476. Adams L 1462. – Cornelis<br />
Loos (1546-1595), Theologe in Mainz und später in Trier,<br />
war ein entschiedener Gegner der Reformation, seine „hohe<br />
historische Bedeutung liegt darin, daß er als der erste literarische<br />
Bekämpfer des Hexenwahns und der Hexemprozesse<br />
gepriesen werden darf“ (ADB LII, 68). – Vorderer<br />
Spiegel aufgeplatzt, Titel am unteren Seitenrand ergänzt, mit<br />
alten Besitzvermerken und Tintenspuren; etw. fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
279 LUCANUS, M. A., De bello civili libri decem.<br />
Lyon, S. Gryphius, 1561. 269 S. Mod. Pgt. (153)<br />
200,-<br />
Adams L 1<strong>58</strong>0. Schweiger I, 562. Baudrier VIII, 302. Von<br />
Gültlingen 1457. – Nicht im STC. – Auf den ersten Seiten<br />
eine kurze Biographie des Lucanus aus Petrus Crinitus'<br />
„De poëtis Latinis“. – Stellenw. leicht gebräunt und wenig<br />
fleckig.<br />
280 LUTHER, M., Colloquia oder Tischreden. An -<br />
fenglichs von Anthonio Lauterbach zusammen<br />
getragen. Hernacher in gewisse Locos Communes<br />
verfasset und auß viel anderer Gelehrter Leute<br />
Collectaneis gemehret. Frankfurt, o. Dr. (P. Schmid<br />
und S. Feyerabend), 1571. Fol. Mit Titel- und<br />
Textholzschnitt. 10 nn., 446 num., 37 nn. Bl. Stark<br />
läd. Schweinsldr. d. Zt. (144) 400,-<br />
VD 16 L 67<strong>58</strong>. Schottenloher 14022 b. – Nicht bei Kind. –<br />
Erstes Drittel durchgehend mit Wurmloch, Bl. 218 und 219<br />
mit tls. hinterlegtem Einriß, Bl. 325 mit Eckausriß, letzte<br />
Bl. mit Randläsuren.<br />
281 – Vermanu(n)g an die geistlichen versamlet auff<br />
dem Reichstag zu Augsburg, Anno. 1531. Wittenberg,<br />
J. Klug, 1531. 4°. Mit figürlicher Titelbordüre.<br />
28 Bl. Mod. Pgt. mit 2 Schließen (eine<br />
Schließe mit fehlendem Zuhaltemechanismus).<br />
(136) 600,-<br />
Achte Ausgabe, ein Jahr nach der der ersten. – Benzing 2787.<br />
STC 571. VD 16 L 6922. WA 50, 2, 240 H. Knaake I, 653:<br />
„Mit prächtiger Titelbordüre von Lucas Cranach.“ Pegg<br />
2718. Ders., Swiss libraries, 3592. – Titelbordüre bei Luther,<br />
Titeleinfassungen, 44. – Eindringlicher Aufruf Luthers für<br />
den Augsburger Reichstag, auf dem er als Geächteter nicht<br />
erscheinen durfte. Er suchte damit die Geistlichen im Sinne<br />
der Reformation zu beeinflussen, indem er seine Kritik an<br />
den Mißständen der Kirche zusammenfaßt und die rechte<br />
christliche Kirche gegenüberstellt. – Titel unten knapp be -<br />
schnitten. Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
282 LUTHER – COCHLÄUS, J., Historia de actis et<br />
scriptis Martini Lutheri. Köln, Th. Baum, 1568.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 24 nn. Bl., 48 S.,<br />
num. Bl. 49-363, 1 nn. Bl. Pgt. des 18. Jhdts. mit<br />
Rsch. (etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(10) 250,-<br />
IA 142.250. STC 247. VD 16 C 427<strong>9.</strong> Spahn S. 238: „Wenig<br />
verarbeitete, unvollständige Notizenkompilation, in der<br />
man nicht vermuten darf, was ihr Name verheisst. Ein<br />
unförmliches Werk, das weder eine erschöpfende<br />
Geschichte Luthers, noch eine ausreichende Übersicht über<br />
die Abwehrversuche der Katholiken, noch eine Selbstbiographie<br />
seines Verfassers ist. Es ist vielmehr ein Gemisch<br />
aus allen dreien.“ – Fliegender Vorsatz mit Besitzvermerk.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
283 (MAIR, P. H.), Bericht und antzaigen, der lob -<br />
lichen Statt Augspurg. (Augsburg, Kriegstein),<br />
1550. Fol. Mit 157 ganzseit. Holzschnitten von<br />
Christoph Weiditz. 1 Bl., 163 S., 6 Bl. Mod. Pgt.<br />
(144) 800,-
Nr. 281<br />
VD 16 M 365. STC <strong>58</strong>8. Lipperheide Rc 6. Bartsch IX, 164.<br />
Weigel 12864. Hollstein XV, 245. Thieme-B. XIX, 514<br />
(Kandel) und XXXV, 269 (Weiditz). – Vgl. Becker, Amman,<br />
105. – Zweite Ausgabe des berühmten Augsburger<br />
Geschlechterbuches (EA 1538) „mit lebhaft bewegten und<br />
phantastisch gerüsteten Wappenhaltern“ (Thieme-Becker)<br />
in jeweils ganzer Figur. Ob Christoph Weiditz seine Entwürfe<br />
auch selbst in Holz schnitt, ist nicht bekannt, möglicherweise<br />
ist David Kandel der Holzschneider (zur Aus -<br />
einandersetzung darüber vgl. Hollstein). Wie die Holz -<br />
stöcke der Straßburger Erstausgabe von 1538 nach Augsburg<br />
kamen, ist nicht bekannt. In der vorliegenden Zweitverwendung<br />
ließen sie jedenfalls noch sehr gute Abdrucke<br />
zu, während die dritte Ausgabe 1<strong>58</strong>0 bei Feyerabend in<br />
Frankfurt schon deutlich schwächere Abzüge zeigt. – Titel<br />
angeschmutzt und mit kleineren hinterlegten Fehlstellen,<br />
sonst nur stellenw. wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
284 MARCOS DE LISBOA, Der Cronicken der eingesetzten<br />
Orden deß heyligen Vatters Francisci<br />
der erste (der ander) Theil. In Portugalischer<br />
Sprach beschriben, volgens in die Italianische<br />
transferiert durch Horatium Diolam, und an ietzo<br />
in unser Teütsche Sprach gebracht durch Carl<br />
Kurtzen von Senfftnaw. 2 Tle. in 1 Bd. Konstanz,<br />
N. Kalt, 1604. Mit gestoch. Titel, ganzseit. Textholzschnitt<br />
und großer Wappen-Druckermarke<br />
auf dem letzten Bl. 25 Bl., 672 S., 1, 1 Bl., 520 S.,<br />
1 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. (beschabt, fleckig, Stehkanten<br />
durchgescheuert). (100) 500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 73<br />
Nr. 283<br />
Einzige deutsche Ausgabe, selten. – LThK VI, 959: „Mehr<br />
erbauliche als historische Ordenschronik.“ – Verfaßt vom<br />
portugiesischen Franziskaner Marcos de Lisboa (1511-1591),<br />
von 1<strong>58</strong>1 bis zu seinem Tode Bischof von Porto. – Erste Lage<br />
mit kleinen Randläsuren, tls. stärker gebräunt, fleckig.<br />
285 MARTIALIS, M. V., Epigrammaton libri XII.<br />
Opera Hadriani Iunii. Antwerpen, Ch. Plantin,<br />
157<strong>9.</strong> Mit kleiner Druckermarke auf dem Titel.<br />
360 S., 3 Bl. Maroquin um 1800 mit reicher Vg.<br />
(etw. bestoßen, leicht verfärbt). (161) 300,-<br />
STC 12<strong>9.</strong> Schweiger II, 596. Voet 1638: „Reprint of the<br />
1568-edition, but with additional marginal notes and a<br />
section 'Annotationes et castigationes omissae suo quaeque<br />
loco reponendae'.“ – Titel mit Besitzvermerken (tls. kaum<br />
sichtbar rasiert), leicht gebräunt, etw. fleckig; durchgehend<br />
regliert. – Hübsches Bändchen.<br />
Unbekannte Ausgabe<br />
286 MARTINI, L., Der Christlichen Jungkfrauen<br />
Ehrenkräntzlein. Darinnen alle ihre Tugenden<br />
durch die gemeine Kräntzblümlein abgebildet<br />
und erklärt werden. Mit einer Vorrede Doctor:<br />
Ioannis Avenarii (J. Habermann). Prag, W. Ma -<br />
rino, 1595. 12°. Mit altkolor. Titelholzschnitt und<br />
32 (mehreren wdh.) altkolor. Textholzschnitten.<br />
131 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. (Schließen defekt,<br />
Kapitale leicht beschäd.; beschabt und bestoßen).<br />
(22) 3.000,-
74<br />
Vgl. Repertorium deutschsprachiger Ehelehren der frühen<br />
Neuzeit I/1, 126 (verzeichnet acht weitere Ausgaben). VD<br />
17 12:104219N (Ausgabe Prag, Marino, 1602). Hayn-G. IV,<br />
429 (drei Ausgaben). Jöcher-A. IV, 861. – Diese Ausgabe,<br />
wahrscheinlich die erste bei Marino in Prag erschienene, ist<br />
weder über den KVK noch bibliographisch nachweisbar.<br />
Die Erstausgabe des in einigen Auflagen gedruckten, wiewohl<br />
dennoch sehr seltenen Werkes, ist 1<strong>58</strong>0 bei Michael<br />
Peterle in Prag erschienen und wurde mehreren Damen aus<br />
dem Braunschweig-Lüneburger Herzoghaus gewidmet. –<br />
Die hübschen altkolorierten Textholzschnitte zeigen überwiegend<br />
Blumen als Symbole weiblicher bzw. jungfräulicher<br />
Tugenden, ebenso die „Gold- und Silberschnürlein“<br />
sowie Seidenstränge in verschiedenen Farben. – Titel und<br />
erste Bl. mit Randausbrüchen und Wurmspuren, einzelne<br />
Bl. mit Einrissen, stellenw. wasserrandig; gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
This edition, probably the first one published by Marino at<br />
Prague, cannot be located at KVK or bibliographically. –<br />
The charming text woodcuts in contemporary hand colouring<br />
show mostly flowers as symbols of feminine or virginal<br />
virtues. – Title and first leaf with breaks in margin and worming,<br />
some leaves with tears, here and there waterstains;<br />
browning and soiling. – Contemporary blind-pressed calf<br />
(clasps defective, turn-ins slightly damaged; scratched and<br />
scuffed). – See illustration on plate 10.<br />
287 MARULIC, M., Evangelistarium. Venedig,<br />
M. Sessa, 1516. 4°. Mit großer schwarzgrundiger<br />
Initiale. 6 nn., 150 (recte 151) num. Bl., 1 weißes<br />
Bl., 3 (statt 4) nn. Bl. Mod. Pgt. (153) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – EDIT 16 2498<strong>9.</strong> – Vgl. Adams M 809<br />
(Ausg. 1519). – Nicht im STC. – Sehr seltenes Werk des<br />
kroatischen Nationalpoeten. – Das fehlende letzte Errata-<br />
Blatt in Faksimile eingebunden.<br />
288 MAXIMILIAN II. – GIUSTINIANI, G., Brevis<br />
commentariolus memorabilis facti Serenissimi<br />
Principis Maximiliani Bohemiae Regis. Padua,<br />
J. Fabriani, 1550. 4°. Mit Wappenholzschnitt auf<br />
dem Titel. 4 Bl. Mod. Heftstreifen. (66) 250,-<br />
STC 307. – Nicht bei Adams. – Schilderung eines vermeintlichen<br />
Abenteuers des Kaisers Maximilian II. – Giovanni<br />
Giustiniani (Johannes Justinianus; circa 1513-1556)<br />
schildert plastisch und spannend, wie der junge Regent einmal<br />
auf der Jagd sein Gefolge verloren hatte und in einer<br />
Hütte bei einer Familie zunächst gastfreundlich aufgenommen<br />
wurde, dann aber fast einem Raubmord zum Opfer fiel<br />
und sich nur mit Glück ud Geistesgegenwart aus der Bedrohung<br />
retten konnte. – Die Geschichte ist dem jungen Grafen<br />
Andrea Matteo Aquivivo zur Mahnung zugeeignet. –<br />
Erstes Blatt mit Knick, letztes Blatt mit kleinem Einriß im<br />
Bug und Blattweiser, vereinzelt minimale Wurmlöcher.<br />
289 MEIJER, M., Miscellanea ex omni iure collecta.<br />
Praeside Casparo Hell. Ingolstadt, W. Eder, 1593.<br />
4°. Mit Titel- und Textbordüre. 1 Bl., 5 S. Ohne<br />
Einband. (62) 150,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – VD 16 M 2238. Stalla 1145. – Thesenpapier<br />
zu verschiedenen juristischen Kontroversen. –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
290 MIRAEUS, A., Origines coenobiorum Benedictinorum<br />
in Belgio: Quibus antiquae religionis<br />
ortus progressusque deducitur. Antwerpen,<br />
H. Verdussen, 1606. 10 Bl., 199 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(stark gebräunt, Rückseite mit Messerschlitzen,<br />
ohne die Schließbänder). (165) 120,-<br />
CLC L 654. – Vgl. zum Verfasser Jöcher III, 54<strong>9.</strong> – Etw.<br />
gebräunt und stellenw. wasserrandig, Titel unterlegt, verso<br />
mit hs. Besitzvermerk, fliegender Vorsatz mit gelöschtem<br />
hs. Besitzvermerk. – BEIGEB.: CULENS, H., Spiritualium<br />
strenarum ac variarum concionum ad diversos hominum<br />
status manipulus. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1613. –<br />
Jöcher I, 2245.<br />
291 MISSALE ROMANUM, ex decreto sacrosancti<br />
Concilij Tridentini restitutum, Pii V. Pont. Max.<br />
iussu editum, et Clementis VIII. auctoritate recognitum.<br />
Lyon, Rigauds Witwe und Borde, 1635.<br />
Fol. Mit Titelkupfer und 4 ganzseit. Textkupfern<br />
meist von W. D. Haen, mit in den Text gedruckten<br />
Musiknoten, durchgehend gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 32 Bl., 649, CCXXIV S., 1 Bl., 47 S.<br />
Kalbldr. d. Zt. mit reicher Rücken- und Deckelvg.<br />
(Lyoneser Fächereinband) sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(etw. berieben ud bestoßen, Kapital und<br />
Stehkanten leicht lädiert). (10) 600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Die Kupfer<br />
in guten und kräftigen Abdrucken. – Titel in der unteren<br />
Ecke angerändert. Letztes Bl. mit starken Quetschfalten.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, vereinzelt kleine Wurmspuren.<br />
– Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
292 – ex decreto sacrosancti Concilii Tridentini restitutum,<br />
S. Pii V. Pontif. Maximi jussu editum, et<br />
Clementis VIII. et Urbani VIII. auctoritate recognitum.<br />
Augsburg, Rieger, 1784. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 12 ganzseit. Kupfern im Text und<br />
auf 2 Tafelseiten, meist von Johann Rudolf Störcklin.<br />
22 Bl., 542 S., CXXII, 12, 8 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
reicher Vg. (eine Schließe defekt, Vergoldung tls.<br />
verblaßt, beschabt und etw. bestoßen). (138) 300,-<br />
Vgl. zum Künstler Thieme-B. XXXII, 95. – Die Kupfer in<br />
guten und kräftigen Abdrucken. – Tadellos.<br />
293 MISSALE – Fragment eines Missales, gedruckt<br />
vermutlich in Köln, um 1510/20. 4°. Mit zahlr.<br />
figürlichen Holzschnitt-Initialen (1 große altkolor.)<br />
und ganzseit. altkolor. Kanonholzschnitt. Vorhanden:<br />
Bl. 2-254. Druck in Rot und Schwarz.<br />
2 Sp. Etw. läd. Hldr. d. 18. Jhdts. (53) 300,-<br />
Wohl in Köln oder am Niederrhein gedrucktes Missale, dessen<br />
Titelblatt und Schluß fehlen. Für Köln sprechen die<br />
roten Kolumnentitel, die langgezogenen Initialen und die<br />
Art der Choralnotation. – Einzelne restaurierte Ausrisse<br />
(auch am Rand des Kanonholzschnitts); wasserrandig,<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 12.
294 (MÜNSTER, S., Cosmographiae universalis lib.<br />
VI.) Basel, H. Petri, 1552. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem letzten Bl. verso und zahlr. (7 doppelblattgr.)<br />
Textholzschnitten (ohne die 14 doppelblattgr.<br />
Karten). 11 (statt 12) Bl., 1162 S. (es fehlen<br />
dazwischen ca. 115 Bl.), 1 Bl. Spät. Ldr. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Metallschließen (beschabt, etw. be -<br />
stoßen). (126) 2.000,-<br />
Zweite lateinische Ausgabe. – Adams M 190<strong>9.</strong> VD 16 M<br />
6715 = 6716 (?). Oehme XVIII und XXVI. Hantzsch 77.30.<br />
Burmeister 88. Dekesel M 73. Sabin 51380. Alden 552/34. –<br />
Es fehlen das Titelblatt und u. a. die meisten der doppelblattgr.<br />
Ansichten; unter den vorhandenen noch erwähnenswert<br />
die Ansichten von Frankfurt/Oder, Genf, Konstantinopel<br />
und Paris; die Ansicht von Frankfurt/Main<br />
unten mit Eckausriß (etw. Bild- und Textverlust). Ca. 10 Bl.<br />
mit teilw. ausgebesserten oder hinterlegten Randausrissen<br />
(tls. mit etw. Bild- oder Textverlust). Einige Holzschnitte<br />
ankoloriert. Die ersten 2 Lagen lose. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig und mit hs. Marginalien, gegen Ende stärker<br />
wasserrandig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Second Latin edition. – Lacks title-page and also most of the<br />
double-page views, worth mentioning are the views of<br />
Frankfurt/Oder, Geneva, Constantinople and Paris; the<br />
view of Frankfurt/Main with tear-out at lower corner<br />
(affecting a little illustration and text). Ca. 10 leaves with<br />
partly repaired or backed tears in margin (partly with some<br />
loss of illustration and text). Some woodcuts partly coloured.<br />
First 2 quires loose. Slightly browned, here and there a<br />
little soiled and with ms. marginalia, towards the end with<br />
stronger waterstains. – Not subject to return. – Later calf<br />
over wooden boards with 2 metal clasps (scratched, a little<br />
scuffed).<br />
295 – Cosmographey. Oder beschreibung Aller Länder<br />
herrschafften und fürnemesten Stetten des<br />
gantzen Erdbodens. Basel, (S. Henricpetri, 1<strong>58</strong>8).<br />
Fol. Mit Holzschnittportr. auf dem Titel, 9 (statt<br />
26) doppelblattgr. kolor. Holzschnittkarten und<br />
über 1000 meist kolor. Textholzschnitten, davon<br />
mehr als 40 doppelblattgr. 14 Bl., MCCCCXX S.<br />
(es fehlen dazwischen 89 Bl.), 1 (statt 2) Bl., teilw.<br />
rubriziert, auch viele Initialen rot koloriert. Läd.<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (126)<br />
8.000,-<br />
Sechzehnte deutsche Ausgabe. – STC 632. VD 16 M 6704.<br />
Sabin 51393. Alden <strong>58</strong>8/63. Burmeister 81. Dekesel M 9<strong>9.</strong> –<br />
Unter den doppelblattgr. Holzschnitten Ansichten von<br />
Amberg, Basel, Bern, Colmar, Florenz, Frankfurt/Oder,<br />
Freiberg, Freiburg, Genf, Genua, Jerusalem, Koblenz,<br />
Köln, Konstantinopel, Landau, Lindau, Lübeck, Lüneburg,<br />
Parma, Speyer, Straßburg, Trier, Würzburg etc. – Die<br />
Ansichten von Rom und Worms (letztere stark läd. und<br />
teilw. aufgezogen) nicht koloriert. Vorhanden sind die<br />
Karten Nr. 4, 9, 10, 12 und 14-18. Es fehlen die S. 99-102,<br />
109-116, 205-208, 255-2<strong>58</strong>, 301-304, 345-350, 367, 368, 389,<br />
390, 497-500, 521-524, 533, 534, 567-570, 753-756, 815-832,<br />
839, 840, 853-874, 877-880, 895-916, 937-940, 947-950, 967,<br />
968, 971-974, 1095-1098, 1101, 1102, 1113, 1114, 1123, 1124,<br />
1127-1130, 1141, 1142, 1151-11<strong>58</strong>, 1161, 1162, 1171-1176,<br />
1193, 1194, 1213-1218, 1267, 1268, 1283, 1284, 1287 und<br />
1288. Es fehlt ferner das letzte Blatt mit Druckvermerk und<br />
Druckermarke. Die letzten 3 vorhandenen Blätter oben mit<br />
großem Randausriß (geringer Textverlust). Etw. gebräunt<br />
Alte Drucke und alte Theologie 75<br />
und fleckig, tls. mit hinterlegten Randschäden und Ge -<br />
brauchsspuren. – Die Holzschnitte in kräftigem Kolorit. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
Sixteenth German edition. – The views of Rome and Worms<br />
(the latter heavily damaged and partly mounted) not coloured.<br />
Maps no. 4, 9, 10, 12 and 14-18 are there. Lacks 89 text<br />
leaves, furthermore the last leaf with imprint and printer's<br />
mark. The last 3 existing leaves with large tear-out at upper<br />
margin (minor loss of text). Somewhat browned and soiled,<br />
here and there with partly backed marginal damages and<br />
signs of wear. – Woodcuts in strong colouring. – Contemporary<br />
damaged blind-pressed calf over wooden boards. – See<br />
illustration on plate 12.<br />
296 MUZIO, G., Le Vergeriane, discorso se si convenga<br />
ragunar Concilio. Trattato della comunione<br />
de' laici; & delle mogli de' Chierici. Venedig,<br />
Giolito de' Ferrari, 1551. Mit 2 Druckermarken<br />
und vielen Initialen. 214 Bl. Pgt. des 18. Jhdts.<br />
(stark fleckig). (153) 350,-<br />
Adams M 2096. Bongi I, 326. – Zweite Ausgabe. – Splendider<br />
Druck mit ausnehmend hübschen Initialen. – Nur stellenw.<br />
wenig fleckig.<br />
297 NICEPHORUS CALLISTUS, Ecclesiasticae<br />
historiae libri decem et octo. Basel, J. Oporinus,<br />
1553. Fol. Mit 2 Druckermarken. 956 S., 26 Bl.<br />
Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Rollenund<br />
Plattenstempelprägung (beschabt, fleckig und<br />
bestoßen, Schließen fehlen). (59) 400,-<br />
VD 16 N 1436. Adams N 216. – Erste lateinische Einzelausgabe,<br />
Hauptwerk von Nicephorus, „dem einzigen<br />
eigentlichen Kirchenhistoriker der byzantinischen Zeit“<br />
(Wetzer-W. IX, 259). – Gering gebräunt, teilw. schwacher<br />
Wasserrand. Erste Bl. stärker gebräunt und gering wurmstichig,<br />
Titel gereinigt und mit hinterlegtem Eckabriß,<br />
S. 725/26 mit Einriß im Rand.<br />
298 NIZOLIUS, (M.), Thesaurus Ciceronianus,<br />
omnia Ciceronis verba ... complexus. Basel, Episcopius<br />
für Herwagen, 1568. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und dem letzten Blatt. 6 Bl.,<br />
3094 (recte 3092) Sp., 8 Bl. Restauriertes Ldr. des<br />
1<strong>9.</strong> Jhdts. (21) 300,-<br />
STC 654. Adams N 303. – Vgl. VD 16 N 1791. Schweiger II,<br />
26<strong>9.</strong> Zaunmüller 244 (andere Ausgaben). – Das Cicero-<br />
Wörterbuch erschien erstmals 1535 unter dem Titel<br />
„Observationum in M. Tullium Ciceronem prima (secunda)<br />
pars“. – Titel mit stärkeren Gebrauchsspuren, ansonsten tls.<br />
leicht wasserrandig und gering fleckig.<br />
299 NOSTREDAME, J. DE, Le vite delli piu celebri<br />
et antichi primi poeti provenzali. (Trad.) G. Giudici.<br />
Lyon, A. Marsilii, 1575. 254 S., 8 Bl. (erstes<br />
Bl. weiß). Flex. altes Pgt. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen, mit mehreren Bezugsdurchbrüchen<br />
und 2 Wurmspuren). (63) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe der italienischen Übersetzung. – STC 327.<br />
Adams N 348. Baudrier II, 164. EDIT 16 CNCE 29386. –<br />
Die französische Ausgabe erschien nahezu gleichzeitig. –
76<br />
Nr. 300<br />
Blumenlese der alten provenzalischen Poesie mit kurzer<br />
Auskunft über die Verfasser. – Fliegender Vorsatz mit hs.<br />
Eintragungen. Titel mit verwaschener Bibl.-Nummer.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. schwach wasserrandig,<br />
vereinzelt kleine Randschäden.<br />
First edition of the Italian translation. – Anthology of old<br />
Provence poetry with short information on authors. – Flyleaf<br />
with ms. annotations. Title with faded library number.<br />
Slightly browned, hardly soiled, here and there with light<br />
waterstains, isolated marginal damages. – Old limp vellum<br />
(some soiling, rubbing and scuffing, with several perforations<br />
in cover material and 2 worm traces).<br />
300 OLDENBURG – HAMELMANN, H., Oldenburgisch<br />
Chronicon. Das ist, Beschreibung Der<br />
Löblichen Uhralten Grafen zu Oldenburg und<br />
Delmenhorst. (Oldenburg, W. Berendts Erben),<br />
159<strong>9.</strong> Fol. Mit breiter figürlicher gestoch. Titelbordüre,<br />
ganzseit. Kupferstichportr., 3 doppelblattgr.<br />
genealogischen Tabellen, 62 (4 ganzseit.)<br />
Textkupfern, doppelblattgr. Kupfertafel und 44<br />
(2 ganzseit.) Textholzschnitten (ohne die Karte).<br />
43 Bl., 494 S. (ohne die letzten 8 nn. Bl.). Mod. Pgt.<br />
unter Verwendung alten Materials auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Metallschließen. (59) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe, zugleich der erste von 2 Drucken der einzigen<br />
Oldenburger Offizin im 16. Jahrhundert. – STC 381.<br />
Adams H 30. VD 16 H 407. Schottenloher 31933 a. Lipperheide<br />
Da 10. – Die schönen Kupfer mit dem Porträt<br />
Hamelmanns, einer Darstellung des Oldenburger Horns<br />
und den Porträts der Oldenburger Fürsten mit ihren<br />
Gemahlinnen und Wappen. Mit der schönen doppelblattgr.<br />
Vogelschauansicht Oldenburgs (seitlicher Bildrand angeschnitten).<br />
Unter den Holzschnitten Siegel, Münzen,<br />
Kriegsereignisse etc., eine ganzseit. Ansicht Oldenburgs<br />
sowie die älteste gedruckte Ansicht Kopenhagens (S. 337),<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
die während der Belagerung der Stadt in der Grafenfehde<br />
(1536/1537) gezeichnet wurde. – Es fehlen die 8 Schlußblätter<br />
und die Karte. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: DRESSER, M., Sächsische Chronicon. Auffs<br />
newe zugerichtet, gebessert und continuirt. Wittenberg,<br />
J. Krafft für J. Franck, 1596. Mit Titelholzschnitt, doppelblattgr.<br />
Holzschnitt-Tafel (statt 2) und vielen Textholzschnitten.<br />
6 Bl. (letztes Bl. weiß), 788 S., 12 Bl. – Erste Ausgabe.<br />
– STC 77<strong>9.</strong> IA 122.756. VD 16 B 6797. – Reich<br />
illustrierte Bearbeitung und Aktualisierung von Botes Sachsenchronik<br />
und deren Fortführung durch J. Pomarius; auf<br />
S. 484 werden die Entdeckungen des Kolumbus erwähnt.<br />
Mit einer schönen Ansicht Magdeburgs (außen sehr knapp<br />
beschnitten). – Ohne die zweite Tafel mit dem Denkmal für<br />
Kaiser Otto I. – Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
301 PANVINIO, O., Epitome pontificum Romanorum<br />
a S. Petro usque ad Paulum III. Venedig,<br />
J. Strada, 1557. Fol. Mit großer Druckermarke<br />
auf dem Titel und vielen Wappenholzschnitten<br />
im Text. 4 Bl., 428 S., 16 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen, aufgewellt,<br />
Schließbänder fehlen). (10) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 488. Adams P 194. EDIT 16 CNCE<br />
34274 (nennt am Ende irrtümlich 20 Bl.). Cerroti 1406 (dat.<br />
irrtümlich 1551). – Erste Personalgeschichte der Kurie, ein<br />
reiches Quellenwerk von großer Bedeutung. „Den Ehrennamen<br />
'Pater omnis historiae' (Scaliger) verdiente (Pan -<br />
vinio) nicht bloß durch die Vielseitigkeit seiner Studien,<br />
sondern durch ganz moderne kritische Fragestellung und<br />
Auffassung, er ist originell und echter Historiker, sieht die<br />
Lücken und Probleme und dient unbestechlich der Wahrheit.<br />
Sein Stil ist einfach, aber sorgfältig und angenehm“<br />
(LThK VII, 923). – Erstes und letztes Bl. etw. angeschmutzt,<br />
zu Beginn und am Ende leicht wasserrandig, sonst nur<br />
gering gebräunt und fleckig, in den Ecken z. Tl. kleine<br />
Quetschfalten. – Siehe Abbildung.
Nr. 301<br />
302 PELBARTUS (AUS TEMESVAR), Stellarium<br />
corone benedicte virginis Mariae in laudem eius.<br />
Hagenau, H. Gran für J. Rymman (in Augsburg),<br />
1505. Fol. 167 nn. Bl. Stark beschäd. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln. (6) 300,-<br />
STC 598. VD 16 P 1211. Ritter 1827. Benzing, Hagenau, 43.<br />
Burg 357. – Nicht bei Borda. – Seltene Ausgabe der Marienpredigten<br />
(erstmals 1497 erschienen). – Starke Alters- und<br />
Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
303 PETRARCA, F., Il Petrarcha con l'espositione<br />
d'Alessandro Vellutello, e con piu utili cose in<br />
diversi luoghi di quella novißimamente da lui<br />
aggiunte. Venedig, Comin da Trino, 1547. Mit<br />
wdh. Druckermarke auf dem Titel und am Ende.<br />
278 num., 2 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, ohne<br />
Schließbänder). (87) 400,-<br />
Einer von mindestens 3 verschied. venezianischen Drucken<br />
aus demselben Jahr. – STC 504. Speck-N. 24<strong>9.</strong> – Leicht<br />
fleckig, Spiegel teilw. abgelöst, darunter Inkunabelmaku -<br />
latur.<br />
304 – Il Petrarcha con l'espositione di M. Giovanni<br />
Andrea Gesualdo. Venedig, D. Giglio, 1553. 4°.<br />
Mit 2 Titelbordüren und 6 Textholzschnitten zu<br />
den „Trionfi“. 22 nn., 346 num., 72 nn. Bl. Leicht<br />
läd. Pgt. d. Zt. (126) 400,-<br />
Fiske-F. 103. Hortis 97. Ley 217. Marsand 64. Speck 273<br />
(inkomplett; ohne die Babylon-Sonette): „Enthält den Titelholzschnitt<br />
mit architektonischem Rahmen und integrierten<br />
Porträts von Petrarca und Laura und die Holzschnitte zu<br />
den Trionfi der Ausgabe, die Fratelli Nicolini da Sabio 1549<br />
besorgten. Für den Titel der Trionfi wird hier erstmals der<br />
Alte Drucke und alte Theologie 77<br />
Nr. 306<br />
Rahmen des Haupttitels wieder verwendet. Die Ausgabe<br />
sollte mit jener von Giolito aus dem gleichen Jahr rivalisieren.<br />
Der Einleitung von Gesualdo ist ein Brief des Druckers<br />
an Bernardo Priuli vorangestellt. In der Ausgabe fehlen<br />
Gesualdos Widmung, der Index zum Kommentar und der<br />
Anhang (giunta).“ – Vorsatz erneuert, wenig fleckig.<br />
305 (PICCOLOMINI, A. P.), Rituum ecclesiasticorum<br />
sive sacrarum cerimoniarum S. S. Romanae<br />
ecclesiae libri tres non ante impressi. (Hrsg. von<br />
Ch. Marcellus). Venedig, G. de Gregoriis, 1516.<br />
Fol. Mit 3 großen Textholzschnitten. 6 nn., 143<br />
num., 1 weißes Bl. Pgt. des 18. Jhdts. (Rücken<br />
oben eingerissen). (153) 1.200,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe mit der Variante „excussere“<br />
im Kolophon. – Die Holzschnitte wurden eigens für<br />
dieses Werk geschaffen. – STC 383. Adams L 976. De Marinis<br />
I, 52, 523. Essling 1905 (mit Abb. der 3 Holzschnitte).<br />
Sander 5662. – Die etwas statuarischen Holzschnitte zeigen<br />
jeweils den Papst mit Entourage. – Vorsatz mit langem<br />
hs. Vermerk (auf den Titel leicht durchschlagend), wenig<br />
fleckig.<br />
Second issue of first edition. – Endpaper with long ms. note<br />
(slightly showing shrow on title), hardly soiled. – Vellum of<br />
the 18th century (spine torn at top).<br />
306 PIUS V. – PONTIFICALE ROMANUM ad<br />
omnes pontificias caeremonias. Venedig, Giunta,<br />
1572. Fol. Mit wdh. Druckermarke auf dem Titel<br />
und letzten Bl., kleinem Titelholzschnitt und 161<br />
(1 ganzseit. und 4 größeren) Textholzschnitten<br />
(inkl. Wdh.). 4 nn., 243 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, mit wenigen<br />
Wurmspuren). (144) 800,-
78<br />
Nr. 312<br />
Nr. 314<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Fünfte Ausgabe bei Giunta, ein seitengleicher Nachdruck der<br />
Ausgabe von 1561. – STC 387. Mortimer 383 Anm. – Prachtvoller<br />
zweispaltiger Druck in Rot und Schwarz. – „There are<br />
two small blocks and one cut of the Entry into Jerusalem.<br />
The other blocks are scenes of the various ceremonies in<br />
which the bishop participates. Part 2 is concerned with the<br />
consecration of churches. Woodcut Greek and Latin alphabets<br />
on leaf O5r with directions for the ceremony of marking<br />
the alphabets on the floor, a part of the consecration<br />
rite“ (Mortimer). Die Textholzschnitte, darunter 24 Wiederholungen,<br />
wurden offensichtlich eigens für die Ausgabe von<br />
1561 geschaffen und hier wieder verwendet, der blattgr.<br />
Kreuzigungsholzschnitt wurde von Giunta be reits ein Jahr<br />
zuvor in einem Missale verwendet (vgl. Mortimer Abb.<br />
S. 444). – Titel mit Besitzvermerk und Exlibris, verso mit<br />
Tektur und Stempel. Letztes Blatt mit teilw. hinterlegten<br />
Randschäden und stärker fleckig. Bl. 210 mit Randausriß.<br />
Leicht gebräunt, meist stark wasserrandig, vor allem am<br />
Anfang und Ende in den Rändern fleckig und mit Läsuren,<br />
die letzten Blätter mit Wurmspuren. – Siehe Abbildung.<br />
307 PLATINA, B., De vitis maxi(morum) ponti -<br />
(ficum) (etc.). Venedig, G. de Fontaneto, 1518. Fol.<br />
Mit Titelholzschnitt. 225 (recte 223) num. Bl.,<br />
1 weißes Bl. Flex. Interims-Einband (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (126) 600,-<br />
Adams P 1415. Proctor 13230. Essling 141. Sander 5745. –<br />
Die Papstgeschichte des Humanisten Platina erschien erstmals<br />
1479 und „ist ausgezeichnet durch die elegante<br />
Schreibweise. Sein Urtheil ist nicht immer unparteiisch, bei<br />
Paul II. aber geradezu ungerecht und von persönlichem<br />
Hasse beeinflußt“ (Wetzer-Welte). – Der Holzschnitt zeigt,<br />
wie Platina sein Werk Papst Pius IV. präsentiert. – Einige<br />
alte Anmerkungen, wenig fleckig.<br />
308 – De vitis ac gestis summorum pontificum, ad sua<br />
usque tempora, liber unus. Köln, J. von Gennep,<br />
1551. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
einigen figürlichen Holzschnittinitialen. 6 Bl.,<br />
320 S., 2 Bl., 19 (recte 92) S., 6 Bl. (das letzte weiß).<br />
Pgt. d. Zt. (tls. stärker fleckig, brüchig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (100) 120,-<br />
Adams P 141<strong>9.</strong> VD 16 P 3262. – Nicht im STC. – Mit<br />
Beiträgen von Johannes Trithemius, Carlo Berardi und<br />
Giovanni Battista Almadiani. – Vorsätze erneuert, Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, vereinzelt wasserrandig, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
309 PLATON, La republica. Tradotta dall'eccellente<br />
phisico Pamphilo Fiorimbene. Venedig, G. Giolito<br />
de' Ferrari, 1564. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und vielen figürlichen Initialen. 16 Bl., 451<br />
(recte 469) S. Pgt. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Gelenke angebrochen,<br />
mit wenigen Wurmlöchern). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe der ersten Übersetzung von Platons „Staat“<br />
ins Italienische. – Bongi I, 454. Haym 508, 4. STC 524.<br />
Adams P 1468. Ebert 17142. Hoffmann III, 312. Schweiger<br />
252. – Die Übersetzung stammt vom Arzt Pamphilo<br />
Fiorimbene aus Fossombrone. „Come egli riuscisse nella<br />
difficil prova di tradurre per il primo l'opera maggiore di<br />
Platone non troviamo scritto“ (Bongi). – Leicht gebräunt,<br />
tls. mit schwachem Wasserrand und gelegentlichen Anstreichungen<br />
am Seitensteg.
310 PLAUTUS, (T.) M., (Comoediae) ex fide, atque<br />
auctoritate librorum manuscriptorum opera Dionys<br />
Lambini emendatus: ab eodemque commentariis<br />
explicatus. Genf, Vignon, 1605. 4°. Mit Titelbordüre<br />
und einigen Holzschnitt-Initialen. 4 Bl.,<br />
920 S., 26 Bl. Wildldr. d. Zt. (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, mit 2 kleinen Bezugsfehlstellen). (100)<br />
150,-<br />
Schweiger II, 764. Ebert 17188 Anm. – Späterer Druck der<br />
von Denys Lambin besorgten Ausgabe, die erstmals 1576<br />
erschienen ist. – Als Lambin 1572 starb, hatte er erst die<br />
Kommentare zu den ersten 12 Komödien beendet, die Fortführung<br />
besorgte dann Jacobus Elias. – Vordere Vorsätze<br />
unschön erneuert. Titel mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig, mit Wurmspuren und kleinem Wasserrand.<br />
311 – Comoediae XX superstites. J. Ph. Pareus restituit.<br />
Frankfurt, J. Rhode, 1610. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und gestoch. Portr. auf dem Titel verso.<br />
24 Bl., 899 S., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.,<br />
Vorderdeckel mit Aufdruck „SSW 1612“ (be -<br />
schabt, fleckig und bestoßen). (126) 120,-<br />
Schweiger II, 764. – Gebräunt und mit Anstreichungen mit<br />
roter Tinte von alter Hand. Titel mit zwei alten Besitzvermerken,<br />
2 cm vom unteren Rand mit dem Erscheinungsjahr<br />
in Photokopie ergänzt.<br />
312 – Aulularia Plautina, comoediarum lepidissima.<br />
Straßburg, M. Schürer, 1517. 4°. Mit Titelbordüre.<br />
31 num., 1 nn. Bl. Kalbldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (153)<br />
800,-<br />
VD 16 P 341<strong>9.</strong> Muller 200, 236. Benzing, Straßburg, 1493.<br />
Ritter IV, 2941. – Nicht bei Adams und im STC. – Mit<br />
Einleitungsgedichten von Johannes Hiso Badensis und<br />
R. Philesius. – Titel mit schöner Narrenbordüre. – Titel<br />
angestaubt, ganz leicht gebräunt und etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
313 PLINIUS SECUNDUS, C., Historiae mundi<br />
libri triginta septem. Annexae sunt operis castigationes<br />
Sigismundi Gelenij. Lyon, G. und M. Beringen,<br />
1548. Fol. Mit 3 (1 wdh.) Druckermarken auf<br />
dem Titel, Zwischentitel und am Ende. 16 nn. Bl.,<br />
976 Sp., 18 (das letzte weiß), 64 nn. Bl. Beschäd.<br />
Hldr. d. Zt. (100) 250,-<br />
STC 357. Adams P 1571. Baudrier III, 46. – Nicht bei van<br />
der Haeghen. – Mit einer Vorrede von Erasmus von Rotterdam.<br />
– Titel gestempelt und mit hs. Vermerken, durchgehend<br />
mit Wurmspuren (ohne Textverlust), letzte Lagen<br />
mit Wasserspuren; etw. gebräunt und fleckig.<br />
314 PLUTARCH, Von den herrlichsten thaten der<br />
mannlichsten Helden, jetzt erstmals auß Griechi -<br />
scher Sprach in die Hochteutsche Zungen tranß -<br />
feriert durch G. Xylandrum (d. i. W. Holzmann)<br />
und J. Löchinger. Frankfurt, P. Schmid für S. Feyerabend,<br />
1<strong>58</strong>0. Fol. Mit 50 Textholzschnitten von<br />
J. Amman und T. Stimmer sowie großer Drucker-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 79<br />
marke am Schluß. 4 nn. (das letzte weiß), 495<br />
num., 12 nn. Bl. Beschäd. blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln. (3) 800,-<br />
Erste Ausgabe dieser schön illustrierten Übersetzung der<br />
„Vitae parallelae“. – STC 707. VD 16 P 3771. Becker,<br />
Amman, 28. Schweiger I, 265. – Nicht bei Adams. – Die<br />
meisten Holzschnitte (45) sind von Jost Amman und wurden<br />
schon in der Livius-Ausgabe von 1568 verwendet. –<br />
Etw. gebräunt und fleckig, zu Beginn mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen, gegen Ende mit Wurmlöchern, tls.<br />
mit Quetschfalten. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this beautifully illustrated translation of<br />
„Vitae parallelae“. – Most woodcuts (45) are by Jost Amman<br />
and had already been used in the Livius edition of 1568. –<br />
Some browning and soiling, at the beginning with ms. marginalia<br />
and text underlinings, towards the end with wormholes,<br />
partly with vertical creases. – Contemporary, damaged<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards. – See<br />
illustration.<br />
315 POMPONIUS LAETUS, (J.), De Romanis<br />
magistratibus, sacerdotiis, iurisperitis, et legibus,<br />
ad M. Pantagathum libellus. Paris, (M. de) Vascosan,<br />
1550. 4°. 18 num. Bl. Mod. Pp. (Kanten berieben<br />
und etw. bestoßen). (66) 200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Ausgabe, auch<br />
nicht im STC und bei Adams. – Seinerzeit oft aufgelegte<br />
Schrift, „welche als ein erster Versuch rechtsgeschichtlicher<br />
Zusammenstellungen gesehen werden kann“ (Savigny VI,<br />
448). Beschreibt die politischen, religiösen und juristischen<br />
Strukturen im alten Rom. – Hinterer Vorsatz gestempelt,<br />
anfangs gering wurmlöchrig, etw. fleckig. – Exlibris.<br />
316 PORTA, G. B. DELLA, Villae libri XII. Frankfurt,<br />
Wechels Erben, C. Marne und J. Aubry, 1592.<br />
4°. Mit kleiner Druckermarke. 4 Bl., 914 (recte<br />
896) S., 24 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (21)<br />
2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 P 4332. Adams P 1942. Simon II,<br />
550. Güntz I, 78. – Bedeutendes agronomisches Lehrwerk<br />
der italienischen Renaissance. „Tout le Livre VII et la plus<br />
grande partie du Livre VIII sont consacrés à la vigne et au<br />
vin“ (Simon). – Titel mit hinterlegtem Loch (wenige Buchstaben<br />
Text hs. ergänzt), wenig fleckig.<br />
First edition. – Important text on agronomics of the Italian<br />
Renaissance. – Title with backed hole (a few letters in the<br />
text replaced by hand), hardly soiled. – Contemporary<br />
restored calf.<br />
317 QUINTILIANUS, M. F., Institutionum oratoriarum<br />
libri duodecim. – Declamationes undeviginti.<br />
2 Tle. in 1 Bd. (Genf) und Lyon, J. Stoer und<br />
(L. Cloquemin, 1578)-80. Mit 2 Verlegermarken<br />
auf den Titeln. 16, 734 S., 33 nn. (letztes Bl. weiß),<br />
107 num. Bl. Blindgepr. flex. Schweinsldr. mit<br />
gepunztem Schnitt, auf dem Vorderdeckel Wappensupralibros,<br />
monogr. und dat.: „E(rnst) G(raf)<br />
U(nd) H(err) Z(u) M(ansfeld) 1<strong>58</strong>0“ (Buchblock<br />
vom Einband gelöst, fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(26) 300,-
80<br />
Nr. 322<br />
STC 36<strong>9.</strong> Baudrier IV, <strong>58</strong> und 55 (beide Drucke mit der<br />
Adresse von Cloquemin). Moeckli 99 (mit beiden Adressen).<br />
Ebert 18460: „Die Declamatt. haben einen besondren<br />
Titel von 157<strong>9.</strong>“ – Titel mit Stempel und teilw. gelöschten<br />
Besitzvermerken. Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. mit<br />
hs. Marginalien, Textanstreichungen und kleineren Randschäden.<br />
318 REINEKE FUCHS – ANDER TEYL DES<br />
BUCHS Schimpff un(d) Ernst Welches nit weniger<br />
kurtzweillig denn Centum Novella ... (ins<br />
Hochdeutsche übers. von Michael Beuther).<br />
Frankfurt, C. Jacob, 1544. Fol. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre und ganzseit. Textholzschnitt vom<br />
Monogrammisten „IK“. 4 nn., CXV num. Bl.<br />
Mod. Ldr. (50) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 735. VD 16 R 99<strong>9.</strong> Menke<br />
317, 1. Heitz-R. 163. – Die klassische Geschichte des Reineke<br />
Fuchs, des wegen seiner Schlauheit Unüberwindlichen.<br />
„Diese Frankfurter Ausgabe des Sujets kann als kommerzialisiertes,<br />
in den Geschäftsinteressen cleverer Verleger<br />
verankertes Produkt aufgefaßt werden; dies weist bereits<br />
der Titel dieser Version als 'Ander Teyl' von Johann Paulis<br />
volkstümlicher Schwanksammlung 'Schimpf und Ernst'<br />
aus, ohne Zweifel ein erfolgreicher, verkaufssteigernder Verlegertrick<br />
mit der Absicht, im Schlepptau der noch breitere<br />
Leserschichten erfassenden Buhl-, Lust- und Volksbücher<br />
zu fahren. Erst in der 2. Auflage von 1545 taucht auch der<br />
Name 'Reinicke Fuchs' im Titel auf“ (H. Kokott). – Der<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Holzschnitt eines Fahnenschwingers stammt von dem<br />
Straßburger Meister IK, der auch die Fahnenschwinger in<br />
Köbels Wappenbuch von 1545 schuf. – Hinterer fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Eintragungen. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fingerfl., letztes Bl. mit kleinem Stempel. – Exlibris der<br />
Biblio theca Tiliana.<br />
319 REUBER, J., Veterum scriptorum, qui caesarum<br />
et imperatorum Germanicorum res per aliquot<br />
secula gestas, literis mandarunt. Frankfurt, A.<br />
Wechels Erben, 1<strong>58</strong>4. Fol. Mit 2 wdh. Druckermarken.<br />
6 Bl., 734 S., 21 Bl. Ldr. des 17. Jhdts. mit<br />
reicher Rvg. (leicht beschabt und bestoßen). (10)<br />
400,-<br />
VD 16 R 1230. Adams R 376. Wegele 366. – Erste Ausgabe<br />
der wertvollen Quellensammlung. – Wenig fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
320 REUSNER, E., Septem illustrium quaestionum<br />
historicarum enucleatio. 2 in 1 Bd. Jena, Lippold,<br />
160<strong>9.</strong> 4°. Mit 2 Titel-Holzschnittbordüren und<br />
2 Druckermarken. 1 Bl., 100 S., 1, 3 Bl., 57 S. Mod.<br />
Pp. (66) 200,-<br />
Erste Ausgaben. – STC R 505 und R 504. CLC R 317 und<br />
R 316. Jöcher III, 2032. – Sammlung von 7 Aufsätzen zu<br />
historischen Themen, darunter der Frage, ob die Konstantinische<br />
Schenkung eine Fälschung und wann die Welt ge -<br />
gründet worden sei. – Mit dem separat erschienenen Nachtrag<br />
zur Zeitrechnung „Isagoges historicae appendix: Com -<br />
mentariolum continens de vera annorum mundi ad natum<br />
Christum supputatione“. – Elias Reusner (1555-1612) war<br />
Professor der Medizin in Jena. – Schöner Druck, die Bordüren<br />
mit 4 Wappen, die hübsche Druckermarke zeigt Justitia.<br />
– Beide Werke mit zeitgenössischem Besitzvermerk<br />
des böhmischen Bibliophilen und Politikers Franciscus<br />
Godofredus Troilo de Lessoth.<br />
321 (RICCHIERI), L. C., Lectionum antiquarum<br />
libri XXX. Bde. I und II (von 3) in 2 Bdn. Lyon,<br />
(J. Faure für) J. Giuntas Erben, 1560. Mit wdh.<br />
Verlegermarken auf den Titeln. 32 Bl., 748 S., 73;<br />
24 Bl., 779 S., 82 Bl. Kalbldr. d. Zt. mit Rvg., goldgepr.<br />
Filete und ovalem Mittelstück auf den<br />
Deckeln (etw. fleckig, berieben und bestoßen, mit<br />
kleinen Wurmspuren). (100) 300,-<br />
Von Gültlingen IV, 71, 562 (ohne Kollation und Standortnachweis,<br />
mit Hinweis auf den Drucker Jacques Faure). –<br />
Diese Ausgabe nicht im STC, bei Adams und Baudrier. –<br />
„A collection of notes on the classics and on general topics“<br />
(Bietenholz-D. III, 155). – Das interessante Werk war ur -<br />
sprünglich in 16 Büchern erschienen und liegt in der erweiterten<br />
Ausgabe in 30 Büchern vor; die hier vorhandenen<br />
2 Bände enthalten die Bücher I-XX, jeder Band ist mit<br />
einem eigenen umfangreichen Register in sich abgeschlossen.<br />
Mit Beiträgen über griechische und römische Musik<br />
und Theater, ferner über Medizin (Augen- und Ohrenkrankheiten,<br />
Stumme, etc.), Mathematik, Astronomie,<br />
Naturwissenschaften und sehr viel über Sprichwörter. Vermutlich<br />
wurde Ricchieri von den „Adagia“ des Erasmus<br />
beeinflußt. – Titel mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt, tls.<br />
wenig fleckig, schwach wasserrandig und mit kleinen<br />
Wurmspuren.
Nr. 324<br />
322 (RICHENTHAL, U. VON), Das Concilium.<br />
So zu Constantz gehalten ist worden. Augsburg,<br />
H. Steiner, 1536. Fol. Mit Titelholzschnitt, 44<br />
(41 ganzseit.) Textholzschnitten, ca. 1150 Holzschnittwappen<br />
und 20 Holzschnittvign. im Text.<br />
215 num. Bl. Pgt. des 18. Jhdts. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (133) 5.000,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 72<strong>9.</strong> VD 16 R 2202 (Ex. in Wolfenbüttel<br />
unvollständig). Muther 110<strong>9.</strong> Lipperheide Cg 26.<br />
Dodgson II, 110, 8. Thieme-B. IV, 595. – Prachtvolles, in<br />
historischer wie heraldischer Hinsicht wichtiges Werk. –<br />
Die schönen Holzschnitte sind größtenteils nach der ersten<br />
Ausgabe (1483) von Jörg Breu neu bearbeitet worden, lediglich<br />
der Schlußholzschnitt scheint der Erstausgabe unmittelbar<br />
entnommen zu sein. Dargestellt sind die Ereignisse<br />
des Konzils: Verurteilung und Hinrichtung von Johannes<br />
Hus, Turniere, Kaiser, Papst, Kardinäle und deren Gefolge.<br />
Einige Wappenschilde wurden nicht ausgefüllt. – Titel mit<br />
Besitzvermerken und Federproben.<br />
BEIGEB.: EPPENDORFF, H. VON, Römischer Historien<br />
Bekürtzung. 3 Tle. in 1 Bd. Straßburg, J. Schott, 1536.<br />
Mit Holzschnittportr. auf dem Titel, Holzschnittbordüre<br />
zu Beginn des ersten Teiles, 4 figürlichen Holzschnitt-Zier<br />
leisten (meist von Hans Baldung Grien) und einigen großen<br />
figürlichen Holzschnitt-Initialen. 4 Bl., XLVI S., 1 Bl.,<br />
XC S., 2 Bl. (ohne das 3. weiße Bl.), (CXXX) S., 2 Bl. – Erste<br />
Ausgabe dieser deutschen Bearbeitung. – STC 274. VD 16<br />
E 1848. Ritter 703. Ders., Catalogue, 88<strong>9.</strong> Schmidt (Schott)<br />
135. Muller 95, 221. Oldenbourg (Baldung Grien) L 233.<br />
Kat. Karlsruhe XLVIII. ADB VI, 1<strong>58</strong>: „Aus lateinischen<br />
Alte Drucke und alte Theologie 81<br />
und italienischen Compendien stellt er eine populäre römische<br />
Geschichte von Romulus bis auf Karl V. zusammen<br />
(die Consuln heißen ohne weiteres Bürgermeister, die Tribunen<br />
Zunftmeister, die Gallier Franzosen): den Kern bildet<br />
die italienische Zeitgeschichte nach Galeazzo Capella.“<br />
– Ferner mit Beiträgen aus L. Florus, S. Rufus, Eutropius<br />
und B. Egnazio.<br />
Titel mit dem Porträt von Karl V. – Beide Drucke leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig und stärker wasserrandig, mit einzelnen<br />
Randschäden. Nahezu durchgehend im oberen Rand<br />
hinterlegt (tls. mit Verlusten vom Text der Kopfleiste sowie<br />
der Paginierung). – Siehe Abbildung.<br />
Second edition. – Magnificent and important work both historically<br />
as well as regards heraldry. The beautiful woodcuts<br />
have been newly cut to a large extent after the first edition<br />
(1483) by Jörg Breu, only the last woodcut seems to have<br />
been taken directly from the first edition. – Title with<br />
ownership entries and ink probes. – Vellum of the 18th century<br />
(soiled, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
323 (ROLLENHAGEN, G.), Froschmeuseler. Der<br />
Frösch und Meuse wunderbare Hoffhaltunge.<br />
Magdeburg, A. Duncker, 1600. Mit Titelholzschnitt<br />
in Rot und Schwarz und 16 (1 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten. 396 (statt 398) Bl. Läd. Hldr. d.<br />
Zt. (87) 300,-<br />
VD 16 R 2965. Dünnhaupt 13.3. – Rollenhagens berühmtestes<br />
Werk, das mit zahlr. Auflagen seine Beliebtheit bis in<br />
die Goethezeit behielt. – Hier in dritter Ausgabe, textgleich<br />
mit der EA von 1595, lediglich die 3 Seiten Berichtigungen<br />
wurden hier in den Text eingearbeitet (daher kleine Kollationsabweichung).<br />
– Es fehlen die Bl. Ddd1 und Ddd2 des<br />
Registers. – Titel teilw. hinterlegt, letztes Bl. alt aufgezogen;<br />
durchgehend Verszählung in margine mit Bleistift, stark<br />
gebräunt. – Mod. Exlibris.<br />
Das einzige bekannte Exemplar<br />
324 ROSARIUM B. M. V. – ROSARIO DELLA<br />
GL(OR)IOSA V(IR)GINE MARIA. Venedig,<br />
G. Varisco, 156<strong>9.</strong> Mit Titelholzschnitt, Druckermarke<br />
am Ende, 188 (187 nahezu ganzseit.) Textholzschnitten<br />
(inkl. Wdh.) und vielen Holzschnitt-Initialen,<br />
nahezu jede Seite von fünfteiliger<br />
Holzschnitt-Bordüre eingefaßt. 252 num. (es fehlt<br />
dazwischen Bl. Nr. 137), 4 nn. Bl. Beschäd. Ldr.<br />
des 1<strong>9.</strong> Jhdts. mit dreiseit. Goldschnitt (Hinter -<br />
deckel lose, Rücken mit Papierstreifen überklebt).<br />
(63) 1.500,-<br />
Vgl. Edit 16 CNCE 7<strong>58</strong> (Ausg. Venedig, P. Liechtenstein,<br />
156<strong>9.</strong> – Nur 1 Ex. in Ferrara). Bohatta, Rosarium, 35 (Ausg.<br />
ebda. 1561). Essling 2123 Anm. (Ausg. ebda 1559 und 1566):<br />
„Toutes ces éditions sont identiques, sauf quelques légers<br />
changements dans l'impression de texte et dans les bor dures<br />
des pages.“ – Späte Auflage des erstmals 1521 erschienenen<br />
Andachtsbuches. Als Bearbeiter oder Verfasser wird teilw.<br />
Alberto da Castello genannt. – Die Holzschnitte im Stil der<br />
Hochrenaissance zeigen Marienleben, Passion etc. – Die<br />
schwarze Randleiste des Titelholzschnittes mit mehreren<br />
Ausbrüchen, die Bordüren zu den Holzschnitten teilw.<br />
abweichend von denen zu früheren Ausgaben. Bei Essling<br />
sind der Titelholzschnitt und 3 Textholzschnitte abgebildet.<br />
– Das fehlende Bl. Nr 137 mit einem weiteren Holzschnitt.
82<br />
Nr. 327<br />
– Leicht gebräunt. tls. etw. fleckig. – Letztes Blatt gestempelt,<br />
vordere Vorsätze mit Exlibris: ein Geschenk für die<br />
Public Library in Richmond (Surrey). – Siehe Abbildung.<br />
The sole known copy. – Late issue of the devotion book first<br />
published in 1521. – Black ornamental border of title woodcut<br />
with several perforations, ornamental borders to woodcuts<br />
partly different from those of earlier editions. Title<br />
woodcut and 3 text woodcuts shown by Essling. – Missing<br />
leaf no 137 with another woodcut. – Slightly browned,<br />
partly a little soiled. – Last leaf stamped, upper endpapers<br />
with exlibris: a gift for the Public Library in Richmond (Surrey).<br />
– Damaged calf of the 19th century with three-sided<br />
gilt edge (rear cover loose, spine stuck over with paper strips).<br />
– See illustration.<br />
325 (RÜXNER, G.), Anfang, ursprung und herkommen<br />
des Thurniers inn Teutscher nation. (Simmern,<br />
H. Rodler, 1532). Fol. Mit doppelblattgr.<br />
Holzschnitt-Tafel, 40 figürlichen Textholzschnitten<br />
und zahlr. (2 ganzseit.) Wappenholzschnitten.<br />
CCXIII (recte 214) num., 4 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln, Vorderdeckel<br />
mit geprägtem Titel und Besitzvermerk: „Thurnir<br />
Buch – F Höttel“ (Vordergelenkbezug unten aufgeplatzt,<br />
fleckig, berieben, etw. bestoßen, Metallschließen<br />
erneuert). (141) 2.500,-<br />
Zweite Ausgabe des berühmten Turnierbuches. – VD 16 R<br />
3542 (Kollation ungenau). STC 761. Bonnemann, Rodler,<br />
4. Nagler, Monogrammisten III, 103<strong>9.</strong> Lipperheide Tb 10. –<br />
Vgl. Muther 1783. – Beschrieben werden 36 Turniere, abgehalten<br />
in verschiedenen Städten Deutschlands und der<br />
Schweiz, mit Nennung aller daran beteiligten Personen, was<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 328<br />
für die Genealogie des deutschen Adels und für die<br />
Heraldik von größter Bedeutung ist. Als geistiger Urheber<br />
des Werkes wird nach neuerer Forschung der regierende<br />
Fürst von Simmern im Hunsrück, Herzog Johann, angesehen.<br />
Gedruckt in der Neudörfferschen „Dürer-Fraktur“,<br />
einer der ersten deutschen Frakturtypen. – Einer der blattgroßen<br />
Wappenholzschnitte monogr. „HH“ von einem<br />
unbekannten Formschneider, der der fränkischen Schule<br />
angehörte. Seine Holzschnitte erinnern an die Burgkmairs<br />
und Schäufeleins. – Die doppelblattgr. Tafel stammt aus<br />
einem anderen Exemplar. – Vorsatz mit Exlibris. Titel mit<br />
längeren Anmerkungen von alter Hand. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und schwach wasserrandig, am Anfang und<br />
Ende mit Wurmspuren im Rand, vereinzelt mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen. – Vorderer fliegender Vorsatz<br />
mit ausgeschnittener und aufgeklebter großer mehrfarb.<br />
Wappenminiatur, oben kalligraphisch dat. „1555“.<br />
Dargestellt ist ein Helm, auf dem ein Junker thront, in der<br />
rechten Hand einen Fisch, darunter von Lorbeerblättern<br />
eingefaßt 2 Wappenschilde, links 2 gekreuzte Fische und<br />
rechts ein Widderkopf. – Siehe Abbildung Tafel 13.<br />
Second edition of the famous tournament book. – Description<br />
of 36 tournaments held in different cities in Germany<br />
and Switzerland and mentioning all the persons involved. –<br />
The double-page plate is from another copy. – Endpaper<br />
with exlibris. – Title with longer annotations by contemporary<br />
hand. Slightly browned, here and there a little soiled<br />
and with light waterstains, at the beginning and the end<br />
with worming in margin, occasionally with ms. marginalia<br />
and text underlinings. – Upper fly-leaf with cut-out and<br />
large glued multi-coloured heraldic miniature, at top calligraphic<br />
date „1555“. Illustration of a helmet with a young<br />
nobleman, holding a fish in the right hand, below 2 shields<br />
framed by bay leaves, to the left 2 crossed fish and to the<br />
right a ram head. – Contemporary blind-pressed pigskin
over wooden boards, front cover with tooled title and<br />
ownership entry: „Thurnir Buch – F Höttel“ (front joint<br />
cover material bursted at bottom, soiled, rubbed, a little<br />
scuffed, metal clasps renewed). – See illustration on plate 13.<br />
326 – DASS. Num. Bl. II-CCXIII (recte 214), 4 nn. Bl.<br />
Mod. Pergamin. (59) 1.500,-<br />
Zweite Ausgabe des berühmten Turnierbuches. – Es fehlt<br />
der Titel. – Das letzte Bl. mit Druckvermerk und Wappenholzschnitt<br />
(beide bis zum Schrift- bzw. Bildrand beschnitten<br />
und aufgezogen) irrtümlich an den Anfang verbunden.<br />
Das vorletzte Bl. mit großem Ausschnitt (Textverlust recto<br />
und verso Verlust eines Wappens, dieses in Federzeichnung<br />
ergänzt). Die ersten 3 Bl. in den unteren Ecken angerändert.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. etw. wasserrandig und mit<br />
Feuchtigkeitsspuren. – Zwischengeb. nach Bl. 39 das Bl. 54<br />
„Das Ander Thurnir Zu Rotenburg gehalten“ mit ganzseit.<br />
altkolor. und goldgehöhten Holzschnitt aus der ersten Ausgabe<br />
von 1530. – In prachtvollem Fürstenkolorit. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 13.<br />
327 – Thurnier Buch. Alles jetzunder von neuwem<br />
zusammen getragen. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt,<br />
G. Rab für S. Feyerabend und S. Hüter, 1566. Fol.<br />
Mit Titelholzschnitt, Druckermarke am Ende, ca.<br />
120 Textholzschnitten von Jost Amman und zahlr.<br />
Holzschnittwappen (ohne die 2 Tafeln). 6 nn.,<br />
CCXLIII num., 3, 4 nn., LXXXI num. Bl. Mod.<br />
Ldr. (133) 2.000,-<br />
Erste von Amman illustrierte Ausgabe. – STC 760. Adams<br />
R 877. VD 16 R 3544. Fairfax Murray 374. Becker 8 a. –<br />
Feyerabend verband in seiner Ausgabe Rüxners Beschreibung<br />
der 36 Turniere mit H. Francolins Beschreibung des<br />
Wiener Turniers, das der spätere Kaiser Maximilian II. veranstaltete,<br />
mit eigenem Titel und separater Blattzählung. Ab<br />
Bl. 65 folgt mit Zwischentitel Francolins Beschreibung der<br />
Ankunft Karls V. in Bintz mit den dazugehörenden Festlichkeiten.<br />
Die tls. wdh. Holzschnitte zeigen Turniere,<br />
Kämpfe und Feste etc. – Die fehlenden Tafeln in Kopie beigebunden<br />
(von der ersten Tafel ist noch die rechte Hälfte<br />
erhalten). Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig.<br />
– Letztes Bl. verso mit hs. Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs<br />
von 1655. – Siehe Abbildung.<br />
First edition illustrated by Amman. – Feyerabend combined<br />
in his edition Rüxner's description of the 36 tournaments<br />
with H. Francolin's account of the Viennese tournament<br />
organised by the emperor-to-be Maximilian II, with own<br />
title and separate pagination. Starting from page 65, with<br />
subsidiary title, follows Francolin's description of the arrival<br />
of Charles V in Bintz and the accompanying festivities. The<br />
woodcuts, partly re-used, show tournaments, sporting fights<br />
and feasts etc. – Missing plates bound-in in copy (the right<br />
half of the first plate is still preserved). Slightly browned,<br />
partly a little soiled and with waterstains. – Last leaf verso<br />
with ms. ownership entry of a Jesuit college of 1655. –<br />
Modern calf. – See illustration.<br />
328 SACHSENSPIEGEL. Auffs newe ubersehen<br />
durch Ch. Zobel. Leipzig, (E. Vögelin), 156<strong>9.</strong> 4°.<br />
Mit Verlegermarke auf Titel und letztem Blatt<br />
sowie ganzseit. Wappenholzschnitt. 6 nn.,<br />
DXXVIII (recte 544) num., 43 nn. Bl. Läd. Pgt. d.<br />
Zt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskripts. (100) 1.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 83<br />
VD 16 D 752. STC 343. Adams 46. Ebert 19711b. – Dritte<br />
Zobelsche Ausgabe des Sachsenspiegels mit Gregors Bulle.<br />
– Für alle Zobelschen Ausgaben ist charakteristisch, daß sie<br />
neben dem Text auch Ergänzungswerke, Glossen, Remissorien,<br />
Vokabularien und andere Erschließungsmittel enthalten<br />
(vgl. Kaspers 37). – Innendeckel gestempelt, Eckausriß<br />
des Titels hinterlegt, stellenweise mit Unterstreichungen<br />
und mit Wurmspuren, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung<br />
329 SANDERS, N., De visibili monarchia ecclesiae,<br />
libri VIII. Accesserunt de clave David seu de<br />
regno Christi, libri VI. 2 Tle. in 1 Bd. Würzburg,<br />
Heinrich von Aachens Witwe, 1592. Fol. Mit ders.<br />
Druckermarke auf beiden Titeln. 6 Bl., 808 S.,<br />
6 Bl., 153 S., 3 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (6) 300,-<br />
VD 16 S 1600 = 160<strong>9.</strong> Adams S 290. – Erstmals 1571 erschienene<br />
Apologie der katholischen Kirche. – Titel gestempelt,<br />
wenig fleckig.<br />
330 SARAYNA, T., Le historie e fatti de Veronesi nelli<br />
tempi d'il popolo et Signori Scaligeri. Verona,<br />
A. Portese, 1542. 4°. Mit Druckermarke. 54 num.,<br />
1 nn. Bl. Hpgt. d. 18. Jhdts. (153) 500,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Adams S 394. Lozzi 6322.<br />
Maffei, Verona illustrata II, 197. Carpanè-M. 47. – Vgl.<br />
Cicognara 408<strong>9.</strong> – Gesuchtes Werk über die Geschichte und<br />
Architektur Veronas, ohne die Illustrationen der lateinischen<br />
Originalausgabe (Verona 1540). – Titel mit Spuren<br />
eines entfernten Stempels, etw. fleckig.<br />
331 SIGONIO, C., Historiarum de Occidentali<br />
Imperio, libri XX. Basel, Th. Guarini, 157<strong>9.</strong> 4°.<br />
Mit Druckermarke. 524 S., Sp. 527-664, 34 Bl. Pgt.<br />
des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (153) 300,-<br />
VD 16 S 6437. STC 815. Adams S 1118. – Die Geschichte<br />
des spätrömischen Reiches (von 284 bis 565) war erstmals<br />
1577 in Bologna erschienen. Fueter kritisiert Sigonius mit<br />
einem durchaus wohlwollenden Unterton: „Sigonius ist<br />
dadurch merkwürdig, daß er die gelehrte Methode mit der<br />
humanistischen Form zu verbinden suchte. Der durchweg<br />
zu konstatierende Mangel an selbständigem Urteil ist freilich<br />
nicht in jeder Beziehung auf den Autor selbst zurückzuführen.<br />
Sein historisches Urteil mußte sich nach den<br />
Anforderungen der geistlichen Zensur richten (131).“ –<br />
Einige alte Anmerkungen, wasserfleckig.<br />
332 SLEIDAN, J., Commentariorum de statu religionis<br />
& reipublicae, Carolo Quinto Caesare, libri<br />
XXVI. Straßburg, Th. Rihel, o. J. (1560 oder später).<br />
8 Bl., 872 S., 10 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen). (144) 300,-<br />
Van der Vekene E/a 020.C. – Ohne Variantenunterscheidung:<br />
VD 16 S 6680 (dat. um 15<strong>58</strong>). Ritter 2133. Muller 540,<br />
1. – Die klassische Reformationsgeschichte aus protestantischer<br />
Sicht erschien erstmals 1555. – Laut van der Vekene<br />
sind mindestens 6 Varianten dieses Drucks bekannt. „Eine<br />
Reihe von typographischen Vergleichen haben ergeben, daß<br />
dieses Werk sowohl mehrfach neugesetzt als auch im Text<br />
verbessert wurde, wir erheben keinen Anspruch darauf, alle<br />
Varianten ausfindig gemacht zu haben“ (van der Vekene). –
84<br />
Nr. 336<br />
Zur Datierung: Laut Muller druckte Theodosius Rihel erst<br />
um 1560 selbständig, nachdem er sich von seinem Bruder<br />
Josias getrennt hatte; Reske (892-93) nennt als ersten sicher<br />
datierten Druck das Dictionarium des Dasypodius von<br />
1564. – Vorderer Innendeckel mit hs. Eintragung. Etw.<br />
gebräunt, wenig fleckig, tls. schwach wasserrandig und mit<br />
Quetschfalten in den Ecken.<br />
333 SORANZO, L., L'Ottomanno. Quarta editione.<br />
Neapel, C. Vitale, 1600. 4°. 10 Bl., 202 S., 9 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 500,-<br />
EDIT 16 CNCE 53796 (nur 5 Ex. in Italien). Göllner 2452.<br />
Riant 3516. Apponyi 1955. Atabey 1157 Anm. – Erschien<br />
erstmals 1598 und wurde mehrf. nachgedruckt und übersetzt.<br />
– „This is an important work describing the structures<br />
of the Ottoman administration which it is thought must<br />
have been based on personal observation“ (Atabey). –<br />
Leicht gebräunt und fleckig, am Anfang etw. wasserrandig,<br />
tls. mit Quetschfalten in den Ecken.<br />
334 SPANGENBERG, C., Hennebergische Chronica.<br />
Der Uralten Löblichen Graven und Fürste(n)<br />
zu Henneberg, Genealogia, Stammenbaum und<br />
Historia. Straßburg, (B. Jobin), 159<strong>9.</strong> Fol. Mit<br />
2 Holzschnittwappen, Druckermarke und zahlr.<br />
Holzschnittinitialen. 4 Bl., 287 S., 9 Bl. Pp. des<br />
späten 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Kanten leicht berieben, Rückenbezug<br />
tls. aufgeplatzt). (146) 500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 337<br />
Erste Ausgabe. – STC 823. VD 16 S 7<strong>58</strong>7. Ritter 2173.<br />
Muller 604, 40. Pfeiffer 2054<strong>9.</strong> – Wichtiges Quellenwerk zur<br />
Geschichte des fränkisch-thüringischen Raumes, entstanden<br />
unter dem Patronat Ernsts von Mansfeld. – Titel mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, wenige Blätter<br />
anfangs angefalzt, stellenw. Zeilen geschwärzt, mehrf. ge -<br />
stempelt, gebräunt und fleckig.<br />
335 STRADA, J. DE, Epitome thesauri antiquitatum,<br />
hoc est, imp(eratorum) Rom(anorum) iconum.<br />
Lyon, J. de Tournes für den Autor und T. Guerin,<br />
1553. 4°. Mit Druckermarke, ganzseit. Wappenholzschnitt<br />
und zahlr. Münzholzschnitten im<br />
Text. 44 Bl., 339 S., 1 Bl. Mod. Ldr. (66) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams S 1916. Mortimer 502. Dekesel S<br />
70. Lipsius 383. Baudrier X, 363. – Vgl. Fairfax Murray 517.<br />
– Berühmtes Münzwerk mit 191 schwarzgrundigen Münzholzschnitten<br />
mit Porträts und weiteren 97 nur mit Schrift.<br />
– Tadelloses Exemplar. – Mit Exlibris des Schauspielers<br />
Rudolph Valentino (1895-1926), nach einem Entwurf von<br />
William Menzies.<br />
First edition. – Famous work on coins with 191 coin woodcuts<br />
on black background with portraits and some 97 only<br />
with text. – Perfect copy. – With exlibris of the actor Rudolph<br />
Valentino (1895-1926), after a design by William Menzies. –<br />
Modern calf.<br />
336 STUMPF, J., Gemeiner loblicher Eydgenoschafft<br />
Stetten, Landen und Völckeren Chronick wirdiger<br />
thaaten beschreybung. 13 Tle. in 1 Bd. Zürich,
Ch. Froschauer, 1548. Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel, 5 doppelblattgr. Holzschnittkarten und<br />
ca. 4000 Textholzschnitten. 5 nn., 332 num., 9 nn.,<br />
467 num., 10 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
eine Schließe und 4 bucklige Deckelbeschläge<br />
fehlen). (59) 8.000,-<br />
VD 16 S 9864. Vischer C 396. Lonchamp 281<strong>9.</strong> Haller IV,<br />
396. Rudolphi 333 (unter 1546!). Blumer 43. Leemann-van<br />
Elck, Froschauer 106 und (Zürcherische Buchillustr.) 52:<br />
„Johannes Stumpfs Schweizerchronik lag bereits im Spätherbst<br />
1547 gedruckt vor, wurde aber mit Ausnahme einiger<br />
Dedikationsexemplare, auf 1548 datiert. Dieses Monumentalwerk<br />
entsprach einem wirklichen Bedürfnis der Zeit.<br />
Es sollte bezüglich seinem nie dagewesenen Aufwand an<br />
Abbildungen zu einem eigentlichen Volksbuch werden.<br />
Schon der Titel wirkt imponierend. Gegen 4000 teilweise<br />
künstlerisch hochwertige Holzschnitte schmücken das<br />
Prachtwerk. Es überbietet selbst die berühmte, 1493 in<br />
Nürnberg gedruckte Weltchronik von Hartmann Schedel.“<br />
– Die für das damalige historische Wissen repräsentative<br />
Chronik galt bis ins 18. Jhdt. hinein als Autorität. Die<br />
bedeutenden Holzschnitte mit z. T. erstmalig wieder -<br />
gegebenen Städteansichten stammen von den Gebrüdern<br />
Wyssenbach nach H. Vogtherr d. Ä., A. Asper und H. Holbein.<br />
– Mit den doppelblattgr. Karten von Europa (im Bug<br />
tief eingerissen), Deutschland, Frankreich und der Schweiz<br />
(2 – Blumer 39 und 42). – Titel (stärker fleckig und mit<br />
Randschäden aufgezogen) und folgendes Bl. lose. Bl. Nr.<br />
368 in der oberen Ecke breit angerändert (Textverlust).<br />
Einige Bl. mit teilw. ausgebesserten oder hinterlegten<br />
Papierschäden, die auch z. Tl. in den Text reichen. Leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig und mit Gebrauchsspuren. – Hinterer<br />
fliegender Vorsatz mit hs. Eintragungen von 2 alten<br />
Händen. – Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
“The Swiss chronicle by Johannes Stumpf with 4000 partly<br />
artistically high-quality woodcuts“. – With the double-page<br />
maps of Europe (deeply torn at fold), Germany, France and<br />
Switzerland (2 – Blumer 39 and 42). – Title (stronger soiled,<br />
mounted with marginal damages) and following leaf loose.<br />
Leaf no 368 mounted with wide paper slips at upper corner<br />
(loss of text). Some leaves with partly repaired or backed<br />
paper damages reaching sometimes into the text. Slightly<br />
browned, a little soiled and with signs of wear. – Lower flyleaf<br />
with ms. annotations by 2 contemporary hands. – Decorative<br />
binding. – Contemporary blind-pressed pigskin over<br />
wooden boards (some soiling, rubbing and scuffing, one clasp<br />
and 4 bossed metal fittings missing). – See illustration.<br />
337 – Keyser Heinrychs des vierdten Hertzogen zu<br />
Francken und am Rhyn etc. fünnfzigjärige Historia.<br />
Zürich, Ch. Froschauer, 1556. Fol. Mit<br />
Druckermarke und 104 Textholzschnitten. 10 nn.,<br />
CXXXVII num. Bl. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (100) 2.000,-<br />
Erste und einzige Ausgabe. – VD 16 S 986<strong>9.</strong> STC 83<strong>9.</strong> Leemann<br />
van Elck, Froschauer, S. 122 und Abb. 73. Vischer C<br />
524. Rudolphi 472. – Nicht bei Adams. – Seltene Monographie,<br />
die die Schädlichkeit des Papsttums erweisen sollte,<br />
basierend auf der Materialsammlung von Vadian. – Die<br />
104 Buchholzschnitte hatten bereits in der großen Schweizer-Chronik<br />
von 1548 Verwendung gefunden, lediglich ein<br />
Holzschnitt von Jost Murer kam neu hinzu. Die bekannten<br />
und schönen Schnitte zeigen historische Szenen, Kämpfe,<br />
Ratsversammlungen, Porträts etc. – Leicht gebräunt, tls.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 85<br />
etw. fleckig und schwach wasserrandig. Einige Holzschnitte<br />
in roter Tinte dilettantisch beikolor., einzelne Marginalien<br />
und Textanstreichungen in roter Tinte. Etw. knapp be -<br />
schnitten. – Siehe Abbildung.<br />
First and sole edition. – Rare monograph which was meant<br />
to prove the harmfulness of popery, based on a collection of<br />
documentary sources by Vadian. – The 104 book woodcuts<br />
had already been used in the large Swiss chronicle of 1548,<br />
only one woodcut by Jost Murer was newly added. – Slightly<br />
browned, partly a little soiled and with light waterstains.<br />
Some woodcuts partly coloured amteurishly in red ink, some<br />
marginalia and text underlinings in red ink as well.<br />
Somewhat closely trimmed. – Cardboard of the 19th century<br />
(some rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
338 SUAREZ, F., Tractatus de legibus ac deo legis -<br />
latore. Lyon, H. Cardon, 161<strong>9.</strong> Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 2 Bl., 747 S., 10 Bl. Stark<br />
beschäd. Pgt. d. Zt. (6) 200,-<br />
Vgl. De Backer-S. VII, 1672, 11 (Ausg. ebda. 1618). – Nicht<br />
bei Goldsmith. – Titel mit Besitzerstempel und aufgezogen,<br />
fleckig.<br />
339 THEODORETUS VON CYRUS, Opera. Nunc<br />
iterum excusa et locupletata. 2 in 1 Bd. Köln,<br />
J. Birckmann, 1573. Fol. Mit 4 Holzschnitt-Druckermarken.<br />
16 Bl., 791 S., 14 Bl., 634 S. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Schließen,<br />
dat. 1<strong>58</strong>6 (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Adams T 480. Graesse VI/2, 118. – 2. Ausgabe der 1. lateinischen<br />
Gesamtausgabe mit dogmatisch-polemischen, apologetischen<br />
und exegetischen Schriften des griechischen<br />
Kirchenvaters. – Leicht gebräunt, gering fleckig und wasserrandig.<br />
340 – Dialogus primus (-tertius). Cum versione Victorini<br />
Strigelii. Ed. M. Beumler. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Zürich, J. Wolf, 1593-94. 12 nn. (letztes weiß),<br />
136 num., 12 nn., 179 num., 1, 8, 4 nn., 168 num.<br />
Bl. Pgt. d. Zt. (angestaubt). (165) 250,-<br />
VD 16 T 771-73. Adams T 496-498. – Jeder Teil in sich<br />
abgeschlossen. Griechisch-lateinische Parallelausgabe. –<br />
Vorderes Innengelenk etw. brüchig, fliegender Vorsatz ge -<br />
stempelt und mit altem, hs. Besitzvermerk. – Gebräunt, tls.<br />
schwach wasserrandig und stellenw. mit Unterstreichungen<br />
und Anmerkungen in roter Tinte.<br />
341 THEUERDANCK – (PFINZING, M.), Die geuerlicheiten<br />
vnd einsteils der geschichten des lob -<br />
lichen streytparen und hochberümbten helds und<br />
Ritters herr Tewrdanncks. [Nürnberg (d. i. Augsburg),<br />
J. Schönsperger d. Ä., 1517]. Fol. Mit 118<br />
(109 kolor.) Holzschnitten von L. Beck (77), H. L.<br />
Schäufelein (20), H. Burgkmair (13), J. Breu,<br />
W. Traut u. a. 281 (statt 290) Bl. Blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(Rücken erneuert, etw. beschabt und bestoßen,<br />
Vorsätze erneuert). (59) 8.000,-
86<br />
Nr. 343<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 M 164<strong>9.</strong> Adams P 962. Proctor<br />
11180. Fairfax Murray 32<strong>9.</strong> Muther 845. Dodgson I, 254,<br />
419, 504 und II, 7, <strong>58</strong>, 109, 123, 147 und 198. – Das wohl<br />
schönste deutsche Holzschnittbuch vom Beginn des<br />
16. Jhdts. Unter Mitwirkung der bedeutendsten Künstler<br />
der Zeit und mit einer eigens geschaffenen Type diente die<br />
gesamte erste Auflage als Privatdruck zu Dedikations -<br />
zwecken. Dargestellt wird die Brautwerbung Kaiser Maximilians<br />
I. um Maria von Burgund (1477), stilisiert zu einem<br />
allegorischen Heldenroman. Der Text entstand nach Entwürfen<br />
Maximilians und wurde von Pfinzing in Zusammenarbeit<br />
mit den kaiserlichen Sekretären Max Treitzsauerwein<br />
und Siegmund von Dietrichstein abgefaßt. – Neben<br />
der prachtvollen künstlerischen Ausstattung macht die Einführung<br />
der Fraktur den „Theuerdank“ zu einem wichtigen<br />
Dokument der Druckgeschichte. – Es fehlen Bl. P5<br />
(weiß) und die letzten 8 Bl. (mit Dedikation, Registern und<br />
Druckvermerk). – Der gestempelte Titel stammt vermutlich<br />
aus einem anderen Exemplar. Ebenfalls aus einem anderen,<br />
nicht kolor. und schmalrandigen Exemplar 14 breit angeränderte<br />
Bl. (die in den Rand auslaufenden Schnörkel teilw.<br />
abgeschnitten): k4-5, l7, m2, m6, s5-7, y5-7, z6, B2 und G2.<br />
Bl. N4 stark angeschmutzt, ca. 10 Bl. mit teilw. ausgebesserten<br />
größeren Randdefekten, davon einige bis in die<br />
Schriftausläufer reichend, teilw. angerändert oder hinterlegt.<br />
Gering gebräunt, vor allem im unteren Rand stärker<br />
fingerfl. und mit leichten Feuchtigkeits- und Gebrauchsspuren.<br />
– Beiliegt die Faksimile-Ausgabe. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 13.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
First edition. – Probably the most beautiful German book<br />
with woodcuts from the beginning of the 16th century. The<br />
entire first edition was made for dedication use and not for<br />
sale with the participation of the most distinguished contemporary<br />
artists and with a specially created type. – Lacks<br />
leaves P5 (blank) and the last 8 leaves (with dedication,<br />
registers and imprint). – The stamped title is probably from<br />
another copy. Also from another copy, with narrow margins<br />
and without colouring, are 14 leaves mounted with wide<br />
paper slips (the parts going beyond margin partly cut away):<br />
k4-5, 17, m2, m6, s5-7, y5-7, z6, B2 and G2. Leaf N4 heavily<br />
soiled, ca. 10 leaves with partly larger, repaired defects in<br />
margin, some of them affecting the text, partly restored or<br />
backed. Minor browning, stronger fingermarks mainly in<br />
lower margin and with slight dampstains and signs of wear.<br />
– Facsimile edition enclosed. – Contemporary blind-pressed<br />
calf over wooden boards with 2 metal clasps (rebacked, a<br />
little scratched and scuffed, endpapers renewed). – See illustration<br />
on plate 13.<br />
342 – – Gedenckwürdige Historia: Des Edlen<br />
Streytbaren Helden und sieghafften Ritters<br />
Theuwrdancks. Frankfurt, Egenolffs Erben, 1<strong>58</strong><strong>9.</strong><br />
Fol. Mit Titelholzschnitt und 118 Textholzschnitten<br />
von L. Beck, H. Burgkmair, H. Schäufelein<br />
(20) u. a. 4 nn., 124 num. Bl. Mod. Hldr. unter Verwendung<br />
alten Materials (beschabt). (160) 1.500,-<br />
VD 16 M 1655. Richter 553. – Vgl. Oldenbourg, Schäufelein,<br />
L 125. – Sechste Ausgabe, die dritte der Bearbeitung<br />
durch Burkard Waldis und die zweite bei Egenolffs Erben.<br />
– Enthält die 118 Holzschnitte der Originalausgabe. Der<br />
Titelholzschnitt ist ein verkleinerter Nachschnitt des Holzschnitts<br />
auf Bl. 82 verso. – Leicht gebräunt und etw. fleckig,<br />
letztes Blatt aufgezogen, vorne eine nicht zugehörige<br />
Druckermarke eingebunden.<br />
343 – – Der Aller-Durchleuchtigste Ritter, oder<br />
Theur-Danck. 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, Schultes<br />
für Görlin in Ulm, (ca. 1680). Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 123 Textholzschnitten von Leonhard<br />
Beck, Hans Burgkmair, Hans Schäufelein<br />
u. a. 128 Bl., <strong>58</strong> S. Mod. grünes Maroquin mit<br />
Rsch. (59) 1.500,-<br />
Oldenbourg, Schäufelein, L 128. Muther 853. – Spätere<br />
Ausgabe des prächtigen, erstmals 1517 erschienenen Holzschnittbuches.<br />
– Enthält im Anhang 6 weitere Theuerdanck-Stöcke,<br />
die in den früheren Ausgaben nicht abgedruckt<br />
waren, sowie am Ende eine Lebensbeschreibung von<br />
Kaiser Maximilian. – Fliegender Vorsatz mit hs. Anmerkung.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
344 TOSTADO, A., Explanatio in primum librum<br />
Paralipomenon. Venedig, B. Vercellensis, 1507.<br />
Fol. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel und<br />
Textholzschnitt. 407 num., 1 weißes Bl. Restauriertes<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (153)<br />
1.500,-<br />
Palau 146.771. Sander 7308. Essling 1562. – Nicht im STC<br />
und bei Adams. – Im Oberfeld des Titels großer Holzschnitt<br />
mit Darstellung des Reichsadlers, auf Blatt 2 das schöne Bild<br />
des Autors in seiner Studierstube. – Vorsätze erneuert, Titel<br />
mit Besitzvermerk des Jesuitenkollegs in Toulouse.
Large woodcut at upper part of title illustrating the imperial<br />
eagle, on leaf 2 the beautiful picture of the author in his<br />
study. – Endpapers renewed, title with ownership entry of<br />
the Toulouse Jesuit college. – Contemporary restored pig skin<br />
over wooden boards.<br />
345 TRIDENTINUM – BRUGORA, G., Oratio,<br />
habita Tridenti in concilio patrum. Riva, o. Dr.<br />
(B. Bozoba), 1562. 4°. Mit Holzschnitt-Wappen<br />
auf dem Titel und schwarzgrundiger Holzschnitt-<br />
Initiale Q. 4 Bl. Pp. des 20. Jhdts. (111) 200,-<br />
STC, Suppl., 24. Adams B 2910. IA 125.542. EDIT 16<br />
CNCE 7641 (nennt wie STC Giacobbe Marcaria als Ver -<br />
leger). – Im Namen des Marchese di Pescara vor dem<br />
Tridentiner Konzil gehaltene Rede. Der Verfasser war ein<br />
Mailänder Patrizier und Finanzverwalter der damals in der<br />
Lombardei herrschenden spanischen Regierung. – Vermutlich<br />
aus der zweiten Druckerei in Riva am Gardasee. Laut<br />
Deschamps war dort nur eine Offizin für hebräische<br />
Drucke seit 15<strong>58</strong> bekannt. – Gering gebräunt und fleckig.<br />
346 – MORCATI, P., Sermo habitus Tridenti dominica<br />
quarta post pentecostem. Riva, B. Bozoba,<br />
1562. 4°. Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel<br />
und schwarzgrundiger Holzschnitt-Initiale D.<br />
8 Bl. Brosch. um 1900 (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(111) 200,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – STC, Suppl., 57. Adams M 1746.<br />
EDIT 16 CNCE 27136. – Vermutlich aus der zweiten Druckerei<br />
in Riva am Gardasee. Laut Deschamps war dort nur<br />
eine Offizin für hebräische Drucke seit 15<strong>58</strong> bekannt. –<br />
Leicht gebräunt und braunfleckig.<br />
347 – PALLAVICINO, S., Vera concilii tridentini historia.<br />
Latinè reddita à J. B. Giattino. 3 in 1 Bd.<br />
Antwerpen, o. Dr., 1673. Fol. Mit gestoch. Titel<br />
mit Vign. von Ph. Kilian und 3 wdh. Holzschnitt-<br />
Titelvign. 4 Bl., 296 S., 11, 2 Bl., 297 S., 13, 2 Bl.,<br />
326 S., 11 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (6) 250,-<br />
De Backer-S. III, 1398, 3<strong>9.</strong> – Zweite Ausgabe (erstmals<br />
1670) der „traduction recherchée“ (Brunet IV, 326) des erstmals<br />
1656/57 in italienischer Sprache erschienenen berühmten<br />
Werkes. – Titel gestempelt, wenig fleckig.<br />
348 TRYPHIODORUS, Liber de Ilii excidio: Cum<br />
duplici interpretatione, & notis ad Graecum<br />
textum: Auctore Nicodemo Frischlino. Frankfurt,<br />
J. Wechel für W. Humm, 1<strong>58</strong>8. 4°. 4 Bl., 79 S. Altes<br />
Manuskript-Pgt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe der Bearbeitung Frischlins mit griechischlateinischem<br />
Paralleltext. – VD 16 T 2140. Hoffmann III,<br />
765. Schweiger I, 332. Ebert 23136: „Geschätzte Ausgabe;<br />
aber incorrect gedruckt.“ – Nicht im STC und bei Adams.<br />
– Tryphiodorus war ein griechischer Epiker im 5. Jahrhundert<br />
n. Chr. Sein einziges erhaltenes Werk ist „Ilions Fall“.<br />
– Titel mit Besitzvermerken. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, gegen Ende wasserrandig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 87<br />
Nr. 351<br />
349 VALERIUS (WOUTERS), C., Ethicae, seu de<br />
moribus philosophiae brevis et perspicua descriptio.<br />
Antwerpen, Plantin, 1567. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 95 S. Mod. Brosch. (Deckelbezug<br />
gewellt). (66) 200,-<br />
Adams V 62. Voet 2367. Ruelens-de Backer 73, 18. De -<br />
george 6<strong>9.</strong> – Nicht im STC. – Nachdruck der 1566 erstmals<br />
in Basel erschienenen Moralphilosophie des bedeutenden<br />
holländischen Humanisten Kornelis Wouters (1512-1578).<br />
– Tls. wasserrandig und mit Anstreichungen (Bleistift), ge -<br />
ring fleckig.<br />
350 VERGIL – URSINUS (ORSINI), F., Virgilius<br />
collatione scriptorum Graecorum illustratus.<br />
Antwerpen, Plantin, 1568. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 8 Bl., 473 S., 2 Bl. Hldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts.<br />
(beschabt und etw. bestoßen). (53) 150,-<br />
Adams U 76. CLC U 51. Voet 2348. Ruelens-de Backer 80,<br />
11. Degeorge 71. – Im Kolophon datiert 1567. – Vorsatz und<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, Titel mit<br />
kleinen hinterlegten Wurmlöchern, die S. 13 und 15 mit<br />
geringfügigen restaurierten Randeinrissen; leicht wasserrandig<br />
und stellenw. wenig fleckig.
88<br />
Nr. 352<br />
Erste Ausgabe in einer Volkssprache<br />
351 VITRUVIUS POLLIO, M., De architectura libri<br />
dece traducti de latino in vulgare affigurati (von<br />
Caesare Caesarino ... Como, G. da Ponte, 1521).<br />
Fol. Mit 2 Druckermarken, mehr als 115 (10 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten (Leonardo da Vinci zugeschrieben)<br />
und zahlr., teilw. größeren schwarzgrundigen<br />
Initialen. 8 nn., CLXXXIII num., 1 nn.<br />
Bl. Interims-Pp. d. Zt. (fleckig, etw. berieben und<br />
bestoßen). (1<strong>58</strong>) 35.000,-<br />
Seltener erster Druck der ersten italienischen Ausgabe mit<br />
den unkorrigierten Lagebezeichnungen „M I“ statt „N I“,<br />
„O III“ statt „P III“ und der fehlerhaften Schreibweise des<br />
Wortes in der Kopfzeile auf Bl. Z 8 „tuta“ statt „tutta“. –<br />
STC 735. Adams V 914. Sander 7696. Cicognara 698.<br />
Ebert 23838. Ebhardt 68. Ornamentstichslg. Berlin 1802.<br />
Mortimer 544. Norman 21<strong>58</strong>. Fowler 395. Millard IV, 1<strong>58</strong>.<br />
Graesse VII, 379: „Cette première version italienne a été<br />
collationée sur plusieurs mss.; restée inachevée elle a été terminée<br />
par Bono Mauro et Benedetto Jovio, Comasco.“ –<br />
Mortimer 544: „The influence of Leonardo on these illustrations<br />
has been generally noted, and E. Weil made some<br />
specific suggestions for comparison of technical cuts with<br />
Leonardo drawings in a 1950 catalogue description ... First<br />
Cesarino edition, the first printing of Vitruvius in Italian ...<br />
The contract for the edition called for thirteen hundred<br />
copies.“ – Laut Kristeller (Lomb. Graphik, 59-61 und 168)<br />
sind die schönen großen Initialen in Mailänder Technik<br />
gefertigt. „Von den Illustrationen verdienen besonderes<br />
Interesse die beiden großen anatomischen Proportionsdarstellungen,<br />
die Abbildungen über den Ofenbau, landwirtschaftliche<br />
Maschinen, Wasserräder, Kriegsmaschinen sowie<br />
die Darstellung einer Frisierstube. Das Buch enthält die<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
erste getreue Abbild. des Mailänder Doms“ (Sander). –<br />
Leicht gebräunt, ein wenig fleckig, Kopfsteg und obere Zeilen<br />
tls. mit leichtem hellbraunen Wasserrand. – Gestoch.<br />
Exlibris „Charles Otway Esq. of Romden, Kent“. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Rare first issue of the first Italian edition with uncorrected<br />
quire signatures „M I“ instead of „N I“, „O III“ instead of<br />
„P III“ and faulty spelling of the first word in the top line of<br />
leaf Z 8 „tuta“ instead of „tutta“. – Slightly browned, a little<br />
soiled, upper margin and top lines partly with light pale<br />
brown waterstain. – Engraved exlibris „Charles Otway Esq.<br />
of Romden, Kent“. – Contemporary interim cardboard<br />
(soiled, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
352 – Architettura. Con il suo co(m)mento et figure.<br />
In volgare lingua raportato per M. Gianbatista<br />
Caporali. Perugia, G. Bigazzini, 1536. Fol. Mit<br />
Holzschnitt-Titel und 83 (5 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
3 nn., 131 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen). (1<strong>58</strong>) 6.000,-<br />
Erste Ausgabe dieser italienischen Übersetzung. – STC 735.<br />
Cicognara 706. Ornamentstichslg. Berlin 1805. Fowler 400.<br />
Millard IV, 15<strong>9.</strong> Mortimer 546: „First edition of Caporali's<br />
translation, comprising the first five of the ten books of<br />
Vitruvius.“ – „The text, commentary and illustrations are<br />
arranged as in the 1521 Como edition“ (Fowler). – Die<br />
Holzschnitte zeigen u. a. Säulenordnungen, Tempel und<br />
Maschinen. – Blatt 113 unten mit schmalem Randausriß.<br />
Titel verso mit kleinem Stempel. Tls. etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this Italian translation. – Leaf 113 with small<br />
tear-out at lower margin. Title verso with small stamp. Here<br />
and there a little browned and soiled. – Contemporary limp<br />
vellum (soiled, rubbed and scuffed, clasp ribbons missing). –<br />
See illustration.<br />
353 – Zehen Bücher von der Architectur und künstlichem<br />
Bawen ... Erstmals verteutscht, und in Truck<br />
verordnet Durch D. Gualtheru(m) H. Rivium<br />
(W. H. Ryff). Nürnberg, J. Petreius, 1548. Fol. Mit<br />
190 tls. nahezu ganzseit. Textholzschnitten von<br />
G. Pencz, P. Flötner, V. Solis und H. Brosamer.<br />
18 nn., CCCXX num. Bl. Altes Hpgt. unter Verwendung<br />
eines Manuskript-Pgts. (etw. berieben<br />
und bestoßen, Vorsätze erneuert). (66) 8.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 898. Adams V 913. VD 16<br />
V 1765. Benzing, Ryff, 185. Ebhardt, Vitruv, 70. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1810. Fowler 404. Libri rari 292. Jähns<br />
451. Riccardi I/2, 613, 1/15. Dodgson I, 528, 3. Kruft 187<br />
und Abb. 34. Millard III, 133. – Das berühmteste Architekturbuch<br />
des Altertums behandelt neben der eigentlichen<br />
Baukunst auch Gegenstände der Technik: die sog. Eimerkunst,<br />
das „Tympanon“ (zur Wasserbeförderung), Getreidemühlen,<br />
eine Wasserorgel, Thermalquellen, Sonnen uhren,<br />
bautechnische Hilfsmittel, Gefäße und Röhren zur Verstärkung<br />
der Schauspielerstimmen u. v. m. – Etw. knapp<br />
beschnitten (Titel oben und außen leicht angeschnitten, bei<br />
wenigen Textblättern die Paginierung außen angeschnitten).<br />
Etw. gebräunt, fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung.
Nr. 353<br />
First German edition. – The most famous book on architecture<br />
of antiquity. – Somewhat closely trimmed (title at<br />
top and outside a little cut, pagination of a few text leaves cut<br />
outside). Some browning, soiling and waterstains. – Old half<br />
vellum by using a manuscript vellum (some rubbing and<br />
scuffing, endpapers renewed). – See illustration.<br />
354 WEIDNER, P., Loca praecipua fidei Christianae,<br />
collecta, & explicata. Wien, (R. Hofhalter, 1559).<br />
4°. Mit architektonischer altkolor. Titelbordüre<br />
und ganzseit. (statt 2) altkolor. Textholzschnitt.<br />
7 (statt 8) Bl., 411 S., 8 (statt 9) Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. und gepunztem Goldschnitt (beschabt,<br />
bestoßen, Rücken mit Fehlstellen, Gelenke brüchig).<br />
(100) 800,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – VD 16 W 1478. Denis <strong>58</strong>3, 615.<br />
Mayer I, 88. Haas, Wien (Ausst.-Kat.) 188. Fürst III, 498.<br />
Steinschneider 7361, 1. Wurzbach LIII, 275. – Der jüdische<br />
Arzt Paul Weidner war zum Christentum übergetreten und<br />
beschreibt hier mit vielen Zitaten aus Talmud und Kabbala<br />
seine Bekehrung. Weidner war Leibarzt der Kaiser Ferdinand<br />
(dem das Werk gewidmet ist), Maximilian II. und<br />
Rudolf II. und dreimal Rektor der Universität Wien. – Es<br />
fehlen das 2. Bl. mit dem Holzschnitt von Christus am<br />
Kreuz und das Kolophon mit der Druckermarke. – Der<br />
vorhandene Holzschnitt zeigt das Wappen von Kaiser Ferdinand.<br />
– Ganz leicht gebräunt.<br />
355 WEISSKUNIG – TREITZSAURWEIN, M.,<br />
Der Weiß Kunig. Eine Erzehlung von den Thaten<br />
Kaiser Maximilian des Ersten. Wien, Kurzböck,<br />
1775. Fol. Mit 237 Holzschnitt-Tafeln von Hans<br />
Burgkmair, Hans Schäufelein, H. Springinklee und<br />
L. Beck. 8 Bl., 307 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (beschabt, etw. bestoßen). (59) 12.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 89<br />
Nr. 355<br />
Erste Ausgabe. – Fairfax Murray 416. Lipperheide Dd 10.<br />
Muther 854. Geissler (Burgkmair) 202. Oldenbourg (Schäufelein)<br />
L 246. Mayer II, 50. – Ursprünglich als einheitliches<br />
Werk mit dem Theurdank geplant, war der Weißkunig<br />
darauf angelegt, die kriegerischen Heldentaten des Kaisers<br />
zu verherrlichen. Das Werk besteht im wesentlichen aus<br />
Diktaten des Kaisers an seine Schreiber, die Treitzsaurwein<br />
auf Befehl des Kaisers redigierte. Behandelt werden die<br />
Geschichte der Vorfahren Maximilians, dann die Geburt<br />
und Erziehung Maximilians sowie seine Vermählung mit<br />
Maria von Burgund und schließlich seine Kriegstaten vom<br />
französischen Krieg 1478 bis zu den italienisch-französischen<br />
Kriegen von 1513. Krönender Abschluß sollte die<br />
Besiegung der Türken bilden, doch starb Maximilian vorher.<br />
– Von 237 Holzschnitten stammen 117 von Hans<br />
Burgkmair d. Ä., die übrigen sind größtenteils von Beck,<br />
Schäufelein und Springinklee. „Es gibt in der dt. Graphik<br />
des 16. Jhs. kein zweites Werk, in dem rein stofflich eine<br />
ähnliche Vielfältigkeit des Illustrativen zutage tritt. So ziemlich<br />
alles, was im Darstellungsbereich der damaligen Zeit<br />
gelegen ist, hat hier seinen zeichnerischen Niederschlag<br />
gefunden: das höfische, gesellschaftliche, militärische und<br />
bürgerlich-handwerkliche Leben mit seinen verschiedenen<br />
Schauplätzen. (Es) wechseln in bunter Folge: Jagdbilder,<br />
Schlachtenszenen ... Botschaften in höfischem Zeremoniell<br />
... Gerichtssitzungen, Verbriefungen, Weiheakte und festliche<br />
Repräsentation ... daneben auch viele Illustrationen aus<br />
dem Alltagsleben, die Werkstatt des Künstlers, des Büchsenmachers<br />
u. a.“ (Burkhard, Burgkmair, 105). – Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, Tafeln teilw. stärker gebräunt und<br />
stockfleckig. – Insgsamt schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Originally planned as homogeneous work<br />
with the Theurdank, the Weißkunig was made to glorify the<br />
belligerent heroic deeds of the emperor. – Slightly browned,<br />
partly a little soiled, plates here and there stronger browned<br />
and foxed. – Generally a beautiful copy. – Contemporary<br />
calf with spine label and gilt back (scratched, a little scuffed).<br />
– See illustration.
90<br />
Nr. 357<br />
356 WIETROWSKI, M., Historia de magno schismate<br />
occidentis in compendium reducta. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Prag, Hraba, 1724. 4°. 5 Bl., 142 (recte 156)<br />
S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Rücken etw. läd.,<br />
leicht aufgebogen, mit Wurmspuren, tls. stärker<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VIII, 1132, 11. – Behandelt<br />
das große abendländische Schisma von Avignon bis zu seinem<br />
Ende im Konzil von Konstanz. – Mehrfach gestempelt,<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt und fleckig.<br />
357 WILD, J., Wintertheyl der Postill uber die Evangelien,<br />
so vom Advent ahn, biß auff Ostern gelesen<br />
werden. – Wintertheil der Postill, De Sanctis.<br />
Auff die Fest der Heiligen vom Advent an biß auff<br />
Ostern. 2 in 1 Bd. Mainz, F. Behem, (1559)-61.<br />
Fol. Mit 2 Druckermarken und 3 großen Textholzschnitten<br />
(Kreuzigung und 2 Wappen). 4 nn.,<br />
CCCCXXII (recte 440) num., 4 nn., XCV num.<br />
Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Kapital etw. läd., beschabt und bestoßen, mit<br />
Feuchtigkeitsspuren, eine Schließe fehlt). (35)<br />
800,-<br />
VD 16 W 2996 (Kollation ungenau) und 2994. – Wild,<br />
Domprediger zu Mainz, gehörte zu den besten Kanzel -<br />
rednern. Hrsg. wurden seine Predigten von Phil. Agricola,<br />
Dompfarrer und Rektor der Universität Mainz. „Seine<br />
Ausg. der Predigten Wilds kam auf den Index ... wegen seiner<br />
Namensgleichheit mit Reformator Joh. Agricola“<br />
(NDB). – Laut VD 16 wirkten an dem Winterteil der Post-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
ill als Verlagsgemeinschaft der Mainzer Th. Spengel und die<br />
Kölner A. Birckmann und J. Quentel mit. Bei der Foliierung<br />
sind die Nummern 255-274 doppelt benutzt sowie die<br />
Nummern 376-377 ausgelassen. – Titel innen tief eingerissen.<br />
Die ersten Bl. mit stärkeren Quetschfalten. Hinterer<br />
Innendeckel mit umfangreichen hs. Eintragungen und<br />
Federproben. Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
3<strong>58</strong> SAMMELBAND – 23 meist kleinere Schriften.<br />
1576-86. 4°. Altes Manuskript-Pgt. aus einem<br />
Antiphonar (fleckig, berieben und bestoßen, Vordergelenk<br />
aufgeplatzt und gebrochen, Schließbänder<br />
fehlen). (108) 1.200,-<br />
BEUMLER, M., Falco emissus, ad capiendum, deplumandum<br />
& dilacerandum audaciorem illum cuculum uniquitatium,<br />
qui nuper ex Iacobi Andreae, mali corvi, malo ovo, ab<br />
Holdero, simplicissima curruca exclusus, & a daemonoco<br />
Bavio Fescennio varij coloris plumis instructus, impetum in<br />
Philomelas innocentes facere coeperta. Neustadt/Haardt,<br />
M. Harnisch, (1<strong>58</strong>5). Mit Druckermarke auf dem Titel. –<br />
8 Bl., 92 S. – Wohl einzige Ausgabe. – Adams B 856.<br />
IA 118.308. VD 16 B 2333. Schottenloher 522.<br />
ORATIONES QUATUOR, dum aperietur schola Corbachiana.<br />
O. O. und Dr. (1579). Mit typographischer Titeleinfassung.<br />
38 Bl. – VD 16 ZV 12000.<br />
LIEBLER, G., Oratio de causis corruptae iuventutis.<br />
Tübingen, o. Dr. (G. Gruppenbach), 1576. 15 S. – VD 16 L<br />
164<strong>9.</strong><br />
SOLDAN, J., Disputatio de praedestinatione sanctorum, et<br />
de reprobis, extructa ex primo capite epistolae D. Pauli ad<br />
Ephesios. Ebda. 1<strong>58</strong>3. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
29 S. – VD 16 S 6934.<br />
KNICHEN, A., Sacrosanctae triadis implorato praesidio<br />
disputatio de beneficio et remedio in integrum restitutionis,<br />
quo aetate, metu, dolo, et absentia laesis succurritur. Heidelberg,<br />
J. Müller, 1<strong>58</strong>5. Mit großer Druckermarke auf dem<br />
letzten Bl. 6 Bl. – VD 16 ZV 9021.<br />
HUNNIUS, AE., Gründtlicher Bericht von den Altarn, ob<br />
dieselbige Heutiges Tages in den Reformirten Kirchen<br />
sollen abgeschafft werden. Oberursel, N. Henricus, 1<strong>58</strong>4.<br />
47 Bl. – Nicht im VD 16.<br />
WINCKLER, N., Bedencken Von künfftiger Verenderung<br />
Weltlicher Policey, und Ende der Welt. Augsburg, M. Manger,<br />
(1<strong>58</strong>3). 26 S. – VD 16 W 3441.<br />
Beigebunden sind weitere 17 Kleinschriften mit unterschiedlichem<br />
Inhalt: Predigten zur Hochzeit und Beerdigung,<br />
juristische und theologische Dissertationen etc. –<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig, tls. schwach wasserrandig<br />
und unbeschnitten.<br />
359 KONVOLUT – Ca. 40 Werke, meist Textausgaben<br />
antiker Autoren aus dem 17. und 18. Jhdt.<br />
Verschiedene, meist nur leicht lädierte Einbände.<br />
(100) 600,-<br />
Schöne Sammlung in meist recht dekorativen Einbänden. –<br />
Einzelaufführung nicht möglich, Besichtigung conditio sine<br />
qua non.
Nr. 367<br />
Der Tiroler General und Günstling des Kaisers<br />
Maxi milian, Florian Waldauf (oder Baldauf), Ritter<br />
von Waldenstein, geboren um 1450, gestorben<br />
1510, und seine Frau Barbara stifteten 1501 in Hall<br />
in Tirol eine Marienkapelle und ein Predigtamt<br />
samt einem Grundstock dafür nützlicher Bücher.<br />
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wuchs die<br />
Bibliothek hauptsächlich durch Schenkungen auf<br />
etwa 2000 Werke in rund 3000 Bänden an, die<br />
durch Klaus Brunner in einem gedruckten Verzeichnis<br />
beschrieben sind. Darin und im entsprechenden<br />
Artikel im „Handbuch der histo rischen<br />
Buchbestände“ finden sich weitergehende In for -<br />
ma tionen über Bestandsgeschichte, Verluste und<br />
Verkäufe der Bibliothek.<br />
Die hier angebotenen Drucke, naturgemäß<br />
zumeist Werke aus den theologischen Fächern,<br />
stammen aus den Jahren 1501 bis 1785, haben<br />
durchweg zeitgenössische Einbände, weisen meist<br />
auf dem Rücken ein altes Sig naturschildchen auf<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
und sind in der Regel auf dem Titel mit dem spitz -<br />
ovalen Stempel „Ritter v. Baldaufsche Stifts -<br />
bibliotheck in Hall“ versehen. In vielen Exemplaren<br />
findet sich außerdem auf dem Spiegel das<br />
gestochene Exlibris „Fundationis Baldauficae“.<br />
360 AELIANUS, C., Opera, quae extant, omnia.<br />
Zürich, Gesner, (1556). Fol. Mit 2 Druckermarken<br />
und einigen (davon 1 doppelblattgr.) Textholzschnitten.<br />
24 nn. Bl., 655 S., 28 nn. Bl. Leicht<br />
beschäd. blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit 2 intakten<br />
Schließen. 800,-<br />
VD 16 A 320. Cockle 88. Hieronymus, Griech. Geist, 309<br />
Anm. Ebert 126: „Correkt und nicht häufig“. Jähns 451:<br />
„Älian nahm durch seine Aufnahme in die Veteres de re<br />
militari scriptores von vornherein eine bevorzugte Stellung<br />
unter den antiken Autoren ein (er war der einzige Grieche<br />
der kanonischen Sammlung!) und wurde nun von dem<br />
Zürcher Geßner in der Ursprache herausgegeben.“ – Zweispaltig<br />
griechisch-lateinisch gedruckt. – Einige alte Überklebungen,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
91
92<br />
Nr. 366<br />
361 AMBROSIUS, S., Opera. 3 Tle. in 2 Bdn. Basel,<br />
A. Petri für J. Koberger in Nürnberg, 1516. Fol.<br />
Mit wdh. Titelbordüre von Urs Graf und einigen<br />
Holzschnitt-Initialen. 8 nn., 245 num., 1 weißes,<br />
273 num., 1 nn.; 273 num., 87 nn. Bl. Leicht<br />
beschäd. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 2.000,-<br />
STC 25. IA 104.644. VD 16 A 2178. – Vgl. Hieronymus,<br />
Oberrhein. Buchillustr. II, 131. – Von A. Hartmann be -<br />
sorgte Ausgabe, prachtvoller Druck. – Anfangs und gegen<br />
Ende mit stärkeren Wurmspuren.<br />
362 BERCHEUR, P., Morale reductoriu(m) super<br />
totam Bibliam. Lyon, J. Mareschal, 1520. 4°. Mit<br />
figürlicher Titelbordüre und zahlr. figürlichen<br />
Holzschnitt-Initialen, Titel gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 12 nn., CCVIII (recte 218) num. Bl.<br />
Stark beschäd. Ldr. d. Zt. 400,-<br />
IA 117.118. Baudrier XI, 406 (mit ganzseit. Abb.). Von<br />
Gültlingen II, 212, 65. – Pierre Bercheur (gest. 1362) war<br />
Franziskaner, wechselte dann aber zu den Benediktinern.<br />
Er ist der Verfasser moralischer und enzyklopädischer<br />
Werke, vor allem „um die Heilige Schrift dem Predigtamt<br />
nutzbar zu machen“ (LThK II, 177). – Buchblock gebrochen<br />
und vom Einband teilw. gelöst. Etw. gebräunt und<br />
fleckig, tls. etw. wasserrandig und mit Anstreichungen.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
363 BERLAYMONT, N. DE, Paradisus puerorum.<br />
Köln, Kinckius, 161<strong>9.</strong> Mit Titelholzschnittvign.<br />
und Kupfer auf dem Titel verso. 10 Bl., 782 S.,<br />
59 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 250,-<br />
De Backer-S. I, 1340, 1. Nagler, Monogr. III, 853, <strong>9.</strong> –<br />
Zweite Ausgabe. – Der Kupferstich zeigt in annähernd<br />
emblematischer Form den verklärten Hl. Augustinus; die<br />
Titelvign. monogr. „HE“ (von Nagler nicht aufgelöst). –<br />
Wenig fleckig.<br />
364 BONAVENTURA, S. (PSEUDO-), Sermones de<br />
tempore. – Sermones de sanctis. 2 in 1 Bd. Paris,<br />
J. Badius Ascensius, 1521. Mit wdh. großer<br />
Druckermarke auf den Titeln und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
20 nn., CCCXXXVI num., 12<br />
nn., CCLVI num., 8 nn. Bl. (nach Bl. 184 zwischengeb.).<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
500,-<br />
Erste von Badius Ascensius gedruckte Ausgabe, besorgt<br />
von Etienne Nobileau und Antonius Sirectus. – Adams B<br />
2401 (nur II). Moreau 33 und 32. Renouard II, 216, A und<br />
B. – Nicht im STC. – Der Verfasser der früher Bonaventura<br />
zugeschriebenen Predigten ist Konrad Holzinger von Sachsen,<br />
gest. 1279 in Bologna; er war Lektor zu Hildesheim<br />
und Provinzial der Saxonia. Seine mystische Exegetik hat<br />
mutmaßlich Dantes Schilderung des Purgatoriums beeinflußt<br />
(vgl. NDB XII, 549). – Titel mit hs. Eintragungen.<br />
Blatt CCI in I mit Papierdurchbruch. Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig, tls. mit Marginalien und Textanstreichungen von<br />
alter Hand.<br />
365 BREDENBACH, T., Sacrarum collationum libri<br />
VIII. Secunda hac editione aucti. Köln, P. Cholinus,<br />
160<strong>9.</strong> Mit gestoch. Titel. 35 Bl., 882 (recte 884)<br />
S., 9 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 150,-<br />
Vgl. CLC B 2279 (Ausg. Antwerpen 1591) und Adams B<br />
2739 (erste Cholinus-Ausgabe 1599). – Titel mit Besitzvermerk<br />
„Jannis Daxer civis Halae“, etw. gebräunt.<br />
366 BREVIARIUM CARTUSIENSE. Paris, Th.<br />
Kerver, o. J. (1521?). Mit Titelholzschnitt und<br />
Textholzschnitt, durchgehend gedruckt in Rot<br />
und Schwarz. 8 nn., CCCXLV (statt 352) num. Bl.<br />
Beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Rücken alt<br />
erneuert). 500,-<br />
Vgl. Panzer VIII, 74, 1277 (auf dem Titel dat. „MDXXI die<br />
XII. Aprilis“). Moreau 38. Bohatta 1321. – Seltenes Brevier<br />
für die Kartäuser. Vermutlich eine bislang noch nicht<br />
beschriebene Druckvariante, die auf dem Titel nicht datiert<br />
ist, allerdings in der Kollation dem Exemplar bei Bohatta<br />
entspricht. – Der Textholzschnitt zeigt vier Prozessionsszenen<br />
zum Lobe Gottes („Laudate dominum in sanctis<br />
eius“). – Es fehlen die letzten 7 Blätter. – Buchblock gebrochen.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit Wurmspuren.<br />
– Siehe Abbildung.
367 BUCELINUS, G., Hemer-eniauto-genea-choro -<br />
graphias (graece) nucleus insigni lectionis variae<br />
fructu locuples. Ulm, Görlin, 1654. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel, 15 ganzseit. Holzschnittkarten, ganzseit.<br />
Textholzschnitt, 16 gestoch. Tabellen auf<br />
Tafelseiten und 57 Wappenholzschnittleisten.<br />
262 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
500,-<br />
Alden 654/24. VD 17 12:206261V (Kollation etw. abweichend).<br />
– Chronologischer Abriß mit Kalendarien, Listen<br />
der Päpste und weltlichen Herrscher (mit Wappen), genealogischen<br />
Tabellen und kleinem Europa-Atlas mit Karten<br />
von Oberbayern, der Oberpfalz, Sachsen, Franken, Böhmen,<br />
Österreich, Schwaben, dem Bodensee, der Schweiz,<br />
Ungarn, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien und<br />
Spanien. Der gestoch. Titel noch mit dem Druckdatum von<br />
„1652“. – Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit kleinen<br />
Papierschäden (Bl. 3-4 am Anfang mit geringem Text -<br />
verlust) und Wurmspuren. Knapp beschnitten. – Siehe Ab -<br />
bildung Seite 91.<br />
368 – Nuclei historiae universalis ... auctarium. Augsburg<br />
(und Ulm), J. Praetorius und J. Görlin, 16<strong>58</strong>.<br />
12°. Mit gestoch. Titel, 2 ganzseit. gestoch. Ta -<br />
bellen, 41 Wappenholzschnitt-Kopfleisten und<br />
30 ganzseit. Kupferstichkarten. 3 Bl., 488 S., 2 nn.,<br />
XXXXIII (recte 41) num., 2 nn., XXX num. Bl.<br />
Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen, Rücken<br />
unten eingerissen). 600,-<br />
Alden 6<strong>58</strong>/33. – Vgl. ADB III, 462 (Ausg. 1672). – Die Karten<br />
(in guten und kräftigen Abdrucken) von Europa, Asien,<br />
Afrika, Amerika, Brabant, Flandern, Holland, Dänemark,<br />
Schlesien, Litauen, Rußland, Andalusien, Portugal, Malta,<br />
Sizilien, Neapel, Kreta, Palästina, der Türkei, Griechenland,<br />
China, Japan (nicht bei Campbell) etc. – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, gegen Ende mit 2 kleinen Wurmlöchern.<br />
369 (BURLEY, W., Vita philosophorum et poetarum<br />
cum auctoritatibus et sententiis aureis eorundem<br />
annexis). Straßburg, J. Knobloch, 1516. 4°. 6 (statt<br />
8) nn., LII num. Bl. Alte Pp. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). 100,-<br />
IA 128.032. VD 16 B 9848. Schmidt (Knobloch) 115. Ritter<br />
340. Ders., Catalogue, 636. Muller 131, 161. – Seinerzeit oft<br />
aufgelegt. – Es fehlen am Anfang der Titel und das 8. weiße<br />
Blatt. Lage E in sich verbunden. Etw. gebräunt und fleckig,<br />
knapp beschnitten (Kopfleisten oft angeschnitten).<br />
370 BUSAEUS (BUYS), J., Panarion (graece), hoc est,<br />
arca medica variis divinae scripturae priscorumque<br />
patrum antidotis adversus animi morbos<br />
instructa. Paris, Moreau, 1630. Mit gestoch. Titel.<br />
7 Bl., 1030 S., 12 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit tls. defekten Schließen (stärker<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). 200,-<br />
Waldauf-Bibliothek 93<br />
Nr. 371<br />
De Backer-S. II, 438, 37. – Vgl. Krivatsy 1980 und Wygant<br />
64 (beide EA 1608). Goldsmith B 1882 (Ausg. 1682). – Über<br />
die Behandlung von psychischen Krankheiten mit Methoden<br />
aus der Heiligen Schrift. – Tls. stärker gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
371 CANISIUS, P., Martyrologium. Der Kirchen<br />
Kalender, darinnen angezeigt werden die Christ -<br />
lichen Feste und Heiligen Gottes. Dillingen,<br />
S. Mayer, 1562. 4°. Mit 73 (1 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
16 nn., 400 num. Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Schließen (stark fleckig, berieben<br />
und bestoßen, Bezug an den Kanten teilw.<br />
aufgeplatzt). 1.000,-<br />
Erste Ausgabe der Heiligenlegende des berühmten Kirchenlehrers<br />
und Jesuiten. – STC 596. IA 131.082. VD 16 C<br />
712. Bucher 166. De Backer-S. II, 669, 11. – Leicht gebräunt,<br />
stärkere Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
372 CASE, J., Speculum moralium in universam<br />
Aristoteli philosophi summi ethicen. Frankfurt,<br />
W. Richter, 1604. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 19 Bl., 682 S., 14 Bl., 1 Faltblatt. Pgt. d. Zt.<br />
(stärker fleckig). 250,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (im KVK nur<br />
ein Exemplar in Halle). – Über John Case (gest. 1600), Aristoteles-Kommentator,<br />
Professor, Arzt und erfolgreichen<br />
Geschäftsmann, vgl. DNB III, 172. – Fleckig.
94<br />
Nr. 375<br />
373 CAUSSIN, N., De symbolica Aegyptiorum<br />
sapientia. – Polyhistor symbolicus. – Appendix.<br />
Ed. ultima auctior. 3 in 1 Bd. Köln, Kinckius,<br />
1654. Mit gestoch. Titel und wdh. Druckermarke<br />
auf den Titeln. 597 S., 21 Bl., 71 S., 8, 8 Bl., 150 S.,<br />
5 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
eine Schließenbefestigung lose). 200,-<br />
VD 17 1:066739D (nur Tle. I und II, ohne den Anhang).<br />
Praz 301 Anm. De Backer-S. II, 904, 4. – „Gemisch von<br />
Hieroglyphik, Emblematik und allgemeiner Symbolik, das<br />
die Stelle wirklicher Erkenntnis der ägyptischen Zeichen<br />
vertreten mußte. Bilder besitzt das Buch nicht, nur ein Titelblatt<br />
mit zwei phantastischen Obelisken“ (Volkmann 112).<br />
– Der Anhang mit Texten von J. P. Valeriano und M. Sandaeus.<br />
– Der eigentliche erste Teil hier am Ende eingebunden.<br />
– Gestoch. Titel mit Stempel. Etw. gebräunt und<br />
fleckig, gegen Ende mit kleinen Wurmspuren. Für die<br />
schlechte Papierqualität noch recht gut erhalten.<br />
374 CHRISTENLICHE CATHOLISCHE UNDER-<br />
RICHT, wie sich die Pfarrer, Seelsorger und Prediger<br />
im Saltzburger Bistumb und Provintz, in<br />
jren Predigen, zu underrichtung des Christlichen<br />
volcks, halten: unnd das volck nach alter Ca-<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
tho lischer Leer underweisen sollen. Dillingen,<br />
S. Mayer, 1556. 4°. Mit einigen großen ornamentalen<br />
Holzschnitt-Initialen. 10 nn., LXXXX num.<br />
Bl. Flex. altes Pgt. (stark fleckig, berieben und<br />
bestoßen, neu aufgebunden). 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 C 2383. Bucher 53 (schreibt das<br />
Werk einem Johannes Fabri zu). – Anleitung zum richtigen<br />
Predigen, um „irrung unnd spaltung“ zu vermeiden. – Vorsatz<br />
mit Eintragung von alter Hand. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig und mit Wurmspur.<br />
375 (CURTZ, A.), Harpffen Davids mit Teutschen<br />
Saiten bespannet, Auch zu Trost und Erquickung<br />
der andächtigen Seel. Gesangsweiß angerichtet.<br />
Augsburg, Aperger, 165<strong>9.</strong> 12°. Mit gestoch. Titel<br />
und 12 gestoch. Musikbeilagen. 16 Bl., 277, 267 S.,<br />
10 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (fleckig). 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Bäumker, Kathol. Kirchenlied II, 54. De<br />
Backer-S. II, 1743, <strong>9.</strong> Eitner V, 25. FdF 982. Slg. Manheimer<br />
82. – Für die Ausbildung der katholischen Kirchenmusik in<br />
Süddeutschland maßgebliche, seltene Schrift. „Dieses wichtige,<br />
sogar Goedeke entgangene Werk, von dem sich laut<br />
Schnapper kein Exemplar in britischen Bibliotheken befindet,<br />
ist sowohl vom literarischen wie musikalischen Standpunkt<br />
offenbar noch nicht genügend gewürdigt worden. Es<br />
gehört neben Khuens, Schefflers u. a. Liedern zu den bedeutendsten<br />
Erzeugnissen des katholischen, überhaupt süddeutschen<br />
Kirchenliedes. Bemerkenswert ist dabei auch,<br />
daß der Verfasser wohl einiges von der protestantischen<br />
Choraldichtung des 16. Jhdts. gekannt haben muß, da sich<br />
gelegentlich Anklänge an deren Texte finden. Das Buch fand<br />
auch in protestantischen Kreisen Gefallen. Mit den Dichtern<br />
Jakob Balde und J. Khuen war der Verfasser befreundet“<br />
(Seebaß NF 223). – Die hübschen 3 Holzschnitt-<br />
Schlußvignetten zeigen zweimal die Embleme Davids<br />
(Krone, Hirtenrucksack, Hirtenstab und Szepter) sowie<br />
eine aufgehängte Initiale „D“. Mit dem gestoch. Noten -<br />
anhang, der oft fehlt. – Kaum fleckig. – Gestoch. Exlibris<br />
der Waldaufbibliothek und von Caspar Stocker (gest. 1663).<br />
– Siehe Abbildung.<br />
376 DE SACRILEGORUM VINDICTIS et poenis,<br />
quibus omnibus temporibus & saeculis Deus eos<br />
vindicavit. Nunc primum Latinitate donatus per<br />
Tilmannum Bredebachium. O. O. und Dr. (Köln,<br />
M. Cholinus), 1565. Mit Druckermarke auf dem<br />
letzten Bl. 53 num., 1 nn. Bl. Beschäd. alte Pp.<br />
200,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten lateinischen Ausgabe.<br />
– STC 771. IA 124.146 (unter Bredenbach; beide ohne<br />
Variantenunterscheidung). VD 16 W 2616. – War erstmals<br />
1560 anonym in deutscher Sprache in Ingolstadt erschienen.<br />
– Über die göttlichen Strafen. – Titel gestempelt. Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
377 DIAGO, F., Ludovici Granatensis ordinis Praedicatorum<br />
vita: itemque tractatus duo, I. De mysterio<br />
incarnationis filij dei. II. De scrupulis con scientia.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Köln, Kinckius, 1614. 12°. Mit<br />
gestoch. Portr. 7 Bl., 166 (recte 126) S., 1 Bl., 162 S.
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen, Schließen<br />
fehlen). 600,-<br />
VD 17 12:102978Y (Kollation ungenau). – Lateinische<br />
Übersetzung der Biographie des Dominikaners Luis de<br />
Granada (1505-1<strong>58</strong>8).<br />
BEIGEB.: LUIS DE GRANADA, Exercitia, in septem<br />
meditationes matutinas, ac totidem vespertinas distributa.<br />
Köln, Quentel, 1620. 24 Bl., 577 (recte 567) S., 2 Bl. – VD 17<br />
23:702903C. – Lateinische Übersetzung von Michael von<br />
Isselt nach der italienischen Übersetzung aus dem Spanischen.<br />
ARIAS, F., Exercitium divinum de praesentia dei. Köln,<br />
Kinckius, 1616. 211 S., 2 Bl. – VD 17 12:100374B. – Diese<br />
Ausgabe nicht bei de Backer-Sommervogel. – Enthält noch<br />
mit eigenem Untertitel „Spiritualia documenta“ (ab S. 71).<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig, teilw. wasserrandig.<br />
– Alle Drucke sehr selten.<br />
378 DIONYSIUS CARTHUSIANUS, Liber utilissimus<br />
de quatuor hominis novissimis. Eiusdem<br />
colloquium de particulari iudicio animarum. Köln,<br />
H. Falckenburg, 1591. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 12 Bl., <strong>58</strong>5 (recte 575) S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (fleckig und bestoßen).<br />
200,-<br />
VD 16 D 1955 (Ausg. 1568). Wetzer-W. III, 1808: „Viel gelesene<br />
und oft aufgelegte Schrift. Der hier vorkommende<br />
Satz, daß die Seelen im Fegfeuer ihres ewigen Heiles nicht<br />
sicher seien, ist so auffallend, daß Possevin zweifelte, ob hier<br />
nicht eine Intrusion in den Text vorliege.“ – Gegen Ende<br />
wasserrandig.<br />
379 (DIRECTORIUM FÜR CHUR). Index sive<br />
directoriu(m) horaru(m) s(ecundu)m ritu(m) chori<br />
Curien(se). Augsburg, o. Dr. (G. Ratdolt), 1520.<br />
4°. Mit altkolor. Wappenholzschnitt auf dem Titel<br />
verso von Jörg Breu, durchgehend gedruckt in<br />
Rot und Schwarz. 170 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit Metallschließe, Vorderdeckel mit<br />
Titel „Index“ (fleckig, berieben und bestoßen, mit<br />
Wurm löchern). 2.000,-<br />
Schottenloher, Die liturgischen Druckwerke Ratdolts 1485-<br />
1522, XXI und Abb. 85. – Sonst in keiner für uns zugänglichen<br />
Bibliographie, auch nicht im KVK. – Der altkolorierte<br />
Holzschnitt Jörg Breus zeigt das Wappen von Paul<br />
Ziegler, Bischof von Chur, der zu dem neuen Brevier auch<br />
das Directorium drucken ließ. „Der Drucker lieferte die<br />
ganze Auflage der bestellten Bücher an den Bischof ab und<br />
erhielt von diesem die Kosten bezahlt. Der Bischof ließ die<br />
Abzüge einzeln verkaufen und den Erlös zur Hälfte der<br />
Domkirche zufließen“ (Schottenloher). – Innendeckel, Titel<br />
und letztes Bl. verso mit Eintragungen bzw. Besitzvermerken<br />
von alter Hand. Leicht gebräunt, tls. etw., vereinzelt<br />
auch stärker fleckig, vor allem am Anfang und Ende mit<br />
Wurmspuren. – Siehe Abbildung Tafel 13.<br />
Inner cover, title and last leaf verso with annotations or<br />
ownership entries by contemporary hand. Slightly browned,<br />
partly a little soiled, occasionally also stronger stained, with<br />
worming mainly at the beginning and the end. – Contem-<br />
Waldauf-Bibliothek 95<br />
porary calf over wooden boards with metal clasp, front cover<br />
with title „Index“ (soiled, rubbed and scuffed, with wormholes).<br />
– See illustration on plate 13.<br />
380 DREXEL, J., Aurifodina artium et scientiarum<br />
omnium. München, Leysser, 1638. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel. 13 Bl., 427 S. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (tls. stärker beschabt, etw. fleckig und<br />
bestoßen). 120,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 200, 23. Dünnhaupt 23.1:<br />
„Über die Notwendigkeit und die Technik des literarischen<br />
Exzerpierens sowie die Verwendungsmöglichkeiten des<br />
ausgewählten Materials. Der Kupfertitel vergleicht die<br />
Tätigkeit des Goldgräbers mit der des Exzerpierens.“ –<br />
Erste Lagen mit Wurmspuren (geringer Buchstabenverlust),<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
381 – Gazophylacium Christi. München, Leysser, 1637.<br />
12°. Mit gestoch. Titel und Druckermarke am<br />
Ende. 13 Bl., 579 S., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließen fehlen, eine liegt lose bei).<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 198, 20. Dünnhaupt 21.1:<br />
„Traktat über die Nächstenliebe und Barmherzigkeit,<br />
weshalb wie und wann man Almosen geben sollte.“ – Leicht<br />
ge bräunt, wenig fleckig, gestoch. Exlibris „Casparus<br />
Stocker, obiit 1663“.<br />
382 – Der Verdambten fewrige immerwehrende Höllgfäncknuß.<br />
Anderer Theil der Ewigkeit. Durch<br />
J. Meichel verteutscht. München, Leysser, 1631.<br />
12°. Mit gestoch. Titel und 9 Kupfertafeln in Pag.<br />
11 Bl., 608 S., 1 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (etw. fleckig, stärker<br />
beschabt und bestoßen). 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Dünnhaupt 18.1 (Meichel) und<br />
15.1 (Drexel): „Zusammen mit 'De Aeternitate' (1620) und<br />
'Caelum' (1635) als Trilogie konzipiert. Ungemein grausige<br />
und drastische Schilderung der Höllenqualen.“ – Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
383 EISENGREIN, M., Missale oder Meßbuch, Das<br />
ist: Schöne außerlesene andächtige Gebett, durch<br />
Wolfgangum Schoberum auß dem Lateinischen in<br />
das Teutsche gebracht. Ingolstadt, Angermayer für<br />
Eder, 1601. 19 Bl., 607 S. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Vorderdeckel mit Wurmspur,<br />
Schließbänder ausgerissen). 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Nicht im VD 17 und bei Stalla.<br />
– Über den KVK nur ein Exemplar in Eichstätt nachweisbar.<br />
– Der Verfasser (1535-1578), Sohn eines protestantischen<br />
Stuttgarter Ratsherrn, konvertierte 15<strong>58</strong> zum katholischen<br />
Glauben. „Seine volkstümlichen, hervorragenden<br />
Predigten behandeln Kontroversfragen, teilweise zu extrem.<br />
Unter seinen oft aufgelegten Schriften verdienen besonders<br />
die lat. und deutschen Postillen Beachtung“ (NDB IV, 412).<br />
– Etw. gebräunt, wenig fleckig. Zu Beginn mit größerer<br />
Wurmspur (Titel mit geringem Buchstabenverlust).
96<br />
Nr. 382<br />
384 EISENGREIN, M., Postilla, de Sanctis, Das ist,<br />
Christliche, wahre, Evangelische Predigen unnd<br />
Außlegungen aller Fest und Feyertäg durch das<br />
gantze Jahr. Mainz, Albinus, 1601. Fol. Mit breiter<br />
figürlicher Titelbordüre und 25 Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 307 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (etw. fleckig, beschabt und bestoßen,<br />
mit Wurmlöchern, Schließbänder teilw. ausgerissen).<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 17 12:629860Y. – Nicht im STC. –<br />
„Seine volkstümlichen, hervorragenden Predigten behandeln<br />
Kontroversfragen, teilweise zu extrem. Unter seinen<br />
oft aufgelegten Schriften verdienen besonders die lat. und<br />
deutsche Postille Beachtung“ (NDB IV, 412). – Titel mit<br />
Besitzvermerk und Stempel, außen knapp beschnitten<br />
(Bildrand angeschnitten). Etw. gebräunt und fleckig, teilw.<br />
mit Feuchtigkeitsspuren und kleinen Randschäden. – Mit<br />
gestoch. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
385 ERTLIN, J., De sacramento eucharistiae dispu -<br />
tatio theologica. Ingolstadt, D. Sartorius, 1575.<br />
60 Bl. Beschäd. altes Manuskriptpgt. (Hinter -<br />
gelenk aufgeplatzt). 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – IA 164.082. VD 16 ZV 538<strong>9.</strong> Stalla 129<strong>9.</strong><br />
– Der Verfasser, Johannes Ertlin, wurde 1548 in Sulzdord<br />
bei Donauwörth geboren und starb 1607 in Bamberg, wo<br />
er als Weihbischof tätig war. Er ist der Begründer des ersten<br />
deutschen Priesterseminars in Eichstätt 1564. – Titel und<br />
letztes Bl. (mit Papierdurchbruch) stärker fleckig, sonst nur<br />
leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
Nr. 384<br />
BEIGEB.: GOTTHARDT, G., Adversus Doctorem Iacobum<br />
Heerebrandum & reliquos adversarios, apologiae, pars<br />
prima (alles Erschienene). Ingolstadt, W. Eder, 1<strong>58</strong>8. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 119 S. – Einzige Ausgabe.<br />
– VD 16 G 2693. Stalla 1026. – Der Ingolstädter Polemiker<br />
Georg Gotthardt (gest. 1<strong>58</strong>9 in Passau) war seit 1<strong>58</strong>4<br />
Pfarrer in Sierning (Oberösterreich), wo er beim Versuch<br />
der Gegenreformation scheiterte. – Titel mit hs. Notiz.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
SCOTUS, R., Summarium rationum, quibus cancellarius<br />
Angliae et prolocutor Puckeringius Elizabethae Angliae<br />
reginae persuaserunt occidendam esse Mariam Stuartam<br />
Scotiae reginam & Iacobi sexti Scotorum regis matrem.<br />
Ebda. 1<strong>58</strong>8. 1 Bl., 133 S. – Erste lateinische Oktav-Ausgabe<br />
(gleichzeitig mit einer Quart-Ausgabe erschienen). – STC<br />
805. Adams S 761. VD 16 S 509<strong>9.</strong> Stalla 1037. Wiem 77. –<br />
„A translation into Latin, with a Catholic commentary, of<br />
the English government's account of Mary's condemnation<br />
and execution. Romoaldus Scotus has not been identified“<br />
(vgl. Allison-R. 1059). – Titel stärker fleckig, sonst nur leicht<br />
gebräunt und wenig fleckig.<br />
386 EUSEBIUS (CAESARIENSIS), De evangelica<br />
pr(a)eparatione, a Georgio Trapezuntio e Graeco<br />
in Latinum traductus. Hagenau, H. Gran für<br />
J. Rynmann aus Öhringen (in Augsburg), 1522. 4°.<br />
Mit Titelbordüre mit integrierter Druckermarke.<br />
354 S. Leicht beschäd. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Schließen. 500,-
STC 290. Adams E 1084. VD 16 E 429<strong>9.</strong> Ritter 825. Burg<br />
180. Benzing (Hagenau) 43, 207. – Eine Streitschrift gegen<br />
das Heidentum mit zahlreichen Auszügen aus griechischen<br />
Philosophen, verfaßt von dem Bischof von Caesarea (um<br />
260-340). Sie wurde von dem bedeutenden Philologen<br />
Georgios von Trapezunt ins Lateinische übersetzt. Eusebius<br />
versucht in seinem Werk den Nachweis zu führen, daß<br />
die Christen mit Recht das Judentum dem Heidentum vorziehen.<br />
– Bereits in der Inkunabelzeit mehrfach gedruckt. –<br />
Leicht gebräunt und fleckig, tls. stärker wasserrandig und<br />
mit wenigen Wurmspuren.<br />
387 FABER STAPULENSIS, J., Commentarii initiatorii<br />
in quatuor evangelia. Basel, A. Cratander,<br />
1523. Fol. Mit Titelbordüre in Metallschnitt und<br />
Druckermarke am Ende, beides von H. Holbein,<br />
sowie vielen Initialen aus verschiedenen Alphabeten.<br />
6 nn., 410 num. Bl. Leicht beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 1.500,-<br />
STC 113. Panzer VI, 239, 497. Reusch 100. – Evangelienkommentar<br />
des bedeutenden französischen Theologen,<br />
erstmals 1522 in Meaux erschienen, die vorliegende Basler<br />
Ausgabe bereits im folgenden Jahre, in dem die Sorbonne<br />
das Werk wegen einiger darin ausgesprochenen Lehrmeinungen<br />
verurteilt hat und die Kurie es auf den Index setzte.<br />
– Die hübsche Titelbordüre (vgl. Kat. der Holbein-Ausstellung<br />
Basel Nr. 39) mit den Symbolen der vier Evangelisten<br />
und Darstellung der Kirchenväter Gregor, Augustinus,<br />
Hieronymus und Ambrosius sowie unten mit der<br />
Aussendung der zwölf Apostel gehört zu den vorzüglichsten<br />
Arbeiten Holbeins. – Nur ganz leicht gebräunt, gegen<br />
Ende mit einigen Wurmlöchern, insgesamt sehr gut erhalten<br />
und mit allen Blattweisern. – Siehe Abbildung.<br />
Gospel commentary by the prominent French theologian. –<br />
Only minor browning, towards the end with some wormholes,<br />
altogether very well preserved and with all bookmarks.<br />
– Contemporary, slightly damaged blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards with working clasps. – See illustration.<br />
388 (FETZ, J.), Throst Bronn der Krancken. Darinn<br />
vil Schöne Andächtige Seufftzer, Gebett und<br />
Sprüch auß heiliger Schrifft. Hohenems, Schnell,<br />
1653. 12°. 3 Bl., 389 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (Rückenbezug etw. beschädigt, stärker<br />
fleckig, leicht berieben und bestoßen). 80,-<br />
Einzige Ausgabe des sehr seltenen Erbauungsbüchleins. –<br />
Über den Verfasser – er nennt sich unter der Vorrede – ist<br />
außer seinem Namen Johann Fetz nur bekannt, daß er<br />
„Barbierer und Wundartzt, Stain und Bruchschneider“ war.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
389 FEUCHT, J., Epitome postillae Feuchthianae<br />
maioris de sanctis. Das ist: Kurtze Catholische<br />
Außlegungen aller Feyrtäglichen Evangelien,<br />
durch das gantze Jar auß der grossen Postill. (Bd.<br />
II von 2). 3 Tle. in 1 Bd. Ingolstadt, D. Sartorius,<br />
(1<strong>58</strong>9)-90. 4°. 14 nn., 215 num., 1 weißes, 1 nn.,<br />
190 num., 4 nn., 1 weißes, 4 nn., 100 num. Bl. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen.<br />
300,-<br />
Waldauf-Bibliothek 97<br />
Nr. 387<br />
Auszug aus Feuchts „Postilla Catholica“. – VD 16 F 84<strong>9.</strong><br />
Stalla 1613 (nur Tle. II und III). – Laut VD 16 erschien noch<br />
ein erster Band in 2 Teilen, der hier nicht vorliegt. – Der<br />
Verfasser Jakob Feucht (1540-1<strong>58</strong>0) war Rektor der Universität<br />
Ingolstadt und Weihbischof von Bamberg. Er gilt<br />
als „tüchtiger Prediger“ (LThK III, 1021). – Der Einband,<br />
verziert mit Rollen- und Plattenstempeln, zeigt auf dem<br />
Vorderdeckel die Kreuzigung, auf dem Hinterdeckel die<br />
Auferstehung, jeweils mit zweizeiliger Unterschrift. –<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, Tl. III wasserrandig.<br />
390 (FISHER), J., Assertionis Lutheranae confutatio.<br />
Köln, P. Quentel, 1525. 4°. Mit wdh. Holzschnittwappen<br />
auf Titel und letztem Blatt. 12 Bl., DLII<br />
(recte 551) S. Beschäd. Ldr. d. Zt. 300,-<br />
STC 543 (unter Luther). Adams F 517. VD 16 F 121<strong>9.</strong> –<br />
Frühe Ausgabe der harten Polemik gegen Luther. John<br />
Fisher (Johannes Roffensis), Bischof von Rochester, gehörte<br />
als Parteigänger Heinrichs VIII. zu den ersten Gegnern<br />
Luthers und der Reformation im Ausland. Die „Confu -<br />
tatio“ enthält auch den vollständigen Text der „Assertio<br />
omnium articulorum“ Luthers. – Der Holzschnitt zeigt das<br />
englische Wappen. – Etw. gebräunt und fleckig, vor allem<br />
am Anfang und gegen Ende mit zahlr. Wurmspuren, tls.<br />
etw. wasserrandig, vereinzelt mit hs. Marginalien.<br />
391 FRANZ VON SALES, Philothea sive manuductio<br />
ad vitam devotam, das ist, Ein fürtreffliche<br />
hochnützliche Einleitung, für alle und jede, so ein<br />
wares andächtiges und Gottseliges Leben anstellen<br />
wöllen, verteutschet und unter dem Tittel je
98<br />
Nr. 394<br />
lenger je lieber außgeben, durch Casparn Eysengrein,<br />
zum andermahligen Truck verfertigt. Münster,<br />
B. Raesfeldt, 1654. 12°. 24 Bl., 743 S. Pgt. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit Schließen (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). 400,-<br />
Frühe deutsche Ausgabe des erfolgreichsten Werkes von<br />
Franz von Sales. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbare<br />
Ausgabe, auch nicht im VD 17, KVK und bei Fromm.<br />
– Unterschiedlich gebräunt und stockfleckig.<br />
392 FRANZISKANER – SANNIG, B., Der Cronicken<br />
Der drey Orden deß Heiligen Francisci Seraphici<br />
... verbessert und abermahl zum Druck<br />
gebracht. Tle. I und II (von 6) in 1 Bd. Prag, Hampel,<br />
1691. Fol. Mit gestoch. Frontisp. 9 (statt 10)<br />
Bl., 249 S., 1 (statt 19?), 3 Bl., 188 (recte 186) S.,<br />
1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Schließen (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, eine Schließe defekt). 150,-<br />
Zweite Ausgabe. – VD 17 23:2949<strong>58</strong>A (nennt am Ende noch<br />
weitere 18 Bl.) und 23:294960W. – Vgl. Jöcher IV, 130. ADB<br />
XXX, 363. – Der aus Neisse stammende Franziskaner war<br />
lange Zeit Lehrer des kanonischen Rechts im Konvent<br />
Maria-Schnee in Prag, Generalvikar der Provinz und wie-<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
derholt Provinzial der böhmischen Ordensprovinz (nicht<br />
bei Heimbucher). – Es fehlt am Anfang der Vortitel. – Das<br />
letzte Bl. im ersten Teil endet mit dem Register der Namen<br />
und „Finis“, für die weiteren 18 Bl. gibt es keinen Hinweis.<br />
– Vorsatz mit Bibl.-Nummern. Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig, mit wenigen hs. Marginalien.<br />
393 GAIL, A., De pace publica, et eius violatoribus,<br />
atque proscriptis sive bannitis imperii, libri duo.<br />
De pignorationibus liber unus. De manuum<br />
iniectionibus, impedimentis, sive arrestis imperii,<br />
tractatus singularis. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, J. Gymnich<br />
(III), 1<strong>58</strong>6. Mit wdh. Druckermarke auf den<br />
Titeln. 467 (recte 468) S., 30 Bl., 123 S., 26 Bl. Pgt.<br />
d. Zt., Vorderdeckel monogr. und dat. „I * H<br />
1<strong>58</strong>6“ (Schließbänder teilw. ausgerissen, Deckel<br />
etw. aufgewellt; fleckig, berieben und bestoßen).<br />
300,-<br />
VD 16 G 52. – Erste Separatausgabe von „De pace publica“<br />
(zuvor schon im Anhang dreier Ausgaben von Gails Hauptwerk<br />
„Practicarum observationum libri duo“ erschienen),<br />
„De manuum iniectionibus“ im Erstdruck mit separatem<br />
Titelblatt. – Hier in einer dem VD 16 unbekannten Druckvariante:<br />
S. 468 irrtümlicherweise „467“ paginiert. – „Die<br />
ersten ausführliche Erörterungen dieser für die kammer -<br />
gerichtliche Jurisdiction so wichtigen Materien; schon<br />
Mynsinger spendet ihnen großes Lob“ (Stintzing-L. I, 500).<br />
Gail gilt neben Mynsinger (und in Konkurrenz zu diesem)<br />
als Begründer der kameralistischen Jurisprudenz. – Titel mit<br />
unterem Randausschnitt und Stempel. In der ersten Hälfte<br />
mit zahlr. roten Textanstreichungen und hs. Marginalien in<br />
brauner Tinte. Leicht gebräunt, wenig fleckig, gegen Ende<br />
schwach wasserrandig.<br />
394 (GERSON, J., Prima pars operum. Nebst: Index<br />
und Passio). 3 Tle. (von 6) in 1 Bd. (A. Petri für<br />
L. Hornken und G. Hittorp (in Köln), 1518. Fol.<br />
Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren von Urs Graf<br />
und Hans Holbein sowie 2 ganzseit. Holzschnitten,<br />
davon einer von Ambrosius Holbein. 173<br />
(statt 174), 42, 16 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen, Vorder -<br />
deckel mit geprägter Titelinschrift „O:us:gerson“<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen, mit Wurmlöchern).<br />
800,-<br />
Adams G 502. VD 16 J 561. Heckethorn 147, 32. Hieronymus<br />
II, 247. – Die Titelbordüre für den Index mit Urs Grafs<br />
Medaillons von König und Königin stammt von 1512, nur<br />
die Fußleiste ist ausgetauscht. Die Titeleinfassung zur Passio<br />
zeigt die Evangelistensymbole, die vier großen Kirchenväter<br />
sowie Petrus und Paulus, sie wird Hans Holbein<br />
zugeschrieben und ist hier erstmals gedruckt. Die Titelrückseite<br />
des Indexes zeigt den alten Basler Gerson-Holzschnitt,<br />
der blattgroße Holzschnitt auf dem Titel der Passio<br />
verso die Kreuzigung, die von Kögler (1907) Ambrosius<br />
Holbein zugewiesen wird. – Es fehlt der Drucktitel zum<br />
ersten Teil. – Leicht gebräunt, meist mit vielen Wurmspuren,<br />
tls. etw. fleckig. – Vorderer Innendeckel mit gestoch.<br />
Exlibris und Besitzvermerk. – Siehe Abbildung.
395 (GIOVANNINI, G.), Gewöhnlicher Gottes-<br />
Dienst der Heiligen Char- oder Marter-Wochen.<br />
Diese Edition corrigirt und verb. Wien, Krauß,<br />
1741. Mit gestoch. Frontisp. und 12 Kupfertafeln.<br />
7 Bl., 480 S. Ldr. d. Zt. mit intakten Schließen<br />
(Wurmspuren, etw. beschabt und bestoßen). –<br />
Gering gebräunt, leicht fleckig. 80,-<br />
396 GOBAT, G., Thesaurus ecclesiasticus indulgentiarum,<br />
in quo omnia dubia moralia proponuntur.<br />
Innsbruck, H. Paur, 1650. 8 Bl., 365 S., 28 Bl.<br />
Leicht beschäd. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
Schließen. 150,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten Ausgabe, gleichzeitig<br />
auch bei Straub in München erschienen. – De Backer-<br />
S. III, 1506, 3. – Dieser Druck nicht im VD 17. – Gobat<br />
(1600-1679) lehrte bis 1665 Moraltheologie in Freiburg<br />
(Schweiz), Luzern, Hall in Tirol, München, Regensburg<br />
und Konstanz. Seine zahlreichen moraltheologischen und<br />
kanonistischen Traktate waren auf das praktische Bedürfnis<br />
zugeschnitten, „huldigten jedoch zuweilen einem allzu<br />
laxen Probabilismus“ (Buchberger). – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
397 (GRETSER, J.), Sendschreiben Von dem falschen<br />
Historigedicht Jesuiter Ordens, von Elia Hasenmüller<br />
erstlich beschriben, nachmals durch Polycarpum<br />
Leyser unverschämter Weiß in Truck außgesprengt,<br />
anfänglich in Latein abgangen. Anjetzo<br />
aber durch Cleopham Distelmaier in die Teutsche<br />
Sprach gebracht. Ingolstadt, W. Eder, 1594. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 1 Bl., 68 S., 1 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Hinterdeckel außen benagt). 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 383 (unter Hasenmüller).<br />
VD 16 G 3215. Stalla 1166 (unter Hasenmüller). Dünnhaupt<br />
1<strong>9.</strong>2 Anm.: „Verteidigung gegen Hasenmüllers 1593 ver -<br />
öffentlichte 'Historia Ordinis Jesuitici'.“ – Diese deutsche<br />
Fassung nicht bei De Backer-Sommervogel.<br />
BEIGEB.: STEVART, P., Apologia oder Rettungschrift für<br />
die lobwürdige Societet Iesu. Ebda. 1594. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 1 Bl., 265 S., 2 Bl. – STC 832. VD 16 S<br />
8950. Stalla 1176. De Backer-S. III, 1755, 28 Anm. (unter<br />
Gretser). Dünnhaupt (Gretser) F 1: „Bei Sommervogel<br />
unrichtig Gretser zugeschrieben. Tatsächlicher Autor war<br />
jedoch Peter Stevart S. J., der hier im Namen des Jesuitenordens<br />
Stellung nimmt gegen die 'Historia Ordinis Jesuitici'.“<br />
Zwei Verteidigungsschriften der Jesuiten im Zuge der<br />
Gegenreformation. – Vorsatz mit gestoch. Exlibris. Titel mit<br />
Besitzvermerk und Stempel. Leicht gebräunt, wenig fleckig,<br />
tls. mit Quetschfalten in den Ecken.<br />
398 (HAFNER, G.), Onomatologia curiosa, artificiosa<br />
et magica oder ganz natürliches Zauber-<br />
Lexicon. 2. verm. Aufl. Nürnberg, Raspe, 1764.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und Kupfertafel. 3 Bl., 1648<br />
Sp. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (leicht aufge -<br />
bogen, tls. stärker beschabt, etw. bestoßen. 200,-<br />
Waldauf-Bibliothek 99<br />
Holzmann-B. III, 7645. Zischka 260. Ackermann V, 877.<br />
Graesse, BMP, 117. – Seltenes Zauberlexikon, erstmals 1759<br />
erschienen. – Frontispiz und Tafel in flauem Abdruck; etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
399 HAIMO (VON AUXERRE), Homiliarum, nunc<br />
quinto maiori antehac unquam diligentia excusarum.<br />
Pars hyemalis (= Tl. I von 2). Köln, E. Cervicornus<br />
für G. Hittorp, 1540. Mit 31 kleinen<br />
Textholzschnitten. 8 Bl., 830 S. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, etw. beschabt und bestoßen).<br />
200,-<br />
VD 16 H 221. – Diese Ausgabe nicht bei Adams und im<br />
STC. – Seinerzeit oft aufgelegte Predigtsammlung, die<br />
Haimo von Halberstadt irrtümlich zugeschrieben wurde. –<br />
Fliegender Vorsatz, Spiegel und Titel mit umfangreichen hs.<br />
Eintragungen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen.<br />
400 HAUTIN, J., Brandtschatzung für die schuldige<br />
Seele, durch die H. Communion, vor dem Fegfewr,<br />
zuerlegen, nun aber von (Ch. Hanocque)<br />
S. J. in Latein und Teütsch versetzt. Fribourg, Irrbisch,<br />
1652. 12°. Mit Textholzschnitt. 4 Bl., 220 S.<br />
Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen). 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – De Backer-S. IV, 154, 3 Anm.<br />
und 74, 1 (unter Hanocque). Bosson (Fribourg) 190. – Seltenes<br />
Andachtsbuch, in Fribourg (Schweiz) gedruckt. –<br />
Unterschiedlich gebräunt, wenig fleckig. – Nicht im Jahrbuch.<br />
401 HAYDLAUF, S., Der Augspurgerischen Confession,<br />
und diser verwandten Predicanten, jetziger<br />
newer Grundtfest, Bestendigkait und Ainigkait.<br />
München, A. Berg, 1573. 4°. 64 num. Bl. Ldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen (fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen). 600,-<br />
Bedeutend erweiterte und vermehrte Neubearbeitung seiner<br />
„Gewisse, warhafftige newe zeitung von der Augspurgerischen<br />
Confession“ (ebda. 1572). – VD 16 H 851. ADB<br />
L, 87. – Gegen Andreä gerichtete Streitschrift. – Sebastian<br />
Haydlauf (1539-1<strong>58</strong>1), ein gebürtiger Freisinger, war Weihbischof<br />
von Freising. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: NESER, A., Ein newe Catholische Predig. Auff<br />
des Türcken Niderlag, mit hülff Gottes, durch den dri -<br />
fachen heiligen Catholischen Bundt, beschehen ... Darbey<br />
Ein kurtze Instruction an alle Stend der Christenheit, wie<br />
sie jrem Erbfeindt, dem Blutdurstigen Tyrannen dem<br />
Türcken, mit Gebet, Waffen, unnd in ander weg begegnen<br />
könden und sollen. Ebda. 1572. LXIII num. Bl. – Einzige<br />
Ausgabe. – VD 16 N 545. Göllner 1544 a. – Augustin Neser<br />
war Kanzelredner und fürstlicher Kaplan in Landsberg am<br />
Lech. – Predigt, gehalten aus Anlaß des Sieges über die Türken<br />
in der Seeschlacht von Lepanto. – Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig.
100<br />
Nr. 402<br />
402 HOFFMEISTER, J., Postilla evangelica. Ingolstadt,<br />
A. Weißenhorn, 1575. Fol. Mit 57 Textholzschnitten.<br />
6 nn., CCLXXVIII num. Bl. – BEI-<br />
GEB.: DERS., Predig von den lieben Heiligen<br />
Gottes. Ebda. 1575. Mit 34 Textholzschnitten.<br />
4 nn., CCLXXXVII num. Bl. Stark beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln. 400,-<br />
Spätere Ausgaben. – VD 16 ZV 8074 und ZV 8075. Stalla<br />
753 und 754. – Vgl. BBKL II, 970-972. – Johannes Hoffmeister<br />
(um 1510-1547), Augustinereremit, war einer der<br />
entschiedensten Gegner der Reformation. – Schön illustrierte<br />
Drucke. Über den Künstler scheint noch wenig<br />
bekannt zu sein. – Erhebliche Benutzungsspuren. – Ohne<br />
Rückgaberecht. – Siehe Abbildung.<br />
403 HOLL, W., Gründlicher, notwendiger unnd nutzlicher<br />
Bericht, von dem hochhailigen unsers lieben<br />
Herren Fronleichnams Fest. Ingolstadt,<br />
D. Schneyder, 1576. 16 nn., 312 (recte 332) num.<br />
Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (stärker fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 H 4354. – Fünf Abhandlungen<br />
über das Fronleichnamsfest, theologiegeschichtlich bemerkenswert<br />
vor allem die letzte apologetische, „in welcher die<br />
maiste und fürnembste einred und gegenwürff unserer<br />
widersacher refutirt und widerlegt werden“. Verfaßt vom<br />
Eichstätter Suffragan und späteren Weihbischof Wolfgang<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
Nr. 404<br />
Holl (Amtszeit 1570-1<strong>58</strong>9, gestorben 1<strong>58</strong>9). – Vereinzelt<br />
mit Marginalien und kleinen Papierdurchbrüchen; leicht<br />
gebräunt und fleckig.<br />
404 HORTULUS ANIMAE renovatus, auctus, et<br />
suavissimis floribus refertus. Dillingen, J. Mayer,<br />
1603. 16°. Mit typographischer Titelbordüre, Druckermarke<br />
auf dem Titel und 94 Textholzschnitten,<br />
durchgehend gedruckt in Rot und Schwarz.<br />
16 Bl., 765 S. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Metallschließen (beschabt, etw.<br />
bestoßen, Hinterdeckelbezug mit Wurmspur).<br />
600,-<br />
VD 17 3:007478R (nur 1 Ex. in Halle). – In Deutschland<br />
nur noch zwei weitere Exemplare in Eichstätt und Freiburg<br />
nachweisbar. – Unter den tls. kleinen Holzschnitten auch<br />
12 Monatsillustrationen. Der große Holzschnitt zeigt<br />
König David mit der Leier. – Titel knapp beschnitten (unterer<br />
Bordürenrand angeschnitten). Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, tls. mit kleinen Wurmspuren. – Siehe Abbildung.<br />
405 HÜBNER, J., Reales Staats-, Zeitungs-, und Conversations-Lexicon.<br />
Neue verb. Aufl. Mit einer<br />
Einleitung von G. Schumann. Leipzig, Gleditsch,<br />
1764. Mit gestoch. Frontisp. und 8 Kupfertafeln.<br />
14 Bl., 2548 Sp. Läd. Ldr. d. Zt. – Seemann 311. –<br />
Titel gestempelt, etw. fleckig. 200,-
406 IGNATIUS VON LOYOLA – RIBADEN-<br />
EYRA, P. DE, Historia von dem Leben und Wandel<br />
Ignatij Loiole. In unser hochteutsche Sprach<br />
versetzt (von Th. Stoz). Ingolstadt, D. Sartorius,<br />
1590. 4°. Mit Titelbordüre und Titelvign. 18 Bl.,<br />
563 S. Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (vereinzelt Wurmlöcher, tls.<br />
stärker beschabt, etw. bestoßen). 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 73<strong>9.</strong> VD 16 2132. De<br />
Backer-S. I, 119, 3 (bezweifelt, daß Ferdinand Alber der<br />
Übersetzer ist). Stalla 1671. Palau 266.2<strong>58</strong>. Alden 590/55. –<br />
Oft aufgelegte Biographie. „Die Stellung, die P. Ribadeneira<br />
in seinem Orden einnahm, erhöht die Bedeutung seiner<br />
Schriften. Der Verfasser berücksichtigt die Missionstätigkeit<br />
des Ordens unter dem hl. Ignatius“ (Streit I, 115 zur<br />
EA von 1572). – Ohne das ganzseitige Porträt. – Vorsätze,<br />
Titel und letzte Lage mit Wurmspuren, erste Lage leicht<br />
gelockert, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
407 JACOBUS DE VORAGINE, Sermones aurei de<br />
praecipuis sanctorum festis. Mainz, P. Cholinus,<br />
1616. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl.,<br />
452 S., 2 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. mit defekten<br />
Schließen (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
200,-<br />
VD 17 12:108987Y. – Nicht im STC. – Nachgebunden sind<br />
die „Sermones in dominicas et ferias quadragesimae“ (ebda.<br />
1616). – Tls. stark gebräunt.<br />
408 JOHANNES CHRYSOSTOMUS, Omnia<br />
opera. Praefatione Ph. Montani. 5 Bde. Paris,<br />
G. Merlin und S. Nivelle, 1570. Fol. Mit 5 wdh.<br />
Druckermarken. Wenig beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 800,-<br />
Adams C 1520. Hoffmann II, 554. – Nicht im STC. – Folgt<br />
der Ausgabe 1530 bei Froben. – Leicht fleckig. – Sehr selten.<br />
409 JUNGENDRES, S. J., Kurz-gefaßte Kaiser-Historie;<br />
Worinnen alle Orientalische und Occidentalische<br />
Kaiser, von Julio Caesare an, bis auf jezt<br />
regierende Kayserl. Majestät, Carolum VI. erkläret<br />
werden. Nürnberg, Monath, 1733. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 5 Bl., 116 S., 14 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(wasserrandig, leicht aufgebogen, etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Meusel VI, 335. Jöcher-A. II, 2352. Baader<br />
I/1, 261, 15. – Chronologische Liste der Kaiser in Frageund<br />
Antwortform. – Vereinzelt wasserrandig, letzte Lagen<br />
mit Wurmspuren (leichter Buchstabenverlust), etw. ge -<br />
bräunt, gering fleckig.<br />
410 JUSTUS, J., In omnes dominicales epistolas &<br />
evangelia paraphrases & exegeses Catholicae, ad -<br />
hibitis ad singulas dominicas concionibus singulis.<br />
Bde. I und II (von 4) in 2 Bdn. Köln, J. von Gennep,<br />
15<strong>58</strong>. Mit einigen figürlichen Holzschnitt-<br />
Initialen. 383; 455 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
Waldauf-Bibliothek 101<br />
Nr. 411<br />
auf Holzdeckeln mit je 2 Metallschließen und hs.<br />
Rtit. (Rücken angekalkt und unten rot eingefärbt,<br />
fleckig, etw. berieben und bestoßen). 400,-<br />
VD 16 J 1212. – Nicht bei Adams und im STC. – Vgl. NDB<br />
XIII, 513. – Verfaßt von dem Kartäuser Johannes Justus aus<br />
Landsberg/Lech (um 1490-1539), der zahlr. asketische<br />
Schriften hinterließ. Er gilt als bedeutende Persönlichkeit<br />
der frühen katholischen Gegenreformation. – Titel gestempelt.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit kleineren Randschäden.<br />
– Titel mit Besitzvermerk des Jesuitenkollegs in<br />
Innsbruck, dat. „1563“.<br />
411 (KNAUER, M.), Tuba caelestis viatores ab itinere<br />
Babylonis revocans, et viam praecurrens. Würzburg,<br />
S. Gassner, 1662. 12°. Mit gestoch. Titel.<br />
1 Bl., 546 S. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht im VD 17. – Melchior Knauer war<br />
Abt des Klosters Lauchheim (auf dem Titel unten abgebildet).<br />
– Sehr selten. – Siehe Abbildung.<br />
412 LA BIGNE, M. DE, Sacrae bibliothecae sanctorum<br />
patrum tomus quartus (-octavus) und Appendix.<br />
Zus. 4 Bde. Paris, M. Sonnius, 1575-7<strong>9.</strong> Fol.<br />
Mit 4 wdh. Druckermarken. Beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 300,-
102<br />
Nr. 415<br />
Erste Ausgabe. – Adams L 4. Wetzer-W. II, 812: „Bigne,<br />
Doctor der Sorbonne, unternahm eine zur leichteren<br />
Widerlegung der Magdeburger Centuriatoren längst ge -<br />
wünschte Sammlung aller Väter und Kirchenschriftsteller,<br />
soweit von einzelnen derselben nicht bereits größere<br />
Editionen vorlagen. Dieß ist die über 200 Schriftsteller enthaltende<br />
Bibliotheca.“ – Wenig fleckig.<br />
413 (LAMBERTUS HERSFELDENSIS, Germanorum<br />
res praeclare olim gestae). Quisquis es gloriae<br />
Germanicae & maiorum studiosus, hoc utare ceu<br />
magistro libello. (Hrsg. von Chaspar Churrerus).<br />
Tübingen, U. Morhart, 1525. 178 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr., dat. „1537“ (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen, Vorderdeckel mit<br />
wenigen Wurmlöchern). 500,-<br />
Erste Ausgabe, Druckvariante ohne das Vorwort Melanchthons<br />
auf Bl. A1 verso. – VD 16 L 161. Potthast 705:<br />
„Sehr selten.“ – Diese Ausgabe nicht im STC und bei<br />
Adams. – Vgl. Grundmann, Geschichtsschreibung im Mittelalter<br />
(1978), 27. – Lambertus von Hersfeld ist vermutlich<br />
vor 1028 in Franken geboren und starb vermutlich vor 1085<br />
in Hersfeld. Er war Geschichtsschreiber und erster Abt des<br />
Klosters Hasungen. Sein viertes und letztes Werk und<br />
zugleich das Hauptwerk wurde um 1078 geschrieben und<br />
1525 das erste Mal gedruckt. Es behandelt die Geschichte<br />
der Welt von den Anfängen bis 1077, jedoch ist nur die Zeit<br />
ab 1040 von Lambert eigenständig geschrieben worden. Ab<br />
1069 erreicht die Darstellung eine geradezu epische Breite.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
Die Deutlichkeit, die Schreibart und die geschickte Anordnung<br />
zeichnen diesen Abschnitt aus und stellen einen<br />
Höhepunkt der Geschichtsschreibung des 11. Jahrhunderts<br />
dar. – Titel größtenteils lose und stärker fleckig. Lage N irrtümlich<br />
nach Lage O eingebunden. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig und schwach wasserrandig, wenige Blätter mit<br />
Eckausrissen, mit vereinzelten Wurmspuren und hs. Marginalien.<br />
Hinterer Innendeckel mit umfangreichen Eintragungen<br />
von alter Hand.<br />
414 LESSIUS (LEYS), L., Hygiasticon seu vera ratio<br />
valetudinis bonae et vitae. Subiungitur tractatus<br />
Ludovici Cornari Veneti, eódem pertinens, ex<br />
Italico in Latinum sermonem ab ipso Lessio translatus.<br />
Antwerpen, Plantin-Moretus, 1613. Mit<br />
Druckermarke am Schluß. 8 Bl., 108 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen<br />
(bestoßen). 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 1737, 13. Krivatsy 6913.<br />
Parkinson-L. 1453. – Vgl. Hirsch-H. III, 772 und Wellcome<br />
I, 3754 (beide spät. Ausgaben). – Enthält zwei klassische<br />
Traktate über die Kunst, das Leben gesund und lang zu führen:<br />
das „Hygiasticon“ des L. Leys (1554-1623), das in viele<br />
Sprachen übersetzt wurde, und das berühmte Buch des<br />
Cornaro (nach ihm ist eine Diät benannt) in der Übersetzung<br />
von Leys. – Beigebunden sind zwei weitere, ebenfalls<br />
1613 bei Plantin-Moretus erschienene Werke von Leys:<br />
„De providentia numinis“ und die „Disputatio de statu<br />
vitae deligendo“. – Schöner Sammelband.
415 – Hygiasticon, Das ist, Warhaffte Weiß und<br />
eigentlicher Bericht, das Leben in völliger Ge -<br />
sundheit, zugleich in bester Beheglichkeit der leiblichen<br />
Sinn, Urtheils, und Gedächtnuß biß auffs<br />
höchste Alter zu bringen; in Lateinischer Sprach<br />
erstlich beschrieben. Deme beygefügt worden,<br />
deß Venetianers H. Ludovici Cornaro Erinnerung<br />
von der Mässigkeit und Nutzbarkeiten eines<br />
nüchtern Lebens. Molsheim, Rößler, 1670. 12°.<br />
Mit gefalt. Kupfertafel. 12 Bl., 189 S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). 400,-<br />
Seltene deutsche Ausgabe. – VD 17 1:061180P. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei de Backer-Sommervogel, Krivatsy,<br />
Wellcome etc. – Vgl. Hirsch-H. III, 772. – Die Kupfertafel<br />
zeigt das Porträt des hl. Benedikt, begleitet von einer<br />
Legende und 7 Wappen (im VD 17 nicht erwähnt). – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, gegen Ende mit Wurmspur. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
416 – Kunst lang zu leben. Sampt einen Tractätlein<br />
Ludovici Cornari von Nutzbarkeiten eines mäßigen<br />
Lebens. Verteutschet durch Herrn P. A. V.<br />
Augsburg, Hauser, 1697. 66 (recte 90), 38 S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Krivatsy 6922. – Nicht bei de<br />
Backer-Sommervogel. – Zwei klassische Traktate über die<br />
Kunst, das Leben gesund und lange zu führen. Der erste<br />
Teil enthält die Übersetzung von Lessius' „Hygiasticon“,<br />
der zweite das berühmte Buch des Cornaro. – Offensichtlich<br />
ist diese deutsche Übersetzung sehr selten, im VD 17 ist<br />
bislang nur ein Exemplar (BSB München) verzeichnet. –<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
417 LISBOA, M. DE, (Cronicka der Orden S. Francisci).<br />
Erstlich in Portugalischer Sprach zusammen<br />
getragen, jetzo in unser Teutsche Sprach gebracht,<br />
durch Carl Kurtzen von Senfftenau. 3 in 2 Bdn.<br />
München, Anna Berg für J. Hertzroy, 1620. 4°.<br />
Mit 3 gestoch. Titeln (davon 1 in Pag.) und Druckermarke<br />
am Ende von Bd. II. 31 Bl., 670 (recte<br />
6<strong>58</strong>) S., 6 Bl., 506 (recte 500) S., 9; 7 Bl., 1150 (recte<br />
1128) S., 10 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (fleckig, etw. berieben und bestoßen,<br />
Schließen fehlen zum größten Teil). 600,-<br />
Wohl einzige deutsche Ausgabe. – VD 17 12:113948M. –<br />
Großangelegte Beschreibung des Ordens der Franziskaner,<br />
enthält die Beschreibung von Leben, Werk, Tod und Wunderzeichen<br />
des hl. Franziskus und seiner Ordensbrüder, die<br />
Ordensregeln etc. – Etw. gebräunt und wasserrandig, wenig<br />
fleckig, vereinzelt mit kleinen Randschäden, am Ende von<br />
Bd. III mit Wurmspuren und Verklebungsschäden (besonders<br />
der fliegende Vorsatz). – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
418 LUIS DE GRANADA, De frequentis communione<br />
libellus, cum dialogo. Item Hieronymi<br />
Cacciaguerrae de eadem frequenti communione<br />
libri III. Köln, G. von Kempen, 1<strong>58</strong>6. 12°. Mit<br />
Waldauf-Bibliothek 103<br />
Nr. 417<br />
Titelholzschnittvign. und 2 Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 365 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (etw. bestoßen). 200,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. – VD 16 L 3225.<br />
– Nicht im STC und bei Adams. – Luis de Granada (1504-<br />
1<strong>58</strong>8) war ein spanischer Mystiker, Dominikaner, Priester<br />
und geistlicher Schriftsteller. Er schrieb viel über Askese<br />
und Meditation. – Titel mit Besitzvermerk der Jesuiten in<br />
Innsbruck, dat. „1<strong>58</strong>8“. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
419 – Dux peccatorum. Per Michaelem ab Isselt ex lingua<br />
Italica in Latinam conversum. Köln, Quentel,<br />
1601. 12°. Mit Titelvign. 24 Bl. (letztes Bl. weiß),<br />
865 (recte 863) S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (fleckig). 250,-<br />
Diese Ausgabe nicht im VD 17. – Vgl. VD 17 12:102883M<br />
(seitengleicher Nachdruck ebda. 1608). – Lateinische Übersetzung<br />
des Hauptwerkes von Luis de Granada, „La guia<br />
de pecadores“. Seinerzeit oft erschienen. – Etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
420 MAGNUM SPECULUM EXEMPLORUM,<br />
ex plusquam octoginta auctoribus deprehenditur.<br />
Editio novissima, (ed.) J. Dauroultii. Köln, Friessem,<br />
1653. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 10 Bl., 683 S.,<br />
34 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -
104<br />
Nr. 426<br />
deckeln (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließen entfernt, ihre Befestigung am Hinter -<br />
deckel ausgebrochen). 200,-<br />
Spätere Ausgabe. – De Backer-S. V, 380. – Bereits in der<br />
Inkunabelzeit öfter gedruckte Zusammenstellung von<br />
Mönchslegenden nach dem Vorbild der „Gesta Romanorum“,<br />
einzig zum Predigtgebrauch bestimmte Beispielsammlung<br />
für ein christliches Leben. Das Werk wurde früher<br />
Aegidius Aurifaber zugeschrieben, neuere Forscher<br />
nehmen Johannes Busch als Autor an. Es liegt hier in der<br />
Bearbeitung und starken Vermehrung von Jean Major vor,<br />
die erstmals 1603 erschienen war und in dieser späten Ausgabe<br />
hier nochmals überarbeitet wurde. – Unterschiedlich<br />
gebräunt und fleckig, vereinzelt mit kleinen Randschäden.<br />
421 MASEN, J., Meditata concordia protestantium<br />
cum catholicis in una confessione fidei, ex scriptura<br />
desumpta. (Tl. I von 4). Köln, Busaeus, 1661.<br />
Mit gestoch. Titel (in Pag.). 8 Bl., 126 S., 1 Bl. Altes<br />
Manuskript-Pgt. (fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. V, 689, 18. Dünnhaupt 1<strong>9.</strong>I.1:<br />
„Vorliegende ökumenische Schrift beruht auf Masens Rede<br />
vor dem Frankfurter Kurfürstentag 16<strong>58</strong> über die Bedingungen<br />
einer Wiedervereinigung der kath. und prot. Kirche,<br />
die eine heftige Polemik auslöste.“ – Gebräunt, etw. fleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
422 (MAZZOLINI) DE PRIERIAS, S., Aurea rosa<br />
id e(st) preclarissima expositio sup(er) evangelia<br />
totius anni: de tempore et de sanctis. Hagenau,<br />
H. Gran für J. Rynmann aus Öhringen (in Augsburg),<br />
1516. 4°. Mit schwarzgrundiger Titel -<br />
bordüre mit integrierter Druckermarke. 385 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln,<br />
Vorderdeckel mit Titel „Aurea“ (fleckig, berieben<br />
und bestoßen, eine Schließe fehlt). 500,-<br />
Frühe Ausgabe. – VD 16 M 1751. Ritter 1924. Burg 390.<br />
Benzing (Hagenau) 35, 163 (nur 3 Ex. in Hagenau, Mainz<br />
und Straßburg). – Diese Ausgabe nicht im STC und bei<br />
Adams. – Erklärung der Sonn- und Festtagsevangelien<br />
(erstmals in Bologna 1503 erschienen). – Etw. gebräunt und<br />
fleckig, vereinzelt mit größeren Tintenflecken und kleinen<br />
Eckausrissen, gegen Ende wasserrandig und mit wenigen<br />
Wurmlöchern.<br />
423 MEURER, N., Handtbüchlein, Oder Compendium.<br />
Darinnen Sum(m)arie alle und jede des<br />
Heiligen Römischen Reichs Abschied, Ordnungen<br />
und Constitutiones. 2 Tle. in 1 Bd. Mainz,<br />
K. Behem, 1<strong>58</strong>6. 4°. 8 nn., 101 num., 1 weißes,<br />
97 (recte 67) num., 1 nn. Bl. Alte Pp. unter Verwendung<br />
eines alten Manuskript-Fragments (etw.<br />
berieben und bestoßen, mit Wurmspuren). 500,-<br />
Zweite Ausgabe. – VD 16 M 4995. Stintzing-L. I, 518.<br />
Stobbe II, 183. – Auszug aus dem Versuch einer systematischen<br />
Zusammenstellung der wichtigsten reichsgesetzlichen<br />
Bestimmungen, die 1578 unter dem Titel „Loci communes“<br />
erschienen waren. – Enthält auch einen längeren Abschnitt<br />
„Vom Türcken“ (Bl. 82v-95v), ferner „Wein Ordnung“,<br />
„Von Widertäuffern“ etc. Der zweite Teil mit dem Unter -<br />
titel „Von dem Landtfrieden, dessen Handthab, Kreiß-<br />
Ordnung, und was demselben weitters anhanget“. – Etw.<br />
gebräunt und braunfl., vereinzelt kleine Wurmlöcher.<br />
424 MILLS, J., Vollständiger Lehrbegriff von der<br />
praktischen Feldwirthschaft. 5 Bde. Wien und<br />
Leipzig, Trattner und Weidmanns Erben und<br />
Reich, 1767-68. Mit gestoch. Frontisp., 19 gefalt.<br />
Kupfertafeln und gefalt. Tabelle. Hldr. d. Zt. mit<br />
2 Rsch. und Rvg. (tls. mit Wurmspuren, etw. be -<br />
rieben und bestoßen). 300,-<br />
Giese 861. – Vgl. Güntz II, 17 (EA 1764-67). – Umfassende<br />
Schrift über Bodenarten, Bestellung der Felder, Garten- und<br />
Weinbau, Brauwesen etc. – Die Tafeln u. a. mit Getreide -<br />
arten, Feldgeräten und Bewässerungsanlagen. – Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
425 MISSALE – HYMNI ET COLLECTAE, item<br />
evangelia, epistolae, introitus, gradualia, et sequentiae<br />
&c. Köln, G. Calenius und J. Quentels Erben,<br />
1<strong>58</strong>5. 16°. Mit 79 Textholzschnitten. 8 Bl., 623 S.<br />
Läd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
Schließen. 600,-
STC 516. VD 16 ZV 1101<strong>9.</strong> – Nicht bei Adams. – Spätere<br />
Ausgabe dieser erstmals bei Quentel 1566 erschienenen<br />
Sammlung. – Die kleinen Holzschnitte mit Darstellungen<br />
aus der Passionsgeschichte. – Etw. gebräunt, wenig fleckig,<br />
mit Wurmspuren.<br />
BEIGEB.: ORDO seu ritus celebrandi missas, et solennes,<br />
et privatas. Antwerpen, Ch. Plantin, 1<strong>58</strong><strong>9.</strong> Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel, gedruckt in Rot und Schwarz. 109 S.<br />
– Nachdruck der Ausg. ebda. 1572. – Degeorge 124. Ruelens-de<br />
Backer 318, 8. Voet 1816 (zit. nach Ruelens-de<br />
Backer, ohne Standortangabe). – Etw. gebräunt und fleckig,<br />
mit z. Tl. größeren Wurmspuren.<br />
426 NAS, J., Postilla minorum, Das ist, Die klainer<br />
Postill und kürtzeste Außlegung der hailigen<br />
Evangelien, so auf die Suntäg un(d) fürnembsten<br />
Fest, vom Advent biß auf Ostern, Catholisch<br />
geprediget werden. 2 Tle. in 1 Bd. Ingolstadt,<br />
A. Weissenhorn für Anna Weissenhorn, 1572-(73).<br />
Mit 2 figürlichen Titelbordüren und 52 (1 ganzseit.,<br />
49 kleinen) Textholzschnitten. 8 nn., 460<br />
num., 4 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). 800,-<br />
Zweite Ausgabe. – VD 16 N 128. Stalla 698. Schöpf, Nas,<br />
10. – Nicht im STC und bei Adams. – Vgl. LThK VII, 444.<br />
– Der Zwischentitel auf Bl. Nr. 383 datiert „M.D.LXXIII.“.<br />
– Der ganzseitige Holzschnitt auf dem Titel verso mit einer<br />
– sit venia verbo – schönen Kreuzigungsszene. – Titel ge -<br />
stempelt. Etw. gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt kleine<br />
Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
427 – Zwölff wolgegründter Predig von der Christling<br />
Kirchen heiligstem Sacrament des Altars. Ingolstadt,<br />
A. Weißenhorn, 1568. Mit 2 Textholzschnitten.<br />
327 num., 1 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit<br />
tls. defekten Schließbändchen (stark fleckig).<br />
300,-<br />
VD 16 N 150. – Johannes Nas war anfänglich Schneider -<br />
geselle, trat in das Franziskanerkloster in München ein,<br />
wurde ein beliebter Wanderprediger und schließlich 1<strong>58</strong>0<br />
zum Bischof von Brixen geweiht. Seine zahlreichen Schriften<br />
„zeichnet ein echt volksthümlicher Witz und eine Kraft<br />
und Gewandtheit des Ausdruckes aus, der ihn als nicht<br />
unwürdigen Nebenbuhler seines großen Gegners Fischart<br />
erscheinen läßt“ (ADB XXIII, 260). – Tls. mit Wurmspuren,<br />
an den Rändern stärker gebräunt, leicht fleckig.<br />
428 OSORIO, J., De regis institutione et disciplina,<br />
libri octo. Köln, G. von Kempen für Birckmanns<br />
Erben, 1<strong>58</strong>2. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
12 nn. (das letzte weiß), 279 num., 9 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
2 Metallschließen (etw. fleckig, berieben und be -<br />
stoßen, mit wenigen Wurmspuren). 300,-<br />
VD 16 O 1364. – Dritte in Deutschland gedruckte Ausgabe<br />
des Regentenhandbuchs, verfaßt für den portugiesischen<br />
König Sebastiano I. – Osório ist bekannt vor allem als<br />
Chronist des „goldenen Zeitalters“ in Portugal. – Titel mit<br />
Besitzvermerk. Leicht gebräunt, wenig fleckig, oben knapp<br />
beschnitten.<br />
Waldauf-Bibliothek 105<br />
429 OVANDO, J. DE, Discursus praedicabilis super<br />
misteria fidei. Paris, S. Nivelle, 1606. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 8 Bl., 906 S., 7 Bl. Wenig<br />
beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 150,-<br />
Vgl. Jöcher III, 1145 (spanische EA). – Der spanische Franziskaner<br />
Johannes de Ovando lehrte Theologie in Salamanca.<br />
– Wenig fleckig.<br />
430 (PARSONS, R.), Bericht Von der grausamen,<br />
tyrannischen Verfolgung der Calvinisten, wider<br />
die frommen Catholischen Christen in Engellandt,<br />
trewlich ins Teutsch gebracht durch J. Ch. Hueber.<br />
Ingolstadt, D. Sartorius, 1<strong>58</strong>3. 8 nn., 135 num.<br />
Bl. Beschäd. flex. altes Manuskriptpgt. 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 175. VD 16 P 785. Stalla<br />
1484. – Berühmter Brief zugunsten der unter Elisabeths<br />
Herrschaft verfolgten Katholiken in England. – Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig, tls. leicht wasserrandig und in den<br />
Ecken mit Quetschfalten.<br />
431 PELT, TH. (A. DE), Decem et septem excellentissimorum<br />
theologorum declamationes. Ingolstadt,<br />
D. Sartorius, 157<strong>9.</strong> 24 nn., 163 num., 1 nn. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit Schließen (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
300,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 P 1267. Stalla 1406. De Backer-<br />
S. VI, 463, 27. – Vgl. LThK VIII, 70. – Théodore Antoine de<br />
Pelt (gest. 1<strong>58</strong>4) war der erste Jesuit, der in Ingolstadt Doktor<br />
der Theologie wurde, die letzten 12 Jahre seines Lebens<br />
verbrachte er in Augsburg. – Vorliegt eine Sammlung von<br />
Predigten alter Kirchenschriftsteller in lateinischer Übersetzung,<br />
damals größtenteils noch nicht gedruckt. – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
432 PEPIN, G., Expositio septem psalmorum poenitentialium.<br />
Nunc accuratius recognita. Venedig,<br />
G. A. Bertano, 1<strong>58</strong>7. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 24 nn., 615 (recte 613) num. Bl. Blindgepr.<br />
Pgt. d. Zt. mit intakten Schließen (stärker fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen). 500,-<br />
EDIT 16 CNCE 32907. – Nicht im STC und bei Adams. –<br />
Sehr ausführlicher Kommentar zu den sieben Bußpsalmen,<br />
verfaßt vom Pariser Dominikaner Guillaume Pepin (gest.<br />
1533). – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
433 PEREZ DE VALENTIA, J., Doctissimae et plane<br />
divinae explanationes in centum & quinquaginta<br />
Psalmos Davidicos. Una cum excellentissima<br />
explanatione in cantica canticorum. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Venedig, F. und A. Zoppino, 1<strong>58</strong>1. 4°. Mit wdh.<br />
Druckermarke auf den Titeln. 16 Bl., 1491 S. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen.<br />
200,-
106<br />
Nr. 435<br />
Spätere Ausgabe. – EDIT 16 CNCE 40791. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC und bei Adams. – Perez de Valentia war<br />
seit 1436 Augustiner-Eremit und starb 1490 in Valencia.<br />
„Seine exegetischen Schriften wurden infolge Klarheit,<br />
Gedankenreichtum und Salbung sehr geschätzt und oft<br />
gedruckt, besonders seine Erklärung der Psalmen“ (LThK<br />
VIII, 83). – Kaum fleckig.<br />
434 PETRUS LOMBARDUS, Sententiarum textus.<br />
Henrici Gorichemij propositiones. Egidij de<br />
Roma elucubrationes. Henrici de Vurimaria<br />
additio(n)es. Basel, A. Petri von Langendorf für<br />
L. Hornken in Köln, 1513. Fol. Mit Titelbordüre<br />
von Urs Graf, wdh. Verlegermarke sowie einigen<br />
Holzschnitt-Initialen. 6 nn., 213 num., 27 nn. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 intakten Schließen (fleckig). 1.200,-<br />
Adams P 898. VD 16 P 1873. Hollstein XI, 288 d (mit<br />
Abb.). Hieronymus 131 Anm. – Zweite von Petri gedruckte<br />
Ausgabe, mit der seit 1512 verwendeten Bordüre von Urs<br />
Graf (Bartsch VII, 232, 12): „Das breite obere Bord zeigt<br />
einen verzierten Bogen, über welchem ein plumper Feston<br />
hängt. In der linken obern Ecke befindet sich in einem<br />
Medaillon die Büste eines Königs, rechts das Brustbild einer<br />
Königin. Der Raum dazwischen ist mit delphinenartigen<br />
Voluten ausgefüllt. Die Seitenleisten sind aus nicht sehr<br />
geschmackvollen Ornamenten gebildet“ (His 324). – Vorsatz<br />
und Titel mit alten hs. Vermerken, wenig fleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
Second edition printed by Petri, with the ornamental border<br />
used by Urs Graf since 1512. – Endpaper and title with<br />
contemporary ms. notes, hardly soiled. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards with 2 working<br />
clasps (soiled).<br />
435 – Sententiarum libri IV, mit Kommentar des Bonaventura).<br />
Tle. I und II (von 4) nebst Index (von<br />
J. Beckenhaub) in 1 Bd. (Lyon, J. Saçon für<br />
J. Koberger in Nürnberg, 1515). Fol. Mit Holzschnittbordüren<br />
und Holzschnitt auf dem Titel,<br />
Druckermarke am Ende des Index und einigen<br />
Holzschnitt-Initialen, alle Titel in Rotdruck. 85,<br />
143, 192 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (fleckig, berieben<br />
und bestoßen, mit Wurmlöchern). 800,-<br />
STC (French Books) 349 und (German Books) 688. Adams<br />
B 2394. IA 121.765 (ungenau, beide unter Bonaventura).<br />
Baudrier XII, 338 (nennt für Tl. II nur 96 Bl. mit abweichender<br />
Bogensignatur). Goff P 489 Anm. Von Gültlingen<br />
I, 233, 124. – In Nürnberg waren bei A. Koberger bereits<br />
1491, 1499 und 1510 Ausgaben von Bonaventuras Sentenzenkommentar<br />
in der Bearbeitung von Johann Beckenhaub<br />
erschienen. – Bordüre und Holzschnitt zieren den Titel zum<br />
Index, der hier vorgebunden ist. – Titel gestempelt. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, mit Wurmspuren. – Vorderer<br />
Innendeckel mit gestoch. Exlibris und hs. Besitzvermerk:<br />
„Waldauffica fundationis Ao 1596“. – Siehe Abbildung.<br />
436 PETRUS DE NATALIBUS, Catalogus sanctorum.<br />
Straßburg, M. Flach, 1513. Fol. Mit Titelbordüre<br />
von Hans Wechtlin und blattgr. Holzschnitt<br />
von Urs Graf. 4 nn., 253 num. Bl. Läd.<br />
blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit 2 intakten<br />
Schließen. 800,-<br />
Ritter 1856. VD 16 P 1881. STC 644. Adams N 45. – Noch<br />
frühe Ausgabe des erstmals in Vicenza erschienenen Werkes.<br />
Schöner Druck. Der prächtige Holzschnitt von Urs<br />
Graf zeigt die Himmelfahrt Christi. – Anfangs und gegen<br />
Ende mit Wurmspuren und kleineren Beschädigungen, stellenw.<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
437 PEXENFELDER, M., Apparatus eruditionis tam<br />
rerum quam verborum per omnes artes et scientias.<br />
Editio altera longe auctior & emendatior.<br />
Sulzbach, Endter, 1680. Mit gestoch. Titel. 10 Bl.,<br />
864 S., 138 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln. 150,-<br />
De Backer-S. VI, 641, 2. HKJL II, 694: „Enzyklopädisches<br />
Sprachlehrwerk in Latein für Knaben (EA 1670), insbesondere<br />
für die Zöglinge der jesuitischen Schulen ... Behandelt<br />
werden u. a. die Welt, die Elemente, die Metalle, edle und<br />
unedle Steine, Pflanzen, Tiere, der Mensch, bürgerliche<br />
Berufe aller Art, bürgerliche und weltliche Ordnungen, die<br />
verschiedenen Religionen u. v. m. Es finden sich auch Themen,<br />
die bei Comenius nicht behandelt werden, z. B.:<br />
Optik, Kalenderrechnung, Geschichte und Chronologie,<br />
Medizin, Jurisprudenz und häretische Religionen.“ Im<br />
Registerteil ein ausführliches deutsch-lateinisches Wörterverzeichnis.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig.
Nr. 436<br />
438 POLE, R., Ad Henricum octavum Britanniae<br />
regem, pro ecclesiasticae unitatis defensione, libri<br />
quatuor. Nunc primum in Catholica Germaniae<br />
academia typis excusi. Ingolstadt, D. Sartorius,<br />
1<strong>58</strong>7. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl.,<br />
471 S. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und be -<br />
stoßen, Schließbänder ausgerissen, Hinter deckel<br />
mit Wurmspur). 600,-<br />
Zweite in Deutschland gedruckte Ausgabe, erstmals von<br />
katholischer Seite herausgegeben. – STC 708. Adams P<br />
1743. VD 16 P 3923. Stalla 1<strong>58</strong>4. Wiem 46. – Die Schrift des<br />
Kardinals von Canterbury war erstmals 1538 in Rom<br />
erschienen. Eine in Deutschland gedruckte protestantische<br />
Ausgabe erschien 1555 in Straßburg, diese wird im Vorwort<br />
von Sartorius ausführlich besprochen. – Reginald Pole<br />
„erweist hier die Unhaltbarkeit der königlichen Suprematie,<br />
beleuchtet den Primat des Königs und die Plünderung des<br />
Kirchengutes und verlangt vom König (Heinrich VIII.)<br />
Rückkehr zur Einheit der Kirche. Nur im dritten Theile<br />
wendet die Schrift in scharfer, aber verdienter Sprache sich<br />
wider das persönliche Verhalten des Monarchen. Weit über<br />
die Klasse frivoler Schmähschriften sich erhebend, gehört<br />
das Buch zu den angesehensten Leistungen der damaligen<br />
polemischen Literatur“ (Wetzer-W. X, 127). – Vorsätze<br />
erneuert. Leicht gebräunt, wenig fleckig, teilw. unaufgeschnitten,<br />
vereinzelt Randschäden und kleine Wurmspuren.<br />
439 PUENTE, L. DE LA, Dux spiritualis. Interprete<br />
M. Trevinnio. Köln, J. Kinckius, 1613. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 20 Bl., 800 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen. 250,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – De Backer-S. VI, 1282, 2. – Nur<br />
zwei deutsche Standorte (nicht in Wolfenbüttel). – Braunfleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek 107<br />
Nr. 441<br />
440 (RAIMUNDUS VON SIBIUDA), Theologia<br />
naturalis sive liber creaturarum specialiter de<br />
homine et de natura eius inquantum homo. Straßburg,<br />
M. Flach, 1501. Fol. 162 Bl. Blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (Kapitale läd., beschabt<br />
und bestoßen, eine Schließe fehlt, mit Wurm -<br />
löchern). 2.000,-<br />
STC 765. VD 16 R 173. Ritter 2053. Schmidt (Flach) 2. Muller<br />
102, 2. Wellcome I, 5685. – Hauptwerk des spanischen<br />
Philosophen, Theologen und Mediziners, der 1430-32 in<br />
Toulouse lehrte. – Mit dem Prolog, der, da er die theosophische<br />
Absicht des Werkes ausspricht, vom Tridentinischen<br />
Konzil auf den Index gesetzt wurde und daher in den<br />
meisten Exemplaren fehlt. – Titel mit Besitzvermerk und<br />
gestempelt. Buchblock gebrochen. Leicht gebräunt, mit<br />
Wurmspuren, tls. etw. fleckig. – Vorderer Innendeckel mit<br />
gestoch. Exlibris und Besitzvermerk: „Waldaufficae fundationis<br />
Ao 1596“.<br />
Major work by the Spanish philosopher, theologian and<br />
physician who taught at Toulouse in 1430-32. – With the<br />
prologue expressing the theosophic purpose of the work and<br />
therefore was put on the Index by the council of Trient and<br />
is missing in most of the copies. – Title with ownership entry,<br />
stamped. Book-block broken. Slightly browned, with worming,<br />
partly a little soiled. – Upper inner cover with engraved<br />
exlibris and ownership entry: „Waldaufficae fundationis<br />
Ao 1596“. – Contemporary blind-pressed calf over wooden<br />
boards (turn-ins damaged, scratched and scuffed, one clasp<br />
missing, with wormholes).<br />
441 REGENSBURG – OBSEQUIALE, vel liber<br />
agendorum, circa sacramenta, benedictiones, &<br />
ceremonias secundum antiquum usum, & ritum<br />
ecclesie Ratisbonensis. Ingolstadt, A. Weissenhorn,<br />
1570. 4°. Mit ganzseit. Textholzschnitt und
108<br />
Nr. 442<br />
zahlr. in den Text gedruckten Musiknoten, durchgehend<br />
gedruckt in Rot und Schwarz. 167 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen<br />
(fleckig, berieben und bestoßen). 500,-<br />
STC 515. VD 16 A 741 (unter „Agenda“). Stalla 634. Goed.<br />
II, 238, 4: „Mit 15 deutschen Gesängen.“ – Das Werk gilt<br />
heute als das erste offizielle katholische Gesangbuch<br />
Deutschlands. – Buchblock gebrochen und gelockert. Titel<br />
mit Eintragungen von alter Hand. Auf Bl. D4 ein mont.<br />
Zettel mit hs. Zusätzen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. –<br />
Schöner liturgischer Druck aus Ingolstadt. – Siehe Abbildung.<br />
442 REUCHLIN – COLUMNA, P., Opus de arcanis<br />
catholicae veritatis. Ad haec, Ioannis Reuchlini de<br />
Arte Cabalistica, libri tres. Basel, J. Herwagen,<br />
1561. Fol. Mit 3 Druckermarken. 10 Bl. (letztes<br />
weiß), 551 (recte 549) S., 2 Bl., S. 552-651, 20 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit 2 intakten<br />
Schließen. 2.000,-<br />
Benzing 102. Goed. I, 416, 20. VD 16 C 4616. Adams C<br />
2420. Fürst I, 314. – Zweiter Druck bei Herwagen (nach<br />
1550), erstmals 1518 in Ortona erschienen. Der Verfasser<br />
„vertheidigt den Katholicismus gegen das Judenthum und<br />
vertheidigt auch zugleich Reuchlin gegen die Angriffe seiner<br />
Zeitgenossen“ (Fürst). Mit vielen hebräischen Textstellen<br />
und Zitaten. Am Ende der in der Erstausgabe nicht enthaltene<br />
Abdruck von Reuchlins „De arte cabbalistica“,<br />
erstmals 1517 erschienen. Dieses berühmte Werk über die<br />
kabbalistische Kunst ist in der Form einer Unterredung<br />
zwischen drei Männern geschrieben: dem Juden Simon,<br />
dem Mohammedaner Marranus und dem Pythagoräer Phi-<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
lolaus, die sich zu Frankfurt a. M., dem Wohnsitz des Juden,<br />
zu ihrem Gespräch zusammenfinden. – Wenig fleckig, insgesamt<br />
erfreulich gut erhalten. – Sehr selten: kein Exemplar<br />
im Jahrbuch. – Siehe Abbildung.<br />
Second issue by Herwagen (after 1550), first published at<br />
Ortona in 1518. The author „defends Catholicism against<br />
Judaism and also stands up for Reuchlin as regards the<br />
assaults of his contemporaries“ (Fürst). With many Hebrew<br />
text parts and quotations. At the end the printing of Reuchlin's<br />
„De arte cabbalistica“ not included in the first edition,<br />
first published in 1517. This famous work on cabbalistic art<br />
is written in the form of a discussion between three men: the<br />
Jew Simon, the Muslim Marranus and the Pythagorean<br />
Philolaus who come together for talks at Frankfurt/Main,<br />
the residence of the Jew. – Hardly soiled, altogether well<br />
preserved. – Very rare: no copy at „Jahrbuch“. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin with 2 working clasps. – See<br />
illustration.<br />
443 ROBE, J. J. (HRSG.), Des jüngstgehaltenen,<br />
hochheiligen, allgemeinen generals Concilij zu<br />
Triendt verteutschte decreta und satzungen.<br />
Jetzunder auff ein newes widerumb ubersehen<br />
gemehrt und verbessert. Köln, M. Cholinus, 1570.<br />
Mit ganzseit. Textholzschnitt, Titel gedruckt in<br />
Rot und Schwarz. 12 Bl., 3<strong>58</strong> S. (ohne das letzte<br />
nn. Bl.). Beschäd. altes Manukriptpgt. aus einem<br />
Antiphonar. 400,-<br />
Erste Ausgabe dieser deutschen Bearbeitung. – VD 16 K<br />
2046 = R 18. – Nicht im STC und bei Adams. – Titel mit<br />
Randschaden durch Blattweiser. Etw. gebräunt und fleckig,<br />
tls. schwach wasserrandig.<br />
VORGEB.: FRANCK, K. (AUS ORTRAND), Von dem<br />
ordentlichen berüff Priester und Prediger. Ingolstadt,<br />
A. Weißenhorn, 1571. 8 nn., 40 num. Bl. – Erste Ausgabe. –<br />
VD 16 F 205<strong>9.</strong> Stalla 650. – Nicht im STC und bei Adams.<br />
– Streitschrift des Konvertiten Kaspar Franck aus Meißen,<br />
des späteren Rektors der Universität Ingolstadt. – Die ersten<br />
Blätter bis Bl. Nr. 11 in den oberen Ecken stärker benagt<br />
(teilw. Buchstabenverlust). Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
444 RUPERTUS VON DEUTZ, Commentariorum<br />
in evangeliu(m) Ioannis libri XIIII denuo recogniti.<br />
Nürnberg, J. Petreius, 1526. Mit Titelbordüre,<br />
Druckermarke am Ende und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
26 Bl., 919 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen (etw. fleckig<br />
und bestoßen). 600,-<br />
STC 120. VD 16 B 4926. – Den Kommentar verfaßte Rupert<br />
von Deutz, ein Benediktinerabt: „Am gelungensten ist seine<br />
Erklärung zum Johannesevangelium“ (ADB XXIX, 700). –<br />
Zu Beginn in der oberen Ecke mit Wurmspur (Bordüre mit<br />
geringem Bildverlust). S. 114-115 außen mit Tintenfleck.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
445 – De divinis officijs libri XII. (Hrsg. von J. Cochläus).<br />
O. O. u. Dr. (Köln, P. Quentel für) F. Birckmann,<br />
1526. 24 Bl. (die beiden letzten Bl. weiß),<br />
590 S. Ldr d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (fleckig, berieben und bestoßen). 1.200,-
Nr. 443<br />
Erste Oktav-Ausgabe, gleichzeitig mit einer Folio-Ausgabe<br />
erschienen. – Panzer VI, 398, 464. STC 761. VD 16 R 3782<br />
= 3783. – Verfaßt von dem Bibeltheologen und mystischliturgischen<br />
Schriftsteller Rupertus von Deutz (um 1070-<br />
1129). Seine gehaltreiche mystische Schrift stellt eine Art<br />
Pontificale dar und erklärt den Sinn des priesterlichen<br />
Dienstes, Bücher 3-12 handeln vom Kirchenjahr (vgl. LThK<br />
IX, 15).<br />
BEIGEB.: FISHER, J., Sacri sacerdotii defensio contra<br />
Lutherum. Köln, (H. Fuchs für) P. Quentel, 1525. Mit<br />
Wappenholzschnitt auf dem Titel. 67 Bl. – Einer von zwei<br />
Drucken im Jahr der ersten Ausgabe, beide bei Quentel. –<br />
STC 4<strong>58</strong>. Adams F 547. VD 16 F 1238. – Der Bischof von<br />
Rochester verteidigte Heinrich VIII. gegen Luthers An -<br />
griffe. – Leicht gebräunt, wenig fleckig, mit zahlr. Text -<br />
anstreichungen und einigen hs. Marginalien.<br />
Am Anfang und Ende mit Wurmspur. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First 8vo edition, published at the same time with a folio edition.<br />
– Slightly browned, hardly soiled, with numerous text<br />
underlinings and some ms. marginalia. – Contemporary calf<br />
over wooden boards with working clasps (soiled, rubbed and<br />
scuffed). – See illustration.<br />
446 SAINT-JURE, J.-B., Meditationes de praecipuis<br />
et gravissimis veritatibus fidei. Interprete M.<br />
Cuvelier. München, L. Straub, 1646. 12°. Mit<br />
gestoch. Titel. 283 S. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen. 150,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – De Backer-S. II, 1751, 4. – BEI-<br />
GEB.: BARRY, P. DE, Triduum hagiophilae. Interprete<br />
M. Cuvelier. Ebda. 1646. Mit gestoch. Titel. 3 Bl., 286 S. –<br />
De Backer-S. II, 1751, 3.<br />
Waldauf-Bibliothek 109<br />
Nr. 444<br />
447 SAMMLUNG GUTER SCHRIFTEN welche in<br />
dem Johann Georg Bullmannischen Verlag zu<br />
haben ist, und der neuesten Sammlung, so kurz<br />
zuvor herausgekommen, nicht eingeschaltet worden<br />
sind. Bde. I-VI (von 8) in 5 Bdn. (Augsburg,<br />
Bullmann), 1785. Mit 5 gestoch. Titelvign. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. 400,-<br />
Nachfolger der vom berüchtigten Pater Merz hrsg. „Neuesten<br />
Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her<br />
über verschiedene wichtigste Gegenstände zur Steuer der<br />
Wahrheit im Drucke erschienen sind“ (40 Bde. Augsburg,<br />
Bullmann, 1783-88; von dieser Reihe liegen die Bände 16-40<br />
bei). – Nimmt vom katholisch-klerikalen Standpunkt aus<br />
Stellung zu allen (Streit-)Fragen der Zeit und enthält eine<br />
Vielzahl höchst interessanter und oft polemischer Abhandlungen<br />
(meist anonym) über Kirche und Staat, Kirchenrecht<br />
sowie über Ablaß, Aufklärung, Ehe, Exorzisten, Frei denker<br />
und Freimaurer.<br />
448 SANCHEZ, G., Conciones, in dominicis, et feriis<br />
quadragesimae. Mainz, J. Albin, 1602. 16 Bl.,<br />
1059 S., 9 Bl. Leicht beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen. 150,-<br />
De Backer-S. VII, 522, 1. – Dritte Ausgabe (EA Toledo<br />
1597, dann Brixen 1600). – Etw. fleckig.<br />
449 SCHATZGER, K., Fürhalltung XXX. artigkl, so<br />
in gegenwürtiger verwerrung auf die pan gepracht<br />
un(d) durch ainen neüwen beschwörer der allten<br />
schlange(n) gerechtfertigt werden, gründlich er -<br />
clärt. München, H. Schobser, 1525. 4°. Mit Titel-
110<br />
Nr. 445<br />
bordüre und Titelholzschnitt. 57 Bl. – BEIGEB.:<br />
DERS., Wider herr Hansen von Schwartzenbergs<br />
neülich außgangen püechlin von der Kirchendiener<br />
un(d) gaystlichen personen Ee. Ebda. 1527.<br />
Mit Titelbordüre. 44 Bl. Läd. flex. altes Ldr.<br />
(Rücken und Ecken erneuert). 500,-<br />
Einzige Ausgaben. – I. VD 16 S 232<strong>9.</strong> Schottenloher, Schobser,<br />
85. Pegg 3596. Ders., Swiss libraries, 4776. Paulus 1<strong>9.</strong> –<br />
II. VD 16 S 2355. Schottenloher, Schobser, 8<strong>9.</strong> Pegg 3606.<br />
Paulus 25. – Zwei Streitschriften gegen J. Schwarzenbergs<br />
„Beschwörung der alten teufelischen Schlangen“, entgegen<br />
den Versprechungen des Vorworts von größter Schärfe und<br />
voll unflätiger Ausfälle. Schwarzenberg antwortete wiederum<br />
mit der Schrift „Das Büchlein Kuttenschlag“, worauf<br />
Schatzger seine hier vorliegende zweite Schrift folgen läßt.<br />
Behandelt wird darin die Ehelosigkeit der Priester und<br />
Ordensleute etc. – Bordüre (im zweiten Druck wdh.) abgebildet<br />
bei Schottenloher, Tafel 26. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig, tls. etw. wasserrandig und mit Randschäden. Letztes<br />
Bl. verso auf den hinteren Innendeckel aufgezogen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
450 SCRIBANI, C., Amor divinus. Antwerpen,<br />
M. Nutius und J. Meursius Erben, 1615. Mit<br />
gestoch. Titelbordüre. 6 Bl., 447 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Plattenstempeln und intakten<br />
Schließen. 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 985, 10. Brouwers-G.<br />
S-414. – Wenig fleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
Nr. 449<br />
451 – Politico-christian(o) Philippo IV. Hispaniarum<br />
Regi Catholico D(ono) D(edit). Münster, M. Dale,<br />
1625. Mit gestoch. Titel. 11 Bl., 637 S., 27 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen.<br />
300,-<br />
De Backer-S. VII, 987, 18. Delvenne II, 397. – Dritte Ausgabe.<br />
– Jesuitischer Fürstenspiegel für Philipp V. von Spanien.<br />
„On dit que ce prince auriait voulu que ce livre ne fût<br />
connu de lui seul“ (Delvenne). Ausdruck der Wertschätzung,<br />
die mehrere europäische Fürsten Scribani entgegenbrachten.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
452 STENGEL, G., Ova Paschalia sacro emblemate<br />
inscripta descriptaq(ue). 2 Tle. in 1 Bd. München,<br />
Heinrich, 1635. Mit gestoch. Titel (in Pag.),<br />
gestoch. Portr. auf dem Titel verso, gestoch. Titelvign.<br />
und 102 emblematischen Textkupfern. 18 Bl.,<br />
320 S., 2 Bl., S. 321-604, 14 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (etw. fleckig, Schließen fehlen).<br />
1.000,-<br />
Göttweig 48 Anm. Landwehr 554. Praz 504. De Backer-S.<br />
VII, 1554, 62. – Seltene zweite Ausgabe des amüsanten<br />
Emblemwerkes mit originellen Kupfern, deren Mittel stücke<br />
jeweils eiförmig eingefaßt sind und in den Ecken von 4 weiteren<br />
Darstellungen eingerahmt werden; diese Eckillustrationen<br />
waren in der ersten Ausgabe von 1634 noch nicht<br />
vorhanden. Enthält neben biblischen Darstellungen auch<br />
solche aus der Haus- und Landwirtschaft, Tiere etc. sowie<br />
einige Faustdarstellungen (nicht bei Engel). – Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig, zu Beginn mit kleinem Wasserrand.<br />
Insgesamt schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Nr. 451<br />
Rare second edition of the amusing emblem work with<br />
funny engravings whose centre pieces are in an egg-shaped<br />
frame with 4 more illustrations in the corners. – Slightly<br />
browned, partly a little soiled, somewhat waterstained at the<br />
beginning. Altogether a beautiful copy. – Contemporary calf<br />
over wooden boards (some soiling, clasps missing). – See<br />
illustration.<br />
453 SUETONIUS TRANQUILLUS, C., Caesarum<br />
XII libri, à mendis repurgati. Basel, H. Petri, 1537.<br />
24 Bl., 715 S. (ohne die letzten 2 nn. Bl.). Stark<br />
beschäd. blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. 200,-<br />
VD 16 S 10104. Schweiger II, 975. – Diese Ausgabe nicht im<br />
STC und bei Adams. – Auf den beiden fehlenden Bl. auch<br />
die Druckermarke. – Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit<br />
Wurmspuren und Randschäden durch verlorene Blattweiser.<br />
454 TESAURO, E., Patriarchae sive Chritsi (sic!)<br />
Salvatoris genealogia per mundi aetates traducta.<br />
Mailand, Bidelli (d. i. Deutschland) 1652. 6 Bl.,<br />
224 S. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
mit wenigen Wurmlöchern, Schließbänder fehlen).<br />
150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, aber wohl ein<br />
deutscher Nachdruck der Mailänder Ausgabe von 1645. –<br />
Emanuele Tesauro (1591-1677) war zunächst als Jesuit in<br />
Mailand tätig, bevor er 1634 den Orden verließ. – Mit zahlr.<br />
genealogischen Tabellen von Adam und Eva bis zu Jesus<br />
Christus reichend, vielfach von lateinischen Versen begleitet.<br />
– Unterschiedlich gebräunt und fleckig.<br />
Waldauf-Bibliothek 111<br />
Nr. 452<br />
455 THOMAS HIBERNICUS (PALMER), Flores<br />
omnium pene doctorum, qui tum in theologia,<br />
tum in philosophia hactenus claruerunt ... collecti<br />
ac ordine alphabetico in unum congesti. Lyon,<br />
G. Rouillé, 1<strong>58</strong>0. 16°. Mit kleiner Druckermarke<br />
auf dem Titel. 942 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(beschabt, eine Schließe defekt). 200,-<br />
Adams T 641 (inkomplett). Baudrier IX, 375 (kennt nur 1 Ex.<br />
der Ausg. 1575, unter 1<strong>58</strong>0 aufgeführt). Jöcher III, 1207. –<br />
Nicht im STC. – Sehr seltene Taschenausgabe. – Alphabetisch<br />
nach Stichwörtern angeordnete Blütenlese aus theologischen<br />
und philosophischen Schriftstellern. – Der irische Franzis -<br />
kaner oder Dominikaner Thomas Palmer lebte im späten<br />
13. und frühen 14. Jahrhundert. – Ganz leicht ge bräunt.<br />
456 TISSOT, S. A. (A.) D., Anleitung für das Landvolk<br />
in Absicht auf seine Gesundheit. Aus dem<br />
Französischen übers. durch H. C. Hirzel. <strong>9.</strong> Aufl.<br />
Augsburg und Innsbruck, Wolff, 1766. Mit<br />
gestoch. Portr. und Wappenkupfer im Text. 7 Bl.,<br />
XXXVIII S., 1 Bl., 6<strong>58</strong> S., 6 Bl. Hldr. d. Zt. (tls.<br />
mit Wurmspuren, etw. berieben, leicht bestoßen).<br />
200,-<br />
Vgl. Blake 451. Wellcome III, 277 (unter Hirzel). Waller 9605.<br />
Garrison-M. 1597. Böning-S. 462. Hirsch-H. V, 594. – Frühe<br />
deutsche Ausgabe des häufig aufgelegten populärmedizinischen<br />
Werkes des Schweizer Arztes (erstmals 1762 erschienen).<br />
Medizinhistorisch und kulturgeschichtlich sehr interessant<br />
durch das 35. Kapitel, in dem er gegen die Marktschreier<br />
und die vielfach wenig gebildeten Dorfärzte mit<br />
ätzender Kritik zu Felde zieht. – Gering gebräunt und fleckig.
112<br />
Nr. 464<br />
457 TITELMANS, F., Elucidatio in omnes psalmos.<br />
Antwerpen, Ph. Nuyts, 1573. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 18 nn., 323 num., 1 weißes,<br />
56 num. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (etw. fleckig<br />
und beschabt). 400,-<br />
Adams T 754. – Nicht im STC. – Erstmals 1531 erschienener<br />
Psalmenkommentar, im 16. Jhdt. wiederholt nachgedruckt,<br />
obwohl die Anmerkungen „nur mäßige hebräische<br />
Kenntnisse verriethen“ (ADB XXXVIII, 377). – Zur Auseinandersetzung<br />
des Kapuziner-Paters mit Erasmus vgl.<br />
Bietenholz-Deutscher II, 326. – Etw. fleckig.<br />
4<strong>58</strong> TIXIER DE RAVISY, J., Officina, nunc demum<br />
post tot editiones diligenter emendata, aucta, & in<br />
longe commodiorem ordinem redacta, per Conradum<br />
Lycosthenem. Basel, Brylingers Erben, o. J.<br />
(um 1567). Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl.,<br />
1576 (recte 1<strong>58</strong>2) Sp., 8 Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen, Deckel leicht aufgewellt).<br />
300,-<br />
VD 16 T 1423. – Vgl. Hoefer XLI, 728. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Adams und Buisson. – Spätere Ausgabe<br />
der erstmals 1520 gedruckten „Officina“, einer reichhalti-<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
gen Enzyklopädie des klassischen Altertums. – Etw. ge -<br />
bräunt und stärker stockfl., vereinzelt mit hs. Marginalien,<br />
gegen Ende in der unteren Ecke mit großem Tintenfleck,<br />
vor allem das letzte Bl. mit größerem Papierschaden durch<br />
Tintenfraß.<br />
459 TOLEDO, F. DE, Commentarii in Evangelium<br />
secundum Lucam. Paris, J. Mettayer, 1600. Fol.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl., 808 S.,<br />
26 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 intakten Schließen (fleckig und<br />
bestoßen). 300,-<br />
De Backer-S. VIII, 78, <strong>9.</strong> – Erstmals 1600 in Rom postum<br />
erschienener Lukas-Kommentar, von Cornelius á Lapide<br />
als „plenum et exactum“ gelobt (Hurter I, 93). – Die Druckermarke<br />
bei Renouard 822 (Compagnie de la Grand'<br />
Navire). – Wenig fleckig.<br />
460 – In sacrosanctum Ioannis evangelium commentarii.<br />
Köln, Birckmann für Mylius, 1<strong>58</strong><strong>9.</strong> Fol. 4 Bl.,<br />
1056, 576 Sp., 20 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). 300,-<br />
VD 16 B 4936. De Backer-S. VIII, 69, 7. – Erstmals 1<strong>58</strong>8 in<br />
Rom erschienener Johannes-Kommentar, über den der<br />
Konkurrent Cornelius à Lapide urteilte: „acri judicio sapidus<br />
est et pulcher“ (Hurter I, 93). – Titel mit Besitzvermerk<br />
und gestempelt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
461 TORRES, A. DE, Manuale, sive institutio sacerdotum,<br />
ex divinis litteris, et veterum patrum disciplina.<br />
Romana editione auctior, & emendatior.<br />
Ingolstadt, (Eder) für Angermayer und Hertzroy<br />
(in München), 1604. 8 Bl., 772 (recte 768) S.,<br />
27 Bl. Altes Manuskript-Pgt. (Gebrauchsspuren,<br />
Schließbänder teilw. ausgerissen). 300,-<br />
Vermutlich einzige, postum erschienene Ausgabe. – VD 17<br />
23:274920P. – Nicht bei Stalla. – Vgl. Jöcher IV, 1263. – Der<br />
Verfasser stammte aus einer vornehmen Familie in Malaga,<br />
wo er Dekan der Kirche war. Er starb 1604 zu einem Zeitpunkt,<br />
als dieses Werk noch ungedruckt war. – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, einzelne kleine Randschäden (tls.<br />
durch Blattweiser).<br />
462 TRUJILLO, TH. DE, Thesauri concionatorum<br />
libri sex. 2 Bde. Venedig, M. Sessas Erben, 1<strong>58</strong>4.<br />
4°. Mit wdh. Druckermarke auf den Titeln. 8 Bl.,<br />
1883 (recte 1856) Sp. (ohne Sp. 1820-1823), 74;<br />
6 Bl., 2414 (recte 2420), 236 Sp. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder ausgerissen). 150,-<br />
EDIT 16 CNCE 3049<strong>9.</strong> – Diese Ausgabe nicht im STC und<br />
bei Adams. – Vgl. Jöcher IV, 1343. – Verfaßt von einem spanischen<br />
Dominikaner. – Ausführliches Werk über die Kunst<br />
zu predigen. – Lage I in Bd. I in sich verbunden, Bl. 1825<br />
und 1826 mit unterem Eckausriß (geringer Textverlust).<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. leicht wasserrandig, mit<br />
Randschäden und kleinen Wurmspuren.
463 TURNER, R., Orationes XIV. Commentationes<br />
in loca scripturae. – Panegyrici sermones duo. 2 in<br />
1 Bd. Ingolstadt, Sartorius, 1<strong>58</strong>3-84. Mit 2 Titelvign.<br />
8 Bl., 253 S., 1, 6 Bl., 224 S., 1 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (fleckig, etw. berieben und be -<br />
stoßen, Schließbänder fehlen, mit wenigen Wurmlöchern).<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 T 2378. Stalla 1485. ADB XXXIX,<br />
24. – Zwei zusammengehörige Schriften mit Predigten und<br />
Reden, darunter im zweiten Teil ein „Triumphus Bavaricus“.<br />
– Robert Turner (gest. 1599) wurde in Devonshire<br />
geboren, verließ 1572 als Katholik Schottland und wirkte<br />
später in Douai, Rom, Eichstädt, Ingolstadt, Paris, Breslau<br />
und Graz. – Vorsätze (mit 2 Exlibris) und Titel (gestempelt)<br />
mit Besitzvermerken. Zwischentitel mit Randschaden durch<br />
Blattweiser. Gering gebräunt, wenig fleckig. Am Ende mit<br />
Wurmspuren.<br />
464 VALERIO DA VENEZIA, Sanctuarium Monacharum.<br />
Der Klosterfrawen Heiligthumb. München,<br />
Anna Berg für P. König, (1627). 12°. Mit<br />
gestoch. Titelbordüre, gestoch. Verlegermarke am<br />
Ende, ganzseit. Textkupfer und 13 Kupfertafeln<br />
(davon 11 in Pag.). 29 Bl., 883 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen, Vordergelenk<br />
unten eingerissen). 600,-<br />
Zweite Ausgabe dieser deutschen Übersetzung, der Titel<br />
trägt noch das Datum von 1623. – VD 17 23:303489J. –<br />
Beschreibung des Lebensablaufs, der Riten und Gebräuche<br />
der Klosterfrauen des Kapuzinerordens. – Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig, vereinzelt mit Quetschfalten in den Ecken. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
465 VIGUIER, J., Institutiones ad Christianam theologiam.<br />
His annecti curavimus eiusdem Viguerij<br />
commentaria antea nunquam excussa, in D. Pauli<br />
epistolam ad Romanos. Venedig, C. Franceschini,<br />
1566. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 20 Bl.,<br />
972 (recte 872) S. (mit zahlr. Pag.-Fehlern), 166 Bl.<br />
Altes Manuskript-Pgt. (Gebrauchsspuren). 250,-<br />
EDIT 16 CNCE 41522. – Diese Ausgabe nicht im STC und<br />
bei Adams. – Vgl. Wetzer-W. XII, 966. – Verfaßt von dem<br />
Dominikaner Juan Viguier aus Granada bei Toulouse, der<br />
als Professor der Theologie an der dortigen Universität<br />
lehrte. Die „Institutiones“ und der Kommentar zu den Paulus-Briefen<br />
zählen zu seinen Hauptwerken. – Titel mit<br />
Besitzvermerk. Blatt c3 im Anhang mit Randausriß. Unterschiedlich<br />
gebräunt und fleckig, tls. mit Feuchtigkeits- und<br />
kleinen Wurmspuren.<br />
466 VOGLER, G., Trostbronn, Mariae und Joseph,<br />
Betrubte, Krancke, Sterbende, gefangene, wie<br />
auch Malefitz personen mit vorlesen zusprechen,<br />
ermahne(n), vorbetten, zu trosten, stercken, und<br />
aufftzurichten. Würzburg, J. Volmar, 162<strong>9.</strong> Mit<br />
gestoch. Titel und einigen Textholzschnitten.<br />
15 Bl., 1075 S., 6 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit leicht läd. Schließen (stärker<br />
fleckig, etw. beschabt und bestoßen). 300,-<br />
Waldauf-Bibliothek 113<br />
Nr. 467<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VIII, 886, 1. ADB XL, 169:<br />
„Es ist besonders sein oft aufgelegter 'Trostbronn Mariä<br />
und Joseph', der Vogler's Namen bekannt gemacht.“ – Vereinzelt<br />
stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
467 WALASSER, A., Kunst wol zusterben. Dillingen,<br />
„durch Johannem Mayer“, 1<strong>58</strong>5. Mit Titelholzschnittvign.<br />
und 22 ganzseit. Textholzschnitten,<br />
Titel gedruckt in Rot und Schwarz. 8 nn., 311<br />
(recte 312) num., 6 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(beschabt und bestoßen). 1.200,-<br />
VD 16 W 806. Bucher 560 (beide nennen nur das Ex. in<br />
Zürich, Rot- und Schwarzdruck des Titels sind nicht angezeigt,<br />
nennen am Ende 7 Bl.). – Vgl. ADB XL, 641, 3. – Oft<br />
aufgelegte Ars Moriendi des 1<strong>58</strong>1 gestorbenen Volksschriftsteller<br />
Adam Walasser aus Ulm. – Die Holzschnitte<br />
zeigen Totentanzszenen, Sterbende, umringt von Teufeln,<br />
etc. – Die letzten 6 Bl. mit dem Register, endet auf Bl. 6<br />
recto „Ende deß Registers“, darunter Vignette, verso weiß,<br />
das zur Lage gehörende folgende Bl. ebenfalls weiß (wird<br />
laut VD 16 nicht gezählt). Unser Exemplar müßte somit<br />
eine bislang unbekannte Druckvariante sein. – Fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Eintragungen, leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Wie alle Ausgaben dieses Werkes sehr selten. –<br />
Siehe Abbildung.
114<br />
Nr. 472<br />
The last 6 leaves with register ending on leaf 6 recto „End of<br />
register“, among them vignette, verso blank, the following<br />
leaf belonging to the quire also blank (not counting according<br />
to VD 16). Our copy could therefore be an issue<br />
unknown so far. – Fly-leaf with ms. annotations, slightly<br />
browned, hardly soiled. – Very rare like all the editions of<br />
this work. – Contemporary blind-pressed pigskin over<br />
wooden boards with 2 metal clasps (scratched and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
468 WALTHER, R., De syllabarum et carminum<br />
ratione, libri duo. Köln, A. Birckmanns Erben,<br />
1574. Mit Druckermarke auf dem Titel. 88 num.<br />
Bl. Flex., rot eingefärbtes Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). 400,-<br />
Adams G 1411. VD 16 W 113<strong>9.</strong> – Diese Ausgabe nicht im<br />
STC. – Spätere Ausgabe. – Lehrbuch der lateinischen Dichtkunst,<br />
verfaßt von Rudolf Walther aus Zürich (1519-1<strong>58</strong>6),<br />
der an der Peterskirche in Zürich Prediger war. – Etw.<br />
gebräunt, fleckig und wasserrandig.<br />
BEIGEB.: CLAIUS, J., Prosodiae libri tres. De cognoscenda<br />
syllabarum quantitate & carminum ratione apud Latinos,<br />
Graecos, & Hebraeos. Wittenberg, J. Kraffts Erben,<br />
1<strong>58</strong>0. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 349 S. – VD<br />
16 C 3998. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams.<br />
– Spätere Ausgabe. – Verfaßt von Johannes Claius (1535-<br />
1592), einem deutschen Pädagogen, evangelischen Theolo-<br />
Waldauf-Bibliothek<br />
gen und Grammatiker. – Mit Einschüben in griechischer<br />
und hebräischer Sprache. – Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt<br />
kleine Randschäden.<br />
469 WEISLINGER, J. N., Höchst-nothwendige<br />
Schutz-Schrifft Des scharff angeklagten, doch aber<br />
gantz unschuldig befundenen Lutherthums Wider<br />
Den Großachtbarn, Hochgelahrten und Welt -<br />
berühmten Herrn, Herrn Daniel Maichel. Bd. I<br />
(von 2). Straßburg und Augsburg, Selbstvlg. und<br />
Wagner, 1740. Mit gestoch. Frontisp. und 11 Kupfertafeln.<br />
24 Bl., 69, 723 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Schwanz leicht läd., etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. IV, 328 (nur I). Jantz 2660 (nur<br />
I): „The first of two parts. Ironic title for a mixed assemblage<br />
of controversy: in defense of St. Catherine, against<br />
Anabaptists, Jews, etc., including the Jud Süß affair with an<br />
illustration of the memorial medal.“ – Tls. stärker gebräunt<br />
und fleckig, durchgehend tls. mit größeren Wurmspuren.<br />
470 WILD, J., In sacrosanctum Iesu Christi evangelium<br />
secundum Matthaeum commentariorum libri<br />
quatuor. Mainz, F. Behrens, 155<strong>9.</strong> 25 Bl., 591,<br />
557 S., 1 weißes Bl., 7 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit Schließbändern (leichte Altersspuren).<br />
200,-<br />
VD 16 ZV 17824 (gibt am Anfang nur 8 Bl. an). – Einige<br />
Unterstreichungen, leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
471 YANGUAS, D. DE, Promptuarium concionum<br />
de praecipuis Christi et sanctorum festis per totum<br />
annum. Köln, A. Mylius, 1605. 8 Bl., 989 S., 2 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen.<br />
300,-<br />
Nicht im VD 17. – Vgl. Jöcher IV, 2116. – Vom spanischen<br />
Dominikaner Yanguas kennt Jöcher nur ein Werk, aber er<br />
„soll auch ein und anders in preßfertigem Stande hinter -<br />
lassen haben.“ – Vorliegt das andere. – Etw. ge bräunt.<br />
472 ZEHENTNER, P., Vermis malae conscientiae<br />
hominis impii. Domesticus carnifex suis coloribus<br />
adumbratus. München, Leysser, 1633. Mit ge -<br />
stoch. Titel. 15 Bl., 575 S., 11 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (beschabt, eine Schließe defekt).<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VIII, 1482, 2. – Sehr eindrucksvoller<br />
gestochener Titel. – Siehe Abbildung.<br />
473 KONVOLUT – Sammlung von 31 Werken aus<br />
der Waldaufbibliothek. Meist 16. Jhdt. Läd. Einbände<br />
d. Zt. 1.000,-<br />
474 – Sammlung von 43 Werken aus der Waldauf-<br />
Bibliothek. Ca. 1510-1620. Meist läd. Einbände<br />
d. Zt. 1.500,-
Nr. 591<br />
Die Bücher dieser Abteilung stammen aus der<br />
Bibliothek des Klosters Michaelbeuern. Inhaltlich<br />
überwiegen theologische Werke aller Disziplinen,<br />
doch finden sich auch zahlreiche Schriften aus<br />
anderen Gebieten (Geographie, Geschichte, Kulturgeschichte,<br />
Literatur, Philosophie, Rechtswissenschaft).<br />
Einige Drucke liegen in bisher nicht<br />
beschriebenen Varianten vor. Der Zeitraum der<br />
Veröffentlichungen reicht von 1501 bis 1842, dabei<br />
dominieren das späte 17. und das ganze 18. Jahrhundert<br />
mit Arbeiten von gelehrten Benediktinern<br />
der Salzburger Universität. Die Einbände der<br />
Bücher stammen aus der Zeit (teils mit dem Supralibros<br />
der Äbte) und sind wohlerhalten. Gelegentlich<br />
finden sich klosterübliche Kauf- und<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
115<br />
Besitzvermerke. – Für einen Überblick über die<br />
Geschichte der Bibliothek verweisen wir auf den<br />
Abriß von Franz Lauterbacher (Benediktiner abtei<br />
Michaelbeuern, Michaelbeuern 1985, S. 273-282).<br />
475 ABRAHAM A SANCTA CLARA, Grammatica<br />
religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Der<br />
erste Truck. Köln, Metternich, 169<strong>9.</strong> 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 11 Bl., 7<strong>58</strong> S., 12 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen (etw. fleckig). 100,-<br />
Erste Kölner Ausgabe. – Dünnhaupt 25.II.1. – Vgl. Jantz<br />
317 (3. Kölner Ausgabe): „Grammatical morality; declension<br />
from evil, the perfect good in the present, rejecting the<br />
imperfect to obtain the future infinite, etc.“ – Katholische
116<br />
Nr. 481<br />
Tugendlehre, die lateinische Originalausgabe war 1691 in<br />
Salzburg erschienen. Die deutsche Übersetzung wurde von<br />
Abraham nicht selbst erstellt. – Fleckig und etw. gebräunt.<br />
– Beiliegt die Salzburger Ausgabe desselben Werkes in lateinischer<br />
Sprache aus dem Jahre 1691.<br />
476 – Judas Der Ertz-Schelm. Der Dritte Thail (von<br />
4). Salzburg, Haan, 1692. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
11 Bl., 576 S., 8 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt.<br />
mit Wappensupralibros und intakten Schließen<br />
(Schadstelle auf dem Hinterdeckel alt restauriert,<br />
etw. bestoßen, fleckig und beschabt). 150,-<br />
Dünnhaupt 22.III.1. – „Eine weitausgesponnene Lebensbeschreibung<br />
des Judas, mit einer Fülle von kultursatirischen<br />
Legenden und Episoden untermalt“ (Dünnhaupt<br />
22.I.1). – Gebräunt und fleckig. – Wappen des Abtes Ämilian<br />
Sengmüller (Amtszeit 1676-1696).<br />
477 ADAMS, (J.), Geschichte von Spanien. 6 in 3 Bdn.<br />
Wien, Bauer, 180<strong>9.</strong> Mit 6 gestoch. Frontisp. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht bestoßen, ein<br />
Gelenk eingerissen). 150,-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
Bibliothek der vozüglichsten historischen Werke, Bde.<br />
XVII-XXII (mit Firmierung „Hamburg, 1809“). – Laut<br />
Vorwort folgte der Übersetzer der französichen Übersetzung<br />
durch Briand. – Dekorativ gebunden.<br />
478 (ADLZREITER, J., UND J. VERVAUX), Boicae<br />
gentis annalium pars I (-III). 3 Tle. in 2 Bdn.<br />
München, Schell, 1662-(63). Fol. Mit gestoch. Titel<br />
von M. Küsel und 2 gestoch. Druckermarken.<br />
5 Bl., 708 (recte 694) S., 5; 1 Bl., 335 S., 6 Bl.,<br />
630 S., 7 Bl. Leicht läd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen. 250,-<br />
Erste Ausgabe. – STC F 402. De Backer-S. III, 707, 1 (beide<br />
unter „Fervaux“). Pfister 2. Lentner 2672. – Die zweite<br />
große Landesgeschichte nach Aventin; der eigentliche Verfasser<br />
„ist der Jesuit und kurfürstliche Beichtvater Johann<br />
Vervaux, dessen Namen aus ordenspolitischen Gründen<br />
verschwiegen wurde. Adlzreiter war jedoch als Archivar an<br />
der Entstehung des bedeutenden Werkes zweifellos in<br />
hohem Maße beteiligt“ (ADB I, 88). – Diese Ausgabe ist<br />
selten geworden, da sie „auf kurfürstl. Befehl hergestellt<br />
und in ganzer Auflage einem Kanzleibeamten auf Rechnung<br />
übergeben wurde. Dieser, schlecht bezahlt, verkaufte sie an<br />
die Gewürzkrämer. Auf diese Weise sollen 500 Exemplare<br />
zu Grunde gegangen sein“ (Lentner). – Bd. I eine von<br />
2 Druckvarianten: S. 194/195 ausgelassen, S. 209/210 doppelt<br />
benutzt und S. 641-654 ausgelassen. – Wenige Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
479 AICHER, O., Epitome chronologica historiae<br />
universalis sacrae et profanae, ab orbe condito<br />
usque ad Christi ortum. Salzburg, Mayr, 168<strong>9.</strong> Mit<br />
gestoch. Titel. 7 Bl., 390 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
intakten Schließbändern (fleckig). 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kobolt 17. – Eine Art Taschen-Ploetz des<br />
gelehrten Benediktiners Otto Aicher (1628-1705), „in allen<br />
Gebieten des Wissens wohl zu Hause“ (Fürst 67). – Der<br />
gestochene Titel mit fünf allegorischen Figuren der Historia<br />
als nuntia vetustatis, lux veritatis, testis temporum, vita<br />
memoriae und magistra vitae, die geflügelte Stelle aus Ciceros<br />
„Redner“ illustrierend. – Gebräunt.<br />
480 – Infantia, et adolescentia Romae. Sive ortus, et<br />
progressus Romani imperii. O. O. und Dr. 1693.<br />
12°. Mit gestoch. Titel und 2 Kupfertafeln. 12 Bl.,<br />
212 S., 1 Bl., 80 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (fleckig). 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Kobolt 17. Rossetti 274. – Aus der Lehrtätigkeit<br />
des Benediktiners Otto Aicher (1628-1705)<br />
erwachsene Frühgeschichte des alten Rom, fortgesetzt im<br />
Jahre 1700 mit der „Juventus, et maturitas Romae“. Da<br />
diese Fortsetzung bei Endter in Nürnberg erschienen ist,<br />
könnte das auch für die vorliegende „Infantia“ gelten; möglich<br />
scheint als Verleger auch Mayr in Salzburg, die damals<br />
erste Adresse für die Veröffentlichungen der in Salzburg<br />
lehrenden Benediktiner. – Gebräunt, mit Blattweiser.<br />
481 ALLOZA, J. DE, Flores summarum, sive alphabetum<br />
morale. Prodit nunc primum in Germania.<br />
Köln, W. Friessem, 1677. Mit gestoch. Titel. 13 Bl.,<br />
452 (recte 952) S. Ldr. d. Zt. mit Wappensupra -<br />
libros und intakten Schließen (fleckig). 200,-
De Backer-S. I, 185, 3. – Wappen des Abtes Placidus II.<br />
Maderer (Amtszeit 1713-1731). – Leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
482 ANNAT, P., Apparatus ad positivam theologiam<br />
methodicus. Editio prima in Germania correctior<br />
et auctior. 2 in 1 Bd. Würzburg, Engelmann für<br />
Fuggart, 1726. 4°. 9 Bl. 624, 422 S. Ldr. d. Zt.<br />
(beschabt). – Etw. fleckig. 150,-<br />
483 ARISTOTELES – WEISS, M., Acroamata physica<br />
seu Libri physicorum octo, commentariis<br />
peripateticis illustrati. Salzburg, Katzenberger,<br />
1632. 4°. 4 Bl., 342 S. Pgt. d. Zt. (fleckig, Schließbänder<br />
fehlen, kleinere Wurmspuren). 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Kobolt 736. – Seltener Kommentar zur<br />
Physike akroasis, der naturwissenschaftlichen Grundschrift<br />
des Aristoteles. Verfaßt vom Andechser gelehrten Benediktiner<br />
Matthaeus Weiss (1<strong>58</strong>9-1638), dem zweiten Rektor der<br />
Salzburger Benediktineruniversität (Amtszeit 1626-1638).<br />
– Gering gebräunt, im letzten Viertel einzelne Wurmgänge<br />
am Kopfsteg.<br />
484 – – Logica sive Organum Aristotelis, novis commentariis,<br />
ex mente peripatetica. Salzburg, Katzenberger,<br />
1627. 4°. 4 Bl., 290 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt, Schließbänder fehlen). 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Kobolt 736. – Kommentar zum Organon<br />
des Aristoteles und zur Eisagoge eis tas Aristotelus kate -<br />
gorias des Porphyrios aus Tyros aus dem 3. nachchristlichen<br />
Jahrhundert. – Leicht gebräunt, Innengelenke mit etw.<br />
Wurmfraß.<br />
NACHGEB.: DERS., Dialectica, sive Ars de quavis re disserendi<br />
peripatetica, nova methodo ex topicis & elenchis<br />
concinnata. Ebda. 1628. 4°. 4 Bl., 98 S., 1 Bl. – Kobolt 736.<br />
– Im VD 17 bisher nicht verzeichnete Variante, dort nur der<br />
Druck aus demselben Jahr mit dem in Rot und Schwarz<br />
gedruckten Titel. Unser Titel durchgehend im Schwarzdruck.<br />
– Sachlich eng mit der vorigen Schrift zusammen -<br />
gehörender Kommentar zu den beiden Teilen, die das<br />
Organon des Aristoteles abschließen, zu den Topika also<br />
und zu den Sophistikoi elenchoi. – Der Benediktinerpater<br />
Matthaeus Weiss (1<strong>58</strong>9-1638) lehrte in Salzburg zunächst<br />
Philosophie, später auch mehrere theologische Fächer und<br />
war von 1626 bis zu seinem Tode Rektor der dortigen Benediktineruniversität.<br />
485 – – Logica sive Organum Aristotelis, novis commentariis,<br />
ex mente peripatetica. Salzburg, Katzenberger,<br />
1627. 4°. 4 Bl., 290 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt, Schließbänder fehlen). 500,-<br />
Einzige Ausgabe. – Kobolt 736. – Kommentar zum Organon<br />
des Aristoteles und zur Eisagoge eis tas Aristotelus kate -<br />
gorias des Porphyrios aus Tyros aus dem 3. nachchristlichen<br />
Jahrhundert.<br />
NACHGEB.: II. DERS., Dialectica, sive Ars de quavis re<br />
disserendi peripatetica, nova methodo ex topicis & elenchis<br />
concinnata. Ebda. 1628. 4°. 4 Bl., 98 S., 1 Bl. – Eine von zwei<br />
Druckvarianten mit dem Titel in Rot- und Schwarzdruck.<br />
– Kobolt 736. VD 17 12631562R.<br />
Kloster Michaelbeuern 117<br />
III. LATEINISCHE HANDSCHRIFT auf Papier. Ca.<br />
1627. 25 Bl. In sehr sauberer, gleichmäßiger Handschrift<br />
abgefaßtes, alphabetisch angelegtes Verzeichnis philosophischer<br />
Termini; meist handelt es sich dabei um das Recht<br />
betreffende, gegensätzliche Begriffspaare oder -reihen (zum<br />
Beispiel absolute – comparate, adaequate – inadaequate,<br />
directe – indirecte – reflexive, potentia absoluta – extra -<br />
ordinaria – ordinaria), die definiert und ausführlich erläutert<br />
werden. Die Handschrift ist anonym, doch deuten der<br />
Duktus der Schrift und die Initialversalien sehr darauf hin,<br />
daß der im folgenden Absatz genannte Jurastudent Thobias<br />
Knafer der Schreiber dieses kleinen rechtsphilosophischen<br />
Lexikons ist.<br />
IV.-IX. SECHS LATEINISCHE HANDSCHRIFTEN<br />
auf Papier. 1627. Zus. 108 Bl. Von Thobias Knafer, „Salisburgensi<br />
et in Brisgoiorum Universitate i(uris) u(triusque)<br />
Studioso“ verfaßte Vorlesungsnachschriften der Freiburger<br />
Professoren Marcus Paulus Volcker, Adam Maister, Clemens<br />
Claßmann, Thomas Metzger und Friedrich Martini<br />
über verschiedene Themen aus dem Corpus Iuris Civilis.<br />
X. MAISTER, A., Conclusiones ex utroque iure miscellae.<br />
Freiburg, Meyer, 1627. 4°. 18 Bl. – Juristische Dissertation<br />
von Philipp Jacob Thorinus aus Speyer unter dem Freiburger<br />
Pandektisten Adam Maister als Präses.<br />
Leicht (X. stärker) gebräunt, Innengelenke mit Wurmspuren,<br />
einige Initialen der Vorlesungsnachschriften mit geringem<br />
Tintenfraß.<br />
486 AYBLINGER, J. A., Institutiones imperiales.<br />
Proposuit F. J. V. L. Ferner de Ferenau. Salzburg,<br />
Mayr, 1718. 4°. 9 Bl., 799 S., 21 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. 150,-<br />
Kobolt 72. – Joseph Adam Ayblinger (1664-1722) übernahm<br />
1717 an der Universität in Salzburg das Lehramt der<br />
Pandekten und versah es bis zu seinem Tode. – Leicht ge -<br />
bräunt.<br />
487 AYRER, J., Historischer Processus juris. In welchem<br />
sich Lucifer über Jesum auff das allerhäfftigste<br />
beklaget. Frankfurt, Bencard, 1691. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel und 3 Textkupfern. 3 Bl., 860 (recte<br />
880) S., 32 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 300,-<br />
Heitjan, Bencard, 76 (irrig: 33 Bl. Register). – Vgl. NDB I,<br />
473: „Eine in lebendiger Darstellung an einem interessant<br />
gestalteten, praktischen Beispiel gegebene Vorführung des<br />
gesamten Zivilprozeßverfahrens, die in das Zivilprozeßrecht<br />
einführen sollte. Zu den 'Satansprozessen' gehörig, ist<br />
es eine freie Bearbeitung des 'Belial' von Jakob von Theramo,<br />
eine Schrift von hohem kulturgeschichtlichem Wert.“<br />
Siehe auch Stobbe II, 178. Weil der „Processus“ auch einen<br />
Bericht des Mephistopheles über Faust enthält, wird das<br />
Werk auch von den Faust-Bibliographen verzeichnet (vgl.<br />
Henning 1323 und Engel 26). – Wenig fleckig.<br />
488 BABENSTUBER, L., Ethica supernaturalis Salisburgensis.<br />
Augsburg, G. Schlüter und M. Happach,<br />
1718. Fol. 10 Bl., 1214 S., 19 Bl. Beschäd.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wetzer-W. I, 1797. – Titel mit Kaufvermerk:<br />
„P(ater) Antonius Scherzhauser emit“. – Gebrauchsspuren.
118<br />
Nr. 492<br />
489 BAPTISTA MANTUANUS (d. i. G. B. SPAG-<br />
NUOLI), Bucolica seu adolescentia, in decem<br />
eglogas divisa: Ab Iodoco Badio Ascensio familiariter<br />
exposita: cum indice dictionum. Dialogus<br />
eiusdem de vita beata. Carmen eiusdem de sancto<br />
Ioanne Baptista. Hermanni Buschij oda de contemnendo<br />
mundo et amanda sola virtute et scientia.<br />
Straßburg, J. Prüss d. Ä., 1510. 4°. 4 nn.,<br />
LXXX num., 16 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
einer Urkunde (berieben, gebräunt und<br />
fleckig). 800,-<br />
IA 112.487. VD 16 S 7180. Schmidt (Prüss) 22. Ritter 134.<br />
Benzing, Straßburg, 92. Muller 20, 7<strong>9.</strong> Renouard (Badius<br />
Ascensius) II, 114, 14. – Als Dichter wurde Spagnuoli von<br />
seinen Zeitgenossen Vergil an die Seite gestellt, dessen Eklogenton<br />
er bei verminderter Sprachdichte und unter Aufpfropfung<br />
christlicher Inhalte so gut getroffen hatte, daß<br />
diese noch als Student verfaßte Schrift zu einem der verbreitetsten<br />
Latein-Lehrbücher der Renaissance wurde. Wie<br />
zahlreiche hs. Marginalien (und einige Tintenspuren) im<br />
vorliegenden Exemplar zeigen, diente wohl auch dieses dem<br />
Unterricht. – Titel mit Besitzvermerk des Abtes Lambert<br />
Pichler (Amtszeit 1627-1637); teils stark fleckig und ge -<br />
bräunt, Gebrauchsspuren.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
490 BARBOSA, A., Iuris ecclesiastici universi libri<br />
tres. Ed. novissima. 2 in 1 Bd. Lyon, Prost, Borde<br />
und Arnaud, 1665. Fol. Mit 2 gestoch. Titelvign.<br />
und gestoch. Kopfvign. 4 Bl., 672 S., 1 weißes Bl.,<br />
1 Bl., 444 S., 59 Bl. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros,<br />
sign. „MTK 1650“ (Schließbänder<br />
fehlen). 400,-<br />
Vgl. Goldsmith B 214 (Ausg. 1650). Schulte III/1, 746. –<br />
Mehrfach aufgelegtes kirchenrechtliches Werk. – Der hochgelehrte<br />
Verfasser, Agostino Barbosa (1590-1649), war<br />
Bischof der Stadt Ugento bei Neapel, hatte aber zuvor lange<br />
Zeit in Rom gewirkt. „Alle Werke Barbosa's sind in doppelter<br />
Hinsicht werthvoll, erstens als die erschöpfende<br />
Zusammenstellung der Citate aus der älteren und neueren<br />
Literatur, so dass man mit Recht sagen kann, dass sie eine<br />
Bibliothek ersetzen, zweitens als eingehende Darstellung<br />
des Materials für die Praxis. Es ist kaum eine Controverse,<br />
für welche sich in der Literatur ein Anhalt fand, übergangen,<br />
die Benutzung der Gesetze u. s. w. lässt nichts zu wünschen<br />
übrig“ (Schulte). – Prachtvoller Wappeneinband des<br />
Abtes Michael Trometer (Amtszeit 1637-1676).<br />
491 BARLETTA, G., Sermones de tempore (et) de<br />
sanctis. Hagenau, H. Gran für J. Rynmann (in<br />
Augsburg), 1510. 4°. 22 nn., CXCXIX num. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Schließen defekt, etw. fleckig, stark berieben und<br />
bestoßen). 300,-<br />
IA 113.137. VD 16 G 8. Ritter 153. Benzing, Hagenau, 21,<br />
8<strong>9.</strong> Burg 81. – Vgl. STC 328 (Ausg. Hagenau, Gran, 1514).<br />
– Enthält Predigten im Jahreskreis (Advent bis Pfingsten)<br />
und über die Heiligen. Der Volksprediger Gabriele (de)<br />
Barletta (gestorben nach 1480) hatte aufgrund seiner bilderreichen,<br />
teils auch humorvollen und derben Sprache<br />
weithin Berühmtheit erlangt (vgl. Wetzer-W. I, 2019). – Das<br />
Register (mit eigenem Titel) vorgebunden. – Spiegel mit<br />
Inkunabelpapierbezügen; wenig fleckig und gebräunt. –<br />
Besitzvermerk der Abtei von 1618.<br />
492 BARTHELEMI DE GRAMMONT, G., Historiarum<br />
Galliae ab excessu Henrici IV. libri XVIII.<br />
Toulouse, A. Colomiez, 1643. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 11 Bl. (letztes weiß), 768 S., 24 Bl. Leicht<br />
beschäd. Pgt. d. Zt. 300,-<br />
Goldsmith B 280. – Vgl. Hoefer XXI, 619 und Willems<br />
1160: „Cet ouvrage est une continuation de la grande Histoire<br />
de De Thou, mais inférieure de tout point à son<br />
modèle.“ – Etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
493 BAYERN – PEZ, B. (HRSG.), Thesaurus anec -<br />
dotorum novissimus. Bde. I-IV (von 6) in 4 Bdn.<br />
Augsburg, Veith, 1721-23. Fol. Mit gestoch. Frontisp.<br />
(statt 4?) und gestoch. gefalt. Widmung.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (wenig fleckig). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. V, 2136, 6. ADB XXV, 571.<br />
Heimbucher I, 27<strong>9.</strong> Wurzbach XXII, 148. – Enthält im dritten<br />
Band Veit Arnpeckhs „Chronicon Bajoariae seu Bavariae“<br />
und „Monumenta vetera historiam inclyti monasterii<br />
Tegernseensis Ord. S. Benedicti“ von mehreren anonymen<br />
Autoren. – Mehrere Blätter gelockert, Vorsatz mit Vermerk<br />
des Paters Johann Baptist Aichamer.
494 BECKER, W., Synopsis juris imperii Romano-<br />
Germanici. Hac quarta editione auctior. Köln,<br />
A. Bingen, 1654. 12°. Mit gestoch. Titel. 5 Bl.,<br />
460 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, tls.<br />
stärker fleckig, gering berieben und bestoßen).<br />
150,-<br />
Jöcher I, 900. – Vgl. STC B 562. Georgi I, 112. – Vereinzelt<br />
mit Unterstreichungen, leicht gebräunt, minimal fleckig.<br />
495 BENEDIKT XIV., De synodo dioecesana libri<br />
tredecim. 2 in 1 Bd. Ferrara, Manfrè, 1760. 4°.<br />
14 Bl., 540, 599 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 200,-<br />
LThK II, 143: „Das klassische Buch“ (EA 1755), das die<br />
vom Bischof einberufene und geleitete Versammlung der<br />
Vertretung des Diözesanklerus neu regelt. – Vorsatz mit<br />
Kaufvermerk des Paters Florian Graff.<br />
496 BERNARDUS CLARAVALLENSIS, Sermones<br />
in Dominicas & Festa per annum. Salzburg, Mayr,<br />
1666. 4°. Mit gestoch. Titel. 11 Bl., 802 S., 30 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (eine Schließe defekt).<br />
150,-<br />
Georgi I, 131. – Vorsatz mit Schenkungsvermerk: J. B. Mayr<br />
hat das Werk gestiftet, der Pater Johann Baptist Aichammer<br />
erbittet sein Andenken im Gebet. – Braunfleckig.<br />
497 BLU(E)MBLACHER, CH. (L.), De retractu gentilitio,<br />
et conventionali. Salzburg, Mayr, 1673.<br />
8 Bl., 235 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, be -<br />
schabt). 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Kobolt 100. – Eine von zwei juristischen<br />
Dissertationen unter dem Vorsitz des Salzburger Pandektisten<br />
Christoph Ludwig Bluemblacher (1624-1674) über<br />
die erbrechtliche Frage des Näherrechts, vorliegend die von<br />
Bartholomaeus Geislizer verteidigte. – Etw. gebräunt.<br />
498 – Tractat von Anlait-Recht, sowohl nach den<br />
gemeinen Rechten, als dises Hochlöblichen Ertz-<br />
Stiffts, und aller Orthen üblich. Salzburg, Mayr,<br />
1721. 4°. 7 Bl., 240, 64 S., 14 Bl. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig). 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Dopsch-S. II, 364. Brauneder 49: „Die<br />
partikularrechtliche Komponente ist unübersehbar; sie ist<br />
das Ergebnis der an der örtlichen Fakultät üblichen Art der<br />
Wissenschaftspflege mit starker Praxisorientierung.“ –<br />
Gebräunt und fleckig.<br />
499 BÖCKH, P., Commentarius in jus canonicum<br />
universum, sive in quinque libros ac titulos decretalium,<br />
in tres tomos distributa. 3 Bde. Salzburg,<br />
Mayr, 1735-3<strong>9.</strong> Fol. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (wenig fleckig). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte III/1, 170. Wetzer-W. II, 954: „Sein<br />
Hauptwerk. Es zerfällt in drei Theile und hält den Gang der<br />
fünf Bücher der Decretalen ein.“ – Vorsatz mit Kaufvermerk<br />
des Paters „Josephus Schnuegg professoris Michael<br />
Burang“. – Sauberes, fast fleckenfreies Exemplar.<br />
Kloster Michaelbeuern 119<br />
500 BRAGHT, T. J. VAN, Het bloedig Tooneel, of<br />
Martelaers Spiegel der Doops-Gesinde of Weerelose<br />
Christenen. 2. Ausg. 2 in 1 Bd. Amsterdam,<br />
Deyster, 1685. Fol. Mit gestoch. Titel und 104<br />
Textkupfern von Jan van Luyken. 25 Bl., 450<br />
(recte 452) S., 2, 6 Bl., 840 S., 4 Bl. Beschäd. blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 300,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe. – Graesse I, 518. Thieme-B.<br />
XXIII, 48<strong>9.</strong> – Hauptwerk des Mennoniten-Predigers Thieleman<br />
Janszoon van Braght (1625-1664) aus Dordrecht. Der<br />
erstmals 1660 unillustriert erschienene Märtyrerspiegel<br />
„zeigt ausgebreitete historische Kenntnisse und ein wirklich<br />
lobenswertes Quellenstudium. Für den Historiker enthält<br />
es ein sehr schätzbares Material“ (ADB III, 232). – Der<br />
Amsterdamer Zeichner und Radierer Jan van Luyken<br />
(1649-1712) war neben Romeyn de Hooghe und Gerard de<br />
Lairaisse der wichtigste Vertreter des holländischen Kupferstichs<br />
in der Zeit nach Rembrandt. – Lose beiliegend das<br />
Blatt „Op de tytel-prent“, ein Gedicht mit der Erklärung<br />
des Titels, von L. van de Roer, das auch das Exemplar der<br />
Sammlung Van Eeghen (Klaversma-Hannema Nr. 291) enthält,<br />
sowie ein Porträt des Verfassers von A. Blotelingh. –<br />
Vorsätze beschädigt, gestoch. Titel mit großem Einriß;<br />
einige unauffällige alte Unterstreichungen, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
501 BRAUN, J. B., Historia Augusta, seu Vitae<br />
Romanorum Caesarum à C. J. Caesare usque ad<br />
modernum gloriosissime imperantem Leopoldum.<br />
Augsburg und Dillingen, Bencard, 1698. 4°. 2 Bl.,<br />
295 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (beschabt, Kopf<br />
und Gelenke mit kleinen Wurmspuren). 200,-<br />
Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr: Erscheinungsort<br />
„Augutsae Vindel.“ und ohne Syllabus erratorum.<br />
– Jöcher-A. I, 2212. Kobolt 107 (beide ohne Variantenunterscheidung).<br />
VD 17 23:239504T. – Kurzbiographien der<br />
altrömischen, fränkischen und römisch-deutschen Kaiser<br />
von Caesar bis Leopold I., im Titel anspielend auf die<br />
berühmte antike „Historia Augusta“, jedoch wesentlich<br />
konziser als diese und ohne Klatsch. – Gebräunt, Spiegel<br />
mit Wurmspuren.<br />
502 – Magistratus. Salzburg, Mayr, 1680. 8 Bl., 300 S.,<br />
2 Bl. Pgt. d. Zt. mit intakten Schließbändern (etw.<br />
fleckig). 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Kobolt 107. – Grundlegendes zum Verwaltungsrecht<br />
in Form einer juristischen Dissertation beim<br />
Salzburger Staatsrechtler Johann Balthasar Braun (1643-<br />
1688). Mit einem beeindruckenden vierseitigen „Syllabus<br />
auctorum in hoc opusculo citatorum“ von der Bibel über<br />
antike Philosophen bis zu den juristischen Koryphäen der<br />
Zeit. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – NACHGEB.:<br />
DERS., Jurisdictio in genere et specie. Ebda. 1681. 6 Bl.,<br />
244 S., 9 Bl. – Einzige Ausgabe. – Kobolt 107.<br />
503 BUCELINUS, G., Nuclei historiae universalis<br />
auctarium. 3 Tle. in 1 Bd. Augsburg (und Ulm),<br />
J. Praetorius und J. Görlin, 1664. 12°. Mit gestoch.<br />
Titel, 2 ganzseit. gestoch. Tabellen, 41 Wappenholzschnitt-Kopfleisten<br />
und 30 ganzseit. Kupferstichkarten.<br />
6 Bl., 496 S., 2 nn., XXXXIII (recte<br />
41) num., 60 nn., XXX num. Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
intakten Schließen (wenig fleckig). 600,-
120<br />
Vgl. ADB III, 462 (Ausg. 1672). – Die Karten (in guten und<br />
kräftigen Abdrucken) von Europa, Asien, Afrika, Amerika,<br />
Brabant, Flandern, Holland, Dänemark, Schlesien, Litauen,<br />
Rußland, Andalusien, Portugal, Malta, Sizilien, Neapel,<br />
Kreta, Palästina, Türkei, Griechenland, China, Japan etc. –<br />
Titel mit adligem Besitzvermerk, sonst gut.<br />
504 (BUSTIS, B. DE), Defensorium montis pietatis<br />
contra figmenta omnia emule falsitatis. Hagenau,<br />
H. Gran für J. Rynmann (in Augsburg), 1513. Fol.<br />
51 nn. Bl. (ohne das letzte weiße). – II. VORGEB.:<br />
DERS, Rosariu(m) sermonu(m) predicabiliu(m)<br />
ad faciliore(m) predicantiu(m) co(m)moditate(m)<br />
novissime co(m)pilatu(m). Bd. I (von 2). Ebda.<br />
1513. Fol. 26 nn., CCXIII (recte 223) num. Bl.<br />
Etw. läd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln.<br />
1.500,-<br />
I. IA 128.303. VD 16 B 190<strong>9.</strong> Adams B 3348. Ritter 347.<br />
Benzing, Hagenau, 118. Burg 127. – Verteidigungsschrift<br />
für die Geldinstitute („Montes pietatis“), die zur Bekämpfung<br />
des Wuchers 1463 mit päpstlicher Genehmigung<br />
gegründet worden sind. Erst Leo X. hat ihnen 1515 das<br />
Recht eingeräumt, Zinsen zur Deckung der Unkosten zu<br />
nehmen. –II. IA 128.305. VD 16 B 191<strong>9.</strong> Ritter 348. Benzing,<br />
Hagenau, 120. Burg 124-125. – Der Verfasser beider<br />
Schriften, Bernhardin de Bustis, war Minorit und berühmter<br />
Prediger, der sich durch sein soziales Wirken auszeichnete.<br />
Er starb 1500 in Melegnano (Lombardei). – Buchblock<br />
gebrochen, Titel mit Blattweiser; stellenw. alt rubriziert,<br />
durchgehend mit Wurmlöchern (vorgeb. Werk anfänglich<br />
mit stärkeren Wurmspuren, wenig Buchstabenverlust, 1 Bl.<br />
mit Durchriß), gelegentliche alte Marginalien, Ränder etw.<br />
fleckig.<br />
Apology for the financial institutions („Montes pietatis“)<br />
which were founded in 1463 with papal approval in order<br />
to combat usury. – Book-block broken, title with bookmark;<br />
here and there rubricated in former times, with wormholes<br />
throughout (pre-bound work at the beginning with stronger<br />
worming, hardly any loss of letters, 1 leaf torn in two),<br />
occasionally old marginalia, margins a little soiled. – Contemporary,<br />
somewhat damaged blind-pressed calf over<br />
wooden boards.<br />
505 – Rosarium sermonum predicabilium ad faciliorem<br />
predicantium commoditatem novissime compilatum.<br />
Bd. II (von 2). Hagenau, H. Gran für<br />
J. Rynmann (in Augsburg), 1503. Fol. 16 nn. Bl.<br />
(letztes weiß), CCCXLIII (recte 354) num. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(1 Schließe defekt, Rücken mit Fehlstelle, etw.<br />
gebräunt, beschabt und bestoßen). 800,-<br />
STC 171. IA 128.296. VD 16 B 1917. Ritter 344 (nur Bd. I).<br />
Ders., Catalogue, 638 und 63<strong>9.</strong> Benzing, Hagenau, 23. Burg<br />
118. – Zweite Ausgabe der zuerst 1498 aufgelegten Predigtsammlung<br />
des Bernhardin de Bustis, eines Minoriten aus<br />
der Lombardei, der als Prediger Berühmtheit erlangt hatte.<br />
– Titel mit Wurmspuren und einigen alten Besitzvermerken,<br />
ein großer Besitzvermerk alt überklebt (ca. Hälfte des<br />
Titels); einzelne Initialen in Rot eingemalt, durchgehend alte<br />
Marginalien, etw. fleckig, wenig gebräunt.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
506 – Rosarium sermonu(m) predicabilium ad faciliorem<br />
predicantium co(m)moditatem novissime<br />
compilatum. Bd. I (von 2). Hagenau, H. Gran für<br />
J. Rynmann (in Augsburg), 1508. Fol. 26 nn.,<br />
CCXXIII num. Bl. Läd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln. 500,-<br />
IA 128.301. VD 16 B 1918. Adams B 3354. Ritter 347. Benzing,<br />
Hagenau, 18, 67. Burg 123. – Die dritte Ausgabe der<br />
geschätzten Predigtsammlung (zweite bei Gran gedruckte).<br />
– Innengelenke gebrochen, Titel mit alten Vermerken und<br />
Besitzeintrag der Klosterbibliothek; durchgehend mit einzelnen<br />
Wurmlöchern, leicht fleckig und gebräunt. – Titel<br />
mit Vermerk eines Georg Geyslitzer über den Besuch des<br />
Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau im<br />
Kloster Michaelbeuern vom 26. August bis 4. September<br />
1604.<br />
507 CABASSUT, J., Juris canonici theoria et praxis.<br />
Ed. novissima ed. J.-P. Gibert. Venedig, Zerletti,<br />
1757. Fol. XII, 328 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Wappensupralibros (wenig beschabt). 150,-<br />
Vgl. Hurter II, 501. – Erstmals 1660 erschienen und oftmals<br />
nachgedruckt, da „utilius forte. Opus est non tam theoreticum<br />
quam potius practicum, in quo juris communis et gallici<br />
ratio habetur“. – Der Kommentar von Giberti taucht<br />
erstmals in der Ausgabe Lyon 1738 auf und wird von Hurter<br />
getadelt, er habe zwar „annotationes, sed doctrinae et<br />
menti auctoris non semper consentaneas“. – Das kräftig eingedruckte<br />
und intensiv leuchtende Wappensupralibros<br />
datiert 1765, also von Martin II. Dorner (Amtszeit 1731-<br />
1765) oder Anton Moser (Amtszeit 1765-1783).<br />
508 CALEPINUS, A., Dictionarium undecim linguarum.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Basel, Henricpetri, 1605. Fol.<br />
Mit 2 Druckermarken. 4 Bl., 1<strong>58</strong>2, 302 S., 1 Bl.<br />
Läd. Ldr. mit 2 intakten Schließen, sign. und dat.:<br />
„FVHP 1610“. 400,-<br />
Labarre 168. – Elfsprachige Ausgabe des berühmten Wörterbuches,<br />
mit dem Onomasticon (Eigennamen-Wörterbuch)<br />
von Conrad Gesner. – Fleckig.<br />
509 CALINO, C., Biblische Kirchengeschicht (und<br />
Weltgeschicht). 2 Bde. Augsburg und Graz, Veith<br />
und Wolff, 1748-50. Fol. 9 Bl., 566 S., 4 Bl., 197 S.,<br />
13; 14 Bl., 841 S., 19 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. 150,-<br />
Erste deutsche Ausgaben. – De Backer-S. II, 550, 14 und<br />
548, <strong>9.</strong> – Etw. fleckig.<br />
510 CALMET, A., Dictionarium historicum sacrae<br />
scripturae translatum ab J. D. Mansi. 2 Bde. Augsburg,<br />
Veith, 1738. Fol. Mit 2 wdh. gestoch. Titelvign.,<br />
4 gefalt. Kupferstichkarten und 26 (3 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. 10 Bl., 200, 762 S.; 2 Bl., 688, 180 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
400,-
Nr. 510<br />
Graesse II, 20. – Vgl. Zischka 31. – In vielen Ausgaben und<br />
Übersetzungen verbreitet. – Enthält auf den ersten 200 S.<br />
umfangreiche bibliographische Anmerkungen. – Die Tafeln<br />
zeigen Trachten, sakrale Gegenstände, Musikinstrumente,<br />
Münzen etc., auf den Titelvign. eine kleine Ansicht von<br />
Augsburg. – Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
511 CANO, M., Opera. Praefatione H. Serry. Ed.<br />
novissima. Venedig, Remondini, 175<strong>9.</strong> 4°. XLV,<br />
488 S. Ldr. d. Zt. (leicht beschabt). 200,-<br />
Die „Opera“ von Melchior Cano, dem Bischof der Kanarischen<br />
Inseln, waren erstmals 1605 erschienen (Palau 43212).<br />
– Wenig fleckig. – Titel mit Schenkungsvermerk des Paters<br />
Joseph Stampfl.<br />
512 CARAF(F)A, C., Commentaria de Germania<br />
sacra restaurata et ad annu(m) 1641 continuata.<br />
Frankfurt, o. Dr., 1641. 12°. Mit gestoch. Titel (in<br />
Pag.). 593 S., 9 Bl., 250 S. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließbändern (fleckig). 200,-<br />
Zweite Ausgabe in Duodez (in Folio erstmals 1630). – STC<br />
C 238 (nur Teil I). Hurter I, 466/67: „Plura magni momenti<br />
ad illustrandam historiam ecclesiasticam Germaniae reperies<br />
in opere Caroli Caraffa episcopi aversani et nuncii apostolici.“<br />
– Wie oft, sind beigefügt die „Decreta, diplomata,<br />
privilegia aliqua ab anno 1620 usque ad annum 1629“. –<br />
Beide Werke zählen zu den „heute [1931] noch wertvollen“<br />
Schriften (LThK II, 751) des italienischen Bischofs Carlo<br />
Caraffa (1<strong>58</strong>4-1644), dessen Kenntnis der deutschen Verhältnisse<br />
aus der Zeit seiner Nuntiatur am Kaiserhof herrührt.<br />
– Tls. stärker gebräunt.<br />
Kloster Michaelbeuern 121<br />
Nr. 513<br />
513 CARLI, D., Il moro trasportato nell'inclita città<br />
di Venetia, overo Curioso racconto de costumi,<br />
riti, e religione de popoli dell'Africa, America,<br />
Asia, & Europa. Bassano, Remondini, 1687. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 8 Bl., 402 S., 9 Bl. Interims-<br />
Pp. d. Zt. (fleckig, beschabt, bestoßen). 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Streit I, 4772. Sabin 10909 (fälschlich<br />
1686). Borba de Moraes 152. Alden 687/2<strong>9.</strong> – Schilderung<br />
zweier Missionsreisen des italienischen Kapuzinerbruders<br />
Dionigi Carli (1637-1694); die erste führte über Lissabon<br />
nach Brasilien und danach zum Kongo, die zweite nach<br />
Palästina, Persien und in die Türkei. Weil diese zweite<br />
Missionsreise erst 1678-85 stattfand, sind die Angaben von<br />
Sabin und nach ihm auch von Borba de Moraes falsch,<br />
die als Erstausgabe eine Edition Reggio 1672, eine zweite<br />
Bologna 1674 anführen (gemeint ist wohl jeweils der<br />
„Viaggio nel regno del Congo“ von M. Guattini und<br />
D. Carli). – Gebräunt, gelockert, Spiegel und Gelenke mit<br />
Wurmspuren. – Siehe Abbildung.<br />
514 CASTILLO DE BOBADILLA, G., Politica para<br />
corregidores y Senores de vassallos, en tiempo de<br />
paz y de Guerra. 2 Bde. Madrid, L. Sanchez, 1597.<br />
Fol. Mit wdh. Druckermarke. 95 Bl., 1284 S.;<br />
68 Bl., 1154 S. Stark beschäd. Pgt. d. Zt. 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams C 956. – Nicht im STC. – Zur<br />
Bedeutung des Werkes vgl. „The political thought of Jeronimo<br />
Castillo de Bobadilla“ in „Catholic Historical<br />
Review“ 24 (1938), S. 269-92: „Castillo de Bobadilla was a<br />
man of the highest ideals and one of great personal integrity.<br />
An obedient servant of his sovereign, firm believer in the
122<br />
divine nature of kingly office, convinced that God had<br />
assigned to Spain a special place and a high mission ...“ –<br />
Stärkere Alters- und Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
515 (CAULET, F.), Tractatus generalis de regalia. O.<br />
O. und Dr., 168<strong>9.</strong> 4°. 8 Bl., 570 S., 6 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (minimal beschabt).<br />
200,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Vgl. Jöcher-A. VI, 197: „Als<br />
Ludwig XIV. sein Regale 1673 über das ganze Königreich<br />
auszudehnen suchte, so widersetzte sich Caulet, daher ihm<br />
alle Einkünfte genommen wurden, so daß er von Almosen<br />
leben mußte, ohne sich dadurch zum Nachgeben bewegen<br />
zu lassen.“ – Nicht in Wolfenbüttel. – Sehr schönes Exemplar.<br />
516 CICERI, P. C. DE, Gesammte Predigten, aus dem<br />
Französischen übers. 6Bde. Augsburg, Veith,<br />
1763-64. Beschäd. Ldr. d. Zt. mit Wappensupra -<br />
libros. 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 5263. – Wappen des Abtes<br />
Martin II. Dorner (Amtszeit 1731-1765). – Etw. fleckig.<br />
517 CLAMMER, B., Compendium juris tam civilis,<br />
quam feudalis, Das ist, Ein kurtzer Außzug des<br />
gemeinen Lehn, und Keyser Rechts. Verm. und<br />
verb. Aufl. (hrsg. von T. Heidenreich). Schleusingen,<br />
Closeman, 1630. 12 Bl., 634 S., 50 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (Rückenetikett; etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). 200,-<br />
ADB IV, 273. – Die zweite Auflage in der Bearbeitung von<br />
Tobias Heidenreich. – Titel mit Besitzvermerk der Abtei;<br />
gebräunt und leicht fleckig.<br />
518 CLARKE, R., Christiados sive de passione do -<br />
mini libri XVII. Ed. secunda. Augsburg und Dillingen,<br />
Bencard, 1708. Mit gestoch. Titel. 7 Bl.,<br />
462 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Wappensupralibros<br />
und dreiseit. Goldschnitt (beschabt und bestoßen).<br />
200,-<br />
Georgi I, 295. – Leicht gebräunt, Wappen des Salzburger<br />
Erzbischofs Leopold Anton von Firmian auf beiden<br />
Deckeln, jeweils datiert 1727.<br />
519 CORPUS IURIS CIVILIS – CODICIS Justiniani<br />
libri XII. Summariis D. Gothofredi illustrati.<br />
Postrema editio prioribus accuratior & emendatior.<br />
(Genf), Vignon, 1620. 4°. Mit Holzschnitt-<br />
Titelbordüre. 8 Bl., 736 Sp. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
Gelenke brüchig, kleinere Wurmspuren). 200,-<br />
Vgl. ADB IX, 448 r. Stintzing-L. I, 208. – Spätere Ausgabe<br />
des Codex Iustinianus durch den berühmten französischen<br />
Juristen Denis Godefroy (1549-1622). – NACHGEB.:<br />
AUTHENTICAE, seu novellae constitutiones. Ebda. 1620.<br />
4 Bl., 526 Sp. – Ebenfalls von Godefroy herausgegeben. –<br />
Stark gebräunt, die Novellen mit einigen Wurmgängen am<br />
Kopfsteg.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
520 CUDSEMIUS, P., Desperata Calvini caussa. Daß<br />
ist, von der verlornen sach Calvini, in welchem<br />
seiner gantzen Sect abconterfeytung, Lehr, und<br />
Ceremonien mit lebendigen Farben für Augen<br />
gestellt wird. Köln, Kinckius, 1613. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 16 Bl., 336 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(ohne die Schließbänder, wenig bestoßen und<br />
fleckig). 300,-<br />
Vgl. STC C 1433. CLC C 2061. Jöcher I, 2267 (lateinische<br />
Ausgaben). – Gegenreformatorische Schrift. – Die Titel -<br />
vignette zeigt einen Engel, der Luther und Calvin von der<br />
Kanzel stürzt, während der Teufel den Sturz zu verhindern<br />
sucht.<br />
NACHGEB.: DERS., Enchiridion, oder Außzug der fürnemsten<br />
streitigen Glaubens Articulen Auß Göttlicher Heiliger<br />
Schrifft bewehret. Köln 1613. 304 S., 4 Bl.<br />
(JURGIEWICZ, A.), Wichtige Religions Fragen, von jetziger<br />
zeit Ketzereyen in teutsche sprach gebracht, durch<br />
Casparum Fademrechtium. Köln 16(15). 1 Bl., 88 S. – Vgl.<br />
STC F 118. Jöcher-A. II, 1000 (beide unter Fademrecht;<br />
deutsche Ausg. 1614). Estreicher XVIII, 675 (unter Jurgiewicz;<br />
lateinische Ausg. 1590). – Jöcher hält den Namen des<br />
Übersetzers für ein Pseudonym.<br />
Der letzte Traktat stark gebräunt und tls. mit hinterlegten<br />
Durchrissen (geringer Textverlust); ansonsten wenig fleckig.<br />
521 CURTIUS RUFUS, QU., Von den Thaten Alexanders<br />
des Grossen. Auß dem Latein übergesetzet<br />
durch H. F. von Lehsten auf Wahrdau und<br />
Dölitz. Frankfurt, J. Wilde, 16<strong>58</strong>. Mit gestoch.<br />
Titel und doppelblattgr. Kupferstichkarte. 13 Bl.,<br />
887 S., 8 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. – Wenig fleckig. 300,-<br />
522 DAUDE, A., Historia universalis et pragmatica<br />
Romani imperii, regnorum, provinciarum. Bde.<br />
I-II/1 (ohne II/2) in 2 Bdn. Würzburg, Lochner<br />
und Mayer, 1748-51. 4°. Mit 7 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
8 Bl., 686 S., 22; 8 Bl., 926 S., 26 Bl. Be -<br />
schäd. Ldr. d. Zt. mit Rvg. und Wappensupra -<br />
libros. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. II, 1836, 4. Jöcher-A. II, 628.<br />
– Hauptwerk des Würzburger Theologen, an dem man<br />
„Kritik und Quellenstudium“ (ADB IV, 770) rühmte; Bd.<br />
II/2 erschien 1754. – Mit Karten des Hl. Römischen Reiches<br />
und seiner Provinzen. – Wappen des Abtes Martin II.<br />
Dorner (Amtszeit 1731-1765).<br />
523 DESING, A., Collegia geographico-historicopolitica,<br />
in welchen von der Welt-Kugel und von<br />
dem Jure Naturae & Gentium, auch Politica, eine<br />
kurtze Abzeichnung gemachet ist: Nicht weniger<br />
von Portugall, Spanien, Engelland, und allen Staaten<br />
des Italiens mit ihren Einrichtungen ausführlich<br />
gehandelt wird. Stadt am Hof, Gastl, 1744. 4°.<br />
1 Bl., 679 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (etw. beschabt). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader 230. – Nur stellenw. wenig fleckig.<br />
– Selten.
524 – Compendium eruditionis, complectens historiam<br />
sacram, profanamque, politicen, geographiam,<br />
ritus veterum, & chronologiam. Ingolstadt,<br />
La Haye, 1728. Mit gefalt. Tabelle. 8 Bl., 634 S.,<br />
13 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen (fleckig). 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Meusel II, 337. – Handbuch der Ge -<br />
schichte und Geographie für die Jugend und den Gebrauch<br />
von Geschichtsfreunden, verfaßt vom gelehrten Oberpfälzer<br />
Benediktiner und „Knabenlehrer“ (ADB) Anselm<br />
Desing (1699-1773). – Gebräunt, hinterer Spiegel mit größerer<br />
Fehlstelle.<br />
525 DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – FÜRSTL.<br />
ANHALTISCHE GEHAIMBE CANTZLEY,<br />
das ist: Gegründte anzaig, der verdeckten, unteutschen,<br />
nachtheiligen consilien, anschläg und<br />
prackticken. O. O. und Dr. 1621. 4°. 4 Bl., 342,<br />
48 S. Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines mittel -<br />
alterlichen Manuskriptbl. mit defekten Schließbändern<br />
(gering fleckig, berieben und bestoßen).<br />
200,-<br />
Einer von 13 bekannten Drucken im Jahr der Erstausgabe.<br />
– VD 17 12:110241G. Koser, Kanzleienstreit, 16. Hohenemser<br />
5055. – Nach der Eroberung Heidelbergs ließ Maximilian<br />
von Bayern die dortigen Akten, benannt nach dem<br />
Kanzler des Winterkönigs, Fürst von Anhalt, veröffentlichen,<br />
um die evangelisch-unionistische Seite zu diffamieren.<br />
Die Publikation erregte großes Aufsehen (16 Drucke<br />
sind bekannt). – Titel mit kleinem Loch (ohne Textverlust),<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
526 – – das ist: Gegründte anzaig, der verdeckten,<br />
unteutschen, nachtheiligen consilien, anschläg und<br />
prackticken. Editio tertia & correctior. O. O. und<br />
Dr. 1621. 4°. 3 Bl., 338, 48 S. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
eines mittelalterlichen Manuskriptbl.<br />
(mit Wurmlöchern, etw. fleckig, gering berieben<br />
und bestoßen). 200,-<br />
Einer von 13 bekannten Drucken im Jahr der Erstausgabe.<br />
– VD 17 23:234235G. Koser, Kanzleienstreit, 17. Hohenemser<br />
5055 (andere Ausgabe). – Vorsätze mit verschiedenen<br />
Abschriften von zeitgenössischer Hand; vereinzelt mit<br />
feinen Wurmspuren, durchgehend stark annotiert und mit<br />
zahlreichen Unterstreichungen von alter Hand, etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
527 – (KELLER, J., UND W. JOCHER), Der Unierten<br />
Protestirenden Archif, darin(n) der Unierten<br />
Protestirenden vornembste Thathandlungen, An -<br />
schläg und zu des H. Röm. Reichs, der Römisch<br />
Catholischen Kaiser, Fürsten und Stände an tag<br />
gelegt werden. O. O. und Dr., 1628. 4°. 4 Bl., 318,<br />
536 S. Pgt. d. Zt. mit tls. läd. Schließbändern,<br />
Monogramm CK auf dem Vorderdeckel und dat.<br />
1628 (tls. mit Wurmlöchern, etw. fleckig, beschabt<br />
und bestoßen). 200,-<br />
Kloster Michaelbeuern 123<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VI, 13<strong>58</strong>. Bircher A 293<strong>9.</strong><br />
Koser, Kanzleienstreit, 80. ADB XIV, 102. – Die Verfasserschaft<br />
ist nicht ganz geklärt, nach Holzmann und Bohatta<br />
sind Keller und Jocher die Autoren, Koser schreibt die<br />
Autorschaft Wilhelm Jocher zu, Bircher nur Jakob Keller,<br />
ebenso Stieve in der ADB, „doch wirkte Jocher bei der Ausscheidung<br />
der zu veröffentlichenden Actenstücke mit.“ –<br />
Dem Werk zugehörig und beigefügt ist die 536-seitige Flugschrift<br />
„Appendix in qua Originalia ad hunc librum<br />
spectantia“, die Koser ebenso Jocher zuschreibt. – „Die<br />
Appendix, die erste Sammlung von Acten zur Geschichte<br />
der Union, enthält nicht bloss solche Dokumente, die schon<br />
1621 in der Anhaltischen Kanzlei auszüglich mitgeteilt<br />
waren, sondern auch eine grosse Anzahl der zu Heidelberg<br />
vorgefundenen Papiere, darunter einige schon 1624 in dem<br />
'Beharrlichen General Rat' und der 'Holländischen Bundsverwandnuss'<br />
sowie 1625 in der Sammlung 'Camerarii epistolae<br />
selectae' publizierte Stücke“ (Koser 81). – Leicht ge -<br />
bräunt, fast fleckenlos.<br />
528 – (TSCHERNEMBL, G. E. VON), Consultationes<br />
Oder Underschidliche Rathschläg, der maisten<br />
und wichtigsten Sachen, welche von Anfang<br />
der Böhemischen und andern folgenden Auffständ<br />
fürgangen. O. O. und Dr. 1624. 4°. 6 Bl., 363 (recte<br />
359) S. Pp. d. Zt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskriptes (Schließbänder<br />
fehlen, leicht aufgebogen, etw. fleckig). 200,-<br />
Einer von zwei Drucken aus demselben Jahr. – VD 17<br />
23:263906P (im Titel „Protocoll“, nicht „Protocol“). Holzmann-B.<br />
I, 10018. De Backer-S. IV, 991, 23. Koser, Kanzleienstreit,<br />
60: „Die grösste unter den bairischen Publikationen<br />
von 1624 und die, welche ihrer Zeit das grösste<br />
Aufsehen machte, ist die unter vier verschiedenen Titeln, als<br />
'Consultationes', 'Acta consultationia bohemica', 'Böhmische<br />
Kanzlei' und 'Anhaltischer Kanzlei fünfter Teil'<br />
bekannte Flugschrift.“ – Zuschreibung nach Koser (gibt den<br />
Namen in der assimilierten Form als „Tschernemmel“ an),<br />
Holzmann und Bohatta und De Backer und Sommervogel<br />
nennen Jakob Keller (als Herausgeber). – Vorsätze mit<br />
leichten Wurmspuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
529 DREXEL, J., Gymnasium patientiae. München,<br />
Leysser, 1630. 12°. Mit gestoch. Titel und 3 ganzseit.<br />
Textkupfern. 13 Bl., 601 S. Pgt. d. Zt. mit<br />
defekten Schließbändern (leicht fleckig und bestoßen).<br />
150,-<br />
Dritter von vier Drucken im Jahr der Erstausgabe. – STC D<br />
725. De Backer-S. III, 193, 12. Dünnhaupt 14.3: „Erbauungsbuch<br />
über die christliche Duldsamkeit. Die drei Kupfer<br />
stellen die drei obersten Exempel dar: einen Märtyrer,<br />
einen Heiligen und Christus am Kreuz.“ – Textkupfer mit<br />
leichtem Abklatsch, etw. gebräunt und fleckig.<br />
530 – Heliotropium seu conformatio humanae voluntatis<br />
cum divina. München, Leysser, 1630. 16°. Mit<br />
gestoch. Titel und 5 ganzseit. Textkupfern. 13 Bl.,<br />
724 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit intakten Schließen,<br />
Monogramm „MTK“ und dat. 1632 (etw. angeschmutzt,<br />
berieben, leicht bestoßen). 150,-
124<br />
Nr. 535<br />
Dünnhaupt 11.6. De Backer-S. III, 18<strong>9.</strong> – Achte Ausgabe<br />
der „wohl bedeutendsten Schrift Drexels; behandelt das<br />
Thema der christlichen Willensfreiheit; zugleich aufschlußreiche<br />
Darlegung seiner eigenen Weltanschauung“ (Dünnhaupt).<br />
– Gering gebräunt und fleckig.<br />
531 – Trismegistus Christianus. Editio quarta. München,<br />
Leysser, 162<strong>9.</strong> 16°. Mit gestoch. Titel und<br />
3 Textkupfern. 17 Bl., 627 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
defekten Schließbändern (Wurmspuren, gering<br />
fleckig und berieben). 150,-<br />
Dünnhaupt <strong>9.</strong>8. De Backer-S. III, 187, 7. – Reinterpretation<br />
des traditionellen Symbolismus auf christlicher Basis. –<br />
Gering gebräunt und fleckig.<br />
532 EBERHARD, J. A., Neue Apologie des Sokrates,<br />
oder Untersuchung der Lehre von der Seligkeit<br />
der Heiden. Neue und verbesserte Aufl. 2 Bde.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1787. VIII, 408; X,<br />
398 S. Ldr. d. Zt. (Bd. II ohne Rsch., stark berieben).<br />
150,-<br />
Vgl. Goed. IV/1, 519, 2. Raabe, Nicolai, 170 (andere Ausgabe).<br />
– Wichtiges Werk der Aufklärung, das dem Verfasser<br />
wegen seiner nationalistischen Aussagen viele Feinde, vor<br />
allem unter den Anhängern Kants, einbrachte. Der Prediger<br />
Eberhard (1739-1809) orientierte sich an der Philosophie<br />
von Leibniz. – Stellenw. braunfleckig.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
533 EINBÄNDE – BIDERMANN, J., Herodiados<br />
libri tres. Dillingen, Rem, 1620. 12°. 1 Bl., 148 S.,<br />
9 Bl. Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskriptblattes (stärker fleckig).<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 25.1: „Lat. Versepos mit ungemein<br />
realistischer Schilderung der biblischen Historie vom<br />
Bethlehemitischen Kindermord.“ – Titel im Falz hinterlegt<br />
(etw. Textverlust), Block gelockert. – DAZU: DERS., Epigrammatum<br />
libri tres. Editione secunda recogniti. Dillingen<br />
163<strong>9.</strong> – Dünnhaupt 1<strong>9.</strong>15. – Gebunden gleichfalls unter<br />
Verwendung eines Manuskriptblattes aus dem späten<br />
Mittelalter. – Beiliegen weitere 5 Drucke aus dem 17. Jhdt.<br />
in ähnlicher Bindung – abgegriffen und angestaubt zwar,<br />
dennoch ein reizvolles Ensemble und Exempel frühen<br />
Recyclings im Handwerk.<br />
534 EISENGREIN, M., Ecclesia catholica a novatorum<br />
calumniis vindicata. Ingolstadt, D. Sartorius,<br />
1576. 12 nn., 365 num., 1 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. –<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 E 798. 300,-<br />
535 ENGEL, L., Collegium universi juris canonici.<br />
Salzburg, Mayr, 1686. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und Kupfertafel. 9 Bl., 1394 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Wappensupralibros und intakten<br />
Schließen (leicht beschabt). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte III/1, 150: „Das Werk hat den Vorzug<br />
eines sehr klaren, nicht zu weitläufigen und doch auch<br />
für das praktische Leben brauchbaren Werkes; es ist zudem<br />
in sehr kurialistischem Sinne geschrieben. Das Papstthum<br />
ist göttlicher Einsetzung, der Papst über dem Concil. Dagegen<br />
ist Engel auch wieder vorsichtig, bezüglich der Frage:<br />
ob der Papst auch in weltlicher Hinsicht über dem Kaiser<br />
stehe, drei Meinungen: bejahende, verneinende, vermittelnde,<br />
anzuführen und die Entscheidungen dem Leser zu<br />
überlassen. Das Bischofsamt kommt nach ihm von Christus<br />
her, der einzelne Bischof hat es vom Papste; er sieht die<br />
päpstlichen Bullen ohne Weiteres als geltendes Recht an.<br />
Die vielen Auflagen zeigen den grossen Gebrauch.“ – Die<br />
Kupfertafel mit einer kleinen Ansicht von Maria Plain. –<br />
Wappen des Abtes Ämilian Sengmüller (Amtszeit 1676-<br />
1696). – Etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
536 – Collegium universi juris canonici. Ed. tertia. Cui<br />
accessit Tractatus de privilegiis monasteriorum.<br />
Salzburg, Mayr, 1688. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und gestoch. Titelvign. auf dem Titel des Anhangs.<br />
11 Bl., 1253 S., 20, 1 Bl., 69 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. 150,-<br />
Titel mit Besitzvermerk der Abtei von 1691; unten Kaufvermerk<br />
des Paters J. B. Aichammer. – Etw. fleckig.<br />
537 – Collegium universi juris canonici. Ed. decima.<br />
Cui accessit Tractatus de privilegiis monasteriorum.<br />
Salzburg, Mayr, 1726. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
7 Bl., 1253 S., 20, 1 Bl., 69 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen und Wappensupralibros.<br />
150,-
Wappen des Abtes Placidus II. Maderer (Amtszeit 1713-<br />
1731). – Etw. fleckig.<br />
538 – Collegium universi juris canonici. Ed. decima<br />
tertia. 2 Bde. Salzburg, Mayrs Erben, 1751. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 5 Bl., 500 S.; S. (501)-1318,<br />
29 Bl. Etw. beschäd. Ldr. d. Zt. 150,-<br />
BEIGEB.: DERS., Tractatus de privilegiis et juribus monasteriorum.<br />
Ebda. 175<strong>9.</strong> – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
539 ERHARD, TH. A., Isagoge et commentarius in<br />
universa biblia sacra. 2 in 1 Bd. Augsburg und<br />
Regensburg, Heiß für Strötter, Gastel und Ilger,<br />
1735. Fol. 10 Bl., 268 S., 1 Bl., 334 S., 7 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln mit reicher Rvg. und intakten<br />
Schließen (leicht beschabt). – Erste Ausgabe.<br />
– Etw. fleckig und mit Wurmlöchern. 150,-<br />
540 FABER, V., Teutsche Concordantz der gantzen<br />
Bibel. Ingolstadt, Angermayr, 1615. 4°. Mit Holzschnitt-Bordüre<br />
auf dem Titel und weiterem<br />
Holzschnitt auf Bl. 8. 8 Bl., 1218 S., 7 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. mit 2 intakten Schließen<br />
(fleckig, etw. beschabt). 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Stalla. – Leicht gebräunt, vereinzelt<br />
kleiner Wasserrand, erste und letzte Lagen mit<br />
Wurmspuren.<br />
541 FABER STAPULENSIS, J., Commentarii initiatorii<br />
in quatuor evangelia. Basel, A. Cratander,<br />
1523. Fol. Mit Titelbordüre in Metallschnitt und<br />
Druckermarke am Ende, beides von H. Holbein,<br />
sowie vielen Initialen aus verschiedenen Alpha -<br />
beten. 6 nn., 410 num. Bl. Stärker beschäd. Holzdeckel<br />
d. Zt. mit blindgepr. Schweinsldr.-Rücken.<br />
1.200,-<br />
STC 113. Panzer VI, 239, 497. Reusch 100. – Evangelienkommentar<br />
des bedeutenden französischen Theologen,<br />
erstmals 1522 in Meaux erschienen, die vorliegende Basler<br />
Ausgabe bereits im folgenden Jahre, in dem die Sorbonne<br />
das Werk wegen einiger darin ausgesprochenen Lehrmeinungen<br />
verurteilt hat und die Kurie es auf den Index setzte.<br />
– Die hübsche Titelbordüre (vgl. Kat. der Holbein-Ausstellung<br />
Basel Nr. 39) mit den Symbolen der vier Evangelisten<br />
und der Darstellung der Kirchenväter Gregor, Augustinus,<br />
Hieronymus und Ambrosius sowie unten mit der<br />
Aussendung der zwölf Apostel gehört zu den vorzüglichsten<br />
Arbeiten Holbeins. – Indizierungsvermerk auf dem<br />
Titel, stärkere Wurmspuren.<br />
Gospel commentary by the prominent French theologian,<br />
first published at Meaux in 1522, the present Basle edition<br />
already the following year, in which the Sorbonne condemned<br />
the work and the curia put it on the Index because of<br />
some schools of thought expressed therein. – Index note on<br />
title, stronger worming. – Contemporary, stronger damaged<br />
wooden boards with blind-pressed pigskin spine.<br />
Kloster Michaelbeuern 125<br />
542 (FABRI AUS HEILBRONN, J.), Christenliche,<br />
Catholische underricht, wie sich die Pfarrer, Seelsorger<br />
und Prediger im Saltzburger Bistumb und<br />
Provintz, in jren Predigen, zu underrichtung des<br />
Christlichen volcks, halten ... sollen. Dillingen,<br />
S. Mayer, 1556. 4°. Mit großer ornamentaler Holzschnitt-Initiale.<br />
10 nn., LXXX num. Bl. Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. faltig, fleckig und berieben). 200,-<br />
Bucher 53. VD 16 C 2383. – Nicht im STC und bei Adams.<br />
– Johannes Fabri aus Heilbronn „lebte lange Zeit zu Augsburg,<br />
wo er auch gestorben zu sein scheint, als bischöflicher<br />
Theologe und Prediger und war gleichzeitig eifrig als polemischer<br />
Schriftsteller gegen die Lutheraner thätig“ (ADB<br />
VI, 494). – Titel mit Besitzvermerk des Klosters; anfänglich<br />
und gegen Ende wasserrandig, sonst nur wenig fleckig und<br />
gebräunt.<br />
543 FEBRONIUS, J. (d. i. J. N. VON HONTHEIM),<br />
De statu ecclesiae et legitima potestate Romani<br />
pontificis liber singularis, ad reuniendos dissidentes<br />
in religione Christianos compositus. Bouillon,<br />
G. Evrardi, 1763. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 32 Bl.,<br />
655 S., 28 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappen -<br />
supralibros, dat. 1765 (beschabt, leicht fleckig).<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Druckorte I, 29<strong>9.</strong> Deschamps 223.<br />
NDB IX, 604. LThK V, 141: „Darin bestritt er unter Einfluß<br />
des Episkopalsystems u. Gallikanismus dem Papst wesentliche<br />
Rechte u. forderte die Bischöfe auf, die ihnen von<br />
Christus übertragene Gewalt wiederzuerlangen. 1764 wur -<br />
de das Buch auf den Index gesetzt.“ – Theologiegeschichtlich<br />
bedeutendes Werk, das zahlreiche antipäpstliche Schriften<br />
hervorrief und eine Reihe von Gegenschriften provozierte.<br />
– Über den Verlags- und Druckort gibt es unterschiedliche<br />
Meinungen: Laut Deschamps in Bouillon<br />
(Luxemburg), laut Weller in Würzburg und laut NDB in<br />
Frankfurt erschienen. – Diese erste Ausgabe war zunächst<br />
einbändig konzipiert. Zu den späteren Auflagen erschienen<br />
bis 1774 drei weitere Bde. mit Ergänzungen, Streitschriften<br />
und Rechtfertigungen. – Johann Nikolaus von Hontheim<br />
(1701-1790) war Weihbischof von Trier und ist auch als<br />
Lokalhistoriker literarisch tätig gewesen; unsterblich<br />
geworden ist er indes durch sein Pseudonym, das in den<br />
Wortschatz als Febronianismus Eingang gefunden hat. –<br />
Vereinzelt leicht gebräunt.<br />
544 FEBRONIUS – (SANGALLO, G. A.), Anti-<br />
Febronius oder grundhaltige Widerlegung eines<br />
verschreyten, vom Päbstlichen Stuhl verbannten<br />
Buchs unter dem Titul: Justi Febronii von den<br />
Kirchenstaat und gültigen Macht eines Römischen<br />
Pabsts. Anjetzo in das Deutsche übersetzet von<br />
W. Reichenberger. Augsburg, Mauracher, 1768. 4°.<br />
14 Bl., 406 S., 5 Bl. Ldr. d. Zt. (berieben, einige<br />
kleinere Wurmspuren). 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. VI, 1074. Baader<br />
II/2, 11, 11. Lindner I, 246, 15. De Backer-S. VIII, 1408, 81.<br />
– Der Trierer Weihbischof Johann Nikolaus von Hontheim<br />
hatte 1763 unter dem Pseudonym Justinus Febronius in
126<br />
bester – heute würden wir sagen – ökumenischer Wiedervereinigungsabsicht<br />
ein papstkritisches Werk veröffentlicht,<br />
das enormes Aufsehen erregte und eine Publikationsflut pro<br />
und contra hervorrief. Eine der Gegenschriften ist der<br />
„Anti-Febbronio“ des Jesuiten Francesco Antonio Zaccaria<br />
(1714-1795), eine andere erschien anonym unter dem Titel<br />
„Dello stato della chiesa e legittima potestà del romano pontefice“<br />
1766 und wird von Melzi (III, 97) dem Minoriten<br />
Giulio Antonio Sangallo zugeschrieben. Wir folgen dieser<br />
Zuschreibung auf Grund der deutschen Titelformulierung<br />
und dem Zusatz „herausgegeben von einem Priester des<br />
heil. Minoritenordens“ – Minoriten-, nicht Jesuitenordens!<br />
Baader, Lindner und De Backer und Sommervogel erklären<br />
die Übersetzung des Benediktiners Wunibald Reichen -<br />
berger (1697-1769) als Übersetzung von Zaccarias „Anti-<br />
Febbronio“, dies unseres Erachtens irrtümlich und wohl<br />
hervorgerufen nur durch die Übereinstimmung mit „Anti-<br />
Febronius“. – Gebräunt, Spiegel und Gelenke mit Wurmspuren.<br />
545 FERRERIUS, V., Opera, seu sermones de tempore<br />
et sanctis cum tractatu de vita spirituali.<br />
Augsburg, Strötter, 172<strong>9.</strong> Fol. 3 Bl., 657 S., 14 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen.<br />
– Etw. fleckig. 150,-<br />
546 (FESSLER, I. A.), Marc-Aurel. Neue, durchaus<br />
verb. Ausg. 4 Bde. Breslau, Korn, 1793. Mit 4 ge -<br />
stoch. Frontisp. und 4 gestoch. Titeln. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch und Rvg. (leicht beschabt). 200,-<br />
Goed. V, 494, 2. – Zweite Ausgabe. – In Antiqua und mit<br />
durchgehender Kleinschreibung gedruckt. – Wenig fleckig.<br />
– Dekorativ gebunden.<br />
547 – Mathias Corvinus, König der Hungarn und<br />
Grossherzog von Schlesien. 2 Bde. Breslau, Korn,<br />
1793-94. Mit 2 gestoch. Frontisp. und 2 gestoch.<br />
Titeln mit Vign. 4 Bl., S. 3-332; 360 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (etw. fleckig und bestoßen).<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 494, 4. Petrik I, 786. – DAZU:<br />
DERS., Attila, König der Hunnen. Breslau 1794. Mit Frontisp.,<br />
Titel mit Vign. und Kopfvign. (alles gestoch.). 1 Bl.,<br />
292 S. – Erste Ausgabe. – Goed. V, 494, 5. – Alle drei Bände<br />
einheitlich und äußerst dekorativ gebunden.<br />
548 FRIES, J., Reinhold, Fichte und Schelling. Leipzig,<br />
Reinicke, 1803. X S., 1 Bl., 324 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 11, 26, 2. Schneeberger 208.<br />
Baumgartner 3370. – Die S. V-VIII lose. – Etw. fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
549 GAIL, A. (VON), De pace publica, et eius violatoribus,<br />
atque proscriptis sive bannitis imperii,<br />
libri duo. De pignorationibus liber unus. De<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
manuum iniectionibus, impedimentis, sive arrestis<br />
imperii, tractatus singularis. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Köln, J. Gymnich (III), 1<strong>58</strong>6. Mit je einer Druckermarke<br />
auf den Titeln. 468 S., 30 Bl., 123 S.,<br />
26 Bl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, Rücken<br />
mit Etikett, Deckel etw. wellig; fleckig, berieben<br />
und bestoßen). 300,-<br />
VD 16 G 52. – Erste Separatausgabe von „De pace publica“<br />
(zuvor schon im Anhang dreier Ausgaben von Gails Hauptwerk<br />
„Practicarum observationum libri duo“ erschienen),<br />
„De manuum iniectionibus“ im Erstdruck mit separatem<br />
Titelblatt. – „Die ersten ausführlichen Erörterungen dieser<br />
für die kammergerichtliche Jurisdiction so wichtigen Materien;<br />
schon Mynsinger spendet ihnen großes Lob“ (Stintzing-L.<br />
I, 500). Gail gilt neben Mynsinger (und in Konkurrenz<br />
zu diesem) als Begründer der kameralistischen<br />
Jurisprudenz. – Titel mit Besitzvermerk, letztes Bl. von Tl. I<br />
mit Blattweiser; anfänglich alte Marginalien, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
550 – Practicarum observationum, tam ad processum<br />
judiciarium, praesertim imperialis camerae, quam<br />
causarum decisiones pertinentium, libri duo. Editio<br />
postrema correctior. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, Bu -<br />
säus, 1690. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
16 Bl., 626 (recte 628), 272 S., 52 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt, einige Wurmspuren). 150,-<br />
Vgl. Stintzing-L. I, 49<strong>9.</strong> NDB VI, 38. – Diese späte Ausgabe<br />
nicht im STC. – „Behandelt das Verfahren bei diesem<br />
Gerichtshof und dessen Rechtssprechung namentlich in<br />
bezug auf Kontrakte und letztwillige Verfügungen“ (NDB).<br />
– Tls. stärker gebräunt, anfangs mit einigen Wurmlöchern,<br />
mehrere Blattweiser.<br />
551 (GASPARI, G. B. DE, PSEUD.: ADEISIDAI-<br />
MON PHILOROMAIOS), Vindiciae adversus<br />
sycophantas juvavienses. Köln, P. Marteau (= Salzburg,<br />
Mayr), 1741. 4°. Mit gestoch. Titel-, Kopfund<br />
Schlußvign. sowie gestoch. Initiale. 4 Bl.,<br />
192 S., 2 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wurzbach V, 92. Baader 370 (dort die<br />
einzigen verläßlichen Angaben): „Er kam um das Jahr 1736<br />
nach Salzburg, wo er aber niemals Edelknabenhofmeister,<br />
sondern hochfürstl. salzburg. Rath und Historiographus<br />
war, welche Stelle er am 17ten Jul. 1738 erhielt. Er errichtete<br />
zu Salzburg eine (von dem Benediktiner und Professor Placidus<br />
Böckhn und mehrern seiner Kollegen verketzerte und<br />
verfolgte) literarische Gesellschaft, die vom Jahre 1740 an,<br />
ordentliche Zusammenkünfte hielt, aus würdigen und aufgeklärten<br />
Männern bestand, und sich mit Philologie und<br />
Kirchengeschichte beschäftigte. Der Verketzerungen und<br />
Verfolgungen müde, verliess er endlich Salzburg [1742], und<br />
kam nach Wien, wo er k. k. Rath, Professor der Geschichte<br />
und Direktor der lateinischen Schulen ward.“ – Der sog.<br />
„Sykophantenstreit“ in Salzburg entbrannte zwischen den<br />
Anhängern des konservativen Lagers an der Benediktiner-<br />
Universität und den Vertretern einer frühaufklärerischen<br />
Richtung (möglicherweise war auch Leopold Mozart involviert).<br />
– Titel mit Besitzvermerk, zahlr. Anstreichungen und<br />
Vermerke.
Nr. 559<br />
552 GLET(T)LE, J. B., Jurisprudentia terribilis, seu<br />
Tractatus juridicus de criminibus et delictis in<br />
genere et in specie nec non processu criminali. Bd.<br />
I. Salzburg, Mayr, 1687. 4°. 4 Bl., 330 S., 1 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. fleckig). 300,-<br />
Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr mit der<br />
korrekten Seitenzahl 13. – VD 17 1:013485L. Kobolt 267. –<br />
Juristische Dissertation von Jodocus Bernardinus Barbo<br />
von Baxenstein unter dem Präses Joseph Bernhard Glettle<br />
(1654-1696), einem Augsburger Staatsrechtler an der Universität<br />
Salzburg. Enthält die beiden Teile „De criminibus et<br />
delictis in genere“ und „De privatis delictis“ und ist so vollständig;<br />
ein tomus II (mit einer pars III) ist nicht erschienen<br />
(nicht im MNE). – Der Titel ist natürlich keine Verunglimpfung<br />
der Rechtsgelehrtheit, sondern ein wunderbar<br />
eingängiges Beispiel für die Figur der Hypallage und sei<br />
jedem Stilkundelehrer für seinen Unterricht anempfohlen.<br />
– Tls. stärker gebräunt, fleckig.<br />
NACHGEB.: DERS., Tractatus juridicus de criminibus<br />
publicis in genere, ac in specie, de crimine maiestatis, haeresi,<br />
apostasia, et blasphemia. Ebda. 1688. 4°. 4 Bl., 152 S. –<br />
Eine von 3 Druckvarianten aus demselben Jahr, die sich<br />
durch die Stellung der Lagensignatur A unterscheiden; vorliegend<br />
die Variante mit dem A unter dem „s“ von „Inst.“.<br />
– VD 17 23:697142B. Kobolt 267. – Juristische Dissertation<br />
von Andreas Theobald von Mayeren unter Glettles Vorsitz,<br />
zugleich pars IV der „Schrecklichen Jurisprudenz“. Weitere<br />
Teile sind nicht erschienen, das ganze Werk ist 1708 nochmals<br />
postum herausgegeben worden.<br />
Kloster Michaelbeuern 127<br />
Nr. 562<br />
553 – Tractatus canonico-civilis de testamentis. Disputationi<br />
subjecit Antonius Eusebius ab Halden.<br />
2 in 1 Bd. Salzburg, Mayr, 1685-86. 4°. 6 Bl., 225<br />
S., 1, 4 Bl., 89 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz deckeln<br />
mit intakten Schließen (etw. fleckig). 150,-<br />
Kobolt 267. – Juristische Dissertation unter dem Präses<br />
Joseph Bernhard Glettle (1654-1696), einem Augsburger<br />
Staatsrechtler an der Universität Salzburg. – Beigebunden<br />
sind die „Assertiones juridicae“ von J. C. Rziekovsky (ebda.<br />
1685), eine weitere Dissertation bei Glettle. – Titel mit Be -<br />
sitzvermerk des Paters Anton Scherzhauser.<br />
554 GÖRRES, J. (VON), Die christliche Mystik.<br />
4 Bde. Regensburg und Landshut, Manz, 1836-42.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 206, 47. Wetzer-W. V, 800:<br />
„Bahnbrechender Versuch.“ – Wenig fleckig.<br />
555 GORDON, A., Philosophia utilis et jucunda. 3 in<br />
2 Bdn. Stadtamhof, Gastl, 1745. Mit mehrf. gefalt.<br />
Titel in Rot und Schwarz zu Bd. I (nicht in Pag.)<br />
und 39 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bl., 534 (recte 536)<br />
S., 3; 3 Bl., 543 S., 1 Bl., 228 (recte 328) S., 2 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (beschabt, bestoßen).<br />
400,-
128<br />
Nr. 563<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 1528. ADB XLIX, 461. Lindner<br />
II, 234, <strong>9.</strong> Poggendorff I, 928. Ronalds 206 (nennt wohl<br />
irrtümlich Augsburg als Druckort). – Das Werk erschien in<br />
mehreren Varianten, die, soweit wir feststellen konnten,<br />
weder in den Bibliographien noch in den Bibliothekskatalogen<br />
unterschieden werden. Vorliegendes Exemplar hat in<br />
Bd. I die korrekte Schreibung des Verlegers „Gastl“ und in<br />
Bd. III die Bezeichnung „Phisica“; ferner umfaßt dieser<br />
3. Bd. nur 228 (recte 328) Seiten und scheint so vollständig.<br />
Vgl. zu diesen Unterschieden auch die folgende Katalognummer.<br />
– Die Schrift war eine Vorstudie zu Gordons<br />
berühmtem Hauptwerk „Physicae experimentalis elementa“<br />
(1751-53). Enthält neben Beiträgen über Logik,<br />
Metaphysik und Ethik auch solche über Mathematik, Optik<br />
(Laterna obscura), Hydrostatik (Taucherglocke, Vakuumkugel,<br />
Springbrunnen), Astronomie, Pyrotechnik, Fortifikation,<br />
Architektur, Elektrizität etc. – Andreas Gordon<br />
(1712-1750) stammte aus dem herzoglichen Hause Gordon,<br />
kam 1724 nach Deutschland, wurde 1732 im Schottenkloster<br />
von Regensburg Benediktiner und war schließlich Philosophieprofessor<br />
in Erfurt. – Gebräunt.<br />
556 – Philosophia utilis et jucunda. 3 Bde. Stadtamhof,<br />
Gastl, 1745. Mit mehrf. gefalt. Titel in Rot und<br />
Schwarz zu Bd. I (nicht in Pag.) und 39 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 3 Bl., 534 (recte 536) S., 3; 3 Bl.,<br />
543 S., 1 Bl.; 236 (recte 336) S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Supralibros (beschabt, bestoßen). 400,-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 1528. ADB XLIX, 461. Lindner<br />
II, 234, <strong>9.</strong> Poggendorff I, 928. Ronalds 206 (nennt wohl<br />
irrtümlich Augsburg als Druckort). – Das Werk erschien in<br />
mehreren Varianten, die, soweit wir feststellen konnten,<br />
weder in den Bibliographien noch in den Bibliothekskatalogen<br />
unterschieden werden. Vorliegendes Exemplar hat in<br />
Bd. I die Schreibung „Gaslt“ für den Verleger (statt „Gastl“)<br />
und in Bd. III die Bezeichnung „Physicam“; ferner umfaßt<br />
dieser 3. Bd. 236 (recte 336) Seiten. Vgl. zu diesen Unterschieden<br />
auch die vorhergehende Katalognummer. – Ge -<br />
bräunt.<br />
557 GOTTSCHED, J. CH., Versuch einer critischen<br />
Dichtkunst. 2. verb. Aufl. Leipzig, Breitkopf,<br />
1737. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 736 S., 8 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig und etw. bestoßen). 150,-<br />
Goed. III, 361, 38. – Hinterer Vorsatz mit Einträgen von<br />
alter Hand in Tinte, etw. gebräunt und fleckig. – Beiliegen<br />
Gottscheds „Gesammelte Reden“ (Leipzig 1749).<br />
5<strong>58</strong> GRASER, R., Vollständige Lehrart zu predigen.<br />
Salzburg, Mayr, 1766. 4°. 12 Bl., 717 S., 1 Bl. Be -<br />
schäd. Hpgt. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Scriptores<br />
Ordinis S. Benedicti 143. 120,-<br />
559 (GRATIANUS, Decretum cum glossis domini<br />
Joannis Theutonici prepositi Alberstatensis atque<br />
annotationibus Bartholomei Brixensis). Venedig,<br />
L. A. Giunta, 1514. 4°. Mit 133 (3 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
38 nn., 652 (recte 643) num., 68<br />
(statt 76) nn. Bl. (das letzte weiß). Stark beschäd.<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. 300,-<br />
STC 312. Sander 3263. Essling I, 523. – Bildet zusammen<br />
mit dem „Sextus decretalium liber“ von Papst Bonifatius<br />
VIII. und den „Decretales“ Gregors IX. die dreibändige<br />
Ausgabe des „Corpus juris canonici“, gedruckt bei Giunta<br />
am 20. Mai 1514. – Die kleinen Textholzschnitte mit Illustrationen<br />
priesterlicher Tätigkeiten und des alltäglichen<br />
Lebens, dazu zwei blattgroße Lebensbaumdarstellungen<br />
und die Gefangennahme Christi nach Urs Graf. – Es fehlt<br />
die letzte Achterlage (7 bedruckte Bl., erstes weiß) mit Signatur<br />
„+“. – Erste 4 Bl. mit starkem Wurmfraß (einiger<br />
Textverlust, Titel fragmentarisch), erste und letzte Lage lose<br />
und etw. fleckig; mit Ausnahme der Schäden am Anfang<br />
und Ende nur wenig fleckig und gebräunt sowie mit vereinzelten<br />
Wurmlöchern. – Siehe Abbildung.<br />
560 GRETSER, J., Nomenclator Latinograeco-Germanicus.<br />
Ingolstadt, A. Sartorius, 1598. Mit Titelholzschnittvign.<br />
1 Bl., 274 S., 49 Bl., 201 S. Läd.<br />
Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskriptblattes. 200,-<br />
De Backer-S. III, 17<strong>58</strong>, 36. Stalla 1851. – Nicht im STC, bei<br />
Adams und Zaunmüller. – Das Wörterbuch des „Malleolus<br />
haereticorum“ war erstmals 1596 erschienen, in ihm werden<br />
die lateinischen Ausdrücke durch griechische und deutsche<br />
erklärt; mehrfach nachgedruckt. – Gebräunt, mit wenigen<br />
Wurmspuren, Block vom Einband gelöst.
561 (G)UGGENBERGER, V., Hand- und Formular-<br />
Buch in vorsichtiger Schliessung der Contracten,<br />
welches nach heutigem Stylo eingerichtet. Augsburg,<br />
Walder, 171<strong>9.</strong> 4°. 4 Bl., 373 S., 4 Bl. Beschäd.<br />
Pgt. d. Zt. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Georgi II, 187. – Nicht bei Humpert. –<br />
Seltenes Handbuch für Notare. – Zum Autor vgl. Jöcher-<br />
Adelung II, 1673. Der Name des Verfassers auf dem Titel<br />
gedruckt „Buggenberger“ (so auch in mehrere Kataloge<br />
öffentlicher Bibliotheken eingegangen). – Innengelenke<br />
gebrochen; stellenw. gebräunt und fleckig.<br />
562 (GUILELMUS PARISIENSIS), Postille maiores<br />
sup(er) evangelia et epistolas: quemadmodum in<br />
templis per annum leguntur. Monotessaron passionis<br />
Christi, ex quatuor evangelistis confectum,<br />
et expositum diligenter, per autores receptos. 2 in<br />
1 Bd. Basel, Petri, 151<strong>9.</strong> 4°. Mit 2 wdh. Holzschnitt-Titelbordüren<br />
und zahlr. Textholzschnitten<br />
meist von Urs Graf. 4 nn., 352 num., 8, 4 nn.,<br />
39 num., 1 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen (Kapital<br />
leicht beschäd.; etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
800,-<br />
VD 16 E 4395. STC 117. Hieronymus, Petri, 24a. IA<br />
101.514. Lonchamp 1<strong>9.</strong> – Erweiterte Lyoneser Fassung der<br />
mehrfach aufgelegten Postille, traditionell dem Bischof von<br />
Paris, Guilelmus, zugeschrieben. – Erster Titel fleckig und<br />
mit tls. gestrichenen Besitzvermerken, zweiter Titel mit<br />
Blattweiser; insgesamt nur wenig gebräunt, kaum fleckig. –<br />
Vorsatz mit Geschenkvermerk von 1573, Titel mit Besitzvermerk<br />
des Klosters von 1618. – Siehe Abbildung.<br />
563 HANSIZ, M., Germaniae sacrae tomus I ( – II).<br />
2 Bde. Augsburg, Schlüter & Happach, 1727-2<strong>9.</strong><br />
Fol. Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten, 2 Kupfer -<br />
tafeln, 5 Kupferstichkarten im Text, Textkupfer<br />
und zahlr. kleinen Wappenholzschnitten im Text<br />
(ohne die 2 gestoch. Portrs.). 11 Bl., 834 S., 24;<br />
7 Bl., 1082 S., 38 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln.<br />
400,-<br />
Einzige Ausgabe. – De Backer-S. IV, 76, 4. Graesse III, 207.<br />
Coreth 116 f. Dahlmann-W. 2657. – Groß angelegte<br />
Geschichte süddeutscher Bistümer. Bd. I behandelt Lorch<br />
in Oberösterreich und das Bistum Passau, Bd. II das Bistum<br />
Salzburg. – 1755 erschien in Wien noch ein kleiner Teil<br />
eines 3. Bandes (128 S.) mit dem „Prodromus“ zum Bistum<br />
Regensburg, hier nicht mehr vorliegend. – Erste Blätter<br />
teilw. lose (durch das barbarische Entfernen der Porträts),<br />
die Ansichten von Passau und Salzburg in guten Abdrucken.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
564 HASELBAUER, F., Lexicon Hebraico-Chaldaicum,<br />
una cum (capitibus dictionum), seu abbreviaturis<br />
in libris, & scriptis Judaeorum passim<br />
occurrentibus. 24 Tle. in 1 Bd. Prag, Slansky, 1743.<br />
Fol. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intak ten Schließen und goldgepr. Wappensupra -<br />
libros. 400,-<br />
Kloster Michaelbeuern 129<br />
Nr. 568<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 134, 6. Fürst I, 365. Zaunmüller<br />
37. Wurzbach VIII, 24. – Das Wappen datiert 1731,<br />
also entweder das von Placidus II. Maderner (Amtszeit<br />
1713-1731) oder von Martin II. Dorner (Amtszeit 1731-<br />
1765). – Prachtvoller Einband.<br />
565 HEDERICH, B., Reales Schul-Lexicon. 3. verb.<br />
Aufl. Leipzig, Gleditsch, 1748. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 2880 Sp., 14 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Rvg. (leicht beschabt). – Zischka 128. – Wenig<br />
fleckig. 200,-<br />
566 HEINLEIN, H., Disputationes physicae de<br />
mundo et coelo, de elementis mixtis et meteoris.<br />
Suscepit Thomas Kandler. Salzburg, Mayr, 1675.<br />
12°. 5 Bl., 240 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 300,-<br />
Dissertation unter dem Vorsitz des aus Bamberg stammenden<br />
und in Salzburg lehrenden Benediktiners (zu ihm Hurter<br />
II, 259-63). – Beigebunden sind 3 weitere Dissertationen<br />
aus dem Jahr 1675: „Disputationes physicae, de gene -<br />
ratione & corruptione“, „Disputatio philosophica de anima<br />
in communi“ und die „Disputatio philosophica de animabus<br />
in specie“. – Gut erhaltener Sammelband mit 4 seltenen<br />
Schriften.
130<br />
567 HEINLEIN, H., Disputationes physicae, de principiis<br />
rerum naturalium & causis. Salzburg, Mayr,<br />
1675. 12°. 4 Bl., 426 (recte 422) S. (ohne das letzte<br />
Bl.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen (leicht fleckig und<br />
gering wurmstichig). 200,-<br />
Dissertation des aus Bamberg stammenden und in Salzburg<br />
lehrenden Benediktiners (zu ihm Hurter II, 259-63 und<br />
Jöcher-A. VI, 1874). Heinleins Dissertationen „verraten<br />
gute Kenntnisse aller einschlägigen Zeitgenossen, auch der<br />
Jesuiten und Franziskaner“ (Ueberweg IV, 364). – BEI-<br />
GEB.: (DERS.), Disputationes physicae, seu rerum naturalium<br />
scientiae. (Salzburg 1675). 283 S. – Ohne Vor- und<br />
Nachstücke. – DERS., Disputatio philosophica de animabus<br />
in specie. Salzburg 1675. 5 Bl., 322 S. – Braunfleckig.<br />
Oberer Rand tls. zu stark beschnitten.<br />
568 (HELDING), M., Catechismus, Das ist Christliche<br />
Underweißung und gegrundter Bericht, nach<br />
warer Evangelischer und Catholischer lehr, uber<br />
die furnembste Stucke unsers hailigen allgemeinen<br />
Christen glaubens. Itzo zum andern mal gemehret.<br />
Mainz, F. Behem, 1553 (Druckvermerk am<br />
Ende: 1552). Mit zahlr. (2 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
4 nn., CCLXXXI num. Bl. Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. mit blindgepr. Lederrücken und zwei<br />
intakten Messingschließen (einige Wurmlöcher,<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen). 500,-<br />
VD 16 H 1594. – Vgl. Moufang 365. STC 38<strong>9.</strong> ADB<br />
XXXIV, 165 (alle die Ausg. Mainz 1555). Adams H (erweiterte<br />
Ausg. Köln 1562). – Der Autor, auch unter dem<br />
Namen „Sidonius“ bekannt (nach dem Titel eines Bischofs<br />
von Sidon, den ihm Papst Paul III. verliehen hatte), war ab<br />
1549 Bischof von Merseburg. Die Erstausgabe seines Katechismus,<br />
der auch lutherisches Gedankengut mit aufnahm,<br />
ist 1551 in Mainz erschienen. – Die schönen ganzseitigen<br />
Textholzschnitte zeigen die Kreuzigung und die sieben<br />
Sakramente, die kleinen Holzschnitte mit Illustrationen u.<br />
a. zu den Zehn Geboten. – Anfänglich und am Ende einige<br />
Wurmlöcher (wenige durchgehend, geringer Buchstabenverlust),<br />
stellenw. tintenfl. und mit alten Marginalien; etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Vorderer Spiegel mit dem großen<br />
gestoch. Exlibris des Abtes Ulrich IV. Hofbauer (Amtszeit<br />
1614-1626), dat. 1614, und Besitzvermerk des Abtes auf<br />
dem Titel. – Siehe Abbildung.<br />
569 HERMANN, J. H., Einleitung zu den actionibus<br />
forensibus oder gerichtlichen Klagen. Andere und<br />
verm. Aufl. Jena, Cröker, 1737. Mit gestoch. Frontisp.<br />
1030 S., 21 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. – Etw. fleckig. 150,-<br />
570 – Einleitung zu den gerichtlichen Processen. Jena,<br />
Cröker, 1733. Mit gestoch. Frontisp. von Mentzel.<br />
14, 919 S., 16 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Rsch. und intakten Schließen<br />
(etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen). – Einzige<br />
Ausgabe. – Georgi II, 242. – Gebräunt und<br />
fleckig. 200,-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
571 HERMES, H., Fasciculus juris publice ex labyrintho<br />
canonico tertia vice praelodatus. Salzburg,<br />
Mayr, 1697. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und gefalt.<br />
Kupfertafel. 6 Bl., 668 S., 19 Bl. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
beschabt). 250,-<br />
Pütter I, 233. – Dritte Ausgabe (nach 1663 und 1674) des<br />
„ersten Werks eines katholischen Rechtsgelehrten über unser<br />
Staatsrecht“ (Pütter). – Hermann Hermes (1605-1664) war<br />
Professor in Salzburg. – Die Kupfertafel mit einer Ansicht<br />
des Rathaussaales in Regensburg und des dort tagenden<br />
Reichstages von 1663, unten mit ausführlicher typographischer<br />
Beschreibung der Teilnehmer. – Wenig fleckig.<br />
572 HERZIG, F., Manuale parochi. Ed. quinta. –<br />
Manuale confessarii. Ed. quinta. Augsburg, Happach,<br />
1729-32. Mit 2 Kupfertafeln. 6 Bl., 334 S.,<br />
1 weißes Bl., 168 S., 8 Bl. (letztes weiß), 4 Bl.,<br />
428 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 150,-<br />
De Backer-S. IV, 328, 2-3. – Spiegel mit Kaufvermerk des<br />
Paters Ämilius Mödlhammer, datiert 1734. – Leicht fleckig.<br />
573 HESER, G., Psalmi LXXV. priores (et posteriores)<br />
Davidis regis. 2 Bde. München, Jaecklin, 1673.<br />
Fol. Mit 2 Holzschnitt-Titelvign. (ohne das<br />
Portr.). 5 Bl., 704 S., 5; 4 Bl., 730 S., 7, 2 Bl., 115 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit goldgepr.<br />
Wappensupralibros und intakten Schließen. 250,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 333, 14. – Wappensupralibros<br />
des Abtes Aemilian Sengmüller (Amtszeit 1676-<br />
1696). – Titel mit Besitzvermerk der Abtei, datiert 1677. –<br />
Schwere, dekorative Bände.<br />
574 (HOLZMAYR), W., Gesammelte Ehrenreden,<br />
welche bey verschiedenen Feyerlichkeiten gehalten<br />
worden. Steyr, Holzmayr, 1774. 6 Bl., 604 S.<br />
Ldr. d. Zt. (beschabt). 200,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Hamberger-M. III, 412. Meusel<br />
VI, 7<strong>9.</strong> Wurzbach IX, 252. – In allen genannten Bibliographien<br />
wird auf diese Predigtsammlung nur hingewiesen,<br />
gesehen hat sie keiner; Wurzbach: „ich konnte weder den<br />
Drucker, noch Druckort und Druckjahr ausfindig machen.“<br />
Der Drucker, Johann Ferdinand Holzmayr, war der Bruder<br />
des Autors (Bachleitner, Buchhandel in Österreich,<br />
134/35); Wolfgang Holzmayr (1720-1791) selbst fungierte<br />
als Abt des Benediktinerstiftes Gleink in Oberösterreich.<br />
Fünf seiner 17 Predigten sind Kasualreden auf Zeitgenossen,<br />
unter ihnen drei Äbte und ein Propst, so daß die<br />
Predigtsammlung durchaus auch von lokalhistorischem<br />
Interesse ist. – Gebräunt, etw. fleckig.<br />
575 HOMILETISCHE BIBLIOTHEK für Seelsorger<br />
und Prediger. Hrsg. von A(dam) F(orstner).<br />
12 Bde. St. Pölten, Lorenz, 1786-91. Beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. – Gebrauchsspuren. 150,-
576 HOSIUS (HOZYUSZ), S., Confession, Das ist:<br />
Ein Christliche Bekantnuß Des Catholischen<br />
Glaubens. Durch Johann zu Wege auß dem Latein<br />
in das Teütsch gebracht. Ingolstadt, A. und S. Weißenhorn,<br />
1560. Fol. 14 nn., CCCLXXIX num.,<br />
10 nn. (das erste weiß) Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. (Schließbänder fehlen, etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 41<strong>9.</strong> VD 16 H 5145. Stalla<br />
371. Estreicher XVIII, 282. – Vgl. Adams H 1026 (lat.<br />
Ausg.). – Hauptwerk des bedeutenden polnischen Kardinals<br />
Stanislaus Hosius (1504-79). Die von den Bischöfen der<br />
Perikauer Synode verabschiedete „Confessio“ sollte den<br />
Gegensatz zur Augsburger Konfession markieren und dem<br />
Protestantismus in Polen entgegenwirken. – Vorsatz, Titel<br />
und erste Textbl. mit Wurmspuren (ein wenig Buchstabenverlust);<br />
kaum gebräunt und fleckig. – Die Einbanddeckel<br />
mit Rollenstempeln der Tugenden (Bordüre) und biblischen<br />
Szenen (Mittelfeld mit Himmelsleiter, Opfer Abrahams,<br />
Geburt und Verkündigung; siehe Häbler II, 215, 22, dat. ca.<br />
1570/80). – Vorderer Spiegel mit dem großen gestoch. Ex -<br />
libris des Abtes Ulrich IV. Hofbauer (Amtszeit 1614-1626),<br />
dat. 1614, und Besitzvermerk des Abtes auf dem Titel.<br />
577 IRSING, J., Historia von der weitberühmbten<br />
unser L. Frawen Capell zu Alten-Oeting in<br />
Nidern Bayrn. In lateinischer Sprach außgefertiget.<br />
Hernach aber von J. Scheitenberger in die<br />
teutsche Sprach übersetzt. Zum vierdtenmal<br />
getruckt. Bd. I (von 2) in 1 Bd. München, Straub,<br />
1662. 8°. Mit gestoch. Titel und ganzseit. Textkupfer.<br />
7 Bl., 278 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig).<br />
100,-<br />
De Backer-S. IV, 649, 5. Pfister I, 434. – Der Kupfertitel von<br />
W. Kilian nach Th. Hofmann. Das ganzseitige Kupfer zeigt<br />
das Marienstandbild. – Leicht wurmstichig.<br />
578 ISELIN, I., Über die Geschichte der Menschheit.<br />
2 Bde. O. O. und Dr. 1791. S. (III)-XXXVI,<br />
356 S.; 1 Bl., 396 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (etw. fleckig und bestoßen). 150,-<br />
Goed. IV/1, 477, 10. – Vgl. Feller-B. II, 563. – Erstmals 1764<br />
erschienen. – „Ausgehend von einer breit angelegten Analyse<br />
des primitiven Zustandes – Iselin gehört zu den ersten<br />
Theoretikern der Ethnologie – wird die Geschichte als fortschreitende<br />
Entwicklung des Menschen zur Humanität dargestellt.<br />
Mit Voltaire (1765) und Ferguson (1766) begründet<br />
Iselin damit die geschichtsphilosophische Sicht der<br />
späten Aufklärung“ (NDB X, 188). – Vermutlich fehlt der<br />
Vortitel des ersten Bandes. – Etw. fleckig. – Dekorativ.<br />
579 ITALIEN – LOSCHI, A., Compendi historici.<br />
Bologna, Longhi, 1694. Mit 20 gefalt. Stamm -<br />
tafeln. 4 Bl., 378 (recte 578) S. Interims-Pp. d. Zt.<br />
(angeschmutzt). 300,-<br />
Letzte Ausgabe, aktualisiert bis 1693 (EA 1652). – Vgl. STC<br />
502. Haym 40, 6. Lozzi I, 99, 98-99 (alle nur frühere Ausgaben):<br />
„Oltre gli Stati esteri, si tratta della Repubblica di<br />
Venezia e suoi stati con la discendenza delle case d'Onara o<br />
Kloster Michaelbeuern 131<br />
Azzolina, Scaligera e Carrarese – della Republica di Genova,<br />
e suoi Governi – delli duchi di Savoia e Prencipi di Piemonte<br />
– della casa de Medici gran duchi di Toscana – della casa<br />
estense, duchi già di Ferrara, hora di Modona e Reggio –<br />
della casa Gonzaga Duchi di Mantova – delli Marchesi di<br />
Monferrato – della casa Farnese duchi di Parma e Piacenza<br />
– delli duchi d'Urbino – delli duchi della Mirandola.“ Ferner<br />
auch über Deutschland, Frankreich, England und das<br />
ottomanische Reich. – Etw. gebräunt, tls. wasserrandig, vereinzelt<br />
kleinere Wurmspuren; unbeschnitten, meist unaufgeschnitten.<br />
<strong>58</strong>0 JAKOB, L. H., Grundriß der Erfahrungs-Seelenlehre.<br />
2 Bde. Graz, o. Dr. (A. Leykam), 1795.<br />
XXVI, 252 S., 1 Bl.; S. (3)-292, 13 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
mit reicher Rvg. (leichte Gebrauchsspuren,<br />
unterschiedlich gebunden). – Nachdruck. – Wenig<br />
fleckig. 120,-<br />
<strong>58</strong>1 JUENIN, G., Institutiones theologicae ad usum<br />
seminariorum. Ed. emendatissima. 7 Bde. Antwerpen,<br />
Societät, 1746. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg.<br />
und Wappensupralibros (leicht beschabt). – Dekorative<br />
Reihe. 150,-<br />
<strong>58</strong>2 KANT – KONVOLUT – 9 Werke in 12 Bdn.<br />
Graz und Neuwied 1793-97. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. (tls. mit Gebrauchsspuren).<br />
400,-<br />
Kleine Schriften. – Critik der reinen Vernunft. – Prolegomena<br />
zu einer jeden künftigen Metaphysik. – Grundlegung<br />
zur Metaphysik der Sitten. – Metaphysische Anfangsgründe<br />
der Naturwissenschaft. – Critik der praktischen Vernunft.<br />
(Doppelt vorhanden). – Ueber eine Entdeckung, nach der<br />
alle neue Critik der reinen Vernunft durch eine ältere entbehrlich<br />
gemacht werden soll. – Versuch den Begriff der<br />
negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen. – Beobachtungen<br />
über das Gefühl des Schönen und Erhabenen. –<br />
Beilage. – Etw. fleckig. – Einheitlich und dekorativ gebunden.<br />
<strong>58</strong>3 KANT – MUTSCHELLE, S., Ueber das sittlich<br />
Gute. 2. verb. Aufl. Pest, Lindauer, 1794. Mit<br />
gestoch. Verlegermarke. 4 Bl., 212 S., 1 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (etw. fleckig und<br />
bestoßen). 100,-<br />
Adickes 485. ADB XXIII, 115. – Der Kantianer Mutschelle<br />
war Professor für Moraltheologie und Homiletik in München.<br />
– Etw. fleckig. – Hübsch gebunden.<br />
<strong>58</strong>4 – REINHOLD, (K). L., Briefe über die Kantische<br />
Philosophie. 2 Bde. Leipzig, Göschen, 1790-92.<br />
X S., 1 Bl., 371; XII S., 2 Bl., 480 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (etw. fleckig und bestoßen). 150,-<br />
Erste, um 12 Briefe erweiterte Buchausgabe (die ersten<br />
8 Briefe waren 1786-87 im „Deutschen Merkur“ erschienen).<br />
– Goed. V, 5, 4. Adickes 243 und 245: „Ingenious letters.“<br />
– Wenig fleckig.
132<br />
<strong>58</strong>5 KANT – REINHOLD, K. L., Versuch einer<br />
neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens.<br />
Prag und Jena, Widtmann und Mauke,<br />
178<strong>9.</strong> 2 Bl., 579 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (bestoßen). – Erste Ausgabe. – Goed. V,<br />
8, 7. – Wenig fleckig. 400,-<br />
<strong>58</strong>6 KLEINSORG, R., Abriß der Geographie zum<br />
Gebrauche in und ausser Schulen, nebst der<br />
besondern Geographie des Erzstifts Salzburg, und<br />
einem Unterricht vom Weltgebäude, und vom<br />
Gebrauche der Globen. 2. verb. Aufl. Salzburg,<br />
Waisenhausbuchhandlung, 1787. Mit gefalt. Kupfertafel<br />
und gefalt. Tabelle. 4 Bl., 728 S., 88 Bl.,<br />
54 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht be -<br />
schabt). – Wenig fleckig. 200,-<br />
<strong>58</strong>7 KÖNIG, R., Principia juris canonici ex libro I. &<br />
II. Decretalium Gregorii IX. Pontificis. Nunc<br />
indice loupletissimo aucta. 2 in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1691. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 255 S.,<br />
4 Bl., 313 S., 28 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 200,-<br />
Schulte III/1, 15<strong>9.</strong> – Der zweite Teil im Untertitel als Dissertation<br />
von E. F. a Someting ausgewiesen, verteidigt am 4. Sept.<br />
1690. – Spiegel mit Besitzvermerk des Paters Johann Baptist<br />
Aichammer, Vorsatz mit zeitgenössischer Bleistiftzeichnung<br />
eines „Passauer Dölpls“. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
<strong>58</strong>8 – Principia juris canonici ex Libro III. Decretalium<br />
Gregorii IX. Pontificis. Exposuit M. Schweiger.<br />
Salzburg, Mayr, 1697. 4°. Mit gestoch. Textvign.<br />
8 Bl., 440 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte III/1, 15<strong>9.</strong> – Nicht im VD 17 (das<br />
einzige nachweisbare Exemplar laut KVK in der Bibliothek<br />
von Ottobeuren). – Der dritte Teil von Königs großem<br />
Kommentar über die Decretalien Papst Gregors IX., als<br />
Dissertation gestaltet. – BEIGEB.: DERS., Tractatus theorico-practicus<br />
de processu criminali. Exposuit J. V. Priggl.<br />
Ebda. 1695. (Ohne das gestoch. Frontisp). 8 Bl., 235 S. –<br />
Beide Drucke nur wenig fleckig. – Beiliegt der Beiband (mit<br />
gestoch. Frontispiz).<br />
<strong>58</strong>9 – Principia juris canonici ex libro I. & II. ( – IV. &<br />
V.) Decretalium Gregorii IX. Pontificis. Nunc<br />
indice locupletissimo aucta. 5 Tle. in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1691-98. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und ganzseit. Wappenkupfer. 7 Bl., 255, 313 S., 28,<br />
3 Bl., 455 S., 2 Bl., 220 S., 1 Bl., 248 S. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen<br />
(fleckig, leicht beschabt). 500,-<br />
Erste Ausgabe (Bde. II und III in 2. Aufl.). – Schulte III/1,<br />
15<strong>9.</strong> – Mit allen fünf Teilen vollständige Ausgabe des großen<br />
Kanonkommentars des Benediktiners Robert König (16<strong>58</strong>-<br />
1713). – Das prächtige Wappenkupfer zeigt das Wappen von<br />
Anselm Angerer, dem kunstsinnigen Abt von Garsten, dem<br />
der Verleger das Werk gewidmet hat. – Gebräunt, leicht<br />
fleckig, die ersten 3 Bl. lose.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
590 – Principia juris canonici. Ed. prioribus correctior.<br />
2 in 1 Bd. Salzburg, Mayr, 1725. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 3 Bl., 491 S., 28 Bl., 340 S., 6 Bl., 190,<br />
186 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. (fleckig). 150,-<br />
Schulte III, 159: „Sein grösseres canonistisches Werk gehört<br />
zu den besseren seiner Zeit, welche unter den Titeln in ganz<br />
selbstständiger Ordnung die Materien behandeln; es geht<br />
auf die deutsche Praxis genau ein.“ – Leicht gebräunt.<br />
591 – Tractatus juridicus de jure matrimoniali principum<br />
aeque, ac privatorum. Expositus a J. F. Gentilott.<br />
Salzburg, Mayr, 1694. 4°. Mit gefalt. gestoch.<br />
Frontisp. von J. J. Sandrart nach P. Schubart von<br />
Ehrenberg. 16 Bl., 559 S. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit<br />
Schließen (eine Schließe defekt, etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). 200,-<br />
Einer von zwei Drucken im Jahr der ersten Ausgabe. – Dissertation<br />
über das kanonische Eherecht nach den Decretalien<br />
Papst Gregors IX. unter dem Vorsitz von Robert König<br />
(16<strong>58</strong>-1713), Professor für kanonisches Recht an der Universität<br />
Salzburg (vgl. Schulte III/1, 159). – Laut VD 17<br />
gehört das hier eingebundene Frontispiz mit einer pompösen<br />
Apotheose König (und späteren Kaiser) Josephs I. und<br />
seiner Gattin nicht zum vorliegenden Druck (12:170216V),<br />
sondern zur zeitgleichen Ausgabe 12:187643X. Sämtliche<br />
nachweisbaren Exemplare unserer Ausgabe enthalten das<br />
Frontispiz nicht. – Titel und Frontispiz lose, etw. gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung Seite 115.<br />
592 KOLB, G., Series Romanorum imperatorum cum<br />
reflexionibus historicis. Augsburg, Schlüter und<br />
Happach, 1724. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl.,<br />
378 S., 11 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln. 150,-<br />
De Backer-S. IV, 1175, 3. – Zweite Ausgabe (erstmals Freiburg<br />
1722) der gegen „Joannis Hübneri, Erdmanni Uhsen<br />
& Hyppolyti à Lapide fabulas“ gerichteten Schrift. – Wenig<br />
fleckig.<br />
593 KRANTZ, A., Ecclesiastica historia, sive metropolis.<br />
Denuo, et quidem multo accuratius et emendatius,<br />
quam ante, edita. Frankfurt, A. Wechel,<br />
1590. Fol. Mit wdh. Druckermarke auf dem Titel<br />
und am Ende. 4 Bl., 337 S., 25 Bl. – VORGEB.: II.<br />
DERS., Saxonia. Denuo, et quidem accuratius<br />
emendatiusque; quam ante, edita. Ebda. 1<strong>58</strong>0.<br />
Mit wdh. Druckermarke auf dem Titel und am<br />
Ende. 12 Bl., 354 S., 17 Bl. Beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 400,-<br />
I. VD 16 K 2252. Adams C 2878. – Erweiterte Ausgabe seiner<br />
erstmals 1547 erschienenen Kirchengeschichte Niedersachsens,<br />
„das bedeutendste aller seiner geschichtlichen<br />
Werke“ (Wegele 88). Hier erstmalig mit der Widerlegung<br />
einer Legende über Papst Benedikt V. – II. VD 16 K 2260.<br />
Adams C 2887. – Aus der postum herausgegebenen Reihe<br />
mit historischen Werken zur Geschichte Nord-, Mittel- und<br />
Osteuropas, „auf reichem Quellenmaterial aufbauend“<br />
(NDB XII, 674). – Vorderes Innengelenk gebrochen, leicht<br />
(Titel von II stärker) fleckig, kaum gebräunt.
594 KREZ, A., Sammelband mit 4 philosophischen<br />
Werken. 1677-78. 12°. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. mit Schließen (eine defekt, etw. fleckig). 300,-<br />
Gladius peripateticus. Konstanz, Hautt, 1677. 11 Bl., 104 S.,<br />
2 Bl. – Primi fructus philosophiae Benedictino-Rottwilanae.<br />
Ebda. 1677. 10 Bl., 114 S., 2 Bl. – Supremum sapientiae<br />
humanae tribunal. Ebda. 1678. 12 Bl., 144 S. – Atlas philosophicus,<br />
lem(m)atib(us) & picturis physicis adumbratus.<br />
Rottweil, Steinhart, 1678. 8 Bl., 289 S. – Einzige Ausgaben,<br />
allesamt selten. – Gebräunt. „Gladius“ und „Primi fructus“<br />
ab S. 97 bis zum jeweiligen Buchende beim Binden vertauscht.<br />
595 (KUENBURG), M. G. (VON), Instructio prac -<br />
tica, de officio parochorum aliorumque curatorum<br />
pro tempore pestis expositorum cum appendice<br />
medica. Salzburg, Mayr, 1680. 12°. Mit Wappenholzschnitt<br />
auf dem Titel verso. 3 Bl., 84 S., S. 49-<br />
92, 3 Bl. (so komplett). Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel<br />
stark aufgebogen). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Waller 3407. – Auf dem Höhepunkt der<br />
Pestwelle in Österreich veröffentlichte Anleitung für Pfarrer<br />
zur Seelsorge im Umgang mit Pestkranken. Die falsch<br />
paginierte „Appendix medica“ (ab S. 49) mit Rezepten zur<br />
Bekämpfung und Verhütung der Pest. – Maximilian Gandolph<br />
Graf von Kuenburg (1622-1687) war Erzbischof von<br />
Salzburg. – Fleckig und leicht gebräunt.<br />
596 LAMBERT VON MOSBURG, Glaubens-Liecht.<br />
Oder unfehlbare Glaubens-Lehr der wahren<br />
Christen. Salzburg, Mayr, 1686. 4°. Mit ganzseit.<br />
Wappen-Holzschnitt. 27 Bl., 592 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. 150,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1684). – VD 17 12:670522Y. – Nach<br />
dem „Glaubens-Grund“ und dem „Glaubens-ABC“ das<br />
dritte apologetische Werk des Kapuziners und Ordens -<br />
predigers der bayerischen Provinz. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
597 LANCELOTTI, J. P., Institutiones iuris canonici,<br />
quibus ius pontificium singulari methodo libris<br />
quatuor comprehenditur. Köln, Zetzner, 160<strong>9.</strong><br />
9 Bl., 1074 S., 33 Bl. Pgt. d. Zt. mit Schließbändern<br />
(fleckig). 120,-<br />
Schulte III/1, 451. – Bedeutendes Kompendium des kanonischen<br />
Rechts (EA Perugia 1563). – Gegen Ende wasserfleckig.<br />
598 LAPIDE, C., Commentaria in quatuor prophetas<br />
maiores. Postrema ed. Antwerpen, M. Nutius,<br />
1634. Fol. Mit gestoch. Titel und 3 ganzseit. Textkupfern.<br />
21 Bl., 1414 S., 57 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit goldgepr. Wappensupra -<br />
libros (Schließen fehlen). 300,-<br />
De Backer-S. IV, 1515, 3bis. – Teil des wohl größten Bibelkommentars,<br />
der jemals von einer Einzelperson verfaßt<br />
wurde. – Wappensupralibros des Abtes Michael Trometer<br />
(1637-1676), datiert 1638. – Wenig fleckig. – Beiliegen<br />
Kloster Michaelbeuern 133<br />
(eben falls in Wappeneinbänden) die Kommentare zu den<br />
Paulusbriefen und zur Apostelgeschichte sowie (in einem<br />
„Normaleinband“) der Evangelien-Kommentar.<br />
599 LENDLMAYR, M., Tractatus de deo uno. –<br />
Tractatus de deo trino. 2 in 1 Bd. Salzburg, Mayr,<br />
1700. Mit 2 gestoch. Frontisp. von J. Kilian. 8 Bl.,<br />
556 S., 3, 7 Bl., 347 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). 200,-<br />
Zwei zusammengehörige Dissertationen der Patres Konrad<br />
Edel und Willibald Kobolt sowie Pantaleon Gaw und<br />
Raphael Waibel, alle aus Kloster Weingarten am Bodensee,<br />
über die Trinitätslehre. Entstanden unter dem Vorsitz des<br />
Salzburger Theologieprofessors Marianus Lendlmayr aus<br />
Stift Admont. – Die schönen Frontispize von Jeremias<br />
Kilian mit Allegorien und Ansichten der Klöster Weingarten<br />
(mittelalterliche Anlage) sowie Admont. – Vorderer<br />
Vorsatz mit Wurmspur, Titel mit Besitzvermerk und Stempel;<br />
etw. gebräunt.<br />
600 (LIDL, B.), Mantissa chronici Lunae-lacensis bi -<br />
partita. Regensburg, Gastl, 174<strong>9.</strong> 4°. 4 B., 416 S.<br />
Leicht beschäd. Ldr. d. Zt. 200,-<br />
Anhang zur im Vorjahr erschienenen Chronik des Klosters<br />
Mondsee: Enthält eine Beschreibung der 1000-Jahr-Feier<br />
und ein Verzeichnis der im Klosterbesitz befindlichen<br />
Manuskripte. – Leicht gebräunt.<br />
601 (LINDA, L. DE), Orbis lumen et Atlantis iuga<br />
tecta retecta: Das ist: New außführliche Entdeckund<br />
Beschreibung der gantzen Welt. Frankfurt,<br />
Bäyer, Ammon und Serlin, 16<strong>58</strong>. 4°. Mit gestoch.<br />
Titel. 3 Bl., 496 S., S. 1001-1456, 4 Bl. (so komplett).<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig). 600,-<br />
Alden 6<strong>58</strong>/108. Sabin 57461. – Vgl. Jantz 2326 (deutsche EA<br />
1656). – Zweite deutsche Ausgabe. – Enthält überwiegend<br />
Schilderungen der Länder Europas, ferner Beschreibungen<br />
von Asien mit Ostindien und dem Osmanischen Reich,<br />
Afrika und Amerika. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
602 LIVIUS, T., Romanae historiae principis decas<br />
prima. Ingolstadt, Sartorius, 1603. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 1 Bl., 747 S. Läd. Pgt. d. Zt.<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Stalla 20. – Nicht im STC, bei Ebert und<br />
Schweiger. – Für den Gebrauch in Jesuitenschulen herausgegeben.<br />
– Leicht fleckig, etw. gebräunt.<br />
603 – Römische Geschichte. Übersetzt und mit<br />
Anmerkungen versehen von G. Große. 9 Bde.<br />
Wien und Prag, F. Haas, 1798-9<strong>9.</strong> Mit 9 gestoch.<br />
Frontisp. und 9 gestoch. Titeln. Hldr. d. Zt. mit<br />
reicher Rvg. (4 Rsch. abgeplatzt). 300,-<br />
Nachdruck der Ausgabe Halle 1789-95 (diese in 7 Bdn.). –<br />
Schweiger II, 546: „Treuer als die folgende Uebersetzung<br />
[von Ostertag; 10 Bde., Frankfurt 1790-98], aber hart und<br />
schleppend.“ – Sehr dekorativ gebunden.
134<br />
Nr. 611<br />
604 LUBIN, A., Geographische und chronologische<br />
Tabellen der Heiligen Schrifft. Augsburg und<br />
Graz, Veith, 1740. Fol. 115, 87 S. Läd. Ldr. d. Zt.<br />
150,-<br />
Georgi II, 440. – Zweisprachig lateinisch-deutsch gedruckt.<br />
– Etw. gebräunt, Titel mit Schenkungsvermerk des Abtes<br />
Anton Moser (Amtszeit 1765-1783), datiert 1773.<br />
605 LUKIAN VON SAMOSATA, Sämtliche Werke.<br />
Aus dem Griechischen übers. von Ch. M. Wieland.<br />
6 Bde. Wien und Prag, Haas, 1797-98. Mit 5<br />
(statt 6) gestoch. Frontisp. und 6 gestoch. Titeln.<br />
Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). 200,-<br />
Deusch 54. – Vgl. Goed. IV/1, 566, 149 und Seuffert III, 53-<br />
<strong>58</strong>. – Illustrierte Neuauflage der Ausgabe Leipzig 1788-8<strong>9.</strong><br />
– Es fehlt das Frontispiz des ersten Bandes. – Sehr dekorativ<br />
gebunden.<br />
606 LUTHER – BENTZ, M., Rettung der wol ge -<br />
grün dten ursachen des abtrettens von den Secten<br />
zu der alten wahren recht Euangelischen Catho -<br />
lischen Kirchen. München, A. Berg, 156<strong>9.</strong> 4°.<br />
222 num., 1 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
(fleckig, ohne Schließbänder). 500,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 B 1745. Kobolt 85. – Gegen<br />
Luther und seine Anhänger unter den Pfarrern („vermainte<br />
Euangelische Predicanten“) gerichtete Polemik über das<br />
Sektenwesen, verfaßt von Michael Bentz (gest. 1578), Stadt-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
pfarrer in Straubing. Im VD 16 werden Luther und Melanchthon<br />
als Beiträger genannt; ihr Beitrag besteht aus jeweils<br />
einem Zitat auf dem Titel recto und verso. – Gering ge -<br />
bräunt, Seitensteg mit einzelnen Wurmlöchern.<br />
607 MABILLON, J., Tractatus de studiis monasticis.<br />
Latine versus a J. Porta. Editio secunda. 3 in 1 Bd.<br />
Venedig, Poletti, 172<strong>9.</strong> 12 Bl., 374 S., 10 Bl., 308 S.,<br />
11 Bl., 275 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
(etw. beschabt). 150,-<br />
Vgl. Ebert 12592. Graesse IV, 317. – Zweite lateinische Ausgabe<br />
der berühmten Gegenschrift gegen zwei polemische<br />
Werke von Le Bouthillier de Rancé. Rancé, der Gründer des<br />
Trappistenordens, starb 1700, der gelehrte Mauriner Mabillon<br />
1707, ihre literarische Fehde über die rechte Weise des<br />
Mönchischen hatte jedoch weite Kreise erfaßt und reichte<br />
noch weit ins 18. Jahrhundert hinein, wie die postumen Editionen<br />
des Werkes (bis 1770) zeigen. – Mit der „Responsio<br />
ad tractatum de studiis monasticis“ von Rancé in Bd. III. –<br />
Wappenexelibris des Abtes Martin II. Dorner (Amtszeit<br />
1731-1765). – Leicht fleckig.<br />
608 – Tractatus de studiis monasticis. Latinè vertit<br />
J. Porta. Editio altera. 3 in 1 Bd. Venedig, Poletti,<br />
1745. 4°. 12 Bl., 366 S., 8 Bl., 302 S., 11 Bl., 272 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (tls. stärker berieben, etw.<br />
bestoßen. 150,-<br />
Vgl. Ebert 12592. Graesse IV, 317. – Dritte lateinische Ausgabe<br />
der berühmten Gegenschrift gegen zwei polemische<br />
Werke von Le Bouthillier de Rancé. – Gering gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig.<br />
609 MENOCHIO, J. E., Commentaria sive explicationes<br />
sensus litteralis totius S. Scripturae. 2 in<br />
1 Bd. Antwerpen, H. Verdussen, 172<strong>9.</strong> Mit wdh.<br />
Druckermarke. 9 Bl., 501 S., 1 Bl., <strong>58</strong>2 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen,<br />
dat. „1709“ (fleckig und etw. beschabt). 200,-<br />
De Backer-S. V, 948, 3. – Erstmals 1630 in Köln erschienen.<br />
– Gegen Ende mit Wurmgang.<br />
610 MERZ, PH. P., Thesaurus biblicus. Augsburg und<br />
Würzburg, Veith, 1751. 4° 4 Bl., 1274 S., 12 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (fleckig). – Leicht gebräunt<br />
und etw. fleckig. 150,-<br />
611 (MEZGER, J., Historia Salisburgensis. Salzburg,<br />
Mayr, 1692). Fol. Mit 9 (statt 12) Kupfertafeln<br />
(ohne den gestoch. Titel). 19 (statt 20) Bl., 1278 S.,<br />
28 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen). 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse IV, 514. Jöcher VIII, 1573. Wetzer-W.<br />
VIII, 1475. – Begonnen von Joseph Mezger, einem<br />
Salzburger Benediktiner, und nach seinem Tode von seinen<br />
Brüdern Franz und Paul (ebenfalls Benediktinern) fertig -<br />
gestellt. – Es fehlen der Drucktitel und 3 Tafeln.
612 MEZGER, P., Sacra historia de gentis Hebraicae<br />
ortu, progressu libri V. Augsburg und Dillingen,<br />
Bencard, 1700. Fol. Mit gestoch. Titelvign. 34 Bl.,<br />
784 (recte 786) S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen (wenig fleckig). 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst II, 372. Wetzer-W. VIII, 1475: „Sehr<br />
gelobt.“ – Der Eichstätter Paul Mezger (1637-1702) gilt als<br />
der Hauptvertreter der theologisch-philosophischen Wissenschaft<br />
an der Benediktiner-Universität Salzburg. – Wenig<br />
fleckig. – Titel mit Kaufmerk des Paters Anton Scherzhauser,<br />
der das Werk 1720 für 4 Gulden erstand.<br />
613 MICHAEL A SANCTA CATHARINA, Trinum<br />
perfectum, via, veritas, vita. 3 in 1 Bd. Augsburg,<br />
Happach und Schlüter, 1728. Fol. 10 Bl., 429 S.,<br />
17, 6 Bl., 440 S., 14, 6 Bl., 422 S., 17 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen. – Wenig<br />
fleckig. – Dekorativ. 250,-<br />
614 MÜNCHMAYR, M., Continuatio selectarum<br />
enucleationum casuum. Eine weitere Fortsetzung<br />
rarer, curioser und auserlesener casuum juridicorum<br />
von verschiedenen Materien. Sulzbach,<br />
A. Lichtenthaler für Buggel in Nürnberg, 1702. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 822 S., 9 Bl. Leicht<br />
beschäd. Pgt. d. Zt. 250,-<br />
Jöcher-A. V, 141. – Das Grundwerk war 1700 erschienen. –<br />
Titel mit Besitzvermerk von Carl Wolfgang Daniel, datiert<br />
Mattsee 1706. – Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
615 NICEPHORUS CALLISTUS, Kirchen Histori<br />
in achtzehen Bücher verfaßt. In das Teutsche<br />
gebracht durch Marxen Fuggern den Eltern. 2 in<br />
1 Bd. Ingolstadt, D. Sartorius, 1<strong>58</strong>8. Fol. Mit wdh.<br />
Holzschnittportr. 26 Bl., 526 (recte 522) S., 7 Bl.<br />
(das erste weiß), 570 S., 9 Bl. (das erste weiß). Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen<br />
(minimale Altersspuren). 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 N 1442. Cless II, 243.<br />
Stalla 1600. – Nicht im STC, bei Adams, Hoffmann und<br />
Schweiger. – Die Kirchengeschichte von Nicephorus reicht<br />
bis zum Tode des Kaisers Phokas. Sie wurde „wegen der<br />
sonst nicht überlieferten Nachrichten und der Auszüge aus<br />
verlorenen Werken viel benutzt“ (LThK X, 1007). – Mit<br />
dem schönen Porträt von Marx Fugger. – Prachtband.<br />
616 (NINGUARDA, F.), Libri agendorum secundum<br />
antiquum usum metropolitane Salisburgensis<br />
ecclesiae, nunc recens recogniti, et ab omnibus<br />
mendis purgati atque aucti. Pars secunda (von 2)<br />
quae est de benedictionibus a sacerdotibus faciendis,<br />
ac processionibus. Dillingen, S. Mayer, 1575.<br />
4°. Mit ganzseit. Wappenholzschnitt, ganzseit.<br />
Textholzschnitt, figürlicher Holzschnitt-Initiale<br />
und einigen Noten. Druck in Rot und Schwarz.<br />
8 Bl., 553 (recte 555) S. Läd. blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. 200,-<br />
Kloster Michaelbeuern 135<br />
Nr. 614<br />
Nr. 618
136<br />
Nr. 621<br />
VD 16 A 754. Bucher 415. – Diese Ausgabe nicht im STC<br />
und bei Adams. – Der zweite Teil des Salzburger Missales<br />
mit den liturgischen Texten für die Weihe und Prozessionen.<br />
– Der Textholzschnitt mit vier Szenen aus dem Leben<br />
Christi. – Vorsätze beschäd., 4 Bl. mit Aus- und Einrissen<br />
am unteren Rand (wenig Textverlust); stellenw. wasserrandig,<br />
fleckig, etw. gebräunt. – Besitzvermerk des Klosters auf<br />
dem Titel.<br />
617 – Manuale parochorum, et aliorum curam animarum<br />
habentium, complectens omnium sacramentorum<br />
rationem, naturam et administrationem,<br />
cum instructione praesentibus temporibus conveniente<br />
... ad Concilii Tridentini decreta diligenter<br />
accomodata, pro provincia Salisburgensi. Ingolstadt,<br />
D. Sartorius, 1<strong>58</strong>2. 4°. Mit Holzschnitt-<br />
Titelvign. 34 Bl., 431 S. Ldr. d. Zt. mit 2 verschied.<br />
goldgepr. Supralibros auf beiden Deckeln (Schließen<br />
fehlen, Rücken mit Etiketten, Gold oxydiert;<br />
beschabt und bestoßen). 400,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 515. Adams L 1288. VD 16 N 1773.<br />
Stalla 1465. Dopsch-S. II, 169 f. und 1380 ff. – Enthält die<br />
auf den Provinzialsynoden gefaßten Durchführungsbe-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
stimmungen der Beschlüsse des Trienter Konzils für die<br />
Diözese Salzburg. – Die Supralibros mit der Kreuzigung<br />
über Monogramm „IHS“ und der Madonna in der Mondsichel.<br />
– Vorderes Innengelenk gebrochen, vorderer fliegender<br />
Vorsatz fehlt; vereinzelt ein wenig fleckig. – Besitzvermerk<br />
der Abtei von 1631.<br />
618 OBERASCHER, M., Speculativo-practici tractatus<br />
de sacramentis in genere, baptismo, confirmatione,<br />
eucharistia, ordine, in specie. Salzburg,<br />
Mayr, 1676. Mit gestoch. Titel. 9 Bl., 920 S., 2 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln (Schließbänder fehlen).<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XXIV, 86. – Maurus Oberacher war<br />
Benediktiner im Stift Mondsee und lehrte Theologie an der<br />
Universität in Salzburg. – Geschenkexemplar des Autors,<br />
der Vermerk auf dem hinteren Spiegel datiert Juni 1676. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
619 OBERHAUSER, B., Biennium philosophicum<br />
peripatetico-thomisticum. 4 in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1725. 4°. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
intakten Schließen. 300,-
Erste Ausgabe. – Vgl. Ueberweg IV, 365: „Der Benediktinerorden<br />
bereitete im 17. Jahrhundert seine tragende Rolle<br />
für die katholische Aufklärung vor, die sich etwa in der Ritterakademie<br />
in Ettal, wo Salzburger Benediktinerprofessoren,<br />
z. B. Bernard Oberhauser (1694-1739) lehrten, und im<br />
zunehmenden Einfluss der französischen Benediktiner<br />
(Mauriner) manifestierte.“ – Wenig fleckig. – Sehr selten.<br />
620 – Coronis bienni philosophici, peripateticothomistici.<br />
Salzburg, Mayr, 172<strong>9.</strong> 4°. 29 Bl., 995 S.,<br />
14 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Wappensupralibros des Abtes Placidus II.<br />
Maderer (Amtszeit 1713-1731). – Prachteinband.<br />
621 ÖSTERREICH – SCHÖNLEBEN, J. L., Carniolia<br />
antiqua et nova sive inclyti ducatus Carnioliae<br />
annales. Bd. I (alles Erschienene) mit 3 Tln. in<br />
1 Bd. Laibach, Mayr, (1680)-81. Fol. Mit 2 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und 3 kleinen Kupferstichkarten<br />
auf einer Tafel. 4 Bl., 227 (recte 221)<br />
S., 2 Bl., 542 S., 8 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit goldgepr. Wappensupralibros und intakten<br />
Schließen. 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse VI/1, 312. MNE, Nachtr. 1995,<br />
162 (Kollation ungenau). Simoniti (= Juric Tl. II) 1272<br />
(nennt nur 2 Karten). Coreth 152: „Der erste Versuch einer<br />
zusammenhängenden Geschichte Krains.“ – Enthält neben<br />
einer Topographie des Landes eine bis zum Jahr 1000 reichende<br />
umfassende Geschichte des Herzogtums Krain und<br />
der zu verschiedenen Zeiten dazugehörigen Territorien.<br />
Schönleben „ist mit diesem Werke einer der bahnbrechenden<br />
Vorläufer eines Valvasor, Linhart, Dimitz geworden“<br />
(ADB XXXII, 315). – Zur Kollation: Tl. II endet mit S. 128,<br />
Tl. III (mit eigenem Titelbl.) setzt sich mit S. (129)-542 fort.<br />
– Wappenexlibris des Abtes Aemilian Sengmüller (Amtszeit<br />
1676-1696). – Nur stellenw. ganz wenig fleckig. – Siehe<br />
Abbildung<br />
First edition. – Apart from a topography of the country it<br />
contains a comprehensive history of the duchy of Krain up to<br />
the year 1000. – Armorial bookplate of the abbot Aemilian<br />
Sengmüller (term in office 1676-1696). – Only minor soiling<br />
here and there. – Contemporary calf over wooden boards<br />
with gilt stamped armorial bookplate and working clasps. –<br />
See illustration.<br />
622 – SUTTINGER ZUM THURNHOFF, J.-B.,<br />
Verneuerte observationes practicae, Oder: Ge -<br />
wisse Gerichtsbräuch, wie dieselben, sonderlich<br />
bey dem Löbl: Land-Marschallischen Gericht, in<br />
Oesterreich unter der Ennß, in acht genommen,<br />
und gehalten werden. Nürnberg, M. Endter, 1656.<br />
4°. Mit gestoch. Titel und Druckermarke auf dem<br />
Titel. 7 Bl., 296 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. 250,-<br />
Vgl. Jöcher IV, 948. Stubenrauch 4064 (Ausg. Wien 1650). –<br />
Interessanter Überblick über die damalige Gerichtsordnung<br />
mit zahlreichen Prozeßbeispielen. Der Rechtsgelehrte Suttinger<br />
war Hofrat der niederösterreichischen Kanzlei. –<br />
Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Kloster Michaelbeuern 137<br />
Nr. 622<br />
623 OPITZ, M., Opera geist- und weltlicher Gedichte.<br />
Neueste Edition. Bde. I und II (von 3) in 1 Bd.<br />
Breslau, Fellgiebel, 1690. Mit gestoch. Titelvign.<br />
(ohne den doppelblattgr. Kupfertitel). 37 Bl., 542;<br />
496 (recte 500) S. Pgt. d. Zt. (fleckig und etw.<br />
bestoßen). 120,-<br />
Dünnhaupt 13. – Vorsatz mit hs. Einträgen von alter Hand<br />
in Tinte, tls. wenig gebräunt.<br />
624 PACIUCHELLI, A., Lectiones morales in prophetam<br />
Jonam. Nunc Latinitati consignatae a C.<br />
à Marimont. 3 Bde. München, Jaecklin, 1672-81.<br />
Fol. Mit Druckermarke. 28 Bl., 992 S., 22;<br />
7 Bl., 1031 S., 52; 14 Bl., 928 S., 24 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen. – Erste<br />
in Deutschland gedruckte Ausgabe. – Prachteinbände.<br />
300,-<br />
625 PEGIE, M., Drey Bücher von Dienstbahrkeiten.<br />
Frankfurt und Leipzig, Hage, 1718. 4°. Mit Falttabelle.<br />
6 Bl., 432 S., 22 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig).<br />
200,-<br />
Vgl. ADB XXV, 318. Jöcher-A. V, 1787. – Pegie war als<br />
Jurist in der Mitte des 16. Jhdts. in Salzburg tätig. – Bogenweise<br />
gebräunt.
138<br />
626 PELBARTUS (AUS TEMESVAR), Stellarium<br />
corone benedicte Mariae virginis in laudem eius.<br />
Hagenau, H. Gran für J. Rynmann, 8. 4. 1501. Mit<br />
einigen in Rot eingemalten Initialen. Fol. 167 nn.<br />
Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
2 intakten Messingschließen. 400,-<br />
VD 16 P 1207. Adams P 571. Ritter 1815. Benzing, Hagenau,<br />
8, 11. Burg 343. Panzer VII, 66, 2. – Vgl. STC 598. –<br />
Nicht bei Borda. – Frühe Ausgabe der Marienpredigten<br />
(erstmals 1497 gedruckt). Eine weitere Ausgabe war bereits<br />
im Januar 1501 ebenfalls bei Rynmann erschienen. – Vorderes<br />
Innengelenk gebrochen, Titel tls. überklebt, hinterlegt<br />
und mit Vermerken; stellenw. rubriziert, einzelne alte<br />
Marginalien, einige Wurmlöcher, etw. wasserrandig und<br />
vereinzelt fleckig. – Textbeginn mit Besitzvermerk der Ab -<br />
tei von 1618.<br />
627 PEREGRINI, J. D., Dissertatio academica historico-legalis<br />
ad librum I. Pandectarum. – Dissertatio<br />
ad librum II. III. IV. V. & VI. – Dissertatio ad libros<br />
VII. usque ad XVI. – Continuatio a libro XVI. ...<br />
usque ad finem. Zus. 6 Bde. Salzburg, Mayr, 1737-<br />
60. 4°. Mit gestoch. Portr. Ldr. d. Zt. (berieben, etw.<br />
bestoßen, vereinzelt Wurmgänge). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach XXI, 473. Meusel X, 314/15.<br />
Baader II/1, 23<strong>9.</strong> – Umfangreicher, über einen Zeitraum von<br />
mehr als zwanzig Jahren erschienener Pandektenkommentar<br />
von Johann Dominikus Peregrini (1687-1764), einem seinerzeit<br />
gefeierten Professor der Rechte zu Salzburg. – Gebräunt.<br />
628 PESCHECK, CH., Teutsch- und Italiänische als<br />
auch Mathematische Rechen-Stunden. Zittau,<br />
Schöps, 1724. 11 Bl., 576 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig).<br />
150,-<br />
Vgl. Jöcher-A. V, 1964, 22. Poggendorff II, 410. Cantor III,<br />
514: „Er hat die sehr bescheidenen Bedürfnisse der Schüler,<br />
des gemeinen Volkes und der ungeschickten Lehrer<br />
zugleich zu befriedigen gewußt.“ – Titel gestempelt, etw.<br />
ge bräunt und fleckig.<br />
629 PICHLER, V., Jus canonicum practice explicatum.<br />
2 in 1 Bd. Ingolstadt, De la Haye, 1735. 4°.<br />
10 Bl., 533 S., 12 Bl., 478, 260 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit Wappensupralibros und intakten<br />
Schließen. 150,-<br />
Schulte III, 163. De Backer-S. VI, 712, 13. – Vitus Pichler<br />
war der Nachfolger Schmalzgruebers in Ingolstadt. – Wappen<br />
des Abtes Martin II. Dorner (Amtszeit 1731-1765). –<br />
Wenig gebräunt.<br />
630 – Summa jurisprudentiae sacrae universae, seu jus<br />
canonicum. Editio secunda in hac forma. Augsburg,<br />
Schlüter und Happach, 1728. Fol. Mit<br />
gestoch. Portr. von Johann Heinrich Störcklin.<br />
7 Bl., 685, 430 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit Wappensupralibros und 2 intakten<br />
Schließen. 150,-<br />
Schulte III/1, 163. De Backer-S. VI, 711. – Prachtvoll<br />
gebunden.<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
631 PLUTARCH, Biographien. Mit Anmerkungen<br />
von G. B. von Schirach. 8 Bde. Wien und Prag,<br />
Haas, 1796. Mit 8 gestoch. Frontisp. und 8 ge -<br />
stoch. Titeln. Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (leicht<br />
beschabt und bestoßen). 400,-<br />
Vgl. Kat. Weltliteratur 470. Hoffmann III, 380. – Erstmals<br />
1776-80 in Helmstedt erschienene Übersetzung nach dem<br />
französischen Vorbild von Dacier. „Versio admodum libera<br />
est, et non satis ingenio generis dicendi Plutarchei adaptata,<br />
quare hodie non satisfacit.“ – Nur stellenw. wenig fleckig. –<br />
Sehr dekorativ gebunden.<br />
632 PRIGGL, CH., Manuale practicum de appellationibus,<br />
et earum differentiis inter jus commune<br />
camerae imperialis, jus Bavaricum, Salisburgense,<br />
& Tyrolense. Salzburg, Mayr für den Autor, 1671.<br />
12°. Mit ganzseit. Textkupfer. 10 Bl., 490 S., 10 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, Schließbänder fehlen). 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Komparatistische Untersuchung über<br />
die Unterschiede im Appellationsrecht des römischen im<br />
Vergleich mit verschiedenen süddeutschen Landesrechten. –<br />
Gebräunt.<br />
633 RECUEIL de quelques discours politiques, escrits<br />
sur diverses occurrences des affaires & guerres<br />
estrangeres. St. Gervais, S. Waudreman, 1633. 4°.<br />
4, 484 S. Pgt. d. Zt. – Vgl. Goldsmith R 283 (EA<br />
1632). – Leicht gebräunt. 150,-<br />
634 REIFFENSTUEL, A., Theologia moralis. Ed.<br />
quarta auctior. Grundwerk und Supplement (von<br />
M. Kresslinger) in 1 Bd. München, H. Theodor,<br />
1722-26. Fol. 27 Bl., 765 S., 29, 4 Bl., 260 S., 15 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
und intakten Schließen (stärker<br />
fleckig). 200,-<br />
LThK VIII, 737. – Der Verfasser, ein Franziskaner aus Kaltenbrunn<br />
am Tegernsee, lehrte Kirchenrecht und Moraltheologie<br />
im Franziskanerkloster zu Freising. – Das Supralibros<br />
datiert 1731, also entweder das von Placidus II.<br />
Maderer (Amtszeit 1713-1731) oder von Martin II. Dorner<br />
(Amtszeit 1731-1765). – Schwerer, dekorativer Band.<br />
635 RENTZ, P., Philosophia ad mentem angelici<br />
doctoris Divi Thomae Aquinatis. Ante annos<br />
explicata, nunc pro secunda editione ab eodem<br />
auctore revisa & aucta. 3 Bde. Weingarten, J. B.<br />
Herckner, 1714. 10 Bl., 765 S.; 7 Bl., 722 S.; 8 Bl.,<br />
763 S. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln. 250,-<br />
Ueberweg IV, 364: „Bemühte sich um eine zuverlässige<br />
Darstellung der thomistischen Lehre.“ – Vgl. Hurter II,<br />
1272. – Stellenw. etw. fleckig, der dritte Titel lose.<br />
636 – Philosophia secundum mentem angelici doctoris<br />
Divi Thomae Aquinatis. Tomus I (von 3). Complectens<br />
locicam. Weingarten, J. B. Herckner,<br />
1697. 10 Bl., 765 S. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(eine Schließe defekt). 120,-
Erste Ausgabe. – Ueberweg IV, 364: „Bemühte sich um eine<br />
zuverlässige Darstellung der thomistischen Lehre.“ – Der<br />
Druckort „Altdorfium ad Vineas“ wird im VD 17 mißverständlich<br />
nur als „Altdorf“ angegeben.<br />
637 RETTENPACHER, S., Selecta dramata diversis<br />
temporibus conscripta, & in scena recitata. Salzburg,<br />
Mayr, 1683. 12°. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl.,<br />
759 (recte 579) S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig).<br />
300,-<br />
Erste und bisher einzige Werkausgabe der dramatischen<br />
Spiele. – Dünnhaupt 5. FdF 1078. Baader I/2, 25, 5. ADB<br />
XXVIII, 275. – Nicht bei Jantz. – Der Salzburger Benediktiner<br />
Simon Rettenpacher (1634-1706) gilt als eine „der<br />
größten Gestalten im deutschen Geistesleben des 17. Jahrhunderts;<br />
als Dichter steht er neben, als vielseitiger Gelehrter<br />
über Jakob Balde“ (LThK VIII, 846). – Gebräunt.<br />
638 REUTLINGER, I., Magnum matrimonii sacramentum<br />
casibus practicis expositum. Augsburg,<br />
Bencard, 1716. 4°. 16 Bl., 878 S., 16 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen). 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Schulte III/1, 191: „Sehr eingehende<br />
scholastische Erörterungen der einzelnen Materien an der<br />
Hand einzelner fingirter Fälle.“ – Titel gelockert.<br />
639 RIPPELL, A. G., Alterthum, Ursprung, und<br />
Bedeutung, aller Ceremonien, Gebräuchen, und<br />
Gewohnheiten der Heil. Catholischen Kirchen.<br />
6. Aufl. Augsburg und Freiburg i. Br., Wagner,<br />
1757. Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp. Doppelblattgr.<br />
Titel, 4 Bl., 540 S., 10 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen). 120,-<br />
ADB XXXVIII, 64<strong>9.</strong> – Das Frontispiz mit einer Gesamtansicht<br />
von Schlettstadt. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
640 ROYKO, (C.), Christliche Religions- und Kirchengeschichte.<br />
4 Bde. Prag, Widtmann, 1789-95.<br />
Mit gestoch. Portr. Hldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(leicht beschabt). 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Beiliegen vom selben Verfasser die „Einleitung<br />
in die christliche Religions- und Kirchengeschichte“<br />
(1789) und die „Geschichte der grossen allgemeinen Kirchenversammlung<br />
zu Kostnitz“ (Bde. I-II von 4 in 1 Bd.).<br />
– Schöne, dekorativ gebundene Reihe.<br />
641 SAILER, J. M., Briefe aus allen Jahrhunderten der<br />
christlichen Zeitrechnung. 6 in 3 Bdn. München,<br />
Lentner, 1800-04. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 542, 23. – Ausgewählt und<br />
übersetzt von dem bedeutenden katholischen Kanzelredner<br />
Johann Michael Sailer. Dieser trat 1770 in den Jesuitenorden<br />
ein, lehrte in Landshut und stand durch seine liberale<br />
Gesinnung mit den Protestanten Lavater, Claudius und Pestalozzi<br />
in guter Beziehung. Trotz zeitweiliger Niederlegung<br />
seines Amtes wirkte er 1799 wieder als Professor in Ingol-<br />
Kloster Michaelbeuern 139<br />
stadt und wurde 1829 Bischof von Regensburg. – Beiliegen<br />
(identisch gebunden) die „Vorlesungen aus der Pastoraltheologie“<br />
(3 Bde. 1793-94) und weitere Einzelbände aus<br />
verschiedenen Reihen.<br />
642 – Winkelhofer, der Mensch und Prediger. München,<br />
Lentner, 1808. Mit gestoch. Frontisp. VIII,<br />
222 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. 80,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1807). – Baader II, 232: „Interessante<br />
Schrift“. – Vgl. Hamberger-M. XX, 16. – Frontisp. mit<br />
Portr.-Silhouette. – Wenig fleckig.<br />
643 SCHAD, J. B., System der Natur- und Transscendentalphilosophie<br />
in Verbindung dargestellt.<br />
2 Bde. Landshut, Krüll, 1803. XIV, 320 S., 1 Bl.;<br />
VIII, 413 S. Läd. Pp. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Etw.<br />
fleckig. – Sehr selten. 300,-<br />
644 SCHARZ, O., Norma legalis sive liber I. decretalium<br />
Gregorii IX. Papae. Subjectus à H. G.<br />
Tautphaeo. Salzburg, Mayr, 1737. 4°. 8 Bl., 471 S.<br />
Läd. Pgt. d. Zt. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte III/1, 173: „Zeichnet sich aus<br />
durch einen Ton der Polemik, welcher in Schimpfwörtern<br />
das Möglichste leistet, ist sonst nichts als eine in scholastischer<br />
Manier laufende Exposition. Ihr eigentliches Interesse<br />
besteht in der durchgehenden versuchten Widerlegung von<br />
J. H. Böhmer, vor dem er grosse Achtung hat – ihn be -<br />
schimpft er auch nie –; darum nimmt er auch auf die deutschen<br />
und historischen Verhältnisse Bezug.“ – Braunfleckig.<br />
– Beiliegen der „Liber secundus decretalium“ (1736) und<br />
der „Tractatus exegeticus ad librum III. decretalium“ (1740).<br />
645 SCHELLE, A., Praktische Philosophie. 2 Bde.<br />
Salzburg, Hof- und akademische Waisenhausbuchhandlung,<br />
1785. 15 Bl., 456 S.; 11 Bl., 434 S.<br />
Läd. Ldr. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Hamberger-<br />
M. VII, 92. – Etw. fleckig. 200,-<br />
646 – Praktische Philosophie. 2. verm. Aufl. 2 Bde.<br />
Salzburg, Duyle, 1792-94. 17 Bl., <strong>58</strong>4 S., 1; 13 Bl.,<br />
461 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht<br />
beschabt). – Hamberger-M. VII, 92. 200,-<br />
647 SCHMALZGRUEBER, F., 4 Werke in 6 Bdn.<br />
Ingolstadt 1712-18. 4°. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen, davon 4 mit Wappen -<br />
supralibros. 500,-<br />
Judex ecclesiasticus. 2 Bde. 1712. – Clerus saecularis et regularis.<br />
2 Bde. 1714-15. – Sponsalia et matrimonium. 1716. –<br />
Crimen fori ecclesiastici. 1718. – De Backer-S. VII, 795,<br />
3-7. Stintzing-L. III/1, 162. Schulte 160: „Schmalzgrueber<br />
gehört zu denjenigen Canonisten, welche sich bei der Kurie<br />
und der ganzen kurialen Richtung bis auf den heutigen Tag<br />
eines grossen Ansehens erfreuen. Daraus erklärt sich wohl<br />
auch der autoritative Charakter, den selbst Protestanten seinen<br />
Schriften beizulegen scheinen.“ – Schöne Reihe.
140<br />
Nr. 652<br />
648 SCHMID, C. CH. E., Grundriss der Moralphilosophie.<br />
2. verb. und verm. Aufl. Jena, Cröker,<br />
1800. XVI, 326 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (fleckig und<br />
bestoßen, etw. berieben). 80,-<br />
Adickes 836: „Noticeable for arrangement and clearness,<br />
but also for its passion of subdivision, especially according<br />
to scheme of the categories.“ – Fleckig.<br />
649 SCHMIER, F., Jurisprudentia canonico-civilis,<br />
seu jus canonicum universum, juxta V. libros<br />
decretalium. 3 Tle. in 2 Bdn. Salzburg, Mayr, 1716.<br />
Fol. Mit gestoch. Portr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pütter I, 470. Schulte III/1, 165. – Aus<br />
13 verschiedenen früheren Abhandlungen nach der Dekretalen-Ordnung<br />
neu zusammengestellt. – Auf dem Spiegel<br />
mit einem „Exlibris“ des Paters Werigandus Kogler: Nach<br />
einem Zitat des Hl. Bernhard folgt seine Mahnung: „Tolle!<br />
lege! atque memor nostrae, precor, esto salutis! Tunc bonus,<br />
atque pius Lector, & Author eris.“ – Schwere, dekorative<br />
Bände in perfekter Erhaltung.<br />
650 – DASS. (Ohne das Portr.). Läd. Ldr. d. Zt. mit<br />
Wappensupralibros. 150,-<br />
Wappensupra libros des Abtes Placidus II. Maderer (Amtszeit<br />
1713-1731). – DAZU: DERS., Jurisprudentia publica<br />
imperii Romano-Germanici. Ebda. 1731. – Beiliegt eine<br />
Dublette von Bd. I (mit dem Porträt).<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
651 – 10 juristische Dissertationen in 3 Bdn. Salzburg,<br />
Mayr, 1707-14. 4°. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
mit goldgepr. Wappensupralibros auf beiden<br />
Deckeln, dat. 1714, und intakten Schließen (etw.<br />
fleckig). 500,-<br />
Erste und zumeist einzige Ausgaben. – Von verschiedenen<br />
Respondenten unter dem Vorsitz von Franz Schmier (1680-<br />
1722) verteidigte umfangreiche Dissertationen, die Schmier,<br />
„der erste Canonist seiner Zeit“ (Wetzer-W. X, 1847) und<br />
der größte Jurist der deutschen Benediktiner (LThK X,<br />
287), zu seinem Hauptwerk vereinigte, der „Jurisprudentia<br />
canonico-civilis“ (3 Bde., Salzburg 1716 u. ö.). – Insgesamt<br />
erschienen zwölf Dissertationen, von denen in unseren<br />
3 Sammelbänden folgende 10 Arbeiten vorliegen: De prae -<br />
scriptionibus (1707) – De jure legali (1708) – De jurisdictione<br />
(1709) – De modis acquirendi et amittendi praelaturas<br />
ecclesiasticas (1709) – De iudiciis (1710) – De processu<br />
judiciario (1710) – De jure proprietatis (1712) – De potestate<br />
ordinis (1713) – De sponsalibus, matrimonio, et ejus impedimentis<br />
(1713) – De delictis (1714). – Braunfl., tls. knapp<br />
beschnitten, einige Blattweiser.<br />
652 SCHÖNLEBEN, J. L., Dissertatio polemica de<br />
prima origine augustissimae domus Habsburgo-<br />
Austriacae. Laibach, Mayr, 1680. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel und 2 doppelblattgr. Kupfertafeln. 8 Bl., 212,<br />
312 S., 11 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappen -<br />
supralibros und intakten Schließen (Rücken mit<br />
Wurmlöchern). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Coreth 37. – Versuch, die Habsburger-<br />
Genealogie bis auf Karl den Großen zurückzuführen, „auch<br />
heute noch mit Nutzen verwendbar“ (Coreth). Aus der erst<br />
1678 eingerichteten Laibacher Offizin des Salzburger<br />
Druckers Mayr (vgl. ADB XXXII, 315). – Stellenw. fleckig.<br />
– Wappenexlibris des Abtes Aemilian Sengmüller (Amtszeit<br />
1676-1696). – Schwerer, dekorativer Einband. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
653 SCHWARZ, I., Institutiones juris publici universalis,<br />
naturae, et gentium. 2 in 1 Bd. Venedig,<br />
Remondini, 1760. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 4 Bl.,<br />
431, 398 (recte 402) S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
reicher Rvg. (leicht beschabt). 250,-<br />
De Backer-S. V, 687, 7. ADB XXXIII, 238: „Eine ausführliche<br />
Darstellung des Natur- und Völkerrechts vom katholischen<br />
Standpunkte aus.“ – Ganz unbedeutend fleckig. –<br />
Prachtvoll gebunden.<br />
654 SEEAUER, B., Philosophia antiquo-nova ad<br />
usum juventutis academicae. 2 Tle. in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1745. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
6 Kupfertafeln. 13 Bl., 219 S., 4 Bl., 399 (recte 397)<br />
S., 10 Bl. Ldr. d. Zt. mit Wappensupralibros (stärker<br />
beschabt, Kopf eingerissen). 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader II/2, 141, 16. ADB XXXIII, 553.<br />
Wurzbach XXXIII, 300. – Philosophielehrbuch von Beda<br />
Seeauer (1716-1785), dem späteren Abt von St. Peter in<br />
Salzburg; enthält u. a. seine Thesen über das kopernikanische<br />
System, die im selben Jahr auch separat erschienen<br />
sind. – Die Kupfer mit physikalischen Versuchen (2) und<br />
zur Astronomie (4). – Wappen des Abtes Martin II. Dorner<br />
(Amtszeit 1731-1765). – Gebräunt, etw. fleckig.
655 SENECA, L. A., Tragoediae. Cum notis Th. Farnabii.<br />
Padua, Manfrè, o. J. (ca. 1720). 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel. 5 Bl., 439 S. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen<br />
(Rücken überklebt, fleckig). 150,-<br />
Späte Ausgabe der oftmals aufgelegten Edition des Engländers<br />
Thomas Farnaby (EA London 1613). – Nicht bei Ebert<br />
und Schweiger. – Datierung nach der British Library. –<br />
Leicht gebräunt.<br />
656 SERRA, F., Synonymorum, epithetorum & phrasium<br />
apparatus selectissimus. In hac novissima<br />
editione permultis titulis locupletatus. Wien und<br />
Nürnberg, Endter, 1701. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 1136 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. bestoßen,<br />
fleckig). 80,-<br />
Dritte (und letzte) Ausgabe des erstmals 1654 erschienenen<br />
lateinisch-deutschen Synonymenlexikons. – Palau 30<strong>9.</strong>816.<br />
– Nicht bei Vater und Zaunmüller. – Gebräunt, fleckig, mit<br />
einigen Quetschfalten, vereinzelt leicht wasserrandig.<br />
657 SFONDRATI, C., Gallia vindicata, in qua testimoniis<br />
exemplisque Gallicanae praesertim ecclesiae,<br />
quae pro regalia, ac quatuor Parisiensibus propositionibus<br />
a Ludovico Maimburgo, alijsque producta<br />
sunt, refutantur. St. Gallen, Kloster druckerei, 1687.<br />
4°. 8 Bl., 637 S., 2 Bl., (299) S., 2 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (etw. fleckig, be schabt). 200,-<br />
Erste Ausgabe, mit Namensnennung und 2 Bl. „Dedicatio“.<br />
– LThK IX, 517. – Sfondrati war von 1687 bis 1696 Fürstabt<br />
von St. Gallen. Er verteidigt in dieser antigallikanischen,<br />
gegen L. Maimbourg und die französischen Jesuiten gerichteten<br />
Schrift die Privilegien des apostolischen Stuhles. –<br />
Etw. gebräunt, leicht fleckig; Bl. Pp 2 und 3 am Kopfsteg<br />
alt ergänzt unter Verlust der Pagina 29<strong>9.</strong><br />
6<strong>58</strong> – Gallia vindicata, in qua testimoniis exemplisque<br />
Gallicanae praesertim ecclesiae, quae pro regalia,<br />
ac quatuor Parisiensibus propositionibus a Ludovico<br />
Maimburgo, alijsque producta sunt, refutantur.<br />
O. O. u. Dr. (St. Gallen, Klosterdruckerei),<br />
1688. 4°. 6 Bl., 637 S., 2 Bl., 299 S., 2 Bl. Leicht<br />
beschäd. Ldr. d. Zt. 200,-<br />
Titelauflage der ersten Ausgabe, anonym und ohne „Dedicatio“<br />
– offenbar gab's Ärger. – Holzmann-B. VI, 4972.<br />
ADB XXXIV, 120. Wetzer-W. XI, 236. – Unten gegen Ende<br />
wasserrandig.<br />
659 – Regale sacerdotium Romano pontifici assertum,<br />
et quatuor propositionibus explicatum. Editio tertia<br />
auctior tertia parte. St. Gallen, Klosterdruckerei<br />
für J. Müller, 1693. 4°. 773 S., 2 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (fleckig, mit Wurmspuren). 200,-<br />
Wetzer-W. XI, 236. – Hauptwerk des St. Galler Fürstabts<br />
Celestino Sfondrati (1644-1696) „gegen die 4 gallikanischen<br />
Artikel vom 1<strong>9.</strong> III. 1682“ (HBLS VI, 356); erstmals 1684<br />
Kloster Michaelbeuern 141<br />
unter dem Pseudonym Eugenius Lombardus erschienen. –<br />
Sfondrati war von 1679-1682 Professor für Kirchenrecht an<br />
der Universität Salzburg. – Gelockert, erstes Fünftel mit<br />
Wurmspuren (geringer Buchstabenverlust).<br />
660 SIMONS, J., Tragoediae quinque quarum duae<br />
postremae nunc tertio lucem vident. Köln, Metternich,<br />
1697. 12°. 466 S. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (etw. fleckig). 200,-<br />
Vierte (und letzte) Ausgabe (EA 1656). – De Backer-S. VII,<br />
1215, 4. – Vgl. STC S 2120 (Ausg. 1680). – Der englische<br />
Jesuit Joseph Simons, mit wirklichem Namen Emanuel<br />
Lobb (1595-1671), hat mit seinen Tragödien „für Deutschland<br />
schon deswegen grosse Bedeutung, weil sie für den<br />
bedeutendsten deutschen Dramatiker in der Mitte des<br />
Jahrhunderts das direkte Vorbild und Muster gewesen sind:<br />
für Andreas Gryphius“ (Müller, Jesuitendrama I, 94). –<br />
Gebräunt.<br />
661 SNELL, CH. W., Lehrbuch der Kritik des Ge -<br />
schmacks mit beständiger Rücksicht auf die Kantische<br />
Kritik der ästhetischen Urtheilskraft. Leipzig,<br />
Müller, 1795. XX S., 4 Bl., 382 (recte 384) S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf mit minimalem<br />
Ausbruch, bestoßen und etw. beschabt). 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Adickes 846: „The title would better have<br />
run, 'mit beständiger Benutzung Kantischer Gedanken.'<br />
The work has no value of its own. Continual illustrations of<br />
the theory by instances from prose and verse.“ – Die S. 339-<br />
351 in sich verbunden, S. 287/88 doppelt eingebunden. –<br />
Etw. gebräunt und fleckig.<br />
662 SOMETING, E. F. VON, Introductio in universum<br />
jus, juxta seriem IV. librorum, et titulorum<br />
institutionum imperialium. Salzburg, Mayr, 1697.<br />
8 Bl., 879 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kobolt 63<strong>9.</strong> – Umfangreiche Abhandlung<br />
des Salzburger Rechtsprofessors Ernst Friedrich von Someting<br />
(1670-1697) zum römischen Recht; nach Sometings<br />
frühem Tod fortgeführt von Robert König, der aber auch<br />
darüber starb, endlich erst 1714 abgeschlossen von Joseph<br />
Adam Ayblinger, der sich noch acht Jahre des Lebens mit<br />
dem fertigen Werk erfreute. – Gebräunt.<br />
663 STIELER, K., Teutsche Sekretariat Kunst. Bd. II<br />
(von 2). Nürnberg, Hofmann, 1682. 4°. Mit<br />
2 ganzseit. Textkupfern (ohne das Frontisp.).<br />
27 Bl., 2266 (recte 2272), 224 S., 23 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (eine Schließe defekt). – Dünnhaupt<br />
23.2. – Etw. fleckig. 150,-<br />
664 STOZ, M., Tribunal poenitentiae. Augsburg und<br />
Dillingen, Bencard, 1701. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
11 Bl., 403 S., 1 Bl., 344 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. 120,-<br />
De Backer-S. VII, 1604, 6. Hurter II, 295. – Dritte Ausgabe<br />
(EA 1684), nach Hurter ein Werk seines Bruders Johannes.
142<br />
Nr. 666<br />
665 SURIUS, L., Bewerte Historien der Lieben Heiligen<br />
Gottes. Des ersten Theils, der ander Monat,<br />
nehmlich: Hornung. Jetzt aber durch Ioan. à Via<br />
trewlich verteutschet (= Bd. I/2 [von 6]). München,<br />
A. Berg, 1575. Fol. Mit Titelvign. und ganzseit.<br />
Textholzschnitt von Balthasar Jenichen. 1 nn.<br />
Bl., num. Bl. CCCCXXXVI-DCXXXI. Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. faltig, fleckig und berieben). 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 S 10265. – Vgl. Wetzer-<br />
W. XI, 1000. – Die Sammlung von Heiligenleben ist das<br />
bedeutendste Werk des Hagiographen Surius. Jeder Teilband<br />
behandelt nach Tagen geordnet einen Monat des Jahres.<br />
– Der prachtvolle Holzschnitt zeigt Herzog Albrecht<br />
von Bayern kniend, seitlich sein Wappen, dahinter eine<br />
Ansicht der Stadt München (Frauenkirche schon mit Zwiebeltürmen),<br />
im oberen Teil der thronende Christus, um -<br />
geben von Engeln, den vier apokalyptischen Wesen und<br />
harfespielenden Königen. – Titel mit kleinem Stempel;<br />
Ränder leicht fleckig.<br />
666 TANNER, A., Universa theologia scholastica,<br />
speculativa, practica. 4 Bde. Ingolstadt, Bayr,<br />
1626-27. Fol. Mit 4 gestoch. Titeln. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (wenige Altersspuren). 400,-<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 1853, 43. – Die gestoch.<br />
Titel unten jeweils mit kleiner Ansicht von Ingolstadt. –<br />
Stellenw. gering wurmstichig. – Siehe Abbildung.<br />
667 TERTULLIANUS, (QU.) S. F., Libri de baptismo<br />
et poenitentia. Salzburg, Mayr, 1755. 4°.<br />
8 Bl., 192 S., 6 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
auf dem Vorderdeckel, dat. 1765<br />
(beschabt, bestoßen, Gelenke brüchig). 80,-<br />
Zwei theologiegeschichtlich überaus bedeutsame Schriften<br />
in einer reich kommentierten Ausgabe: über die Taufe, einer<br />
der frühesten Texte zu dieser Handlung, und über die Buße<br />
vor der Taufe. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
668 THOMAS VON AQUIN, Expositio continua<br />
super quatuor evangelistas. Simul ac catena aurea.<br />
Expurgata per J. Nicolai. Prima pars in Matthaeum.<br />
Ed. in Germania prima. Würzburg, Zieger,<br />
1704. Fol. 16, 901 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen. 200,-<br />
Kleiner Besitzerzettel auf dem Spiegel: „LeopoLDVs LaMpreCht“<br />
(das Chronogramm ergibt aufgelöst 1755). –<br />
Prachtvoller Einband.<br />
669 – Summa totius theologiae. Ed. novissima. 3 Tle.<br />
und Supplement in 1 Bd. Köln, A. Hierat, 1622.<br />
Fol. Mit wdh. Druckermarke. 6 Bl., 216 S., 4 Bl.,<br />
220 S., 7 Bl., 341 S., 6 Bl., 208 S., 184 S., 89 Bl.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen. 300,-<br />
STC T 33<strong>9.</strong> – Leicht gebräunt und etw. fleckig, ein Blattweiser<br />
liegt lose bei.<br />
670 THOMAS, C., Introductio in hermeneuticam<br />
sacram utriusque testamenti. Accesserunt principia<br />
theologiae patristicae. O. O. (Salzburg), Waisenhausdruckerei,<br />
o. J. (ca. 1780). 4°. 2 Bl., 554 S.,<br />
10 Bl., S. (5)-76. Läd. Hldr. d. Zt. 200,-<br />
Lindner II, 161, 13. Wurzbach XLIV, 252. – Erstmals 1765<br />
unter dem Titel „Tractatus de verbo Dei scripto et tradito“<br />
erschienen. Der Anhang stammt von M. Lory aus Tegernsee,<br />
Wurzbach vermutet ihn deshalb als Herausgeber der<br />
vorliegenden Ausgabe. – Leicht fleckig, Titel mit Kaufvermerk<br />
des Paters Joseph Stampfl.<br />
671 TOURNELY, H., Cursus theologicus scholastico-dogmaticus<br />
et moralis. Bde. I-VIII (von 10)<br />
in 4 Bdn. Köln, Metternich, 1752. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). 250,-<br />
Jöcher IV, 1282. Wetzer-W. III, 648 und XI, 1905. – Dekorative<br />
Reihe der Kölner Edition des „cursus theologicus“<br />
des berühmten französischen Dogmatikers H. Tournely<br />
(16<strong>58</strong>-1729). „Mit patristischer Belesenheit und Gediegenheit<br />
des Inhaltes verbinden diese Vorlesungen durchsichtige<br />
Klarheit und hohe Eleganz der Sprache“ (Wetzer-Welte). –<br />
Fortgesetzt und herausgegeben wurden die „praelectiones“<br />
von dem ebenfalls in Paris lehrenden Moraltheologen<br />
P. Collet (1693-1770). – Wenig fleckig.
672 URBANUS VIII., PAPST, Poemata. Dillingen,<br />
Akademische Druckerei, 1641. 12°. Mit gestoch.<br />
Titel. 3 Bl., 295 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (fleckig, etw. bestoßen). 200,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. – Vgl. LThK X,<br />
436. – Die Gedichte des hochgebildeten, kunstsinnigen<br />
Papstes Urban VIII. (1568-1644) waren damals in zahlreichen<br />
Drucken verbreitet, erstmals sind sie in Rom 1631<br />
erschienen. Der gestochene Titel unserer Ausgabe ist mit<br />
1640 datiert. – Leicht gebräunt, Spiegel und Innengelenke<br />
mit Wurmgängen.<br />
673 VERGILIUS MARO, P., (Werke). Übersetzt von<br />
J. H. Voß. 3 Bde. Wien und Prag, Haas, 1800. Mit<br />
3 gestoch. Frontisp. und 3 gestoch. Titeln mit<br />
3 Vignetten. 253; 276; 302 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. (etw. fleckig und bestoßen).<br />
150,-<br />
Goed. IV/1, 1072, 28. – Innengelenke tls. gering wurm -<br />
stichig, Vorsätze leicht fleckig. – Hübsch gebunden.<br />
674 VILLAUME, (P.), Philotee oder die ersten Lehren<br />
der Religion. 5 in 4 Bdn. Berlin und Libau,<br />
Lagarde und Friedrich, 1788. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (leicht beschabt, etw. fleckig).<br />
150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Titel verso mit eingeklebtem<br />
Besitzvermerk: „Ex Libris Andrae Schneller Laufingae nati<br />
Benedict: Michaelisburae“, der Pater stammte also aus dem<br />
verschlafenen Grenzort Laufen, das heute nur noch ehemaligen<br />
Sträflingen ein Begriff ist (durch die JVA vor den<br />
Toren). – Braunfleckig.<br />
675 – Von dem Ursprung und den Absichten des<br />
Uebels. 3 in 2 Bdn. Frankfurt und Leipzig, o. Dr.,<br />
1786-87. 4 Bl., 464 S., 3; 2 Bl., 510 S., 6 Bl., VIII,<br />
308 S., 2 Bl. Beschäd. Hldr. d. Zt. 200,-<br />
Nachdruck der EA von 1784-87. – Gedruckter Kaufvermerk<br />
des Paters Rupertus Cleff auf dem Spiegel.<br />
676 VISLER, F., Conclusiones physicae. 4 Tle. in<br />
1 Bd. Dillingen, Mayer, 1665. 12°. Mit 3 gestoch.<br />
Frontisp. 2 Bl., 96 S., 2 Bl., S. 97-144, 2 Bl., S. 145-<br />
246, 1 Bl., S. 247-376. Pgt. d. Zt. mit intakten<br />
Schließen (fleckig). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 844/45, 3-6. Romstöck<br />
422, 3 (nur Tl. III). – Von verschiedenen Respondenten verteidigte<br />
philosophische Dissertationen unter dem Präses<br />
Ferdinand Visler (1632-1675), einem bayrischen Jesuiten,<br />
der in Dillingen, Ingolstadt und Innsbruck Philosophie,<br />
Moral- und scholastische Theologie lehrte. – Vollständig<br />
überaus selten (in der BSB nur die beiden ersten Teile). –<br />
Gebräunt.<br />
Kloster Michaelbeuern 143<br />
677 WAGNER, B., Kirchen- und Schulkatechesen<br />
nach sokratischer Lehrart auf jede Woche des<br />
Schuljahres eingetheilet. 2 Bde. St. Pölten, J. M.<br />
Laitré, 1790. 8 Bl., 732 S., 2; 8 Bl., 788 S., 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt). 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Basilius Wagner war Pfarrer in Melk. –<br />
Gedruckt wurde das sehr seltene Werk bei J. Hraschanzky<br />
in Wien. – Am Anfang von Bd. II ein Verzeichnis der Pränumeranten.<br />
– Titel mit Kaufvermerk des Paters Joseph<br />
Stampfl.<br />
678 WEISS, M., Logica. – Dialectica. – Acroamata<br />
physica. Salzburg, Katzenberger, 1627-32. 4°. Pgt.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln unter Verwendung eines<br />
mittelalterlichen Antiphonarblattes (etw. fleckig,<br />
wenige kleine Wurmlöcher, Schließbänder nur<br />
noch fragmentarisch vorhanden). 400,-<br />
Sammelband mit den Kommentaren zum Organon und zur<br />
Physik des Aristoteles, wie in den Katalognummern 484<br />
und 483 einzeln beschrieben; die „Dialectica“ ebenfalls in<br />
der im VD 17 nicht katalogisierten Variante. – Gebräunt,<br />
Block gelockert, Wurmspuren (die „Acroamata“ stärker<br />
betroffen mit gelegentlicher Textberührung).<br />
679 WENZEL, G. I., Versuch einer praktischen Seelenarzneykunde.<br />
Graz, Kienreich, 1801. 4 Bl.,<br />
240 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (starke Gebrauchsspuren).<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach LV, 15. – Früher Versuch einer<br />
medizinisch-psychologischen Begründung der Psychiatrie.<br />
Wenzel leitete damit Bestrebungen ein, die in dem berühmten<br />
Werk von Heinroth 1818 wieder aufgegriffen und weiterverarbeitet<br />
wurden. – „Er war Pädagog, Philanthrop,<br />
Philosoph, ja wohl der erste selbständige philosophische<br />
Schriftsteller in Österreich, der sogar unbestritten mit dem<br />
Muthe des Denkers und einer gewissen Logik gegen Kant<br />
auftrat, viel und gern gelesen wurde und auch nicht ohne<br />
Einfluß blieb“ (Wurzbach). – Titel mit kleinem Loch,<br />
Innengelenk wurmstichig, stellenw. etw. fleckig.<br />
680 WILD, J., Postill oder Predigbuch De Sanctis,<br />
Auff die Fest der Heyligen, so mann in der heyligen<br />
Catholischen Kirchen feyert. 2 in 1 Bd. Mainz,<br />
F. Behem, 1554-55. Fol. Mit 2 Textholzschnitten.<br />
4 nn., 148, 263 (recte: 252) num. Bl. Läd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit<br />
2 intakten Messingschließen. 500,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 W 2986 und 2987. Widmann<br />
(Behem) 90, 5 (nur Tl. I). – Bildet den separat erschienenen<br />
dritten und vierten Teil der „Postill“ (Predigtsammlung) mit<br />
dem Winter- und Sommerteil „De Sanctis“. Die Teile I und<br />
II, gedruckt 1552-54, enthalten die Predigten „De Tempore“.<br />
Johannes Wild (Ferus), Domprediger zu Mainz,<br />
gehörte zu den besten Kanzelrednern seiner Zeit. – Die beiden<br />
Holzschnitte zeigen die Kreuzigung und das Wappen<br />
des Widmungsträgers, des Mainzer Erzbischofs Sebastian
144<br />
von Heussenstamm. – Wenige alte Marginalien und Unterstreichungen,<br />
letztes Bl. alt hinterlegt, durchgehend in der<br />
unteren Hälfte wasserrandig, dort tls. auch sporfl. und mit<br />
vereinzelten Einrissen; etw. gebräunt und fleckig. – VOR-<br />
GEB.: (HELDING), M., Catechismus, Das ist Christliche<br />
Underweißung und gegrundter Bericht, nach warer Evangelischer<br />
und Catholischer lehr, uber die furnembste Stucke<br />
unsers hailigen allgemeinen Christen glaubens. Itzo<br />
zum andern mal gemehret. Ebda. 1553 (Druckvermerk am<br />
Ende: 1552). Mit zahlr. Textholzschnitten (1 ganzseit.).<br />
3 (statt 4) nn., CCLXXXI num. Bl. – VD 16 H 1594. – Vgl.<br />
Moufang 365 (Ausg. 1555). – Ohne das vierte Bl. der Vorstücke<br />
mit dem großen Holzschnitt der Kreuzigung. – Titel<br />
beschnitten und aufgezogen sowie mit Besitzvermerk des<br />
Klosters von 1618.<br />
681 ZACCHIA, P., Quaestionum medico-legalium<br />
tomus primus (-tertius). Ed. nova curâ J. D. Horstii.<br />
3 Bde. Lyon, Anisson und Posuel, 1701. Fol.<br />
Mit wdh. Titelvign. 8 Bl., 442 S.; 2 Bl., S. 443-784,<br />
31; 4 Bl., 254 S., 22 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. 500,-<br />
Vgl. Garrison-M. 1720. Hirschberg V, 1020. Goldsmith Z 4.<br />
– Paolo Zacchia gilt als einer der Begründer der forensischen<br />
Medizin. Die einzelnen Bücher seiner Quaestiones<br />
erschienen in langen Zeitabständen separat seit 1621 in<br />
Rom. Alle sind selten und fehlen in den meisten medizinischen<br />
Katalogen. – Leicht gebräunt.<br />
682 ZALLWEIN, G., Principia juris ecclesiastici universalis,<br />
et particularis Germaniae. 4 in 2 Bdn.<br />
Augsburg und Innsbruck, Wolff, 1763. 4°.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Rsch.<br />
(Schließen fehlen). – Erste Ausgabe. – Wenig<br />
fleckig. 300,-<br />
683 – Vier Werke mit 9 Tln. in 2 Bdn. Salzburg, Mayr,<br />
1752-60. 4°. Ldr. d. Zt. (fleckig, beschabt). 300,-<br />
I. Jus canonicum in genere. 4 Tle. 1752-55. – Meusel XV,<br />
350. Lindner I, 182, 6. – II. Jus ecclesiasticum particulare<br />
Germaniae. 2 Tle. 1757. – Meusel XV, 350. Lindner I, 182,<br />
Kloster Michaelbeuern<br />
7. – III. De statu ecclesiae. 1757. – Meusel XV, 351. Lindner<br />
I, 182, 8. – IV. Collectiones juris ecclesiastici antiqui et novi<br />
a primordiis ecclesiae usque ad decretum Gratiani. 2 Tle.<br />
1760. – Meusel XV, 351. Lindner I, 182, <strong>9.</strong> – Mit Gregor<br />
Zallwein (1712-1766), Professor des Kirchenrechts in Salzburg,<br />
begann dort, „wo seine Vorgänger blos das Corpus<br />
juris canonici lehrten, eine neue glückliche Epoche des<br />
Kirchenrechts. Er beleuchtete selbst die Urquellen des geistlichen<br />
Rechtes mit der Fackel der Geschichte und verbreitete<br />
sich in seinen Vorlesungen über das gesamte, sowohl<br />
öffentliche als Privatkirchenrecht, wobey er auch die Schriften<br />
der Protestanten nicht unbenützt ließ“ (Baader I/2, 343).<br />
Die vorliegenden Werke – alle in ersten Ausgaben – sind die<br />
wesentlichen Vorarbeiten für des Verfassers „Principia<br />
juris ecclesiastici“, in denen er die Einzelarbeiten 1763<br />
zusammenfaßte (Schulte III/1, 218). – Gebräunt, einige<br />
Blattweiser.<br />
684 ZIEGLER, A., Philosophia rationalis seu logica<br />
ad normam philosophiae neoterico-eclecticae<br />
methodo synthetica exposita. Salzburg, Mayr,<br />
1752. 4°. 12 Bl., 314 (recte 312) S., 12 Bl., 162 (recte<br />
142) S., 5 Bl., 94 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (tls. etw. stärker berieben, gering bestoßen).<br />
400,-<br />
Baader I/2, 366, 7. Meusel XV, 394. Lindner II, 24, 7. –<br />
DAZU: DERS., Philosophia naturalis seu physica. Ebda.<br />
1753. 4°. Mit 5 (4 gefalt.) Kupfertafeln. 15 Bl., 486 (recte<br />
484) S., 3 Bl. – Baader I/2, 367, 10. Meusel XV, 394. Lindner<br />
II, 25, 10. – Die Tafeln mit schematischen Darstellungen<br />
u. a. zu physikalischen, mathematischen und astronomischen<br />
Themen. – Vereinzelt etw. gebräunt, minimal fleckig.<br />
– Dekorativ gebunden.<br />
685 SAMMLUNG – Cirka 150 Werke in ca. 450 Bdn.<br />
Meist aus dem 17. und 18. Jhdt. und meist in dekorativen<br />
Einbänden der Zeit (wenige Gebrauchsspuren).<br />
2.000,-
Nr. 699<br />
686 BUCHHOLZSCHNITTE – BIBLIA BOHE-<br />
MICA – 8 altkolor. Textholzschnitte. Prag, Netolicky<br />
und Melantrych, 154<strong>9.</strong> Bildgr.: ca. 11 x 15<br />
cm. – Unter Passepartout, zwei lose. (116) 250,-<br />
Schramm, Lutherbibel, 25<strong>9.</strong> Knihopis 1102. – Berühmte<br />
Holzschnitte der Cranach-Werkstatt mit Szenen aus dem<br />
Alten Testament, ursprünglich für die erste vollständige<br />
Lutherbibel, Wittenberg 1534, angefertigt, dann nach Prag<br />
verkauft und in mehreren Ausgaben (1549, 1556 und 1560)<br />
wiederverwendet. – Kräftiges Altkolorit; leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
687 – BIBLIA GERMANICA – <strong>9.</strong> deutsche Bibel.<br />
1 Blatt mit altkolor. Textholzschnitt (Bildgr.: ca.<br />
11,5 x 19 cm). Nürnberg, A. Koberger, 1483.<br />
Blattgr.: ca. 37 x 25,4 cm. – Bl. CXC. – Unter<br />
Passepartout. (116) 200,-<br />
Hain 3137. GKW 4303. Schramm VIII, 365 und 410. – Mit<br />
den aus der Kölner Bibel von 1479 (bei Heinrich Quentell)<br />
übernommenen Holzschnitten, hier Eleasars Schlacht im<br />
Kornfeld. – Leicht gebräunt und Ränder etw. fleckig. – Volle<br />
Buchseite, kräftiges Altkolorit. – Beiliegend ein Bl. aus der<br />
französischen Ausgabe von „De proprietatibus rerum“<br />
(Lyon, Huss, 1485 – GKW 3416), mit vierteiligem Textholzschnitt<br />
mit Berufsdarstellungen (Branntweinbrenner,<br />
Koch, Marktszene, Weinkelter).<br />
Einzelblätter<br />
145<br />
688 – BIBLIA GERMANICA INFERIOR – Vierte<br />
niederdeutsche Bibel. 1 Blatt mit 3 großen Textholzschnitten.<br />
Halberstadt, L. Stuchs, 1522.<br />
Blattgr.: 34 x 21,7 cm. – Unter Passepartout. (116)<br />
200,-<br />
Adams B 1154. VD 16 B 283<strong>9.</strong> Borchling-C. 704 Muther<br />
15. – Mit den aus der Kölner Bibel von 1479 (bei Heinrich<br />
Quentell) übernommenen Holzschnitten, hier aus dem<br />
Exodus mit Moses vor Pharao und den Plagen Ägyptens. –<br />
Linke obere Ecke restauriert, etw. fleckig, leicht gebräunt.<br />
689 – INKUNABELN – Sammlung von 14 Bl. aus<br />
illustrierten Inkunabeln mit ca. 25 Textholzschnitten.<br />
Straßburg, Nürnberg, Augsburg u. a. ca.<br />
1480-98. Verschied. Formate. – Unter Passepartout.<br />
(116) 300,-<br />
Acht Blätter und zwei ausgeschnittene Holzschnitte aus den<br />
Opera des Horaz (Straßburg, Grüninger, 12. 3. 1498) mit<br />
zusammen zehn Textholzschnitten, zwei Blätter aus dem<br />
„Leben der Altväter“ (Augsburg, Sorg, 25. <strong>9.</strong>1482) mit je<br />
einem altkolorierten Holzschnitt sowie drei Blätter aus der<br />
lateinischen Schedelschen Weltchronik (Nürnberg, Koberger,<br />
12. 7. 1493), fol. XLVII, u. a. mit der Darstellung des<br />
Salomonischen Urteils, fol. L, Ansicht von Jericho, und fol.<br />
CVIII mit der von Engeln erhobenen hl. Maria Magdalena,<br />
alle in Rot beikoloriert. Weiterhin ein kleines Blatt aus dem<br />
„Narrenschiff“, Augsburg 1497. – Meist breitrandige Bl.,<br />
unterschiedlich, meist nur leicht gebräunt und fleckig.
146<br />
Nr. 700<br />
690 BUCHHOLZSCHNITTE – KRÄUTERBÜ-<br />
CHER – Sammlung von 10 Bl. aus illustrierten<br />
Kräuterbüchern der Inkunabelzeit und des 16.<br />
Jhdts. 4° und Fol. (116) 300,-<br />
Enthält sechs Blätter aus Inkunabelausgaben des „Ortus<br />
sanitatis“, darunter vier deutschsprachige („Gart der<br />
Gesundheit“: Mainz 1485, Augsburg 1485, Basel 1486/87,<br />
Ulm 1487). Weiterhin zwei Blätter aus den Kräuterbüchern<br />
von Fuchs (1542 und 1543) und je ein Blatt von Roesslin<br />
(1550) und Mattioli (1590). – Alle Bl. mit Holzschnitten,<br />
überwiegend altkolor., unterschiedlich fleckig und ge -<br />
bräunt. – Genaue Liste beiliegend.<br />
691 – PASSIO domini nostri Jhesu Christi. – 3 Blätter<br />
mit Textholzschnitten von H. Wechtlin und Urs<br />
Graf. Straßburg, J. Knobloch, 1507. Fol. – Unter<br />
Passepartout. (116) 300,-<br />
Kristeller 634. Dacheux 30. Hollstein XI, Nr. 4-28 und<br />
S. 73. Muther 1384. – Aus der zweiten lateinischen Ausgabe<br />
der sogenannten „Ringmann-Passion“, benannt nach dem<br />
Herausgeber der Texte. – Christus vor Kaiphas (in 2 Szenen,<br />
jeweils von Hans Wechtlin und Urs Graf) sowie<br />
Christi Himmelfahrt von Wechtlin. – Die Wechtlin-Bl.<br />
bis an die Einfassungslinie beschnitten, zwei Bl. wenig<br />
ankolor.; gering gebräunt.<br />
Einzelblätter<br />
692 – SCHEDEL, H., Buch der Chroniken. Blatt mit<br />
kolor. Textholzschnitt von M. Wolgemut (Bildgr.:<br />
24 x 25 cm). Nürnberg, A. Koberger, 1493.<br />
Blattgr.: 39 x 26 cm (aus der deutschen Ausgabe).<br />
(59) 150,-<br />
Hain 14510. – Blatt Nr. 185: Deutsche Städte von Lübeck<br />
bis Salzburg. – Unter Glas gerahmt.<br />
693 – – Das Buch der Chroniken. Ca. 200 Bl. mit zahlr.<br />
Textholzschnitten nach M. Wolgemut und<br />
W. Pleydenwurff. Augsburg, J. Schönsperger,<br />
1496. Blattgr.: 31 x 28 cm. Lose in läd. Ldr.-Decke<br />
d. Zt. (39) 800,-<br />
Aus dem sog. „Kleinen Schedel“. – Mit zahlr. Porträts,<br />
Ansichten etc. – Zahlr. Bl. mit tls. hinterlegten Ausschnitten,<br />
Aus- und Einrissen (tls. mit Bild- und Textverlust).<br />
Stärker gebräunt und fleckig.<br />
694 – – Liber chronicarum. Ca. 100 Bl. mit zahlr. alt<br />
beikolor. Textholzschnitten von M. Wolgemut<br />
und W. Pleydenwurff. Durchgehend rubriziert.<br />
Nürnberg, A. Koberger, 1493. Blattgr.: ca. 47 x 32<br />
cm. Lose. (39) 800,-<br />
Mit zahlr. Porträts. – Gebräunt, tls. fleckig. – Meist wohlerhaltene<br />
Blätter, einige davon mit Marginalien von alter<br />
Hand, aus einem breitrandigen Exemplar.<br />
695 – – Liber chronicarum. Ca. 100 Bl. mit zahlr. Textholzschnitten<br />
von M. Wolgemut und W. Pleydenwurff.<br />
Nürnberg, A. Koberger, 1493. Blattgr.: ca.<br />
40 x 29 cm. Lose. (39) 600,-<br />
Mit zahlr. Porträts und einigen Ansichten, darunter Ninive.<br />
– Gebräunt, tls. fleckig. Wenige Blätter mit Marginalien von<br />
alter Hand.<br />
696 – SAMMLUNG – Ca. 500 Holzschnitte aus Werken<br />
des 16. bis 18. Jhdts. Verschied. Formate. (10)<br />
800,-<br />
Umfangreiche Sammlung von Titelblattausschnitten (ca.<br />
120), figürlichen und typographischen Vignetten, Initialen,<br />
Bordüren und Druckermarken (2), darunter 22 Holzschnitte<br />
von Hans Weiditz. Die datierten Titel aus dem<br />
16 Jhdt. (2), die restlichen zumeist aus dem 18., darunter<br />
auch mehrere mit gestochenen Vignetten. – Auf Träger -<br />
papier aufgelegt, tls. unter Passepartout. Gebrauchsspuren.
697 EINBLATTDRUCKE – AUGSBURG – HL.<br />
KREUZ – „Festgegründte Ehren-Säule unverfälschter<br />
Evangelischer Lehre zu immerwährenden<br />
Andencken des anderten ... Evangelischen<br />
Iubel-Fest der Löbl: Pfarr-gemein zum H:<br />
Creütz...“ Einblattdruck auf goldgelbem Leinen.<br />
Kupferstich mit großer Darstellung (25,5 x 19 cm)<br />
und gestochenem dreispaltigen Erklärungstext<br />
von E. Baeck. Augsburg 1717. Blattgr.: 33 x 19,5<br />
cm. – Unter Passepartout. (110) 200,-<br />
Zum zweihundersten Jubiläum des Reformationsfestes am<br />
31. Oktober 1717 in der Augsburger evangelischen Pfarrkirche<br />
Hl. Kreuz errichtete ephemere Festdekoration, eine<br />
Allegorie mit Triumphbogen, der einen Obelisken überfängt.<br />
Darstellungen biblischer und historischer Personen<br />
sowie Personifikationen von Tugenden sollen die Ge -<br />
schichte und das heilsame Wirken der Reformation verdeutlichen,<br />
dazu vier Szenen in kleinen Ovalen, vom Thesenanschlag<br />
bis zum aktuellen Jubiläum. Gestochen und<br />
verlegt von Elias Baeck, genannt Heldenmuth (1679-1747).<br />
– Ränder minimal ausgefranst. – Selten.<br />
698 – GALAKTOTROPHOUSA. – „Makaria he<br />
koilia he bastasasa se kai mastoi hous ethelasas“.<br />
Einblattdruck. Altkolor. Radierung. Mitteleuropa<br />
um 1800. Blattgr.: 76 x 51 cm, Darstellungsgr.:<br />
66 x 49 cm. (88) 1.000,-<br />
Die großformatige Darstellung des in der Ostkirche hochverehrten<br />
Marienbildes der „Galaktotrophousa“ („milchnährende<br />
Gottesmutter“, im Westen „Maria lactans“) ist<br />
von einer durch C-Bögen rocaillenartig verzierten Bordüre<br />
gerahmt. Daraus ist auf eine Datierung in das späte 18. oder<br />
frühe 1<strong>9.</strong> Jahrhundert zu schließen. Die flächige Kolorierung<br />
in dunklem Rot und Goldgelb für Gewänder, Nimben,<br />
Marienkrone und Rahmen läßt die Körperpartien aus.<br />
Zwei ganzfigurige Engel tragen die Krone Mariens und weisen<br />
den Ehrentitel Mariens, „Mater Theou“, auf Rundschilden<br />
vor. Das nur schlecht erkennbare Wasserzeichen<br />
zeigt einen bekrönten Schild mit mehreren Sternen. Die<br />
Betitelung ist dem 27. Vers des 11. Kapitels des Lukas-<br />
Evangeliums entnommen: „Selig ist der Leib, der dich getragen<br />
hat, und die Brüste, die du gesogen hast“. – Mehrere<br />
geglättete Falze, seitlich bis an den Plattenrand beschnitten,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
699 – NÜRNBERG – „S. R. imperii liberae civitatis<br />
Norimbergensis versus plagam orientalem aspec -<br />
tus.“ Einblattdruck aus 8 Teilen mit großer Radierung<br />
(29 x 135 cm) von 4 Platten von G. Ch. Eimmart<br />
bei J. Sandrart in Nürnberg und achtspaltigem<br />
typographischen Text. Nürnberg, Jacob<br />
Sa(ndrart), 1667 (Chronogramme). Blattgr.: 136 x<br />
45,5 cm. – Einige professionell restaurierte Schäden<br />
und Fehlstellen, darunter eine größere in der<br />
ersten Textspalte mit einigem Textverlust, geglättete<br />
Faltspuren, berieben. (109) 1.800,-<br />
Einzelblätter 147<br />
Nagler IV, 293. Hollstein VIII, 11, 7. Drugulin I, 6, 105:<br />
„Müller nennt diese die schönste und richtigste Abbildung<br />
der Stadt.“ – Großformatiger Einblattdruck mit weitem<br />
Panorama und zwei kleinen Nebenansichten der Stadt<br />
Nürnberg von Osten. Im Himmel über der Stadt große allegorische<br />
Darstellung mit Wappen, Putten und Personifikationen.<br />
Erklärender Text lateinisch und deutsch, daher auch<br />
die Datierung in zwei Chronogrammen (Schlußverse). –<br />
Zum Stecher Georg Christoph Eimmart d. J. (1638-1705)<br />
vgl. AKL XXXIII, 1. – Siehe Abbildung Seite 145.<br />
700 – WIEN – TÜRKEN – „Nuovo disegno della vittoriosa<br />
città di Vienna in Austria contro l'Assedio<br />
gloriosamente sostenuto del formidabile Esercito<br />
Ottomano postovi il di 12. Luglio, e ignominiosamente<br />
levato il di 12. Settembre dell' Anno presente<br />
1683.“ Einblattdruck mit großer Radierung<br />
(20,6 x 28,3 cm) von Bianchi und dreispaltigem<br />
typographischen Text. Mailand, Remenolfo für<br />
S. Bianchi, o. J. (1683). 37 x 29,4 cm. (92) 400,-<br />
Seltener Einblattdruck (ein Exemplar in der ÖNB nachweisbar)<br />
anläßlich des Sieges über die Türken vor Wien<br />
1683 mit schematischer Ansicht der Stadt und ihrer Verteidigungsanlagen<br />
sowie der geschlagenen türkischen Armee.<br />
Der Text mit 35 Nummern umfassender Legende. – Knapp<br />
beschnitten, minimale Randläsuren, rückseitig etw. durchschlagender<br />
Sammlerstempel (Stern im Kreis, nicht bei<br />
Lugt). – Siehe Abbildung.<br />
701 INKUNABELBLÄTTER – SAMMLUNG von<br />
12 Bl. aus in Venedig (deutsche Drucker) und<br />
Deutschland gedruckten Inkunabeln. Ca. 1470-<br />
1480. 4° und fol. (82) 300,-<br />
Enthält u. a. Drucke von Koberger und Sensenschmidt in<br />
Nürnberg, Bämler in Augsburg („Die 24 guldenen Harfen“,<br />
1472), Guldenschaff, Zell und Bergmann von Olpe in Köln<br />
sowie das Opus restitutonium des Franciscus Platea (J. von<br />
Köln, 1474) und eine Biblia Latina (F. Renner de Heilbronn,<br />
1476), gedruckt in Venedig. – Alle Bl. mit Numerierung,<br />
gestempelt und mit Bleistift am unteren Rand bezeichnet. –<br />
Beiliegend drei Manuskriptblätter aus einem niederdeutschen<br />
Gebetbuch mit Psalmen (Nrn. 3 und 4) und dem Ave<br />
Maria (Westdeutschland, spätes 15. Jhdt.), geschrieben in<br />
Rot und Dunkelbraun.<br />
702 – SAMMLUNG von 7 Bl. aus großformatigen, in<br />
Deutschland gedruckten Inkunabeln (lateinisch<br />
und deutsch). Ca. 1470-90. Gr.-Fol. (82) 250,-<br />
Enthält u. a. Drucke von Zainer in Augsburg (Sechste deutsche<br />
Bibel, 1477), Koberger in Nürnberg, Rusch in Straßburg<br />
(Balbus, Catholicon, um 1482), Reyser in Würzburg<br />
und Koch de Wylborch in Magdeburg (Magdeburger Missale<br />
von 1486). – Einige Bl. mit eingemalten Initialen und<br />
rubriziert. – Bl. meist mit Numerierung, gestempelt und mit<br />
Bleistift am unteren Rand bezeichnet.
148<br />
703 MINIATUREN – WAPPEN – Einzelblatt aus<br />
einem Wappenbuch mit den Wappen des Hochmeisters<br />
des Deutschen Ordens, Konrad von<br />
Erlichshausen, und des Mainzer Erzbischofs Dietrich<br />
Schenk von Erbach. Tinte und Deckfarben<br />
auf Papier. Deutschland, 16./17. Jhdt. 38,9 x 25,6<br />
cm. (45) 300,-<br />
Folioblatt mit zwei großen Wappendarstellungen in kräftigen<br />
Farben von Herrschern des mittleren 15. Jahrhunderts,<br />
Konrad von Erlichshausen, der von 1441-1449 der 30.<br />
Hochmeister des Deutschen Ordens war, und Dietrich<br />
Schenk von Erbach, Mainzer Erzbischof von 1434-145<strong>9.</strong><br />
Der Stil der Darstellungen und die Schrift lassen auf eine<br />
Entstehungszeit im Frühbarock schließen. Während das<br />
Wappen Schenks von Erbach lediglich mit „Bischoff zu<br />
Mentzs“ betitelt ist, wird der Rang des Hochmeisters<br />
Erlichshausen in einem Beitext erklärt. – Obere Ecke mit<br />
kleinem Ausriß, etw. stockfleckig.<br />
Einzelblätter<br />
704 PERGAMENTBLÄTTER – ANTIPHONAR.<br />
Einzelblatt aus einem lateinischen Antiphonar.<br />
Wohl Südeuropa, 15. Jhdt. Blattgr.: 51,5 x 36,6 cm.<br />
Mit 5 Deckfarbeninitialen (1 mehrzeilige) mit<br />
Federwerk. Choralnotation (Hufnagel) auf 4 roten<br />
und braunen Linien. Text in dunkelbrauner Tinte.<br />
7 Notenzl. Blind regliert. (133) 600,-<br />
Antiphon zum Fest des hl. Thomas, geschrieben in der in<br />
Südeuropa im Spätmittelalter gebräuchlichen „Rotunda formata“.<br />
Die dekorative große Initiale am unteren Rand des<br />
Blattes mit floraler Ornamentik und langer Cauda (leichte<br />
Verwischungen). – Fellseite etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
705 – – Einzelblatt aus einem lateinischen Antiphonar.<br />
Wohl Südeuropa, um 1500. Blattgr.: 65 x 48 cm.<br />
Mit 7 Deckfarbeninitialen, meist mit Federwerk.<br />
Choralnotation auf 5 roten Linien. Text schwarz,<br />
Überschriften rot. 16 Text- bzw. 7 Notenzl.<br />
Regliert. (130) 80,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Aus dem Totenoffizium: „Dilexi quoniam“ (Psalm 114). –<br />
Provinzielle, recht grobe Arbeit. – Obere Ecke restauriert,<br />
Rückseite gebräunt, leichte Abklatschspuren.
Nr. 780<br />
706 ACTA ERUDITORUM anno MDCLXXXVI<br />
(-MDCLXXXXIII) publicata. – Supplementa.<br />
Tomus I (-II). Zus. 10 in 5 Bdn. Leipzig 1686-93.<br />
4°. Mit 115 meist gefalt. Kupfertafeln. Etw. spät.<br />
uniformes Pgt. (gering berieben und bestoßen).<br />
(50) 2.000,-<br />
Diesch 1. Kirchner 1. Ebert 70. Bolton 24. Ravier 94-96,<br />
101-108, 110-113, 116, 118, 121, 123-125, 127, 131 und 132.<br />
Dibner 10<strong>9.</strong> FdF 1556. Roberts-T. 5. – Schöne Reihe der<br />
bedeutendsten wissenschaftlichen Zeitschrift der frühen<br />
Neuzeit. – Mit vielen Beiträgen von G. W. Leibniz,<br />
R. Boyle, J. Bernoulli, Antoinette Bourignon u. a. – „The<br />
range of scholarship in (the) journals is extraordinary: there<br />
are papers of significant engineering interest ... important<br />
contributions by Boyle, Wallis, Huygens, and others. The<br />
articles and accompanying engraved plates illustrate the<br />
most current developments on nearly every aspect of<br />
knowledge, including human anatomy, herpetology and<br />
other natural history, mining, religious mysticism, archeo-<br />
Naturwissenschaften<br />
149<br />
logy, numismatics, art history“ (Kat. Freilich 390). –<br />
„Nevertheless there still remained a trace of the taste for the<br />
curious, and space was given to notices of births of miss -<br />
hapen calves, the appearance of ominous heavenly signs,<br />
etc.“ (FdF). – Unter den Kupfern auch 3 Karten: darunter<br />
die südliche Welt (Südamerika, Afrika, Südostasien mit Teilen<br />
von Australien – Jg. 1687, S. 509) und der Zirknitzer See<br />
(Jg. 1689, S. 559). – Einzelne Tafeln verbunden (die Tafeln I<br />
und II des Jgs. 1689 im Supplementbd. I). Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig. – Insgesamt schönes und gut erhaltenes<br />
Exemplar. – Text nicht kollationiert. – Siehe Abbildung.<br />
Beautiful series of the most important scientific magazine of<br />
the early modern age. – With many contributions by G. W.<br />
Leibniz, R. Boyle, J. Bernoulli, Antoinette Bourignon and<br />
others. – Some plates misbound (plates I and II of the year<br />
1689 in supplement I). Slightly browned, partly a little<br />
soiled. – Generally a beautiful and well preserved copy. –<br />
Text not collated. – Somewhat later uniform vellum (minor<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.
150<br />
Nr. 706<br />
707 ALMANACH DER FORTSCHRITTE, in Wissenschaften,<br />
Künsten, Manufakturen und Handwerken,<br />
von Ostern 1795 bis Ostern 1796. Hrsg.<br />
von G. C. B. Busch. 1. Jg. Erfurt, Keyser, 1797.<br />
Mit 8 gefalt. Kupfertafeln. XXXVIII S., 2 Bl.,<br />
352 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht berieben, etw.<br />
bestoßen). (26) 80,-<br />
Uebersicht der Fortschritte in Wissenschaften, Künsten,<br />
Manufakturen und Handwerken, Bd. I. – Engelmann<br />
6. Poggendorff I, 350. Ferchl 78. ADB III, 636. – Enthält<br />
Beiträge zu allen Gebieten der Naturwissenschaften, Handwerke<br />
und Künste. – Insgesamt erschienen unter Buschs<br />
Redaktion 16 Jahrgänge. – Vereinzelt Wurmspuren und<br />
Eckausrisse; etw. gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
708 BAER, K. E. VON, Reden gehalten in wissenschaftlichen<br />
Versammlungen und kleinere Aufsätze<br />
vermischten Inhalts. 3 Bde. St. Petersburg,<br />
Schmitzdorff, 1864-76. Mit gestoch. Portr., lithogr.<br />
Karten und einigen Textholzstichen. VI S., 1 Bl.,<br />
296; XXV, 480; XIV, 385 S. Hlwd. d. Zt. (fleckig<br />
und beschabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – DSB I, 38<strong>9.</strong> – Stärker fleckig. – Exlibris<br />
Paul Hensel.<br />
Naturwissenschaften<br />
709 BAYERN – ABHANDLUNGEN der Churfürstlich-baierischen<br />
Akademie der Wissenschaften.<br />
Bde. II und III der Reihe in 2 Bdn. München<br />
1764-65. 4°. Mit 2 gestoch. Titelvign., 16 (15 ge -<br />
falt.) Kupfertafeln und gefalt. Tabelle. 8 Bl., 221 S.,<br />
5 Bl., 386 S., 5; 7 Bl., 244 S., 7 Bl., 283 S., 4 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf von Bd. III<br />
wurmstichig, beschabt und mit Wurmfraß). (17)<br />
150,-<br />
Kirchner 235. – Mit mathematischen, physikalischen, geologischen,<br />
technischen, historischen und geographischen<br />
Beiträgen. – Etw. fleckig.<br />
710 CARDANO, G., De subtilitate libri XXI. Nunc<br />
demum recogniti atq(ue) perfecti. Basel, L. Lucius,<br />
1554. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel, Portr.<br />
des Autors auf dem Titel verso und einigen Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 561 S. Ldr. des 17. Jhdts. mit<br />
Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(1<strong>58</strong>) 6.000,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 182. Adams C 670. IA 132.064. VD<br />
16 C 932. Sotheran 690. – Das zweite universelle Werk des<br />
Mailänder Gelehrten. „It is a mine of facts, both real and<br />
imaginary, of notes on the state of the sciences; of supersti-
Nr. 710<br />
tion, technology, alchemy and various branches of the<br />
occult“ (DSB III, 66). – „Very rare. – Second original edition,<br />
greatly enlarged and wholly rewritten“ (Sotheran). –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Slightly browned, hardly soiled. – Calf of the 17th century<br />
with spine label and gilt back (some scratching and scuffing).<br />
– See illustration.<br />
711 CECCO D'ASCOLI (F. DEGLI STABILI),<br />
Lo illustro poeta Cecho dascoli: con el comento<br />
novamente trovato & nobilmente historiato:<br />
revisto: & emendato: & da molta incorrectione<br />
extirpato. Venedig, M. Sessa und P. dei Ravani,<br />
1516. 4°. Mit großem Titelholzschnitt, Druckermarke<br />
am Ende und 78 (1 nahezu ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
100 num Bl. Weinrotes Ldr. des<br />
17. Jhdts. mit reicher Rücken- und Deckelvg.<br />
sowie Innenkantenvg. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(1<strong>58</strong>) 10.000,-<br />
Nachdruck der Ausgabe bei Sessa von 1510. – STC 638. IA<br />
134.865. EDIT 16 CNCE 10654. Essling 1333. Sander 188<strong>9.</strong><br />
– Der Verfasser (1269-1327) wurde in Florenz auf dem<br />
Scheiterhaufen verbrannt. Er hinterließ zahlreiche Schriften,<br />
von denen die meisten nicht veröffentlicht wurden. Die<br />
„Acerba“, ein naturwissenschaftliches Lehrgedicht, wurde<br />
bereits in der Inkunabelzeit gedruckt und erlebte bis 1546<br />
mehr als 20 Auflagen. Vorliegende Ausgabe von 1516 gehört<br />
Naturwissenschaften 151<br />
Nr. 711<br />
zu den am wenigsten fehlerhaften. Das Werk umfaßt<br />
4 Bücher, das erste behandelt Astronomie und Meteorologie,<br />
das zweite die Einwirkung der Gestirne, Physiognomie,<br />
Laster und Tugenden, das dritte handelt von Mineralien und<br />
von der Liebe der Tiere, das vierte diskutiert eine Reihe von<br />
moralischen und physikalischen Problemen und ihre<br />
Lösungen. – Letztes Bl. breit angerändert und verso mit<br />
Federproben. Tls. etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit<br />
kurzen hs. Marginalien. Etw. knapp beschnitten und gereinigt.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
The work comprises 4 books, the first one dealing with astronomy<br />
and meteorology, the second with the influence of the<br />
stars, physiognomy, vices and virtues, the third one is about<br />
minerals and the love of animals, the fourth discusses a series<br />
of moral and physical problems and their solutions. – Last<br />
leaf with wide paper slips mounted, verso with ink probes.<br />
Partly a little browned and soiled, occasionally with short<br />
ms. marginalia. Somewhat closely trimmed and cleaned. –<br />
Wine-red calf of the 17th century, richly gilt back and gilt<br />
on sides as well as gilt interior edges (some rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
712 DACQUÉ, E., Der Descendenzgedanke und<br />
seine Geschichte vom Altertum bis zu Neuzeit.<br />
München, Reinhardt, 1903. 2 Bl., 119 S. Mod. Pp.<br />
(50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel fast lose. – Beiliegen 3 weitere Werke<br />
von Edgar Dacqué: Natur und Seele. 1926. – Die Urgestalt<br />
1940. – Vermächtnis der Urzeit. 1948. – Eine weitere Beilage.
152<br />
Nr. 714<br />
713 DARWIN, CH., Die Abstammung des Menschen<br />
und die geschlechtliche Zuchtwahl. Übers. von<br />
J. V. Carus. 2 in 1 Bd. Stuttgart, Schweizerbart,<br />
1871. Mit vielen Textholzstichen. VIII, 377, VII,<br />
418 S. Hldr. d. Zt. (beschabt). (50) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Borst 3113. Darmstaedter 690. –<br />
Vgl. DSB III, 576. PMM S. 101. Freeman 1065 (2. Aufl.). –<br />
Recht gutes Exemplar.<br />
714 DESCARTES, R., Tractatus de homine, et de formatione<br />
foetus. Amsterdam, Elzevier, 1677. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und zahlr. Textholzschnitten.<br />
38 Bl., 239 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). – BEILIEGT: DERS.,<br />
Musicae compendium. Amsterdam, Blaeu, 1683.<br />
4°. 49 S. Beschäd. Pp. d. Zt. (104) 500,-<br />
I. Erste Ausgabe dieser Übersetzung von Claude Clerselier.<br />
– Guibert 202. Krivatsy 3123. Willems 1531. Wellcome II,<br />
453. Osler 932. – Clerselier bietet einen „texte plus complet“<br />
als sein Vorgänger Schuyl. Guibert hebt weiter die<br />
Schönheit der Typen und die Perfektion des Drucks hervor.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig. – II. Guibert 186, 6. MGG<br />
III, 20<strong>9.</strong> Eitner III, 182. – Vierte lateinische Ausgabe. –<br />
Bereits 1618 geschrieben, aber erst nach dem Tod von Descartes<br />
nach einer Abschrift Beckmanns veröffentlicht. –<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften<br />
715 DISSERTATIONEN – SAMMLUNG von 24<br />
Dissertationen aus dem 18. Jhdt. 4°. Meist mod.<br />
Umschläge. (76) 300,-<br />
Darunter von G. Poleni „De physices in rebus mathematicis<br />
utilitate praelectio“ (Padua 1716) und von N. Bernoulli<br />
„De methodo analytica et synthetica“ (Basel 1722).<br />
716 EICHWALD, (K.) E. VON, Naturhistorische<br />
Bemerkungen, als Beitrag zur vergleichenden<br />
Geognosie, auf einer Reise durch die Eifel, Tyrol,<br />
Italien, Sizilien und Algier. Moskau und Stuttgart,<br />
Buchdruckerei der Universität und Schweizerbart,<br />
1851. 4°. Mit 4 lithogr. Tafeln. 3 Bl., 464 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (mit kleinen Schabspuren, leicht<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Embacher 105. Poggendorff I, 650. Kainbacher<br />
102. – Eichwald gilt als Begründer der russischen<br />
Paläontologie. Seine Studienreise sollte der „Vergleichung<br />
der Gebirgsformationen Russlands mit denen ferner<br />
Länder“ (Vorwort) dienen. – Die Tafeln mit Ansichten und<br />
Fossilien. – Stellenw. etw. fleckig. – Exlibris von Maximilian<br />
von Leuchtenberg (1817-1852) für seine Zweigbibliothek<br />
im Sommerschloß von Zarskoje Selo (Pielmann,<br />
Die Bücherzeichen des Zarenhauses Romanow, Tallinn<br />
2000, Nr. 71).<br />
717 EULER, L., Briefe über verschiedene Gegenstände<br />
aus der Naturlehre. Übers. von F. Kries.<br />
3 Bde. Leipzig, Dyck, 1792-94. Mit 9 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XXVIII, 547; VIII, 384 S.; 4 Bl., 424 S.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (wenig beschabt und bestoßen).<br />
(100) 250,-<br />
Fromm 2784<strong>9.</strong> DSB IV, 471. Eneström 343 (B4), 344 (B4)<br />
und 417 (B4). – Vgl. PMM 196. – Zweite vollständige deutsche<br />
Ausgabe. – „Für die Philosophie beginnt mit diesen<br />
Briefen eine neue Epoche“ (NDB IV, 689). – Stellenw.<br />
braunfleckig.<br />
718 FAUJAS DE SAINT-FOND, (B.), Recherches<br />
sur les volcans éteints du Vivarais et du Velay. Grenoble<br />
und Paris, Cuchet, Nyon und Née, 1778.<br />
Gr.-Fol. Mit gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Textvign.,<br />
2 gestoch. Initialen und 20 (1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
2 Bl., XVIII S., 1 Bl., 460 S., 2 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (tls. mit kleinen Fehlstellen, beschabt<br />
und bestoßen). (100) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet II, 1192. Ebert 736<strong>9.</strong> Hoover 294.<br />
Poggendorff I, 724. Wellcome III, 12. – Nicht bei Honeyman.<br />
– Eines der wichtigsten geologischen Werke des<br />
18. Jahrhunderts. Mit diesem Werk wurde der vulkanische<br />
Ursprung des Basaltgesteins erwiesen. – Komplett mit den<br />
beiden Subskriptionsblättern am Schluß. – Tls. stärker ge -<br />
bräunt, leichte Wasserspur. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – One of the most important geological works<br />
of the 18th century. The volcanic origin of basalt was established<br />
by this work. – Complete with both subscription leaves<br />
at the end. – Partly stronger browned, light waterstains.<br />
– Contemporary calf with spine label (here and there with<br />
small defects, scratched and scuffed). – See illustration.
719 FECHNER, G. TH., Ueber die physikalische<br />
und philosophische Atomenlehre. 2. verm. Aufl.<br />
Leipzig, H. Mendelssohn, 1864. XII S., 1 Bl.,<br />
260 S. Hlwd. d. Zt. (50) 80,-<br />
Ziegenfuß I, 314. NDB V, 38. – Titel mit dezentem Besitzerstempel.<br />
720 GÖRRES, J., Exposition der Physiologie. Organologie.<br />
Koblenz, Lassaulx, 1805. 1 Bl., XXXII,<br />
344 S. Pp. d. Zt. (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 204, 10. Rotschuh 374. – Görres<br />
zog sich 1804 aus dem politischen Leben zurück und ging<br />
als Professor der Naturgeschichte und Physik nach<br />
Koblenz. Aus seiner Beschäftigung mit der Schellingschen<br />
Naturphilosophie kam er zum Resultat, „daß die Wechselwirkung<br />
zwischen Natur und Intelligenz die Materie ist, die<br />
durch ihr Hinaufsteigen in den Kreis der Organisation zur<br />
belebten Materie wird“ (Müller, Geschichte der org. Naturwissenschaften,<br />
359). – Etw. braunfleckig.<br />
721 HARTSOEKER, N., Conjectures physiques. –<br />
Suite des conjectures physiques. – Eclaircissemens<br />
sur les conjectures physiques. – Suite des eclaircissemens<br />
sur les conjectures physiques. 4 in 1 Bd.<br />
Amsterdam, Desbordes und Hubert, 1707-12. 4°.<br />
Mit 5 gestoch. Kopfvign., 15 (12 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. Pp. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (138) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe (Tl. I in 2. Aufl.). – Bierens de Haan 1929-30<br />
und 1932-33. DSB VI, 148. Poggendorff I, 1026. – Nicolaas<br />
Hartsoeker (1656-1725) war Lehrer Peters des Großen in<br />
Amsterdam sowie Hofmathematikus des Kurfürsten von<br />
der Pfalz und Honorarprofessor in Heidelberg. Er „gehört<br />
neben Swammerdam, Leeuwenhoek u. a. zu den hervorragenderen<br />
Forschern der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.<br />
Seinen mikroskopischen Untersuchungen verdankt<br />
auch die Medizin manche schöne Entdeckung“ (Hirsch-H.<br />
III, 77). – Die Karte zeigt die südliche Hemisphäre, die<br />
Tafeln zeigen meist Mißgeburten. – Zur Kollation: I. Mit<br />
2 gestoch. Kopfvign. und gefalt. Kupferstichkarte. 8 Bl.,<br />
371 S. – II. Mit 2 gestoch. Kopfvign. und 5 (2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 147 S. – III. Mit 2 gestoch. Kopfvign. 3 Bl.,<br />
189 S. – IV. Mit 10 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., 156 S. – Tl. IV<br />
verbunden. – Titel des ersten Teils mit gelöschtem Stempel;<br />
tls. etw. gebräunt und stellenw. fleckig. – Exlibris.<br />
First edition (part I in 2nd issue). – Part IV misbound. – Title<br />
of first part with erased stamp; partly a little browned and<br />
soiled here and there. – Exlibris. – Contemporary card board<br />
(strong signs of wear).<br />
722 – Cours de physique, accompagné de plusieurs<br />
piéces concernant la physique qui ont déjà paru,<br />
et d'un extrait critique des lettres de M. Leeuwenhoek.<br />
3 in 1 Bd. Den Haag, Swart, 1730. 4°. Mit<br />
gestoch. Kopfvign., 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 23 Bl., 323 S., 4 Bl., 120,<br />
66 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (138)<br />
800,-<br />
Naturwissenschaften 153<br />
Nr. 718<br />
Erste Ausgabe. – Bierens de Haan 1937-38. DSB VI, 148.<br />
Poggendorff I, 1026. Blake 19<strong>9.</strong> Wellcome III, 217. – Titel<br />
mit gelöschtem Stempel, tls. leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
723 HEVENESI, G., Meteora rationibus et experientiis<br />
physicis illustrata quae pro suprema Philosophiae<br />
laurea consequenda publice propugnabit<br />
Joannes Sartori. Praeside Gabriele Hevenesi.<br />
Wien, J. J. Mann, 1690. 12°. 4 Bl., 240 S., 8 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. (beschabt und leicht bestoßen). (66) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 343, 11. – Titel mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, wenig fleckig.<br />
724 HÜBNER, J., Curieuses und reales Natur-,<br />
Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon.<br />
Neue (12.) Aufl., verb. und mit einer Vorrede<br />
versehen von G. H. Zincken. Leipzig, Gleditsch,<br />
1762. Mit gestoch. Frontisp. 19 Bl., 2352 Sp.<br />
Beschäd. Ldr. d. Zt. (75) 100,-<br />
Seemann 27<strong>9.</strong> – Vgl. Humpert 4716. Kress 4810. – Erstmals<br />
1712 erschienene Fortsetzung des Zeitungs-Lexikons. – Der<br />
Verfasser war eigentlich Paul Jakob Marperger, Johann<br />
Hübner schrieb nur die Vorrede. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig, leichte Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.
154<br />
Nr. 726<br />
725 HUMBOLDT, A. VON, Ansichten der Natur<br />
mit wissenschaftlichen Erläuterungen. Bd. I (alles<br />
Erschienene). Tübingen, Cotta, 1808. VIII, 334 S.<br />
Mod. Pp. (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Löwenberg 181. Sabin 33702. MNE I, 343.<br />
– Enthält Kapitel über Wüsten und Steppen, seltene Pflanzen<br />
und über die Wasserfälle des Orinoco. Humboldt selbst<br />
nannte die „Ansichten“ sein Lieblingswerk (Briefe an Varnhagen,<br />
S. 244) und „ein rein auf deutsche Gefühlsweise<br />
berechnetes Buch“ (Briefe an Bunsen, S. 115). – Titel wenig<br />
fleckig und verso gestempelt.<br />
726 JEVONS, W. S., On the Mechanical Performance<br />
of Logical Interference, in: Philosophical Trans -<br />
actions of the Royal Society of London. Bd. CLX<br />
der Reihe in 1 Bd. London 1870. 4°. Mit 3 lithogr.<br />
Tafeln. S. 497-518. Läd. Hldr. d. Zt. (27) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Origins of Cyberspace 330. DSB VII, 107.<br />
– Vgl. New Palgrave II, 100<strong>9.</strong> – „Jevon's 'logical piano' was<br />
built for him by a Salford clockmaker. It resembled a small<br />
upright piano, with twenty-one keys for classes and operations<br />
in an equational logic. The machine earned much<br />
acclaim, especially after its exhibition at the Royal Society<br />
1870. Although it's principal value was an aid to the teaching<br />
of the new logic of classes and propositions, it actually<br />
solved problems with superhuman speed and accuracy,<br />
and some of its features can be traced in modern computer<br />
designs“ (DSB VII, 105). – Beigebunden 24 weitere naturwissenschaftliche<br />
Abhandlungen mit 52 lithographierten<br />
Tafeln. – Reihentitel verso gestempelt, wenig fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Naturwissenschaften<br />
Nr. 729<br />
727 KRÜGER, J. G., Gedancken von dem kalten<br />
Winter des Jahres 1740. 2. Aufl. Halle, Hemmerde,<br />
1746. Mit gestoch. Frontisp. 2 Bl., 56 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (66) 150,-<br />
Vgl. Zachert-Z. 931. Poggendorff I, 1322 (EA 1741). –<br />
Untersuchung zur physikalischen Entstehung und Wirkung<br />
der Kälte. – Die hübsche Kupfertafel zeigt Schneekristalle<br />
und die Entwicklungsstadien eines Insekts. – Johann Gottlieb<br />
Krüger (1715-1759) war Professor für Medizin und<br />
Philosophie in Helmstedt. – Wenig gebräunt und vereinzelt<br />
etw. fleckig.<br />
728 LAPLACE, (P.) S. (DE), Darstellung des Weltsystems.<br />
Aus dem Französischen übers. von J. K.<br />
F. Hauff. 2 Bde. Frankfurt, Varrentrapp und Wenner,<br />
1797. XVIII, 354 S.; 2 Bl., 340 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (50) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe der „Exposition du système du<br />
monde“. – Graesse IV, 105. – Vgl. DSB XV, 341-45. – Wenig<br />
fleckig, sehr breitrandig.<br />
729 LEIBNIZ – MISCELLANEA BEROL(I)NEN-<br />
SIA ad incrementum scientiarum, ex scriptis<br />
Societati Regiae scientiarum exhibitis. Berlin,<br />
Papen, 1710. 4°. Mit gefalt. gestoch. Frontisp. und<br />
30 (statt 31?) ausfaltbaren Kupfertafeln. 11 Bl.,<br />
394 S. Mod. Pgt. unter Verwendung alten Materials.<br />
(50) 3.000,-
Kirchner 24. Diesch 27. Ravier 305. Poggendorff I, 1415. –<br />
Nicht bei Roller-Goodman, Libri rari etc. – Der berühmte<br />
erste Band der Denkschriften (Titel hier im Fehldruck<br />
„Berolnensia“) der bereits 1700 von Leibniz gegründeten<br />
Berliner Societät (ab 1711 Akademie) der Wissenschaften.<br />
Ein Fortsetzungsband erschien erst 1723. – Enthält in den<br />
3 Abteilungen Literaria, Physica & Medica, Mathematica &<br />
Mechanica neben Präliminarien insgesamt 13 eigenständige<br />
Abhandlungen von Leibniz sowie einen Briefwechsel zwischen<br />
Leibniz und Bernoulli aus den Jahren 1707-09 (eine<br />
genaue Aufstellung bei Ravier a. a. O.).<br />
Der bedeutendste Aufsatz von Leibniz befindet sich in der<br />
letzten Abteilung auf den S. 317-319, illustriert mit 1 Kupfertafel<br />
(Fig. 73): „Brevis descriptio Machinae Arithmeticae“<br />
– die erste gedruckte Beschreibung der ersten Vierspezies-Rechenmaschine<br />
– „the description of the calculating<br />
machine (1710)“ (DSB VIII, 166). Die Erfindung der auf<br />
dem Prinzip der Staffelwalze funktionierenden Maschine<br />
für alle 4 Grundrechenarten geht bereits auf das Jahr 1670<br />
zurück. Leibniz arbeitete zeitlebens an ihrer Verbesserung.<br />
Das einzig erhaltene und funktionierende Exemplar befindet<br />
sich heute in der Niedersächsischen Landesbibliothek.<br />
„Die Beschreibung der Leibnizschen Maschine wurde 1710<br />
in den Druckschriften der Berliner Akademie veröffentlicht“<br />
(Cantor III, 37). „Die wesentlichen Grundlagen der<br />
Computertechnik, so die Rechenmaschine – sogar die<br />
dyadische –, die Dyadik selbst, der infinitesimale und der<br />
logische Kalkül, die Kombinatorik und die Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
(etc.) sind von ihm entdeckt oder entscheidend<br />
weiterentwickelt worden“ (NDB XIV, 130).<br />
Weitere wichtige Beiträge von Leibniz zur Infinitesimalrechnung<br />
sind „Symbolismus memorabilis calculi algebraici<br />
et infinitesimalis ... et de lege homogeneorum transcendentali“<br />
(S. 160-165) sowie „Constructio problematis ducendi<br />
rectas quae tangunt lineas centrorum gravitatis“ (S. 170-<br />
173), dieser gefolgt von J. Bernoullis „De appropinquationibus“.<br />
Neben Ergebnissen aus Chemie („Historia inventionis<br />
Phosphori“) und Naturgeschichte sind noch 2 be -<br />
deutende Arbeiten der Abteilung Literaria zu erwähnen:<br />
„Annotatio de quibusdam ludis“ mit 1 Tafel zum „weiqi“,<br />
dem chinesischen Umzingelungs-Schachspiel (Cantor III,<br />
354 f. Van der Linde I, 91. Walravens 150 Anm. zum ebenfalls<br />
enthaltenen „De libris sinensibus“ von La Croze), und<br />
„De originibus gentium ductis potissimum ex indicio linguarum“,<br />
„in denen er vergleichende Sprachgeschichte und<br />
Etymologie als historische Hilfswissenschaften einsetzte“<br />
(NDB XIV, 128).<br />
Das Frontispiz knapp beschnitten. Titel etw. fleckig, eingerissen<br />
und mit kleinen Randschäden. Die 30 Tafeln (tls. mit<br />
Quetschfalten) mit zus. 80 num. Abbildungen, ohne die<br />
Nummer 64 (fehlt womöglich oder ausgelassen). Sonst nur<br />
leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: DU HAMEL, J.-B., Regiae Scientiarum Academiae<br />
historia. Leipzig, Fritsch, 1700. Mit einigen tls. schematischen<br />
Textholzschnitten. 6 Bl., 426 S., 5 Bl. – Erste in<br />
Deutschland gedruckte Ausgabe. – STC D 862. – Vgl. für<br />
die Pariser EA von 1698: Houzeau-L. I, 3321. Lalande 335:<br />
„On y trouve à chaque année ce qui intéresse l'astronomie,<br />
depuis 1666 que l'Académie des sciences avait commencé.“<br />
WIDEBURG, J. B., Eclipsis totalis solis et terrae A. S.<br />
MDCCXV. D. III Maii ... in boreali terrae hemisphaerio<br />
observanda. Helmstedt, Hamm, (1714). Mit 4 ausfaltbaren<br />
Kupfertafeln. 52 Bl. – Lalande 361. Houzeau-L. I, 12110. –<br />
Beide Beibände leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Naturwissenschaften 155<br />
Nr. 731<br />
The famous first volume of memoranda with altogether<br />
13 independent treatises by Leibniz as well as a correspondence<br />
between Leibniz and Bernoulli of the years 1707-<br />
170<strong>9.</strong> – The frontispiece closely trimmed. Title a little soiled,<br />
torn and with small marginal damages. The 30 plates (partly<br />
with vertical creases) with together 80 numbered illustrations,<br />
without number 64 (probably missing or left out).<br />
Otherwise only slightly browned and hardly soiled. –<br />
Modern vellum. – See illustration.<br />
730 LICHTENBERG, G. CH., Vertheidigung des<br />
Hygrometers und der Lüc'schen Theorie vom<br />
Regen. Hrsg. von L. Ch. Lichtenberg. Göttingen,<br />
Dieterich, 1800. XVI, 228 S. Mod. Pp. (50) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Jung 372. Poggendorff I, 1452. – Stellenw.<br />
fleckig. – Tls. unaufgeschnitten.<br />
731 MAGALOTTI, L., Lettere scientifiche, ed erudite.<br />
Venedig, D. Occhi, 1740. 4°. XX, 294 S., 1 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (Rücken am Kapital gering beschäd.,<br />
etw. berieben und fleckig). (1) 150,-<br />
Dritte Ausgabe, erstmals postum 1721 erschienen. – Riccardi<br />
I/2, 63, 2 Anm. – Vgl. Blake 283. Poggendorff II, 10.<br />
DSB IX, 3: „He has the distinction, though, of having written<br />
the best scientific prose in Italian after that of Galileo;<br />
his descriptions of experiments in physics are written in<br />
colorful, almost dramatic, language.“ – Brief 5 behandelt<br />
auch Wein: „Sopra il detto del Galileo: Il vino è un composto<br />
di umore, e di luce“ (nicht bei Schoene und Simon).<br />
– Vorsatz mit hs. Besitzvermerk. Titel mit kleinem Stempel.<br />
Tls. leicht stockfleckig. – Siehe Abbildung.
156<br />
Nr. 736<br />
732 MAUPERTUIS, (P. L. M.) DE, Les oeuvres.<br />
Dresden, Walther, 1752. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
14 Bl., 404 S. Hpgt. d. Zt. (mit kleinen Fehlstellen<br />
und Fraßspuren von Silberfischchen, angeschmutzt,<br />
etw. berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Sammelausgabe. – Cioranescu 43848. Houzeau-L. I,<br />
3481. Roller-G. II, 172. – Enthält die Kosmologie, seine<br />
astronomischen, geographischen und zoologischen Werke,<br />
akademische Vorträge und Briefe sowie seine bedeutenden<br />
„Reflexions philosophiques sur l'origine des langues“, die<br />
separat in nur 12 Exemplaren erschienen waren. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
733 MÉHEUT, M., Étude de la mer. Faune et flore de<br />
la Manche et de l'océan. Texte par M.-P. Verneuil.<br />
2 Bde. Paris, Lévy, o. J. (1913-14). Gr.-Fol. Mit<br />
50 Farbtafeln unter Passepartout und zahlr. Textabb.<br />
2 Bl., III, 212 S., 1; 2 Bl., 198 S., 1 Bl. OLwd.<br />
(leicht fleckig, etw. bestoßen). (21) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. XXIV, 337. Nissen, ZBI, 276<strong>9.</strong><br />
Wood 4<strong>58</strong>. – Aufwendige Publikation mit dekorativen, farbenfrohen<br />
Darstellungen der Meeresflora und –fauna des<br />
Ärmelkanals und der bretonischen Küste vom Pariser<br />
Künstler Mathurin Méheut (1882-1955). – Tafel 6 in Bd. II<br />
in der Zählung übersprungen, der Band ist mit 28 Tafeln<br />
vollständig. – Etw. fleckig, leicht gebräunt, gelockert. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 18.<br />
First edition. – Lavish publication with decorative and<br />
colourful illustrations of sea flora and fauna of the Channel<br />
and the Breton coast by the Paris artist Mathurin Méheut<br />
(1882-1955). – Plate 6 in vol. II skipped in counting, the<br />
volume is complete with 28 plates. – Some soiling, minor<br />
browning, loosened. – Original cloth (slightly soiled, a little<br />
scuffed). – See illustration on plate 18.<br />
Naturwissenschaften<br />
Nr. 737<br />
734 MEMORIE della reale Accademia delle scienze di<br />
Torino. 6 Bde. der Reihe. Turin, Stamperia reale,<br />
1835-51. 4°. Mit zahlr. lithogr. Tafeln und Karten.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (63) 500,-<br />
Vorhanden: Bde. XXXVIII-XL und Serie seconda, Bde.<br />
X-XII. – Titel gestempelt, sonst recht gut erhalten.<br />
735 METEOROLOGIE – PILGRAM, A., Unter -<br />
suchungen über das Wahrscheinliche der Wetterkunde<br />
durch vieljährige Beobachtungen. Wien,<br />
Kurzbeck, 1788. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
gefalt. Kupfertafel. 12 Bl., 608 S., 2 Bl. Läd. Pp. d.<br />
Zt. (138) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 454. De Backer-S. VI, 445,<br />
10. ADB XXVI, 129 (dat. irrtümlich 1778). Darmstaedter<br />
753: „Pater Pilgram gibt in seinen 'Untersuchungen...' treffliche<br />
Grundlage für die Beurteilung der Wärme-, Niederschlags-<br />
und Windverhältnisse in Wien während der Jahre<br />
1762 bis 1786 und zieht bereits aus seinen Beobachtungs -<br />
registern Schlüsse auf den Normalcharakter der Witterung.“<br />
– „Selbstverständlich hielt P. noch daran fest, daß der Einfluß<br />
gewisser Himmelskörper auf die irdische Lufthülle ein<br />
sehr erheblicher sei, allein er suchte doch nach rationellen<br />
Gründen für eine solche Einwirkung (Gravitation, Wärme<br />
der Mondstrahlen in den höheren Luftschichten) und ging<br />
dem meteorologischen Kometenaberglauben scharf zu<br />
Leibe. Die Bedeutung der Barometerschwankungen für eine<br />
richtige Prognose hat er bereits ganz klar erkannt“ (ADB).<br />
– Das Werk enthält außerdem noch eine große Zahl von<br />
Bauernregeln. – Fleckig und etw. gebräunt sowie wurmlöchrig.
736 (OKEN, L.), Abbildungen zu Oken's allgemeiner<br />
Naturgeschichte für alle Stände. Stuttgart, Hoffmann,<br />
1843. Fol. Mit getöntem lithogr. Titel und<br />
165 (31 kolor.) lithogr. Tafeln sowie einigen Textholzschnitten.<br />
1 Bl., 22 S., 38 Bl., 26 S., 31 Bl., 1 Bl.<br />
(Anzeigen). Läd. Hlwd. d. Zt. (75) 400,-<br />
Nissen 3006. Anker 376. Horn-Sch. 16535. – Die in frischen,<br />
leuchtenden Farben kolorierten Tafeln zur Geognosie,<br />
Botanik und Zoologie, darunter Vögel, Insekten, Fische<br />
und Lurche. – Das in seiner Zeit sehr geschätzte Werk war<br />
in 14 Teilen erschienen und ist daher meist inkomplett. –<br />
Buchblock mehrf. gebrochen und vom Einband gelockert.<br />
Leicht gebräunt, teilw. fleckig, wasserrandig und mit Ge -<br />
brauchsspuren, 5 Tafeln mit tieferen Einrissen. S. 7/8 im<br />
paginierten 2. Teil unten mit Randausriß (geringer Textverlust).<br />
– Siehe Abbildung.<br />
737 PETREFAKTEN – HELWING, G. A., Lithographia<br />
Angerburgica, sive lapidum et fossilium,<br />
in districtu Angerburgensi et ejus vicinia, ad trium<br />
vel quatuor milliarium spatium ... collectorum<br />
brevis et succinta consideratio. Königsberg, Stelter,<br />
1717. 4°. Mit 12 Kupfertafeln. 7 Bl., 96 S., 7 Bl.<br />
Etw. läd. Buntpapierbrosch. d. Zt. (10) 500,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Poggendorff I, 1062. Jöcher-A.<br />
II, 1905. Cobres 749, 11. – Der Autor, ein naturforschender<br />
Theologe (1666-1748), war Propst und Erzpriester zu<br />
Angerburg in Ostpreußen (ausführlich zum Leben und<br />
Wirken Helwings bei Walter, Königsberger Buch- und<br />
Bibliotheksgeschichte, Köln 2004, S. 616f.). Er legte eine<br />
Sammlung mit Objekten an, die er in der Gegend um<br />
Angerburg gefunden hatte. „Die ganze Sammlung, einschließlich<br />
seiner archäologischen Funde, beschrieb Helwing<br />
in einem lateinischen Werk [dem vorliegenden], das<br />
über das ganze Jahrhundert als ein Handbuch der preußischen<br />
Naturwissenschaft galt“ (Walter). – Eine Tafel mit<br />
Ansicht von Angerburg, die anderen I-XI numerierten<br />
Tafeln zeigen Versteinerungen aus der Sammlung. – Die<br />
Namensansetzung nach Poggendorff und Walter (sonst<br />
auch Helwig). – Ein zweiter Teil mit sechs Kupfertafeln<br />
erschien 1720 in Leipzig. – Buchblock gebrochen, einige<br />
Seiten geknickt, stellenw. gering wasserrandig, wenig<br />
gebräunt und fleckig. Mod. Exlibris (auf der Titelrückseite).<br />
NACHGEB.: WEND, G., Passio Christi, mirandis quibusdam<br />
figuris in regno mineralium repraesentata. Ad conferendum<br />
proposita a J. Ch. Hertzog. Thorn, Bresler,<br />
(1699). 4 Bl. – DERS., Naturae pictricis specimen Thoruniense.<br />
Ebda. 1704. 2 Bl. – Zwei kuriose Dissertationen über<br />
Figuren und Bilder in Versteinerungen. – Siehe Abbildung.<br />
738 PLINIUS SECUNDUS, C., Historiae mundi<br />
libri XXXVII. Denuo ad vetustos codices collati.<br />
Basel, (H. Froben und N. Episcopius), 1554-(55).<br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und einigen<br />
Metallschnitt-Initialen. 18 Bl., 663 S., 90 (statt 108)<br />
Bl. (Bl. 30 weiß). Stark beschäd. Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. (Rücken fehlt). (8) 200,-<br />
STC 705. Adams P 1573. VD 16 P 3540. Schweiger II, 788.<br />
Zinner 209<strong>9.</strong> – Sorgfältig edierte späte Plinius-Ausgabe bei<br />
Froben. Mit dem Kommentar und den Annotationen von<br />
Sigismund Ghelen, der Widmung von Erasmus von Rotterdam<br />
sowie dem äußerst umfangreichen Register des<br />
Naturwissenschaften 157<br />
Nr. 739<br />
Johannes Camer mit exakten Verweisen auf die Seiten und<br />
die eingedruckten Zeilennummern. Die schönen Metallschnitt-Initialen<br />
nach Hans Holbein dem Jüngeren. – Es<br />
fehlen die letzten 18 Bl. – Titel stärker fleckig, mit hs. Eintragungen<br />
und Randschäden. Erste und letzte Lagen ge -<br />
lockert oder lose. Blätter 5 und 6 am Anfang oben mit Verklebungsspuren.<br />
S. 619/620 mit oberem Eckausriß. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, mit wenigen Wurmlöchern und<br />
mit hs. Marginalien in roter, brauner oder grüner Tinte.<br />
739 PORTA, G. B. DELLA, Magia naturalis, Oder<br />
Hauß-, Kunst- und Wunder-Buch. 2. Aufl. Tl. I<br />
(von 2). Nürnberg, Rüdiger, 1715. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp., 20 Kupfertafeln und einigen Textholzschnitten.<br />
3 Bl., 1048 S., 24 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Metallschließen (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (70) 1.000,-<br />
Graesse, BMP, 112. Ferchl 420. Feldhaus, Technik der Vorzeit,<br />
810. Brüning 3676. – Vgl. Dünnhaupt (unter dem<br />
Übers. Christian Knorr von Rosenroth) 15.2 (Ausg. 1713).<br />
Duveen 481. Ferguson II, 216. Horn-A. 117. Duncan 10344.<br />
– Berühmtes Werk über die magischen und medizinischen<br />
Gebräuche sowie neue Erkenntnisse in den Naturwissenschaften.<br />
In der vorliegenden Ausgabe vom Bearbeiter<br />
wesentlich erweitert und in die Form eines „Hausväterbuchs“<br />
gebracht, das in 20 Büchern alles Wesentliche vermittelt:<br />
Gartenbau (Buch 3), Hauswirtschaft (4), Metallurgie<br />
(5), Edelsteine (6), Arzneibuch (8), Schminken und<br />
Kosmetik (9), Destillation (10), Feuerwerkerei (12), Kochbuch<br />
(14), Geheimschriften (16), Spiegel und Brenngläser<br />
(17), Orgelbau (19) etc. (jedes Buch ist mit einem hübschen<br />
Kupfer illustriert). – In der vorliegenden Form erschien das<br />
Werk erstmals 1680 und wurde 1713 wieder aufgelegt. – Für<br />
die vorliegende Ausgabe wurde es erstmals mit einem zweiten<br />
(hier nicht vorhandenen) Teil vermehrt: „Unterricht von<br />
den Wundermächten Gottes“ (vgl. Graesse V, 417). Dieser
1<strong>58</strong><br />
Nr. 740<br />
zweite Teil erschien bereits 1714. – Letztes Blatt unten angerändert<br />
(etw. Textverlust). Unterschiedlich gebräunt und<br />
fleckig, oben knapp beschnitten. – Die Kupfer in guten und<br />
kräftigen Abdrucken. Insgesamt gutes Exemplar. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Famous work on magic and medical customs as well as new<br />
findings in natural sciences. – Last leaf restored at bottom<br />
(some loss of text). Some variable browning and soiling,<br />
closely trimmed at top. – The copperplates in good and strong<br />
impressions. Altogether a good copy. – Contemporary vellum<br />
over wooden boards with 2 metal clasps (some soiling,<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
740 REDI, F., Esperienze intorno a diverse cose naturali,<br />
e particolarmente a quelle, che ci son portate<br />
dall'Indie fatte e scritte in una lettera al ... padre<br />
Atanasio Chircher (Kircher). Florenz, All'Insegna<br />
della Nave (F. Livi), 1671. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und 6 Kupfertafeln. 3 Bl., 152 S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen). (66)<br />
2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 726. Eales I, 568. Krivatsy 9444. Wellcome<br />
IV, 488. Osler 3776. Thorndike VIII, 28. Sabin 68516.<br />
Gamba 816. Prandi 16. Norman 1815. Nissen, ZBI, 3321. –<br />
„Account of exotic products brought by missionaries from<br />
America and the East Indies. Anatomy of Torpedo pp.<br />
48-64“ (Eales). „He disproved a number of superstitious or<br />
erroneous notions concerning natural phenomena, especially<br />
those brought from the Indies“ (Thorndike). – Befaßt<br />
sich auch mit Parasitologie und mit der toxischen Wirkung<br />
des Tabaköls, während das Rauchen und Schnupfen des<br />
Tabaks für ungefährlich gehalten wird.<br />
Naturwissenschaften<br />
Nr. 743<br />
NACHGEB.: DERS., Lettera sopra alcune opposizioni<br />
fatte alle sue osservazioni intorno alle vipere. Florenz 1670.<br />
47 S. – STC 726. Krivatsy 9454. Wellcome IV, 488. Gamba<br />
820. – Vgl. Eales I, 569 (englische Ausg. 1670). – Verteidigungsschrift<br />
Redis zu seiner erstmals 1664 erschienenen<br />
Studie zur Wirkung des Schlangengiftes.<br />
ZWISCHENGEB.: PLATT, TH., Copia di lettera scritta al<br />
Sig. Arrigo Oldenbourg. (Rom 1673). 11 S. – Bibliographisch<br />
für uns nicht nachweisbar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of an important work by the Italian naturalist<br />
and poet, Francesco Redi, addressed to Athanasius Kircher.<br />
As the result of repeated testing and experimentation, Redi<br />
disproves here a number of superstitious or erroneous notions<br />
concerning natural phenomena, especially those brought by<br />
the Jesuit missionaries from the West and East Indies. –<br />
Among many other things (cf. the detailed account in<br />
Thorndike), he takes particular pains to overthrow the belief<br />
in the efficacy of the so-called serpent stones for curing<br />
snake-bite; he finds that the torpedo fish exerts no numbing<br />
effect unless actually touched and dissects one to try to find<br />
out where the numbing force resides. Furthermore, he is the<br />
first to deal with the supposed harmful effects of nicotine. –<br />
Contemporary vellum (some soiling, light rubbing and scuffing).<br />
– See illustration.<br />
741 SAINT-PIERRE, J. H. B. DE, Etudes de la<br />
nature. 4 Bde. Paris, Didot, 1784-88. Mit gestoch.<br />
Frontisp., 3 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
Hldr. um 1940, sign. „Rel. Altermat“<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (100) 600,-
Nr. 744<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu <strong>58</strong>853 und <strong>58</strong>855. Tchemerzine<br />
X, 147 und 148. – Die Tafeln mit der „Hemisphère<br />
Atlantique“ und drei Pflanzenabbildungen. – Karte knapp<br />
beschnitten, wenige Seiten mit hinterlegten Einrissen; leicht<br />
wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig. – Einbände von<br />
Viktor Arthur Altermatt (1900-1964), einem Buchbinder<br />
aus Solothurn, der lange in Paris tätig war und daher mit<br />
„Altermat“ signierte.<br />
742 SCHERFFER, K., 11 Werke von Karl Scherffer<br />
und je eines von Benvenuti und La Caille in<br />
10 Bdn. Wien, Trattner, 1769-81. 4° und 8°. Mit<br />
189 gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
reicher Rvg. (tls. stark beschabt und bestoßen).<br />
(16) 1.000,-<br />
Institutionum analyticarum pars prima (secunda). 2 Bde.<br />
1770-72. Mit 11 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Institutionum geometricarum pars prima ( – quarta). 4 in 2<br />
Bdn. 1770-71. Mit 48 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Institutionum mechanicarum pars prima (secunda). 2 in 1<br />
Bd. 1773. Mit 20 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Institutionum opticarum partes quatuor. 4 in 1 Bd. 1775.<br />
Mit 32 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Institutiones geometriae sphaericae. 1776. Mit 7 gefalt. Kupfertafeln.<br />
– NACHGEB.: DERS., De emendatione telescopiorum<br />
dioptricorum. 1762. Mit gefalt. Kupfertafel. –<br />
DERS., De iride. 1761. Mit gefalt. Kupfertafel. – DERS., De<br />
coloribus accidentalibus. 1761. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. –<br />
BENVENUTI, C., De lumine. 1766. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
– LA CAILLE, (N.-L.) DE, Ad lectiones elementares<br />
astronomiae physicae, et geometricae. 1762. Mit gefalt.<br />
Kupfertafel.<br />
Naturwissenschaften 159<br />
Nr. 745<br />
Institutiones astronomiae theoreticae. 1777. Mit 19 gefalt.<br />
Kupfertafeln.<br />
Beyträge zur Mathematik. 1781. Mit 19 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Institutionum physicae pars secunda. Editio tertia. Bd. II<br />
(von 2) in 1 Bd. 176<strong>9.</strong> Mit 25 gefalt. Kupfertafeln.<br />
Poggendorff I, 144 (Benvenuti) und II, 791 (Scherffer). De<br />
Backer-S. I, 1312, 6 (Benvenuti) und VII, 768ff., 3, 11-12,<br />
13 (La Caille), 14, 18-20, 24, 26 und 28. Giese 526, 535 (La<br />
Caille), 565, 747 (Benvenuti), 1109, 1183, 1285, 1473, 1538,<br />
1762. Wurzbach XXIX, 215-216. – Der Jesuit Karl Scherffer<br />
(1716-1783) war Direktor der Sternwarte in Graz und<br />
Professor für Mathematik in Wien. – Tls. wenig fleckig und<br />
gering gebräunt.<br />
743 SCHEUCHZER, J. J., Kupfer-Bibel, in welcher<br />
die physica sacra, oder beheiligte Natur-Wissenschafft<br />
derer in Heil. Schrifft vorkommenden<br />
natürlichen Sachen deutlich, erklärt und bewährt.<br />
4 Tle. in 5 Bdn. Augsburg und Ulm, Wagner,<br />
1731-(35). Fol. Mit gestoch. Frontisp., 1 (statt 2)<br />
gestoch. Portrs. (in Schabkunstmanier) und 7<strong>58</strong><br />
(5 doppelblattgr.) Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. bzw. Hldr. um 1900 (Bd. III) (stark bestoßen<br />
und beschabt). (152) 6.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig mit der lateinischen<br />
erschienen. – Nissen, ZBI, 365<strong>9.</strong> Lanckoronska-Oe. I, 32.<br />
FdF 1855. Horn-Sch. 19267. Slg. Lüthi 238. – An dieser<br />
reich illustrierten Bibel mit naturwissenschaftlichen Kommentaren,<br />
zu denen der Schweizer Naturforscher Scheuchzer<br />
eine Unzahl von Quellen benutzt hat, haben viele Augsburger<br />
Stecher mitgearbeitet; die Vorlagen schuf der<br />
Zürcher Maler J. M. Füßli. „Diese selbst bringen alles,<br />
was sonst im botanischen, zoologischen, astronomischen,
160<br />
Nr. 753<br />
emblematischen und religiösen Tafelwerk vorliegt ... Die<br />
von J. Preißler geschaffenen, abwechselnden Nebenzierate<br />
gehören zu den phantasievollsten Leistungen ihrer Gattung.<br />
So bildet die Scheuchzersche Kupferbibel wirklich einen<br />
Höhepunkt der Augsburger graphischen Kunst des<br />
18. Jhdts.“ (Lanckoronska-Oehler). – Zwei Titel gestempelt,<br />
kaum gebräunt und stellenw. etw. wasserrandig, der<br />
letzte Band tls. etw. gebräunt. – Gestoch. Exlibris „Franz<br />
Eugen Graf v. Abensperg und Traun v. Petronell“. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First German edition, published at the same time with the<br />
Latin one. – Many Augsburg engravers have contributed to<br />
this richly illustrated Bible with scientific commentaries by<br />
the Swiss naturalist Scheuchzer; the patterns are by the<br />
Zürich painter J. M. Füßli. – Two titles stamped, hardly<br />
browned and here and there a little waterstained, the<br />
last volume partly a little browned. – Engraved exlibris<br />
„Franz Eugen Graf v. Abensperg und Traun v. Petronell“.<br />
– Contemporary calf with gilt back and half calf around<br />
1900 (vol. III) (heavily scuffed and scratched). – See illustration.<br />
744 SCHMIDT, F. A., Mineralienbuch, oder allgemeine<br />
und besondere Beschreibung der Mineralien.<br />
Stuttgart, Hoffmann, 1850. 4°. Mit 44 kolor.<br />
lithogr. Tafeln und einigen Textabb. 2 Bl., 184 S.<br />
Läd. Hlwd. d. Zt. (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafeln jeweils mit mehreren, sauber<br />
kolorierten Darstellungen von Mineralien. – Etw. gebräunt,<br />
tls. stärker fleckig.<br />
745 SCHMI(E)DEL, C. CH., Vorstellung einiger<br />
merkwürdigen Versteinerungen mit kurzen<br />
Anmerkungen versehen. 2 Tle. in 1 Bd. Erlangen,<br />
Palm, 1793. 4°. Mit 2 wdh. gestoch. Kopfvign. und<br />
24 Kupfertafeln. 1 Bl., 25 S., 1 Bl., 45 S. Hlwd. d.<br />
Zt. (Vorderdeckel mit Schabstelle, leicht berieben<br />
und bestoßen). (100) 400,-<br />
Naturwissenschaften<br />
Nissen 3727. Graesse VI, 308. – Titelauflage der Erstausgabe<br />
von 1780-82. – Die Tafeln von Valentin Bischoff nach<br />
der Natur gezeichnet und gestochen, im Gegensatz zur<br />
Angabe auf dem Titel nicht koloriert. – Tafeln etw. stärker<br />
gebräunt, minimal fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
746 SCHUBERT, G. H. (VON), Ahndungen einer<br />
allgemeinen Geschichte des Lebens. 2 Tle. in<br />
3 Bdn. – Die Urwelt und die Fixsterne. 1 Bd. Zus.<br />
4 Bde. Leipzig, Reclam, 1806-22. Mit 2 mehrf.<br />
gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(wenig beschabt, kaum bestoßen). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 13, 32, 1 und V, 14, 32, 4. – Text<br />
stärker braunfl., aber sehr dekorativ gebunden.<br />
747 – Allgemeine Naturgeschichte oder Andeutungen<br />
zur Geschichte und Physiognomik der Natur.<br />
Erlangen, Palm und Enke, 1826. XVI, 1296 S.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt). – Erste Ausgabe. – ADB<br />
XXXII, 634. – Titel gestempelt. (50) 80,-<br />
748 – Das Weltgebäude, die Erde, und die Zeiten des<br />
Menschen auf der Erde. Erlangen, Palm und Enke,<br />
1852. XVIII, 762 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. (etw. fleckig).<br />
– Erste Ausgabe. – Goed. X, 183, 3<strong>9.</strong> – Titel ge -<br />
stempelt. (50) 100,-<br />
749 SCHUBERT – 6 Werke von Gotthilf Heinrich<br />
Schubert in erster Ausgabe. 1817-<strong>58</strong>. Verschied.<br />
läd. Einbände. (50) 200,-<br />
Altes und Neues aus dem Gebiet der innren Seelenkunde.<br />
1817. – Die Urwelt und die Fixsterne. 1822. – Peurbach und<br />
Regiomontan. 1828. – Die Geschichte der Seele. 1830. –<br />
Lehrbuch der Menschen- und Seelenkunde. 1838. – Parabeln<br />
aus dem Buche der sichtbaren Natur. 18<strong>58</strong>.<br />
750 STEFFENS, H., Anthropologie. 2 in 1 Bd. Breslau,<br />
Max, 1822. IV S., 1 Bl., 476 S., 3 Bl., 456 S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 124, 28. Poggendorff II, 98<strong>9.</strong><br />
Ziegenfuß II, 626. – Einflußreiches Hauptwerk von Steffens,<br />
dem Anhänger Schellings und Hauptvertreter der<br />
romantischen Naturphilosophie. – Im ersten Hauptteil versucht<br />
Steffens zu beweisen, „daß der Kern der Erde metallisch<br />
sei“. – Titel gestempelt, wenig fleckig.<br />
751 STURM, J. CH., Mathesis juvenilis. Bd. I (von 2)<br />
in 1 Bd. Nürnberg, Hoffmann und Streck, 1711.<br />
Mit 53 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 22 Bl., 884 S. Pp. d.<br />
Zt. (starke Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Vgl. ADB XXXVII, 3<strong>9.</strong> STC S 3078 (Bd. I). Houzeau-L. I,<br />
9234. HKJL II, 896 (alle andere Ausgaben): „Das Werk ist<br />
aus der Unterrichtspraxis des Autors entstanden und für<br />
Schüler der unteren Klassen bestimmt, der Stoff soll auf<br />
mehrere Klassen verteilt werden und ist – nach Vorstellung<br />
des Autors – auch zur Privatunterweisung geeignet.“ –<br />
Behandelt Mathematik, Geometrie, Trigonometrie, Militär-
Nr. 756<br />
und Zivilarchitektur sowie Mechanik. – Im selben Jahr<br />
erschien noch ein zweiter Teil zur Optik, Astronomie, Zeitmessung,<br />
Gnomonik und Sonnenuhren. – Tls. leicht ge -<br />
bräunt, etw. wasserrandig und fleckig.<br />
752 SZENT-IVANYI, M., Curiosa et selectiora variarum<br />
scientiarum miscellanea. Decas I (von 3) mit<br />
3 Tln. in 1 Bd. Tyrnau, Druckerei der Akademie,<br />
168<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titel und 4 Kupfertafeln.<br />
5 Bl., 444, 274 (recte 282) S., 177 Bl. Beschäd. Hldr.<br />
um 1880. (126) 120,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Poggendorff II, 1063. De Backer-S.<br />
VII, 1763, 1. Roller-G. II, 47<strong>9.</strong> Kelényi 1369, 1. – Der<br />
Verfasser war Mathematiker und Kanzler der Universität<br />
Tyrnau. – Mit Beiträgen über Kosmographie, Astronomie,<br />
Astrologie, Physik, die Elemente, Meteorologie, Mathematik,<br />
Kometen, Zeitrechnung etc. – Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig, Frontispiz mit Randmängeln aufgezogen,<br />
einige Blätter mit ausgebesserten Randdefekten, Vorsätze<br />
erneuert.<br />
753 TORRE, G. M. DELLA, Scienza della natura<br />
generale. 2 Bde. Venedig, Recurti, 1750. 4°. Mit<br />
62 gefalt. Kupfertafeln. XXIV, 436 S.; 2 Bl., 600 S.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rsch. (wenig berieben und bestoßen).<br />
(138) 1.500,-<br />
DSB IV, 26: „Della Torre's most important work. In short,<br />
the 'Scienza della natura' presents a complete and ordered<br />
picture of the state of scientific knowledge in its time. Alt-<br />
Naturwissenschaften 161<br />
Nr. 757<br />
hough Della Torre's work is almost forgotten today, he was<br />
strongly influential in establishing the scientific climate of<br />
eighteenth-century Italy.“ – Zweite Ausgabe des erstmals<br />
1748-49 in Neapel erschienenen Werkes (Brunet VI, 4477).<br />
– „Illustrations of particular interest are those of units of<br />
measurement, the pendulum, electrostatical machines, the<br />
pointing of mortar, the compressed-air gun, the refraction<br />
of light rays, and chyliferous vessels in man“ (DSB). – Tafelteil<br />
von Bd. II im Innensteg wurmlöchrig (meist außerhalb<br />
des Abbildungsrahmens); tls. gering gebräunt und vereinzelt<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition of the work first published at Naples in 1748-<br />
49 (Brunet VI, 4477). – Plate part of vol. II with worming<br />
at inner joint (mostly outside illustration border); partly<br />
minimally browned and occasionally soiled. – Contemporary<br />
vellum with spine label (hardly rubbed and scuffed). –<br />
See illustration.<br />
754 TREVIRANUS, G. R., Biologie oder Philosophie<br />
der lebenden Natur für Naturforscher und<br />
Aerzte. 6 Bde. Göttingen, Röwer, 1802-22. Mit<br />
4 Kupfertafeln und 4 gefalt. Tabellen. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (fleckig, beschabt und bestoßen). (50)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 633. Horn-Sch. 22304. Poggendorff<br />
II, 1133. – „Er war der erste, welcher mit der<br />
Anwendung des Mikroskops sich umfassend beschäftigte<br />
und zu der neueren Histologie den Grund legte“ (Hirsch-<br />
Hübotter). – Erster Titel mit Randausriß, etw. fleckig.
162<br />
755 VERGILIUS POLYDORUS, De rerum inventoribus<br />
libri octo. Eiusdem in orationem Dominicam<br />
commentariolum. Basel, Th. Guarin, 1563.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel und dem letzten<br />
Blatt. 16 Bl., 578 S., 46 Bl. Hldr. des 18. Jhdts. mit<br />
Rsch. und Rvg. (vereinzelt wurmlöchrig, etw.<br />
bestoßen). (53) 200,-<br />
Vgl. CLC V 3<strong>58</strong> (Ausg. 1570). – Erwähnenswert ist, daß<br />
hier Thomas Guarin nicht seine eigene Druckermarke verwendet,<br />
sondern die seines Schwiegervaters Michael Isengrin<br />
(vgl. Heckethorn 115 und 189), der das enzyklopädische<br />
Werk bereits 1540 und 1546 aufgelegt hatte. – Titel mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand, Initialen tls. beikoloriert,<br />
stellenw. mit zeitgenössischen Marginalien und Anstreichungen<br />
in Tinte, wenig wasserrandig.<br />
756 WABST, CH. X., De hydrargyro tentamen physico-chemico-medicum.<br />
Pars prior (alles Erschienene)<br />
in 1 Bd. Wien, Trattner, 1754. 4°. Mit<br />
gestoch. Titelvign. und gestoch. Kopfvign. 4 Bl.,<br />
218 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (Rücken gering<br />
wurmlöchrig, Deckel tls. mit Wurmfraß, etw.<br />
beschabt und bestoßen). (53) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – MNE II, 335. Blake 478. Lesky 690. Bolton<br />
894: „Contains numerous bibliographical references.“ –<br />
Nicht bei Giese. – Seltene Abhandlung über das Quecksilber.<br />
– Vorsätze gebräunt und wenig wurmstichig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Rare treatise on mercury. – Endpapers<br />
browned and with minor worming. – Contemporary calf<br />
richly gilt (spine with minor worming, covers partly with<br />
worming, some scratching and scuffing). – See illustration.<br />
757 SAMMELBAND – 9 Schriften in 1 Bd. 1669-80.<br />
4°. Leicht beschäd. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (59)<br />
2.500,-<br />
I. SCHWIMMER, J. M., Ex physica secretiori curiositates,<br />
non minus utiles, quam jucundae. Jena, Bielcke, 1672. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 4 Bl., (256) S., 4 Bl. – Erste Ausgabe. –<br />
STC S 169<strong>9.</strong> Krivatsy 10725. Ferguson II, 354. Brüning<br />
2248: „Teilweise in hebräischer und griechischer Schrift.<br />
Schwimmer war Rektor am Gymnasium in Rudolfstadt.“ –<br />
„The present edition contains fourteen dissertations dealing<br />
with the sympathy and antipathy supposed to exist<br />
through out creation, animate and inanimate, and the author<br />
shows himself familiar with the literature of the subject, to<br />
which, indeed, this book is a convenient guide“ (Ferguson).<br />
– Titel gestempelt.<br />
II. POMARIUS, S., Tractatus de consensu et dissensu<br />
corporum naturalium. Editio altera. Wittenberg, Hake für<br />
Hartmann, 166<strong>9.</strong> 2 Bl., 196 S. – STC P 878. – Titel etw.<br />
fleckig.<br />
III. KIRCHMAIER, G. K., De phosphoris et natura lucis,<br />
nec non de igne, commentatio epistolica. Wittenberg (und<br />
Leipzig), Ellinger, 1680. Mit gestoch. Druckermarke. 1 Bl.,<br />
72 S., 3 Bl. – Erste Ausgabe. – STC K 314. Ferchl 273:<br />
„Berichtet über die Kunckel'sche Zweitentdeckung des<br />
Phosphors und Versuche mit Phosphor.“<br />
Naturwissenschaften<br />
IV. BARNER, J., Epistola invitatoria oder Einladungs-<br />
Schreiben, An alle und iede Liebhaber der Natur und dero<br />
Schlüssel der Chymie, Wes Standes und dignitaten sie seyn.<br />
Leipzig und Dresden, Fritsch, 1675. 14 Bl. – Wohl einzige<br />
Ausgabe. – VD 17 39:142143L.<br />
V. (NYLANDT, P.), Der Sorgfältige Haußhalter, Oder<br />
Gründliche Anleitung zum Garten-Baw, Nach den zwölff<br />
Monaten des Jahrs eingerichtet. Osnabrück, Schwänder,<br />
1674. Mit 36 (27 ganzseit.) Textholzschnitten. 4 Bl., 220 S.,<br />
4 Bl. – Erste deutsche Ausgabe. – Johnston 252. Wimmer<br />
122. – Die Holzschnitte zeigen Werkzeuge zur Garten -<br />
arbeit, Gartenanlagen, Torbögen, Gartenhäuser, Sonnen -<br />
uhren etc. – Stärker gebräunt.<br />
VI. DER VERMEHRTE SORGFÄLTIGE MEDICUS.<br />
Oder Anweisung, wie ein jeder in Städten so wol als auf<br />
dem Lande für allerley zufallenden Kranckheiten mit geringer<br />
Mühe und Kosten auß den Gärten- und Feld-wachsenden<br />
Kräutern sich selbst Medicin-Mittel verschaffen und<br />
bereiten kann. Ebda. 1677. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 2 Bl., <strong>58</strong> S., 1 Bl. – VD 17 12:629213F.<br />
VII. DER SORGFÄLTIGE BIENEN-HALTER, Wie man<br />
mit Nutz und Vortheil die Bienen regieren und halten, auch<br />
Honig und Wachs samlen, bereiten und reinigen, Nebenst<br />
einer Vieh-Apothek. Ebda. 1674. 28 S. – Nicht im VD 17<br />
(dort nur eine Ausgabe ebda. 1677).<br />
VIII. LYSECK, J. PH. VON, Propugnaculum contra pestem<br />
Oder Vorbaw, wider die Pestilenz. Straubing, Haan,<br />
(1674). Mit gestoch. Frontisp. 4 Bl., 191 S. – Krivatsy 7215.<br />
– Der Verfasser versucht, die Pest auch mit astrologischen<br />
Mitteln zu bekämpfen.<br />
IX. HANNEMANN, J. L., Dissertatio pharmaceutico-therapeutica<br />
de usu & abusu inebriaminum. Nürnberg, Gerhard<br />
für Fürst, 167<strong>9.</strong> 8 Bl., 51 S., 1 Bl. – VD 17 14:063032Z.<br />
– Mit Textanstreichungen und Handhinweisen.<br />
Alle Drucke unterschiedlich gebräunt und fleckig. – Insgesamt<br />
schöner Sammelband mit sehr seltenen naturwissenschaftlichen<br />
Schriften. – Siehe Abbildung.<br />
9 treatises in 1 vol. – All issues with variable browning and<br />
soiling. – Generally a beautiful Sammelband with very rare<br />
scientific dissertations. – Contemporary vellum with ms.<br />
spine title. – See illustration.<br />
7<strong>58</strong> SAMMLUNG – 11 Schriften. Ca. 1760-1901.<br />
Verschied. defekte Einbände. (41) 80,-<br />
I. RIVILLÉ, G. DE, Mémoire sur la mer lumineuse.<br />
(Um 1760). Mit Kupfertafel. – Aus: „Mémoires présentés a<br />
l'Académie des Sciences“. – II. FIORENTINI, M., Lettre a<br />
M. Paulet. 177<strong>9.</strong> – III. GEDNER, E., Ficus genus, dissertatione<br />
botanica. 1786. Mit Kupfertafel. – IV. LESAUVAGE,<br />
E., Recherches sur les effets du verre et des substances vitriformes<br />
portés à l'intérieur des organes digestifs. 1810. –<br />
V. TARTRA, A. E., De l'opération de la cataracte. 1812. –<br />
VI. DUVAL, (J.-R.), Note sur la sensibilité des substances<br />
dures des dents. 1831. – VII. DEFRANCE, E., Des tumeurs<br />
érectiles. 1835. – VIII. LAURENT, (J.)-L.-(M.), De la texture<br />
et du développement de l'appareil urinaire. (1836). –<br />
IX. LAFORGUE, H., Des tumeurs érectiles. 1841. – X.<br />
BOUILLAUD, J., Notice sur les titres et travaux. 1868. –<br />
XI. MAZEL, É., Un précuseur. (1901).
759 – Ca. 20 Werke meist aus dem 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied.<br />
leicht beschäd. Einbände. (100) 300,-<br />
Werke von Leuckart (Bau und Enwicklungsgeschichte der<br />
Pentastomen), Henneguy (Les insectes), Boussac (Etudes<br />
paléontologiques sur le nummulitique alpin), Coleman<br />
(Englische Vieh-Rassen), Standfuss (Handbuch der paläarktischen<br />
Gross-Schmetterlinge), Maxwell (British Fresh-<br />
Water Fishes) und Aflalo (British Salt-Water Fishes).<br />
760 – Ca. 50 Werke. Meist 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied. leicht<br />
beschädigte Einbände. (50) 400,-<br />
Alchemie – Chemie<br />
761 ACXTELMEIER, ST. R., Idaea harmonicae correspondentiae<br />
super superiorum cum inferioribus.<br />
Das ist: Fürbild der gleichförmigen Ubereinstimmung<br />
der obern Kräfften mit denen untern, deß<br />
Firmamentischen Himmels mit der Ein- und Außstrahlung<br />
der Gewächsen, Thieren und Mineralien.<br />
Augsburg, A. Gugger für D. Walder, 1706.<br />
4 Bl., 224 S., 8 Bl. Mod. Pp. (50) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Jantz 346: „Alchemical. One section (113-<br />
122) devoted to the mysterious American adept, Eirenaeus<br />
Philalethes.“ – Nicht bei Brüning. – Titel verso gestempelt,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
762 BUCHNER, L. A., Betrachtungen über die isomerischen<br />
Körper, so wie über die Ursachen der<br />
Isometrie. Nürnberg, Schrag, 1836. 4°. 40 S. Heftstreifen.<br />
(76) 100,-<br />
DAZU: ERLENMEYER, E., Ueber den Einfluss des Freiherrn<br />
Justus von Liebig auf die Entwicklung der reinen<br />
Chemie. München 1874. – Beilage.<br />
763 CLAVICULAE SALOMONIS et theosophia<br />
pneumatica. (Wesel, Duisburg und Frankfurt,<br />
A. Luppius), 1686. 4°. Mit Titelbordüre und einigen<br />
Textholzschnitten. 4 Bl., 20 S. Hpgt. d. Zt. mit<br />
Schließbändern (fleckig, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(21) 2.400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Brüning 2595. Graesse, BMP, 26.<br />
Jantz 3008. – Seltene und bedeutende alchemistisch-kabbalistische<br />
Schrift, in vielen Manuskripten verbreitet (vgl.<br />
Rosenthal 3039-41). „A different translation and redaction<br />
from that of the German manuscripts of the work circulating<br />
in the next century. With an introductory historical<br />
scetch of divine magic and a condemnation of diabolic<br />
magic“ (Jantz). – Im Gegensatz zu anderen Clavicula-<br />
Rezensionen enthält vorliegende keine Zaubersprüche, sondern<br />
beschreibt Geister und ihre Kräfte, Erscheinungsformen<br />
und Eigenschaften, (kabbalistische) Namen und<br />
Symbole. – NACHGEB.: WEIGEL, V., Geomantia nova.<br />
Naturwissenschaften · Alchemie – Chemie 163<br />
Nr. 763<br />
Ebda. 1686. Mit gefalt. Tabelle. 40 S. – Jantz 2935. – Seltene,<br />
oftmals fälschlich dem Mystiker und Theosophen Valentin<br />
Weigel (1533-1<strong>58</strong>8) zugeschriebene Schrift. – Titel verso mit<br />
ausführlicher Verlegeranzeige, in der sich Andreas Luppius<br />
als kundiger Sammler und Herausgeber okkulter Manuskripte<br />
und Druckwerke zu erkennen gibt. – (HIEBNER<br />
VON SCHNEEBERGK, I., Mysterium sigillorum, herbarum<br />
et lapidum. Frankfurt und Leipzig, Weinmann, 1735<br />
oder 1737). Mit gestoch. Frontisp. in Holzschnitt-Bordüre<br />
und einigen kleinen Textholzschnitten. 2 (statt 3) Bl., 178 S.,<br />
15 Bl. (Ohne den Titel). – Neu 1937 (Ausg. 1735). Caillet<br />
5135 (Ausg. 1737). – Vgl. STC H 1046. Ferchl 233. Fer -<br />
guson II, 33<strong>9.</strong> Blake 10. Wellcome III, 261 (andere Aus -<br />
gaben). – Astrologisch-medizinisches Lehrbuch. – Israel<br />
Hiebner von Schneebergk war Mathematiker an der Erfurter<br />
Universität. – Das Frontispiz mit Merkur, die Holzschnitte<br />
mit Allegorien der Planeten, den als heilkräftig<br />
bekannten Siegelbildern und magischen Zahlenquadraten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Rare and important alchemical cabbalistic<br />
treatise, widespread in many manuscripts (compare<br />
Rosenthal 3039-41). – Contemporary half vellum with clasp<br />
ribbons (soiled, a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
764 DANGER, (F. PH.), UND (CH.) FLANDIN,<br />
De l'arsenic, suivi d'une instruction propre à servir<br />
de guide aux experts dans les cas d'empoisonnement.<br />
Paris, Bachelier, 1841. Mit gefalt. lithogr.<br />
Tafel. XVI, 301 S. Hldr. d. Zt. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (100) 120,-<br />
Seltene Arbeit über Arsen. – Die Tafel zeigt einen technisch<br />
aufwendigen Apparat von beträchtlicher Größe zum Nachweis<br />
von Arsen im menschlichen Körper. – Gering ge -<br />
bräunt, etw. fleckig.
164<br />
Nr. 766<br />
765 ERXLEBEN, J. P., Anfangsgründe der Chemie.<br />
Göttingen, Dieterich, 1775. 16 Bl., 472 S., 26 Bl.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw. fleckig, beschabt und be -<br />
stoßen). (27) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Cole 415. Bolton 430. Partington III, 591.<br />
Ferchl 145. Poggendorff I, 67<strong>9.</strong> Duveen 195: „An important<br />
early contribution to the history of chemistry.“ – Vorsätze<br />
erneuert, tls. leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
766 G(LASER), C(H)., Novum laboratorium me di -<br />
co-chymicum, Das ist: Neu-eröffnete Chymische<br />
Artzney- und Werck-Schul. In das Hoch-Teutsche<br />
übers. von Johann Marschalck. Nürnberg, Endter,<br />
1677. Mit gestoch. Titel und 6 Kupfertafeln. 27 Bl.,<br />
666 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen, etw.<br />
fleckig). (100) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Krivatsy 4760. Ferguson I, 31<strong>9.</strong><br />
Neu 1640. Duveen 251. Brüning 23<strong>58</strong>. DSB V, 418. Ferchl<br />
186. Kopp II, 37. – Nicht bei Caillet. – Glasers „Traité de la<br />
chimie“ erschien erstmals 1663 und wurde in der vor liegenden<br />
deutschen Übersetzung zum grundlegenden Chemie-<br />
Lehrbuch für die Rosenkreuzer (nach Kopp). – Der aus<br />
Basel stammende Glaser war Hofapotheker Ludwigs XIV.<br />
Nach seiner Verwicklung in den Giftmordprozeß der<br />
Marquise de Brinvilliers wurde er verhaftet, mußte jedoch<br />
wieder freigelassen werden und verließ (laut Ferchl) Frank-<br />
Naturwissenschaften · Alchemie – Chemie<br />
reich. „Glaser is remembered for his method of making<br />
potassium sulphate, and to the native salt his name is<br />
attached. It is called Glaserite“ (Ferguson). – Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, gering gebräunt, leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
767 HORLACHER, C., Bibliotheca chemico-curiosa<br />
D. Mangeti enucleata ac illustrata. Das ist: Kern<br />
und Stern der vornehmsten chymisch-philosophischen<br />
Schrifften, die in D. Mangeti Bibliotheca<br />
Chemico-Curiosa befindlich seynd. Welche mit<br />
sonderbaren Anmerckungen allerseits erläutert.<br />
Frankfurt, W. Michahelles und J. Adolph, 1707.<br />
18 Bl., 422 S., 12 Bl. Pp. d. Zt. (bestoßen, späteres<br />
Rsch.). (128) 1.200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Ferguson I, 415. Neu 1995. Ferchl 24<strong>9.</strong><br />
Caillet 5254. Ackermann IV, 125. Rosenthal <strong>58</strong>6. – Nicht<br />
bei Duveen. – Deutsprachiger, kommentierter Extrakt aus<br />
Mangets dickleibiger, 1702 erschienener „Bibliotheca“. –<br />
Horlacher war Arzt und Chemiker in Ulm. – Nur stellenw.<br />
ganz unbedeutend fleckig, insgesamt gut erhalten. – Schönes<br />
Exemplar.<br />
768 (KIRCHWEGER, A. J.), Annulus Platonis oder<br />
physikalisch-chymische Erklärung der Natur<br />
nach ihrer Entstehung, Erhaltung und Zerstöhrung,<br />
von einer Gesellschaft ächter Naturforscher<br />
aufs neue verb. und mit vielen wichtigen Anmerkungen<br />
hrsg. Berlin und Leipzig, Decker, 1781.<br />
Mit 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. XXXII, 551 S. Spät.<br />
Pp. (beschabt und bestoßen). (50) 300,-<br />
Ferguson I, 35 und 470. Duveen 323. Caillet 546. Neu 2160.<br />
Wellcome III, 397. Bolton 94<strong>9.</strong> Holzmann-B. VI, 1004.<br />
Kopp II, 36 und 208 ff. Wolfstieg 20721. Grolig 43. Brüning<br />
5261. – Dritte Ausgabe des zuerst 1723 unter dem Titel<br />
„Aurea catena Homeri“ erschienenen Werkes, laut Fer -<br />
guson und Wellcome wohl von Wöllner und Jugel herausgegeben.<br />
– Titel gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
769 KLAPROTH, M. H., UND F. WOLFF, Dictionnaire<br />
de chimie. Traduit de l'allemand, avec de<br />
notes par E. J. B. Bouillon-Lagrange et par H. A.<br />
Vogel. 4 Bde. Paris, Klostermann, 1810-11. Mit<br />
gestoch. Portr. und 8 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (leicht berieben). (128) 300,-<br />
Cole 72<strong>9.</strong> Bolton 65. Duveen 325. Partington III, 654. –<br />
Sehr gut erhalten und dekorativ gebunden.<br />
770 KORNMANN, H., Templum naturae historicum,<br />
in quo, de natura et miraculis quatuor elementorum<br />
disseritur. Darmstadt, Porssius, 1611.<br />
334 S. Pgt. d. Zt. (fleckig und berieben). (165)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC K 687. Graesse IV, 45. – VORGEB.:<br />
SCHOTT, F., Itinerarii Italiae rerumq(ue) Romanarum libri<br />
tres. Editio quarta. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1625. –<br />
Rossetti 9232. Olschki 60<strong>9.</strong> Schudt 416. – Vgl. Jöcher IV,<br />
340. – Gebräunt und fleckig, Spiegel mit gelöschter hs.<br />
Notiz, Titel des vorgeb. Werkes mit hs. Besitzvermerk,<br />
verso gestempelt.
Nr. 771<br />
771 LAVOISIER, (A. L.), Traité élémentaire de chimie.<br />
2 Bde. Paris, (Chardon für) Cuchet, 178<strong>9.</strong> Mit<br />
2 gefalt. Tabellen und 13 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XLIV, 322; VIII S., S. (323)-653, 1 Bl. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (50) 1.500,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe des epochemachenden<br />
Werkes. – Duveen-K. 154. Dibner 43. DSB VIII, 82.<br />
Duveen 340. PMM 238. Sparrow 127. Bolton 606. Cole 775:<br />
„This first edition, second issue of Lavoisier's textbook<br />
written as an exposition of his chemistry. The Tables a<br />
l'usage des chimistes, the Table des matieres and the approvals<br />
are added in this issue and the book is divided into two<br />
volumes.“ – „One of the most important books in the history<br />
of chemistry which finally freed the science from its<br />
phlogiston chains and formed the starting point of its<br />
modern progress“ (Zeitlinger, zit. nach Duveen). – Leicht<br />
gebräunt, stellenw. stärker braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Second issue of first edition of the revolutionary work. –<br />
Slightly browned, here and there with stronger brown stains.<br />
– Contemporary, restored calf (signs of wear). – See illustration.<br />
772 NÜRNBERG – Dekret gegen die Alchemie und<br />
das Goldmachen. Einblattdruck, dat. 12. 12. 1696.<br />
Qu.-Fol. (8) 150,-<br />
Kulturgeschichtlich hochinteressantes Dokument. Der Rat<br />
der Stadt Nürnberg hat Kunde davon erhalten, „daß ein und<br />
andere Burgere und Innwohnere in allhiesiger Stadt, wie<br />
Naturwissenschaften · Alchemie – Chemie 165<br />
auch Unterthanen auf dem Land, in Hoffnung durch unordentliche<br />
Mittel reich zu werden, der Geld versplitternden,<br />
auch Haab und Gut verzehrenden Alchymisterey, und vermeinten<br />
Gold und Silbermachens, sich befleissigen“. Das<br />
Verbot dieser Praktiken bestand schon lange und wird nun<br />
unter Androhung „einer nahmhafften Geldbuß, und Zerstörung<br />
der Alchymistischen Laboratorien, Schmelz- und<br />
Brenn-Oefen“ erneuert. Die angedrohten Strafen gegen<br />
diese „gemeinschädlichen Künste“ steigern sich zum<br />
Gefängnis und enden bei der „Lebens-Straff“. – Wasserrandig.<br />
773 RITTER, J. W., Darstellung der neuern Untersuchungen<br />
über das Leuchten des Phosphors im<br />
Stickstoffgas. Erstes Stück (alles Erschienene) in<br />
1 Bd. Jena, Frommann, 1800. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
XXXII, 160 S. Pp. d. Zt. (fleckig und lichtrandig).<br />
(50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 652. – Seltene Schrift des<br />
Entdeckers der UV-Strahlung. – Titel mit Eintrag von alter<br />
Hand in Tinte, leicht angestaubt. – Unaufgeschnitten und<br />
unbeschnitten.<br />
774 RUNGE, F. F., Grundriß der Chemie. 2 Bde.<br />
München, Franz, 1846-47. Mit 247 mont. Farbproben.<br />
XXIV, 333 S., 1 Bl.; XXXII, 316 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt und bestoßen, ein<br />
Gelenk eingerissen). (50) 400,-
166<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann, Suppl., 98. – Vgl. Poggendorff<br />
II, 722. Ferchl 460 (beide kennen Bd. I in EA von 1846<br />
nicht). DSB XI, 615. – Runge ist der Begründer der Steinkohlenteerchemie.<br />
Eine ganze Reihe von Erfindungen und<br />
Entdeckungen (z. B. Anilin, Phenol, Koffein, die mydriatische<br />
Wirkung des Atropins) stammen von ihm. – „Runge's<br />
Vorliebe für die Farben kam in origineller Weise in seinem<br />
1846 erschienenen Grundriß der Chemie zur Geltung.<br />
Durch das ganze Werk finden sich gefärbte Papierquadrate<br />
vertheilt, die durch ihre Farbe das Aussehen der festen anorganischen<br />
Substanzen, von denen gerade der nebenstehende<br />
Text handelt, veranschaulichen sollen“ (ADB XXIX, 686).<br />
– Titel gestempelt, Vorsätze gebräunt, Text fleckig.<br />
Astrologie – Astronomie<br />
775 ASTRONOMICA VETERUM SCRIPTA isagogica<br />
Graeca & Latina. 2 Tle. in 1 Bd. O. O.<br />
(Genf und Heidelberg), P. de Saint-André (und<br />
H. Commelinus), 1<strong>58</strong><strong>9.</strong> Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und 48 Textholzschnitten. 2 Bl. (letztes<br />
Bl. weiß), 170 (recte 172), 302 S. (ohne das letzte<br />
nn. Bl.). Altes Ldr. mit schlichter Gold- und<br />
Blindpr. (Rücken unter Verwendung des alten<br />
Bezugs mit Lwd. erneuert, etw. beschabt, wenig<br />
bestoßen). (133) 1.200,-<br />
STC (German Books) 367. Adams A 2076. Port <strong>58</strong> (nur<br />
Tl. I). Zinner 3356. – Nicht im VD 16. – Sammelausgabe mit<br />
Texten von Proclus Diadochus (De sphaera), Aratos (Phaenomena<br />
& Prognostica), G. J. Hyginus (Poeticon astronomicon,<br />
hierzu die Holzschnitte mit figürlichen Stern -<br />
bildern) u. a. – Tl. I enthält griechische Texte mit parallel<br />
gedruckter lateinischer Übersetzung, Tl. II nur lateinische<br />
Texte. – Commelinus war bis 1<strong>58</strong>7 Faktor in der Offizin<br />
seines Verwandten Pierre de Saint-André, danach ließ er<br />
sich in Heidelberg als Drucker nieder, wo er jedoch weiter<br />
mit der Genfer Offizin kooperierte (vgl. Reske 3<strong>58</strong>). – Das<br />
fehlende letzte Bl. mit einem weiteren Druckvermerk oder<br />
Druckfehlerverzeichnis(?). – Titel mit Besitzvermerken.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, teilw. wasserrandig.<br />
The missing last leaf with another imprint or misprint list<br />
(?). – Title with ownership entries. Some browning and soiling,<br />
partly with waterstains. – Old calf with simple gold and<br />
blind tooling (rebacked with cloth by using the old cover<br />
material, a little scratched, hardly scuffed).<br />
776 DICQUEMARE, (J. F.), La connoissance de<br />
l'astronomie. Sec. éd. Paris, Lottin, 1771. Mit<br />
26 tls. gefalt. Kupfertafeln. X, 1<strong>58</strong> S., 1 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). (63) 250,-<br />
Houzeau-L. 889<strong>9.</strong> – Zweite Ausgabe (EA 1769): „La seconde<br />
édition est augmentée d'un précis historique et chronolo -<br />
gique des progrès de l'astronomie.“ – Schönes Exemplar.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
777 DIEN, CH., Atlas céleste. Enrichi des cartes nouvelles<br />
des principaux objets d'études astronomiques<br />
par C. Flammarion. 4e éd. Paris, Gauthier-<br />
Villars, 1883. Gr.-Fol. Mit 31 (5 doppelblattgr., 1 in<br />
Blaudruck) gestoch. Sternenkarten. 20 S. Lwd.<br />
d. Zt. (tls. stärker berieben, etw. bestoßen). (100)<br />
500,-<br />
Nicht bei Houzeau-Lancaster. – Bemerkenswert die schöne,<br />
auf dunkelblauem Grund gedruckte Karte interstellarer<br />
Nebel. – Etw. gebräunt und fingerfleckig.<br />
778 DISCORSO sopra la cometa aparsa l'anno 1618.<br />
il mese di Novembre. Verona, B. Merlo, 161<strong>9.</strong> 4°.<br />
4 Bl. Ohne Einband. (62) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Bericht über einen Kometen, der 1618 in Italien<br />
gesichtet wurde, mit astronomischen Erläuterungen, aber<br />
auch den üblichen Vorhersagen. – Letztes Bl. mit kleinem<br />
Randausriß. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
779 FRISCHLIN, N., De astronomicae artis. Frankfurt,<br />
J. Spies, 1<strong>58</strong>6. Mit Druckermarke am Ende,<br />
2 gefalt. Tabellen und 3 gefalt. typogr. Tafeln. 8 Bl.,<br />
469 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (50) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 322. VD 16 F 2915. Houzeau-L. I,<br />
2768. Lalande 117. ADB VIII, 102. Thorndike VI, 191.<br />
Zinner 3221: „Gegen die Sterndeutung und Koppernicks<br />
Weltgebäude und für die (unter den Protestanten so verpönte)<br />
Gregorianische Kalenderreform.“ – „The first of<br />
Frischlin's five books bears no particular title; the second<br />
deals with circles, zones and climates; the third treats of the<br />
eighth sphere of the fixed stars; the fourth discussed the<br />
seven planets and the sun in especial; the last book is devoted<br />
to the moon in especial“ (Thorndike). – Titel mit Besitzvermerk,<br />
wenig fleckig.<br />
First edition. – Title with ownership entry, hardly soiled. –<br />
Contemporary limp vellum.<br />
780 (GERLACH, B.), Unvorgreifliches Urtheil, von<br />
der Cometen Würckung und Bedeutung. Brieg,<br />
Jacob, 1681. 4°. Mit gefalt. Kupfertafel. 20 S. Mod.<br />
Umschlag. (74) 600,-<br />
VD 17 14:072875R. – Nicht bei Kenney. – Gleichzeitig in<br />
Schweidnitz erschienen. – Ganz leicht gebräunt. – Siehe Ab -<br />
bildung Seite 14<strong>9.</strong><br />
781 GRÄBNER, P., Conjecturen oder Muhtmassungen.<br />
So sich anjetzo, bey diesen gefährlichen zeiten<br />
sehr eräugen ... Auß dem Lateinischen unnd<br />
Frantzösischen Original inns Teutsch gebracht<br />
und Getruckt. „Warmünster, Sawermon“, 161<strong>9.</strong><br />
4°. 4 Bl. Brosch. des 20. Jhdts. (62) 200,-<br />
VD 17 14:002797R. Weller, Druckorte I, 18 (kann den<br />
fingierten Druckort nicht auflösen). Hohenemser 231.<br />
Discursus politici 4<strong>9.</strong> Halle, Newe Zeitungen, 817: „Die<br />
Prophezeihungen gehen angeblich auf einen 'neuen Stern'<br />
von 1572 zurück und sagen u. a. für 1624 den Untergang<br />
der Papisten und für 1666 das Ende der Welt voraus.“ –<br />
Leicht gebräunt und wasserrandig, letztes Bl. mit kleinem<br />
Randausriß, teilw. unbeschnitten.
Nr. 783<br />
782 (HABRECHT, I., Kurtze und gründliche Be -<br />
schreibung, eines newen ungewohnlichen Sterns.<br />
Straßburg, Carolus, 1618). 4°. 2 (statt 3) Bl., 70 S.<br />
Ohne Einband. (62) 100,-<br />
Wohl einzige deutsche Ausgabe. – VD 17 39:128512Z. –<br />
Vgl. Lalande 170 (französ. Ausg. Straßburg 1618). – Der<br />
1633 verstorbene Verfasser war vielseitig als Arzt, Alchemist,<br />
Astronom und Mathematiker tätig (vgl. Jöcher II,<br />
1302). – Es fehlt das Titelblatt. Das folgende Bl. oben mit<br />
2 Ausrissen (etw. Text- und Kopfleistenverlust). Etw.<br />
gebräunt und tls. fleckig, mit einzelnen kleineren Randschäden.<br />
783 JOHANNES DE SACRO BOSCO, Sphaera<br />
emendata. Eliae Vineti Santonis scholia in eandem<br />
Sphaeram. Köln, M. Cholinus, 1<strong>58</strong>1. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und zahlr. Textholzschnitten,<br />
davon 3 (statt 4) mit beweglich mont.<br />
Teilen. 10 num., 2 nn., 83 (recte 92) num., 1 nn. Bl.<br />
Mod. Pp. (10) 500,-<br />
VD 16 J 736 (falsche Kollation). Zinner 300<strong>9.</strong> – Vgl. Alden<br />
590/57. – Mit den „Scholia“ von Vinet erstmals 1553 er -<br />
schienen. – Es fehlt der bewegliche Teil zur Figur auf Bl.<br />
Nr. 24 verso. – Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie 167<br />
Nr. 786<br />
Prachtvoll gebunden<br />
784 LAPLACE, P. S. (DE), Exposition du système du<br />
monde. 2 in 1 Bd. Paris, Cercle-Social, An IV<br />
(1796). 314 S., 3 Bl., 312 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung (fleckig und bestoßen). (50)<br />
800,-<br />
Erste Ausgabe. – Sparrow 123. – Diese aufsehenerregende<br />
Schrift ist die populärwissenschaftliche Vorwegnahme seines<br />
„Traité de méchanique céleste“, die erst zwei Jahre<br />
später erschien. – Laplace löste viele Probleme in der<br />
Himmelsmechanik und „gestaltete eine Theorie, nach der<br />
die Welt aus der Ballung von Nebelmassen entstanden ist“<br />
(Ziegenfuß II, 17); vgl. auch Carter-M. S. 46<strong>9.</strong> – Etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
785 – Mechanik des Himmels. Aus dem Französischen<br />
übers. und mit erläuternden Anmerkungen versehen<br />
von J. C. Burckhardt. 2 Bde. Berlin, La Garde,<br />
1800-02. 4°. 1 Bl., VIII, 482 S.; 1 Bl., 4<strong>58</strong> S. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt). (50) 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 14253. DSB XV, 388. –<br />
Vgl. Horblit 63, Sparrow 125 und Dibner 15 (alle die franz.<br />
Original-Ausgabe). – „His famous work ... the foundation<br />
of modern theoretical astronomy“ (Sparrow). – Einzig der<br />
vorliegende „Theoretische Teil“ wurde ins Deutsche übersetzt.<br />
– Nur stellenw. kaum störend fleckig.
168<br />
Nr. 792<br />
786 MANILIUS, M., Astronomicon libri quinque.<br />
I. Scaliger recensuit, ac pristino ordini suo restituit.<br />
Eiusdem I. Scaligeri commentarius in eosdem<br />
libros. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, M. Patisson für<br />
R. Estiennes Erben, 157<strong>9.</strong> Mit 2 Druckermarken<br />
auf den Titeln, ganzseit. Holzschnittwappen auf<br />
dem Titel verso und einigen Textholzschnitten.<br />
6 Bl., 136 S., 4 Bl., 292 S., 6 Bl. Etw. spät. Pgt. (ge -<br />
ring fleckig, berieben und bestoßen). (10) 500,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. – STC 300. Adams M<br />
361. Lalande 108. Houzeau-L. I, 1037. Ebert 12941. Renouard<br />
181, 4. Schweiger II, 590: „Neue kühne Umgestaltung<br />
des Textes ohne Benutzung von Handschriften.“ Schreiber<br />
252: „First edition of Scaliger's text and important commentary<br />
on the 'Astronomica' of Manilius, the earliest<br />
extant treatise on astrology. The Commentary is the one<br />
commentary on Manilius, without forerunner and without<br />
successor; today it is the only avenue to a study of the<br />
poem.“ – Fliegender Vorsatz mit hs. Eintragungen, Makulatur<br />
des Hinterdeckels etw. aufgeplatzt. Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
787 MEGERLIN, P., Matematischer Discurs, von<br />
dem jüngst erschienenen Cometen. Basel, König,<br />
1661. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 20 S. Mod. Um -<br />
schlag. (76) 400,-<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
Einzige Ausgabe. – Poggendorff II, 100. – Nicht bei Houzeau-Lancaster.<br />
– Vortrag an der Universität Basel über<br />
Sicht und Deutung eines Kometen „von dem Gestirnten<br />
Delphin herkommen ...“. – Leicht gebräunt.<br />
788 MORIN, J. B., Astrologia Gallica principiis &<br />
rationibus propriis stabilita, atque in XXVI. libros<br />
distributa. Den Haag, Vlacq, 1661. Fol. Mit Titelholzschnittvign.,<br />
ganzseit. gestoch. Portr. von<br />
N. Poilly nach A. B. Flamen und ca. 125 meist<br />
schematischen Textholzschnitten. 12 Bl., XXI,<br />
XXXVI, 784 S. Restauriertes Hldr. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (50) 1.200,-<br />
Gardner II, 826. Lalande 250. Houzeau-L. I, 5221. Thorndike<br />
VII, 477-491. Caillet 7784: „Certainement le plus<br />
important, le plus clair, le plus précis des grands Traités<br />
anciens d'Astrologie.“ – Die Holzschnitte hauptsächlich<br />
mit astronomischen Figuren und Horoskopen, darunter das<br />
von Jesus Christus (S. XXIII), Gustav Adolf (S. 400), Wallenstein<br />
(S. 402), Ludwig XIV. (S. 555), Richelieu (S. 612),<br />
ferner vom Verfasser selbst (S. 397) und vielen anderen<br />
berühmten Persönlichkeiten. – Mit dem oftmals fehlenden<br />
„Syllabus“. – Nur stellenw. wenig fleckig, insgesamt gutes<br />
Exemplar.<br />
The woodcuts mostly with astronomical figures and horo -<br />
scopes, among them the one of Jesus Christ (p. XXIII),<br />
Gustav Adolf (p. 400), Wallenstein (p. 402), Louis XIV<br />
(p. 555), Richelieu (p. 612), also of the author himself (p. 397)<br />
and many other famous personalities. – With the often<br />
missing „Syllabus“. – Only here and there a little soiled,<br />
altogether a good copy. – Contemporary restored half calf<br />
(scratched and scuffed).<br />
789 PLANA, G., Théorie du mouvement de la lune.<br />
3 Bde. Turin, Imprimerie Royale, 1832. 4°. 5 Bl.,<br />
XVI S., 3 Bl., 794 S., 1; 4 Bl., 865 S., 1 Bl.; 4 Bl.,<br />
856 S., 1 Bl. Läd. OPp. (153) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Houzeau-L. II, 119<strong>9.</strong> Giacardi-R. 131.<br />
DSB XI, 7: „Plana's scientific contributions cover a wide<br />
range: mathematical analysis, mathematical physics, geodesy,<br />
and astronomy (particularly the theory of lunar movement).<br />
His study of the moon was inspired by Barnaba<br />
Oriani. Oriani had suggested that he and Francesco Carlini,<br />
who had done geodetic work with Plana, should attempt to<br />
compile reasonably precise lunar tables solely on the basis<br />
of the law of universal gravity – that is, using only the<br />
observational data essential to determine the arbitrary constants<br />
of the problem. Plana soon quarreled with Carlini,<br />
who withdraw in disgust; and Plana succeeded alone, after<br />
almost twenty years. The results were presented in the<br />
'Théorie'. The work was not widely read and received criticism<br />
that was not always unfounded; but it is of notable<br />
scientific and philosophical value, and as such it was well<br />
received.“ – Wenig fleckig, unaufgeschnitten.<br />
First edition. – Hardly soiled, unopened. – Damaged original<br />
cardboard.<br />
790 SCANAVACCA, B., Novissima inventione per<br />
dissegnare con grandissima facilità, e prestezza<br />
horologi solari, Italiani, Babilonici, e Francesi. Pa -<br />
dua, Stamperia del Seminario, 1688. 4°. Mit 4 Kupfertafeln.<br />
136 S. Läd. alte Broschur. (153) 800,-
Einzige Ausgabe. – Houzeau-L. 11545. Riccardi II, 42<strong>9.</strong><br />
Olschki, Choix, 1613 und 7762. Libreria Vinciana 1683.<br />
Michel-Michel 101. – Stellenw. stärker fleckig, die Tafeln<br />
mit kleineren Defekten.<br />
791 STÖFFLER, J., Elucidatio fabricae ususque<br />
astrolabii. Paris, G. Cavellat, 1553. Mit Druckermarke<br />
und vielen Textholzschnitten (davon 5 mit<br />
beweglichen Teilen; ohne die beiden gefalt. Tabellen).<br />
8 nn., 172 num. Bl. Mod. Pgt. (153) 500,-<br />
Erste bei Cavellat erschienene Ausgabe. – STC 408. Zinner<br />
144. Houzeau-L. 3256. – Das berühmteste Werk des in<br />
Tübingen tätigen Astronomen und Mathematikers, das erstmals<br />
1513 erschien und zahlreiche Auflagen erlebte. Es trug<br />
zur endgültigen Verbreitung des Astrolabiums in Europa<br />
entscheidend bei (vgl. Whitman, Science and Renaissance I,<br />
119). – Sehr gut erhalten.<br />
792 TANSTETTER, G., Artificium de applicatione<br />
astrologie ad medicinam. Straßburg, G. Ulrich,<br />
1531. Mit Titelbordüre. 61 num., 2 nn. Bl. Mod.<br />
Ldr. (50) 800,-<br />
Ritter 2267. Zinner 1470. Wellcome I, 6621. Waller 9475. –<br />
Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen vom großen<br />
Botaniker Otto Brunfels. – Georg Tan(n)stetter war<br />
Professor für Astronomie an der Wiener Universität. Er gab<br />
die Peurbachschen Tafeln und Sacroboscos „Sphaera“<br />
heraus. – Im vorliegenden Werk stützt er sich auf die „Tabulae<br />
directionum“ des Regiomontanus (vgl. Zinner, Regiomontanus,<br />
S. 251). – Wasserfl., anfangs mit Randschäden. –<br />
Sehr selten. – Siehe Abbildung.<br />
Botanik<br />
793 ACHARIUS, E., Lichenographiae Svecicae prodromus.<br />
Linköping, Björn, 1798. Mit gestoch.<br />
Titel und 2 Kupfertafeln. 2 Bl., XXIV, 264 S. Mod.<br />
Hldr. mit Rvg. (leicht berieben und bestoßen). (21)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 8. Stafleu-C. <strong>9.</strong> Lindau-S. 662. DSB<br />
I, 46: „In his first important publication ... Acharius still<br />
classified lichens according to the appearance of the thallus,<br />
which had been observed earlier, but he soon developed a<br />
new system based on structure.“ – Stellenw. fleckig.<br />
794 AGRICOLA, G. A., Neu- und nie erhörter doch<br />
in der Natur und Vernunfft wohlgegründeter Versuch<br />
der Universal-Vermehrung aller Bäume,<br />
Stauden, und Blumen-Gewächse. 2 in 1 Bd. Re -<br />
gensburg und Leipzig, Petz und Boetius, 1716-17.<br />
Fol. Mit 2 gestoch. Frontisp., 34 (2 gefalt.) Kupfern<br />
auf Textbl. und 6 Textkupfern (ohne das<br />
Portr.). 25 Bl., 184 S., 18 Bl., 82 S., 8 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (etw. beschabt, fleckig und<br />
bestoßen). (75) 600,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 169<br />
Erste Ausgabe. – Wimmer-L. 217. Humpert 3375. Kress<br />
2977. Güntz I, 164. Dochnahl 3. Jeanson 327. – Vgl. Wellcome<br />
II, 18 (Ausgabe 1752). – Barock überquellendes Werk<br />
über Agricolas neue Methode zur Vermehrung von Bäumen<br />
und Sträuchern. Agricola entdeckte das Verfahren der Wurzelokulation,<br />
die das bis dahin ausschließlich propagierte<br />
Verfahren der Pfropfung ersetzen sollte. Agricola „wollte<br />
aus allen Samen edle Früchte erzeugen, nur Steckholz, Wurzelvermehrung,<br />
Senker und besondere Arten des Beschneidens<br />
angewendet wissen“ (Teichert, Veredelungskunst, 93).<br />
Er wurde in Deutschland mißverstanden, verlacht und dann<br />
vergessen, dies vermutlich bedingt auch durch seinen Stil,<br />
über den Haller in seiner „Bibliotheca botanica“ urteilte:<br />
„Wortfülle fast erstickend, manchmal bis zum Unsinn<br />
hinabsteigend.“ Einer der ersten Kritiker war der Pfarrer<br />
zu Lichtenberg im Frankenwald, Friedrich Küffner, der in<br />
4 Pamphleten 1716-18 (Wimmer-L. 220) gegen die Wurzel -<br />
okulation anschrieb und seine eigene ausgereifte Pfropf-<br />
Methode (bis zu 60 Reiser auf einem Stamm) verteidigte.<br />
Später fühlten sich sogar die Medizin-Bibliographen berufen,<br />
ein botanisches Urteil zu fällen: „Abgesehen von seiner<br />
verwerflichen Tendenz enthält das Buch mancherlei<br />
gute Beobachtungen über die Behandlung und Vermehrung<br />
der Pflanzen“ (Hirsch-Hübotter I, 70). Trotz der Kritik am<br />
Stil und an der Methode wurde das Werk ein großer Erfolg,<br />
1717 wurde bereits eine zweite deutsche Ausgabe aufgelegt,<br />
1719-24 erschien eine holländische Übersetzung, 1720 eine<br />
französische (unter dem irreführenden Titel „L'agriculture<br />
parfaite“), und Richard Bradley übersetzte es 1721 ins Englische.<br />
„Its 35 plates served as the principal illustrated fruittree<br />
propagation manual for many decades“ (Jeanson 215).<br />
– Die Tafeln numeriert 1-31, ferner außerhalb der Numerierung<br />
Blätter zu den S. 30, 49 und <strong>58</strong>. – Etw. fleckig, die<br />
Kupfer mit alter Buntstiftnumerierung. – Siehe Abbildung.<br />
795 ALLGEMEINES TEUTSCHES GARTEN-<br />
MAGAZIN oder gemeinnützige Beiträge für alle<br />
Theile des praktischen Gartenwesens. (Hrsg. von<br />
J. F. Bertuch u. a.). Jge. V und VIII der Reihe in<br />
2 Bdn. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir,<br />
1808-11. 4°. Mit 75 (62 kolor., 2 mehrf. gefalt.)<br />
Kupfertafeln. LXXII, 495; XLIV, 492 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (fleckig und etw. bestoßen).<br />
(5) 800,-<br />
Kirchner 3053. Dochnahl 53. – Komplette Jahrgänge V und<br />
VIII der wohl bedeutendsten und schönsten Gartenbauzeitschrift<br />
Deutschlands in sehr schöner Erhaltung und feinem<br />
Kolorit. – Die altkolorierten Tafeln mit Blumen- und<br />
Obstdarstellungen. – Stellenweise braunfl., Tafeln in sehr<br />
gutem Zustand.<br />
796 BATSCH, A. J. G. K., Der geöffnete Blumengarten.<br />
2. Aufl. Weimar, Industrie-Comptoir, 1802.<br />
Mit 100 kolor. Kupfertafeln. VI, VI S., 103 (statt<br />
104) Bl. Pp. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (135)<br />
800,-<br />
Nissen 91. Pritzel 485. – Prächtig illustriertes Blumenbuch<br />
„zur Erläuterung der Frauenzimmer-Botanik“ von dem<br />
Jenaer Botaniker und Berater Goethes in botanischen Fragen.<br />
– Deutsch-französischer Paralleltext. – Dekorative<br />
Tafeln in schönem Kolorit. – Ohne das letzte Blatt mit dem<br />
englischsprachigen Register. – Der französische Titel sowie<br />
Tafel 100 und das dazugehörige Erläuterungsblatt verbunden.<br />
– Vorsatz mit Besitzvermerk in Tinte, wenige Seiten<br />
und Tafeln lose, stellenw. leicht fleckig. – Siehe Abbildung.
170<br />
Nr. 794<br />
797 BICKNELL, C., Flowering Plants and Ferns of<br />
the Riviera. London, Trübner, 1885. 4°. Mit 82<br />
chromolithogr. Tafeln. VIII S., 83 Bl. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (63) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nissen 163. Stafleu-C. 50<strong>9.</strong> – Stellenw.<br />
wenig fleckig.<br />
798 BLEY, F., Die heimische Pflanzenwelt in wichtigen<br />
Vertretern. 6 Lief. und Textheft. Berlin, Hagelberg,<br />
o. J. (1890). Schmal-Fol. und 8°. 72 chromolithogr.<br />
Tafeln. Orig.-Brosch. in läd. OPp.-<br />
Schuber. – Etw. gebräunt, minimal fleckig. (100)<br />
200,-<br />
799 BONNET, CH., Untersuchungen über den Nutzen<br />
der Blätter bey den Pflanzen. 2. Aufl. nach der<br />
neuesten französischen Original-Ausgabe verb.<br />
und mit Zusätzen verm. von Ch. F. Boeckh und<br />
zum Drucke befördert von Ch. W. J. Gatterer.<br />
Ulm, Stettin, 1803. 4°. Mit 31 ausfaltbaren Kupfertafeln<br />
von A. W. Winterschmidt. 4 Bl., 220 S.<br />
Hldr. d. Zt. (berieben, etw. bestoßen). (75) 300,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe mit den Kupfern der Erstausgabe<br />
von 1762. – Fromm 3611. – Vgl. Nissen 202. Hunt 32<strong>9.</strong> –<br />
Eine der frühesten Veröffentlichungen über die Photo -<br />
synthese. „Bonnet should be considered one of the first<br />
naturalists to investigate experimentally the question of<br />
photosynthesis“ (DSB II, 286). – Etw. gebräunt, teilw.<br />
stockfleckig.<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 796<br />
800 BRANDT, J. F., UND J. T. C. RATZEBURG,<br />
Deutschlands phanerogamische Giftgewächse.<br />
Erste Abtheilung. Phanerogamen. Berlin, Hirschwald,<br />
1834. 4°. Mit 46 kolor. Kupfertafeln. 1 Bl.,<br />
VI, 169 S. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). (148)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 708. Nissen 226. Pritzel 1091. –<br />
Der hier nicht vorliegende zweite Teil behandelt die Kryptogamen.<br />
– Nur stellenw. wenig fleckig.<br />
801 (CANDOLLE, A. P. DE, Plantes rares du Jardin<br />
de Genève. Genf, Barbezat und Delarue, 1825-27).<br />
Fol. Mit 24 kolor. Kupfertafeln. 1 Bl., 92 S. Spät.<br />
Hpgt. mit 2 eingeb. Orig.-Brosch. (100). 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 327. Stafleu-C. 1000. Pritzel 1487.<br />
Plesch 170. Brunet II, 1538. – Mit prächtigen Tafeln nach<br />
Jean Christophe Heyland (1792-1866). Diese zählen zu<br />
„seinen bedeutendsten Arbeiten“ (Thieme-B. XVII, 29). –<br />
Ohne das erst 1829 erschienene Titelbl. und die wohl ebenfalls<br />
erst später veröffentlichte „Table alphabétique“; unbeschnitten,<br />
gering gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 15.<br />
First edition. – Without the title-page only published in 1829<br />
and the „table alphabétique“ probably also published<br />
later; untrimmed, minor browning and soiling. – Late half<br />
vellum with 2 bound-in original wrappers. – See illustration<br />
on plate 15.
Nr. 802<br />
802 COLONNA, F., Phytobasanos (graece). Cui<br />
accessit vita Fabi(i) et Lynceorum notitia adnotationesque<br />
in phytobasanon Iano Planco Ariminensi<br />
auctore. Mailand, Aere und Viviani, 1744. 4°.<br />
Mit Titelvign., 2 Initialen und 2 Textvign. (alles<br />
gestoch.) sowie 38 Kupfertafeln. 1 Bl., LII, 134 S.,<br />
1 Bl. Spät. Hpgt. (leicht angeschmutzt). (100)<br />
700,-<br />
Die seltenere von zwei Ausgaben aus demselben Jahr<br />
(die andere, häufigere, mit Florenz als Erscheinungsort). –<br />
Nissen 386. Pritzel 1822 (Florenz). – Die Kupfer mit Abbildungen<br />
von Pflanzen (36) und Fischen (2). – Vorsatz mit hs.<br />
Vermerken, unbeschnitten, leicht gebräunt, etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
803 DONATI, V., Della storia naturale marina<br />
dell'Adriatico. Venedig, Storti, 1750. 4°. Mit 10 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. 4 Bl., LXXXI S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1137. Stafleu-C. 1500. – Auch ins<br />
Deutsche übersetztes bekanntes Werk zur Flora und Fauna<br />
des Mittelmeergebietes. – Tafel VIII etw. wasserrandig,<br />
gering gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
804 (DREVES, J. F.), Botanisches Bilderbuch für die<br />
Jugend und Freunde der Pflanzenkunde. Leipzig,<br />
Voß, 1794-1803. 4°. Daraus ca. 150 kolor. Kupfertafeln.<br />
– Auf Karton aufgezogen, wellig und fleckig.<br />
(144) 200,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 171<br />
Nr. 803<br />
805 DYKES, W. R., The Genus Iris. Cambridge, University<br />
Press, 1913. Fol. Mit 48 Farbtafeln. 4 Bl.,<br />
245 S. OHldr. (etw. bestoßen und berieben). (63)<br />
800,-<br />
Nissen 574. – Farbtafeln von F. H. Round mit detailgenauen<br />
und farbenfrohen Irisdarstellungen. – Textseiten etw. ge -<br />
bräunt und stellenw. braunfleckig.<br />
806 ENGELMANN, G., Cactaceae of the (U. S. and<br />
Mexican) Boundary. (Washington, Smithsonian<br />
Institution, 1859). 4°. Mit 76 Stahlstich-Tafeln.<br />
78 S. Ldr. d. Zt. (Rücken und Kanten stärker be -<br />
schabt). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 22<strong>58</strong>0. Nissen 602. Pritzel 2714. –<br />
Aus der Reihe „United States and Mexican Boundary Survey“<br />
stammendes seltenes Werk über Kakteen. – Die feinen<br />
Tafeln mit Abbildungen von Kakteenarten und ihren Blüten.<br />
– Leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
807 FECHNER, G. TH., Resultate der bis jetzt unternommenen<br />
Pflanzenanalysen, nebst ausführlich<br />
chemisch-physikalischer Beschreibung des Holzes,<br />
der Kohle, der Pflanzensäfte und einiger<br />
andern wichtigen Pflanzenkörper. Leipzig, Voß,<br />
182<strong>9.</strong> Mit 11 mehrf. gefalt. Tabellen. VIII, 351 S.<br />
Lwd. d. Zt. mit reicher Rvg. (bestoßen). (50)<br />
120,-
172<br />
Nr. 806<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 2831. Jackson 105. Ferchl 151. –<br />
Bildet eine Ergänzung zum Repertorium der organischen<br />
Chemie. – Titel gestempelt, braunfleckig.<br />
808 GAUCHER, N., Pomologie des praktischen<br />
Obstbaumzüchters. Stuttgart, Jung, 1894. 4°. Mit<br />
102 chromolithogr. Tafeln. 113 Bl. OHldr. (etw.<br />
beschabt, minimal bestoßen). (100) 400,-<br />
Martini 80. – Das Werk enthält die Tafeln Nrn. 1-2, 5-13,<br />
15-54, 56-96, 99-108 und ist so vollständig. Diese waren<br />
vorher in der Zeitschrift „Der praktische Obstbaumzüchter“,<br />
ebenfalls von Gaucher hrsg., erschienen (6 Jge. von<br />
1885-90; Kirchner 20852); die Numerierung wurde für die<br />
Buchausgabe einfach beibehalten, obwohl sie von der der<br />
Textblätter abweicht. – „Sehr schöne Chromotafeln von<br />
ganzen Früchten in natürlicher Grösse mit Blättern ... Die<br />
farbigen Abbildungen der Obstsorten sind sehr naturgetreu,<br />
mit Ausnahme einiger Pfirsichsorten“ (Martini). –<br />
Leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
809 (GIEZENDANNER, J. G.), Neues vollständiges<br />
Giftbuch. Chur, Kallenberger, 1835. Mit 34 alt -<br />
kolor. Holzschnitt-Tafeln. IX S., 1 Bl., 214 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (Gelenke gebrochen, berieben und<br />
bestoßen). (100) 300,-<br />
Tecoz, Librarium (1972), 178. – Seltenes, hübsch illustriertes<br />
Kräuterbuch. – Der Liechtensteiner Apotheker J. G.<br />
Giezendanner nannte sich „Provisor der Damurischen<br />
Apotheke zu Chur“, nachdem er 1815 die Witwe des Apothekers<br />
Damur geheiratet hatte. – Die schönen Holzschnitte<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 808<br />
sind verkleinerte Kopien nach Hegetschweilers „Giftpflanzen<br />
der Schweiz“ (1827-29). – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte; fleckig.<br />
810 GMELIN, J. G., Flora Sibirica sive historia plantarum<br />
Sibiriae. Bde. I und II (von 4). St. Petersburg,<br />
Academia Scientiarum, 1747-4<strong>9.</strong> 4°. Mit<br />
2 gestoch. Kopfvign., 2 gestoch. Initialen und<br />
149 gefalt. Kupfertafeln. CXXX, 221 S., 11 Bl.;<br />
XXIV, 240 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckel leicht aufgebogen,<br />
etw. fleckig). (67) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 2047. Nissen 721. Hunt 531<br />
(nur Bde. I-III): „Fundamental work on Siberian plants.“ –<br />
Vorsätze tls. eingerissen; vereinzelt leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig, nur wenige Tafeln etw. über den Plattenrand<br />
beschnitten. – Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Endpapers partly torn; occasionally slightly<br />
browned and a little soiled, only a few plates cut beyond<br />
plateline. – A beautiful copy. – Contemporary vellum<br />
(boards slightly bent, some soiling). – See illustration.<br />
811 GUILLEMEAU, (J. L. M.), Histoire naturelle de<br />
la rose. Paris, Vatar-Jouannet, 1800. Mit gefalt.<br />
Kupfertafel und gefalt. Tabelle. 4 Bl., IV (recte IX)<br />
S., 1 Bl., 340 S. Ldr. d. Zt. (leicht aufgebogen,<br />
Rücken mit Fehlstellen, Wurmspuren, etw. berieben<br />
und bestoßen). (100) 200,-
Nr. 810<br />
Erste Ausgabe. – Stock 1102. Werger-B. 400. Pritzel 3643. –<br />
Vorsatz mit Eckabschnitt, S. 211-14 lose, Tafel wasserrandig,<br />
gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
NACHGEB.: (MATHON DE LA COUR, C.-J., Lettre à<br />
M. de ***, sur les rosieres de Salency. Lyon, La Roche und<br />
Rosset, 1782. 70 S. – Erste Ausgabe. – Barbier II, 1102.<br />
812 HARIOT, P., Le livre d'or des roses. Iconographie,<br />
histoire et culture de la rose. Paris, Laveur,<br />
o. J. (1903). Fol. Mit 60 farb. lithogr. Tafeln. 2 Bl.,<br />
130 S., 3 Bl. Lose in beschäd. OLwd.-Mappe. –<br />
Nissen 792. Werger-B. 416. Stock 114<strong>9.</strong> – An den<br />
Rändern tls. stärker gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 15. (100) 1.200,-<br />
Altkoloriert<br />
813 HERBARUM, arborum, fruticum, frumentorum<br />
ac leguminum, animalium praeterea terrestrium,<br />
volatiliu(m) & aquatilium ... imagines depictae.<br />
Frankfurt, Ch. Egenolff, (1546). 4°. Mit altkolor.<br />
Titelholzschnitt und Hunderten von altkolor. Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 265 S. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Bezug an den Kanten<br />
teilw. etw. aufgeplatzt). (67) 5.000,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 173<br />
Nr. 814<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 H 2193. Benzing, Egenolff, 232.<br />
Nissen 2345. – Nicht bei Hunt und in den Sammlungen<br />
Plesch und De Belder. – Frühes Kräuter- und Arzneibuch<br />
mit ca. 1000 Holzschnitten in kräftigem Altkolorit. – Vorsätze<br />
und Titel mit hs. Besitzvermerken, Eintragungen und<br />
Federproben. Unterschiedlich gebräunt, meist stärker<br />
fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
First edition. – Early herbal book and pharmacopoeia with<br />
about 1000 woodcuts in strong contemporary hand colouring.<br />
– Endpapers and title with ms. ownership entries, annotations<br />
and ink probes. Variable browning, mostly stronger<br />
soiled and with waterstains. – Contemporary blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards with 2 metal clasps (soiled,<br />
rubbed and scuffed, cover material partly a little bursted at<br />
edges). – See colour illustration.<br />
814 HERBOLARIO VOLGARE nel quale se dimostra<br />
conoscer le herbe ... con gli suoi repertorii da<br />
ritrovar le herbe. Di novo venute in luce et di<br />
latino in volgare tradutte. (Venedig, G. M. Palamides,<br />
1539). Mit Titelholzschnitt und 153<br />
(2 ganzseit.) Textholzschnitten. 6 nn., 151 num.,<br />
23 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Vorsätze erneuert). (1<strong>58</strong>) 7.000,-<br />
Vierte Ausgabe der erstmals 1522 erschienenen italienischen<br />
Fassung des lateinischen Herbarius von 1484, ein Nachdruck<br />
der Ausgabe von 1534. – STC 325. EDIT 16 CNCE<br />
22<strong>58</strong>1. Pritzel 10766. Nissen 2318. Essling 1196. Sander 619<br />
Anm. Klebs-B. 18 (inkplt.). Plesch 337. Ders., Rép., 257.<br />
Durling 2272. Bird 1204. – Die zahlr. Pflanzenholzschnitte
174<br />
Nr. 816<br />
sind Kopien jener des lateinischen Hortus Sanitatis, also<br />
nicht die Illustrationen, die dem Text ursprünglich beigegeben<br />
wurden. Der Holzschnitt auf Bl. Nr. 151 stellt einen<br />
Weinkeller dar. Der Titelholzschnitt zeigt die Heiligen<br />
Cosmas und Damian, die beiden ganzseitigen Holzschnitte<br />
die Verkündigung an Maria und Johannes den Täufer. –<br />
Titel und letztes Bl. stärker fleckig. Die beiden letzten Bl.<br />
mit hs. Eintragungen und Federproben. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, gereinigt, einzelne Ecken restauriert. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Fourth edition of the Italian version first published in 1522,<br />
of the Latin Herbarius of 1484, reprint of the 1534 edition.<br />
– Title and last leaf with stronger soiling. The last two leaves<br />
with ms. annotations and ink probes. Slightly browned,<br />
hardly soiled, cleaned, some corners restored. – Contemporary<br />
vellum (hardly soiled, rubbed and scuffed, endpapers<br />
renewed). – See illustration.<br />
815 HILL, J., Beschreibung der äusserlichen Theile<br />
der Pflanzen oder allgemeine Einleitung in die<br />
Botanik. Aus dem Englischen. Leipzig, Müller,<br />
1781. Mit 49 kolor. Kupfertafeln. VIII, 74 (recte<br />
72) S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (75) 600,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 817<br />
Erste deutsche Ausgabe der Zusammenfassung von Hills<br />
„Vegetable System“. – Nicht in den einschlägigen Bibliographien.<br />
– Hill hatte das Linnésche Klassifizierungssystem<br />
in England eingeführt. In Deutschland erschien dieser Auszug<br />
nur für Subskribenten, im entsprechenden Verzeichnis<br />
sind lediglich 106 Personen bzw. Buchhandlungen genannt.<br />
– Text etw. gebräunt, Tafeln sauber. – Zwei gestoch. Exlibris.<br />
816 HUMBOLDT, A. VON, Ideen zu einer Geographie<br />
der Pflanzen. Wien 1811. 67 S. Pp. d. Zt.<br />
(leicht berieben und bestoßen). (53) 300,-<br />
„Aus dem Archiv für Welt –Erde und Staatenkunde I. Band<br />
3ten Heft besonders abgedruckt“. – Löwenberg 11<strong>9.</strong> – Kaum<br />
fleckig. – Titel mit Besitzvermerk „Joh. Christ. Flittner“. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
817 – Ideen zu einer Physiognomik der Gewächse.<br />
Tübingen, Cotta, 1806. 28 S. Pp. d. Zt. (verblaßt).<br />
(50) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 4326. Goed. VI, 261, 8. Löwenberg<br />
340. – Vorgetragen in der königlichen Akademie der Wissenschaften<br />
zu Berlin am 30. Januar 1806. – Titel gestempelt<br />
und mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, tls.<br />
leicht gebräunt bzw. an den Rändern angeschmutzt, vereinzelt<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.
818 JACQUIN, N. J. (VON), Observationum botanicarum<br />
pars I (-IV). 4 Tle. in 1 Bd. Wien, Kraus,<br />
1764-71. Fol. Mit 4 gleichen gestoch. Titelvign.<br />
und 100 (37 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 6 Bl.,<br />
48 S., 4 Bl., 32 S., 3 Bl., 22 S., 3 Bl., 14 S. Ldr. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen, Rücken unten mit<br />
Bezugsfehlstelle). (63) 3.000,-<br />
Pritzel 4364. Nissen 976. Hunt <strong>58</strong>6 (nur 2 Tle.). Plesch 387.<br />
– Das zweite von Jacquin, dem „österreichischen Linné“<br />
(Nissen), herausgegebene Werk. – Am Anfang beigeb. ein<br />
hs. „Index“ auf 3 Blättern. Unterschiedlich gebräunt und<br />
fleckig, Tafeln meist sauber. – Siehe Abbildung.<br />
The second work published by Jacquin. – Bound-in at the<br />
beginning a ms. „index“ on 3 leaves. Variable browning and<br />
soiling, plates mostly clean. – Contemporary calf (scratched<br />
and scuffed, spine at bottom with defect in cover material).<br />
– See illustration.<br />
819 KERNER, J. S., Abbildung aller oekonomischen<br />
Pflanzen. Bde. I-II (von 8) in 2 Bdn. Stuttgart,<br />
Cotta, 1786-88. Gr.-4°. Mit 2 kolor. gestoch. Titelvign.,<br />
gestoch. Schlußvign. und 200 kolor. Kupfertafeln.<br />
68 S.; S. (69)-212. Stark beschäd. Hldr. d.<br />
Zt. (75) 2.000,-<br />
Nissen 1034. Pritzel 463<strong>9.</strong> Stafleu-C. 3604. – Die Ausgabe<br />
erschien gleichzeitig auch mit Text in französischer Sprache.<br />
– Wenig fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
820 – Beschreibung und Abbildung der Bäume und<br />
Gesträuche, welche in dem Herzogthum Wirtemberg<br />
wild wachsen. 9 Hefte in 2 Bdn. Stuttgart,<br />
Cotta, 1783-92. 4°. Mit 8 gleichen gestoch. Titelvign.<br />
und 71 altkolor. ausfaltbaren Kupfertafeln.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (75) 1.500,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nissen 1036. Stafleu-C. 3601. De Belder<br />
18<strong>9.</strong> Mantel I, 225. – Vollständig sehr seltenes Werk mit<br />
schönen, vom Verfasser selbst entworfenen und gestochenen<br />
Tafeln mit Darstellungen von Zweigen, Blüten, Früchten<br />
und Samen der beschriebenen Pflanzen. – Am Ende<br />
eingebunden eine mehrf. gefalt. Tabelle mit dem Titel<br />
„Tabellarisches Verzeichniß der in den deutschen Försten<br />
befindlichen Bäume“ und dem Druckvermerk: Augsburg,<br />
Deckhardt, 1790 (aufgezogener Einblattdruck, gehört nicht<br />
zu diesem Werk). – Vorsatz mit hs. Eintragung, Titel ge -<br />
stempelt. Tls. etw. gebräunt und stärker wasserrandig. Auf<br />
den Trägerkartons der Tafeln teilw. hs. Anmerkungen. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
Sole edition. – Very rare complete work with beautiful plates<br />
designed and engraved by the author himself with illustrations<br />
of branches, blossoms, fruit and seed of the described<br />
plants. – Endpaper with ms. annotation, title stamped. Partly<br />
a little browned and with stronger waterstains. Here and<br />
there ms. notes on supporting paper of the plates. – Contemporary<br />
damaged half calf. – See illustration on plate 16.<br />
821 KNAPP, J. A., Die bisher bekannten Pflanzen<br />
Galiziens und der Bukowina. Wien, Braumüller,<br />
1872. XXXI, 520 S. Mod. Hldr. (27) 200,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 175<br />
Nr. 818<br />
Einzige Ausgabe. – Stafleu-C. 374<strong>9.</strong> – Pionierarbeit auf dem<br />
Gebiet der Phytographie: erste große Flora für Galizien und<br />
die Bukowina durch den österreichischen Botaniker Josef<br />
Armin Knapp (1843-1899). Für die Standorte am Ende auf<br />
rund 70 Seiten ein genaues Register der Lokalitäten mit<br />
exakten Lageangaben. – Titel mit kleinem Namensstempel,<br />
durchgehend leicht gebräunt, recht sauber.<br />
822 KNOOP, J. H., Pomologia, das ist Beschreibungen<br />
und Abbildungen der besten Sorten der<br />
Aepfel und Birnen, welche in Holland, Deutschland,<br />
Franckreich, Engeland und anderwärts ge -<br />
bauet werden. Übers. von G. L. Huth. 2 in 1 Bd.<br />
Nürnberg, Seligmann, 1760-66. Fol. Mit 44 kolor.<br />
Kupfertafeln. 4 Bl., 56 S., 6, 3 Bl., 42 S., 2 Bl.<br />
Beschäd. Pp. d. Zt. (Rücken mit Fehlstelle). (75)<br />
2.500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Pritzel 4754. Nissen 1080. Dochnahl<br />
84. Janson 283 mit Abb. 284. – Vgl. Dunthorne 171. –<br />
Die Tafeln zeigen Äpfel (25), Birnen (18) und Steinobst (1).<br />
– Titel mit starken Quetschfalten. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. – Vollständig mit beiden Bänden selten. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 17.<br />
First German edition. – Title with strong vertical creases.<br />
Slightly browned, partly a little soiled. – Complete with both<br />
volumes which is quite rare. – Contemporary damaged<br />
cardboard (spine with defect). – See illustration on plate 17.
176<br />
Nr. 823<br />
Nr. 827<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
823 KÖHLER, H. A., Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen<br />
Abbildungen mit kurz erläuterndem<br />
Texte. Hrsg. von G. Pabst. 3 Bde. Gera, Köhler,<br />
(1883-98). 4°. Mit 283 chromolithogr. Tafeln.<br />
OHldr. (leicht berieben und bestoßen). (37) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1085. Stafleu-C. 3806. – Zu jeder<br />
Tafel meist 1 bis 2 Bl. Tafelbeschreibungen. Am Ende von<br />
Bd. II: Aufzählung der im Text erwähnten Pflanzen nebst<br />
ihren Synonymen und Varietäten nach dem Eichler'schen<br />
System (und) Alphabetische Aufzählung der im Text<br />
besprochenen Drogen nebst ihren wirksamen Stoffen und<br />
deren wichtigsten Zersetzungsprodukten (auf 54 S.). – Vortitel<br />
in Bd. I mit hs. Besitzvermerk, vereinzelt mit Einrissen,<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
824 LAMARCK, (J.-B.-P.-A.) DE, Flore françoise.<br />
3 Bde. Paris, Imprimerie Royale, 1778 (d. i. 1779).<br />
Mit mehrf. gefalt. Tabelle und 8 mehrf. gefalt.<br />
Kupfertafeln. 1 Bl., 4, CXIX, 223, 132, XXIX S.;<br />
1 Bl., IV, 684 S.; 1 Bl., 654, XX S., 1 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen,<br />
Kapitale tls. defekt). (50) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 5002. Jackson 273. Hunt 653.<br />
Stafleu-C. 4135. Bernard 216. DSB VII, <strong>58</strong>5. – Nicht bei<br />
Nissen und Plesch. – „His innovation was the establishment<br />
of dichotomous keys to aid in the identification of French<br />
plants. ... The 'Flore' was one of the first French works to<br />
include the Linnaean nomenclature as well as that of Tournefort“<br />
(DSB). – Lamarcks Methode beeindruckte Buffon,<br />
der die Herausgabe des Werkes durch die französische<br />
Regierung in die Wege leitete. Der Erfolg war so groß, daß<br />
die erste Ausgabe bereits im Jahr 1779 vollständig verkauft<br />
wurde. – Recht sauber und dekorativ gebunden.<br />
825 LINDMAN, C. A. M., Bilder ur nordens flora.<br />
3 Bde. Stockholm, Wahlström und Widstrand,<br />
(1905). Mit 519 farb. lithogr. Tafeln. OHldr. –<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. IV, 35. (63) 200,-<br />
826 MARTIUS, K. F. PH. VON, Die Physiognomie<br />
des Pflanzenreiches in Brasilien. München, Lindauer,<br />
1824. Gr.-4°. 1 Bl., 36 S. Läd. Brosch. d. Zt.<br />
mit dreiseit. Goldschnitt. (30) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel <strong>58</strong>85. Stafleu-C. 5522. – Wenig<br />
bekannte Vorarbeit des großen Botanikers für seine monumentale<br />
„Flora Brasiliensis“. – Wenig fleckig, sehr breitrandig.<br />
– Nicht im Jahrbuch.<br />
827 MATTIOLI, P. A., Kreutterbuch. Jetzt widerumb,<br />
mit viel schönen neuwen Figuren, auch nützlichen<br />
Artzneyen gemehret, und verfertigt durch J. Ca -<br />
merarium. (Übers. von G. Handsch). Frankfurt,<br />
o. Dr. (Feyerabend, Fischer und Dack), 1<strong>58</strong>6. Fol.<br />
Mit Holzschnitt-Titelbordüre und nahezu 1000<br />
Textholzschnitten. 8 nn., 460 num., 37 nn. Bl.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 8 Messing-Buckeln<br />
und 2 –Schließen (Rücken und Vorsätze<br />
erneuert). (59) 3.000,-
Erste in Frankfurt gedruckte deutsche Ausgabe, die 2. überhaupt.<br />
– VD 16 M 1614. Nissen 1311. Pritzel 3990. Durling<br />
301<strong>9.</strong> – Nicht bei Adams und im STC. – Vgl. für die erste<br />
deutsche Ausgabe von 1563: Heilmann 262. Schreiber,<br />
Kräuterbücher, XLIV: „Die neuen Holzschnitte sind reichlich<br />
schraffiert und teilw. von malerischer Wirkung.“ Sie<br />
stammen möglicherweise von dem jüngeren Meierpeck und<br />
sind zum Teil Valgrisi- und Gesner-Ausgaben nachgebildet.<br />
Das oft aufgelegte Kräuterbuch des Mattioli enthält auch<br />
einen Beitrag über Destillier- und Brennöfen mit zahlr.<br />
Abbildungen. – Titel (mit hinterlegten Wurmstichen) aufgezogen,<br />
erste und letzte Lagen mit Wurmlöchern, einige<br />
Bl. mit Randreparaturen, beim Schlußbl. die weiße Ecke<br />
angesetzt; durchgehend leicht gebräunt, etw. stockfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First German edition printed at Frankfurt, the second<br />
altogether. – Title (with backed wormholes) mounted, first<br />
and last quires with wormholes, some leaves repaired at<br />
margin, leaves at the end restored at corner; slightly<br />
browned throughout, a little foxed. – Contemporary pigskin<br />
over wooden boards with 8 brass bosses and 2 clasps (re -<br />
backed, endpapers renewed). – See illustration.<br />
828 – Kreutterbuch, zum andern mal gemehret durch<br />
J. Camerarium. Frankfurt, J. Feyerabend für<br />
P. Fischer und H. Dackes Erben, 1590. Fol. Mit<br />
Druckermarke und nahezu 1000 Textholzschnitten.<br />
10 nn., 460 num., 37 nn. Bl. Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. (beschabt und bestoßen, Rücken gekalkt,<br />
Kapitale defekt). (75) 2.000,-<br />
VD 16 M 1615. Nissen 1311. Pritzel 5990. – Nicht im STC<br />
und bei Adams. – Leicht gebräunt, wenig fleckig, Bl. 268<br />
sehr stark. – Titel mit gelöschtem Besitzvermerk, Vorsatz<br />
mit zeitgenössischem Eintrag „Sum ex libris Joh. Georg.<br />
Keulii“, im Text wahrscheinlich von seiner Hand zahlr.<br />
Ergänzungen. – Zusätzlich eingebunden ein sehr seltener<br />
Einblattdruck mit großem Kupferstich (segnender Jesusknabe<br />
mit Sphaira), ein Neujahrsgruß des Theologen Wolfgang<br />
Horst, der 1576-79 Pfarrer in Griesheim gewesen ist<br />
(ohne Ort und Drucker, wohl um 1<strong>58</strong>0/90). Horst ist vor<br />
allem durch sein 1577 in Frankfurt erschienenes „Spiel<br />
wider den Eheteufel“ be kannt. Weiterhin eingebunden drei<br />
Kupferstiche: ein An dachtsbild der venezianischen Rosenkranzbruderschaft<br />
„In S. Zusanne e Paulo“ (spätes 16. Jahrhundert),<br />
eine Kreuzigungsszene mit Rahmung in Roll- und<br />
Beschlagwerk und eine thronende Madonna mit Kind, eingefaßt<br />
von einer Blumen- und Vogelbordüre, wohl nach<br />
Lucas van Leyden (Signatur: „Impressum Leydis“).<br />
Slightly browned, hardly soiled, leaf 268 much more. – Title<br />
with erased ownership entry, endpaper with contemporary<br />
annotation „Sum ex libris Joh. Georg. Keulii“, in the text<br />
numerous additions probably by himself. – In addition<br />
bound-in a very rare broadside with large engraving (the<br />
infant Jesus blessing with Sphaira). – Contemporary wooden<br />
boards (scratched and scuffed, spine limed, turn-ins de -<br />
fective).<br />
Die Begründung der Mykologie<br />
829 MICHELI, P. A., Nova plantarum genera iuxta<br />
Tournefortii methodum disposita. Florenz, Paperini,<br />
172<strong>9.</strong> 4°. Mit Titelvign., 2 Initialen, Kopf- und<br />
2 Schlußvign. (alles gestoch.) sowie 108 Kupfer -<br />
tafeln. 12 Bl., 234 S. Läd. Interims-Broschur. (75)<br />
1.000,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 177<br />
Nr. 832<br />
Einzige Ausgabe. – Pritzel 6202. Nissen 1363. Stafleu-C.<br />
5974. Hunt 480. Uellner 1131. Volbracht 1731: „Ein klassisches<br />
Werk von großer Bedeutung für die Entwicklung der<br />
Mykologie, mit 30 Pilztafeln. Micheli zählt 900 Pilzarten<br />
auf. Er war der erste, der die 'Samen' der Pilze und weitere<br />
Details genauer unter dem Mikroskop beobachtete.“ – „In<br />
this work Micheli considered some 1900 species, of which<br />
nearly 1400 were new. The greater number of these new<br />
species were thallophytes, which Micheli classified for the<br />
first time. He discovered the generative function and the<br />
anatomy of the mycelium; for this discovery, among others,<br />
he may properly considered the founder of mycology“<br />
(DSB IX, 368). – Etw. fleckig (anfangs stärker), Papier<br />
gewellt, unbeschnitten.<br />
Sole edition. – Some soiling (more at the beginning), paper<br />
undulated, untrimmed. – Damaged interim wrappers.<br />
830 MOGGRIDGE, J. T., Contributions to the Flora<br />
of Mentone and to a Winter Flora of the Riviera,<br />
including the Coast from Marseilles to Genoa.<br />
London, Reeve, 1871. Mit 99 kolor. lithogr. Tafeln<br />
mit 112 Erläuterungsbl. OLwd. (leicht beschabt).<br />
(63) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1396. Stafleu-C. 6182. Pritzel 631<strong>9.</strong><br />
– Wenig fleckig.<br />
831 MORREN, CH. UND É., La Belgique horticole.<br />
Bde. IV, XXII und XXIII der Reihe in 3 Bdn.<br />
Liége, Direction Générale, 1854-73. Mit 2 lithogr.<br />
Portrs., 52 (7 gefalt.) chromolithogr. Tafeln und<br />
einigen Textabb. 388; 388; 384 S. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, leicht berieben und bestoßen). (100) 300,-
178<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2218. – Erschien von 1851 bis 1885<br />
in 35 Bänden. – S. 17/18 in Bd. IV beschädigt (mit Textverlust);<br />
stellenweise leicht fleckig. – Uneinheitlich gebunden.<br />
832 MÜLLER, W. (O.), Die schönsten Stauden für die<br />
Schnittblumen- und Gartenkultur. Hrsg. von M.<br />
Hesdörffer, E. Köhler und R. Rudel. Berlin, Parey,<br />
o. J. (1901). 4°. Mit 48 chromolithogr. Tafeln mit je<br />
1 Textbl. VIII S., 2 Bl. Illustr. OLwd. (untere<br />
Kante etw. gestaucht, beschabt und bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Nicht bei Nissen. – Schönes und seltenes Tafelwerk. – Bindung<br />
leicht gelockert, etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
833 MUNTING, A., Naauwkeurige beschryving der<br />
aard-gewassen. Leiden und Utrecht, Vander Aa<br />
und Halma, 1696. Fol. Fragment mit kolor.<br />
gestoch. Titel, kolor. gestoch. Titelvign., 6 kolor.<br />
gestoch. Kopf- und 4 (3 kolor.) gestoch. Schlußvign.<br />
sowie 173 (statt 243) kolor. Kupfertafeln.<br />
19 Bl., 640 (von 932) Sp. Ohne Einband. (126)<br />
6.000,-<br />
Nissen 1428. Pritzel 6556 (irrtümlich als 2. Ausg. bezeichnet).<br />
Heilmann 348. – Die „Beschreibung der Erdgewäch -<br />
se“, eines der prächtigsten Pflanzenbücher des 17. Jhdts. Die<br />
schönen und dekorativen Kupfer meist mit hübscher Landschaftsstaffage<br />
und Schriftband im unteren Teil. Der<br />
gestoch. Titel und einige Vignetten nach H. Goeree gestoch.<br />
von Jacob Baptist. – Außer den Textspalten 641-932 fehlen<br />
die letzten 32 nn. Bl. – Buchblock mehrf. gebrochen, viele<br />
Tafeln und Textblätter lose. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig<br />
und schwach wasserrandig, mit kleineren Randschäden. –<br />
Ohne Rückgaberecht. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
“Beschreibung der Erdgewächse“, one of the magnificent<br />
books on plants of the 17th century. The beautiful and decorative<br />
copperplates mostly with charming landscape background<br />
and lettered band at lower part. Engraved title and<br />
some vignettes after H. Goeree engraved by Jacob Baptist.<br />
– Besides the text columns 641-932 are also missing the last<br />
32 unnumbered leaves. – Book-block with multiple breaks,<br />
many plates and text leaves loose. Slightly browned, partly<br />
a little soiled and with light waterstains, with smaller tears<br />
in margin. – Not subject to return. – Without binding. – See<br />
illustration on plate 17.<br />
834 NISSEN, C., Kräuterbücher aus fünf Jahrhunderten.<br />
Medizinhistorischer und bibliographischer<br />
Beitrag. Tafel- und Textbd. Zürich, München und<br />
Olten 1956. Gr.-Fol. und 4°. Mit 51 Orig.-Blättern<br />
mit tls. kolor. Illustr. in verschied. Techniken aus<br />
Kräuterbüchern des 15.-1<strong>9.</strong> Jhdts., montiert unter<br />
Passepartout. X, 83 S. Textbd. in Orig.-Umschl.<br />
und Tafeln lose zus. in OLwd.-Kassette (minimale<br />
Altersspuren). (10) 600,-<br />
Eines von 100 Ex. der deutschsprachigen Ausg. (Gesamtaufl.:<br />
200). – Außerordentlich interessante Sammlung von<br />
Originalblättern aus Kräuterbüchern von der Inkunabelzeit<br />
bis zur Neuzeit. Chronologisch geordnet, bieten die Blätter<br />
einen vorzüglichen Überblick über die Geschichte der bota-<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
nischen Buchillustration. – Die Beispiele stammen u. a. aus<br />
verschied. Ausg. des „Garts der Gesundheit“ (1485 ff.), dem<br />
Passauer Herbar (1485), Brunschwig (1500), P. de Crescentiis<br />
(1512 und 1531), Brunfels, Roesslin, Ryff, L. Fuchs<br />
(1543), H. Bock (1551 und 1552), Dioscorides, Lonicer,<br />
Mattiolus, Dodonaeus, Munting, Plumier, Weinmann,<br />
Blackwell, Zorn.<br />
835 OELHAFEN VON SCHÖLLENBACH, K.<br />
CH., Abbildung der wilden Bäume, Stauden und<br />
Buschgewächse. Tl. I (von 3). Nürnberg, Winterschmidt,<br />
1773. 4°. Mit 34 kolor. Kupfertafeln. 82 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(50) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1461. Pritzel 6803. Stafleu-C. 7011.<br />
– Prachtwerk über die wildwachsenden Bäume, Stauden<br />
und Buschgewächse, von dem nur der vorliegende erste Teil<br />
über die immergrünen Bäume auch ins Französische übersetzt<br />
wurde. – Titel minimal gebräunt, sonst recht sauber. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
836 ORCHIDEEN – WARNER, R., UND B. S.<br />
WILLIAMS, The Orchid Album. Bde. IX-XI<br />
(von 11) in 3 Bdn. London, Williams, 1891-97. 4°.<br />
Mit 144 kolor. bzw. farb. lithogr. Tafeln. 54 Bl.;<br />
XVI S., 48; 52 Bl. Tls. läd. Hldr. d. Zt., sign. „Stoakley“.<br />
(63) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2107. Stafleu-C. 6282 (unter<br />
Moore). Sitwell-B. 14<strong>9.</strong> Cat. Massachusetts 32<strong>9.</strong> – Die letzten<br />
drei Bände des gesuchten Orchideen-Werkes mit den<br />
prachtvollen Tafeln von John Nugent Fitch (1840-1927). –<br />
Gebräunt, tls. fleckig. Alle Tafeln mit kaum störendem<br />
Trockenstempel der East Hampton Free Library; auf den<br />
Spiegeln das Exlibris von deren Marjorie Woodhouse<br />
Memorial Collection.<br />
First edition. – The last three volumes of the sought-after<br />
orchids work with the magnificent plates by John Nugent<br />
Fitch (1840-1927). – Browned, partly soiled. All the plates<br />
with hardly disturbing blind stamp of the East Hampton<br />
Free Library; on paste-downs exlibris of the Marjorie Woodhouse<br />
Memorial Collection. – Contemporary partly damaged<br />
half calf, signed „Stoakley“.<br />
837 POIRET, J. L. M., Leçons de flore. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Paris, Panckoucke, 1819-20. 4°. Mit 66 (1 gefalt.;<br />
65 kolor.) Kupfertafeln. 2 Bl., VI, 250, 159, 3 S.,<br />
3 Bl., II S., 2 Bl., S. (9)-184, 1 Bl. Mod. Hldr. im<br />
Stil d. Zt. (gering bestoßen). (83) 300,-<br />
Stafleu-C. 8115. – Es erschien im selben Jahr auch eine<br />
Oktavausgabe. – Stark sporfleckig, tls. leicht gebräunt und<br />
wurmstichig.<br />
838 REITTER, J. D., UND G. F. ABEL, Abbildung<br />
der hundert deutschen wilden Holz-Arten. Stuttgart,<br />
Druckerei der Herzoglichen Hohen Karls-<br />
Schule, 1790-(94). 4°. Mit 100 altkolor. Kupfer -<br />
tafeln. 4 Bl., 38 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (75) 2.000,-
Nr. 844<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1617. Stafleu-C. 8971. – Vgl. Mantel<br />
I, 228 (Ausg. 1803-05). – Erschien als Ergänzung zu<br />
Burgdorfs Forsthandbuch. – Die Tafeln zeigen Zweige, Blüten,<br />
Fruchtstände und Samen, nach Entwürfen Reitters von<br />
dem württembergischen Hofkupferstecher Abel sorgfältig<br />
gestochen. – Ein Supplement mit 25 Tafeln erschien 1803. –<br />
Sehr schönes zartes, teilw. die Schatten ausführendes Kolorit.<br />
– Die beiden beigebundenen Blätter enthalten 2 Fortsetzungen<br />
des Subskribenten-Verzeichnisses, das letzte dieser<br />
Blätter verso mit einem hs. alphabetischen Index. –<br />
Fliegender Vorsatz mit oberem Eckausschnitt. Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, Tafeln vereinzelt mit kleinem Wasserrand.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
First edition. – The plates show branches, blossoms, fruit<br />
stalls and seed, carefully engraved after designs by Reitter<br />
by the Württemberg court engraver Abel. – Supplement<br />
with 25 plates published in 1803. – Very beautiful and fine<br />
colouring. – Fly-leaf with cut-out at upper corner. Slightly<br />
browned, hardly soiled, plates occasionally with light waterstains.<br />
– Contemporary half calf with spine label (scratched<br />
and scuffed). – See illustration on plate 16.<br />
839 (ROLL, T. VON), Newes Blumen-Büchlein.<br />
Konstanz, J. C. Breni, 166<strong>9.</strong> 12°. Mit Holzschnitt-<br />
Frontisp. und 4 beidseitig bedruckten Holzschnitt-Tafeln.<br />
186 (statt 190) S., 1 Bl. Läd. Pgt. d.<br />
Zt. (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher III, 2192. – Seltene Anleitung zum<br />
Pflanzen, Pflegen und Veredeln von Blumen. – Die Tafeln<br />
mit Ziergarten-Grundrissen. – Es fehlen die S. 187-190. –<br />
Titel mit schmalem Ausschnitt am Kopfsteg, letztes Bl.<br />
ebda. mit größerem Abriß, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Botanik 179<br />
Nr. 846<br />
840 ROSCOE, W., Monandrian Plants of the order<br />
Scitamineae, chiefly drawn from living specimens<br />
in the Botanic Garden at Liverpool. Arranged<br />
according to the system of Linnaeus, with de scriptions<br />
and observations. Liverpool, Smith, (1824)-<br />
28. Gr.-Fol. Mit 112 kolor. lithogr. Tafeln. 136 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Gelenke gebrochen, bestoßen<br />
und berieben). (63) 6.000,-<br />
Erste Ausgabe des monumentalen Pflanzenwerkes, von<br />
dem nur 150 Exemplare gedruckt wurden. – Stafleu-C.<br />
9505. Nissen 1677. Plesch 657. Sitwell-B. 133. Dunthorne<br />
267. Jackson 121. – „An early and impressive use of lithography<br />
for botanical illustration“ (Plesch). – Die kolorierten<br />
Lithographien nach Zeichnungen von T. Allport,<br />
J. Dixon, E. Fletcher, R. Miller, E. Roscoe, M. Waln und<br />
E. Yates. Etw. braunfleckig und stellenw. wasserrandig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition of the monumental work on plants, only 150<br />
copies were printed of this work. – Somewhat brownstained,<br />
here and there with waterstains. – Contemporary<br />
half calf with gilt back (joints broken, scuffed and rubbed).<br />
– See illustration.<br />
841 SCHÄFFER, J. CH., Botanica expeditior. Genera<br />
plantarum in tabulis sexualibus et universalibus<br />
exhibens. Regensburg, Weiß, 1762. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. von Schaur (ohne gestoch. Frontisp.).<br />
1 Bl., VI, 55 S., 1 Bl., S. (57)-338, 16 Bl.<br />
(S. 1-189 inkl. Zwischentitel vollständig gestoch.
180<br />
Nr. 847<br />
von Maria Elisabetha Fridrichin). Grün eingefärbtes<br />
Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen, etw. fleckig<br />
und zerkratzt, leicht bestoßen). (100) 200,-<br />
Zweite unveränderte Auflage, erstmals 1760 erschienen. –<br />
Pritzel 8114. Stafleu-C. 10474. – Vgl. Cobres 541, 59: „Auch<br />
eine prächtige Auflage.“ – Die „botanischen Arbeiten<br />
Schäffer's sind hauptsächlich Bestimmungstabellen zum<br />
praktischen Gebrauch, wobei die Pflanzen nach sexuellen<br />
Merkmalen geordnet sind“ (ADB XXX, 532). – Ohne das<br />
altkolor. gestoch. Frontisp. von S. Loibel nach I. G. Bez. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt und fleckig.<br />
842 SCHMIDT, F., Österreichs allgemeine Baumzucht,<br />
oder Abbildungen in- und ausländischer<br />
Bäume und Sträucher, deren Anpflanzung in<br />
Österreich möglich, und nützlich ist. 4 in 1 Bd.<br />
Wien, Alberti (und Strauß), 1792-1822. Fol. Mit<br />
200 (statt 240) kolor. Kupfertafeln. 57 S., 1 Bl.,<br />
68 S., 1 Bl., 51, 20 (statt 59) S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Gelenke eingerissen, stark beschabt und bestoßen).<br />
(18) 6.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 1782. Stafleu-C. 10876. – Bäume<br />
und Sträucher mit ihren Blüten und Früchten. Schöne Darstellungen<br />
in prachtvollem Kolorit. – Es fehlen die letzten<br />
40 Tafeln mit dem dazugehörigen Text, sie wurden zum<br />
größten Teil erst 1839 von Leopold von Trattinick herausgegeben.<br />
– Vorsatz gestempelt. Textteil leicht gebräunt und<br />
fleckig. Tafeln meist sauber und tls. auf bläulichem Papier.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 849<br />
First edition. – Trees and bushes with their fruit and blossoms.<br />
Beautiful illustrations in magnificent colouring. –<br />
Lacks the last 40 plates with the corresponding text, most of<br />
them were only published in 1839 by Leopold von Trattinick.<br />
– Endpaper stamped. Text part slightly browned and<br />
soiled. Plates mostly clean and partly on bluish paper. – Contemporary<br />
calf with spine label (joints torn, heavily scratched<br />
and scuffed). – See illustration on plate 16.<br />
843 SENEBIER, J., Recherches sur l'influence de la<br />
lumière solaire pour métamorphoser l'air fixe en<br />
air pur la végétation. Genf, Chirol, 1783. XXXII,<br />
385 (recte 381) S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (fleckig<br />
und etw. bestoßen). (21) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Gmelin III, 343. Partington III, 281:<br />
„Sénébier published several works dealing with photosynthesis.<br />
In 1782 he showed that leaves in water, in the absence<br />
of light, 'do not allow the air they contain to escape', that<br />
the quantity of air produced is porportional to the light<br />
intensity, and that all the green parts of plants, not only the<br />
leaves, furnish air. Sénébier proved by experiments with the<br />
nitric oxide eudiometer that the bubbles emitted under the<br />
influence of light consist of oxygen, and he proved that the<br />
leaves perform their function also when they are isolated<br />
from the plant. Sénébier's experiments were repeated and<br />
confirmed by Ingen Housz.“ – Wenige Seiten gering ge -<br />
bräunt, vereinzelt fleckig.
844 SHIRASAWA, H., Iconographie des essences<br />
forestières du Japon. 2 in 1 Bd. Tokio, o. Dr., 1900-<br />
08. 162 chromolithogr. Tafeln. Lose in etw. läd.<br />
OLwd.-Mappe. (100) 300,-<br />
Die Tafeln mit Abbildungen von Blättern, Nadeln, Blüten<br />
und Früchten von Laub-und Nadelbäumen sowie Stammquer-<br />
und Furnierschnitten der Bäume. – Beschriftungen<br />
der Tafeln auf Japanisch und Lateinisch. – Ohne den<br />
Textbd. – Tls. mit Randläsuren, etw. gebräunt und fingerfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
845 TOURNEFORT, (J.) PITTON DE, Élémens de<br />
botanique, ou methode pour connoître les plantes.<br />
Edition augmenté de tous les Suppléments<br />
données par Antoine de Jussieu. 4 in 6 Bdn. Lyon,<br />
Pierre Bernuset, 1797. Mit 489 Kupfertafeln nach<br />
C. Aubriet. Hldr. d. Zt. mit Rvg. und Rsch. (etw.<br />
bestoßen und stark beschabt). (63) 600,-<br />
Jackson 30. Nissen 1978. Plesch 438. Pritzel 9423. Stafleu-<br />
C. 14.780. – Vgl. Hunt 392 (andere Ausgabe). – „Die Kupfer<br />
bilden eines der schönsten Beispiele für die geglückte<br />
Zusammenarbeit zwischen Botaniker und Künstler und<br />
haben sicherlich viel zu der schnellen Verbreitung, die das<br />
Tournefortsche System trotz seines unnatürlichen Aufbaus<br />
erlebt hat, beigetragen, wie andererseits Aubriet an ihnen<br />
zum Meister der wissenschaftlichen Pflanzenzeichnungen<br />
emporgewachsen ist“ (Nissen 98). – Kaum fleckig, stellenweise<br />
leicht wasserrandig.<br />
846 – Institutiones rei herbariae. Editio tertia. Textund<br />
2 Tafelbde. in 3 Bdn. Paris, Typographia<br />
Regia, 171<strong>9.</strong> 4°. Mit 2 gestoch. Titeln , gestoch.<br />
Titelvign., 2 gestoch. Kopfvign. und 489 Kupfertafeln.<br />
3 Bl., XXXII S., 8 Bl., 695 S., 4 Bl., <strong>58</strong> S.<br />
Ldr. d. Zt. (mit Wurmspuren, stark beschabt, etw.<br />
bestoßen). (114) 1.000,-<br />
Nissen 1977. Pritzel 9427. Stafleu-C. 14.783. – Diese Ausgabe<br />
nicht bei Bernard. – Joseph Pitton de Tournefort<br />
(1656-1708) ordnete Pflanzen erstmals nach Form und<br />
Anzahl der Blütenblätter und schuf mit den „Institutiones<br />
rei herbariae“ die Grundlage zur Klassifikation von Pflanzen.<br />
– Auf den Kupfern von Claude Auriet sind die Einzelheiten<br />
des Blüten- und Fruchtbaues jeweils eines gattungstypischen<br />
Exemplars dargestellt. – Stellenweise mit leichtem<br />
Wasserrand, Tafeln mit Abklatsch, etw. gebräunt, gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
847 TRATTINNICK, L., Die eßbaren Schwämme des<br />
Oesterreichischen Kaiserstaates. Wien und Triest,<br />
Geistinger, 180<strong>9.</strong> Mit 30 kolor. Kupfertafeln.<br />
CXXIII, 174 (recte 172) S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Vg. (etw. beschabt, obere Ecke stärker<br />
bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Volbracht 2121. Nissen 1986 (nennt nur<br />
28 Tafeln). Pritzel 9440. Stafleu-C. 14.880. – Tafeln tls.<br />
knapp beschnitten, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Naturwissenschaften · Botanik 181<br />
848 TURPIN, J. F., Iconographie végétale ou organisation<br />
des végétaux. Paris, Panckoucke, 1841. 4°.<br />
Mit 61 kolor. Kupfertafeln. XII, 144 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (leicht berieben und bestoßen). (100)<br />
400,-<br />
Nissen 2014 Anm. Pritzel 9<strong>58</strong>0 (gibt nur 57 Tafeln an). –<br />
Neuauflage des erstmals 1820 erschienenen Werkes „Essai<br />
d'une iconographie élémentaire et philosophique des végétaux“.<br />
– Die sorfältig kolorierten Kupfer mit Blüten, Früchten,<br />
Blättern und deren Details im Quer- und Längsschnitt.<br />
– Vereinzelt stärker gebräunt, stellenw. etw. fleckig.<br />
849 VALENTINI, M. B., Viridarium reformatum, seu<br />
regnum vegetabile, Das ist: Neu-eingerichtetes<br />
und Vollständiges Kräuter-Buch. Tl. I (von 2).<br />
Frankfurt, Heinscheidt, 171<strong>9.</strong> Fol. Mit 223<br />
(34 teilkolor.) großen Textkupfern von M. Merian<br />
und 375 (statt 387; 4 gefalt., 4 kolor. und 45 teilkolor.)<br />
Kupfertafeln von J. Th. de Bry. 10 Bl.,<br />
<strong>58</strong>4 S., 13 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (etw. fleckig, be -<br />
rieben und bestoßen). (83) 10.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pritzel 9666. Nissen 2037. Hunt 447<br />
und 448. De Belder 368. Blake 468. Wüthrich II, 22 Anm. –<br />
Prachtvolles Kräuterbuch, ohne den kabbalistischen<br />
Anhang. – Die Textkupfer stammen aus Ludwigs von<br />
Anhalt-Köthen „Fruchtbringender Gesellschaft Nahmen“<br />
(Frankfurt 1646). „Die Landschaften mit ihren Burgen,<br />
Städten und Dörfern, womit (Merian) die im Vordergrund<br />
angebrachten Sinnbilder umgab, boten seiner liebenswürdigen<br />
Phantasie reiche Gelegenheit sich auszuleben, so daß<br />
daraus eines der schönsten Emblem-Bücher entstand“<br />
(Nissen S. 76). – Die Tafeln sind aus J. Th. de Brys „Florilegium<br />
novum“ bzw. „Florilegium renovatum et auctum“<br />
(Oppenheim 1612-14 bzw. Frankfurt 1641-47) übernommen.<br />
– Der Verfasser war Bergbaudirektor in Baden-Durlach.<br />
– Bei den teilkolor. Kupfern ist meist nur das Grün der<br />
Pflanzen ausgemalt, selten sind auch Blüten und Früchte<br />
koloriert. – Es fehlen die Tafeln 3, 21, 23, 24, 72, 179, 183,<br />
188, 205, 232, 252 und die nn. Aloe-Tafel. – Vortitel mit<br />
Papierschäden aufgezogen. Buchblock am Anfang gebrochen.<br />
Alle 4 Falttafeln innen tief eingerissen. Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien, wasserrandig<br />
und mit kleinen Randschäden. – Im Tafelteil nach<br />
Tafel I eine zusätzliche Tafel in sorgfältig ausgeführtem<br />
Aquarell von Franz Xaver Günther zwischengeb.: „Die<br />
bleichgelbe Schlüssel-Blume“. – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – Magnificent herbal book, without the cabbalistic<br />
appendix. – The text engravings are from Ludwig von<br />
Anhalt-Köthen's „Fruchtbringender Gesellschaft Nahmen“<br />
(Frankfurt 1646). – The plates were taken from J. Th. de<br />
Bry's „Florilegium novum“ resp. „Florilegium renovatum<br />
et auctum“ (Oppenheim 1612-14 resp. Frankfurt 1641-47).<br />
– As regards the partly coloured engravings, mostly the green<br />
of the plants is painted, blossoms and fruit are seldom coloured.<br />
– Lacks plates 3, 21, 23, 24, 72, 179, 183, 188, 205, 232,<br />
252 and the unnumbered Aloe plate. – Half title with paper<br />
damages mounted. Book-block broken at the beginning. All<br />
4 folding plates deeply torn inside. Slightly browned, hardly<br />
soiled, occasionally with ms. marginalia, waterstains and<br />
with small marginal damages. – In the plate part after plate<br />
I an additional plate bound in between, a carefully painted<br />
water-colour by Franz Xaver Günther: „Die bleichgelbe<br />
Schlüssel-Blume“. – Contemporary vellum with spine title<br />
(some soiling, rubbing and scuffing). – See illustration.
182<br />
Nr. 852<br />
Nr. 859<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
850 VAUCHER, J. P. (E.), Histoire des conferves<br />
d'eau douce. Suivie de l'histoire des trémelles et<br />
des ulves d'eau douce. Genf, Paschoud, 1803. 4°.<br />
Mit 17 Kupfertafeln. 2 Bl., XV, 285 S., 1 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (100)<br />
250,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2042. Pritzel 9705. Stafleu-C.<br />
15.943. – Monographie über das Wasserhaarmoos, die<br />
Fadenalge und den Gallertpilz. – Jean Pierre Étienne<br />
Vaucher (1763-1841), der Lehrer und Freund von P. de<br />
Candolle, war Pfarrer und Theologieprofessor in Genf. –<br />
Fast fleckenfrei und auf starkem Papier.<br />
851 VAUCHER, J. P. (E.), Monographie des oro -<br />
banches. Genf und Paris, Paschoud, 1827. 4°. Mit<br />
16 ge falt. lithogr. Tafeln. 2 Bl., II, 72 S. Orig.-<br />
Brosch. (rissig, stärker fleckig). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2043. Pritzel 9707. Stafleu-C.<br />
16153. – Unaufgeschnitten, Tafeln etw. gebräunt, stellenw.<br />
fleckig.<br />
852 VIDAL Y SOLER, S., Sinopsis de familias y<br />
generos de plantas leñosas de Filipinas, introduccion<br />
á la flora forestal del archipiélago Filipino.<br />
Atlas. Manila, Chofré, 1883. Fol. Mit 100 lithogr.<br />
Tafeln. XLIII S. Stark beschäd. Pp. d. Zt. (39)<br />
800,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2061. – Seltenes Standardwerk zur<br />
Botanik der Philippinen. Das Hauptwerk des Autors wurde<br />
von dem einheimischen Künstler Regino Garcia illustriert.<br />
– Ohne den Textband. – Vortitel fast lose, Tafel II verbunden,<br />
Tafel C verso mit Federproben, etw. gebräunt, gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Rare standard work on botany of the Philippines.<br />
– Without text volume. – Half title almost loose, plate<br />
II misbound, plate C verso with ink probes, some browning,<br />
minor soiling. – Contemporary heavily damaged cardboard.<br />
853 WEBER, J. C., Die Alpen-Pflanzen Deutschlands<br />
und der Schweiz. 2. Aufl. 4 Bde. München, Kaiser,<br />
18(67)-68. Mit kolor. lithogr. Titel zu Bd. IV<br />
und 400 kolor. lithogr. Tafeln. OLwd. (etw. bestoßen<br />
und leicht berieben, Rücken von Bd. II aufgeplatzt).<br />
(141) 200,-<br />
Nissen 211<strong>9.</strong> Stafleu-C. 16.907. – Vgl. Pritzel 10040 (EA<br />
1845-68). – Der vierte Band erschien als Ergänzung zu den<br />
ersten beiden Auflagen. – Die hübschen lithogr. Tafeln mit<br />
fein kolorierten Abbildungen in naturgetreuer Größe. –<br />
Buchblock von Bd. I, III und IV lose; etw. braunfleckig. –<br />
Mit eingeklebten Signaturschildchen und hs. Besitzvermerk.<br />
854 WEINMANN, J. W., Phytanthoza-Iconographia,<br />
oder Eigentliche Vorstellung gesammleter Pflantzen.<br />
4 Bde. Regensburg, Lentz (Bd. IV: Neubauer),<br />
1735-45. Fol. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
2 gestoch. Portrs., jeweils in Schabkunstmanier<br />
und Blaudruck, sowie 1022 (statt 1025; 13 doppelblattgr.,<br />
2 gefalt.) teilkolor. Farbstichtafeln.<br />
Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (75) 20.000,-
Erste Ausgabe. – Nissen 2126. Pritzel 10140. Dunthorne<br />
327. Plesch 806. De Belder 382. Johnston 388. – Vgl. Hunt<br />
494: „The work may be called the first successful botanical<br />
book using color-printed mezzotint.“ – Die Tafeln gestochen<br />
von Haid, Seutter, Ridinger und Ehret. Der Text mit<br />
medizinisch-pharmazeutischem Schwerpunkt. – Es fehlen<br />
die Tafeln 22, 119 und 373. – Stellenw. gebräunt und meist<br />
fleckig, einige Einrisse. – Dachbodenfrisch, deshalb insgesamt<br />
ordentliches Exemplar. – Siehe Abbildung Tafel 18.<br />
First edition, described by the Hunt collection as the first<br />
botanical book to utilise colour-printed mezzotint successfully.<br />
As practised here by Bartholomäus Seutter and Johann<br />
Elias Ridinger, it was really a combination of etching and<br />
mezzotint, which made possible delicate lines and a very fine<br />
grain. The addition of handtinting brought about unusual<br />
and subtle effects. – Lacks plates 22, 119 and 373. – Browned<br />
here and there and mostly soiled, some tears. – Untouched,<br />
fresh, therefore generally a neat copy. – Contemporary heavily<br />
damaged calf. – See illustration on plate 18.<br />
855 WIL(L)DENOW, C. L., Grundriß der Kräuterkunde<br />
zu Vorlesungen entworfen. Neu hrsg. mit<br />
Zusätzen von H. F. Link. 6. verm. und verb. Aufl.<br />
Erster Theoretischer Theil (alles zu dieser Aufl.<br />
Erschienene). Berlin, Haude & Spener, 1821. Mit<br />
11 (1 kolor.) gefalt. Kupfertafeln. VI, 711 S. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. – Pritzel 10277. Stafleu-C. 17.655. –<br />
Wenig fleckig. (17) 80,-<br />
856 WINKLER, E., Der autodidactische Botaniker<br />
oder erfahrungsgemäße und zweckentsprechende<br />
Anleitung zum Selbststudium der Gewächskunde.<br />
Leipzig und Heidelberg, Winter, 18<strong>58</strong>. Mit 88 ko -<br />
lor. lithogr. Tafeln. XII, 812 S. Hlwd. d. Zt. (lichtrandig,<br />
etw. fleckig, tls. stärker beschabt und be -<br />
stoßen). – Tls. stärker gebräunt und fleckig. (37)<br />
120,-<br />
857 (WINTERSCHMIDT, J. S.), Fein ausgemalte<br />
landwirthschaftliche Naturprodukte. Erste Ab -<br />
theilung (Alles?). Obstbaumfrüchte. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Nürnberg, Selbstvlg., (1807). 4°. Mit 33 altkolor.,<br />
tls. in Farbe gestoch. Kupfertafeln. 4, 6, 2 Bl. Pp. d.<br />
Zt. mit goldgepr. Titel auf dem Vorderdeckel (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen, Bezug an Ecken<br />
und Kanten teilw. abgeplatzt). (75) 800,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Prachtvolle Pomologie mit kolorierten Abbildungen<br />
von Blüten, Blättern, Früchten und Samen von Aprikosen<br />
(8), Pflaumen (17) und Mandeln (8). – Gering ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 18.<br />
Naturwissenschaften · Botanik 183<br />
8<strong>58</strong> (ZANONI, G., Rariorum stirpium historia.<br />
Bologna, Laelius a Vulpe, 1742). Fol. Daraus der<br />
komplette Tafelteil mit 185 Kupfertafeln. Ohne<br />
Einband. (75) 400,-<br />
Pritzel 1045<strong>9.</strong> Nissen 2194. Hunt 520. Plesch 827. – Erweiterte<br />
lateinische Ausgabe der 1675 erschienenen „Istoria<br />
botanica“; vermehrt um 105 Kupfer, von denen die orientalischen<br />
Pflanzendarstellungen nach der Bilderhandschrift<br />
„Plantarum imagines“ des Pietro Foglia gestochen wurden.<br />
– Die Kupfer in kräftigen Abdrucken, sehr breitrandig und<br />
unbeschnitten. – Beiliegt ein Fragment des Textes.<br />
859 (ZORN, J.), Dreyhundert auserlesene Amerikanische<br />
Gewächse nach Linneischer Ordnung.<br />
6 Bde. Nürnberg, Raspe, 1785-88. Mit 300 kolor.<br />
Kupfertafeln. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (75)<br />
2.000,-<br />
Nissen 2204. Stafleu-C. 18.748. Sabin 20942. – Sehr schöne,<br />
detailreiche und sorgfältig kolorierte Darstellungen, überwiegend<br />
verkleinerte Kopien nach Jacquins „Selectarum<br />
stirpium Americanarum historia“. – Die Tafeln jeweils paarweise<br />
schon bei der Bindung miteinander verleimt, nur stellenw.<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
6 parts with 300 engraved plates, delicately coloured by<br />
hand. Composed chiefly of reduced copies of the plates of<br />
Jacquin's 'Selectarum stirpium Americanarum historia'. –<br />
The plates in pairs glued together during binding, only a<br />
little soiled here and there. – Contemporary heavily damaged<br />
calf. – See illustration.<br />
860 – Icones plantarum medicinalium. Abbildungen<br />
von Arzneygewächsen. Bde. II-VI (von 6) in<br />
9 Bdn. Nürnberg, Raspe, 1780-90. Mit 500 kolor.<br />
Kupfern auf 18 Tafeln und 482 Tafelseiten. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen, Gebrauchsspuren)<br />
mit 2 eingeb. Orig.-Lief.-Umschlägen.<br />
(75) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2202. Pritzel 10507. Stafleu-C.<br />
144<strong>9.</strong> Dunthorne 335. Plesch 82<strong>9.</strong> Soulsby 985-86. – Dekorative<br />
Darstellungen von Arzneipflanzen, die Feinheiten der<br />
Strukturen sehr schön herausgearbeitet und in hervor -<br />
ragendem Altkolorit. – Im vorliegenden Exemplar sind von<br />
482 Tafeln je 2 verso zusammengeklebt, so daß auf 241 Blättern<br />
recto und verso 482 kolor. Kupfer zu sehen sind. –<br />
Innen nur leicht gebräunt und gering fleckig, die Abbildungen<br />
farbenfrisch. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
First edition. – Decorative illustrations of medicinal plants,<br />
in excellent contemporary hand colouring. – In the present<br />
copy on 241 leaves there are recto and verso 482 coloured<br />
engravings, as always 2 plates verso are glued together. –<br />
Inside only slightly browned and minimally soiled, the illustrations<br />
in fresh colours. – Contemporary calf with spine<br />
label (scratched and scuffed, signs of wear) with 2 bound-in<br />
original wrappers. – See illustration on plate 17.
184<br />
Land- und Forstwissenschaft,<br />
Gartenbau<br />
861 ANTON, K. G., Geschichte der teutschen Landwirthschaft<br />
von den ältesten Zeiten bis zu Ende<br />
des funfzehnten Jarhunderts. 3 Bde. Görlitz,<br />
Anton, 1799-1802. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 486 S., 5; 3 Bl., 376 S.; 3 Bl., 563 S. Spät. Hldr.<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 1437. Kress B.3771. Güntz II,<br />
182: „Wird von Fraas als geradezu klassisch bezeichnet.“ –<br />
Das erste wissenschaftliche Werk in deutscher Sprache zum<br />
Thema, jeder Band mit Beiträgen über Bier, Weinbau, Pferdezucht,<br />
Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Bienenzucht u. v.<br />
m. „Geschrieben in einer Zeit, als eine wissenschaftliche<br />
Landwirtschaftslehre erst im Entstehen begriffen war“<br />
(Krzymowski 15). Wichtig auch wegen der Quellenangaben.<br />
– Tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
862 BAUER, J. A., Der wirthschaftliche Tausendkünstler,<br />
oder auserlesene Sammlung der nützlichsten<br />
Kunststücke in der Haus- und Landwirthschaft.<br />
Augsburg, Benedikt, 1796. Mit<br />
ge stoch. Titelvign. 248, XVI S. – BEIGEB.: GE -<br />
MEINNÜZIGES KUNST-BUCH. 2. verb., mit<br />
einem vollständigen Register verm. Aufl. 2 in<br />
1 Bd. Karlsruhe, Macklot, 1810. XVI, 168, XVI,<br />
184 S. Pp. d. Zt. (berieben und bestoßen). (75)<br />
200,-<br />
Zwei Schriften der Hausväterliteratur mit entsprechenden<br />
Rezepten für Küche, Landwirtschaft, die volkstümliche<br />
Medizin etc. – Vorsatz mit Besitzvermerk. Titel von I lose.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, zu Beginn schwach wasserrandig.<br />
863 BEHR, C. A. L. VON, UND F. MÜNZEL, Das<br />
Ganze der Nelkenzucht. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig,<br />
Industrie-Comptoir, 1810. Mit 2 gestoch. Frontisp.,<br />
gefalt. Tabelle, Textholzschnitt, 6 kolor. Kupfertafeln<br />
mit 24 Abb., 2 gefalt. Kupfertafeln und<br />
gefalt. Tabelle. XVI, 218 (recte 226) S., 3 Bl. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. (100) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Dochnahl 13. Nissen, BBI, 123. – Die<br />
Frontispize zeigen den Nelkengarten in Heuslingen. – Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte; gering gebräunt<br />
und wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
864 BLOND, A., Die Gärtnerey. Aus dem Frantzösischen<br />
ins Teutsche übers. durch F. A. Danreitter.<br />
Augsburg, Pfeffel, 1731. Mit gestoch. Frontisp.<br />
(mit kleinem Portr.), gefalt. Drucktitel und 39 ausfaltbaren<br />
Kupfertafeln. 6 Bl., 368 S., 1 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (fleckig, etw. berieben und bestoßen). (75)<br />
500,-<br />
Naturwissenschaften · Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Dochnahl 1<strong>9.</strong> Pfister I, 3148:<br />
„Die Tafeln enthalten in Kupfer gestoch. Entwürfe zu allen<br />
erdenklichen gärtnerischen Kunststücken. Das ziemlich seltene<br />
Buch ist dem Erzbischof von Salzburg, Leopold Frhrn.<br />
v. Firmian, vom Uebersetzer gewidmet.“ – Vgl. Millard III,<br />
27. – Nicht in der Ornamentstichslg. Berlin und bei Fromm<br />
und Wimmer. Vorsätze (mit Besitzvermerk und hs. Zueignung),<br />
Frontisp. und z. Tl. Tafeln verso gestempelt. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, tls. mit Quetschfalten in den<br />
Ecken. – Siehe Abbildung.<br />
865 GEIGER, F. X., Die Obstbaumzucht. 4 Tle. in<br />
1 Bd. München und Burghausen, Strobel und<br />
Fleischmann, 1804-11. Mit Holzschnitt-Frontisp.<br />
Pp. d. Zt. (beschabt). (75) 80,-<br />
Erste Ausgabe (Tl. III in 2. verb. Auflage). – Dochnahl 56.<br />
– Recht gut erhalten.<br />
866 GROB, L., Kurzer, praktischer Unterricht in der<br />
Obstbaumzucht zum Gebrauche für Schullehrer.<br />
München, Central-Schulbücher-Vlg., 1814. Mit<br />
2 gefalt. lithogr. Tafeln. XII S., 1 Bl., 82 S. Pp. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (75) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 108. Dochnahl 61. – Vom<br />
Landwirtschaftlichen Verein in Bayern gekrönte Preisschrift.<br />
– Die beiden Tafeln, Inkunabeln der Lithographie,<br />
zeigen Okulierungen. – Ränder etw. fleckig.<br />
867 HEUZÉ, G., L'agriculture de l'Italie septentrionale.<br />
Paris, Hachette, 1864. Mit 2 (1 kolor.) gefalt.<br />
lithogr. Tafeln und einigen Textabb. 2 Bl., XXX S.,<br />
1 Bl., 414 S. Hldr. d. Zt. (gering fleckig). (100)<br />
200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Seltenes Werk über die Landwirtschaft<br />
in Italien; beschreibt u. a. den Anbau von Reis, Mais, Hanf<br />
und Oliven und die Herstellung von Parmesan und Pasteten.<br />
– Eine Tafel mit Einriß, gering gebräunt und fleckig.<br />
868 JAUFFRET, P., Nuovo metodo per la fabbricazione<br />
economica in dodici giorni di ottime qualità<br />
di concimi senza il sussidio del letame di stalla.<br />
Traduzione dal francese di S. Bassi. Novara, Rusconi,<br />
o. J. (ca. 1837). Mit 3 gefalt. lithogr. Tafeln.<br />
48, 80 S. Hldr. d. Zt. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(100) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, laut KVK kein<br />
Exemplar in öffentlichen Bibliotheken. – Über die Herstellung<br />
von Dünger ohne Stallmist, verfaßt von Pierre Jauffret<br />
(1776-1837), „cultivateur sans fortune“ (Hoefer XXVI,<br />
415). Die Tafeln mit Gerätschaften für diese Fabrikation. –<br />
Minimal gebräunt, leicht fleckig.<br />
869 SCHMITT, J. A., Die Lehre der künstlichen<br />
Holzzucht durch die Pflanzung. Neu bearb. und<br />
mit neuen Beiträgen verm. Wien, Gerold, 1808.<br />
Mit gefalt. Kupfertafel. 232 (recte 212) S., 6 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (fleckig und leicht bestoßen). (100) 100,-
Nr. 861<br />
Nr. 863<br />
Naturwissenschaften · Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau 185
186<br />
Nr. 864<br />
Mantel I, 337. – Zweite Ausgabe des erstmals 1800 erschienenen<br />
forstwirtschaftlichen Werkes. – Vorderes Innengelenk<br />
wurmstichig; fleckig.<br />
870 TESSIER, (H.-A.), Notice pour faire suite au<br />
mémoire sur l'importation des chèvres-cachemires.<br />
Paris, Huzard, 1820. Mit gefalt. lithogr. Tafel.<br />
14 S. Mod. Pp. (100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafel zeigt Kaschmir-Schafe. – Wenig<br />
fleckig.<br />
871 WERNER, J. A., Die Obstbaumzucht. München,<br />
Expedition der bayerischen Landbötin, 1850. Mit<br />
5 gefalt. lithogr. Tafeln, gefalt. lithogr. Musikbeilage<br />
und einigen Textholzstichen. VIII, 188 S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Vg. (leicht be -<br />
schabt und bestoßen). (48) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Dochnahl 171. – Seltenes Werk über die<br />
Grundlagen der Obstbaumzucht für die Landbevölkerung<br />
(nur ein Ex. in der BSB über den KVK nachweisbar). Die<br />
Musikbeilage mit einem „Obst-Lied“. – Gebräunt und<br />
fleckig, stellenw. auch mit schwachem Wasserrand. – Sehr<br />
dekorativ gebundener Schulpreisband der Landwirtschaftsschule<br />
Freising.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
Mathematik – Physik<br />
872 AMPÈRE, A.-M., Essai sur la philosophie des<br />
sciences. Paris, Bachelier, 1834. LXX, 272, 8 S.<br />
Stark läd. Orig.-Broschur. (50) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – DSB I, 142. Poggendorff I, 3<strong>9.</strong> – Auf<br />
Grundlage der hinterlassenen Schriften André-Marie<br />
Ampères erschien 1843 noch eine von J.-J. Ampère herausgegebene<br />
Fortsetzung. – Seitenränder mit kleinen Läsuren,<br />
Schnitt angeschmutzt, fleckig und etw. gebräunt.<br />
873 ANGELI, S. DEGL(I), Della gravità dell'aria,<br />
e fluidi, esercitata principalmente nelli loro homogenei.<br />
2 in 1 Bd. Padua, Cadorin, 1671-72. 4°. Mit<br />
2 wdh. Druckermarken und einigen Textabb. 2 Bl.,<br />
79 S., 3 Bl., 96 S. Spät. Hldr. mit 2 Rsch. und Rvg.<br />
(mit tls. überklebten Wurmspuren, leicht berieben<br />
und bestoßen). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 47. Riccardi I/1, 36, 15:<br />
„Rara ed interessante operetta. Contiene alcuni importanti<br />
osservazioni su questo argomento.“ Honeyman 93: „An<br />
experimental work examining fluid statics, based on Archi-
medis' principle and Torricelli's experiments.“ – Über die<br />
Physik der Flüssigkeiten, verfaßt als Trialog des polnischen<br />
Grafen Leszczynsky, eines gewissen Ofredi und eines anonymen<br />
Mathematikers. – Mit einigen Marginalien, tls. stärker<br />
gebräunt, leicht fleckig. – 3 Exlibris, darunter das des<br />
italienischen Buchhändlers und Verlegers Leo S. Olschki.<br />
874 BERTHOLON DE ST. LAZARE, (P.), Ueber<br />
die Elektricität, in Beziehung auf die Pflanzen.<br />
Leipzig, Schwickert, 1785. Mit 3 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln. X S., 3 Bl., 301 S. Mod. Hlwd. (50) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Wheeler Gift 512. DSB II,<br />
83. – Titel gestempelt.<br />
Widmungsexemplar für David Hilbert<br />
875 BILIMOVICH, A. D., Uravnenija dvischenija<br />
dlja konservativnych sistem i ich priloschenija<br />
(russisch). Les équations du mouvement des systèmes<br />
conservatives et leurs applications. (Kiew,<br />
Kaiserliche Universitätsdruckerei Vladimira,<br />
1912). Mit 9 Tafeln. VII, 160 S. Hlwd. d. Zt. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (66) 200,-<br />
Sehr seltenes Werk über die Berechnung von Kräften und<br />
Bewegungen in konservativen Systemen von dem Kiewer<br />
Professor für Ökonomie und Statistik, Alexander D. Bilimovich<br />
(1869-1963). – Titel mit kleinem hinterlegten Einriß<br />
und wohl von der Hand des Autors korrigiertem Druckfehler<br />
(„conservatifs“), S. 85/86 mit Randausriß; stellenw.<br />
gering stockfleckig. – Titel mit e. Widmungsvermerk des<br />
Autors an den deutschen Mathematiker David Hilbert<br />
(1862-1943).<br />
876 BOSCOVICH, R. J., Abhandlung von den<br />
verbesserten dioptrischen Fernröhren, aus den<br />
Sammlungen des Instituts zu Bologna, sammt<br />
einem Anhange des Uebersetzers (Karl) S(cherffer).<br />
Wien, Trattner, 1765. Mit 2 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln. 183 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Deckel mit Schabspuren, etw. bestoßen). (3)<br />
800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. I, 7345. Poggendorff<br />
II, 791 (unter Scherffer). De Backer-S. I, 1838, 55 und<br />
VII, 770, 16. Poggendorff II, 791. Wurzbach XXIX, 215<br />
(beide unter Scherffer). Giese 673. Whyte 218. Honeyman<br />
426: „A translation with considerable additions by the<br />
translator.“ – Scherffers Anhang enthält auch Auszüge aus<br />
Briefen Boscovichs.<br />
BEIGEB.: MAKO (VON KEREK-GEDE), P., Physikalische<br />
Abhandlung von den Eigenschaften des Donners und<br />
den Mitteln wider das Einschlagen. Wien 1772. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 4 Bl., 125 S. – Poggendorff II, 21. Wurzbach XVI,<br />
321. Giese 1218.<br />
SCHERFFER, K., Trigonometrischer Versuch von der<br />
Wahl des Standes, aus welchem man die Entfernung zweier<br />
Oerter abmißt. Wien 1766. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 43 S.<br />
– De Backer-S. VII, 770, 17. Poggendorff II, 791. Wurzbach<br />
XXIX, 215. – Nicht bei Giese.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 187<br />
DERS., Abhandlung über die geographische und orthographische<br />
Projektion. Wien 1778. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln.<br />
93 S., 1 Bl. – De Backer-S. VII, 771, 27. Poggendorff II, 791.<br />
Wurzbach XXIX, 216. Giese 1608.<br />
DERS., Briefe an M. von Moßhardt über einen Entwurf<br />
einer sphärischen Geometrie. Wien 1775. Mit 2 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 44 S. – De Backer-S. VII, 771, 22. Wurzbach<br />
XXIX, 216. Giese 1416.<br />
DERS., Abhandlung von der Wasserschraube. Wien 1774.<br />
(Ohne die 3 Tafeln). 53 S. – De Backer-S. VII, 771, 21. Poggendorff<br />
II, 791. Wurzbach XXIX, 216. Giese 1342.<br />
Vorsatz leicht gebräunt und mit Eintrag von alter Hand in<br />
Tinte, kaum fleckig.<br />
877 BOYLE, R., Defensio doctrinae de elatere et gravitate<br />
aeris, in novis ipsius physico-mechanicis<br />
experimentis adversus obiectiones Francisci Lini.<br />
Genf, de Tournes, 1680. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und Kupfertafel. 7 Bl., 80 S., 3 Bl. Mod.<br />
Pp. (leicht fleckig). (50) 300,-<br />
Spätere lateinische Ausgabe. – Fulton 24 A. – Vgl. PMM<br />
143. – Boyle's „Spring and weight of the Air“ (1660), „the<br />
first scientific work of R. Boyle, quickly established a wide<br />
reputation for its author“ (Fulton), löste aber heftige wissenschaftliche<br />
Kontroversen aus. Eine der fünf bedeutendsten,<br />
von Fulton aufgelisteten kritischen Schriften stammt<br />
von dem Jesuiten F. Linus (auch Line oder Hall). Diese wird<br />
von Boyle in seiner hier vorliegenden Replik scharf er -<br />
widert. – Die erste Ausgabe dieser lateinischen Übersetzung<br />
war 1663 erschienen. – Etw. gebräunt und stockfleckig.<br />
878 BOYLE – SAMMLUNG – 3 Schriften von<br />
Robert Boyle in 3 Bdn. 1680-88. 4°. Mod. Pp. (50)<br />
300,-<br />
Kleine Sammlung von Arbeiten des irischen Naturforschers.<br />
– Fulton-Nummern: 24, 148 a und 172 a.<br />
Nova experimenta physico-mechanica de vi aëris elastica et<br />
eiusdem effectibus. Genf 1680. Mit gestoch. Portr. und<br />
gefalt. Kupfertafel. 6 Bl., 154 S., 3 Bl.<br />
Apparatus ad historiam naturalem sanguinis humani. Genf<br />
1686. 4 Bl., 91 S.<br />
Tractatus de ipsa natura. Genf 1688. 8 Bl., 111 S. – Tls.<br />
gebräunt, fleckig und wasserrandig.<br />
879 BUTEO (BORREL), J., Opera geometrica. Lyon,<br />
(Th. Bertellus), 1554. 4°. Mit Druckermarke am<br />
Ende und zahlr. tls. ganzseit. Textholzschnitten<br />
und Holzschnitt-Initialen. 1<strong>58</strong> S., 1 Bl. Maroquin<br />
um 1900. (21) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – IA 128.322. STC 88. Adams B 3356. Cantor<br />
II, 561. – Vgl. Smith, Rara, 292. – Nicht bei Baudrier. –<br />
„Contains fifteen articles on different subjects ... The most<br />
original is 'Ad problema cubi duplicandi', in which he<br />
refutes Michael Stifel's claim of an exact solution to this<br />
problem and gives an approximate one“ (DSB II, 618).<br />
„Stifels Würfelverdopplung wird darin mit Recht getadelt,<br />
damit ... Spott über die barbarische Schreibweise der ganzen<br />
Arithmetica inegra verbunden und insbesondere eine näherungsweise<br />
Würfelverdopplung mittels Zirkel und Lineal
188<br />
Nr. 880<br />
gelehrt“ (Cantor). Ein weiteres umfangreiches Kapitel<br />
behandelt mit Rückgriff auf antike Quellen ein Spezialproblem<br />
der Geodäsie: „De fluviaticis insulis“. – Zwei mod.<br />
Exlibris, sonst gut.<br />
First edition, with numerous woodcuts in the text, partly<br />
full-page. – Two modern exlibris, generally a good copy. –<br />
Morocco around 1900.<br />
880 CARDANO, G., Opus novum de proportionibus<br />
numerorum, motuum, ponderum, sonorum,<br />
aliarumque rerum mensurandarum ... Praeterea<br />
artis magnae, sive de regulis algebraicis liber unus<br />
... Item, de aliza regula liber. 3 Tle. in 1 Bd. Basel,<br />
(S.) Henricpetri, 1570. Fol. Mit 2 Druckermarken<br />
auf dem Titel und am Ende, mehreren figürlichen<br />
Holzschnitt-Initialen und zahlr. tls. schematischen<br />
Textholzschnitten. 8 Bl., 271, 163 S., 4 Bl., 111 S.<br />
Spät. Pgt. mit Rsch. (wenig fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Rsch. beschabt). (1<strong>58</strong>) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 182. Adams C 68<strong>9.</strong> IA 132.102. VD<br />
16 C 916. Riccardi I/1, 256, <strong>9.</strong> Smith, Rara, 338. – Eines seiner<br />
mathematisch-physikalischen Hauptwerke. Enthält den<br />
Zweitdruck der „Ars magna sive de regulis algebraicis“ mit<br />
dem Erstdruck des zur ihr gehörigen Supplements „De aliza<br />
regula“, „important for the algebraic transformations which<br />
it employed and for presentation of the solution of at least<br />
three important problems“ (DSB III, 65). – Mehrf. gestempelt.<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
First edition of one of his major works on mathematics and<br />
physics. – With multiple stamps. Variable browning and soiling.<br />
– Later vellum with spine label (hardly soiled, rubbed<br />
and scuffed, spine label scratched). – See illustration.<br />
881 CAVALIERI, B., Trigonometria plana, et sphaerica,<br />
linearis, & logarithmica. Hoc est tam per<br />
sinuum, tangentium, & secantium multiplicationem,<br />
ac divisionem iuxta veteres. Bologna, Benaccis<br />
Erben, 1643. 4°. Mit gestoch. allegorischen<br />
Frontisp. und ausfaltbarer Kupfertafel. 16, 71 S.,<br />
52 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Vorsätze erneuert). (1<strong>58</strong>) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 211. Riccardi I/1, 328, 9 (ausführlich).<br />
Cantor II, 711. Honeyman 647. Sotheran 6780. DSB<br />
III, 152: „Excellent logarithmic-trigonometric tables.“ –<br />
Cavalieri, ein Schüler Galileis, war Professor für Mathematik<br />
in Bologna und führte als einer der ersten die Logarithmen<br />
in Italien ein. – Fliegender Vorsatz mit 2 Besitzvermerken.<br />
Tls. leicht gebräunt und etw. braunfleckig. Insgesamt<br />
gutes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Cavalieri, student of Galilei, was professor<br />
of mathematics at Bologna, he was among the first to introduce<br />
logarithm in Italy. – Fly-leaf with 2 ownership entries.<br />
Partly a little browned and somewhat brown-stained,<br />
altogether a good copy. – Contemporary limp vellum (some<br />
soiling, rubbing and scuffing, endpapers renewed). – See<br />
illustration.<br />
882 CURIE, (MARIE), Traité de radioactivité. 2 Bde.<br />
Paris, Gauthier-Villars, 1910. Gr.-8°. Mit 7 Tafeln<br />
und zahlr. Textabb. (ohne das Portr.). XIII, 426 S.;<br />
2 Bl., 548 S. Mod. Hldr. (149) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – DSB III, 503: „Mme. Curie's treatise on<br />
radioactivity admitted, without reservations, the theory of<br />
transformations ...; the causes of the explosion occurring<br />
each time an atom emits radiation and is transformed into<br />
another product remained to be discovered.“ – 1911 erhielt<br />
Curie für ihre Arbeiten den Physik-Nobelpreis. – Erste<br />
Blätter von Bd. I angefalzt; vorderes Innengelenk von Bd. II<br />
aufgeplatzt und geklebt, erstes und letztes Blatt desselben<br />
Bandes etw. gebräunt. Titel gestempelt, vereinzelt gering<br />
fleckig.<br />
883 DESCARTES, R., Geometria. Cum notis F. de<br />
Beaune, opera atque studio F. à Schooten. (Editio<br />
secunda). 2 Bde. Amsterdam, Elzevier, 1659-61.<br />
4°. Mit gestoch. Portr. (in Pag.), wdh. Druckermarke<br />
auf dem Titeln und Zwischentiteln sowie<br />
zahlr. Diagrammen im Text. 8 Bl., 520 S.; 9 Bl.,<br />
420 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Kapitale teilw.<br />
beschäd., beschabt und bestoßen). (104) 600,-<br />
Zweite stark vermehrte lateinische Ausgabe, erstmals um<br />
einen zweiten Band erweitert. – Guibert 29-31, 3. Honeyman<br />
85<strong>9.</strong> Bierens de Haan 4218. Willems 1244. DSB XII,<br />
206 (unter Schooten): „He also worked on a Latin trans -<br />
lation of Descartes's 'Géométrie'. Although Descartes was<br />
not completely satisfied with Schooten's version (1649), it<br />
found a broad and receptive audience by virtue of its more<br />
carefully executed figures and its full commentary ... The<br />
great success of Schooten's edition led him to prepare a
Nr. 881<br />
second, much enlarged one in two volumes (1659-1661),<br />
which became the standard mathematical work of the<br />
period.“ – War erstmals 1637 in französischer Sprache<br />
erschienen. Enthält bis S. 106 Descartes' Geometrie, von<br />
107 bis 142 den Kommentar von de Beaune, ab S. 143 bis<br />
344 den Kommentar von van Schooten, danach den Appendix<br />
mit Beiträgen von J. Hudde und H. van Heuraet. Im<br />
zweiten Band sind Beiträge von van Schooten, de Beaune<br />
und J. de Witt enthalten, dabei Schootens „Tractatus de concinnandis<br />
demonstrationibus geometricis“ in erster Ausgabe.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig, innen gut erhalten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
884 DIRAC, P. A. M., Die Prinzipien der Quantenmechanik.<br />
Ins Deutsche übertragen von Werner<br />
Bloch. Leipzig, Hirzel, 1930. XI, 274 S., 1 Bl.<br />
(Anzeigen). OLwd. (Kapitale etw. eingerissen,<br />
leicht fleckig, gering berieben und bestoßen). (36)<br />
400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vorsätze erneuert, Titel mit<br />
gelöschtem Besitzvermerk, wenige Anstreichungen mit<br />
Buntstift, Seitenränder minimal gebräunt, gering fleckig.<br />
885 DOPPLER, CH., Über eine bei jeder Rotation<br />
des Fortpflanzungsmittels eintretende eigenthümliche<br />
Ablenkung der Licht- und Schallstrahlen.<br />
Prag, Borrosch und André, 1844. 4°. Mit gefalt.<br />
lithogr. Tafel. 14 S. Mod. Pp. (Deckel leicht aufgebogen<br />
und angestaubt). (50) 150,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 189<br />
Nr. 883<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 594 (dat. 1845). – Seltene<br />
Schrift des Entdeckers des nach ihm benannten Doppler-<br />
Effektes. – Mit leichten Knickspuren und etw. fleckig.<br />
886 EULER, L., Conjectura physica circa propagationem<br />
soni ac luminis una cum aliis dissertationibus<br />
analyticis. Berlin, Haude und Spener, 1750. 4°. Mit<br />
gefalt. Kupfertafel. 1 Bl., 166 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (leicht beschabt). (50) 200,-<br />
Poggendorff I, 68<strong>9.</strong> – Zweiter Band (von 3) der Sammlung<br />
„Opuscula varii argumenti“, die 1746-51 erschien. – Enthält<br />
4 Abhandlungen (Poggendorff zählt irrig 5), die teils<br />
auch separat erschienen. – Titel mit häßlichem Fleck durch<br />
entfernten Stempel, etw. fleckig.<br />
887 – Methodus inveniendi lineas curvas maximi minimive<br />
proprietate gaudentes, sive solutio problematis<br />
isoperimetrici latissimo sensu accepti. Lausanne<br />
und Genf, Bousquet, 1744. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 5 ausfaltbaren Kupfertafeln. 1 Bl.,<br />
322 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (50) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Sotheran 1256. Roller-G. I, 374. DSB IV,<br />
47<strong>9.</strong> Sparrow 60. Horblit 28. Dibner 111. Norman 731.<br />
Darmstaedter 186: „Das erste Lehrbuch der Variationsrechnung.“<br />
– „One of the most prolific and versatile mathematicians<br />
and founder of modern fluid dynamics. In the<br />
above book he presented his calculus of variations, derived<br />
from his studies of isoperimetrical curves, a method for<br />
finding the variation when the values of some or all the<br />
expressions are varied“ (Dibner). – Titel mit Besitzvermerk,<br />
stellenw. ganz leicht gebräunt.
190<br />
Nr. 892<br />
First edition. – Title with ownership entry, here and there<br />
very slightly browned. – Contemporary vellum with spine<br />
label.<br />
888 – Theoria motus corporum solidorum seu rigidorum.<br />
Rostock und Greifswald, Röse, 1765. 4°. Mit<br />
15 Kupfertafeln. 16 Bl., 520 S. Hldr. d. Zt. (fleckig,<br />
etw. beschabt und bestoßen, Hinterdeckel mit<br />
kleinem Wurmgang). (50) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 690. Roller-G. I, 375.<br />
Roberts-T. 105. DSB IV, 480. – „The 'Theoria motus corporum<br />
solidorum', published almost thirty years later, is<br />
related to the 'Mechanica'. In the introduction to this work,<br />
Euler gave a new exposition of punctual mechanics and followed<br />
Maclaurin's example (1742) in projecting the forces<br />
onto the axes of a fixed orthogonal rectilinear system.<br />
Establishing that the instantaneous motion of a solid body<br />
might be regarded as composed of rectilinear translation<br />
and instant rotation, Euler devoted special attention to the<br />
study of rotary motion“ (DSB). – Titel mit Spuren der<br />
Stempelentfernung, wenig fleckig.<br />
First edition. – Title with traces of removed stamp, hardly<br />
soiled. – Contemporary half calf (soiled, a little scratched and<br />
scuffed, back cover with minor worming).<br />
889 – Vollständige Anleitung zur Algebra. 2 Bde.<br />
St. Petersburg 1771. 6 Bl., 256 S.; 2 Bl., 384 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht beschabt und<br />
bestoßen). (161) 400,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
Zweite deutsche Ausgabe. – Poggendorff I, 690. Roller-G.<br />
I, 375. Eneström 387/2 und 388/2. Rogg 494. – Vgl. Smith<br />
I, 520. Norman 735. DSB IV, 475. – Erstmals 1770 in Lund<br />
in Schweden gedruckt. Eine russische Übersetzung war<br />
bereits 1768-69 veröffentlicht worden. – „The model of<br />
many later texts on algebra“ (Honeyman 1075). – Ohne den<br />
1796 erschienenen Supplementband von Lagrange. – Titel<br />
mit Besitzvermerk, leicht gebräunt, wenig fleckig. – Sehr<br />
dekorativ gebunden.<br />
890 FECHNER, G. TH., Repertorium der Experimentalphysik,<br />
enthaltend eine vollständige Zu -<br />
sammenfassung der neuern Fortschritte dieser<br />
Wissenschaft. 3 Bde. Leipzig, Voß, 1832. Mit<br />
10 gefalt. Kupfertafeln und 2 gefalt. Tabellen. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(50) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 728. Wheeler Gift 865.<br />
Ekelöf 925: „Fechner was one of the first scientists who<br />
accepted Ohm's law for the electric circuit. He verified it<br />
experimentally through extensive measurements.“ – Gutes<br />
Exemplar.<br />
891 FRIES, J. F., Versuch einer Kritik der Principien<br />
der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Braunschweig,<br />
Vieweg, 1842. 1 Bl., VI, 236 S. Hlwd. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). – Erste Ausgabe. – Ziegenfuß<br />
I, 366. – Etw. fleckig. (50) 200,-<br />
Aus dem Besitz von Ernst Mach<br />
892 GALILEI, G., Opere. In questa nuova edizione<br />
accresciute di molte cose inedite. (Hrsg. von<br />
G. Toaldo). 4 Bde. Padua, Manfrè, 1744. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. und gefalt. Kupfertafel. Läd. Interims-Pp.<br />
(126) 1.500,-<br />
Mieli I, 273, III. Riccardi I/1, 522, 22. Cinti 176. – Nur stellenw.<br />
wenig fleckig, unbeschnitten. – Alle Titel mit dem<br />
kleinen Besitzerstempel von Ernst Mach. – Siehe Abbildung.<br />
Only here and there a little soiled, untrimmed. – All titles<br />
with small ownership stamp of Ernst Mach. – Damaged<br />
interim cardboard. – See illustration.<br />
893 GAUSS, C. F., Intensitas vis magneticae terrestris<br />
ad mensuram absolutam revocata. Göttingen, Dieterich,<br />
1833. 4°. 44 S. Mod. Ldr. (27) 600,-<br />
Erste Ausgabe der Geburtsurkunde eines absoluten Maßsystems.<br />
– Darmstaedter 403: „Er nimmt für die Länge<br />
das Millimeter, für die Masse das Milligramm, für die Zeit<br />
die Sekunde an.“ Wheeler Gift 867: „Classical memoir<br />
on the measurement of magnetic force.“ – NACHGEB.:<br />
WITTMÜTZ, C. R. A., Zur Theorie magnetischer Reflexionsapparate,<br />
insbesondere des Gaußischen Magnetometers.<br />
Hamburg, Nestler und Melle, 1844. 4°. VIII, 40 S. – Programmabhandlung<br />
des Ratzeburger Domgymnasiums. –<br />
Beide Schriften gleichmäßig leicht gebräunt.
894 HAHN, O., Applied Radiochemistry. Ithaca,<br />
Cornell, 1936. Mit Portr. XI, 278 S., 1 Bl. OLwd.<br />
(74) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – DSB VI, 17: „Hahn's only full-sized scientific<br />
text consists of his Baker Lectures at Cornell University,<br />
published as Applied Radiochemistry.“ – Vorsatz mit<br />
Namensstempel.<br />
895 HORREBOW, CH., Elementa astronomiae<br />
sphaericae. Editio altera emendatior. Kopenhagen,<br />
Gyldendal, 1783. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
10 ge falt. Kupfertafeln. 2 Bl., 269 S. Hldr. um 1900<br />
(beschabt und bestoßen). (66) 250,-<br />
Vgl. Poggendorff I, 1143 (EA 1762). – Christian Horrebow<br />
(1718-1776), Sohn des berühmten dänischen Astronomen<br />
Peter Horrebow, war Professor in Kopenhagen. – Mit der<br />
Darstellung eines schönen Globus im Holzgestell. – Titel<br />
verso mit Eintrag in Tinte, leicht gebräunt und wenig<br />
fleckig.<br />
896 IMHOF, M., Theoria electricitatis. „Haydhusii“<br />
(d. i. München), Singer, 1790. 123 S., S. (3)-45.<br />
Brosch. d. Zt. (Ecken mit Knickspuren, leicht<br />
angestaubt. (66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ronalds 254. Poggendorff I, 116<strong>9.</strong> – Erste<br />
Publikation des bedeutenden Pioniers der Naturwissenschaften<br />
in Bayern. – Der Augustinermönch Imhof wurde<br />
1790 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München,<br />
wo ihm 1792 der öffentliche Lehrstuhl für Experimentalphysik<br />
und Chemie übertragen wurde. Außerdem<br />
hatte er ab 1791 eine Professur für Mathematik, Physik und<br />
Ökonomie am Lyzeum inne. – Besonders verdient machte<br />
er sich um die Verbreitung des Blitzableiters in Bayern. –<br />
Titel gestempelt.<br />
897 IRSON, C., L'arithmétique universelle démontrée.<br />
Seconde éd. Paris, Selbst-Vlg. und Jombert,<br />
1678. 4°. 8 Bl., 319 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht<br />
brüchig, fleckig und berieben, etw. bestoßen).<br />
(100) 400,-<br />
Vgl. Hoefer XXV, 955 (EA 1674). – Seltene zweite Auflage<br />
der Arbeit über angewandte Arithmetik, verfaßt vom französischen<br />
Grammatiker und Mathematiker Claude Irson. –<br />
Ursprüngliche Verlegerangabe [Jean Cusson] tektiert, Titel<br />
mit Besitzvermerk, etw. gebräunt und fleckig.<br />
898 JAHN, G. A., Die Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
und ihre Anwendung auf das wissenschaftliche<br />
und praktische Leben. Leipzig, Schwickert, 183<strong>9.</strong><br />
Mit gefalt. lithogr. Tafel. XII, 227 S. Lwd. d. Zt.<br />
(Rückenbezug mit Fehlstellen, etikettiert, etw.<br />
berieben und bestoßen). (27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorf I, 1187. – Berechnungen für<br />
Spiele, Lotterien, Renten, Lebensversicherungen etc. –<br />
Mehrfach gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 191<br />
Nr. 906<br />
899 LA CAILLE, (N.-L.), Lectiones elementares<br />
mathematicae. Wien, Trattner, 1772. 4°. Mit 6 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. 4 Bl., 219 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Deckel mit Wurmfraß, etw. be -<br />
stoßen). (16) 80,-<br />
Vgl. Poggendorff I, 1337 (französische EA 1741). Giese<br />
5353 (Ausg. 1762). De Backer-S. VII, 7 (unter Scherffer). –<br />
DAZU: HELL, M., Elementa arithmeticae. Editio quarta.<br />
Wien 1773. Mit gefalt. Kupfertafel. – Poggendorff I, 1055.<br />
Giese 1263. De Backer-S. IV, 252, 7.<br />
900 LAGRANGE, J. L., Théorie des fonctions analytiques.<br />
Paris, Imprimerie de la République, (1797).<br />
Fol. 2 Bl., VIII, 276 S. Spät. Hldr. (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (<strong>58</strong>) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/2, 3, 4.1. Sotheran 10403. DSB<br />
VII, 570: „In it Lagrange intended to show that power series<br />
expansions are sufficient to provide differential calculus<br />
with a solid foundation. Today mathematicians are partially<br />
returning to this conception in treating the formal calculus<br />
of series.“ – Leicht gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
901 LAMBERT, J. H., Pyrometrie oder vom Maaße<br />
des Feuers und der Wärme. Berlin, Haude und<br />
Spener, 177<strong>9.</strong> 4°. Mit 8 gefalt. Kupfertafeln. XXII<br />
S., 1 Bl., 360 S., 2 Bl. Stark beschäd. Pp. d. Zt. (50)<br />
400,-
192<br />
Erste Ausgabe der letzten, postum erschienenen Schrift<br />
Lamberts, die an sein Erstlingswerk „Tentamen de vi caloris“<br />
(1750) anknüpft. – Steck II.1. DSB VII, 599: „Lambert<br />
dealt not only with radiation but also with reflection of<br />
heat, although the latter could not yet be demonstrated, and<br />
his results could only have been preliminary in nature. He<br />
also took into consideration the sensory effect of heat on<br />
the human body and tried to give a mathematical formulation<br />
for it.“ – Etw. gebräunt, stärker fleckig.<br />
902 LEVI, R., Vorbericht vom Gebrauch der neuerfundenen<br />
logarithmischen Wechsel-Tabellen.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1748. 4°. Mit 2 Falttabellen.<br />
23 Bl. Mod. Pp. – Leicht gebräunt. – Beiliegen<br />
8 mathematische Abhandlungen. (76) 300,-<br />
903 LOTZE, H., De summis continuorum. Leipzig,<br />
Breitkopf und Härtel, 1840. 4°. 1 Bl., 21 S. Lwd.<br />
des 20. Jhdts. (Deckel leicht aufgebogen, fleckig<br />
und bestoßen). (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB IX, 288. Hirsch-H. III, 846. Ziegenfuß<br />
II, 80. – Philosophische Habilitationsschrift des promovierten<br />
Mediziners. – „Lotzes philosophisches Schaffen<br />
beginnt mit der Zeit des Zusammenbruchs der spekulativen<br />
Philosophie und des erwachenden Glaubens an die Allmacht<br />
der Naturwissenschaften. Lotze hat an beidem Anteil<br />
gehabt. Sein System ist eine Verbindung von Idealismus und<br />
mechanischer Naturauffassung“ (Ziegenfuß). – Beiliegen<br />
Lotzes Schriften „Ueber den Begriff der Schönheit“ (1845)<br />
und „Ueber Bedingungen der Kunstschönheit“ (1847).<br />
904 LUFFT-, HITZ- und KÄLT-WAAG, oder: Baro-<br />
Thermometralischer Schlüssel uber die bißhero,<br />
sowohl alt- als neu-erfundene Barometer und<br />
Thermometer. O. O. und Dr. 1722. 20 S. Mod.<br />
Umschlag. (76) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Verfaßt von<br />
einem die Mathematik liebenden Kleriker aus Regensburg<br />
mit dem Ordensnamen Petrus (so die lateinisch unterzeichnete<br />
Widmung). – Vermutlich fehlt eine Kupfertafel. –<br />
Titel mit kleinen Löchern, fleckig. – Beiliegen 5 Dissertationen,<br />
darunter „De meteoris aqueis“ von J. Scheuchzer<br />
(Zürich 1737), die „Theses rhetoricae“ von J. Bernoulli<br />
(Basel 1741) und „De principiis philosophiae naturalis“ von<br />
J. Gessner (Zürich 1742).<br />
905 MAYER, J. R., Die Mechanik der Wärme in<br />
gesammelten Schriften. Stuttgart, Cotta, 1867. VI<br />
S., 1 Bl., 194 (recte 294) S. Lwd. d. Zt. (leicht be -<br />
stoßen). (50) 400,-<br />
Erste Gesamtausgabe von Mayers Schriften zur Wärmetheorie.<br />
– PMM 323. Dibner, Heralds of Science, 157.<br />
Honeyman 2193. DSB IX, 240. Waller 11403. Hirsch-H. IV,<br />
133. – „The personal misfortunes of this genius have dulled<br />
the brilliance of his contributions to the mechanics of<br />
energy convertibility“ (Dibner). – Ganz unbedeutend fleckig.<br />
906 MONTE, G. DEL, Mecanicorum liber. Venedig,<br />
Deuchino, 1615. Fol. Mit großer Druckermarke<br />
auf dem Titel und vielen Figuren im Text. 4 nn.,<br />
104 num. Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, Bezug an den<br />
unteren Ecken geplatzt). (165) 1.500,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
STC <strong>58</strong><strong>9.</strong> Riccardi I/2, 178, 1.2. Roller-G. I, 308. – Zweite<br />
lateinische Ausgabe, 1<strong>58</strong>1 auch in italienischer Übersetzung<br />
erschienen. – „Guidobaldo's first book was regarded by<br />
contemporaries as the greatest work on statics since the<br />
Greeks“ (DSB IX, 487). – „1577 findet Guido Ubaldi das<br />
Gesetz, daß Last und Kraft zueinander im umgekehrten<br />
Verhältnis der Wege stehen, welche sie in derselben Zeit<br />
durchlaufen“ (Darmstaedter 95). – Gering gebräunt, obere<br />
Außenecke durchgehend wasserrandig. Titel mit Besitzvermerk<br />
Karl Kechel von Hollenstein, hinterer Spiegel mit<br />
Schenkungsvermerk von G. Frommius, Professor der<br />
Mathematik in Kopenhagen. Exlibris und Blindstempel der<br />
Macclesfield Library. – Siehe Abbildung.<br />
Second Latin edition. – Minimally browned, waterstains<br />
throughout at upper corner. Title with ownership entry Karl<br />
Kechel von Hollenstein, lower paste-down with donation<br />
note of G. Frommius, professor of mathematics at Copenhagen.<br />
Exlibris and blind tooling of Macclesfield Library. –<br />
Contemporary vellum (soiled, cover material bursted at<br />
lower corners). – See illustration.<br />
907 NIGGEL, A., Ein new und nutzlichs Rechenbüchlin.<br />
Augsburg, Schönig für Hannas, 1642. Mit<br />
Titelholzschnitt und Druckermarke auf dem letzten<br />
Blatt. 2 Bl., 67 S. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
eines alten Manuskripts (ohne die Schließbänder,<br />
fleckig). (13) 1.500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Kein Exemplar<br />
im KVK. – BEIGEB.: HAINTZELMANN, L., Newes<br />
Rechenbüchlin, von Dreyhundert, und zwey und dreissig<br />
feinen und nutzlichen Hauß- und Kauff-Rechnungen.<br />
Augsburg, Schönig für Weh, 1656. 2 Bl., 75 S. – Vgl. Gier-<br />
J. 439 (Ausg. 1617). – Kein Exemplar im KVK. – HOF-<br />
MANN, U., Arithmetica practica. Nürnberg, Endter, 16<strong>58</strong>.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 76 Bl. – Jöcher-A. II, 2083. – Zum<br />
Verfasser vgl. HKJL II, 434. – Ulrich Hofmann (1610-1682)<br />
war Schreib- und Rechenmeister und bereits als Fünfzehnjähriger<br />
deutscher Schulmeister und Amtsschreiber in<br />
Schönberg/Ansbach, von 1629-1634 Substitut in Sebastian<br />
Kurzens Schreib- und Rechenschule in Nürnberg, danach<br />
selbständiger Meister. – Fliegender Vorsatz mit Besitz -<br />
vermerk eines Paul Langbucher aus Seeon; lediglich die<br />
„Arithemtica“ etw. wasserrandig und fleckig.<br />
Not to be traced by us bibliographically. – No copy at KVK.<br />
– Fly-leaf with annotations by contemporary hand in ink;<br />
only „Arithmetica“ a little waterstained and soiled. – Contemporary<br />
vellum by using an old manuscript (without clasp<br />
ribbons, soiled).<br />
908 NOLLET, (J. A.), Essai sur l'électricité des corps.<br />
Paris, Guerin, 1746. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
4 gefalt. Kupfertafeln. XX S., 2 Bl., 227 S. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf mit restaurierter<br />
Fehlstelle, etw. fleckig, teilw. stark bestoßen). (<strong>58</strong>)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ekelöf 246. Roller-G. II, 248. Wheeler<br />
Gift 32<strong>9.</strong> – Vorsätze leimschattig, teils gebräunt und stellenw.<br />
braunfleckig. – DAZU: DERS., Lettres sur l'électricité.<br />
Paris 1753. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. – Erste Ausgabe.<br />
– Quérard VI, 444. Wheeler Gift 37<strong>9.</strong> DSB X, 147.
Nr. 911<br />
909 – Essai sur l'électricité des corps. Paris, Guerin,<br />
1753. Mit gestoch. Frontisp. und 4 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XXIII, 276 S. Läd. Ldr. d. Zt. – Roller-G.<br />
II, 248. – Wenig fleckig. (128) 120,-<br />
910 OHM, M., Die Lehre vom Grössten und Kleinsten.<br />
Berlin, Riemann, 1825. XVIII, 330 S. Pp. d.<br />
Zt. (Rücken defekt). – Erste Ausgabe. – Poggendorff<br />
II, 318. – Gebrauchsspuren. (50) 200,-<br />
911 PAULIAN, A.-H., Dictionnaire des nouvelles<br />
découvertes faites en physique, pour servir de supplément<br />
aux différentes éditions du Dictionnaire<br />
de physique. Nîmes und Avignon, Gaude und<br />
Niel, 1787. Mit gefalt. Kupfertafel und Falttabelle.<br />
2 Bl., 523 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt).<br />
(17) 200,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 193<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 37<strong>9.</strong> Roller-G. II, 286. De<br />
Backer-S. VI, 376, 1. – Ergänzung zum 1761 erschienenen<br />
„Dictionnaire“, über dessen Artikel „Electricité“ zwischen<br />
Paulian und dem Abbé Nollet ein literarischer Streit entbrannt<br />
war. – Die Kupfertafel mit der Abbildung eines<br />
Heißluftballons. – Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
912 PENTHER, J. F., Praxis geometriae, worinnen<br />
nicht nur alle bey dem Feld-Messen vorkommende<br />
Fälle, mit Stäben, dem Astrolabio, der<br />
Boussole, und der Mensul deutlich erörtert, sondern<br />
auch eine gute Ausarbeitung der kleinesten<br />
Risse treulich communiciret werden. <strong>9.</strong> Edition. –<br />
Zugabe zur Praxi geometriae. 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg,<br />
J. M. Probst 1788-90. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Vign. auf dem Zwischentitel<br />
und 39 gefalt. Kupfertafeln. 5 Bl., 97 S., 2 Bl., 55 S.<br />
Hldr. d. Zt. (untere Ecke gestaucht, Rücken brüchig,<br />
etw. fleckig, tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(98) 300,-
194<br />
Nr. 912<br />
Vgl. Poggendorff II, 400. Cantor III, 528 f. Sotheran, Suppl.<br />
I, 1626: „One of the most popular German works on surveying,<br />
which went through eight editions.“ – Der Verfasser<br />
(1693-1749) war seit 1720 in gräflich Stolbergischem<br />
Bergdienste und wurde 1736, vielleicht in der Folge der beifälligen<br />
Aufnahme des beschriebenen Werkes, zum Professor<br />
der Mathematik und Ökonomie an der Universität Göttingen<br />
ernannt. – Die Kupfer zeigen geometrische und<br />
geodätische Meß- und Zeicheninstrumente sowie meist<br />
fiktive Grundrisse, Pläne, Vogelschauansichten und Karten,<br />
darunter einen Plan von Stolberg (Harz) und den Grundriß<br />
von Göttingen. Die Titelvign. zur „Zugabe“ zeigt vorne auf<br />
einem Tisch einen geöffneten Kasten mit Vermessungs -<br />
instrumenten, im Hintergrund die Gesamtansicht Göttingens.<br />
Die Tafeln schufen Lotter und Probst. – Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, Textbl. tls. stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
913 SCHEFFELT, M., Pes mechanicus artificialis,<br />
oder neu-erfundener Maß-Stab, auf welchem alle<br />
Proportiones der gantzen Matheseos ohne mühsames<br />
Rechnen können gesucht und gefunden<br />
werden. Ulm, Wagner für den Verfasser, 169<strong>9.</strong> 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 11 (1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
11 (statt 14) Bl., 184 S. Pgt. d. Zt. (leicht<br />
berieben, gering fleckig und wasserrandig). (53)<br />
400,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
Erste Ausgabe. – STC S 504. Poggendorff II, 780. Folkerts<br />
7.9: „Der aus Ulm gebürtige Mathematiker und Mechaniker<br />
Michael Scheffelt (1652-1720) war ursprünglich als Kaufmann<br />
tätig, bevor er sich ab 1675 den mathematischen Wissenschaften<br />
zuwandte. Ab 1710 hielt er in Ulm Vorlesungen<br />
über Arithmetik und Geometrie, 1717 wurde er 'Lector<br />
Arithmetices'. Er veröffentlichte eine Reihe von Schriften<br />
über den Proportionalzirkel, die Rechenkunst und fertigte<br />
Rechen- und Meßinstrumente an.“ – Es fehlen 3 Bl. der<br />
Vorstücke. – Frontispiz im Bug tls. eingerissen, anfangs<br />
stark gebräunt, wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
914 SCHNEIDER, J., De figuris electricis. Bonn,<br />
Georgi, 1830. 4°. Mit gefalt. lithogr. Tafel. VI, 10 S.<br />
Mod. Broschur. – Wenig fleckig. – 3 Beilagen. (76)<br />
120,-<br />
915 SCHWEIGGER, J. S. CH., Gechichte des Elektromagnetismus<br />
und der sich ihm anreihenden<br />
physikalischen Bildersprache. Halle, o. Dr., 1856.<br />
Mit 3 gefalt. lithogr. Tafeln. XXIV, 136 S. Läd.<br />
Interims-Broschur. (50) 200,-<br />
Seltener Privatdruck, „zum Geschenke bestimmt für öffentliche<br />
Bibliotheken“. – Titel gestempelt, fleckig.<br />
916 SMITH, R., Cours complet d'optique, traduit de<br />
l'Anglois par (E.) P(ezenas). 2 Bde. Avignon,<br />
Girard u. a., 1767. 4°. Mit 2 gestoch. Kopfvign.<br />
und 73 ausfaltbaren Kupfertafeln. 2 Bl., XXVIII,<br />
472 S.; 1 Bl., 536 S., 1 Bl. Spät. marmoriertes Ldr.<br />
mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen, Schulpreisband<br />
von 1810). (21) 1.000,-<br />
Eine von zwei französischen Ausgaben im selben Jahr. –<br />
Houzeau-L. I, 3323. DSB XII, 477: „Comprehensive and<br />
reliable, the work became the most influential optical textbook<br />
of the eighteenth century.“ – „Ce grand et important<br />
traité contient beaucoup de détails sur les premières découvertes<br />
en astronomie physique, faites au moyen du télescope“<br />
(Houzeau-Lancaster). – Der wichtigste Teil des Werkes<br />
ist die Anleitung zur Herstellung optischer Instrumente,<br />
inklusive Fernrohr und Mikroskop. – Die Titel mit hs.<br />
Bibl.-Nr. und Stempel. Die ersten 3 Bl. in Bd. I und das erste<br />
Bl. in Bd. II unten schmal angerändert. S. 377/378 im Bd. II<br />
mit unterem Eckausriß. Tafel 49 mit kleinem Tintenfleck.<br />
Gering gebräunt, wenig fleckig, außen und unten breitrandig,<br />
Druck auf kräftigem Papier. – Siehe Abbildung.<br />
One of two French editions in the same year. – The most<br />
important part of the work are the instructions how to<br />
manufacture optical instruments, including telescope and<br />
microscope. – Titles with ms. library number and stamp. The<br />
first 3 leaves in vol. I and the first leaf in vol. II with small<br />
paper slips mounted at bottom. P. 377/378 in vol. II with<br />
tear-out at lower corner. Plate 49 with small ink stain. Minimally<br />
browned, hardly soiled, outside and at bottom widemargined,<br />
printed on strong paper. – Later marbled calf with<br />
spine label (some scratching and scuffing, school price<br />
volume of 1810). – See illustration.
Nr. 913<br />
917 SPALLANZANI, (L.), Physicalische und mathematische<br />
Abhandlungen. Leipzig, Gleditsch, 176<strong>9.</strong><br />
Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl., 292 S. Hldr. um<br />
1920 (etw. beschabt und wenig bestoßen). (100)<br />
800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – DSB XII, 565. Lesky 622. Blake<br />
427. Zachert-Z. 1570. Wurzbach XXXVI, 54 (irrig 1869). –<br />
Äußerst seltene Sammlung von fünf bedeutenden Schriften<br />
des „italienischen Buffon“ in deutscher Übersetzung. –<br />
„Einer der berühmtesten Naturforscher aller Zeiten. Seine<br />
Untersuchungen sind von epochemachender Bedeutung<br />
und die Grundlage unserer jetzigen Kenntnisse auf den<br />
betreffenden Gebieten“ (Hirsch-H. V, 353). – Vorsatz ge -<br />
stempelt, anfangs wasserrandig, gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
918 VIVIANI, V., De maximis et minimis geometrica<br />
divinatio in quintum conicorum Apollonii Pergaei<br />
adhuc desideratum. 2 in 1 Bd. Florenz, J. Co cchi -<br />
ni, 165<strong>9.</strong> Fol. Mit 2 Kupfertafeln, 2 Holzschnitt-<br />
Tafeln und zahlr. Holzschnitt-Diagrammen im<br />
Text. 8 Bl., 154 S., 2 Bl., 154 S., 1 Bl. Spät. Interims-Pp.<br />
mit Buntpapierbezug (etw. berieben und<br />
bestoßen, Rücken beschabt). (21) 3.500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 970. Cinti 135. Roller-G. II, 542. DSB<br />
XIV, 4<strong>9.</strong> Riccardi I/2, 625: „Raro e pregiato.“ – Klassisches<br />
Werk der analytischen Geometrie. Das Erstlingswerk des<br />
letzten Galileoschülers Viviani, eine erstaunlich genaue<br />
Rekonstruktion des fünften Buches der Kegelschnittlehre<br />
des Apollonius. „Es ist eine der sehr wenigen Wiederherstellungen,<br />
von deren Werthe man nachträglich durch die<br />
Wiederauffindung des wahren Wortlautes sich überzeugen<br />
konnte“ (Cantor II, 660). Noch vor dem Erscheinen der<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 195<br />
Nr. 916<br />
Arbeit wurde ein arabisches Manuskript des Textes gefunden,<br />
das 1661 publiziert wurde. Für Viviani geriet diese Veröffentlichung<br />
zu einem wahren Triumph, da sie zeigte, wie<br />
nahe er dem Gedankengang des Apollonius gekommen war.<br />
Im Anhang des zweiten Teiles publizierte Viviani seine<br />
Lösung des sogenannten „Steinerschen Problems“, das<br />
eigentlich „Fermatsches Problem“ heißen müßte. Varianten<br />
dieses Problems haben neuerdings große Aufmerksamkeit<br />
in der Informatik gefunden. – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, unbeschnitten und breitrandig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – A classic of analytical geometry. The first<br />
work of Galileo's last student Viviani, a remarkably precise<br />
reconstruction of the fifth book of conic section theory by<br />
Apollonius. – Viviani published in the appendix of the second<br />
part his solution of the so-called „Steinersches Problem“<br />
which should actually be called „Fermatsches Problem“. –<br />
Slightly browned, hardly soiled, untrimmed and wide-margined.<br />
– Later interim cardboard covered with marbled<br />
paper (some rubbing and scuffing, spine scratched). – See<br />
illustration.<br />
919 WEIERSTRASS, K., Abhandlungen aus der<br />
Functionenlehre. Berlin, Springer, 1886. 4°. 4 Bl.,<br />
262 S. Mod. Hlwd. – Erste Ausgabe. – DSB XIV,<br />
224. – Titel gestempelt. (83) 150,-<br />
920 SAMMELBAND – 5 seltene Schriften zur Theorie<br />
des Lichts. 1800-06. Pp. d. Zt. (leicht berieben<br />
und etw. bestoßen). (50) 400,-<br />
RODIG, D., Theorie des Lichts, für Chemie und Physik.<br />
Pirna 1800. Mit gefalt. Kupfertafel. XVI, 72 S. – Poggendorff<br />
II, 672.
196<br />
Nr. 917<br />
Nr. 918<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
WEISS, Ch., Betrachtung eines merkwürdigen Gesetzes der<br />
Farbenänderung organischer Körper durch den Einfluß<br />
des Lichtes. Leipzig 1801. 136 S. – Poggendorff II, 1287.<br />
Zachert-Z. 1783.<br />
HERSCHEL, (W.), Untersuchungen über die Natur der<br />
Sonnenstrahlen. Aus dem Englischen übers. von C. L.<br />
Harding. Erstes Heft (alles Erschienene). Celle 1801. Mit<br />
3 Kupfern auf 2 gefalt. Tafeln. 1 Bl., 116 S., 1 Bl. – Vgl. Poggendorff<br />
I, 1015.<br />
WAGNER, J., Theorie der Wärme und des Lichtes. Leipzig<br />
1802. VI, 86 S. – Hamberger-M. XXI, 316.<br />
(MARSCHALL VON BIEBERSTEIN, C. W.), Gedanken<br />
über die Ursache des Selbstleuchtens der Sonne. O. O. 1806.<br />
12 S. – Poggendorff II, 57.<br />
Wenige Seiten leicht wasserrandig, vereinzelt wenig fleckig.<br />
Medizin<br />
921 AETIUS, A., Opera. 3 in 1 Bd. Basel, H. Froben,<br />
1533-35. Fol. Mit 6 Druckermarken und einigen<br />
schwarzgrundigen Initialen. 6 Bl., 350 S., 1, 6 Bl.,<br />
441 S., 1 Bl., 182 S., 11 Bl. Spät. Pgt. (etw. fleckig).<br />
(153) 1.000,-<br />
IA 101.324 und 101.32<strong>9.</strong> VD 16 A 571. STC 7 (nur 2 Tle.).<br />
Adams A 304. Durling 45. Wellcome I, 4. Garrison-M.<br />
6137: „The first Latin edition of the complete work.“ – Zur<br />
verwickelten Editions- und Druckgeschichte vgl. die ausführlichen<br />
Erläuterungen bei Hieronymus, Griech. Geist,<br />
361. – Zwei Wörter auf dem Titel hs. gelöscht, einige alte<br />
Marginalien, etw. fleckig.<br />
Two words on title erased by hand, some old marginalia,<br />
a little soiled. – Later vellum (somewhat soiled).<br />
922 ALTOMARE, D. A. D', Omnia, quae hucusque<br />
in lucem prodierunt, opera. Lyon, G. Rouillé,<br />
1565. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
zahl. gestoch. Initialen. 1 Bl., 1027 S., 3 Bl. Altes<br />
Hpgt. (21) 800,-<br />
Durling 181. STC 12. IA 104.00<strong>9.</strong> Hirsch-H. I, 105. –<br />
Zweite Gesamtausgabe der Werke des neapolitanischen<br />
Arztes. Eine erste, „höchst unvollständige“ war 1561 in<br />
Venedig erschienen. – Donato Antonio d'Altomare wurde<br />
durch seine Streitschrift über die Natur und Heilkräfte der<br />
Kalabrischen Manna (Venedig 1562) berühmt. – Mehrf. ge -<br />
stempelt, minimal fleckig.<br />
923 BALDI, C., De humanarum propensionum ex<br />
temperamento praenotionibus, de naturalibus ex<br />
unguium inspectione praesagijs, de ratione co -<br />
gnoscendi mores ... tractatus tres. Bologna, Dozza,<br />
1664. 4°. Mit Druckermarke. 2 Bl., 251 S. Leicht<br />
läd. flex. Pgt. d. Zt. (153) 600,-
STC 66. Krivatsy 612. – Vgl. Hirsch-H. I, 300. Thorndike<br />
VIII, 451 (EA 1629): „Two treatises upon human propensities<br />
and how to tell them from the person's temperament,<br />
and upon natural prediction from inspection of human<br />
nails, taken from Baldi's private lectures or other utterances.“<br />
– Zweite, postum erschienene Ausgabe zur Onychologie.<br />
– Camillo Baldi (1550-1637) veröffentlichte 1622 die<br />
erste bedeutende Studie zur Graphologie. – Titel gestempelt,<br />
nur stellenw. wenig fleckig.<br />
924 BALNEOLOGIE – SPRINGSFELD, G. C., Iter<br />
medicum ad thermas Aquisgranenses et fontes<br />
Spadanos. Leipzig, Gleditsch, 1748. XVI, 94 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. (Schwanz benagt, tls. stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ferchl 512. – Vgl. Hirsch-H. V, 376. –<br />
Über die Aachener Thermen und ein Beitrag über Karlsbad,<br />
wo Gottlob C. Springsfeld (1714-1772) zeitweise<br />
praktizierte. – Titel verso gestempelt, stärker gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
925 – TABERNAEMONTANUS, J. TH., New<br />
Wasserschatz, Das ist: Von Allen heylsamen<br />
Metallischen Minerischen Bädern unnd Wassern,<br />
Sonderlich aber von den newen erfundenen<br />
Sawerbrunnen zu Langen Schwalbach eygentiche<br />
Beschreibung widerumb ubersehen, verbessert,<br />
gemehret. Frankfurt, (N. Basse), 1593. 8 Bl.,<br />
649 S., 34 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (Kapital leicht läd., fleckig, berieben<br />
und bestoßen, Schließbänder fehlen, mit wenigen<br />
kleinen Wurmlöchern). (50) 800,-<br />
Dritte Ausgabe. – VD 16 T 824. Durling 4336. Duveen,<br />
Suppl., 622. –Diese Ausgabe nicht im Katalog der Wellcome<br />
Library. – Beschreibt im ersten Teil alle damals bekannten<br />
deutschen Sauerbrunnen und besonders ausführlich Bad<br />
Schwalbach im Taunus, dessen Selterswasser er vor allen<br />
anderen hervorhebt. Im zweiten Teil werden verschiedene<br />
„metallische Wasser“ und ihre medizinischen Wirkungen<br />
behandelt. „Empfielt (schon) das Selterswasser, vielleicht<br />
die älteste bekannte Trinkquelle in Deutschland“ (Ferchl<br />
526). – Vorsätze (mit Exlibris) und letztes Bl. verso mit hs.<br />
Eintragungen. Titel stärker fleckig. Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig, vereinzelt mit Wurmspuren. – Makulatur des Hinterdeckels<br />
aus einer Inkunabel. – Der zeitgenössische Einband<br />
mit schönen Rollen- und Plattenstempeln, die Platten<br />
mit Doppelbildern: auf dem Vorderdeckel Grammatica –<br />
Dialectica, Retorica – Arithmetica; auf dem Hinterdeckel<br />
Musica, Geometria – Astronomia (vgl. Haebler I, 474 A. W.<br />
N. II und I: ähnliche Platten mit geringen Abweichungen).<br />
– Siehe Abbildung.<br />
926 BELLINI, L., Exercitatio anatomica de structura<br />
& usu renum cui renum monstrosorum exempla<br />
addidit. Amsterdam, Frisius, 1665. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., 9 Textkupfern und 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
132 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (21) 600,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 197<br />
Nr. 925<br />
Wellcome II, 13<strong>9.</strong> Krivatsy 1073. Lesky <strong>58</strong>. – Vgl. Waller<br />
868. Garrison-M. 1229 (EA). – „Er lehrte hierin, dass, im<br />
Gegensatze zur gewöhnlichen Annahme, die Niere nicht<br />
ein fester, fleischiger Körper sei, sondern wesentlich ein<br />
Conglomerat von Canälchen, den nach ihm benannten<br />
Bellini'schen Röhrchen“ (Hirsch-H. I, 446). – Kaum braunfleckig.<br />
927 BONIS, G. B. DE, Hydroposia seu de potu aquae<br />
in morbis. Venedig, Bassaglia, 1754. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 7 Bl., 107 S. Ldr. d. Zt. mit Vg.<br />
(Schwanz mit größerer Fehlstelle, brüchig). (100)<br />
300,-<br />
Eine von 2 Ausgaben aus demselben Jahr. – Vgl. Blake 111<br />
(Ausg. Neapel). – Seltene Abhandlung über das Wassertrinken<br />
bei Krankheiten. – Block fast lose, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Exlibris.<br />
928 BOURDET, E., Soins faciles pour la propreté de<br />
la bouche et pour la conversation des dents. Paris,<br />
Hérissant, 175<strong>9.</strong> 1 Bl., 131 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (Kapitale gering lädiert, Gelenke eingerissen,<br />
fleckig und bestoßen). (165) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Poletti 31. Waller 10<strong>58</strong>0. Hirsch-H. I, 654.<br />
Crowley 785. – „Ein sehr unterhaltender und eleganter<br />
Autor. Mit einem energischen Vorstoss gegen die Quacksalber<br />
verbindet er die Erzählung von einem gewissenlosen<br />
Charlatane, der in künstlich hergestellten Alveolen angeblich<br />
Hammelszähne implantierte“ (Neuburger-P. III, 375).<br />
– Fleckig.
198<br />
Nr. 929<br />
929 BRUNSCHWIG, H., Hauß apoteck. Zu yeden<br />
leibs gebresten, für den gemainen man(n), und das<br />
arm Landvolck. Augsburg, H. Steiner, 1543. 4°.<br />
Mit Titelholzschnitt und 3 (1 ganzseit.) Textholzschnitten,<br />
davon 2 vom Petrarcameister. 4 nn.,<br />
LXXXI (recte 71) num. Bl. Mod. Hpgt. (50)<br />
1.200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Das Buch ist<br />
eigentlich eine populäre Version des fünften Buches der<br />
„Destillierkunst“ und darf nicht verwechselt werden mit<br />
der „Hauß Apoteck für den gemeinen Mann“. Alle Ausgaben,<br />
auch die später gedruckten, sind selten, das Kompendium<br />
war Volksbuch im eigentlichen Sinn des Wortes. – Der<br />
ganzseit. Holzschnitt zeigt eine Apotheke, im Hintergrund<br />
Standgefäße, links davon einen Kräutergarten; ein Holzschnitt<br />
mit einer Gelageszene, ferner ein Landwirt und ein<br />
Gärtner bei ihren Tätigkeiten. – Druckvermerk am Ende:<br />
„Getruckt zu Augspurg durch / Heynrich Steyner. /<br />
M.D.XLIII.“ – Die ersten 4 Bl. wasserrandig, in den Rändern<br />
hinterlegt und ausgebessert. Gebräunt und fleckig,<br />
knapp beschnitten, Kopfleisten teilw. angeschnitten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
The book is actually a popular version of the fifth book of<br />
„Destillierkunst“ and should not be mixed up with the<br />
„Hauß Apoteck für den gemeinen Mann“. – The first 4 leaves<br />
with waterstains, backed in margin and repaired.<br />
Browned and soiled, closely trimmed, head-pieces partly cut.<br />
– Modern half vellum. – See illustration.<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
930 BURDACH, K. F., Die Physiologie als Erfahrungswissenschaft.<br />
6 Bde. Leipzig, Voß, 1826-40.<br />
Mit 10 (4 kolor.) gefalt. Kupfertafeln und 6 gefalt.<br />
Tabellen. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Rückenbezüge tls.<br />
stärker beschädigt, Bezüge an den Kanten stellenw.<br />
abgeplatzt). (50) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Garrison-M. 59<strong>9.</strong> PMM 288 b. Horblit 9<br />
a. DSB II, 594. Hagelin 145: „First edition of the greatest<br />
text-book on physiology in the German language, with<br />
contributions of the most famous physiologists of the<br />
period. Volume I and II had indirectly a profound influence<br />
on the development of modern embryology. Karl Ernst von<br />
Baer, the chief founder of comparative embryology, here<br />
provides an entire treatise on the formation of the embryo.<br />
Burdach however – a man convinced of the validity of his<br />
ideas – rearranged Baer's text to conform with his larger<br />
system, breaking up Baer's treatise and distributing it<br />
throughout the work. Baer, angry at what he considered a<br />
very cavalier treatment, proceeded to publish his treatise<br />
as a separate work of his own, 'Ueber Entwickelungs -<br />
geschichte der Thiere' (vol. I, 1828). The famous handcoloured<br />
plates showing the development of the embryo<br />
accompanying Baer's classic 'Entwickelungsgeschichte'<br />
thus first appeared in Burdach's 'Physiologie'.“ – Titel<br />
mehrf. gestempelt, Tafeln tls. etw. gebräunt und fleckig,<br />
ansonsten recht sauber.<br />
931 CAËLS, TH. P., Ratio occurrendi morbis a mineralium<br />
abusu produci solitis. Rom, Sabeundi,<br />
1783. 134 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (kleine Wurmlöcher,<br />
leicht berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Blake 74. Wellcome II, 285. – Vgl. Hirsch-H. I, 796 (EA<br />
Brüssel 1781). Waller I, 85. – Toxikologische Abhandlung<br />
über die Auswirkungen einer Einnahme von metallischen<br />
und mineralischen Substanzen. – Gering fleckig.<br />
NACHGEB., BALDINGER, E. G., Historia mercurii et<br />
mercurialium medica. 4 Tle. Göttingen, Dieterich, 1783.<br />
72 S., 1 Bl. – Hamberger-M. I, 130. – „Baldinger gehörte<br />
zu den bedeutendsten deutschen Ärzten seiner Zeit“<br />
(ADB II, 5).<br />
932 CAPIVACCIO, G., Opera omnia. Venedig, Sessa,<br />
1597. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel. 2 nn.,<br />
27, 175, 310 num., 1 nn. Bl. Pp. um 1900 (beschabt<br />
und bestoßen). (126) 150,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Hirsch-H. 822. – Erste Blätter stark<br />
beschädigt (Textverlust), etw. fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
933 CARDANO, G., Theonoston seu De vita producenda<br />
atque incolumitate corporis conservanda.<br />
Rom, G. B. Robletti, 1617. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
80 S. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. sperrig, leicht<br />
fleckig). (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 18<strong>9.</strong> – Gedanken über glückliche<br />
Lebensführung und gesundes Altern in Form eines Gespräches<br />
zwischen einem Philosophen, einem Einsiedlermönch<br />
und einem Normalbürger. Postum erschienen, recht selten.<br />
– Titel mit Besitzvermerk von 1696. Einzelne Zeilen auf den<br />
S. 12, 22 und 69 wohl schon vom Verleger mit verbessertem<br />
Text tektiert, dadurch S. 11/12 mit kleinem Papierdurchbruch<br />
und wenigen Buchstaben Textverlust. Leicht fleckig.
934 CHEVALLIER, J. G. A., Le conservateur de la<br />
vue, suivi du catalogue général et prix courant des<br />
instrumens d'optique, de mathématiques et de<br />
physique. Paris, Selbstvlg., 1810. Mit gestoch. Titel<br />
und 8 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl., VIII, 163 S., 2 Bl.,<br />
XLVII S. Hldr. d. Zt. (mit Wurmfraß, Rücken rissig<br />
und brüchig, etw. bestoßen). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 431. – Vgl. Wellcome II,<br />
338. – Jean Gabriel Auguste Chevallier (1778-1848), ein<br />
führender Optiker seiner Zeit, machte zahlreiche Erfindungen<br />
und perfektionierte optische Instrumente. – Be -<br />
schreibt Anatomie und Krankheiten des Auges sowie Brillen,<br />
Ferngläser, Mikroskope etc. – Vortitel mit hs. Widmung<br />
des Autors, verso mit seiner Unterschrift. S. 127/28 und I/II<br />
mit Randausriß (jeweils ohne Textverlust); gering gebräunt,<br />
leicht fleckig.<br />
VORGEB.: PERIER, PH., L'ami de la santé, pour tous les<br />
sexes et tous les ages. Seconde édition, revue et corrigée.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Paris, Delalain, 1808. XXVII, 355 S. – Wellcome<br />
IV, 337. – Siehe Abbildung.<br />
935 CHIARAMONTI, S., De coniectandis cuiusque<br />
moribus et latitantibus animi affectibus. Helmstedt,<br />
Müller, 1665. 4°. 21 Bl., 375 S. Pgt. d. Zt.<br />
(153) 500,-<br />
STC C 565. – Vgl. Wellcome II, 340. Krivatsy 2438. Thorndike<br />
VIII, 450 (EA 1625): „His writings include a treatise<br />
on reading mind and character from external signs such as<br />
voice, movement of the body, care of the person, and from<br />
outward circumstances such as the weather, region, education.“<br />
– NACHGEB.: CONRING, H., Iteratarum vindiciarum<br />
iuris examen. Altera ed. Ebda. 1664. 70 S. – Nicht<br />
im STC. – Seltene Abhandlung des Begründers der deutschen<br />
Rechtswissenschaft. – Erster Titel gewaschen, etw.<br />
gebräunt, beide Werke fleckig.<br />
936 CURTIS, J. H. VON, Interessante Krankenfälle,<br />
ein Beitrag zur bessern Behandlung örtlicher und<br />
konstituzioneller Gehörleiden. Nebst einigen<br />
praktischen Bemerkungen über Taubstumme. Aus<br />
dem Englischen übers. und mit Anmerkungen<br />
vers. von H. Robbi. Leipzig, Baumgärtner, 1823.<br />
Mit Stahlstich-Portr. XXIV, 102 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (Rücken brüchig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hirsch-H. II, 15<strong>9.</strong> – Vgl. Wellcome<br />
II, 421 (engl. EA 1822). – Vorsatz etikettiert, Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, leicht gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
937 EGGERT, F. F. G., Uiber die Wassersucht. Leipzig,<br />
Barth, 1817. XII, 448 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(etw. beschabt). (165) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. II, 381. – Ohne den vorderen<br />
fliegenden Vorsatz.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 199<br />
Nr. 934<br />
938 EHRLICH, P., UND S. HATA, Die experimentelle<br />
Chemotherapie der Spirillosen (Syphilis,<br />
Rückfallfieber, Hühnerspirillose, Frambösie). Berlin,<br />
Springer, 1910. Mit 3 gefalt. Tabellen, 5 Tafeln<br />
und 27 Textabb. VIII, 164 S., 2 Bl. (Verlagsanzeigen).<br />
Hlwd. d. Zt. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(37) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Waller 2707. Fischer 353. PMM 402.<br />
Garrison-M. 2403. Dibner, Heralds of Science, 136: „The<br />
discovery of Salvarsan.“ – Leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
939 FABRICIUS VON HILDEN, W., Opera quae<br />
extant omnia, partim ante hac excusa, partim nunc<br />
recens in lucem edita. (Bd. I [von 2]). Frankfurt,<br />
J. Beyer, 1646. Fol. Mit gestoch. Titel von<br />
S. Furck, Kupfertafel, 20 Textkupfern tls. von<br />
M. Merian sowie ca. 200 Textholzschnitten. 11 Bl.,<br />
1044 S., 10 Bl. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel aufgebogen,<br />
fleckig und etw. bestoßen). (138) 1.200,-<br />
Erste Gesamtausgabe, ohne den von M. A. Severino verfaßten<br />
Bd. II. – Krivatsy 3842. Waller 2908 (nur Bd. I).<br />
Hirsch-H., Ergänzungsbd., 276. Wüthrich II, 16 und Abb.<br />
7-8. Hagelin, Soc. of Medicine, 46 ff.: „His 'Opera' remained<br />
the Bible of German Surgery up to the time of Lorenz<br />
Heister.“ – Diese Gesamtausgabe war von Fabricius noch<br />
kurz vor seinem Tode zum Druck vorbereitet worden,<br />
konnte dann aber erst postum erscheinen. Die zahlr. Illustrationen<br />
zeigen überwiegend chirurgische Instrumente,<br />
Schienen und Verbände, jedoch auch Operationen sowie<br />
Abbildungen zur Anatomie und Pathologie. Die Tafel mit<br />
den beiden Ansichten von Pfäfers (bei Wüthrich abgebildet).<br />
– Titel gestempelt, tls. leicht wasserrandig, gering<br />
gebräunt und wenig fleckig.
200<br />
Nr. 942<br />
First complete edition, without vol. II written by M. A.<br />
Severino. – Title stamped, partly slightly waterstained, minimally<br />
browned and hardly soiled. – Contemporary vellum<br />
(front cover bent, soiled and a little scuffed).<br />
940 FINELLA, F., De methoposcopia astronomica.<br />
De duodecim signis coelestibus. 2 in 1 Bd. Antwerpen,<br />
„Officina Plantiuiana, apud Balthassarem<br />
Morenum“ (d. i. Neapel, J. Gaffari), 1650. Mit<br />
zahlr. physiognomischen Textholzschnitten. 4 Bl.,<br />
216 S., 4 Bl., 248 S. Flex. Pgt. d. Zt. (wenig be -<br />
schabt und fleckig). (153) 1.200,-<br />
STC (Italian Books) 343. Wellcome III, 26. Krivatsy 4072.<br />
Thorndike VIII, 459: „The art or science of metoposcopy –<br />
or metroposcopia. Finella says that he has examined 1300<br />
human heads in thirty years of experience ... In case he now<br />
gives a hundred figures of heads in each of the first two<br />
books, and 102 in the third, with a brief accompanying text<br />
for each.“ – Vgl. Ackermann IV, 543 (Ausg. 1648): „Sehr<br />
selten. Die interessanten Holzschnitte in vorzüglichen<br />
Abdrücken.“ – Titel mit Besitzvermerk, wenig fleckig,<br />
letzte Blätter mit kleinem Wasserrand.<br />
Title with ownership entry, hardly soiled, last leaves with<br />
small waterstain. – Contemporary limp vellum (hardly<br />
scratched and soiled).<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
941 GALENUS, C., Opera omnia (graece). 5 Bde.<br />
Basel, Cratander, Bebel, Herwagen und Froben,<br />
1538. Fol. Mit mehreren Druckermarken, 3 großen<br />
Textholzschnitten sowie zahlr. Holzschnitt-<br />
Initialen von Holbein. Etw. beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (18) 2.000,-<br />
Choulant 113. Durling 174<strong>9.</strong> Hieronymus, Griech. Geist,<br />
337. – Zweite griechische Ausgabe (nach der Aldine von<br />
1525), von J. Camerarius, L. Fuchs und H. Gemusäus bearbeitet.<br />
– Ein gewaltiges Gemeinschaftsunternehmen der<br />
Offizinen Cratanders, Bebels, Herwagens und Isengrins,<br />
für das eine eigene Druckermarke geschaffen wurde: ein an<br />
einem Baum hängender Baselschild, der von zwei Basilisken<br />
gehalten wird. – Diese Ausgabe übertrifft den Vorgänger<br />
durch die Einbeziehung neuer Handschriften bei weitem<br />
an Umfang (ist aber laut Choulant „bisweilen auch zu<br />
kühn emendiert“). Sie enthält außerdem am Schluß die<br />
Schrift De ossibus in lateinischer Übersetzung (der griechische<br />
Urtext kam erst 1543 in Paris heraus). Diese Schrift<br />
ist mit 3 Holzschnitten illustriert: eine Unteransicht des<br />
menschlichen Schädels und das menschliche Skelett in Vorder-<br />
und Rückansicht; sie waren erstmals in Cratanders<br />
Galendruck von 1536 erschienen. – Die nächsten beiden<br />
griechischen Gesamtausgaben Galens sind erst 1679 (in<br />
Paris) und 1821-30 (in Leipzig) erschienen. – Leichte<br />
Feuchtigkeitseinwirkung, einige Alters- und Gebrauchsspuren.<br />
– Seit über 40 Jahren auf keiner deutschen <strong>Auktion</strong>.<br />
Second Greek edition (after the Aldine of 1525), adapted by<br />
J. Camerarius, L. Fuchs and H. Gemüsäus. – An immense<br />
cooperation between the printing offices of Cratanter, Bebel,<br />
Herwagen and Isengrin. – Light dampstains, some signs of<br />
wear. – Not in any German auction since more than<br />
40 years. – Contemporary, somewhat damaged calf over<br />
wooden boards.<br />
942 – Ars medica, quae & ars parva, Martino Acakia<br />
interprete. Venedig, V. Valgrisi, 1544. Mit 2 Druckermarken<br />
auf dem Titel und am Ende sowie<br />
2 ganzseit. schematischen Textholzschnitten.<br />
26 Bl., 491 S. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen, obere Ecke des Vorderdeckels<br />
mit kleiner Fehlstelle, Schließbänder fehlen). (41)<br />
900,-<br />
STC 286. EDIT 16 CNCE 2017<strong>9.</strong> Durling 184<strong>9.</strong> – Diese<br />
Ausgabe nicht bei Adams, Waller, Wellcome etc. – Titel<br />
mit Besitzvermerk, datiert 1544. Gering gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
943 GALENUS – HEYLL, CH., Artificialis medicatio,<br />
constans paraphrasi in Galeni librum de artis<br />
medicae constitutione. Mainz, Schöffer, 1534. 4°.<br />
3 Bl., 90, 882 (recte 288) S., 5 (statt 6; ohne die<br />
Druckermarke) Bl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen,<br />
Block tls. gebrochen, etw. fleckig und leicht<br />
aufgebogen). (33) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 H 3438. Durling 2305. – Titel mit<br />
hs. Vermerken und hinterlegt, vereinzelt mit Eckausrissen<br />
und Unterstreichungen, etw. gebräunt und fleckig.
Nr. 947<br />
944 GALL – BELEUCHTUNG der Gall'schen Ge -<br />
hirn- und Schädellehre durch Vernunft und Erfahrung<br />
geleitet von einem von aller Partheilichkeit<br />
freien Beobachter für Aerzte und Nichtaerzte.<br />
Berlin, Schöne, 1805. Mit gefalt. Kupfertafel. VIII,<br />
288 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (50)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel verso gestempelt; etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
945 GRUBE, H., De ictu tarantulae, et vi musices in<br />
ejus curatione, conjecturae physico-medicae.<br />
Frankfurt, Paulli, 167<strong>9.</strong> Mit Notenbeispiel in<br />
Typendruck im Text. 7 Bl., 76 S., 5 Bl. (ohne das<br />
letzte weiße). Ohne Einband. (138) 300,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Krivatsy 5032. Waller 3761. Wellcome<br />
III, 171. Thorndike VIII, 37. RISM B VI/I, 382.<br />
Jöcher II, 120<strong>9.</strong> – Vgl. Eales I 908 (englische Ausgabe 1886).<br />
– Kuriose Schrift über die Heilung des Stiches der Tarantel<br />
durch Musik, verfaßt vom Stadt- und Amtsphysikus in<br />
Hadersleben, Hermann Grube (1637-1698). Grube war<br />
gewissermaßen ein Vorreiter der Musiktherapie und hat<br />
mehrere Werke über den medizinischen Einsatz der Musik<br />
verfaßt. – Etw. braunfleckig.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 201<br />
946 GUYTON (DE) MORVEAU, L. B., Traité des<br />
moyens de désinfecter l'air, de prévenir la contagion,<br />
et d'en arrêter les progres. 3. éd. avec des<br />
additions considérables relatives surtout a la fiévre<br />
jaune. Paris, Bernard, 1805. Mit 3 Kupfertafeln.<br />
XIV, 441 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (mit Wurmspuren,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (27) 80,-<br />
Bolton 505. Cole 575. Waller 3895. Hirsch-H. II, 925. – Vgl.<br />
DSB V, 603: „A simple apparatus for producing chlorine<br />
from common salt, sulfuric acid, and manganese dioxide<br />
was described in his book, which was translated into five<br />
languages.“ – Block gebrochen, Titel gestempelt, mit leichten<br />
Wurmspuren (ohne Textverlust), gering gebräunt, leicht<br />
fleckig.<br />
947 GYNÄKOLOGIE – DEUTSCH, CH. F., De<br />
graviditate abdominali, singulari observatione ad<br />
tab. IV. aeneas illustrata, cum quibusdam ad historiam<br />
litterariam additamentis, huc facientibus.<br />
Halle, Michaelis, 1792. 4. Mit 4 mehrf. gefalt. Kupfertafeln<br />
von Daniel Berger und C. B. Glassbach<br />
nach F. B. G. Hopfer. 6 Bl., 46 S. Hpgt. d. Zt.<br />
(Rücken etw. läd., beschabt und bestoßen). (18)<br />
500,-
202<br />
Nr. 948<br />
Erste Ausgabe. – Waller 2415. Engelmann 131 (Titel leicht<br />
abweichend, dat. 1793). Hirsch-H. II, 250. – Nicht bei Blake<br />
und Wellcome. – Inauguraldissertation zur Erlangung der<br />
Doktorwürde vom 10. November 1792. Es ist dies die erste<br />
von nur zwei im Druck erschienenen Veröffentlichungen<br />
des Arztes aus Frankfurt/Oder, der u. a. als Professor der<br />
Geburtshilfe in Erlangen und Dorpat tätig war. – Die Kupfer<br />
von bemerkenswerter, nahezu natürlicher Größe. – Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt, wenig fleckig. –<br />
Nicht im Jahrbuch. – Siehe Abbildung.<br />
948 – RÜFF, J., De conceptu et generatione hominis.<br />
Frankfurt, P. Schmidt für S. Feyerabend, 1<strong>58</strong>7. 4°.<br />
Mit Titelholzschnitt, Wappenholzschnitt und 69<br />
(6 ganzseit.) Textholzschnitten von Jost Amman.<br />
5 nn. (ohne das weiße Bl. B 2), 92 num. Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen,<br />
neu aufgebunden. (50) 1.200,-<br />
Dritte lateinische Ausgabe, die zweite mit den Holzschnitten<br />
Ammans. – STC 75<strong>9.</strong> Adams R 868. VD 16 R 3<strong>58</strong>3.<br />
Durling 3982. Waller 8302. Becker 30 a. Fasbender 122. –<br />
Vgl. Hagelin II, 1<strong>9.</strong> – Nicht im Katalog der Wellcome<br />
Library. – Der zweite Hebammen-Klassiker des 16. Jahrhunderts,<br />
verfaßt vom Zürcher Stadtarzt Jakob Rüff, lateinisch<br />
und deutsch erstmals 1554 erschienen. Erst die nach<br />
Ryffs Tod 1<strong>58</strong>0 erschienene, von Amman illustrierte Ausgabe<br />
machte das Buch zu „one of the most famous illustrated<br />
medical books“ (Hagelin). – Die Holzschnitte dieser<br />
von Jost Amman illustrierten Ausgabe sind viel besser als<br />
die „mittelmäßigen“ (Becker 30) der Zürcher Erstausgabe<br />
von 1554. Sie zeigen u. a. eine Geburtsszene, Darstellungen<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Nr. 949<br />
der Anatomie der Gebärmutter, die Lagen des Fötus im<br />
Mutterleib, Geburtszangen und Monstren. – Titel gewaschen.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit umfangreichen hs.<br />
Marginalien und Textanstreichungen, Holzschnitte auch<br />
davon betroffen.<br />
BEIGEB.: GRAMANN, J., Apologetica refutatio calumniae.<br />
Erfurt, G. Baumann, 1593. 42 Bl. – Wohl einzige Ausgabe.<br />
– STC 365. VD 16 G 2767. Wellcome I, 2900. Ferguson<br />
I, 338. Brüning 644 a. – Vgl. Hirsch-H. II, 828: „Johann<br />
Gramann gehörte zum Orden der Rosenkreuzer und<br />
bekannte sich zu den Grundsätzen des Paracelsus. Seine<br />
Schriften enthalten viel mystisches und unverständliches<br />
Zeug.“ – „Gramann (1487-1541) aus Erfurt war Antigalenist<br />
und Verfechter einer spagyrischen Medizin. Er ent -<br />
wickelte eine 'antiphtisikalische Tinktur'“ (Brüning). – Titel<br />
gewaschen und mit umfangreichen verblaßten hs. Eintragungen.<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig, tls. mit hs.<br />
Marginalien. – Siehe Abbildung.<br />
Third Latin edition, the second with Amann's woodcuts. –<br />
Title washed. Some browning and soiling, partly with extensive<br />
ms. marginalia and text underlinings, woodcuts affected<br />
as well. – Contemporary vellum (some soiling, minor rubbing<br />
and scuffing, rebound. – See illustration.<br />
949 HAGENDORN, E., Tractatus physico-medicus<br />
de catechu, sive terra Japonica in vulgus sic dicta.<br />
Jena, Krebs für Bielcke, 167<strong>9.</strong> Mit gestoch. Frontisp.<br />
11 Bl., 81 S. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (licht- und wasserrandig,<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 300,-
Erste Ausgabe. – Krivatsy 5201. Ferchl 20<strong>9.</strong> Hirsch-H. III,<br />
16. Bayle-Th. I, 541. Ternaux-C. 2367. – Seltene Abhandlung<br />
über die als Gerb- und Heilmittel verwandte ostasiatische<br />
Pflanze Katechu. – Vorsatz gestempelt, gering ge -<br />
bräunt und vereinzelt fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
950 HALLER, A. (VON), Descriptio foetus bicipitis<br />
ad pectora connati ubi in causas monstrorum ex<br />
principiis anatomicis inquiritur. Hannover, Foerster,<br />
173<strong>9.</strong> 4°. Mit 5 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bl., 46 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Gelenke brüchig,<br />
etw. fleckig). (100) 400,-<br />
Blake 195. Lundsgaard 195. Steinke-P. 907. – Erste selbständig<br />
erschienenen Ausgabe von „De partu bicipite“,<br />
„Hallers wichtigste(r) Schrift“ (Steinke-P.) über Mißbildungen.<br />
– Die Tafeln mit siamesischen Zwillingen.<br />
NACHGEB.: DERS., De monstris dissertatio II. qua trium<br />
monstrorum anatome et contraria D. Lemeryi argumenta<br />
responsiones continentur. Göttingen, Vandenhoeck, o. J.<br />
(um 1742). 4°. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl., 26 S., 2 Bl. –<br />
Blake 195. – Neudruck von Hallers „Dissertatio duorum<br />
monstrorum“ von 1742 (Steinke-P. 913). – S. 25/26 doppelt<br />
vorhanden und nach dem Titel eingebunden, die Tafeln ans<br />
Ende des Bandes verbunden.<br />
SCHREIBER, J. F., Epistola ad veterem amicum Albertum<br />
Haller de medicamento a J. Stephens contra calculum<br />
renum et vesicae divulgato et inefficaci et noxio. – Ebda.<br />
1744. 4°. 17 S. – Erste Ausgabe. – Steinke-P. 3638. – Wie<br />
häufig ohne die Kupfertafel.<br />
Erster Titel gestempelt, alle Drucke stärker gebräunt und<br />
fleckig. – Dekorativ gebundener Sammelband aus dem<br />
Nachlaß des Basler Pathologen und Anatomen Friedrich<br />
Miescher-His (1811-1887) mit einem entsprechenden Vermerk<br />
auf dem Vorsatz.<br />
951 HEINROTH, J. CH. A., Der Schlüssel zu Himmel<br />
und Hölle im Menschen; oder Ueber moralische<br />
Kraft und Passivität. Ein Beitrag zur Seelenheilkunde.<br />
Wohlfeile Ausg. Leipzig, Lehnhold,<br />
183<strong>9.</strong> VIII, 403 S. Läd. Hlwd. d. Zt. (50) 80,-<br />
Vgl. Hirsch-H. III, 139: „Heinroth hat zur psychologischen<br />
Begründung der Psychiatrie wesentlich beigetragen und<br />
durch seine ethisch-religiöse Theorie der psychischen<br />
Krankheiten eine Richtung in der Irrenheilkunde hervorgerufen,<br />
die in Deutschland sehr viele Anhänger gefunden<br />
hat.“ – Titel gestempelt, gebräunt und fleckig.<br />
952 HELLWIG, CH., Regulae de formulis medicamentorum<br />
conscribendis, das ist: vom Recept-<br />
Schreiben. Frankfurt und Leipzig, Stößel, 1712.<br />
157 S. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (leicht angestaubt). (66)<br />
150,-<br />
Blake 205. Waller 428<strong>9.</strong> Hirsch-H. III, 14<strong>9.</strong> – Vgl. Wellcome<br />
III, 240 (EA 1707). – Rezeptsammlung des Thüringer Arztes<br />
Christoph Hellwig (1663-1721), der zahlreiche Werke<br />
zur Medizin und Alchemie verfaßte. – Gebräunt, fleckig<br />
und wasserrandig.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 203<br />
953 HERRENSCHWAND, J. F. VON, Abhandlung<br />
von den vornehmsten und gemeinsten innerlichen<br />
und äusserlichen Krankheiten. Aus dem Französischen.<br />
Bern, F. Seizer, 1788. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. 6 Bl., XVI S., 4 Bl., 705 S., 4 Bl. Stark be -<br />
schäd. Hldr. d. Zt. (128) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Proksch I, 137. – Vgl. Blake 209<br />
und Wellcome III, 255 (beide nur die franz. Ausgabe). – Ein<br />
Werk, das fünfzig Jahre lang als das offizielle bernische<br />
Handbuch für Ärzte galt. Populärmedizinisch, ausdrücklich<br />
auch für verständige Laien bestimmt. – Herrenschwand<br />
(1715-1798) war Berner Patrizier und arbeitete als Arzt<br />
der Schweizer Garde unter Ludwig XV, bevor er 1764 Leibarzt<br />
von Stanislaus Poniatowski von Polen wurde. – Wenig<br />
fleckig.<br />
954 HESS, J. R., Chemische und medizinische Erfahrungen<br />
mit einander verglichen um die Arzneikräfte<br />
verschiedener Pflanzen und Metallpräparate<br />
genauer zu bestimmen. Mit Aquatinta-Titelvign.<br />
Zürich und Leipzig, Ziegler, 1805. 104 S. Mod. Pp.<br />
(etw. fleckig). (50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-H. XIV, 123. – Seitenränder<br />
tls. etw. angeschmutzt bzw. gebräunt und mit wenigen<br />
Läsuren. – Unaufgeschnitten und unbeschnitten.<br />
955 HIPPOCRATES, Opera. Latinitate donata.<br />
Basel, A. Cratander, 1526. Fol. Mit Druckermarke<br />
und 2 Metallschnittbordüren nach Holbein. 26 Bl.,<br />
494 S., 1 Bl. Stark beschäd. Hldr. d. Zt. (144)<br />
1.200,-<br />
Adams H 568. Durling 2321. Waller 4496. Wellcome I, 3178.<br />
Choulant 25. Hieronymus, Griech. Geist, 316. – Zweite<br />
Ausgabe (nach Rom 1525) der gesammelten Werke, die<br />
erste nördlich der Alpen. – „Cratander hat die Römer Übersetzung<br />
mit anderweitig in den Jahren 1524/25 erschienenen<br />
Übersetzungen durchmischt. Als Schmuck für die<br />
Titelseite hat Cratander die für Valentin Curios Strabo von<br />
1523 geschaffene Einfassung mit antiken Autoren und der<br />
Dichterkrönung Homers durch die Musen von Hans Holbein<br />
und Jacob Faber verwendet, für den Textbeginn diejenige<br />
mit Idylle des Landlebens, Bauerntanz und Jagd auf<br />
den eingebrochenen Fuchs“ (Hieronymus).<br />
BEIGEB.: BRUNFELS, O., Onomastikon medicinae.<br />
Straßburg, Schott, 1534. Mit blattgr. Holzschnitt. 186 Bl. –<br />
Erste Ausgabe. – IA 125.656. Durling 72<strong>9.</strong> Adams B 2928.<br />
STC 156. Ritter 297. – „Das erste umfassende und vollständig<br />
überlieferte Wörterbuch der Medizin. Brunfels stand<br />
damit am Anfang einer der erfolgreichsten medizinischen<br />
Literaturgattungen, die insbesondere mit den Wörter -<br />
büchern von de Gortis (1564), Estienne (1564) und Castelli<br />
(1598) innerhalb weniger Jahrzehnte weitere Werke hervorbringen<br />
sollte, die teilweise bis ins 18. Jahrhundert<br />
immer wieder neu überarbeitet und neu aufgelegt wurden“<br />
(aus der Einführung von M. Stolberg zur Ausg. 1994).<br />
Einige Alters- und Gebrauchsspuren, Titel verso mit aufgeklebter<br />
Marke: „Leipzig und Görlitz. In der Marcheschen<br />
Buchhandlung. 1735“.
204<br />
Nr. 961<br />
956 HIPPOCRATES, Praenotationes. Interprete &<br />
enarratore Ludovico Dureto. Paris, D. Du Val für<br />
J. Du Puys, 1<strong>58</strong>8. Fol. Mit Titelvign. 6 Bl., 578 S.,<br />
28 Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (Rücken aufgeplatzt und mit<br />
Fehlstellen). (28) 400,-<br />
Zweite griechisch-lateinische Einzelausgabe, mit umfangreichem<br />
Kommentar. – Adams H 611. Durling 2401. Wellcome<br />
I, 3241. Hoffmann II, 418. – Schöner Pariser Druck.<br />
– „Text und ein sehr geschätzter praktischer Commentar“<br />
(Choulant 28). – Wurde noch weit bis ins 17. Jahrhundert<br />
nachgedruckt. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit<br />
hs. Marginalien, am Anfang wasserrandig.<br />
957 – Praenotationes. Interprete & enarratore Ludovico<br />
Dureto. Paris, G. Meturas, 16<strong>58</strong>. Fol. 6 Bl.,<br />
578 S., 27 Bl. Mod. Lwd. (etw. fleckig). (100)<br />
100,-<br />
Goldsmith H 48<strong>9.</strong> Krivatsy 5717. Wellcome III, 274. Hoffmann<br />
II, 418. – Titel leicht löchrig, einige Seiten angerändert,<br />
tls. gebräunt und mit Quetschfalten, wasserrandig und<br />
etw. fleckig.<br />
9<strong>58</strong> HOMÖOPATHIE – BÖNNINGHAUSEN, C.<br />
VON, Die Körperseiten und Verwandtschaften.<br />
Münster, Regensberg, 1853. 22 S. Heftstreifen.<br />
(101) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 15. – Fleckig und leicht gebräunt.<br />
– Selten.<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
959 – HAHNEMANN, S., Die chronischen Krankheiten,<br />
ihre eigenthümliche Natur und homöopathische<br />
Heilung. Tle. I-IV (von 5) in 4 Bdn. Dresden<br />
und Leipzig, Arnold, 1828-30. Verschied.<br />
stark beschäd. Einbände d. Zt. (50) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 50. Haehl I, 148 und II, 527.<br />
Tischner 96. Waller 3945. – Das letzte große Werk Hahnemanns,<br />
in dem er zum ersten Mal die Lehre von der „Psora“<br />
veröffentlicht. – 1839 erschien noch ein fünfter Band. –<br />
Mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
960 – – Die chronischen Krankheiten, ihre eigenthümliche<br />
Natur und homöopathische Heilung.<br />
Tle. I-III (von 5) in 4 Bdn. Dresden und Leipzig,<br />
Arnold, 1828-30. Läd. Interims-Broschur. (50)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 50. Haehl I, 148 und II, 527.<br />
Tischner 96. Waller 3945. – Titel gestempelt, sonst recht<br />
sauber und unbeschnitten.<br />
961 – – Heilung und Verhütung des Scharlachfiebers<br />
und Purpurfriesels. Mit einigen Zusätzen von<br />
J. Buchner. München, Franz, 1844. 31 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Kanten tls. mit kleinen Absplitterungen,<br />
leicht bestoßen). (50) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 50. Tischner 43. – Kommentierte<br />
Ausgabe der erstmals 1801 erschienenen Schrift Hahnemanns.<br />
– NACHGEB.: (DERS.), Resultate der Kranken-<br />
Behandlung allopathischer und homöopathischer Schule.<br />
München 1843. 15 S. – Schroers 21. Kleinert 1<strong>9.</strong> Tischner<br />
150. – GESCHICHTE UND DOCUMENTE der Krankheit<br />
und Heilung des Grafen von Radetzky. München 1843.<br />
1 Bl., 34 S. – Vgl. Schroers 53. Tischner 194. – ROTH, J.,<br />
Die homöopathische Heilkunst in ihrer Anwendung gegen<br />
die asiatische Brechruhr. Erstes Heft (alles Erschienene).<br />
Leipzig 1833. 2 Bl., 67 S. – Kleinert 121.<br />
Titel der ersten Schrift mit hinterlegtem Einriß und kleinem<br />
Exlibris; vereinzelt fleckig. – Seltene Kleinschriften der führenden<br />
Münchner Homöopathen Joseph Benedikt Buchner<br />
(1813-1879) und Johann Joseph Roth (1804-1859), vgl.<br />
Schroers 20 und 118. – Siehe Abbildung.<br />
962 – – Kleine medicinische Schriften. Gesammelt und<br />
hrsg. von E. Stapf. 2 Bde. Dresden und Leipzig,<br />
Arnold, 182<strong>9.</strong> XIV S., 1 Bl., 252 S.; 1 Bl., 284 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (50) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Engelmann 213. Kleinert 51. Waller<br />
3956. – Nicht bei Haehl. – Etw. braunfleckig.<br />
963 – – Reine Arzneimittellehre. Mischaufl. 6 Bde.<br />
Dresden und Leipzig, Arnold, 1825-33. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(50) 800,-<br />
Erste Ausgabe der endgültigen Fassung, Bd. I in 3. verm.<br />
Aufl., Rest in 2. verm. Aufl. – MNE, Nachtrag, 7<strong>9.</strong> Lesky<br />
273. Waller 3974. Wellcome III, 192. Slg. Haehl 22. Haehl II,<br />
526. Tischner 82. – Enthält in Bd. II den berühmten programmatischen<br />
Aufsatz über den „Geist der homöopathi-
schen Heil-Lehre“. Ein Kernstück innerhalb der Lehre vom<br />
Dynamismus bildet das berühmte Einleitungskapitel zum<br />
Bd. VI. – Etw. braunfleckig. – Aus der Bibliothek des Grafen<br />
Otto von Stolberg-Stolberg.<br />
964 – HAEHL, R., Samuel Hahnemann. Sein Leben<br />
und Schaffen. 2 Bde. Leipzig, Schwabe, 1922. 4°.<br />
Mit Portr. und zahlr. Abb. XVI, 508; XVI, 527 S.<br />
OHldr. – Gebrauchsspuren. (50) 80,-<br />
965 – HARTMANN,F., Homöopathische Pharmacopoe.<br />
Leipzig, Baumgärtner, 1844. XX, 241 S. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (100)<br />
100,-<br />
Caspari's homöopathisches Dispensorium (6. verb. Auflage).<br />
– Vgl. Kleinert 20. Schroers 22. Tischner 125 (andere<br />
Ausgaben). – Bearbeitung der ersten homöopathischen<br />
Arzneibereitungslehre, die Carl Caspari erstmals 1825 veröffentlicht<br />
hatte. – Fleckig.<br />
966 – OTT, F. A., Die wahren Ursachen der langsamen<br />
Ausbreitung des homöopathischen Heilverfahrens.<br />
München, Franz, 1843. X, 57 S. Heftstreifen.<br />
(101) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 105. – Kaum fleckig. – Selten.<br />
967 HUFELAND, CH. W., Dissertatio inauguralis<br />
medica sistens usum vis electricae in asphyxia<br />
experimentis illustratum. Göttingen, Dieterich,<br />
1783. 4°. VIII, 59 S. Heftstreifen. (50) 300,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe von Hufelands Dissertation. –<br />
Hirsch-H. III, 32<strong>9.</strong> – Nicht bei Blake, Waller, Wellcome<br />
etc. – Hufeland will Atmungs- und Kreislaufschwächen<br />
durch elektrische Ströme behandeln. – Titel mit Ausschnitt;<br />
Knickspuren, fleckig und wasserrandig.<br />
968 – Guter Rath an Mütter über die wichtigsten<br />
Punkte der physischen Erziehung der Kinder in<br />
den ersten Jahren. Berlin und Jena, o. Dr., (um<br />
1800). 1 Bl., 102 S. Läd. Brosch. d. Zt. (83) 80,-<br />
Waller 4870 (dat. 1799). – Vgl. Hirsch-H. III, 32<strong>9.</strong> Blake<br />
224. Goed. VI, 257, <strong>9.</strong> Piper 423 (andere Ausgaben). – Vermutlich<br />
unerlaubter Nachdruck der Erstausgabe von 179<strong>9.</strong><br />
– Das pädiatrische Werk behandelt Bäder, das Wickeln, die<br />
Nahrung, den Schlaf und Krankheiten von Säuglingen und<br />
Kleinkindern. – Mehrf. gestempelt und mit geringen Knickspuren,<br />
etw. fleckig und wenig gebräunt. – Unbeschnitten.<br />
969 HUFELAND – SAMMLUNG – 10 Erstausgaben<br />
in 16 Bdn. 1794-1834. Verschiedene Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (50) 600,-<br />
Vollständige Darstellung der medicinischen Kräfte der salzsauren<br />
Schwererde (1794) – Gemeinnützige Aufsätze zur<br />
Beförderung der Gesundheit (1794; doppelt vorhanden) –<br />
Ideen der Pathogenie (1795; doppelt vorhanden) – Ueber<br />
die Natur, Erkenntnismittel und Heilart der Skrofelkrank-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 205<br />
Nr. 973<br />
heit (1795) – Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern<br />
(1800) – Nöthige Erinnerung an die Bäder (1801 ) –<br />
Praktische Uebersicht der vorzüglichsten Heilquellen<br />
Teutschlands (1815) – Lehrbuch der allgemeinen Heilkunde<br />
(1818) – Kleine medizinische Schriften (1822) – Neue Auswahl<br />
kleiner medizinischer Schriften (1834). – Beiliegt<br />
Erasmus Darwins „Anleitung zu Erziehung des weiblichen<br />
Geschlechts“ in der Übersetzung und Bearbeitung von<br />
Hufeland (1822).<br />
970 HUFELAND – DARWIN, E., Anleitung zur<br />
physischen und moralischen Erziehung des weiblichen<br />
Geschlechts. (Übers.), bearb. und mit Zu -<br />
sätzen versehen von C(h.) W. Hufeland. Leipzig,<br />
Brockhaus, 1822. XIV, 176 S., 7 Bl. Mod. Hldr.<br />
(50) 100,-<br />
Engelmann 268. Brockhaus-Verz. 171. NDB X, 6. – Leicht<br />
fleckig.<br />
971 – SCHEINTOD, DER, oder Sammlung der<br />
wichtigsten Thatsachen und Bemerkungen darüber,<br />
in alphabetischer Ordnung mit einer Vorrede<br />
von C(h.) W. Hufeland. Berlin, Matzdorff, 1808.<br />
IV, 346 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken<br />
beschabt, Kopf leicht schadhaft, berieben). (50)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz gestempelt, leicht gebräunt und<br />
fleckig. – Selten.
206<br />
Nr. 977<br />
972 KNIGGE, TH., Medinische Fragmente aus der<br />
Verlassenschaft des Dr. Thomas Knigge in Re -<br />
gensburg. Nebst dessen Lebenslauf und Schattenriß<br />
hrsg. von J. J. Kohlhaas. Regensburg, Montag,<br />
1788. Mit gestoch. Titelvign. 3 Bl., 222 S. Mod. Pp.<br />
– Erste Ausgabe. – Unbeschnitten. (50) 100,-<br />
973 KOCH, R., Ueber bakteriologische Forschung.<br />
Vortrag in der 1. allgemeinen Sitzung des X. in -<br />
ternationalen medicinischen Congresses am<br />
4. August 1890. Berlin, Hirschwald, 1890. 15 S.<br />
Mod. Pp. (angestaubt und lichtrandig) mit eingeb.<br />
Orig.-Brosch. (gestempelt und fleckig). (50) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Waller 5343. DSB VII, 432: „Koch's first<br />
paper on tuberculin.“ – Minimal knittrig. – Aus dem Besitz<br />
des Rostocker Pathologen (Ferdinand) Albert Thierfelder<br />
(1842-1908). – Siehe Abbildung.<br />
974 KOCH – 7 Schriften von Robert Koch in: Mittheilungen<br />
aus dem kaiserlichen Gesundheitsamte.<br />
2 Bde. Berlin 1881-84. 4°. Mit 27 tls. farb. Tafeln.<br />
Mod. Hlwd. (minimal fleckig). (50) 300,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Klassische Arbeiten des Mikrobiologen zur Bakteriologie.<br />
– DSB II, 430-431.<br />
Zur Untersuchung von pathogenen Organismen. – Zur<br />
Aetiologie des Milzbrandes. – Ueber Desinfection. – Untersuchungen<br />
über die Desinfection mit heisser Luft. – Versuche<br />
über die Verwerthbarkeit heisser Wasserdämpfe zu<br />
Desinfektionszwecken (unter Mitarbeit von Gaffky und<br />
Löffler). – Zur Aetiologie der Tuberkulose. – Experimentelle<br />
Studien über die künstliche Abschwächung der Milzbrandbacillen.<br />
Titel von Bd. I mit geklebtem Einriß, beide Titel gestempelt,<br />
Tafeln von Bd. II tls. wasserrandig, kaum fleckig.<br />
975 KÖLLIKER, R. A. VON, Entwicklungsgeschich<br />
te des Menschen und der höheren Thiere.<br />
Leipzig, Engelmann, 1861. Mit vielen Textholz -<br />
stichen. X, 468 S. Hlwd. d. Zt. (wenig berieben<br />
und bestoßen). (101) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Cushing K 167. Eimas 184<strong>9.</strong> Engelmann<br />
(Suppl.) 135. Hirsch-H. III, 572. Waller 5355. Garrison-<br />
M. 487: „First book on comparative embryology.“ – Vorderes<br />
Innengelenk gebrochen (geklebt), Titel mit Spuren<br />
eines entfernten Etiketts, gegen Ende Papier gewellt, mehrf.<br />
gestempelt und vereinzelt fleckig.
976 LEUCKART, F. S., Untersuchungen über das<br />
Zwischenkieferbein des Menschen. Stuttgart,<br />
Schweizerbart, 1840. Gr.-4°. Mit 9 lithogr. Tafeln.<br />
VIII S., 1 Bl., 116 S. Mod. Lwd. mit eingeb. Orig.-<br />
Brosch. (gestempelt). – Erste Ausgabe. – Stärker<br />
fleckig. (50) 150,-<br />
977 LICETUS, F., De monstris. Ex recensione G.<br />
Blasii. Qui monstra quaedam nova & rariora ex<br />
recentiorum scriptis addidit. Ed. novissima. Amsterdam,<br />
Frisius, 1665. 4°. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
3 Kupfertafeln und 69 (1 ganzseit.) Textkupfern<br />
(ohne Frontisp.). 8 Bl., 316 S., 13 Bl. Hldr. des<br />
18. Jhdts. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale leicht läd.,<br />
Gelenke brüchig, beschabt und bestoßen). (28)<br />
800,-<br />
Hagelin II, 43. Krivatsy 695<strong>9.</strong> Waller 577<strong>9.</strong> Wellcome III,<br />
514. Goldschmid 42. – Dritte Ausgabe (die zweite illustrierte).<br />
– Licetus war Professor an den Universitäten von<br />
Pisa, Padua und Bologna „und als Philosoph und Physiker<br />
nicht unbedeutend“ (Hirsch-H. III, 775). – „In diesem Sammelwerk<br />
der Mißbildungen, welches zu den bekanntesten<br />
und berühmtesten seiner Art gehört und in dem sich auf<br />
sauberen und ungewöhnlich schönen Kupferstichen die<br />
meisten der uns aus früheren Zeiten bekannten Mißbildungen<br />
finden, sind auch die meisten der Abbildungen vorhanden,<br />
welche wir z. B. aus Aldrovandus, Paré und vielen<br />
anderen nachweisen können“ (Goldschmid). – Titel mit<br />
hs. Bibl.-Nr., gelöschtem Besitzvermerk (tintenfleckig)<br />
und hinterlegtem Ausschnitt. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. Hinterer fliegender Vorsatz mit hs. Notiz. – Ex libris<br />
Rudolph Virchow. – Siehe Abbildung.<br />
Third edition (second illustrated one). – Licetus was professor<br />
at the universities of Pisa, Padova and Bologna and a<br />
'not insignificant philosopher and physicist' (Hirsch-H. III,<br />
775). – Title with ms. library number, erased ownership<br />
entry (with ink stains) and backed cut-out. Slightly<br />
browned, partly a little soiled. Lower fly-leaf with ms. mote.<br />
– Exlibris Rudolph Virchow. – Half calf of the 18th century<br />
with spine label and gilt back (turn-ins a little damaged,<br />
joints cracked, scratched and scuffed). – See illustration.<br />
978 LIEUTAUD, (J.), Précis de la medecine pratique,<br />
contenant l'histoire des maladies, & la maniere de<br />
les traiter. Seconde éd. Paris, Vincent, 1761. XVI,<br />
728 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. und Rsch. (Gelenke<br />
brüchig, etw. beschabt, tls. stärker bestoßen). (165)<br />
150,-<br />
Blake 271. – Vgl. Hirsch-H. III, 784. Waller <strong>58</strong>16. Wellcome<br />
III, 516. Eimas 864 (andere Ausg.). – Der französische Arzt<br />
Joseph Lieutaud (1703-1780) widmete sich anatomischen<br />
Studien und gab mit „Anatomie historique das erste gute<br />
anatomische Buch nach Winslow“ (Hirsch-Hübotter)<br />
heraus. Daraufhin wurde er erst Leibarzt von Ludwig XV.<br />
und danach von Ludwig XVI. – Nach ihm ist das Dreieck<br />
am Grunde der Harnblase benannt. – Gering gebräunt und<br />
fleckig. – Exlibris.<br />
979 LIGNAC, (F. L. F.) DE, De l'homme et de la<br />
femme considérés physiquement dans l'état du<br />
mariage. Nouv. éd. 3 Bde. Lille, Henry, 1774. Mit<br />
Naturwissenschaften · Medizin 207<br />
gestoch. Titel und 15 Kupfertafeln. XI, 503 S.;<br />
2 Bl., 3<strong>58</strong> S.; 2 Bl., 335 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (Rücken<br />
tls. schadhaft, Gelenke gebrochen, beschabt und<br />
bestoßen). (165) 150,-<br />
Wellcome III, 517. Blake 271. Gay I, 813: „Lignac cite sou -<br />
vent Venette, mais il contient de plus un bon nombre d'historiettes<br />
ou de détails intéressants.“ – Buchblock von Bd. I<br />
gebrochen; Vorsätze leimschattig, Titel mit Besitzvermerk,<br />
tls. gering gebräunt und stellenw. etw. fleckig. – Exlibris.<br />
980 MACH, E., Grundlinien der Lehre von den<br />
Bewegungsempfindungen. Leipzig, Engelmann,<br />
1875. Mit einigen Abb. IV, 127 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(101) 150,-<br />
Seltene erste Ausgabe dieser klassischen Experimentalstudie<br />
über den Gleichgewichtssinn des Menschen. – DSB VIII,<br />
606, 5. – Gutes Exemplar.<br />
981 MAGNETISMUS – KLUGE, C. A. F., Versuch<br />
einer Darstellung des animalischen Magnetismus<br />
als Heilmittel. 2 Tle. in 1 Bd. Wien, Haas, 1815.<br />
511 S. Läd. Interims-Broschur. (50) 120,-<br />
Erste in Wien gedruckte Ausgabe. – Lesky 356. Waller 531<strong>9.</strong><br />
Schürer-W. 156: „Jeder Satz, jede Behauptung wird durch<br />
die entsprechende Beobachtung und die dazu gehörige Literatur<br />
belegt.“ – Erstmals 1811 in Berlin erschienen. – Unbeschnitten.<br />
982 – RÖMER, C., Ausführliche Darstellung einer<br />
höchst merkwürdigen Somnambüle nebst dem<br />
Versuche einer philosophischen Würdigung des<br />
Magnetismus. Stuttgart, Metzler, 1821. Mit 3 ge -<br />
falt. lithogr. Tafeln und gefalt. Tabelle. 1 Bl., 229 S.<br />
Pp. d. Zt. (Deckel mit Wurmfraß, etw. bestoßen).<br />
(100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Du Prel 232. Ackermann II, 362: „Selten.“<br />
– Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk in Tinte, die erste<br />
Tafel mit hinterlegtem Durchriß; fleckig und gebräunt.<br />
983 MATTHIAE, D. M., Experimentorum medicochymicorum<br />
decades tres. Cui succedit Pharmacopoea<br />
Cracoviensis J. Woynae. Frankfurt, J. J.<br />
Erythrophilus, 1683. 12°. Mit 4 (1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
109 (recte 110), 147 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (beschabt und bestoßen). (119) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Krivatsy 7567. – Stellenw. fleckig.<br />
984 MEDICINISCH-CHIRURGISCHE Encyklopädie<br />
für praktische Aerzte. Hrsg. von H. Prosch<br />
und H. Ploss. 3 Bde. und Supplement-Bd. in<br />
4 Bdn. Leipzig, Brockhaus, 1854-63. Hldr. d. Zt.<br />
(angestaubt, etw. beschabt und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brockhaus-Verz. 622. Hirsch-H. IV, 67<strong>9.</strong><br />
– Vorsatz von Bd. I mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt<br />
und fleckig.
208<br />
Nr. 987<br />
985 MONTI, P., Methodus medendi. Augsburg, H.<br />
Steiner, 1540. Mit Titelbordüre. 2 nn., CLXIII<br />
num., 3 nn. Bl. Mod. Pgt. unter Verwendung alten<br />
Materials. (153) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 M 6267. Durling 3292. Lesky 454.<br />
Wellcome I, 4433. – Nicht bei Adams, Osler, Waller und im<br />
STC. – Monti (gest. 1553) war Professor der Medizin in<br />
Bologna und Padua. – Die schöne Titelbordüre in etw.<br />
flauem Abdruck, wenig fleckig, zahlr. recht interessante<br />
zeitgenössische Anmerkungen.<br />
986 NEUBAUER, J. E., Opera anatomica collecta.<br />
Hrsg. von G. C. Hinderer. Frankfurt und Leipzig,<br />
Krieger, 1786. 4°. Mit 12 tls. gefalt. Kupfertafeln.<br />
16, 346 S. Mod. Hldr. unter Verwendung alten<br />
Materials. (101) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Haeser II, 707. Eales 2016: „Detailed anatomy,<br />
especially nerves of neck and thorax.“ – Diese erste<br />
Gesamtausgabe der „vortrefflichen Arbeiten des tüchtigen<br />
Anatomen“ nicht bei Hirsch-H. IV, 344. – Die Tafeln numeriert<br />
1-10, ferner 3 b und eine Umrißzeichnung zu Tafel 8.<br />
– Titel gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
987 NICOLAI – SAMMELBAND – 5 Schriften von<br />
Ernst Anton Nicolai in 1 Bd. Halle 1746-51. Hpgt.<br />
d. Zt. (leicht bestoßen und wenig angestaubt).<br />
(50) 800,-<br />
Sammlung äußerst seltener Abhandlungen des Mediziners<br />
Ernst Anton Nicolai (1722-1802), eines „der bedeutendsten<br />
Schüler Hoffmann's“ (Hirsch-H. IV, 359). Nicolai war „ein<br />
eifriger Vertreter der iatromathematischen Richtung in der<br />
Medizin und als solcher vorzugsweise bestrebt, medizinische<br />
Probleme vom Standpunkte der Leibniz-Wolffschen<br />
philosophischen Anschauungen zu lösen“ (ADB XXII,<br />
578). – Im einzelnen:<br />
Abhandlung von der Schönheit des menschlichen Körpers.<br />
1746. Mit gestoch. Titelvign. 1 Bl., 77 S. – Blake 324. – Vgl.<br />
Hirsch-H. IV, 35<strong>9.</strong><br />
Theoretische und practische Betrachtung des Pulsschlages.<br />
1746. 8 Bl., 80 S. – Hirsch-H. IV, 35<strong>9.</strong><br />
Gedanken von den Würckungen der Einbildungskraft.<br />
2. verm. Aufl. 1751. Mit gestoch. Titelvign. 8 Bl., 224 S. –<br />
Vgl. Hirsch-H. IV, 359 (EA 1744).<br />
Abhandlung von dem Lachen. 1746. Mit gestoch. Titelvign.<br />
62 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Gedanken von Thränen und Weinen. 1748. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 8 Bl., 232 S. – Siehe Abbildung.<br />
988 PÄDIATRIE – MAUT(H)STEIN, L. W.<br />
MAUTH NER VON, Kinder-Diätetik. 3. veränderte<br />
und verm. Aufl. Wien, Gerold, 1857. Mit<br />
zahlr. Textholzstichen. 1 Bl., XX, 272 S., 1 Bl.<br />
Lwd. d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen). (66)<br />
100,-<br />
Wurzbach XVII, 157. Hirsch-H. IV, 128. – Vgl. Peiper 425<br />
(2. Aufl. 1853). – Tls. leicht gebräunt und stellenw. gering<br />
fleckig. – Mit e. Widmung des Verfassers an den Naturforscher<br />
Carl Friedrich Philipp von Martius (1794-1868).<br />
989 PARACELSUS, TH., Archidoxa zwölff Bücher,<br />
darin alle gehaimnüß der natur eröffnet. (Hrsg.)<br />
von J. A. Wimpfen. – Etlich Tractetlein zur Archidoxa<br />
gehörig. 2 Tle. in 1 Bd. München, Berg, 1570.<br />
4°. Mit 4 (3 gleichen) Holzschnitt-Portrs. auf dem<br />
Titel und im Text, figürlicher, ankolor. Holzschnitt-Initiale<br />
und 2 schematischen Textholzschnitten.<br />
128, 33 (statt 35) Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Rücken mit Be -<br />
zugsfehlstelle). (70) 1.500,-<br />
Sudhoff 12<strong>9.</strong> VD 16 P 393 und 629 (erkennt die Zusammengehörigkeit<br />
nicht). Durling 3491 (nur II). Brüning 416.<br />
– Titelauflage der kurz vorher ebenfalls bei Berg erschienenen<br />
Ausgabe (nur zwei Bogen wurden neu gedruckt) unter<br />
Hinzufügung des in der vorliegenden Ausgabe erstmals<br />
publizierten Anhangs (der auch separat abgegeben wurde).<br />
– Das Werk war zuerst 1569 in Krakau erschienen, die erste<br />
deutsche Ausgabe publizierte P. Perna 1570 in Basel.<br />
„Probably the most exclusively alchemical of the works of<br />
Paracelsus“ (Thorndike V, 625). – Die Porträts auf den beiden<br />
Titeln sind Nachschnitte ohne Rahmen nach dem<br />
Solisschen Holzschnitt und wurden für diese Ausgabe neu<br />
geschaffen. „Der Text weicht im einzelnen etwas von Huser
Nr. 990<br />
ab; das Latein ist vielfach verdeutscht, um allgemeiner verständlich<br />
zu sein“ (Sudhoff). – Die fehlenden 2 Bl. (G1-2) in<br />
Kopie beigebunden. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Reissue with new title of the edition just previously pub -<br />
lished also by Berg (only first two sheets newly printed); this<br />
edition includes for the first time the published appendix<br />
(which could also be obtained separately). – The 2 missing<br />
leaves (G1-2) bound-in in copy. – Slightly browned, hardly<br />
soiled. – Contemporary limp vellum (soiled, rubbed and<br />
scuffed, spine with defect in cover material).<br />
990 – Chirurgische Bücher und Schrifften. Jetzt auffs<br />
New an tag geben durch Johannem Huserum.<br />
4 Tle. in 1 Bd. Straßburg, L. Zetzners Erben, 1618.<br />
Fol. Mit breiter figürlicher Titelholzschnittbordüre,<br />
monogr. „CM L*F“ (von Ludwig Frig nach<br />
Christoph Murer), Holzschnittportr., 3 gleichen<br />
Druckermarken auf den Zwischentiteln und<br />
3 Textholzschnitten. 6 Bl., 795 (recte 797) S., (3 nn.<br />
Bl. zwischengeb.), 19 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben<br />
und bestoßen, mit Kratzspuren, Vorderdeckel<br />
mit kleiner Bezugsfehlstelle). (28) 5.000,-<br />
Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr. – STC<br />
B 1812. VD 17 7:699035W. Wellcome I, 4812. Krivatsy 8568.<br />
Lesky 313. Sudhoff 302. – Vgl. zur Titelbordüre: Nagler,<br />
Naturwissenschaften · Medizin 209<br />
Nr. 991<br />
Monogrammisten II, 393 und IV, 1072, 6. – Nicht bei Waller<br />
und Osler. – Die zweite Straßburger Folio-Ausgabe. –<br />
„Dieser chirurgische Band der deutschen Folioausgabe ist<br />
ganz anders zu beurtheilen als die beiden medicinisch-philosophischen<br />
Bände: er ist abgesehen von der Gr. Wundarznei<br />
ein vollständig neues Werk, nach Huser's Handschrift<br />
gedruckt und von allergrösstem Werthe für die<br />
Kenntniss Hohenheims, für die er mit den 11 Bänden der<br />
Baseler Quartausgabe die wichtigste Grundlage bildet“<br />
(Sudhoff 267 zur ersten Straßburger Ausg. von 1605). – Etw.<br />
gebräunt, tls. leicht fleckig.<br />
ZWISCHENGEB.: DERS., Opera Bücher unnd Schrifften<br />
(durch Ioannes Huserum in Truck gegeben: Jetzt von<br />
newem mit fleiß ubersehen). Bd. II (von 2). Ebda. 1616. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel, 62 figürlichen und einigen<br />
schematischen magischen und astronomischen Textholzschnitten.<br />
4 Bl., 691 S., 6 Bl. – Zweite Straßburger Gesamtausgabe,<br />
ein Nachdruck der Ausg. von 1603. – STC B 180<strong>9.</strong><br />
Wellcome I, 480<strong>9.</strong> Sudhoff 301. – Nicht bei Waller, bei<br />
Krivatsy nur Bd. I. – Textlich ein Nachdruck der ersten<br />
deutschen Gesamtausgabe Husers (Basel 1<strong>58</strong>9-1591 in<br />
10 Quart-Bänden). – Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
One of two issues of the same year. – Second Strasbourg folio<br />
edition. – Some browning, partly light soiling. – Contemporary<br />
vellum (soiled, rubbed and scuffed, with scratching,<br />
front cover with small defect in cover material). – See illustration.
210<br />
991 PAULLINI, CH. F., Bufo juxta methodum et<br />
leges illustris academiae curiosorum breviter descriptus,<br />
multisque naturae et artis observationibus<br />
refertus. Nürnberg, Froberg für Ziger, 1686. Mit<br />
gestoch. Titel. 8 Bl., 120 S. Mod. Ldr. mit intarsierten<br />
Krötenmotiven auf den Deckeln. (31)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 22. Wellcome IV, 318. – Seltene<br />
Monographie über die Kröte und ihren medizinischen<br />
Nutzen, geschrieben vom Verfasser der „Dreckapotheke“.<br />
– Gestochener Titel mit kleinem hinterlegten Loch, am<br />
unteren Seitenrand tls. knapp beschnitten, leicht gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
992 PAWLOW, I. P., Die Arbeit der Verdauungsdrüsen.<br />
Vorlesungen. Autorisierte Übersetzung aus<br />
dem Russischen von A. Walther. Wiesbaden, Bergmann,<br />
1898. XII, 199 S. Hlwd. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt). (50) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Waller 7257. – Vgl. DSB X, 431.<br />
PMM 385. Garrison-M. 1022: „Pavlov made perhaps the<br />
greatest contribution to our knowledge of the physiology of<br />
digestion. Especially notable was his method of producing<br />
gastric and pancreatic fistulae for the purpose of his experiments.“<br />
– Beiliegt vom selben Autor „Das Experiment als<br />
zeitgemässe und einheitliche Methode medizinischer Forschung“<br />
(Wiesbaden 1900).<br />
993 PHARMACOPOEIA collegii regii medicorum<br />
Edinburgensis. Secundum editionis Edinburgensis.<br />
Bremen und Leipzig, Förster, 17<strong>58</strong>. Mit ge stoch.<br />
Titelvign. XII, 146 S., 9 Bl. Pp. d. Zt. (fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (86) 120,-<br />
Vgl. Blake 348. Neu 3181. Ferchl 409 (andere Ausgaben). –<br />
Titel mit Besitzvermerk, etw. fleckig.<br />
994 PSYCHOANALYSE – FEUCHTERSLEBEN,<br />
E. VON, Lehrbuch der ärztlichen Seelenkunde.<br />
Wien, Gerold, 1845. XXII, 429 S. Läd. Orig.-Broschur.<br />
(50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 161. Lesky 208. Wurzbach IV,<br />
212. NDB V, 106. Hirsch-H. II, 512. Garrison-M. 492<strong>9.</strong>1:<br />
„Feuchtersleben introduced the terms psychosis, psychiatrics,<br />
and psychopathology. The book includes a short history<br />
of psychiatry“. – Unaufgeschnitten. – Beiliegt vom selben<br />
Autor „Die Gewißheit und Würde der Heilkunst“.<br />
Wien 183<strong>9.</strong><br />
995 – FREUD, S., Zur Auffassung der Aphasien. Eine<br />
kritische Studie. Leipzig und Wien, Deuticke,<br />
1891. 2 Bl., 107 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken fleckig,<br />
stellenw. beschabt, bestoßen). (38) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Rickman 1376. Fischer I, 445. Meyer-Palmedo<br />
81. – VORGEB.: KAAN, H., Der neurasthenische<br />
Angstaffect bei Zwangsvorstellungen. Ebda. 1892. 147 S. –<br />
NACHGEB.: REIBMAYR, A., Kurze Anleitung zur<br />
mechanisch-physikalischen Behandlung der Fettleibigkeit.<br />
Ebda. 1890. 2 Bl., 62 S., 1 Bl. – HACKER, R. VON, Anlei-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
tung zur antiseptischen Wundbehandlung nach der an Prof.<br />
Billroth's Klinik gebräuchlichen Methode. 3., umgearb.<br />
Aufl. Ebda. 1890. VI, 65 S., 1 Bl. – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Einträgen, nur erste und letzte Blätter leicht fleckig.<br />
996 – FREUD – 5 Frühschriften Freuds aus dem<br />
„Archiv für Anatomie und Physiologie“ und dem<br />
„Neurologischen Centralblatt“. Leipzig 1884-96.<br />
Meist Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren) in mod.<br />
Schuber bzw. Kassette. (50) 300,-<br />
I. Eine neue Methode zum Studium des Faserverlaufs im<br />
Centralnervensystem. 1884. S. 453-460. – Dreifach vorhanden.<br />
– II. Die Abwehr-Neuro-psychosen. 1894. S. 402-410.<br />
– III. Ueber die Berechtigung, von der Neurasthenie einen<br />
bestimmten Symptomencomplex als „Angstneurose“ abzutrennen.<br />
1895. S. 50-66. – IV. Ueber die Bernhardt'sche<br />
Sensibilitätsstörung am Oberschenkel. 1894. S. 491-492. –<br />
V. Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen.<br />
1896. S. 434-448. – Tls. starke Altersspuren.<br />
997 – – Sammlung von 9 Erstausgaben in 9 Bdn. 1909-<br />
30. Meist Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(50) 200,-<br />
Sammlung kleiner Schriften zur Neurosenlehre. Zweite<br />
Folge (1909) – Über Psychoanalyse (1910) – Totem und<br />
Tabu (1913) – Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1924) –<br />
Psychoanalytische Studien an Werken der Dichtung und<br />
Kunst (1924) – Beiträge zur Psychologie des Liebeslebens<br />
(1924) – Studien zur Psychoanalyse der Neurosen (1926) –<br />
Die Zukunft einer Illusion (1927) – Das Unbehagen in der<br />
Kultur (1930). – Altersspuren.<br />
998 RICHTER, A. G., Anfangsgründe der Wundarzneykunst.<br />
Mischaufl. 7 Bde. Göttingen, Dieterich,<br />
1789-1804. Mit 44 (statt 45; 39 gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (mit Fehlstellen, brüchig,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (155) 300,-<br />
Hirsch-H. IV, 800. Blake 381. – Vgl. Waller 7961. Lesky<br />
544. Wellcome IV, 523. Hirschberg 423. – Eines der Hauptwerke<br />
des berühmten Chirurgen. – Die Kupfer zeigen überwiegend<br />
chirurgische Instrumente und orthopädische<br />
Hilfsmittel. – Es fehlt Tafel 3 im zweiten Band. – Etw. ge -<br />
bräunt, gering fleckig.<br />
999 RICHTER, CH. F., Die höchst-nöthige Erkenntniß<br />
des Menschen, sonderlich nach dem Leibe und<br />
natürlichem Leben, oder ein deutlicher Unterricht,<br />
von der Gesundheit und deren Erhaltung.<br />
Halle, o. Dr. (Waisenhaus), 1741. 6 Bl., 32 S., 2 Bl.,<br />
1232 S., 56 Bl. Ldr. d. Zt. (leicht aufgebogen, knittrig,<br />
mit kleinen Fehlstellen, leicht berieben, etw.<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Blake 381. – Vgl. Wellcome IV, 524. Lesky 545 (andere<br />
Ausg.). – Die 12. Ausgabe der in insgesamt 18 Auflagen<br />
gedruckten „Haus-, Reise- und Feld-Apotheke“, ein Kompendium<br />
des medizinischen Wissens der Zeit, in allgemeinverständlicher<br />
Diktion abgefaßt für den Laien im Bürgerhaushalt.<br />
– Etw. gebräunt, gering fleckig. – Exlibris.
1000 RICHTER, F. (d. i. K. G. H. WESTPHAL), Diätetik<br />
für solche Personen, welche bei ihren<br />
Geschäften wenig Bewegung haben. Quedlinburg<br />
und Leipzig, Basse, 1824. X S., 1 Bl., 403 S. Pp. d.<br />
Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (40) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lesky 708. – Zum Verfasser vgl. Hirsch-<br />
H. V, 913.<br />
1001 RUDOLPHI, C. A., Recentioris aevi numismata<br />
virorum de rebus medicis et physicis meritorum<br />
memoriam servantia. Denuo edidit C. L. de Duisburg.<br />
Hauptbd. und Suppl. in 1 Bd. Danzig, Bertling,<br />
1862-63. XIII, 257, 14 S., 1 Bl. Restaurierte<br />
Lwd. d. Zt. (etw. beschabt). (100) 200,-<br />
Letzte, umfangreichste Ausgabe (EA 1823). – Leitzmann<br />
36 (nur der Hauptbd.). – Katalog der Medaillensammlung<br />
des schwedischen Medizinprofessors Carl Asmund Rudolphi<br />
(1771-1832), in verbesserter und vermehrter Form<br />
herausgegeben vom Königsberger Arzt Carl Ludwig von<br />
Duisburg (1794-1868), in dessen Todesjahr noch ein zweites<br />
Supplement erschien. – Etw. braunfleckig. – Durchschossenes<br />
Exemplar, teils mit mehreren Blättern, auf denen<br />
zahlreiche Notizen in Tinte von alter Hand und in sehr sauberer<br />
und gut lesbarer Schrift den gedruckten Text wertvoll<br />
ergänzen oder durch montierte Abbildungen illustrieren,<br />
die aus verschiedenen älteren Werken entnommen sind.<br />
Vermutlich nicht vom Herausgeber für eine weitere<br />
Ausgabe so zusammengestellt, sondern von einem zeitgenössischen<br />
französischsprachigen kundigen Vorbesitzer<br />
getrüffelt.<br />
1002 RYFF, W. (H.), Confect buch unnd Hauß Apoteck.<br />
Frankfurt, Ch. Egenolffs Erben, 1593. Mit<br />
zahlr. Textholzschnitten. 284 (recte 282) num.,<br />
9 nn. Bl. Etw. beschäd. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
eines alten Manuskript-Blattes. (100) 1.200,-<br />
Zwölfte Separatausgabe. – VD 16 R 3938. Benzing, Ryff,<br />
146. Richter 591. – Erschien erstmals separat in Frankfurt<br />
1544, zuvor in Straßburg als Teil I der „kleinen deutschen<br />
Apotheke“. – Enthält neben der Beschreibung zahlreicher<br />
Kräuter und Pflanzen Rezepte gegen die unterschiedlichsten<br />
Krankheiten und Gebrechen. Die Holzschnitte mit entsprechenden<br />
Abbildungen. – Titel unten etw. eingerissen.<br />
BEIGEB.: BRUNSCHWIG, H., Thesaurus pauperum.<br />
Hauß Apoteck, Guter gebräuchlicher Artzeney, zu jeden<br />
Leibes gebrechen, Für das arme Landtvolck und gemeynen<br />
Mann. Frankfurt, (J. Saur für) Ch. Egenolffs Erben, 1598.<br />
Mit Druckermarke am Ende und 5 Textholzschnitten. 133<br />
num., 2 nn. Bl. – STC 14<strong>9.</strong> VD 16 B 8750. Benzing, Brunschwig,<br />
5<strong>9.</strong> Richter 641. Durling 756. – Vgl. Schelenz 408:<br />
„Sein 'Thesaurus pauperum' von 1566 ist wohl für die späteren<br />
Armen-Pharmakopöen vorbildlich geworden.“<br />
Beide Drucke etw. gebräunt und fleckig, teilw. wasserrandig,<br />
für Gebrauchsbücher dieser Art jedoch gut erhalten<br />
und von bekannter Seltenheit.<br />
1003 SCHÄFFER, J. G., Die electrische Medicin oder<br />
die Kraft und Wirkung der Electricität in dem<br />
menschlichen Körper und dessen Krankheiten.<br />
Regensburg, Montag, 1766. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
5 Bl., 84 S. Mod. Pp. (50) 400,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 211<br />
Nr. 1003<br />
Ronalds 454. Blake 405. – Zweite Ausgabe (EA 1752) der<br />
Pionierschrift. – Johann Gottlieb Schäffer wirkte als Leibarzt<br />
des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg. –<br />
Recht sauber. – Siehe Abbildung.<br />
1004 SCHEIDEMANTEL, F. C(H.) G., Die Leidenschaften<br />
als Heilmittel betrachtet. Hildburghausen,<br />
Hanisch, 1787. XX S., 2 Bl., 431 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – „His awareness of the profound effects of<br />
strong emotions of the body, whether for ill or good, establishes<br />
him as a pioneer, if not the 'father', of psychosomatic<br />
medicine“ (Anderson, Anxiety-Panic History). – Zum<br />
Verfasser vgl. Hirsch-H. V, 60. – Vorsätze leimschattig,<br />
fliegender Vorsatz mit Ausschnitt, leicht gebräunt und<br />
kaum fleckig.<br />
1005 SCHLEGEL, E., Religion der Arznei. Das ist<br />
Herr Gotts Apotheke. Erfindungsreiche Heilkunst.<br />
Signaturenlehre als Wissenschaft. 3. erw.<br />
Aufl. Radebeul, Madaus, 1933. Mit 2 Radierungen.<br />
251 S. OLwd. – Nr. 85 der Vorzugsausgabe.<br />
(101) 150,-<br />
1006 SINIBALDI, L., Nuova teoria delle febbri intermittenti<br />
dedotta dai moderni fisio-chimici principi.<br />
Rom, Perego Salvioni, 1797. XVI, 246 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Vg. (Rücken brüchig und mit<br />
Wurmlöchern, leicht aufgebogen, etw. fleckig, be -<br />
rieben, tls. stärker bestoßen). (165) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 420. – Bindung gelockert, gering ge -<br />
bräunt, etw. fleckig.
212<br />
Nr. 1009<br />
1007 SOEMMERRING, S. TH., Über das Organ der<br />
Seele. Königsberg, Nicolovius, 1796. 4°. Mit 3 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. VIII, 86 S., 1 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (50) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 330. Blake 424. Waller 9052.<br />
Choulant 134. Norman 1973. McLaughlin 191: „Keine<br />
Schrift Soemmerrings hat so schnell so viel Aufsehen unter<br />
den Gelehrten Deutschlands erregt wie sein Organ der<br />
Seele. Kein Geringerer als Immanuel Kant hat ein Nachwort<br />
zu dem Buch beigesteuert (Erstdruck; Warda 159). Als<br />
Soemmerring schon Monate vor dem Druck seinem Korrespondenten<br />
Goethe Andeutungen über den Inhalt<br />
machte, wußte Goethe bereits die Hauptpunkte – und zwar<br />
von Schiller, der seinerseits von Wilhelm von Humboldt<br />
bestens informiert war, der wiederum das Buch im Manuskript<br />
beim Verlag zu lesen bekommen hatte. Heinse war<br />
vom Inhalt begeistert, Hölderlin schickte Soemmerring<br />
zwei Kurzgedichte für sein Handexemplar; Humboldt<br />
schmunzelte, Schiller schüttelte nur den Kopf. Die all -<br />
gemeine Reaktion war insgesamt negativ.“ – Etw. fleckig.<br />
1008 STAHL, G. E., Aus dem Lateinischen übersetzter<br />
medicinischen Schrifften Erster (einziger)<br />
Theil. Leipzig, Eyssel, 1720. Ldr. d. Zt. (Rücken<br />
brüchig, mit kleinen Wurmspuren, tls. stärker<br />
beschabt und bestoßen). (100) 300,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Nr. 1016<br />
Enthält 6 Abhandlungen des berühmten Arztes in deutscher<br />
Übersetzung, davon 5 mit eigenem Titelblatt, die beim<br />
selben Verleger bereits in den Jahren 1716-19 separat<br />
erschienen waren; weitere Teile sind nicht herausgekommen<br />
(nicht in Kriegs MNE): I. Neu-verbesserte Lehre von<br />
Temperamenten. (1720). II. Discurs von den warmen<br />
Bädern und Sauer-Brunnen. 1716. III. Gründliche Untersuchung<br />
der Kranckheiten, welche bey einem ieglichen<br />
Alter des Menschen fürnemlich vorzukommen pflegen.<br />
1718. IV. Kurtze Untersuchung der Kranckheiten, welche<br />
bey dem kindlichen Alter des Menschen fürnemlich vorzukommen<br />
pflegen. 1718. V. Observationes clinico-practicae.<br />
1718. VI. Gründliche Abhandelung des Aderlassens. 171<strong>9.</strong><br />
– Als Werkausgabe selten (und nicht in den einschlägigen<br />
Medizinbibliographien verzeichnet). – Tls. stärker gebräunt<br />
und fleckig.<br />
„A classic on respiration“<br />
1009 SWAMMERDAM, J., Tractatus physico-anatomico-medicus<br />
de respiratione usuque pulmonum.<br />
Leiden, Gaasbeeck, 1667. Mit gestoch. Titel und<br />
einigen Textholzschnitten. 7 Bl., 121 S., 11 Bl. Ldr.<br />
des 18. Jhdts. mit Rvg. (Kapitale restauriert, etw.<br />
berieben und bestoßen). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Krivatsy 11606. Osler 95<strong>9.</strong> Waller 9385.<br />
Eimas 602. Garrison-M. 1724: „Swammerdam's earliest<br />
published work. In it he recorded his discovery that the
Nr. 1012<br />
lungs of the newborn infants will float on water if respiration<br />
has taken place, an important medico-legal point.“ –<br />
Wenige Seiten gering wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – A few pages with minor waterstains. – Calf<br />
of the 18th century with gilt back (turn-ins restored, a little<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1010 THILENIUS, M. G., Medicinische und chirurgische<br />
Bemerkungen. Frankfurt, Brönner, 178<strong>9.</strong> Mit<br />
gefalt. Tabelle. 2 Bl., 467 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (stärker<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 44<strong>9.</strong> Hirsch-H. V, 5<strong>58</strong>. Hamberger-<br />
M. VIII, 52. ADB XXXVIII, 34. – Ein zweiter Teil wurde<br />
1814 von seinem Sohn Christian Heinrich herausgegeben,<br />
der wie sein Vater und sein Bruder Otto Heinrich bekannter<br />
Badearzt war. – Titel mit hs. Besitzvermerk, mit wenigen<br />
Marginalien und Unterstreichungen, leicht gebräunt, gering<br />
fleckig.<br />
1011 TROXLER, (I. P. V.), Grundriss der Theorie der<br />
Medicin. Wien, Camesina, 1805. 395 S., 1 Bl., 1 Bl.<br />
Anzeigen. Hldr. d. Zt. (50) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 648. – Titel gestempelt, wenig<br />
fleckig. – Beiliegt vom selben Autor „Ueber das Leben und<br />
sein Problem“ (Göttingen 1807).<br />
Naturwissenschaften · Medizin 213<br />
1012 VETERINÄRMEDIZIN – SKELLETT, E.,<br />
A Practical Treatise on the Breeding Cow,<br />
extraction of the calf. London, Sherwood, Gilbert<br />
und Piper, o. J. (1822). Mit 13 gefalt. kolor. Kupfertafeln.<br />
XI, 364 S. Mod. Hldr. (minimale<br />
Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Praktische Anweisungen, um der Kuh beim Kalben zu helfen.<br />
– Die hervorragend gemachten Farbtafeln mit Positionen<br />
des ungeborenen Kalbes und Hilfsmethoden beim Kalben.<br />
– Titel verso und hinterer Vorsatz mit Notizen, gering<br />
gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1013 WEBER, F. A., De causis et signis morborum. 2 in<br />
1 Bd. Heidelberg und Leipzig, Pfaehler, 1786-87.<br />
104, 410 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (Rücken<br />
brüchig, leicht berieben und bestoßen). (100)<br />
120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Blake 483. Hamberger-M. VIII, 361. –<br />
„W(eber) ist als fleissiger Uebersetzer vieler hauptsächlich<br />
ausländischer physikalisch-medizinischer Werke in's Deutsche<br />
rühmlichst bekannt und ist auch als Musik-Schriftsteller<br />
hervorgetreten“ (Hirsch-H. V, 865). – Spiegel mit Spuren<br />
eines entfernten Exlibris, leicht gebräunt und fleckig.
214<br />
1014 (WILLIS, TH., Opera omnia). 3 Tle. (von 6) in<br />
1 Bd. (Genf, de Tournes, 1676-77). 4°. Mit 16 tls.<br />
gefalt. Kupfertafeln. 16 Bl., 333 S., 5, 8 Bl., 204 S.,<br />
2, 16 Bl., 266 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, leicht<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Krivatsy 12998. Hirsch-H. V, 947. Waller 1032<strong>9.</strong> – Erste<br />
Werkausgabe des englischen Naturphilosophen und Arztes<br />
Thomas Willis (1621-1675), deren einzelne Teile mit jeweils<br />
separaten Titelblättern erschienen sind; der Gesamttitel<br />
„Opera“ hier nicht vorliegend. Von den insgesamt 6 Teilen<br />
der Werkausgabe sind vorhanden „De anima brutorum,<br />
quae hominis vitalis ac sensitiva est“, nach Eimas (540) das<br />
„earliest English work on medical psychology“, und die<br />
„Pharmaceutice rationalis“ in 2 Teilen, „one of the great<br />
books of seventeenth-century English medicine“ (Eimas<br />
541). – Gebräunt, etw. fleckig.<br />
1015 ZAHNMEDIZIN – TAVEAU, O., Guter Rath<br />
für Tabaksraucher zur Erhaltung ihrer Zähne<br />
nebst einer Darlegung mehrerer Erfahrungen über<br />
den Einfluß des Chlor-Kalks zur Beseitigung des<br />
übelriechenden Athems. Leipzig, Baumgärtner,<br />
1828. S. (III)-XVIII, 54 S. Leicht läd. Orig.-Broschur.<br />
(101) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe (die franz. EA war 1826 unter dem<br />
Titel „Hygiène de la bouche“ erschienen). – Hirsch-H. V,<br />
522. Arents IV, 133<strong>9.</strong> – Vgl. Crowley 930. Poletti 192. Sternfeld-K.<br />
188 (alle nur franz. und spanische Ausgaben). – Der<br />
Anhang enthält „Vorsichtsregeln für Tabaksraucher von<br />
einem philosphischen Deutschen Arzt“. – Titel leicht fleckig<br />
und verso mit kleinem Stempel.<br />
1016 ZOBEL, F., Chymische medicinische Perle, mit<br />
dem andern Theil von Schuß-Wunden vermehret.<br />
Dresden, Winckler, 1701. Mit gestoch. Frontisp.<br />
6 Bl., 286 S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. (59)<br />
500,-<br />
Ferguson II, 570. Ferchl 597. – Nicht bei Duveen, Neu und<br />
in den medizinischen Katalogen. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1686) des reinen Rezeptbuches, das auch manches Obskure<br />
enthält. – Der „Andere Theil von Schuß-Wunden“ ist nicht<br />
enthalten, wird von Ferguson (Koll. übereinstimmend)<br />
nicht erwähnt und ist wohl nie erschienen. – Sehr schönes<br />
Exemplar aus dem Besitz von Christian Ernst Graf zu<br />
Stolberg (Titel gestempelt, gestoch. Exlibris). – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
1017 KONVOLUT – 16 Werke in 19 Bdn. 1751-1918.<br />
Verschied. Einbände (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(100) 250,-<br />
Schriften von Aeby (Der Bronchialbaum der Säugethiere<br />
und des Menschen. 1880) – Anker (Fußkrankheiten. 1854)<br />
– Beer (Moyens infaillibles de conserver sa vue en bon état.<br />
1802) – Behring (Epidemiologie. 1918) – Fortlage (System<br />
der Psychologie. 2 Bde. 1855) – Haen (Theses pathologicae<br />
de haemorrhoidibus. 1759) – Haller (Praelectiones academicae.<br />
Tle. I und II [von 6]. 1751) – Hufeland (Makrobiotik.<br />
4. Aufl. 1805) – Küchenmeister (Parasiten. 1855) – Merk<br />
(Hausvieharzt. 1822). – Recklinghausen (Die Adenomyome<br />
und Tubenwandung. 1896) – Stieglitz (Pathologische Untersuchungen.<br />
2 Bde. 1832). – Meist recht gut erhalten.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Zoologie<br />
1018 ALTEN, J. W. VON, Systematische Abhandlung<br />
über die Erd- und Flußconchilien, welche in<br />
Augsburg und der umliegenden Gegend gefunden<br />
werden. Augsburg, Selbst-Vlg. und Palm, 1812.<br />
Mit 14 kolor. Kupfertafeln. XVI, 120 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (66) 1.200,-<br />
Nissen 97. – Seltenes Werk des Augsburger Apothekers und<br />
Privatgelehrten Johann Wilhelm von Alten (1770-1854),<br />
Franz von Paula Schrank gewidmet. – Leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig. – Fliegender Vorsatz mit Schenkungsvermerk.<br />
1019 ARISTOTELES, Historie des animaux, avec la<br />
traduction françoise par (A. G.) Camus. 2 Bde.<br />
Paris, Desaint, 1783. 4°. 2 Bl., LVI, 7<strong>58</strong> S., 1; 2 Bl.,<br />
XLVIII, 850 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (beschabt und wenig bestoßen). (100)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Hoefer VIII, 424. Brunet<br />
I, 473. Ebert 1130. – Mit dem zusätzlich eingebundenen<br />
Karton zu S. 361-362 in Bd. II. – Wenig fleckig. – Äußerst<br />
dekorativ gebunden.<br />
1020 BIENEN – NUTT, TH., Anweisung zur Lüftungs-Bienenzucht,<br />
oder neue und menschliche<br />
Methode zur Bienenpflege. Nach dem Englischen<br />
von W. Ch. L. Mussehl. Neustrelitz und Neubrandenburg,<br />
Dümmler, 1834. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
XII S., 2 Bl., 208 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht<br />
bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Horn-Sch. 1646<strong>9.</strong> Hagen II, 17.<br />
– Fleckig und etw. gebräunt.<br />
1021 BOETTGER, O., Clausilienstudien. Kassel,<br />
Fischer, 1877. Gr.-4°. Mit 4 lithogr. Tafeln. 1 Bl.,<br />
122 S., 4 Bl. Mod. Umschlag. (8) 150,-<br />
Leicht fleckig, unbeschnitten. – Zahlr. Beilagen, vor allem<br />
Separata aus den „Palaeontographica“.<br />
1022 BOHADSCH, J. B., De quibusdam animalibus<br />
marinis, eorumque proprietatibus, orbi litterario<br />
vel nondum vel minus notis, liber. Dresden, Walther,<br />
1761. 4°. Mit gestoch. Kopfvign. und 12<br />
(7 gefalt.) Kupfertafeln. 9 Bl., 169 S. Spät. Hldr.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Kapital etw. läd., Gelenke<br />
unten angebrochen, etw. berieben und bestoßen).<br />
(55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 442. Cobres 430, 33. Eales I, 1747.<br />
Dean I, 145. Bosgoed <strong>58</strong>2. – Die Kupfer mit wenig bekannten<br />
Seetieren nach Zeichnungen des Verfassers. – Titel mit<br />
Besitzvermerken. Etw. gebräunt und stärker fleckig.
1023 BORELLI, J. A., De motu animalium. Ed. nova,<br />
repurgata, ac dissertationibus physico-mechanicis<br />
de motu musculorum J. Bernoullii aucta et ornata.<br />
2 Bde. Den Haag, Gosse, 1743. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 19 gefalt. Kupfertafeln. 5 Bl., 228 S.,<br />
9; 2 Bl., 270 (recte 290) S., 7 Bl., 45 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen,<br />
Vordergelenk aufgeplatzt). (50) 500,-<br />
Nissen 465. Wood 249 Anm. Riccardi I/1, 161, 13, <strong>9.</strong> – Vgl.<br />
Garrison-M. 762. Hirsch-H. I, 637. Osler 2087: „He was<br />
the first to analyse distinctly the operation of the muscular<br />
system, and to attempt to assign with mathematical precision<br />
the exact mechanical energy exerted by each muscle.“<br />
– Letzte Ausgabe von Borellis Hauptwerk. – Leicht ge -<br />
bräunt und etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1024 BREHM, CH. (L.), Handbuch für den Liebhaber<br />
der Stuben-, Haus- und aller der Zähmung werthen<br />
Vögel. Ilmenau, Voigt, 1832. Mit 8 kolor.<br />
Kupfertafeln und lithogr. Tafel. XXXVI, 410 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. (stärker beschabt, bestoßen). (55)<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 141. Zimmer 91. – Auf dem Titel<br />
werden die Initialen des Autors fälschlich „Ch. B.“ ge -<br />
schrieben. – Die kolor. Tafeln mit je 5-7 Vogeldarstellungen,<br />
die lithogr. Tafel zeigt eine Vogelfalle. – Titel gestempelt,<br />
letztes Bl. mit kleinem Einriß, gebräunt, fleckig, einige<br />
Unterstreichungen mit blauem Stift.<br />
1025 BROWN, TH., Illustrations of the Land and<br />
Fresh Water Conchology of Great Britain and<br />
Ireland. London und Edinburgh, Smith, Elder,<br />
Maclachlan und Stewart, 1845. 4°. Mit 27 farb.<br />
lithogr. Tafeln. XI, 142 S. Lwd. d. Zt. mit Rvg.<br />
(lichtrandig, Vordergelenk leicht eingerissen,<br />
berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 611. – Die Tafeln zeigen rund 500<br />
Muschel- und Schneckenarten. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1026 (BUFFON, G. L. L. DE), Oeuvres complètes.<br />
54 Bde. der Reihe in 54 Bdn. Paris 1770-88. Mit<br />
gestoch. Portr., 636 (1 gefalt.) Kupfertafeln, 4 ge -<br />
falt. Kupferstichkarten und gefalt. Tabelle. Pp. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (100) 600,-<br />
Vgl. Nissen 673. – Vorhanden: Histoire naturelle générale et<br />
particulière, 1744-88. Bde. I-XIII. Mit gestoch. Portr., 37<br />
(1 gefalt.) Kupfertafeln und 4 gefalt. Kupferstichkarten. –<br />
Oiseaux, 1770-85. Bde. I-XVIII. Mit 262 Tafeln. – Quadrupèdes,<br />
1775-85. Bde. I-XI. Mit 310 Tafeln und gefalt.<br />
Tabelle. – Minéraux, 1783-1788. Bde. I-IX. – Quadrupèdes<br />
ovipares, 1788. Bde. I und II. Mit 27 Tafeln. – Tables des<br />
matiéres, 177<strong>9.</strong> – Altersspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1027 – Oeuvres complètes. 6 Bde. Paris, Furne und Jouvet,<br />
1866-67. Mit Stahlstich-Portr., 126 eiweißgehöhten<br />
farb. lithogr. Tafeln und 4 farb. Stahlstichkarten.<br />
Hldr. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(100) 300,-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 215<br />
Nr. 1023<br />
Vgl. Nissen 700. – Späte Ausgabe der berühmten Buffonschen<br />
Naturgeschichte. – DAZU: LACÉPÈDE, (B. DE LA<br />
VILLE), Histoire naturelle. 2 Bde. Ebda. 1867. – Ergänzungsbände<br />
zu den „Oeuvres complètes“ von Buffon. –<br />
Einige Tafeln lose, gering gebräunt, leicht fleckig. – Uniform<br />
gebunden.<br />
1028 BUONANNI, F., Ricreatione dell'occhio e della<br />
mente nell'osservation' delle chiocciole. Rom,<br />
Cesaretti, 1681. 4°. Mit 6 gestoch. Titeln und Zwischentiteln,<br />
109 Kupfertafeln und 2 Textkupfern.<br />
8 Bl., 384 S., 8 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Kapitale läd., Gelenke teilw. gebrochen, beschabt<br />
und bestoßen). (55) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. II, 377, 2. Nissen 753. Wood<br />
272. Eales I, 991 Anm. – Buonannis Werk, die früheste Ikonographie<br />
der Muschel, „ist eher Bestandsaufnahme einer<br />
Conchylien-Sammlung als eine zoologisch-systematische<br />
Abhandlung“ (Nissen II, 127). – Die gestoch. Titel z. Tl.<br />
mit Muschelarrangements im Stile Arcimboldos. – Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk. Unterschiedlich gebräunt und fleckig,<br />
tls. mit starken Feuchtigkeitsspuren, gestoch. Titel z. Tl.<br />
knapp bis zum Bildrand beschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of Buonanni's work of the earliest shell<br />
iconography. – Endpaper with ownership entry. Variable<br />
browning and soiling, partly with strong dampstains, engraved<br />
title partly closely trimmed up to plateline. – Contemporary<br />
calf with spine label and gilt back (turn-ins damaged,<br />
joints partly broken, scratched and scuffed). – See<br />
illustration.
216<br />
Nr. 1025<br />
Nr. 1028<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
1029 CARUS, C. G., Lehrbuch der Zootomie. Mit stäter<br />
Hinsicht auf Physiologie ausgearbeitet. Text<br />
und Tafeln in 2 Bdn. Leipzig, Fleischer, 1818. 8°<br />
und 4°. Mit 20 Kupfertafeln. XXXII, 702 S., 1 Bl.;<br />
XXXXVII S. Verschied. läd. Einbände. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 825. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Beiliegen 4 weitere zoologische Abhandlungen von Carl<br />
Gustav Carus, darunter die „Beobachtung einer sehr eigenthümlichen<br />
Schimmelvegetation“ von 1834 aus der Bibliothek<br />
des Königs Johann von Sachsen.<br />
1030 CONTARINI, N., Trattato delle attinie ed osservazioni<br />
sopra alcune di esse vivendi nei contorni<br />
in Venezia. Venedig, Antonelli, 1844. 4°. Mit<br />
21 lithogr. (13 meist teilkolor.) Tafeln. 4 Bl., 198 S.,<br />
3 Bl. Mod. Pp. (85) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 946. – Seltene Monographie über<br />
Seerosen. – Nicolò Contarini (1780-1849), ein venezianischer<br />
Naturforscher, hatte ca. 13000 Handschriften zusammengetragen,<br />
die heute im Besitz der Bibliothek des Museo<br />
di Storia Naturale in Venedig sind. – Titel etw. angestaubt<br />
und mit Quetschfalten in den Ecken. Text nur gering fleckig,<br />
Tafeln meist etw. gebräunt.<br />
1031 CRAMER, P., Sammlung und Beschreibung<br />
ausländischer Schmetterlinge aus den drey Welt -<br />
theilen. Papillons exotiques des trois parties du<br />
monde. 3 Bde. Nürnberg, Seligmann, (1744-77?).<br />
4°. Mit 36 kolor. Kupfertafeln. XLVIII, 24 S.;<br />
S. 25-48; 49-72. Orig.-Brosch. (stärker fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen). (108) 2.800,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 986. Horn-Sch. 4052. Sabin 17383.<br />
– Vgl. Gay 16. – Seltenes Werk mit deutsch-französischem<br />
Paralleltext. – Die Tafeln mit streng symmetrisch angeordneten<br />
Schmetterlingen in schönem Kolorit auf starkem<br />
Papier. – Gering gebräunt, tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 18.<br />
First edition. – Rare work with German-French parallel<br />
text. – Plates with butterflies arranged symmetrically in<br />
beautiful colouring on strong paper. – Minor browning,<br />
partly stronger soiling. – Original wrappers (stronger soiling,<br />
some rubbing and scuffing). – See illustration on plate 18.<br />
1032 CUVIER, G. DE, Recherches sur les ossements<br />
fossiles. Quatrième éd. 10 Bde. und 2 Atlasbde.<br />
Paris, d'Ocagne, 1834-36. 8° und 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., 18 (2 farb.) gestoch. geologischen Tafeln<br />
und 261 tls. gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (tls. etw. beschabt und bestoßen). (50) 600,-<br />
Nissen 1011. Wood 307. – Vgl. DSB III, 526. – Grund legen -<br />
des Werk über Fossilien; berühmte Forscher wie Lyell<br />
und Darwin stützten sich auf Cuviers paläontologische<br />
Erkenntnisse (siehe Carter-M. 274). – Bd. IV enthält<br />
Cuviers bedeutenden „Essai sur la Géographie Minéralo -<br />
gique des Environs de Paris“ (EA 1811), „a landmark in<br />
the history of geology“ (DSB). – „G. Cuvier betont scharf<br />
die Bedeutung der Versteinerungen nicht nur für die<br />
Erforschng der Erdgeschichte sondern ganz besonders auch<br />
für das Verständnis des tierischen Bauplans und für den<br />
Einblick in die gesamte organische Welt. Er betont als einer<br />
der ersten die oft grundsätzliche Verschiedenheit der tertiä-
en und mesozoischen Tiere von den jetzt lebenden“<br />
(Darmstädter 309). – Die Tafeln num. 1-260, dabei 219 doppelt<br />
benutzt. – Die Faltttafeln im weißen Rand teilw. etw.<br />
gebräunt und mit Randeinrissen, sonst insgesamt nur gering<br />
fleckig und gut erhalten. – Siehe Abbildung.<br />
Basic work on fossils; famous scientists such as Lyell and<br />
Darwin rested on Cuvier's paleontological findings (see<br />
Carter-M. 274) – The plates numbered 1-260, no 219 used<br />
twice. – The folding plates partly a little browned in blank<br />
margin and with marginal damages, otherwise altogether<br />
only minimally soiled and well preserved. – Contemporary<br />
half calf with gilt back (partly a little scratched and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
1033 DUHAMEL DU MONCEAU, (H. L.), Histoire<br />
d'un insecte qui dévore les grains de l'Angoumois;<br />
avec les moyens que l'on peut employer pour le<br />
détruire. Paris, Guérin & Delatour, 1762. Mit<br />
3 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bl., 314 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (Rücken brüchig, tls. stärker berieben, etw.<br />
bestoßen). (3) 200,-<br />
Erste seltene Ausgabe. – Horn-Sch. 90. Hagen I, 194. – Die<br />
Tafeln mit den verschiedenen Entwicklungsstadien der<br />
Motte Nemapogon granella und den Maßnahmen zu ihrer<br />
Bekämpfung. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1034 FOHMANN, V., Das Saugadersystem der Fische.<br />
Heidelberg und Leipzig, Groos, 1827. Gr.-Fol.<br />
Mit 18 lithogr. Tafeln. VII, 46 S. OPp. (Rücken<br />
geklebt, fleckig, bestoßen). (50) 200,-<br />
Das Saugadersystem der Wirbeltiere, Heft I (alles Erschienene).<br />
– Einzige Ausgabe. – Hirsch-H. II, 556. Nissen 1395.<br />
MNE, Nachtr. 1995, 60. – Die Tafeln jeweils als Umrißzeichnung<br />
und als ausgeführtes Vollbild. – Etw. braunfleckig.<br />
1035 HAY, A., The Ornithological Works. Reprinted<br />
from the originals, by the desire of his widow.<br />
Edited and revised by R. Wardlaw Ramsay. London,<br />
Taylor und Francis, 1881. 4°. Mit Portr.,<br />
Karte und 11 kolor. lithogr. Tafeln. 2 Bl., LXIV,<br />
760 S. Hldr. d. Zt. (leicht lichtrandig, etw. beschabt<br />
und gering bestoßen). (138) 800,-<br />
Anker 513. Zimmer 293. Nissen, IVB, 41<strong>9.</strong> – Das Werk ist<br />
sehr selten, da es nur für „private circulation“ gedruckt<br />
wurde. – Etw. fleckig. – Mit e. Widmung der Witwe des Verfassers<br />
auf dem Vorsatz: „Lord Lilford with Lady Tweeddale's<br />
kind regards, August 1881“. – Monogrammstempel<br />
von Lord Lilford auf dem Einbandrücken. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 1<strong>9.</strong><br />
1036 HOLUB, E., UND A. VON PELZELN, Beiträge<br />
zur Ornithologie Südafrikas. Wien, Hölder,<br />
1882. Mit 3 chromolithogr. Tafeln und Faltkarte.<br />
384 S., 1 Bl. Mod. Lwd. (83) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Anker S. 51. Zimmer 306. Mendelssohn<br />
II, 591. Wood 38<strong>9.</strong> Junk, Rara, 11: „Wie alles, was die südafrikanische<br />
Fauna betrifft, jetzt recht gesucht. Wichtig, weil<br />
neue Arten beschreibend.“ – Wenig fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 217<br />
Nr. 1032<br />
1037 HOUEL, J. P. L. L., Histoire naturelle des deux<br />
éléphans, male et femelle, du Muséum de Paris,<br />
Venus de Hollande en France en l'an VI. Paris,<br />
Selbst-Vlg. u. a., 1803. Fol. Mit 20 Kupfertafeln.<br />
3 Bl., 120 S., 1 Bl. Ldr. um 1900 (wenig berieben<br />
und etw. bestoßen). (21) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2008. Brunet III, 350. Hoefer<br />
XXV, 25<strong>9.</strong> Thieme-B. XVIII, 563: „Sehr sorgfältig radierte<br />
Tafeln.“ – Äußerst seltenes und prachtvoll illustriertes Werk<br />
über Elefanten. – Titelei gestempelt, die S. 119/20 mit hinterlegtem<br />
Eckausriß, Ränder gebräunt, etw. fleckig. – Unbeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Extremely rare and magnificently illustrated<br />
work on elephants. – Prelims stamped, pp. 119-120 with<br />
backed corner tear-out, margins browned, a little soiled. –<br />
Untrimmed. – Calf around 1900 (hardly rubbed, a little<br />
scuffed). – See illustration.<br />
1038 KIRCHER – BONANNI, F., Rerum naturalium<br />
historia nempe quadrupedum insectorum piscium<br />
variorumque marinorum corporum fossilium<br />
plantarum exoticarum ac praesertim testaceorum<br />
existentium in Museo Kircheriano. Nunc vero<br />
nova methodo distributa a Iohanne Antonio Battarra.<br />
2 Bde. Rom, Zempelliano, 1773-82. Fol. Mit<br />
wdh. Titelvign., Widmungstafel (in Pag.), Frontisp.,<br />
3 Initialen (alles gestoch.), 23 Textkupfern<br />
und 110 Kupfertafeln (inkl. 4 Zwischentiteln). XL,<br />
259; XXVIII, 347 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale<br />
läd., berieben und bestoßen, Bezug an den Kanten<br />
teilw. abgeplatzt). (55) 4.000,-
218<br />
Nr. 1037<br />
De Backer-S. II, 382, <strong>9.</strong> Nissen ZBI 2199 (unter Kircher).<br />
Horn-Sch. 1936 (nur Bd. I). Dünnhaupt S. 2327. – Bonannis<br />
Katalog über Kirchers Museum war erstmals 1709<br />
erschienen, nach Bonannis Tod erschienen bis 1870 mehrere<br />
Neubearbeitungen. – Die Tafeln zeigen u. a. Insekten,<br />
Fossilien, Korallen, Muscheln und Schnecken (vorwiegend<br />
in Bd. II), mit zahlr. mikroskopischen Details. – Titel mehrf.<br />
gestempelt. Gering gebräunt, tls. etw. fleckig, vereinzelt<br />
kleine Randschäden. Bd. I auf kräftigem Papier gedruckt,<br />
Bd. II auf unterschiedlich starken Papieren. – Siehe Abbildung.<br />
Bonanni's catalogue on Kircher's museum was first pub -<br />
lished in 1709, after Bonanni's death several revised adaptations<br />
were published up to 1870. – The plates show a. o.<br />
insects, fossils, corals, molluscs and snails (mainly in vol. II),<br />
with numerous microscopic details. – Title with multiple<br />
stamps. Minor browning, partly some soiling, occasionally<br />
small marginal damages. Vol. I printed on strong paper, vol.<br />
II printed on varying strong papers. – Contemporary cardboard<br />
with spine label (turn-ins damaged, rubbed and<br />
scuffed, cover material partly bursted at edges). – See illustration.<br />
1039 KURZGEFASSTE NATURGESCHICHTE der<br />
schädlichsten Waldinsekten. Hrsg. auf Befehl der<br />
Hochpreißl. General-Landesdirection. München,<br />
Strobel, 1800. Mit gefalt. kolor. Kupfertafel. 70 S.<br />
Pp. d. Zt. (Rücken beschabt, wenig bestoßen).<br />
(66) 100,-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafel zeigt allerlei Arten von Schädlingen.<br />
– Der KVK schreibt das anonym erschienene Werk<br />
dem Weltreisenden und Philanthropen Leopold von Berchtold<br />
(1759-1809) zu. – Hinterer fliegender Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte „Joseph Alois<br />
Schnitzer von Kaufbeuren“.<br />
1040 LABRAM, D., UND L. IMHOFF, Singulorum<br />
generum curculionidum. – Die Gattung der<br />
Rüsselkäfer. Basel, Schweighauser, 1842. Daraus<br />
101 kolor. lithogr. Tafeln mit den jeweiligen Textblättern.<br />
Hldr. d. Zt. (gering berieben). (100)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 233<strong>9.</strong> Hagen I, 443. Horn-Sch.<br />
12<strong>58</strong>2. – Das seltene entomologische Werk erschien von<br />
1836 bis 1851 in 19 Heften mit insgesamt 152 Tafeln. – Etw.<br />
fleckig und tls. gering gebräunt.<br />
1041 LE MAOUT, E., Histoire naturelle des oiseaux<br />
suivant la classification de I. Geoffroy-Saint-<br />
Hilaire. Deuxième éd. Paris, Curmer, 1855. 4°. Mit<br />
getöntem Holzstichfrontisp., 14 kolor. lithogr.<br />
Tafeln, 18 getönten (1 beikolor.) Holzstichtafeln,<br />
2 Stahlstichtafeln und zahlr. Textholzstichen. 2 Bl.,<br />
XLVIII, 425 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. mit Rvg. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (100) 200,-
Nr. 1038<br />
Les trois règnes de la nature, règne animal. – Nissen 542. –<br />
Vgl. Anker 285. Zimmer 383 (jeweils die EA 1852-53). – Die<br />
lithogr. Tafeln erschienen teilw. schon in J. Bernards „Le jardin<br />
des plantes“. – Mit dekorativen Vogeldarstellungen in<br />
leuchtendem Kolorit. – Vortitel mit hs. Besitzvermerk,<br />
S. 267/268 mit Einriß, leicht gebräunt und fleckig.<br />
1042 LE VAILLANT, (F.), Histoire naturelle des<br />
oiseaux d'Afrique. 2 Bde. Paris, Fuchs, 1798. Mit<br />
45 Kupfertafeln. XIX, 353 S., 1 Bl.; 454 S. Läd.<br />
Interims-Brosch. (100) 300,-<br />
Ronsil 1780. Nissen, Vogelbücher, 555. Anker 297. Zimmer<br />
391. Wood 434. – „By far the most important ornithological<br />
work on Africa published up to this period“ (Mendelssohn<br />
1957, I, 892). – Titelei mehrf. gestempelt, minimal<br />
gebräunt, leicht fleckig, unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
1043 LEWIN, W., The Birds of Great Britain, systematically<br />
arranged. Bde. V und VI (von 8) in 1 Bd.<br />
London, Johnson, 1797-1800. 4°. Mit 84 kolor.<br />
Kupfertafeln. 75 S., 2 Bl., 77 S., 2 Bl. Spät. Hldr.<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (104) 500,-<br />
Anker 306. Zimmer 395. Nissen 562. Wood 435. Bradley<br />
Martin 150. – Die Erstausgabe erschien unter dem Titel<br />
„The Birds of Great-Britain with their eggs“ 1789-1794 mit<br />
nur englischem Text in einer Auflage von nur ca. 60 Ex. mit<br />
aquarellierten Tafeln. – „The second printing (1795) appeared<br />
in both French and English. The hand colored plates<br />
vary much in quality; some are crude but others are clear<br />
and well-made ... The bilingual text gives a short descrip-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 219<br />
Nr. 1042<br />
tion of the pictured birds“ (Wood). – Enthält 13 Tafeln mit<br />
Eierabbildungen. – Vollständige frühe Exemplare sind selten;<br />
auch H. Bradley Martin besaß lediglich eine Mischauflage. –<br />
Zur Kollation: Die Tafeln der Vögel umfassen Tafeln Nr. 132-<br />
202. Tafeln der Eier Nr. 30-42. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1044 LUCAS, (P.) H., Histoire naturelle des lépidop -<br />
tères d'Europe. Paris, Savy, o. J. (1864). Mit farb.<br />
lithogr. Titel und 82 (80 farb.) lithogr. Tafeln. 2 Bl.,<br />
288, IV S. Lwd. d. Zt. (stellenweise stärker be -<br />
schabt, etw. bestoßen). (100) 500,-<br />
Nissen 2<strong>58</strong>0. – Vgl. Horn-Sch. 13976 (2. Ausg. 1845). – Die<br />
feinen Farbtafeln zeigen Schmetterlingsarten, die beiden<br />
unkolorierten Tafeln Fanggeräte und Präparierwerkzeuge. –<br />
Gebräunt, tls. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1045 LUNEL, G., Histoire naturelle des poissons du<br />
bassin du Léman. Genf, Basel und Lyon, Georg,<br />
1874. Gr.-Fol. Mit 20 kolor. lithogr. Tafeln von<br />
A. Lunel. 2 Bl., XII, 209 S., 1 Bl. Spät. Hlwd. mit<br />
mont. Orig.-Brosch. (tls. stärkere Gebrauchsspuren).<br />
(100) 1.200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nissen 2597. Nissen, Fischbücher, 90. –<br />
Erste umfassende wissenschaftliche Beschreibung der Flußund<br />
Seefauna des Léman-Beckens. – „Naturgetreue Bilder,<br />
deren Farben mit wahrer Leidenschaft dem Leben abgerungen<br />
sind, sind vom Sohne des Verfassers, Alphonse<br />
Lunel, gemalt und von dem Genfer Lithographen Jacomme<br />
vorbildlich wiedergegeben“ (Nissen 2<strong>58</strong>). – An den Rändern<br />
stärker gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
220<br />
Nr. 1043<br />
Sole edition. – First comprehensive scientific description of<br />
river and lake fauna of the Lac Léman basin. – Stronger<br />
browning at margins, some soiling. – Later half cloth with<br />
mounted original wrappers (partly stronger signs of wear). –<br />
See illustration.<br />
1046 MARTINI, F. H. W., Neues systematisches Conchylien-Cabinet.<br />
Bd. II (von 12) in 1 Bd. Nürnberg,<br />
Raspe, 1773. 4°. Mit gestoch. Kopfvign.,<br />
9 Textkupfern und 33 (statt 34) kolor. Kupfer -<br />
tafeln. 5, 1 Bl., XVI, 362 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (Kopf mit großer Fehlstelle, stark be -<br />
schabt und bestoßen). (31) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2722. Cobres I, 431. ADB XX,<br />
509: „Das Werk enthält zahlreiche sehr gute Abbildungen<br />
und für die damalige Zeit zum größten Theil mustergültige<br />
Beschreibungen.“ – Ohne die Tafel 45. – Titel in zwei Varianten<br />
vorhanden, Variante datiert auf das Jahr 1771. – Buchblock<br />
gebrochen, Vorsatz und Titel gestempelt, Tafel 55<br />
lose, vereinzelt wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1047 MAYER, A. G., Medusae of the World. 3 Bde.<br />
Washington, Carnegie Institution, 1910. Fol. Mit<br />
77 überwiegend farb. lithogr. Tafeln und 77 zugehörigen<br />
Erklärungsbl. 2 Bl., 230, XV S.; 2 Bl.,<br />
S. (231)-498, XV; IV S., S. 499-735. Spät. Hlwd.<br />
mit eingeb. Orig.-Brosch. (21) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2756. – Der amerikanische Naturforscher,<br />
Meereszoologe und Entomologe Alfred Golds -<br />
borough Mayer (1868-1922) widmete sich in den Jahren<br />
1892 bis 1900 ausgiebig der Quallenforschung, deren Er -<br />
gebnis das vorliegende monumentale medusologische Werk<br />
ist. – Minimal gebräunt. – 9 Beilagen. – Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Nr. 1044<br />
1048 NATURFREUND, DER. Oder Beiträge zur<br />
Schlesischen Naturgeschichte. Hrsg. von F. G.<br />
Endler und F. P. Scholz. Breslau, Holäufer, 1809-<br />
24. 4°. Daraus 64 kolor. Kupfertafeln. (144) 150,-<br />
Nissen 1290. Kirchner 3433. – Darstellungen von Pflanzen,<br />
Fischen, Vögeln und einigen Säugetieren. – Etw. fleckig.<br />
1049 NISSEN, C., Tierbücher aus fünf Jahrhunderten.<br />
Sechzig originalgraphische Tafeln. Text- und<br />
Tafelbd. Zürich, Olten und München 1968. Gr.-<br />
Fol. und 4°. Mit faks. Doppelblatt und 61 Orig.-<br />
Blättern mit tls. kolor. Illustr. in verschied. Techniken<br />
aus Tierbüchern des 15.-20. Jhdts., mont.<br />
unter Passepartouts. 108 S., 1 Bl.; 4 Bl. OLwd.-<br />
Kassette. (119) 600,-<br />
Eines von 100 Ex. der deutschsprachigen Ausgabe (Gesamtaufl.:<br />
200). – Außerordentlich interessante Sammlung von<br />
Originalblättern aus Tierbüchern von der Inkunabel – bis<br />
zur Neuzeit. Chronologisch geordnet, bieten die Blätter<br />
einen vorzüglichen Überblick über die Geschichte der zoologischen<br />
Buchillustration. Die Tafeln stammen u. a. aus<br />
Werken von A. Pforr, H. Schopper, P. Mattioli, Plinius, K.<br />
Gesner, U. Aldrovandi, F. Willughby, J. Camerarius, J. Jonston,<br />
J. J. Scheuchzer, A. J. Roesel von Rosenhof, L. de Buffon,<br />
J. Ch. D. von Schreber, E. J. Ch. Esper, M. E. Bloch,<br />
J. E. Voet, G. T. Wilhelm, F. J. Bertuch, H. R. Schinz, G. D.<br />
de Cuvier, L. Oken, J. J. Audubon, J. C. Susemihl sowie aus<br />
dem Ortus Sanitatis (Ausg. 1491, 1498 und 1529). – Eine<br />
Tafel mit zwei Bl. (daher insgesamt 61 Bl.). – Neuwertig.
Nr. 1045<br />
1050 PALLAS, P. S., Charakteristik der Thierpflanzen.<br />
Aus dem Lateinischen übers. und mit Anmerkungen<br />
versehen von Ch. F. Wilkens. Hrsg. von J. F.<br />
W. Herbst. (Bd. I von 2). Nürnberg, Raspe, 1787.<br />
4°. Mit 12 Kupfertafeln. 344 S. Pp. d. Zt. (etw. wasserrandig,<br />
berieben und bestoßen). (75) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Nissen 3068. – Vgl. DSB X, 284.<br />
– Mit dieser Abhandlung über Korallen, Schwämme und<br />
Polypen, in der Pallas „mit maßvoller Kritik Linné und Ellis<br />
entgegentritt, gewann er sich den Ruhm eines der selbständigsten<br />
unter den jungen Forschern“ (ADB XXV, 82). –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig,, tls. mit Quetschfalten in<br />
den Ecken und schwach wasserrandig.<br />
1051 PANZER, (F.) G. W., Faunae insectorum Germanicae<br />
initia. Nürnberg, Felsecker, 1793-1823. Qu.-<br />
8°. Mit 2463 (statt 2568) meist kolor. Kupfertafeln.<br />
Lose in Orig.-Umschl. (114) 5.000,-<br />
Nissen 3084. Horn-Sch. 10200 und 16726. Hagen II, 27 und<br />
114. – Der Hersbrucker Arzt und Botaniker Franz Wolfgang<br />
Georg Panzer (1755-1829) veröffentlichte die ersten<br />
109 Hefte seiner entomologischen Sammlung über die<br />
deutschen Insekten von 1793-180<strong>9.</strong> Erst 1823 wurde die<br />
Reihe mit Heft 110 von dem Maler C. Geyer und dann ab<br />
1829-44 von dem Regensburger Mediziner und Schmetterlingssammler<br />
Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäfer<br />
(1799-1874) fortgesetzt. – Die feinen Kupfer stammen bis<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 221<br />
einschließlich Heft 109 von Jacob Sturm (1771-1848). –<br />
Komplett vorhanden: Hefte 1-19 (in Heft 1 und 17 je<br />
2 Tafeln aus anderem Exemplar ergänzt), 21-26, 28-30,<br />
35-38, 40, 42-49, 51-60, 62-65, 68-70, 72-74, 76-86, 88-92,<br />
95-106, 108 und 110. – Lückenhaft: Heft 20: ohne Tafeln 17,<br />
21 und dazugehörige Textbl.; Heft 31: ohne Tafeln und<br />
Textbl. 18, 23 und 24; Heft 32: ohne Tafeln und Textbl. 1-6,<br />
8-11, 18, 19, 23 und 24, ferner ohne Textbl. zu Tafel 17; Heft<br />
33: ohne Tafeln und Textbl. 1-11, 21, 23 und 24; Heft 34:<br />
ohne Tafel 1; Heft 39: ohne Tafeln und Textbl. 1 und 2, ferner<br />
ohne Textbl. zu den Tafeln 3, 4 und 9; Heft 41: ohne<br />
Tafeln 6-12; Heft 50: ohne Tafel 8; Heft 61: ohne Tafeln und<br />
Textbl. 1-11 und 21-24; Heft 66: ohne Tafeln und Textbl. 15,<br />
19 und 22, ferner ohne Tafeln 4, 7, 10-14, 16, 17, 20, 21 und<br />
23; Heft 67: ohne Tafeln und Textbl. 1, 9, 10, 12 und 14-17;<br />
Heft 71: ohne Tafeln 1 und 2; Heft 75: ohne Tafeln und<br />
Textbl. 23 und 24; Heft 87: ohne Textbl. zu Tafel 1-12, 17,<br />
18, 21, 23 und 24; Heft 93: ohne Tafeln 1-3; Heft 94: ohne<br />
Tafel 13; Heft 107: ohne Tafel und Textbl. 7, ferner ohne<br />
Tafel 24; Heft 109: ohne Tafeln und Textbl. 1-7, 16, 18-21,<br />
23 und 24, ferner ohne Tafel 12 und Textbl. zu Tafel 11. – Bei<br />
6 Heften sind Text und Tafeln auf Trägerpapier mont., Heft<br />
31 ist stärker beschnitten; insgesamt etw. angestaubt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1052 RATHKE, H., Anatomisch-philosophische Un -<br />
ter suchungen über den Kiemenapparat und das<br />
Zungenbein der Wirbelthiere. Riga und Dorpat,<br />
Frantz, 1832. 4°. Mit 4 Kupfertafeln. 4 Bl., 133 S.<br />
Hldr. d. Zt. (Rücken stark beschabt, wenig bestoßen).<br />
(118) 600,-
222<br />
Nr. 1046<br />
Erste Ausgabe. – Recke-N. V/2, 132. ADB XXVII, 352.<br />
DSB XI, 307. – Bedeutende Arbeit des großen Forschers<br />
auf dem Gebiete der Entwicklungsgeschichte und Embryologie.<br />
V. L. Bullough stellt ihn auf eine Stufe mit Baer (DSB).<br />
– „Eine andere Serie von Arbeiten schildert die Bildung der<br />
Atemwerkzeuge. Bei Gelegenheit der Untersuchung (derselben)<br />
entdeckte Rathke die Schlundspalten und Schlundbogen,<br />
welche er zuerst Kiemenspalten und Kiemenbogen<br />
nannte“ (ADB). – Etw. fleckig. – DAZU: DERS., Über die<br />
Entwicklung der Athemwerkzeuge bei den Vögeln und<br />
Säugethieren. O. O. und J. (1828). 4°. Mit 2 Kupfertafeln.<br />
1 Bl., S. (161)-216. – Beiliegen Albert Köllikers Dissertation<br />
zur Entwicklung der Insekten, „Observationes de prima<br />
insectorum genesi“ (Zürich 1842), und Étienne Geoffroy-<br />
Saint-Hilaires Studie zu den Drüsen der Spitzmaus,<br />
„Mémoire sur les glandes odoriférantes des musaraignes“<br />
(Paris 1815).<br />
1053 RÖSEL VON ROSENHOF, A. J., Der monathlich-herausgegebenen<br />
Insecten-Belustigung vierter<br />
Theil. Nürnberg, Fleischmann für Rösels<br />
Erben, 1761. 4°. Mit gestoch. Portr. und 31 (statt<br />
40) kolor. Kupfertafeln. 6 Bl., 48, 264 S., 2 Bl. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. (5) 200,-<br />
Horn-Sch. 18267. Nissen 3466 c. – Es fehlen die Tafeln 6-8,<br />
16-18 und 36-38, diese sind als Farbphotos eingeklebt. –<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Nr. 1047<br />
1054 ROHWEDER, J., Unsere Schnepfen. Gera-Un -<br />
termhaus, Köhler, o. J. (1902). Fol. Mit lithogr.<br />
Frontisp., 5 chromolithogr. Tafeln und einigen<br />
Textabb. 2 Bl., 63 S. OHlwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(100) 80,-<br />
Sonderabdruck aus der Jubiläumsausgabe von Naumanns<br />
Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas. – Etw. gebräunt,<br />
minimal fleckig.<br />
1055 S(AIN)T-AULAIRE, A., Récréations instruc -<br />
tives. – Instructive Recreations. Zoologie pittoresque.<br />
– Picturesque Zoologie. Mammifères. –<br />
Mammalia. Paris, Aubert, o. J. (um 1860). 4°.<br />
Lithogr. Titel und 24 lithogr. Tafeln. Hlwd. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen). (100)<br />
80,-<br />
Nicht bei Nissen. – Hübsche Tafeln mit Säugetieren in ihrer<br />
natürlichen Umgebung. – Text in englischer und französischer<br />
Sprache. – Tls. stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
1056 SCHINZ, H. R., Naturgeschichte und Abbildungen<br />
der Vögel-Gattungen. Text- und Tafelbd.<br />
Zürich, Brodtmann, 1830. Fol. Mit lithogr. Titel<br />
und 144 kolor. lithogr. Tafeln. XXXVI, 445, XIII<br />
S. Pp. d. Zt. (Textbd.; etw. berieben und bestoßen,<br />
vor allem Rücken stark verblaßt) und stark be -<br />
schäd. Hldr. d. Zt. (127) 2.000,-
Nr. 1051<br />
Erste Ausgabe. – Naturgeschichte des Tierreichs, Tl. II. –<br />
Schlenker 316.1. Nissen 825 (mit abweichender Verlags -<br />
angabe). Wood 553: „Well-illustrated work ... the illustra -<br />
tions by Brodtmann show many signs of originality ... This<br />
Zürich, 1830, edition must be quite rare; it is not listed in<br />
any of the larger catalogues accessible to the compiler.“ –<br />
Textbd.: Gering gebräunt und fleckig, S. 389-392 etw.<br />
gebräunt und neu angefalzt (aus einem anderen Exemplar).<br />
– Tafelbd.: Buchblock mehrf. gebrochen, lithogr. Titel lose,<br />
viele Tafeln gelockert oder lose, die zwischengeb. Seidenhemdchen<br />
mit zahlr. Läsuren. Die Tafeln nur gering ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 1<strong>9.</strong><br />
First edition. – Text volume: minor browning and soiling,<br />
pp. 389-392 a little browned and newly mounted at joint<br />
(from another copy). – Plate volume: book-block with multiple<br />
breaks, lithographic title loose, many plates loosened or<br />
loose, inserted silk papers with numerous tears. Plates only<br />
minimally browned and soiled. – Contemporary cardboard<br />
(text vol.; some rubbing and scuffing, mainly spine quite discoloured)<br />
and contemporary heavily damaged half calf). –<br />
See illustration on plate 1<strong>9.</strong><br />
Naturwissenschaften · Zoologie 223<br />
1057 – Naturgeschichte und Abbildungen der Vögel-<br />
Gattungen). Nur Tafelbd. (Zürich, Brodtmann,<br />
1830). Fol. 134 (statt 144) lithogr. Tafeln (ohne den<br />
lithogr. Titel). Spät. Hlwd. (etw. berieben, stark<br />
bestoßen). (127) 300,-<br />
Es fehlen die Tafeln Nr. 1, 2, 8-11 und 98-101. – In den Rändern<br />
stockfl., wenige Tafeln auch stark stockfl., nahezu<br />
durchgehend im unteren Rand mit Sporflecken. – Siehe<br />
Abbildung Seite 226.<br />
10<strong>58</strong> SCHRÖCK, L., Historia moschi. Augsburg, Th.<br />
Göbel, 1682. 4°. Mit gestoch. Titel von Melchior<br />
Haffner nach J. Z. Raidel und 3 (1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
6 Bl., 224 S., 3 Bl. Mod. Pgt. (50) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC S 1353. Krivatsy 10661. Eales I,<br />
970. Cobres 312. Ferchl 486. – Eine der ersten Monographien<br />
über das Moschustier. Kapitel 45 über „Moschi usus<br />
cosmeticus“. – Der Verfasser war Stadtarzt von Augsburg.<br />
Das Frontispiz zeigt allegorische Figuren von Asien, Afrika<br />
und Amerika (mit einem Moschustier), die ihre Gaben dem<br />
oben schwebenden gekrönten Doppeladler reichen, die<br />
anderen Kupfer mit Abb. des Moschustieres und seiner<br />
Duftdrüsen. Titel gestempelt, nur stellenw. ganz wenig<br />
fleckig.
224<br />
Nr. 1060<br />
1059 SCHUBERT, G. H. VON, Naturgeschichte des<br />
Tierreichs für Schule und Haus. 8. neu bearb.<br />
Aufl. 3 Tle. in 1 Bd. Esslingen, Schreiber, o. J.<br />
(1886). Fol. Mit farb. lithogr. Frontisp., 88 (statt<br />
90) doppelblattgr. farb. lithogr. Tafeln und zahlr.<br />
Textholzstichen. VIII S., 1 Bl., 22 S., 1 Bl., 22 S.,<br />
1 Bl., 76, IX S. Beschäd. Hlwd. d. Zt. (35) 120,-<br />
Naturgeschichte des Tier-, Pflanzen- und Mineralreichs,<br />
1. Abt. – Nissen 3761. – Säugetiere, Vögel, Reptilien, Am -<br />
phibien, Fische, Insekten etc. – Ohne die Tafeln XXV und<br />
XXVI in Tl. III. – Buchblock gebrochen, einzelne Tafeln<br />
und Textbl. in Tl. I mit kleinen Läsuren, Gebrauchsspuren.<br />
1060 THIOLLIERE, V. (J. DE I'LSLE), Description<br />
des poissons fossiles provenant des gisements<br />
coralliens du Jura dans le Bugey. 2. Lief. (von 2).<br />
Lyon und Paris, George und Savy, 1873. Gr.-Fol.<br />
Mit 17 (2 doppelblattgr., 1 gefalt.) meist getönten<br />
lithogr. Tafeln und gefalt. Tabelle. 70 S. Stark läd.<br />
Orig.-Brosch. (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 4115. – Prächtige Tafeln mit Versteinerungen<br />
von Fischen. – Etw. gebräunt und braunfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Frühwerk der Taubenzucht<br />
1061 TREATISE on Domestic Pigeons, A. Comprehending<br />
all the different species known in England.<br />
London, Barry, 1765. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 13 (1 gefalt.) Kupfertafeln. XVI, 144 S. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (Rücken leicht wasser -<br />
randig, wenig beschabt und etw. bestoßen). (100)<br />
1.000,-<br />
Wood 601: „This is the Columbarium of Moore amplified<br />
by a practical fancier.“ Möbes 14: „Von Züchtern fachkundig<br />
und hervorragend bebildert trat als erstes Buch seiner<br />
Art die 'Treatise' 1765 in London in Erscheinung. Im großen<br />
und ganzen ist die 'Treatise' auf dem Columbarium aufgebaut,<br />
jedoch enthält sie interessante Originalbeiträge, so<br />
eine Abhandlung über den eigenartigen gefärbten Mandelbzw.<br />
Almondtümmler.“ – Vermutlich erstes illustriertes<br />
englisches Werk zur Taubenzucht. – Tls. gering gebräunt,<br />
stellenw. leicht fleckig. – Gestoch. Exlibris. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 1<strong>9.</strong><br />
Probably first English illustrated work to pigeon breeding. –<br />
Partly minor browning, here and there light soiling. –<br />
Engraved exlibris. – Contemporary calf with spine label and<br />
gilt back (spine slightly waterstained, hardly scratched and<br />
a little scuffed). – See illustration on plate 1<strong>9.</strong>
Nr. 1063<br />
1062 WILHELM, G. T., Unterhaltungen aus der<br />
Natur geschichte. Der Fische erster ( und zweyter)<br />
Theil. 2 Bde. Augsburg, Engelbrecht, 1799-1800.<br />
Mit 2 gestoch. Titeln und 96 kolor. Kupfertafeln.<br />
XLVIII, 352, 416 S., 6 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (59) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Dean II, 630. Nissen 4408. Schlenker 332.1<br />
– Nur stellenw. wenig fleckig.<br />
1063 – Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Der<br />
Insecten erster (-dritter) Theil. 3 Bde. Wien,<br />
Selbstvlg., 1810-11. Mit 3 gestoch. Titeln und 151<br />
(1 gefalt., 150 kolor.) Kupfertafeln. XLVIII, 376;<br />
424; 418 S., 12 Bl. Mod. Pergamin (leicht fleckig).<br />
(5) 600,-<br />
Nissen 4408. – Die Bde. VI-VIII der 26 Bde. umfassenden<br />
Naturgeschichte behandeln die Insekten. – Die prachtvoll<br />
kolorierten Kupfer zeigen große Darstellungen der Käfer,<br />
Schmetterlinge, Raupen und Fliegen sowie Details der<br />
Flügel, Augen, Fühler etc. – Braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1064 – Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Der<br />
Vögel erster (und zweyter) Theil. 2 Bde. Wien,<br />
Selbstvlg., 1810. Mit 2 gestoch. Titeln und 90 ko -<br />
lor. Kupfertafeln. XXXII, 367; 384 S., 4 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben und<br />
bestoßen, Kapitale tls. eingerissen). (5) 480,-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 225<br />
Nr. 1065<br />
Nissen 4408 und (IVB) 988. – Die Bände IV-V der 26 Bde.<br />
umfassenden Naturgeschichte behandeln die Vögel. – Die<br />
schön kolorierten Kupfer zeigen verschiedenste Vogelarten<br />
und sind reich an Details. – Leicht braunfleckig.<br />
1065 ZINANNI, G., Delle uova e dei nidi degli uccelli.<br />
Libro primo (alles Erschienene). Aggiunte in fine<br />
alcune osservazioni, con una dissertazione sopra<br />
varie spezie di cavallette. Venedig, Bortoli, 1737.<br />
4°. Mit gestoch. allegorischem Frontisp., 3 ge -<br />
stoch. Zwischentiteln und 30 Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
130 S., 1 Bl., 55 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Anker 161. Nissen, IVB, 1031. Horn-<br />
Sch. 24687: „Sehr selten.“ – Nach Nissen (IVB, S. 42) das<br />
erste selbständige oologische Werk überhaupt. Beschreibt<br />
106 Vogelarten, ihre Nester und Eier; diese sind allesamt auf<br />
22 Tafeln in feiner Zeichnung dargestellt. Die übrigen<br />
8 Tafeln mit Heuschrecken und ihrer Anatomie. – Ganz<br />
leicht gebräunt, minimal fleckig. – Spiegel mit Exlibris -<br />
etikett „Durieu de Maisonneuve à Bordeaux“, das ist wohl<br />
der bekannte französische Botaniker, dessen Name in mehreren<br />
lateinischen Pflanzennamen lebendig ist. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Sole edition. – After Nissen (IVB, p. 42) the first independent<br />
work on oology. Describes 106 kinds of birds, their nests<br />
and eggs; these are all illustrated on 22 plates in fine drawings.<br />
The other 8 plates with grasshoppers and their anatomy.<br />
– Very slightly browned, minimally soiled. – Pastedown<br />
with exlibris label „Durieu de Maisonneuve à<br />
Bordeaux“, the latter is probably the known French botanist.<br />
– Contemporary vellum (soiled). – See illustration.
226<br />
Nr. 1057<br />
Naturwissenschaften · Zoologie
Nr. 1112<br />
1066 ARISTOTELES, Mechanica Graeca, emendata,<br />
Latina facta, & commentariis illustrata. Ab Henrico<br />
Monantholio. Paris, (J. Perier, 1599). 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und zahlr. tls. schematischen<br />
Textholzschnitten. 20 Bl., 211 S. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (144)<br />
1.500,-<br />
Erste von Monantholius besorgte Ausgabe. – STC 27. IA<br />
108.774. Waller 12110. Riley 11<strong>9.</strong> Hoffmann I, 314. Schweiger<br />
I, 53. – Nach dem IA (108.512) wird die Verfasserschaft<br />
bestritten. – Mit griechisch-lateinischem Paralleltext und<br />
umfangreichem lateinischen Kommentar. – Vorderer Innendeckel<br />
mit hs. Eintragung. Titel recto und verso gestempelt<br />
(mit Papierdurchbruch und teilw. Verlust des Kolophons).<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit hs. Marginalien und<br />
Textanstreichungen. – Siehe Abbildung.<br />
First edition published by Monantholius. – Upper inner<br />
cover with ms. annotation. Title recto and verso stamped<br />
(with paper perforation and partly loss of colophon). Slightly<br />
browned, here and there a little soiled, with ms. marginalia<br />
and text underlinings. – Contemporary vellum (some soiling,<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
Technik und Handwerk<br />
227<br />
1067 BERGBAU UND MINERALOGIE – BERT-<br />
RAND, (B. N.), Élémens d'oryctologie ou distribution<br />
méthodique des fossiles. Par M(onsieur)<br />
B(ertrand) C(onseiller) P(alatin) de la C(our) de<br />
P(ologne). Neuchâtel, Société Typographique,<br />
1773. Mit 16 gefalt. Tabellen. XXXIX, 137, XXI<br />
S. Ldr. d. Zt. (Kapitale tls. etw. eingerissen, berieben<br />
und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kaum fleckig. – VORGEB.: BERTRAND,<br />
(J.), Élémens d'agriculture. Bern 1775. Erste Ausgabe. –<br />
Hoefer V, 762.<br />
1068 – BEUDANT, F.-S., Voyage minéralogique et<br />
géologique, en Hongrie, pendant l'année 1818.<br />
3 Text- und 1 Tafelbd. in zus. 4 Bdn. Paris, Verdière,<br />
1822. 4°. Mit 7 gefalt. Kupfertafeln, 7 Kupferstichkarten<br />
und gefalt. Tabelle. Mod. Hldr.<br />
(Deckel wenig berieben). (138) 1.500,-
228<br />
Nr. 1066<br />
Erste Ausgabe. – Sinkankas 612. DSB II, 106. Brunet 4728.<br />
Hoefer V, 8<strong>58</strong>: „Ouvrage aussi consciencieux qu'érudit<br />
sur la plus riche des contrées minéralogiques.“ – François-<br />
Sulpice Beudant (1787-1850) wurde 1818 vom französischen<br />
Hof mit einer wissenschaftlichen Expedition nach<br />
Ungarn betraut. Die Resultate seiner Forschungsreise wurden<br />
im hier vorliegenden Bericht veröffentlicht und sind für<br />
Teile des heutigen Rumäniens, Österreichs, Rußlands,<br />
Sloweniens und Kroatiens sowie der Ukraine von großem<br />
Interesse. – Mit Karten von Schemnitz und Siebenbürgen. –<br />
Tabelle mit Einriß, Tafel VII mit Fehlstelle und Läsur in den<br />
Rändern; leicht gebräunt und fleckig.<br />
First edition. – The French court entrusted François-Sulpice<br />
Beudant (1787-1850) in 1818 with a scientific expedition to<br />
Hungary. The results of his expedition were published in the<br />
present report and are of great interest for parts of presentday<br />
Romania, Austria, Russia, Slovenia and Croatia as well<br />
as Ukraine. – With maps of Schemnitz and Transylvania. –<br />
Table with tear, plate VII with defect and tear in margins;<br />
slightly browned and soiled. – Modern half calf (boards<br />
hardly rubbed).<br />
1069 – GREENWELL, G. C., A Practical Treatise on<br />
Mine Engineering. Newcastle, Lambert, 1855. Fol.<br />
Mit 62 (59 kolor., 55 doppelblattgr.) Lithogr. 3 Bl.,<br />
204 S. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(114) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Tafeln mit geologischen Formationen<br />
sowie Gerätschaften und Maschinen des Bergbaus (Pumpund<br />
Fördermaschinen, Befestigungssysteme, Vorrichtungen<br />
zur Luftventilation, Aufzüge, Kohlewägen, Grubenlampen<br />
etc.). – Inhaltsbl. mit Eckausschnitt, die letzten 10 Tafeln<br />
mit kleinem Wasserrand, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Technik und Handwerk<br />
Nr. 1076<br />
1070 – HEN(C)KEL, J. F., Flora saturnizans, die Verwandtschafft<br />
des Pflanzen –mit dem Mineralreich,<br />
nach der Naturhistorie und Chymie aus vielen<br />
Anmerkungen und Proben. Nebst einem Anhang<br />
vom Kali geniculato Germanorum oder gegliederten<br />
Saltzkraut, insonderheit von einer hieraus<br />
neu-erfundenen dem allerschönsten Ultramarin<br />
gleichenden blauen Farbe. Leipzig, Martini, 1722.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 9 Kupfertafeln. 5 Bl.,<br />
671 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig und gering bestoßen).<br />
(50) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Partington II, 706. Pritzel 3955. DSB VI,<br />
25<strong>9.</strong> Ferchl 225. Hoover 399: „The best early accounts of<br />
arsenic, zinc, and a variety of pyrites.“ – Bei dem von<br />
Henckel beschriebenen neuen Blau handelt es sich um das<br />
Soda-Ultramarin, das er mit dem Berlinerblau verwechselte.<br />
– Zur wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung vgl.<br />
Partington II, 707: „Henckel accepts Becher's theory of<br />
three earths. He also accepts Stahl's phlogiston theory.<br />
Henckel thought minerals were formed on the third day of<br />
Creation and increased and improved since.“ – Vorsatz und<br />
Titel mit Einträgen von alter Hand in Tinte, Frontispiz am<br />
linken Seitenrand knapp beschnitten und gering lädiert,<br />
wenig gebräunt und fleckig.<br />
1071 – LANG, C., Gallerie der unterirdischen Schöpfungs-Wunder<br />
und des menschlichen Kunstfleißes<br />
unter der Erde. Bd. II (von 2). Leipzig, Tauchnitz,<br />
o. J. (1807). Mit 8 kolor. Kupfertafeln von C. Lang.<br />
2 Bl., 208 S. Pp. d. Zt. (leicht fleckig, etw. bestoßen).<br />
(87) 100,-
Nr. 1080<br />
Zweite Ausgabe (EA 1801). – Hamberger-M. XXIII, 346. –<br />
Vgl. Thieme-B. XXII, 31<strong>9.</strong> – Beschreibung der Höhlen bei<br />
Muggendorf, St. Bauzile (Frankreich), Slains (Schottland),<br />
Alcantara (Portugal) etc. mit Abbildungen dieser Höhlen. –<br />
Den größten Teil des zweiten Bandes nimmt die Beschreibung<br />
der Höhlen in der Fränkischen Schweiz ein, die Friedrich<br />
Carl Lang (1766-1822) während seines Studiums in<br />
Erlangen ab 1786 erforscht hatte. – Leicht gebräunt, fleckig.<br />
1072 – (SCHMIEDEL, C. CH., Erz Stüffen und Berg<br />
Arten mit Farben genau abgebildet. Nürnberg,<br />
Seligmann, 1753). 4°. Fragment mit 21 kolor. Kupfertafeln.<br />
28, 28 S. Hlwd. (40) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 20565. Brunet V, 209 (gibt 42 Tafeln<br />
an). Honeyman 2796 (26 Tafeln). Hoover 728. Sotheran,<br />
Suppl. II, 14227 (34 Tafeln). Roller-G. II, 409 (34 Tafeln).<br />
Cobres 685, 15 („soll fortgesetzt werden“; 42 Tafeln, 48 S.<br />
lateinischer und 52 S. deutscher Text). – Vgl. Poggendorff II,<br />
813 (Ausgabe 1762). – „Vielleicht das eigenartigste und auffallendste<br />
'Steinbuch' des 18. Jahrhunderts und sicher eines<br />
der schönsten Werke auf diesem Gebiete überhaupt. Auf<br />
die beiden schönen, gestochenen Titelblätter in Deutsch<br />
und Latein folgen die ebenfalls zweisprachigen Erklärungen<br />
zu den 23 kolorierten Kupfern, die man mit Recht<br />
'Mineral-Portraits' nennen könnte. Mit unendlicher Sorgfalt<br />
haben die Künstler Kiefhaber, J. C. Keller und Dietzsch<br />
genaue Wiedergaben von Mineral- und Erzstücken geschaffen,<br />
die in ihrer bewundernswerten Farbtönung auch heute<br />
noch dem Vergleich mit den entsprechenden Originalen<br />
standhalten. Hier liegt eines der wenigen sozusagen re -<br />
präsentativen und dabei sachlich-wissenschaftlichen 'Steinbücher'<br />
vor“ (Darmstädter, Steinbücher, 272). – Casimir<br />
Christoph Schmiedel war Professor der Medizin und Botanik.<br />
„Seine Bedeutung liegt mehr auf dem Gebiete der<br />
Naturwissenschaften als auf dem der Medizin“ (Hirsch-H.<br />
V, 91). – Sauber und breitrandig.<br />
Technik und Handwerk 229<br />
Nr. 1081<br />
1073 – STEFFENS, H., Beyträge zur inneren Naturgeschichte<br />
der Erde. Tl. I (alles Erschienene). Freiberg,<br />
Craz, 1801. 4 Bl., 317 S., 1 Bl. Pp. um 1900.<br />
(50) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 173, 4. Poggendorff II, 98<strong>9.</strong> MNE<br />
II, 261. – Goethe gewidmete frühe Schrift des bekannten<br />
Naturphilosophen. – Etw. braunfleckig.<br />
1074 – WALLER, J. G., Systema mineralogicum. Ed.<br />
altera correcta. 2 Bde. Wien, Kraus, 1778. Mit<br />
gestoch. Portr. und 2 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bl.,<br />
448 S., 19; 6 Bl., 640 S., 30 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (wenig berieben). (100) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Roller-G. II, 555. Sotheran,<br />
Suppl. II, 9637. – Vgl. Sinkankas 6985 (lat. EA 1747): „The<br />
first mineralogical work to set forth a scheme of classification<br />
for the mineral kingdom based on chemical as well as<br />
external characters.“ – Titel mit Besitzvermerk, etw. fleckig.<br />
– Sehr dekorativ gebunden.<br />
1075 – WILHELM, G. T., Unterhaltungen aus der<br />
Naturgeschichte des Mineralreichs. Neue Ausg.<br />
2 Bde. Augsburg, Schlosser, 1828. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln und 132 (125 kolor.) Kupfertafeln. 1 Bl.,<br />
XVI, 786; XXX, 9<strong>58</strong> S. Stark beschäd. Hldr. d Zt.<br />
(59) 800,-<br />
Unterhaltungen aus der Naturgeschichte, Bde. XXVI und<br />
XXVII. – Nissen 4408. Pritzel 10272. – Erster Reihentitel<br />
verbunden, nur stellenw. wenig fleckig.
230<br />
Nr. 1082<br />
1076 BERUFE – (BRAND, CH.), Zeichnungen nach<br />
dem gemeinen Volke, besonders: Der Kaufruf in<br />
Wien. Etudes prises dans le bas peuple et principalement<br />
Les Cris de Vienne 1775. (Wien 1776).<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 38 (statt 40) Kupfer -<br />
tafeln von Brand, C. Schütz, Q. Mark, J. Feigel,<br />
C. Conti, J. E. Mansfeld u. a. Ldr. d. Zt. (Außengelenk<br />
brüchig, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(109) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Ebb 1. Colas 423. Massin 21<strong>9.</strong><br />
Beall Ö 1. Kaut 1. Schwarz 8. – Der erste Wiener Kaufruf<br />
wurde von Johann Christian Brand (1722-1795) und seinen<br />
Schülern in 3 Lieferungen von 1775-76 im Selbstverlag und<br />
in Kommission bei Artaria herausgegeben. – „Das große<br />
Verdienst Brands als Zeichner der Vorlagen lag darin, daß er<br />
einen vom französischen Vorbild unabhängigen, eigenen Stil<br />
entwickelte, der allein vom lebenden Vorbild auf den Straßen<br />
Wiens angeregt worden war“ (Kaut). – Die herrlichen<br />
großen Tafeln in der Platte signiert und mit deutsch-französischen<br />
Untertiteln. – Zur Tafelkollation: Es fehlen die<br />
Tafeln „Juif qui trafique“ und „Ouvrier“. Dafür sind zwei<br />
hs. und nur in französischer Sprache beschriftete Tafeln<br />
„Charronnier“ und „Colporteur“ aufmontiert, die nicht in<br />
die vorliegende Ausgabe gehören und möglicherweise aus<br />
einer späteren Ausgabe mit 45 Tafeln stammen. Ebenso sind<br />
die Tafeln „Vendeuse de citrons“ (mit hs. französischem<br />
Untertitel) und „Vendeur de Lunettes“ aufmontiert. –<br />
Technik und Handwerk<br />
Nr. 1083<br />
Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk und Widmung,<br />
zwei Tafeln mit restaurierten Einrissen. Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Re plate collation: Lacks plates „Juif qui<br />
trafique“ and „Ouvrier“. Mounted instead are two ms.<br />
plates „Charronnier“ and „Colporteur“, text only in French,<br />
which do not belong to the present edition and are probably<br />
from a later edition with 45 plates. The plates „Vendeuse de<br />
citrons“ (with ms. French sub-title) and „Vendeur de Lunettes“<br />
are also mounted. – Fly-leaf with handwritten ownership<br />
entry and dedication, two plates with restored tears.<br />
A little browned and soiled. – Contemporary calf (outer joint<br />
cracked, a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
1077 – (DESCRIPTIONS des arts et métiers faites ou<br />
approuvées. Nouvelle edition par J. E. Bertrand.<br />
Neuchatel, Société Typographique, 1771). 4°.<br />
Daraus ca. 1200 Kupfertafeln. Ohne Einband. (8)<br />
500,-<br />
Brunet II, 620. – Mit Darstellung astronomischer, mathematischer<br />
und optischer Geräte sowie Abbildungen zum<br />
Handwerk der Drechsler, Gerber, Goldschmiede, Färber,<br />
Müller und Uhrmacher und zur Herstellung von Textilien,<br />
Münzen, Medaillen, Schiffen und Waffen. – Einige hundert<br />
Tafeln mit großem Sporfleck am linken Seitenrand. – Siehe<br />
Abbildung Seite 244.
1078 – (ENCYCLOPEDIE, ou Dictionnaire raisonné<br />
des sciences, des arts et des métiers. Paris um<br />
1760). Fol. Daraus 169 Kupfertafeln. Ohne Einband.<br />
(8) 200,-<br />
Mit Darstellungen zur Astronomie, Mathematik, Physik,<br />
Mechanik, Optik und Hydraulik sowie Abbildungen zum<br />
Handwerk der Gold- und Silberschmiede, der Herstellung<br />
von Waffen etc.<br />
1079 – ENGLAND UND DIE ENGLÄNDER in<br />
Bildern aus dem Volke. (Aus dem Englischen von<br />
A. Künzel). 2 Bde. Pforzheim, Dennig und Finck,<br />
1840-43. Mit Holzstich-Titel (in Pag.) und 98<br />
(statt 99?) Holzstichtafeln nach Kenny Meadows.<br />
VIII, 476 S., 1 Bl.; VIII, 436 S., 2 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
(leicht berieben). (5) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hayn-G. II, 142. – Vgl. Hiler<br />
57<strong>9.</strong> Lipperheide Xd 24. – Amüsante, oft bissige Karikaturen<br />
„typischer“ Repräsentanten von Berufen wie Börsenspekulant,<br />
Hausmagd, Arzt, Hebamme, Fabrikarbeiterin,<br />
Conducteur, Kaminfeger, Leichenbestatter, Bauer, Drucker,<br />
Pfandleiher, Theaterdirektor, Anwalt, Henker, Apotheker,<br />
Dorfschulmeister, Quacksalber, Soldat, Stadtmarschall und<br />
Kriminalreferent. – Stellenw. braunfleckig.<br />
1080 – SPECTACULUM NATURAE & ARTIUM,<br />
in vier Sprachen, Deutsch, Lateinisch, Französisch<br />
und Italiänisch. Tl. I (von 2). Berlin, Winter, 1761.<br />
4°. Mit 28 (statt 30) Kupfertafeln von Johann Wilhelm<br />
Meil. 28 (statt 30) Bl. Etw. läd. Pp. d. Zt. (75)<br />
400,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Rümann 1094. Dorn (Meil) 72-101<br />
(mit Abb.). HKJL III, 862 (inkplt.). – Frühe und besonders<br />
schöne Serie von Radierungen Meils, die überwiegend aus<br />
sehr sorgfältig und dekorativ gearbeiteten Darstellungen<br />
von Berufen und Techniken besteht: Buchdrucker, Klempner,<br />
Bernsteinfischer, Steinschneider, Gärtner vor dem<br />
Gewächshaus, Weber, Seidenwirker, Fischer u. a. Ferner mit<br />
technischen Darstellungen: Waagen, Mikroskop, Hohlspiegel,<br />
Kran im Hafen, Luftpumpe, Pflug, Schiffe etc. – Die<br />
letzten beiden Tafeln vor der Schrift und ohne Begleittext<br />
(Fregatte – Verschiedene Tiere: Dorn 100 und 101; im oberen<br />
Rand hs. bezeichnet). – Es fehlen nach Dorn die Tafeln<br />
und dazugehörigen Textblätter 90 (Butter- und Käse -<br />
machen) und 94 (Gebirge). – Ohne den 2. Teil, der erst 1765<br />
erschienen ist. – Leicht gebräunt und fleckig, teilw. unbeschnitten.-<br />
Siehe Abbildung.<br />
1081 – WEIGEL, CH., Abbildung Der Gemein-Nützlichen<br />
Haupt-Stände. Von denen Regenten biß auf<br />
alle Künstler Und Handwercker. Regensburg,<br />
Weigel, 1698. 4°. Mit 212 Kupfertafeln (ohne den<br />
gestoch. Titel). 7 Bl., 676 (recte 684) S., 1 Bl. Alte<br />
Pp. (Rücken breit überklebt, etw. berieben und<br />
bestoßen). (75) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe des berühmten „Ständebuches“ mit den<br />
schönen Berufsdarstellungen nach Eimmart. Die Kupfer<br />
vor der Numerierung (siehe Brunet, Suppl. II, 941: „Il existe<br />
un premier état avant les numéros“). – Bauer 1062, 10. Lip-<br />
Technik und Handwerk 231<br />
perheide Pe 5. Landwehr 637. Hiler 895. – Vorbilder waren<br />
die Stiche von Luyken, aber Bauer betont in seiner Monographie<br />
über Weigel, daß die Eimmartschen Kupfer „wegen<br />
der klaren und richtigen Darstellung der benutzten Werkzeuge“<br />
(Sp. 844) den Vorzug verdienen. – Titel gestempelt<br />
und leicht angestaubt. Vor allem in der ersten Hälfte viele<br />
Tafeln im Rand hinterlegt, einige Tafeln auch breit hinterlegt,<br />
vereinzelt mit Einrissen oder auch kleinen Ausrissen.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, teilw. mit Wurmspuren. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition of the famous „Book of Rank“ with copper<br />
engravings before numbers. – Particularly appreciated for<br />
its detailed account of conditions for different professions and<br />
occupations, from emperors to civil servants, lawyers,<br />
doctors, artists and tradespeople. The engraver Eimmart<br />
used van Luyken's engravings as models. – Title stamped<br />
and slightly dust soiled. Many plates, mainly in the first half,<br />
backed in margin, others broadly backed, occasionally with<br />
tears or small tear-outs. Some browning, minor soiling,<br />
partly with worming. – Old cardboard (spine covered with<br />
strips, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1082 BESCHREIBUNG einer Wollekrempelmaschi -<br />
ne. Prag, Herrl, 1802. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln.<br />
1 Bl., 20 S. Hldr. d. Zt. (Rücken lädiert, wenig<br />
fleckig, etw. berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Nur 2 Exemplare im KVK. – Vorsatz gestempelt und<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, die Tafeln mit<br />
Knickspuren, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1083 BESSON, J., Theatre des instrumens mathematiques<br />
et mechaniques. Avec l'interpretation des<br />
figures d'icelui, par François Beroald. Lyon (d. i.<br />
Genf), J. Chouët, 1594. Fol. Mit breiter figürlicher<br />
Titelbordüre und 60 ganzseit. Textkupfern. 66 Bl.<br />
(Bl. 5 weiß). Flex. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (21) 4.000,-<br />
Spätere französische Ausgabe. Den Bibliographen weitgehend<br />
unbekannte Druckvariante mit der Verlagsangabe von<br />
Chouët in Lyon. – Vgl. IA 118.198. Moeckli 13<strong>9.</strong> Kress S<br />
294 (alle mit der Verlagsangabe Genf und Lyon, Chouët und<br />
J. de Laon). – Dibner 173 Anm. Sotheran 6203. – Hauptwerk<br />
des französischen Ingenieurs, um 1565 verfaßt und<br />
vermutlich 1569 erstmals erschienen. „One of the first<br />
French works on this subject ... consists of sixty numbered<br />
engraved plates illustrating an extraordinary variety of<br />
inventions, ranging from a musical instrument to firefighting<br />
apparatus ... The Besson copperplates were reworked<br />
in later editions printed by Barthélemy Vincent“ (Mortimer<br />
56 zur Erstausgabe). – Vorsatz mit Exlibris. Titel und<br />
folgendes Bl. oben angerändert. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, tls. schwach wasserrandig. Die Kupfer tls. in flauen<br />
Abzügen. – Siehe Abbildung.<br />
Later French edition. Largely unknown issue for the bibliographers<br />
with Chouët at Lyon as publisher's name. – Endpaper<br />
with exlibris. Title and following leaf restored at upper<br />
margin. Slightly browned, hardly soiled, partly with slight<br />
waterstains. Copperplates partly in faint impressions. – Limp<br />
vellum of the 19th century (some rubbing and scuffing). –<br />
See illustration.
232<br />
Nr. 1084<br />
Erste Darstellung einer Dampfmaschine<br />
1084 BRANCA, G., Le machine. Volume nuovo. Rom,<br />
G. Mascardi für G. Manuci, 162<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch.<br />
Titel (in Pag.) und 77 ganzseit. Textholzschnitten.<br />
6 nn., 40, 14, 23 num. Bl. Spät. Pgt. mit Rtit. (etw.<br />
berieben und bestoßen, aufgeplatzter Rücken -<br />
bezug ausgebessert). (1<strong>58</strong>) <strong>9.</strong>000,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 144. Dibner 175. Horblit 172.<br />
Honeyman 497. Poggendorff I, 274. Libri rari 52. Roller-<br />
G. I, 160. Wheeler Gift 96. Norman 333. Feldhaus, Technik<br />
der Vorzeit, 127. Riccardi I/1, 188, 2: „Raro e ricercatissimo.“<br />
– Nicht bei Roberts-Trent. – Bedeutendes technisches<br />
Kompendium des frühen 17. Jahrhunderts, das u. a.<br />
die erste gedruckte Darstellung einer Dampfmaschine zeigt.<br />
Branca (1571-1645) war Architekt und zählt zur blühenden<br />
Schule des italienischen Ingenieurwesens in der Nachfolge<br />
Leonardo da Vincis. – Mit italienischem und lateinischen<br />
Text. Unter den Illustrationen: Brunnen, Dreschmaschine,<br />
Gelenke, Getreidemühle, Glocke, Göpel, Hahnen, Hebezeug,<br />
Knetmaschine, Kraftwagen, Kupplung, Münzwalzwerk,<br />
Pumpe, Ramme, Säge, Schraubstock, Stampfe, Walzwerk,<br />
Warmluftturbine, Wasserrad, Wassertrommelgebläse,<br />
Wasserturbine, Wasserwaage etc. – „Branca's treatise on<br />
machinery contains the first published representation of an<br />
action-powered steam turbine, a device first described by<br />
Leonardo in the Codex Hammer; Leonardo's description,<br />
however, remained unpublished until 190<strong>9.</strong> It is unlikely<br />
that Branca's steam turbine was ever built, for the machine<br />
would not have operated due to excessive friction and small<br />
original volume of energy“ (Norman). – Erstes Bl. mit ausgebessertem<br />
Rasurschaden. Etw. unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Technik und Handwerk<br />
First and sole edition. – With engraved title and 77 full-page<br />
woodcuts, amongst which the first representation of the<br />
steam engine in print. For a detailed description see Dibner,<br />
Heralds of Science, 175. – First leaf with repaired damage<br />
due to erasure. Some variable browning and soiling. – Later<br />
vellum with spine title (some rubbing and scuffing, bursted<br />
cover material of spine repaired). – See illustration.<br />
1085 BRAUNBECK, G., Sport-Lexikon. Automobilismus.<br />
Motorbootwesen. Luftschiffahrt. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Berlin 1910. Mit zahlr. Tafeln. OLdr. – Vorsatz<br />
mit Widmung des Autors. (84) 200,-<br />
1086 – Sport-Lexikon. Automobilismus. Motorbootwesen.<br />
Luftschiffahrt. Ausgabe 1912-13. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Berlin (1912). Mit zahlr. Tafeln. OLdr. –<br />
Vorsatz mit Widmung des Autors. (84) 200,-<br />
1087 EIFFEL, G., Notice sur le pont du Douro, a Porto<br />
(Pont Maria-Pia). Clichy, Dupont, 187<strong>9.</strong> Fol. Mit<br />
6 (4 doppelblattgr.) Tafeln in verschied. Techniken.<br />
12 S., 2 Bl. OHlwd. (angeschmutzt, mit Feuchtigkeitsspuren).<br />
– Vorsätze leimschattig, gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig. (100) 200,-<br />
1088 EISENBAHN – GHEGA, C. VON, Atlas zu der<br />
Uibersicht der Hauptfortschritte des Eisenbahnwesens<br />
in dem Jahrzehnde 1840-1850. Wien,<br />
Rauh, 1851. Qu.-Fol. Lithogr. Titel, gefalt. lithogr.<br />
Karte mit Profil, 5 getönte lithogr. Tafeln und 2 ge -<br />
stoch. Konstruktionstafeln. Brosch. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (92) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 1060. – Mit Karte der Semmeringtrasse,<br />
Ansicht des Reichenauer Tals und 4 schönen<br />
Lokomotiv-Darstellungen. – Profil mit Einriß; etw. fleckig.<br />
1089 – – Atlante di 8 tavole al quadro dei progressi principali<br />
delle strade ferrate del decennio 1840-1850 e<br />
dei risultamenti delle corse di prova con le locomotive<br />
di concorso sull' J. R. strada ferrata sul<br />
Semmering in Austria. 2. ed. corretta ed ampliata.<br />
Wien, Rauh, 1852. Qu.-Fol. Lithogr. Titel, gefalt.<br />
lithogr. Karte mit Profil, 5 (1 getönte) lithogr.<br />
Tafeln und 3 gestoch. Konstruktionstafeln. Hlwd.<br />
d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen) in mod. Ldr.-<br />
Schuber. (66) 1.200,-<br />
Vgl. Nebehay-W. 1060 (deutsche EA 1851). – Mit Karte der<br />
Semmeringtrasse, Ansicht des Reichenauer Tals und 4 schönen<br />
Lokomotiv-Darstellungen. – Vorsatzpapier gewellt und<br />
tls. leimschattig; gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1090 – (PRESSEL, W.), K. k. priv. Südbahngesellschaft.<br />
Normalien für hölzerne Brücken. Types de Ponts<br />
en bois. Text- und Atlasbd. Wien, Fromme, o. J.<br />
(1867). 4° und Qu.-Gr.-Fol. Mit 26 farb. lithogr.<br />
Tafeln und 5 Tabellen. 1 Bl., 22 S. OLwd. (etw.<br />
berieben, Ecken und Rücken mit kleinen Fehlstellen).<br />
(100). 500,-
Nr. 1089<br />
Einzige Ausgabe. – Neuner 940. – Die Tafeln mit Konstruktionsdetails<br />
„für die Ausführung von Eisenbahnbrücken<br />
aus Holz“ (Neuner), gezeichnet und beschrieben von<br />
Wilhelm Pressel (1821-1902), einem schwäbischen Bauingenieur,<br />
der seinerzeit Baudirektor der kaiserlich-königlichen<br />
Südbahn-Gesellschaft war.<br />
DAZU: DERS., Chemins de fer du Sud. Construction des<br />
Travées des Ponts en fer. Text- und Atlasbd. (Wien, J. Jost,<br />
1866). 4° und Qu.-Gr.-Fol. Mit 42 lithogr. Tafeln. 18 lithogr.<br />
S. OLwd. – Réseau des Chemins de fer du Sud, Hefte I-IV.<br />
– Wohl einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht<br />
nachweisbar, auch über den KVK nicht zu ermitteln. – Für<br />
die Eisenbahnlinie von Innsbruck nach Bozen entworfene<br />
Konstruktionszeichnungen. – Titel der Textbde. und Vorsätze<br />
der Atlanten gestempelt, alle Bde. etw. gebräunt und<br />
leicht fleckig. – Alle Teile selten und sicher in nur sehr<br />
kleiner Auflage erschienen und für den Dienstgebrauch hergestellt;<br />
darauf deuten die von derselben Hand in Schönschrift<br />
auf den Vorsätzen vorgenommenen Einträge hin:<br />
„Monsieur Ledru Ingénieur en Chef du chemin de fer de<br />
l'Est“ (3) und „Monsieur Durbach Directeur du Chemin de<br />
fer de l'Est“.<br />
1091 – SCHWEIGER-LERCHENFELD, A. VON,<br />
Das eiserne Jahrhundert. Wien, Pest, Leipzig,<br />
Hartleben, 1884. Mit 51 lithogr. Tafeln, 15 (tls.<br />
kolor., 4 gefalt.) lithogr. Karten und 2 gefalt.<br />
lithogr. Plänen. VI, 790 S. OLwd. (gering berieben).<br />
(47) 150,-<br />
Technik und Handwerk 233<br />
Erste Ausgabe. – Beschäftigt sich überwiegend mit der<br />
Eisenbahn, aber auch mit Schiffahrt, Kriegswaffen, Telegraphie,<br />
Flugtechnik, Eisen und Kohle. – Tls. stärker<br />
gebräunt. – DAZU: DERS., Vom rollenden Flügelrad.<br />
Ebda. 1894. – Eine weitere Beilage zum Thema Eisenbahn.<br />
1092 FÄRBEREI – DAVID, PH., Vollständiges Handbuch<br />
der Seidenfärberei. Aarau, Sauerländer, 1855.<br />
Mit 2 mehrf. gefalt. lithogr. Tafeln. XII, 363 S.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Ron 286. – Die Tafeln mit 35 Darstellungen<br />
technischer Anlagen. – Unaufgeschnitten, leicht fleckig.<br />
1093 FARBEN – GÜNTHER, G. CH., Praktische<br />
Anweisung zur Pastellmahlerey. Nürnberg, Weigel,<br />
1762. 4°. Mit 6 (2 kolor.) Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
134 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(59) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. XV, 203. – „An early and comprehensive<br />
guide to pastel painting, or how to paint with<br />
dry pigments on vellum with he help of the finger tips. A<br />
second edition appeared in 1792. The book has 82 color specimens<br />
on two folding plates, each representing the contents<br />
of a paint box available from the author, who himself<br />
was a manufacturer of pastel colors and worked as an engraver<br />
and pastel painter in Nuremberg. In the first part of the<br />
book he discusses various equipments and in the second<br />
part the mixing of colors for various purposes with refe-
234<br />
rence to the color-schemes. A short supplement reveals a<br />
new invention – the art of painting with wax colors invented<br />
by Tobias Mayer, professor of mathematics in Gottingen.<br />
The invention of pastel has frequently been accredited<br />
to to Johann Alexander Thiele (1685-1752), landscape painter<br />
and etcher, as well as to Mme Vemerin and Mlle Heid<br />
(1688-1753) both of Danzig. But the claim cannot be sustained,<br />
as drawing in colored chalks had been practiced long<br />
before. Guenter's Practische Anweisung certainly is one of<br />
the earliest among the books on the subject preceeding John<br />
Russel's Elements of painting with crayons (1776) and M. P.<br />
R. de C. C. Traité de la peinture au pastel (Paris 1788)“<br />
(Hagelin, The Art of Writing and Drawing, 214). – Vorsatz<br />
mit Kaufvermerk, sonst gut.<br />
1094 – PICTORIUS, J. B., Neuerfundene Illuminirkunst,<br />
darinnen viele rare und besondere Geheimnissen<br />
die Farben künstlich zu bereiten und nützlich<br />
zu gebrauchen, befindlich sind; wie auch<br />
allerhand Verguldungen, Fürnisse und dergleichen<br />
zuzubereiten. Nürnberg, Seitz, o. J. (um 1730).<br />
Mit gestoch. Titelvign. (ohne den gestoch. Titel).<br />
7 Bl., 392 S., 12 Bl., 48 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (161) 300,-<br />
Vgl. Jöcher-A. VI, 14<strong>9.</strong> Georgi III, 214. – Rezeptsammlung<br />
zur Herstellung von Farbe, Firnis und Lack sowie eine<br />
Beschreibung der wichtigsten Maltechniken und kunsthandwerklichen<br />
Arbeiten (Vergolden, Legieren von Silber,<br />
Gießen von Eisen etc.). Gegenüber der EA von 1713 um<br />
einen Anhang von einer „neu-erfundenen Lacquir-Kunst“<br />
vermehrt. – Der Autorenname ist wohl ein Pseudonym,<br />
auch der Nürnberger Buchhändler Jacob Seitz ist Paisey<br />
nicht bekannt. – Etw. fleckig.<br />
1095 – STÖCKEL, H. F. A., Praktisches Handbuch für<br />
Künstler, Lackirliebhaber und Oehlfarben-An -<br />
streicher. Mischaufl. 2 in 1 Bd. Nürnberg, Stein,<br />
1817-20. Mit 5 gefalt. Kupfertafeln. 16, 264, VIII,<br />
280 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (161)<br />
250,-<br />
Bd. I in 5. verm. Aufl., Bd. II in 2. Auflage. – Stöckel war<br />
Hofschreiner in Schleiz und fleißiger Fachschriftsteller. –<br />
Etw. fleckig.<br />
1096 – TSCHELNITZ, S., Farben-Chemie insbesondere<br />
der Öl- und Wasserfarben. Wien, Gerold,<br />
1857. VIII, 302 S. Hldr. d. Zt. (Rücken aufgeplatzt).<br />
– Wenig fleckig. (69) 120,-<br />
1097 FEUERWERK – BLÜMEL, J. D., Deutliche und<br />
gründliche Anweisung zur Lust-Feuerwerkerey,<br />
besonders in denjenigen Stücken, die das Auge der<br />
Zuschauer am meisten erlustigen, und in Verwunderung<br />
setzen. Straßburg, König, 1765. 4°. Mit<br />
9 ausfaltbaren Kupfertafeln. 2 Bl., 140 S., 2 Bl.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Philip B 130.1. – Vgl. Ornamentstich-Slg.<br />
Berlin 3306 und Engelmann, Bibl. mechanica 43 (für die<br />
2. Ausgabe 1771). – Über die Anfertigung von Feuerwerkskörpern,<br />
Pulver, Leuchtfeuern etc. in 143 Kapiteln mit<br />
Technik und Handwerk<br />
Rezepten. „Clear and basic instructions for recreative fireworks“<br />
(Philip). – Die Kupfertafeln zeigen Raketen, Sonnenräder,<br />
Leuchtkugeln u. a. – Vorsätze leimschattig, Titel<br />
gestempelt, stark fleckig und etw. gebräunt.<br />
1098 FIALKOWSKI, N., Die zeichnende Geometrie<br />
(Konstrukzions-Lehre). 2. bedeutend erweiterte<br />
Aufl. Wien, Klemm, 1860. Mit 64 lithogr. Tafeln<br />
auf 128 S. XVI, 127 S. OLwd. (etw. berieben,<br />
bestoßen und fleckig). – Vorsatz erneuert, gering<br />
gebräunt, leicht fleckig. (33) 80,-<br />
1099 FÜLSCHER, J., Der Bau des Kaiser Wilhelm-<br />
Kanals. Nach amtlichen Quellen bearb. Textbd.<br />
und Atlas in 2 Bdn. Berlin, Ernst, 1898. Fol. und<br />
Gr.-Fol. Mit 22 (8 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln<br />
und zahlr. Textabb. 2 Bl., 144 S.; 1 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
und OHlwd. (gestempelt, leichte Gebrauchsspuren).<br />
(100) 200,-<br />
Erweiterter Sonderdruck aus der Zeitschrift für Bauwesen,<br />
Abt. I. – Seltene Dokumentation über die Geschichte, den<br />
Bauentwurf und die Bauausführung des Kanales. – 1899<br />
erschien noch ein weiterer Teil, ebenfalls aus Textbd. und<br />
Tafeln bestehend. – Vorsatz gestempelt, etw. gebräunt.<br />
1100 GARNIER, F., De l'art du fontenier sondeur<br />
et des puits artésiens. Paris, Huzard, 1822. 4°. Mit<br />
19 gefalt. Kupfertafeln. 145 S. Brosch. d. Zt.<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Behandelt u. a. das Auffinden unterirdischer<br />
Wasservorkommen, den Bau von artesischen Brunnen<br />
und die Anwendung des Bergbohrers. – Unaufgeschnitten,<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1101 GERSTNER, F. J. VON, Kupfertafeln zum<br />
Handbuche der Mechanik. 3 Tle. in 1 Bd. Prag<br />
und Wien, o. Dr., 1831-34. Qu.-Gr.-Fol. Mit<br />
104 (5 doppelbattgr.) Kupfertafeln (vereinzelt in<br />
Aquatintamanier). 1, 1, 1 Bl. Läd. Hldr. d. Zt.<br />
(137) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Darmstaedter 313. Roberts-T. 136. – Die<br />
Tafelbände zu Gerstners gleichzeitig erschienenem dreibändigen<br />
„Handbuch der Mechanik“ mit Darstellungen der<br />
Eisenbahn von Hetton nach Sunderland und des Ellesmere-<br />
Aquädukts, von Fuhrwerken, Brücken, Wasserbauten,<br />
Pumpen, Pressen, Hebemaschinen, Brunnen, Mühlen,<br />
Schiffen etc. Ferner der Hochofen zu Joachimsthal, das<br />
Hammerwerk in Rostock, das Walzwerk in Landau und die<br />
Wassersäulenmaschine in Kreuth. – Die Tafeln num. von<br />
1 bis 109, dabei die doppelblattgr. als zwei gezählt. – Plano<br />
gebunden. – Bibliotheksdublette mit entsprechenden Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
1102 GOBART, L., Tractatus philosophicus de barometro.<br />
Amsterdam, Roger, 1703. 12°. Mit 12 ganzseit.<br />
Textkupfern. 2 Bl., 188 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (Gelenke gebrochen, beschabt und bestoßen).<br />
(165) 300,-
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 918. De Backer-S. III, 1505,<br />
2. – Vorsätze leimschattig, Titel mit Blindstempel, tls. gering<br />
gebräunt und etw. fleckig. – Exlibris „Macclesfield“. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1103 GROLLIER DE SERVIERE, G., Recueil d'ouvrages<br />
curieux de mathematique et de mecanique,<br />
ou description du cabinet de Monsieur Grollier de<br />
Servière. Lyon, D. Forey, 171<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch.<br />
Kopfvign., gestoch. Initiale und 85 Kupfertafeln.<br />
14 Bl., 101 S., 5 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Rückenbezug leicht brüchig, beschabt und etw.<br />
bestoßen). (21) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Horblit 494. Poggendorff I, 957. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1784. Wheeler Gift 369 (Anmerkung).<br />
Bromley 397 (Anmerkung). Baillie 153. Honeyman 1560.<br />
Feldhaus, Technik der Vorzeit, 485. – Die Tafel XXXV mit<br />
hinterlegtem Einriß, tls. leicht wasserrandig und gebräunt,<br />
stellenw. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Plate XXXV with backed tear, partly with<br />
light waterstains and browning, here and there a little soiled.<br />
– Contemporary calf with spine label and gilt back<br />
(spine cover material slightly cracked, scratched and a little<br />
scuffed). – See illustration.<br />
1104 HERO ALEXANDRINUS, Spiritali. Ridotti in<br />
lingua volgare da Alessandro Giorgi. Urbino,<br />
Ragusi, 1592. 4°. Mit Titelholzschnittvign.,<br />
2 figürlichen Holzschnitt-Initialen und 90 Textholzschnitten.<br />
4 nn., 82 num. Bl. Flex. Manuskriptpgt.<br />
d. Zt. (21) 1.800,-<br />
STC 326. Adams H 372. Mortimer 230 Anm. Hoffmann II,<br />
218. Roller-G. I, 534. Riccardi I/1, 604, 1. Roberts-T. 161. –<br />
Vgl. DSB VI, 610 und RISM H 409 (lat. Originalausg.<br />
1575). – Zweite italienische Ausgabe der Pneumatika des<br />
Hero, die erste von Giorgi übersetzte. – Beschrieben und<br />
meist abgebildet werden zahlr. auf Hero zurückgehende<br />
physikalische Experimente, durch Luft, Feuer oder Wasser<br />
betriebene Maschinen und technische Vorrichtungen, ferner<br />
Wasserorgeln, künstliche Singvögel und Trompeten, Wasserspielmaschinen<br />
etc. „The aerolipyle he described is very<br />
interesting as the earliest example of a reaction turbin“<br />
(Davinson, Historic book on machines). – Titel mit Besitzvermerk,<br />
sonst schönes Exemplar aus der Bibliothek in<br />
Donaueschingen. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition in Italian of the Pneumatiká by Hero, the<br />
first to be translated by Giorgi. With 90 woodcuts in text<br />
depicting physical experiments, machines and technical<br />
devices. – Title with ownership entry, generally a beautiful<br />
copy from the library at Donaueschingen. – Contemporary<br />
limp manuscript vellum. – See illustration.<br />
1105 HUMPHRYS, CH., Der englische Zeichenmeister.<br />
Oder die neuesten Methoden, Erfindungen<br />
und Verbesserungen im Zeichnen, Tuschen, Coloriren,<br />
Malen und Farbenbereiten. Mit deutschen<br />
Zusätzen und Bemerkungen verm. von A. Müller.<br />
2. Aufl. Quedlinburg und Leipzig, Basse, 1832.<br />
Mit 2 gefalt. lithogr. Tafeln. 1 Bl., 110 S. Pp. d. Zt.<br />
(wasserfleckig). (59) 150,-<br />
Technik und Handwerk 235<br />
Nr. 1102<br />
Nr. 1103
236<br />
Nr. 1104<br />
Nr. 1106<br />
Technik und Handwerk<br />
Engelmann (Suppl.) 164. – Die Tafeln mit Schreibgeräten,<br />
Linealen, Winkelmessern etc. – Kaum gebräunt, leicht<br />
fleckig.<br />
1106 INGENHOUSZ, J., Versuche mit Pflanzen,<br />
wodurch entdeckt worden, daß sie die Kraft besitzen,<br />
die atmosphärische Luft bei Sonnenschein zu<br />
reinigen um im Schatten und des Nachts über zu<br />
verderben. Aus dem Englischen. Leipzig, Weygand,<br />
1780. Mit gefalt. Kupfertafel. 4 Bl., 176 S.,<br />
8 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht berieben<br />
und etw. bestoßen). (50) 1.500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Pritzel 4434. Ferchl 254. Cole<br />
671. – Vgl. Horblit 55. Garrison-M. 103 (jeweils die englische<br />
EA 1779). – Bericht über die Entdeckung der Photosynthese.<br />
– „Showed that the green parts of plants, when<br />
exposed to light, fix the free carbon dioxide of the atmosphere,<br />
but that in darkness plants have not such power.<br />
A discovery of fundamental importance in the economy of<br />
the world of livings things“ (Garrison-Morton).<br />
VORGEB.: MAGALHAES, J. J. DE, Beschreibung neuer<br />
Barometer. Aus dem Französischen. Leipzig, Haug, 1782.<br />
Mit gefalt. Kupfertafel. IV, 160 S. – Erste deutsche Ausgabe.<br />
– Blake 282. – Wenige Seiten bis an den Satzspiegel<br />
beschnitten und knapp eingebunden; tls. leicht gebräunt<br />
und wenig fleckig. – Wohlerhalten und dekorativ gebunden.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First German edition . – Account of the discovery of photosynthesis.<br />
– A few pages cut up to type area and closely<br />
bound-in; partly slightly browned and minimally soiled. –<br />
Well preserved and in decorative binding. – Contemporary<br />
half calf with spine label and gilt back (some rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
1107 KUHLMANN, F., Die Verkieselung durch<br />
Anwendung des Wasserglases. Uebers. und durch<br />
viele Zusätze bereichert von A. W. Hertel. 2. verm.<br />
Aufl. Weimar, Voigt, 1862. Mit lithogr. Tafel. XII,<br />
202 S., 1 Bl. Anzeigen. Läd. Hlwd. d. Zt. – Fleckig.<br />
(69) 80,-<br />
1108 KUTSCHEN – ALBUM – Hof-Wagen-Fabrik<br />
von E. Zimmermann (Deckeltitel). Potsdam,<br />
o. Dr. (Rollfinke), o. J. (um 1890). Qu.-8°. Mit<br />
27 Tafeln. 9 Bl. OLwd. (42) 200,-<br />
Verkaufskatalog der Potsdamer Wagen-Fabrik von E. Zimmermann,<br />
der Hoflieferant des deutschen Kaisers war. –<br />
Beinhaltet neben Abbildungen von Kutschenmodellen<br />
praktische Anweisungen zur Reinigung, Pflege und Wartung<br />
von Kutschen. – Leicht gebräunt. – Aus dem Besitz<br />
von Chlodwig Prinz von Hessen (Titel mit hs. Besitzvermerk<br />
„1897“ und Exlibris).<br />
1109 LALANDE, (J. J.) DE, Art du mégissier. O. O.<br />
und Dr. (Paris, Guerin und Delatour), 1765. Gr.-<br />
Fol. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., 48 S. Hldr. d.<br />
Zt. (mit Wurmspuren, tls. stärker beschabt und<br />
bestoßen). (100) 120,-
Erste Ausgabe. – Descriptions des arts et métiers, Bd. IV. –<br />
Fromm 7040. Hoefer XXVIII, 952. – Abhandlung über die<br />
Weißgerberei: Technische Aspekte der Gerberei, die Statuten<br />
der Vereinigung der Weißgerber von Paris, Bemerkungen<br />
über den Handel mit Schafwolle und die Bestimmungen<br />
an der „Rivière des Gobelins“, einem Bach in Paris, an dem<br />
die meisten Weißgerber und Gerber ihre Werkstätten hatten.<br />
– Unbeschnitten, mit Wasserspuren, etw. gebräunt,<br />
gering fleckig.<br />
1110 LEUPOLD, J., Theatrum machinarum hydrotechnicarum.<br />
Schau-Platz der Wasser-Bau-Kunst.<br />
Leipzig, Zun(c)kel für den Verfasser und Gleditsch,<br />
1724. Fol. Mit 51 Kupfertafeln. 5 Bl.,<br />
184 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. (133) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 1786. Poggendorff<br />
I, 1438. Engelmann 224. Libri rari 16<strong>9.</strong> – Das deutsche<br />
Standardwerk über die Anlage und den Bau von Brunnen,<br />
Dämmen, Kanälen, Schleusen, beweglichen Brücken<br />
etc. – Text etw. gebräunt, die Tafeln auf besserem Papier. –<br />
Insgesamt sehr gut erhalten.<br />
First edition. – German standard work regarding layout and<br />
construction of wells, dams, canals, sluices, moving bridges<br />
etc. – Text a little browned, plates on better paper. – Generally<br />
very well preserved. – Contemporary vellum.<br />
1111 MATTHAEY, C. (L.), Theoretisch-praktisches<br />
Handbuch für Zimmerleute in allen ihren wesentlichen<br />
Verrichtungen. Bd. I (von 3). Ilmenau,<br />
Voigt, 1830. Mit 64 gefalt. lithogr. Tafeln. 1 Bl.,<br />
XX, 443 (recte 343) S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (137) 200,-<br />
Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. XLVII.<br />
– Engelmann 328. – Der erste Teil enthält die „wissenschaftlichen<br />
Vorkenntnisse des Zimmermanns“. – Die<br />
Tafeln zeigen verschied. Geräte, Winden, Knoten, Bauhölzer,<br />
Konstruktionen von Dächern, Decken, Treppenhäusern,<br />
Brücken etc. – Eine Tafel mit Einriß; leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1112 MEYEN, J. F., Kurzer Unterricht von der Be -<br />
schaffenheit und dem Gebrauch der Vergrösserungsgläser<br />
und Teleskopien. Dresden und Leipzig,<br />
Hekel, 1747. 4°. Mit 7 (2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 72 S. Läd. Pp. d. Zt. (59) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Libri rari 191. Martin 133. – Titel gestempelt.<br />
– Unbeschnitten. – Siehe Abbildung Seite 227.<br />
1113 MIKROSKOPIE – GLEICHEN-RUSSWORM,<br />
W. F. VON, Mikroskopische Untersuchungen und<br />
Beobachtungen der geheimen Zeugungstheile der<br />
Pflanzen in ihren Blüten, und der in denselben<br />
befindlichen Insekten. Nürnberg, Raspe, 1790.<br />
Fol. Mit 3 gestoch. Kopfvign. und 51 prachtvoll<br />
altkolor. Kupfertafeln. 3 Bl., 8 S., 2 Bl., 72, 40 S.,<br />
4 Bl., 26 S. Etw. läd. Brosch. d. Zt. (75) 1.500,-<br />
Technik und Handwerk 237<br />
Zweite Ausgabe eines frühen Prachtwerks der Mikroskopie,<br />
vermutlich Titelauflage der EA von 1763-66. – Nissen<br />
(BBI) 718. Stafleu-C. 2037 Anm. Pritzel 3367 Anm. – Vgl.<br />
zum Autor ADB IX, 226. DSB V, 424. – Zum Illustrator:<br />
Nissen I, 178. – Martin-M. 81: „Wilhelm Friedrich Freiherr<br />
von Gleichen beendete 1756 seine militärische Karriere am<br />
Hof des Markgrafen von Bayreuth und zog sich als Privatgelehrter<br />
auf seinen Familiensitz Schloß Greifenstein in<br />
Franken zurück. Er lernte Ledermüllers Werk kennen und<br />
konzipierte darauf ein Universalmikroskop. Physikalisch<br />
handelt es sich um ein einfaches Mikroskop vom Typ eines<br />
'Zirkel-Mikroskopes', das in vielen Formen und Konstruktionsvarianten<br />
vorkommt. Dasjenige des von Gleichen hatte<br />
eine vollendete Form.“ Im vorliegenden Werk ist es auf<br />
6 prächtigen Kupfertafeln abgebildet. Garrison-Morton<br />
2465 heben die mit diesem relativ einfachen Mikroskop<br />
erzielten Ergebnisse besonders hervor: „Gleichen was probably<br />
the first to attempt to stain bacteria; he used carmine<br />
and indigo.“ – War erstmals unter dem Titel „Das Neueste<br />
aus dem Reiche der Pflanzen“ mit gleicher Kollation<br />
erschienen. – Leicht, Titel etw. stärker gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. Druck auf kräftigem Papier, breitrandig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 20.<br />
Second edition of a fine, early work of microscopy, probably<br />
re-issue of the first edition of 1763-66. – Slightly, title stronger<br />
browned, partly a little soiled. Printed on strong paper,<br />
wide-margined. – Contemporary somewhat damaged wrappers.<br />
– See illustration on plate 20.<br />
1114 – RABIQUEAU, CH., Le microscope moderne.<br />
Paris, Selbst-Vlg. und Demonville, 1781. Mit<br />
4 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
4 Bl., 364 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (Rücken schadhaft,<br />
Gelenke gebrochen, beschabt und bestoßen). (50)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Vortitel am rechten Seitenrand beschnitten, Tafeln tls.<br />
mit Quetschfalten, vereinzelt leicht fleckig.<br />
1115 MÜHLEN – MELTZER, A., Neu verbesserte<br />
Mühlbaukunst. 2. verb. Aufl. 3 Bde. Merseburg,<br />
Selbstvlg., 1793-1802. Mit 49 gefalt. Kupfertafeln.<br />
3 Bl., 178 S., 38 S. gefalt. Tabellen, 1 Bl. (Errata);<br />
4 Bl., 232 S.; 4 Bl., 214 S. Pp. d. Zt. (stark beschabt<br />
und bestoßen). (137) 300,-<br />
Vgl. Poggendorff II, 115. Engelmann 243. Jöcher-A. IV,<br />
1370. – Über dem Erscheinen der zweiten Ausgabe ist der<br />
Verfasser (1733-1799) verstorben. Die Bände II und III hat<br />
seine Witwe im Eigenverlag publiziert. 1805 wurde das<br />
Werk um einen vierten Band vermehrt. – Innengelenke<br />
durch Wurmfraß etw. brüchig; fleckig und gebräunt, stellenw.<br />
etw. wasserrandig. – DAZU: KUHNERT, C., Praktisches<br />
Lehrbuch der Mühlenbaukunst. Dritte verb. und<br />
verm. Aufl. Bd. I (von 2). Quedlinburg und Leipzig 1832.<br />
Mit 19 gefalt. lithogr. Tafeln. – Vgl. Engelmann 91.<br />
1116 – STRADA, J. DE, Kunstliche Abriß, allerhand<br />
Wasser-, Wind-, Roß- und Hand-Mühlen, be -<br />
neben schönen und nützlichen Pompen, auch<br />
andern Machinen, damit das Wasser in Höhe zu<br />
erheben, auch lustige Brunnen und Wasserwerck.
238<br />
Nr. 1116<br />
Frankfurt, Kieser, 162<strong>9.</strong> Fol. Mit gestoch. Titelbordüre<br />
von M. Merian und 111 (statt 112) doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln von B. Schwan, M. Merian<br />
u. a. 5 Bl., 16 S., S. 11-18 (so komplett?). Läd. Pgt.<br />
d. Zt. mit Besitzvermerk „Faulwetter“ auf dem<br />
Vorderdeckel. (145) 400,-<br />
Libri rari 266. – Vgl. Wüthrich II, 104. Feldhaus 1084. – Seltene<br />
dritte, im Tafelteil um 12 Kupferstiche erweiterte Ausgabe<br />
des frühen Maschinenbuchs, 1<strong>58</strong>0 von Jacopo de<br />
Strada entworfen und 1617/18 von seinem Enkel aus dem<br />
Nachlaß erstmals ediert. Wüthrich weiß von dieser Ausgabe<br />
nur durch eine Anzeige im Frankfurter Messekatalog 1628<br />
und vermutet, sie sei gar nicht zustande gekommen. – Der<br />
Titel gibt 112 Tafeln an, die Tafelerklärungen von B. Bramer<br />
reichen nur bis Nr. 100. Die Erklärungen auf den ersten<br />
16 Seiten umfassen die Tafeln 1-50, arabisch numeriert,<br />
die darauf folgenden Seiten 11-18 die Tafeln 51-100, lateinisch<br />
numeriert. Es ist zu vermuten, daß dieser zweite Teil<br />
aus der zweiten Ausgabe von 1618 übernommen worden<br />
ist (diese enthält nur 100 Tafeln); die Vorrede ist druckgleich<br />
mit dieser Ausgabe, einzige Abweichung ist das neugestochene<br />
Wappenkupfer. Für Vergleichsexemplare der Ausgabe<br />
von 1629 wird im KVK lediglich eine Seitenkollation von<br />
18 S. angegeben. – Es fehlt die Tafel Nr 8. – Innengelenke<br />
ge brochen, Block gelockert, einige Bl. und Tafeln lose,<br />
tls. mit Läsuren und Ausrissen bis in die Darstellung, ein<br />
Bl. der Vorrede verbunden, Bug stellenw. mit Klebespuren<br />
(einzelne bis in die Darstellung); gebräunt und fleckig. –<br />
Restaurierungs bedürftiges Gebrauchsexemplar. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Technik und Handwerk<br />
Nr. 1117<br />
1117 NERI, A., Art de la verrerie. Traduits de l'Allemand<br />
par (P. H. D. d'Holbach). Paris, Durand-<br />
Pissot, 1752. 4°. Mit 16 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
LV, 629 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. bestoßen, Gelenke aufgeplatzt). (100) 600,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Barbier I, 291. Duncan 6194.<br />
Duveen 427. Ferguson II, 135. Partington II, 364. – Sammlung<br />
der besten Werke des 17. und 18. Jhdts. über die<br />
Glasherstellung: „a valuable collection of early works on<br />
glassmaking“ (Duncan). – „The work on zaffre is by Zimmermann,<br />
that on Chinese and Saxon porcelain is translated<br />
from an anonymous German work“ (Partington). – Die<br />
schönen Kupfer illustrieren die Glasherstellung und zeigen<br />
Schmelz- und Brennöfen, Werkzeuge etc. – Drei Tafeln<br />
leicht gebräunt, sonst nur stellenw. gering fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1118 OLIVER, CH. E., Die Technik der Auto- und<br />
Kutschen-Lackierung im Einzel- und Massenbetrieb.<br />
Übers. von H. Wolff. Berlin, Union, (1927).<br />
Mit 33 Tafeln. 250 S. OLwd. – Titel gestempelt. –<br />
4 Beilagen. (69) 120,-<br />
1119 (PFEIFFER, J. F. VON), Entdecktes allgemein<br />
brauchbares Verbesserungsmittel der Steinkohlen<br />
und des Torfs. Mannheim, Schwan, 1777. 88 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (66) 100,-<br />
Humpert 3616. Pfeiffer 925. – Ergänzung zu Pfeiffers 1774<br />
erschienener „Geschichte der Steinkohlen und des Torfs“. –<br />
Vorsatz mit Eintrag von alter Hand in Tinte; vereinzelt<br />
fleckig.
1120 PHOTOGRAPHIE – „LUX-“KÜNSTLER-<br />
POSTKARTEN-VIGNETTEN. Sport-Serie. O.<br />
O. (um 1890). 17 Postkarten, 13 Papiermasken<br />
und gefalt. Gebrauchsansweisung. Lose in Orig.-<br />
Kuvert (verso gestempelt, mit Einriß, leicht angeschmutzt).<br />
(29) 200,-<br />
Auf die zum Teil witzigen lichtempfindlichen Postkarten<br />
konnten mit Hilfe von Papierschablonen eigene Photo-<br />
Negative kopiert werden; Titel und Inhalt passen allerdings<br />
nicht zusammen: offensichtlich liegen Karten aus unterschiedlichen<br />
Serien vor. – Das Originalkuvert mit der Verlagsangabe<br />
„R. H. & Co“. – Die Gebrauchsanweisung<br />
wenig fleckig und mit kleinen Einrissen. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1121 – POMPEJI – „ALBUM peintures mosaiques<br />
Pompei“ (Deckeltitel). O. O. und Dr., dat. „Souvenir<br />
1874“ (Deckelprägung). 24 altkolor. Albuminabzüge,<br />
auf feste Trägerkartons mont.<br />
OHlwd. (Vorderdeckel und Rücken vom Einband<br />
gelöst, stark lädiert). (145) 800,-<br />
Sehr seltenes Album mit photographischen Reproduktionen<br />
von Kupferstichen nach pompejanischen Mosaiken.<br />
Die meist vor dem schwarzen Plattengrund erscheinenden<br />
Figuren und Szenerien sind in frischen, hellen Farben koloriert.<br />
Die Vorlagen stammen wahrscheinlich aus „Herculanum<br />
et Pompéi, recueil général des peintures, bronzes,<br />
mosaiques etc.“ von Henri Roux und Louis Barré, wohl der<br />
1870-72 in Paris erschienenen Ausgabe. – Vorsätze lose, alle<br />
Tafeln im unteren Rand alt bezeichnet und numeriert, Trägerkartons<br />
etw. fingerfleckig. – Siehe Abbildung Tafel 20.<br />
1122 POPPE, J. H. M., Geschichte der Technologie seit<br />
der Wiederherstellung der Wissenschaften bis an<br />
das Ende des achtzehnten Jahrhunderts. 3 in 1 Bd.<br />
Göttingen, Röwer, 1807-11. VIII, 506 S., 1 Bl., X,<br />
628 S., 1 Bl., VIII, 478 S., 1 Bl. Spät. Pp. (fleckig<br />
und beschabt). (165) 200,-<br />
Geschichte der Künste und Wissenschaften. – ADB XXVI,<br />
41<strong>9.</strong> Karmarsch 874: „Eine gute Summe eigener fleißiger<br />
Arbeit hat Poppe in seiner 'Geschichte der Technologie'<br />
(1807-1811) niedergelegt. Dieses Werk enthält eine schätzenswerthe<br />
Masse von Daten über die Geschichte der<br />
Erfindungen, zu deren Sammlung meist die Göttinger<br />
Bibliothek das sorgfältig benutzte Material lieferte.“ – Es<br />
fehlt der Reihentitel zu Bd. I. – Gebräunt, fliegender Vorsatz<br />
mit 2 hs. Besitzvermerken. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1123 POST – PLACAT, hvorved en ny Brev-Posttaxt<br />
for Kongeriget Danmark og Hertugdommene<br />
Slesvig og Holsteen bekiendtgiores. Kopenhagen,<br />
Schultz, 1801. 4°. Mit gefalt. gestoch. Tabelle.<br />
28 Bl. Mod. Pp. unter Verwendung alten Materials<br />
(berieben). (10) 200,-<br />
Postgebühren für Dänemark und Schleswig-Holstein vom<br />
28. März 1801. Enthält detaillierte Angaben über Briefporto.<br />
Die große Falttabelle mit einem Meilenzeiger und<br />
einer Karte des betroffenen Gebietes. – Innen frisch und<br />
nahezu fleckenfrei.<br />
Technik und Handwerk 239<br />
1124 PRECHTL, J. J. VON, Technologische Encyklopädie.<br />
Bde. I-XX in 20 Bdn. Stuttgart, Cotta,<br />
1830-55. (Ohne die Kupfertafeln). Hldr. d. Zt. (18)<br />
und mod. Hldr. (etw. berieben, gering aufgehellt).<br />
(36) 200,-<br />
Zischka 225. Poggendorff II, 51<strong>9.</strong> – Hervorragender Überblick<br />
über die Entwicklung und den Stand der Technik in<br />
der ersten Hälfte des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts. – Zu Prechtls Enzyklopädie<br />
erschienen insgesamt 534 Tafeln. Ab 1857-69<br />
folgten noch 5 Supplementbände, herausgegeben von Karl<br />
Karmarsch. Hier nur vorhanden der reine Textteil des<br />
zwanzigbändigen Grundwerkes. Bde. I-XVIII im Originaldruck,<br />
XIX und XX in einer qualitätvollen Trocken -<br />
kopie. – Leicht gebräunt.<br />
1125 RÖLLER, G. G., Empfehlung der Peter Schmidschen<br />
Methode, durch wissenschaftliche Behandlung<br />
der Aufgaben versucht. Glogau, Flemming,<br />
1834. Mit gefalt. lithogr. Tafel. 1 Bl., 80 S. Mod.<br />
Hldr. (27) 80,-<br />
Einzige Ausgabe des seltenen Lehrbuches für das technische<br />
Zeichnen. – Titel gewaschen, gering gebräunt, leicht<br />
fleckig, Vorsätze erneuert.<br />
1126 SCHIFFAHRT – BRIX, A., Praktischer Schiffbau.<br />
Bootsbau. 5. umgearb. Aufl. Berlin, Ernst,<br />
191<strong>9.</strong> Mit Falttafel. VIII, 350 S. Läd. OLwd. (117)<br />
150,-<br />
Beiliegen 3 weitere Werke zum Schiffsbau: „The History<br />
of a Ship from her Cradle to her Grave“, der Atlas zu<br />
Vallarinos „Arte de aparejar y maniobras de los buques“<br />
und der „Bilder-Atlas“ zum Seewesen von Brockhaus.<br />
1127 – HOSTE, P., L'art des armées navales, ou traité<br />
des evolutions navales. – Théorie de la construction<br />
des vaisseaux. 2 Tle. in 1 Bd. Lyon,<br />
Amisson & Posuel, 1697. Fol. Mit wdh. gestoch.<br />
kolor. Titelvign., 10 gestoch. kolor. Kopfvign.,<br />
10 gestoch. kolor. Initialen, 134 kolor. Kupfer -<br />
tafeln (in Pag.) und 11 ausfaltbaren (10 kolor.)<br />
Kupfertafeln. 6 (statt 7?) Bl., 424 S., 6 Bl., 172 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale<br />
beschäd., Gelenke oben und unten eingerissen,<br />
beschabt und bestoßen). (126) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Goldsmith H 627 („missing“). FRBNF<br />
36579668 (nennt am Anfang 8 Bl.). De Backer-S. IV, 479 f.,<br />
3. Poggendorff I, 1147. Röding 75. Scheepvaart Mus. 744 f.<br />
und 925. – Hoste (1652-1700), Jesuit und Professor der<br />
Mathematik in Toulon seit 1689, begleitete die Marschälle<br />
d'Estrées und Tourville zwölf Jahre lang auf ihren Seefahrten.<br />
– Die dekorativen Tafeln von Demasso, Bouchet,<br />
M. Ogier und Cars zeigen Flottenformationen, Schlachtordnungen<br />
und Manöver auf hoher See und im Küsten -<br />
bereich, die Falttafeln mit schematischen Darstellungen und<br />
Konstruktionszeichnungen. – Die Vorstücke zum Tl. I enthalten<br />
Titel (etw. angerändert), „Epitre“ (3 Bl.), „Preface“<br />
(1 Bl.) und Table (1 Bl.); scheint so komplett. – Tafel S. 414<br />
im Bug eingerissen, stark braunfl. und eingerissen durch<br />
Leimfraß. Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt<br />
schwach wasserrandig und mit Quetschfalten in den Ecken.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 20.
240<br />
Nr. 1130<br />
First edition. – Hoste (1652-1700), Jesuit and professor of<br />
mathematics at Toulon since 1689, accompanied the mar -<br />
shals d'Estrées and Tourville during twelve years on their<br />
sea voyages. – The decorative plates by Demasso, Bouchet,<br />
M. Ogier and Cars show fleet and battle formations, man -<br />
oeuvres on the high seas and at the coastal area, the folding<br />
plates with diagrams and construction drawings. – The preliminary<br />
leaves to part I contain title (somewhat restored),<br />
„Epitre“ (3 leaves), „Preface“ (1 leaf) and table (1 leaf),<br />
seems to be complete. – Plate p. 414 torn at joint, heavily<br />
brown-stained and torn due to glue corrosion. Slightly<br />
browned, hardly soiled, occasionally a little waterstained<br />
and with vertical creases at corners. – Contemporary calf<br />
with spine label and gilt back (turn-ins damaged, joints torn<br />
at top and bottom, scratched and scuffed). – See illustration<br />
on plate 20.<br />
1128 – RONDELET, J., Mémoire sur la marine des<br />
anciens et sur les navires a plusieurs rangs de<br />
rames. Paris, Selbstvlg., 1820. 4°. Mit 10 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 1 Bl., 79 S. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig<br />
und berieben, tls. stärker bestoßen). (100) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Polak 8384. Hoefer XLII, 601. –<br />
Anschaulich illustrierte Abhandlung über die Konstruk -<br />
tionsweise antiker Handels- und Kriegsschiffe, deren<br />
Stabilität und die Anzahl der Ruderer. – Die Tafeln mit<br />
Querschnitten, Ansichten, Abbildungen antiker Schiffsdarstellungen,<br />
Schemata der Anordnung der Ruderer etc. –<br />
Unbeschnitten, etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
Technik und Handwerk<br />
1129 – SAMMLUNG – Ca. 100 Tafeln aus verschiedenen<br />
Ausgaben der „Encyclopédie“. Ca. 1790-<br />
1800. – Schiffsbau und „Marine héral dique“. –<br />
Gebrauchsspuren. (117) 200,-<br />
1130 SNELLIUS, W., Eratosthenes Batavus. De terrae<br />
ambitus vera quantitate. Leiden, van Colster, 1617.<br />
4°. Mit Titelvign. und einigen meist schematischen<br />
Textholzschnitten. 6 Bl., 263 S. Flex. Interims-Pp.<br />
d. Zt. (neu eingehängt, Rücken restauriert, fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC S 19<strong>9.</strong> Bierens de Haan 4391. Poggendorff<br />
II, 948. Wheeler Gift 55. Honeyman 2864. Norman<br />
1963. DSB XII, 500. Darmstaedter 112: „Schafft durch<br />
Einführung der Triangulationsmethode (bei der Gradmessung<br />
zwischen Alkmaar und Bergen op Zoom) die Grundlage<br />
der heutigen geodätischen Erdmessung.“ – Grundlagenwerk<br />
der Geodäsie. Mit lateinischen und griechischen<br />
Zitaten im Text. Snellius (1<strong>58</strong>0-1626) erfand u. a. eine neue<br />
Methode zum Berechnen von pi. Er arbeitete unter Tycho,<br />
war befreundet mit Kepler und beeinflußt von Stevin und<br />
Ceulen. Am berühmtesten ist er für das Gesetz der Brechung.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und schwach wasserrandig.<br />
Unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Basic work of geodesy. – Slightly browned,<br />
partly a little soiled and with light waterstains. Untrimmed.<br />
– Contemporary interim cardboard (newly recased, spine<br />
restored, soiled, rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1131 SYSTEMATISCHE BILDER-GALLERIE zur<br />
allgemeinen deutschen Real Encyclopädie. 3. Aufl.<br />
4 Tle. in 1 Bd. Karlsruhe und Freiburg, Herder,<br />
(ca. 1830). 4°. Mit 4 lithogr. Titeln, 225 lithogr.<br />
Tafeln und gefalt. lithogr. Karte. 26 Bl. Stark läd.<br />
illustr. OLwd. (100) 120,-<br />
Beinhaltet die Abteilungen Naturwissenschaft, Völkerkunde,<br />
Baukunst sowie Mythologie und Cultus. – Die Ta -<br />
feln zeigen u. a. Baudenkmäler, Brücken, berühmte Ge bäu -<br />
de, Schiffe, Kostüme, Waffen, Säugetiere und Münzen. –<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, zwei Tafeln lose, tls. stark<br />
ge bräunt und fleckig.<br />
1132 TELEGRAPHIE – GONON, E., Mémoire sur<br />
le système télégraphique nouveau, universel et<br />
perpétuel pour le jour et pour la nuit. Paris, Sirou,<br />
1844. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 2 Bl., 102 S. Läd.<br />
Orig.-Brosch. (10) 600,-<br />
Vorlesung über Telegraphie und neu entwickelte Telegraphen,<br />
gehalten am 12. Februar 1844 an der Académie des<br />
Sciences in Paris. Das Frontispiz (Stahlstich auf beschichtetem<br />
Papier) zeigt den von Gonon entwickelten Telegraphen<br />
„de jour et de nuit pour toutes les langues“, dessen<br />
Funktion der Autor in der vorliegenden Schrift ausführlich<br />
erläutert. – Bindung ein wenig gelockert, anfänglich etw.<br />
angeschmutzt und fleckig, das Frontisp. lichtrandig; etw.<br />
stockfleckig.
Nr. 1135<br />
Nr. 1136<br />
Technik und Handwerk 241
242<br />
1133 TREDGOLD, TH., Tratado de las máquinas de<br />
vapor y de su aplicación a la navegación, minas,<br />
manufacturas etc. Escrito en inglés, traducido al<br />
francés, y de este idioma al castellano por Géronimo<br />
de la Escosura. Textbd. und Atlas in 2 Bdn.<br />
Madrid, Amarita, 1831. Fol. Mit 24 tls. gefalt.<br />
Kupfertafeln. XXV, 454; 37 S., 1 Bl. Mod. Pp. (21)<br />
600,-<br />
Erste spanische Ausgabe. – Vgl. Honeyman 2994. Sotheran,<br />
Suppl. II, 19368-70. Kress C 4746. – In der spanischen<br />
Übersetzung überaus seltenes Werk über Dampfmaschinen<br />
und ihren praktischen technischen Einsatz. Die erste englische<br />
Ausgabe, „The steam Engine“, erschien 1827, im Jahr<br />
darauf kam die französische Version durch F. N. Mellet in<br />
den Handel unter dem Titel „Traité des machines à vapeur“;<br />
diese ist der spanischen Übersetzung zugrundeliegend,<br />
ebenso den Abbildungen, die 1828 datiert sind und französischen<br />
Text haben. – Vortitel bzw. Titel mit Besitzvermerk,<br />
tls. leicht braunfl., unbeschnitten.<br />
1134 UHREN – STENGEL, J. P., Gnomonica universalis,<br />
sive praxis amplissima geometrice describendi<br />
horologia solaria. Ulm, Wagner, 1680. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 105 Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
262 S., 2 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (153) 500,-<br />
Houzeau-L. 11525. Lalande 295. Zinner, Astronom. Instrumente,<br />
541. – Bis zur Mitte des 18. Jhdts. mehrfach aufgelegtes<br />
Standardwerk. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1135 – ZEITSCHRIFT für Gross- und Klein-Uhrmacher<br />
jeder Gattung. Hrsg. von Chr. H. Schmidt<br />
(und C. Hartmann). Bde. I-III (von 5) in 1 Bd.<br />
Weimar, Voigt, (1844)-51. 4°. Mit 80 (6 gefalt.)<br />
lithogr. Tafeln. IV, 188 (ohne die S. 99-102), IV,<br />
168, IV, 172 S. Pp. d. Zt. (stark berieben, etw. be -<br />
stoßen). (70) 1.200,-<br />
Engelmann, Suppl., 13<strong>9.</strong> Kirchner 10101. – Vgl. Ders., Zeitschriftenwesen<br />
II, 128: „Einen besonderen Auftrieb erhielt<br />
die technische Journalistik durch die im Jahre 1844 von dem<br />
... Verlage Voigt in Weimar gleichzzeitig begonnene Veröffentlichung<br />
von 25 Zeitschriften, die für Gewerbetreibende<br />
aller erdenklichen Berufe bestimmt waren ... Herausgeber<br />
der Blätter waren Dr. Carl Hartmann und Christian Heinrich<br />
Schmidt; ihre Auflage schwankte, den Absatzmöglichkeiten<br />
angepaßt, zwischen 500 und 900 Exemplaren.“ – Die<br />
Tafeln zeigen technische Zeichnungen. – Bis 1855 erschienen<br />
noch 2 weitere Bände. – Etw. unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
Technik und Handwerk<br />
1136 WALCHER, J., Kurzer Innhalt der mechanischen<br />
Collegien, welche auf der Universität zu Wienn<br />
öffentlich gehalten werden. Wien, Kurzböck,<br />
175<strong>9.</strong> Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 132 S., 3 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Rücken mit Fehlstellen<br />
durch Wurmfraß, beschabt und etw. bestoßen).<br />
(66) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 956, 3. Wurzbach II, 15<strong>9.</strong><br />
– Joseph Walcher (1719-1803), Professor der Mathematik<br />
und Physik an der Universität Wien, schrieb das erste Werk<br />
über die ostalpine Gletscherkunde und wurde durch seine<br />
Arbeiten über den gefürchteten Donaustrudel bei Grein<br />
bekannt, an dessen Beseitigung er erfolgreich mitwirkte. –<br />
Die Tafeln zeigen Flaschenzüge, Wasser- und Mühlräder<br />
etc. – Erste Blätter mit zahlr. Einträgen von alter Hand in<br />
Tinte; im Bug tls. wurmstichig, fleckig. – Gestoch. Exlibris<br />
des Klosters Rossau bei Wien. – Siehe Abbildung.<br />
1137 WASSERBAU – BOSSUT, (CH.), UND (G.)<br />
VIALLET, Recherches sur la construction la plus<br />
avantageuse des digues. Nouvelle édition. Paris,<br />
Barrois und Firmin Didot, „8“ (1799). 4°. Mit<br />
7 gefalt. Kupfertafeln. 67 S. Pp. d. Zt. (minimal be -<br />
rieben und bestoßen). (50) 200,-<br />
Zweite (und letzte) Ausgabe. – Vgl. Poggendorff I, 249 (EA<br />
1764). – Die Tafeln mit detaillierten Konstruktionszeichnungen<br />
von Deichbauten. – Gebrauchsspuren.<br />
1138 – WEBER VON EBENHOF, A., Der Gebirgs-<br />
Wasserbau im alpinen Etsch-Becken und seine<br />
Beziehungen zum Flußbau des oberitalienischen<br />
Schwemmlandes. (Atlas). Wien, Spielhagen &<br />
Schurich, 1892. Qu.-Gr.-Fol. Mit 61 (1 doppelblattgr.)<br />
tls. farb. lithogr. Tafeln und Karten. 2 Bl.<br />
Lose in OHlwd.-Mappe (Gebrauchsspuren). (83)<br />
200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hauptwerk von Alfred Weber von<br />
Ebenhof (1853 – ca. 1920), Ingenieur und Privatdozent für<br />
Wasserbau an der TH Brünn, mit dem er die technische<br />
Disziplin des Gebirgswasserbaues begründete. Weber leitete<br />
1882-85 die Wildbachverbauungs- und Flußregulierungsarbeiten<br />
in Südtirol. Für seine Verdienste wurde er<br />
von mehreren Gemeinden zum Ehrenbürger ernannt. 1891<br />
wurde er nach Tirol entsandt, arbeitete das Projekt zur<br />
Regulierung der Etsch aus und gab vorliegenden Atlas<br />
heraus. – Wenige Tafeln an den Rändern gebräunt.<br />
1139 ZIPPER, J., Anweisung zu Schlosserarbeiten. 3 in<br />
1 Bd. Leipzig, Stage, o. J. (1803). 4°. Mit 36 gefalt.<br />
Kupfertafeln. VIII, 56, XII, 60, XII, 52 S. Stark<br />
beschäd. Hldr. d. Zt. (Rücken fehlt). (11) 500,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 1317. – Vgl. Engelmann I, 465<br />
(EA 1795). – Die Tafeln zeigen Maschinen und zahlr. Werkstücke<br />
wie Schlüssel, Bärte, Schlösser, Zahnräder etc. – Er -<br />
hebliche Gebrauchsspuren (bedarf der Restaurierung). –<br />
Siehe Abbildung.
Nr. 1139<br />
1140 ZUBLER, L., Novum instrumentum geometricum:<br />
Das ist, Kurtzer und grundtlicher Bericht,<br />
alle Weite, Breite, Höhe und Tieffe, mit sonder -<br />
barem Vortheil, kunstlichen und gewiß, auch von<br />
der Arithmetic unerfahrnen abzumessen. Basel,<br />
König, 1607. 4°. Mit gestoch. figürlicher Titelbordüre,<br />
ganzseit. Wappenkupfer auf dem Titel verso<br />
und 18 (statt 20; 1 ganzseit.) Textkupfern. 4 Bl.,<br />
65 S. (ohne die S. 43-46), 1 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
und teilkolor. Wappensupralibros auf<br />
dem Vorderdeckel (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, neu aufgebunden, Vorsätze erneuert).<br />
(70) 450,-<br />
Technik und Handwerk 243<br />
Nr. 1140<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC Z 297. VD 17 12:163928Q.<br />
Libri rari 311 (inkplt.). Ornamentstichslg. Berlin 1713. –<br />
Vgl. Poggendorff II, 1420. Zinner, Astronom. Instrumente,<br />
597 (beide zitieren noch Zürcher Ausg. von 1602 und 1603,<br />
die wohl mit diesem Werk nichts zu tun haben). – Leonhard<br />
Zubler (gest. 1611) war Goldschmied und Mathematiker<br />
in Zürich (vgl. HBLS VII, 688). Laut DSB (II, 419) hat<br />
er sich in der Nachfolge Albertis und Dürers eingehend mit<br />
der Zentralperspektive befaßt und entsprechende Instrumente<br />
konstruiert, die zum Teil Vorläufer der bekannten<br />
Bramerschen Meßinstrumente waren. – Das ganzseit. Kupfer<br />
zeigt alle Details des Meßinstruments, die übrigen Illustrationen<br />
mit Meßvorgängen in landschaftlicher Staffage. –<br />
Titel knapp beschnitten (Bordüre oben mit geringem Bildverlust).<br />
Die 2 fehlenden Blätter in Kopie beigebunden.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
244<br />
Nr. 1077<br />
Technik und Handwerk
Nr. 1248<br />
1141 AUGSBURGER PASSION von 1480, Die.<br />
(Hrsg. von K. Pfister). Potsdam (1924). Mit<br />
28 kolor. Holzschnitten. 3 weiße Bl., 29 Bl., 1 weißes<br />
Bl. OSchweinsldr. (Kapital etw. berieben). –<br />
Nr. 4 von 50 Ex. (Gesamtaufl.: 350). (50) 150,-<br />
1142 BLOUNT, TH. P., Censura celebriorum authorum<br />
sive tractatus in quo varia virorum doctorum<br />
de clarissimis cujusque seculi scriptoribus judicia<br />
traduntur. Editio nova correctior. Genf, de Tournes<br />
u. a., 1710. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 4 Bl., 1063 S., 3 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt.<br />
(minimal fleckig). (100) 150,-<br />
Dritte Ausgabe. – Brunet IV, 81<strong>9.</strong> Lowndes 221: „An erudite<br />
work, much esteemed by the curious.“ – In seinem erstmals<br />
1690 in London erschienenen, umfassenden chronologisch<br />
angelegten biographischen Handbuch führt Thomas<br />
Bibliographie<br />
245<br />
Pope Blount (1649-1697) große Schriftsteller aller Zeiten<br />
auf und zitiert lobende oder kritische Kommentare anderer<br />
Autoren zu den Genannten. Mit Angaben über zensierte<br />
Werke, Wahlsprüche, Epitaphien – ein nicht leicht zun<br />
erschöpfendes Kompendium der Gelehrsamkeit. – Ge -<br />
bräunt, stockfleckig. – Titel mit Besitzvermerk eines Petrus<br />
Angelus von 1715, auf dem fliegenden Vorsatz von seiner<br />
Hand eine längere Notiz mit einer „censura“ Blounts:<br />
„Dignum hoc Opus, quod Bibliothecas ornet, et instruat.<br />
Scias tamen Authorem Religioni Acatholicae addictum ...“.<br />
1143 BUCHMALEREI – AESCHLIMANN, E.,<br />
Dictionnaire des miniaturistes du Moyen Age et<br />
de la Renaissance dans les différentes contrées de<br />
l'Europe. Mailand 1940. 4°. Mit 132 (6 farb.)<br />
Tafeln. VIII, 189 S. Orig.-Brosch. (Kanten etw.<br />
bestoßen) in Pp.-Schuber d. Zt. – Arntzen-R. M<br />
12. – Leicht gebräunt. (100) 120,-
246<br />
Nr. 1157<br />
1144 CAVE, W., Scriptorum ecclesiasticorum historia<br />
literaria. Grundwerk und Appendix in 1 Bd. Genf,<br />
Chouet und de Tournes, 1705. Fol. XXXXVII,<br />
668 S., 1, 1 Bl., 241 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (6) 200,-<br />
Noch frühe Ausgabe. – Vgl. Lowndes 395. Ebert 3815:<br />
„Durchaus unkritisches Werk.“ – Erstmals 1688-89 erschienen.<br />
– Titel verso gestempelt, leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1145 CONSTANTIN, L. A. (d. i. A. C. HESSE),<br />
Bibliothekonomie oder Lehre von der Anordnung,<br />
Bewahrung und Verwaltung der Bibliotheken.<br />
Aus dem Französischen. 2. vom Verfasser<br />
durchgesehene und verm. Aufl. Leipzig, Weber,<br />
1842. Mit 6 (4 gefalt.) lithogr. Tafeln. 1 Bl., XII,<br />
219 S. Etw. spät. Lwd. (fleckig, leicht bestoßen).<br />
(112) 100,-<br />
Zweite (und letzte) deutsche Ausgabe, gegenüber der ersten<br />
(1840) erheblich erweitert. – Fromm 12461. – Praxisnahes<br />
Handbuch für Bibliothekare. – Leicht gebräunt, vereinzelt<br />
etw. fleckig.<br />
1146 DENIS, M., Einleitung in die Bücherkunde.<br />
2. verb. Ausg. 2 Bde. Wien, Trattner, 1795-96. 4°.<br />
Mit Kupfertafel und Falttabelle. 8 Bl., 293 S.; 4 Bl.,<br />
498 S. Etw. spät. Hldr. mit Rsch. (bestoßen). (10)<br />
200,-<br />
De Backer-S. II, 191<strong>9.</strong> Giese 2190 und 2201. Brunet II, 597.<br />
Ebert 5982. Graesse II, 361. – Mod. Exlibris, sonst gut.<br />
Bibliographie<br />
Nr. 1166<br />
1147 (DUCLOS, R.), Dictionnaire bibliographique,<br />
historique et critique des livres rares. 3 Bde. Paris,<br />
Cailleau, 1790. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (119) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier I, 956. – Über den Verfasser, den<br />
Abbé Duclos, scheint biographisch nichts bekannt zu sein.<br />
– Im Jahr 1802 erschien ein Ergänzungsband, hrsg. von<br />
J.-Ch. Brunet. – Wenig fleckig.<br />
1148 EINBÄNDE – BRADE, L., Illustrirtes Buchbinderbuch.<br />
3. umgearb. Aufl. von R. Metz. Halle<br />
1882. VIII, 461 S. Hldr. d. Zt. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. (65) 120,-<br />
1149 FAKSIMILEWERKE – APOKALYPSE. Ms.<br />
Douce 180 der Bodleian Library Oxford. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1981-83. 4°. OLdr.<br />
in OPp.-Schuber und OPp. (163) 500,-<br />
1150 – ARATEA. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1987. 4°. OLdr. und OHldr. in OLdr.-Schuber.<br />
(163) 800,-<br />
1151 – ATLAS DES GROSSEN KURFÜRSTEN.<br />
Faksimile und Kommentar. Leipzig 1971. Imp.-<br />
Fol. und Fol. OLdr. mit Prunkdeckel und OPp. in<br />
OPp.-Schuber. (163) 400,-
1152 – BAMBERGER APOKALYPSE, DIE. Fak -<br />
simile und Kommentar. (Luzern 2000). Fol.<br />
OLwd. in Plexiglas-Schuber. (200) 2.000,-<br />
1153 – BELLES HEURES du Duc de Berry, Les. Faksimile<br />
und 2 Kommentare. Luzern 2003. 4°. OLdr.<br />
und OHldr. in Plexiglas-Schuber. (200) 3.000,-<br />
1154 – BENING, S., Das Blumen-Stundenbuch. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1991. OSamt in<br />
OPlexiglas-Schuber. (200) 1.000,-<br />
1155 – BERLINER Stundenbuch der Maria von<br />
Burgund und Kaiser Maximilians, Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1998-9<strong>9.</strong> Fol. und 16°.<br />
OSamt in OLdr.-Schuber und OLwd. (200) 500,-<br />
1156 – BESTIARIUM aus Peterborough, Das. Fak -<br />
simile und 2 Kommentarbde. Luzern 2003. Fol.<br />
und 4°. OLdr. und OHldr. in OPlexiglas-Schuber<br />
sowie OLwd. (200) 1.200,-<br />
1157 – BIBBIA di Federico da Montefeltro, La. Fak -<br />
simile-Bd. I (von 2) in 1 Bd. (Ohne den Kommentar).<br />
Gr.-Fol. Modena 2005. OSamt in OLwd.-Kassette.<br />
– Siehe Abbildung. (200) 2.000,-<br />
11<strong>58</strong> – BIBEL DES PATRICIUS LEO, DIE. Codex<br />
Reginensis Graecus I B. Faksimile und Kommentar.<br />
Zürich 1988. Fol. OLdr. und OLwd. (163)<br />
400,-<br />
1159 – BIBEL von Borso d'Este. 2 Bde. Faksimile.<br />
Würzburg 1977. Fol. OLdr. mit Wappenapplikation<br />
auf beiden Deckeln in OLwd.-Schubern.<br />
(163) 500,-<br />
1160 – BIBLIA, Das ist: Die gantze Schrifft Alten und<br />
Newen Testaments. (Nachdruck der Straßburger<br />
Ausgabe 1630). Faksimile und Kommentar. Berlin<br />
2001-03. Fol. und 8°. Ldr. und OLwd. (200)<br />
100,-<br />
1161 – BOOK OF KELLS. Ms. <strong>58</strong> Trinity College<br />
Library Dublin. Faksimile und Kommentar sowie<br />
VHS-Kassette. Luzern 1990. Fol. OLdr. in OLdr.-<br />
Kassette und OHldr. in OLwd.-Schuber. (200)<br />
4.000,-<br />
1162 – (BRAUN, G., UND F. HOGENBERG),<br />
Beschreibung und Contrafactur der vornembster<br />
Stät der Welt. Stuttgart und Berlin 199<strong>9.</strong> Fol.<br />
OLdr. (200) 100,-<br />
Bibliographie 247<br />
Nr. 1172<br />
1163 – – DASS. Berlin 2007. Fol. OLdr. (147) 100,-<br />
1164 – BUCH DER WELT, DAS. Die Sächsische<br />
Weltchronik. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1996-2000. Fol. OLdr. und OHldr. in OPlexiglas-<br />
Schuber. (200) 1.200,-<br />
1165 – BUCH VOM ERFÜLLTEN LEBEN, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 2005. OSamt<br />
und OLwd. (200) 1.200,-<br />
1166 – BUCH VON LINDISFARNE, DAS. Fak -<br />
simile, 2 Kommentare und VHS-Kassette. Luzern<br />
2002-03. Fol. und 8°. OLdr. in OLdr.-Kassette<br />
und OLwd. in OLwd.-Schuber. – Mit Replik des<br />
originalen Prunkdeckels. – Siehe Abbildung. (200)<br />
6.000,-<br />
1167 – CELLARIUS, A., Harmonia macrocosmica seu<br />
atlas universalis et novus. Berlin 2006. Gr.-Fol.<br />
OLdr. (200) 100,-<br />
1168 – CHAGALL BIBEL, DIE. Einheitsübersetzung<br />
der Heiligen Schrift. Faksimile. Stuttgart 1998.<br />
Fol. OLwd. in OPp.-Schuber. (163) 200,-<br />
1169 – CHRONIQUES DE JHERUSALEM ABRE-<br />
GIES, LES. (Die Chronik des Kreuzfahrer-<br />
Königreiches Jerusalem.) Faksimile und Kommentar.<br />
München 1980. Schmal-Gr.-Fol. und 8°.<br />
OHpgt. in OPp.-Schuber und OPp. (163) 700,-
248<br />
Nr. 1174<br />
1170 FAKSIMILEWERKE – CROY-GEBETBUCH,<br />
DAS. Faksimile und Kommentar. Luzern 1993.<br />
OLdr. und OHldr. (200) 1.200,-<br />
1171 – DEUTSCHE GEBETBUCH der Markgräfin<br />
von Brandenburg, Das. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2002. OLdr. in Plexiglas-Schuber.<br />
(200) 1.500,-<br />
1172 – DIEBOLD SCHILLINGS Spiezer Bilderchronik.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 1990. Fol.<br />
OLdr. und OHldr. – Siehe Abbildung. (200)<br />
3.000,-<br />
1173 – DIVINA COMMEDIA, LA, di Alfonso d'Aragona.<br />
Faksimile (ohne den Kommentar). Modena<br />
2006. Fol. OSamt in OSeiden-Kassette. – Mit der<br />
Replik des originalen Wappeneinbandes. (200)<br />
3.000,-<br />
1174 – ECHTERNACHER EVANGELISTAR, Das.<br />
Fak simile und Kommentar. Luzern 2007. OHldr.<br />
und OLwd. in OHolz-Kassette. – Mit Replik<br />
einer salischen Schmuckplatte auf dem Kassettendeckel.<br />
– Siehe Abbildung. (200) 2.500,-<br />
1175 – EGBERT-CODEX, Der. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2005. Fol. OSeide und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette (Seitenrand mit Fleck und Schadstelle).<br />
– Mit Replik des Stifterporträts aus dem<br />
Mettlacher Kreuzreliquiar. (200) 2.800,-<br />
Bibliographie<br />
Nr. 1176<br />
1176 – EVANGELIAR des Johann von Troppau.<br />
Faksimile und Kommentar. Gütersloh 2005. Fol.<br />
OLdr. und OLwd. in OPlexiglas-Kassette. – Mit<br />
der Replik des originalen Prunkdeckels. – Siehe<br />
Abbildung. (200) 6.000,-<br />
1177 – EVANGELIAR HEINRICHS DES LÖWEN,<br />
DAS. Faksimile und Kommentar. Frankfurt 1988-<br />
8<strong>9.</strong> Fol. OLdr. in OSeiden-Kassette mit Prunk -<br />
deckel sowie OLwd. in OPp.-Schuber. (163)<br />
4.000,-<br />
1178 – FEST-EPISTOLAR FRIEDRICHS DES<br />
WEISEN, DAS. Faksimile und Kommentar.<br />
Leipzig 1983. Gr.-4°. OSamt mit Prunkdeckel und<br />
OPp. (163) 600,-<br />
1179 – FLORENTINER STUNDENBUCH des<br />
Lorenzo de' Medici, Das. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2005. OSamt in OSamt-Kassette.<br />
– Mit Re plik des originalen Prunkdeckels. (200)<br />
2.500,-<br />
1180 – FRONTO, M. C., M. Cornelii Frontonis aliorumque<br />
reliquiae quae codice Vaticano 5750 re -<br />
scripto continentur. Mailand, Hoepli, 1906. Fol. 1<br />
Bl., 31, 286 S. OHldr. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(8) 100,-<br />
Nr. 69 von 160 Ex. – Codices e Vaticanis selecti, Bd. VII. –<br />
Faksimiles aus der Sammlung des Vaticans. – An den Rändern<br />
etw. gebräunt, gering fleckig.
Nr. 1191<br />
1181 – GALERIE der schönsten Bücher, Die. Hrsg.<br />
von Ingo-F. Walther. 16 Bde. Luzern 2004-07. Fol.<br />
Mit zahlr. faks. Tafeln (alle unter Passepartout).<br />
OLdr. in OPlexiglas-Schuber. (200) 200,-<br />
1182 – GASTON PHOEBUS, Das Buch der Jagd.<br />
Faksimile und 2 Kommentare. Luzern 2005. Fol.<br />
und 4°. OHpgt. in OPlexiglas-Schuber und<br />
OLwd. in OLwd.-Schuber. (200) 1.200,-<br />
1183 – GEBETBUCH DER ANNE DE BRETAGNE,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. Luzern 199<strong>9.</strong><br />
OSamt und OLwd. in OLdr.-Kassette. (200)<br />
300,-<br />
1184 – GEBETBUCH DES HERZOGS Johann<br />
Albrecht von Mecklenburg. Faksimile und Kommentar.<br />
(Gütersloh 2006). Fol. OLdr. und OLwd.<br />
in OLdr.-Kassette. (200) 1.000,-<br />
1185 – GEBETBUCH KARLS V., Das. Codex Vindobonensis<br />
185<strong>9.</strong> Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1976. OSamt und OPp. in OLwd.-Kassette. (163)<br />
350,-<br />
1186 – GEBETBUCH KARLS DES KÜHNEN, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 2007. OSamt<br />
und OLwd. in OPlexiglas-Kassette. (200) 2.000,-<br />
Bibliographie 249<br />
Nr. 1194<br />
1187 – GEBETBUCH OTTOS III., Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 2008. OSeide und<br />
OLwd. in OLdr.-Kassette. – Mit Replik zweier<br />
byzantinischer Schmucktafeln auf dem Kassettendeckel.<br />
(200) 1.500,-<br />
1188 – GEHEIMNIS DES GRALS, Das. 10 faks.<br />
Tafeln (alle unter Passepartout) und Begleitheft.<br />
Berlin 2004. Gr.-Fol. Lose in OLdr.-Kassette.<br />
(200) 300,-<br />
DAZU: SCHÄTZE der russischen Nationalbibliothek.<br />
10 faks. Tafeln (alle unter Passepartout) und Begleitheft.<br />
Berlin 2007. – MEYERS Großkarten-Edition. 2 Bde.<br />
Mannheim 1978. – 4 Beilagen.<br />
1189 – GLOCKENDON-GEBETBUCH, DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1998. OLdr. und<br />
OHldr. (163) 600,-<br />
1190 – GROSSE BURGUNDER CHRONIK des<br />
Diebold Schilling von Bern, Die. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 1985. Fol. OLdr. und OHldr.<br />
(200) 1.500,-<br />
1191 – GUIDO DE COLUMNIS, Der trojanische<br />
Krieg. Faksimile und Kommentar. Gütersloh und<br />
München 2007. Fol. OLdr. und OLwd. in OPlexiglas-Kassette.<br />
– Siehe Abbildung. (200) 5.000,-
250<br />
Nr. 1197<br />
1192 FAKSIMILEWERKE – HERRSCHER DES<br />
HIMMELS. Die zwölf Tierkreiszeichen. 12 faks.<br />
Tafeln und Kommentar. Berlin 2005. Fol. Lose mit<br />
Orig.-Brosch. in OLdr.-Kassette. (200) 250,-<br />
1193 – HEURES DE TURIN-MILAN. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 1996. Fol. OSamt in OPlexiglas-Schuber.<br />
(200) 2.000,-<br />
1194 – KRÖNUNGSZEREMONIALE Kaiser Karls<br />
V., Das. Gütersloh 2004. Fol. OLdr. in OLwd.-<br />
Kassette. – Siehe Abbildung. (200) 500,-<br />
1195 – LANDGRAFENPSALTER, DER. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1992. 4°. OLdr. und<br />
OLwd. in OLwd.-Schuber. (163) 1.000,-<br />
1196 – LIBRO D'ORE di Bonaparte Ghislieri, Il. Faksimile<br />
und Kommentar. Modena 2007-08. OLdr.<br />
und OSamt in OLdr.-Kassette. – Mit Prunkdeckel.<br />
– Beiliegt die deutsche Ausgabe des Kommentars.<br />
(200) 3.000,-<br />
Bibliographie<br />
1197 – LORSCHER EVANGELIAR, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Luzern 2000. Fol. OHldr.<br />
in OLdr.-Kassette und OHldr. in OPp.-Schuber. –<br />
Mit Replik des originalen Prunkdeckels. – Siehe<br />
Abbildung. (200) 6.000,-<br />
1198 – – Faksimile und Kommentar. Luzern 2000. Fol.<br />
OLdr. und OHldr. in OLwd.-Schuber. (200)<br />
1.200,-<br />
1199 – MAINZER EVANGELIAR, Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 2007. OLdr. und OLwd.<br />
in OLwd.-Kassette. – Mit Replik des originalen<br />
Prunkdeckels. (200) 3.000,-<br />
1200 – MERCATOR, G., Atlas. Berlin 2004. Fol.<br />
OLdr. (147) 150,-<br />
1201 – – Atlas. Lachen 2006. Fol. OLdr. (200) 100,-<br />
1202 – MIRANDOLA-STUNDENBUCH, DAS.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1995. OSamt<br />
mit Beschlägen und Edelsteinnachbildungen<br />
sowie OLwd. in OSatin-Kassette. (200) 600,-
1203 – MOSKAUER STUNDENBUCH. Faksimile<br />
und Kommentar. Gütersloh und München 2007.<br />
OLdr. und OLwd. in OLdr.-Kassette. – Siehe<br />
Abbildung. (200) 1.500,-<br />
1204 – OTTHEINRICH-BIBEL, DIE. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 2002. Gr.-Fol. und 4°. OLdr.<br />
in OLwd.-Kassette und OHldr. (200) 3.000,-<br />
1205 – PAMPLONA-BIBEL, DIE. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern und Madrid 2005. OLdr. und<br />
OLwd. in OSamt-Kassette. (44) 1.500,-<br />
1206 – PETITES HEURES du Duc de Berry, Les. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1988-8<strong>9.</strong> OLdr.<br />
und OHldr. in OPlexiglas-Schuber. (200) 1.800,-<br />
1207 – POLO, M., Das Buch der Wunder. – Le livre des<br />
Merveilles. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1995-96. Gr.-Fol. und Fol. OLdr. in OLwd.-Kassette<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. (200) 2.000,-<br />
1208 – REICHENAUER EVANGELISTAR. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1972. 4°. OPgt. und<br />
OHldr. (163) 400,-<br />
1209 – RUDOLF VON EMS, Weltchronik. – Der Stricker,<br />
Karl der Grosse. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 1982-87. Fol. OLdr. und OHldr. (163)<br />
800,-<br />
1210 – SALZBURGER PERIKOPENBUCH, Das.<br />
Faksimi le und Kommentar. Luzern 1997. OLdr.<br />
in OPlexiglas-Schuber und OHldr. in OPp.-Schuber.<br />
(200) 1.800,-<br />
1211 – SCHWARZE GEBETBUCH, DAS. (Gebetbuch<br />
des Galeazzo Maria Sforza). Faksimile und<br />
Kommentar. Frankfurt 1982. 4°. OVeloursldr. und<br />
OPp. in OHldr.-Kassette. (163) 1.000,-<br />
1212 – SCHWARZE STUNDENBUCH, DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 2001. OSamt in<br />
OPlexiglas-Schuber. (200) 1.800,-<br />
1213 – SPLENDOR SOLIS. Faksimile und Kommentar.<br />
Gütersloh und München 2005. Fol. OLdr. und<br />
OLwd. in OSamt-Kassette. (200) 1.000,-<br />
1214 – STUNDENBUCH der Jeanne d'Evreux, Das.<br />
Faksimile und Kommentar sowie Lupe. 16° und<br />
8°. Luzern 1998-2000. OLdr. und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. (200) 1.400,-<br />
Bibliographie 251<br />
1215 – STUNDENBUCH der Maria Stuart, Das. Faksimile<br />
(ca. 5 x 4 cm), Kommentar (8°) und Lupe.<br />
Darmstadt 1988. OLdr. und OLwd. in OLwd.-<br />
Kassette. (200) 300,-<br />
1216 – STUNDENBUCH der Sforza, Das. 8 Bde. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1993-95. OSamt<br />
und Orig.-Brosch. in OSamt-Kassette. (200)<br />
1.500,-<br />
1217 – STUNDENBUCH des Herzogs von Bedford,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. Luzern 2006. 4°.<br />
OSamt in OPlexiglas-Schuber. (200) 4.000,-<br />
1218 – STUNDENBUCH Ludwigs von Orléans, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Leipzig 1980. OLdr.<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. (163) 300,-<br />
1219 – TRINITY-APOKALYPSE, Die. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 2004. Fol. und 8°. OLdr. in<br />
OPlexiglas-Schuber und OHldr. in OPp.-Schuber.<br />
– Siehe Abbildung. (200) 1.200,-<br />
1220 – DASS. Faksimile (ohne den Kommentar).<br />
Luzern 2004. Fol. OLdr. in OPlexiglas-Schuber.<br />
(200) 800,-<br />
1221 – TSCHACHTLANS BILDERCHRONIK.<br />
Faksimile, Kommentar und Begleitheft. Luzern<br />
1985-88. Fol. OLdr., OHLdr. und Orig.-Broschur.<br />
(200) 1.500,-<br />
1222 – UTRECHT-PSALTER. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1984. Fol. OLdr. (163) 400,-<br />
1223 – VITA der Mathilde von Canossa. Zürich 1984.<br />
4°. OHldr. und OLwd. in OPp.-Schuber. (163)<br />
300,-<br />
1224 – WALDBURG-GEBETBUCH. Faksimile und<br />
Kommentar. Süssen 1986-87. OLdr. in OLwd.-<br />
Schuber und OHldr. (163) 600,-<br />
1225 – WERDENER PSALTER. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 197<strong>9.</strong> OLdr. in OLwd.-Schuber und<br />
OLwd. (163) 400,-<br />
1226 – YSTOIRE DU BON ROI ALEXANDRE, L'.<br />
Der Berliner Alexanderroman. Faksimile und<br />
Kommentar. Stuttgart und Lachen 2002. 4°. OLdr.<br />
und OLwd. in OSamt-Kassette. – Mit Replik<br />
eines antiken Reliefs auf dem Kassettendeckel.<br />
(200) 1.000,-
252<br />
Nr. 1203<br />
1227 FAKSIMILEWERKE – KONVOLUT – 11 kleinere<br />
Faksimilewerke in Original-Einbänden (mi -<br />
ni male Gebrauchsspuren). (154) 300,-<br />
1228 GRAESSE, J. G. TH., Trésor de livres rares et<br />
précieux. (Nachdruck der Ausg. 1922). 8 Bde.<br />
Mailand 1950. 4°. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(100) 150,-<br />
Etw. gebräunt. – Beiliegen ca. 25 weitere Standardbibliographien<br />
in ca. 30 Bdn., darunter die 5 „Taschenbiblio -<br />
graphien für Büchersammler“, Rodenbergs „Deutsche<br />
Pressen“ und Wilpert/Gühring in der 2. Auflage.<br />
1229 JOUIN, E., UND V. DESCREUX, Bibliographie<br />
occultiste et maçonnique. Tome I (alles Er -<br />
schienene). Jusqu'à l'année 1717. Paris 1930. 2 Bl.,<br />
653 S. Läd. Orig.-Broschur. (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Tls. geringe Knickspuren und leicht ge -<br />
bräunt.<br />
1230 KORDES, B., Lexikon der jetztlebenden Schleswig-Holsteinischen<br />
und Eutinischen Schriftsteller.<br />
Schleswig, Röhss, 1797. XLVIII, 560 S. Spät.<br />
Hldr. (stark beschabt, etw. bestoßen). – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. (160) 200,-<br />
1231 LAIRE, F. X., Specimen historicum typographiae<br />
Romanae XV. saeculi. Rom, Monaldini, 1778. Mit<br />
gestoch. Titelvign. und ausfaltbarer Kupfertafel.<br />
XIV S., 1 Bl., 308 S. Hpgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtit.<br />
(Hinterdeckel mit Sporfleck, leicht berieben und<br />
bestoßen). (53) 300,-<br />
Bibliographie<br />
Nr. 1219<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 11640. Petzholdt 120. Bigmore-<br />
W. I, 416: „Fine work ... the account of the origin of what<br />
is known as the Roman character is especially interesting.<br />
A folding-plate, contains specimens of the types of Sweynheym<br />
and Pannartz, two of the earliest Roman printers.<br />
Laire was one of the most learned bibliographers of France<br />
during the 18th century.“ – Am unteren Seitenrand tls. mit<br />
Feuchtigkeitsrand und Schimmelflecken.<br />
1232 (LEUCHS, J. CH.), Polytechnische Bücher-<br />
Kunde, oder beurtheilendes Verzeichniß der vorzüglichsten<br />
Bücher über Chemie, Technologie,<br />
Fabrikwissenschaft, Mechanik und einzelne Ge -<br />
werbszweige. Zweite verm. Ausg. Nürnberg,<br />
Selbstvlg., 1831. IV, 212, 36 S. Pp. d. Zt. (Rücken<br />
angeplatzt und stark fleckig; berieben und bestoßen).<br />
(10) 150,-<br />
Petzholdt 727. – Vgl. Holzmann-B. I, 8357 (erste Ausg.<br />
1829 und zweite verm. Ausg. 1841). – Etwas lückenhaftes<br />
Verzeichnis, komplett nur bei den Publikationen des Verfassers.<br />
– Titel angefalzt; eine Lage gelockert, kaum fleckig.<br />
1233 MALLINCKRODT, B. (VON), De ortu ac progressu<br />
artis typographicae dissertatio historica, in<br />
qua praeter alia pleraque ac calcographices negocium<br />
spectantia inquiritur. Köln, J. Kinckius, 1640.<br />
4°. Mit gestoch. Titel. 9 (statt 11) Bl., 125 S., 5 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (153) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 200. Bigmore-W. II, 16. – Sehr<br />
schöner gestoch. Titel mit Porträts von Gutenberg und Fust<br />
sowie der Darstellung einer Druckerei. – Bernhard von<br />
Mallinckrodt (1591-1664), Domdechant zu Münster, besaß<br />
eine umfangreiche Bibliothek, die 1720 versteigert wurde.<br />
Der Katalog liefert den ersten erhaltenen Beleg für den<br />
Begriff der „Inkunabel“; er hatte ihn wohl im Zusammenhang<br />
mit der „Ars typographica“ eingeführt. – Es fehlen<br />
zwei Blätter aus der Lage a. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.
1234 NEW HOLLSTEIN, THE. Dutch & Flemish<br />
Etchings, Engravings and Woodcuts. 5 Bde. der<br />
Reihe in 5 Bdn. Rotterdam 1993-97. 4°. OLwd.<br />
(10) 150,-<br />
Vorhanden: Gerhard van Groeningen, Maarten van Heemskerck<br />
und Hendrick Hondius.<br />
1235 NÜRNBERG – OSTERHAUSEN, J. K., Einige<br />
Worte zur Widerlegung der Darstellung des<br />
Kunst- und Buchhandels zu Nürnberg, in Nemnichs<br />
Reise durch die Schweiz und verschiedene<br />
Gegenden Deutschlands. Nürnberg, o. Dr.<br />
(Schrag), 1811. 72 S. Orig.-Brosch. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). – Erste Blätter mit Wurmspuren,<br />
wenig fleckig. (100) 80,-<br />
1236 OBERLE, G., Une bibliothèque bachique. Collection<br />
Kilian Fritsch. (Paris 1992). 4°. Reich<br />
illustr. 313 S. OLwd. (kaum Gebrauchsspuren).<br />
(10) 100,-<br />
DAZU: HORN, ERNA, UND J. ARNDT, Schöne alte<br />
Kochbücher. München 1982. – OBERLÉ, G., Les fastes de<br />
Bacchus et de Comus. (Paris 1989). – 2 Beilagen.<br />
1237 OMONT, H., Catalogues des manuscrits grecs de<br />
Fontainebleau sous François Ier et Henri II. Paris<br />
188<strong>9.</strong> Fol. Mit 2 (1 farb.) Tafeln. 2 Bl., XXXIV,<br />
464 S., 2 Bl. Stark beschäd. Orig.-Broschur. (8)<br />
150,-<br />
Die Kataloge sind in griescher Sprache abgefaßt, nur das<br />
Vorwort auf Französisch. – Unbeschnitten.<br />
1238 RECSEY, V., Ösnyomatatványok és régi magyar<br />
könyvek a pannonhalmi könyvtárban. Budapest<br />
1904. Mit 3 lithogr. Tafeln. 1 Bl., XVI, 240 S., 1 Bl.,<br />
212 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (mit aufgeklebtem Vorderdeckel<br />
der Orig.-Brosch., etw. angeschmutzt).<br />
(33) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Bestandskatalog von Inkunabeln und alten<br />
Drucken der Zentralbibliothek der Benediktinerabtei von<br />
Pannonhalma. – An den Rändern etw. gebräunt, minimal<br />
fleckig.<br />
1239 RIVE, (J.-J.), Notices historiques & critiques de<br />
deux manuscrits de la bibliotheque de M. le Duc<br />
de La Valliere. Paris, Didot, 177<strong>9.</strong> 4°. 36 S. Spät.<br />
Hldr. (Kapitale läd., etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse VI, 134. Cioranescu 53422. Brunet<br />
IV, 1320. – Jean-Joseph Rive war der Bibliothekar des<br />
Duc de La Vallière (1708-1780), dessen Bibliothek als die<br />
prächtigste des 18. Jahrhunderts galt. – Unbeschnitten, Titel<br />
gestempelt, Ränder stärker angeschmutzt, etw. gebräunt.<br />
Bibliographie 253<br />
Nr. 1233<br />
1240 SCHÄFER – (ARNIM, M. VON), Europäische<br />
Einbandkunst aus sechs Jahrhunderten. Beispiele<br />
aus der Bibliothek Otto Schäfer. (Ausstellungskat.)<br />
Schweinfurt 1992. 4°. – Beiliegt der Kat.<br />
„Fünf Jahrhunderte Buchillustration“. (68) 100,-<br />
1241 – – Katalog der Bibliothek Otto Schäfer Schweinfurt.<br />
Tl. I (alles Erschienene): Drucke, Manuskripte<br />
und Einbände des 15. Jhdts. 2 Bde. Stuttgart<br />
1984. 4°. OLwd. (68) 80,-<br />
1242 SCHAUER, G. K., Deutsche Buchkunst 1890-<br />
1960. Text- und Tafelband. Hamburg 1963. 4°.<br />
Reich illustr. 297 S., 3; 2 Bl., 32 S., 2 Bl. OLwd.<br />
(leicht angeschmutzt). (10) 150,-<br />
DAZU: HAUSWEDELL, E., Buchkunst und Literatur<br />
in Deutschland 1750 bis 1850. 2 Bde. Hamburg 1977. –<br />
LANCKORONSKA, MARIA, Die Buchillustration des<br />
XVIII. Jahrhunderts. 3 Bde. München 1932. – Gebrauchsspuren.<br />
1243 SCHELTER UND GIESECKE – „Allerlei Zierat<br />
zur Ausstattung von Drucksachen jeden Charakters.<br />
J. G. Schelter und Giesecke Leipzig“ (Broschurtitel).<br />
Leipzig, Selbstvlg., o. J. (um 1902).<br />
Reich illustriert. 384 S., 8 tls. gefalt. Bl. Illustr.<br />
Olwd. (leicht berieben und bestoßen) mit eingeb.<br />
Deckel der Orig.-Broschur. (111) 150,-<br />
Umfangreicher Musterkatalog der 1819 gegründeten<br />
Schriftgießerei, die seit 1890 auch Buchdruckpressen produzierte.<br />
– Leichte Gebrauchsspuren. – Beilage.
254<br />
Nr. 1247<br />
1244 SCHÖPFLIN, J. D., Vindiciae typographicae.<br />
Straßburg, Bauer, 1760. 4°. Mit 7 gefalt. gestoch.<br />
Faksimiles. 3 Bl., 120, 42 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
bestoßen, Gelenke angeplatzt). (100) 200,-<br />
Graesse VI, 312. Brunet 31180. Bigmore-W. 318: „Important<br />
work.“ – Manche Exemplare enthalten einen zweiten<br />
Titel „Documenta tyographicarum originum Argentinensibus<br />
tabulariis“. – Gebräunt.<br />
1245 SCHREIBER, W. L., Handbuch der Holz- und<br />
Metallschnitte des XV. Jahrhunderts. 8 Bde. Leipzig<br />
1926-30. 4°. OLwd. (Gebrauchsspuren). (10)<br />
80,-<br />
1246 SCHRIFT – BAURENFEIND, M., Vollkommene<br />
Wieder-Herstellung der bißher sehr in Verfall<br />
gekommenen gründlich –u: zierlichen Schreib-<br />
Kunst. Nürnberg, (Adelbulner für) Weigel, o. J.<br />
(1716). Qu.-Fol. Mit gestoch. Titel, 59 Kupfer -<br />
tafeln, Falttabelle sowie 7 Textkupfern, zusätzlich<br />
3 wdh. Kupfertafeln in Rötel. 2 Bl., 39 S. Hpgt. d.<br />
Zt., Deckel mit Buntpapierbezug (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen) in Pp.-Schuber (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (50) 400,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – Bauer 38, 1 und Sp. 930-<br />
933. Doede 126. Bonacini 157. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4871. HKJL II, 64. Rammensee 124. – „Grundlegendes<br />
Werk ... Zusammen mit einem 1736 im Eigenverlag erschie-<br />
Bibliographie<br />
nenen zweiten Teil bildet es die Grundlage für die deutsche<br />
Schreibkunst der folgenden Generationen“ (Bauer). – Die<br />
von Bauer festgestellten drei Auflagen von Bd. I unterscheiden<br />
sich nur „in unwesentlichen Verschiedenheiten im<br />
typographischen Teil“. – Hier ohne den erst 1736 erschienenen<br />
zweiten Teil. – Enthält die wiederholten Tafeln V (aus<br />
der ersten Serie), K (aus der zweiten Serie) und 1 (aus der<br />
dritten Serie) in Rötel, eine Besonderheit, die in keiner<br />
Bibliographie erwähnt wird und bisher von keinem Exemplar<br />
bekannt ist. – Buchblock mehrf. gebrochen, Bindung<br />
gelockert. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, einzelne kleine<br />
Randschäden. – Zusätzlich liegt lose bei: Porträt von<br />
Michael Baurenfeind in Schabkunstmanier von Georg Wilhelm<br />
Baurenfeind (Blattgr.: ca. 21,2 x 18 cm; Plattengr.: ca.<br />
19,5 x 16,3 cm).<br />
1247 – – Vollkommene Wieder-Herstellung der bißher<br />
sehr in Verfall gekommenen gründlich -u: zierlichen<br />
Schreib-Kunst. Nürnberg, (Adelbulner für)<br />
Weigel, o. J. (um 1725). Qu.-Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, 59 Kupfertafeln, Falttabelle sowie 7 Textkupfern.<br />
2 Bl., 39 S. Beschäd. Hpgt. d. Zt. (75)<br />
300,-<br />
Dritter Druck der ersten Ausgabe. – Bauer 38, 3 und Sp.<br />
930-933. Doede 126. Bonacini 157. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4871. HKJL II, 64. Rammensee 124. – Buchblock mehrf.<br />
gebrochen, Bindung gelockert. S. 9/10 mit Randausriß<br />
(Textverlust). Tafel 13 mit unterem Eckausriß (geringer<br />
Verlust der Bordüre und Tafelzählung). Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und mit Quetschfalten. – Siehe Abbildung.
Nr. 1249<br />
1248 – BRUNNER, J. J., Vorschrift zu nützlicher<br />
Nachahmung und einer fleissigen Übung zu gu -<br />
tem. Bern, Guttenberger, 1766. Qu.-4°. Ge stoch.<br />
Titel und 16 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. (ge ringe<br />
Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Doede 190. Bonacini 286. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4912. – Hübsches Schreibmeisterbuch mit<br />
kalligraphischen Vorlagen und Schnörkelfiguren. – Gering<br />
gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung Seite 245.<br />
1249 – SANTERINI, (B. UND C.), La moderna coltura<br />
calligrafica a mano posata e volante. Cesena,<br />
Selbstvlg., 1839-(44). Fol. Mit doppelblattgr. ge -<br />
stoch. Widmungsbl., doppelblattgr. gestoch. Vorwort<br />
und 24 num. doppelblattgr. Kupfertafeln<br />
(inkl. gestoch. Titel) von Raffaele Radissini. Hlwd.<br />
d. Zt. (berieben und bestoßen) mit eingeb. gestoch.<br />
Orig.-Lief.-Umschl. (etw. fleckig, im linken Rand<br />
hinterlegt). (21) 1.000,-<br />
Bibliographie 255<br />
Erste Ausgabe. – Bonacini 1609: „Contiene bellissimi alfabeti,<br />
fra i quali il siriaco, l'arabo, il samaritano, il turco,<br />
l'ebraico, il greco. Capolavoro d'incisione assai fine e tecnicamente<br />
perfetto. Raro.“ – Der Umschlag auf braunem<br />
Papier, dat. „1844“. – Nahezu fleckenfrei und sauber. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1250 STINTZING, R. (VON), Geschichte der populären<br />
Literatur des römisch-kanonischen Rechts<br />
in Deutschland am Ende des fünfzehnten und im<br />
Anfang des sechszehnten Jahrhunderts. Leipzig,<br />
Hirzel, 1867. LII, 563 S. Hlwd. d. Zt. (gering be -<br />
schabt). (99) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Alberti II, 2084, 7. ADB XXXVI, 251.<br />
– Minutiöse Forschungsarbeit des bedeutenden Romanisten<br />
Roderich von Stintzing (1825-1883). – Braunfleckig.<br />
1251 TENSCHERT, H., Horae B. M. V. 1<strong>58</strong> Stundenbuchdrucke<br />
der Sammlung Bibermühle 1490-<br />
1550. 3 Bde. Passau 2003. Qu.-Fol. Mit zahlr. Abb.<br />
OPp. in OPp.-Schuber. – Beiliegend ca. 20 weitere<br />
Kataloge des Antiquars. (10) 200,-
256<br />
1252 VERHEIDEN, J., Imagines et elogia praestantium<br />
aliquot theologorum, cum catalogis librorum<br />
ab iisdem editorum. Opera F. Roth-Scholtzii.<br />
Secunda editio. Den Haag (d. i. Nürnberg), Taubers<br />
Erben, 1725. Fol. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
3 ge stoch. Kopfvign. und 50 Kupferstichportrs. im<br />
Text. 6 Bl., 163 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (8) 500,-<br />
Weller, Druckorte I, 293. Lipperheide Oc 11. Slocum 14612.<br />
– Lebensläufe, Schriftenverzeichnisse und Porträts von<br />
Theologen vornehmlich der Reformationszeit. – Minimal<br />
fleckig.<br />
1253 WURZBACH, C. VON, Biographisches Lexikon<br />
des Kaiserthums Oesterreich. 60 Bde. Wien<br />
1856-91. Lwd. d. Zt. (leichte Gebrauchspuren).<br />
(112) 600,-<br />
Mit ca. 100.000 Einträgen bis heute das umfangreichste biographische<br />
Werk Österreichs. – Partienweise etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1254 KONVOLUT – 6 Kinder- und Jugendbuch -<br />
bibliographien und zahlr. Beilagen in ca. 60 Bdn.<br />
Meist Original-Einbände (Gebrauchsspuren). (10)<br />
150,-<br />
Bibliographie<br />
1255 – Bibliographien und Kleinschriften zur Kunstgeschichte<br />
in ca. 60 Bdn. Meist Original-Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (10) 150,-<br />
Darunter Benezit (Dictionnaire), Landwehr (Dutch Books<br />
with Coloured Plates), Passavant (Peintre-Graveur), Singer<br />
(Künstler-Lexikon) und Tooley (English Books with<br />
Coloured Plates). – Und vieles mehr.<br />
1256 – Bibliographien und Kleinschriften zum Buchwesen<br />
in ca. 400 Bdn. Meist Original-Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (10) 400,-<br />
Darunter Anker (Bird Books), Beall (Kaufrufe), Derra de<br />
Moroda (The Dance Library), Klebs-Sudhoff (Erste ge -<br />
druckte Pestschriften), Rost (Bibliographie des Selbstmordes),<br />
Schudt (Le guide di Roma) sowie Lemaître-Thompson<br />
(Vocabularium bibliothecarii). – Und vieles mehr.<br />
1257 – 16 Werke in 29 Bdn. 1892-1988. Verschied. Einbände<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (114) 200,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Darunter Klose (Corpus alborum amicorum), Kosch<br />
(2. Aufl., 4 Bde.), Schottenloher (Bde. I-VI von 7), Sommervogel<br />
(Anonymes, Nachdruck 1966), Williams (Carroll)<br />
und Zaunmüller.
Nr. 1311<br />
12<strong>58</strong> „ALBUM“ (Deckeltitel) mit 9 Aquarellen und<br />
12 Federzeichnungen. Wohl Frankreich, erste<br />
Hälfte 1<strong>9.</strong> Jhdt. Qu.-4°. Hldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Deckeltitel (Kapital leicht beschäd.; beschabt und<br />
bestoßen). (100) 300,-<br />
Hübsches Quodlibet, überwiegend nach Vorlagen gearbeitet,<br />
die meisten wohl niederländisch. Darunter Seestücke<br />
und Ansichten von Häfen mit Segelbooten (Aquarelle) nach<br />
holländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts, ein Früchtestilleben<br />
mit Pfau (Federzeichnung), eine Jagdszene mit<br />
Falken (Aquarell) und mehrere bäuerliche Landschaften in<br />
holländischer Art (Feder), weiterhin Kopien nach Ornamentvorlagen<br />
und Holzschnitten des 16. und 17. Jahrhunderts,<br />
eine goldgehöhte Wappendarstellung etc. Bemerkenswert<br />
ferner drei Aquarelle nach Fayencen bzw.<br />
Porzellan. – Exakter und sauberer Mal- und Zeichenstil.<br />
Meist monogrammiert „R“ bzw. „RJ“. – Vorderes Innengelenk<br />
gebrochen, stellenw. etw. fleckig.<br />
Kunstgeschichte<br />
257<br />
1259 ARCHITEKTUR – (ARCHITEKTONISCHES<br />
SKIZZEN-BUCH. Hefte I-CXXIX und CXXXI-<br />
CXXXV [von 201] in 7 Bdn. Berlin 1852-83). Fol.<br />
Mit 804 tls. getönten, farb. lithogr. und Stahlstich-<br />
Tafeln. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). (40) 800,-<br />
Pollen II, 1893 und III, 568. – Die prachtvollen Tafeln zeigen<br />
Villen, Geschäfts- und Gartenhäuser, Kirchen, Industriegebäude,<br />
Bahnhöfe, Innenarchitektur etc. hauptsächlich<br />
aus dem Berliner, bayerischen und ostdeutschen Raum nach<br />
Entwürfen u. a. von K. F. Schinkel, F. Hitzig, H. von Arnim,<br />
C. Boetticher, L. Persius und M. Gropius. – Je Heft ein<br />
Textblatt. – Es fehlen die Tafelverzeichnisse zu Heft XXXI,<br />
LIX und LXII. – Verzeichnisse tls. gestempelt, etw. ge -<br />
bräunt und stellenweise stärker fleckig.
2<strong>58</strong><br />
Nr. 1264<br />
1260 ARCHITEKTUR – AVILER, A. CH. DE, Ausführliche<br />
Anleitung zu der ganzen Civil-Baukunst.<br />
In das Teutsche übers. und mit vielen<br />
Anmerkungen auch dazu gehörigen Rissen verm.<br />
von L. Ch. Sturm. Nach der neuen franz. Aufl.<br />
abermals übersehen. Augsburg, Späth für Hertel,<br />
175<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Frontisp., 68 (<strong>58</strong> gefalt.)<br />
Kupfertafeln und 84 Textkupfern. 15 Bl., 402 S.,<br />
13 Bl. Ldr. d. Zt. (kleine Bezugsschäden, beschabt<br />
und bestoßen). (137) 600,-<br />
Millard III, 2. – Vgl. Fowler 32. Ornamentstichslg. Berlin<br />
2391. Kruft 155: „Eine französische Neuausgabe von<br />
Vignolas 'Regola'. D'Aviler war in seiner Haltung Klassizist.<br />
Er übernimmt Blondels Entstehungsgeschichte der<br />
Säule aus der Grabstele und wiederholt die bekannten Analogien<br />
von Architektur und menschlichem Körper.“ – Die<br />
Illustrationen, verkleinerte und seitenverkehrte Nachstiche<br />
der Abb. der Ausg. Paris 1710, sind numeriert mit 1-139<br />
(davon 56 gefalt. Kupfertafeln, der Rest blattgr. Textkupfer),<br />
am Ende folgen 12 (2 gefalt.) „Figuren“. – Vorsatz mit<br />
mehreren Besitzvermerken von Baumeistern in Ungarn<br />
(datiert 1796, 1812 und 1845), eine Tafel mit großem Eckabriß<br />
(etw. Darstellungsverlust), einzelne Falttafeln mit<br />
hinterlegten Einrissen und Falzausbrüchen, eine Lage mit<br />
Ausbruch am oberen Rand (wenig Darstellungs- und Buchstabenverlust);<br />
etw. finger- und braunfleckig.<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 1265<br />
1261 – BALLU, TH., Monographie de l'église de la<br />
Sainte Trinité construite par la ville de Paris. Paris,<br />
Dupuis, 1868. Gr.-Fol. Mit 20 (tls. doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 8 Bl. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Die Tafeln mit einer Gesamtansicht, Auf- und Grundrissen,<br />
Querschnitten sowie Detailansichten der Neo-Renaissance-<br />
Kirche des Architekten Théodore Ballu (1817-1885). –<br />
Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1262 – BETHKE, H., Städtische Geschäfts- und Wohnhäuser.<br />
Deutsche Renaissance-Façaden mit entsprechenden<br />
Grundrissen. Stuttgart, Wittwer,<br />
(1885-86). Gr.-Fol. Mit 60 (40 chromolithogr.)<br />
lithogr. Tafeln. 1 Bl. Lose in OHldr.-Mappe (Ge -<br />
brauchsspuren). – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
(100) 120,-<br />
1263 – BÖHM, D., Neue Werkkunst. Berlin, Leipzig<br />
und Wien, Hübsch, o. J. (1930). Qu.-4°. Mit zahlr.<br />
Abb. 10 Bl., 72 S., 1, 20 Bl. (Anzeigen). OLdr.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (27) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Mit einer Einleitung von August Hoff und<br />
Abbildungen von Sakralbauten des deutschen Architekten<br />
Dominikus Böhm (1880-1955). – Leicht fleckig. – Vorsatz<br />
mit e. Widmung Böhms für Hans Lukaschek (1885-1960),<br />
den letzten Oberpräsidenten der preußischen Provinz<br />
Schlesien.
Nr. 1267<br />
1264 – BOSSE, A., La pratique du trait a preuves pour<br />
la coupe des pierres en l'architecture. Paris, Jombert,<br />
1643. Mit Frontisp., blattgr. Vign. und Zwischentitel<br />
(alles gestoch.) sowie 114 blattgr. Kupfern<br />
auf <strong>58</strong> Bl. 4 Bl., 56 S., 114 S. Erläuterungen.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht aufgebogen,<br />
etw. rissig, berieben, Ecken tls. stärker bestoßen).<br />
(100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 2540. Fowler 55.<br />
Brunet I, 1128. Hoefer XIII, 736. – Architekturschule mit<br />
Bogenkonstruktionen, Gewölben, Steinschnitten etc., beruhend<br />
auf den geometrischen Forschungen des Mathematikers<br />
Desargues. „Basic text in the history of geometry“<br />
(Weil XIV, 81). – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, Verleger -<br />
angabe [Pierre Des-Hayes] auf dem Titel tektiert, leicht<br />
wasserrandig, gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1265 – DALY, C., Architecture funéraire contemporaine.<br />
Spécimens de tombeaux, chapelles funéraires,<br />
mausolées, sarcophages, stèles, pierres tom -<br />
bales, croix, etc. Paris 1871. Gr.-Fol. Mit 119<br />
(4 doppelblattgr., 2 farb.) Stahlstich-Tafeln. 2 Bl.,<br />
12 Sp., 2 Bl., 9 Zwischentitel. Hldr. d. Zt. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Die Funeralarchitektur hauptsächlich von Pariser Fried höfen<br />
dokumentierendes Tafelwerk mit Darstellungen prächtiger<br />
Monumentalgräber, von Sarkophagen, Familiengrab-Anlagen,<br />
Grabkreuzen etc. – Innengelenke gelockert und restauriert,<br />
leicht fleckig. – DAZU: TOMBEAUX. Paris o. J.<br />
(um 1870). Mit 50 farb. lithogr. Tafeln. – Siehe Abbildung.<br />
Kunstgeschichte 259<br />
1266 – DEGEN, L., Les constructions en briques.<br />
Paris, Morel, 1860. 8 Lief. in 1 Bd. Fol. Mit 47<br />
(statt 48; 36 farb.) lithogr. Tafeln. 2 Bl. Lose in<br />
OHlwd.-Mappe (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(100) 80,-<br />
Titel und Inhaltsverzeichnis in französischer Sprache. Die<br />
Tafeln sind der deutschen Ausgabe „Der Ziegelrohbau systematisch<br />
entwickelt und durch Beispiele erläutert“ entnommen.<br />
– Schöne Folge von Architekturentwürfen für<br />
Gartenmauern und –häuschen, Tore, Industriekamine,<br />
Schulen etc. – Es fehlt die Tafel 3 von Heft III. – Etw. ge -<br />
bräunt, einige Tafeln etw. stärker fleckig.<br />
1267 – DUPAIN(DE MONTESSON, CH. L.), La<br />
science des ombres, par rapport au dessein. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Paris, Jombert, 1760. Mit 18 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XVI, 92 S., 1 Bl., III S., S. 95-168, 2 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (Rücken brüchig, etw. fleckig und be -<br />
rieben, tls. stärker bestoßen). (100) 400,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 4737. – Vgl. Conlon VI, 50:527<br />
(EA 1750). – Lehrbuch der Architekturdarstellung mit ausführlicher<br />
Anleitung zum Kolorieren und Schraffieren;<br />
Tl. II behandelt das Zeichnen militärischer Karten. Die<br />
Tafeln zeigen architektonische Details und geometrische<br />
Körper mit ihren Schattenwürfen sowie Kartenbeispiele. –<br />
Tafeln tls. mit Einrissen und Randläsuren, leicht gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.
260<br />
Nr. 1268<br />
1268 ARCHITEKTUR – GILLY, D., Handbuch der<br />
Land-Bau-Kunst, vorzüglich in Rücksicht auf die<br />
Construction der Wohn- und Wirthschafts-<br />
Gebäude für angehende Cameral-Baumeister und<br />
Oeconomen. Neue Aufl. Bd. I (von 2). Berlin, Vieweg,<br />
1798. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und 26 ge -<br />
falt. altkolor. Kupfertafeln. 3 Bl., 296 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit 3 Rsch. und reicher Rvg. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (137) 600,-<br />
Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 2048. Humpert 1790. Kruft<br />
236 und Anm. 51. – Das Handbuch wird besonders ge -<br />
schätzt, weil es die praktischen Erfahrungen eines reichen<br />
architektonischen Schaffens pädagogisch geschickt weitergibt.<br />
Gilly hatte nie Architektur studiert, gründete gleichwohl<br />
die Berliner Bauakademie und durchlief eine klassische<br />
Seiteneinsteiger-Karriere. – Dezentes, frisches Altkolorit.<br />
– Vorsatz mit Bibliotheksstempel, Schnittfarbe<br />
anfänglich ein wenig verwischt; etw. fleckig, stellenw. leicht<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1269 – HEDERICH, H., Sieben und zwanzig Tafeln<br />
Abbildungen zu Hermann Hederich's Statik des<br />
Hochbaues. Jena, Mauke, 184<strong>9.</strong> 4°. Mit 27 tls.<br />
kolor. lithogr. Tafeln. 1 Bl. Pp. d. Zt. (Rückenbezug<br />
tls. abgeplatzt; stark beschabt). (137) 200,-<br />
Bibliographisch nur in Kaysers Bücherlexikon nachweisbar<br />
(siehe GV <strong>58</strong>, 9). – Separat erschienener Tafelband zur<br />
„Anschaulichen Statik des Hochbaues“. Dieses Werk ist<br />
laut Untertitel „ein Hülfsbuch für Bauschüler und angehende<br />
Baugewerke, namentlich für solche, die Meister werden<br />
wollen“. Über den Autor, der noch weitere Werke zur<br />
Kunstgeschichte<br />
Bautechnik verfaßt hat, ist nichts zu ermitteln (nicht im<br />
DBI). Es ist zu vermuten, daß er als Lehrer an einer Bauakademie<br />
tätig war. – Hinteres Innengelenk gebrochen und<br />
mit Klebstreifen fixiert, Tafeln XXI-XXVI lose und mit<br />
kleinen Ausrissen im Bug; gebräunt und fleckig. – Selten.<br />
1270 – HUMMEL, J. E. (HRSG.), Die Säulenordnungen<br />
nach Vitruv. Berlin, Dümmler, 1840. 4°. Mit<br />
30 (3 gefalt.) Kupfertafeln mit je 1 Textbl. 2 Bl. Pp.<br />
d. Zt. mit mont. Titel der Orig.-Brosch. (stärker<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (100) 120,-<br />
Die Tafeln mit Abbildungen von Tempeln, Säulen, Kapitellen,<br />
Grundrissen und Querschnitten. – Unbeschnitten, tls.<br />
stärker fleckig. – Exlibris.<br />
1271 – (LE JEUNE DE BOULENCOURT), Description<br />
générale de l'Hostel Royal des Invalides établi<br />
par Louis le Grand. Paris, (Martin für den) Verfasser,<br />
1683. Gr.-Fol. Mit Titelvign., 3 Kopfvign.,<br />
3 Initialen, Schlußvign. (alles gestoch.; ohne das<br />
Frontisp.) und 16 (statt 18) doppelblattgr. gefalt.<br />
Kupfertafeln. 4 Bl., 51 S. Ldr. d. Zt. (etw. rissig,<br />
Gelenke restauriert). (100) 1.500,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin<br />
2476. Millard I, 93 Anm. (nennt für die zweite, ohne Text<br />
erschienene Ausgabe 23 Tafeln): „The plates of this splendid<br />
series of engravings were produced by Marrot and his<br />
colleagues before his death in 167<strong>9.</strong> They were inherited by<br />
his widow and may have passed into the hands of the<br />
publishers before his death, in 1688, for they were first<br />
published with a text in 1683. The illustrations are important<br />
not only for their superb design and execution, but also<br />
because they provide a record of the planning of the Invalides,<br />
a major late seventeenth-century monument to the age<br />
of Louis XIV. They are, in effect, the official engravings of<br />
both Libéral Bruant's and Jules Hardouin Mansart's designs<br />
for the Invalides. Among the designers and engravers of the<br />
plates, Jean Marot, Daniel Marot, Jean Le Pautre, and Pierre<br />
Le Pautre are the principal artists in their field of the time.“<br />
– Die Tafeln mit dem Hôtel des Invalides und dem Invalidendom<br />
in Gesamt- und Detailansichten, zahlreichen<br />
Grundrissen sowie mit einer Innenansicht des Speisesaales.<br />
– Es fehlen das gestochene Frontispiz und zwei Tafeln mit<br />
den perspektivischen Ansichten der Gesamtanlage von<br />
Norden und von Süden. – Einige Tafeln mit Randläsuren<br />
und hinterlegten Einrissen; etw. gebräunt, tls. stärker fleckig<br />
und angestaubt. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first edition. – The plates show the hotel of the<br />
Invalides and the Invalides in complete and detailed views,<br />
with numerous ground plans and an inside view of the<br />
dining room. – Lacks the engraved frontispiece and two<br />
plates with perspective views of the complete site from the<br />
north and south. – Some plates with tears in margin and<br />
backed tears; some browning, partly stronger stained and<br />
dust soiled. – Contemporary calf (a little cracked, joints<br />
restored). – See illustration.<br />
1272 – MAISONS les plus remarquables construites a<br />
Paris de 1905 à 1914. Paris, Lévy, 1920. Fol. Mit<br />
100 Heliogravüren. 56 S. Lose in läd. OLwd.-<br />
Mappe. (100) 200,-
Nr. 1271<br />
Sehr seltenes Architekturwerk zwischen Historismus und<br />
Moderne. – Die Tafeln mit Fassaden, Portalen, Straßen -<br />
zügen und Innenansichten von Hotels in Paris. – Minimale<br />
Randläsuren, ansonsten recht sauber.<br />
1273 – PALLADIO, A., Oeuvres complètes. Nouvelle<br />
édition. Paris, Mathias, 1842. Gr.-Fol. Mit 367<br />
(statt 368; 51 doppelblattgr. und meist gefalt.)<br />
Kupfertafeln. 216 S. Hldr. d. Zt. (vorderes Innengelenk<br />
gebrochen, tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Umfaßt die vier Bücher: „Ordres et principes généraux“,<br />
„Maisons de ville et de campagne“, „Des routes“ und „Les<br />
temples“, weiterhin die seltenen Bücher: „Les thermes des<br />
Romains“ sowie „Les églises“. – Mit den Tafeln 42bis, 54bis<br />
und 149bis; es fehlt die Tafel 231. – Unbeschnitten, wasserrandig,<br />
Tafeln tls. mit Einrissen und stärker gebräunt.<br />
1274 – POZZO, A., Perspectiva pictorum et architectorum.<br />
– Prospettiva de' pittori et architetti.<br />
2 Bde. Rom, Rossi und Komarek, 1700-02. Gr.-<br />
Fol. Mit 2 gestoch. Frontisp., 3 (2 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 220 ganzseit. Textkupfern. 109; 125 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (Kanten läd., stark fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (137) 1.500,-<br />
Kunstgeschichte 261<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in zweiter Ausgabe) mit lateinisch-italienischem<br />
Paralleltext. – Rossetti 8464. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4725. Fowler 251. Millard IV, 107 (ebenfalls Bd. I in<br />
zweiter und Bd. II in erster Ausgabe). – Einer der wichtigsten<br />
und einflußreichsten kunst- und architekturtheoretischen<br />
Trakate am Übergang vom Hoch –zum Spätbarock,<br />
vor allem in Österreich und Süddeutschland im 18. Jahrhundert<br />
von großer Wirkung und zudem die erste grund -<br />
legende und systematische „didaktische Einführung in die<br />
perspektivische Architekturzeichnung“ (Kruft 121) des<br />
Barock, beginnend mit einfachster Geometrie, endend in<br />
komplex konstruierten Bühnenbildern. Die große Falttafel<br />
zeigt Pozzos perspektivisches Meisterstück, das große<br />
Deckenfresko von S. Ignazio in Rom. – Innengelenke brüchig,<br />
die Falttafel mit mehreren alt hinterlegten Einrissen;<br />
etw. fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
First edition (vol. I in second edition) with Latin-Italian<br />
parallel text. – One of the most important and influential<br />
theoretical treatises regarding art and architecture at the<br />
transition from high baroque to late baroque period. The<br />
large folding plate shows Pozzo's perspective master piece,<br />
the large ceiling fresco by S. Ignazio at Rome. – Inner joints<br />
cracked, folding plate with several tears backed in former<br />
times; a little soiled and browned. – Contemporary limp vellum<br />
(edges damaged, heavily soiled, scratched and scuffed).<br />
– See illustration.
262<br />
Nr. 1274<br />
1275 ARCHITEKTUR – QUAGLIO, J. M. VON,<br />
Praktische Anleitung zur Perspektiv mit Anwendung<br />
auf die Baukunst. München, Lithographische<br />
Kunst-Anstalt, 1823. Gr.-Fol. Mit 30 lithogr.<br />
Tafeln. 18 Bl. Etw. läd. Orig.-Broschur. (8) 300,-<br />
Winkler 641, 13. – Vgl. Dussler 196, 3. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4742. – Zweite Ausgabe dieser bereits 1811 erschienenen<br />
Inkunabel der Lithographie, bedeutend für den bayerischen<br />
Frühklassizismus. – Der lithogr. Broschurtitel von<br />
der ersten Ausgabe übernommen mit Korrektur des<br />
Erscheinungsjahrs. – Titel mit Inventarstempel, erste Bl. mit<br />
Wasserrand, Ecken und Ränder ein wenig geknickt, Tafeln<br />
wenig, Text etw. fleckig.<br />
1276 – SCHWEIZ – WEINBRENNER, C., UND<br />
J. DRUM, Holzbauten des Berner Oberlandes.<br />
Karlsruhe, Veith, o. J. (1857). Gr.-Fol. Mit 36<br />
(19 chromolithogr.) lithogr. Tafeln. 2 Bl. Lose in<br />
Hpgt.-Mappe d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(100) 150,-<br />
Schweizer Architektur in perspectivischen Ansichten,<br />
Grundrissen, Schnitten, Façaden und Details, hrsg. von<br />
J. Hochstetter. Erste Abtheilung. – Pollen I, 843. – Hübsche<br />
Gesamt- und Detailansichten von Schweizer Chalets. –<br />
Durchgehend mit Randläsuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1277 – TAUT, B., Bauen. Der Neue Wohnbau. Leipzig<br />
und Berlin (1927). 4°. Mit zahlr. Abb. 2 Bl., IV,<br />
75 S. OLwd. (Kapitale etw. eingerissen, Rücken<br />
lichtrandig, leicht fleckig und bestoßen). (27) 80,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 1280<br />
Erste Ausgabe. – Pamphlet gegen Heimatstil und bau -<br />
polizeiliche Reglementierung. – Titel gestempelt, Bindung<br />
gelockert.<br />
1278 – VIGNOLA, G. BAROZZI DA, Grund Regeln<br />
über die fünff Säulen. Auffs neue zum fleissigsten<br />
übersehen und erläutert durch J. R. Fäsch. Nürnberg,<br />
Weigel, o. J. (um 1712/15). 4°. Mit gestoch.<br />
Titel und 50 (6 gefalt.) Kupfertafeln. 28 S. Ldr. d.<br />
Zt. mit geprägtem Monogramm „I.G.S.T.“ und<br />
Datierung „1739“ auf dem Vorderdeckel (leicht<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (137) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe dieser Bearbeitung. – Fowler 374<br />
(Textkollation abweichend). Thieme-B. XI, 187. AKL<br />
XXXVI, 192. Ornamentstichslg. Berlin 2<strong>58</strong><strong>9.</strong> Millard III,<br />
S. 44: „Fäsch's concern with the rules of Vignola was by no<br />
means unique within the architectural literature of the<br />
eighteenth century.“ – Der Schweizer Ingenieur, Architekt<br />
und Architekturtheoretiker Johann Rudolph Fäsch (1680-<br />
1749) war vor allem in Sachsen (Dresden) tätig. – Datierung<br />
nach dem AKL. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1279 – VIGNOLA – DELAGARDETTE, C.-M.,<br />
Règles des cinq ordres d'architecture de Vignole. –<br />
Leçons élémentaires des ombres dans l'architecture.<br />
2 in 1 Bd. Nouv. éd. Paris, Marie, Bernard<br />
und Dallenne, 1851. 4°. Mit 75 Stahlstich-Tafeln<br />
von N. Rousseau und J. Guiguet nach Delagardette.<br />
22 S., 1 Bl., 23 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken verblaßt<br />
und mit geringen Einrissen, berieben und<br />
bestoßen). (100) 150,-
Vgl. Thieme-B. VIII, 579 (EA 1786): „Beide Traktate verkünden<br />
die Lehrsätze der neuen antikisierenden Kunstweise<br />
und illustrieren sie durch Schulbeispiele, z. B. mehrere<br />
Portalentwürfe Delagardettes und Details von einem Tempel<br />
in Paestum nach Zeichnungen Soufflots.“ – Fleckig und<br />
gebräunt.<br />
1280 – WRIGHTE, W., Grotesque Architecture, or<br />
Rural Amusement; consisting of plans, elevations,<br />
and sections. A new edition. London, Taylor,<br />
1790. Mit gestoch. Frontisp. und 28 Kupfertafeln.<br />
14 S., 1 Bl. (Anzeigen). Hlwd. um 1900 (leicht<br />
berieben). (100) 400,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 3420. – Tafeln mit Darstellungen<br />
von Gartengebäuden, Grotten und Kaskaden. – Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, unbeschnitten, leicht fleckig. – Exlibris.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1281 BAGGE, BERTHA, Lieder und Bilder in Zeichnungen.<br />
Leipzig, Amelang, o. J. (1892). Fol. 12<br />
Heliogravüren. Lose in OHlwd.-Mappe (Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 120,-<br />
Gedichte und Lieder von Eichendorff, M. Müller, Reinick,<br />
Rückert und Uhland, malerisch von den Zeichnungen von<br />
Bertha Bagge (1859-1939) umrahmt, das einfach-romantische<br />
Leben, Jagd und Natur thematisierend. – Leicht fleckig.<br />
1282 BORGHINI, R., Il riposo. Florenz, G. Marescotti,<br />
1<strong>58</strong>4. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
ganzseit. Textholzschnitt. 24 Bl., 648 S. Mod. Pgt.<br />
mit sich überlappender Außenkante. (61) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 120. Adams B 2495. IA 122.394.<br />
EDIT 16 CNCE 7120. Cicognara 2217: „Raro“. Pollen 142.<br />
Schlosser 307 und 332. Wiese-P. 374: „Unter den Dialogen<br />
über die schönen Künste ist besonders der lange Dialog des<br />
Florentiners Raffaello Borghini berühmt, der nach einer<br />
Villa, wo er angeblich stattgefunden hat, 'Riposo' betitelt<br />
ist (1<strong>58</strong>4). Darin wird das ganze Gebiet der Malerei behandelt,<br />
von der 'Kunstphilosophie', wie man es damals nannte,<br />
bis zur Farbenbereitung, und wertvolle Nachrichten über<br />
die italienischen Künstler am Ausgange des 16. Jahrhunderts<br />
sind eingestreut.“ – Titel angestaubt, mit hs. Bibl.-Nr.,<br />
Stempel und gelöschtem Besitzvermerk. Der ganzseit.<br />
Holzschnitt auf Bl. 2 verso außen angeschnitten. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Title dust soiled, with ms. library number,<br />
stamp and erased ownership entry. The full page woodcut<br />
on leaf 2 verso cut outside. Slightly browned, partly a little<br />
soiled. – Modern vellum with overlapping fore-edge. – See<br />
illustration.<br />
1283 COUSIN – RACONTARS illustrés d'un vieux<br />
collectionneur. Bouquins, tableaux, dessins, faïences,<br />
autographes et bibelots. Paris, Librairie de<br />
L'Art, 1887. Fol. Mit 50 (23 chromolithogr.)<br />
lithogr. Tafeln und zahlr. Textabb. 2 Bl., XVI,<br />
335 S. Hldr. d. Zt. (leicht berieben). (100) 200,-<br />
Eines von 500 Ex. (Gesamtaufl.: 650). – Vicaire II, 1056. –<br />
Die Tafeln mit Abbildungen von Gemälden, Porzellan,<br />
Standuhren, Autographen, Büchern etc. aus der Sammlung<br />
von Charles Cousin. – Unbeschnitten, etw. gebräunt, leicht<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
Kunstgeschichte 263<br />
Nr. 1282<br />
1284 DÜRER – ORATIO DOMINICA polyglotta<br />
singularum linguarum characteribus expressa et<br />
delineationibus Alberti Düreri cincta. Edita a<br />
Franz Xaver Stoeger. O. O. und Dr. (um 1839).<br />
Fol. Mit lithogr. Titel mit Randzeichnungen nach<br />
Albrecht Dürer, lithogr. Portr. Dürers und 43 Ta -<br />
feln mit monochromen lithogr. Randzeichnungen<br />
nach Albrecht Dürer. Läd. Pp. d. Zt. (75) 150,-<br />
Spätere von Stoeger besorgte Ausgabe (erstmals ohne Text<br />
um 1808 erschienen). – Dussler 262, IIa. Winkler 831, 14. –<br />
Die Lithographien nach Dürer von J. N. Strixner, J. B. und<br />
Electrine Stuntz. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1285 FRANCK, M., Deutsche Künstler-Gallerie. München,<br />
Lindauer, (1813). Fol. Mit lithogr. Titel und<br />
80 lithogr. Portrs. 5 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (75) 300,-<br />
Seltene erste Ausgabe dieses bedeutenden Porträtwerkes<br />
und beispielhaften Erzeugnisses aus der Inkunabelzeit der<br />
Lithographie. – Winkler 223. Dussler 45. Rümann 408. –<br />
Der Titel mit Allegorien der Malerei, Bildhauerei und<br />
Architektur, die Porträts zeigen Künstler von Michael Wolgemut<br />
bis Angelika Kaufmann. – Nur stellenw. ganz unbedeutend<br />
fleckig.<br />
1286 GALERIEWERKE – TENIERS, D., Theatrum<br />
pictorium. Antwerpen, Aertssens, 1660. Fol. Mit<br />
gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Portrs. und 223 (statt<br />
245) Tafeln mit 239 Kupfern (davon 6 doppelblattgr.).<br />
4 Bl. Etw. beschäd. Pgt. d. Zt. (126) 800,-
264<br />
Nr. 1297<br />
Erste Ausgabe. – Funck 400. Wurzbach II, 695: „Das unter<br />
dem Namen 'Teniers-Galerie' bekannte Kupferstichwerk,<br />
welches die hervorragendsten Gemälde italienischer Meister<br />
der erzherzoglichen Galerie in Radierungen reproduzierte.<br />
Für dieses Werk kopierte Teniers selbst 244 Bilder.“<br />
– Einzelne der doppelblattgr. Tafeln im Bug eingerissen und<br />
außen knapp beschnitten (2 am Bildrand angeschnitten).<br />
Etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris des Grafen von<br />
Nostitz.<br />
1287 – ZANOTTO, F., Pinacoteca della Imp. Reg.<br />
Accademia Veneta delle belle arti. 2 Bde. Venedig,<br />
Antonelli, 1832-34. Gr.-Fol. Mit 2 gestoch. Titelvign.,<br />
gestoch. Schlußvign., 52 Textkupfern und<br />
100 Kupfertafeln. 140; 100 Bl., VII, 116 S. Ldr. d.<br />
Zt. (tls. stärker beschabt und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Soranzo 640. – Mit Porträts und Viten<br />
der Künstler. – Im Anhang „Storia della pittura veneziana“.<br />
– Gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
1288 GAMLE NORSKE BILLEDTAEPPER. Altnorwegische<br />
Bildteppiche. Hrsg. von H. Grosch.<br />
Berlin, Wasmuth, 1901. Gr.-Fol. Mit 12 farb.<br />
lithogr. Tafeln. 2 Bl., 9 S. Lose in läd. OHlwd.-<br />
Mappe. (100) 200,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Schöne Abbildungen von norwegischen Teppichen, Wandteppichen<br />
und Decken aus dem Christiania Kunstmuseum<br />
in Oslo. – Paralleltext in norwegischer und deutscher Sprache.<br />
– Etw. gebräunt, Tafeln an den Rändern etw. fleckig. –<br />
Beilage.<br />
1289 GARTENARCHITEKTUR – MEYER, G.,<br />
Lehrbuch der schönen Gartenkunst. Mit besonderer<br />
Rücksicht auf die praktische Ausführung<br />
von Gärten und Parkanlagen. 2. verm. und verb.<br />
Aufl. Berlin, Ernst & Korn, 1873. Fol. Mit Titelholzstichvign.,<br />
96 Textholzstichen und 23 (2 doppelblattgr.,<br />
13 getönten bzw. farb.) lithogr. Tafeln.<br />
VIII S., 252 Sp. OHldr. (75) 300,-<br />
Die Tafeln zeigen die klassischen Gärten Italiens (Villa<br />
Aldobrandini, Villa d'Este etc.), aber auch Phantasiegärten<br />
verschiedener Stilrichtungen sowie die Anlagen von Versailles<br />
und Sanssouci. – Braunfleckig.<br />
1290 GELIS-DIDOT, P., UND H. LAFFILLEE,<br />
La peinture décorative en France du XIe au XVIe<br />
siècle. Paris, o. J. (um 1880). Gr.-Fol. Mit 60 chromolithogr.<br />
Tafeln und zahlr. Textabb. XIII S., 196<br />
nn. Bl. OLwd. (leicht berieben, etw. bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Schönes Werk mit Abbildungen von romanischen und gotischen<br />
Fresken in Frankreich. – Gering gebräunt und fast<br />
fleckenfrei.<br />
1291 GIRODET(-TRIOSON, A.-L.), Anacréon. Re -<br />
cueil de compositions. Paris, Firmin Didot, 1863.<br />
Fol. Mit 54 Kupfertafeln mit je 1-2 Textbl. 2 Bl.,<br />
IV S. Leicht läd. Pp. d. Zt. (100) 200,-<br />
Vgl. Graesse I, 113 (Ausg. 1826). – Zum Künstler: Thieme-<br />
B. XIV, 180. – Breitrandiges Exemplar. – Etw. gebräunt und<br />
braunfleckig.<br />
1292 GLAS – CZIHAK, E. VON, Schlesische Gläser.<br />
Breslau 1891. Mit 6 Tafeln und einigen Textabb.<br />
VI S., 1 Bl., 288 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Loewe 3914. – Enthält eine Studie über<br />
die schlesische Glasindustrie sowie einen beschreibenden<br />
Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer<br />
Altertümer. – Block gebrochen, etw. gebräunt. – Exlibris<br />
von Jan Sakwerda, einem polnischem Kunsthistoriker und<br />
Exlibris-Experten.<br />
1293 GOYA, F., Tauromachia. Faks.-Ausg. Hrsg. von<br />
H. Pallmann. München 1911. Qu.-Gr.-Fol. Mit<br />
43 Tafeln in Heliogravüre. 3 Bl., 10 S. OHpgt. in<br />
läd. OPp.-Schuber. (100) 200,-<br />
Eines von 325 Ex. (Gesamtaufl.: 400). – Vorderer Vorsatz<br />
lose, etw. gebräunt, tls. stärker stockfleckig.
1294 INNENARCHITEKTUR – BLONDEL, J.-F.,<br />
Décorations extérieures & intérieures des XVIIe<br />
& XVIIIe siècles. Monuments, décoration des<br />
appartements, boiseries & plafonds, mobilier, ferronnerie,<br />
jardins etc. Paris, Massin, (um 1900).<br />
Gr.-Fol. Mit 225 tls. doppelblattgr. lithogr. Tafeln.<br />
2 Bl., 19 S. Lose in OHlwd.-Mappe (Rücken brüchig,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (100) 150,-<br />
Reprint der erstmals um 1800 aufgelegten Mappe mit<br />
Abbildungen von barocken und klassizistischen Gartenplänen,<br />
Säulen, Balustraden, Türen, Bögen, Ornamenten,<br />
Ziergittern etc. – Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1295 – REMON, G., La décoration de style. Dourdan,<br />
Thézard, o. J. (1912). Gr.-Fol. Mit 40 chromo -<br />
lithogr. Tafeln. 1 Bl. Lose in etw. läd. OHlwd.-<br />
Mappe. (100) 200,-<br />
Bibliothèque du Peintre Décorateur. – Schöne Tafeln mit<br />
Raumdekorationen aus der Zeit der Gotik bis zum Empire.<br />
– Tls. mit Randläsuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1296 KLEIN, J., Kirchliche Kunst. Cartons für Glas-<br />
Mosaik und Tafelmalerei. 3 Bde. Wien,, Perles,<br />
o. J. (1901). Gr.-Fol. Mit 18 (11 doppelblattgr.)<br />
Lichtdruck-Tafeln. 2; 2; 2 Bl. Lose in OHlwd.-<br />
Mappen (Gebrauchsspuren). (100) 150,-<br />
Vgl. Thieme-B. XX, 440 (EA 1880-84). – Bd. I: Fenster im<br />
Dom zu Münster und Marienkirche zu Stuttgart. – Bd. II:<br />
Fenster der Marienkirche zu Stuttgart, der Stadtpfarrkirche<br />
zu Mödling und Nadelarbeiten. – Bd. III: Fenster des Linzer<br />
Domes und Glasgemälde der Kirche von Linnich. –<br />
Angestaubt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1297 LEONARDO DA VINCI, Trattato della pittura,<br />
nuovamente dato in luce, colla vita dell'istesso<br />
autore, scritta da Rafaelle du Fresne ... & il trattato<br />
della statua di Leon Battista Alberti. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Neapel, Ricciardo, 1733. Fol. Mit 2 Portrs.,<br />
Titelvign., 6 Kopf-, 2 Schlußvign. und 6 Initialen<br />
(alles gestoch.) sowie 71 Textkupfern. 4 Bl., 115 S.,<br />
4 Bl., 55 S., 4 Bl. Hpgt. d. Zt. (Rücken wenig<br />
wurmstichig, Deckelbezug stellenw. aufgeplatzt,<br />
bestoßen und etw. fleckig). (21) 2.400,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Verga 7. Cicognara 233.<br />
Schlosser 144. Carter-M. 28 Anm. – Leonardos berühmtes<br />
kunsttheoretisches Werk über die Malerei blieb mehr als<br />
150 Jahre ungedruckt und zirkulierte in mehreren Abschriften,<br />
bis es endlich 1651 erschien. Als Vorlage dienten dem<br />
Herausgeber du Fresne zwei Handschriften. „Der Text enthält<br />
dementsprechend auch nur eine unvollständige Redaktion<br />
... trotzdem wurde diese schöne Ausgabe Grundlage<br />
für etwa zwanzig spätere Drucke bis zum Beginn des<br />
1<strong>9.</strong> Jahrhunderts“ (Schlosser). – Der zweite Teil enthält<br />
L. B. Albertis Traktat „Della statua“. Albertis Schriften,<br />
unter anderem auch das vorliegende Werk, „sind die erste<br />
literarische Formulierung der ästhetischen und wissenschaftlichen<br />
Theorien der Renaissance auf den Gebieten der<br />
Architektur, der Malerei und der Bildhauerkunst“ (Carter-<br />
Muir). – Tls. leicht gebräunt, fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Kunstgeschichte 265<br />
First Italian edition of Leonardo's famous artistic theoretical<br />
work on painting. – Partly slightly browned, soiled. – Contemporary<br />
half vellum (spine with minor worming, cover<br />
material of boards here and there bursted, scuffed and a<br />
little soiled). – See illustration.<br />
1298 LÜTZOW, C. VON, Die vervielfältigende Kunst<br />
der Gegenwart. 4 Bde. Wien 1887-1895. Fol. Mit<br />
zahlr. Orig.-Graphiken. OHldr. (8) 400,-<br />
Prächtig ausgestattetes Werk mit tls. getönten Holzschnitten,<br />
Lithographien, Kupferstichen und Radierungen. –<br />
Stockfleckig.<br />
1299 MAREES – MEIER-GRAEFE, J., Hans von<br />
Marées. Sein Leben und sein Werk. 3 Bde. München<br />
1909-10. 4°. Mit 3 Faksimiles und gefalt.<br />
Stammtafel. OHlwd. (100) 150,-<br />
1300 MÖRNER, H. (C. G. VON), Sista Handteckningar.<br />
2 in 1 Bd. Stockholm, Spong und Cardon,<br />
o. J. (1839). Gr.-Fol. Mit 20 (4 kolor., 5 getönten)<br />
Lithogr. von J. Cardon nach H. C. G. von Mörner.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Vorderdeckel der Orig.-<br />
Brosch. von Heft I eingeb., etw. berieben, leicht<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Thieme-B. XXV, 14. – Erschien in zwei Lieferungen zu je<br />
zehn Blättern nach Zeichnungen des schwedischen Zeichners,<br />
Malers und Lithographen Hjalmar Carl Gustaf von<br />
Mörner (1794-1837). – Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1301 MUSEE DES DEUX-MONDES. Reproductions<br />
en couleurs de tableaux, aquarelles et pastels des<br />
meilleurs artistes par l'imprimerie Lemercier.<br />
7 Bde. Paris, Bachelin-Deflorenne, o. J. (1873-77).<br />
Fol. Mit 106 chromolithogr., 46 (statt 47) radierten<br />
und 39 Holzstich-Tafeln sowie zahlr. Textabb.<br />
Hldr. d. Zt. (Gelenke tls. gelockert, leicht berieben<br />
und bestoßen). (100) 200,-<br />
Seltene 14-tägig erschienene Zeitschrift mit Bildern aus<br />
Kunstausstellungen von zeitgenössischen und anderen<br />
Künstlern wie Albert Adam, Felix Benoist, Cicéri, David,<br />
Gavarni, Raffet und Horace Vernet. – Es fehlen 12 Ausgaben<br />
(sechs Monate) vom 1. Mai bis 15. Oktober 1875 und<br />
die Radierung „Les Colombes“ von Chaplin. – Tafeln tls.<br />
mit Abklatsch, leicht gebräunt und fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1302 MUSTERBÜCHER – FOUSSIER, E., Bibliothèque<br />
de l'ameublement. 3 Tle. in 3 Bdn. Dourdan,<br />
Thézard, o. J. (ca. 1880). Mit 75 (50 chromolithogr.)<br />
lithogr. Tafeln. 2; 2; 3 Bl. Lose in<br />
Orig.-Mappen (tls. stärkere Gebrauchsspuren).<br />
(100) 200,-<br />
Enthält: I. Nouveaux modèles de tentures: Décorations de<br />
lits. – II. Nouveaux modèles de tentures: Décorations de<br />
fenêtres. – III. Baies, portières, garnitures de cheminées, etc.<br />
– Die dekorativen Tafeln mit reich drapierten Betten, Vorhängen<br />
und Wanddrapierungen sowie Schnittmustern. – An<br />
den Rändern stärker gebräunt, knittrig und fleckig.
266<br />
Nr. 1303<br />
1303 NEUE UND WOH(LA)PPROBIRTE Hausund<br />
Kunst-Übung, aus wel(cher) nicht nur allein<br />
grosse und vorn(eh)me Künstler, als Mahler, Bildhauer,<br />
Kupfferstecher, Goldschmiede, (Wa)xpossirer,<br />
Illuministen, etc. sondern auch andere in<br />
ihren Professionen scharff nachs(in)nende und<br />
Kunst-liebende Gemüther eine gute Wissenschaft<br />
heben (und) erlangen können. Nürnberg, (T)rautner,<br />
1715. Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp.<br />
und doppelblattgr., in Rot und Schwarz gedruckten<br />
Titel. 4 Bl., 800 S., 32 Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. mit 2 Schließen (gebräunt, berieben und<br />
bestoßen). (121) 500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, auch nicht im<br />
GV und im KVK. – Sehr seltenes Lehr- und Rezeptbuch<br />
mit einer Fülle von Anleitungen zur Erlernung der unterschiedlichsten<br />
künstlerischen bzw. kunsthandwerklichen<br />
Techniken sowie der Haushaltsführung. Das Frontispiz<br />
zeigt die thronende Minerva als Patronin der Künste und<br />
des Handwerks inmitten eines Kunstkabinetts. – Ein Exemplar<br />
befindet sich in der Bibliothek des Deutschen Museums<br />
in München (Sign. 1984 A 867). – Frontisp. und Titel<br />
mit Randschäden, hinterlegt mit Papierband, Titel mit hinterlegtem<br />
Durchriß im Falz (Buchstabenverlust); mehrere<br />
Eckabrisse, gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1304 ORNAMENTIK – COTTINGHAM, (L. N.),<br />
The Smith and Founder's Director. Containing a<br />
series of designs and patterns for ornamental iron<br />
and brass work. (Second ed. London, Selbstvlg.,<br />
1824). Fol. Mit lithogr. Titel und 75 lithogr. Tafeln.<br />
1 Bl. Beschäd. illustr. OPp. (145) 250,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 1306<br />
Vgl. Pollen 341 (3. Ausg. 1824). – Nicht im Katalog Ornamentale<br />
Vorlagenwerke. – Bedeutende Sammlung von Entwürfen<br />
des Architekten Lewis Nockalls Cottingham (1787-<br />
1847), eines Pioniers der englischen Neugotik. – Die erste<br />
Ausgabe ist 1823 mit <strong>58</strong> Tafeln erschienen und wurde dann<br />
schrittweise erweitert. Laut einer eingebundenen „Notice“<br />
(datiert 24. Mai 1824) sind für die zweite Ausgabe 12 Einzellieferungen<br />
erschienen, die jeweils sechs bis sieben Tafeln<br />
enthalten sollten. Die volle Folge umfaßte schließlich<br />
84 Tafeln, den Titel eingeschlossen. Die meisten Exemplare<br />
der zweiten Ausgabe enthalten auch diese 84 Tafeln, doch<br />
beweist die Aufschrift auf dem Originaleinband unseres<br />
Exemplars („on seventy six plates“), daß es auch Teilauf -<br />
lagen mit nur 76 Tafeln, den Titel eingeschlossen, gab. Die<br />
in der Folge fehlende Tafel LIX ist nie erschienen. – Vorsatz<br />
und Titel lose; kleine Randläsuren, etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1305 – HEIDELOFF, C., Les ornements du moyen<br />
age. Die Ornamentik des Mittelalters. 2. Ausg.<br />
vom Texte. Hefte I-XXIV (von 25) in 2 Bdn.<br />
Nürnberg, Geiger, 1846-52. 4°. Mit 193 Stahlstichtafeln.<br />
Hldr. d. Zt. (tls. stärker beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Pollen I, 80<strong>9.</strong> – Abgebildet sind zum größten Teil Beispiele<br />
aus Bayern und Schwaben. – Die Tafel 6 von Heft VII<br />
prachtvoll von Hand koloriert, vom Verleger so nicht vorge -<br />
sehen. – Unterschiedlich gebräunt, stellenw. stärker fleckig.<br />
DAZU: ZEITSCHRIFT für christliche Archäologie und<br />
Kunst. (Hrsg. von F. Quast und H. Otto). 2 Bde. Nürnberg,<br />
Weigel, 1856-<strong>58</strong>. Mit chromolithogr. Frontisp. und 36<br />
(1 doppelblattgr.) Stahlstich-Tafeln. – Erste Ausgabe. –<br />
Kirchner II, 1045<strong>9.</strong>
1306 – (PERGOLESI, M., Designs for various ornaments.<br />
London 1777-92). Gr.-Fol. Mit 43 (statt 66)<br />
Kupfertafeln (ohne Titel und das gestochene Widmungsblatt).<br />
Lose in stark beschäd. Hldr.-Mappe<br />
d. Zt. (63) 1.500,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 593 (61 Bl.). Thieme-B. XXVI,<br />
412. Brunet IV, 498, Anm. Graesse V, 202, Anm. – Vgl.<br />
Guilmard 337, 43. – Seltenes Hauptwerk des italienischen<br />
Kupferstechers Michelangelo Pergolesi (Lebensdaten nicht<br />
bekannt), der von Robert Adam aus Rom nach London<br />
geholt wurde. Die laut Thieme-Becker bis 1801 erschienene<br />
Folge „zeigt eine geschickte Wiederaufnahme antikischer<br />
Motive unter reicher Verwendung der Grotesken und reizvolle,<br />
leichte Dekoration, die für Möbel und die Raumkunst<br />
überhaupt viel Anwendung fand.“ – Einige meist nur kleine<br />
Randläsuren, einzelne Bl. beikolor. und einzelne rückseitig<br />
mit nicht durchschlagenden Zeichnungen, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Rare major work by the Italian engraver Michelangelo<br />
Pergolesi. – A few, mostly minor marginal damages, some<br />
leaves partly coloured and others with drawings on verso,<br />
but not showing through, a little browned and soiled. –<br />
Loose in contemporary heavily damaged half calf portfolio.<br />
– See illustration.<br />
1307 – (TURREAU), J. B., GEN. TORO, Desseins<br />
arabesques à plusieurs usages. Paris, Gautrot, (ca.<br />
1716). Qu.-Fol. Mont. gestoch. Titel und 5 mont.<br />
Kupfertafeln. Ldr. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. mit Vg. (mit Kratzspuren,<br />
etw. bestoßen). (100) 200,-<br />
Zum Künstler: Thieme-B. X, 499 und Bénézit X, 315. –<br />
Hübsche Entwürfe für figürliche Ornamentik. – Tls. bis<br />
zum Plattenrand beschnitten und mit kleinen Einrissen,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1308 OSTASIEN – BANZUKE, Aufführungsankündigung<br />
des Kabuki-Theaters „Kiri-za“ für das<br />
Stück „Kanatehon Chûshingura“ (47 treue Vasallen).<br />
Holzschnitt auf Papier bei Jamamoto Jûgorô<br />
(Verleger). Japan um 1800. 30,2 x 40,6 cm. – Unter<br />
Passepartout. (111) 300,-<br />
Theaterplakat in Schwarzweißholzschnitt mit Illustrationen<br />
ausgewählter Akte und Szenen sowie den Namen der<br />
Musikanten und Schauspieler nebst ihren Rollen. – Mit<br />
Klebstreifen an den Ecken fixiert, Ränder mit unauffällig<br />
restaurierten kleinen Wurmgängen. – Beiliegend ein Pilgergedächtnisblatt<br />
vom Tempel auf dem Fuji-Berg, den der<br />
sechste Kaiser „Kôan“ gegründet haben soll. Unter den<br />
Darstellungen zahlreicher Affen auch jene drei, die nichts<br />
sehen, hören und sagen. Weiterhin ein Doppelblatt aus<br />
einem illustrierten Buch, wohl von Katsushika Hokusai<br />
(1760-1849).<br />
1309 PORZELLAN UND KERAMIK – AUDSLEY,<br />
G. A., Keramic Art of Japan. Bd. I (von 2). Liverpool<br />
und London 1875. Gr.-Fol. Mit 26 Tafeln.<br />
5 Bl., LXXI, 61 S., 2 Bl. Hmaroquin d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (104) 300,-<br />
Kunstgeschichte 267<br />
Nr. 1320<br />
1310 – MEISSENER MUSTERBUCH. Staatliche<br />
Porzellan Manufaktur Meißen. Blumen Muster.<br />
(Meißen, ca. 1920). Fol. Gestoch. Titel und 74<br />
kolor. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 1.000,-<br />
Laut Auskunft der Manufaktur in Meißen wurden die<br />
handkolorierten Kupferstiche um 1920 in der hauseigenen<br />
Druckerei gefertigt. Die Auflage war vermutlich klein; es<br />
ist kein Exemplar nachweisbar. – Wahrscheinlich handelt es<br />
sich um ein Musterbuch für das eigene Archiv der Porzellan-Manufaktur,<br />
oder es diente für Messen und Weltausstellungen<br />
als Produktkatalog. Daß es für den Handel<br />
bestimmt war, ist eher unwahrscheinlich. – Die prächtigen<br />
Tafeln zeigen Teller mit Blumenmustern, darunter „ge streu -<br />
te Röschen“, „gestreute Vergißmeinnicht“, „bunte Erdbeer -<br />
ranke mit Früchten“ und „bunte Blumenmalerei in alter<br />
Manier“. Einige Dekors in den klassischen Meißen-Farbausführungen<br />
„bunt“, „kobalt“, „purpur“ und „grün“. –<br />
Unbeschnitten, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 20.<br />
According to the information by the Manufaktur of Meissen<br />
the hand-coloured engravings were made around 1920<br />
in the own printing office. It was probably a limited issue;<br />
no copy can be traced. – Untrimmed, slightly browned and<br />
soiled. – Contemporary half calf (slight signs of wear). – See<br />
illustration on plate 20.<br />
1311 POUSSIN – NOUVEAU LIVRE de dessin de<br />
Ni(col)as Poussin. Augsburg, Merz, o. J. (um<br />
1720). Qu.-Fol. Gestoch. Titel und 13 Kupfer -<br />
tafeln. Interims-Blockbuch-Brosch. d. Zt. (lichtrandig,<br />
leicht rissig, etw. fleckig) in mod. Lwd.-<br />
Kassette. (100) 250,-
268<br />
Seltene Folge von Stichen nach Nicolas Poussin, vor allem<br />
Kopf-, aber auch Arm-, Bein- und Augenstudien. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Gestoch. Exlibris „Ex Muzeo de<br />
Montibus Savassiae“. – Siehe Abbildung Seite 257.<br />
1312 QUERFURT, T., Handbuch für Mahler, oder<br />
Auszüge aus Gerards de Lairesse, großem Mahlerbuche.<br />
Prag, Widtmann, 1797. Mit Textkupfer.<br />
8 Bl., 236 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (121) 80,-<br />
Vgl. Pollen 1672. Thieme-B. XXVII, 517. Schlosser 561 (alle<br />
die erste Ausgabe, Prag 1776). – Zweite Ausgabe des Traktats<br />
mit einem Auszug aus der „Idée du peintre parfait“ von<br />
G. de Lairesse von dem in Prag tätigen Landschafts- und<br />
Schlachtenmaler Tobias Querfurt d. J. – Das Textkupfer mit<br />
einem Farbkreis. – Unterschiedlich braunfleckig.<br />
1313 RUBENS – (PILES, R. DE), Dissertation sur les<br />
ouvrages des plus fameux peintres. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Paris, Langlois, o. J. (1681). 140 S., 2 Bl. (1 weißes),<br />
38 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (Teile des Rückens fehlen,<br />
etw. berieben und bestoßen). (27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier I, 1084. Goldsmith P 1060. Cioranescu<br />
54953. Schlosser 442 und 430: „Die Dissertation<br />
von 1681 enthält nicht nur eine Beschreibung der sehr<br />
bedeutenden Sammlung des Herzogs Richelieu, sondern<br />
auch eine sehr wichtige Biographie des Rubens, dessen<br />
Name ja gerade damals in dem Schulstreit der Poussinisten<br />
und Rubenisten zum Panier geworden war.“ – Der zweite<br />
Teil mit der Rubens-Biographie schließt mit dem Abdruck<br />
von dessen Epitaph-Inschrift in der Kirche St. Jacques in<br />
Anvers. – Titel mit hs. Besitzvermerk und Nummer, gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1314 SCHÄUFELEIN, H., La danse des noces. Reproduit<br />
par J. Schratt et publiée par E. Tross avec une<br />
notice biographique sur Hans Scheufelein par<br />
A. Andresen. Paris 1865. Fol. Mit 21 (1 doppelblattgr.)<br />
Tafeln. 1 Bl., IX S. OLwd. – Wenig fleckig.<br />
(126) 80,-<br />
1315 SPECKTER, E., Briefe eines deutschen Künstlers<br />
aus Italien. 2 in 1 Bd. Leipzig, Brockhaus, 1846. S.<br />
(III)-XXXVI, 456, VII, 412 S. Mod. Pp. (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirschberg 484. Brockhaus-Verz. 504. –<br />
Die Reisebeschreibung beginnt im Herbst 1803 und endet<br />
im September 1834 mit Speckters Rückkehr nach Hamburg.<br />
Die Briefe geben über seinen Aufenthalt in Rom und Italien<br />
genauesten Bericht und wurden von seinem Schwager<br />
Ch. F. Wurm aus dem Nachlaß hrsg. – Ohne den Vortitel<br />
des ersten Bandes. – Die S. (III)-VII des zweiten Bandes<br />
doppelt eingebunden, mehrf. gestempelt, wenige Knickspuren,<br />
tls. gering gebräunt, stellenw. etw. fleckig und gegen<br />
Ende leicht wasserrandig.<br />
1316 STEPHENS, G., The Old-Northern Runic Mo -<br />
nu ments of Scandinavia and England. 3 Bde. London<br />
1866-67. Fol. Mit zahlr. Beilagen. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt). – Wenig fleckig. (8) 250,-<br />
Kunstgeschichte<br />
1317 TICOZZI, S., Storia cronologica di quaranta<br />
avvenimenti gli piu importanti della vita di Gesu<br />
Cristo e di Maria Vergine. Mailand, Hugues, 1826.<br />
Gr.-Fol. Mit gestoch. Frontisp. und 40 Kupfer -<br />
tafeln. 3 Bl., 70 S. Hldr. d. Zt. (Ecken tls. stark be -<br />
stoßen, etw. berieben). (100) 200,-<br />
Vgl. Pollen II, 1988 (leicht abweichender Titel). – Schöne<br />
Tafeln nach Gemälden von Bronzino, Crespi, Luino,<br />
Manozzi, Raffael, Tintoretto etc. – Gering gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
1318 VAN DYCK – CUST, L., A Description of the<br />
Sketch-Book by Sir Anthony Van Dyck used by<br />
him in Italy, 1621-1627. London, Bell, 1902. Fol.<br />
Mit 47 lithogr. Tafeln. 2 Bl., 29 S., 1 Bl. OHlwd.<br />
(Rücken leicht verfärbt, gering berieben). – Leicht<br />
gebräunt und fleckig. (100) 200,-<br />
1319 WIN(C)KELMANN, J. (J.)., Anmerkungen über<br />
die Baukunst der Alten. Leipzig, Dyck, 1762. 4°.<br />
Mit gestoch. Titel- und Schlußvign. 8 Bl., 68 S.,<br />
4 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf gering schadhaft,<br />
angeschmutzt und bestoßen). (50) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Brieger 2578. Goed. IV/1, 301, 7. – Ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
1320 – Geschichte der Kunst des Alterthums. 2 in 1 Bd.<br />
Dresden, Walther, 1764. 4°. Mit 1 (statt 2) gestoch.<br />
Titelvign. und 21 gestoch. Textvign. S. (III)-LII,<br />
312 S., S. (315)-431, 15 Bl. (ohne den Vortitel und<br />
den Titel von Bd. II). – II. NACHGEB.: (DERS.,<br />
Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des<br />
Alterthums). 2 Tle. (Ebda. 1767). 2 (statt 3) Bl.,<br />
XVI S., 3 Bl., 84 S., 1 Bl., S. (85)-127, 6 Bl. (ohne<br />
den Titel von Bd. I). Mod. Pp. (1) 150,-<br />
Erste Ausgaben. – I. Goed. IV/1, 301, 12 und 13. Rümann<br />
1276. Carter-M. 210: „Es war in der Tat das erste Werk in<br />
deutscher Sprache, das weltweite Zustimmung fand. Winckelmann<br />
wies hier zum ersten Mal auf die Wichtigkeit der<br />
griechischen Vorbilder für die moderne Welt hin, und mit<br />
seiner einzigartigen Kenntnis der noch vorhandenen Beispiele<br />
klassischer Kunst, erweitert durch umfassendes und<br />
zielsicheres Studium, war seine Autorität unbestritten.“ –<br />
Die Bandbezeichnung von Bd. I der „Geschichte“ ergänzt;<br />
erste und letzte Blätter angefalzt, tls. wasserrandig, gebräunt<br />
und fleckig. – Ohne Rückgaberecht. – Siehe Abbildung.<br />
1321 KONVOLUT – Ca. 20 Werke meist aus dem<br />
1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied. tls. stärker beschäd. Einbände.<br />
(100) 200,-<br />
1322 – 22 Werke in 23 Bdn. 1875-1990. Verschied. Einbände<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (114) 150,-<br />
Meist Künstlermonographien, darunter Barlach, Daubigny,<br />
Dillis, Lehmbruck, Meryon, Petel, Schinkel, Vertès und<br />
Wagner. – Und anderes mehr.
Nr. 1578<br />
Barock- und Emblembücher<br />
1323 ABRAHAM A SANCTA CLARA, Grammatica<br />
religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schule. Vierte,<br />
verbesserte Aufl. Augsburg, Rieger, 1766. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 11 Bl., 740 S., 12 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (mit kleinen Fehlstellen, etw. bestoßen).<br />
(155) 300,-<br />
Letzte deutsche Ausgabe. – Dünnhaupt 25.II.4. Bertsche<br />
26c, 4. – „Manual of catholic morality, in father Abraham's<br />
simple and practical manner“ (Faber du Faur). – Spiegel mit<br />
hs. Besitzvermerk, etw. wasserrandig, leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1324 ALLENTHALBEN und zu allen Zeiten be -<br />
kandte Historicus, Der. „Gedruckt Allhier“ (Sachsen?),<br />
„Zu finden bey dem Verleger“, 1694. 12°.<br />
Mit gefalt. gestoch. Frontisp. 5 Bl., 241 (recte 235)<br />
S., 8 Bl. Flex. Pp. d. Zt. (stark berieben und mit<br />
Randausbrüchen, Rücken in Lwd. erneuert). (111)<br />
300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher<br />
269<br />
Einzige, sehr seltene Ausgabe. – VD 17 23:276080N (ohne<br />
das Frontispiz). – Ein Volksbuch mit mehr oder weniger<br />
derber Unterhaltungsliteratur, nicht im eigentlichen Sinne<br />
historisch, vielmehr bestehend aus amüsanten und bauernschlauen<br />
Historien in Form kleiner Schwänke und Anekdoten,<br />
insgesamt 300. Da die Nr. 289 eine Begebenheit aus<br />
der Zeit des Regierungsübergangs von Kurfürst Christian<br />
I. an Christian II. von Sachsen überliefert, ist anzunehmen,<br />
daß das Buch auch dort gedruckt worden ist. Ob das Frontispiz,<br />
das einen bärtigen Männerkopf mit Mütze im Halbprofil<br />
zeigt, tatsächlich zum Werk gehört, ist nicht zu entscheiden.<br />
– In öffentlichen Bibliotheken nur ein Exemplar<br />
über den KVK nachweisbar (Wolfenbüttel). Außer im VD<br />
17 sonst bibliographisch nicht verzeichnet. – Titel und erste<br />
Bl. im Rand fingerfl. und mit kleinen Ausbrüchen, gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1325 ARNDT, J., Sämtliche geistreiche Bücher vom<br />
wahren Christentum. (Tübingen, Ebert), 1733. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 57 Kupfertafeln (verso<br />
bedruckt). 12 Bl., 984, 490, 40 S., 24 Bl. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. unter Verwendung des alten Be -<br />
zuges (leicht berieben und bestoßen). (33) 350,-<br />
Landwehr 71. Peil 1038. – Das wohl beliebteste Erbauungsbuch<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts. Die schönen emblematischen<br />
Kupfer mit Darstellungen wissenschaftlich und
270<br />
Nr. 1326<br />
handwerklich interessanter Gegenstände, darunter Setzkästen,<br />
Druckerpresse, Uhren, Fernrohr, Brennglas, Brille,<br />
Magnet, Kompaß und Rakete. – Titel mit Ausriß (hinterlegt)<br />
und Textverlust im unteren Rand, S. 33/34 mit Eckausriß,<br />
leichte Wurmspuren, etw. gebräunt und tls. stärker<br />
fleckig.<br />
1326 AVONT, P. VAN, Livre de satyres, et grotesses.<br />
Antwerpen, Van den Wyngaerde, o. J. (um 1630).<br />
4°. Radierter Titel und 9 radierte Tafeln. Ohne<br />
Einband. (125) 500,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Hollstein I, 49 (Titel und 9 Tafeln). Guilmard 509, 34 (Ex.<br />
der Bibliothèque de Bruxelles mit Titel und nur 2 Tafeln).<br />
Ritter, Kat. der Ornamentstichslg. des K.K. Österreichischen<br />
Museums für Kunst und Industrie, Wien 1889, 84<br />
(ebenfalls nur Titel und zwei Tafeln). – Sehr seltene Stichfolge<br />
mit Satyrköpfen und ganzen Satyrfiguren in Szenerien,<br />
darunter zwei Tafeln mit je vier Groteskenköpfen als<br />
Vorlage für Bauornamentik. – Der Entwerfer der Folge,<br />
Peeter van Avont (um 1600-1652), war seit 1622 als Maler<br />
und Radierer in Antwerpen tätig. Er gilt als bedeutendster<br />
Meister der Künstlerfamilie Avont. Der Stecher ist auf dem<br />
Titel mit dem Monogramm „AP“ angegeben, nach Ritter<br />
aufzulösen in Andreas Pauli, tätig in Antwerpen (vgl. Nagler,<br />
Monogrammisten I, 1117). – Titel angerändert; einzelne<br />
Wurmlöcher, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1327 BABENSTUBER, L., Ethica supernaturalis Salisburgensis.<br />
Augsburg, G. Schlüter und M. Happach,<br />
1718. Fol. 10 Bl., 1214 S., 19 Bl. Beschäd.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. – Einzige<br />
Ausgabe. – Wetzer-W. I, 1797. – Gebrauchsspuren.<br />
(6) 150,-<br />
1328 BASEL – SAMMLUNG von 11 Dissertationen<br />
aus Basel. 1664-82. 4°. Meist mod. Broschuren.<br />
(76) 200,-<br />
Darunter „De substantia“ von J. J. Iselin (1664), „De sede<br />
animae“ von H. Harder (1664), „De veritate“ von J. Rüdin<br />
(1671), „De calido innato“ von J. Roth (1673), „Disputatio<br />
philosophica de mundo“ von F. Hummel (1679) und „De<br />
spiritu corporis vitali“ von M. Pauli (1681).<br />
1329 BAXTER, R., Die Creutzigung der Welt durch<br />
das Creutz Christi. Nebst einen Voreingang an alle<br />
Edelleute und Reichen, wie sie noch ansehnlicher<br />
und reicher werden können. Aufs neue in die<br />
hochteutsche Sprache übers. Leipzig, Georgi,<br />
1736. 55 Bl., 430 S. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). –<br />
Etw. gebräunt. (100) 80,-<br />
1330 BEER, M., Die Auffopfferung Isaacs, wie selbige,<br />
im 1. Buch Mose, im 22. Capitel, beschrieben<br />
wird. In zwey und zweintzig Predigen erklärt.<br />
Nürnberg, Endter, 1661. 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
11 Bl., 462 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rückenund<br />
Deckelvg. sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(Rücken mit Etikett, Schließbänder fehlen, gering<br />
berieben und bestoßen). (66) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 17 23:648723S. Jöcher I, 90<strong>9.</strong> –<br />
Wortreiche Predigten des Nürnberger Pastors von Heilig<br />
Geist, Martin Beer (1617-1692). – Vordere Vorsätze mit größerer<br />
Wurmspur, Frontisp. mit drei kleinen Wurmlöchern,<br />
2 Bl. mit restaurierten Einrissen (geringer Buchstabenverlust),<br />
minimal gebräunt. – Exlibris. – Dekorativ gebunden.<br />
1331 BEHR, J. A., Catechismus in Emblematibus. Das<br />
ist: der durch Bilder erklärte Catechißmus, Darinnen<br />
der gantze Catechißmus Lutheri, Nebst der<br />
Hauß-Taffel, Morgen –Tisch- und Abend-Gebet.<br />
Augsburg, Detleffs für Wolff, 1718. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 35 Kupfertafeln nach J. A.<br />
Thelot von J. A. Corvinus. 153 (recte 155) S. Hpgt.<br />
d. Zt. (Buchblock mehrf. gebrochen und ge -<br />
lockert, beschabt und bestoßen, mit Bezugsfehlstellen).<br />
(100) 1.500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Rümann 6<strong>9.</strong> Praz II, 13. Augsburger<br />
Barock 679: „Bebilderter protestantischer Katechismus<br />
(kein Emblembuch). Auf jeder Platte fünf oder mehr Darstellungen<br />
der Katechismusstellen, teils durch übergreifende<br />
Vorhangdrapierung miteinander verbunden, teils durch festes<br />
Rahmenwerk gegeneinander abgegrenzt.“ – Leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig, tls. mit leichten Gebrauchsspuren. –<br />
Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 271<br />
Rare first edition. – Slightly browned, a little soiled, partly<br />
with slight signs of wear. – Contemporary half vellum<br />
(book-block several times broken and loosened, scratched<br />
and scuffed, with defects in cover material). – See illustration.<br />
1332 BERNARDUS CLARAVALLENSIS, Sermones<br />
in dominicas & festa per annum. Denuo in lucem<br />
editi, opera et impensis F. Bernardi. Salzburg,<br />
Mayr, 1666. 4°. Mit gestoch. Titel. 11 Bl., 802 S.,<br />
30 Bl. Mod. Pp. (47) 100,-<br />
Georgi I, 131. – Titel verso gestempelt, vereinzelt wasserrandig<br />
(mit geringem Textverlust), etw. gebräunt und fleckig.<br />
1333 BOCCACCIO, G., Il Decameron. Amsterdam,<br />
(Elzevier), 1665. 12°. Mit Titelholzschnittvign.<br />
(Sphärenmarke). 12 Bl., 744 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(Kopf leicht schadhaft, wenig berieben und etw.<br />
bestoßen). (21) 800,-<br />
Willems 134<strong>9.</strong> Rahir 139<strong>9.</strong> Ebert 2532. Graesse I, 451. Brunet<br />
I, 1002: „Edition belle et correcte.“ Gamba 184: „Raro.“<br />
– Zweiter von zwei Drucken im selben Jahr. – Brunet<br />
schreibt den Druck fälschlicherweise Blaeu zu. – Vereinzelt<br />
fleckig.<br />
1334 BÖHME, J., Des Gottseeligen Hoch-Erleuchteten<br />
Teutonici Philosophi Alle Theosophische Wercken.<br />
15 in 6 Bdn. Amsterdam, o. Dr. (Wetstein<br />
oder Blaeu), 1682. 12°. Mit 15 (1 doppelblattgr.)<br />
gestoch. Frontisp., Textkupfer, 10 (2 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und gefalt. Tabelle. Pgt. d. Zt. (Hinter -<br />
deckel von Bd. I stark fleckig, ansonsten nur ge -<br />
ring angeschmutzt). (144) 600,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Dünnhaupt 3. – Vollständiges Ex -<br />
em plar der sogenannten „Amsterdamer“ Gesamtausgabe,<br />
die in 15 ungezählten Bänden erschien. Jeder Band konnte<br />
auch einzeln erworben werden. – Vorsätze und Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, Druckvermerke tls. mit hinterlegten<br />
Schadstellen, tls. wasserrandig und gering gebräunt, stellenw.<br />
fleckig.<br />
1335 BONACINA – RICCI, L., Martini Bonacinae<br />
Mediolanensis totius operis compendium sententias<br />
omnes. Neapel, Balsam für De Francho, 1631.<br />
4°. 6 Bl., 424 (recte 324) S. Pgt. d. Zt. (ohne<br />
Schließbänder, etw. fleckig). (47) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wetzer-W. II, 1004. – In alphabetischer<br />
Form von Luigi Ricci zusammengestellter Extrakt aus den<br />
Werken des bedeutenden italienischen Moraltheologen<br />
Martino Bonacina (1<strong>58</strong>5-1631). – Titel mit hs. Besitzvermerk<br />
von 1654, anfangs mit einigen Marginalien von alter<br />
Hand, etw. gebräunt und fleckig, Buchblock fast lose.<br />
1336 BORJA, J. DE, Emblemata moralia, scripta quondam<br />
hispanice, Latinate autem donata L. C(amerarius).<br />
Berlin, U. Liebpert für J. M. Rüdiger, 1697.<br />
4°. Mit gestoch. Titelvign. und 100 großen Em -<br />
blemkupfern von J. C. Schott. 3 Bl., 201 S. Hpgt.<br />
d. Zt. (beschabt). (75) 600,-<br />
Nr. 1331<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Praz 282. Landwehr 137. Palau<br />
33098 und 33114. – Die spanische Originalausgabe war 1<strong>58</strong>1<br />
erschienen. Die schönen Kupfer zeigen Tiere, Pflanzen,<br />
Schiffe, Gebäude, die Erdkugel, einen Zirkel, Musikinstrumente,<br />
allegorische Figuren aus der antiken und christlichen<br />
Mythologie, einen Totenkopf etc. – Nur stellenw. ganz<br />
wenig fleckig.<br />
1337 BOTSACK, J., Moralium Gedanensium libri XX.<br />
Frankfurt, Volck und Hoffmann, 1655. Fol. 4 Bl.,<br />
1178 S., 43 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen, etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher I, 1282. – Der Danziger Pastor<br />
Johann Botsack (1600-1674) „zeigt ganz jene litterarische<br />
Fruchtbarkeit und theologische Streitfertigkeit, wodurch<br />
sich die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts nicht eben<br />
vortheilhaft auszeichnet“ (ADB III, 201). – Vorliegende<br />
Schrift mit Namen und Begriffen aus der Bibel in alphabetischer<br />
Reihenfolge. – Leicht wasserrandig, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1338 BROUWER, A., Die sieben Todsünden. Folge<br />
von 7 Radierungen von L. Vorsterman nach<br />
A. Brouwer. Um 1622-28. Ca. 19 x 14 cm. Ohne<br />
Einband. (125) 800,-<br />
Hymans, Vorsterman, 117-123. Hollstein I, 249, 111-117.<br />
Wurzbach I, 201. Scholz, Brouwer invenit, Marburg 1985,<br />
147. – Reizvolle Genredarstellungen in der typischen Art<br />
Brouwers: die ersten vier Todsünden anhand derber Bauerntypen<br />
illustriert, dann ein unbeherrschter Landsknecht
272<br />
Nr. 1338<br />
(ira), eine eingebildete ältere Frau (superbia) und eine Aktdarstellung<br />
für die „Luxuria“, hier noch im unzensierten<br />
Zustand (später gegen einen anderen, „züchtigeren“ Stich<br />
ausgetauscht). Die meisten Bl. im ersten Zustand (mit Privileg).<br />
– Im Bug verstärkt, breite Ränder etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Zwei Folgen im Urzustand?<br />
1339 CALLOT – Sammelband mit drei Radierungsfolgen<br />
von J. Callot und einer Folge von N. Cochin.<br />
1616-45. Qu.-4°. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (stark be -<br />
schabt und bestoßen). (160) 5.000,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
I. CALLOT, J., Les Misères et les mal-heurs de la guerre.<br />
Mis en lumière par Israel son amie. Paris, Israel (Henriet),<br />
1633. 18 num. Radierungen, einschließlich Titel. – Meaume<br />
564-<strong>58</strong>1. Plan 803-820. – Die berühmte Folge der sogenannten<br />
„großen Kriegsgreuel“. – Alle Tafeln im zweiten<br />
von drei Zuständen, d. h. mit der Numerierung, den gestochenen<br />
Versen des Abbé de Marolles im Unterrand und<br />
dem Namen des Stechers „Israel“ (d. i. Israel Henriet; 1590-<br />
1661).<br />
II. (DERS., Les Bohemiens). 4 Radierungen. – Vgl. Meaume<br />
667-670. Lieure 374-77. Plan 325-328. – Die bekannten vier<br />
Blätter der Zigeunerdarstellungen, hier mit Plattensignatur<br />
„Callot Inventor“ (die vier in den Werkverzeichnissen<br />
beschriebenen Zustände alle mit „Callot fec.“). Möglicherweise<br />
ein unbekannter Erstzustand. In unserem Exemplar<br />
sind auf drei der vier Blätter Quadraturlinien in Bleistift als<br />
Hilfsmittel für den Nachstich gezogen.<br />
III. DERS., Varie figure gobbi fatto in firenza lanno 1616.<br />
O. O. und J. – Vgl. Meaume 747-767. Plan 304-324. – Mit<br />
Plattensignatur „Jac. Callot in.“ (die vier in den Werk -<br />
verzeichnissen beschriebenen Zustände alle mit „excudit<br />
Nanceij“, dort datiert Nancy 1622). – Die berühmte, vielfach<br />
nachgestochene und variierte Zwergenfolge, hier offensichtlich<br />
in ihrem Ursprungszustand mit der später verworfenen,<br />
nicht mehr ersetzten Radierung „L'homme au<br />
grand chapeau rabattu“ (Meaume 748). Da auch der Titel<br />
noch nicht die spätere Ortsangabe trägt, ist davon auszugehen,<br />
daß es sich hier um einen unbekannten Zustand vor<br />
den zwei in den Werkverzeichnissen beschriebenen handelt.<br />
IV. (COCHIN, N.), Livre nouveau de fleurs tres-util pour<br />
l'art d'orfevrerie, et autres. Paris, Moncornet, 1645. Radierter<br />
Titel und 12 Radierungen. – Erste Ausgabe. – Blunt 43.<br />
Hunt 241. Nissen 376 a. Ornamentstichslg. Berlin 441<strong>9.</strong> Slg.<br />
Esmérian II, 138: „Le titre nous montre une gracieuse scène<br />
de promenade dans un jardin à la française. Les planches<br />
représentent des fleurs et, dans la partie inférieur, des scènes<br />
pastorales ou des batailles en forme de frises.“ – Seltenes<br />
Musterbuch für Goldschmiede und andere Kunsthandwerker.<br />
Die miniaturartigen landschaftlichen Szenen mit Personenstaffage<br />
im unteren Teil der Tafeln meist im Stil von<br />
Callot. – Vorderes Innengelenk gebrochen, die Radierungen<br />
(bis auf die erste Folge) beschnitten, meist bis an die<br />
Umfassungslinie, und alt auf Trägerpapier montiert, erste<br />
Folge breitrandig alt aufgezogen, hier nur die Nr. 16 bis an<br />
die Umfassungslinien beschnitten; vereinzelt kleine, durch<br />
das Aufziehen alt restaurierte Schäden, stellenw. etw. fleckig<br />
und ein wenig gebräunt. – Exlibris Albrecht von Münchhausen<br />
(1798-1880).<br />
1340 CANO, M., Opera. Bassano, Remondini, 1746.<br />
4°. 24 Bl., 596 S., 14 Bl. Leicht beschäd. Ldr. d. Zt.<br />
(6) 150,-<br />
Palau 42317. – Vgl. Wetzer-W. II, 1812. – Herausgegeben<br />
von Hyazinth Serry, in dieser Form erstmals 1720 in Padua<br />
erschienen, „eine correcte Ausgabe“ (Wetzer-Welte). –<br />
Mehrf. gestempelt, stellenw. fleckig.<br />
1341 CARAF(F)A, C., Commentaria de Germania<br />
sacra restaurata et ad annu(m) 1641 continuata.<br />
Frankfurt, o. Dr., 1641. 12°. Mit gestoch. Titel (in<br />
Pag.). 593 S., 9 Bl., 250 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (17)<br />
200,-<br />
Zweite Ausgabe in Duodez (in Folio erstmals 1630). – STC<br />
C 238 (nur Teil I). Hurter I, 466/67: „Plura magni momenti<br />
ad illustrandam historiam ecclesiasticam Germaniae reperies<br />
in opere Caroli Caraffa episcopi aversani et nuncii apostolici.“<br />
– Wie in den meisten Exemplaren sind auch hier beigefügt<br />
die „Decreta, diplomata, privilegia aliqua ab anno<br />
1620 usque ad annum 1629“. – Beide Werke zählen zu den<br />
„heute [1931] noch wertvollen“ Schriften (LThK II, 751)<br />
des italienischen Bischofs Carlo Caraffa (1<strong>58</strong>4-1644), dessen<br />
Kenntnis der deutschen Verhältnisse aus der Zeit seiner<br />
Nuntiatur am Kaiserhof herrührt. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig. – Titel mit Besitzvermerk „Johann Jacob Fetzer“,<br />
Vorsatz mit Exlibris und e. Vermerken des großen Bibliophilen<br />
Theodor Georg von Karajan.<br />
1342 CUNAEUS, P., Orationes argumenti varii. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Leipzig, Zeidler für Weidmann (in Frankfurt),<br />
1693. (Ohne Porträt). 7 Bl., 640 (recte 642)<br />
S., 15 Bl., 55 S. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (100) 200,-
Nr. 1343<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Jöcher I, 224<strong>9.</strong> – Petrus<br />
Cunaeus (1<strong>58</strong>6-1638) stammte aus Flissingen in Seeland und<br />
war Jurist. – Titel mit Besitzvermerk von 1760. Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
BEIGEB.: FRANCIUS, P., Orationes. Editio secunda,<br />
longe emendatior. Amsterdam, van der Plaats, 1705. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 5 Bl., 611 S. – Paquot I, 152/<strong>58</strong>. – Petrus<br />
Francius (Pieter de Fransz; 1645-1704) war ein neulateinischer<br />
Dichter sowie Professor der Beredsamkeit, für<br />
Geschichte und Griechisch in Amsterdam. – Titel mit hs.<br />
Bibl.-Nummer. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1343 DELLA BELLA – Folge von 4 Radierungen mit<br />
ländlichen Motiven von C. Lauwers nach St. della<br />
Bella. (Antwerpen), M. Haye, ca. 1660. 14,4 x 13,9<br />
cm (Blattgr.: 29,2 x 18,3 cm). (125) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 273<br />
Nicht bei Hollstein (Lauwers) und De Vesme. – Sehr seltene,<br />
von 1-4 numerierte Folge, die der Antwerpener<br />
Stecher Coenrads Lauwers (um 1632 – um 1685) nach Vorlagen<br />
des Stefano della Bella gefertigt hat. Die Darstellungen<br />
im Rund (Durchmesser 13,5 cm) zeigen zwei Kuhhirtinnen<br />
bei der Überquerung eines Flusses, einen Hirten mit Pferden<br />
und Rindern beim Abstieg, eine Kuhhirtin zu Pferd<br />
und mehrere Satyrn vor einem Gehölz. – Wahrscheinlich<br />
aus verschiedenen Folgen oder Einzelblättern Della Bellas<br />
vom Stecher Lauwers neu zusammengestellte Folge. – Beiliegend<br />
drei Blätter einer Folge von Johannes de Ram nach<br />
Cornelis Holsteyn mit Satyrn und Bacchanten, zwei besonders<br />
schöne Radierungen aus einer Folge der vier Elemente<br />
(„aer“ und „terra“) sowie zwei Blätter von J. van Velde. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1344 DIONYSIUS CARTHUSIANUS, Trattato utilissimo<br />
sopra i quattro estremi auenimenti dell'<br />
huomo. Tradotto dal R. P. F. Plantedio della Compagnia<br />
di Giesu. Turin, Casabianca, 1688. 12°. 480<br />
S., 6 Bl. Pgt. d. Zt. mit späterer reicher farbiger<br />
floraler Verzierung (leicht berieben u. bestoßen).<br />
(1) 250,-<br />
Vgl. De Backer-S. VI, 875, 1. – Hübscher Einband mit<br />
schwer zu datierender Bemalung (der Rückentitel aus neuerer<br />
Zeit). – Etw. braunfleckig.<br />
1345 DREXEL, J., Heliotropium seu conformatio<br />
humanae voluntatis cum divina. Ed. nova. München,<br />
N. Heinrich, 162<strong>9.</strong> 16°. Mit gestoch. Titel<br />
und 5 Kupfertafeln. 10 Bl., 565 (recte 553) S. Pgt.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig, Schließen fehlen).<br />
(3) 150,-
274<br />
Dünnhaupt 11.4. De Backer-S. III, 18<strong>9.</strong> – Vierte Ausgabe<br />
der „wohl bedeutendsten Schrift Drexels; behandelt das<br />
Thema der christlichen Willensfreiheit; zugleich aufschlußreiche<br />
Darlegung seiner eigenen Weltanschauung“ (Dünnhaupt).<br />
– Wenig fleckig.<br />
1346 (ENGEL) ANGELUS, A., Virtutis & honoris<br />
aedes in heroibus et poëmatis XV. Graeco-Latinis<br />
ordine litterarum deductis adaperta nec non eruditis<br />
prolusionibus illustrata. Klein-Prag, von<br />
Dobroslawina, 1666 (Chronogramm). Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. von G. de Groot. 12 Bl., 575 S.<br />
Beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (100) 300,-<br />
Vermutlich erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 393, 6 (dat.<br />
wohl irrtümlich 1664). – Mit griechisch-lateinischem Paralleltext.<br />
– Das Frontispiz zeigt das allegorische Gebäude der<br />
erneuerten katholischen Kirche in Böhmen. – Arnold Engel<br />
(1620-1680), in Utrecht geboren, war Professor für Rhetorik<br />
an der Prager Universität und Jesuitenmissionar in Böhmen.<br />
– Titel mit Besitzvermerk. Etw. gebräunt und braunfleckig.<br />
1347 (FASSMANN, D.), Gespräche in dem Reiche<br />
derer Todten. Tle. 145-160 (von 240) in 1 Bd.<br />
Leipzig, Deer, 1730-32. 4°. Mit 16 gestoch. Frontisp.<br />
1214 S. (ohne S. 437-440), 9 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Kanten angeplatzt, fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(35) 150,-<br />
Hayn-G. II, 602. FdF 1750. Jantz 956 (alle nicht vollständig).<br />
Holzmann-B. II, 7324. Diesch 500a (Nachtrag). Kirchner<br />
1608. – „Wichtige Fundgrube zur Chronique scandaleuse<br />
und von nicht geringem politischem und kulturgeschichtlichem<br />
Interesse“ (Hayn-Gotendorf). – Die Totengespräche<br />
Fassmanns (1683-1744), der Mitglied des Tabakskollegiums<br />
von Friedrich Wilhelm I. gewesen ist und als<br />
Narrenrivale Gundlings auftrat, vereinigten Robert Prutz<br />
zufolge alles, was die Zeit an pikanten und lockenden Effekten<br />
hervorgebracht hatte. – Vorderes Innengelenk gebrochen,<br />
Rücken tls. vom Buchblock gelöst, erster Titel und<br />
Frontisp. mit Läsuren; etw. wasserrandig, gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1348 FRACASTORO, G., Carminum editio II.<br />
Mirum in modum locupletior, ornatior. 2 Bde.<br />
Padua, Comino, 173<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Portr. und<br />
einigen gestoch. Textvign. XL, 204, 171 S., 2 Bl.;<br />
XII, 282 S., 1 Bl., 139 S. Pgt. d. Zt. (Deckel mit<br />
Fehlstellen). (153) 300,-<br />
Brunet II, 1363: „Belle edition, très-bonne et fort estimée.“<br />
Ebert 7850: „Sehr vollständig, typographisch schön und in<br />
Italien selbst selten.“ Olschki, Choix, 8710: „La meilleure<br />
édition.“ – Der zweite Band oben wasserrandig.<br />
1349 FRANZ VON SALES, Lehr-, Geist- und Eiffervolle<br />
Send-Schreiben, beschrieben in Sieben<br />
Büchern. 1 in 2 Bdn. Augsburg, Mauracher, 1754.<br />
4°. Mit gestoch. Frontisp. 9 Bl., 1160, 136 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (wenig bestoßen,<br />
Rücken mit kleinem Loch). (100) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 10047. – Titel mit Besitzvermerk<br />
des Klosters Zwettl, nur stellenw. wenig fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1350 – Von der Liebe Gottes, zwölff Bücher, anjetzo<br />
umb ihrer Vortrefflichkeit willen verteutscht (von<br />
P. H. Lammermann). Köln, Promper, 1704. 4°.<br />
12 Bl., 460 S., 4 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (48) 120,-<br />
Fromm 10070. – Die kollationsgleiche erste deutsche Ausgabe<br />
war 1666 in Köln erschienen. – Etw. fleckig und ge -<br />
bräunt. – Dekorativ gebunden.<br />
1351 FRISCHLIN, N., Operum: Pars paraphrastica:<br />
Qua continentur P. Virgilii Maronis: Bucolica,<br />
Georgica, Aeneidos item Horatii Flacci, Epistolarum<br />
libri duo; tum A. Persii Flacci, Satyrae sex.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Spieß, 1602-07. 373, 181,<br />
414 S. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (wenig fleckig, etw.<br />
berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
Vermutlich Titelauflage der Ausgabe von 1596 (so die<br />
Datierung des Kolophons am Ende des 3. Teiles). – Vgl. VD<br />
17 7:659209E. – Paraphrasen zu bekannten lateinischen<br />
Autoren, gedacht für den Universitätsunterricht. – Die Titel<br />
unseres Exemplars dat.: I. 1607. II. und III. 1602. – Vorsatz<br />
mit hs. Eintragungen. Titel mit verwaschenen hs. Besitzvermerken.<br />
Mehrf. gestempelt. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris des<br />
Freiherrn Rudolf Johann von Wrisberg.<br />
1352 GARTH, H., Zwo christliche Predigten von<br />
Fewrsbrunsten. Gehalten zu Osschatz. Wittenberg,<br />
G. Müller für B. Rab, 1604. 4°. 18 Bl. Ohne<br />
Einband. (26) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Garth will erklären, „woher und warum<br />
sie fürnemlich entstehen, und wie entweder gentzlich zu<br />
verhüten und abzuwenden oder durch Göttliche hülfe zu<br />
stillen und zu dämpfen“ wären. – Gebräunt und fleckig,<br />
Gebrauchsspuren. – Sehr selten.<br />
1353 GIARDA, C., Bibliothecae Alexandrinae icones<br />
symbolicae elogiis illustratae. Pars prior (alles<br />
Erschienene). (Mailand), Bidelli, 1628. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel (in Pag.) und 16 Kupfertafeln. 6 Bl.,<br />
140 S. (16 Bl. zwischengeb.). Maroquin um 1800<br />
mit Deckelfileten, Rvg. und Kopfgoldschnitt<br />
(Vorderdeckel lose, etw. fleckig, leicht bestoßen).<br />
(63) 800,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – STC 395. Praz 34<strong>9.</strong> Landwehr 320.<br />
– Ikonologie der Freien Künste und der Wissenschaften mit<br />
eleganten personifizierten Darstellungen der verschiedenen<br />
Disziplinen von Cesare Bassano (geboren 1<strong>58</strong>4), verfaßt<br />
vom Barnabiten Cristoforo Giarda (1595-1649). – Erste<br />
5 Bl. mit kräftigen braunen Flecken, sonst nur leicht ge -<br />
bräunt; Schnitt braunfleckig. – Mit 3 Exlibris, darunter dem<br />
von Robert Hoe (1839-1909), dem amerikanischen Druckmaschinenproduzenten,<br />
Büchersammler und ersten Präsidenten<br />
des Grolier Clubs. – Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 275<br />
1354 GNOMOGRAPHOI (GRAECE). Opera F.<br />
Sylburgii. Utrecht, Ribb, 1651. 12°. 96 (recte 168)<br />
S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100) 200,-<br />
Eine von zwei Utrechter Ausgaben aus demselben Jahr, selten.<br />
– Hoffmann III, 704. Schweiger 12<strong>9.</strong> Ebert 8625. – Sammelwerk,<br />
enthaltend die Gnomai des Theognis, die Chrysa<br />
epe des Pythagoras, das Poiema nouthetikon des Phokylides<br />
und Solons Elegoi, jeweils in griechisch-lateinischem Paralleltext,<br />
herausgegeben von Friedrich Sylburg (1536-1596),<br />
einem der bedeutendsten Gräzisten des 16. Jahrhunderts.<br />
„Seine eigenen Verbesserungen wagte er aus übertriebener<br />
Aengstlichkeit und Bescheidenheit meist nicht in den Text<br />
aufzunehmen, sondern theilte sie in den Anmerkungen mit,<br />
in denen sie sich nur allzu leicht der Beachtung entziehen“<br />
(ADB XXXVII, 284) – hier stehen Sylburgs „Notae in<br />
Theognidem“ auf den letzten 27 Seiten des Bändchens. –<br />
Gelockert, leicht gebräunt, etw. fleckig; Verszählung in margine<br />
von alter Hand.<br />
1355 GOBAT, G., Alphabetum quadruplex, quo plus<br />
CLX. casibus factis non fictis: magnam partem<br />
raris explicatur universa materia voti blasphemiae<br />
et juramenti superstitionis. Konstanz, Straub,<br />
1672. 23 Bl., 761 S., 35 Bl. Hpgt. d. Zt. (Deckel ge -<br />
wellt, stark beschabt und bestoßen). (66) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 1507, 17. – Umfangreiche<br />
Untersuchung über Spezialfälle der Blasphemie und des<br />
Aberglaubens. Gobat (1600-1679) war ein Schweizer Jesuit,<br />
der in Freiburg (Schweiz), Luzern, Hall in Tirol, München,<br />
Regensburg sowie Konstanz lehrte und mehrere Hand -<br />
bücher für den Unterricht herausgab. Das vorliegende Werk<br />
behandelt eher kurios anmutende Spezialfälle mit zahlreichen<br />
Beispielen aus der Praxis des Fluchens und Meineides<br />
sowie verschiedener Formen von Aberglauben. – Tls. leicht<br />
gebräunt und wasserrandig.<br />
1356 (GRAAFT, DE), Avantures secrettes. Paris, o. Dr.,<br />
1696. 12°. 4 Bl., 184 S. Hpgt. d. Zt. (etw. beschabt).<br />
(21) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Barbier I, 346. Gay-L. I, 331:<br />
„Curieux détails sur les moeurs de Paris.“ – Gebräunt.<br />
NACHGEB.: LES AMANS cloistrez ou l'heureuse inconstance.<br />
Brüssel, de Backer, 1706. 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
von Harrewyn (in Pag.). 71 S. – Zweite Ausgabe (EA 1698).<br />
– Gay-L. I, 86.<br />
LES AMANS malheureux. Nouvelles historiques. Amsterdam,<br />
Marret, 1706. 12°. Mit gestoch. Frontisp. (in Pag.).<br />
86 S., 1 Bl. – Vgl. Gay-L. I, 87. – Einer von zahlreichen<br />
Drucken aus dem Anfang des Jahrhunderts, erstmals 1683.<br />
Um die Spielarten der Liebe zu vervollständigen, erschienen<br />
noch „Les amans heureux“ und „Les amans trompez“.<br />
DAZU: LES AVANTURES DE ***. 5 in 1 Bd. Amsterdam,<br />
„Pour la Compagnie“, 1715. 12. Mit 5 gestoch. Titeln<br />
und 19 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen). –<br />
Zweite Ausgabe (EA 1713-14). – Gay-L. I, 310. Barbier I,<br />
333: „Cet ouvrage est attribué à Marivaux par l'abbé Lenglet<br />
du Fresnoy, et à l'abbé Bordelon par G. Martin. Tous deux<br />
sont dans l'erreur. ... L'abbé Lenglet du Fresnoy, dans ses<br />
notes manuscrites, prétend que cet ouvrage est du chevalier<br />
de Mailly.“ – Wir können auf die Problematik der ungelösten<br />
Verfasserfrage nur hinweisen, sie aber nicht lösen. –<br />
Gebräunt. – Exlibris „Carlo Guarnerio“.<br />
Nr. 1353<br />
1357 GÜTNER, J. G., Die das Christenthum verbeßernde<br />
Gewißens-Schule. Nach Anleitung derer<br />
ordentlichen Sonn- und Fest-Tags-Evangelien zur<br />
Verbeßerung des Christenthums vorgestellet.<br />
Dresden, Gerlach, 1741. Mit gestoch. Frontisp.<br />
29 Bl., 1680 S., 10 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt, leicht<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Wohl einzige Ausgabe, äußerst selten und in keiner deutschen<br />
Bibliothek nachweisbar. – GV LII, 324 (Reproduktion<br />
aus Heinsius). – Erschöpfendes Erbauungsbuch über<br />
Sünde, Gewissen und Läuterung, folgend den Sonntagen<br />
des Kirchenjahres. Verfaßt hat das Werk Johann Gabriel<br />
Güt(t)ner, der als Pastor an der Kirche von Pretzschendorf<br />
bei Dresden tätig war und vermutlich ein Nachfahre des<br />
gleichnamigen Chemnitzer Druckers aus der 2. Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts ist (Reske 137). – Gleichmäßig gebräunt,<br />
gering fleckig. – Spiegel mit Exlibris-Etikett.<br />
13<strong>58</strong> HEIDEGGER, J. H., Sod Babel rabat (hebraice)<br />
seu in divi Johannis theologi Apocalypseos prophetiam<br />
de Babylone magna, diatribae. 2 Bde. Leiden,<br />
Pieter van der Aa, 1687. 4° Mit gestoch. Titel<br />
und gestoch. Portr. 27 Bl., 552 S.; 2 Bl., 832 (recte<br />
840) S., 36 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und<br />
etw. bestoßen). (21) 550,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoefer XXIII, 767. LThK IV, 873. Wetzer-<br />
W. V, 1<strong>58</strong>7: „In maßlosen Invectiven gegen die Kirche läßt<br />
er sich aus in der Schrift Mysterium Babylonis Magnae; alle<br />
möglichen Zeugnisse, wenn sie nur ein wenig gegen die
276<br />
Nr. 1364<br />
römische Hierarchie zu sprechen scheinen, sind hier zusammengetragen,<br />
um daraus zu erweisen, daß unter der Buhlerin<br />
und dem Thier in der Apocalypse nur Rom mit seiner<br />
Priesterherrschaft verstanden sein könne.“ – Das Porträt<br />
zeigt den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg.<br />
– Gebräunt.<br />
1359 HERMANT, G., La vie de S. Basile le Grand et<br />
celle de S. Gregoire de Nazianze. 2 Bde. Paris,<br />
J. du Puis, 1674. 4°. Mit gestoch. Frontisp., 2 ge -<br />
stoch. Titelvign. und einigen figürlichen gestoch.<br />
Textvign. 7 Bl., 653 S.; 1 Bl., 578 (recte 618) S., 1 Bl.<br />
Restauriertes Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (100) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoefer XXIV, 370. – Godefroy Hermant<br />
war Theologe an der Sorbonne, wurde aber als Jansenist<br />
von seinem Lehrstuhl entfernt. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
leicht fleckig.<br />
1360 HERODOT, Historiae libri IX. Et de vita<br />
Homeri libellus. Frankfurt, Aubry und Schleich,<br />
1620. 71, 696 S., 44 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100)<br />
120,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Nicht bei Ebert. – Titel unten mit Ausschnitt, etw. fleckig,<br />
leichte Gebrauchsspuren.<br />
1361 HISTORIAE AUGUSTAE scriptores VI. C. Salmasius<br />
recensuit. Adiunctae sunt notae ac emendationes<br />
I. Casauboni. Paris, o. Dr. (Drouart),<br />
1620. Fol. Mit gestoch. Titelvign. 5 Bl., 255 S.,<br />
20 Bl., 519 S., 36, 4 Bl., 2<strong>58</strong> S., 11 Bl. Läd. Pgt. d.<br />
Zt. (10) 300,-<br />
Ebert 9829: „Noch bis jetzt beste Ausgabe.“ Schweiger II,<br />
385: „Neue treffliche Recension nach dem vorzüglichen<br />
Pfälzer Codex (aus dem 9ten Jahrhundert), welcher sich<br />
gegenwärtig in Bamberg befindet. Salmasius Anmerkungen<br />
sind höchst schätzbar und erläutern die Sprache, besonders<br />
aber die Sachen. Vorzüglichste Ausgabe dieser Schriftsteller.“<br />
– Sammlung von Kaiserbiographien. Verfaßt von<br />
Aelius Spartianus, Vulcatius Gallicanus, Iulius Capitolinus,<br />
Trebellius Pollio, Aelius Lampridius und Flavius Vopiscus.<br />
Einige dieser Autoren gelten als fiktiv. – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
1362 HOOGHE – HUYGENS, C., Koren-bloemen.<br />
Nederlandsche gedichten. Tweede druck, vermeerdert<br />
tot XXVII boecken. 2 in 1 Bd. Amsterdam,<br />
Ravesteyn, 1672. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Portr. und 2 gefalt. Kupfertafeln von<br />
R. de Hooghe. 14 Bl., 732 S., 1 Bl., 574 S. Blindgepr.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(127) 600,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 16<strong>58</strong>). – Landwehr, de Hooghe, 1<strong>9.</strong> –<br />
Frontispiz gestempelt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 277<br />
1363 HORATIUS FLACCUS, Q(U)., (Opera). Cum<br />
erudito Laevini Torrentii commentario. Antwerpen,<br />
Plantin-Moretus, 1608. 4°. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
2 ganzseit. Portr.-Textkupfern und Druckermarke<br />
auf dem letzten Bl. 10 Bl., 839 S., 26 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – Brunet III, 316. Schweiger<br />
I, 401: „Sein Commentar zeichnet sich durch Kenntniss der<br />
Grammatik und des alten Rechts aus, allein ihm mangelt<br />
Gefühl für Dichter-Schönheit.“ Ebert 10175: „Einige seiner<br />
Verbesserungen sind sehr glücklich.“ – Der postum herausgegebene<br />
Kommentar stammt von Livinus van der Beeken<br />
(1525-1595), mit seinem latinisierten Gelehrtennamen<br />
Laevinius Torrentius, dem rechtskundigen, philosophisch<br />
und literarisch versierten Bischof von Antwerpen, der auch<br />
selbst Gedichte in ausgezeichnetem Latein verfaßt hat. Eines<br />
der Porträts zeigt den Bischof als älteren Mann, das andere<br />
Horaz, recht jugendlich anmutend. – Gebräunt, Fußsteg mit<br />
kleinem Wasserrand. – Gestoch. Wappenexlibris.<br />
1364 JAHRESZEITEN – Folge von 4 Radierungen.<br />
Deutschland, um 1640. 14 x 23 cm. (125) 400,-<br />
Besonders anmutige Jahreszeitenfolge in weiten (tls. südlichen)<br />
Landschaften mit Darstellung typischer Tätigkeiten.<br />
Die Beischriften in deutscher Sprache beschränken sich auf<br />
die Nennung der Jahreszeit und Numerierung. – Im unteren<br />
Rand knapp beschnitten, Ränder leicht fingerfleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1365 JOSEPH A VIRGINE MARIA, Der eröffnete<br />
himmlische Wollust-Garten. Nürnberg, Lochner,<br />
1711. Fol. Mit gestoch. Frontisp. 9 Bl., 642 S., 4 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (etw. beschabt, tls. stärker bestoßen).<br />
(100) 100,-<br />
Vgl. Jöcher II, 1978. – Das Frontispiz zeigt einen barocken<br />
Phantasiegarten, darüber eine kleine Ansicht des Bamberger<br />
Doms. – Spiegel und Titel mit hs. Besitzvermerk, Vorsatz<br />
gestempelt, stellenweise wasserrandig, etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1366 KOLLONITSCH – PATRIAE PIETATIS<br />
IMAGO. Virg. Aeneid. IX. Sive eminentissimus<br />
ac celsissimus dominus ... Sigismundus e Comitibus<br />
de Kollonitz ... a Gymnade Latino-Graeco-<br />
Hebraica piarum scholarum, in debitae venera -<br />
tionis mnemosynon honoratus. (Wien), Maria<br />
Theresia Voigt, 1728. Fol. Mit 21 emblematischen<br />
Textkupfern. 27 Bl. Beschäd. Brosch. d. Zt. (47)<br />
300,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht<br />
nachweisbar (über den KVK nur das Exemplar der ÖNB<br />
auffindbar). – Neulateinische Lobgedichte, tls. mit kurzen<br />
griechischen und hebräischen Einschüben, auf den Wiener<br />
Erzbischof und Kardinal Sigismund Kollonitsch (1677-<br />
1751) – vgl. LThK VI, 80. – Buchblock gebrochen und ge -<br />
lockert. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1366<br />
1367 KRAUSS, J. U., Tapisseries du Roy. Königliche<br />
Französische Tapezereyen, Oder überaus schöne<br />
Sinn-Bilder, in welchen die vier Element, samt den<br />
vier Jahr-Zeiten vorgestellt werden. 2 in 1 Bd.<br />
Augsburg, Koppmayer für Krauss, 1690. Fol. Mit<br />
3 gestoch. Titeln (1 in Pag.), 8 doppelblattgr. Kupfertafeln<br />
(in Pag.), 32 Emblemkupfern im Text,<br />
2 gestoch. Kopfvign. und 2 gestoch. Initialen.<br />
2 Bl., 129 S. Ldr. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. mit reicher Vg., sign.<br />
„G. Hedberg. Kungl. Hofbokb. Stockholm“<br />
(minimal berieben). (100) 1.200,-<br />
Landwehr 281. Praz 334. FdF 1846. – Vgl. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1672 (EA 1687). – Die prachtvollen Kupfertafeln<br />
des Augsburger Verlegers und Stechers Johann<br />
Ulrich Krauss (1655-1719) zeigen allegorische Darstellungen<br />
nach Gobelins von Le Brun. – Mit dem Originaltext<br />
von André Félibien und deutscher Übersetzung. – Eine<br />
Tafel mit restauriertem Randabriß (kein Bildverlust), knapp<br />
beschnitten, etw. gebräunt und fleckig. – Die Tafeln in tiefschwarzen,<br />
gratigen und klaren Abdrucken. – Dekorativ<br />
gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
1368 KRAUSS – (OVIDIUS NASO, P., Die Verwandlungen).<br />
O. O., Dr. und J. (um 1700). 8,9 x<br />
8,4 cm. 111 (statt 113?) Kupfertafeln in Spielkartenform.<br />
Lose in Pp.-Schuber d. Zt. (etw. berieben).<br />
(167) 500,-
278<br />
Nr. 1367<br />
Ein seitenverkehrter, verkleinerter Nachstich nach der Kupferstichfolge<br />
zu den Metamorphosen des Ovid von Johann<br />
Ulrich Krauß, erschienen in Augsburg um 1690 (vgl. Graesse<br />
V, 96. Lanckoronska-Oe. I, 21. Thieme-B. XXI, 441).<br />
Diese umfaßt 226 Kupferstiche auf 113 Tafeln und wurde<br />
hier offenbar auf die Hälfte reduziert. – Das Monogramm<br />
von Krauss in Ligatur findet sich seitenverkehrt auf einzelnen<br />
Tafeln (vgl. Nagler, Monogrammisten, IV, 595). – Jede<br />
Tafel mit gestochener Legende. – Alle auf Karton aufgezogen<br />
und Rückseite mit Buntpapier. – Ohne die Tafeln 101<br />
und 113. – Die Abnutzungsspuren (tls. stärker berieben,<br />
fleckig und gebräunt) deuten auf eine tatsächliche Verwendung<br />
als Spielkarten hin.<br />
1369 LAFONTAINE, (J. DE), Fables choisies. 2 in<br />
1 Bd. Amsterdam, Mortier, 1693-94. Mit gestoch.<br />
Frontisp. von Jan van Vianen und Titelholzschnittvign.<br />
auf beiden Titeln. S. (3)-369 (recte<br />
373), 4 Bl., 91 S. Läd. Ldr. d. Zt. (5) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Vgl. Landwehr, Fable books, 195 und 196 (andere Ausgaben).<br />
– Nicht bei Timm. – Vermutlich fehlt der Vortitel. –<br />
Vorsätze mit zahlr. Einträgen von alter Hand in Tinte, leicht<br />
knittrig und wenig fleckig. – DAZU: AESOP, Les fables.<br />
Traduction nouvelle par de Bellegarde. Kopenhagen 1773.<br />
Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign. und 60 Kupfer-<br />
tafeln. – Vgl. Landwehr, Fable books, 94. Timm 97 (andere<br />
Ausgaben). – CHOMPRE, (E.), Dictionnaire de la fable.<br />
14. éd. Paris 1793. – Vgl. Zischka 38. – AESOP, Fables. London<br />
1828. Mit zahlr. Textholzstichen.<br />
1370 (LANGLOIS, F. L. D., genannt) CIARTRES,<br />
Kupferstichfolge der 12 Monate. O. O. und J. (um<br />
1620). Qu.-4°. 12 Kupferstiche. Lose Lagen. (60)<br />
1.200,-<br />
Sehr rare, anmutige Folge von Monatsbildern im spätmanieristischen<br />
Stil mit üppigen Rahmenbordüren, die eine<br />
Vielzahl von Symbolen des jeweiligen Monats enthalten. Im<br />
Mittelfeld werden die üblichen Monatsarbeiten gezeigt,<br />
meist als bäuerliche Genreszenen in weiten, reich gegliederten<br />
Landschaften nach niederländischer Art. – François<br />
Langlois (1<strong>58</strong>9-1647), der sich nach seinem Geburtsort<br />
Chartres „Ciartres“ nannte, war Kunsthändler und Verleger.<br />
Er hat als solcher einige Folgen von Grotesken und<br />
Ornamentstichen veröffentlicht. Ob diese tatsächlich auch<br />
von ihm entworfen und gestochen worden sind, bleibt<br />
zweifelhaft, wie auch der Entwurf zur vorliegenden Folge<br />
von anderer Hand stammen könnte (niederländischer<br />
Künstler, um 1600). – Saubere, kräftige Abzüge, schmale<br />
Ränder (linker Rand tls. alt mit Heftstreifen überklebt),<br />
leicht fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.
Nr. 1370<br />
Very rare and charming series of pictures of the months in<br />
late manneristic style with rich ornamental borders containing<br />
multiple symbols of the corresponding month. – Clean<br />
and strong impressions, narrow margins (paper strip glued<br />
in former times on part of left margin), slightly soiled and<br />
browned. – Loose quires. – See illustration.<br />
1371 LA PIERRE, J. DE, Le grand empire de l'un et<br />
l'autre monde, divisé en trois royaumes, le royaume<br />
des aveugles, des borgnes, & des clair-voyants.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Paris, Moreau, 1630. Mit<br />
gestoch. Frontisp., gestoch. Titel und 2 ganzseit.<br />
Textkupfern. 10 Bl., 565 S., 1 Bl. Etw. spät. Ldr.<br />
mit Rsch. und Rvg. (beschabt, etw. bestoßen).<br />
(100) 500,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 279<br />
Seltene und wohl einzige Ausgabe, zugleich die einzige<br />
bekannte Veröffentlichung des Verfassers. – Cioranescu<br />
40064 (kennt keine biographischen Daten). Rosenthal BMP<br />
5555. – Die Kupfer vermutlich gestoch. von Michel van<br />
Lochom nach Crispin de Passe. – Gewidmet dem Kardinal<br />
Richelieu. – Frontispiz und gestoch. Titel in blassen Ab -<br />
drucken, die beiden Textkupfer knapp beschnitten, das auf<br />
Seite 504 außen angeschnitten. S. 369-384 in sich verbunden.<br />
Das letzte Blatt oben mit Papierfehlstelle. Etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1372 (LE BOULANGER), Morale galante, ou l'art de<br />
bien aimer. 2 in 1 Bd. Paris (d. i. Amsterdam),<br />
o. Dr. (Elzevier), 166<strong>9.</strong> 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
174, 110 S. Ldr. um 1850 mit Vg. (33) 200,-<br />
Barbier III, 354. Willems 2048. Rahir 1498. Berghman 65<br />
(Anm.). Gay-L. III, 27<strong>9.</strong> – Vgl. Cioranescu 15387. – „Cet<br />
ouvrage, quoique généralement fade et précieux, renferme<br />
des passages agréables, et surtout de jolis vers dans le genre<br />
galant“ (Gay-Lemonnyer). – Leicht gebräunt, minimal<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1373 LEICHENPREDIGTEN – SAMMLUNG von<br />
3 Leichenpredigten. 1689-1764. Fol. Tls. mit Heftstreifen<br />
(Gebrauchsspuren). (47) 80,-<br />
I. Sachsen-Lauenburgische Feld-Blum des Fürst Julius<br />
Franciscus Hertzog zu Sachsen, Egern und Westphalen.<br />
Eger 168<strong>9.</strong> 3 Bl., 18 S., 1 Bl. – II. Eines weisen Gottfrieds<br />
seelige Zufriedenheit mit Gott. Am Tage der Beerdigung<br />
des Herrn Gottfried Hoppe. Tübingen 1727. 20, 24 S. – III.<br />
Gottseeliges Andencken derer jenigen Brüder, und Schwestern,<br />
welche aus der Johannisbergischen Dreyfaltigkeit<br />
Bruderschafft gestorben seynd. Johannesberg 1764. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 3 Bl. – Altersspuren.
280<br />
Nr. 1371<br />
1374 LEIGH, J. R., Epistolisch-homiletische Schatz-<br />
Kammer. Leipzig, Weidmann, 171<strong>9.</strong> 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 10 Bl., 1892 S., 54 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (100) 250,-<br />
Zweite Ausgabe (erstmals 1715). – Georgi II, 403. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1375 – Homiletische Schatz-Kammer. Hannover, Förster,<br />
1715. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 11 Bl., 1592 S.,<br />
12 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Georgi II, 403. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1376 LEPAUTRE, J., Frises et ornements à la moderne.<br />
(Nürnberg, Jakob Sandrart), o. J. (um 1670). 8 Ra -<br />
dierungen (erste mit Titel in Kartusche), beschnitten<br />
(bis an die Umfassungslinien) und paarweise<br />
auf Trägerpapier montiert. (125) 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Kräftige Akanthusranken, bewohnt von Putten und Fabelwesen.<br />
– Titelblatt am unteren linken Rand mit Nummer<br />
„11“. – Eine der zahlreichen Folgen mit Ornamentstichen<br />
des Jean Lepautre (1618-1682), vgl. Nagler XII, 167, 5. –<br />
Kontrastreiche, saubere Abdrucke. Titel mit ausgekratztem<br />
Verlegernamen und Ort. – Beiliegend weitere sechs unbezeichnete,<br />
auf zwei Blätter montierte radierte Vorlagen für<br />
Friese mit mythologischen Gestalten, Putten und Fabel -<br />
wesen (wohl Deutschland, spätes 17. Jahrhundert).<br />
Nr. 1380<br />
1377 LEYTE, F., Impenetrabilis pontificiae dignitatis<br />
clypeus. Rom, J. Komarek, 1695. Fol. 10 Bl., 336 S.<br />
Wenig läd. Pgt. d. Zt. (6) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 1769, 3. – Wortreiche<br />
Verteidigung des Papstprimats vor den Entscheidungen der<br />
Konzile und Behauptung der Unfehlbarkeit bei Entscheidungen<br />
in Glaubensdingen. – Der portugiesische Jesuit<br />
Franz Leyte wirkte als Buchzensor bei der Kurie in Rom. –<br />
Fleckig. – Vom Vorbesitzer für 25 DM auf der Münchner<br />
Dult erworben (tempora mutantur).<br />
1378 (LOMBARDO, N.), La Ciucceide, o puro La<br />
reggia de li Ciucce conzarvata. Poemma arrojeco.<br />
Neapel, Muzio, 1726. 228 S. Pgt. d. Zt. (leicht<br />
fleckig, etw. bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste seltene Ausgabe. – Melzi I, 221. – Einziges Werk des<br />
Advokaten Nicolò Lombardo (gest. 1749), ein komisches<br />
Heldengedicht (poema „arrojeco“) in neapolitanischem<br />
Dialekt. – Die Widmung ist unterzeichnet mit „Arnoldo<br />
Colombi“, dem Anagramm des Autors; daher halten wir<br />
gegen Melzi und einige Bibliothekskataloge „Lombardo“<br />
und nicht „Lombardi“ für die richtigere Form des Verfassernamens.<br />
– Besitzvermerk auf Vorsatz und Titel (hier<br />
getilgt); leicht gebräunt, etw. fleckig.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 281<br />
1379 LUNGERSHAUSEN, J. J., Das aufgeweckte<br />
Christenthum. 2 Tle. in 1 Bd. Mühlhausen, Brückner,<br />
1742. 4°. Mit gestoch. Portr. 3 Bl., <strong>58</strong>4, 488 S.,<br />
12 Bl. Stark beschäd. Hldr. d. Zt. (100) 200,-<br />
Zweite Ausgabe. – Vgl. Georgi II, 449 (EA 1735). – „In<br />
Mühlhausen wurden die beiden Predigten gedruckt, die der<br />
Superintendent und Schulinspektor Johann Jacob Lungershausen<br />
(1665-1729) beim jährlichen Ratswechsel in der<br />
'gewöhnlichen Regenten-Predigt' vor der Zuhörerschaft<br />
aus der Freien Reichsstadt hielt“ (Bestandsgeschichte der<br />
Hiesebrockschen Pfarrbibliothek). – Gebräunt.<br />
1380 LUYKEN, C., Kupferstichfolge der 12 Monate.<br />
O. O. und J. (Nürnberg, Weigel, um 1700). Fol. 12<br />
Kupferstiche. Lose, jeweils unter Passepartout.<br />
(60) 500,-<br />
Nagler IX, 128, 5. Thieme-B. XXIII, 488. – Besonders<br />
schöne Folge von Monatsbildern mit den Arbeiten und Vergnügungen<br />
eines jeden Monats. – Der holländische Kupferstecher<br />
Caspar Luyken (1672-1708) arbeitete um 1700<br />
mit dem Nürnberger Verleger Christoph Weigel zusammen.<br />
Dort entstanden mehrere Kupferstichfolgen, die Weigel verlegt<br />
hat. – Unter jeder Darstellung eine vierzeilige gereimte<br />
Strophe meist scherzenden Inhalts, teils auch mit derben<br />
erotischen Anspielungen. – Ein Bl. mit kleinem Randeinriß;<br />
wenig gebräunt, kaum fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1381 (MATTSPERGER, M., Die Geistliche Hertzens-<br />
Einbildungen, in ... biblischen Figur-Sprüchen<br />
vorgestellet). 2 in 1 Bd. (Augsburg, Leopold, o. J.<br />
(ca. 1720). Qu.-4°. Mit 1 gestoch. Titel (statt 2)<br />
und 348 (statt 500) Rebusdarstellungen auf 130<br />
(statt 168) kolor. Kupfertafeln. 9 (statt 19) Bl. Etw.<br />
läd. Ldr. d. Zt. (10) 300,-<br />
Vgl. Seebaß, N. F., 650. Praz 415. FdF 690. Gier-J. 454. –<br />
Nach Praz ist der erste, 250 Bilderrätsel umfassende Teil des<br />
für die religiöse Erziehung von Kindern bestimmten Werks<br />
erstmals 1684 erschienen, der zweite Teil mit weiteren 250<br />
Rebusdarstellungen und einem gestochenen Rebusgedicht<br />
1692. In der Folge mehrfach aufgelegt, gewöhnlich un -<br />
datiert. – Die originellen Kupferstiche stellen Bibelzitate<br />
(meist aus dem Psalter und dem Buch der Sprüche) dar,<br />
wobei bestimmte Wörter durch Bilder substituiert werden.<br />
Jede Tafel enthält gewöhnlich drei Rebusbilder bzw.<br />
Embleme, die in dem darunterstehenden Text entschlüsselt<br />
werden. Je eine Tafel in beiden Teilen hat vier Rebusbilder<br />
(hier nicht vorhanden). – Es fehlen 38 Tafeln (17 in Tl. I,<br />
21 in Tl. II) mit zusammen 116 Darstellungen und der Text<br />
zu Tl. I. – Vorderes Innengelenk gebrochen, Vorsätze erneuert,<br />
erste und letzte Bl. aufgezogen mit größeren Läsuren,<br />
einige restaurierte Ausrisse und Schäden, durchgehend<br />
fleckig und mit einigen Gebrauchsspuren.<br />
Nur ein weiteres Exemplar bekannt<br />
1382 NIEDERSTETTER, M., Disce mori. Kurtze und<br />
einfeltige Erklerung des Gebets Moysis, des Mannes<br />
Gottes, so an der Zahl ist der 90. Psalm. Ge -<br />
halten zu Freybergk, in den ordentlichen Wochenpredigten,<br />
als Gott der Allmechtige, mit Pestilentz<br />
und Sterbensgefahr, uns Väterlichen heimgesucht<br />
und gestrafft hat. Freiberg, Hoffmann, 1608. 18<br />
nn., 224 num. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (55) 600,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht<br />
nachweisbar (und nicht im VD 17). – Über den KVK weltweit<br />
nur ein Exemplar in Hamburg nachweisbar. – Michael<br />
Niederstetter (1562-1613) war ein lutherischer Geistlicher,<br />
„er war der Bruder der siebenten Urgroßmutter Karl Mays<br />
väterlicherseits“ (Karl-May-Wiki). – Meist stärker gebräunt<br />
und fleckig.<br />
VORGEB.: SPANGENBERG, C., Der XIII. Psalm Davids<br />
ausgelegt. Wittenberg, G. Rhaus Erben, 1555. Mit wdh.<br />
ganzseit. Holzschnitt. 60 (statt 118) Bl. – VD 16 S 7528<br />
(Privatbesitz, zit. nach Benzing). – Enthält die Lagen A8-<br />
G8 und H4. – Gebräunt und fleckig. Blätter G6 und G8 mit<br />
Randausrissen, letztes Bl. mit Randschäden und etw. Bildverlust<br />
aufgezogen. – Der deutlich geprägte zeitgenössische<br />
Einband mit Streicheisenlinien und Rollenstempeln.<br />
1383 NOUVEAU RECUEIL. Contenant la vie, les<br />
amours, les infortunes, et les Lettres d'Abailard &<br />
d'Heloise: Les Lettres d'une Religieuse Portugaise<br />
& du Chevalier ***, celles de Clante et Belise.<br />
Avec l'Histoire de la Matrone d'Ephese. Amsterdam,<br />
Schelte, 1713. 6 Bl., 479 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. – Nicht im KVK. – Leichte Ge -<br />
brauchsspuren. (144) 100,-<br />
1384 OTROKOCSI, F. F., Laetum ad lugentes Sion<br />
nuncium. Tyrnau, Hörmann, 1696. 16 Bl., 228 S.,<br />
6 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen und bestoßen,<br />
tls. stärker fleckig). (33) 400,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Titel mit hs. Besitzvermerk; etw.<br />
gebräunt, wasserrandig und fleckig.<br />
1385 OVIDIUS NASO, P., Herscheppinge. Vertaelt<br />
door J. V. Vondel. Met taal -en dicht-kundige aanmerkingen<br />
van B. H. Twee Deelen. Amsterdam,<br />
Visscher und Tirion, 1730. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 15 Kupfertafeln. 11 Bl., 499 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen). (89) 200,-<br />
Schweiger II, 686. Unger 715. Schuytvlot 805. – Die vierte<br />
Ausgabe in der Übersetzung von van Vondel (zuerst<br />
erschienen 1671). – Mit dem wiederverwendeten Frontispiz<br />
der Ausgabe von 1671, gestochen von Blotel. – Innengelenke<br />
gebrochen, vorderer fliegender Vorsatz fehlt, S. 9-16<br />
verbunden; leicht gebräunt und fleckig.<br />
1386 OWEN, J., Teutschredender Owenus. Übers. und<br />
mit etlichen Anmerckungen erläutert, Durch<br />
Valentinum Löbern. Hamburg, Pape für Härtel,<br />
1653. 12°. 179 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (144) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 17 23:240022C (nennt<br />
[zusätzlich?] einen gestoch. Titel). Goed. III, 232, 4. FdF<br />
421. Jantz 1634. – Deutsche Ausgabe der einflußreichen<br />
Epigrammdichtung. – „Taught the German language bre-
282<br />
Nr. 1392<br />
vity, polish and precision“ (FdF). – Löber „erwarb sich<br />
einen großen Ruf durch seine Übersetzung der Epigramme<br />
des englischen Dichters John Owen, welche er in deutschen<br />
Reimen ebenso kurz, witzig und treffend wiedergab“ (ADB<br />
XIX, 45). – Titel mit Besitzvermerk und Ausriß unten (hinterlegt,<br />
minimaler Ziffernverlust), leicht gebräunt.<br />
1387 PERACHER, J., Miles gloriosus. Das ist: P.<br />
Joseph Sonnenberg aus der Compagnie der frechen<br />
Jesuiten wider unser reformirte Züricherische<br />
Kirch und derselben anderes Jubel-Jahr neu<br />
auftrettender Hohn- und Groß-Sprecher mit<br />
Schimpff und Ernst verdienstmäßig abgewisen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. (Zürich, Lindinner), 1721. 8 Bl.,<br />
768 S., 6 Bl., 40 S. Hpgt. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. II, 1386. – Polemik des Ex -<br />
jesuiten Peracher, der sich im protestantischen Zürich als<br />
Prediger niedergelassen hatte, gegen die Luzerner Jesuiten.<br />
– Der zweite Teil mit eigenem Titel, datiert 171<strong>9.</strong> – Etw.<br />
fleckig.<br />
1388 PETRARCA, F., Le rime. Padua, G. Comino,<br />
(1721)-22. Mit gestoch. Druckermarke auf dem<br />
Titel und Holzschnitt-Buchschmuck. 6 Bl., CIV,<br />
397 S., 1 Bl. (Anzeigen). Hldr. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt, geringe Wurmspuren) in mod. Pp.-Schuber<br />
(etw. bestoßen). (100) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Brunet IV, 554: „Edition éstimée; elle est belle et correcte.“<br />
Haym 234, 3: „Editione citata dalla Crusca.“ – Mit Biographie<br />
und chronologischem annotierten Verzeichnis früherer<br />
Ausgaben von 1470 bis zur vorliegenden Ausgabe. – Minimal<br />
fleckig.<br />
1389 PETRONIUS ARBITER, T., Satyricon quae<br />
supersunt. Cum commentariis & notis N. Heinsii<br />
& G. Goesii nunc primum editis. Curante P. Burmanno.<br />
2 in 1 Bd. Utrecht, W. van de Water, 170<strong>9.</strong><br />
4°. Mit gestoch. Frontisp. und 13 Textkupfern.<br />
19 Bl., 688 S., 2 Bl., 368 S., <strong>58</strong> Bl. Läd. Ldr. d. Zt.<br />
(63) 250,-<br />
Erste von Burmann besorgte Ausgabe. – Brunet IV, 575.<br />
Schweiger II, 724. Ebert 16521: „Neue Recension nach den<br />
frühern Ausgaben mit reichem exeget. Apparat.“ – „I can<br />
affirm it to be one of the best edited of the Dutch classics.<br />
Burman, by his immense erudition and critical sagacity, has<br />
so wonderfully illustrated this difficult writer, that it is<br />
almost impossible for the best scholar to read Petronius in<br />
any other edition“ (Dibdin II, 276). – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
und mont. Katalogausschnitt. Leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig. – Gestoch. Wappenexlibris der alten britischen<br />
Bridgewater Library.<br />
1390 PFRETZSCHNER, B., De literis amatoriis,<br />
vulgo: von Liebes-Buhlen- oder Jungfer-Brieffen<br />
in und ausser der Ehe. Praeside Petro Müllero. Ed.<br />
sexta. Jena, Haller, 1717. 16 Bl. Mod. Heftstreifen.<br />
(66) 80,-<br />
Hayn-G. VI, 166. – Kuriose Dissertation über Liebesbriefe<br />
und allerhand Verwicklungen, die durch sie entstehen können.<br />
– Etw. gebräunt<br />
1391 PICTET, B., Christliche Sitten-Lehre. Ins Teutsche<br />
übers. durch J. F. Bachstrohm. Leipzig, Ge -<br />
orgi, 1717. 4°. Mit gestoch. Portr. 13 Bl., 1456 S.,<br />
27 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (26) 200,-<br />
Fromm 20163. – Zweite deutsche Ausgabe. – Leicht fleckig.<br />
– Mehrere Beilagen.<br />
1392 (PILLEMENT, J., Fleurs idéalle, inventée et dessinée.<br />
Paris, Levier, 1770). Qu.-4°. 6 Radierungen<br />
mit Roulette-Arbeit von A. E. Gautier-Dagoty<br />
nach J. Pillement. Mod. Pp. (etw. lichtrandig). (1)<br />
400,-<br />
Nissen 1530. Thieme-B. XIII, 293. Singer 302 (in: Monatshefte<br />
für Kunstwissenschaft 1917). – Sechs teils recht skurrile<br />
Darstellungen erfundener Pflanzenarten in Crayon-<br />
Manier. Bei der vorliegenden Folge handelt es sich<br />
möglicherweise um eine Vorstudie, die statt des gestochenen<br />
Titels eine gewöhnliche Tafel enthält. Das Werk wurde<br />
eigentlich in Farbdruck hergestellt; es existieren jedoch auch<br />
einfarbige Suiten. Identifizierung durch die übereinstimmenden<br />
Maße (24,5 x 16,5 cm). – Die breitrandigen Tafeln<br />
in kräftigen, sauberen Abdrucken quer eingebunden. – Stellenw.<br />
etw. braunfl. und wasserrandig. – Sehr selten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1393 PISTORIUS, G., Himmlisches Wunderwerck<br />
Maria oder, zweintzig Catholische Lob-Predigen.<br />
Editio tertia. Dillingen, Mayer, 1662. 4°. 8 Bl.,<br />
405 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (Deckel aufgebogen,<br />
fleckig und etw. bestoßen). (3) 150,-
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 283<br />
VD 17 12:206198N. – Zum Verfasser vgl. Jöcher III, 1598.<br />
– Vorderes Innengelenk aufgeplatzt, Bl. (*)ij angerändert,<br />
stellenw. etw. wurmstichig (Buchstabenverlust), tls. leicht<br />
wasserrandig, wenig gebräunt und fleckig.<br />
1394 PITHOYS, C., L'apocalypse de Méliton. Ou<br />
revelation des mystères cénobitiques. Saint-Leger<br />
(Sedan), Chartier, 1665. 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
4 Bl., 230 S., 1 Bl. Hldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Kanten<br />
gering berieben). (100) 80,-<br />
Quérard II, 1101. – Vgl. Cioranescu 55133 (EA 1662). –<br />
Satire gegen das Mönchtum. – Frontispiz verso mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, mehrf. gestempelt, fleckig.<br />
1395 POETAE LATINI MINORES. Curante P. Burmanno.<br />
2 in 1 Bd. Leiden, Wihoff und Goedval,<br />
1731. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 29 Bl., 730 S.,<br />
1 Bl., 553 S., 55 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt).<br />
(63) 150,-<br />
Ceresoli 42<strong>9.</strong> Souhart 383. Thiébaud 748. Schweiger II,<br />
1285. – Die „geschätzte Sammlung“ (Schweiger) enthält<br />
das jagdhistorisch interessante „Cynegeticon“ des Gratius<br />
Faliscus. – Wenig fleckig.<br />
Unbekannte Ausgabe<br />
1396 (POSTHIUS, J., Tetrasticha in Ovidii metam. lib.<br />
XV). Tl. I (mehr nicht erschienen?). O. O. (Augsburg?),<br />
J. Baudisch, o. J. (um 1690/1700). 4°.<br />
Radierter Titel und 21 (statt 23) radierte Tafeln von<br />
G. A. Wolfgang. Ohne Einband. (125) 1.500,-<br />
Vgl. Nagler XV, 5, 45: „Verschiedene Embleme und Fabeln<br />
aus Ovid.“ – Die bibliographisch für uns nicht weiter nachweisbare<br />
Radierungsfolge ist eine Illustration zu der von<br />
dem deutschen Humanisten Johannes Posthius aus Germersheim<br />
(1537-1597) verfaßten Auslegung der Metamorphosen<br />
des Ovid in Versform. Diese dichterische Interpretation<br />
war bereits 1563 in einer (ihrerseits sehr seltenen)<br />
deutsch-lateinischen Ausgabe erschienen (VD 16 P 4488<br />
und 4489), illustriert mit Holzschnitten des Virgil Solis. –<br />
Jede Radierung unserer Folge zeigt eine Szene im Rund<br />
(Durchmesser: 12,9 cm) mit dem Text des Posthius in Form<br />
eines Tetrastichons darunter. Stilistisch zeigen sich zwar<br />
keine Übereinstimmungen mit der älteren, im Querformat<br />
angelegten Illustrationsfolge des Virgil Solis, doch verraten<br />
vielerlei Motive, die nicht allein aus dem Text hervorgehen,<br />
daß die älteren Darstellungen als Vorlage für die Neuillustration<br />
gedient haben müssen. – Der hier vorhandene<br />
radierte Titel zu Teil I gibt lediglich den Inventor und<br />
Stecher Georg Andreas Wolfgang sowie den Verleger<br />
Johannes Baudisch an. Wolfgang (1631-1716) stammte aus<br />
Chemnitz und erlernte in Augsburg bei Melchior Küsell das<br />
Stecherhandwerk. Er hat in Augsburg eine produktive<br />
Tätigkeit entfaltet und führte dort sogar die Technik des<br />
Mezzotinto ein. Über den Verleger Baudisch ist hingegen<br />
nichts bekannt. – Numeriert von 1-21 (Titel als Nr. 1 ge -<br />
zählt, es fehlt die Tafel 11 mit dem Ende der Sintflut). Die<br />
Tafel 21 gehört bereits zum 2. Buch der Metamorphosen<br />
(Geschichte des Phaeton). Die darauf folgende Tafel ist im<br />
Zustand vor der Schrift (ohne Nummer und Text) vorhanden<br />
und stellt den Sturz des Phaeton dar. (Ausgelassen die<br />
Nr. 1396<br />
Fahrt im Sonnenwagen.) Die letzte Tafel, ebenfalls vor der<br />
Schrift, zeigt die Beweinung des Phaeton durch die Heliaden.<br />
Es ist zu vermuten, daß das ambitionierte Ovid-Projekt<br />
Wolfgangs und seines Verlegers nicht weit über die<br />
hier vorhandenen Tafeln hinausgegangen ist, gewissermaßen<br />
scheint es mit Phaeton abgestürzt zu sein. – Titel mit<br />
alt restauriertem Ausriß in der Platte, aber außerhalb der<br />
Darstellung, Bl. 3 mit größerer Anränderung im unteren<br />
Rand; im Bug verstärkt, breite Ränder (Blattgr.: 29,5 x<br />
18,2 cm) leicht gebräunt und wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Unknown edition. – The series of etchings not traceable by<br />
us bibliographically is an illustration to the interpretation of<br />
Ovid's metamorphosis in verses, written by the German<br />
humanist Johannes Posthius from Germersheim (1537-<br />
1597). – Title with tear-out in plate restored in former times,<br />
but beyond illustration, leaf 3 with large paper slips mounted<br />
at lower margin; reinforced at joint, wide margins (leaf<br />
size: 29,5 x 18,2 cm) slightly browned and hardly soiled. –<br />
Without binding. – See illustration.<br />
1397 PROKOP VON TEMPLIN, Adventuale ac<br />
natale Iesu Christi, sive deliciae spiritus hibernales.<br />
Hertzens-Frewd und Seelen-Lust im harten Winter.<br />
4 Tle. in 1 Bd. München, Jäcklin, 1666. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln (fleckig, Schließen defekt). (3) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 20: „Erster von insgesamt<br />
sechs Bänden Kirchenjahrspredigten. – Prosa mit eingelegten<br />
erbaulichen Liedern ohne Noten, zweispaltig gesetzt.<br />
Vorn ein Lobgedicht von Johannes Kuen.“ – Gestoch. Titel<br />
mit Besitzvermerk, wenig fleckig. – Schöner Band aus dem<br />
Kloster Reichersberg.
284<br />
Nr. 1403<br />
1398 QUIRSFELD, J., Neu-vermehrte himmlische<br />
Garten-Gesellschaft. – Geistlicher Myrrhen-Garten.<br />
2 in 1 Bd. Basel und Frankfurt, Brandmüller,<br />
1737. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titel und<br />
38 Kupfertafeln. 6 Bl., 403, 64 S., 5 Bl., 48, 7<strong>58</strong><br />
(recte 756) S., 5, 5 Bl., 72 (recte 62) S. Leicht läd.<br />
Ldr. d. Zt. (100) 400,-<br />
Vgl. für andere Ausg.: Jöcher-A. VI, 1141, 4. Maltzahn II,<br />
1043. Jantz 2055: „A lyric poem with each of the symbolic<br />
plates, other poems in text. The imagery of the garden is<br />
sustained throughout. Appended is a 'Geistliches Würtz-<br />
Gärtlein'.“ – Erstmals um 1680 erschienen, erlebte diese<br />
Erbauungsschrift zahlr. Auflagen und Ausgaben und wurde<br />
noch 1781 gedruckt. – Wenig fleckig.<br />
1399 RAIMUNDUS DE CAPUA, Seraphischer<br />
Exempel-Spiegel, oder Wunderthätiger Lebens-<br />
Lauff der Seraphischen Jungfrauen Catharinae von<br />
Siena. Vormals in welscher Sprach herauß gegeben,<br />
bald darauf in das Lateinische übersetzet,<br />
nunmehro in hoch-teutsche Sprach erkläret und<br />
zum anderten mahl in Druck befördert. Brünn,<br />
Krauß, 1726. 4°. Mit gestoch. Portr. 17 Bl., 644 S.,<br />
9 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Metallschließen (leicht berieben, Rücken und<br />
Gelenke mit wenigen Wurmlöchern). (100) 400,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Vgl. LThK<br />
VIII, 616. Knihopis 14.730. – Biographie der Heiligen<br />
Katharina von Siena aus der Feder ihres Beichtvaters in der<br />
seltenen deutschen Fassung (nur in München und Olmütz<br />
nachweisbar). – Titel mit Besitzvermerk des Zisterzienserklosters<br />
Zwettl; tls. stärker gebräunt.<br />
1400 RELATION auß dem Parnasso deß Trajani Boccalini<br />
an den Aulum Gallionem. O. O. und Dr.<br />
1675. 4°. 39 S. Ausgebunden. (47) 150,-<br />
Eine von mindestens 3 Ausgaben aus demselben Jahr. –<br />
Nicht im VD 17 verzeichnete Variante; dort nur ein Druck<br />
mit 56 S. und ein weiterer mit ebenfalls 39 S. wie unser<br />
Exemplar, jedoch mit zwei Paginierungsfehlern: „36“ und<br />
„37“ statt „38“ und „39“. – Behandelt in poetischer Form<br />
den „Außgang und den plötzlichen Fall der grossen Macht<br />
des Wenceslai, Hertzogs von Sagan, Fürstens zu Lobkowitz“.<br />
Dem italienischen Satiriker Trajano Boccalini (1556-<br />
1613) untergeschoben. – Leicht wasserrandig, vereinzelt mit<br />
Fehlstellen (ohne Textverlust), etw. gebräunt und fleckig.<br />
1401 (RITTMEYER, J.), Himmlisches Freuden-Mahl<br />
der Kinder GOttes auf Erden. Oder geistreiche<br />
Gebete so vor –bey- und nach der Beicht und<br />
Heil. Abendmahl kräfftig zu gebrauchen. Helmstedt,<br />
Hamm, 171<strong>9.</strong> Schmal-12°. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Titel und 10 Kupfertafeln.<br />
10 Bl., 645 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (Kopf und Schwanz<br />
schadhaft, leicht berieben und etw. bestoßen) in<br />
läd. Pp.-Schuber d. Zt. (66) 80,-<br />
Nicht bei Schüling. – Vgl. Jantz 2133 (Ausg. 1705). – Vereinzelt<br />
fleckig.<br />
1402 RÖBER, P., Cessionis sive renuntiationis asaphicae<br />
summarius processus. Wie Asaph Himmel und<br />
Erde sich verzeihet. Halle, P. Schmidt, o. J. (1617).<br />
4°. Mit Titelholzschnittbordüre. 34 Bl. Mod.<br />
Hpgt. (leicht aufgebogen). (74) 150,-<br />
Vgl. Jöcher III, 2166. – Seltene Leichenpredigten-Sammlung.<br />
– Titel mit Etikett, stärker gebräunt, gering fleckig.<br />
1403 SAENREDAM – 2 RADIERUNGSFOLGEN<br />
von J. Saenredam nach H. Goltzius (Nachstiche<br />
des 17. Jhdts.). Die Tageszeiten. 4 Bl. 21,3 x 14,7<br />
cm. – Ehetrilogie. 3 Bl. 23,4 x 16,1 cm. (Blattgr. je<br />
29,5 x 18,3 cm). Ohne Einband. (125) 600,-<br />
Vgl. Hollstein XXIII, 97-100 und 107-10<strong>9.</strong> – Bei beiden<br />
Folgen dürfte es sich um seitenrichtige Nachstiche des mittleren<br />
bis späten 17. Jahrhunderts handeln (wohl Deutschland,<br />
vielleicht Augsburg?), wobei die Abweichungen bei<br />
der Tageszeitenfolge leicht anhand der Veränderungen der<br />
Schrift zu erkennen sind (hier wurden sogar die Stecher -<br />
signatur Saenredams, die Angabe des Textdichters Schonaeus<br />
und das Wort „par“ in der ersten Zeile von Bl. 1 weggelassen,<br />
wodurch das Versmaß des Hexameters zerstört<br />
wird). Bei der zweiten Folge ist dagegen auch die Schrift<br />
exakt kopiert worden. Beide Folgen sind weit weniger kon-
Nr. 1409<br />
trastreich als die Originale, was nicht nur an den teils abgenutzten<br />
Platten liegt, sondern vor allem an der Gestaltungsart<br />
des unbekannten Stechers. – Abrucke in unterschiedlicher<br />
Qualität, tls. etw. gebräunt. – In eine fadengebundene<br />
Lage zusammengefügt. – Siehe Abbildung.<br />
1404 SALMASIUS, C., Epistola ad Andream Colvium<br />
... de Caesarie virorum et mulierum coma. Leiden,<br />
Elzevier, 1644. 747 S. Pgt. d. Zt. (126) 150,-<br />
Willems <strong>58</strong>0. – Auf eine Stelle aus den Korintherbriefen<br />
gestützte Polemik im Streit um die Freiheit der Haarlänge,<br />
den Ludwig XIII. losgetreten hatte. „Saumaise se déclara le<br />
champion de la liberté des coiffures“ (Willems, bei dem sich<br />
die ganze Geschichte des langen und breiten findet). –<br />
Druck in einer ziemlich großen Antiqua und großer Kursive.<br />
– Schönes Exemplar.<br />
1405 SANNAZARO, J., Poemata ex antiquis editionibus<br />
accuratissime descripta. Accessit ejusdem vita,<br />
Jo. Antonio Vulpio auctore. Padua, Cominus,<br />
171<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titelvign. und gestoch.<br />
Portr. 4 Bl., LII, 248, 54 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (wenig<br />
fleckig, Rsch. mit Fehlstelle). (100) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 285<br />
Erste Ausgabe. – Brunet V, 127. Ebert 20264. – Leicht<br />
gebräunt, ganz vereinzelt etw. fleckig. – Das Porträt auf<br />
blauem Papier gedruckt.<br />
1406 SCARLAT(T)INI, O., Homo et ejus partes figuratus<br />
et symbolicus. Nunc primum ex italico idiomate<br />
latinitati datum à M. Honcamp. 2 in 1 Bd.<br />
Augsburg und Dillingen, J. Bencard, 1695. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, 2 gestoch. Titelvign. und<br />
42 Textkupfern. 25 Bl., 342 S., 22, 14 Bl., 249 S.,<br />
14 Bl. Restauriertes Hldr. d. Zt. (153) 1.200,-<br />
STC S 382. Landwehr 530. Praz 490. Caillet III, 490: „Ouvrage<br />
unique en son genre.“ – Die Originalausgabe war 1684<br />
in Bologna erschienen. – Enthält auch einiges über Alchemie<br />
und Okkulta. – Mehrf. gestempelt, etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1407 SCARRON APARU (sic) à Madame de Maintenon<br />
et les reproches qu'il lui fait, sur les amours<br />
avec Louis le Grand. „Cologne, Jean le Blanc“<br />
(d. i. Amsterdam), 1694. 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
S. (3)-136. Pgt. d. Zt. (Rückenbezug tls. leicht<br />
abgesplittert, etw. fleckig, gering bestoßen). (21)<br />
500,-<br />
Weller II, 55. Brunet V, 186. Rahir 3404 (abweichende Kollation).<br />
Bilder-Lexikon der Erotik II, 641. Englisch, Ge -<br />
schichte der erotischen Literatur, 3<strong>58</strong>. Gay-L. III, 107<strong>9.</strong> –<br />
Nicht bei Barbier. – „Pamphlet fort rare“ (Gay-Lemonnyer).<br />
– Derb-galante Satire auf die Mätressenwirtschaft<br />
Ludwigs XIV., deren Veröffentlichung zur Hinrichtung
286<br />
eines Verlagsangestellten und eines Buchbinders geführt hat.<br />
– Verfasser ist wohl ein nicht näher bekannter Chavance,<br />
das Vorwort stammt vermutlich von einem ebensowenig<br />
bekannten Laroque. – Das hübsche Frontispiz zeigt die<br />
Maintenon, umgeben von Scarron, Ragotin, La Rancune<br />
und La Rapiniere (im Unterschied zu dem Frontispiz des<br />
Exemplars bei Gay, auf dem Ludwig XIV. im Kreis von vier<br />
Mätressen zu sehen ist). – Vorsatz mit eingeklebter bibliographischer<br />
Notiz und Besitzvermerk von alter Hand in<br />
Tinte, Frontispiz am linken Seitenrand knapp beschnitten,<br />
Titel verso mit Einträgen, stellenw. fleckig.<br />
1408 SCHMID, S., In librum Ijobi commentarius.<br />
Straßburg, Spoor, 1690. 4°. 10 Bl., 1600 S., 9 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wenig fleckig, Ausriß im weißen Rand<br />
von S. 1547/48 hinterlegt.<br />
1409 S(CHRORER), H. F. (monogrammiert), Die vier<br />
Elemente. Folge von 4 Radierungen von R. Custos<br />
nach H. F. Schrorer (oder Schorer). (Wohl Augsburg,<br />
um 1615/20). 11,4 x 15,5 cm. (125) 600,-<br />
Nagler XVII, 525 (unter Schorer, hier mit Nennung der Jahreszahl<br />
1619). Nagler, Monogrammisten III, 1551 (hier<br />
Zuschreibung an Hans Friedrich Schrorer). – Nicht bei<br />
Hollstein (Custos). – Überaus seltene Folge mit Personifikationen<br />
der vier Elemente durch Putten in weiten Landschaften<br />
mit den entsprechenden Attributen: I. Erde (Füllhorn),<br />
II. Wasser (Quellvase), III. Luft (fliegender Putto mit<br />
Fanfare) und IV. Feuer (Fackel, Feuerstelle). – Der Inventor,<br />
dessen Monogramm „HSF“ sich auf Blatt I (Erde) findet,<br />
wird von Nagler als der Maler und Zeichner Hans Friedrich<br />
Schrorer oder auch Schorer identifiziert (tätig um<br />
1615/20; vgl. auch Nagler XVIII, 12). Der Stecher Raphael<br />
Custos, ein Stiefbruder von Lukas und Wolfgang Kilian,<br />
gehörte einer aus den Niederlanden stammenden, in Augsburg<br />
tätigen Verleger- und Kupferstecherfamilie an (um<br />
1590-1664; AKL XXIII, 210). Die Namensansetzung folgt<br />
hier dem Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig,<br />
wo die Folge unter der Signatur „HFSchrorer AB 3“ inventarisiert<br />
ist. – Sehr frische, kräftige und saubere Abdrucke.<br />
– Bug verstärkt, breite Ränder (Blattgr.: 17,3 x 29,5 cm)<br />
leicht fleckig, gebräunt und mit zwei kleinen Löchern. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1410 SPEE, F. VON, Trutz-Nachtigall. Nach der<br />
1. Ausg. von W. Friessem, Köln 164<strong>9.</strong> Coesfeld<br />
und Münster, Wittneven und Theissing, 1841. LI<br />
S., 3 Bl., 311, 29 S. mit Noten. Lwd. d. Zt. (Rücken<br />
lichtrandig, Vorderdeckel mit kleiner Fehlstelle,<br />
leicht berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Goed. III, 194. – Vorsatz und Titel mit hs. Numerierungen<br />
und gestempelt, sonst recht frisch.<br />
1411 SPERELLI, A., Paradoxa moralia, a translatore<br />
L. Voltolini. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt und Augsburg,<br />
Kroniger und Göbels Erben, 1698. Kl.-4°.<br />
Mit 2 gestoch. allegorischen Frontisp., Wappenkupfertafel<br />
und 45 emblematischen Kupfertafeln.<br />
1 (statt 12) Bl., 324 S., 12 (statt 13?), 8 Bl., 561 S.,<br />
19 (statt 20?) Bl. Stark läd. Ldr. d. Zt. (31) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Erste lateinische, zugleich erste illustrierte Ausgabe. –<br />
Heckscher-S. 708. – Nicht bei Landwehr, Praz und im STC.<br />
– Die Kupfer jeweils von breiten, wechselnden Bordüren<br />
eingefaßt, unten mit gestoch. lateinischer Legende. – Von<br />
den Anfangsstücken nur der Drucktitel vorhanden. Die<br />
Register am Ende der beiden Teile sind vollständig vorhanden,<br />
womöglich fehlt hier jeweils ein Erratablatt. Fron -<br />
tispize und Wappen knapp beschnitten, Bildränder teilw.<br />
angeschnitten. Vorsätze und Frontispiz verso mit Nummernstempel.<br />
Titel mit hs. Bibl.-Nr., Monogramm und<br />
verso mehrf. gestempelt. Unterschiedlich gebräunt, braunund<br />
stockfl., tls. etw. wasserrandig.<br />
1412 STEINMAYR, M., Rationale mariale. Oder<br />
marianisches Brustblat. München, H. von Gelder,<br />
1686. 4°. Mit gestoch. Titel von J. G. Bodenehr.<br />
19 Bl., 481 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (35) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Sehr schöner gestoch. Titel mit Darstellung<br />
der „S. Maria Lauretana in Türckheim“ (kleine<br />
Löcher). – Michael Steinmayr war Abt in Osterhofen. –<br />
Titel mit Besitzvermerk, etw. fleckig.<br />
1413 STROMMER, I., Kostbahrer Münchner-Schatz<br />
... Das ist: Antonius von Padua. München, Rauch<br />
für Gelder, 1691. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 15 Bl.,<br />
172 S., 2 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (100) 250,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Barockes literarisches<br />
Dokument der Frömmigkeit in Versform. – Wenig<br />
fleckig.<br />
1414 SUETONIUS TRANQUILLUS, C., (Opera)<br />
cum notis integris curante P. Burmanno. 2 Bde.<br />
Amsterdam, Janssonius-Waesberghe, 1736. 4° Mit<br />
gestoch. Frontisp., 2 gestoch. Titelvign. und<br />
34 Kupfertafeln. 11 Bl., 808; 420 S., 1 Bl., 202 S.,<br />
3 Bl., S. 421-492, 102 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
reicher Rvg. (leicht beschabt, wenig bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Schweiger II, 97<strong>9.</strong> Dibdin 442. Ebert 21937: „Graevii Text<br />
liegt zum Grunde, bisweilen aus alten Manuscripten und<br />
alten Ausgaben verbessert, und mit einer guten Auswahl<br />
fremder Noten und eignen gelehrten Bemerkungen erläutert.“<br />
– Wenige Flecken, einige Bl. leicht gebräunt. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1415 TACITUS, C., Opera, quae exstant, integris<br />
J. Lipsii, Rhenani ... commentariis illustrata. J. F.<br />
Gronovius recensuit, & suas notas passim adjecit.<br />
Accedunt J. Gronovii excerpta ex variis lectionibus<br />
MS. Oxoniensis. 2 Bde. (Leiden, J. Elzeviers<br />
Witwe und Erben für) D. Elzevier in Amsterdam,<br />
1672. Mit gestoch. Titel und wdh. Druckermarke.<br />
15 Bl., 1224 (recte 1234) S.; 1 Bl., 899 (recte 901) S.,<br />
111 Bl. Hldr. um 1880 (Gelenke von Bd. I etw.<br />
angebrochen, beide Bde. leicht beschabt). (21)<br />
400,-
Nr. 1416<br />
Schweiger II, 1002 f. Willems 1479: „Édition correcte, bien<br />
exécutée, et très recherchée autrefois pour la collection des<br />
'variorum'.“ – Titel mit rasiertem Besitzvermerk (fachmännisch<br />
hinterlegt), ganz leicht fleckig, gewaschen.<br />
1416 TEMPESTA – Die vier Jahreszeiten. Folge von<br />
4 Radierungen nach A. Tempesta. Wohl Deutschland,<br />
Mitte 17. Jhdt. 14,5 x 21,3 cm. (Blattgr. je ca.<br />
29 x 18,5 cm). Lose Bl. ohne Einband. (125) 500,-<br />
Seitenrichtige Nachstiche der bedeutenden Folge von Antonio<br />
Tempesta, die dieser in zwei Fassungen 1592 radiert und<br />
publiziert hat (vgl. Bartsch 804-07. Meetz, Tempora triumphant,<br />
Bonn 2003, Kat. 14 und 15). – Prächtige Jahreszeitenallegorien<br />
in Form von Triumphzügen mit den entsprechend<br />
geschmückten Wagen. – Numeriert, erstes Bl. mit<br />
Bezeichnung „Anthoine tempest i“. Vergröberte, aber nur<br />
in kleinen Details vom Original abweichende Nachstiche.<br />
Die Schrift am unteren Rand wurde weggelassen. – Sehr<br />
kräftige, kontrastreiche Abzüge. – Geringe Randläsuren,<br />
breite Ränder etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1417 TEUTSCHLIEB, H. (PSEUD.), Verschiedene<br />
Kriegs- und Friedens-Post, oder: neu-vermehrte<br />
und fortgesetzte Historia Teutscher und allerley<br />
Kriegs-Händel. Frankfurt und Ulm, Görlin, 166<strong>9.</strong><br />
Mit gestoch. Titel. 3 Bl., 640 S. (ohne die 12 Bl.<br />
Register). Leicht läd. Pgt. d. Zt. (165) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 287<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 552. – Laut VD 17 in<br />
zwei Druckvarianten erschienen (hier mit dem Zusatz<br />
„Alethophilum“ auf dem Titel). – Sammlung zeitgenössischer<br />
detaillierter Berichte vom 30jährigen Krieg. – Fleckig.<br />
1418 TILESIUS, N., Historia passionis analysis, christeligh<br />
och vthtydeligh förklarning öfwer ... Jesu<br />
Christi saliggörande pijnos historia, effter the fyra<br />
ewangelister ... Pä Swenska affsat ... Arvido<br />
Tidero. Göteborg, Grefwe, 1655. 4°. Mit Titelbordüre.<br />
4 Bl., 659 S. Pgt. d. Zt. (Hintergelenk<br />
oben tief eingerissen, Buchblock vom Einband<br />
teilw. gelöst, fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Erste schwedische Ausgabe. – Bibliographisch von uns<br />
nicht nachweisbar. – Vgl. Jöcher IV, 1200. – Nathanael Tilesius<br />
(1565-1616) aus Hirschberg war lutherischer Theologe<br />
und Prediger in Militzsch in Schlesien. Vorliegende Predigtsammlung<br />
war zuletzt in deutscher Sprache 1622 in<br />
Breslau erschienen. – Laut Deschamps hat Amundus Nicolai<br />
Grefwe erstmals 1650 in Göteborg gedruckt, danach<br />
kennt er nur noch Drucke aus den Jahren 1651, 1669 und<br />
1670. – Vorsätze mit Exlibris und umfangreichen Einträgen<br />
von alter Hand. Titel mit Besitzvermerken. Gebräunt und<br />
fleckig, Ecken mit kleinen Quetschfalten.
288<br />
1419 TYMPE, M., Catholische Leichpredigen. An jetzo<br />
von newem vermehret. Münster, Raesfeldt, 160<strong>9.</strong><br />
12 Bl., 771 S., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (bestoßen, Schließen fehlen). (3)<br />
150,-<br />
ADB XXXIX, 54. – Zweite Ausgabe (EA 1608) der Musterpredigten<br />
des „überaus fruchtbaren theologischen<br />
Schriftstellers“. – Etw. gebräunt und fleckig, S. 195/96 mit<br />
Ausriß (wenig Textverlust).<br />
1420 VERGILIUS MARO, P., Opera. 3 Bde. Leiden,<br />
Hack, 1680. Mit 3 gestoch. Frontisp., 13 (2 in Pag.)<br />
Kupfertafeln und 15 Textkupfern. 190 Bl., 704 S.;<br />
1 Bl., 1124; 982 S. Spät. Hldr. mit Rvg. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (21) 750,-<br />
Schweiger II, 1171. Brunet V, 1290. Ebert 23703: „Diese<br />
schön gedruckte Ausg. wird für die Collection der Variorum<br />
gesucht, obgleich ihr wissenschaftl. Verdienst kein vorzügliches<br />
ist.“ – Spiegel mit Etiketten, tls. stärker gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
1421 – Opera, cum integris commentariis Servii, Philargyrii,<br />
Pierii. 2 Bde. Leeuwarden, Halma, 1717.<br />
4°. Mit gestoch. Titel, gestoch. Titelvign. (wdh.)<br />
und 28 gestoch. Textvign. von M. Pool nach<br />
A. Houbraken sowie gefalt. Kupferstichkarte.<br />
123 Bl., 717 S.; S. (719)-1308, 96 Bl. Leicht läd. Pgt.<br />
d. Zt. (63) 250,-<br />
Schweiger II, 1172. Brunet V, 1291: „Édition assez estimée.“<br />
Dibdin II, 550: „This is certainly a sumptuous edition, it has<br />
been held in estimation by scholars of no mean fame.“ –<br />
Erste von P. van Maaswyk besorgte Prachtausgabe des Vergil,<br />
„empfiehlt sich durch ihr Aeusseres und wird noch sehr<br />
gesucht“ (Ebert 23707). – Wenig fleckig.<br />
1422 – Opera. Interpretatione et notis illustravit<br />
C. Ruaeus. Nova ed. longe auctior. Paris, Barbou,<br />
1722. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch. Titelvign.<br />
11 Bl., 860 S., 78 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (100) 200,-<br />
Ebert 23704. – Erstmals 1682 erschienene, recht gelobte und<br />
vielfach nachgedruckte Ausgabe. – „Rusaeus gehört zu den<br />
bessern Auslegern des Virgil, und seine Ausgabe zu den besten<br />
der Suite in usum Delphini.“ – Breitrandig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1423 – L'opere, cioè, la Bucolica, la Georgica, e l'Eneide.<br />
Commentate in lingua volgare Toscana da<br />
Giovanni Fabrini, Carlo Malatasta, & Filippo<br />
Venuti. Venedig, Guerigli, 1641. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und 14 kleinen Textholzschnitten.<br />
160, 535 S. Stark läd. mod. Hlwd. (35)<br />
400,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Spätere, reich kommentierte italienische Vergil-Ausgabe. –<br />
Vgl. Graesse VI/2, 362 (Ausg. 1<strong>58</strong>6 dieser Übersetzung in<br />
12°). – Die Holzschnitte sind vermutlich Kopien nach früheren<br />
Illustrationen aus dem 16. Jahrhundert. – Titel mit<br />
kleinen Randschäden und hinterlegtem Papierdurchbruch.<br />
Unterschiedlich gebräunt, fleckig und wasserrandig, gegen<br />
Ende mit kleiner Wurmspur.<br />
1424 – L'Eneide, fidelement traduite en vers et les<br />
remarques à chaque livre pour l'intelligence de<br />
l'histoire et de la fable. Par M. Perrin. Bd. I (von<br />
2). Paris, Loyson, 16<strong>58</strong>. 4°. Mit gestoch. Titel,<br />
gefalt. Kupferstichkarte und 6 Textkupfern von<br />
A. Bosse. 9 Bl., 465 (recte 467) S., 1 Bl. Etw. läd.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rvg. und goldgepr. Wappensupralibros.<br />
(130) 300,-<br />
Vgl. Schweiger II, 1223. Kat. PMM II, 90. Goldsmith V 492.<br />
MNE II, 326 (kennt den zweiten Band von 16<strong>58</strong> nicht).<br />
Updike I, 208. Blum, Bosse, <strong>58</strong>3 und <strong>58</strong>6-91 (alle zur ersten<br />
Ausg. 1648). – Zweite Ausgabe der Übersetzung Perrins mit<br />
neuem typographischen Titel und ergänztem Privileg am<br />
Ende, aber unter Verwendung des originalen Drucks der<br />
ersten Ausgabe von P. Moreau. – Die Erstausgabe der<br />
Aeneis-Übersetzung von Perrin war bereits 1648 erschienen.<br />
Der Versuch des Kalligraphen Pierre Moreau, Eigenheiten<br />
der Handschrift im Kursivdruck wiederzugeben,<br />
scheiterte aus finanziellen Gründen nach Erscheinen von<br />
Band I. Zehn Jahre später wurde das Projekt vom Verleger<br />
Loyson erneut aufgenommen, indem der hier nicht vorhandene<br />
zweite Band in gewöhnlicher Typographie ge -<br />
druckt worden ist. Die Restauflage des ersten Bandes wurde<br />
jedoch mit neuem Titel und Privileg versehen, wie hier vorliegend.<br />
Dementsprechend ist diese „Titelauflage“ von<br />
großer Seltenheit. – Die schönen Textkupfer in kräftigen,<br />
frischen Abdrucken. – Fliegender Vorsatz mit Eckabriß;<br />
stellenw. etw. gebräunt und fleckig. – Gestoch. Exlibris.<br />
1425 VETTER, C., Historische Erzehlung von dem<br />
Jungkfrawkloster S. Benedictordens zu Rigen.<br />
Auß dem Lateinischen Truck getrewlich verteutscht.<br />
Ingolstadt, Eder, 1614. 4°. 6 Bl., 94 S. Pgt.<br />
d. Zt. (Schließbänder fehlen, leicht aufgebogen,<br />
etw. fleckig und berieben). (107) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Stalla 562. De Backer-S. VIII,<br />
632, 73. – Der deutsche Prediger und Polemiker Conrad<br />
Vetter (1576-1622) „war ein ebenso frucht- als furchtbarer<br />
Schriftsteller, denn seine 77 im Druck erschienenen Werke<br />
gehören mit wenigen Ausnahmen der Controverse und<br />
Polemik an und veranlaßten nicht wenige Gegenschriften“<br />
(ADB XXXIX, 664). – Titel mehrf. gestempelt und mit hs.<br />
Besitzvermerk, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
1426 VICO, G. B., De rebus gestis Antonj Caraphaei<br />
libri quatuor. Neapel, F. Musca, 1716. 4°. Mit 2 ge -<br />
stoch. Portrs., 4 gestoch. Vign. und 4 gestoch. Initialen.<br />
8 Bl., 501 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (126) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Macmillan Dict. 542: „In De rebus gestis<br />
although the work was commissioned by the family of the<br />
subject, Vico displays his objectivity and his talents as a historian.“<br />
– Vom Verfasser der berühmten Nova Scienza im<br />
Auftrag der Familie Caraffa aus Neapel verfaßt und dem<br />
Herzog von Forlì, Adriano Caraffa, gewidmet. Vico „décalqua<br />
une à une toutes les phrases de Tacite pour composer<br />
l'apothéose la plus servile qui soit sortie de la plume d'un<br />
écrivain“ (Hoefer). – Antonio Caraffa (gest. 1693 zu Wien)<br />
war General in österreichischen Diensten, bat als Gesandter<br />
Kaiser Leopolds den polnischen König Sobieski um<br />
Hilfe für den Entsatz Wiens und machte sich später als Präsident<br />
des Kriegsgerichts in Ungarn durch seine große<br />
Strenge verhaßt. – Etw. fleckig, gegen Ende wasserrandig.
Nr. 1430<br />
1427 VIEL-VERMEHRTES geistreiches Gebet-Büchlein.<br />
Zum andern mal gedruckt und nun mit sonderbaren<br />
Kupfern gezieret. Altdorf, Trew, 1673.<br />
Schmal-12°. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel und<br />
9 Kupfertafeln. 240 S. Ldr. d. Zt. mit Metallschließen<br />
(Kopf und Schwanz defekt, etw. beschabt).<br />
(66) 400,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Mit Ansichten<br />
von Hamburg, Regensburg, Rostock, Stockholm, Stralsund,<br />
Tübingen, Ulm, Bad Windsheim und Wismar sowie<br />
einem doppelblattgr. Titel mit Abbildungen von Altdorf<br />
und Nürnberg. – Die Ansicht von Wismar mit Einriß,<br />
wenige Seiten und Tafeln mit geringen Randläsuren, stellenw.<br />
fleckig. – NACHGEB.: ERMUNTERTE geistliche<br />
Hertzens-Lust, oder neu-vermehrtes Gesang-Büchlein.<br />
Ebda. 1673. Mit gestoch. Titel. 1 Bl., 563 S., 5 Bl. – Die<br />
S. 518 und 519 schadhaft (Textverlust).<br />
1428 (VILLEFORE, J.-F. BOURGOIN DE, Lebensbeschreibung<br />
Der Heiligen Alt-Väter ... Aus dem<br />
Frantzösischen ins Deutsche übers. Tle. II und III<br />
[von 3] in 1 Bd. O. O., Dr. und J. [um 1725]). 4°.<br />
Mit 61 Kupfertafeln. 224, 44 S., 1 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(Kapitale etw. läd., fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(75) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 289<br />
Tl. II mit dem Untertitel: Anderer Theil, Worinnen Das<br />
Leben derjenigen Frauens-Personen Beschrieben wird, Die<br />
sich In den ersten und nachfolgenden Seculis Der Einsamkeit<br />
beflissen haben. – Tl. III mit dem Untertitel: Erbauliche<br />
Reden und Thaten Der Einsiedler Ersterer Zeit. – Die<br />
Kupfer zum Tl. II meist gestochen von M. H. Rentz. –<br />
Buchblock mehrf. gebrochen und gelockert, einige Textbl.<br />
und Tafeln gelockert oder lose. S. 143/144 mit unterem<br />
Eckausriß (geringer Textverlust). Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, wasserrandig und schräg beschnitten.<br />
BEIGEB.: (WELZ, J. E.), De vita solitaria, Das ist, Von dem<br />
Einsiedler-Leben, Wie es nach Gottes Wort Und der Alten<br />
Heiligen Einsidler-Leben anzustellen sey. Schweidnitz,<br />
Müller, 1726. 111 S., 6 Bl. – Bircher B 6622. – Etw. gebräunt,<br />
fleckig und stärker wasserrandig.<br />
1429 – Lebens-Beschreibung der heiligen Altväter und<br />
derjenigen Frauenpersonen, welche sich in den<br />
ersten und nachfolgenden Jahrhunderten der Einsamkeit<br />
beflissen haben. Ein aus dem Französischen<br />
überseztes Werk. Zwote Aufl. 2 Tle. (von 4)<br />
in 1 Bd. Krems, Dasenberger, 1761. 4°. Mit 204<br />
(statt 210?) Kupfertafeln. 2 (statt 5) Bl., 352 S.,<br />
2 Bl., 224 S., 1 Bl. Schlichtes Hldr. d. Zt. (stark<br />
beschabt und bestoßen). (35) 100,-
290<br />
Nr. 1431<br />
Seebaß, N. F., 601 (ohne Autor). – Vgl. Jöcher IV, 161<strong>9.</strong> –<br />
Zweite deutsche Ausgabe der „Vies des ss. pères des déserts<br />
et des saintes d'orient et d'occident“, Amsterdam 1714. Die<br />
reizvollen Kupferstiche von M. H. Rentz und J. D. de Montalegre<br />
(vgl. Nagler XIV, 316, 6, nennt 212 Bl.). – Ohne die<br />
beiden Anhänge mit 41 und 116 S. – Vorsatz mit zahlr. alten<br />
Einträgen, mehrere Bl. lose und tls. geknickt; etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1430 VOS – SAMMELBAND – 4 Kupferstich-Folgen<br />
mit Eremiten-Darstellungen nach Marten de Vos.<br />
Paris, J. Le Clerc, o. J. (um 1620). 4°. Mit zus. 110<br />
Kupfertafeln von Jean Le Clerc (inkl. 4 gestoch.<br />
Titeln und 1 zusätzlichen Tafel). Läd. blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. (Rücken überklebt). (75) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Enthält: I. Oraculum anachoreticum. Gestoch. Titel und 24<br />
num. (2 kolor.) Kupfertafeln. – II. Sylvae sacrae. Monumenta<br />
sanctioris philosophie quam severa anachoretarum<br />
disciplina vitae religio docuit. Gestoch. Titel und 28 num.<br />
Kupfertafeln. – III. Solitudo sive vitae patrum eremicolarum.<br />
Gestoch. Titel und 29 num. (2 kolor.) Kupfertafeln. –<br />
IV. Solitudo sive vitae foeminarum anachoritarum. Gestoch.<br />
Titel und 24 num. (3 kolor.) Kupfertafeln. – Es folgt eine<br />
nn. Kupfertafel mit dem Titel „Trophaeum vitae solitariae“.<br />
– Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris und Besitzvermerk,<br />
erster Titel mit gelöschtem Besitzvermerk. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, vor allem gegen Ende mit größerem<br />
braunen Fleck, vereinzelt mit Randschäden. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1431 (WEIGEL, J. CH.), Folge von 5 radierten ornamentalen<br />
Vorlageblättern mit Vögeln, Pflanzen,<br />
Reptilien, Fabelwesen und einer Chinoiserie.<br />
(Nürnberg, um 1700). Qu.-4°. Mod. Pp. (67)<br />
300,-<br />
Reizvolle Vorlagenfolge für Ornamente (wahrscheinlich<br />
Wanddekorationen) mit phantastischen Tieren und Pflanzen<br />
in Umrißradierungen. Von besonderem Interesse das<br />
letzte Blatt einer frühen Chinoiserie mit der Darstellung<br />
dreier Chinesen vor einer Pagode. Der berühmte Nürnberger<br />
Verleger Johann Christoph Weigel (1654-1725; erstes Bl.<br />
mit Vermerk: „Ioh. Chr. Weigel exc.“) war wohl auch der<br />
Stecher. Papier mit Wasserzeichen einer um einen Stab<br />
gewundenen Schlange, darunter Schild mit zwei Buchstaben<br />
(in einigen Varianten in der Zeit um 1700 verbreitet). –<br />
Breite Ränder mit vereinzelten kleinen Einrissen und etw.<br />
braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1432 WEISLINGER, J. N., Friß Vogel, oder stirb! Das<br />
ist: Ein von der wahren Kirchen, mit allen uncatholischen<br />
Praedicanten scharff vorgenommenes<br />
Examen und Tortur. Straßburg, Lerse, (1722). Mit<br />
gestoch. Portr. Doppelblattgr. Drucktitel, 18 Bl.,<br />
CCCXCIV, 507 S., 12 Bl. Ldr. d. Zt. (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 150,-
Nr. 1433<br />
Hayn-G. IV, 327. Seebaß, N. F., 949: „Diese Ausgabe ist<br />
zumindest die erste vollständige; die von Graesse, Hayn-<br />
Gotendorf und anderen zitierten früher datierten sind entweder<br />
weniger umfangreich oder existieren gar nicht ... In<br />
diesem höchst kuriosen und berüchtigt gewordenen Erstlingswerk<br />
sammelt (Weislinger) als Nachfahr der Johannes<br />
Nas, Conrad Vetter, Johann Pistorius zunächst eine große<br />
Anzahl aller möglichen, meist aus dem Zusammenhang<br />
gerissenen Spott- und Schimpfreden und derben Angriffe<br />
Luthers auf das Papsttum, um sie zu widerlegen, bzw. an<br />
Grobheit zu übertrumpfen.“ – Porträt löchrig und ankoloriert,<br />
fleckig, etw. gebräunt und wasserrandig.<br />
1433 KONVOLUT – 5 Werke in 6 Bdn. 1594-1740.<br />
8° und 4° Läd. Einbände d. Zt. (31) 300,-<br />
I. MELANCHTHON, (PH.), Explicationum in Evangelia<br />
dominicalia, Pars II (von 4). Hanau, W. Antonius für<br />
M. Harnisch (in Neustadt/Haardt), 1594. Mit Druckermarke.<br />
– VD 16 M 397<strong>9.</strong><br />
II. THOU, J. A. DE, Historiarum sui temporis... . (Mischauflage).<br />
Bde. II/2 und IV (der Reihe) in 2 Bdn. Paris,<br />
A. und H. Drouart, 1606, und Frankfurt, Kopf für Egenolff,<br />
1621. Mit 2 Druckermarken. – Goldsmith T 370 und VD<br />
17 3:312919Z. – Umfaßt die Jahre 1567-72 und 1<strong>58</strong>5-8<strong>9.</strong> –<br />
Beide Vorderdeckel mit unterschiedlichen goldgepr. Wappensupralibros.<br />
III. (PETRASANCTA, S., De symbolis heroicis libri IX.<br />
Antwerpen, Officina Plantiniana, 1634). Mit 8 ganzseit.<br />
heraldischen Kupfern und 281 emblematischen Textkupfern.<br />
– Ohne die ersten 6 S. (inkl. Portr. und gestoch. Titel),<br />
die fehlenden 3 Bl. liegen in Kopie bei.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 291<br />
IV. AMMIANUS MARCELLINUS, Rerum gestarum qui<br />
de XXXI supersunt, libri XVIII. Item excerpta vetera de<br />
gestis Constantini & regum Italiae. Omnia nunc recognita<br />
ab J. Gronovio. Leiden, van der Aa, 1693. Mit gestoch. Titel,<br />
gestoch. Portr., gestoch. Titel- und Kopfvign., Textkupfer<br />
und 17 (3 gefalt.) Kupfertafeln. – Ebert 52<strong>9.</strong> Lipsius <strong>9.</strong><br />
Schweiger II, 3. Potthast 40. – Nach Potthast die achte Ausgabe.<br />
– Die Kupfer zeigen neben Porträts (8) und Münzen<br />
(6) auch eine Ansicht des „Obeliscus Ramessaeus“ und<br />
2 gefalt. Schlachtendarstellungen von R. de Hooghe (nicht<br />
bei Landwehr). Das Textkupfer mit einer Ansicht von<br />
Nicaea (heute Iznik in der Türkei).<br />
V. STRUVE, B. G., Bibliotheca historica selecta. Emendavit<br />
Ch. G. Buder. Jena, Cuno, 1740. – Ebert 21857 Anm. –<br />
Ohne Frontisp. und die S. 985-1726 sowie die letzten 34 nn.<br />
Bl. – Teilw. gestempelt, etw. gebräunt und fleckig, mit wenigen<br />
Läsuren. – Siehe Abbildung.<br />
Literatur bis 1900<br />
1434 AETNA, DER, des Cornelius Severus. Übers.<br />
von C. A. Schmid. Braunschweig, Waisenhausbuchhandlung,<br />
176<strong>9.</strong> Mit gestoch. Titelvign. 2 Bl.,<br />
104 S. Ldr. d. Zt. (leicht berieben, etw. bestoßen).<br />
(100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Meusel II, 294. GK 2.2034. – Lateinischdeutscher<br />
Paralleltext des aus 642 Hexametern bestehenden<br />
Gedichtes, dessen Verfasserschaft nicht zweifelsfrei geklärt<br />
ist; erst Vergil zugeschrieben, dann (wie hier) Publius Cornelius<br />
Severus, seit Johann Christian Wernsdorf (Schweiger<br />
I, 572) Gaius Lucilius Junior, aber auch das ist nicht sicher.<br />
– Spiegel mit herausgeschnittenem Exlibris, Vorsatz mit hs.<br />
Besitzvermerk, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1435 AFZELIUS, A. A., Volkssagen und Volkslieder<br />
aus Schwedens älterer und neuerer Zeit. Aus dem<br />
Schwedischen übers. von F. H. Ungewitter. 3 in<br />
1 Bd. Leipzig, Kollmann, 1842. XXIV, 303, VIII,<br />
374 S., 1 Bl., VI, 2<strong>58</strong> S. Lwd. d. Zt. (wenig berieben<br />
und bestoßen). (86) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 45, 147. – Die S. XXIII/XXIV<br />
doppelt eingebunden (mit falscher Paginierung). – Stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
1436 AGRUMI. Volksthümliche Poesieen aus allen<br />
Mundarten Italiens und seiner Inseln. Gesammelt<br />
und übersetzt von August Kopisch. Berlin,<br />
Crantz, 1838. 390 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XVI, 662: „Im Umgang mit Donizetti<br />
und dem Lustspieldichter Camerano, dem Inbegriff<br />
des neapolitanischen Volkslebens, hatte er sich in die Eigentümlichkeiten<br />
des Volks so hineingelebt, daß er dessen ausgezeichnetster<br />
Interpret wurde, wie er dies nicht nur in seinen<br />
'Agrumi' und Pulcinellstücken dargelegt hat.“ – Vorsatz<br />
mit Blindstempel, anfangs wasserrandig; fleckig und tls.<br />
leicht gebräunt.
292<br />
1437 AHNENSTOLZ UND EDELSINN. Ein dramatisirtes<br />
Familie(n-)Gemaelde in sechs Acten.<br />
Nürnberg, Pech, 1796. Mit gestoch. Titel. 24 S.,<br />
5 Bl., 399 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (Rücken überklebt,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (47) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – GK 2.2536. – Kayser nennt eine Ausgabe<br />
von 1795 in Kommission bei Seidel in Sulzbach; diese Ausgabe<br />
läßt sich jedoch nicht nachweisen und dürfte nur auf<br />
einer Verlagsmitteilung beruhen. – Titel hinterlegt, fast<br />
durchgehend wasserrandig, leicht gebräunt und fleckig.<br />
1438 ALMANACHE UND TASCHENBÜCHER –<br />
ALPENROSEN, ein Schweizer-Almanach. Jge.<br />
1811-15, 1817, 1821, 1827 und 1830 in 9 Bdn. Bern<br />
und Leipzig, Burgdorfer, Leo und Schmid, (1810-<br />
29). Mit zahlr. Tafeln und Musikbeilagen. Läd.<br />
OPp. (112) 200,-<br />
Köhring 22. Goed. III, 76, 134. Baumgärtel 84. – Enthält<br />
zahlreiche hübsche Ortsansichten. – Recht gute Exemplare.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
1439 – DICHTERGARTEN. Taschenbuch für Frauen.<br />
Hrsg. von Charlotte Döring. 2. Aufl. Leipzig,<br />
Kersten, (1845). Mit lithogr. Titel (in Pag.). XXIV,<br />
424 S., 1 Bl. (Anzeigen). Lwd. d. Zt. mit Vg. (leicht<br />
lichtrandig, gering berieben und bestoßen). (74)<br />
200,-<br />
Köhring 42. – Seltenes Gedichtbändchen. – Gering fleckig.<br />
Vorsatz mit hs. Widmung von (Sebastian) Wilhelm Kilzer<br />
(1799-1864), dem Bruder der Herausgeberin und Schwager<br />
des Dichters Georg Döring.<br />
1440 – MALO, CH., La volière des dames. Paris, Janet,<br />
(1816). 12°. Mit kolor. gestoch. Titel und 11 kolor.<br />
Kupfertafeln. IV, 198 S., 1 Bl. (Kalender für 1817).<br />
Grüne OPp. in OPp.-Schuber (berieben und etw.<br />
fleckig). (21) 800,-<br />
Grand-Carteret 2011. Vicaire V, 47<strong>9.</strong> Ronsil 318. – Die reizenden<br />
Vogelkupfer wurden nach Pancrace Bessa gestochen.<br />
– An den Rändern leicht braunfleckig. – DAZU:<br />
ALMANACH DÉDIÉ AUX DEMOISELLES. 2 Jge. d.<br />
Reihe in 2 Bdn. Paris, Janet, (1817-18). 12°. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln, 12 Kupfertafeln und 14 „Souvenir“-Tafeln mit 2 ge -<br />
stoch. Zwischentiteln und Bordüren. – LES MUSES ET<br />
LES GRACES. Paris, Marcilly, (1825). 12°. Mit gestoch.<br />
Titel, 6 Kupfertafeln, 7 „Souvenir“-Tafeln mit gestoch.<br />
Zwischentitel und Bordüren sowie 4 Notenbeilagen. –<br />
L'ECHO DES BARDES. Paris, Le Fuel, (1815). 12°. Mit<br />
gestoch. Titel, 6 Kupfertafeln, 2 Bl. Kalender mit 4 Vignetten<br />
und 40 Notenbeilagen. – OSCAR ET MALVINA.<br />
Paris, Marcilly, (1840). 16°. Mit gestoch. Titel, 6 Kupfer -<br />
tafeln und gefalt. gestoch. Kalender mit Vignetten. – LES<br />
JOURS CAPRICES. ALMANACH CHANTAM. Paris,<br />
Janet, (1813). 16°. Mit gestoch. Titel, 7 Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Halbjahreskalendern für 1814.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1441 – MUSIKALISCHER ALMANACH. Hrsg. von<br />
J. F. Reichardt. Berlin, Unger, (1795). 16°. Mit<br />
12 gestoch. Notentafeln. 89 Bl. Hlwd. d. Zt. unter<br />
Verwendung der OPp.-Deckel (beschabt und<br />
fleckig). (165) 200,-<br />
Köhring 15. Lanckoronska-R. 18<strong>9.</strong> Friedlaender, Dt. Lied,<br />
656. Kippenberg 745. Slg. Wolffheim I, 100: „Selten.“ – Einziger<br />
Jahrgang, der u. a. eins der zwölf vertonten Gedichte<br />
von Goethes Übertragung der Canzonetta Romana „Der<br />
Federschmuck“ und Schillers „An die Freude“ enthält. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, gering gebräunt und stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
1442 – WIENER TASCHENBUCH für 1805. Wien,<br />
Degen, (1804). Mit gestoch. Frontisp., 2 gestoch.<br />
Titeln, 20 (3 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 20 beidseit.<br />
gestoch. Kalenderbl. mit Monatsvign. und<br />
„Cassa Conto“ sowie 2 Tabellen. 15 Bl., 155 S.,<br />
3 Bl. OPp. in OPp.-Schuber (Gebrauchsspuren).<br />
(107) 200,-<br />
Lanckoronska-R. 147. – Den Großteil des Inhaltes dieses<br />
reizend ausgestatteten Almanaches bildet mit eigenem Titel<br />
die „Historisch-malerische Reise durch Syrien, Phönicien,<br />
und Nieder-Aegypten“; mit hübschen Ansichten. – Gering<br />
fleckig.<br />
1443 ANAKREON, Carmina. Editio tertia locupletior<br />
(ed. R. F. Ph. Brunck). Straßburg, Treuttel, 1786.<br />
12°. 149 S. Läd. Kalbldr. d. Zt. (68) 100,-<br />
Schweiger I, 25: „Niedliche und sehr verbesserte Ausgabe.“<br />
Hoffmann I, 134: „Rarissime occurrit.“ Ebert 564: „Völlig<br />
neue Recension und gefälliges Aeussere.“ – Griechischer<br />
Text mit lateinischem Kommentar des nicht genannten<br />
Richard François Philippe Brunck (1729-1803) in der dritten,<br />
letzten und besten Ausgabe. – Gebräunt, etw. fleckig,<br />
mit hs. Anmerkungen.<br />
1444 ANDENKEN FÜR FREUNDE 1821/22. (Hrsg.<br />
von A. von Westerholt). Sulzbach, Seidel, o. J.<br />
(1820). 102 S. Ldr. d. Zt. mit Vg. (101) 150,-<br />
Lommer 266. – Vgl. Holzmann-B. VI, 760 (verzeichnet<br />
einige „Andenken“, jedoch nicht für die vorliegenden<br />
Jahre). – Hauszeitschrift der Druckerei Seidel. – Hübsches<br />
Exemplar. – Aus der Bibliothek von Erzherzogin Sophie<br />
von Österreich (1805-1872) mit ihrem Monogramm auf<br />
dem Titel.<br />
1445 ANDREAS-SALOME, LOU, Henrik Ibsen's<br />
Frauen-Gestalten nach seinen sechs Familien-<br />
Dramen. Berlin, Bloch, 1892. 3 Bl., 238 S., 1 Bl.<br />
OLwd. – Erste Ausgabe. – Etw. fleckig. (74) 80,-<br />
1446 ARNDT, E. M., Briefe an Freunde. Altona, Hammerich,<br />
1810. 300 S. Heftstreifen. (66) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 823, 26. – Titel mit kleinem<br />
Blattweiser, tls. leicht fleckig.
1447 ARNIM, BETTINA (VON), Dies Buch gehört<br />
dem König. – Gespräche mit Daemonen. 3 Tle. in<br />
2 Bdn. Berlin, Schroeder und Selbstvlg., 1843-52.<br />
VIII, 598 S.; 1 Bl., VIII, 371 S. Hpgt. um 1900 (etw.<br />
fleckig). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 85, 7 und 10. Borst 2055 und<br />
24<strong>58</strong>. Pataky I, 18. Houben I, 33 und 41. – Arnim legt ihre<br />
politischen, sozialen und religiösen Überzeugungen der<br />
Mutter Goethes in den Mund, doch „der ganze Gedankeninhalt<br />
des Buches war brennende, knisternde Gegenwart,<br />
und die Beziehungen auf das damalige Preußen, seinen<br />
König und seine Umgebung sind auf allen Seiten mit Händen<br />
zu greifen“ (Houben). Das Buch ist König Friedrich<br />
Wilhelm IV. gewidmet, der ihm, ohne es gelesen oder verstanden<br />
zu haben, die weiteste Verbreitung wünschte. Erst<br />
die begeisterte Kritik Adolf Stahrs machte die Zensur -<br />
behörde auf die „Gefährlichkeit“ des Buches aufmerksam.<br />
– Vorderumschlag der Orig.-Brosch. in Bd. I eingeb., tls.<br />
stärker gebräunt und etw. fleckig.<br />
1448 BAUERNFELD, (E. VON), Die Republik der<br />
Thiere. Phantastisches Drama sammt Epilog.<br />
Wien, Seidel, 1848. Mit 7 Zinkätzungen auf aufgewalztem<br />
China und zahlr. Holzstichvign. im Text<br />
von J. M. Ranftl. 95 (recte 93) S. Mod. Pp. d. Zt.<br />
mit eingeb. Orig.-Brosch. (leicht fleckig). (8)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Horner 155. Wurzbach I, 187. Rabenlechner<br />
I, 98. Gugitz 1320 a. Rümann 1737. Hevesi 28. –<br />
Bauernfeld schrieb das zeitkritische Stück nach eigenen<br />
Angaben im April 1848. Er bezieht sich in Form der Tier -<br />
allegorie auf die Wiener Revolutionsereignisse und karikiert<br />
dabei den Adel und das herrschende System ebenso wie<br />
Revolutionäre selbst. – Die köstlichen Illustrationen stammen<br />
von dem auch „Hunde-Raffael“ genannten Wiener<br />
Maler Ranftl. – Paginierung springt von 88 auf 91. – Leicht<br />
braunfl., breitrandig.<br />
1449 BELUSTIGUNGEN des Verstandes und des<br />
Witzes. (Hrsg. von J. J. Schwabe). Mischaufl.<br />
42 Tle. (von 48) der Reihe in 7 Bdn. Leipzig, Breitkopf,<br />
1742-44. Mit Kupfertafel. Mod. Pp. mit<br />
Rsch. (Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Goed. III, 375, 109, 3. Kirchner 5210. Diesch 55<strong>9.</strong> FdF 179<strong>9.</strong><br />
Wilke II, 18. – Die seit 1741 erschienenen „Belustigungen“<br />
können als erstes belletristisches Journal Deutschlands gelten.<br />
„Inhaltlich werden sie von Leipziger Dichtern und<br />
Schülern Gottscheds geprägt. Christian Fürchtegott Gellert<br />
wurde durch die hier veröffentlichten Tierfabeln berühmt.<br />
Die von Johann Joachim Schwabe geleitete Zeitschrift<br />
diente Gottsched anfänglich zu dichtungstheoretischen<br />
Auseinandersetzungen mit seinen Zürcher Rivalen Johann<br />
Jacob Bodmer und Johann Jacob Breitinger, die sich gegen<br />
seine allzu rationale Regelpoetik wandten und für mehr<br />
Phantasie und literarische Imagination plädierten“ (Zeitschriften<br />
der Aufklärung, in: Leipziger Blätter 1998/<br />
XXXII, S. 31-33). – Vorhanden: Jge. 1741/7-12, 1742/1-12,<br />
1743/1-12 (alle in 2. Aufl.) und 1744/1-12 (EA). – Vereinzelt<br />
mit Wurmspuren (ohne Textverlust), etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 293<br />
1450 (BENARD, J.-F.), Eloge de l'enfer. Ouvrage critique,<br />
historique, et moral. Seconde éd., soigneusement<br />
revue & corrigée. 3 Tle. in 1 Bd. London,<br />
Société typographique, 1777. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Titelvign., wdh. gestoch. Kopf- und<br />
Schlußvign. sowie 15 Kupfertafeln von Sibelius.<br />
XIV (recte XII), VIII, 387 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (5) 200,-<br />
Sander 116. Caillet 1021. – Vgl. Barbier II, 71. Lewine 52.<br />
Cohen-R. 130 (nennt nur 13 Tafeln). Rosenthal 203<strong>9.</strong> Dorbon<br />
291: „Ouvrage spirituel qui rappelle un peu l'Eloge de<br />
la Folie d'Erasme.“ – Fliegender Vorsatz mit mont. Katalogausschnitt.<br />
Stellenw. leicht gebräunt. – Gestoch. Exlibris.<br />
1451 BESENVAL, (P. V.) DE, Mémoires. Écrits par<br />
lui-même. 4 Bde. Paris, Buisson, 1805-06. Mit ge -<br />
stoch. Portr. Ldr. um 1900 mit 2 Rsch. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 11682. – Der Schweizer Pierre<br />
Victor Baron de Besenval (1721-1791) war ein bedeutender<br />
Offizier in französischen Diensten. – Vereinzelt mit Randläsuren,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
1452 BIBLIOTHEK der schönen Wissenschaften und<br />
der freyen Künste. 4 Tle. (von 16) in 2 Bdn. (Hrsg.<br />
von F. Nicolai und M. Mendelssohn). Leipzig,<br />
Dyck, 1757-<strong>58</strong>. Mit 2 gestoch. Portrs. und 4 wdh.<br />
gestoch. Titelvign. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Bd. I mit<br />
Wurmspuren, Rücken leicht brüchig, gering berieben,<br />
leicht bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Kirchner 4430. Diesch 184. Goed. IV/1,<br />
2, 1. – Beiträge aus Literatur, Kunst und Architektur von<br />
Hagedorn, Winckelmann u. a. – Die Porträts zeigen Friedrich<br />
Gottlieb Klopstock und Friedrich von Hagedorn. –<br />
Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1453 „BILDERBOGEN. Aufstellbilder“ (Deckeltitel).<br />
(Weißenburg, Burckardt, ca. 1890). Qu.-Fol. 50<br />
farb. lithogr. Tafeln (Blattgr.: ca. 34 x 43 cm).<br />
Orig.-Brosch. (Rücken brüchig). (88) 800,-<br />
Bilderbogen aus Weißenburg, 217-225. – Äußerst seltene<br />
und wohlerhaltene Sammlung von Bühnenbildern für<br />
Papiertheateraufführungen in der originalen Verlagsbroschur.<br />
– Mit Vorhang und Proszenium, Kulissen und Hintergrundbildern.<br />
– Ein Druckerzeugnis des 1851 von J.-F.<br />
Wentzel gegründeten elsässischen Bilderbogen-Verlages<br />
Burckardt in Weißenburg. – Selbstverständlich konnten zu<br />
den „Aufstellbildern“ zusätzlich auch Figuren- und Requisitenbogen<br />
erworben werden. Zum Verlagsprogramm<br />
gehörte das klassische Repertoire der Epoche. Werke von<br />
Meyerbeer, Wagner, Offenbach und Verdi erfreuten sich<br />
ebenso großer Beliebtheit wie Erfolgsstücke des Boulevardtheaters.<br />
– Mit fünfsprachigem Untertitel, wohl für den<br />
europäischen Markt bestimmt. – Warum die Bogen (mit<br />
Ausnahme des Vorhang- und des Proszeniumbogens) in<br />
doppelter Ausführung vorliegen und keiner fortlaufenden<br />
Numerierung folgen, läßt sich nicht klären. – Exzellent<br />
erhalten.
294<br />
1454 (BODMER, J. J.), Chriemhilden Rache, und die<br />
Klage; zwey Heldengedichte aus dem schwaebischen<br />
Zeitpuncte. Zürich, Orell, 1757. 4°. XVI S.,<br />
286, 64 Sp. Stark läd. Pp. d. Zt. (8) 200,-<br />
Erste kritische Ausgabe. – Goed I, 184, IV. – „Seit dem Ende<br />
des 16. Jahrhunderts wußte niemand mehr um die Existenz<br />
des Nibelungenliedes. Bodmer und Breitinger haben dasselbe<br />
aus dem Staube der Hohenemser Bibliothek wiederum<br />
an das Licht gezogen. Bodmer meinte, den 1. Teil des<br />
Gedichtes als unwesentlich übergehen zu dürfen, und so<br />
erschien denn 1757 nur die 2. Hälfte desselben, mit der<br />
Ankunft der Burgunder bei Rüdiger beginnend. Beigegeben<br />
waren einige wenige Fragmente aus dem 1. Teil aus<br />
'Barlaam und Josaphat' von Rud. von Ems“ (Baechtold<br />
676). – Etw. fleckig, Knitterfalten.<br />
„magnificamente impressa“ (Gamba)<br />
1455 BODONI – DORIA CARAFFA – PROSE, E<br />
VERSI per onorare la memoria di Livia Doria<br />
Caraffa Principessa del S. R. Imp. e della Rocella di<br />
alcuni rinomati autori. Parma, Reale Stamperia<br />
(Bodoni), 1784. 4°. Mit gestoch. Portr., 7 Kupfertafeln<br />
(4 in Pag.), 16 gestoch. Inschriftentafeln (in<br />
Pag.) und mehr als 150 gestoch. Vign. und Initialen.<br />
4 Bl., 407 (recte 409) S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (21) 1.600,-<br />
De Lama II, 29 f. Brooks 250. Gamba 2420. Weiß 66: „Die<br />
Verfasser der zahlreichen Prosastücke und Gedichte sind<br />
meist Angehörige des geistlichen Standes (darunter Giambernardo<br />
de-Rossi u. G. M. Pagnini) und des Adels.“ –<br />
„Bellissimo libro ... Renouard l'apprezza per 'la magnificence<br />
de l'exécution, la multitude des gravures et la rareté<br />
des exemplaires'“ (Brooks). – Vorsatz mit bibliographischer<br />
Notiz von alter Hand; tls. leicht braunfl., ansonsten sehr<br />
sauber. Breitrandig. – Aus der Sammlung von Philip Hofer<br />
(1898-1984), dem bedeutenden Bibliophilen und Harvard-<br />
Bibliothekar: mit Hofers eigenem Namensetikett und dem<br />
Exlibris der Harvard College Library „From the collection<br />
of Philip Hofer“ (mit zartem „Released“-Stempel) auf dem<br />
vorderen Spiegel.<br />
1456 – HORATIUS FLACCUS, Q(U)., Opera.<br />
Parma, In aedibus Palatinis (Bodoni), 1791. Gr.-<br />
Fol. 1 Bl., XIV S., 1 Bl., 371 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Deckel-, Rücken- und Innenkanten-Vg., 2 Rsch.<br />
und dreiseit. Goldschnitt (etw. beschabt, kleine<br />
Wurmspur am Kopf). (63) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Brooks 417. Weiß 130. De Lama II, 63/4:<br />
„Questo è il primo de' classici che Bodoni stampò co' suoi<br />
torchi privati.“ Brunet III, 322: „Édition d'une exécution<br />
parfaite: elle est plus recherchée que la plupart des autres<br />
productions du même imprimeur.“ Ebert 10230: „Dieses<br />
Buch und der Homer sind die beiden größten Meisterstücke<br />
von Bodoni.“ – Nur an den Stegen gelegentlich gering<br />
braunfl., ansonsten fast frisches Exemplar auf äußerst breitrandigem<br />
Bütten. – Dekorativ gebunden.<br />
First edition. – Isolated minor brown stains only at margins,<br />
otherwise nearly fresh copy on extremely wide-margined rag<br />
paper. – Decorative binding. – Contemporary calf with gilt<br />
back, gilt on sides and gilt interior edges, 2 spine labels and<br />
three-sided gilt edge (some scratching, minor worming at<br />
upper margin).<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1457 BÖHMER – DEM HERRN Geheimen Justiz-<br />
Rath Georg Ludwig Böhmer bei Vollendung seines<br />
achtzigsten Jahres am 18. Februar 1795 gewidmet<br />
von seinen Verehrern. Göttingen, Dieterich,<br />
(1795). 4°. 5 Bl. Ohne Einband. (74) 100,-<br />
14<strong>58</strong> (BORN, I. VON), Monachologia: or, Handbook<br />
of the natural history of monks. Edinburgh, Johnstone<br />
und Hunter, 1852. Mit getöntem lithogr.<br />
Titel und 17 (13 getönten) lithogr. Tafeln. 2 Bl., 77<br />
S. Restaurierte OLwd. (Rücken erneuert, beschabt<br />
und bestoßen). (100) 80,-<br />
Hayn-G. V, 341. – Englische Übersetzung der scharfen<br />
Satire gegen das Mönchstum, die bei ihrem Erscheinen 1783<br />
(englische EA 1784) einen Sturm der Entrüstung hervorrief.<br />
Weber, Möncherei, 400: „Bleibt das Meisterstück und die<br />
witzigste aller Satiren.“ – Vereinzelt wenig fleckig.<br />
1459 BRENTANO, C., Der Goldfaden, eine schöne<br />
alte Geschichte wieder herausgegeben. Heidelberg,<br />
Mohr und Zimmer, 180<strong>9.</strong> Mit 25 rad. Vign.<br />
von L. E. Grimm. 1 Bl., 371 S., 1 Bl. Mod. Pp.<br />
(18) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 60, 17. Mallon 33. Rümann 133.<br />
– Bearbeitung von Wickrams „Goldfaden“ (erschienen 1557<br />
in Straßburg). Brentano plante eine „Sammlung deutscher<br />
Volksromane nach den ältesten Ausgaben“, als deren erster<br />
Band das vorliegende Werk hätte erscheinen sollen. – Ludwig<br />
Emil Grimm paßte seine Illustrationen bewußt dem<br />
mittelalterlichen Text an und schuf blockhafte Vignetten,<br />
die Holzschnitte vortäuschen. – Erste und letzte Bl. stärker,<br />
sonst nur etw. braunfleckig.<br />
1460 BÜRGER, G. A., Leonora. Translated from the<br />
German by W. R. Spencer. London, T. Bensley für<br />
J. Edwards und S. Harding, 1796. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 2 gestoch. Kopf- und 2 ge -<br />
stoch. Schlußvign. sowie 4 Kupfertafeln von F.<br />
Bartolozzi, Harding und A. Birrell nach Diana<br />
Beauclerc. 4 Bl., 35 S. Mod. Ldr. unter Verwendung<br />
alten Materials (Gebrauchsspuren). (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung und dieser Illustrationen.<br />
– Lewine 88. Lowndes 313. Thieme-B. III, 115. – Mit<br />
deutsch-englischem Paralleltext. – Schöner Luxusdruck in<br />
Fraktur und Antiqua auf starkem Velinpapier. – Zu Bensleys<br />
typographischen Leistungen vgl. Updike II, 121-22. –<br />
Vorsätze erneuert; etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1461 CAMOES, L. DE, Obras completas, correctas e<br />
emendadas pelo cuidado e diligencia de J. V. Barreto<br />
Feio e J. G. Monteiro. 3 Bde. Lissabon und<br />
Paris, Baudry, 1843. Mit gestoch. Frontisp. XLII<br />
(recte 40) S., 1 Bl., 396 S., 1 Bl.; LXIX (recte 67)<br />
S., 1 Bl., 420; 516 (recte 514) S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (Kapitale tls. etw. läd., Gelenke von Bd. I eingerissen<br />
und brüchig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(127) 150,-
Nr. 1460<br />
Classicos Portuguezes. Bde. I-III. – Spanische Werkausgabe<br />
mit einer Biographie des Dichters. – Die Reihentitel ge -<br />
stempelt. Drucktitel mit hs. Notizen. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1462 DALBERG, MARIA FEODORA VON, Aus<br />
dem Leben einer deutschen Fürstin. Karlsruhe,<br />
Nöldeke, 1847. Mit 2 Stahlstich-Portrs. und Stahlstich-Tafel.<br />
1 Bl., II, 278 S. Leicht beschäd. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (100) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Biographie der Prinzessin Auguste<br />
Amalie von Nassau-Usingen (1778-1842). – Vorsatz mehrf.<br />
gestempelt und mit hs. Besitzvermerk, teilw. mit Unterstreichungen,<br />
tls. stärker fleckig. – Aus dem Nachlaß von<br />
Baron Berstett.<br />
1463 DELLE LODI delle belle arti. Orazione e componimenti<br />
poetici detti in Campidoglio in occasione<br />
della festa del concorso celebrata dall'insigne<br />
Accademia del disegno di S. Luca. Rom, Pagliarini,<br />
17<strong>58</strong>. 4°. Mit gestoch. Titelvign. XVI, 109 S.<br />
Hpgt. d. Zt. (100) 150,-<br />
Festansprache und Gedichte zur jährlichen Preisverleihung<br />
der Malerakademie auf dem Kapitol. – Fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 295<br />
1464 (DIDEROT, D.), Au petit prophête de Boesmischbroda,<br />
au grand prophête Monet. 13 S. Läd.<br />
Hlwd.-Umschlag des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (86) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 24041. Tchemerzine IV, 441.<br />
MGG III, 431. – Seltene Schrift zum Buffonistenstreit. –<br />
Der „kleine Prophet“ ist Grimm, der „große Prophet“ ist<br />
wohl Jean Monnet, der bis 1757 Direktor der Opéra-Comique<br />
war. – Eine deutsche Übersetzung findet sich in den<br />
„Ästhetischen Schriften“ I, 138-142. – Titel mit Blindstempel,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
1465 EBERS, C. F., Die Brieftasche oder Fresco-Ge -<br />
mälde, aus dem Leben gegriffen. Magdeburg,<br />
Rubach, 181<strong>9.</strong> VI S., 1 Bl., 304 S. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen, Rücken mit Signaturschild). (27)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. X, 44, 22, 1. Wolfstieg 41662: „Selten.<br />
Roman, der sich in dem Kap. 8-11 auch mit der<br />
Fr(ei)m(aure)rei beschäftigt.“ – Der glücklose Komponist<br />
Carl Friedrich Ebers (1770-1836) ist am bekanntesten –<br />
wenn man das bei einem anonym veröffentlichten Werk so<br />
sagen kann – durch seinen Traktat „Sarsena“. – Vorsatz und<br />
Titel mit Logenstempel; gebräunt, etw. fleckig. – Titel verso<br />
mit Exlibris des NS-affinen Volkskundlers und Sprachforschers<br />
Lutz Mackensen (1901-1992).
296<br />
Nr. 1466<br />
1466 EINBÄNDE – SILBEREINBAND mit reicher<br />
figürlicher und ornamentaler Treibarbeit über<br />
Holzdeckeln mit intakten Schließen. Deutschland<br />
um 1720/30. Schmal-8° (15 x 7,5 cm). (Etw. oxydiert).<br />
(22) 800,-<br />
Dekorativer und gut erhaltener Einband im Régence-Stil<br />
mit reicher Bandelwerk-Ornamentik und figürlichen Szenen<br />
auf den Deckeln (Verkündigung und Geburt Christi)<br />
sowie am Rücken (Kreuzigung), geschaffen für ein protestantisches<br />
Gebetbuch. – Enthält die zehnte Ausgabe der<br />
„Geistlichen Himmels-Rüstung“ von J. Günther, Leipzig<br />
171<strong>9.</strong> – Buchblock vom Einband gelöst, Spiegelbezüge ausgerissen,<br />
einige Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
1467 – SCHWARZER LEDEREINBAND mit reicher<br />
Vergoldung und dreiseit. Goldschnitt. Frankreich<br />
um 1730. (100) 150,-<br />
ENTHÄLT: L'OFFICE de la semaine sainte en latin et en<br />
françois. Paris 1723. Mit gestoch. Frontisp. und 3 Kupfertafeln.<br />
1 Bl., 653 S.<br />
1468 – BRAUNER KALBLEDEREINBAND.<br />
Frank reich um 1760. Mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
der Bibliotheca Palatina auf beiden Deckeln<br />
(Vordergelenk eingerissen, beschabt und bestoßen).<br />
(66) 300,-<br />
ENTHÄLT: DICTIONNAIRE raisonné et universel des<br />
animaux. Bd. III (von 4) in 1 Bd. Paris, Bauche, 175<strong>9.</strong> 4°.<br />
1 Bl., 731 S. – Hoefer IX, 243. – Vorsatz mit Dublettenvermerk<br />
der BSB, Titel gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1469 – BRAUNER LEDEREINBAND. Deutschland<br />
ca. 1770. In neuerer Zeit mit Applikationen versehen.<br />
(59) 200,-<br />
ENTHÄLT: KINDER-BIBEL. Tl. VI (von 6). Bern, Brunner,<br />
1763. Mit gestoch. Titel und zahlr. Textkupfern.<br />
XXXIV, 829 S., 1 Bl. – Vorderdeckel mit 5 in bronzierten<br />
Näpfen versenkten Glasperlen versehen, mod. Rückenschild,<br />
das Ganze zusammengehalten von einer Schließe in<br />
Kreuzform. – Interessantes Dokument eines Geschmacks -<br />
experiments.<br />
1470 – ROTER SAMTEINBAND mit gepunzter Silberschließe.<br />
Norddeutschland um 1800. In leicht<br />
beschäd. Ldr.-Schuber d. Zt. (59) 500,-<br />
ENTHÄLT: ALLGEMEINES GESANGBUCH. Kiel,<br />
Mohr, 178<strong>9.</strong> 12 Bl., 884 S., 10 Bl., 82 S., 2 Bl. – Der Anhang<br />
(„Episteln“) bei Gauß in Hamburg gedruckt. – Sehr gut<br />
erhalten, mit dreiseit. gepunztem Goldschnitt und 3 roten<br />
Glassteinen. – Der Schuber monogr. „JCMMHW 1801“. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 21.<br />
1471 – HELLBRAUNER MAROQUINEINBAND<br />
mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung auf<br />
5 Bünden. Paris um 1860. Mit ovalem Mittelstück<br />
auf den Deckeln, breiter floraler goldgepr. Bordüre<br />
und dunkelbraunen verschlungenen Leder -<br />
intarsien in Kreis-, Halbkreis und Rechteckform,<br />
eingefaßt von goldgepr. Fileten. Das erste und<br />
vierte bis sechste Feld des Rückens ähnlich intarsiert<br />
und goldgeprägt, das zweite und dritte mit<br />
dem goldgepr. Titel. Mit Steh- und reicher Innenkantenvergoldung,<br />
Vorsätzen aus dunkelgrünem<br />
Seiden-Moiré und dreiseitigem Goldschnitt (minimal<br />
berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
ENTHÄLT: (THOMAS A KEMPIS), L'Imitation de<br />
Jésus-Christ. Paris, Curmer, 1856. 4 Bl., XII S., 3 Bl., 399 S.,<br />
1 Bl., 14 S. (alles chromolithogr.). – DAZU: APPENDICE<br />
à L'Imitation de Jésus-Christ. Ebda. 18<strong>58</strong>. – Einband ebenfalls<br />
hellbraunes Maroquin, jedoch ohne Prägung und Intarsien;<br />
dreiseit. Goldschnitt, Moiré-Vorsätze und Innen- und<br />
Stehkantenvergoldung wie beim Textband. – In beiden Bdn.<br />
auf dem vorderen fliegenden Vorsatz verso das Exlibris des<br />
französischen Malers Pierre Boudet (1925-2010) mit der für<br />
Chinesen unaussprechlichen Vornamensform „Pierrre“. –<br />
Siehe Abbildungen Tafel 21.<br />
1472 – WEINROTER MAROQUINEINBAND des<br />
Pariser Buchbinders Gruel um 1880. In seidengefütterter<br />
Hülle und Orig.-Schuber. (100) 300,-<br />
ENTHÄLT: PAROISSIEN ROMAIN. Paris, Oudin, ca.<br />
1860. Mit 4 Lichtdrucktafeln. 2 Bl., 768 S. – Sehr eleganter,<br />
geglätteter Maroquinband auf 5 Bünden mit Steh- und<br />
Innenkantenvergoldung, roten Moirée-Seidenvorsätzen,<br />
Goldschnitt über feiner Schnittmarmorierung sowie Lederschließen<br />
mit Silberbeschlägen in Maskenform. Auf dem<br />
Vorderdeckel äußerst fein geprägte Vignette. – In tadelloser<br />
Erhaltung.<br />
1473 – HELLBRAUNER MAROQUINEINBAND<br />
mit Rückenschild und –vergoldung. Frankreich,<br />
Ende des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts. Deckel mit fünffachen
Fileten, dreiseitigem Goldschnitt und Innenkanten-Vergoldung.<br />
Türkis-farbener Lederspiegel mit<br />
4 reich vergoldeten Eckfleurons (minimale Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 200,-<br />
ENTHÄLT: PROPERTIUS, (S.), Les élégies. Traduction<br />
en vers de (Jean) de La Roche-Aymon. Paris, Quantin, 1885.<br />
12°. 203 S. Mit einigen Text-Illustr. von Besnier und<br />
Méaulle. – Kaum gebräunt und fleckig. – 2 Exlibris.<br />
1474 FENELON, (F. DE SALIGNAC DE LA<br />
MOTHE), Die seltsame Begebenheiten des Telemach.<br />
In einem auf die wahre Sitten- und Staats-<br />
Lehre gegründeten, angenehmen und sinnreichen<br />
Helden-Gedichte. Mit nöthigen Anmerkungen<br />
erläutert, und ins Teutsche übers. von L. E. von<br />
Faramond (d. i. Ph. B. Sinold gen. v. Schütz).<br />
Frankfurt und Leipzig, Monath, 1736. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., 24 Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
15 Bl., 864 S. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
eines spätmittelalterlichen Manuskriptes<br />
(Vorderdeckel mit Tintenfleck, Block gelockert).<br />
(100) 120,-<br />
Fromm 8927. – Unbeschnitten, S. 781/782 mit Ausriß (ohne<br />
Textverlust), etw. gebräunt und fleckig.<br />
1475 FRONTO, M. C., UND M. AURELIUS<br />
(ANTONINUS), Epistulae. Rom, Burliè, 1823.<br />
Fol. Mit 2 gestoch. Portrs. und 2 Faks. XXXVI,<br />
424 S. Pgt. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (leicht aufgebogen,<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Brunet II, 1410. Schweiger I, 371: „Sorgfältiger bearbeitet<br />
als die Princeps. Die Schriften des Fronto sind aus e. Vatican.<br />
Palimpsest vermehrt.“ – Unbeschnitten, gering ge -<br />
bräunt, leicht fleckig. – Exemplar aus der „Bibliotheca Boutourlin“.<br />
1476 GAAL, G. VON, Theater der Magyaren. Erster<br />
Theil (alles Erschienene). Brünn, Traßler, 1820.<br />
XXVIII, 299 S., 2 Bl. Orig.-Brosch. (mit hs. Vermerk<br />
und kleinen Fehlstellen, etw. fleckig, rissig<br />
und eselsohrig). (47) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Goed. VII, 10, 229, 8. Hamberger-M.<br />
XXII/2, 276. Wurzbach V, 43. ADB VIII, 286. –<br />
Unbeschnitten, leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1477 (GAUM, J. F.), Reisen eines Curländers durch<br />
Schwaben. Ein Nachtrag zu den Briefen eines reisenden<br />
Franzosen. O. O. und Dr. (Ulm, Stettin),<br />
1784. 327 S. Mod. Pp. (167) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 609, 80 d. Hayn-G. I, 463.<br />
Holzmann-B. III, 11720. Weyermann, Ulmer Gelehrte II,<br />
21. Heyd 3376. Gradmann 167, <strong>9.</strong> – Hängt sich an Riesbecks<br />
Erfolgsbuch an. Plädiert für die Verbesserung der<br />
Landwirtschaft nach den Grundsätzen Sprengers, beklagt<br />
das Kaffeetrinken der Bauern, bedauert die Auswanderung<br />
der Württemberger nach Westpreußen, befürchtet Holzknappheit<br />
und spricht sich gegen den Holzexport nach<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 297<br />
Holland aus, lobt den Neckarwein (besonders den roten),<br />
preist die Gasthäuser in Stuttgart, wettert gegen die Prachtentfaltung<br />
bei Beerdigungen etc. – Enthält außerdem eine<br />
Fülle von interessanten Beobachtungen aus dem Alltags -<br />
leben, darunter besonders bemerkenswert das Kapitel über<br />
Gebetbücher mit Schwarzschnitt. – Johann Ferdinand<br />
Gaum (1738-1814) war Professor im Kloster Blaubeuren<br />
und später Superintendent und Stadtpfarrer in Calw. Er<br />
wird häufig in der Literatur mit seinem Onkel Johann<br />
Friedrich Gaum, Senator und Buchhändler in Ulm, verwechselt.<br />
– Leicht fleckig.<br />
1478 GAVARNI – DIABLE A PARIS, LE. Paris et les<br />
parisiens. 2 Bde. Paris, Hetzel, 1845-46. Mit kolor.<br />
Holzstich-Frontisp., 211 tls. kolor. Holzstich-<br />
Tafeln von Gavarni (207) und Bertall (4) sowie<br />
zahlr. Textholzstichen. 2 Bl., XXXII, 380 S.; 2 Bl.,<br />
LXXX, 364 S. Etw. spät. Hldr. (leicht beschabt).<br />
(112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brivois 124. Carteret II, 203. Sander 232.<br />
Vicaire III, 241. – Sehr gut erhalten und in vorzüglichem<br />
Verlagskolorit.<br />
1479 GELLERT, C(H). F., Geistliche Oden und Lieder.<br />
In Musik gesetzt von Niklaus Käsermann.<br />
Zweyte, durchgesehene und von Fehlern gereinigte<br />
Ausg. Bern, Walthard, 1818. 4°. VII, 212 S.<br />
Mod. Ldr., sign. „P. Grogg, Bern“, in mod. Pp.-<br />
Schuber. (geringe Gebrauchsspuren). (100) 100,-<br />
RISM K 7. – Vgl. Eitner V, 316 (EA 1804). – Nikolaus<br />
Käsermann (1755-1806) war Kantor am Münster in Bern. –<br />
Gewaschen.<br />
1480 (GOETHE, J. W. VON), Erklärung der zu Goethe's<br />
Farbenlehre gehörigen Tafeln. – Anzeige und<br />
Uebersicht des Goethischen Werkes zur Farbenlehre.<br />
(Wien 1812). 4°. Mit 17 (12 kolor.) Kupfertafeln.<br />
24, 12 S. Orig.-Brosch. (leicht fleckig). (59)<br />
600,-<br />
Goed. IV/3, <strong>58</strong>4, 46, a 1. Hagen 348 b und c. Schmid 77-7<strong>9.</strong><br />
– Tafelband zum Wiener Nachdruck der Goetheschen Farbenlehre<br />
mit den bei Hagen beschriebenen Kennzeichen für<br />
die Ausgabe „Da“; die Originalausgabe war 1808-10 in<br />
Tübingen bei Cotta erschienen. – Titel gestempelt, wenig<br />
fleckig.<br />
1481 GOETHE – (HAMMER-PURGSTALL, J.<br />
VON), Die Inschrift von Heilsberg. (Jena, Frommann<br />
und Wesselhöft für Goethe in) Weimar,<br />
1818. Fol. Mit gestoch. Titel. 7 S. Lose Bogen,<br />
ohne Einband. (85) 600,-<br />
Erste Ausgabe, Privatdruck für Johann Wolfgang von Goethe.<br />
– Goed. IV/3, 488, 81. Meyer 1204. Kippenberg 456.<br />
Dorn 771: „Gestochener Titel mit Faksimile der Inschrift.<br />
S. 1-7 der an den Fürsten Metternich gerichtete, 'Jos. v.<br />
Hammer' unterzeichnete Erläuterungsversuch der Steinschrift,<br />
anschliessend mit der letzten Seite das (nicht unterzeichnete)<br />
Schlusswort Goethes, der die Untersuchung<br />
angeregt und die Schrift hatte drucken lassen.“ – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, Text breitrandig und unbeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung.
298<br />
Nr. 1481<br />
1482 GOLDSMITH, O., The Vicar of Wakefield. London,<br />
Ackermann, 1823. Mit 24 kolor. Aquatinta-<br />
Tafeln. 1 Bl., 254 S. Spät. Ldr. mit Vg. und reicher<br />
Innenkantenvg., sign. „Zaehnsdorf“. (100) 400,-<br />
Tooley 240. – Zweite Ausgabe mit diesen Illustrationen. –<br />
Zum Buchbinder vgl. Ramsden 155. – Stellen. etw. fleckig.<br />
– Mod. Exlibris.<br />
1483 (GOTTHELF, J., d. i. A. BITZIUS), Der Bauern-<br />
Spiegel oder Lebensgeschichte des Jeremias Gotthelf.<br />
Von ihm selbst beschrieben. Burgdorf, Langlois,<br />
1837. 360 S. Stark läd. Hldr. d. Zt. (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Juker-M. 211. – „Gotthelfs Frühwerk<br />
schildert an Hand der Biographie des armen Verdingbuben<br />
Jeremias die politischen, sozialen und sittlichen Mißstände<br />
im Berner Bauerntum in der 1. Hälfte des 1<strong>9.</strong> Jhdts. Der<br />
Roman erregte so großes Aufsehen, daß der Dichter das<br />
bedeutungsvolle Pseudonym 'Jeremias Gotthelf' in Zukunft<br />
beibehielt“ (Kindler VI, 712). – Anfangs wasserrandig und<br />
im Bug verstärkt, vereinzelt mit Unterstreichungen (Buntstift),<br />
fleckig.<br />
1484 GRANDVILLE, J. J., Les étoiles. Dernière féerie.<br />
2 in 1 Bd. Paris und Leipzig, Gonet und Twietmeyer,<br />
o. J. (1849). 4°. Mit 2 (1 farb. lithogr. und<br />
1 kolor. Stahlstich-) Titeln und 13 kolor. Stahlstichtafeln.<br />
2 Bl., XVI, 252 S., 2 Bl., 186 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (Rücken restauriert, gering berieben,<br />
leicht bestoßen). (100) 400,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Erste Ausgabe. – Sander 30<strong>9.</strong> Vicaire V, 770. Brivois 138.<br />
Lipperheide Ub 16. – An den Rändern etw. gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1485 (GRIMMELSHAUSEN, H. J. CH. VON), Der<br />
im vorigen Jahrhundert so weltberufene Simplizius<br />
v. Einfaltspinsel, in einem neuen Kleide nach<br />
dem Schnitt des Jahres 1790. Neue, nach dem<br />
1685. aufgelegten Original umgearb. Aufl. Frankfurt<br />
und Leipzig, 1790. 3 Bl., 876 S. Mod. Hlwd.<br />
(Block fast lose). (100) 300,-<br />
Battafarano 170. Goed. III, 255, 31. – Sehr seltene Umarbeitung<br />
des bekannten „Romans, der um keinen Preis mehr<br />
zu haben ist“ (Vorwort). – Titel mit kleinem Tintenfleck,<br />
etw. gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
1486 (GRÜBEL, J. K.), Die Neufranken. O. O. und<br />
Dr., 1796. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 4 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (leicht beschabt und bestoßen). (74) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 557, 74, 2. – Die Dichtungen<br />
des bekannten Nürnberger Mundartdichters Johann Konrad<br />
Grübel (1736-1809) wurden von Goethe „höchst anerkennend<br />
besprochen, und im Briefwechsel mit Schiller<br />
wirbt er für sie“ (ADB IX, 787). – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
minimal gebräunt und fleckig.<br />
1487 GRUEBER, F. K., Satirische Gedichte zum un -<br />
schuldigen Zeitvertreib. „Deutschland“ (= Ulm,<br />
Wagner, für Mayr in Salzburg), 1790. 72 S. Spät.<br />
Pp. (leichte Gebrauchsspuren). (50) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – Schmitt 1674 (Vignette 749). Weller,<br />
Druckorte I, 145. Hamberger-M. II, 691 (Meusel weiß über<br />
den Autor nichts). – VORGEB.: WEISSMANN, J. H.,<br />
Idyllen. 2 Tle. Leipzig, Müller, 1771-72. 38 S., 1 Bl., 30 S.,<br />
1 Bl. – (MEERGRAF, J. J.), Vermischte Gedichte. Fürth<br />
1776. 112 S. – ECKARTSHAUSEN, K. VON, Ur-<br />
Lamechs von Sirap der Sündflut entrissene Gesänge. München<br />
1786. 64 S. – Schöner Sammelband aus der Tetschner<br />
Bibliothek.<br />
1488 (HAGEDORN, CH. L. VON), Betrachtungen<br />
über die Mahlerey. 2 in 1 Bd. Leipzig, Wendler,<br />
1762. XVI S., 2 Bl., 496 S., 3 Bl., S. (497)-878,<br />
16 Bl. Mod. Hpgt. (Deckel berieben). (27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed IV/1, 302, 3, 1. – Christian Ludwig<br />
Hagedorn, der Bruder des Dichters, wurde 1764 Direktor<br />
der Dresdener Kunstakademie. – Titel leicht gebräunt,<br />
anfangs und gegen Ende etw. wasserrandig, wenig fleckig<br />
und knittrig.<br />
1489 HEBBEL, F., Schnock. Ein niederländisches Ge -<br />
mälde. Leipzig, Weber, 1850. 12°. Mit Holzstich-<br />
Frontisp. und 21 Textholzstichen von J. G.<br />
Schlick. VIII, 106 S. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(100) 120,-
Nr. 1484<br />
Erste Ausgabe. – Wütschke 30. Rümann 2205. Rabenlechner<br />
89: „Dieses seltene Bändchen ist nicht bloß um Hebbels<br />
Willen begehrt und sehr gesucht, sondern auch um der<br />
22 wirkungsvollen Illustrationen von Schlick.“ – Spiegel mit<br />
hs. Besitzvermerk, leicht gebräunt und fleckig.<br />
1490 HEBEL, J. P., Allemannische Gedichte. Zweyte<br />
Aufl. Karlsruhe, Macklot, 1804. Mit 4 gefalt.<br />
Musikbeilagen. VIII, 232 S. Stark läd. Pp. d. Zt.<br />
(165) 150,-<br />
Goed. VII, 537, 5 gamma. – Inhalts- und seitengleich mit<br />
der 1803 anonym erschienenen Erstausgabe. – Fliegender<br />
Vorsatz mit ergänztem Eckausriß und hs. Besitzvermerk,<br />
fleckig.<br />
1491 – Allemannische Gedichte. 5., vollständige Original-Ausg.<br />
Aarau, Sauerländer, 1820. Mit gestoch.<br />
Titel und 3 Kupfertafeln von B. Zix. 336 S. Orig.-<br />
Brosch. (etw. knittrig und fleckig). – Goed. VII,<br />
537. Borst 943. – Etw. fleckig. (100) 120,-<br />
1492 HEILIGE Morgen –Abend –Sonn –Fest- Beicht<br />
–Communion- und sonst täglich zu gebrauchende<br />
Andachten. Zittau, Schöps, 1762. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 176 S. Hldr. um 1820 (berieben und<br />
leicht bestoßen). (66) 80,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 299<br />
Nr. 1496<br />
Nicht bei Schüling. – Das Frontispiz mit einer hübschen<br />
Darstellung der Jakobsleiter. – NACHGEB.: EPISTELN<br />
UND EVANGELIA. Zittau 1766. 136 S. – Zwei seltene<br />
Drucke aus Zittau in der Oberlausitz. – Zwischengebunden<br />
sind wenige Seiten von „Collecten“ aus einem anderen<br />
Werk. – Leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
1493 HEINE – JAHRBUCH DER LITERATUR.<br />
Erster (einziger) Jahrgang. Hamburg, Hoffmann<br />
und Campe, 183<strong>9.</strong> Mit gestoch. Portr. (Heine). VI,<br />
362 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht bestoßen). (89)<br />
100,-<br />
Goed. VIII, 5<strong>58</strong>, 57. Diesch 2551 a. – Enthält den Erstdruck<br />
von Heines Schwabenspiegel (Wilhelm-G. 790), ferner Beiträge<br />
von K. Gutzkow, K. Riedel, L. Schücking, F. Dingelstedt<br />
u. a. – Vorsätze erneuert, braunfleckig.<br />
1494 HEINE – SAMMLUNG – 8 Werke von Heinrich<br />
Heine in frühen Ausgaben. 1831-63. Verschied. tls.<br />
stark läd. Einbände. (89) 250,-<br />
Kahldorf über den Adel (1831) – Buch der Lieder. 2. Aufl.<br />
(1837) – Ueber den Denunzianten (1837) – Buch der Lieder.<br />
4. Aufl. (1841; Besitzvermerk der Tochter von Lorenz<br />
Oken, Clotilde Oken) – Atta Troll (1847) – Der Doktor<br />
Faust (1851) – Die verbannten Götter (1853) – Dichtungen.<br />
Tl. IV: Romancero. Letzte Gedichte (1863). – Beiliegen<br />
mehrere Artikel von Heine aus dem „Morgenblatt“ und der<br />
„Augsburger Allgemeinen“ sowie Börnes „Briefe aus Paris“.
300<br />
1495 HEINZE, J. M., Kleine deutsche Schriften vermischten<br />
Inhalts. 2 Bde. Göttingen, Vandenhoek<br />
und Ruprecht, 178<strong>9.</strong> VIII, 471 S., 1; 1 Bl., 366 S.,<br />
1 Bl. Mod. Hpgt. (119) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Vgl. ADB XI, 664. – Johann Michael<br />
Heinze (1717-1790) war Mitglied der „Teutschen Gesellschaft“<br />
in Göttingen und ab 1770 Direktor des Gymnasiums<br />
in Weimar. – Etw. gebräunt und fleckig, der Titel des<br />
zweiten Bandes verbunden.<br />
1496 HEINZEN, K., Ein Steckbrief. Schaerbeek,<br />
Selbstvlg., 1845. 49 (recte 47) S. Hlwd. d. Zt. (be -<br />
rieben und bestoßen). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Friedlaender 37. Stammhammer I, 103.<br />
Kosch VII, 788. NDB VIII, 452. – Nachdem 1843 Heinzens<br />
erste bedeutende Schrift „Die Preußische Büreaukratie“<br />
erschienen war, „wurde sofort der Prozess gegen mich<br />
eingeleitet. Die Anklage lautete auf 'Erregung von Unzufriedenheit<br />
der Buerger gegen die Regierung'.“ Heinzen<br />
floh daraufhin nach Belgien, wo er die vorliegende Rechtfertigung<br />
verfaßte.<br />
VORGEB.: (SCHULZ, W.), Die wahrhaftige Geschichte<br />
vom deutschen Michel und seinen Schwestern. Zürich und<br />
Winterthur, Verlag des literarischen Comptoirs, 1843. Mit<br />
6 getönten lithogr. Tafeln von M. Disteli. 23, 8 S. – Holzmann-B.<br />
II, 6893. Rümann 338. Walter 186: „Verboten in<br />
Bayern.“ – Disteli geißelt in ebenso scharfer wie lustiger<br />
Form die politische Bevormundung der Deutschen.<br />
NACHGEB.: (GOTTSCHALL, R. VON), Censur-<br />
Flüchtlinge. Zwölf Freiheitslieder. Ebda. 1843. 50 S., 3 Bl. –<br />
Erste Ausgabe. – Walter 183: „Verboten in Reuß-Schleiz.“<br />
(CALLOT, E. VON), Napoleon III., der Mann der größten<br />
Attentate des neunzehnten Jahrhunderts. „Cöln, Peter<br />
Hammer“ (Leipzig, Kollmann), 185<strong>9.</strong> 75 S. – Holzmann-<br />
B. V, 6668.<br />
WALLHAUSS, Feldzeugmeisters Giulay's Kriegsführung<br />
in der Lombardei. 2. Aufl. Hersfeld 185<strong>9.</strong> 39 S. – Vorsätze<br />
wasserrandig, ansonsten alle Drucke recht sauber. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1497 HELVIG, L., Scenen aus dem Leben eines Vicars.<br />
Tübingen, o. Dr., 1835. Qu.-8°. Mit 12 lithogr.<br />
Tafeln. 12 S. Pp. um 1900 mit eingeb. Orig.-<br />
Brosch. (Deckel mit Spuren eines entfernten<br />
Bibliotheksschildchens, Kanten wenig berieben).<br />
(66) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Nagler VI, 432. – Rümann 2185 (2. Aufl.).<br />
– Die Blätter stellen die verschiedenen Leidensstationen dar,<br />
durch welche der angehende Theologe hindurchgehen muß.<br />
– Der Künstler ist vermutlich mit dem Universitätszeichenlehrer<br />
Johann Ludwig August Hellwig aus Tübingen<br />
identisch. Die Verse stammen von Johann Adolf Maerklin.<br />
– Vorsatz und letzte Tafel mit tls. hinterlegter Stempelrasur,<br />
fleckig.<br />
1498 HERDER, J. G., Terpsichore. 3 Bde. Lübeck,<br />
Bohn, 1795-96. XXII S., 1 Bl., 216; XIV S., 1 Bl.,<br />
S. (217)-485; XVIII, 277 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (50) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 732, 91. Schulte-Strathaus 62<br />
und 65. Günther 700. – Wenig fleckig. – Beiliegen 9 weitere<br />
Erstausgaben von Johann Gottfried Herder: Aelteste<br />
Urkunde des Menschengeschlechts. Bd. I (von 2). 1774. –<br />
Erläuterungen zum Neuen Testament. 1775. – Das Buch<br />
von der Zukunft des Herrn. 177<strong>9.</strong> – Gott. Einige Gespräche.<br />
1787. – Von der Auferstehung. 1794. – Von der Gabe der<br />
Sprachen am ersten christlichen Pfingstfest. 1794. – Vom<br />
Erlöser der Menschen. 1796. – Von Gottes Sohn. 1797. –<br />
Vom Geist des Christenthums. 1798. – Mehrere weitere Beilagen<br />
von A. W. Schlegel und L. Tieck.<br />
1499 HERDER – ADRASTEA. Hrsg. von J. G. Herder.<br />
6 Bde. Leipzig, Hartknoch, 1801-03. Mit<br />
3 gestoch. Titelvign. Pp. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (50) 250,-<br />
Goed. IV/1, 734, 107. Schulte-Strathaus 64, 77. Günther<br />
416. Kirchner 4635. Diesch 1316. – Alles Erschienene, Bd.<br />
VI nach Herders Tod von seinem Sohn ediert. – „Sammlung<br />
von eigenen Gedichten, Nachdichtungen, Übersetzungen,<br />
Aufsätzen Herders über Geschichte, Literatur, Philosophie,<br />
Freimaurerei“ (Wolfstieg 2034). Enthält auch Beiträge von<br />
Knebel. – Recht sauber und frisch.<br />
1500 HIRSCHFELD, C(H.) C. L., Neue Briefe über<br />
die Schweitz. Erstes Heft (alles Erschienene) in<br />
1 Bd. Kiel, Selbst-Vlg., 1785. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 6 Kupfertafeln von W. Tringham. 1 Bl.,<br />
181 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken wenig<br />
wurmstichig; beschabt und bestoßen). (53) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 104, 31, 8. Griep-L. 607.<br />
Barth 17554. – Schilderung der zweiten Schweiz-Reise, die<br />
Christian Hirschfeld (1742-1792) in Begleitung seiner Zöglinge<br />
aus dem Hause Holstein-Gottorf 1783 unternommen<br />
hatte. – Die Illustrationen des englischen Kupferstechers<br />
W. Tringham zeigen Schweizer Trachten sowie Ansichten. –<br />
Anfangs etw. wasserrandig, letztes Blatt mit dem hinteren<br />
fliegenden Vorsatz an den Seitenrändern verklebt, stellenw.<br />
fleckig.<br />
1501 HOHENLOHE – (HORNTHAL, F. L. VON),<br />
Briefe über das Wundervolle welches der geistliche<br />
Herr Fürst Alexander von Hohenlohe im<br />
baierischen Franken öffentlich unternahm. 4 Tle.<br />
in 1 Bd. O. O. und Dr. (Erlangen, Palm und<br />
Enke), 1821. Hlwd. um 1900 (berieben). (50)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. I, 7562 und 7735. Hamberger-M.<br />
XXII, 846. – Alexander zu Hohenlohe war Dom -<br />
kapitular in Bamberg und wurde durch eine angebliche<br />
Wunderheilung an einem Bauern im Jahr 1821 schlagartig<br />
berühmt. Eine Sturzflut von Schriften für und wider den<br />
„Wunderheiler“ erschien noch im selben Jahr. Der Bamberger<br />
Jurist Hornthal sieht die Sache durchaus kritisch.<br />
BEIGEB.: (KAST, J.), Ansicht über die neuesten wundervollen<br />
Begebenheiten in Würzburg. Würzburg, Dorbath,<br />
1821. 16 S. – Holzmann-B. I, 2291 a.<br />
IDEEN die Heilungs-Versuche des Titl. Hrn. Alexander<br />
von Hohenlohe-Schillingsfürst als physische Wirkung eines<br />
lebendigen Glaubens an die Allmacht Gottes zu erklären.<br />
1821. 31 S. – Nicht bei Holzmann-Bohatta.
(ARCO, CARL GRAF), Schreiben an Fr. v. Spaun über<br />
dessen neueste Flugschrift betitelt: Ueber die Thaumaturgen<br />
des neunzehnten Jahrhunderts. München, Lentner,<br />
1821. 30 S. – Holzmann-B. IV, 1343. Lentner 3382.<br />
WOLF, L., Die Heilkraft des Vertrauens auf Jesum Christum,<br />
das ist: Kurze Belehrung, über Wunder-Heilungen.<br />
2. verm. Aufl. Würzburg, Dorbath, 1821. 48 S.<br />
LEBENSBESCHREIBUNG des Bauersmannes Martin<br />
Michel zu Unterwittighausen im Großherzogthume Baden,<br />
welcher verschiedene Krankheiten durch Gebet heilet.<br />
Würzburg, Sartorius, 1821. 28 S. – Nicht bei Holzmann-<br />
Bohatta.<br />
Erster Titel gestempelt, stellenw. gebräunt und fleckig, insgesamt<br />
recht gut erhaltener Sammelband mit durchaus seltenen<br />
Schriften.<br />
1502 HOMER, Batrachomyomachia. Syn te metaphrase.<br />
Florenz und Leipzig, Kummer, 1804. 4°.<br />
IV, 20 S. Pp. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen).<br />
(100) 150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – Schweiger 162. Hoffmann<br />
I, 476. – Die 300 Hexameter des Homer zugeschriebenen<br />
Kleinepos mit interlinearer Prosafassung des Theodoros<br />
Gazes, aus einer Florentiner Handschrift von Francesco<br />
Fontani (1748-1818) herausgegeben. – Gelockert, leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Sehr schöner Druck, durchgehed<br />
in Rot und Schwarz.<br />
1503 (HURTADO DE MENDOZA, D.), Aventures et<br />
espiègleries de Lazarillo de Tormes. Nouvelle<br />
édition. 2 Bde. Paris, Didot, 1801. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 39 Kupfertafeln. VIII, 154 S.; 2 Bl.,<br />
182 S. Pp. d. Zt. in mod. Pp.-Schuber (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 300,-<br />
Brunet III, 385. – Schön illustrierte Ausgabe des bekannten<br />
Schelmenromans. – Die oft übermalte Tafel mit der Kastrationsszene<br />
hier in einem guten Zustand. – Unbeschnitten,<br />
gering gebräunt, minimal fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1504 JEAN PAUL (F. RICHTER), Biographische<br />
Belustigungen unter der Gehirnschale einer Riesin.<br />
Erstes Bändchen (alles Erschienene). Berlin,<br />
Matzdorff, 1796. Mit gestoch. Titel mit Vign. (in<br />
Pag.). VI, 266 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (etw. beschabt). (50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Berend-K. 6. – Beiliegt: „Briefe und bevorstehender<br />
Lebenslauf“ (EA 1799).<br />
1505 JOHNSON – THE WORKS of the English<br />
Poets. With prefaces, biographical and critical, by<br />
S. Johnson. 75 Bde. London, Nichols, 1790. Mit<br />
32 Kupferstichportrs. Ldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen,<br />
etw. rissig). (144) 400,-<br />
Lowndes 1218. Brunet III, 554. – Nachdruck der erstmals<br />
1779 erschienenen umfangreichen Edition englischer Klassiker<br />
mit den von Samuel Johnson verfaßten Biographien<br />
der Dichter. – Tls. leicht gebräunt, vereinzelt leicht fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 301<br />
Nr. 1503<br />
1506 JULIANE, ou la fille prisonnière du chateau D....<br />
Traduit de l'anglais de M. B. Paris, Jarijon, „an<br />
VII“ (1798/99). 12°. Mit gestoch. Frontisp. 175 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(74) 200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Über den<br />
KVK weltweit nur ein Ex. (Göttingen) zu ermitteln. – Etw.<br />
gebräunt, vereinzelt etw. fleckig. – Hübsch gebunden.<br />
1507 (KLINGER, F. M.), Geschichte eines Teutschen<br />
der neuesten Zeit. Leipzig, Hartknoch, 1798.<br />
568 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (112) 150,-<br />
Erste Ausgabe (ohne die VI S. „Nachricht an das Pub -<br />
likum“ und das Erratabl., die nicht allen Exemplaren beigegeben<br />
wurden, darüber hinaus ohne den Vortitel). –<br />
Goed. IV/1, 809, 32 a. Schulte-Strathaus 2<strong>9.</strong> NDB XII, 88:<br />
„Als zeitgenössischer Entwicklungsroman kann die 'Ge -<br />
schichte eines Teutschen' insoweit angesehen werden, als<br />
chronologisches Erzählen mit einer Orientierung an Rousseaus<br />
'Emile' und Auseinandersetzung mit Idee und Wirklichkeit<br />
der Franz. Revolution den Gehalt bestimmen.“ –<br />
Etw. fleckig.
302<br />
1508 KLOPSTOCK, F. G., Der Messias. 2 in 1 Bd.<br />
Wien, Trattner, 1765. 12°. Mit 2 gestoch. Titelvign.,<br />
gestoch. Frontisp. und 10 Kupfertafeln. 18 Bl.,<br />
320 S., 12 Bl., 284 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (gering<br />
wurmstichig, beschabt und leicht bestoßen). (53)<br />
100,-<br />
Goed. IV/1, 166, 5. Giese 705. – Fliegende Vorsätze mit Eintrag<br />
von alter Hand in Tinte, Frontispiz und Titel des ersten<br />
Bandes aufgezogen; tls. etw. wasserrandig, stellenw.<br />
wenig fleckig. – NACHGEB.: DERS., Salomo. Ebda 1765.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 174 S., 3 Bl. – DERS., Der Tod des<br />
Adams. Ebda. 1765. Mit gestoch. Titelvign. 49 S.<br />
1509 KNIGGE, A. VON, Ueber den Umgang mit<br />
Menschen. Erster (-dritter) Theil. 3 Bde. Leipzig,<br />
o. Dr. und J. (nach 1804). Mit gestoch. Frontisp.<br />
von J. Blaschke. 1 Bl., 138 S.; S.(139)-306; (307)-<br />
447 Hldr. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen). (5)<br />
100,-<br />
Knigge 25.083. – Späterer Nachdruck. – „Bei der kaum<br />
noch zu überblickenden Zahl der nach der 8. Auflage ge -<br />
druckten und nachwievor unter dem Namen 'Adolph Freiherr<br />
Knigge' veröffentlichten Ausgaben jedoch, kann man<br />
davon nicht ausgehen. Es handelt sich in der überwiegenden<br />
Mehrzahl nur noch um Nachdrucke ohne Gewißheit der<br />
Textreinheit oder sogar um Bearbeitungen und Nach drucke<br />
dieser Bearbeitungen“ (Knigge S. 167). – Leicht gebräunt.<br />
1510 KNÜPPELN, J. F. (A.), Ueber den Selbstmord.<br />
Gera, Bekmann, 1790. Mit gestoch. Portr. von<br />
P. W. Schwarz nach G. W. Hofmann (ohne die<br />
gefalt. Tabelle). 334 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Gelenke tls. wurmstichig, etw. bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Rost 31 und 3425. Slg. Kippenberg 3197.<br />
Appell 121: „Eine verschollene Schrift.“ – Nicht bei Goedeke.<br />
– Äußerst seltene Schrift des Hamburger Publizisten,<br />
Dramatikers und Lyrikers Julius Friedrich August Knüppeln<br />
(1757-1840). – Titel mit Besitzvermerk von alter Hand<br />
in Tinte, fleckig und etw. gebräunt.<br />
1511 KÖNIGLICHE HALS-ZIERDE einer Gott liebenden<br />
Seele. Neue durchaus verb. Aufl. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 8 Kupfertafeln. Augsburg,<br />
Kranzfelder, 1816. 3 Bl., 383 S., 4 Bl. Läd. Ldr. d.<br />
Zt. – Schöne Buntpapiervorsätze. (100) 80,-<br />
1512 LAFONTAINE, (J. DE), Fables. (Avec figures<br />
gravées par [S.] Simon et [J. J.] Coiny. Paris, Didot,<br />
1787). Gestoch. Frontisp. und 274 Kupfertafeln.<br />
Ldr. d. Zt. mit Vg. und dreiseit. Goldschnitt (etw.<br />
beschabt, leicht lichtrandig, Vordergelenk gering<br />
eingerissen). (100) 800,-<br />
Rochambeau 131. Fürstenberg 148. Lewine 276: „The plates<br />
without text appeared in parts limited to 500 copies.“<br />
Cohen-R. 553: „Parurent par livraisons, à part du texte,<br />
dont l'impression fut confiée à la maison Didot, et qui été<br />
tiré à 500 exemplaires.“ – Suite der von Vivier entworfenen<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Illustrationen zu Lafontaines Fabeln, gestochen von Coiny<br />
und Simon, für die sechsbändige, 1787 bei Didot erschienene<br />
Ausgabe. – Leicht gebräunt, vereinzelt braunfleckig.<br />
1513 LAVATER, J. C., Predigt von der Taufe zweyer<br />
Israeliten. Zürich, Bürgkli, 1771. 80 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (tls. stärker beschabt und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Eichstädt 55. – Handelt von der Taufe der<br />
beiden Berliner Juden Fränkel von Fürth und Sachs von<br />
Breslau. – Die ersten 4 S. mit Wasserspur, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
NACHGEB.: DERS., Form und Glaubensfragen bey der<br />
Taufe zweyer Juden zu Zürich. (Zürich), o. Dr., 1771. 20 S.<br />
– Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VI, 4781.<br />
1514 – Reise nach Kopenhagen im Sommer 1793. Auszug<br />
aus dem Tagebuch. O. O., Dr. und J. (Zürich<br />
1794 oder Hamburg, Bachmann und Gundermann,<br />
1794?). 12°. 1 Bl., 449 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Gelenke gebrochen, etw. beschabt und be -<br />
stoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 274, 6<strong>9.</strong> Kippenberg II, 5548<br />
(über S. von Klettenberg). Meyer 440. MNE I, 408. Schulte-<br />
Strathaus 185. – Lavater reiste 1793 mit seiner Tochter Nette<br />
auf Einladung des Grafen von Bernsdorff nach Kopenhagen,<br />
um mit der Geheimgesellschaft der „Kopenhagener<br />
Seher“ Verbindung aufzunehmen. Nach Erscheinen des ersten<br />
(vorliegenden) Bandes sah er sich jedoch Kritik und<br />
Spott seiner Zeitgenossen ausgesetzt. Berühmt sind die<br />
Parodien von Knigge „Reise nach Fritzlar im Sommer<br />
1794“ und Rebmann „Probe einer Reise des Apostels<br />
Johannes durch Deutschland, blos für Seher und Propheten“.<br />
Der Druck des bereits begonnenen zweiten Bandes<br />
wurde daraufhin eingestellt. Die Fortsetzung wurde nur<br />
noch fragmentarisch in wenigen Bogen aufgelegt (Bogen<br />
A-S, S. 1-214). – Mit faksimiliertem Namenszug des Verfassers<br />
auf dem Titel. – Vorsätze leimschattig und mit Spuren<br />
von Klebestreifen; vereinzelt gering fleckig und minimal<br />
gebräunt.<br />
1515 LESSING, G. E., Briefe, antiquarischen Inhalts.<br />
2 in 1 Bd. Berlin, Nicolai, 1768-6<strong>9.</strong> Mit 2 Kupfertafeln<br />
von J. W. Meil. 3 Bl., 256 S. (ohne das<br />
Errata-Bl.), 1 Bl., 276 S. Etw. spät. Hldr. (beschabt<br />
und bestoßen). (31) 150,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in der Variante „c“; einzelne Briefe<br />
waren zuvor bereits in den „Antiquarischen Briefen“ und in<br />
den „Beiträgen zur Staats- und Gelehrtenzeitung“ erschienen).<br />
– Muncker 415 c und 418. Raabe, Nicolai, 26. Dorn<br />
234-35. Seifert 408. – Streitschrift, mit der Lessing die<br />
Angriffe des Hallenser Journalisten und Universitätsprofessors<br />
Christian Adolf Klotz und seiner „über ganz<br />
Deutschland zerstreuten Spießgesellen“ vernichtend begegnete.<br />
– Tl. II fleckig und etw. gebräunt.<br />
1516 LICHTENBERG, G. CH., Vermischte Schriften.<br />
9 Bde. Göttingen, Dieterich, 1800-06. Mit 2 (statt<br />
4) gestoch. Portrs. und 9 (statt 14) Kupfertafeln.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (50)<br />
300,-
Erste Gesamtausgabe, hrsg. von L. Ch. Lichtenberg und<br />
F. Kries. – Goed. IV/1, 639, <strong>9.</strong> Jung 2001. Rümann 650. –<br />
Es fehlen: das zweite Porträt von Lichtenberg, das Porträt<br />
von Cook, 4 Kupfer von Chodowiecki und das Porträt<br />
eines Wunderkindes. – Recht sauber.<br />
1517 LONGUS, Les amours pastorales de Daphnis et<br />
Chloé, traduites du Grec par Amyot. Paris, Didot<br />
l'Ainé, 1800. 4°. Mit 9 Kupfertafeln. VIII, 200 S.,<br />
2 Bl., 133 S. Maroquin um 1880 mit reicher Rvg.<br />
und dreiseit. Goldschnitt in Pp.-Schuber (Schuber<br />
leicht bestoßen u. eingerissen). (21) 2.000,-<br />
Lewine 325. Sander 1237. Cohen-R. 656: „Les figures de<br />
Prudhon sont dignes du grand artiste.“ – Die schönen Kupfertafeln<br />
nach Prudhon und Gérard von Godefroy, Marais,<br />
Massard und Roger. – Stellenw. leicht braunfleckig. – Dekorativ<br />
gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
Here and there with some brown stains. – Decorative binding.<br />
– Morocco around 1800 richly gilt, three-sided gilt edge<br />
in cardboard slipcase (slipcase a little scuffed and torn). – See<br />
illustration.<br />
1518 (LORRAIN, C.), Paesaggi in tavola giudicati di<br />
Claudio Gelée con il testo di Giuseppe Antonio<br />
Guattani. Rom, De Romanis, 1826. Gr.-Fol. Mit<br />
10 Aquatinta-Tafeln von Caracciolo nach Claude<br />
Lorrain (mit je 1 Textbl.). 2 Bl. Läd. Pp. d. Zt.<br />
(100) 120,-<br />
Tafeln zu Szenen aus Tassos „Gerusalemme liberata“. – Tls.<br />
stärker gebräunt und fleckig.<br />
Egregios cumulare libros ...<br />
1519 LUCILIUS – HEUSDE, J. A. (K.) VAN, Studia<br />
critica in C. Lucilium poetam. Utrecht und Leipzig,<br />
Kemink und Weigel, 1842. 2 Bl., 321 S., 1 Bl.<br />
Grünes Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupra -<br />
libros und breiter Innenkanten-Vg.(gering verfärbt,<br />
etw. fleckig, leicht bestoßen). (100) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pökel 120. – Studien zu Leben und<br />
Werk des Satirikers Lucilius aus dem 2. Jhdt. v. Chr., verfaßt<br />
vom niederländischen klassischen Philologen Jan Adolf<br />
Karel van Heusde (1812-1878). Das letzte Kapitel mit einer<br />
kleinen Sammlung bis dahin zerstreuter Lucilius-Fragmente<br />
(„Luciliana, quae passim reperi, et nondum collecta esse<br />
scio“). – Gebräunt. – Aus der Bibliothek des mexikanischen<br />
Juristen, Latinisten, Bibliographen und Bibliophilen Joaquín<br />
Gómez de la Cortina, Marqués de Morante (1812-1878<br />
– standesgemäß gestorben an den Folgen eines Sturzes von<br />
der Bücherleiter): auf dem Spiegel das Exlibris „Bibliotheca<br />
Cortiniana“ mit dem Wahlspruch „Egregios cumulare<br />
libros praeclara supellex“, auf beiden Deckeln das Supra -<br />
libros des Sammlers mit der Devise „Fallitur hora legendo“.<br />
1520 LYSIAS, Opera omnia. Graecè et Latinè, cum versione<br />
nova, triplici indice, variantibus lectionibus,<br />
et notis. Übers. und hrsg. von A. Auger. 2 Bde.<br />
Paris, Didot, 1783. 4°. XLIV, 539 S.; 2 Bl., 5<strong>58</strong> S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. (tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(100) 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 303<br />
Nr. 1517<br />
Eines von 100 Ex. auf großem Papier. – Hoffmann III, 70.<br />
Schweiger I, 202. Brunet III, 12<strong>58</strong>. Ebert 1256<strong>9.</strong> – In Bd. I<br />
S. 113/114 und 127/128 doppelt eingeb., unbeschnitten, tls.<br />
etw. fleckig.<br />
1521 MENDELSSOHN – SALOMON, G., Denkmal<br />
der Erinnerung an Moses Mendelssohn zu dessen<br />
erster Säkularfeier im Septemer 182<strong>9.</strong> Hamburg,<br />
Hoffmann und Campe, 182<strong>9.</strong> X, 195 S. Läd.<br />
Hlwd. d. Zt. (53) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Steinbrink 21. – Zum Verfasser vgl. ADB<br />
XXXI, 772. – Innengelenke etw. wurmstichig, Titel mit hs.<br />
Besitzvermerk in Tinte, anfangs gering wasserrandig, tls.<br />
wenig gebräunt, vereinzelt leicht fleckig. – Exlibris.<br />
1522 (MILLOT, C.-F.-X.), Histoire littéraire des troubadours.<br />
3 Bde. Paris, Durand, 1774. LXXXVIII,<br />
472; VIII, 504; VIII, 456 S. Stark beschäd. Ldr. d.<br />
Zt. (47) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 815. Brunet III, 1725. Cioranescu<br />
45057. Graesse IV, 528. Ebert 9804. Eitner VIII, 385.<br />
– Zusammengestellt und herausgegeben von Millot auf der<br />
Grundlage der Materialsammlung von J. B. de la Curne de<br />
Sainte-Palaye. – Gering gebräunt und fleckig.<br />
1523 MINIATURBÜCHER – BIBLIA – (GANS-<br />
HORN, G. CH.), Biblia, oder Innhalt gantzer<br />
Heiligen Schrifft. (Am Schluß:) Nürnberg,<br />
G. Scheurer, 1705. Blattgr.: ca. 32 x 22 mm. Mit
304<br />
Nr. 1526<br />
doppelblattgr. gestoch. Frontisp. und 4 Kupfer -<br />
tafeln. 127 S. Dunkelgrüner Samt d. Zt. mit Messingschließe,<br />
dreiseit. Goldschnitt und Brokat -<br />
papiervorsätzen (etw. berieben). (105) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Bondy 35. – Kurze Zusammenfassungen<br />
des Bibelinhaltes waren als Miniaturbücher einst verbreitet<br />
(vgl. Bondy 32-36). Der vorliegende Text stammt von dem<br />
Nürnberger Prediger Georg Christoph Ganshorn (vgl.<br />
Jöcher II, 855), der zahlreiche Erbauungswerke verfaßte. –<br />
Das Frontispiz zeigt Moses und Jesus, die kleinen Kupfertafeln<br />
die Erschaffung der Welt („Am Anfang“), „Im Schatten“,<br />
Christi Geburt („Im Liecht“) und die Auferstehung<br />
(„Kome bald“). – Leicht fleckig.<br />
1524 – KURZ UND GUT für Junge und Alte, Das ist<br />
Andächtige Gebetter für den Morgen und Abend,<br />
wie auch bey der H Meß, Beicht und Communion<br />
zu gebrauchen. Linz, Pramsteidel, o. J. (spätes<br />
18. Jhdt.). 32°. Mit einigen Textholzschnitten. 112<br />
nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Deckelvg. und dreiseit.<br />
punziertem Goldschnitt (etw. beschabt und<br />
bestoßen) in blindgepr. Ldr.-Schuber d. Zt. (leicht<br />
berieben). (9) 150,-<br />
Bancalari, Bibliothekskatalog des Museum Francisco-Carolinum<br />
in Linz a. D., Nr. 226. – Andachtsbuch im Miniaturformat<br />
(Blattgr.: 4,8 x 3,2 cm) mit einigen sehr einfachen<br />
Textholzschnitten. – Der Drucker Johann Michael Pramsteidel<br />
war in Linz von 1745-90 tätig (vgl. Paisey 198). –<br />
Leicht braunfleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1525 MOLIERE, (J. B. P. DE), Oeuvres, avec des réflexions<br />
sur chacune de ses pièces, par M. Petitot.<br />
6 Bde. Paris, Nicolle, 1812. Mit gestoch. Portr.<br />
Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Vg. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (100) 150,-<br />
Lacroix 375. – Vortitel mit hs. Besitzvermerk; leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1526 (MORELLY, E.-G.), Naufrage des isles flottantes,<br />
ou Basiliade du célébre Pilpai, poëme héroïque.<br />
Traduit de l'Indien par M. M******. 2 Bde. Messina<br />
(d. i. Paris), Société de Libraires, 1753. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 2 gestoch. Titelvign. 1 Bl.,<br />
XXXVII, 216 S.; 1 Bl., 307 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (Vorderdeckel beider Bde. mit Numerierung<br />
in Tinte, tls. stärker beschabt, etw. bestoßen).<br />
(100) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier III, 39<strong>9.</strong> Cioranescu 47422. Hevesi<br />
341. Ziegenfuß II, 172. Stammhammer I, 153. – Wichtige<br />
sozialpolitische Utopie, Pilpai untergeschoben, in Wirklichkeit<br />
verfaßt von Étienne-Gabriel Morelly (1717-1778),<br />
einem französischen Aufklärer. – Innendeckel mit Exlibris-<br />
Etikett, Vorsatz mit hs. Nummer, etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Important socio-political utopia. – Inner<br />
cover with exlibris label, endpaper with ms. number, some<br />
browning and soiling. – Contemporary calf with spine label<br />
and gilt back (upper board of both volumes with numbering<br />
in ink, partly stronger scratched, a little scuffed). – See illustration.<br />
1527 MORIN, L., Histoires d'autrefois. 3 Bde. Paris,<br />
Librairie illustrée, 1885-8<strong>9.</strong> Mit 3 farb. und sign.<br />
Federzeichnungen sowie zahlr. tls. farb. Textabb.<br />
von Louis Morin. 240 S.; 1 Bl., 224 S., 1; 2 Bl., 286<br />
S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg., sign. „Allo Rel“.<br />
(100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire V, 114<strong>9.</strong> Thieme-B. XXV, 155. –<br />
Hübsche Zeichnungen des Pariser Malers und Schriftstellers<br />
Louis Morin (1855-1938), der zahlreiche Zeitschriften<br />
und seine eigenen Bücher illustrierte. – Vorderdeckel (ge -<br />
stempelt) und Rücken der Orig.-Brosch. eingeb., leicht ge -<br />
bräunt, minimal fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1528 (MÜLLER, F. A.), Richard Löwenherz. Berlin<br />
und Stettin, Nicolai, 1790. Mit gestoch. Frontisp.<br />
S. (3)-3<strong>58</strong>. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
schabt und etw. bestoßen). (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe, Nicolai, 302. Goed. IV/1, 631, 1:<br />
„Talentvoller Nachahmer Wielands.“ Wurzbach XIX, 352:<br />
„Mit großer Gewandtheit gearbeitete(s) schwungvolle(s)<br />
Gedicht.“ – Vermutlich fehlt der Vortitel. – Leicht gebräunt<br />
und etw. fleckig.<br />
1529 MUMIENDRUCKE – SAMMLUNG von 4 Mu -<br />
miendrucken in 4 Bdn. (Düsseldorf, Bagel, 1882-<br />
93). 4°. OLwd. (5) 120,-
I. SEYPPEL, C. M., Schlau, schläuer, am schläusten.<br />
1. aegyptische Humoreske. (1882). 1 Bl., 40 S. (alles litho -<br />
gr.). – II. DERS., Er, Sie, Es. 2. aegyptische Humoreske.<br />
(1883). 1 Bl., 42 S. (alles lithogr.). – III. DERS., Die Plagen.<br />
3. aegyptische Humoreske. (1884). 1 Bl., 42 S. (alles lithogr.).<br />
– IV. D. S. (1893). – Erste Ausgaben. – Papier und Einband<br />
künstlich gealtert.<br />
1530 NATTER, J. J., Katholisches Gebet- und Erbauungsbuch<br />
im Geiste der Religion Jesu. Augsburg,<br />
Kranzfelder, 1807. Mit gestoch. Frontisp., gestoch.<br />
Titel und 4 Kupfertafeln. VIII, 224 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Vg. (leicht berieben und bestoßen). (100)<br />
120,-<br />
Vgl. Wurzbach XX, 95. Hamberger-M. X, 351 (jeweils die<br />
EA Prag 1800). – Leicht gebräunt und fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1531 NOEL, (F.), Les livres classiques de l'empire de la<br />
Chine. (Übers. von Pluquet). 7 Bde. Paris, de Bure<br />
und Barrois, 1784-86. 12°. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Rvg. und 2 Rsch. (etw. fleckig und berieben) (161)<br />
300,-<br />
Erste französische Ausgabe. – De Backer-S. V, 1791.<br />
Graesse IV, 682. Ebert 1483<strong>9.</strong> Cordier 1395. – Vgl. Lust 741<br />
(verzeichnet nur 4 Bde.). – Auswahl aus Texten der klassischen<br />
chinesischen Weisheitsliteratur, ohne Noëls Vorreden<br />
und Noten der lateinischen Originalausgabe. – Leicht<br />
gebräunt, minimal fleckig. – Aus der Tetschner Bibliothek<br />
mit deren Exlibrisstempel auf den Titeln verso. – Hübsch<br />
gebunden.<br />
1532 OPPERT, G. S., Der Presbyter Johannes in Sage<br />
und Geschichte. Ein Beitrag zur Voelker- und Kirchenhistorie<br />
und zur Heldendichtung des Mittelalters.<br />
Berlin, Springer, 1864. IV S., 1 Bl., 208 S. Pp.<br />
d. Zt. (103) 150,-<br />
Fumagalli 1507. Streit und Dindinger, Bibliotheca Missionum<br />
XVII, 7264. – Das erste wissenschaftliche Werk über<br />
den legendären Priesterkönig Johannes. In der Einleitung<br />
gibt Oppert einen „Ueberblick über die Geschichte und die<br />
bisherigen Erklärungen der Sage vom Presbyter Johannes“.<br />
Es folgen die Berichte des Otto von Freising, Benjamin von<br />
Tudela, Marco Polo, Bar Hebraeus, Mirkhond und andere<br />
Quellen, sämtlich ausgewertet und kommentiert. – Alter<br />
Stempel auf der Titelrückseite.<br />
1533 OSSIAN (d. i. J. MACPHERSON), Die Ge dich -<br />
te eines alten celtischen Helden und Barden.<br />
(Übers. von E. von Harold). Bde. I und II (von 3).<br />
Düsseldorf, o. Dr., 1775. Mit 2 gestoch. Titeln.<br />
12 Bl., 202; 239 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (etw. be -<br />
schabt, leicht bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 188. Hamberger-M. III, 87. –<br />
Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 305<br />
1534 OVIDIUS NASO, P., Nouvelle traduction des<br />
metamorphoses par M. Fontanelle. 2 Bde. Paris,<br />
Panckoucke, 1767. Mit 2 gestoch. Portrs., 2 ge -<br />
stoch. Titeln und 15 Kupfertafeln von Grégori<br />
nach Zocchi. XVI, 294 S., 1 Bl.; 340 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Vordergelenk von Bd. I ge -<br />
brochen, Kapitale tls. schadhaft, etw. beschabt und<br />
bestoßen). (63) 100,-<br />
Sander 1473. Cohen-R. 772. Lewine 396. – Etw. fleckig und<br />
gebräunt.<br />
1535 – Verwandlungen in Kupfern von den beßten<br />
Künstlern Deutschlands vorgestellt, und mit nöthigen<br />
Erläuterungen versehen. Bde. I-III (von 4)<br />
in 1 Bd. Augsburg, Bürglen, 1802. 4°. Mit 3 ge -<br />
stoch. Titeln und 135 (statt 136?) Kupfern auf<br />
134 Tafeln. 3 (statt 4) Bl., 61, 92, 59 S. Stark läd.<br />
Pp. d. Zt. (135) 120,-<br />
Rümann 836. – Alle Kupfer unbezeichnet, wohl nach der<br />
französischen Ausgabe von 1767 gestochen. – Vermutlich<br />
fehlt der Vortitel und eine Tafel in Bd. I. – Die S. 21/22 von<br />
Bd. II und der Titel von Bd. III mit Randausriß (ohne Textverlust);<br />
etw. fleckig und wasserrandig. – Zusätzlich eingebunden<br />
sind 4 unnumerierte Tafeln vermutlich des vierten<br />
Bandes.<br />
1536 PARAPHRASE des litanies de Notre Dame de<br />
Lorette, par un Serviteur de Marie. Première<br />
édition. Augsburg, Klauber, 1781. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 56 Kupfertafeln. 144 S. Ldr. d. Zt.<br />
(Rücken brüchig, tls. stärker bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. XX, 412. – Reizende Kupfer<br />
der Augsburger Stecher-Brüder Klauber mit Darstellungen<br />
der Anrufungen der Lauretanischen Litanei. – Vorsatz mit<br />
hs. Vermerken, minimal gebräunt, leicht fleckig. – Exlibris<br />
von Pierre François Duchesne Léon La Sicotière (1812-<br />
1895), französischem Historiker und Büchersammler.<br />
1537 PERRAULT, (CH.), Contes de ma mère l'Oye ou<br />
histoires du temps passé, avec des moralités. Nouv.<br />
éd., augmentée d'une nouvelle à la fin. Lüttich,<br />
Bassompière, 1792. 16°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
2 Bl., 1<strong>58</strong> S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht bestoßen<br />
und beschabt). (153) 600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Äußerst seltene<br />
Ausgabe der erstmals 1697 erschienenen Märchensammlung.<br />
– Kein Exemplar im KVK. – Anfangs wasserrandig.<br />
1538 (PESTALOZZI, J. H.), Lienhard und Gertrud.<br />
Ein Versuch, die Grundsätze der Volksbildung zu<br />
vereinfachen. Ganz umgearb. 3 Bde. Zürich und<br />
Leipzig, Ziegler und Söhne, 1790-92. Mit gestoch.<br />
Titel- und Kopfvign. 1 Bl., 406; 384 S.; 1 Bl., 389 S.<br />
Läd. Interims-Broschur. (112) 200,-
306<br />
Nr. 1539<br />
Zweite Ausgabe. – Goed. XII, 62, 1. – Pestalozzis erstes<br />
großes Werk, „eine Art Erziehungsroman“ (Carter-M. 2<strong>58</strong>),<br />
über dessen Entstehung er in einem Brief an Battier berichtet:<br />
„Ich fing bei der Hütte einer gedrückten Frau und mit<br />
dem Bild der größten Zerrüttung des Dorfes an und endete<br />
mit seiner Ordnung.“ Diese Frau wird Ausgangspunkt und<br />
Vorbild für alle Volkserziehung, auch für die Schule des Volkes,<br />
die den Kindern das ersetzen soll, was sie von ihren<br />
Eltern nicht bekommen konnten. – Leicht braunfl., unbeschnitten.<br />
1539 PETERS VON HIRSCHAU tragisch komische<br />
Reise durch China. Eine Geschichte zum Nachdenken<br />
und Lachen. 2 Tle. in 1 Bd. Wien, Gerold,<br />
1806. Mit gestoch. Titel und gestoch. Frontisp.<br />
280 S. Stark läd. Pp. d. Zt. (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Nur 2 Ex. im KVK. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke,<br />
Frontispiz verso gestempelt, Seitenränder tls. lädiert,<br />
fleckig, gebräunt und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
1540 POCCI, F. VON, Bauern ABC. München,<br />
Katholischer Büchervlg., (1856). Mit Holzstich -<br />
titel und 24 Holzstichinitialen von F. Pocci. 2 Bl.,<br />
115 S. Orig.-Brosch. (minimale Gebrauchsspuren).<br />
(65) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Pocci (Enkel) 338. – Sauber und unbeschnitten.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Nr. 1541<br />
1541 POMMERSCHES KRÄMERDÜTCHEN.<br />
Erstes Pakt. Hefte 1-13 in 1 Bd. Stralsund, Struck,<br />
1775. 4 Bl., 208 S. Läd. Pp. um 1900. (1) 150,-<br />
Kirchner 5081. Hamberger-M. VI, 107. – Nicht bei Martens.<br />
– Sehr seltene Zeitschrift, die in 4 „Paketen“ bis zum<br />
September des Jahres 1775 wöchentlich erschien. – Hier<br />
vorliegend der erste Band, komplett mit den Heften vom<br />
5. Januar bis zum 30. März. – Die moralphilosophischen,<br />
meist satirischen Beiträge in der „guten“ Tradition der<br />
moralischen Wochenschriften sind anonym, stammen aber<br />
wohl meist vom Rektor der Greifswalder Stadtschule,<br />
Theophilus Coelestinus Piper. Beteiligt soll auch Johann<br />
Carl Dähnert, Leiter der Universitätsbibliothek in Greifswald,<br />
gewesen sein. Eine vernichtende Rezension erhielt das<br />
kurzlebige Unternehmen von dem Aufklärer Friedrich<br />
Nicolai, der in der ADB schrieb: „... eine Broschüre, die<br />
ohne Fleiß, Sorgfalt, fast möchte man sagen, ohne Absicht<br />
und ohne Gedanken geschrieben ist“ (nach Ernst Zunker<br />
in Baltische Studien, Bd. 50, Kiel 1964, S. 47-52). – Leicht<br />
gebräunt, unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
Gedruckt in Novi Sad<br />
1542 POPOVIC, M., Frulica. Fistula. Novi Sad, Jankowitsch,<br />
183<strong>9.</strong> 4 Bl., 101 S. Beschäd. Interimsbrosch.<br />
(Vorderdeckel fehlt). (164) 200,-<br />
Sehr seltene einzige Ausgabe. – Sammlung von Gedichten in<br />
serbischer Sprache von Milos Popovic (1820-1879), seine<br />
erste Veröffentlichung. Popovic ist später als Journalist und<br />
Herausgeber der Srpske Novine (Serbische Nachrichten)
ekannt geworden und gehörte den Kreisen serbischer<br />
Nationalisten an, die sich in Belgrad Anfang der 1840er<br />
Jahre zu organisieren begannen. – Nur ein Exemplar über<br />
den KVK nachweisbar (Dänische Nationalbibliothek<br />
Kopenhagen). – Titel gebräunt und mit verlaufenem Besitzvermerk,<br />
letztes Bl. mit hinterlegtem Einriß bis in den Text;<br />
ein wenig braunfleckig.<br />
1543 PORTRÄTWERKE – WERCKMEISTER, K.<br />
(HRSG.), Das neunzehnte Jahrhundert in Bildnissen.<br />
5 Bde. Berlin 1898-1901. Fol. Mit 600 Ta -<br />
feln. OHldr. (Gebrauchsspuren). (100) 120,-<br />
Repräsentatives Werk mit z. T. frühen photographischen<br />
Porträts (öfter mehrere von einer Person) berühmter Persönlichkeiten<br />
des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts. Derart umfassend seither<br />
wohl nicht mehr dokumentiert. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1544 – (ZAPF, G. W.), Gallerie der alten Griechen und<br />
Römer. 2 Bde. Augsburg, Riedel, 1780-83. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel, gestoch. Schlußvign. und 82 Porträtkupfern<br />
von G. F. Riedel. 6 Bl., 126 S.; 6 Bl.,<br />
114 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
schabt und bestoßen). (75) 80,-<br />
Hamberger-M. VIII, 666. Thieme-B. XXVIII, 317. Jöcher-<br />
A. VI, 2112. – Vgl. Nagler XIV, 451. – Schönes Exemplar.<br />
1545 – ZÜRICH – WALCH, S., Portraits aller Herren<br />
Burger-Meistern, der vortrefflichen Republique,<br />
Stadt und Vor-Orths Zürich, Von dem 1336ten biß<br />
auf das 1742te Jahr. Kempten, (Selbstvlg.), 1756.<br />
Fol. Mit Frontisp. in Schabkunstmanier, gestoch.<br />
Titel- und Kopfvign., gestoch. Initiale und 60<br />
Portrs. in Schabkunstmanier von Sebastian Walch,<br />
meist nach Johann Caspar Füßli. 24 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit reicher Vg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 500,-<br />
Thieme-B. XII, 570, und XXXV, 68. Haller IV, <strong>58</strong>4. Barth<br />
10904. Lonchamp 3226. Lipperheide Ga 12. – Das „auf<br />
eigene Kosten in Kupffer gebrachte“ Werk entstand in<br />
Zusammenarbeit mit V. D. Preißler. – Enthält die Porträts<br />
Zürcher Bürgermeister von Rudolphus Bruno bis Johannes<br />
Hofmeister. – Die prachtvoll gestochenen Brustbilder mit<br />
Wappen und kurzer Legende. – Einige Tafeln mit unteren<br />
Randeinrissen, tls. wasserrandig, leicht gebräunt, etw. fingerfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1546 REIMARUS, J. A. H., Lebensbeschreibung.<br />
Nebst dem Entwurf einer Teleologie. Hamburg,<br />
Campe, 1814. 1 Bl., VI (recte IV) S., 104, 87 S.<br />
Stark läd. Pp. d. Zt. (50) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed I/1, 476, 2. Steinbrink 84, <strong>9.</strong> – Titel<br />
gestempelt, Seitenränder tls. angeschmutzt, etw. fleckig. –<br />
Unbeschnitten.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 307<br />
Nr. 1545<br />
1547 REINHARD, SOPHIE, Zehn Blätter nach<br />
Hebels Alemannischen Gedichten componirt und<br />
radirt. Heidelberg, Mohr und Winter, 1820. Fol.<br />
10 radierte Tafeln von Sophie Reinhard. 2 Bl.<br />
(mont. Orig.-Umschlag-Titel und Vorwort). Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (Rücken leicht lichtrandig). (100)<br />
200,-<br />
Rümann 1747. Goed. VII, 538. Thieme-B. XXVIII, 12<strong>9.</strong><br />
Nagler XIV, 92 f. – Dekorative Radierfolge der badischen<br />
Künstlerin. „Wenige Künstler werden das Eigentümliche<br />
jener Dichtungen im Bilde besser gefasst haben, als Sophie<br />
Reinhard“ (Nagler). – Einige Tafeln leicht angestaubt. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1548 RENAN, E., Vie de Jésus. Paris, Lévy, 1863. 2 Bl.,<br />
LIX, 462 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht beschabt). (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Carteret II, 250. Vicaire VI, 1016. PMM<br />
352. – Schönes Exemplar.<br />
1549 RICHTER, L., Richter-Album. Leipzig, Wigand,<br />
1848. Mit 115 Holzstichen. 2 Bl. OLwd. (lichtrandig,<br />
leicht berieben und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Rümann 186<strong>9.</strong> – Etw. fleckig. (148)<br />
80,-
308<br />
1550 (RIESBECK, J. K.), Briefe eines reisenden Franzosen<br />
durch Bayern, Pfalz und einen Theil von<br />
Schwaben an seinen Bruder zu Paris. Aus dem<br />
Französischen übers. O. O. und Dr. (Zürich?),<br />
1783. 248 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale lädiert,<br />
etw. bestoßen). (100) 80,-<br />
Hayn-G. I, 463. Lentner 14<strong>58</strong>8: „Geistreiche, mit beissender<br />
Satire geschriebene Briefe.“ – Raffender Auszug aus der<br />
zweibändigen Erstausgabe, vom Nachdrucker recht ge -<br />
schickt zusammengestellt. – Titel gestempelt, vereinzelt<br />
gering gebräunt und wenig fleckig. – Exlibris „Edouard de<br />
Turckheim“.<br />
1551 ROUSSEAU, J. J., Emile ou de l'éducation.<br />
4 Bde. Den Haag, Neaulme (= Paris, Duchesne),<br />
1762. Mit 5 Kupfertafeln nach Eisen. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (leicht bestoßen). (50) 400,-<br />
Mc Eachern 4A. Dufour 190 (fälschlich als EA geführt).<br />
Sénelier 763. Gagnebin 6. – Zweite Pariser Oktav-Ausgabe,<br />
nach Mc Eachern erst 1764 gedruckt. – Sehr schönes<br />
Exemplar.<br />
1552 (RUST, J. L. A.), Antiquitäten. O. O. u. Dr.<br />
(Nürnberg?) 1774. 18 Bl., 444 S. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (3) 120,-<br />
Seitengleicher Nachdruck der Erstausgabe von 1773. –<br />
Holzmann-B. I, 2425 und VII, 633. Seebaß II, 800. Kosch<br />
XIII, 602 (Ausg. 1773). Hayn-G. I, 95: „Stellenw. etwas<br />
freie Satyren. Der Verfasser ist ein heftiger Gegner Lessing's<br />
und verdammt die Philologie und Archäologie als unnütze<br />
Spielerei und Bevorzugung des Heidnischen vor dem<br />
Christenthum.“ – Ein Teil der Auflage erschien unter dem<br />
Pseudonym Ratzeberger. – Ohne den sogenannten zweiten<br />
Teil, der gegen den ersten polemisiert und wohl nicht von<br />
Rust stammt. – Titel gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1553 SAMMLUNG VON MINNESINGERN aus<br />
dem schwaebischen Zeitpuncte, CXL Dichter enthaltend;<br />
durch R. Manessen. Aus der Handschrift<br />
der koeniglich-französischen Bibliothek hrsg.<br />
(von J. J. Bodmer). 2 Tle. in 1 Bd. Zürich, Orell,<br />
17<strong>58</strong>-5<strong>9.</strong> 4°. XX, 204, VII, 262 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (starke Gebrauchsspuren). (112)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. I, 45. Brunet III, 1362. Graesse IV,<br />
362. – Erste Teilpublikation der in Paris verwahrten mittelhochdeutschen<br />
Liederhandschrift, die erst 1838 durch<br />
Friedrich Heinrich von der Hagen vollständig und mit kritischem<br />
Apparat herausgegeben wurde. – Vorderer Vorsatz<br />
und erste Bl. mit wenigen Wurmspuren; Titel mit größerer<br />
Fehlstelle (kein Textverlust); wenig fleckig.<br />
1554 SCHABER, C. W. F., Ovids Werke von der Liebe.<br />
Nach Blumauer travestirt. 3 in 1 Bd. Berlin und<br />
Leipzig, o. Dr., 1794. Mit gestoch. Titelvign. 1 Bl.,<br />
292 S., 1 Bl., 127 S., 1 Bl., 122 S., 1 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (22) 100,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Erste Ausgabe. – Kosch XIV, 136. Ebeling III, 452: „Ueber -<br />
aus dürftig ist dessen Travestie 'Ovids Werke'. Ueberhaupt<br />
fand Blumauer Nachahmer in Menge, größtentheils<br />
schlechte.“ – Carl Wilhelm Friedrich Schaber (1762-1794),<br />
zunächst Vikar in Frankenbach, lebte später auf Reisen und<br />
wurde 1792 Mitglied des Jakobinerklubs in Bergzabern. Im<br />
Jahr 1793 wurde er als Spion von den Franzosen verhaftet<br />
und nach Mainz gebracht. – Etw. fleckig.<br />
1555 SCHILLER – NEHER, B., Schiller's Lied von<br />
der Glocke. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig, Weigel, 1855.<br />
Fol. Mit 40 Holzstich-Tafeln nach H. Leutemann<br />
und J. G. Flegel. 2 Bl. Hldr. d. Zt. mit eingeb. Vorderdeckeln<br />
der beiden Lief. (tls. stärker beschabt<br />
und bestoßen). – Tls. lichtrandig, etw. gebräunt<br />
und fingerfleckig. (100) 200,-<br />
1556 (SCHLABRENDORF, G. VON), Napoleon<br />
Bonaparte und das französische Volk unter seinem<br />
Consulate. Germanien (d. i. Hamburg, Campe?),<br />
1804. VIII, 455 S. Pp. d. Zt. (fleckig und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten Ausgabe. – Vgl.<br />
Hayn-G. V, 305. Steinbrink 69, 16. Borst 990 (alle die Ausg.<br />
mit 447 S.). – Eines der großen Bücher der Zeit, das durch<br />
seine brillante, klare Prosa bis heute nichts von seiner Überzeugungskraft<br />
verloren hat. – Schlabrendorf war die eigenartigste<br />
Figur der deutschen Radikalen in Paris. – Der Parisreisende<br />
J. F. Reichardt hat das Manuskript des Buches<br />
wahrscheinlich bei seinem Aufenthalt 1803 bei Schlabrendorf<br />
mit nach Deutschland gebracht und es dann mit eigenen<br />
Zusätzen drucken lassen. Daher wurde er auch allgemein<br />
als Verfasser vermutet und deswegen auf das schärfste<br />
– trotz des Schutzes des preußischen Ministers Hardenberg<br />
– von der napoleonischen Polizei verfolgt. – Es existieren<br />
zwei kollationsdifferente Ausgaben. – Fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1557 (SCHMIDT, J. F.), Kleine poetische Schriften.<br />
Altona und Lübeck, Iversen, 1766. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 8 Bl., 144 S. Ldr. d. Zt. (Kopf mit Fehlstelle,<br />
etw. bestoßen). (100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. IV, 1549 (fälschlich unter<br />
Jakob Heinrich Schmidt). Goed. IV/1, 100, 6 (unter Jakob<br />
Friedrich Schmidt). – Hinterer fliegender Vorsatz mit Ausriß;<br />
im Bug tinten-, ansonsten braunfleckig.<br />
15<strong>58</strong> SCHRÖDTER, A., Arabesken-Fries. („Bauernkirmes“).<br />
(Düsseldorf), Kunstverein für die<br />
Rheinlande und Westphalen, o. J. (1848). Schmal-<br />
Qu.-Gr.-Fol. 7 getönte lithogr. Tafeln und Vorderdeckel<br />
des Orig.-Umschl. Lose. (100) 200,-<br />
Rümann 2305 (dat. ca. 1850). Thieme-B. XXX, 290. –<br />
Schrödter galt als der „König der Arabeske“. – „Ein Vergleich<br />
des 1847 gemalten (1848 auf Stein übertragen) Arabeskenfrieses<br />
seiner 'Bauernkirmes' mit S.s früheren Leistungen<br />
auf dem Gebiete der Arabeske zeigt, daß sich seine<br />
beschwingte Anmut verflüchtigt hat. Die schweren Zeitverhältnisse<br />
mochten daran Schuld tragen“ (Thieme-<br />
Becker). – „Mancher hat ihn nachgeahmt, aber keiner, außer
vielleicht Menzel, besaß die spielende Genialität, keinem<br />
ging die Zeichnung so leicht von der Hand“ (Rümann, Das<br />
illustr. Buch, 284). – An den Rändern knittrig, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1559 (SIEDE, J. CH.), Die zärtlichen Umarmungen in<br />
der Ehe und Plaisanterieen mit Maitressen. Bd. I<br />
(von 2). Berlin, Schöne, 1795. XVI, 453 S. Etw.<br />
beschäd. Hldr. d. Zt. (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. IV, 7910. Hayn-G. VIII, 24:<br />
„Moralisierendes Opus, untermischt mit freien u. pikanten<br />
dialogisirten Scenen. Das Buch ist ein interessanter Beitrag<br />
zur Sittengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. – Ge -<br />
sucht und selten!“ – Vorsatz mit hs. Signaturetikett, Titel<br />
lose, etw. gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
1560 (STÄGEMANN, F. A. VON), Krieges-Gesänge<br />
aus den Jahren 1806 bis 1813. „Deutschland“ (d. i.<br />
Halle, Waisenhaus) 1813. 112, 38 S., 1 Bl. Stark läd.<br />
Pp. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur. (100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 846, 2 und 3 a. Weller, Druckorte<br />
I, 214. – Friedrich August von Stägemann (1763-1840)<br />
„gehörte auch der 'Christlich-Deutschen Tischgesellschaft'<br />
(Tugendbund) an, in der sich auf Anregung Achim von<br />
Arnims Intellektuelle und Militärs vorwiegend konservativer<br />
Auffassung zusammengefunden hatten. Nach der Entlassung<br />
Steins diente Stägemann ab 1810 erneut unter Hardenberg,<br />
den er auch 1814 nach Paris und London sowie<br />
zum Wiener Kongreß 1814/15 begleitete, auf dem er sich<br />
neben Humboldt durch sein Geschick und seine Leistungsfähigkeit<br />
während der Verhandlungen auszeichnete.<br />
1816 wurde er für seine Verdienste geadelt. Stägemann trat<br />
auch als Verfasser von Liebesgedichten, Epigrammen und<br />
patriotischen Liedern hervor“ (Eberhard Fromm, Ein Mann<br />
von 'Geist und Tätigkeit', Ehrenbürger F. von Stägemann).<br />
– Vorsatz mit Abklatsch, Seitenränder minimal gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Exlibris.<br />
1561 STENDHAL (d. i. M. H. BEYLE), Rome, Naples<br />
et Florence en 1817. Paris, Delaunay und Pelicier,<br />
1817. 366 S. Mod. Pp. (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Borroni 8267. Cordier 24. Vicaire I, 452.<br />
Hoefer V, 890. Carteret II, 346: „Ouvrage rare et important.“<br />
– Titelei wenig angerändert und im Bug verstärkt, tls.<br />
leicht knittrig, stellenw. fleckig.<br />
1562 STEUB, L., Lyrische Reisen. Stuttgart, Bonz,<br />
1878. VI, 378 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken fleckig) mit<br />
eingeb. Orig.-Broschur. (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Dreyer 890 (mit falscher Kollation).<br />
NACHGEB.: DERS., Herbsttage in Tirol. München 1867.<br />
IV S., 2 Bl., 263 S. – Erste Ausgabe. – Vgl. Dreyer 893<br />
(2. illustrierte Ausg. 1889). – Wenige Seiten gebräunt, an -<br />
sonsten kaum fleckig.<br />
1563 STIFTER, A., Der Nachsommer. Eine Erzählung.<br />
3 Bde. Pest, Heckenast, 1857. Mit 3 gestoch. Titeln<br />
mit Vign. von J. Axmann nach J. N. Geiger. 1 Bl.,<br />
483 S.; 1 Bl., 420 S.; 1 Bl., 444 S. Läd. Brosch. d.<br />
Zt. mit aufgezogenen Vorderdeckeln der Orig.-<br />
Broschur. (50) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 309<br />
Nr. 1564<br />
Erste Ausgabe. – Eisenmeier 161. Heck 40 W 1. – Etw.<br />
fleckig, unbeschnitten.<br />
1564 STOWE, HARRIET BEECHER, The Writings.<br />
16 Bde. Cambridge, Riverside Press, 1896. Mit<br />
16 Frontisp. und 16 gestoch. Titeln (alles auf<br />
China aufgewalzt). Spät. Lwd. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(159) 1.000,-<br />
Eines von 250 Exemplaren, auf S. (III) von der Verfasserin<br />
e. signiert („written specially for this edition a few months<br />
before her death“). – Enthält: Uncle Tom's Cabin. – Dred.<br />
– The Minister's Wooing. – The Pearl of Orr's Island. –<br />
Agnes of Sorrento. – Household Papers and Stories. – Oldtown<br />
Folks and Sam Lawson's Oldtown Fireside Stories. –<br />
Poganuc People. – My Wife and I. – We and our Neighbors.<br />
– Stories, Sketches and Studies. – Religious Studies, Sketches<br />
and Poems. – Stories and Sketches for the young. –<br />
Unbeschnitten, tls. nicht aufgeschnitten, etw. gebräunt.<br />
DAZU: FIELDS, Annie (Hrsg.), Life and Letters of Harriet<br />
Beecher Stowe. Ebda. 1897. Mit auf China aufgewalztem<br />
Frontispiz. – Ausstattung und Erhaltung wie die Werkausgabe;<br />
ebenfalls eines von 250 Exemplaren. – Siehe Abbildung.<br />
One of 250 copies, on p. (III) personally signed by the author<br />
(„written specially for this edition a few months before her<br />
death“). – Untrimmed, partly unopened, a little browned. –<br />
Later cloth (light signs of wear). – See illustration.
310<br />
1565 (TARNOW, FRANZISKA), Thorilde von Adlerstein<br />
oder Frauenherz und Frauenglück. Eine<br />
Erzählung aus der großen Welt. Leipzig, Engelmann,<br />
1816. 2 Bl., 396 (recte 394) S. Hldr. d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). – Erste Ausgabe. –<br />
Goed. VI, 432, 6. – Fleckig. (74) 120,-<br />
1566 TIBULLUS, A., (Opera). Padua, Cominus, 174<strong>9.</strong><br />
4°. Mit gestoch. Titelvign. 1 Bl., 340, 93 S., 1 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – Pökel 293. Brunet V, 857:<br />
„Bonne édition.“ Schweiger II, 1089: „Der Commentar ist<br />
von Werth.“ – Den umfangreichen Kommentar verfaßt hat<br />
der Philosophieprofessor und klassische Philologe Giannantonio<br />
Volpi (1686-1766); von ihm stammt auch der vorzügliche<br />
Wortindex (nicht bei Quellet). – Spiegel mit Spuren<br />
eines entfernten Exlibris, letztes Drittel mit Wurmspur<br />
am Innensteg.<br />
1567 (TIECK, L.), Abdallah. Eine Erzählung. Berlin<br />
und Leipzig, Nicolai, 1795. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 356 S., 1 Bl. Stark beschäd. Hldr. um 1900.<br />
(55) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 34, 7. – Sehr seltenes Jugendwerk<br />
Tiecks. – Webt Motive des Staatsromans in eine empfindsame<br />
Liebesgeschichte. – Etw. fleckig.<br />
1568 – Dem geehrten Schauspieler Herrn Werdy und<br />
seiner theuern Gattin. Neustadt-Dresden, Heinrich,<br />
183<strong>9.</strong> 4°. 2 Bl. Hlwd. d. Zt. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Goedeke. – Mit Faltspuren und<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1569 TIECK, L. (HRSG.), (UND W. H. WACKEN-<br />
RODER), Phantasien über die Kunst, für<br />
Freunde der Kunst. Hamburg, Perthes, 179<strong>9.</strong> IV,<br />
283 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Gebrauchsspuren). (8)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 36, 37 und 47, 6. – Wenig fleckig.<br />
1570 TIECK, L., Die Sommernacht. Eine Jugenddichtung.<br />
Frankfurt, Sauerländer, 1853. 4°. Mit Holzschnitt-Frontisp.<br />
48 S. Orig.-Brosch. (mit leichten<br />
Knickspuren und etw. fleckig). (50) 100,-<br />
Erste Einzelausgabe. – Goed. VI, 34, 1. – Tiecks Jugendwerk<br />
aus dem Jahr 1789 war erstmals innerhalb des „Rheinischen<br />
Taschenbuchs“ von 1851 erschienen. – Etw. knittrig<br />
und fleckig. – Unaufgeschnitten und unbeschnitten.<br />
1571 TOTENTANZ – DEUCHAR, D., The Dances<br />
of Death, through the Various Stages of Human<br />
Life. London, Gosnell für Scott & Ostell, 1803. 4°.<br />
Mit 2 rad. Portrs., rad. Titel (dat. 1786) und 47 rad.<br />
Tafeln von D. Deuchar nach H. Holbein. 2 Bl.,<br />
47 S. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen, Rücken<br />
erneuert). (126) 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Massmann 56, b 2. Oppermann 1153: „Sehr seltene und<br />
gesuchte Ausgabe. Interessant ist, dass im gleichen Jahre<br />
diese Ausgabe bei zwei verschiedenen Druckern hergestellt<br />
wurde, was bisher von allen Bibliographen übersehen<br />
wurde.“ – Darüber hinaus ist die vorliegende Ausgabe auch<br />
in zwei verschiedenen Varianten erschienen, einmal mit<br />
Bordüren und (wie vorliegend) ohne. – Etw. fleckig.<br />
1572 TOZE, E., Don Carlos und Alexei, Luines und<br />
Buckingham, ein Versuch in verglichenen Lebensbeschreibungen.<br />
Greifswald, Röse, 1776. 3 Bl.,<br />
391 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht be -<br />
schabt und bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Meusel XIV, 107. – Doppelbiographien<br />
von Don Carlos und dem russischen Fürsten Alexei Petrowicz<br />
und von den Herzögen von Luines und Buckingham.<br />
– Titel gestempelt und mit hs. Vermerk, leicht gebräunt,<br />
gering fleckig.<br />
1573 UHLAND, L., Alte hoch- und niederdeutsche<br />
Volkslieder. Abt. 1 und 2 in 2 Bdn. (alles zu Lebzeiten<br />
Uhlands Erschienene). Stuttgart und<br />
Tübingen, Cotta, 1844-45. Mit lithogr. Titel. VIII,<br />
561 S.; 2 Bl., S. (563)-1055, 2 Bl. (Anzeigen). Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (lichtrandig, tls. stärker berieben<br />
und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VIII, 239, 54. MNE II, 30<strong>9.</strong> Waldmüller<br />
111. – Die Folge-Bde. II und III erschienen erst<br />
1866-69 postum im Rahmen der „Schriften“. – Davon beiliegend<br />
Bd. II. Ebda. 1866. – Goed. VIII, 240, 67. – Alle Bde.<br />
gering gebräunt, etw. fleckig.<br />
1574 UZANNE, O., Les moeurs secrètes du XVIIIe<br />
siècle. Paris, Quantin, 1883. 4°. Mit kolor. Stahlstich-Frontisp.<br />
und gestoch. Kopfvign. von<br />
P. Avril. 2 Bl., XVII S., 1 Bl., 300 S., 1 Bl. Etw. spät.<br />
Hldr. mit reicher Rvg. und eingeb. Orig.-Brosch.<br />
(minimale Gebrauchsspuren). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire III, 280. – Unbeschnitten. – Vor -<br />
titel mit hs. Widmung des Verfassers an den Genfer Juristen<br />
Frédéric Raisin. Gestoch. Exlibris für F. Raisin, gestaltet von<br />
dem deutschen symbolistischen Maler Carlos Schwabe<br />
1904.<br />
1575 VOLTAIRE, (F. M. A. DE), Oeuvres complètes.<br />
71 Bde. Basel, Tourneisen, 1784-90. Mit gestoch.<br />
Portr. und 14 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
und 2 Rsch. (beschabt, bestoßen). (144) 800,-<br />
Bengesco IV, 2143. Brunet V, 1355. Graesse VI/2, 390. –<br />
Baseler Ausgabe, die gleichzeitig mit der Kehler Edition<br />
herauskam; ein Teil der Auflage erschien mit dem Verlagsort<br />
Gotha. Nach Peignot in 6000 Exemplaren aufgelegt. –<br />
Leicht gebräunt, vereinzelt etw. fleckig. – Dekorative Reihe.<br />
1576 – La Henriade, poeme, suivi de quelques autres<br />
poemes. (Kehl), Société Littéraire-Typographique,<br />
178<strong>9.</strong> Gr.-4°. Mit gestoch. Frontisp., 2 gestoch.<br />
Portrs. und 10 Kupfertafeln nach Moreau. 2 Bl.,<br />
624 S. Läd. Hldr. d. Zt. (55) 200,-
Sander 2005. Lewine 557. Cohen-R. 1028. Bengesco 403. –<br />
Mit dem nur wenigen Exemplaren beigegebenen Porträt<br />
Voltaires und dem in den genannten Bibliographien nicht<br />
erwähnten Frontispiz, dieses ebenfalls nach Moreau. – Titel<br />
gestempelt, alle Tafeln mit kleiner hs. Bibliothekssignatur<br />
am unteren Bildrand, durchgehend gebräunt und stock -<br />
fleckig.<br />
1577 VOSS, J. H., Antisymbolik. 2 Bde. Stuttgart,<br />
Metzler, 1824-26. 4 Bl., 408 S.; 3 Bl., 460 (recte<br />
4<strong>58</strong>) S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 1076, 51. – Gegen Creuzers<br />
„Symbolik“ gerichtet. – Paginierung in Bd. II springt von<br />
190 auf 193. – Wenig fleckig.<br />
1578 (WEIS, J. B.), Hans-Jörgels Reise nach Oberösterreich,<br />
Salzburg und Bayern. 2 in 1 Bd. Wien,<br />
Dirnböck, 1844. Mit gefalt. kolor. lithogr. Frontispiz.<br />
2 Bl., 172 S., 2 Bl., 162 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
(112) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hayn-G. III, 78 und VIII, 461 (anonym).<br />
Slg. Eckl IV, 194. Lentner 11<strong>58</strong>1 (ebenfalls anonym):<br />
„Selten. Hochoriginelle ganz in Dialektform in Briefen<br />
geschriebene Reiseerzählung.“ Lit. in Österreich 4954 (ohne<br />
Frontispiz) und 1592 c (dort mit Abbildung des Frontispizes).<br />
– Nicht bei Halm. – Der Titel versucht, von einer der<br />
erfolgreichsten Publikationen des biedermeierlichen Wien<br />
zu profitieren. Seit 1832 erschienen, hrsg. von J. A. Gleich,<br />
die „Komischen Briefe des Hans Jörgels von Gumpolds -<br />
kirchen an seinen Schwager Maxel in Feselau“ (Lit. in<br />
Österreich 1592). Diese waren inhaltlich natürlich eine<br />
Fortsetzung von Joseph Richters „Eipeldauer Briefen“, in<br />
der Aufmachung (jedes Heft mit einem kolor. Frontispiz)<br />
gleichzeitig aber auch eine Nachahmung von Glaßbrenners<br />
„Berlin wie es ist und trinkt“; sie waren ähnlich erfolgreich<br />
und reizten zu Titelnachahmungen und –anlehnungen geradezu<br />
heraus. 1841 erschienen die „Reiseabentheuer des<br />
Hans Jörgels von Gumpoldskirchen auf einer Lustfahrt von<br />
Wien nach Gratz und zurück“, 1842 „Hans-Jörgels Badereise,<br />
oder Abentheuer auf einer Fahrt von Wien nach<br />
Hradisch etc.“ (beide Lit. in Österreich 1592 d und c). – Das<br />
letzte Produkt in dieser Reihe ist der vorliegende Bericht: Er<br />
ist in der Titelgestaltung genauso aufgebaut wie seine Vorgänger<br />
(lange Inhaltsangabe), hat einen fett gedruckten<br />
Untertitel: „Ein unentbehrliches Handbuch für Alle, welche<br />
auch so reisen wollen“ (bei der Badereise gelang dies witziger:<br />
„Unentbehrliches Handbuch für Jeden, welcher diese<br />
Tour nicht machen will“) und ist angeblich wie die beiden<br />
anderen Produkte der Reihe „in Briefen an den Schwager<br />
Maxel in Feselau“ geschrieben. Der einzig neue Einfall findet<br />
sich bei der Auflagenangabe. Zwischen zwei Strichen<br />
steht: „Der erste Band war schon vor dem Drucke in Speising<br />
von einem wißbegierigen Lusthaus-Dieb im Manuskript<br />
vergriffen, daher: Zweite, wirklich ganz neu umgearbeitete<br />
Auflage“. Rätselhaft dabei ist nur der Ort<br />
„Speising“. Nun, in Speising wohnte Johann Baptist Weis<br />
(1801-1862), der neben seiner Tätigkeit als Rechnungsrat<br />
bei der Hofkriegsbuchhaltung eine ausgedehnte „volksthümliche<br />
schriftstellerische Thätigkeit“ (Wurzbach) entfaltete.<br />
Schon 1837 hatte er von J. A. Gleich die Fortsetzung<br />
der „Briefe des Hans Jörgel“ übernommen, die er „durch<br />
seinen derben Humor, in welchem er in vormärzlicher Zeit<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 311<br />
in landesüblicher Mundart sagen durfte und es zu sagen verstand,<br />
was man reindeutsch nicht hätte drucken lassen, und<br />
durch die Lebendigkeit der Darstellung bald in den weitesten<br />
Kreisen zu verbreiten wußte.“ – Mit seinen Reisebeschreibungen<br />
verdiente er sich dann ein kleines Vermögen,<br />
das ihm half, die Revolution von 1848 zu überstehen. Wurzbach<br />
urteilt über seinen Charakter: „Weis war noch ein<br />
Stück vom 'alten Wien' und eine der bekanntesten und<br />
volksthümlichsten, wenn darum auch nicht gerade sympathischesten<br />
Persönlichkeiten, weil sein protziges Auftreten<br />
und sein im Leben wie in seiner Volksschriftstellerei etwas<br />
stark zur Schau gebrachter Patriotismus nur bei demjenigen<br />
Theile des Publikums Billigung finden konnte, dem er<br />
selbst glich und der in den unteren Volksschichten Wiens<br />
nicht gering ist.“ – Wenig fleckig. Von größter Seltenheit.<br />
Nicht im Jahrbuch, die beiden einzigen im Handel nachweisbaren<br />
Exemplare im Gilhofer-Katalog „Literatur in<br />
Österreich“. – Siehe Abbildung Seite 26<strong>9.</strong><br />
1579 WIEHRLIADE. Ohne Ort und Drucker 1782.<br />
4°. 16 S. Ohne Einband. (74) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XLIV, 495. – Martin Wiehrl war<br />
Lehrer an der Katholischen Lehranstalt in Baden-Baden<br />
und erlangte Bekanntheit durch seine „Lehrsätze aus der<br />
praktischen Philosophie“ (1780), die einen lebhaften Streit<br />
zwischen dem Markgrafen von Baden und dem Fürst -<br />
bischof von Speyer hervorriefen. – Unbeschnitten. – Sehr<br />
selten.<br />
1<strong>58</strong>0 WUNDERSCHÖNE HISTORIA, Eine, von<br />
dem gehörnten Siegfried, was wunderlicher<br />
Abentheuer dieser theure Ritter ausgestanden,<br />
sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen, Eine. Aus<br />
dem Französischen ins Teutsche übers. Augsburg,<br />
o. Dr. und J. (ca. 1820). Mit Holzschnitt-Titelvign.<br />
und 38 Textholzschnitten. 80 S. Mod. Hldr. (100)<br />
400,-<br />
Vgl. Hayn-G. VII, 304 (andere Druckorte). – Bekannte<br />
volkstümliche Bearbeitung der Siegfried-Sage, mit einfachen<br />
Holzschnitten illustriert. – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
1<strong>58</strong>1 ZERRENNER, H. G., Volksaufklärung. Magdeburg,<br />
Scheidhauer, 1786. 5 Bl., 142 S. Pp. d. Zt.<br />
(bestoßen, etw. berieben und leicht angeschmutzt).<br />
(66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Siegert-B. 231<strong>9.</strong> ADB XLV, 98. – Kaum<br />
fleckig.<br />
1<strong>58</strong>2 ZEUNE, A., Der Krieg auf Wartburg nach<br />
Geschichten und Gedichten des Mittelalters hrsg.<br />
Berlin, Blindenanstalt, 1818. Mit rad. Frontisp.<br />
XVI, 80 S. Pp. d. Zt. (Kopf und Schwanz mit Ausbrüchen,<br />
berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XLV, 123. – Seltene germanistische<br />
Studie des vielseitig begabten Blindenpädagogen und Geographen<br />
Johann August Zeune (1778-1853). – Vorsätze mit<br />
zahlr. Einträgen von alter Hand in Tinte, vereinzelt mit<br />
Marginalien und Unterstreichungen mit Buntstift.
312<br />
1<strong>58</strong>3 ZINZENDORF – GÜLDIN, S., Schreiben, an<br />
Herrn Pfarrherr Lutz zu Dießbach, betreffend die<br />
Aufführung des Grafen von Zinzendorf in Pensilvania.<br />
Samt Herrn Güldins Tractat von Vereinigung<br />
aller Religions Partheyen. Bern, Gaudard,<br />
und „Germantown, Saur“, 1744. 8 Bl., 120 S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (165) 400,-<br />
Bötte-T. 4<strong>9.</strong> Meyer B 152 und B 167. Weller, Druckorte I,<br />
83. – Seltener Druck zum Wirken des pietistischen Theologen<br />
in Amerika. Mit einem Nachdruck des erstmals 1743 in<br />
Germantown erschienenen Traktats, hier mit fingiertem<br />
Druckvermerk; vermutlich auch bei Gaudard in Bern<br />
erschienen. – Vorsatz gestempelt, leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig.<br />
1<strong>58</strong>4 KONVOLUT – 3 theologische Werke des 1<strong>9.</strong><br />
Jahrhunderts in 3 Bdn. 1706-18<strong>58</strong>. Einbände d. Zt.<br />
(tls. starke Gebrauchsspuren). (5) 80,-<br />
HAID, H., Der Rosenkranz. 2. verb. und verm. Aufl. 3 in<br />
1 Bd. Landshut 1811. – THOMAS A KEMPIS, Die Nachfolge<br />
Christi. Leipzig 1837. Mit kolor. lithogr. Titel und<br />
4 Stahlstichtafeln. – EINBLICKE durch Fenster, Thür und<br />
Dach in das Innerste des Menschen. Weimar 18<strong>58</strong>. Mit<br />
13 lithogr. Tafeln. – Beiliegt der leider nur fragmentarisch<br />
erhaltene zweite Teil der Augsburger Ausgabe von Conlins<br />
„Christliche(m) Welt-Weise(n)“ (1706). – Alterspuren.<br />
1<strong>58</strong>5 SAMMLUNG – Ca. 130 Werke in ca. 180 Bänden.<br />
Meist aus dem 1<strong>9.</strong>Jhdt. und in recht ordentlichen<br />
Orig.-Einbänden. (100) 800,-<br />
Ein guter Querschnitt durch die Hochliteratur aus den<br />
Schränken des geschmackvollen Bürgertums. – Einzelaufführung<br />
nicht möglich, Besichtigung vonnöten.<br />
Kinderbücher – Pädagogik<br />
1<strong>58</strong>6 ABC-BÜCHER – AABCDE. Berlin, Zürngibl,<br />
o. J (ca. 1809). 16 S. Pp. d. Zt. (stark beschabt und<br />
bestoßen). (1) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Vgl. Wegehaupt<br />
III, 1-7. Slg. Brüggemann I, 1: „Das Buch stellt einen<br />
sehr alten Fibeltyp dar, der in ähnlicher Form bereits im<br />
16. Jahrhundert in verschiedenen europäischen Ländern<br />
vorkommt. Nach Willke ist dieser von ihr 'Katechismus-<br />
ABC-Buch' genannte Typ die älteste Fibel, die dem Lesenlernen<br />
nach der Buchstabiermethode zugrunde gelegt<br />
wurde. Außer dem feststehenden, aus religiösen Texten<br />
bestehenden Inhalt ist hierfür der fast immer auf der letzten<br />
Seite abgebildete Hahn charakteristisch, der in einigen Varianten<br />
vorkommt. Willke deutet ihn seinem Ursprung nach<br />
als christliches Symbol, wenn er auch später den begleitenden<br />
Versen zufolge als Zeichen des Fleißes verstanden<br />
wird.“ – In der vorliegenden Ausgabe befindet sich der<br />
besagte Hahn auf der ersten Seite mit dem Spruch „Das<br />
Kickeriki des Hahns ist Zeuge seiner Macht; Schüler lerne<br />
früh, und nimm die Lehr' in Acht.“ Außerdem mit Alphabeten,<br />
Vater Unser, Glaubensbekenntnis und mehrere Seiten<br />
mit kolorierten Tierholzschnitten und dazu passenden<br />
Zweizeilern. – Buchblock lose, fleckig und mit wenigen<br />
Kinderzeichnungen. – Mit auf 27.12.1809 datiertem Besitzvermerk<br />
im Einband.<br />
1<strong>58</strong>7 – BARNABOK, Hans Kongl. Höghet Kronprinsen<br />
i underdänighet tilägnad af Samsundet pro fide<br />
et christianismo. O. O., Dr. und J. (Stockholm<br />
1780?). Mit gestoch. kolor. Titel, gestoch. kolor.<br />
Widmung und 19 kolor. Kupfertafeln von J. Gillberg.<br />
VI, 102 S. Mod. Hldr. (8) 400,-<br />
Erste Ausgabe(?) des höchst seltenen ABC-Buchs für den<br />
schwedischen Kronprinzen. – Vgl. Wilke 14<strong>9.</strong> Zweigbergh<br />
37. – Das Buch wurde als „Kinderbuch des Kronprinzen“<br />
berühmt und diente als Muster für viele nachfolgende<br />
ABC-Bücher. Der Hofprediger Gustav Murray unterbreitete<br />
der pietistischen Gesellschaft „Pro Fide“ sein nach der<br />
Vorlage von C. F. Weisses „Neuem A.B.C. Buch“ (EA 1772)<br />
ausgearbeitetes Kinderbuch, für die Verwirklichung konnte<br />
die Gesellschaft den Kupferstecher und Professor an der<br />
Kunstakademie in Stockholm, Jakob Gillberg, gewinnen,<br />
die Verse lieferte der Stadtrat Johann Wellander. Am 1. No -<br />
vember 1780 wurde das Werk von der Gesellschaft dem<br />
Kronprinzen anläßlich seines dritten Geburtstages überreicht.<br />
„Die typographische und künstlerische Gestaltung<br />
entspricht hohen Anforderungen, aber in seiner inhaltlichen<br />
Wahl und Ausformung ist es das Produkt seiner Zeit, d. h.<br />
der Aufklärung mit pietistischem Einschlag“ (Wilke). – Die<br />
ersten 14 Kupfertafeln zeigen je zwei Buchstaben des<br />
Alphabets in Groß- und Kleinschreibung sowie in Fraktur<br />
und Antiqua, dazu je eine Illustration mit passendem zweizeiligen<br />
Vers. Die folgenden 4 Tafeln mit je 24 kleinen<br />
Abbildungen in der Art des „Orbis pictus“. – Das ohne<br />
Angabe von Druckort und –jahr erschienene Werk trägt auf<br />
dem Titel den handschriftlichen Vermerk „Stockholm.<br />
1. Nov. 1780“; diese Angabe findet sich auch gedruckt am<br />
Ende des Vorworts (S. VI). Dennoch ist nicht auszuschließen,<br />
daß es sich bei dem vorliegenden Exemplar um einen<br />
der späteren Nachdrucke handeln könnte, die dieselben<br />
Tafeln enthalten. – Titel und eine Tafel mit kleinem restaurierten<br />
Einriß, letzte Tafel mit größerem restaurierten Eckabriß,<br />
stellenw. etw. fleckig. – Beiliegt ein fragmentarisch<br />
erhaltenes ABC-Buch. – Siehe Abbildung.<br />
First edition (?) of the extremely scarce ABC book for the<br />
Swedish crown prince. – This book became famous as<br />
„children's book of the crown prince“ and served as model<br />
for many subsequent ABC books. – The work published<br />
without indication of printing place and year bears on the<br />
title the ms. note „Stockholm. 1. Nov. 1780“; this indication<br />
is also printed at the end of the foreword (p. VI). Never -<br />
theless it can't be excluded that the present copy is a later<br />
reprint containing the same plates. – Title and one plate with<br />
a small restored tear, at the last plate a larger part of the corner<br />
is torn off, but has been restored, here and there a little<br />
soiled. – Modern half calf. – See illustration.<br />
1<strong>58</strong>8 – NEUESTES BILDER BUCH. O. O. und J. (ca.<br />
1840). 4°. Mit 24 kolor. lithogr. Abb. auf 3 Bl.<br />
OHlwd. (leicht fleckig). (3) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Äußerst seltenes<br />
ABC-Buch. – Gering fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 22.
1<strong>58</strong>9 – WAGNER, P., Schreibübungen mit 150 Bildern<br />
zur Anschauung des erklärenden Inhalts. Karlsruhe,<br />
Wagner, (1832). Qu.-8°. Lithogr. Titel von<br />
P. Wagner nach J. Erzleben und 25 lithogr. Tafeln<br />
von P. Wagner nach K. Gersbach und I. Schätz.<br />
Stark läd. Pp. d. Zt. (13) 400,-<br />
Wegehaupt I, 2192. – Nicht bei Göbels. – Vermutlich zweite<br />
Ausgabe des schönen und sehr seltenen ABC-Buches. – Die<br />
kalligraphierten Beschreibungen in der Bildmitte stellen<br />
jeweils ein Gewerbe vor, darum gruppieren sich zumeist<br />
sechs kleine Ansichten, die die einzelnen Tätigkeiten des<br />
vorgestellten Gewerbes veranschaulichen. Das Buchgewerbe<br />
wird durch einen Schreibstube, eine Buchdruckerei<br />
und eine Buchhandlung illustriert. Des weiteren finden sich<br />
Darstellungen der Gewerbe rund um Acker- und Bergbau,<br />
Garten- und Weinbau, Medizin und Pharmazie, Jagd und<br />
Fischfang, Tanz- und Musikkultur sowie die Balneologie<br />
(mit Ansicht des Kurhauses von Rippoldsau). Der Artikel<br />
zum Erziehungswesen widmet sich der Reformpädagogik<br />
Pestalozzis. – Bei einem Vergleichsexemplar im <strong>Auktion</strong>shandel<br />
sind die Miniaturansichten meist noch nicht zur<br />
Gänze ausgeführt und erscheinen teils auch in anderer<br />
Anordnung, die letzte Tafel weist zudem eine Datierung<br />
von 1831 auf; bei diesem Exemplar wird es sich wohl um<br />
eine frühere, wenn nicht gar die erste Ausgabe handeln. –<br />
Vorsatz mit Kritzeleien (Bleistift), Titel knittrig, wenige<br />
Tafeln mit kleinen Einrissen, stark fleckig und etw. wasserrandig.<br />
1590 BESKOW, ELSA, Hänschens Skifahrt. Bilderbuch.<br />
München, Dietrich, o. J. (1908). 4°. Reich<br />
illustr. 15 nn. Bl. OHlwd. (leicht fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (48) 80,-<br />
Schug 2828. Kat. Villa Stuck D2. – Leicht geknickt, etw.<br />
braunfleckig. – DAZU: KUTZER, E., Hans Wundersam.<br />
Ein Wintermärchen. Leipzig o. J. (um 1925). – Schug 627.<br />
1591 BILDERRÄTSEL – KÜHLHEITEN KRANZ<br />
oder scherzhafte Aufgaben in Bildern dargestellt<br />
von I. B. D. Lief. I-XII der Reihe in 1 Bd. München,<br />
Rösl, o. J. (um 1845). Qu.-12°. 70 kolor.<br />
lithogr. Tafeln. Läd. Lwd. d. Zt. (1) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 313<br />
Müller, Literarische Kühlheiten, in: Zeitschrift für Bücherfreunde<br />
36, 3. F. 1, 1932, 227. Schenck, Bilderrätsel, 117<br />
Anm. – Seltene Sammlung von Bilderrätseln, welche in Süddeutschland<br />
Mitte des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts als „literarische<br />
Kühlheiten“ bezeichnet wurden. „Kühlheit“ wird von<br />
Schmeller im übertragenen Sinne des Wortes 'kühl' („lau,<br />
schal, ageschmackt“) erklärt, und er verzeichnet „Küelheiten<br />
spilen“ in der 2. Ausgabe seines Wörterbuches als „eine<br />
Art Gesellschaftsspiel“ (I, 1238). Dabei „wird man das<br />
Gesellige sich so vorzustellen haben, daß man abends am<br />
Küchentisch die Kärtchen verteilte und nun jeder nach<br />
Laune und Kenntnis das ihm durch den Zufall zugeteilte<br />
enträtseln mußte“ (Müller). – Vorliegende Reihe erschien<br />
zweimal monatlich in Lieferungen von 6 Rätseln. Auf den<br />
Hinterdeckeln der Umschläge findet sich jeweils die Lösung<br />
des vorangegangenen Heftes. – Ohne Tafel 4 in Heft I und<br />
Tafel 5 in Heft XII. – Es fehlen die Vorderdeckel der Broschuren<br />
der Hefte II-XII und die Rückendeckel mit den<br />
Lösungen der Hefte XI (liegt hs. vor) und XII. – Buchblock<br />
gelockert, fleckig.<br />
Nr. 1<strong>58</strong>7<br />
1592 CAMPE, J. H., Neue Sammlung merkwürdiger<br />
Reisebeschreibungen für die Jugend. 7 in 3 Bdn.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1804-06. Hldr. d.<br />
Zt. (leicht berieben und bestoßen). (100) 100,-<br />
Wegehaupt I, 280. Seebaß II, 316 und 317: „Gute Nachdruckausgabe.“<br />
– Der vierte Teil erschien 1804 in Reutlingen.<br />
– Gebräunt und fleckig.<br />
1593 – Robinson Secundus. Tironum causa Latine vertit,<br />
atque indicem Latinitatis adjiciendum curavit,<br />
Philippus Julius Lieberkühn. Züllichau, Frommann,<br />
1785. 19 Bl., 324 S. Läd. Pp. d. Zt. (100)<br />
150,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Wegehaupt I, 333. ADB XVIII,<br />
578 (unter Lieberkühn). – Vgl. Brüggemann III, 215: „Campes<br />
Robinson-Bearbeitung gilt als wichtigstes und einflußreichstes<br />
Werk der unter dem Einfluß des Philanthropismus<br />
im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts aufblühenden Kinderliteratur.<br />
Das Buch, das zunächst in einer Auflage von<br />
1000 Exemplaren gedruckt wurde, hat bis in die Gegenwart<br />
weit über hundert Auflagen, zahlreiche Bearbeitungen und<br />
Nachahmungen und verschiedene Neudrucke erlebt. Campes<br />
Bearbeitung, die von Äußerungen Rousseaus im 'Emil'<br />
angeregt ist, löst den Roman Defoes in Familiengespräche<br />
unter Leitung des Hausvaters und unter Beteiligung von
314<br />
Nr. 1599<br />
Kindern verschiedenen Alters auf. Dies ermöglicht es, Stoff<br />
und Gehalt des ursprünglichen Romans den pädagogischen<br />
Intentionen des Autors gefügig zu machen. Der Beliebtheit<br />
des 'Robinson' tat dies offenbar keinen Abbruch.“ – Leicht<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1594 CARROLL, L., Alice's Adventures Under<br />
Ground. Being a facsimile of the original ms. book<br />
afterwards developed into „Alice's adventures in<br />
wonderland“. London, Macmillan, 1886. VIII S.,<br />
4 Bl., 95 S., 2 Bl. (Anzeigen). OLwd. (fleckig und<br />
berieben). (7) 300,-<br />
Erste Ausgabe des Faksimiles des Originalmanuskriptes. –<br />
Williams-M. 194. Muir 13<strong>9.</strong> Osborne Coll. 335. Schug 2216.<br />
– Tls. leicht knittrig und fleckig.<br />
1595 COMENIUS, J. A., Orbis sensualium pictus ...<br />
pictura et nomenclatura. Nürnberg, (Endter),<br />
1777. Mit Titelholzschnitt und zahlr. Textholzschnitten,<br />
davon 1 mit drehbaren Teilen. 23 Bl.,<br />
604 (recte 608) S., 150 Bl. Pp. d. Zt. (Rücken<br />
schadhaft, fleckig und bestoßen). (50) 500,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Pilz 117. Zíbrt V, 20417. – Achtundachtzigste deutsche Ausgabe<br />
des verbreitetsten und erfolgreichsten Lehrbuches für<br />
Kinder überhaupt. – Etw. fleckig und tls. gering gebräunt.<br />
– Aus der Starhembergschen Bibliothek Schloß Eferding. –<br />
Mit e. Besitzvermerk von Georg von Starhemberg (1724-<br />
1807), österreichischem Minister und Vertrauten Maria<br />
Theresias.<br />
1596 – Neu umgearbeiteter orbis in drey Sprachen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Hermannstadt, Hochmeister, 1812-<br />
16. 64 S., 1 Bl., S. 65-144. Pp. d. Zt. (stark beschabt<br />
und bestoßen). (31) 100,-<br />
Vgl. Pilz 136 und 155 (andere Ausgaben). – Mit lateinischdeutsch-ungarischem<br />
Paralleltext. – Vorsätze mit Spuren<br />
von Siegellack, mit Besitzvermerken von alter Hand in<br />
Tinte, Titel im Bug eingerissen, einige Seiten mit kleinen<br />
Läsuren und angeschmutzt; etw. fleckig.<br />
1597 DETHIER, PH. A., Historisch-chronologische<br />
Gallerie oder Portrait-Sammlung der berühmtesten<br />
Männer aller Zeiten und Völker. Nur Tafelband.<br />
Köln und Bonn, Sturm, 1832. Fol. Mit<br />
24 doppelblattgr. radierten Tafeln. Doppelblattgr.<br />
Titelbl. Etw. läd. Hlwd. d. Zt. (stark berieben).<br />
(75) 200,-<br />
Die 24 doppelblattgr. Tafeln mit ca. 1500 Porträts berühmter<br />
Persönlichkeiten, schachbrettartig angelegt. Die Galerie<br />
beginnt im 5. und endet im 1<strong>9.</strong> Jahrhundert. – Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1598 DRESSLER, J. G., Beneke oder die Seelenlehre<br />
als Naturwissenschaft. Geschrieben für gebildete<br />
Lehrer und Erzieher. 2 in 1 Bd. Bautzen, Reichel,<br />
(1840)-46. XI, 224, XXVIII S., 2 Bl., 438 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (50) 300,-<br />
Beiträge zu einer bessern Gestaltung der Psychologie und<br />
Pädagogik. – NDB IV, 114: „Dressler verfocht, unterstützt<br />
von A. Diesterweg in unmittelbarer Anhängerschaft an<br />
F. Beneke, dessen Lehre von der Psychologie als alleiniger<br />
Grundlage aller Geisteswissenschaften, damit auch der<br />
Pädagogik und hat von 1835-65 in der Lehrerbildung diese<br />
empirische Lehre heimisch gemacht, bevor der Herbartianismus<br />
zur Wirkung kam.“ – Gering braunfleckig. – Sehr<br />
selten.<br />
1599 DREVES, (J.) F., Botanisches Bilderbuch für die<br />
Jugend und Freunde der Pflanzenkunde. Bde. I<br />
und II (von 5). Leipzig, Voß, 1794-95. 4°. Mit 2 ge -<br />
stoch. Titeln und 72 kolor. Kupfertafeln. 154;<br />
136 S., 1 Bl. (Anzeigen), S. 137-176. Spät. Lwd.<br />
(Gebrauchsspuren). (148) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 528. Pritzel 2414. Wegehaupt I,<br />
49<strong>9.</strong> – Das seltene botanische Bilderbuch, das dem pädagogischen<br />
Konzept von Bertuchs „Bilderbuch für Kinder“<br />
folgt, erschien 1794-1801 in 28 Lieferungen, die Bde. I und<br />
II zu je 6 Heften mit jeweils 6 Tafeln. – Die kolorierten<br />
Pflanzenkupfer, teils Kopien nach Curtis' „Flora Londinensis“,<br />
gestochen von Dreves, Kühner, Capieux u. a. Der<br />
Begleittext in deutscher, französischer und englischer Sprache.<br />
– Tafel 18 lose, Tafel 26 gelockert, Textbl. etw. gebräunt,<br />
Tafeln stellenweise leicht fleckig. – Spiegel von Bd. I mit<br />
kleinem Sammlerstempel von Arthur Rümann (1888-1963),<br />
dem Kunsthistoriker und namhaften Kinderbuchforscher.<br />
– Siehe Abbildung.
1600 (FLURL, M. VON), Grundlinien der Naturgeschichte<br />
zum Unterrichte der pfalzbaierischen<br />
Gymnasien. Tle. I-IV (von 5) in 1 Bd. München,<br />
Lentner, 1800. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(berieben und bestoßen). (66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XI, 233. – Seltenes Lehrbuch<br />
des bayrischen Mineralogen und Geologen Mathias<br />
von Flurl (1756-1823), der mit seiner Monatsschrift „Kinderakademie“<br />
1784 und zahlr. naturkundlichen Unterrichtswerken<br />
im Sinne der Aufklärung zur Bildung der<br />
Jugend beitrug. „Klare, sinnige Naturauffassung, von keinem<br />
theoretischen Vorurteil getrübter, durchdringender<br />
Blick, hohe Begeisterung für sein Fach zeichnen diesen<br />
Mann aus, der seinerzeit in Süddeutschland voraneilend mit<br />
Recht Baierns Werner genannt zu werden verdient“ (ADB<br />
VII, 142). Mit seiner „Beschreibung der Gebirge von Baiern<br />
und der oberen Pfalz“ legte er 1792 sein wissenschaftliches<br />
Hauptwerk vor. Neben seinem Einsatz für den Ausbau der<br />
bayrischen Bergwerke und Salinen trug er Ende des<br />
18. Jahrhunderts zur Modernisierung der Nymphenburger<br />
Porzellanmanufaktur bei. – Es erschien noch ein fünter Teil<br />
mit dem Titel „Von den Naturprodukten“. – Nur ein Exemplar<br />
im KVK (Königswinter) nachweisbar. – Cirka 60 Seiten<br />
von Tl. I im unteren Seitenrand mit Ausschnitt (ohne<br />
Textverlust), Vorsätze mit Resten eines entfernten Exlibris<br />
und hs. Einträgen, mehrf. gestempelt, fleckig und etw. ge -<br />
bräunt.<br />
1601 GERLACHS JUGENDBÜCHEREI. Bde.<br />
I-XXXII (von 34) in 32 Bdn. Wien und Leipzig,<br />
(1901-13). OLwd. (Gebrauchsspuren). (112) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Erfolgreiche und prachtvoll illustrierte<br />
Kinderbuch-Reihe, die unter dem Einfluß der Kunsterziehungsbewegung<br />
entstand. – Vorhanden: 1. Grimm, Kinderund<br />
Hausmärchen, Bd. I. – 2. Bechstein, Märchensammlung.<br />
– 3. Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Bd. II. – 4.<br />
Aus des Knaben Wunderhorn. – 5. Grimm, Kinder- und<br />
Hausmärchen, Bd. III. – 6. Till Eulenspiegel. – 7. Eichendorff,<br />
Gedichte. – 8.-<strong>9.</strong> Goethe, Reineke Fuchs. – 10. Lenau,<br />
Gedichte. – 11. Musäus, Die Nymphe des Brunnens. – 12.<br />
Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Bd. IV. – 13. Kopisch,<br />
Ausgewählte Gedichte. – 14. Hebel, Erzählungen und<br />
Schwänke. – 15. Andersen, Märchen, Bd. I. – 16. Die Blume<br />
im Lied. – 17. Stifter, Bergkristall. – 18. Rübezahl. – 1<strong>9.</strong> Bürger,<br />
Fahrten und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen.<br />
– 20. Brentano, Gockel, Hinkel und Gackeleia. – 21.<br />
Deutsche Gedichte mit Schattenbildern. – 22. Nibelungen.<br />
– 23. Hoffmann, Nußknacker und Mausekönig. – 24. Deutsche<br />
Wiegenlieder. – 25. Andersen, Märchen, Bd. II. – 26.<br />
Schwab, Die Schildbürger. – 27. Uhland, Gedichte. – 28-2<strong>9.</strong><br />
Hauff, Ausgewählte Märchen. – 30. Grimm, Deutsche<br />
Sagen. – 31. Deutsche Schwänke. – 32. Defoe, Robinson<br />
Crusoe. – Zur Unterscheidung der Auflagen vgl. Die Schiefertafel,<br />
Jg. IV, Heft 3. – Beilage. – Siehe Abbildung.<br />
1602 GREENAWAY, KATE, Ringel Ringel Reihe!<br />
Gänsemütterchens Reime zur Erheiterung für<br />
Gross und Kleine. Übers. und ergänzt von Helene<br />
Binder. München, Stroefer, o. J. (1881). 48 S. mit<br />
farb. Holzschnitten von Kate Greenaway, ausgeführt<br />
von E. Evans. Läd. OLwd. (42) 80,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 315<br />
Nr. 1601<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Wegehaupt II, 2828. Ries 557, 6.<br />
– Vgl. Osborne 101 (engl. EA 1881): „One of Kate Greenaway's<br />
most popular books, dedicated to her nephew Eddie<br />
and to Edmund Evans' little daughter, Lily.“ – Vortitel fehlt.<br />
– Vorsätze mit hs. Besitzvermerk und Gedicht, vereinzelt<br />
hs. engl. Übersetzungen, einige Blätter lose, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1603 GUSTAFSSON, R., Zemnoj globus papy. (Papas<br />
Globus). (Aus dem Schwedischen übersetzt).<br />
Moskau, Knebel, o. J. (ca. 1913). Fol. Mit farb<br />
Illustr. von Dimitrij Mitrochin. 4 Bl. OPp. (112)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. XXIV, 595. Schug 2770: „Eines<br />
der besten Werke des Künstlers mit sehr feinem Kolorit und<br />
sparsamer Zeichentechnik.“ – Vorderdeckel mit e. Namenszug<br />
und Datierung des Verlegers Kurt Wolff.<br />
1604 HAUSTHIERE, DIE. Les animaux domestiques.<br />
Ein Bilderbuch für Kinder. O. O., Dr. und J.<br />
(Stuttgart, Hoffmann?), um 1850. Qu.-4°. 12 ganzseit.<br />
kolor. Lithogr. auf 6 Tafeln. Illustr. OHlwd.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (168) 200,-<br />
Einzige Ausgabe unter diesem Titel. – Vgl. Schug 1993. –<br />
Nicht bei Wegehaupt. – Kräftig kolorierte Abbildungen von<br />
Vögeln, Katzen, Hund, Stute mit Fohlen, Esel, Ziegen,<br />
Schafen u. a. – Bildtitel dreisprachig. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig. – Selten. – DAZU: SCHIEDER, H., Ein Kindertag.<br />
(Esslingen ca. 1920). Mit Illustr. von J. Mauder. – Erste<br />
Ausgabe. – Nicht bei Ries, Klotz und Schug.<br />
1605 HERBART, J. F., Allgemeine Pädagogik aus dem<br />
Zweck der Erziehung abgeleitet. Göttingen,<br />
Röwer, 1806. X, 482 S. Leicht beschäd. Pp. d. Zt.<br />
(50) 400,-
316<br />
Erste Ausgabe. – Böhm II, 35<strong>9.</strong> Noack 363. – Klassiker der<br />
Pädagogik. – Recht sauber.<br />
1606 HOFFMANN, F. W., Grundzüge der allgemeinen<br />
Erdkunde. Ein Lehr- und Lesebuch für Schule<br />
und Haus. Stuttgart, Müller, 1850. Mit 8 (4 Holzschnitt-,<br />
4 farb. lithogr.) Tafeln und einigen Textabb.<br />
VI S., 1 Bl., 391 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch., Vg.<br />
und Wappensupralibros (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Die farbigen Tafeln mit stimmungsvollen Darstellungen von<br />
Wettererscheinungen (Gewitter, Fata Morgana, Nordlicht).<br />
– Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig. – Prachtvoll gebundener<br />
Schulpreisband der Freisinger Gewerbeschule aus dem<br />
Jahr 1850, das Supralibros mit dem gekrönten bayrischen<br />
Wappen.<br />
1607 KASPERS LUSTIGE STREICHE. Eine Kinder-<br />
Komödie. 6. Aufl. Frankfurt, Literarische Anstalt,<br />
o. J. (um 1880). 4°. Mit kolor. Holzschnitt-Titel<br />
(in Pag.) von Graeff nach Hasselhorst und<br />
14 kolor. Textholzschnitten von B. P(eters). 32 S.<br />
Mod. Hlwd. unter Verwendung des illustr. Orig.-<br />
Deckels (Gebrauchsspuren). (100) 120,-<br />
Seebaß II, 997. – Vgl. Stuck-Villa I, 174. – „Sehr seltenes<br />
originelles Kasperlbilderbuch aus dem Umkreis der<br />
Struwwelpeteriaden“ (Seebaß) mit drolligen, wohl von<br />
Hoffmann beeinflußten Illustrationen für ältere Kinder.<br />
Neben Kasperl treten auf: König von Larifari mit Frau und<br />
Tochter – Zeremonienmeister von Bückdich – Leibärzte<br />
Rhabarber, Quaselmanus und Faselinski – Mohr Quirlewatsch<br />
– Prinz Bruno von Duslebimbam. – Vereinzelt mit<br />
kleinen Löchern, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1608 MARENHOLTZ-BÜLOW, BERTHA VON,<br />
Die Arbeit und die neue Erziehung nach Fröbels<br />
Methode. Berlin, Enslin, 1866. 3 Bl., XVIII, <strong>58</strong>0 S.,<br />
1 Bl. Pp. des frühen 20. Jhdts. (Bezug stellenw.<br />
lädiert, lichtrandig). (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Pataky 15 (2. Aufl. 1875). – Seltene<br />
Publikation der Vorkämpferin der Fröbelschen Pädagogik.<br />
– Erste und letzte Seiten gebräunt, tls. etw. wasserrandig,<br />
durchgehend leicht fleckig.<br />
1609 MEGGENDORFER, L., Bubenstreiche. Ein<br />
Verwandlungsbuch. Eßlingen und München,<br />
Schreiber, o. J. (1899). Fol. Mit 6 beweglichen farb.<br />
Tafeln. 2 Bl. OHlwd. (angestaubt, Gebrauchsspuren).<br />
(100) 1.000,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Krabé 25. Wegehaupt II, 21<strong>58</strong>: „Ein Ziehbilderbuch mit<br />
6 farbigen Tafeln, die jede dreimal waagrecht durchgeschnitten,<br />
und weiteren farbigen Tafeln, die jalousieartig<br />
unterlegt sind, so daß beim Ziehen das unterlegte Bild zum<br />
Vorschein kommt.“ – Ziehlaschen tls. erneuert, das erste<br />
Bild nicht mehr beweglich (Einzelteile liegen aber bei), das<br />
vierte Bild nicht mehr völlig ziehbar, aber komplett. – Alle<br />
Tafeln vereinzelt mit Einrissen und mehrmals hinterlegt;<br />
tls. stärker gebräunt, wasserrandig und fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildungen Tafel 23.<br />
1610 – Das Puppenhaus. Eine Festgabe für brave Mädchen.<br />
Esslingen und München, Schreiber, (1891<br />
oder 1911?). Qu.-4°. 5 farblithogr. Szenen mit ausklappbaren<br />
Teilen. OHlwd. (Kanten tls. lädiert) in<br />
OPp.-Schuber (fleckig und lichtrandig). (167)<br />
400,-<br />
Wegehaupt IV, 1440. Ries 55. LKJL II, 460. Krahé 122. –<br />
Seltenes Klappbilderbuch mit fünf Szenen sowie ausklappbarem<br />
Personal und Inventar. – Wohl zweite oder dritte<br />
Ausgabe; im Unterschied zur Erstausgabe mit der Abbildung<br />
eines Automobils statt eines Eselskarrens im ersten<br />
Bild. – Personal und Inventar stellenw. mit hinterlegten<br />
Läsuren bzw. fehlende Figuren und Requisiten durch entsprechende<br />
Teile eines Faksimiledruckes ergänzt, Stege tls.<br />
erneuert; kaum fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 22.<br />
1611 MORGENSTERN, CH., Klein Irmchen. Ein<br />
Kinderliederbuch. Berlin, Cassirer, 1921. 4°. Mit<br />
zahlr. kolor. Textillustr. nach J. L. Gampp. 41 S.<br />
OHlwd. (112) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Schug 603. Klotz 4768/3. Stuck-Villa I,<br />
355. LKJL IV, 211: „Aus Gampps zahlreichen Illustrationen<br />
ragen die für Kinderbilderbücher hervor.“ – Tadellos. –<br />
Beiliegen 4 weitere Kinderbücher.<br />
1612 NATIONALSOZIALISMUS – HIEMER, E.,<br />
Der Giftpilz. Ein Stürmerbuch für Jung u. Alt.<br />
Nürnberg, Der Stürmer, (1938). 4°. Mit 17 ganzseit.<br />
farb. Illustr. von Fips (d. i. Ph. Rupprecht).<br />
32 Bl. OHlwd. (Gelenke abgerieben, Deckel be -<br />
schabt und mit Knickspuren). (145) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Schug 1934. – Das wohl gemeinste und<br />
hinterhältigste Machwerk Streichers, an Bösartigkeit kaum<br />
zu übertreffen. – Innengelenke und Buchblock mehrfach<br />
gebrochen, die Brüche mit dunklen Leimspuren von entfernten<br />
Klebestreifen, Bl. tls. etw. wellig.<br />
1613 NEPOS, C., De vita excellentium imperatorum<br />
recte tandem captui puerorum accomodatus,<br />
Oder: Deutliche und nach dem Begriff der Jugend<br />
endlich recht eingerichtete Erklärung des Cornelii<br />
Nepotis durch E. Sincerum (d. i. Esaias Schneider).<br />
Augsburg, Kühtz, 1715. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
doppelblattgr. Titel und 4 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
21 Bl., 622 S., 61 Bl. Pgt. d. Zt. (ganz<br />
gering fleckig). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – HKJL II, 651 Anm. – Vgl. Schweiger II,<br />
300. – Für die Anfangslektüre des Lateinschülers eingerichtete<br />
Ausgabe mit reichen Übersetzungshilfen und<br />
geschichtlichen und geographischen Erläuterungen in deutscher<br />
Sprache. Vergleichbares gab es bis dahin nicht, war<br />
aber offenbar ein Desideratum: bis in die achtziger Jahre des<br />
18. Jahrhunderts erschien das Werk in mehreren Auflagen<br />
und zahlreichen Ausgaben und fand weite Verbreitung.<br />
„Erfinder“ dieser Form von Schülerhilfe war der Augsburger<br />
Pfarrer Esaias Schneider (1684-1731), der seinem Probestück<br />
noch Curtius Rufus, Phaedrus und Ovids Tristien<br />
in gleicher Darbietung folgen ließ. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig. – Der Nepos in der hier vorliegenden Augsburger<br />
Erstausgabe von großer Seltenheit und für ein Gebrauchsbuch<br />
vorzüglich erhalten.
1614 NEUE BILDER GALLERIE für junge Söhne<br />
und Töchter. Bd. III (von 15) in 1 Bd. Berlin, Oehmigke,<br />
1796. Mit kolor. gestoch. Titel und<br />
21 kolor. Kupfertafeln (inkl. Frontisp.). 9 Bl.,<br />
398 S., 1, 1 (Anzeigen) Bl. Stark läd. Hldr. d. Zt.<br />
(5) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt I, 1527. Kat. Stuck-Villa 4<strong>9.</strong><br />
Schug 1196. HKJL III, 623 und S. 429 ff. Slg. Brüggemann<br />
I, 575: Gehört „zu den bedeutendsten enzyklopädischen<br />
Aufklärungswerken für die Jugend jener Zeit und ist Bertuchs<br />
Bilderbuch für Kinder an die Seite zu stellen, jedoch<br />
für ein höheres Lesealter bestimmt.“ – Möglicherweise fehlt<br />
ein Blatt der Vorstücke. – Frontispiz und Titel mit kleinem<br />
Einriß; fleckig.<br />
1615 (NEUKOMM, D.), Moralisches Lesebuch für<br />
Kinder, welche gut, verständig und glücklich werden<br />
wollen. 2 in 1 Bd. Salzburg, Duyle, 1794-96.<br />
10 S., 1 Bl., 92 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (etw. fleckig, stärker<br />
beschabt und bestoßen). (47) 80,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. verb. Aufl.). – Holzmann-B. III,<br />
4<strong>9.</strong> Baader II, 21<strong>9.</strong> – David Neukomm (1745-1805) „wirkte<br />
bis an sein Ende in dem schönen und wichtigen Berufe des<br />
Jugendunterrichts mit tiefer Einsicht, mit Eifer und Segen“<br />
(Baader). – Sein „Moralisches Lesebuch für Kinder“<br />
erschien bis 1811 in sechs Auflagen. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1616 (REINHARDT, C. A.), Der Bär und der Mond.<br />
(London, Paris) und Hamburg, (Trübner, Franck)<br />
und Hoffmann und Campe, (1855). 4°. Mit kolor.<br />
lithogr. Titel. 20 kolor. lithogr. Bl. mit zahlr. Illustr.<br />
von C. A. Reinhardt. Illustr. lithogr. Orig.-Brosch.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (100) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Rümann 1755. Klotz 5741/2. Steinbrink<br />
182, 12. – Nicht bei Wegehaupt und Schug. – Eine von Reinhardts<br />
Tierparodien. – Als Kinderbuch verkleidete Satire<br />
auf den Krimkrieg, Rußland als Bär, die Türkei als Mond. –<br />
Vorderer Innendeckel mit Etikett, leicht gebräunt und<br />
stockfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1617 – Die verkehrte Welt. Ein komisches Kinderbuch.<br />
Glogau, Flemming, o. J. (1863). 4°. Mit 16 farb.<br />
lithogr. Tafeln von C. A. Reinhardt. OHlwd.<br />
(Rücken leicht wasserrandig, wenig fleckig und<br />
berieben, etw. bestoßen). (148) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 317<br />
Erste Ausgabe. – Klotz 5741/12. Rümann, Illustr. Bücher,<br />
1797. LKJL III, 153: „Daß Reinhardt kaum ein Genre des<br />
humoristischen Kinderbuches ausließ, zeigt seine konsequent<br />
gestaltete 'Verkehrte Welt', ein Bilderbuch, das –<br />
abgesehen von allen auf den Kopf gestellten Dingen –<br />
außerdem noch von hinten zu lesen ist.“ Seebaß 1571: „Einzige<br />
Ausgabe des wohl von J. J. Grandvilles 'Surrealismus'<br />
beeinflußten Bilderbuches, in dem alle Handlungen und<br />
Beschäftigungen 'verkehrt' sind: die Instrumente spielen<br />
mit den Musikern, die Fische angeln die Angler, die Insekten<br />
spießen ihre Fänger auf, die Tiere jagen die Jäger usw.<br />
Auch die gelungenen Verse sind von Reinhardt.“ – Innengelenke<br />
gebrochen, Tafel „Geld“ mit Einriß, gering fleckig.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 22.<br />
Nr. 1616<br />
1618 SAMMELALBUM mit ca. 60 meist altkolor.<br />
Kupferstichen aus pädagogischen Werken, fast<br />
alle erschienen bei Campe in Nürnberg, um<br />
1810/1820. Qu.-4°. Hldr. d. Zt. (starke Ge -<br />
brauchs spuren). (131) 250,-<br />
Hübsches Album mit Kupferstichen vornehmlich aus der<br />
reichen Verlagsproduktion von Campe in Nürnberg. Enthält<br />
Szenen des Alltags (Wochentage), zahlreiche Tierdarstellungen,<br />
Trachten verschiedener Völker, Religiöses und<br />
Erbauliches, Humorvolles usw., darunter einzelne Ausschneidebögen.<br />
– Stärkere Gebrauchsspuren, einige Bl. lose,<br />
meist geknickt, etw. fleckig und gebräunt.<br />
1619 SCIENZA DEL MONDO del Signor Kallier<br />
e l'educatione de' figliuoli didistinzione della<br />
Signora Marchesa di Lambert, La. Tradotto da<br />
Albino de Sales. Göttingen, Hager für den Übersetzer,<br />
1755. 2 Bl., 308 S. Hpgt. des 1<strong>9.</strong> Jhdts.<br />
(leicht fleckig, gering berieben und bestoßen). (66)<br />
150,-<br />
Vgl. Hoefer VIII, 213 und XXXI, 141. – Zwei populäre<br />
französische Werke zur Erziehung adliger Kinder. –<br />
Zugrunde liegen von François de Callières „De la science<br />
du monde“ (EA 1717) und von Anne-Thérèse de Lambert<br />
die „Lettres sur la véritable éducation“ (EA 1729). – Die<br />
Übersetzung besorgte der Lektor der französischen und<br />
italienischen Sprache an den Universitäten Tübingen und<br />
Göttingen, Petrus Albinus de Sales, vgl. Meusel XII, 25.
318<br />
Nr. 1625<br />
1620 STURM, A., Der kleine Aesop oder hundert<br />
sechsversige Fabeln. Für die Jugend gewählt, eingerichtet<br />
und gedichtet. Wien, Müller, o. J. (1825).<br />
16°. Mit kolor. gestoch. Frontisp., gestoch. Titel<br />
und 100 kolor. gestoch. Textvign. 50 Bl. Pp. d. Zt.<br />
mit goldgepr. Rtit. und Rvg. (Kopf und Schwanz<br />
mit Absplitterungen, bestoßen). (112) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 335. Schatzki 50<strong>9.</strong> Hauswedell<br />
1250: „Reizvolle Fabelsammlung, die Hey-Speckter als Vorbild<br />
diente. Die Fabeltexte sind in verschiedenen Schriften<br />
gestochen.“ – Buchblock gebrochen; kaum fleckig.<br />
1621 TAYLOR, I., Scenes in Foreign Lands from the<br />
portfolio and journal of a traveller in various parts<br />
of Europe, Asia, Africa, and America. London,<br />
Grant und Griffith, o. J. (1843?). Mit 64 Stahlstich-<br />
Tafeln und 4 doppelblattgr. Stahlstich-Karten.<br />
XVIII, 328 S. Hldr. d. Zt (etw. bestoßen und leicht<br />
berieben). (100) 200,-<br />
Osborne 813 (EA 1829). – Reizend illustrierte Reisebeschreibungen<br />
mit Darstellungen der Sitten und Gebräuche<br />
der Völker Asiens, Afrikas, Amerikas und Europas. – Stellenw.<br />
fleckig.<br />
1622 TRACHTEN der Völker für Kinder. Costumes<br />
des differentes nations à l'usage de la jeunesse.<br />
Wien, Müller, o. J. (1828). Mit 8 kolor. Kupfer -<br />
tafeln. 1 Bl., 96 S. Stark läd. Pp. d. Zt. (112) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt III, 3808. – Nicht bei Lipperheide.<br />
– Seltenes Kinderbuch mit hübschen Kostümtafeln<br />
und deutsch-französischem Paralleltext. – Buchblock ge -<br />
lockert, Vorsätze mit hs. Besitzvermerk in Tinte, Text und<br />
Tafeln meist mit Numerierungen, Kritzeleien und Schriftproben<br />
(Bleistift), fleckig.<br />
1623 UNTERRICHT in den Anfangsgründen der<br />
Geographie, der Zeit- und Sternkunde, der Erdbeschreibung<br />
des gelobten Landes, und der<br />
Geschichte des jüdischen Volks und der Religion.<br />
O. O. und Dr., 179<strong>9.</strong> 4 Bl., 212 S. Interims-Brosch.<br />
d. Zt. (fleckig). (55) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Was man zweihundert Jahre vor Jauch in<br />
Bürger- und Landschulen zu wissen für nötig hielt auf den<br />
Gebieten der Geographie, Astronomie, Religion und Teilen<br />
der Geschichte; aufschlußreiche bildungsgeschichtliche<br />
Quelle. – Leicht gebräunt.<br />
1624 VION, J. B., Geographische Belustigung, in sich<br />
haltend eine kurze Beschreibung der Erdkugel.<br />
Aus dem Französischen übers. Frankfurt und<br />
Leipzig, van Düren, 1775. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und 53 (30 doppelblattgr., 23 mehrf. gefalt.) Tabellen.<br />
8 Bl., 156 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit 2 läd. Rsch.<br />
und Rvg. (mit Wurmspuren, etw. beschabt und<br />
bestoßen). (26) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Slg. Brüggemann I, 860. HKJL<br />
III, 950: „Geographisch-historisches Lehrbuch; bestimmt<br />
zum Vergnügen und Nutzen der Jugend und als Leitfaden<br />
für Lehrer im Geographieunterricht; geographische, historische<br />
und völkerkundliche Beschreibung der fünf Kontinente<br />
in 53 Tabellen, denen kurze Textabschnitte mit Erläuterungen<br />
beigefügt sind.“ – Vorderer fliegender Vorsatz<br />
fehlt. – Respektblatt mit aufgeklebtem Holzschnitt; gering<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
1625 (WEIGEL, CH., UND J. D. KÖHLER), Orbis<br />
terrarum in nuce ... Die Welt in einer Nuß, oder<br />
Kurtzer Begriff der merckwürdigsten Welt-Ge -<br />
schichte in einer Gedächtnüs-hülfflichen Bilder-<br />
Lust, ausgefertiget. Nürnberg, Weigel, 1722. 4°.<br />
Mit doppelblattgr. gestoch. Titel, gestoch. Titelvign.<br />
und 48 unterschiedlich getönten Kupfer -<br />
tafeln. 19 S. Hpgt. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(82) 150,-<br />
Rammensee 1602. Bauer 4.3.4. Wegehaupt I, 2216. Pressler<br />
53. – Mnemotechnisches Lehrbuch zur Unterweisung in der<br />
Geschichte, erstmals 1697 erschienen und von A. Schmidt<br />
und J. D. Köhler mehrmals umgearbeitet. „Außer den<br />
43 Kupfertafeln, die unverändert aus dem ersten Druck<br />
übernommen wurden, sind vier Kupfertafeln in die Ausgabe<br />
von 1722 neu aufgenommen worden. Sie zeigen je<br />
zehn 'Gedenck-Münzen' zum dritten bis sechsten Jahrtausend.<br />
Portraits berühmter Persönlichkeiten dieser Zeit, die<br />
in Umrißzeichnungen, zumeist wohl nach Münzbildnissen,<br />
gestochen wurden. Die Einführung dieser Tafeln geht sicher<br />
auf Köhlers persönliche Vorliebe für die Numismatik zu -<br />
rück“ (Bauer). – Buchblock mehrf. gebrochen. Gestoch. Titel<br />
unten mit kleinem Randschaden. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig und mit umfangreichen hs. Marginalien. – Die Tafeln<br />
gedruckt auf sehr kräftigem Papier. – Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 319<br />
1626 KONVOLUT – Cirka 55 Werke der Kinder- und<br />
Jugendbuchliteratur des 1<strong>9.</strong> und 20. Jahrhunderts<br />
in ca. 120 Bdn. Ca. 1860-1955. Meist Orig.-Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (7) 300,-<br />
Umfangreiche Sammlung von Kinder- und Jugendbüchern,<br />
darunter zahlr. illustrierte Bilder- und Märchenbücher, das<br />
Spielbilderbuch „Hurra wir ziehen um!“ mit einer Fülle an<br />
Einsteckfiguren, 2 Kinder-Theaterstücke des Schreiber-Verlags<br />
mit farbigen Ziehfiguren zum Ausschneiden, 3 Büchlein<br />
der Schildkröt-Puppen-Reihe, 3 pflanzenkundliche<br />
Werke und der Kalender „Glückauf zum frohen Jahreslauf!“<br />
sowie 64 Büchlein der Reihe „Sonne und Regen im<br />
Kinderland“. – Und vieles mehr. – Gebrauchsspuren.<br />
Philosophie – Politik –<br />
Nationalökonomie<br />
1627 ACHENWALL, G., Die Staatsklugheit nach<br />
ihren ersten Grundsätzen. 4. Ausg. mit stark verm.<br />
Bücherkunde. Göttingen, Vandenhoeck, 177<strong>9.</strong> Mit<br />
gestoch. Titelvign. von J. H. Meil. 1 Bl., LVI S.,<br />
2 (statt 3) Bl., 316 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (stellenw. wurmlöchrig, leicht fleckig,<br />
etw. bestoßen). (53) 200,-<br />
Humpert 7495. Goldsmiths 11771. – Vgl. Higgs 2437. Menger<br />
39 (Ausg. 1762). – Büsching und Achenwall, „die beiden<br />
größten Statistiker um die Mitte des 18. Jahrhunderts, stehen<br />
wesentlich auf demselben Boden mit Justi. An methodischer<br />
Durchbildung ist Achenwall Büsching vielleicht<br />
ebenso überlegen, wie er an detaillierter Massenhaftigkeit<br />
seiner Schriften ihm nachsteht. Am wichtigsten ist für uns<br />
seine 'Staatsklugheit'“ (Roscher 466). – Ohne das letzte<br />
Blatt des Inhaltsverzeichnisses. – Titel mit Randausriß,<br />
leicht fleckig.<br />
1628 AMI DU PEUPLE, L'. Skizzen aus Marat's journalistischem<br />
Leben. Hamburg, Hoffmann und<br />
Campe, 1846. 2 Bl., 76 S. Läd. Orig.-Broschur. –<br />
Steinbrink 160, 1. – Unbeschnitten. (74) 60,-<br />
1629 AMPACH, R., Axiomata philosophico-politica.<br />
Ed. posterior. Salzburg, Mayr, 1675. 12°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 17 Bl., 561 S. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. (3) 150,-<br />
De Backer-S. I, 305, 5. Ueberweg IV, 345. – Erstmals im selben<br />
Jahr in Wien erschienen. – „Seine Axiomata bieten zu<br />
jeder philosophischen These eine erbauliche, an den vir<br />
publicus gerichtete Ermahnung“ (Ueberweg). – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
1630 AUCH EIN SCHÄRFLEIN, gegen Revolu -<br />
tionsnarrheit, und Freiheitswuth. O. O. „April“<br />
1793. 2 Bl. (74) 80,-<br />
Nach der Guillotinierung Ludwigs XVI. geschrieben, antirevolutionär<br />
gestimmt, aber von hellsichtiger Prophetie:<br />
„Man kann den Adel abschaffen, ausrotten; dann aber werden<br />
nicht Verdienste, sondern Reichthum und Intriguen-<br />
Geist in die Stelle des Adels treten; die Reichen, von feinen<br />
oder ehrgeizigen Schurken unterstützt, werden eine grausamere<br />
Aristocratie formiren, als jemals der Adel gethan,<br />
und dann – Adieu Gleichheit.“ – Wird da nicht – cum grano<br />
salis – die Entwicklung des Kapitalismus recht exakt<br />
beschrieben?<br />
1631 BAADER, F. (VON), Beiträge zur dinamischen<br />
Philosophie im Gegensaze der mechanischen. Berlin,<br />
Realschulbuchhandlung, 180<strong>9.</strong> VIII, 1<strong>58</strong> S. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 9, 4. Adickes 197<strong>9.</strong> Jost 27. Ruppert<br />
3015. – Einige Unterstreichungen.<br />
1632 – Fermenta Cognitionis. 5 Hefte in 1 Bd. Berlin,<br />
Reimer, 1822-24. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht be -<br />
schabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jost 41-45. – Im Jahr 1825 erschien in<br />
Leipzig eine als 6. Heft bezeichnete Fortsetzung unter dem<br />
Titel „Proben religiöser Philosopheme älterer Zeit“. –<br />
Wenig fleckig.<br />
1633 – Grundzüge der Societätsphilosophie. Würzburg,<br />
Stahel, 1837. VIII, 103 S. Mod. Brosch. – Erste<br />
Ausgabe. – Titel gestempelt, fleckig. (50) 80,-<br />
1634 – Revision der Philosopheme der Hegel'schen<br />
Schule bezüglich auf das Christenthum. Stuttgart,<br />
Liesching, 183<strong>9.</strong> XVI, 193 S. Mod. Hldr. (berieben)<br />
mit eingeb. Orig.-Broschur. (50) 300,-<br />
Beigebunden sind drei weitere Erstausgaben: „Vorlesungen<br />
über eine künftige Theorie des Opfers“ (Münster 1836),<br />
„Vom Segen und Fluch der Creatur“ (Straßburg 1826) und<br />
„Vorlesungen über religiöse Philosophie. I. Heft“ (München<br />
1827), alle mit der Original-Broschur.<br />
1635 – Ueber den Begriff des gut- oder positiv- und<br />
des nichtgut- oder negativ-gewordenen endlichen<br />
Geistes. Luzern, Meyer, 182<strong>9.</strong> 49 S., 1 Bl. Ohne<br />
Einband. – Erste Ausgabe. – Fleckig. (50) 100,-<br />
1636 – Ueber Divinations- und Glaubenskraft. Auf<br />
Veranlassung der im Sommer 1821 in und um<br />
Würzburg von dem Bauer Martin Michel und<br />
dem Fürsten Alexander von Hohenlohe unternommenen<br />
psychischen Heilungen. Sulzbach, Seidel,<br />
1822. 62 S. Orig.-Brosch. (etw. fleckig). –<br />
Erste Ausgabe. – Lommer 236. – Titel recto und<br />
ver so gestempelt, wenige Lagen lose, gering<br />
fleckig. (66) 120,-
320<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1637 BAADER, F. (VON), Ueber mehrere in der Philosophie<br />
noch geltende unphilosophische Begriffe<br />
oder Vorstellungen mit Berücksichtigung älterer<br />
Philosopheme, besonders des Philosophus Teu -<br />
tonicus, aus einem Sendschreiben an Herrn<br />
Niembsch von Strehlenau genannt Lenau. Münster,<br />
Theissing, 1838. 103 S. Mod. Lwd. – Vor lesungen<br />
über speculative Dogmatik, Heft 5. (50) 100,-<br />
1638 – Vorlesungen über eine künftige Theorie des<br />
Opfers oder des Kultus. Münster, Theissing, 1836.<br />
128 S., 4 Bl. Spät. Pp. – Erste Ausgabe. – Titel ge -<br />
stempelt. (50) 120,-<br />
1639 BAURNJÖPEL, J., Sammlung von Gedanken<br />
solcher Männer, die sich selbst, – andere Menschen<br />
– und Welt kannten. Wien, Schmidt, 1782. Mit<br />
gestoch. Titel- und Schlußvignette. 4 Bl., 179 S. Pp<br />
d. Zt. mit Rtit. (leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(121) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Meusel I, 224 (datiert 1783). – Sammlung<br />
von Lebensweisheiten zur Volksaufklärung, zusammengetragen<br />
von dem Wiener Beamten und Freimaurer<br />
Joseph Baurnjöpel (auch Bauernjöpel; 1738-1795), der auch<br />
die Entwürfe zu den beiden kleinen Vignetten gezeichnet<br />
hat. – Obere Ecke etw. wasserrandig; gebräunt und fleckig.<br />
1640 BECHER, J. J., Politischer Discurs, von den<br />
eigentlichen Ursachen, deß Auf- und Abnehmens,<br />
der Städt, Länder und Republicken, in specie, wie<br />
ein Land Volckreich und Nahrhafft zu machen,<br />
und in eine rechte Societatem civilem zu bringen.<br />
Frankfurt, Zunner, 1673. Mit gestoch. Frontisp.<br />
7 Bl., 1272 S., 11 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
goldgepr. Wappensupralibros (laienhaft restauriert).<br />
(50) 500,-<br />
Zweite Ausgabe, gegenüber der EA von 1668 wesentlich<br />
erweitert. – Dünnhaupt 13.1: „Seiner Zeit weit voraus,<br />
wurde dieser erste Ansatz des neuen Merkantilismus<br />
zunächst mißverstanden und daher schon kurz nach seinem<br />
Erscheinen verboten. Erst fünf Jahre später erzielte die<br />
erweiterte Neufassung einen großen Erfolg. Die bei der<br />
Geistlichkeit Anstoß erregenden Stellen wurden aus allen<br />
späteren Drucken entfernt. Es handelt sich hier wohl um<br />
Bechers wichtigste Schrift zur Nationalökonomie, die erstmals<br />
weit über die fiskalischen Lokalprobleme hinaus die<br />
Grundlagen einer echten Staatswirtschaft aufzeigt. Behandelt<br />
u. a. ausführlich die Hanau-Westindischen Verhandlungen.“<br />
– Erste Blätter mit Wurmgang im Rand, etw. ge -<br />
bräunt. – Das Supralibros mit der Umschrift „Ioannes<br />
Georgius liber Baron Pichelstorff et Altenburg“. Exlibris<br />
Bibliothek Walpersdorf.<br />
1641 BERKELEY, G., Alciphron: or, the minute philosopher.<br />
2 in 1 Bd. Dublin, Ewing und Smith,<br />
1732. Mit 2 gestoch Titelvign. 5 Bl., 220 S., 3 Bl.,<br />
245 S. Ldr. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Keynes 15. –<br />
Leicht fleckig. (50) 150,-<br />
1642 BISCHOF, K. J., Versuch über den freiwilligen<br />
Tod. Nürnberg, Raspe, 1797. XVI, 232 S. Rohbogen<br />
(leicht gebräunt, etw. stockfleckig). (8) 150,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Rost 104. – Apologie des Frei -<br />
todes. – Über den Verfasser ist nichts zu ermitteln, ob er<br />
freiwillig geendet, wissen wir nicht; nur seine letzten Worte<br />
sind – im Buch – für immer überliefert: „ungestörte, ewige<br />
Ruhe!“<br />
1643 (BOLZANO, B.), Athanasia oder Gründe für die<br />
Unsterblichkeit der Seele. Sulzbach, Seidel, 1827.<br />
XVI, 336 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VII, 80<strong>9.</strong> Goed. XII, 354,<br />
14. – Bolzano wirkte als Professor für philosophische Religionslehre<br />
an der Universität Prag. 1819 wurde er wegen<br />
Heterodoxie und Demagogie entlassen. Berühmtheit<br />
erlangte er später durch seine logisch-mathematischen<br />
Untersuchungen (vgl. DSB II, 273-79). – DAZU: DERS.,<br />
Lebensbeschreibung. Ebda. 1836. Mit gestoch. Portr. –<br />
Erste Ausgabe.<br />
1644 BOUTERWEK, F., Anleitung zur Philosophie<br />
der Naturwissenschaften. Göttingen, Vandenhoek-Ruprecht,<br />
1803. X, 292 S. Mod. Hldr. (50)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Adickes 2085. – Vorrede mit geklebten<br />
Einrissen, etw. fleckig, tls. leicht gebräunt und wasserrandig.<br />
1645 BOYLE, R., Auserlesene theologische Schriften,<br />
ins Teutsche übersetzet. 4 Tle. in 1 Bd. Halle, Waisenhaus,<br />
(1708)-0<strong>9.</strong> 1 Bl., 280 S., 6 Bl., 232, 102,<br />
169 (recte 159) S. Mod. Maroquin. (50) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe dieser Sammlung philosophischtheologischer<br />
Schriften Robert Boyles. – Fulton 250. – Ins<br />
Deutsche übertragen nach der lateinischen Übersetzung aus<br />
Genf. – Titel gestempelt. Etw. gebräunt und fleckig, knapp<br />
beschnitten.<br />
BEIGEB.: WOLSELEY, CH., Warhafftige Glaubwürdigkeit<br />
heiliger Schrifft. Frankfurt, Leipzig (und Bremen),<br />
Saurmann, 1696. Mit gestoch. Titel. 6 Bl., 606 S., 4 Bl., 152 S.<br />
– Erste deutsche Ausgabe.<br />
1646 CARDANO, G., Proxeneta, seu de prudentia<br />
civili liber; recens in lucem protractus: vel e tenebris<br />
erutus. Leiden, Elzevier, 1627. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel. 11 Bl., 767 S. Flex. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Willems 272. Brunet I, 1573. – Später<br />
zweimal bei Elzevier unter dem Titel „Arcana politica“<br />
nachgedruckt. – Vordere fliegende Vorsätze verklebt, mit<br />
Randschäden und Besitzvermerken. Am Anfang oben im<br />
Schnitt mit Tintenflecken, sonst nur gering gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1647 COMTE, A., Cours de philosophie positive.<br />
6 Bde. Paris, Bachelier, 1830-42. Mit gefalt.<br />
Tabelle. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (50) 800,-
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 321<br />
Erste Ausgabe. – PMM 295. Kress C 2485. DSB III, 376. –<br />
Das Manifest des Positivismus, „eine der größten Leistungen<br />
säkularer Philosophie“ (Carter-Muir). – Titel gestempelt,<br />
etw. fleckig, Papier stellenw. etw. gewellt.<br />
1648 DESCARTES – (DANIEL, G.), Voiage du<br />
monde de Descartes. Paris, Bénard, 1691. 12°.<br />
8 Bl., 308 S. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (50) 150,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1690). – Barbier IV, 1081. De Backer-<br />
S. II, 1796. Wellcome II, 42<strong>9.</strong> Goldsmith D 41<strong>9.</strong> – Interessante<br />
anticartesianische Schrift, in der Daniel die Wirbeltheorie<br />
von Descartes zu widerlegen sucht. „C'est une<br />
réfutation ingénieuse du système des tourbillons de Descartes“<br />
(De Backer-Sommervogel). – Etw. fleckig.<br />
1649 (DIDEROT, D.), Lettre sur les aveugles, à l'usage<br />
de ceux qui voyent. „Londres“ (d. i. Paris) 174<strong>9.</strong><br />
Mit 6 Kupfertafeln. 220 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (etw. berieben und bestoßen,<br />
restauriert). (41) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams LG 1. Cioranescu 24111. Tchemerzine<br />
IV, 433. Peignot, Livres condamnés au feu, I, 102.<br />
En français dans le texte 153. – Berühmte Schrift zum Molyneux-Problem,<br />
die Diderot in Kerkerhaft brachte. – Mit<br />
dem oftmals fehlenden Blatt „Avis aux relieurs“.<br />
BEIGEB.: CONDILLAC, (É. B.) DE, Traité des animaux,<br />
où après avoir fait des observations critiques sur le sentiment<br />
de Descartes & sur celui de M. de Buffon, on entreprend<br />
d'expliquer leurs principales facultés. Amsterdam<br />
und Paris, de Bure und Jombert, 1755. VII, 232 S. – Erste<br />
Ausgabe. – Cioranescu 20315. Tchemerzine III, 178.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, durchgehend in der oberen<br />
Ecke benagt.<br />
1650 DILTHEY, W., Gesammelte Schriften. Mischaufl.<br />
12 Bde. Stuttgart, Teubner, 1960. OLwd. – 2 Beilagen.<br />
(50) 120,-<br />
1651 DOBROLJUBOV, N. A., Socinenija. Izd. O. N.<br />
Popovoj (rossice). 4 Bde. St. Petersburg, 1896. Mit<br />
Portr. und 2 Tafeln. OLwd. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (100) 150,-<br />
Gesammelte Werke des russischen Literaturkritikers und<br />
Philosophen Nikolaj Alexandrowitsch Dobroljubov (1836-<br />
1861), herausgegeben von O. N. Popovoj. – Wenig fleckig,<br />
leichte Gebrauchsspuren.<br />
1652 ECKARTSHAUSEN, K. VON, Der Prinz und<br />
sein Freund, ein Buch für Fürstenkinder. Pest und<br />
Ofen, Lindauer, 178<strong>9.</strong> Mit gestoch. Frontisp. und<br />
gestoch. Titelvign. 3 Bl., 414 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen, Bezugsfehlstellen).<br />
(50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Faivre 46: „Bon nombre de textes ne sont<br />
pas d'Eckartshausen; par exemple, les pages 217 à 357 sont<br />
pour la plupart une traduction des oeuvres de La Bruyère.<br />
Eckartshausen ne donne pas ses références.“ – Wenig fleckig.<br />
– Selten.<br />
1653 – Ueber Religion, Freydenkerey und Aufklärung.<br />
Augsburg, Merz, 178<strong>9.</strong> Mit gestoch. Titelvign.<br />
190 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (50)<br />
120,-<br />
Zweite Ausgabe. – Faivre 27. – Vgl. ADB V, 608. Hamberger-M.<br />
II, 147. – Wichtige Bekenntnisschrift zur Bestimmung<br />
des politischen und geistigen Standpunktes von Eckartshausen.<br />
Wendet sich gegen die Aufklärer, insbesondere<br />
Nicolai, und gegen den Illuminatenorden, dem er einst<br />
nahestand. Er fordert eine „neue Aufklärung“, in der wahre<br />
Religion mit wahrer Philosophie vereint sei. „Eckartshausen<br />
beschritt hier einen neuartigen, romantischen Mittelweg<br />
zwischen Rationalismus, Illuminatismus, Liberalismus,<br />
Materialismus auf der einen, Jesuitismus, Obskurantismus,<br />
Restauration auf der anderen Seite“ (Graßl 321). – Titel ge -<br />
stempelt, etw. fleckig.<br />
1654 ENGEL, J. L., De disputatione rite instituenda<br />
commentatio. Hanc secundam editionem novis<br />
accessionibus locupletavit J. F. Th. Burchard. Rostock,<br />
Müller, 1790. XVI, 69 S., 1 Bl. Läd. Pp. d. Zt.<br />
(99) 120,-<br />
Seltene zweite Ausgabe, gegenüber der ersten (1755) auf den<br />
doppelten Umfang erweitert. – Hamberger-M. I, 50<strong>9.</strong> – Sehr<br />
klar formulierte und stringent entwickelte Abhandlung über<br />
das Disputieren, verfaßt von Johann Ludwig Engel (1699-<br />
17<strong>58</strong>), Professor der Logik in Rostock, und ergänzt von<br />
Johann Friedrich Theodor Burchard (1756-1822), einem<br />
Rostocker Juristen. – Titel verso gestempelt, etw. fleckig.<br />
1655 FECHNER, G. TH., Katechismus der Logik<br />
oder Denklehre. Leipzig, Baumgärtner, 1823. VI,<br />
198 S., 2 Bl. Anzeigen. Hlwd. d. Zt. (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 314. – Titel mit dezentem<br />
Besitzerstempel, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1656 – Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen.<br />
Leipzig, Voß, 1848. XII S., 1 Bl., 399 S. Hlwd. d.<br />
Zt. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 314. Brieger 448. – Nicht bei<br />
Goedeke. – Fechners naturphilosophisches Hauptwerk, in<br />
dem er die Theorie von der Allbeseeltheit des Universums<br />
und vor allem der Beseeltheit der Pflanzen verficht. – Titel<br />
mit dezentem Besitzerstempel, braunfleckig.<br />
1657 – Professor Schleiden und der Mond. Leipzig,<br />
A. Gumprecht, 1856. XV S., 1 Bl., 427 S. Hlwd.<br />
d. Zt. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 314. Borst 2602. – Schneidende,<br />
aber äußerst amüsante Polemik gegen Schleiden, der<br />
dem Verfasser die Existenz einer Pflanzenseele bestritt. Zu<br />
Fechner, dem Begründer der Psychophysik, siehe ausführlich<br />
DSB IV, 556-5<strong>9.</strong> – Titel mit dezentem Besitzerstempel,<br />
wenig fleckig.<br />
16<strong>58</strong> – Stapelia mixta von Dr. Mises. Leipzig, Voß, 1824.<br />
Mit einigen Diagrammen im Text. VIII, 205 S.,<br />
1 Bl. Läd. Interims-Broschur. (50) 150,-
322<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
Goed. XIII, 128, 3. Hayn-G. VII, 562. – Seltene Erstausgabe<br />
von Fechners Frühwerk, unter seinem Pseudonym<br />
„Dr. Mises“ erschienen. In dem Buch veröffentlichte er<br />
seine frühen, meist spielerischen Denkexperimente, die<br />
bereits viele Grundgedanken seiner späteren philosophischen<br />
Werke „Nanna“ und „Zend-Avesta“ enthalten. – Etw.<br />
fleckig.<br />
1659 – Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht.<br />
Leipzig, Breitkopf und Härtel, 187<strong>9.</strong> VI, 274 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (50) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 314. – Etw. fleckig, unbeschnitten.<br />
– Dekorativ gebunden.<br />
1660 – Vorschule der Ästhetik. 2 in 1 Bd. Leipzig, Breitkopf<br />
& Härtel, 1876. VIII, 264, IV, 319 S. Hlwd. d.<br />
Zt. (50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 314. – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
in Braille, Titel mit dezentem Besitzerstempel,<br />
sonst gut.<br />
1661 – Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels<br />
und des Jenseits. Vom Standpunkt der Naturbetrachtung.<br />
3 Bde. Leipzig, Voß, 1851. Läd. Hlwd.<br />
d. Zt. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Borst 2418. – Hauptwerk des produktiven<br />
Begründers der Psychophysik und psychologischen<br />
Ästhetik. – Vorsatz mit Besitzvermerk, wenig fleckig.<br />
1662 FECHNER – 6 Werke von Gustav Theodor<br />
Fechner in ersten Ausgaben. 1841-82. Leicht be -<br />
schäd. Einbände d. Zt. (50) 200,-<br />
Gedichte. 1841. – Ueber das höchste Gut. 1846. – Ueber die<br />
Seelenfrage. 1861. – Die drei Motive und Gründe des Glaubens.<br />
1863. – Einige Ideen zur Schöpfungs- und Entwicklungsgeschichte<br />
der Organismen. 1873. – Revision der<br />
Hauptpunkte der Psychophysik. 1882.<br />
1663 FICHTE, I. H., Beiträge zur Charakteristik der<br />
neueren Philosophie, zu Vermittlung ihrer Gegensätze.<br />
Sulzbach, Seidel, 182<strong>9.</strong> XXX, 416 S., 1 Bl.<br />
Pp. d. Zt. (beschabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Lommer 241. – Beiliegen „Die theistische<br />
Weltansicht und ihre Berechtigung“ (Leipzig 1873) und die<br />
Mitschrift eines Kollegiums von Immanuel Hermann<br />
Fichte, gehalten in Bonn im Sommersemester 1839: „Metaphysik<br />
und Religionsphilosophie“, verfertigt von Adolph<br />
Hartmann.<br />
1664 – Die Idee der Persönlichkeit und der individuellen<br />
Fortdauer. Elberfeld, Büschler, 1834. 2 Bl.,<br />
204 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken mit geringer<br />
Schabspur, Deckelbezug wenig abgeplatzt). (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 322. – Erste und letzte Blätter<br />
etw. fleckig.<br />
1665 FICHTE, J. G., Einige Vorlesungen über die<br />
Bestimmung des Gelehrten. Jena und Leipzig,<br />
Gabler, 1794. 4 Bl., 124 S., 5 Bl. (Anzeigen). Mod.<br />
Pp. (8) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 13. Adickes 1357. Erman-<br />
H. I, 6641. Goed. V, 8, 6. – Die letzten 20 Bl. am unteren<br />
Rand mit kleiner Beschädigung.<br />
1666 – Der geschloßne Handelsstaat. Ein philosophischer<br />
Entwurf als Anhang zur Rechtslehre, und<br />
Probe einer künftig zu liefernden Politik. Tübingen,<br />
Cotta, 1800. 11 Bl., 290 S. Interims-Brosch.<br />
d. Zt. (fleckig, Gelenke angeplatzt). (87) 800,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 51. Kress B 4130.<br />
Fischer 27<strong>9.</strong> Ziegenfuß I, 341. Kindler V, 542: „Er entwirft<br />
hier als erster Deutscher ein in seinen Grundzügen sozialistisches<br />
Staatswesen.“ – Titel mit Besitzvermerk und<br />
Trockenstempel, 2 Bl. lose, leicht braunfl., unbeschnitten.<br />
1667 – Die Staatslehre, oder über das Verhältniß des<br />
Urstaates zum Vernunftreiche. Berlin, Reimer,<br />
1820. XVI, 336 S. Läd. Pp. d. Zt. (50) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 74. Meyer 234. – Wenig<br />
fleckig.<br />
1668 – Das System der Sittenlehre nach den Principien<br />
der Wissenschaftslehre. Jena und Leipzig, Gabler,<br />
1798. 1 Bl., XVIII S., 2 Bl., 494 S. Hldr. d. Zt.<br />
(stark fleckig und beschabt). (99) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 8, 11. Baumgartner-J. 36. – Titel<br />
gestempelt, stark gebräunt, Bleistiftanstreichungen.<br />
1669 – Ueber das Wesen des Gelehrten, und seine<br />
Erscheinungen im Gebiete der Freiheit. Berlin,<br />
Himburg, 1806. VI, 215 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(leicht beschabt und bestoßen). (8) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 62. Meyer 272. – Nicht bei<br />
Goedeke. – Gutes, nur gering gebräuntes Exemplar mit<br />
interessanter Provenienz: auf dem Titel eine hs. Widmung<br />
für Gustav Köpke, der Namensstempel seines Sohnes Ernst<br />
auf der Titelrückseite. Gustav Köpke war Lehrer am<br />
Grauen Kloster in Berlin (weitere Informationen bei Rudolf<br />
Köpke, Kleine Schriften, S. 53-61).<br />
1670 FICHTE – (GRUBER, J. G.), Eine Stimme aus<br />
dem Publikum über Gottes Sein und Wesen. Als<br />
Beantwortung von des Herrn Professors Fichte<br />
Appellation an das Publikum. O. O. und Dr.<br />
(Leipzig, Schiegg), 179<strong>9.</strong> 212 S. Mod. Pp. – Erste<br />
Ausgabe. – Meyer 5<strong>9.</strong> – Fleckig. (50) 100,-<br />
1671 – (HEYNIG, J. G.), Die Principe der fichteschen<br />
Philosophe in ihrer Blöße dargestellt. „Am Fichtelgebürge“<br />
(Gera, Haller) 1800. 60 S. Stark läd.<br />
Brosch. d. Zt. (100) 200,-
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 323<br />
Erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 3743. Weller, Druckorte<br />
I, 190. – Äußerst seltene Abhandlung des Plauener Philosophen<br />
Johann Gottlob Heynig (1772-1837), der zunächst<br />
zu den Verehrern Fichtes und später zu dessen Kritikern<br />
zählte. – Leichte Randläsuren, etw. fleckig und gebräunt. –<br />
Unbeschnitten. – Exlibris.<br />
1672 FRIES, J. F., Julius und Evagoras oder: die Schönheit<br />
der Seele. 2. verm. Aufl. 2 in 1 Bd. Heidelberg,<br />
Winter, 1822. 384, 399 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (be -<br />
schabt und bestoßen). (50) 80,-<br />
ADB VIII, 76. Goed. V, 11, 26, <strong>9.</strong> – Vgl. Ziegenfuß I, 366<br />
(EA 1815). – Etw. braunfleckig. – Vorsatz mit e. Widmung<br />
von Emil Huschke, „hochverdienter Anatom und Embryologe“<br />
(Hirsch-H. III, 349), dat. Jena 11. 3. 1826.<br />
1673 HARTMANN, E. VON, Phänomenologie des<br />
sittlichen Bewusstseins. Berlin, Duncker, 187<strong>9.</strong><br />
XXIV, 871 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(50) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Beiliegen 6 weitere Erstausgaben: „Philosophie<br />
des Unbewussten“ (Berlin 1869), „Das Ding an sich<br />
und seine Beschaffenheit“ (Berlin 1871), „Die Selbstzersetzung<br />
des Christenthums und die Religion der Zukunft“<br />
(Berlin 1873), „Wahrheit und Irrthum im Darwinismus“<br />
(Berlin 1875), „Der Spiritismus“ (Leipzig 1885) und „Das<br />
Problem des Lebens“ (Bad Sachsa 1906). – Alle 6 Werke mit<br />
Gebrauchsspuren.<br />
1674 HARTMANN, PH. C., Der Geist des Menschen<br />
in seinen Verhältnissen zum physischen Leben,<br />
oder Grundzüge zu einer Physiologie des Denkens.<br />
Für Ärzte, Philosophen und Menschen im<br />
höhern Sinne des Wortes. Wien, Gerold, 1820.<br />
XXVI S., 1 Bl., 365 S., 1 Bl. Anzeigen. Pp. d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). (50) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lesky 282. Hirsch-H. III, 74. Schönbauer<br />
186. – Hartmann (1773-1830), Mediziner und Philosoph,<br />
„neigte dem Kant'schen Kritizismus zu und wandte sich<br />
gegen die Schellingsche naturphilosophische Richtung der<br />
Medizin“ (NDB). – Leicht fleckig.<br />
1675 HEGEL, G. W. F., Sämtliche Werke. Jubiläumsausg.<br />
von H. Glockner. 3. Aufl. 22 Bde. Stuttgart,<br />
Frommann, 19<strong>58</strong>. OLwd. (50) 150,-<br />
1676 HEINROTH, J. CH. A., Ueber die Wahrheit.<br />
Leipzig, Hartmann, 1824. XII, 409 S., 1 Bl. (An -<br />
zeigen). Laienhaft restaurierte Pp. d. Zt. (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Eisler 246. – Mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand in Tinte; etw. fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1677 HERBART, J. F., Sämtliche Werke. In chrono -<br />
logischer Reihenfolge. Hrsg. von K. Kehrbach.<br />
19 Bde. Langensalza, Beyer, 1887-1912. OHldr.<br />
(50) 800,-<br />
1678 – Allgemeine Metaphysik, nebst den Anfängen der<br />
philosophischen Naturlehre. 2 Bde. Königsberg,<br />
Unzer, 1828-2<strong>9.</strong> XXX, 608; 680 S. Pp. um 1900<br />
(fleckig und beschabt). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 13, <strong>9.</strong> – Stellenw. stärker fleckig<br />
und gebräunt, unbeschnitten.<br />
1679 – Allgemeine practische Philosophie. Göttingen,<br />
Danckwerts, 1808. IV, 430 S., 1 Bl. Spät. Pp. mit<br />
Rsch. (etw. fleckig). – Erste Ausgabe. – Goed. V,<br />
13, 30, 4. (50) 100,-<br />
1680 HERTZBERG, (E. F. VON), Huit dissertations<br />
tenues pour l'anniversaire du Roi Frédéric II dans<br />
les années 1780-1787. Berlin, Decker, 1787. 2 Bl.,<br />
316 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (tls. stärker beschabt<br />
und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Menger 593. – Vgl. Fromm 28191. INED<br />
2268. – Ohne das gestoch. Portr. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig. – NACHGEB.: I. DERS., Mémoire historique de la<br />
première année du règne de Frédéric Guillaume II., Roi de<br />
Prusse. Berlin 1787. 28 S. – Meusel V, 428. – II. DERS.,<br />
Mémoire sur le vrai caractère d'une bonne histoire, et sur la<br />
seconde année du règne de Frédéric Guillaume II., Roi de<br />
Prusse. Berlin 1787. 32 S. – Meusel V, 428. – III. DERS.,<br />
Discours au jour de naissance du roi. Berlin 1788. 8 S. –<br />
Meusel V, 42<strong>9.</strong><br />
1681 HESTERMANN, L., Der offene Handelsstaat.<br />
Stuttgart, Erhard, 1802. X S., 1 Bl., 299 S. Brosch.<br />
d. Zt. (Gebrauchsspuren). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 10153. Menger 195. Baumgartner-J.<br />
3035. – Nicht bei Kress und Goldsmiths. – Seltener<br />
Gegenentwurf zu Fichtes 1800 erschienener Schrift „Der<br />
geschloßne Handelsstaat“. – Stellenw. etw. fleckig. – Unbeschnitten.<br />
– „Ex bibliotheca J. H. Anderhub“.<br />
1682 HOLBACH – B(OULANGER, N.-A.), Recherches<br />
sur l'origine du despotisme oriental. Ouvrage<br />
posthume de Mr. B.I.D.P.E.C. (Hrsg. von P. H. D.<br />
de Holbach). London , Seyffert (= Haarlem, Rosart),<br />
1762. Mit gestoch. Titelvign. 264 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Vercruysse 1762/F2. Cioranescu 14320. Sauter, in: Festschrift<br />
für Josef Benzing, 406. – In aufklärerischem Geist<br />
geschriebene Abhandlung, ursprünglich konzipiert als<br />
Kommentar zum „Esprit des lois“ von Montesquieu, zum<br />
ersten Mal postum hrsg. von Baron d'Holbach 1761 und<br />
unter dem Titel „Oeconomie politique“ in gekürzter Form<br />
auch in der „Encyclopédie“ abgedruckt. – Die Initialen auf<br />
dem Titel sind wie folgt aufzulösen: B(oulanger) I(ngénieur)<br />
D(es) P(onts) E(t) C(haussées).<br />
BEIGEB.: GERDIL, G. S., Réflexions sur la théorie, & la<br />
pratique de l'éducation contre les principes de Mr. Rousseau.<br />
Turin, Reycends, 1763. 192 S. – Erste Ausgabe. – Harsche<br />
Kritik am „Émile“ von Rousseau (in späteren Ausgaben<br />
hieß das Buch auch konsequenterweise „Anti-Émile“).<br />
Rousseaus Kommentar lautete: „Parmi tant de brochures
324<br />
Nr. 1692<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
imprimées contre ma personne et mes écrits, il n'y a que<br />
celle du Père Gerdil, que j'ai eu la patience de lire jusqu'à la<br />
fin. Il est fâcheux que cet auteur estimable ne m'ait pas compris.“<br />
– Kardinal Gerdil (1718-1802) lehrte Moraltheologie<br />
in Turin, später war er Präfekt der Congregatio de Propaganda<br />
Fide. – Wenig fleckig.<br />
1683 KANT, I., Anthropologie in pragmatischer Hinsicht.<br />
Vierte Original-Ausgabe. Mit einem Vorwort<br />
von J. F. Herbart. Leipzig, Müller, 1833. XX,<br />
323 S. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen). (99) 100,-<br />
Warda 201. Adickes 98. – Erstmals mit Herbarts Vorwort.<br />
– Titel gestempelt, Vorsatz mit Besitzvermerk, gebräunt,<br />
fleckig.<br />
1684 – Critik der reinen Vernunft. 3. unveränd. Aufl.<br />
Riga, Hartknoch, 1790. XLIV, 884 S. Pp. d. Zt.<br />
(stärker beschabt, bestoßen). – Warda 61. Adickes<br />
46. – Titel gestempelt, Vorsatz mit Besitzvermerk,<br />
leicht gebräunt. (99) 120,-<br />
1685 – Critik der reinen Vernunft. 5. Aufl. Leipzig,<br />
Hartknoch, 179<strong>9.</strong> XLIV S., 4 Bl., 882 S., 1 Bl. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (140) 150,-<br />
Warda 67. Adickes 46. – Letzte zu Kants Lebzeiten erschienene<br />
Ausgabe. – Titel mit Besitzvermerk, wenig fleckig.<br />
1686 – Handschriftlicher Nachlaß. 10 Bde. Berlin, de<br />
Gruyter, 1925-55. Hldr. (50) 200,-<br />
1687 – Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre.<br />
Königsberg, Nicolovius, 1797. XII, 235 S. Pp. d.<br />
Zt. (stark beschabt, bestoßen). (99) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Warda 171. Adickes 90. – Ohne den meist<br />
fehlenden Obertitel „Die Metaphysik der Sitten“. – Titel<br />
gestempelt, verso mit Besitzvermerk, Vorsatz mit bibliographischen<br />
Notizen, etw. fleckig.<br />
1688 – Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik<br />
die als Wissenschaft wird auftreten können.<br />
Riga, Hartknoch, 1783. 222 S. Pp. d. Zt. (stärker<br />
beschabt, bestoßen). (99) 100,-<br />
Warda 76. Adickes 4<strong>9.</strong> – Erster Druck der Erstausgabe (die<br />
drei Drucke unterscheiden sich nur durch ihre Zierstücke).<br />
– Titel gestempelt, leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1689 KANT – (REINER, G. L.), Theorie der reinmoralischen<br />
Religion. Mit Rücksicht auf das reine<br />
Christenthum von I. Kant. Elberfeld, Comptoir<br />
für Literatur, 1798. 190 S. Hlwd. d. Zt. (fleckig<br />
und bestoßen). (112) 120,-<br />
Holzmann-B. II, 11717 (irrig: Remer). Adickes 162<strong>9.</strong> Baader<br />
I/1, 164. – Im Jahr 1796 erstmals erschienene und mehrf.<br />
nachgedruckte Zusammenfassung des Kantischen Werkes. –<br />
Der Prämonstratenser und Philosoph Gregor Leonhard<br />
Reiner (1756-1807) gehörte „zu den ersten, die Kants Philosophie<br />
in Bayern publik machten“ (NDB XXI, 350).<br />
Allerdings allzu freimütig: „Die Universität hielt ihm keine<br />
Dankrede und sein Grabhügel bekam keinen Leichenstein“<br />
(Baader). – Wenig fleckig.<br />
1690 – REINHOLD, K. L., Ueber die bisherigen<br />
Schicksale der kantischen Philosophie. Jena,<br />
Mauke, 178<strong>9.</strong> 1 Bl., 68 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 5, 7, 6. Adickes 253. – Separatabdruck<br />
des ersten Teils der Abhandlung „Versuch einer<br />
neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens“<br />
(1789). – Wenig fleckig. – Hübsches Bändchen.<br />
1691 KIERKEGAARD, S., Gesammelte Werke. 12<br />
Bde. Jena, Diederichs, 1909-22. Verschied. Orig.-<br />
Einbände (leichte Gebrauchsspuren). (50) 150,-<br />
1692 LEIBNIZ, G. W., Lehr-Sätze über die Monadologie,<br />
aus dem Frantzösischen übers. von H. Köhler.<br />
Mit einem Discurs des Ubersetzers über das Licht
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 325<br />
der Natur. Frankfurt, Leipzig und Jena, Meyers<br />
Witwe, 1720. 4 Bl., 112 S., 40 Bl. – BEIGEB.:<br />
DERS., Merckwürdige Schrifften zwischen dem<br />
Herrn Baron von Leibnitz, und dem Herrn<br />
D. Clarcke, mit einer Vorrede Herrn Christian<br />
Wolffens in teutscher Sprache hrsg. von H. Köhler.<br />
Ebda. 1720. 16 Bl., 162 (recte 262) S., 5 Bl.<br />
Mod. Pp. (50) 1.200,-<br />
Erste deutsche Ausgaben. – I. Ravier 352. Müller 2096.<br />
Fromm 28328. – II. Ravier 351. Fromm 28302. – „Die erst<br />
nach Leibniz' Tode veröffentlichte Monadologie (1714) faßt<br />
noch einmal die Lehren über die Substanz und ihren Elementencharakter,<br />
über ihre Tätigkeit und die Harmonie der<br />
vielen einzelnen geschaffenen Substanzen, über ihr Verhältnis<br />
zur Gottheit und ihre Unterschiede untereinander<br />
zusammen“ (Ziegenfuß II, 40). – Titel mit kleinem Besitzvermerk.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig, die Titel knapp<br />
beschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
1693 LESCLACHE, L. DE, La philosophie en tables.<br />
Marseille, Garcin, 1675. Fol. 1 Bl., XXX S., 1 Bl.,<br />
188 S., 1 Bl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (126) 200,-<br />
Goldsmith L 1032. – Vgl. Hoefer XXX, 928: „Il était instituteur;<br />
mais sa vie est inconnue.“ – Titel mit Besitzvermerk,<br />
wenig fleckig.<br />
1694 LOCKE, J., Elements of Natural Philosophy.<br />
Glasgow, Urie, 17<strong>58</strong>. Mit gefalt. Kupfertafel. 1 Bl.,<br />
V, 110 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht<br />
berieben). (100) 200,-<br />
Yolton 323: „Straight-forward reprint, but an excellent-quality<br />
production.“ – Einführung in die Naturwissenschaften,<br />
die erstmals 1720 innerhalb der Gesamtausgabe von Lockes<br />
Schriften erschien und 1750 zum ersten Mal separat ver -<br />
öffentlicht wurde. – Die Tafel zeigt ein Diagramm des Sonnensystems.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1695 – Gedanken von Erziehung der Kinder, von<br />
neuem aus dem Englischen übers., gegen des<br />
Herrn Costens französische Uebersetzung verglichen<br />
und mit dessen Anmerkungen begleitet.<br />
Leipzig, Krauß, 1761. LXVII, 404 S. Läd. spät.<br />
Ldr. (50) 250,-<br />
Neu bearb. Übersetzung der berühmten „Some thoughts<br />
concerning education“. – Titel mit Besitzvermerk, fleckig.<br />
1696 – Some Familiar Letters between Mr. Locke and<br />
Several of his Friends. London, Churchill, 1708.<br />
2 Bl., 540 S. Läd. Ldr. d. Zt. – Erste Ausgabe. –<br />
Pforzheimer 611. Yolton 346. (50) 200,-<br />
1697 LOTZE, H., Logik. Leipzig, Weidmann 1843.<br />
2 Bl., 236 S. Defekte Pp. d. Zt. (50) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Etw. fleckig. – Beiliegend vom selben<br />
Autor „Streitschriften, erstes Heft: In Bezug auf I. H. Fichte's<br />
Anthropologie“ (Leipzig 1857).<br />
Nr. 1701<br />
1698 (MACHIAVELLI, N.), De' discorsi politici, e<br />
militari libri tre, scielti fra gravissimi scrittori da<br />
Amadio Niecollucci Toscano. Venedig, Ginammi,<br />
1630. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl.,<br />
399 S. Hldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Gelenke mit Absplitterungen,<br />
wenig bestoßen). (100) 400,-<br />
Bertelli-I. 30. STC 514: „An expurgated edition of Machiavelli's<br />
'Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio'.“ – Gegen<br />
Anfang und Ende leicht wasserrandig, gering fleckig.<br />
1699 MAIMON, S., Versuch einer neuen Logik oder<br />
Theorie des Denkens. Berlin, Felisch, 1794. Mit<br />
gefalt. Tabelle. LVIII, 438 S. Hlwd. des 1<strong>9.</strong> Jhdts.<br />
(Rücken- und Deckelbezug schadhaft, etw. berieben<br />
und bestoßen). (31) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 5, 5. Fürst II, 288. Adickes 776.<br />
Ziegenfuß II, 108: „Die philosophische Leistung Maimons<br />
besteht in einem grundsätzlichen Durchforschen der Philosophie<br />
Kants. Er gab einen entscheidenden Anstoß zur<br />
Fortbildung des kritischen Idealismus.“ – Titel mit gelöschtem<br />
Stempel, wenige Seiten mit geringen Knickspuren.
326<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1700 MALEBRANCHE, N., Tractatus de inquisitione<br />
veritatis. Versio novissima priori auctior multo et<br />
accuratior. 2 Bde. Genf, de Tournes, 1753. 4°. Mit<br />
etlichen Figuren im Text. XLVII, 392; VIII, 415 S.<br />
Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (126) 250,-<br />
Graesse IV, 351. – Vgl. Ziegenfuß II, 112. – Neue lateinische<br />
Ausgabe seines Hauptwerkes „De la recherche de la<br />
vérité“. – Etw. fleckig.<br />
1701 MALTHUS, T(H). R., Versuch über die Bedingung<br />
und die Folgen der Volksvermehrung. Aus<br />
dem Englischen von F. H. Hegewisch. 2 in 1 Bd.<br />
Altona, Hammerich, 1807. XVI, 368, VIII, 3<strong>58</strong> S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (42)<br />
500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Humpert 13008. Kress B 5222. –<br />
Seltene erste deutsche Übersetzung des 1798 anonym in<br />
London erschienenen Werkes über das Problem der Bevölkerungsexplosion,<br />
das die Sozialpolitik maßgeblich beeinflußte<br />
(vgl. Carter-M. 251). – Titel gestempelt, unbeschnitten,<br />
leicht gebräunt, gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1702 MONTAIGNE, M. DE, Gedanken und Meinungen<br />
über allerley Gegenstände. Ins Deutsche<br />
übers. (von J. Ch. Bode). 7 Bde. Berlin, Lagarde,<br />
1793-9<strong>9.</strong> Mit 2 gestoch. Portrs. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (50) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Fromm 18265. Goed.<br />
IV/1, <strong>58</strong>7, 22. – Recht sauber.<br />
1703 MOULINIER, J., Le grand trésor des marchands,<br />
banquiers et négocians, des financiers, de la<br />
noblesse, et de tous seigneurs tant ecclésiastiques<br />
que séculiers, du trésor royal. Un nouveau traité<br />
sur le commerce. Bordeaux, de la Court, o. J.<br />
(1704). 4°. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht aufgebogen,<br />
Rücken mit Fehlstelle, tls. stärker beschabt,<br />
etw. fleckig und bestoßen). (100) 1.500,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Seltenes Handbuch für Kaufleute, Bankiers und<br />
alle mit Geldgeschäften Befaßten; über Preisnachlässe,<br />
Wechselkurse und dergleichen mehr, durchgehend mit Beispielen<br />
versehen und an Mustern gezeigt. – Datierung nach<br />
der Bibliothèque Nationale. – Letzte Seite mit hs. Vermerk,<br />
kleinere Wurmspuren (ohne Textverlust), etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Sole edition. – Bibliographically not to be located by us. –<br />
Rare manual for merchants, bankers and all the people<br />
dealing with money transactions; about price reductions,<br />
exchange rates and so forth, with examples throughout and<br />
shown with the help of samples. – Last page with ms. note,<br />
minor worming (not affecting text), some browning and soiling.<br />
– Contemporary calf with spine label (slightly bent,<br />
spine with defect, partly stronger scratched, a little soiled and<br />
scuffed).<br />
1704 MÜGLICH, K., Religionszifferblätter. Neustadt<br />
an der Orla, Wagner, (1819). VIII, 248 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt). – Erste Ausgabe. – Fleckig.<br />
(50) 120,-<br />
1705 NAUMANN, M. E. A., Ueber die Grenzen zwischen<br />
Philosophie und Naturwissenschaften.<br />
Leipzig, Wienbrack, 1823. X, 265 S. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (fleckig und beschabt). – Erste Ausgabe. –<br />
Etw. fleckig. (50) 100,-<br />
1706 NECKER, (J.), De l'importance des opinions religieuses.<br />
London und Paris, Hôtel de Thou, 1788.<br />
2 Bl., 544 S. Hmaroquin um 1900 mit Rvg. (100)<br />
120,-<br />
Cioranescu 47914. Martin-W. 25682 (nennt 5 verschied.<br />
Drucke). – Im Jahr der ersten Ausgabe. – Etw. fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1707 NIEREMBERG, (J.) E., Venenum & desuper<br />
antidotum, status politici. Prag, Jesuitendruckerei,<br />
1684. 12°. 3 Bl., 212 (recte 211) S., 2 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(33) 180,-<br />
Erste lateinische Ausgabe (span. EA 1642). – De Backer-S.<br />
V, 1745, 23. – Vgl. Jöcher V, 715, 24. – Vorsatz und Titel mit<br />
hs. Vermerken, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1708 NIETZSCHE – FÖRSTER-NIETZSCHE, ELI-<br />
SABETH, Das Leben Friedrich Nietzsches. 2 in<br />
3 Bdn. Leipzig, Naumann, 1895-1904. OHldr. –<br />
Erste Ausgabe. (100) 120,-<br />
1709 (PFEIFFER, J. F. VON), Lehrbegrif sämmtlicher<br />
oeconomischer und Cameralwissenschaften. 8 Tle.<br />
und Anhang in 5 Bdn. Mannheim, Schwan, 1777-<br />
7<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titelvign. und 6 (3 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. Pp. d. Zt. mit mod. Rsch. (tls. stärker<br />
beschabt und bestoßen). (114) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. verm. Aufl.). – Holzmann-B. III,<br />
1194. Kress 6217. Roscher 555. Humpert 801. Veitenheimer<br />
861. – Johann Friedrich von Pfeiffer (1718-1787) kommt in<br />
der Systematik beinahe an Justi heran, es fehlt ihm aber dessen<br />
Originalität (nach Tauscher, Handbuch der Finanzwiss.<br />
I, 413). – Behandelt u. a. Ackerbau, Vieh- und Pferdezucht,<br />
Garten- und Weinanbau, Forstwirtschaft, Mühlen, Brauereiwesen,<br />
Bergwerke, Manufakturen, Schiffahrt, Außenhandel,<br />
Staatsbürgerpflichten, Bevölkerungspolitik, Staatseinkünfte<br />
und Geldzirkulation. – Die Tafeln mit Abbildungen<br />
landwirtschaftlicher Geräte. – Tafel IV und V auf einem<br />
Bl. – Vorsatz von Bd. I mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Exlibrisstempel „Werner Bosshardt“.<br />
1710 P(LESSEN), L. (E.) H. V(ON), Über das natürliche<br />
Verhältniß und die Beschränkungen des<br />
Handels zwischen verschiedenen Staaten in Beziehung<br />
auf die gegenwärtigen Zeitvorfälle. O. O.
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 327<br />
und Dr. (Hamburg, Perthes und Besser) 1806.<br />
2 Bl., 82 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (leicht fleckig und<br />
gewellt, wenig bestoßen). (66) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XXVI, 272: „Die auch an Mecklenburg<br />
heranziehende Continentalsperre, welche er als un -<br />
heilbringend wohl erkannte, veranlaßte ihn zu der 1806 bei<br />
Perthes und Besser erschienenen [vorliegenden] Schrift“. –<br />
Seltenes Werk des Mecklenburger Ökonomen und Staatsmannes<br />
Leopold von Plessen (1769-1837), erschienen als<br />
erstes und offenbar auch einziges Heft der „Staatswirthschaftlichen<br />
Ansichten“, hier „Erste Abhandlung vom auswärtigen<br />
Handel“. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1711 RAMBACH, A. L., Blick auf Deutschlands<br />
gegenwärtige Lage. Oder: Wird sich der Wohlstand<br />
Deutschlands wieder emporheben? Berlin,<br />
Trautwein, 1824. X, 78 S. Brosch. d. Zt. (angeschmutzt).<br />
(66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 995<strong>9.</strong> – Untersuchung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse Deutschlands nach den Napoleonischen<br />
Kriegen. – Stellenw. etw. fleckig und gering wasserrandig.<br />
1712 RITTER, H., Geschichte der pythagorischen Philosophie.<br />
Hamburg, Perthes, 1826. VIII, 233 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). Läd. Brosch. d. Zt. – Erste Ausgabe.<br />
– Etw. fleckig, unbeschnitten. (50) 100,-<br />
1713 SAY, J. B., Abhandlung über die National-Oekonomie<br />
oder einfache Darstellung der Art und<br />
Weise, wie die Reichthümer entstehen, vertheilt<br />
und verzehrt werden. Aus dem Französischen von<br />
L. H. Jacob. 2 Bde. Wien, Bauer, 1814. XXXII,<br />
375; VI S., 1 Bl., 416 S. Pp. d. Zt. (bestoßen und<br />
stark beschabt). (53) 100,-<br />
Kress B 6386. – Vgl. Fromm 23686. Humpert 13120. –<br />
Zweite Ausgabe der ersten deutschen Übersetzung. Say<br />
trug mit seinem Werk stark zur Verbreitung der liberalen<br />
Wirtschaftslehre Smiths bei, der ersten deutschen Übersetzung<br />
folgten noch drei weitere von Fahnenberg, Morstadt<br />
und Theobald. – Fleckig. – Exlibris.<br />
1714 SCHELLING, F. W. J. VON, Sämmtliche Werke.<br />
2 Abt. in 14 Bdn. Stuttgart und Augsburg, Cotta,<br />
1856-61. Mit Kupfertafel. Läd. Hldr. d. Zt. (50)<br />
400,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Schneeberger 1-14. – Beiliegt „Aus<br />
Schellings Leben“. 3 Bde. 1869-70.<br />
1715 SCHLÖZER, CH. VON, Anfangsgründe der<br />
Staatswissenschaft oder die Lehre vom Nationalreichthume.<br />
2 in 1 Bd. Riga, Hartmann, 1805-07.<br />
Mit 4 Falttabellen. XVI, 142 S., 2 Bl., 254 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (leicht beschabt). (160) 250,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Kress B 4965. Humpert 7707.<br />
Roscher 795-98. Recke-N. IV, 8<strong>9.</strong> – Ein „Compendium der<br />
politischen Oekonomie, welches noch Rau als das beste<br />
Lehrbuch des Faches bezeichnet hat“ (ADB XXXI, 601). –<br />
Die russische Ausgabe war 1804-06 erschienen, der erste<br />
Band einer französischen Ausgabe 1804. – Der Verfasser,<br />
Sohn A. L. Schlözers, war Professor in Moskau und schrieb<br />
das Werk auf offizielle Veranlassung hin, was, wie Roscher<br />
hervorhebt, z. B. in Bemerkungen über die wenig nachteiligen<br />
Folgen der Leibeigenschaft deutlich wird. – Erster<br />
Titel geringfügig stockfl. und mit winzigem Loch im Falz,<br />
gering fleckig.<br />
1716 SCHOPENHAUER, A., Die beiden Grundprobleme<br />
der Ethik. Frankfurt, Hermann, 1841.<br />
XXXX, 278 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Kanten<br />
berieben, etw. bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Hübscher 37. – Leicht fleckig. – Vorsatz<br />
mit hs. Besitzvermerk des Politikers und Verlegers Julius<br />
Fröbel (1805-1893).<br />
1717 SCHUBERT, G. H. VON, Der Erwerb aus<br />
einem vergangenen und die Erwartungen von<br />
einem zukünftigen Leben. Eine Selbstbiographie.<br />
3 in 5 Bdn. Erlangen, Palm und Enke, 1854-56.<br />
Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). – Erste Ausgabe. –<br />
Goed. X, 179, 70 a. – Recht sauber. – Beilage. (50)<br />
150,-<br />
1718 – Die Symbolik des Traumes. Bamberg, Kunz,<br />
1814. 3 Bl., 204 S., 1 Bl. Leicht läd. Brosch. d. Zt.<br />
(50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 14, 3. – Etw. braunfleckig. – Beiliegen<br />
die „Berichte eines Visionärs“ (Leipzig 1837), „ein<br />
Anhang zu des Herausgebers Symbolik des Traumes“.<br />
1719 SCHULZ, (J. CH.) F., Maximen und Gedanken<br />
über beyde Geschlechter. Deutsch und französisch<br />
herausgegeben. Augsburg, Stage, 1798. 6 Bl.,<br />
401 (recte 371 S.). Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(121) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Neue allgemeine deutsche Bibliothek<br />
XLIV, 1799, 97. Goed. IV/1, 936, 109x. – In deutsch-französischem<br />
Paralleltext, der französische Titel lautet<br />
„Maximes et réflexions sur les deux sexes“. Laut Goedeke<br />
„fälschlicherweise unter seinem Namen erschienen“. – Auf<br />
bläulichem Papier. – An zwei Stellen Anmerkungen mit<br />
Kugelschreiber; wenig fleckig.<br />
1720 (SÉRIONNE, J. ACCARIAS DE), La richesse<br />
de l'Angleterre. Wien, Trattner, 1771. 4°. 2 Bl.,<br />
187 S. Interims-Pp. (100) 200,-<br />
Giese 1184. Higgs 5162. Goldsmiths 10704. Hoefer XLIII,<br />
785. – Sérionnes Schriften sind laut Hoefer zwar angenehm<br />
zu lesen, aber inhaltlich stockkonservativ. „He was not content<br />
to deny that commerce had depeopled France and<br />
Europe, he contented that it had positively fostered population<br />
growth. It followed as a corollary that the development<br />
of the American colonies had augmented the population<br />
of Europe“ (Spengler, French Predecessors of Malthus,<br />
316-21). – Etw. fleckig, unbeschnitten.
328<br />
Nr. 1722<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1721 SMITH, A., Untersuchung der Natur und Ursachen<br />
von Nationalreichtümern. Aus dem Englischen<br />
(übers. von J. F. Schiller und C. A. Wichmann).<br />
2 Bde. Leipzig, Weidmanns Erben und<br />
Reich, 1776-78. VIII, 632; XII, 740 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Deckel mit Wurmfraß, beschabt, bestoßen).<br />
(150) 1.500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe der „Wealth of Nations“. – PMM<br />
221. Goldsmiths 11394. Humpert 12705. Kress, Suppl.,<br />
2547. MNE II, 247. – Das klassische Werk der Nationalökonomie<br />
schlechthin. – Der erste Band erschien noch im<br />
Jahr der englischen Originalausgabe. „Deutschland hat<br />
seine erste Übersetzung sogar etwas früher bekommen, als<br />
Frankreich“ (Roscher 598). – Im Jahr 1792 erschien noch<br />
ein Band III/1. – Vorsätze leimschattig, Titel gestempelt und<br />
mit Besitzvermerk des Grafen Rantzau-Oppendorff und<br />
eines Mitgliedes aus dem Hause von Lowtzow, die<br />
S. 121/122 von Bd. I mit geringem Eckverlust (ohne Textverlust),<br />
etw. fleckig und tls. gebräunt.<br />
First German edition of the „Wealth of Nations“. – The classic<br />
of economics per se. – Endpapers with glue traces, title<br />
stamped and with ownership entry of Count Rantzau-<br />
Oppendorff and of a member from the Lowtzow family, pp.<br />
121/122 of vol. I with minor loss of a corner (not affecting<br />
text), a little soiled and partly browned. – Contemporary<br />
half calf with spine label (covers with worming, stained,<br />
scratched and scuffed).<br />
1722 S(PINOZA), B. D(E), Opera posthuma. 2 Tle. in<br />
1 Bd. (Amsterdam, J. Rieuwertsz.), 1677. 4°.<br />
20 Bl., 614 S., 16, 1 Bl., 112 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Deckel gering gewölbt). (53) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Van der Linde 22. Hertzberger 378. – Im<br />
Todesjahr Spinozas von dessen Freund Jarig Jelles hrsg. und<br />
ohne Ort und Drucker erschienen. – „The 'Opera Posthuma',<br />
have served, then and since, with the 'Tractatus<br />
Theologico-Politicus', to immortalize his name“ (PMM<br />
153). – Enthält den Erstdruck der „Ethica ordine geometrico<br />
demonstrata“, ferner den „Tractatus politicus“, „De<br />
intellectus emendatione“, die „Epistolae“ und das „Compendium<br />
grammatices linguae Hebraeae“. – Ohne das Porträt<br />
Spinozas, das nur wenigen Exemplaren beigebunden<br />
wurde. – Name des Verfassers auf dem Titel hs. ergänzt, die<br />
S. 1 mit gelöschtem Stempel; tls. leicht wasserrandig, gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of Spinoza's correspondence among the posthumous<br />
works is particularly interesting, providing easier access<br />
to his philosophy, as well as dealing with optics, the telescope,<br />
and his views on Descartes. The least controversial of his<br />
writings, a simple Hebrew grammar composed at the request<br />
of friends, may have inspired scriptural studies among a<br />
wider audience than his metaphysical readership. – As<br />
always without Spinoza's portrait which was only bound-in<br />
in a few copies. – Name of the author replaced by hand on<br />
title, p. 1 with erased stamp; partly a little waterstained,<br />
minimally soiled. – Contemporary vellum (boards a little<br />
bent). – See illustration.<br />
1723 STECKLING, L., Die Kalologie oder die Lehre<br />
vom Schönen. Leipzig, Göschen, 1835. XII (1 Bl.<br />
zwischengeb.), 154 S. Pp. d. Zt. (Gelenke tls.<br />
gebrochen, Kopf und Schwanz etw. schadhaft,<br />
fleckig und bestoßen) mit eingeb. Orig.-Broschur.<br />
(50) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Füssel 1073. – Erweiterte und überarbeitete<br />
Ausgabe der erstmals 1809 erschienenen „Abhandlung<br />
über den Begriff des Schönen“. – Lud(e)wig Steckling (auch<br />
Stäckling; 1773-1841) war Professor der Philosophie und<br />
Direktor des Blindeninstitutes in Dresden.<br />
1724 STEFFENS, H., Schriften. Alt und Neu. 2 Bde.<br />
Breslau, Max, 1821. VIII, 318 S.; 2 Bl., 264 S., 2 Bl.<br />
Anzeigen. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 174, 27. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Beiliegt „Die gute Sache“ (Leipzig 1819; Antwort<br />
auf den Angriff Herbarts im Mai 1819).<br />
1725 – Grundzüge der philosophischen Naturwissenschaft.<br />
Berlin, Realschulbuchhandlung, 1806.<br />
XXII, 204 S. Stark beschäd. Pp. d. Zt. (50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XXXV, 556: „Eine Verherrlichung<br />
der Ansichten Schellings.“ – Etw. fleckig.<br />
1726 STIRNER, M., Der Einzige und sein Eigenthum.<br />
Privat-Ausg. Veranstaltet von J. H. Mackay. (Leipzig,<br />
Drugulin, 1911). 4°. Mit doppelblattgr. Beilage.<br />
354 S., 1 Bl. Mod. Hldr. (36) 150,-<br />
Nr. 350 von 980 Ex. – Vgl. Nettlau 35. – Privatausgabe,<br />
besorgt von Stirners Biographen John Henry Mackay, der<br />
die Beilage e. signierte. – Titel verso gestempelt.
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 329<br />
1727 STRAUSS, D. F., Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet.<br />
2 Bde. Tübingen, Osiander, 1835-36. XVI,<br />
731; XII, 750 S., 1 Bl. Spät. Ldr. mit Rvg. und dreiseit.<br />
Goldschnitt. (50) 400,-<br />
Erste Ausgabe des berühmten Erstlingswerkes von Strauß.<br />
– Carter-M. 300: „Die Veröffentlichung des Werkes erregte<br />
einen Sturm des Widerspruchs. Seine revolutionäre These<br />
und sein Inhalt wurden heftig angegriffen, ohne in den<br />
gedanklichen Zusammenhängen behandelt zu werden.“ –<br />
Recht gutes Exemplar, ein gestoch. Portr. und ein e. Brief<br />
von Strauß zusätzlich eingebunden.<br />
1728 STRAUSS – 7 Werke von David Friedrich Strauss<br />
in erster Ausgabe. 1837-72. Verschied. läd. Einbände.<br />
(50) 150,-<br />
Zwei friedliche Blätter. 183<strong>9.</strong> – Der Romantiker auf dem<br />
Throne. 1847. – Christian Märklin. 1851. – Ulrich von Hutten.<br />
18<strong>58</strong>. – Hermann Samuel Reimarus. 1862. – Kleine<br />
Schriften. 1862. – Der alte und der neue Glaube. 1872<br />
(hierüber verfaßte bekanntlich ein junger Spund ein „knäbisches<br />
Pamphlet“).<br />
1729 TAUBE, F. W., Historische und politische Ab -<br />
schilderung der engländischen Manufacturen,<br />
Handlung, Schiffahrt und Colonien, nach ihrer<br />
jetzigen Einrichtung und Beschaffenheit. Wien,<br />
Kraus, 1774. Mit gestoch. Frontisp. 5 Bl., 268 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. (Kapitale lädiert, stark beschabt<br />
und bestoßen). (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Kress 7057. Goldsmiths 11098. Higgs<br />
<strong>58</strong>95. – Seltene Abhandlung zum englischen Außenhandel<br />
und den ökonomischen Aspekten des amerikanischen<br />
Unabhängigkeitskrieges. – Das Frontispiz zeigt den Plan<br />
der Londoner Börse. – Vorderer Vorsatz stockfl., Titel mit<br />
Besitzvermerk in Tinte, leicht gebräunt und etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1730 VAIHINGER, H., Die Philosophie des Als Ob.<br />
Berlin, Reuther & Reichard, 1911. XXXV, 804 S.,<br />
2 Bl. (Anzeigen). OHldr. (beschabt und bestoßen).<br />
– Erste Ausgabe. – Gebrauchsspuren. (50) 100,-<br />
1731 VERTHEIDIGUNG DER STÄNDE und deren<br />
Nothwendigkeit. Postdam, Riegel, 1852. 26 S.<br />
Spät. Hlwd. – Einzige Ausgabe. – Stramm im Zeitgeist.<br />
– Fleckig. (74) 80,-<br />
1732 WAGNER, J. J., Von der Natur der Dinge. Leipzig,<br />
Breitkopf und Härtel, 1803. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
XXXVIII, 613 S., 1 Bl. Druckfehler, 2 Bl.<br />
Anzeigen. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
stoßen). – Erste Ausgabe. – Goed. V, 12, 29, 3. –<br />
Braunfleckig. (50) 200,-<br />
1733 WARD, B., Proyecto economico, en que se proponen<br />
varias providencias, dirigidas á promover<br />
los intereses de España, con los medios y fondos<br />
necesarios para su plantificacion: escrito en el año<br />
Nr. 1733<br />
Nr. 1729
330<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
de 1762. Obra postuma. Madrid, Ibarra, 177<strong>9.</strong> 4°.<br />
2 Bl., XXVIII, 400 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Deckel leicht aufgebogen, Gelenke wenig<br />
wurmlöchrig, etw. beschabt und bestoßen). (138)<br />
2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Kress B 243. Einaudi 5977. Goldsmiths<br />
11793. Palau 373.988. Sabin 101282. Higgs 767. – Bedeutendes<br />
Werk des spanischen Ökonomen und politischen<br />
Beraters König Ferdinands VI. von Spanien. Nach einem<br />
um 1762 erschienenen Manuskript erstmals 1779 postum<br />
erschienen. – Einzig Higgs kennt eine Erstausgabe von 1754<br />
und eine zweite Ausgabe von 1762. – Anfangs etw. fleckig<br />
und mit Feuchtigkeitsspur. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Important work by the Spanish economist<br />
and political adviser of king Ferdinand VI of Spain. Pub -<br />
lished for the first time posthumously in 1779 after a manuscript<br />
which was published around 1762. – At the beginning<br />
some soiling and dampstains. – Contemporary calf with<br />
spine label and gilt back (cover slightly bent, joints with<br />
some wormholes, a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
1734 WEBER, J., Philosophie, Religion und Christen -<br />
thum im Bunde. Hefte I-III (von 7) in 1 Bd. München,<br />
Lentner, 1808. 80, 80, 118 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (9) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Adickes 888: „Weber is a dependent<br />
upon Kant; but he is not on that account a direct follower<br />
of the latter ... None the less, Weber's activity as author is<br />
of some importance, in that he, as Roman Catholic professor<br />
at Dillingen, denied among Catholics that there was<br />
danger in Kant's teaching.“ – Wenig fleckig. – Sehr dekorativ<br />
ge bunden.<br />
1735 WEBER, M., Wirtschaft und Gesellschaft. 2.<br />
verm. Aufl. 1 in 2 Bdn. Tübingen, Mohr, 1922. 4°.<br />
XII S., 1 Bl., 385; VIII S., S. 387-892. OLwd. (74)<br />
150,-<br />
1736 WEININGER, O., Geschlecht und Charakter.<br />
Wien und Leipzig, Braumüller, 1903. XXIII,<br />
599 S. OLwd. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß II, 906. – Das Grundbuch für<br />
jeden Frauenhasser. – Beiliegen (in beliebig vertauschbarer<br />
Reihenfolge): „Lebensgesetze der Liebe“ (Bilz), „Psychologie<br />
der Frau“ (Deutsch), „Die vollkommene Ehe“ (Van<br />
de Velde), „Die Abneigung in der Ehe“ (Ders.) und „Heilmittel<br />
gegen die Liebe“ (Ovid). – Wohl bekomm's.<br />
1737 XENOPHON, Oikonomikos. Oder vom Haus-<br />
Wesen, aus dem Griechischen übers. von B. H.<br />
Brockes, dem jüngern. Hamburg, König und<br />
Richter, 1734. 4°. Mit gestoch. Frontisp. von<br />
C. Fritzsch. 8 Bl., 195 S. Stark beschäd. Pgt. d. Zt.<br />
(59) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Humpert 144. Schweiger I, 343.<br />
FdF I, 1400. Seebaß I, 175a. Dünnhaupt II, F1 (als Fehl -<br />
attribution unter Barthold Heinrich Brockes d. Ä.). – Nicht<br />
bei Hoffmann. – Sehr seltene deutsche Erstübersetzung des<br />
Klassikers der Ökonomie durch den gleichnamigen Sohn<br />
des berühmten Dichters und Juristen Barthold Heinrich<br />
Brockes d. Ä. – II. NACHGEB.: DERS., Hieron e tyrannikos.<br />
Hieron, oder die wahre Beschaffenheit des königlichen<br />
Lebens, aus dem Griechischen übers. von M. R. Helvetius.<br />
Nürnberg, Schmidt, 1736. 12 Bl., 88 S. – Erste<br />
deutsche Ausgabe. – Jöcher-A. II, 1902. – Nicht bei Hoffmann<br />
und Schweiger. – VORGEB.: PLATON, Dialogoi<br />
hex. Sechs auserlesene Gespräche, Griechisch und Deutsch,<br />
hrsg. durch J. S. Müller. Hamburg, König, 1736. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 21 Bl., 539 S. – Erste deutsche Ausgabe.<br />
– Hoffmann III, 285. Schweiger I, 243. – Deckel vom Einband<br />
gelöst, Vorsätze beschäd., Bindung in Auflösung, Titel<br />
von III gestempelt und mit Inventarnummern, Frontisp.<br />
von III mit Farbabklatsch; durchgehend stark wasserrandig<br />
und stellenw. auch ein wenig sporfleckig.<br />
1738 SAMMLUNG – Ca. 25 Werke. Meist Orig.-Einbände<br />
(wenige Gebrauchsspuren). (50) 200,-<br />
Darunter 10 Werke von C. G. Jung, 4 von L. Klages und<br />
5 von K. Jaspers. – Meist gute Exemplare.<br />
Literatur und Kunst<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
1739 AESOPUS, Les fables. Illustrées de Discours<br />
moraux, philosophiques, et politiques. Avec des<br />
reflexions morales par J. Baudoin. Nouvelle édition.<br />
München, Müller, 1920. 4°. Mit gestoch. Titel<br />
und zahlr. Textkupfern. IX S., 1 Bl., S. 9-349, 1 Bl.<br />
OLdr. mit reicher Vg. (Rücken lichtrandig, leicht<br />
berieben und bestoßen). (100 400,-<br />
Nr. 174 von 200 Ex. (Gesamtaufl.: 220). – Aufwendiger<br />
Neudruck der Ausgabe von 166<strong>9.</strong> – „Zum äußeren Schmuck<br />
unseres Neudrucks haben wir einen der reichsten und kostbarsten<br />
Einbände der Bibliothek des Britischen Museums<br />
gewählt. Er wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />
durch den berühmten Pariser Buchbinder Nicolas Eve<br />
geschaffen für ein Breviarium“ (M. Birkenbihl im Nachwort);<br />
meisterlich nachgebildet von A. Köllner, Leipzig. –<br />
Unbeschnitten, stärker gebräunt, leicht fleckig.<br />
1740 ALASTAIR – WILDE, O., The Sphinx. London<br />
und New York, Lane, 1920. 4°. Mit 12 farb. Tafeln<br />
und 12 farb. Initialen von Alastair. 36 S. OLwd.<br />
(leicht angeschmutzt und bestoßen). – Eines von<br />
1000 Ex. – Tls. unbeschnitten, leicht gebräunt. (1)<br />
300,-<br />
1741 ALTENBERG, P., Ashantee. Berlin, Fischer,<br />
1897. 4 Bl., 204 S. OLwd. (leicht berieben und<br />
bestoßen). (112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Collection Fischer (Bd. II). – Im grünen<br />
Original-Leinenband mit blindgeprägtem Schildkröten -<br />
motiv. – Vorsätze tls. leicht gebräunt, Titelei im Bug etw.<br />
fleckig.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 331<br />
1742 – Ketavim nivharim. (Vermischte Schriften).<br />
Meturgamim al-yede (übersetzt von) G. Shofman.<br />
New York, Shtibel (Stybel), 1921. Mit Portr. 270 S.<br />
OHlwd. (Kapitale wenig eingerissen, etw. berieben<br />
und bestoßen). (112) 150,-<br />
Erste hebräische Ausgabe. – Porträt im Bug gelockert,<br />
wenige Seiten angefalzt, vereinzelt gering fleckig. – Selten.<br />
Widmungsexemplar<br />
1743 – Prodromos. (3. Aufl.). Berlin, S. Fischer, 1912.<br />
204 S., 1 Bl., 1 Bl. Anzeigen. OHpgergamin (leicht<br />
beschabt und fleckig). (112) 200,-<br />
Vortitel mit e. Widmung: „Lebens-Leitmotiv für 'kultivirte'<br />
Menschen: Verlernen, umlernen, zulernen! Herrn Herbert<br />
Waniek freundschaftlichst gewidmet 23. 8. 1917.“ – Minimal<br />
gebräunt.<br />
1744 ALTENBERG – SAMMLUNG – 13 Werke von<br />
Peter Altenberg in 13 Bdn., darunter 5 Erstaus -<br />
gaben. Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (112)<br />
100,-<br />
Märchen des Lebens (EA 1908) – Die Auswahl aus meinen<br />
Büchern (1908) – Bilderbögen des kleinen Lebens (1909) –<br />
Was der Tag mir zuträgt (1913) – Wie ich es sehe (1918) –<br />
Vita ipsa (EA 1918) – Nachfechsung (1919) – Mein Lebensabend<br />
(EA 1919) – Semmering 1912 (1919) – Neues Altes<br />
(1919) – Fechsung (1921) – Das Altenbergbuch (EA 1921).<br />
– Der Nachlaß (EA 1925). – 4 Beilagen.<br />
1745 ALTENBERG – VER! Auf daß der moderne<br />
Geist in Allem und Jedem zum Ausdruck komme.<br />
Hrsg. von K. F. Kocmata. Hefte II-XXXIII (von<br />
33) in 20 Heften. Wien, Goldschmiedt, 1917-21.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (112) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Seltene Monatsschrift für Kunst und<br />
Literatur des Wiener Herausgebers und Anarchisten Karl<br />
Franz Kocmata (1890-1941) unter Mitwirkung von Peter<br />
Altenberg. – Mit zahlr. Beiträgen von Peter Altenberg,<br />
Erich Mühsam, Pierre Ramus, Franz Theodor Csokor,<br />
Egon Erwin Kisch etc. – Beiliegt eines von drei Heften der<br />
1921 von Max Hevesi veranstalteten Fortsetzung.<br />
1746 AMALTHEA-ALMANACH auf das Jahr 1921.<br />
Wien (1920). Mit vielen Beigaben. 112 S. OHldr. –<br />
Eines von 108 Ex. der Vorzugsausgabe. (112) 80,-<br />
1747 AVALUN – BYRON, (G. G.) LORD, Marino<br />
Faliero. Doge of Venice. Wien und Leipzig 1922.<br />
4°. Mit 13 Radierungen von Sepp Frank. 4 Bl.,<br />
108 S., 2 Bl. OHpgt. in OPp.-Schuber (lichtrandig,<br />
leicht berieben und bestoßen). (100) 250,-<br />
Eines von 125 Ex. (Gesamtaufl.: 275), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert, jedoch ohne Numerierung. –<br />
Rodenberg 333. – Unbeschnitten.<br />
Nr. 1752<br />
1748 BAHR – 7 Werke von Hermann Bahr, darunter<br />
5 Erstausgaben. 1907-46. Orig.-Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (112) 120,-<br />
Wien (EA 1907) – Buch der Jugend (EA 1908) – Tagebuch<br />
(EA 1909) – Essays (EA 1911) – Austriaca (1911) – Theater<br />
(1911) – Das Hermann-Bahr-Buch (EA 1913) – O Mensch!<br />
(1946). – Beilage.<br />
1749 BAYROS – DANTE ALIGHIERI, Die göttliche<br />
Komödie. Deutsch von O. Gildemeister. Hrsg.<br />
von K. Toth. 3 Bde. (Wien), Amalthea, (1921). 4°.<br />
Mit 60 mont. farb. Tafeln nach F. von Bayros.<br />
4 Bl., XLIV, 428 S.; 3 Bl., 434 S.; 3 Bl., 444 S.<br />
OHpgt. (leicht bestoßen). (112) 600,-<br />
Nr. 747 von 1100 Exemplaren. – Brettschneider 41. – Widmungsblatt<br />
des ersten Bandes vom Künstler e. signiert. –<br />
Vorsatz mit Nachlaßstempel und Besitzvermerk.<br />
1750 BENN – DACQUE, E., Natur und Seele. Ein<br />
Beitrag zur magischen Weltlehre. München und<br />
Berlin, Oldenbourg, 1926. 200 S., 1 Bl. Maroquin<br />
d. Zt. (berieben). – Erste Ausgabe. (74) 100,-
332<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1751 BREMER PRESSE – FICHTE, (J. G.), Reden an<br />
die deutsche Nation. (Hrsg. von C. G. von Maassen.<br />
München 1922). 4°. 318 S., 1 Bl. OPgt. (leicht<br />
fleckig). – Nr. 90 von 270 Exemplaren. – Rodenberg<br />
<strong>58</strong>, 11. Schauer II, 68. Lehnacker 11. – Sehr<br />
sauber. (100) 200,-<br />
Erster Druck der Bremer Presse<br />
1752 – HOFMANNSTHAL, H. VON, Die Wege und<br />
die Begegnungen. (Bremen 1913). Mit Buchschmuck<br />
von Rudolf Alexander Schröder. 2 Bl.,<br />
21 S. OMaroquin, sign. „Bremer Binderei“ (Kopf<br />
gering eingerissen, minimal bestoßen). (100) 800,-<br />
Nr. 81 von 200 Exemplaren. – Houghton-Library 7<strong>58</strong>.<br />
Jacoby 65. Lehnacker 1. Rodenberg 57, 1. – Erster Druck<br />
der Bremer Presse Weihnachten 1913. – Einbandentwurf<br />
von R. A. Schröder, gefertigt in der Werkstatt von Frieda<br />
Thiersch. – Vorderes Innengelenk gebrochen, Vorsätze ge -<br />
ring lichtrandig. – Siehe Abbildung.<br />
1753 BROCH, H., Die Schlafwandler. 3 Bde. München<br />
und Zürich, Rhein-Vlg., 1931-32. 4 Bl., 275 S.;<br />
4 Bl., 325 S.; 4 Bl., 545 S. OLwd. – Erste Ausgabe.<br />
– Wilpert-G. 3. – Schwach braunfleckig. (8) 100,-<br />
1754 CASANOVA, G. (G.), Die Erinnerungen. Vollständig<br />
übertragen von H. Conrad. Mit einer Einleitung<br />
von F. Freksa. 6 Bde. Berlin und Wien,<br />
Harz, (1913). OHldr. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(112) 100,-<br />
Childs 205. Hayn-G. IX, 101. – Nachdruck der Ausgabe<br />
des Georg-Müller-Verlages.<br />
Unbekanntes Theaterstück<br />
1755 CASPARY, VERA, The quick easy Way. A play.<br />
Typoskript. O. O. und J. (London? um 1940). Fol.<br />
2 Bl., <strong>58</strong>, 54 S. Heftbindung mit Broschurdeckeln<br />
(leichte Knickspuren). (131) 200,-<br />
Unveröffentlichtes Theaterstück der amerikanischen<br />
Schriftstellerin (1899-1987) in zwei Akten, die in London<br />
und Southampton spielen. – Titelseite mit wohl eigenhändigem<br />
Namenszug der deutschen Schauspielerin Erica Beer<br />
(geboren 1925) und Etikett der „Christopher Mann Ltd.“,<br />
London. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
1756 CORINTH – BIERMANN, G., Der Zeichner<br />
Lovis Corinth. Dresden, Arnold, 1924. 4°. Mit<br />
sign. Radierung von Lovis Corinth und 86 Tafeln.<br />
28 S., 2, 3 Bl. OHpgt. (leicht fleckig und bestoßen).<br />
(1) 400,-<br />
Nr. 90 von 200 num. Ex. der Vorzugsausgabe. – Arnolds<br />
Graphische Bücher II/5. – Mit der Radierung „Winter am<br />
Walchensee (Hotel Fischer am See)“ (Müller 8<strong>58</strong>). – Vorsatz<br />
mit Etikett, leicht gebräunt.<br />
1757 COSTER, CH. DE, La légende et les aventures<br />
héroïques, joyeuses et glorieuses d'Ulenspiegel et<br />
de Lamme Goedzak au pays de Flandres & ailleurs.<br />
Illustrations de Amédée Lynen. Brüssel,<br />
Lamertin und Lacomblez, 1914. Fol. XXII S.,<br />
1 Bl., 411 S., 3 Bl. (Anzeigen). Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt., sign. „J. Weckesser“, mit Ldr.-Relief auf dem<br />
Vorderdeckel, sign. „Emile Weckesser“, in Pp.-<br />
Schuber d. Zt. (Gebrauchsspuren). (100) 800,-<br />
Nr. 34 von 50 Ex. (Gesamtaufl.: 350). – Monod 3190. – Vorderdeckel<br />
und Rücken der Orig.-Brosch. eingebunden. –<br />
An den Rändern leicht gebräunt. – Prunkvoll gebunden.<br />
17<strong>58</strong> DERRIERE LE MIROIR. 60 Hefte der Reihe.<br />
(Paris 1947-82). Fol. Mit zahlr. Graphiken. Orig.-<br />
Brosch. (geringe Gebrauchsspuren). (128) 800,-<br />
Mit Graphiken von Adami, Arp, Bazaine, Bury, Calder,<br />
Chagall, Fiedler, Léger, Le Yaouang, Miró, Palzuelo, Rebeyrolle,<br />
Riopelle, Steinberg, Tal-Coat, Tàpies, Ubac u. a. –<br />
Vorhanden: 4, 20, 27-28, 55-56, 73-76, 79-84, 96-97,<br />
104-106, 114, 120, 128, 130, 131, 133-134, 137, 141-142, 153,<br />
155, 161, 163, 167, 170-171, 175, 177-178, 184-185, 187-189,<br />
191, 193-194, 196-197, 199, 201-202, 204-206, 211, 214-215,<br />
220-221, 224, 239, 250 und 251. – Wenige Hefte doppelt und<br />
inkomplett. – Nicht kollationiert. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1759 DUBOUT – PAGNOL, M., Marius. Pièce en<br />
quatre actes. Lausanne, Kaeser, (1948). 4°. Mit<br />
farb. lithogr. Frontisp., 23 (1 doppelblattgr.) farb.<br />
lithogr. Tafeln und einigen Textabb. von Albert<br />
Dubout. 279 S., 1 Bl. OPp. (minimale Gebrauchsspuren).<br />
(100) 400,-<br />
Nr. 45 von 500 Ex. – Albert Dubout gilt als „artiste excentrique<br />
qui s'est assuré une renommée par ses caricatures de<br />
foules considérées sous un angle grotesque; il a réussi de<br />
tirer la vulgarité un effet parfois saisissant“ (Bénézit III,<br />
693). – Unaufgeschnitten, gering gebräunt und fleckig.<br />
DAZU: DIES., Fanny. – César. – Topaze. 3 Bde. Ebda.<br />
1948-52. Jeder Bd. mit farb. lithogr. Frontisp. und 24 farb.<br />
lithogr. Tafeln und gleichfalls die Nr. 45 von 500 bzw. 1000<br />
Exemplaren.<br />
1760 DULAC – GRIMM, (J. UND W.), Märchen.<br />
München, Dietrich, (1913). 4°. Mit 30 Farbtafeln<br />
nach Edmund Dulac. 6 Bl., 95 S. OLwd. (etw.<br />
fleckig). – Kleinodien der Weltliteratur, Bd. IV. –<br />
Hofstätter 54. Ries 496/6. Freyberger MI 284. –<br />
Sauber. – Siehe Abbildung. (112) 200,-<br />
1761 ERNST-LUDWIG-PRESSE – KLEUKENS,<br />
CH. H., Die Fabel vom Wind und andere Fabeln.<br />
Darmstadt 1923. 10 Bl. Holztafeldruck von Ch.<br />
H. Kleukens und O. Becker. OLdr. (etw. berieben<br />
und bestoßen). – Eines von 50 Ex. der VA (Ge -<br />
samtaufl.: 250). – Rodenberg 82. – An den Rändern<br />
stärker gebräunt. (100) 300,-
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 333<br />
1762 – WOLFF, F., Aegypten und der Hafen der Ewigkeit.<br />
– Das Totenbuch oder die Kapitel vom Hervorkommen<br />
am Tage. 2 Bde. Leipzig, Insel, 1914.<br />
Mit rad. Frontisp. von F. W. Kleukens. 143; 134 S.,<br />
1 Bl. OLdr. (minimale Gebrauchsspuren). (100)<br />
500,-<br />
Je eines von 70 Ex. (Gesamtaufl.: 100). – 23. und 24. Druck<br />
der Ernst-Ludwig-Presse. – Rodenberg 76. Sarkowski 1775.<br />
– Leicht gebräunt.<br />
1763 GEORG-MÜLLER-VERLAG – BALZAC, H.<br />
DE, Die Kunst, seine Schulden zu bezahlen. – Das<br />
Haus Claes. Zus. 2 Bde. München 1913. OLdr. –<br />
Jeweils eines von 100 Ex. der Vorzugsausgabe. (5)<br />
150,-<br />
1764 – CICERO, M. T., Briefe. Nach der Übers. von<br />
Ch. M. Wieland neu hrsg. 4 Bde. München 1912-<br />
13. OLdr. (100) 250,-<br />
Nr. 92 von 150 Ex. der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Beiliegen<br />
(ebenfalls in der Vorzugsausgabe) die „Schriften“ von<br />
Xenophon.<br />
1765 – KLASSIKER DES ALTERTUMS. Hrsg. von<br />
H. Conrad und H. Floerke. Erste Reihe, Bde.<br />
I-XXVII und Zweite Reihe, Bde. I-XXVI (alles<br />
Erschienene) in 52 Bdn. München, Leipzig und<br />
Berlin, G. Müller und Propyläen, 1911-(27).<br />
OHldr. (vereinzelt gering berieben, wenige Bde.<br />
mit kleinem Lichtrand oder Fleck). (36) 800,-<br />
In dieser Vollständigkeit überaus selten. – Äschylus (1),<br />
Aristophanes (2), Catull (1), Cicero (4), Herodot (2),<br />
Homer (2), Horaz (3), Lukian (5), Martial (1), Meleagros<br />
(1), Petronius (1), Pindar (1), Platon (5), Plautus (4),<br />
Plutarch (9), Seneca (2), Sueton (1), Tacitus (2), Thukydides<br />
(2), Tibull und Properz (1), Vergil (1) und Xenophon (1). –<br />
Minimal gebräunt. – Dekorative Reihe.<br />
1766 GIRALDON – VERGILIUS (MARO, P.), Les<br />
églogues. (Paris), Plon Nourrit, (1906). 4°. Mit auf<br />
Pgt. gedrucktem Titel, 40 Textillustr. von A. Giraldon<br />
und Randleisten von E. Florian. 5 Bl., 65 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Vg., sign. „Hans Asper“ (lichtrandig,<br />
leicht berieben). (100) 300,-<br />
Nr. 60 von 280 num. Ex. (Gesamtaufl.: 336). – Monod<br />
11335. Carteret IV, 403: „Très belle publication qui mérite<br />
une plus forte cote.“ – Titel locker; leicht fingerfleckig. –<br />
Dekorativ gebunden. – Exlibris.<br />
1767 GOBINEAU (J. A.) DE, Asiatische Novellen.<br />
Wien, Schroll, (1922). Mit 10 sign. Farbtafeln.<br />
OLdr. mit eingeb. Orig.-Broschur. (112) 150,-<br />
Nr. II von 150 Ex. der Vorzugsausgabe auf Japan, gebunden<br />
in Bocksaffian. – Vorsatz mit e. Widmung des Übersetzers.<br />
– Exlibris.<br />
Nr. 1760<br />
1768 GOETHE, (J. W. VON), Die Metamorphose der<br />
Pflanzen. Hrsg. von J. Schuster. Berlin, Junk, 1924.<br />
Mit Portr., 16 Farbtafeln und 9 tls. mont. Abb. im<br />
Text. 145 S., 1 Bl. OHpgt. (Kanten gering berieben,<br />
leicht lichtrandig und etw. fleckig). (100)<br />
250,-<br />
Nr. 214 von 500 Exemplaren. – Schmid <strong>58</strong>1. Dorn 81<strong>9.</strong><br />
Nissen 736. – Wenig gebräunt und stellenw. leicht fleckig.<br />
1769 GOETHE – WILDERMANN, H., Wirklichkeiten.<br />
49 Blätter zu Goethes Faust. Regensburg,<br />
Bosse, 191<strong>9.</strong> Gr.-Fol. Mit 49 Graphiken und 8 Bl.<br />
von Hans Wildermann, alles auf Trägerkartons<br />
montiert. Lose in stark läd. OLwd.-Mappe. (3)<br />
200,-<br />
Nr. 7 von 30 Ex. (Gesamtaufl.: 100), die Tafeln aber entgegen<br />
der Angabe im Druckvermerk nicht signiert. – Thieme-B.<br />
XXXV, 566. – Trägerkartons tls. mit wenigen Knickspuren.<br />
1770 GOLDEN COCKEREL PRESS – WALTERS,<br />
E., The Serpent's Presence. (London) 1954. Mit<br />
zahlr. Illustr. von Clifford Webb. 105 S. OPgt.<br />
(leicht bestoßen). 100) 150,-<br />
Nr. 233 von 200 Ex. (Gesamtaufl.: 290). – Cock-a-Hoop<br />
197: „Webb's engravings caught the mood of the book in a<br />
rather miraculous way – some of his best work went into<br />
it.“ – Vereinzelt gering fleckig.
334<br />
Nr. 1771<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Handkoloriert, mit Autorenmanuskript<br />
1771 GROSSMANN, R., Manege des Lebens. Berlin,<br />
Gurlitt, (1922). 4°. Mit 10 von Grossmann sign.<br />
Steinradierungen, zahlr. kolor. Textillustr. und<br />
mont. Abb. 33 Bl. OPgt. mit kolor. Vorderdeckelillustr.<br />
(etw. gebräunt und fleckig). (148) 2.000,-<br />
Eines von 20 Ex. der Vorzugsausgabe (Druckvermerk nicht<br />
num. und sign., Gesamtaufl.: 500). – Malerbücher Bd. 6. –<br />
Rodenberg 397, 6. Lang 81. Sennewald 67,4. – Wahrscheinlich<br />
ein Autorenexemplar (Vermerk auf dem vorderen Spiegel:<br />
„nicht zu verkaufen“) mit kolorierten Abbildungen,<br />
wohl von der Hand Grossmanns selbst (im Druckvermerk<br />
nicht vorgesehen). Exemplar der Vorzugsausgabe mit<br />
10 „Steinradierungen“ (Lithographien). – Schnitt minimal<br />
gebräunt. – Beiliegend ein handschriftlicher Textentwurf<br />
Grossmanns zu den Kapiteln „Berliner Eindrücke“ und<br />
„Anekdoten“ auf fünf einseitig beschriebenen Blättern auf<br />
Papier des „Kurgarten-Hotels Friedrichshafen“ mit Datum<br />
„3 Oktober 22“ und vier Blättern liniierten Schreibpapiers.<br />
Der erste Abschnitt entspricht bis auf den letzten Absatz<br />
weitgehend dem gedruckten Text der „Berliner Eindrücke“<br />
(mit einigen Korrekturen).<br />
Dann folgt ein nicht veröffentlichter Abschnitt über die<br />
Verleger Cassirer: „Die Zeichnungen [von Berlin] stellte ich<br />
in der berliner Secession aus und hospitierte bald, deren<br />
Mitglied geworden, in den beiden feindlichen Kunstsalons<br />
bei Bruno und Paul Cassirer, denen ich beiden für meine<br />
weitere Entwicklung verpflichtet bin. Ich sonnte mich in<br />
der still beschaulichen Ruhe des kunstliebenden Brunos,<br />
dessen Herz zwischen der Muse u. seinem Rennstall geteilt<br />
ist, und gehörte auch bald zum Kreis derer um Paul Cassirer.<br />
Seine übermenschlich tiefe Seite, menschlich motorische<br />
Kraft, zog uns alle in seinen Bann. Bei diesem Kunstgeneral,<br />
der mit seinen Suggestionen des Kunstbeflissenen Berlin<br />
in die Tasche steckte, sahen wir fast täglich, was gerade<br />
schönes aus Paris von Durand, Ruel oder Vollard kam ...<br />
P. C. steht verträumt, die bekannte müde Cigarette im<br />
Mundwinkel, u(nd) schaut auf die Straße, über die eben<br />
Kardorff auf den Salon zuschreitet: 'Da kommt schon wieder<br />
so ein Größenwahnsinniger!!!' Wir knicken merklich<br />
zusammen ...“. Auf den letzten drei Blättern der Textentwurf<br />
zum Kapitel „Anekdoten“ (vollständig).<br />
Weiterhin beiliegend ein Typoskript Grossmanns über das<br />
Verlagshaus Gurlitt: „Später trat ich in Beziehung zu dem<br />
gastlichen Hause Gurlitts. Wirkte Cassirer wie ein Kunstgeneral,<br />
so empfand ich Gurlitt wie einen orientalischen<br />
Prinzen ...“, schließend mit: „Ich habe in dem sonst so<br />
nüchtern anmutenden Berlin in diesem Hause eine Oase der<br />
Phantasie des Ungewöhnlichen gefunden“ (enthält auch<br />
eine Anekdote über Kubin). – Typoskript mit kleinen Läsuren<br />
und etw. gebräunten Rändern. – Eine Beilage. – Aus der<br />
Sammlung Paul Eipper. – Siehe Abbildung.<br />
Druckvorlage<br />
1772 GROSSMANN – MANEGE DES LEBENS –<br />
Druckvorlage des Verlags Fritz Gurlitt für Rudolf<br />
Grossmanns „Manege des Lebens“, Berlin 1922.<br />
4°. Mit 66 mont. Abb. Gedruckter Text in Blöcken<br />
mont., einige hs. Anm. und Korrekturen. 63 S.<br />
(hs. pag.) Etwas spätere Pp. (etw. fleckig). (148)<br />
1.000,-<br />
Interessantes Dokument aus der Entstehungsgeschichte von<br />
Grossmanns bekanntem autobiographischen „Malerbuch“<br />
(die Nr. 6 dieser Reihe des Verlags F. Gurlitt, vgl. Rodenberg<br />
397, 6 und Sennewald 67,4). Gegenüber der publizierten<br />
Endfassung weist die Druckvorlage noch viele Abweichungen<br />
auf, vor allem beim Umbruch des Textes, teils auch<br />
bei der Anordnung der Illustrationen im Text. Auch wurden<br />
einige Textkorrekturen mit Bleistift angemerkt (z. B.<br />
wurde die erste Überschrift „Mein Leben“ in „Jugend“<br />
geändert, die zweite, „Autobiographische Notizen“, hieß<br />
ursprünglich „Einleitung zum Tagebuch“, daneben kleine<br />
Veränderungen im Fließtext). Diese Korrekturen könnten<br />
von Grossmanns Hand stammen. Die Textblöcke und Illustrationen<br />
entsprechen im großen und ganzen schon weitgehend<br />
der Endfassung, doch hat die Anordnung noch den<br />
Charakter eines groben Entwurfs, vor allem gegen Ende.<br />
An einigen Stellen ist der Satzspiegel durch Striche angedeutet,<br />
da der Text hierfür noch nicht gedruckt war. Auf<br />
den letzten fünf Blättern ist die Seitengestaltung gänzlich in<br />
dieser Art skizziert. Auch umfaßt das Werk nur 64 Seiten<br />
(statt 66 in der Druckfassung, dort als 33 nicht paginierte<br />
Blätter). Das deutet darauf hin, daß es sich noch nicht um<br />
die unmittelbare Druckvorlage handeln kann, sondern<br />
einen der vorangehenden Entwürfe, mit dem die ungefähre<br />
Gestaltung der Textseiten und das Verhältnis von Illustration<br />
und Text festgelegt werden sollten. – Wenige Bl. an -<br />
fänglich und am Ende mit hinterlegten Ein- und Ausrissen<br />
im Bug, letztes Bl. mit großem restaurierten Randausriß,<br />
einzelne Illustrationen und Textblöcke lose beiliegend,<br />
etw. gebräunt, Gebrauchsspuren. – Aus der Sammlung Paul<br />
Eipper. – Siehe Abbildung.<br />
1773 GROSSMANN – ANDERSEN, H. CH., Drei<br />
Märchen. Der standhafte Zinnsoldat. Das Feuerzeug.<br />
Der kleine Klaus und der große Klaus. Berlin,<br />
B. Cassirer, o. J. (1924). 4°. Mit 31 farb.<br />
Lithogr. im Text von Rudolf Großmann. 47 S.,<br />
1 Bl. OHpgt. (wenig fleckig). (112) 200,-
Nr. 1772<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 335<br />
Nr. 26 von 300 Ex., Druckvermerk vom Künstler signiert. –<br />
Schauer II, 95. Vollmer II, 31<strong>9.</strong> – Beiliegt „Ali Baba und die<br />
vierzig Räuber“ (Berlin 1921), illustriert von Max Slevogt.<br />
1774 HAUSHOFER, A., Richtfeuer. Eine Auswahl<br />
von Gedichten. (Leipzig, Spamer, 1932). 52 S.<br />
Orig.-Broschur. (74) 150,-<br />
Nr. 79 von 200 Ex. („als Manuskript gedruckt“). – Sehr<br />
seltene erste literarische Veröffentlichung des Verfassers<br />
der „Moabiter Sonette“, der im April 1945 von der<br />
Gestapo ermordet wurde. – Besitzvermerk „Alexander<br />
Rüstow Juli 1933“.<br />
Widmungsexemplar<br />
1775 HESSE, H., Der lahme Knabe. Eine Erinnerung<br />
aus der Kindheit. (Zürich, Fretz, 1937). Mit<br />
Lithogr. von A. Kubin. 17 S. Orig.-Brosch. mit<br />
Kordelbindung (gering lichtrandig und berieben).<br />
(112) 200,-<br />
Eines von 400 num. Ex. – Mileck III, 57. Raabe 554. – Privatdruck<br />
zum 60. Geburtstag des Dichters (im Druckvermerk<br />
irrtümlich 70., wohl von Hesse selbst mit Bleistift<br />
korrigiert). – Erstes unbedrucktes Bl. etw. gebräunt. – Auf<br />
der ersten und der letzten Seite eigenhändige Widmungen:<br />
„Herzlich grüsst und dankt Ihr H. Hesse“ und „Gruss von<br />
H. Hesse“.<br />
1776 HESSE – SAMMLUNG – Ca. 30 Werke von<br />
Hermann Hesse, darunter mehrere Erstausgaben.<br />
Leicht läd. Orig.-Einbände. – Mehrere Beilagen.<br />
(112) 250,-<br />
1777 – WIDMUNGSEXEMPLARE – Sammlung von<br />
18 Kleinschriften mit eigenhändigen Widmungen,<br />
Signaturen und Monogrammen Hermann Hesses.<br />
Ca. 1940-60. Verschied. Orig.-Einbände. (112)<br />
300,-<br />
Darunter seltene Ausgaben von Privatdrucken: „Verse im<br />
Krankenbett“, „Späte Gedichte“ (1946), „Geheimnisse“<br />
(1947), „Zehn Gedichte“ (1939, mit montierter Porträtpostkarte<br />
mit Gruß), „Freund Peter“ (1959, mit Widmung<br />
an den Schriftsteller Oskar Maurus Fontana [1889-1969],<br />
ebenso auf einem der Separatdrucke) sowie ein Exemplar<br />
der „Aquarelle aus dem Tessin“ (1955, mit Widmung:<br />
„Dank für Ihr liebes Gedicht“); die übrigen meist Separatabdrucke<br />
mit kurzen, meist nicht datierten Grüßen. –<br />
Leich te Gebrauchsspuren, wenig gebräunt. – Weitere<br />
7 Klein schriften (meist Separatabdrucke von Zeitungsartikeln)<br />
beiliegend.<br />
Widmungsexemplar<br />
1778 HOFMANNSTHAL, H. VON, Gestern. Dramatische<br />
Studie in einem Akt in Versen. Dritte<br />
Aufl. Berlin, Fischer, 190<strong>9.</strong> 56 S., 3 Bl. OPp. (etw.<br />
lichtrandig). (112) 200,-<br />
Jacoby 3. – Die insgesamt vierte Ausgabe von Hofmannsthals<br />
Erstlingswerk (die zweite unter diesem Titel). – Leicht<br />
gebräunt. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung des Autors<br />
„zu freundlichem Gedenken“ an den Dramaturgen und<br />
Schriftsteller Franz Horch (1901-1951) mit Unterschrift,<br />
datiert 1923.
336<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Regieexemplar<br />
1779 HOFMANNSTHAL, H. VON, Jedermann.<br />
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes.<br />
Siebente Aufl. Berlin, Fischer, 1912. 106 S., 3 Bl.<br />
Hlwd. d. Zt. (gebräunt, beschabt und bestoßen).<br />
(112) 600,-<br />
Vgl. Jacoby 36. – Erstmals mit der Vorrede Hofmannsthals.<br />
– Durchschossenes Regieexemplar des Theaterregisseurs<br />
Herbert Waniek (1897-1949) mit dessen Namenszug auf<br />
dem Vorsatz sowie zahlreichen Notizen, tls. mit kleinen<br />
Zeichnungen versehen, im Text und auf den Durchschußblättern<br />
(zwischen sämtlichen Textblättern eingebunden).<br />
Die Jedermann-Inszenierung am Stadttheater in Brünn war<br />
eine von Wanieks frühesten Regiearbeiten. In der Hauptrolle<br />
trat der berühmte, dem Ensemble des Deutschen<br />
Volkstheaters in Wien angehörige Wilhelm Klitsch (1882-<br />
1941) auf. Klitsch hat auf dem vorderen fliegenden Vorsatz<br />
verso eine fünfzehnzeilige Widmung an seinen „innigst<br />
geliebten Freund Zeitl“ eingetragen, datiert „Brünn, 8. Juni<br />
1922“ und signiert „Wilh.“, „für seine prachtvolle Mitarbeit<br />
an meinem ersten Versuch, den Jedermann zu spielen“. Eingeklebt<br />
ferner zwei Theaterzettel zu den Brünner Jedermann-Aufführungen<br />
vom 8. Juni 1922 und 4. April 1923,<br />
jeweils unter der Regie von Waniek und mit Klitsch in der<br />
Titelrolle. 1925 wurde das Exemplar schließlich von Hofmannsthal<br />
selbst auf dem Vortitel signiert. – Beiliegend<br />
10 Fotokarten einer Salzburger Jedermann-Aufführung.<br />
Signiertes Exemplar<br />
1780 – Der Turm. (München 1925). 157 S. OLwd. (tls.<br />
wasserfleckig, leicht angestaubt). (112) 150,-<br />
Nr. 51 von 260 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser e. signiert.<br />
– Erste Buchausgabe. – Houghton-Library 702.<br />
Jacoby 40. – Anfangs gering fleckig.<br />
1781 HOFMANNSTHAL – BORCHARDT, R.,<br />
Rede über Hofmannsthal. Leipzig, Zeitler, 1905.<br />
3 Bl., 65 S. OHpgt. (112) 200,-<br />
Nr. 27 von 30 Ex. der Vorzugsausgabe, der Vortitel sign:<br />
„Lucca den 19ten August 1906 Borchardt“.<br />
1782 – SAMMLUNG – 19 Wer ke von Hugo von Hofmannsthal<br />
in 19 Bdn., darunter 9 Erstausgaben.<br />
Orig.-Einbände (Ge brauchsspuren). (112) 200,-<br />
Die Frau im Schatten. Die Hochzeit der Sobeide. Der<br />
Abenteurer und die Sängerin (EA 1899) – Der Tod des<br />
Tizian (1901) – Ausgewaehlte Gedichte (1904) – Das gerettete<br />
Venedig (1905) – Ödipus und die Sphinx (1906) –<br />
Kleine Dramen (EA 1906) – Vorspiele (EA 1908) – Gestern<br />
(1909) – Alkestis (EA 1911) – Der Rosenkavalier (1911) –<br />
Die Frau ohne Schatten (EA 1919) – Reitergeschichte (EA<br />
1920) – Das Salzburger große Welttheater (EA 1922) –<br />
Gedichte und kleine Dramen (1923) – Der Abenteurer und<br />
die Sängerin (1924) – Szenischer Prolog (1926) – Buch der<br />
Freunde (EA 1929) – Unterhaltungen über literarische<br />
Gegenstände (1929) – Das Theater des Neuen (EA 1947). –<br />
15 Beilagen.<br />
1783 INSEL-VERLAG – KLABUND (d. i. A.<br />
HENSCH KE), Li-Tai-Pe. Nachdichtungen.<br />
Leipzig 1923. Mit 16 Lithogr. von R. Grossmann.<br />
54 S., 1 Bl. OHpgt. (leicht lichtrandig, etw.<br />
fleckig). – Nr. 75 von 300 Ex. (Gesamtaufl.: 320).<br />
– Sarkowski 1036. – Unbeschnitten, sauber. (100)<br />
100,-<br />
1784 – OMAR KHAYYAM, Ruba'ijat. In deutsche<br />
Verse übertragen von J. D. Gribble. (Nachwort<br />
von F. Blei). Leipzig 1907. 4°. Mit Doppeltitel in<br />
Grün, Gold und Schwarz sowie Initialen in Grün.<br />
122 S., 1 Bl. OLdr. mit Orig.-Schutzumschlag in<br />
läd. OHlwd.-Kassette. (55) 300,-<br />
Nr. 36 von 50 Ex. der Vorzugsausgabe. – Sarkowski 1214. –<br />
Einbandzeichnung und Buchschmuck von Marcus Behmer.<br />
1785 – SHAKESPEARE, (W.), Hamlet, Prinz von<br />
Dänemark. Leipzig 1913. Gr.-Fol. Mit 16 Tafeln<br />
nach Eugène Delacroix. 175 S., 1 Bl. OHldr. (leicht<br />
berieben und bestoßen) in OPp.-Schuber (Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 100,-<br />
Nr. 572 von 615 Ex. – Sarkowski 1<strong>58</strong>3. – Fliegender Vorsatz<br />
gestempelt und mit hs. Vermerk, gering gebräunt, leicht<br />
fleckig.<br />
1786 JACOMETTI, N., Têtes de Montparnasse. Paris,<br />
(Zeluk, 1933). Mit zahlr. Abb. 1 Bl., 205 S., 2 Bl.<br />
Läd. Orig.-Broschur. (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit e. Widmung des Verfassers.<br />
1787 JOYCE, J., Haveth Childers Everywhere. Fragment<br />
from Work in Progress. Paris, Babou und<br />
Kahane, 1930. Fol. 72 S., 2 Bl. Orig.-Brosch. in<br />
OPp.-Kassette (leichte Gebrauchsspuren). (79)<br />
300,-<br />
Nr. 38 von 75 Ex. auf Vidalon Royal (Gesamtaufl.: 685). –<br />
Slocum-C. 41. – Tadellos.<br />
1788 KLEMM – WILDGANS, A., Kain. Ein mythisches<br />
Gedicht. Leipzig, Staackmann, 1920. Mit<br />
kolor. Holzschnitt-Titel von Walter Klemm. 100<br />
S., 2 Bl. OHpgt. (112) 80,-<br />
Nr. 165 von 333 Ex., vorletztes (weißes) Bl. vom Verfasser<br />
e. signiert.<br />
1789 KLEUKENS-PRESSE – GOETHE, (J. W. VON),<br />
Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten.<br />
(Frankfurt 1919). 181 S., 1 Bl. OPp. (Rücken ge -<br />
ring lädiert, leicht angeschmutzt). (90) 100,-<br />
Nr. 64 von 250 Exemplaren. – 1. Druck der Kleukens-<br />
Presse. – Rodenberg 103, 1. – Kaum fleckig.
Nr. 1793<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 337<br />
1790 KLIMT, G., Das Werk. Wien und Leipzig, Heller,<br />
1918. Gr.-Fol. Mit 50 (10 farb.) Tafeln und fak -<br />
similiertem Brief. 8 Bl. Lose in OHldr.-Kassette<br />
(Rücken brüchig, tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(112) 1.500,-<br />
Eines von 300 Exemplaren. – Mit einleitenden Worten von<br />
Hermann Bahr und Peter Altenberg. – In 5 Lieferungen<br />
erschienen. – Unbeschnitten, etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Sehr selten.<br />
1791 KLIMT – EISLER, M. (HRSG.), Gustav Klimt.<br />
Eine Nachlese. Wien, Staatsdruckerei, 1931. Gr.-<br />
Fol. Mit 30 (15 farb.) mont. Tafeln. 16 S., 1 Bl.<br />
Lose in etw. beschäd. OLwd.-Kassette (112)<br />
1.500,-<br />
Nr. 55 von 200 Ex. der Ausgabe mit deutschem Text<br />
(Gesamtaufl.: 500). – Alle reproduzierten Zeichnungen aus<br />
der Sammlung Lederer. – Tafeln 5 und 11 mit Einrissen,<br />
angestaubt, unbeschnitten. – Siehe Abbildung Tafel 23.<br />
1792 – KOSCHATZKY, W., Gustav Klimt. Selected<br />
and interpreted by Alice Strobl. Graz und Wien,<br />
ADEVA, 1964. Imp.-Fol. Mit 25 Tafeln unter<br />
Passepartouts. 14 S. Lose in OLwd.-Mappe<br />
(Rücken etw. fleckig) in OHLwd.-Schuber. (112)<br />
120,-<br />
Nr. 1796<br />
1793 KOKOSCHKA, O., O Ewigkeit – du Donnerwort<br />
/ So spanne meine Glieder aus. Berlin, Gurlitt,<br />
1918. Gr.-Fol. Mit 11 ganzseit. Lithogr. 12 Bl.<br />
OHlwd. (beschabt, bestoßen, lichtrandig). (63)<br />
3.000,-<br />
Nr. 93 von 100 Ex. (Gesamtaufl.: 125), im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – Wingler-W. <strong>58</strong>-68. – 10 Lithographien<br />
zur Bachkantate (BWV 60) und Selbstbildnis im<br />
Halbprofil. – Gelockert, etw. gebräunt, minimal fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1794 KUBIN – BIERBAUM, O. J., Samalio Pardulus.<br />
München und Leipzig, Müller, 1911. 4°. Mit<br />
20 Lichtdrucktafeln nach Federzeichnungen von<br />
Alfred Kubin. 44 S., 1 Bl. OHldr. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (1) 200,-<br />
Eines von 600 Ex. – Raabe 35. Marks 12. – Vorsatz mit hs.<br />
Widmung, teilw. unbeschnitten.<br />
1795 LABÉ, LOUISE, Élégies et sonnets. Paris o. J.<br />
(1952). Mit Illustr. von Marianne Clouzot. 35 Bl.<br />
Lose in OPp. (etw. lichtrandig) in mod. Lwd.-<br />
Schuber (wenige Gebrauchsspuren). – Monod<br />
659<strong>9.</strong> – Nr. 119 von 130 Ex. (Gesamtaufl.: 140).<br />
(100) 80,-
338<br />
Nr. 1797<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Signierte Exemplare<br />
1796 LASKER-SCHÜLER, ELSE, Hebräische Balladen.<br />
– Die Kuppel. Der Gedichte erster (und<br />
zweiter) Teil. 2 Bde. Berlin, P. Cassirer, 1920. 110;<br />
117 S. OPp. (leichte Gebrauchsspuren). (112)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – (Gesammelte Werke, Bde. VIII und IX). –<br />
Raabe 12. – Der erste Band wie immer leicht gebräunt. –<br />
Vorsätze mit e. Namenszug der Verfasserin. – Siehe Abbildung.<br />
Widmungsexemplar<br />
1797 LECHTER – GEORGE, S., Der Teppich des<br />
Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Mit<br />
einem Vorspiel. (Berlin), Blätter für die Kunst,<br />
1900. Fol. Mit 4 Holzschnitten (Zwischentitel)<br />
und Buchschmuck von Melchior Lechter. 23 Bl.<br />
OLwd. (leicht berieben und verblaßt, etw. bestoßen).<br />
(104) 600,-<br />
Nr. 151 von 300 Exemplaren. – Erste Ausgabe. – Landmann<br />
135. Raub A 30. Schauer II, 14. Hernad-M. 13. – Buchblock<br />
gelockert. – Mit kalligraphierter Widmung Lechters auf<br />
dem Vorsatz: „An Richard Mondt als Sichtbares/ meiner<br />
Bewunderung seiner:/ Alda-Musik/ Berlin den 25. August<br />
1900.“ – Der Komponist und Dichter Richard Mondt<br />
(1873-1959) war ein enger Freund Lechters und Georges.<br />
Seine „Alda“-Oper, in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
begonnen, blieb ein Torso. – Siehe Abbildung.<br />
1798 LICHNOWSKY – 5 Erstausgaben von Mechtilde<br />
Lichnowsky. 1924-4<strong>9.</strong> Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(112) 120,-<br />
Der Kampf mit dem Fachmann (1924) – Halb und Halb<br />
(1927) – Das Rendezvous im Zoo (1928) – An der Leine<br />
(1930) – Worte über Wörter (1949). – Beilage.<br />
1799 LIEBERMANN – HEINE, H., Der Rabbi von<br />
Bacherach. Berlin, Propyläen, 1923. Fol. Mit 17<br />
(4 ganzseit., 1 sign.) Lithogr. von Max Liebermann.<br />
57 S., 2 Bl. Unaufgeschnittene lose Lagen<br />
ohne Einband. (55) 400,-
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 339<br />
Eines von 300 Ex. (Gesamtaufl.: 400), Druckvermerk vom<br />
Künstler signiert. – Slg. von Kritter II/2. Achenbach-E. 513:<br />
„In den suggestiven Illustrationen erfüllt sich eine der wichtigsten<br />
Qualitäten impressionistischer Buchillustration,<br />
nämlich die Wiedergabe des Buchatmosphärischen. Die<br />
Illustrationen haben der dichterischen Vorlage sehr viel an<br />
innerer Dynamik voraus. Selten hat Liebermann so überzeugend<br />
und so bewußt bei seinen Buchschöpfungen<br />
Handlung und Charakteristik in Bewegung und Gestik der<br />
Akteure umgesetzt.“ – Druckvermerk ohne Numerierung;<br />
stellenw. etw. stockfl., leicht gebräunt.<br />
1800 MAILLOL – LUKIAN VON SAMOSATA,<br />
Dialogues des courtisanes. (Traduit du Grec par<br />
Charles Astruc. Paris, Creuzevault et Vierny,<br />
1948). Fol. Mit 35 (7 ganzseit.) Lithogr. von<br />
A. Maillol. 1 Bl., 93 S., 2 Bl. Lose in OHpgt.-Um -<br />
schlag in OLwd.-Schuber (fleckig). (50) 600,-<br />
Eines von 225 Ex. (Gesamtaufl.: 257). – Monod 7468. – Vorsätze<br />
leicht lichtrandig.<br />
1801 – OVIDIUS NASO, P., L'art d'aimer. (Traduit<br />
par Henri Bornecque. Lausanne, Gonin, 1935).<br />
Fol. Daraus die beiden Extra-Suiten der Holzschnitte<br />
auf je 11 Tafeln (je eine in Rot bzw.<br />
Schwarz gedruckt). Lose in illustr. Orig.-Umschl.<br />
und Hldr.-Kassette d. Zt. (50) 150,-<br />
Je eines von 50 Ex. (nicht numeriert). – Guérin 64-75 und<br />
307-318. Garvey 173. Skira 215. Rauch 140. Carteret IV,<br />
30<strong>9.</strong> – Unbeschnitten, makellos.<br />
1802 – VERGILIUS MARO, P., Les Géorgiques.<br />
Texte latin et version française de J. Delille. 4 Bde.<br />
(inkl. wdh. Tafelteil). Paris, Gonin, 1937-(50). 4°.<br />
Mit 122 Textholzschnitten von Aristide Maillol,<br />
2 Extrasuiten von je 72 Holzschnitten in Rötel<br />
und Schwarz und einer Extrasuite von 10 Holzschnitten<br />
in Rötel auf China. 1 Bl., 174 S., 1; 1 Bl.,<br />
154 S., 1 Bl. Lose in Orig.-Brosch., OHpgt.-<br />
Decken und OPp.-Decke in Pp.-Schubern (wenig<br />
fleckig). (50) 1.000,-<br />
Eines von 750 Exemplaren, alle Blätter der Extrasuiten mit<br />
Monogrammstempeln versehen. Zwei der Extrasuiten auf<br />
der Orig.-Broschur vom Verleger Gonin signiert. – Monod<br />
1133<strong>9.</strong> The Artist and the Book 175. Strachan 337. Rauch<br />
144. – Das letzte von Maillol illustrierte Buch, das auf eigens<br />
für diese Ausgabe (750 Ex.) geschöpftem Hanfbütten<br />
gedruckt wurde. – Siehe Abbildung.<br />
One of 750 copies, all leaves of the extra suites with monogram<br />
stamps. Two of the extra suites signed by the publisher<br />
Gonin on original wrappers. – The last book illustrated<br />
by Maillol, which has been printed specially for this edition<br />
(750 copies) on hemp rag paper. – Unsewn in original wrappers,<br />
original half vellum and original cardboard covers in<br />
cardboard slipcases (hardly soiled). – See illustration.<br />
Nr. 1802<br />
1803 MANN, ERIKA – KONVOLUT – 24 Werke<br />
von und über Erika Mann in 24 Bdn. 1932-2005.<br />
Orig.-Einbände (leichte Gebrauchsspuren). (106)<br />
150,-<br />
1804 MANN, K. – KONVOLUT – 19 Werke von<br />
Klaus Mann, darunter 5 Erstausgaben, in zus.<br />
24 Bdn. 1925-2001. Orig.-Einbände (tls. mit Ge -<br />
brauchsspuren). (106)<br />
100,-<br />
Anja und Esther (EA 1925) – Der fromme Tanz (EA 1926)<br />
– Treffpunkt im Unendlichen (EA 1932) – Der Wendepunkt<br />
(EA 1952) – Tagebücher 1931-1949 (EA 1989-91). – Und<br />
vieles mehr.<br />
Widmungsexemplar<br />
1805 MANN, TH., Bashan and I. Translated by H. G.<br />
Scheffauer. London, Collins, (1923). 247 S., 4 Bl.<br />
(Anzeigen). OLwd. (wenig beschabt und etw. be -<br />
stoßen). (106) 600,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Potempa 201.1. – Vorsätze leicht<br />
gebräunt, hinterer Vorsatz mit hs. Eitrag (Kugelschreiber);<br />
etw. fleckig. – Vorsatz mit e. Widmung des Verfassers an den<br />
Schriftsteller, Übersetzer und Lektor Hans Reisiger (1884-<br />
1968): „Zum Dank für sein liebes edles, kleines Buch von<br />
innerer Freiheit, München 23. IX. 23 – Thomas Mann.“
340<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1806 MANN, TH., Bekenntnisse des Hochstaplers<br />
Felix Krull. Amsterdam, Querido, 1937. 177 S.,<br />
1 Bl. OLwd. mit Orig.-Schutzumschlag (mit leichten<br />
Rand läsuren). (106) 400,-<br />
Erste Ausgabe der zweiten, erweiterten Fassung. – Potempa<br />
D 12.2.1. – Hinterer Vorsatz mit hs. Eintrag (Filzstift). –<br />
Beiliegen zwei weitere Ausgaben desselben Werkes (Berlin<br />
1923 und Frankfurt 1954).<br />
1807 – Betrachtungen eines Unpolitischen. Berlin,<br />
Fischer, 1918. XXXIV, 611 S., 2 Bl. OHlwd. (ge -<br />
ringe Gebrauchsspuren). (106) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Potempa G 108.1. – Beiliegt die Frankfurter<br />
Ausgabe desselben Werkes von 1956.<br />
1808 – Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 2 Bde. Berlin,<br />
S. Fischer, 1901. 566; 539 S., 2 Bl. (Verlags -<br />
anzeigen). OLwd. mit Kopfgoldschnitt (etw.<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (106) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe (Auflagenhöhe: ca. 1000 Ex.). – Potempa D<br />
1.1. – Einbandentwurf von A. Schäffer (Variante in grauem<br />
Leinen). – Buchblöcke leicht verschoben, Innengelenke von<br />
Bd. I restauriert (leichte Beschäd. der Spiegelbezüge), Vorsätze<br />
mit blindgepr. Besitzvermerk und (hintere) mit kleinem<br />
hs. Vermerk, erstes Bl. jeweils mit Namenszug „Elisabeth<br />
Langfeldt“, in Bd. I zwei Bl. angerändert; kaum fleckig.<br />
1809 – Fiorenza. Berlin, Fischer, 1906. 170 S., 1 Bl.<br />
OLwd. (leicht angestaubt und wenig bestoßen).<br />
(106) 300,-<br />
Erste Buchausgabe. – Potempa E 20.2. – Hinterer Vorsatz<br />
mit hs. Eintrag (Filzstift), minimal gebräunt und gering<br />
fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1810 – Joseph und seine Brüder. 4 Bde. Berlin, Wien<br />
und Stockholm, Fischer und Bermann-Fischer,<br />
1933-43. OLwd. (tls. etw. fleckig und wenig bestoßen).<br />
(106) 900,-<br />
Erste Ausgabe. – Gesammelte Werke. – Potempa D 4.1,<br />
5.1, 6.1 und 8.1. – Hintere Vorsätze mit hs. Eintrag (teilw.<br />
mit Kugelschreiber), kaum fleckig. – Bd. IV abweichend<br />
gebunden.<br />
1811 – Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin,<br />
Fischer, 1898. 1 Bl., 198 S., 1 Bl. OHlwd. (Kapitale<br />
wenig eingerissen, beschabt und bestoßen). (106)<br />
2.000,-<br />
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung von Thomas<br />
Mann. – Potempa B 1. – Buchblock gebrochen, hinterer<br />
Vorsatz mit hs. Eintrag (Filzstift), minimal gebräunt und<br />
wenig fleckig.<br />
1812 – Königliche Hoheit. Berlin, Fischer, 190<strong>9.</strong> 475 S.,<br />
2 Bl. (Anzeigen). OLdr. (leicht berieben). (106)<br />
600,-<br />
Erste Buchausgabe. – Potempa D 2.2. – Hinterer Vorsatz<br />
mit hs. Eintrag (Filzstift).<br />
1813 – Lotte in Weimar. Stockholm, Bermann-Fischer,<br />
193<strong>9.</strong> 450 S. OLwd. (berieben und leicht bestoßen).<br />
(106) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Potempa D 7.1. – Erschien innerhalb der<br />
„Stockholmer Gesamtausgabe“. – Vorsatz gestempelt bzw.<br />
mit hs. Eintrag (Kugelschreiber), kaum fleckig. – Beiliegt<br />
die Moskauer Ausgabe desselben Werkes von 1957.<br />
1814 – Nocturnes. New York, Equinox, 1934. Mit 7<br />
(3 ganzseit.) Lithogr. im Text von Lynd Ward.<br />
61 S., 1 Bl. OLwd. (106) 400,-<br />
Erste amerikanische Ausgabe. – Nr. 695 von 990 Ex.<br />
(Gesamtaufl.: 1000), im Druckvermerk vom Verfasser e. signiert.<br />
– <strong>9.</strong> Druck der Equinox Cooperative Press. – Potempa<br />
T 296. – Hinterer Vorsatz mit hs. Eintrag (Filzstift); kaum<br />
fleckig.<br />
1815 – Der Tod in Venedig. Berlin, Fischer, 1913. 145<br />
S., 1 Bl. (Anzeigen). OHpgt. (Gelenke gering eingerissen<br />
und wenig bestoßen). (106) 500,-<br />
Zweite Auflage der zweiten Ausgabe, in 1000 Exemplaren<br />
erschienen. – Potempa E 26.3. – Erstmals 1912 im Hyperionverlag<br />
erschienen. – Hinterer Vorsatz mit hs. Eintrag<br />
(Kugelschreiber).<br />
1816 – Tonio Kröger. Berlin, Fischer, (1921?). Mit<br />
Illustr. von Erich M. Simon. 122 S., 1 Bl. (Anzeigen),<br />
1 Bl. OPp. (Kopf schadhaft, hinteres Gelenk<br />
etw. aufgeplatzt, wenig bestoßen). (106) 300,-<br />
Potempa E 16.2. – Buchblock verzogen, hinterer Vorsatz<br />
mit hs. Eintrag (Kugelschreiber).<br />
1817 – Tristan. Sechs Novellen. Berlin, Fischer, 1903.<br />
4 Bl., 264 S., 4 Bl. (Anzeigen). OLwd. (minimal<br />
berieben und leicht bestoßen). (106) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Potempa B 2. – Mit den Erzählungen „Der<br />
Weg zum Friedhof“, „Tristan“ (Erstdruck; Potempa E 13.1),<br />
„Der Kleiderschrank“, „Luischen“, „Gladius Dei“ und<br />
„Tonio Kröger“. – Hinterer fliegender Vorsatz mit hs. Eintrag<br />
(Filzstift).<br />
Signierte Vorzugsausgabe mit Berichtigungsblatt<br />
1818 – Unordnung und frühes Leid. Berlin, Fischer,<br />
(1926). Mit radierter Titelvign. von Karl Walser.<br />
126 S., 2 Bl. Flex. OLdr. mit Orig.-Schutzumschl.<br />
in leicht läd. Orig.-Schuber. (23) 800,-<br />
Nr. 107 von 300 Ex. der Vorzugsausgabe, im Druckvermerk<br />
vom Verfasser mit Bleistift signiert. – Erste Ausgabe. – Bürgin<br />
I, 31. Potempa E 29, 2. Badorrek-H. B 60.1. – Mit dem<br />
oft fehlenden Blättchen „Berichtigung. Nachdem Thomas<br />
Mann den Druckvermerk bereits signiert hatte, mußte
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 341<br />
wegen technischer Schwierigkeiten bei der buchbinderischen<br />
Verarbeitung der Einband statt in Pergament in<br />
Ganzleder ausgeführt werden. S. Fischer Verlag, Mitte<br />
Dezember 1926.“ – Einband-, Vorsatz- und Titelillustration<br />
von K. Walser. – Makellos.<br />
1819 – Wälsungenblut. München, Phantasus, (1921). 4°.<br />
Mit 32 (12 ganzseit.) Lithogr. von Th. Th. Heine.<br />
3 Bl., 88 S., 1 Bl. OHldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht<br />
berieben und bestoßen) in späterem Pp.-Schuber.<br />
(106) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Eines von 100 num. Ex. (Gesamtaufl.:<br />
530), vom Autor und Künstler im Druckvermerk signiert.<br />
– Bürgin I, 18. Potempa E 22.2. Rodenberg 45<strong>9.</strong> Schauer II,<br />
10. – Vorderer Vorsatz mit blindgepr. Besitzvermerk, hinterer<br />
Spiegel mit kleinem Vermerk.<br />
1820 – Der Zauberberg. 2 Bde. Berlin, Fischer, 1924.<br />
578 S., 1 Bl.; 629 S., 1 Bl. OLwd. (leicht fleckig).<br />
(106) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Gesammelte Werke. – Potempa A 1 und D<br />
3.1. – Hinterer Vorsatz mit hs. Eintrag (Filzstift).<br />
1821 MANN – BRIEFE THOMAS MANNS, Die.<br />
Regesten und Register. Bearb. und hrsg. von<br />
Yvonne Schmidlin, H. Bürgin und H.-O. Mayer.<br />
5 Bde. (Frankfurt), Fischer, 1976-87. OLwd. (106)<br />
300,-<br />
Beiliegt „Thomas Manns Briefwerk“ von Georg Wenzel<br />
(Berlin 1969).<br />
1822 – KONVOLUT – 12 Buddenbrooks-Ausgaben in<br />
19 Bdn. 1903-93. Meist Orig.-Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (106) 150,-<br />
Deutschsprachige Ausgaben (1903, 1904, 1920, 1929, 1930,<br />
1945 und 1956). – Englischsprachige Ausgaben (Toronto<br />
1924 und New York 1993). – Tschechische Ausgabe (Prag<br />
1930). – Ungarische Ausgabe (Budapest 1991). – Russische<br />
Ausgabe (Moskau 1969).<br />
1823 – – 13 Erzählungen und Romane von Thomas<br />
Mann, darunter 10 Erstausgaben, in zus. 15 Bdn.<br />
1909-<strong>58</strong>. Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (106)<br />
300,-<br />
Der kleine Herr Friedemann (1909) – Das Wunderkind<br />
(1914) – Herr und Hund. Gesang vom Kindchen (EA 1919)<br />
– Herr und Hund (EA 1925) – Novellen (EA 1925) –<br />
Unordnung und frühes Leid (EA 1926) – Gesang vom<br />
Kindchen (1928) – Mario und der Zauberer (EA 1930) – Die<br />
vertauschten Köpfe (EA 1940) – Das Gesetz (EA 1944) –<br />
Doktor Faustus (EA 1947) – Der Erwählte (EA 1951) – Die<br />
Betrogene (EA 1953) – Erzählungen (19<strong>58</strong>).<br />
1824 – – 18 Erstausgaben von Reden und Aufsätzen<br />
Thomas Manns in 18 Bdn. Orig.-Einbände (tls.<br />
leichte Gebrauchsspuren). (106) 200,-<br />
Von deutscher Republik (1922) – Goethe und Tolstoi (Vortrag<br />
1923) – Lübeck als geistige Lebensform (1926) – Pariser<br />
Rechenschaft (1926) – Deutsche Ansprache (1930) –<br />
Goethe und Tolstoi (Essay 1932) – Goethe als Repräsentant<br />
des bürgerlichen Zeitalters (1932) – Goethes Laufbahn als<br />
Schriftsteller (1933) – Freud und die Zukunft (1936) – Ein<br />
Briefwechsel (1937) – Achtung Europa! (1938) – Dieser<br />
Friede (1938) – Schopenhauer (1938) – Das Problem der<br />
Freiheit (1939) – Deutschland und die Deutschen (1947) –<br />
Nietzsches Philosophie (1948) – Die Entstehung des Doktor<br />
Faustus (1949) – Goethe und die Demokratie (1949). –<br />
21 weitere Beilagen zum Thema.<br />
1825 – – 16 englischsprachige Übersetzungen von<br />
Erzählungen und Romanen Thomas Manns,<br />
darunter 13 Erstausgaben, in zus. 20 Bdn. 1925-<br />
62. Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (106)<br />
400,-<br />
Death in Venice – Tristan – Tonio Kröger (amerikanische<br />
Ausg. 1925) – Royal Highness (amerikanische Ausg. 1926)<br />
– Joseph and His Brothers (amerikanische EA 1934) –<br />
Young Joseph (amerikanische EA 1935) – Stories of Three<br />
Decades (amerikanische Ausg. 1936) – This Peace (amerikanische<br />
EA 1938) – Joseph in Egypt (amerikanische EA<br />
1938) – The Beloved Returns (amerikanische EA 1940) –<br />
The Transposed Heads (englische EA 1941) – Joseph the<br />
Provider (amerikanische EA 1944) – Doctor Faustus (amerikanische<br />
EA 1948) – The Holy Sinner (amerikanische EA<br />
1951) – The Black Swan (englische EA 1954) – Confessions<br />
of Felix Krull (amerikanische EA 1955) – A Sketch of My<br />
Life (amerikanische EA 1960) – The Magic Mountain (amerikanische<br />
Ausg. 1962). – 3 Beilagen.<br />
1826 – – 12 Ausgaben von Briefen Thomas Manns in 14<br />
Bdn. 1959-93. Orig.-Einbände (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(106) 100,-<br />
Enthält die von Erika Mann herausgegebene Auswahl der<br />
„Briefe 1889-1955“ (1961-65) Thomas Manns sowie dessen<br />
Briefwechsel mit Paul Amann (1959), Ernst Bertram (1960),<br />
Karl Kerényi (1960), Caroline Newton (1971), Gottfried<br />
Bermann Fischer (1973), Hermann Hesse (1975), Otto<br />
Grautoff und Ida Boy-Ed (1975), Alfred Neumann (1977),<br />
Heinrich Mann (1984), Agnes E. Meyer (1992) und Erich<br />
von Kahler (1993).<br />
1827 – – Cirka 20 Werke zum Leben und Wirken Thomas<br />
Manns in 33 Bdn. 1913-92. Orig.-Einbände<br />
(wenige Gebrauchsspuren). (106) 150,-<br />
Alberts, Thomas Mann und sein Beruf (1913) – Leppmann,<br />
Thomas Mann (1915) – Eloesser, Thomas Mann (1925) –<br />
Cleugh, Thomas Mann (1933) – Hirschbach, The Arrow<br />
and the Lyre (1955) – Mayer, Leiden und Größe Thomas<br />
Manns (1956) – Berendsohn, Thomas Mann und die Seinen<br />
(1973) – Hübinger, Thomas Mann, die Universität Bonn<br />
und die Zeitgeschichte (1974) – Heftrich, Zauberberg musik<br />
(1975) – Wysling, Bild und Text bei Thomas Mann (1975) –<br />
Mádl, Thomas Mann und Ungarn (1977) – Winston, Thomas<br />
Mann (1981) – Heftrich, Thomas Mann und seine<br />
Quellen (1991) – Sprecher, Thomas Mann in Zürich (1992).<br />
– Und vieles mehr.
342<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1828 MANN – KONVOLUT – 4 Bibliographien zum<br />
Werk Thomas Manns in 7 Bdn. 1972-97. Orig.-<br />
Einbände. (106) 150,-<br />
Jonas, Die Thomas-Mann-Literatur. Bibliographie der Kritik<br />
(1972-97) – Matter, Die Literatur über Thomas Mann (1972)<br />
– Potempa, Thomas Mann. Beteiligung an politischen Aufrufen<br />
und anderen kollektiven Publikationen (1988) –<br />
Potempa, Thomas Mann – Bibliographie – Das Werk (1992).<br />
1829 MEID – KUSMIN, M., Die Abenteuer des Aimé<br />
Lebeuf. Berlin, Gurlitt, (1922). 4°. Mit 24 sign.<br />
Radierungen von Hans Meid. 98 S., 1 Bl. OLdr.<br />
(gering fleckig) in OPp.-Schuber (lichtrandig,<br />
leicht fleckig). (1) 250,-<br />
Nr. 6 von 100 Ex. – Schauer II, 91. – Vorsätze mit durchgeschlagenen<br />
Tesaspuren, unbeschnitten, leicht gebräunt,<br />
gering fleckig.<br />
1830 MESSENGER LIBRARY – MARLOWE, CH.,<br />
The Tragical History of Doctor Faustus. (Neuenburg,<br />
Messeiller, 1945). 4°. Mit 6 Radierungen von<br />
Marcel North. 2 Bl., 98 S., 2 Bl. Hpgt. (gering<br />
berieben, minimal fleckig). (100) 120,-<br />
Nr. XVI von 17 Ex. (Gesamtaufl.: 320). – Auf Marais<br />
gedrucktes Ex., nicht für den Handel bestimmt. – Unbeschnitten,<br />
minimal gebräunt, erste und letzte Bl. stock -<br />
fleckig. – Einband von E. Schroth, Basel, mit dessen Buchbindermarke<br />
auf hinterem Spiegel.<br />
1831 MUSSET, A. DE, Oeuvres complètes illustrées.<br />
10 Bde. Paris, Librairie de France, 1927-2<strong>9.</strong> Mit<br />
137 (40 farb.) lithogr. Tafeln. Hldr. d. Zt. mit<br />
2 Rsch. (Orig.-Brosch. beigeb., geringe Gebrauchsspuren).<br />
(100) 200,-<br />
Vgl. Monod 8572 (Ausg. 1925). – Einige Tafeln nach<br />
Gemälden und Porträts von Charles Martin. – Unbeschnitten,<br />
etw. gebräunt.<br />
1832 NESTROY, J., Sämtliche Werke. Historisch-kritische<br />
Gesamtausgabe. Hrsg. von F. Brukner und<br />
O. Rommel. 15 Bde. Wien, Schroll, (1924-30). Mit<br />
zahlr. Tafeln. OHldr. (leicht beschabt). (112) 400,-<br />
Achter 510. Hagen 446, 1: „Heute noch gültige (wenn auch<br />
z. T. durch neuere Forschungsergebnisse revisionsbedürftige)<br />
wissenschaftliche Werkedition, auf die nahezu alle späteren<br />
Ausgaben zurückgehen.“ – Mit einigen Erstdrucken.<br />
– Gutes Exemplar.<br />
1833 OFFICINA BODONI – GOETHE, J. W. (VON),<br />
Das roemische Carneval 1788. Montagnola 1924.<br />
4°. 74 S., 3 Bl. OPgt. (Rücken verblaßt) in läd.<br />
OPp.-Schuber. (100) 300,-<br />
Eines von 224 Ex. auf Bütten (Gesamtaufl.: 230). – Mardersteig<br />
6. Rodenberg 39, 4. – „Die hier verwandte Zierschrift<br />
Bodonis war durch ihre Lebendigkeit und skurrile Form<br />
einzelner Lettern besonders geeignet, zumal sie um 1788<br />
entstanden zu sein scheint“ (Mardersteig S. 22).<br />
1834 – GROSSE, E., Casa Rossa. Phantasie über das<br />
Bild von Nikolaus Stoecklin. Privatdruck für<br />
G. Reinhart in Winterthur. Verona 1927. Fol. Mit<br />
7 Tafeln in Heliogravüre nach Nikolaus Stoecklin.<br />
55 S., 1 Bl. OHpgt. in OPp.-Schuber. – Eines von<br />
220 Exemplaren. – Mardersteig 24. (100) 200,-<br />
1835 – HAGELSTANGE, R., Venezianisches Credo.<br />
Verona 1945. 4°. 42 S., 1 Bl. OPp. (Vordergelenk<br />
angeplatzt) in OPp.-Schuber (leicht verfärbt).<br />
(100) 300,-<br />
Eines von 155 Exemplaren. – Mardersteig 71. Spindler 42.2.<br />
– Unbeschnitten, Vorsätze etw. stockfleckig. – Exlibris des<br />
Schweizer Kunsthistorikers Paul Hofer (1909-1995).<br />
1836 – MICHELANGELO BUONAROTTI, Poesie.<br />
(Montagnola 1923). Fol. 121 S., 1 Bl. OPgt. (leicht<br />
lichtrandig und gering fleckig) in mod. Lwd.-<br />
Schuber. (100) 800,-<br />
Eines von 175 Ex. (Gesamtaufl.: 180). – Mardersteig 2.<br />
Rodenberg 38, 2. – Vereinzelt wenig fleckig.<br />
1837 – SHAKESPEARE, W., The Tempest. (Montagnola<br />
1924). Fol. 151 S. Gelb-grünes OPgt. (leicht<br />
aufgebogen, gering fleckig). (100) 800,-<br />
Eines von 224 Ex. (Gesamtaufl.: 230). – Mardersteig <strong>9.</strong><br />
Rodenberg I, 3<strong>9.</strong> – Textfassung nach der Cambridge-Ausgabe.<br />
– Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, unbeschnitten. –<br />
Sauber.<br />
1838 PHOTOGRAPHIE – ROH, F., UND J.<br />
TSCHICHOLD, foto-auge, oeil et photo,<br />
photo-eye. 76 fotos der zeit. Stuttgart, Wedekind,<br />
(1929). 4°. Mit zahlr. Abb. auf Tafelseiten. 17 S.,<br />
38 Bl. Blockbuchbindung. Orig.-Broschur. (140)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe. – Schauer II, 126. Heidtmann-B. 5183 und<br />
562<strong>9.</strong> – Bedeutendstes und progressivstes Photobuch der<br />
zwanziger Jahre. – Umschlag mit dem Selbstbildnis<br />
Lissitzkys „Der Konstrukteur“, Tafeln mit den Photos von<br />
Baumeister, Max Ernst, G. Grosz, Heartfield, Moholy-<br />
Nagy etc. – Sehr gutes Exemplar.<br />
1839 RINGELNATZ, J., Allerdings. Gedichte. Berlin,<br />
Rowohlt, 1928. 4°. 172 S., 1 Bl. Anzeigen. Illustr.<br />
OLwd. (wenig fleckig und gebräunt, etw. bestoßen).<br />
(89) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pape 28. Kayser-Des Coudres 27. – Minimal<br />
fleckig. – Vorsatz mit eigenhändiger Widmung an<br />
den Rechtsanwalt Dr. Clovis Clad und seine Gattin „mit<br />
einem besonderen Gruß“, datiert Leipzig 1<strong>9.</strong> 10. 1928, und<br />
Signatur.
Nr. 1846<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 343<br />
1840 – Die gebatikte Schusterpastete (1. und 2. Aufl.<br />
Berlin, A. R. Meyer, 1921). 19 S. Illustr. Orig.-<br />
Brosch. (leicht knittrig). (89) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Pape 14. Josch D 62.4. Kayser-Des Coudres<br />
14. – Bindung gelockert, etw. gebräunt. – Exlibris. –<br />
Signatur des Autors auf dem unteren Rand des Broschurdeckels.<br />
1841 – Kinder-Verwirr-Buch mit vielen Bildern. Berlin,<br />
Rowohlt, 1931. 66 S., 1 Bl. Anzeigen. Farb. illustr.<br />
OPp. (ein wenig fleckig und gebräunt, etw. bestoßen).<br />
(89) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kayser-Des Coudres 33. Pape 34. – Etw.<br />
stockfl. – DAZU: DERS., Geheimes Kinder-Spiel-Buch mit<br />
vielen Bildern. Potsdam 1924. Mit 11 ganzseit. Illustr. von<br />
J. Ringelnatz. – Erste Ausgabe. – Pape 26. Des Coudres<br />
25. Hayn-G. IX, 493. – Noch ohne den auf Grund poli -<br />
zeilicher Verfügung aufgedruckten Vermerk „Nur für Er -<br />
wachsene“.<br />
1842 – ... Liner Roma ... Mit 10 Bildern von ihm selbst.<br />
Hamburg, Asmus, 1924. Mit 10 (9 mont., 7 farb.)<br />
Abb. 53 S., 1 Bl. OHpgt. (Rücken wenig gebräunt,<br />
gering berieben und bestoßen). (89) 150,-<br />
Eines von 200 Ex. der Vorzugsausgabe auf besserem Papier,<br />
im Druckvermerk vom Autor signiert. – Erste Ausgabe. –<br />
Kayser-Des Coudres 23. Pape 24. – Stellenw. gering fleckig.<br />
Nr. 1849<br />
1843 – Matrosen. Erinnerungen, ein Skizzenbuch: handelt<br />
von Wasser und blauem Tuch. Berlin, Internationale<br />
Bibliothek, 1928. Mit zahlr. Abb. 246 S.,<br />
1 Bl. OLwd. (Rücken gebleicht; etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (89) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pape 30. Kayser-Des Coudres 2<strong>9.</strong> – Vorsatz<br />
signiert „Joachim Ringelnatz“. – DAZU: RINGEL-<br />
NATZ in kleiner Auswahl als Taschenbuch. 8. Aufl. Berlin<br />
1964. – Vortitel signiert „Muschelkalk Ringelnatz“, die Gattin<br />
von Ringelnatz, Leonharda Pieper (1898-1977).<br />
1844 – Turngedichte. Berlin, A. R. Meyer, (1920). 15 S.<br />
Umschl. d. Zt. (leicht läd. und fleckig). (89) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – (Lyrische Flugblätter 79). – Pape 11. Josch<br />
D 62.1. Raabe, Zeitschriften, 144, 7<strong>9.</strong> – Die erste Veröffentlichung<br />
unter dem Pseudonym „Ringelnatz“. – Erste Bl. im<br />
oberen Bug etw. eingerissen; gebräunt und wenig fleckig.<br />
1845 – Turngedichte. (2. und 3. Aufl.), Berlin, A. R.<br />
Meyer, (1920). 15 S. Mod. Hpgt. (89) 120,-<br />
(Lyrische Flugblätter 79). – Pape 11. Josch D 62.1. Raabe,<br />
Zeitschriften, 144, 7<strong>9.</strong> – Erste und letzte Bl. mit tls. großen<br />
Randausbrüchen ohne Textverlust, alle Bl. mit transparenter<br />
Folie hinterlegt, stark gebräunt. – Titel mit Signatur des<br />
Autors.
344<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1846 RINGELNATZ, J., Weitab von Lappland. Berlin,<br />
Birkholz, 1922. 4°. Mit ganzseit. lithogr. Portr.<br />
von H. E. Linde-Walther (sign.) und 2 ganzseit.<br />
Lithogr. von Paul Haase (monogrammiert). Text<br />
lithogr. Zus. 10 Bl. Flex. OPp. mit Buntpapier -<br />
bezug (Bezug mit kleinen Läsuren, berieben). (89)<br />
1.000,-<br />
Eines von 200 num. Ex. der ersten Ausgabe. – Pape 20. Kayser-Des<br />
Coudres 20. Rodenberg 153, 12. – Zwölfter Erasmusdruck.<br />
– Das Porträt vom Verfasser signiert, dazu auf<br />
dem Vorsatz eigenhändige Widmung: „S(einer) l(ieben)<br />
Sitzler Dietzel zum Geburtstage 1922 Kuttel daddeldu“. –<br />
Eine Dame namens Dietzel, offenbar eine Mäzenin von<br />
Ringelnatz, wird in einem Schreiben des Jahres 1923<br />
erwähnt: „Dietzel traf ich nicht an. Sie hat jetzt mit Oberreich<br />
ein kleines Spökergeschäft mit Seife etc.“ (zitiert nach<br />
Ringelnatz! Ein Dichter malt seine Welt, Göttingen 2000,<br />
S. 113). – Siehe Abbildung.<br />
1847 RINGELNATZ – KONVOLUT – 3 Erstausgaben.<br />
Orig.-Einbände (mäßige Gebrauchsspuren).<br />
(89) 200,-<br />
I. Ein jeder lebt's. Novellen. München, Langen, (1913). –<br />
Pape <strong>9.</strong> – II. Die Flasche und mit ihr auf Reisen. Berlin,<br />
Rowohlt, 1932. – Pape 38. – III. Für die Mode, nicht dagegen<br />
sei der Mensch. (Chemnitz 1936). – Num. Ex. – Pape<br />
48. – Beiliegend Ringelnatz und Halle, Stuttgart 1939 (eines<br />
von 400 num. Ex.) sowie zwei Werke von Georg Bötticher,<br />
dem Vater von Ringelnatz: Die Schweinskarbonnade, Leipzig<br />
1890, erste Ausgabe, und Meine Lieben, Leipzig 1898.<br />
1848 – – 4 Erstausgaben. Orig.-Einbände (mäßige Ge -<br />
brauchsspuren). (89) 300,-<br />
I. Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Lied. Berlin,<br />
Meyer, (1920). – Pape 12. – II. Nervosipopel. Elf Angelegenheiten.<br />
München, Lange, (1924). – Erste Buchausgabe. –<br />
Pape 25. – III. Kasperle-Verse. Berlin (1939). – Eines der<br />
seltenen kolor. Ex. – Pape 50. – IV. Betrachtungen über<br />
dicke und dünne Frauen. O. O. und J. (Leipzig ca. 1940). –<br />
Vgl. Pape 52/53. – Ex. ohne den fingierten Druckvermerk.<br />
– Meist nur leichte Gebrauchsspuren.<br />
1849 – SIMPLICISSIMUS Künstler-Kneipe und Kathi<br />
Kobus. Hrsg. vom Hausdichter Hans Bötticher.<br />
(München), Selbstvlg., o. J. (1909). Mit 26 (2 farb.)<br />
Abb. 47 S. Farb. illustr. Orig.-Brosch. (Deckel mit<br />
Vermerk in Buntstift, Schwanz mit kleinem Einriß,<br />
vorderer Innen deckel mit kleiner Rostspur;<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen). (89) 800,-<br />
Seltene erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung von<br />
Ringelnatz. – Pape 3. Kayser-Des Coudres 3. – Kleine Festschrift<br />
für die Wirtin des „Simplicissimus“ und ihr Lokal, in<br />
dem seit 1909 auch Ringelnatz (noch nicht unter diesem<br />
Pseudonym) auftrat und bis 1911 „Hausdichter“ (und<br />
„Gspusi“ der Kobus) geblieben ist (vergleiche das Gedicht<br />
„Wie Kathi zu ihrem Hausdichter kam“, von Ringelnatz<br />
unter Pseudonym „Pinko Meyer“). – Mit vielen Photos von<br />
Festen, Künstlern und Gästen sowie einigen Gedichten. Der<br />
Umschlag mit der berühmten Illustration der roten Dogge,<br />
die mit den Zähnen eine Sektflasche öffnet (wohl von<br />
Th. Th. Heine). – Am Anfang leicht stockfl. – DAZU:<br />
SIMPLICISSIMUS Künstler-Kneipe. Gegründet 1902 von<br />
Kathi Kobus. München (1932). – Siehe Abbildung.<br />
1850 RUPPRECHT-PRESSE – HÖLDERLIN, (F.),<br />
Hymnen. (Ausgewählt und hrsg. von R. von<br />
Delius. München 1919). 4°. Mit kleinem Titelholzschnitt.<br />
1 Bl., 56 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Vg.,<br />
sign. „K. Ebert München“ (Rücken stärker aufgehellt,<br />
berieben, bestoßen). (57) 250,-<br />
Nr. 182 von 200 Exemplaren. – Rodenberg 130. – Vorsätze<br />
gering leimschattig, gestempelt und mit hs. Besitzvermerk;<br />
stellenw. fleckig.<br />
Widmung an Hofmannsthal<br />
1851 SCHNITZLER, A., Der einsame Weg. Schauspiel<br />
in fünf Akten. 2. Aufl. Berlin, S. Fischer,<br />
1904. 166 S., 5 Bl. Anzeigen (erstes weiß). OLwd.<br />
(fleckig). (112) 300,-<br />
Erstes Blatt mit Widmung: „Seinem lieben Hugo / Arthur /<br />
Feber 904“. – Exlibris Hugo von Hofmannsthal.<br />
1852 SCHNITZLER – 4 Werke von Arthur Schnitzler<br />
in 4 Bdn., darunter eine Vorzugs- und zwei Erstausgaben.<br />
1901-26. Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(112) 100,-<br />
Anatol (EA 1901) – Marionetten (1906) – Der tapfere Cassian<br />
(VA 1922) – Traumnovelle (EA 1926).<br />
Mit gezeichnetem „Dada-Titel“<br />
1853 SCHWITTERS, K., Anna Blume. Dichtungen.<br />
Hannover, Steegemann, 191<strong>9.</strong> 37 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Von Kurt Schwitters illustr. Orig.-Brosch.<br />
(Rücken mit kleinen Läsuren, teilw. verblaßt und<br />
gebräunt, Deckel ein wenig geknickt). (148) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Silbergäule, Bde. XXXIX/XL. –<br />
Meyer 20.1. Raabe 273. 1 (mit Abb.). – Vereinzelt minimale<br />
Randläsuren, etw. gebräunt. – Über den gesamten Titel zeitgenössische<br />
Zeichnungen in blauer Tinte, Buntstift und<br />
Wasserfarben nach Dada-Manier: groteske Köpfe, scheinbar<br />
nicht zusammenpassende Gegenstände, kleine Szenen<br />
mit Strichmännchen etc., darüber eine Sonne mit porträt -<br />
artigem Gesicht. Einige Worte lassen sich als Anspielungen<br />
deuten: „Elsa mit wem verkehrst ???? DU DA?“ (ein dadaverballhorntes<br />
Zitat aus Lohengrin, vielleicht umgemünzt<br />
auf die „Dada-Baronesse“ Elsa von Freytag-Loringhoven,<br />
1874-1927), weiterhin mehrfache Wiederholung des Vorund<br />
Nachnamens „Anna Blume“ und die Worte „Noske<br />
Affe“, bezugnehmend auf die Diffamierung des in revolutionären<br />
Kreisen verhaßten sozialdemokratischen Kriegsministers<br />
Gustav Noske (1868-1946) als eines Affen, der aus<br />
der Hand der Mächtigen frißt. Das Schimpfwort vom<br />
„Noske-Affen“ ging auch in der bayerischen Räterepublik<br />
um (Gustav Landauer hatte Albert Roßhaupter so bezeichnet).<br />
Am unteren Rand, noch unflätiger, das Wort „ALoch“.<br />
– Der Zeichner stammt vielleicht aus dem Kreis von Johannes<br />
Itten, der von 1919-23 künstlerischer Leiter am Bauhaus<br />
in Weimar gewesen ist (vgl. Kat. Itten, Münster 1980,<br />
Nr. 88, Tagebuchblatt von 1918). – Aus der Sammlung Paul<br />
Eipper. – Siehe Abbildung Tafel 23.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 345<br />
1854 SINDONE, LA, di Emilio Cavaterra, Giovanni<br />
Judica Cordiglia, P. Adalberto Sisti, Giovanni<br />
Battista Judica Cordiglia. Incisioni originali di<br />
Tiziano, Rubens, Pinelli, Makarost. (Rom), Dino,<br />
1975. Gr.-Fol. Mit 13 tls. gefalt. Tafeln und zahlr.<br />
Textabb. 169 S. Reliefiertes OMetall in OLwd.-<br />
Schuber (leichte Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Die Tafeln mit Abbildungen nach Photographien des Turiner<br />
Grabtuches. – Recht sauber.<br />
1855 STEINHARDT – PEREZ, J.-L., Gleichnisse.<br />
(Deutsch von A. Eliasberg). Berlin, Gurlitt, 1920.<br />
4°. Mit 8 Lithogr. von Jakob Steinhardt. 88 S., 1 Bl.<br />
OHlwd. (angeschmutzt, leicht berieben, etw. be -<br />
stoßen). – Erste deutsche Ausgabe. – Unbeschnitten.<br />
– Sauber. (100) 120,-<br />
1856 STRUCK, H., Die Kunst des Radierens. 3. verm.<br />
und verb. Aufl. Berlin, P. Cassirer, (1919). 4°. Mit<br />
6 Graphiken und vielen tls. ganzseit. Textillustr.<br />
4 Bl., 275 S. OPp. (Rücken restauriert). (112)<br />
150,-<br />
Feilchenfeldt-B. 193.3. – Vgl. Söhn 264. Bolliger II, 298<br />
(andere Aufl.): „Eines der besten graphischen Handbücher<br />
... Enthält den ersten Hinweis auf den Graphiker Marc Chagall.“<br />
– Mit je einer Radierung von Max Liebermann, Paul<br />
Baum, Hans Meid, Edvard Munch und Hermann Struck<br />
sowie einer Lithographie von Max Slevogt. – Vorsätze er -<br />
neuert.<br />
1857 THEATINER-DRUCKE – MANZONI, A.,<br />
Die heiligen Hymnen. München 1924. 55 S., 1 Bl.<br />
OLdr. (leicht beschabt). – Nr. 7 von 30 Ex. der<br />
Vorzugsausgabe. (74) 120,-<br />
18<strong>58</strong> TIEMANN – NIETZSCHE, F., Lieder für eine<br />
Singstimme mit Klavierbegleitung. Leipzig, Kistner<br />
und Siegel, 1924. 4°. Mit rad. Titelvign. von<br />
W. Tiemann. 2 Bl., 62 S. OHpgt. (kaum fleckig<br />
und berieben). (168) 120,-<br />
Eines von 150 Ex. der Normalausgabe (Gesamtaufl.: 200). –<br />
Musikalische Werke von Friedrich Nietzsche, hrsg. von<br />
G. Göhler, Bd. I (alles Erschienene). – Schmieder 56. Hirsch<br />
IV, 998. MNE, Nachtr., 134. – Gering gebräunt.<br />
1859 TORNIUS, V., Elisa. Die Geschichte einer schönen<br />
Seele. Lübeck, Quitzow, 1925. 337 S. OLdr.<br />
(Rücken verfärbt, leicht berieben). – Nr. 25 von<br />
25 Ex. der Vorzugsausgabe auf Bütten. (74) 120,-<br />
1860 TUCHOLSKY, K., Deutschland, Deutschland<br />
über alles. Berlin, Universum-Bücherei, 192<strong>9.</strong> Mit<br />
zahlr. Abb., montiert von John Heartfield. 231 S.,<br />
2 Bl. (Anzeigen). OLwd. – Bonitz-W. C10.2. (89)<br />
120,-<br />
1861 VERLAINE, P., Epigrammes. Paris 1894. Mit<br />
Frontisp. von F.-A. Cazals. 78 S., 1 Bl. Hpgt. d. Zt.<br />
mit eingeb. Orig.-Brosch. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Tournoux 47. Montel 97. Vicaire VII, 99<strong>9.</strong><br />
– Vorsatz gestempelt, wenig gebräunt.<br />
1862 – Les fêtes galantes. (Nachdruck des Manuskripts).<br />
Paris, Messein, 1920. Mit rad. Portr. von<br />
(Henri?) Fantin-Latour. 4, 27 Bl. Hlwd. d. Zt. mit<br />
eingeb. Orig.-Brosch. (tls. vergilbt). (100) 150,-<br />
Nr. 403 von 950 Ex. (Gesamtaufl.: 999). – Nicht bei Montel.<br />
– Titel gestempelt, erste und letzte Blätter gebräunt.<br />
1863 KONVOLUT – 8 numerierte Vorzugsausgaben<br />
des 20. Jahrhunderts in 8 Bdn. Verschied. Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (49) 200,-<br />
Stirner (Der Einzige und sein Eigentum, Leipzig 1911) –<br />
Schiller (Die Räuber, München 1912) – Das Äskulapische<br />
Dekameron (München 1920) – Schlaf (Seele, Weimar 1922)<br />
– Hofmannsthal (Das Salzburger große Welttheater, Leipzig<br />
1923) – Twenty Letters to Joseph Conrad (London 1926) –<br />
Lessing (Die Parabel von den drei Ringen, Berlin 1918) –<br />
Wilde (Recollections, Bloomsbury 1932). – Altersspuren. –<br />
5 Beilagen.
346<br />
Mario Brändel, geboren am 17. September 1959 in<br />
Dresden, seit seiner Jugend mit der dortigen<br />
Kunstszene verbunden und als Lyriker und freisinniger<br />
Mensch bespitzelt und ungelitten, konnte<br />
1984 in die Bundesrepublik umziehen. Nach existenziell<br />
schwierigen Anfangsjahren im Westen<br />
gründete er 1992 ein Versandantiquariat in München,<br />
das außer Kunst und Literatur als Spezial -<br />
gebiet Osteuropa allgemein, insbesondere aber<br />
Rumänien pflegte. Mit seinen mehr als 30 Katalo-<br />
1864 ARTMANN – 32 Werke von H. C. Artmann,<br />
davon 16 mit e. Signatur und 1 mit e. Widmung.<br />
Orig.-Einbände (minimale Gebrauchsspuren).<br />
400,-<br />
Mit e. Widmung: Nachtwindschatten. Einundsechzig österreichische<br />
Haiku.<br />
1865 BAUER – Ca. 80 Werke von Walter Bauer, meist<br />
in erster Ausgabe. Tls. stärker läd. Orig.-Einbände.<br />
250,-<br />
1866 BENN, G., Diesterweg. Eine Novelle. Berlin,<br />
Pfemfert, 1918. Mit ganzseit. Abb. nach C. Felixmüller.<br />
28 S., 2 Bl. Orig.-Brosch. (leicht verfärbt).<br />
150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
Sammlung Brändel<br />
gen erwarb er sich auf diesen Gebieten bei Institutionen<br />
und privaten Sammlern einen hervorragenden<br />
Ruf. Neben seiner Brotarbeit als Antiquar<br />
schrieb Mario Brändel weiterhin Gedichte – 1989<br />
erschien sein erstes Werk „Ein Federstrich, sonst<br />
nichts“ in der Fuchstaler Presse – und baute als<br />
Literaturfreund und passionierter Sammler eine<br />
bemerkenswerte Bibliothek der deutschsprachigen<br />
Dichtung des 20. Jahrhunderts und osteuropäischer<br />
Literatur in deutschen Übersetzungen<br />
auf, wobei er die Bücher der von ihm geschätzten<br />
Autoren möglichst in ersten Ausgaben und am<br />
liebsten in Widmungs- oder signierten Exemplaren<br />
zu erwerben trachtete. Am 24. Januar dieses<br />
Jahres beendete der Tod alle Lese- und Sammelfreuden<br />
und nahm Mario Brändel die Feder aus<br />
der Hand, so daß sein letztes Buch unvollendet<br />
blieb.<br />
Die etwas mehr als 120 Positionen der Sammlung<br />
Brändel beinhalten neben einigen herausragenden<br />
und seltenen Einzelstücken hauptsächlich die<br />
jeweils unter einer Nummer zusammengefaßten<br />
Autoren, mit denen sich Brändel besonders be -<br />
schäftigt hat, und das sehr umfangreiche, über 2000<br />
Bände umfassende Literaturkonvolut (Katalognummer<br />
1988), das alphabetisch von Ach matowa<br />
bis Zwetajewa reicht, wohinter sich aber beileibe<br />
nicht nur Russinnen in deutschen Übersetzungen<br />
verbergen. Apropos verbergen: Wir wollen nicht<br />
verschweigen, daß Mario Brändel auch die allem<br />
Sammeln inne wohnende heiter-spielerische, im<br />
besten Sinne kindliche Seite des Sammelns nicht<br />
fremd war – die Teebeutel anhänger (Katalognummer<br />
2041) hat er uns hinterlassen.<br />
Erste Ausgabe. – Lohner 2. 11. – Mit der Abbildung „Der<br />
Rote Hahn“ nach dem Holzschnitt von C. Felixmüller (vgl.<br />
Söhn 169). – Gebräunt.<br />
1867 – Gedichte. (Hrsg. von H. Ellermann). O. O.<br />
(Hamburg) 1936. 18 Bl. lose in Orig.-Umschlag.<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Lohner 1.84. – Enthält 14 Gedichte, von<br />
denen zuvor zwei in einer Monatsschrift und eines als Privatdruck<br />
erschienen waren. Im Dezember 1935 (also kurz<br />
vor dem Publikationsverbot) ausgeliefert. – Tadellos.<br />
1868 – Kunst und Macht. Stuttgart und Berlin, DVA,<br />
(1934). 171 S., 2 Bl. Anzeigen. OLwd. 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Lohner 2.6<strong>9.</strong> – Sehr schönes Exemplar mit<br />
dem originalen Schutzumschlag und dem beiliegenden Verlagsprospekt.
1869 – Der Vermessungsdirigent. Berlin, Pfemfert,<br />
191<strong>9.</strong> 60 S., 2 Bl. Anzeigen. Läd. Orig.-Broschur.<br />
– Erste Ausgabe. – Lohner 2.14. – Gebräunt.<br />
200,-<br />
1870 BENN – 17 Erstausgaben von Gottfried Benn.<br />
1930-<strong>58</strong>. Orig.-Einbände (geringe Gebrauchsspuren).<br />
300,-<br />
Fazit der Perspektiven. – Das Unaufhörliche – Nach dem<br />
Nihilismus – Der neue Staaat und die Intellektuellen – Statische<br />
Gedichte – Der Ptolemäer – Ausdruckswelt – Drei<br />
alte Männer – Doppelleben – Probleme der Lyrik – Fragmente<br />
– Die Stimme hinter dem Vorhang – Neue Gedichte<br />
– Altern als Problem für Künstler – Aprèslude – Reden –<br />
Primäre Tage. – Mehrere Beilagen.<br />
1871 (BLASS, E., PSEUD.:) D. STABLER, Der paradiesische<br />
Augenblick. (Weimar, Lichtenstein,<br />
1924). Mit 5 auf Japan gedruckten „galanten“<br />
Lithogr. von George Morgan. 65 S. OPp. (leicht<br />
beschabt). 120,-<br />
Eines von 350 Ex. des Privatdrucks. – Raabe 8 (datiert<br />
1930). Hayn-G. IX, 557 (dort genauere Angaben als bei<br />
Raabe). – Unberührt.<br />
1872 BLASS, E., Über den Stil Stefan Georges. Heidelberg,<br />
Weißbach, 1920. 27 S. OPgt. 120,-<br />
Nr. 43 von 150 Ex., im Druckvermerk von Ernst Blaß signiert.<br />
– Raabe 5. – Unbeschnitten.<br />
1873 BLASS – 4 Erstausgaben von Ernst Blaß. 1912-21.<br />
Orig.-Einbände (geringe Gebrauchsspuren).<br />
120,-<br />
Die Strassen komme ich entlang geweht. 1912. – Die<br />
Gedichte von Trennung und Licht. 1915. – Gedichte von<br />
Sommer und Tod. 1918. – Der offene Strom. 1921.<br />
1874 CANETTI, E., Die Blendung. Wien, Leipzig und<br />
Zürich, Reichner, 1936. 560 S. OLwd. mit zweifarb.<br />
Deckelillustr. nach Alfred Kubin (fleckig und<br />
beschabt). 400,-<br />
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung des Autors.<br />
– Raabe, Kubin, 537. – Vorsatz mit Widmung: „Otto Spielmann<br />
in alter Freundschaft sehr herzlich von Elias Canetti“.<br />
1875 – Masse und Macht. Hamburg, Claassen, (1960).<br />
568 S. OLwd. 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Beiliegen mehrere weitere Erstausgaben<br />
von Elias Canetti, darunter „Die Fackel im Ohr“ mit e. Signatur.<br />
1876 CELAN, P., Edgar Jené. Der Traum vom Traume.<br />
Mit einer Vorbemerkung von O. Basil. Wien, Agathon,<br />
1948. Mit 4 Textabb., 18 Tafeln und 8 (3 doppelblattgr.,<br />
5 ganzseit.) Lithogr. von Edgar Jené.<br />
12 S., 3 Bl. Orig.-Brosch. (gering fleckig). 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 347<br />
Nr. 109 von 700 Ex. – Erste Ausgabe. – Die Monographie<br />
über den bedeutenden Surrealisten ist Celans Erstlingswerk<br />
(zuvor waren nur drei Übersetzungen erschienen).<br />
1877 – Mohn und Gedächtnis. (8. Aufl.). Stuttgart,<br />
DVA, (1968). 79 S. OLwd. 200,-<br />
„Für Szász János, herzlich Paul Celan 15. 4. 68.“<br />
1878 – Von Schwelle zu Schwelle. Gedichte. (5. Aufl.).<br />
Stuttgart, DVA, (1968). 65 S., 1 Bl. OLwd. 300,-<br />
„... zur Erinnerung an ein längeres Gespräch in der Rue<br />
d'Ulm. Paul Celan. Paris, am 16. 4. 1968.“<br />
1879 CELAN – 8 Erstausgaben von Paul Celan. 1959-<br />
91. Orig.-Einbände (leichte Gebrauchsspuren).<br />
300,-<br />
Sprachgitter – Der Meridian – Die Niemandsrose – Atemwende<br />
– Fadensonnen – Schneepart – Zeitgehöft – Eingedunkelt.<br />
– Zahlreiche Beilagen.<br />
1880 DADA – DADA ALMANACH. Im Auftrag des<br />
Zentralamtes der deutschen Dada-Bewegung.<br />
Hrsg. von Richard Huelsenbeck. Berlin, Reiss,<br />
(1920). Mit 8 Tafeln. 1 Bl., 159 S. Orig.-Brosch.<br />
(Kapitale etw. eingerissen; knittrig, angeschmutzt<br />
und fleckig). 300,-<br />
Sheppard 26. Verkauf 178. Kat. Dada 6. Bolliger III, 79:<br />
„Wichtiges Dokument des Dadaismus. Von größter Seltenheit.“<br />
– Buchblock von Einbanddecke gelöst, Heftklammern<br />
rostig, 2 kleine Stempel, vereinzelt Anstreichungen in<br />
Bleistift, etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
1881 – MARSTALL, DER. Zeit- und Streitschrift des<br />
Verlages Paul Steegemann. Heft 1/2 (alles Erschienene).<br />
Hannover u. a., Steegemann, (1920). Mit<br />
einigen Abb. <strong>58</strong> S., 3 Bl. Anzeigen. Orig.-Klammerheftung.<br />
800,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Dietzel-H. 3.1901. Bolliger<br />
III, 186: „Höchst selten.“ Verkauf 180. Meyer 35. Motherwell-Karpel<br />
76. – „Die Zeitschrift enthält im Kapitel 'Das<br />
enthüllte Geheimnis der Anna Blume' auf den S. 11-31 ...<br />
eine Sammlung 'der witzigsten, boshaftesten, dümmsten<br />
und klügsten Dokumente' über den Gedichtband 'Anna<br />
Blume' von Kurt Schwitters. Ferner Kritiken aus Zeitschriften<br />
und Zeitungen, von Ärzten und anonyme<br />
Zuschriften, meist beleidigenden Inhalts, ferner Texte aus<br />
der Serie 'Die Silbergäule'“ (Bolliger). Unter letzteren finden<br />
sich Beiträge von Johannes Baader („Wer ist Dadaist?“),<br />
Klabund („Die Dadakratie“), Richard Huelsenbeck<br />
(„Geschichte des Dadaismus“) und Otto Flake („Über<br />
Hans Arp“). – Anfänglich und am Ende mit kleinen Ausrissen<br />
und Randläsuren; etw. gebräunt.<br />
1882 DADA – SAMMLUNG – 6 Schriften zum Dada -<br />
ismus und Surrealismus 1950-96. Verschied. Orig.-<br />
Einbände (meist nur leichte Gebrauchsspuren).<br />
150,-
348<br />
Nr. 1894<br />
Darunter „Surrealistische Publikationen“, hrsg. von E. Jené<br />
und M. Hölzer, Klagenfurt 1950, und „Herwarth Walden<br />
und 'Der Sturm'“, erschienen in der Edition Leipzig 1983.<br />
– Geringe Gebrauchsspuren.<br />
1883 DÄUBLER, TH., Mit silberner Sichel. Hellerau<br />
1916. 129 S., 1 Bl. Orig.-Broschur. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 55, <strong>9.</strong> – Vorsatz mit e. Widmung an<br />
das Ehepaar Hertz. – Beiliegen 3 weitere Werke von Theodor<br />
Däubler mit e. Widmung bzw. Signatur: Der Schatz der<br />
Insel – Das Nordlicht – Can Grande della Scala.<br />
1884 DÄUBLER – 24 Werke von Theodor Däubler,<br />
davon 21 in erster Ausgabe. Leicht beschäd. Orig.-<br />
Einbände. 400,-<br />
Erstausgaben: Der Marmorbruch – Lasar Segall – Hesperien<br />
– Die Treppe zum Nordlicht – Aufforderung zur Sonne<br />
– Lucidarium in arte musicae – Der neue Standpunkt –<br />
Sparta – Päan und Dithyrambos – Der Berg Athos – Attische<br />
Sonette – Wir wollen nicht verweilen – Der Fischzug<br />
– Der unheimliche Graf – Ode, Hymne und Gesänge – Die<br />
Göttin mit der Fackel – Heilige Stätten der Bibel – Be -<br />
strickungen – Im Kampfe um die moderne Kunst – Der<br />
sternhelle Weg – Griechenland.<br />
1885 DODERER – 22 Werke von Heimito von Doderer,<br />
meist in erster Ausgabe (davon 1 mit e. Signatur).<br />
Leicht läd. Orig.-Einbände. 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
Nr. 1897<br />
1886 EHRENBURG – 15 Werke von Ilja Ehrenburg,<br />
davon 12 in erster deutscher Ausgabe. Leicht läd.<br />
Orig.-Einbände. 150,-<br />
In erster deutscher Ausgabe: Michail Lykow – Die heiligsten<br />
Güter – Das Leben der Autos – Verschwörung der Gleichen<br />
– Trust D. E. – Visum der Zeit – Die Traumfabrik –<br />
Die Gasse am Moskaufluss – Der Sturm – Der Fall von<br />
Paris – Spanien heute – Moskau glaubt nicht an Tränen.<br />
1887 EHRENSTEIN – 21 Werke von Albert Ehrenstein,<br />
davon 18 in erster Ausgabe. Tls. läd. Orig.-<br />
Einbände. 400,-<br />
Erstausgaben: Lukian – Die Gedichte – Den ermordeten<br />
Brüdern – Karl Kraus – Wien – Die rote Zeit – Der Selbstmord<br />
eines Katers – Klagen eines Knaben – Menschen und<br />
Affen – Ritter des Todes – Bitte um Liebe – Briefe an Gott<br />
– Tubutsch – Die Nacht wird – Nicht da nicht dort –<br />
Bericht aus einem Tollhaus – Der Mensch schreit – Die<br />
weiße Zeit.<br />
1888 EINSTEIN, C., Negerplastik. München 1915. 4°.<br />
Mit zahlr. Abb. XXVII S., 1 Bl., 108 S. OLwd.<br />
(Rücken leicht verfärbt). – Erste Ausgabe. 150,-<br />
1889 EINSTEIN – 6 Werke von Carl Einstein, davon<br />
3 in erster Ausgabe. Läd. Orig.-Einbände. 200,-<br />
Erstausgaben: Anmerkungen – Bebuquin – Der unentwegte<br />
Platoniker.
1890 FRANK – 28 Werke von Bruno Frank, davon<br />
27 in erster Ausgabe und 3 mit e. Widmung.<br />
Leicht beschäd. Orig.-Einbände. 300,-<br />
Widmungsexemplare: Der Magier – Die Schatten der Dinge<br />
– Die Tochter.<br />
1891 FRIEDELL, E., Ecce poeta. Berlin, S. Fischer,<br />
1912. 268 S., 2 Bl. Beschäd. Orig.-Broschur. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit langer e. Widmung in Bleistift.<br />
– Unbeschnitten. – Beiliegen mehrere weitere Werke<br />
von Egon Friedell in erster Ausgabe, darunter: Das Jesusproblem<br />
– Goethe. Groteske in zwei Bildern (e. Signatur) –<br />
Das letzte Gesicht – Das Altertum war nicht antik – Soldatenleben<br />
im Frieden – Kleine Porträtgalerie – Steinbruch –<br />
Von Dante zu d'Annunzio – Die Reise mit der Zeitmaschine<br />
– Das Altenberg-Buch. – Beilagen.<br />
1892 GEORGE – Ca. 30 Werke von Stefan George und<br />
aus dem George-Kreis, meist in erster Ausgabe.<br />
Orig.-Einbände mit wenigen Gebrauchsspuren.<br />
250,-<br />
1893 GIDE – 40 Werke von André Gide, meist in erster<br />
deutscher Ausgabe. Leicht läd. Orig.-Einbände.<br />
250,-<br />
1894 GRAF, O. (M.), Amen und Anfang. (München,<br />
Bachmair, 1919). 4°. Mit sign. Holzschnitt-Titel<br />
von Georg Schrimpf. 65 S., 1 Bl. OHlwd. (kaum<br />
Gebrauchsspuren). 1.000,-<br />
Nr. 116 von 300 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser<br />
e. signiert. – Raabe 2. Lang 304. Jentsch 51: „Der Gedichtband<br />
'Amen und Anfang' erschien im selben Jahr, als Oskar<br />
Maria Graf als Sympathisant der Münchner Räterepublik<br />
verhaftet worden war und erst durch Fürsprache von Rainer<br />
Maria Rilke wieder freigelassen wurde.“ – Vorsatz mit<br />
hs. Widmung: „Für Marga im Januar 1920 – Festung Niederschönenfeld<br />
– Podu.“ – Siehe Abbildung.<br />
1895 – Bolwieser. Roman eines Ehemannes. München,<br />
Drei-Masken-Verlag, 1931. 359 S. OLwd. (leicht<br />
fleckig). 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel mit e. Widmung, schiefgelesen.<br />
1896 – Der ewige Kalender. New York 1954. Mit Illustr.<br />
von Maria Jauss. 46 S., 1 Bl. OLwd. mit leicht be -<br />
schäd. Orig.-Umschlag. 150,-<br />
Vorsatz mit Widmung an H. J. Mundt, datiert Dezember<br />
1964.<br />
1897 – Frühzeit. Jugenderlebnisse. Berlin, Malik, (1922).<br />
2 Bl., 147 S. OKart. mit Einband von Heartfield.<br />
200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 349<br />
Die rote Roman-Serie, Bd. V. – Erste Ausgabe. – Hauberg<br />
248. Hermann 146. Pfanner 6. Gittig <strong>58</strong>. Herzfelde, Autobiographische<br />
Aufzeichnungen aus den Jahren 1905-17. –<br />
Der Einband von John Heartfield zeigt ein frühes Porträtphoto<br />
Grafs. – Siehe Abbildung.<br />
1898 – Licht und Schatten. Eine Sammlung zeitgenössischer<br />
Märchen. Berlin, Vlg. der neuen Gesellschaft,<br />
(1927). 99 S. OLwd. 150,-<br />
Jugendbücher der Neuen Gesellschaft, Bd. 8. – Vorsatz mit<br />
e. Widmung. – Tadellos.<br />
1899 – Der Quasterl. (Moskau, Iskra Revoluzii, 1939).<br />
63 S. Leicht läd. Orig.-Broschur. 120,-<br />
Kleine Volksbücherei (Umschlag: Kleine Volksbibliothek).<br />
– Von größter Seltenheit.<br />
1900 – Die Traumdeuter. Aus einer alten bayrischen<br />
Familienchronik. Freiburg, Herder, 1924. 3 Bl.,<br />
69 S. OPp. mit leicht läd. Orig.-Umschlag. 120,-<br />
Der Bienenkorb. Herders Bücherei zeitgenössischer Erzähler.<br />
– Respektblatt mit e. Widmung: „Der lieben Bergnerin<br />
recht herzlich OskarMGraf Mai-Ende 1932.“<br />
1901 – Ua-Pua.! Regensburg, Habbel, 1921. 4°. Mit<br />
30 Textillustr. nach Kreidezeichnungen von Georg<br />
Schrimpf. 59 S., 1 Bl. OLwd. (leicht verfärbt).<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfanner 4. Lang 230. – Vorsatz mit e. Widmung,<br />
dat. 3. <strong>9.</strong> 1964.<br />
1902 – Unruhe um einen Friedfertigen. Roman. New<br />
York, Aurora, (1947). 473 S., 3 Bl. OLwd. (leicht<br />
bestoßen). 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Respektblatt mit e. Widmung, datiert New<br />
York 1. 1. 1948.<br />
1903 GRAF – 30 Werke von Oskar Maria Graf, davon<br />
26 in erster Ausgabe. Leicht beschäd. Orig.-Einbände.<br />
800,-<br />
In erster Ausgabe: Altmodische Gedichte eines Dutzendmenschen<br />
– An manchen Tagen – Er nannte sich Banscho –<br />
Wir sind Gefangene – Größtenteils schimpflich – Der Ab -<br />
grund – Der harte Handel – Im Winkel des Lebens – Die<br />
Heimsuchung – Finsternis – Maria Uhden – Die Chronik<br />
von Flechting – Bayrisches Lesebücherl – Gelächter von<br />
außen – Die Flucht ins Mittelmäßige – Notizbuch eines<br />
Provinzschriftstellers – Einer gegen alle – Wunderbare<br />
Menschen – Zur freundlichen Erinnerung – Anton Sittinger<br />
– Dorfbanditen – Die Eroberung der Welt – Die Erben des<br />
Untergangs – Das Leben meiner Mutter – Kalendergeschichten<br />
– Der Quasterl.
350<br />
Nr. 1911<br />
1904 GRIMM – 19 Werke von Hans Grimm, davon<br />
3 mit e. Signatur. Leicht läd. Orig.-Einbände.<br />
150,-<br />
Signiert: Die Olewagen Saga – Northcliffes Ende – Volk<br />
ohne Raum.<br />
1905 GROSSMANN – 13 Werke von Stefan Grossmann,<br />
davon 10 in erster Ausgabe. Leicht beschäd.<br />
Orig.-Einbände. 200,-<br />
Erstausgaben: Lassalle – Die Partei – Lenchen Demuth –<br />
Der Hochverräter Ernst Toller – Der Vorleser der Kaiserin<br />
– Österreichische Strafanstalten – Chefredakteur Roth führt<br />
Krieg – Die beiden Adler – Herzliche Grüße – Ich war<br />
begeistert.<br />
1906 GROSZ – HUELSENBECK, R., Doctor Billig<br />
am Ende. München, Wolff, 1921. Mit 8 ganzseit.<br />
Textillustr. von George Grosz. 128 S., 2 Bl.<br />
OHlwd. (leicht bestoßen) mit Orig.-Umschl.<br />
(Ausriß, kleine Läsuren). – Erste Ausgabe. –<br />
Dückers S I, 40. Raabe 10. 150,-<br />
1907 – MEHRING, W., No Road back. Poems. Translations<br />
from the german by S. A. de Witt. New<br />
York, Curl, (1944). Mit Illustr. von G. Grosz. XII,<br />
163 S. OLwd. (leicht angeschmutzt) mit illustr.<br />
Orig.-Umschl. (geringe Läsuren). 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Sternfeld-T. 343. Exilarchiv 4035. Bülow<br />
115. Raabe 202, 1<strong>9.</strong> – Mit englisch-deutschem Paralleltext.<br />
– Teilw. unbeschnitten, vereinzelt unaufgeschnitten. – Vorsatz<br />
mit Widmung des Autors an eine Mrs. Ida Winston,<br />
Titel mit weiterer Widmung an dieselbe von anderer Hand.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
1908 GÜTERSLOH, A. P., Eine sagenhafte Figur.<br />
Ein platonischer Roman mit einem Nachwort in<br />
usum Delphini. Wien, Luckmann, (1946). 483 S.<br />
OHlwd. mit leicht läd. Schutzumschlag. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Respektblatt mit e. Widmung an den<br />
„gewissenhaften Leser Herrn Johann Muschik“ (dat. Wien<br />
1947), der das Buch auch mit zahlr. Anmerkungen in Bleistift<br />
versehen hat. – Beiliegen 5 weitere Werke von Albert<br />
Paris Gütersloh (sein wirklicher Name „Kiehtreiber“ ist viel<br />
passender) in erster Ausgabe: Die Fabeln vom Eros – Musik<br />
zu einem Lebenslauf – Zur Situation der modernen Kunst<br />
– Sonne und Mond – Miniaturen zur Schöpfung. – 4 weitere<br />
Beilagen.<br />
1909 HALBE, M., Scholle und Schicksal. Geschichte<br />
meines Lebens. München, Knorr und Hirth, 1933.<br />
437 S. OLwd. mit defektem Schutzumschlag.<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit langer e. Widmung, dat. München<br />
18. 12. 1934.<br />
1910 HERZMANOVSKY-ORLANDO, F. VON,<br />
Der Gaulschreck im Rosennetz. Eine skurrile<br />
Erzählung. Wien, Wolf, 1928. 4°. Mit vielen Illustr.<br />
des Autors. 115 S. OLwd. (fleckig). – Erste Ausgabe.<br />
– Beilage. 150,-<br />
1911 HILLER – 12 Werke von Kurt Hiller in erster<br />
Ausgabe (davon 1 mit e. Widmung). Leicht läd.<br />
Orig.-Einbände. 400,-<br />
Ist Genf der Friede? – Gustav Wyneken's Erziehungslehre<br />
und der Aktivismus – Geist werde Herr – Der Sprung ins<br />
Helle – Rote Ritter. Erlebnisse mit deutschen Kommunisten<br />
– Geistige Grundlagen eines schöpferischen Deutschlands<br />
der Zukunft (e. Widmung, datiert London 1947) –<br />
Köpfe und Tröpfe – Der Aufbruch zum Paradies – Leben<br />
gegen die Zeit – Ratioaktiv – Die Rundbriefe des Freiheitsbundes<br />
deutscher Sozialisten. – Siehe Abbildung.<br />
1912 HODDIS, J. VAN, Weltende. Berlin, Vlg. Die<br />
Aktion, 1918. Mit Orig.-Holzschnitt von A. Krapp.<br />
28 S., 2 Bl. (letztes mit Anzeigen). Orig.-Brosch.<br />
(Deckel lose, Ränder mit Einrissen und Ausbrüchen,<br />
leicht fleckig). 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Der rote Hahn, Bd. IX. – Raabe 1. – Vortitel<br />
und letztes Bl. lose und mit Randausbrüchen, Titel mit<br />
großem Eckausriß, letztes Bl. verso mehrf. gestempelt, sonst<br />
nur kleine Läsuren am oberen Rand, etw. gebräunt.<br />
1913 HUELSENBECK, R., En avant Dada. Eine Ge -<br />
schichte des Dadaismus. Hannover u. a., Steegemann,<br />
(1920). 44 S., 2 Bl. Anzeigen. Orig.-Brosch.<br />
(gering gebräunt). 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Silbergäule, Bde. L-LI. – Raabe 8.<br />
Meyer 32. – Wenig gebräunt, unbeschnitten.
1914 – Die New Yorker Kantaten. Vorwort von<br />
M. Seuphor. (Übers. von R. Valançay). Paris und<br />
New York, Berggruen, (1952). Mit 6 Tafeln nach<br />
H. Arp. 52 S. Orig.-Brosch. mit illustr. Orig.-<br />
Umschl. (etw. beschäd. und gebräunt). 200,-<br />
Eines vom 500 Ex. der ersten Ausgabe (Gesamtaufl.: 520).<br />
– Raabe 132, 16. Hagenbach 138. – Deutsch-französischer<br />
Paralleltext. – Vorsatz mit Widmung: „Für die gute liebe<br />
Cornelia Edschmidt von Richard Huelsenbeck November<br />
1971“. – DAZU: II. DERS., Die Antwort der Tiefe. Wiesbaden<br />
(1954). – Erste Ausgabe. – Raabe 132, 17. – III.<br />
DERS., Mit Witz, Licht und Grütze. Ebda. (1957). – Erste<br />
Ausgabe. – Raabe 132, 18. – Beide aus der Bibliothek Viktor<br />
Achter.<br />
1915 HUELSENBECK – Sammlung von 7 Werken<br />
in erster Ausgabe. 1918-96. Orig.-Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). 150,-<br />
Verwandlungen, München 1918 (Normalausgabe, Raabe<br />
132, 4). – Afrika in Sicht, Dresden 1928 (Raabe 132, 11). –<br />
Der Sprung nach Osten (Raabe 132, 12). – China frißt Menschen,<br />
Zürich 1930 (Raabe 132, 13). – Der Traum vom großen<br />
Glück, Berlin 1933 (Raabe 132, 15). – Sexualität und<br />
Persönlichkeit, Frankfurt 1959 (Raabe 132, 19). – Die Sonne<br />
von Black-Point, München 1996 (deutsche Erstausgabe). –<br />
Orig.-Umschl. fehlen, einige Gebrauchsspuren.<br />
1916 ISTRATI – 23 Werke von Panait Istrati, meist in<br />
erster deutscher Ausgabe. Meist leicht läd. Orig.-<br />
Einbände. 150,-<br />
Darunter zwei Widmungsexemplare: Tsatsa-Minnka – Le<br />
bureau de placement. – Ferner: Kyra Kyralina (mit e. Widmung<br />
des Übersetzers Oskar Pastior).<br />
1917 JANDL, E., Übung mit Buben. (Berlin 1973). 4°.<br />
73 S., 1 Bl. OHlwd. (berieben). 200,-<br />
Nr. 60 von 300 Ex., im Druckvermerk vom Autor signiert.<br />
– Spindler 86, 37. – Titel mit Widmung an Dieter Zimmermann,<br />
dat. Berlin 4. 10. 1973.<br />
1918 JANDL – 29 Werke von Ernst Jandl, davon 15<br />
signiert. Leicht läd. Orig.-Einbände. 250,-<br />
1919 JÜNGER, E. – Ca. 75 Werke von Ernst Jünger,<br />
meist in erster Ausgabe, davon 3 mit e. Widmung<br />
und 5 mit e. Signatur. Leicht läd. Orig.-Einbände.<br />
300,-<br />
Mit e. Widmung: Gärten und Straßen – Das abenteuerliche<br />
Herz – Bäume. – Mit e. Signatur: Strahlungen – Ortners<br />
Erzählung – Die Herzmuschel – Grenzgänge – Das Haus<br />
der Briefe.<br />
1920 JÜNGER, F. G. – 49 Werke von Friedrich Georg<br />
Jünger, meist in ersten Ausgaben. Leicht läd.<br />
Orig.-Einbände. 400,-<br />
Darunter 3 Widmungsexemplare: Die Titanen – Die Pfauen<br />
– Grüne Zweige.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 351<br />
1921 JUNG – 24 Werke von Franz Jung, davon 18 in<br />
erster Ausgabe. Tls. stärker läd. Orig.-Einbände.<br />
600,-<br />
Erstausgaben: Hunger an der Wolga – Opferung – Die rote<br />
Woche – Das geistige Rußland von heute – Saul – Der<br />
Sprung aus der Welt – Der Fall Groß – Der neue Mensch im<br />
neuen Rußland – Der Weg nach unten – Das Vier-Männer-<br />
Buch – Arbeitsfriede – Sophie – Hausierer – Gnadenreiche<br />
unsere Königin – Die Eroberung der Maschinen – Proletarier<br />
– Mehr Tempo! – Die Technik des Glücks.<br />
1922 KÄSTNER – 15 Werke von Erhart Kästner, meist<br />
in erster Ausgabe, eines mit e. Widmung. Leicht<br />
läd. Orig.-Einbände. 100,-<br />
Das „Zeltbuch von Tumilad“ mit e. Widmung „in freundschaftlicher<br />
Verbundenheit auf Grund eines einzigen<br />
Abends“, dat. 10. 2. 1951.<br />
1923 KAFKA, F., Ein Hungerkünstler. Vier Geschichten.<br />
Berlin, Die Schmiede, 1924. 85 S., 1 Bl. OLwd.<br />
– Erste Ausgabe. – Dietz 66. Raabe 7. 300,-<br />
1924 – In der Strafkolonie. Leipzig, K. Wolff, 191<strong>9.</strong><br />
68 S., 2 Bl. Laienhaft restaurierte Orig.-Broschur.<br />
300,-<br />
Eines von 1000 Ex., erschienen als 4. Drugulin-Druck der<br />
neuen Folge. – Erste Ausgabe. – Dietz 50. Raabe 5. Hemmerle<br />
27. – Leicht gebräunt, unbeschnitten.<br />
1925 – Das Schloss. München, K. Wolff, 1926. 3 Bl.,<br />
503 S. Mod. Lwd. unter Verwendung von Teilen<br />
des Orig.-Einbandes. – Erste Ausgabe. – Hemmerle<br />
30. Raabe <strong>9.</strong> – 7 Beilagen. 200,-<br />
1926 – Die Verwandlung. Leipzig, Wolff, (1915). 72 S.,<br />
4 Bl. OPp. (Gelenke brüchig, beschabt, Ränder<br />
nachgedunkelt). 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Der jüngste Tag, Bd. XXII/XXIII. – Dietz<br />
26. Hemmerle 21. Raabe 3. KKA, App., 17<strong>9.</strong> – Fliegender<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk von 1916, leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
1927 KANTOROWICZ – 21 Werke von Alfred Kantorowicz,<br />
davon 2 mit e. Widmung. Leicht läd.<br />
Orig.-Einbände. 150,-<br />
Widmungsexemplare: Suchende Jugend. Briefwechsel mit<br />
jungen Leuten. – Politik und Literatur im Exil.<br />
1928 KIRSTEN – 19 Werke von Wulf Kirsten in erster<br />
Ausgabe, davon 18 mit e. Widmung. Orig.-Einbände.<br />
200,-<br />
1929 KISCH – 34 Werke von Egon Erwin Kisch, davon<br />
23 in erster Ausgabe. Teilw. stärker beschäd.<br />
Orig.-Einbände. 400,-
352<br />
Nr. 1936<br />
Erstausgaben: Klassischer Journalismus – Eintritt verboten<br />
– Entdeckungen in Mexiko – Wagnisse in aller Welt – Abenteuer<br />
in 5 Kontinenten – Prager Kinder – Der rasende<br />
Reporter – Kriminalistisches Reisebuch – Die Abenteuer in<br />
Prag – Hetzjagd durch die Zeit – Paradies Amerika – Prager<br />
Pitaval – Marktplatz der Sensationen – Soldat im Prager<br />
Korps – Landung in Australien – Der Fall des Generalstabschefs<br />
Redl – Aus Prager Gassen und Nächten – Ge -<br />
schichten aus sieben Ghettos – Die gestohlene Stadt –<br />
Zaren, Popen, Bolschewiken – Asien gründlich verändert –<br />
China geheim – Die Himmelfahrt der Galgentoni (hektographiertes<br />
Typoskript).<br />
1930 KLABUND, Hannibals Brautfahrt. Berlin, Reiß,<br />
(1920). 70 S. Mod. Hlwd. unter Verwendung des<br />
illustr. Orig.-Umschlages. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 22. – Respektblatt mit e. Widmung<br />
„Für Ernst Levy mit herzlichem Händedruck Klabund<br />
14. X. 20“. – Beiliegen „Das Blumenschiff“ und die „Ge -<br />
schichte der Weltliteratur in einer Stunde“, beide mit e. Signatur<br />
des Autors, dessen Pseudonym „Klabund“ zwar poetischer<br />
klang als der Berliner Allerweltsname „Henschke“,<br />
ihn aber auch nicht vorm Vergessen-Werden bewahrte.<br />
1931 – 14 Werke von Klabund, davon 12 in erster Ausgabe.<br />
Leicht läd. Orig.-Einbände. 200,-<br />
Erstausgaben: Totenklage – Kunterbuntergang des Abendlandes<br />
– Gedichte – Der Feueranbeter – Sinngedichte –<br />
Rasputin – Der letzte Kaiser – Chansons – Die Krankheit –<br />
Heiligenlegenden – Deutsche Literaturgeschichte in einer<br />
Stunde – Marietta.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
1932 KOEPPEN – 9 Werke von Wolfgang Koeppen,<br />
davon 5 in erster Ausgabe. Läd. Orig.-Einbände.<br />
120,-<br />
Erstausgaben: Amerikafahrt – Tauben in Gras – Eine un -<br />
glückliche Liebe – Reisen nach Frankreich – Das Treibhaus.<br />
1933 KUH – 5 Erstausgaben von Anton Kuh. Orig.-<br />
Einbände (leichte Gebrauchsspuren). 150,-<br />
Der unsterbliche Österreicher – Juden und Deutsche – Physiognomik<br />
– Von Goethe abwärts – Börne, der Zeitgenosse.<br />
– 2 Beilagen.<br />
1934 LEIBERG – ANDERSON, (S.), O. T. Berlin,<br />
Mariannenpresse, 1985. Fol. Mit zahlr. Illustr. von<br />
Helge Leiberg. 29 S. Orig.-Brosch. in OPp.-<br />
Mappe. 150,-<br />
Nr. 166 von 200 Ex. (Gesamtaufl.: 230), im Druckvermerk<br />
von beiden Künstlern e. signiert. – Spindler 98, 28.<br />
1935 LESSING – 30 Werke von Theodor Lessing.<br />
1899-1933. Meist in ersten Ausgaben. Leicht be -<br />
schäd. Orig.-Einbände. 300,-<br />
Deutschland und seine Juden – Repräsentanten des Menschengeschlechts<br />
– Samuel zieht die Bilanz – Weib. Frau.<br />
Dame – Jüdischer Selbsthaß – Die verfluchte Kultur –<br />
Ueber Hypnose und Suggestion – Blumen – Studien zur<br />
Wertaxiomatik – Maria Bashkirtseff – Prinzipien der Charakterologie<br />
– Philosophie als Tat – Jäö! – Dämonen –<br />
Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen – Der fröhliche<br />
Eselsquell – Dührings Haß – Feind im Land – Meine Tiere.<br />
– Und einiges mehr.<br />
1936 LISSITZKY, E., Russland. Wien, Schroll, 1930. 4°.<br />
103 S. OPp. (Schutzumschlag mit Randläsuren).<br />
500,-<br />
Neues Bauen in der Welt, Bd. I. – Vorsätze etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1937 MALIK-VERLAG – PLATZ DEM ARBEITER!<br />
Erstes Jahrbuch (des Malik-Verlages. Hrsg. von<br />
J. Gumperz). Berlin, Malik, (1924). Mit zahlr.<br />
Illustr. 222 S., 8 Bl. Verlagsanzeigen. Illustr.<br />
OHlwd. mit Photomontage von John Heartfield<br />
(Ecken geknickt; vor allem die Ränder etw.<br />
beschabt). – Erste Ausgabe. – Hermann 287. –<br />
Vor satz mit Besitzvermerk; etw. gebräunt. 200,-<br />
1938 MANN – 8 Werke von Heinrich Mann in erster<br />
Ausgabe. Leicht läd. Orig.-Einbände. 150,-<br />
Schauspielerin – Flöten und Dolche – Der Haß – Professor<br />
Unrat – Der Untertan – Ein Zeitalter wird besichtigt – Die<br />
Jugend des Königs Henri Quatre – Die Vollendung des<br />
Königs Henri Quatre.
1939 MASJUTIN – OESTMANN, K., Wassili Nikolajewitsch<br />
Masjutin (1884-1955). Das Illustrationswerk.<br />
Lübeck, Kunsthaus, 1987. 4°. Mit vielen<br />
Abb. 82 S. OLwd. – Nr. 44 von 60 Ex. der Vorzugsausg.<br />
(Gesamtaufl.: 300) mit beiliegender Originalskizze<br />
mit Nachlaßstempel. 200,-<br />
1940 – TOLSTOI, L. N., Der lebende Leichnam. Berlin,<br />
Schneider, o. J. (ca. 1924). 4°. Mit rad. Titelvign.,<br />
2 rad. Textvign. und 6 sign. Rad. von W. N.<br />
Masjutin. 123 S. OHldr. (leicht berieben). 300,-<br />
Eines von 200 num. Ex., vom Künstler im Druckvermerk<br />
sign. – Unbeschnitten. – DAZU: PUSCHKIN, A. S., Ruslan<br />
und Ludmilla. Ein phantastisches Märchen. München<br />
(1922). Mit 8 (statt 9) kolor. Holzschnitten. 67 S. (ohne<br />
S. 45/46). – Normalausgabe. – Oestmann 17 b.<br />
1941 MASJUTIN – 6 Werke mit Illustrationen von<br />
Wassilij Masjutin. Verschiedene Einbände (tls. mit<br />
Gebrauchsspuren). 300,-<br />
Boris Godunoff – Der eherne Reiter – Das Märchen von<br />
Iwan – Der persische Orden – Das Lied der triumphierenden<br />
Liebe – Fabeln des Aesop.<br />
1942 MEHRING, W., Die Gedichte, Lieder und Chansons.<br />
Berlin, S. Fischer, (1929). 255 S. Beschäd.<br />
Orig.-Broschur. 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 12. – Vorsatz mit e. Widmung:<br />
„Herrn Prof. Dr. Viktor Achter widmet dies Exemplar eines<br />
Buches, das 1933 symbolisch verbrannt wurde anstelle des<br />
Autors Walter Mehring Düsseldorf 6. II. 60.“<br />
1943 – „Müller“. Die Chronik einer deutschen Sippe.<br />
Wien, Gsur, o. J. (1935). 222 S., 1 Bl. Leicht läd.<br />
Orig.-Broschur. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 16. Exilarchiv 4032. – Mehrings beißende<br />
Satire auf den Rassenwahn im Dritten Reich wurde<br />
nach dem Erscheinen in Österreich beschlagnahmt. – Respektblatt<br />
mit e. Widmung: „Hans Margulies Schulter an<br />
Schulter – Sippe an Sippe – Mit kollegialem Gruß Wien<br />
Anno 1936“.<br />
1944 MEHRING – 24 Werke von Walter Mehring,<br />
davon 17 in erster Ausgabe. Leicht läd. Orig.-Einbände.<br />
600,-<br />
Erstausgaben: Der Kaufmann von Berlin – Europäische<br />
Nächte – Das Ketzerbrevier – Timoschenko – Arche Noah<br />
– Westnordwestviertelwest – Naziführer sehen dich an –<br />
Algier – Paris in Brand – ... und euch zum Trotz – Das politische<br />
Cabaret – Die Nacht des Tyrannen – Neubestelltes<br />
Abenteuerliches Tierhaus – In Menschenhaut – Klee – Verrufene<br />
Malerei – Morgenlied eines Gepäckträgers. – Mehrere<br />
Beilagen.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 353<br />
Nr. 1947<br />
1945 MEYRINK – 14 Werke von Gustav Meyrink, da -<br />
von 11 in erster Ausgabe (eines mit e. Signatur).<br />
Leicht beschäd. Orig.-Einbände. 300,-<br />
Erste Ausgaben: Der weiße Dominikaner (e. Signatur) –<br />
Fledermäuse – Der Kardinal Napellus – Die heimtückischen<br />
Champignons – Der Löwe Alois – Das grüne Gesicht<br />
– Der Golem – Walpurgisnacht – Der Engel vom westlichen<br />
Fenster – Goldmachergeschichten – Des deutschen Spießers<br />
Wunderhorn.<br />
1946 MYNONA, Mein Hunderster Geburtstag u. a.<br />
Grimassen. Wien und Leipzig, Jahoda und Siegel,<br />
1928. 105 S., 2 Bl. (das letzte mit Anzeigen). Illustr.<br />
OPp. (leichte Läsuren) mit illustr. Orig.-Umschl.<br />
(stärkere Läsuren). 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 217, 17. – Kleiner Vermerk auf dem<br />
Vorsatz; minimal fleckig. – Mit Widmung des Autors<br />
(mit bürgerlichem Namen S. Friedländer) auf dem Titel<br />
„Seinem verehrten Vetter Felix Peltesohn, Mynona. Walensee,<br />
März 1928.“<br />
1947 – Sautomat, eine Groteske. Berlin 1931. Fol. Mit<br />
zahlr. Illustr. von Richard Ziegler. 35 Bl. Mod.<br />
Pgt.-Umschlag (Vorderdeckel mit Einriß) in mod.<br />
Hldr.-Kassette. 500,-<br />
Numeriertes Exemplar einer kleinen Auflage (vermutlich<br />
25 Ex.), im Druckvermerk vom Künstler e. signiert. –<br />
Jentsch 20. – Vorsatz mit Einriß, tls. leicht wasserrandig. –<br />
Fliegender Vorsatz mit e. Widmung des Verfassers (im bürgerlichen<br />
Leben S. Friedländer) und dessen Exlibris, nach<br />
einem Entwurf von Paul Scheerbart. – Siehe Abbildung.
354<br />
Nr. 1953<br />
1948 MYNONA – 30 Werke von Mynona in erster<br />
Ausgabe. Tls. läd. Orig.-Einbände. 400,-<br />
1949 NEUMANN – 42 Werke von Robert Neumann<br />
meist in ersten Ausgaben, davon 15 mit e. Widmung.<br />
Leicht läd. Orig.-Einbände. 300,-<br />
Widmungsexemplare: Unter falscher Flagge (Widmung an<br />
Julius Bab) – Hochstaplernovelle – Stimmen der Freunde –<br />
Mein altes Haus in Kent – Festival – Passion (Widmung an<br />
Julius Bab) – Vielleicht das Heitere – Die Staatsaffäre (an<br />
Walter Widmer mit e. Zeichnung) – Deutschland deine<br />
Österreicher – Die dunkle Seite des Mondes – Oktoberreise<br />
mit einer Geliebten – Die Parodien (an Max Frisch „nichts<br />
für ungut wegen Seite 40!“) – Tibbs – 34 x erste Liebe – Ein<br />
leichtes Leben. – Beiliegen die Typoskripte von zwei Einaktern:<br />
Luise – Schwestern.<br />
1950 NIETZSCHE – 4 „Liebhaberausgaben“ aus dem<br />
Hendel-Verlag. Meersburg und Naunhof 1937-40.<br />
OPgt. 100,-<br />
Jeweils eines von 1425 Ex. – Also sprach Zarathustra –<br />
Menschliches, Allzumenschliches. 2 Bde. – Jenseits von Gut<br />
und Böse.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
1951 PASTIOR – Ca. 50 Werke von Oskar Pastior,<br />
meist in erster Ausgabe und mit e. Widmung.<br />
Leicht läd. Orig.-Einbände. 250,-<br />
1952 PLIEVIER, TH., Stalingrad. Roman. Berlin, Aufbau-Verlag,<br />
1946. 384 S. Hldr. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit e. Widmung für Gustav Kiepenheuer,<br />
dat. „Neujahr 1947“. – Beiliegen 13 weitere<br />
Werke von Theodor Plivier, darunter die seltene „Anarchie“<br />
(Weimar 1919).<br />
1953 PLIEVIER – „DAS WAHLKARUSSEL“. Flugblatt<br />
mit einigen Illustr., hrsg. von Th. Plivier. Berlin,<br />
Bergmann, o. J. (1924). – Doppelblatt. 500,-<br />
Sehr seltenes Flugblatt anläßlich der Reichstagswahl vom<br />
7. Dezember 1924, herausgegeben von dem Schriftsteller<br />
und Journalisten Theodor Plievier (bis 1933: Plivier; 1892-<br />
1955). Plievier ruft darin zur Befreiung politischer Gefangener<br />
auf und polemisiert gegen den Parlamentarismus<br />
(Leitartikel: „Alles verhandelt und verschachert: Ideale,<br />
Prinzipien, Menschen!“). Weiterhin ein Artikel von Erich<br />
Mühsam „Zur Naturgeschichte des Wählers“. Mühsam hat<br />
sich ab 1924 in der „Roten Hilfe Deutschlands“ für die<br />
Gefangenenfreilassung engagiert. – Laut Druckvermerk<br />
eine Neuausgabe, nachdem der ursprüngliche Druck von<br />
der „politischen Polizei“ beschlagnahmt worden war. –<br />
Überwiegend mit Holzschnitten illustriert. – Papier etw.<br />
brüchig, mit Randläsuren und Falzeinrissen, gelocht und<br />
gefaltet, etw. gebräunt. – Beiliegend das Beiblatt „Das<br />
(andere) Glotzauge“ aus der Zeitschrift „Der Einzige“,<br />
Nr. 6, Berlin 191<strong>9.</strong> – Dietzel-H. 8<strong>58</strong>. – Siehe Abbildung.<br />
1954 REZZORI – 33 Werke von Gregor von Rezzori,<br />
meist in erster Ausgabe, davon 7 mit e. Widmung.<br />
Orig.-Einbände. 150,-<br />
Widmungsexemplare: In gehobenen Kreisen – Ein Hermelin<br />
in Tschernopol – Idiotenführer durch die deutsche Ge -<br />
sellschaft. 4 Bde. – Greisengemurmel.<br />
1955 RILKE – Ca. 20 Werke von Rainer Maria Rilke.<br />
Meist in leicht läd. Orig.-Einbänden. 200,-<br />
In erster Ausgabe: Sonette an Orpheus – Das Buch der<br />
Bilder – Die frühen Gedichte – Neue Gedichte – Duineser<br />
Elegien.<br />
1956 RODA RODA – 10 Werke von Roda Roda,<br />
davon 7 in erster Ausgabe. Läd. Orig.-Einbände.<br />
150,-<br />
Erstausgaben: Der Flüchtling – Schwabylon – Milan reitet<br />
in die Nacht – Donner und Doria – Der Knabe mit den<br />
13 Vätern – Roda Rodas Roman – Der Sanitätsrat.<br />
1957 ROTH – 30 Werke von Joseph Roth, davon 21<br />
in erster Ausgabe. Leicht läd. Orig.-Einbände.<br />
600,-
Nr. 1967<br />
Erstausgaben: Die Kapuzinergruft – Die hundert Tage –<br />
Radetzkymarsch – Hiob – April – Rechts und Links – Der<br />
blinde Spiegel – Das falsche Gewicht – Die Legende vom<br />
heiligen Trinker – Zipper und sein Vater – Der Leviathan –<br />
Juden auf Wanderschaft – Der neue Tag – Die Flucht ohne<br />
Ende – Die Rebellion – Tarabas – Die Geschichte von der<br />
1002. Nacht – Hotel Savoy – Panoptikum – Der Antichrist<br />
– Beichte eines Mörders.<br />
19<strong>58</strong> RÜHMKORF – 35 Werke von Peter Rühmkorf<br />
in erster Ausgabe, fast alle mit e. Signatur bzw.<br />
Widmung. Leicht beschäd. Orig.-Einbände. –<br />
Einige Beilagen. 300,-<br />
1959 SCHICKELE, R., Hans im Schnakenloch. Leipzig,<br />
Vlg. der Weißen Bücher, 1915. 234 S., 1 Bl.<br />
Spät. Hldr. mit eingeb. Orig.-Broschur. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Respektblatt mit e. Widmung. – Beiliegen<br />
6 weitere Werke von René Schickele, davon 5 in erster Ausgabe:<br />
Himmlische Landschaft – Die Genfer Reise – Liebe<br />
und Ärgernis des D. H. Lawrence – Symphonie für Jazz –<br />
Ein Erbe am Rhein (3 Bde., davon Bd. II in 2 Einbandvarianten).<br />
1960 SCHMIDT, A., Leviathan. Hamburg, Rowohlt,<br />
(1949). 116 S. Illustr. OPp. mit Bauchbinde (minimale<br />
Gebrauchsspuren). 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 355<br />
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. – Bock<br />
1.1.1. – Papierbedingt wie immer leicht gebräunt.<br />
1961 SCHMIDT – 21 Werke von Arno Schmidt, davon<br />
10 Erstausgaben. Leicht beschäd. Orig.-Einbände.<br />
300,-<br />
Erste Ausgaben: Brand's Haide – Die Umsiedler – Die Ritter<br />
vom Geist – Dya Na Sore – Belphegor – Kühe in Halbtrauer<br />
– Trommler beim Zaren – Der Triton mit dem Sonnenschirm<br />
– Abend mit Goldrand – Julia oder die Gemälde.<br />
1962 SCHMITT, C., Ex Captivitate Salus. Erfahrungen<br />
der Zeit 1945/47. Köln, Greven, 1950. 95 S.<br />
OLwd. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit e. Widmung an Carl Alexander<br />
Jünger, den Sohn von Ernst Jünger: „... Echo wächst vor<br />
jedem Worte.“<br />
1963 – Gesetz und Urteil. Eine Untersuchung zum Problem<br />
der Rechtspraxis. Berlin, Liebmann, 1912. VI<br />
S., 1 Bl., 129 S., 1 Bl. Anzeigen. Stark beschäd.<br />
Orig.-Broschur. 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel mit e. Widmung an den Kieler<br />
Rechtsphilosophen Karl Larenz, datiert 12. 12. 1940. –<br />
Unbeschnitten.
356<br />
Nr. 1968<br />
1964 SCHMITT – 31 Werke von Carl Schmitt, davon<br />
19 in erster Ausgabe. Teilw. stärker beschäd.<br />
Orig.-Einbände. 600,-<br />
Erste Ausgaben: Der Hüter der Verfassung – Die Wendung<br />
zum diskriminierenden Kriegsbegriff – Die Kernfrage des<br />
Völkerbundes – Die Lage der europäischen Rechtswissenschaft<br />
– Glossarium – Der Nomos der Erde – Verfassungslehre<br />
– Positionen und Begriffe – Politische Theologie.<br />
2 Bde. – Hamlet oder Hekuba – Über die drei Arten des<br />
rechtswissenschaftlichen Denkens – Die geistesgeschichtliche<br />
Lage des heutigen Parlamentarismus – Die Diktatur –<br />
Theodor Däublers „Nordlicht“ – Römischer Katholizismus<br />
und politische Form – Der Leviathan in der Staatslehre des<br />
Thomas Hobbes – Die Rheinlande als Objekt internationaler<br />
Politik – Staat, Bewegung, Volk – Staatsgefüge und<br />
Zusammenbruch des zweiten Reiches.<br />
1965 SCHWITTERS, K., Anna Blume. Dichtungen.<br />
Hannover, Steegemann, 191<strong>9.</strong> 37 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Von Kurt Schwitters illustr. Orig.-Brosch.<br />
(teilw. verblaßt, wenig fleckig und berieben).<br />
250,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Silbergäule, Bde. XXXIX/XL. –<br />
Meyer 20.1. Raabe 273. 1 (mit Abb.). – Etw. gebräunt.<br />
1966 – Elementar. Die Blume Anna. Die neue Anna<br />
Blume, eine Gedichtsammlung aus den Jahren<br />
1918-22. Einbecker Politurausg. Berlin, Der<br />
Sturm, (1923). 32 S. Orig.-Brosch. (ein wenig<br />
lichtrandig). – Erste Ausgabe. – Raabe 273, 5.<br />
Scheffer 313,4. 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
Nr. 1969<br />
1967 – Erstes Veilchen-Heft. Eine kleine Sammlung von<br />
Merz-Dichtungen aller Art. Hannover, Merz,<br />
1931. Qu.-4°. Mit 2 Abb. S. 106-117 (= 12 einseitig<br />
bedruckte Bl., so komplett). Illustr. Orig.-<br />
Brosch. (minimale Randläsuren, leicht knittrig).<br />
1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Merz 21 (= erstes und einziges Veilchen-<br />
Heft). – Schmalenbach 247. Schwitters-Archiv 982. Bolliger<br />
IV, 380. – Nicht bei Raabe. – Letzte von Schwitters<br />
publizierte Sammlung von Merz-Dichtungen in der von<br />
ihm selbst verlegten Dada-Zeitschrift, deren Nummern „zu<br />
den wichtigsten Dokumenten des Übergangs vom Dadaismus<br />
zum Konstruktivismus in der Typographie zählen“<br />
(Lang, Konstruktivismus, 57). Enthält u. a. den dritten Teil,<br />
das „Scherzo“, aus der Ursonate, und den wichtigen kunsttheoretischen<br />
Text „Ich und meine Zeit“ mit Ausführungen<br />
u. a. zum „Merz-Bau“, der gerade im Entstehen begriffen<br />
war, insbesondere zur sogenannten „Kathedrale des erotischen<br />
Elends“, kurz „KdeE“ genannt, einem Teil des Baus.<br />
– Druckvermerk mit der Adresse Waldhausenstraße 5 in<br />
Hannover, der Wohn- und Arbeitsstätte von Schwitters, wo<br />
er auch den „Merz-Bau“ errichtet und den gleichnamigen<br />
Eigenverlag betrieben hat. – Siehe Abbildung.<br />
1968 – Die Kathedrale. Hannover, Steegemann, 1920.<br />
Mit 8 Lithogr. (inkl. Umschl.) von Kurt Schwitters.<br />
8 Bl. (letztes Bl. mit Anzeigen). Orig.-Brosch.<br />
(wenig knittrig und berieben). 3.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Die Silbergäule, Hefte 41-42. – Raabe<br />
273, 2. Meyer 85. Schmalenbach-Bolliger VII, 251. Mother -<br />
well-Karpel 278. Verkauf 182. Kat. Zwanziger Jahre in Berlin<br />
3/268. The Artist and the Book 278: „A special isssue of
Nr. 1970<br />
Schwitters' Merz, one of the important Dada publications.“<br />
– Die 8 Lithographien gehören zu den frühesten „Merz“-<br />
Arbeiten Schwitters. – Der Original-Verschlußstreifen<br />
„Aus sanitären Gründen zugeklebt. Vorsicht: Anti-dada.<br />
Man weise aufgebrochene Exemplare zurück. K. S. Merz.<br />
1920“ ist aufgetrennt, mit Ausrissen, etw. fleckig, eingerissen<br />
und geklebt. – Minimal gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1969 SCHWITTERS, K., UND KÄTE STEINITZ,<br />
Die Märchen vom Paradies. Bd. I (fingiert, alles<br />
Erschienene). Hannover, Aposs, 1924. 4°. Mit<br />
zahlr. Illustr. von Käte Steinitz. 31 S. Illustr. Orig.-<br />
Brosch. (geringe Läsuren, ein wenig gebräunt,<br />
berieben und bestoßen). 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Aposs, Bd. II (zugleich Merz, Bde. 16/17,<br />
hier ohne Aufkleber bzw. Aufdruck). – Raabe 273, 8. MNE<br />
II, 452. Schmalenbach-B. 389 und Anm. 244. Ades 6.35.<br />
Schug 605. Kat. Stuck-Villa 494. Slg. Brüggemann 772.<br />
Doderer III, 360. Hernad-M. 46 (mit Abb.). Stark, Fitzebutze,<br />
267, 7. Pressler 208 und Abb. 194: „Ein nach den<br />
Ideen von Merzkunst und Dada gestaltetes Kinderbuch,<br />
offensichtlich beeinflußt durch El Lissitzkij“. – Enthält<br />
„Der Hahnepeter“ (bereits kurz zuvor separat erschienen),<br />
„Der Paradiesvogel“ und „Das Paradies auf der Wiese“. In<br />
der Kinderstube und unter Mithilfe von Ernst Schwitters,<br />
dem Sohn des Autors, entstanden. „Die Zeichnungen von<br />
Käte Steinitz wirken leicht, fast improvisiert; sie scheinen<br />
rasch auf das Papier geworfen zu sein. 'Die Märchen vom<br />
Paradies' stellen eine gelungene und harmonische Zwischenstufe<br />
vor dem typographischen Bilderbuch 'Die<br />
Scheuche' von 1925 dar“ (Hernad-von Maur). – Der<br />
„Apossverlag“ war eigens für derartige Publikationien<br />
gegründet worden. Das Akronym „Aposs“ steht für<br />
„aktiv“, „paradox“, „ohne Sentimentalität“ und „sensibel“.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 357<br />
Nr. 1973<br />
Gedruckt wurde das Buch bei Molling in Hannover. Bei der<br />
künstlerischen Gestaltung von Text, Bild, Typographie und<br />
dem Aufbau der Seiten wurden in Zusammenarbeit von<br />
Schwitters und Steinitz mit der Druckerei Molling ganz<br />
neue Wege der Buchkunst beschritten. – Leicht gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1970 SCHWITTERS, K., Memoiren Anna Blumes in<br />
Bleie. Eine leichtfaßliche Methode zur Erlernung<br />
des Wahnsinns für Jedermann. Freiburg i. Br.,<br />
Heinrich, 1922. Mit einigen Abb. und Musiknoten.<br />
25 S., 1 Bl. (Anzeigen). Orig.-Brosch. (wenig<br />
berieben und bestoßen) mit von Schwitters illustr.<br />
Orig.-Umschl. (einige restaurierte Ausbrüche,<br />
hinterlegt). 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Schnitter-Bücher. Die hohe Reihe. – Raabe<br />
273, 4. Schmalenbach-B. 5. Verkauf 165. – Mit dem seltenen<br />
Schutzumschlag, Deckelgestaltung unter Verwendung<br />
der Illustration auf S. 5 (Collage „Für Rußland unannehmbar“).<br />
– Ein wenig gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1971 – Die Scheuche. Märchen. Hannover, Aposs,<br />
(1925). Qu.-4°. 6 Bl. Illustr. Orig.-Brosch. (Rücken<br />
gering angeplatzt; etw. fingerfl. und gebräunt).<br />
2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – (Merz 14/15, hier ohne den Aufkleber<br />
bzw. Aufdruck). – Schelle, Der Typograph Kurt Schwitters,<br />
A 16. Schmalenbach 243. Schauer II, 124. Raabe 273, 7.<br />
Schmalenbach-Bolliger VII, 1013. – Rein typographisch<br />
gestaltetes dadaistisch-konstruktivistisches Bilderbuch.<br />
Mit verfasser waren Käthe Steinitz und Th. van Doesburg. –<br />
Buchstaben und andere typographische Elemente, gedruckt
3<strong>58</strong><br />
Nr. 1974<br />
in Blau und Rot, werden zu Figuren und kleinen Szenerien<br />
zusammengefügt, die teils sehr ausdrucksstark die Stimmung<br />
des Textes illustrieren. „Kurt kannte den Schriftsetzer<br />
Paul Vogt, der in einer kleinen Druckerei gern mit neuen<br />
typographischen Ideen herumspielte ... Er ließ uns schalten<br />
und walten, schnitt uns gern extragroße O, die wir für Monsieur<br />
le Coq, den Hahn, brauchten, und weigerte sich nicht,<br />
wie es jeder normale Setzer getan hätte, das kleine b als Füße<br />
des Bauern quer zu setzen und das große B ganz diagonal<br />
für den wütenden Bauern“ (Schelle). Paul Vogt war Setzer<br />
in der Peuvag-Druckerei Hannover, die im Dienste der<br />
KPD stand. – Leicht gebräunt.<br />
1972 – Tran Nr. 30 Auguste Bolte (ein Lebertran).<br />
Fünfte (fingiert, recte: erste) Auflage. Berlin, Der<br />
Sturm, 1923. Mit Titelillustration. 46 S., 1 Bl.<br />
(Anzeigen). Orig.-Brosch. (Gelenkeinrisse, kleine<br />
Randläsuren). 300,-<br />
Schmalenbach-Bolliger I, 8. Schwitters-Archiv 978. Verkauf<br />
182. Raabe 273.6 – Nicht bei Motherwell-Karpel. – Schwitters'<br />
novellistische Groteske (bezeichnet als „eine Doktorarbeit<br />
mit Fußnoten“) „stellt auch eine Selbstreflexion der<br />
Avantgarde dar“ (Kindler XV, 55). – Obere Ecke mit geringem<br />
Ausbruch; etw. gebräunt.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
Nr. 1978<br />
Signiert von Tristan Tzara<br />
1973 SCHWITTERS – MERZ 4. Banalitäten. Redaktion<br />
Kurt Schwitters. Hannover, Merz, 1923. Mit<br />
einigen Abb. 8 Bl. (pag. 33-48, in der Folge des<br />
Journals). Illustr. Orig.-Brosch. (zwei minimale<br />
Randeinrisse, leicht knittrig und fleckig). 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Motherwell-Karpel 78. Schmalenbach-<br />
Bolliger VI, 235. Verkauf 180. Kat. Hannover 147. – Frühe<br />
Folge des Dada-Journals mit Illustrationen nach Jean Arp,<br />
Laszlo Moholy-Nagy, Oud, Theo van Doesburg, Pablo<br />
Picasso, Gerrit Thomas Rietveld, Kurt Schwitters und<br />
George Segal und Texten von Arp, Doesburg (Pseudonym<br />
„Bonset“), Fraenkel, Hausmann, El Lissitzky, Ribemont-<br />
Dessaignes, Schwitters, Tristan Tzara u. a. – Gedruckt auf<br />
rosafarbenem Papier. – Erste Bl. mit kleiner Läsur im oberen<br />
Rand; minimal lichtrandig. – Broschurdeckel mit Signatur<br />
von Tristan Tzara. – Siehe Abbildung.<br />
1974 – „EWIG WÄHRT AM LÄNGSTEN“. Hommage<br />
à Kurt Schwitters. (Dresden, Selbstvlg.,<br />
1987/88). Fol. Mit 16 in mehrf. Serigraphie überzeichneten,<br />
gerasterten Fotos im Offsetdruck,<br />
dazwischen tls. gefalt. Papiere, die zusammen ein<br />
Motiv ergeben. 39 Bl. OPp. in OPp.-Kassette mit<br />
Fadenschließung (leicht lichtrandig). 500,-<br />
Henkel-R. 24. – Nr. 9 von 70 Ex. – Zu Kurt Schwitters' 101.<br />
Geburtstag von Veit Hofmann (geb. 1944), Claus Weidensdörfer<br />
(geb. 1931), Bernd Hahn (1954-2011) und Andreas<br />
Küchler (1953-2001) nach einer Idee und mit Photos von<br />
Bernd Hahn aufwendig gestaltetes Künstlerbuch. – Von<br />
allen vier Künstlern am Anfang signiert. – Siehe Abbildung.
Nr. 1981<br />
1975 STRASSER – 20 Werke von Otto Strasser, meist<br />
in erster Ausgabe. Läd. Orig.-Einbände. 250,-<br />
Hitler und ich – Wir suchen Deutschland – Wohin treibt<br />
Hitler? – Europa von morgen – Nach der Nacht der langen<br />
Messer – Die deutsche Bartholomäusnacht – Der Faschismus<br />
– Kommt es zum Krieg? – Ministersessel oder Revolution?<br />
– Aufbau des deutschen Sozialismus – Deutschlands<br />
Erneuerung – Mein Kampf – Sozialistische Revolution oder<br />
faschistischer Krieg? – Internationaler Marxismus oder<br />
Nationaler Sozialismus! – Masary. Ein Führer zum neuen<br />
Europa. – Deutschland und der 3. Weltkrieg – Exil – Hitler<br />
II. ante portas – Anruf und Beispiel. – Beiliegen mehrere<br />
Nummern der von Otto Strasser hrsg. Zeitung „Die deutsche<br />
Revolution“, 4 Werke zu Otto Strasser und 4 von Gregor<br />
Strasser, Ottos Bruder.<br />
1976 TOLLER, E., Hinkemann. Eine Tragödie. (14. bis<br />
23. Tausend). Potsdam, Kiepenheuer, 1924. 2 Bl.,<br />
60 S., 2 Bl. OPp. 150,-<br />
Vorsatz mit e. Widmung, datiert 23. 1. 1927. – Beiliegen<br />
3 weitere Werke Ernst Tollers, jeweils in erster Ausgabe:<br />
Das Schwalbenbuch – Justiz. Erlebnisse – Eine Jugend in<br />
Deutschland.<br />
1977 TRAKL, G., Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt<br />
Wolff, 1915. 88 S., 2 Bl. Leicht beschäd. Orig.-<br />
Broschur. 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 304, 4. Ritzer 3,2. – Beiliegen die<br />
„Gedichte“ (2. Aufl. ca. 1917), die „Erinnerung an Georg<br />
Trakl“ (mit e. Widmung von Ludwig Ficker) und „Nachlaß<br />
und Biographie“.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel 359<br />
Nr. 1982<br />
1978 (TRAVEN, B.), Der BLaugetupfte SPerlinG.<br />
München, Ziegelbrenner-Vlg., 191<strong>9.</strong> 95 S. – Leicht<br />
läd. Orig.-Broschur. 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Recknagel 394. – Seltenes Werk von Ret<br />
Marut, der sich später das Pseudonym B. Traven zulegte. –<br />
„Dieser Band enthält Grotesken über den Or dens- und<br />
Titelkult; Glossen gegen den bürgerlichen Kunstbetrieb,<br />
gegen die Dekadenz und die kapitalistische Ausbeutung<br />
und eine Satire über das 'Heldentum' im Kriege. Diese<br />
Prosastücke sind noch ungelenk und zu wortreich. Auf Ret<br />
Maruts damaliges Vorbild Heinrich Heine verweist die<br />
ironisch gebrochene Grundhaltung und die Aggressivität.<br />
Rebellion bestimmt die Diktion“ (R. Recknagel in: Der<br />
Ziegelbrenner, Nachwort S. VIII). – Papierbedingt leicht<br />
gebräunt, unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
1979 TRAVEN – 19 Werke von Ret Marut, meist in erster<br />
Ausgabe. Leicht läd. Orig.-Einbände. 200,-<br />
Der Busch – Die weiße Rose – Der Schatz der Sierra Madre<br />
– Der Marsch ins Reich der Caoba – Die Rebellion der<br />
Gehenkten – Die Brücke im Dschungel – Der Karren –<br />
Regierung – Das Totenschiff – Der Wobbly – Macario – Ein<br />
General kommt aus dem Dschungel – Sonnen-Schöpfung –<br />
Die Troza – Land des Frühlings – Aslan Norval – Der Banditendoktor<br />
– Aus dem Land des Frühlings – Erzählungen.<br />
1980 TUCHOLSKY, K., Deutschland, Deutschland<br />
über alles. 1.-20. Tsd. Berlin, Neuer deutscher<br />
Vlg., (1929). Mit zahlr. Abb. von John Heartfield.<br />
231 S., 2 Bl. (Anzeigen). Beschäd. Orig.-Broschur<br />
(kleine Fehlstellen). – Erste Ausgabe. 200,-
360<br />
1981 TUCHOLSKY, K., Fromme Gesänge von Theobald<br />
Tiger. Charlottenburg, Lehmann, 191<strong>9.</strong> IX,<br />
114 S. Leicht be schäd. Orig.-Broschur. – Erste<br />
Ausgabe. – Wenig gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
150,-<br />
1982 – Lerne lachen ohne zu weinen. Berlin, Rowohlt,<br />
1931. 426 S., 1 Bl. OPp. mit nur leicht beschäd.<br />
Orig.-Umschlag. – Erste Ausgabe. – Siehe Abbildung.<br />
100,-<br />
1983 – Träumereien an preußischen Kaminen von Peter<br />
Panter. Charlottenburg, Lehmann, 1920. Mit<br />
Illustr. von A. Woelfle. 87 S. OPp. (Rücken teilw.<br />
überklebt). 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Bonitz-W. C 5. Roth 40, 9: „Der Künstler<br />
hat diesen Band in seiner unverkennbar typischen, wenn<br />
auch etwas moderneren Buchausstattung gestaltet.“ –<br />
Papierbedingt wie immer leicht gebräunt.<br />
1984 TUCHOLSKY – 3 Werke von Kurt Tucholsky in<br />
erster Ausgabe. OLwd. (leichte Altersspuren).<br />
150,-<br />
Schloß Gripsholm – Das Lächeln der Mona Lisa – Ein<br />
Pyrenäenbuch. – Mehrere Beilagen.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Sammlung Brändel<br />
1985 VALERY, P., Gedichte. Übertragen durch Rainer<br />
Maria Rilke. Leipzig, Insel, 1925. 4°. 60 S., 2 Bl.<br />
OHpgt. (Rücken gering gebräunt; leicht berieben).<br />
250,-<br />
Eines von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 450) der ersten deutschen<br />
Ausgabe. – Müller-Krumbach 38. Ritzer E 68. Mises 172.<br />
Rodenberg (Nachtrag) 16. Sarkowski 1798. – Handdruck<br />
der Cranach-Presse auf Bütten. Druckleitung H. Graf Kessler<br />
und G. A. Mathey. Initiale von E. Gill. Titel, Initiale und<br />
Signet in Rot. – Berühmte, den Originalen ebenbürtige<br />
Übersetzung Rilkes.<br />
1986 WEINHEBER – 16 Werke von Josef Weinheber<br />
in erster Ausgabe, davon 7 mit e. Signatur bzw. e.<br />
Widmung. Leicht läd. Orig.-Einbände. 250,-<br />
Widmungsexemplare: Späte Krone – Zwischen Göttern<br />
und Dämonen (zwei Exemplare) – Adel und Untergang. –<br />
E. Signatur: Der einsame Mensch – Vereinsamtes Herz –<br />
Selbstbildnis. – Mehrere Beilagen.<br />
1987 ZWEIG – 28 Werke von Arnold Zweig, meist in<br />
erster Ausgabe. Tls. läd. Orig.-Einbände. 200,-<br />
1988 SAMMLUNG – Ca. 2000 Bände der Literatur des<br />
20. Jahrhunderts, meist in erster Ausgabe und<br />
meist in recht gut erhaltenen Orig.-Einbänden.<br />
2.000,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de
Nr. 2147<br />
1989 CARTARI, V., Imagini delli dei de gl'antichi. In<br />
quest'ultima impressione revista, e corretta da<br />
molti errori. Venedig, Tomasini, 1647. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel, 2 gefalt. Holzschnitt-<br />
Tafeln und zahlr. Textholzschnitten. 12 Bl., 400 S.<br />
Spät. Hldr. (etw. beschabt). (21) 800,-<br />
Sabin 11104. Alden 647/46. Brunet I, 1601: „Contiennent<br />
les notes et l'Aggiunta de Lorenzo Pignoria et de nouvelles<br />
planches. La plus complète est celle de Venise, Tomasini,<br />
1647.“ – Ikonographisch bedeutendes Werk in der nach<br />
Brunet vollständigsten, reich illustrierten Fassung. Erstmals<br />
1556 erschienen, seit 1615 mit dem Anhang über indianische<br />
und asiatische Gottheiten. Die Holzschnitte mit der<br />
Darstellung der antiken mythologischen Gestalten dienten<br />
lange als Grundlage und Anregung für Künstler. – Titel mit<br />
kleiner Fehlstelle in der Druckermarke (durch Faksimile<br />
unauffällig fachgerecht ersetzt); tls. knapp beschnitten,<br />
dabei einige Kolumnentitel minimal angeschnitten. Ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Kulturgeschichte<br />
361<br />
Important work as regards iconography in the richly illustrated<br />
and complete version after Brunet. First published in<br />
1556, since 1615 with the appendix on Indian and Asiatic<br />
deities. The woodcuts illustrating the ancient mythological<br />
figures served a long time as basis and impulse for artists. –<br />
Title with small defect in printer's mark (replaced skilfully<br />
with facsimile); partly closely trimmed, some column titles<br />
minimally cut. Browned. – Later half calf (some scratching).<br />
– See illustration.<br />
1990 CHEZY, W. VON, Die sechs noblen Passionen.<br />
Festgeschenk für junge Cavaliere. Stuttgart,<br />
Krabbe, 1842. 16°. IV, 202 S. Flex. OLwd. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (74) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach II, 339: „Ein Festgeschenk für<br />
junge Cavaliere, welche darin mit täglich mehr in Verfall<br />
gerathenden ritterlichen Uebungen und adeligen Neigungen,<br />
als Jagen, Reiten, Fechten usw. in pikant-anregender<br />
Weise bekannt gemacht werden.“ – Wenig fleckig.
362<br />
Nr. 1989<br />
1991 COLLECTIO nova patrum et scriptorum Graecorum,<br />
Eusebii Caesariensis, Athanasii, & Cosmae<br />
Aegyptii. Haec nunc primum eruit, Latine vertit,<br />
notis & praefationibus illustravit B. de Mont -<br />
faucon. 2 Bde. Paris, Rigaud, 1706. Gr.-Fol. Mit<br />
2 gestoch. Kopfvign., 2 gestoch. Initialen, 4 Kupfertafeln<br />
und einigen Textabb. 7 Bl., XL S., 1 Bl.,<br />
732 S., 13; 7 Bl., LXVIII, 112 S., 1 Bl., XXIV S.,<br />
S. 113-593 (5 Bl. zwischengeb.), 13 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(63) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet I, 534 (unter Athanasius). Hoefer<br />
XXXVI, 227: „Ce recueil est, par les matières qu'il renferme,<br />
plein d'intérêt. Au texte et à la traduction latine de ce<br />
texte Montfaucon a joint, en outre, des préfaces et des notes<br />
où il se montre à la foi théologien habile et profond érudit.“<br />
– Edition von Texten der griechischen Kirchenväter Eusebius<br />
und Athanasius und die editio princeps der Christianike<br />
topographia des Kosmas Indikopleustes aus dem<br />
6. Jahrhundert, eines Werkes, dessen Wert „außer in den<br />
kunstgeschichtlich interessanten Miniaturen besonders in<br />
den geographischen Nachrichten (liegt). Dazu kommen<br />
theologische Notizen, Angaben über die Ausbreitung des<br />
Christentums, über Beziehungen des römischen Reiches<br />
zum Osten und über den antiken Handelsverkehr“ (LThK<br />
VI, 220). „Weniger der Darstellungszweck als die zahlreichen<br />
Nebenbemerkungen machen das Werk [des Kosmas]<br />
zu einer historisch wertvollen Quelle: Lebendige Beschrei-<br />
Kulturgeschichte<br />
bungen behandeln u. a. die Flora und Fauna von Indien<br />
(Pfeffer, Kokosnuß; Nashorn, Giraffe, Flußpferd) und die<br />
mit Taprobane [Ceylon] gehandelten Waren; die in der<br />
Regel zuverlässigen Beschreibungen der bereisten Länder<br />
bewahren u. a. Abschriften ptolemäischer Inschriften“<br />
(DNP VI, 766). – Vortitel und Titel beider Bde. mit kleinem<br />
hinterlegten Ausschnitt; vereinzelt mit Brandflecken und –<br />
löchern (ohne Textverlust), leicht wasserrandig, tls. stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Sehr dekorativ gebunden.<br />
1992 CUPER, G., Harpocrates, sive explicatio imagunculae<br />
argenteae perantiquae; quae in figuram<br />
Harpocratis formata representat solem. Ejusdem<br />
monumenta antiqua inedita. Accedit Stephani Le<br />
Moine epistola de melanophoris. Utrecht, Halma,<br />
1687. 4°. Mit gestoch. Titel, 41 gestoch. Textvign.<br />
und 6 (5 gefalt.) Kupfertafeln. 3 Bl., 294 S., 7 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (100) 400,-<br />
Sinkankas 1517. Cicognara 3212. Graesse II, 308. Lipsius<br />
93. – Zweite Ausgabe des erstmals 1676 erschienenen Werkes.<br />
– „Great enlarged with additional engravings and<br />
bound-in plates, the latter in the large text section on hitherto<br />
unpublished antiquities“ (Sinkankas). – Leicht ge -<br />
bräunt.<br />
1993 – Observationum libri tres. Utrecht, P. Elzevier,<br />
1670. Mit gestoch. Titel und 8 Textkupfern. 15 Bl.,<br />
355 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (minimal aufgebogen,<br />
angeschmutzt, leicht bestoßen). (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Willems 1603. Hoefer XII, 632. Lipsius<br />
93. – Abhandlung zur Archäologie und Altertumskunde,<br />
illustriert mit Münzkupfern. – Seltener Druck aus der<br />
Utrechter Elzevier-Offizin, die nur 10 Bücher herausbrachte.<br />
– Etw. gebräunt, gering fleckig. – NACHGEB.,<br />
DERS., Observationum liber quartus. Deventer, Fronten,<br />
1678. – Mit Textkupfer.<br />
1994 CYPRIAN, E. S., Historia der Augspurgischen<br />
Confession. Gotha, Reyher, 1730. 4°. 24, 227,<br />
224 S. Pgt. d. Zt. (100) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Schottenloher 34523. – Der zweite Teil mit<br />
unverändertem Abdruck der Augsburgischen Konfession<br />
und umfangreichem Quellenmaterial. – Ganz wenig fleckig.<br />
1995 DONI – GORI, A. F., Io. Baptistae Donii iscriptiones<br />
antiquae nunc primum editae notisque illustratae<br />
et indicibus auctae. Florenz, Hofdruckerei,<br />
1731. Fol. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titelvign.<br />
und 14 Kupfertafeln. CVI S., 1 Bl., 568 S., 62 Bl.<br />
Stark beschäd. Hldr. d. Zt. (8) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Brunet II, 815. Ebert 6355. Borroni<br />
1305<strong>9.</strong> – Der heute nur noch als Musiktheoretiker bekannte<br />
Giovanni Battista Doni (nach ihm ist die Tonsilbe do für<br />
den Ton c im Italienischen benannt) besaß auch eine große<br />
Sammlung von antiken Inschriften. – Unten im Bug wasserfl.,<br />
unbeschnitten. – Sehr selten.
Nr. 1999<br />
1996 EHRENSTEIN, H. W. VON, Schild und Waffen<br />
gegen Thierquälerei. Ein Beitrag zu allgemeiner<br />
Förderung der Menschlichkeit. Leipzig, Teubner,<br />
1840. OPp. (berieben und bestoßen, stark fleckig).<br />
(66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Frühe Schrift zum Tierschutz. – Titel ge -<br />
stempelt, gebräunt und fleckig.<br />
1997 ENGELHART, A., Allgemeiner österreichischer<br />
oder neuester Wiener Secretär. 6. verm. und verb.<br />
Aufl. Wien, Mörschner und Jasper, 1834. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 2 Falttabellen. XVI, 9<strong>58</strong> S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht beschabt). –<br />
Wenig fleckig. (112) 80,-<br />
1998 EUDEL, P., Fälscherkünste. Neu hrsg. und<br />
ergänzt von A. Rössler. Leipzig, Grunow, 190<strong>9.</strong><br />
Mit Frontisp. X S., 1 Bl., 215 S. OLdr. (Hinter -<br />
deckel stark beschabt). – Nr. 3 von 100 Ex. der<br />
Vorzugsausgabe auf Bütten. (112) 80,-<br />
1999 (FEIND, B.) Relationes curiosae, Oder Denckwürdigkeiten<br />
der Welt, worinnen allerhand remarquable<br />
Seltenheiten zusammengetragen werden.<br />
Tl. I (von 3). Hamburg, Reumann, 1707. 4°. Mit<br />
Kulturgeschichte 363<br />
17 (4 gefalt.) Kupfertafeln und Textkupfer. 1 Bl.,<br />
656 S., 6 Bl. Ldr. d. Zt. (tls. zerkratzt, etw. berieben<br />
und bestoßen). (160) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 22. Graesse III, 208. Holzmann-B.<br />
III, 371. Hayn-G. VI, 422. Kirchner 5172. – Fortsetzung<br />
von Eberhard Werner Happels „Grösten Denckwürdigkeiten<br />
oder Relationes Curiosae“. – Frühe Zeitschrift<br />
mit Artikeln über Bienenzucht, Brauerei, Mißgeburten,<br />
Götzendienste, Sonnenverehrung, Zauberei, Sonnenuhren,<br />
jüdische Bräuche, Erdbeben, Gerberei etc. – „Feinds Happel-Imitation<br />
blieb von den Zeitgenossen nicht ungerügt,<br />
wie die Existenz der anon. polemischen Schrift 'Happelii<br />
Nachäffer' erweist“ (Dünnhaupt). – Bindung gelockert,<br />
Titel mit Fehlstelle (wenig Buchstabenverlust), S. 601/602<br />
mit Einriß, etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2000 (HANCARVILLE, P. F. H. D'), Monumens de la<br />
vie privée des douze Césars. „Rome“, o. Dr., 1785.<br />
Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titel, 24 Kupfertafeln<br />
und 37 gestoch. Textbl. Ldr. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen, Hintergelenk unten eingerissen).<br />
(37) 100,-<br />
Kearney 856. – Vgl. Cioranescu 33497. Hayn-G. III, 61. –<br />
Wohl dritte (gekürzte) Ausgabe (EA 1780). – Der Druckort<br />
ist mit Sicherheit fingiert (vgl. Parenti 266; kennt nur die<br />
Ausgabe 1786, ebenfalls mit fingiertem Druckort Rom). –<br />
Die Tafeln mit Darstellungen aus dem Geschlechtsleben der<br />
römischen Kaiser in Form (fingierter) antiker Gemmen. –<br />
Mehrf. gestempelt, leicht gebräunt, etw. fleckig.
364<br />
Nr. 2008<br />
2001 (HIRT, A. L.), Götter und Heroen der Griechen<br />
und Römer. Berlin, Rücker, 1826. 4°. Mit 47 Kupfertafeln.<br />
63 S. Pp. d. Zt. (stärkere Alters- und Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VI, 206. ADB XII, 47<strong>9.</strong> –<br />
Titel gestempelt, etw. knittrig, tls. stärker gebräunt, leicht<br />
fleckig.<br />
2002 JESUITEN – AGRICOLA, I., Historia provinciae<br />
Societatis Jesu Germaniae superioris. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Augsburg, Schlüter und Happach, 1727-34.<br />
4°. 5 Bl., 349 S., 7, 2 Bl., 352 S., 6, 2 Bl., 452 S.,<br />
16 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Gelenke<br />
gelockert, Kapitale läd., tls. stärker beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Jöcher I, 326. – Vgl. De Backer-S. I, 76 (Ausg. 1729). – Fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, Titel gestempelt, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
Kulturgeschichte<br />
2003 – INSTITUTUM SOCIETATIS JESU, auctoritate<br />
congregationis generalis XVIII. meliorem in<br />
ordinem digestum, auctum, et recusum. 2 Bde.<br />
Prag, Universitäts-Buchdruckerei, 1757. Fol. Mit<br />
2 gestoch. Kopfvign. 2 Bl., 790 S.; 2 Bl., 473 S.,<br />
84 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
(126) 200,-<br />
2004 – ORLÉANS, P. J. DE, La vie du père Pierre<br />
Coton. Paris, Michaellet, 1688. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 3 gestoch. Kopfvign. 6 Bl., 361 S.<br />
Läd. Ldr. d. Zt. (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. V, 1939, 13. Goldsmith O<br />
141. – Der französische Jesuit Pierre Coton (1564-1626) war<br />
befreundet mit König Heinrich IV., Beichtvater von Ludwig<br />
XIII. und „Volksmissionär in Südfrankreich, wo er viele<br />
Hugenotten für die Kirche gewann“ (LThK III, 76). – Pierre<br />
Joseph d'Orléans (1644-1698) war einer der fruchtbarsten<br />
jesuitischen Historiographen. – Gering gebräunt und fleckig.
2005 – RICHEOME, L., Idololatria Huguenotica seu<br />
Luthero Calvinist(i)ca. A L. Reicheomo primum<br />
Gallice edita, nunc vero a M. Bompar latinitate<br />
donata. Mainz, J. Volmar für P. Henning in Köln,<br />
1613. Mit Titelvign. 20 Bl., 740 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen). (100) 300,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – De Backer-S. I, 1684, 1 (unter<br />
Bompar). – Vgl. LThK VIII, 882. – Verteidigung des katholischen<br />
Kultus, seiner Orden etc. gegen die Hugenotten. –<br />
War erstmals in französischer Sprache 1607 in Lyon erschienen.<br />
Louis Richeome (1544-1625) wurde von seinen Zeitgenossen<br />
der „französische Cicero“ genannt und von Heinrich<br />
IV. hoch geschätzt. – Titel mit Quetschfalten. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit kleinen Wurmspuren<br />
und Randschäden.<br />
2006 KARMELITENORDEN – THERESIA VON<br />
JESU – YEPES, D. DI, Vita della santa madre<br />
Teresa di Gesu, fondatrice della nuova riforma<br />
dell'ordine degli scalzi di nostra signora del carmine.<br />
Scritta in lingua castigliana ... E nuovamente<br />
tradotta in Italiano ... dall'Abate Giuseppe de<br />
Trosca. 2 Bde. Rimini, Albertini, 1733. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. 20 Bl., 350; 262 S., 1 Bl. Unterschiedliches<br />
Pgt. d. Zt. (vor allem Bd. I fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (10) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser italienischen Übersetzung von Trosca.<br />
– Vgl. Heimbucher II, 64 ff. – Die hl. Theresia (1515-1<strong>58</strong>2)<br />
gilt als bedeutende Reformerin des Karmelitenordens. – Das<br />
spanische Original war bereits 1599 erschienen. – Gering<br />
gebräunt, wenig fleckig, Bd. II zu Beginn oben mit kleinem<br />
Wasserrand.<br />
2007 KARTÄUSER – DORLANDUS, P., Chronicon<br />
Cartusiense. Studio F. Theodori Petraei. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Köln, Cholinus, 1608. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 12 Bl., 485 (recte 487), 168 S., 2 Bl.<br />
Ldr. des 18. Jhdts. mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben,<br />
wenig bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste von Petrejus besorgte Ausgabe. – STC D 622. Hurter<br />
IV, 977, 436. LThK III, 422. – Petrus Dorlandus (1454-1507)<br />
war Prior in der Kartause von Zeelhem. Als fruchtbarer<br />
theologischer Schriftsteller verfaßte er ca. 60 größtenteils<br />
unveröffentlichte Werke. – Unterschiedlich gebräunt und<br />
fleckig. Insgsamt gutes Exemplar.<br />
2008 KIRCHENGESCHICHTE – TAVANTI, G. B.,<br />
Fasti del S. P. Pio VI. con note critiche, documenti<br />
autentici e rami allegorici. Bde. I und II (von 3).<br />
(Florenz), Chiari, 1804. 4°. Mit 2 wdh. gestoch.<br />
Titelvign. und 14 Kupfertafeln. 2 Bl., 224 S.; 1 Bl.,<br />
236 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Rossetti 10863 (nennt nur 13 Tafeln für die<br />
ersten beiden Bde.). – Über die großen Momente im Leben<br />
von Pius VI. – Die Tafeln, meist auf bläulichem Papier, zeigen<br />
u. a. Pius VI. und die Kardinäle im Vatikan, den Empfang<br />
bei Joseph II. in Wien und die Besichtigung der Entwässerungsarbeiten<br />
bei Ferrara und Bologna. – Sauber. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Kulturgeschichte 365<br />
Zwei Rarissima der Lavater-Nachfolge<br />
2009 LAVATER – (GENLIS, STEPHANIE-FELI-<br />
CITE DE), L'art de prévoir l'avenir par une<br />
méthode nouvelle, fondée sur la physiognomie.<br />
Par l'auteur des Sympathies ou de l'art de juger des<br />
convenances en amour et en amitié par les traits<br />
du visage. Paris, Moronval, 1815. 16°. Mit gestoch.<br />
Titel und 8 altkolor. Kupfertafeln. 156 S. (ohne<br />
S. 3/4), 3 (statt 4) Bl. zwischengeb. Hldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Deckel „Mm. D'Arcon“ (Rücken erneuert,<br />
beschabt und bestoßen). (26) 300,-<br />
Sehr seltene einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns<br />
nicht nachweisbar, auch nicht bei Barbier. – Versuch einer<br />
Ausdeutung menschlicher Physiogomie als Spiegel zukünftiger<br />
Erwartungen und Möglichkeiten in der Tradition<br />
Lavaters, nach den vier Temperamenten unterteilt. Die<br />
Tafeln zeigen je einen Mann und eine Frau als Illustration<br />
der einzelnen Temperamente. – Von der Autorin der „Sympathies“,<br />
die sich dort auf dem Titel „par Madame de<br />
G*****“ nennt und gewöhnlich als die Comtesse de Genlis<br />
du Crest de Saint Aubin (1746-1830), die vor allem als<br />
Verfasserin von Jugendbüchern in Erscheinung getreten ist,<br />
identifiziert wird (vgl. Hoefer XIX, 904). – Über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der französischen Nationalbibliothek<br />
nachweisbar (ohne Autorenangabe). – Es fehlen der Drucktitel<br />
und das Erklärungsbl. zu den Tafeln 5 und 6. –<br />
Gestoch. Titel wasserrandig, mit alt restaurierten Eckabrissen<br />
und tls. hinterlegt, erste drei Bl. mit größeren Ausrissen<br />
(etw. Textverlust), ebenso zwei der zwischengeb. Erklärungsbl.;<br />
fleckig und gebräunt.<br />
NACHGEB.: (HOCQUART, E. A. P.?), L'art de juger de<br />
l'esprit et du caractère des hommes et des femmes, sur leur<br />
écriture. Paris, Saintin, o. J. (ca. 1810/15). Mit altkolor.<br />
gestoch. Frontisp. und 24 lithogr. Tafeln. 1 Bl., 52 S. (ohne<br />
die letzten 5 Bl. = Register?). – Sehr seltene erste Ausgabe<br />
eines der ersten Werke über Graphologie mit 43 bereits in<br />
Lithographie ausgeführten Schriftproben berühmter Persönlichkeiten.<br />
– Barbier I, 289 (zweifelhafte Zuschreibung<br />
an Hocquart). Seiler, De Lavater à Michon, Bd. II, S. 87.<br />
2010 LOMEIER, J., Epimenides sive de veterum gentilium<br />
lustrationibus syntagma. Nunc secundis<br />
curis auctius editum. Zutphen, Spyk und Schutten,<br />
1700. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und 18 Kupfertafeln.<br />
15 Bl., 485 S., 23 Bl. Hldr. des 1<strong>9.</strong> Jhdts.<br />
(Vorderdeckel lose, hinteres Gelenk gebrochen,<br />
beschabt und etw. bestoßen). (100) 150,-<br />
Graesse IV, 250. Jöcher II, 2511. – Zweite Ausgabe der erstmals<br />
1681 erschienenen illustrierten Beschreibung der antiken<br />
Tradition des Sühneopfers. – Tls. gebräunt und fleckig.<br />
– NACHGEB.: VITRINGA, C., Epitome theologiae naturalis.<br />
Franeker, Halma, 1720. 8 Bl., 119 S. – Jöcher IV, 1655.<br />
2011 MAIMBOURG, (L.), The History of Arianism.<br />
Its influence upon civil affairs: and the causes of<br />
the dissolution of the Roman Empire. (Translated)<br />
by W. Webster. 2 Bde. London, Roberts, 1728-2<strong>9.</strong><br />
1 Bl., VII, 306 S., 8; 8 Bl., 3<strong>58</strong> S., 6 Bl., 142 S., 4 Bl.<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (100) 300,-
366<br />
Nr. 2022<br />
Erste englische Ausgabe. – Lowndes IV, 1451. De Backer-S.<br />
V, 347. – „In seiner Histoire de l'Arianisme verleumdet und<br />
verletzt Maimbourg durch seine Anzüglichkeiten die Jansenisten<br />
von Port-Royal“ (Herzog-H. XII, 80), aber dennoch<br />
war der französische Kirchenhistoriker in kirchlichen<br />
Kreisen nicht gerade beliebt: mehrere seiner Schriften wurden<br />
auf den Index gesetzt, den Jesuitenorden mußte er „freiwillig“<br />
verlassen (LThK VI, 799). – Spiegel und Titel mit<br />
Besitzvermerk, gering gebräunt, leicht wasserrandig und<br />
fleckig.<br />
2012 MENESTRIER, C. F., Des décorations funèbres.<br />
Paris, La Caille und Pipie, 1683. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
2 Bl., 32 S., S. 17-18, 367 (recte 357)<br />
S. (ohne das Errata-Blatt). Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (100) 500,-<br />
De Backer-S. V, 927, 96. – Vgl. Goldsmith M 885, Brunet<br />
III, 1629 und Ornamentstichslg. Berlin 3178 (alle die Ausg.<br />
1684). – Eines der ersten Werke über Sepulkralkultur „bei<br />
der Einführung des Brauches großer Trauerapparate in<br />
Frankreich, für die vor allem der Jesuit Claude François<br />
Menestrier verantwortlich ist. Er gibt in seinem Werk über<br />
die Trauerdekorationen einen langen Katalog früherer Exequien<br />
und ihrer literarischen Niderschläge, sozusagen eine<br />
Bibliographie der bis 1683 erschienenen Exequienbücher,<br />
an die freilich nicht die Maßstäbe chronologischer Genauigkeit<br />
und exakter Titelaufnahmen im heutigen Sinn gelegt<br />
werden dürfen“ (Boge-Bogner, Oratio funebris. Die katho-<br />
Kulturgeschichte<br />
Nr. 2024<br />
lische Leichenpredigt, Amsterdam 1999). – Die vorliegende<br />
erste Ausgabe wurde unmittelbar nach Erscheinen verboten,<br />
„pour certaines raisons qu'on ignore“, die zweite Ausgabe<br />
erschien verändert 1684 (de Backer-S., dort auch die<br />
Kritik an der Beschreibung Alluts, die von Brunet kritiklos<br />
übernommen wurde). – Vorderes Gelenk brüchig, Papierblock<br />
oben in der Ecke mit kleinen Fehlstellen (kein Textverlust),<br />
einige Marginalien in Tinte von alter Hand. – Sehr<br />
selten.<br />
2013 NICOLAI, F., Über den Gebrauch der falschen<br />
Haare und Perrucken in alten und neuen Zeiten.<br />
Eine historische Untersuchung. Berlin und Stettin,<br />
(Nicolai), 1801. Mit 66 Abb. auf 17 Kupfer -<br />
tafeln. 2 Bl., XI S., S. (5)-17<strong>9.</strong> Hldr. um 1900.<br />
(112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 504, 3<strong>9.</strong> Lipperheide Na 50.<br />
Hayn-G. V, 42. – Als Quelle liegt Nicolais große Porträtsammlung<br />
zugrunde, aus der er die verschiedenen Gebräuche<br />
und ihre Veränderungen ablesen konnte. – Titel mit<br />
Besitzvermerk, wenig fleckig.<br />
2014 NIEUPOORT, G. H., Rituum qui olim apud<br />
Romanos obtinuerunt, succincta explicatio. Ed.<br />
quarta. Utrecht, Brodelet, 1734. Mit gestoch. Titel,<br />
gestoch. Titelvign., 5 Kupfertafeln und 2 gefalt.<br />
Tabellen. 14 Bl., 670 S., 35 Bl. Pgt. d. Zt. (100)<br />
250,-
Brunet IV, 78. Lipsius 285. – Über Adel, Verwaltung, Religion,<br />
Militärwesen und Privatleben im alten Rom. Erstmals<br />
1712 erschienen und bis ins 1<strong>9.</strong> Jhdt. hinein immer wieder<br />
neu bearbeitet aufgelegt. – Gutes Exemplar.<br />
2015 ORTHODOXIE – BIBLOS ENIAUSIOS,<br />
e koinos kaloumene hebdomadaria, etis kai panthekte<br />
kaleitai, periechousa pasan ten tou chronou<br />
akolouthian, eis dyo mere diairetheisa. Meros deuteron<br />
(= Tl. II von 2). Nyn de metatypotheisa, kai<br />
meth'hoses pleistes epimeleias diorthotheisa.<br />
Venedig, Glykos, 1796. 4°. Mit ganzseit. Textholzschnitt.<br />
2 Bl., S. 1161-1848. Ldr. d. Zt. mit Vg.<br />
(Schließen defekt, stark beschabt und bestoßen).<br />
(3) 600,-<br />
Vgl. Legrand, Bibliographie hellénique du 18. siècle II, 235<br />
(kollationsgleiche Ausgabe Venedig 1777). – Zweiter Teil<br />
des sehr seltenen zweibändigen liturgischen Textbuches der<br />
griechischen Orthodoxen mit der akolouthia, das heißt der<br />
Abfolge und Ordnung der traditionell und kirchenrechtlich<br />
festgelegten Gottesdiensthandlungen. Enthält u. a. die euangelia<br />
heothina anastasima (Auferstehungs- und Morgenevangelien,<br />
eine Eigenheit des griechisch-orthodoxen Gottesdienstes),<br />
das triodion (Ritualbuch für die Große<br />
Fastenzeit), das pentekostarion (Pfingstbuch mit den Texten<br />
der Lesungen von Ostern bis Pfingsten) und die<br />
leitourgia ton proegiasmenon [sc.] doron (Liturgie der vorgeweihten<br />
Gaben). – Der Textholzschnitt mit einer volkskunsthaften<br />
Darstellung der Kreuzigung Christi. – Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk, wenige Ecken geknickt, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2016 – KANONI BOGORODICY s malym poveceriem<br />
(kirchenslawisch). Tschernigow, Druckerei<br />
des Klosters zur hl. Dreifaltigkeit und zum hl.<br />
Elias, 1764. 4°. Mit 2 ganzseit. Textholzschnitten.<br />
2 nn., 228 num. Bl. Ldr. d. Zt. mit 2 funktions -<br />
fähigen Schließen (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(3) 800,-<br />
Auszug aus dem großen Oktoich, der nur die Mutter-Gottes-Kanones<br />
und das kleine Vesperbuch enthält. Gedruckt<br />
unter dem Abt (Archimandriten) Job. Schlußblatt mit Vermerk:<br />
„Konec, Bogu slava“ (Ende, Gott sei Dank). – Die<br />
beiden Holzschnitte zeigen die Muttergottes und den stehenden<br />
Christus in einer Engelsmandorla. – Innengelenke<br />
gebrochen, vorderer fliegender Vorsatz lose, Titel mit altem<br />
Vermerk, stellenw. alte Marginalien, wenige restaurierte<br />
Aus- und Einrisse (geringer Buchstabenverlust), einzelne<br />
Bl. mit Bugeinriß bzw. angefalzt; stellenw. fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
2017 PENCINI, I., Della elettione canonica, pratica,<br />
morale, parenetica. Treviso, Righettini, 1664. 4°.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 20 Bl., 239 S., 10 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (Wurmspuren, wasserrandig, etw. berieben,<br />
bestoßen und fleckig). – Vortitel verso gestempelt,<br />
tls. stärker gebräunt, etw. fleckig. (33) 150,-<br />
Kulturgeschichte 367<br />
2018 RELIGIONS-JOURNAL. Oder Auszüge aus<br />
den beßten alten und neuen Schriftstellern und<br />
Vertheidigern der Christlichen Religion. Bde. I-X<br />
der Reihe. Mainz, Häfner, 1780-85. Hldr. d. Zt.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). – Kirchner 2132. –<br />
Wenige Altersspuren. (3) 200,-<br />
2019 RIPPELL, A. G., Alterthumb, Ursprung, und<br />
Bedeutung, Aller Ceremonien, Gebräuchen, und<br />
Gewonheiten der Heil. Catholischen Kirchen.<br />
4. Aufl. Augsburg, Wagner und Bartel, 1737. Mit<br />
doppelblattgr. gestoch. Frontisp. Doppelblattgr.<br />
Titel, 16 Bl., 572 S., 10 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt). (100) 100,-<br />
ADB XXXVIII, 64<strong>9.</strong> – Vierte Ausgabe (EA 1723). – Das<br />
Frontispiz mit einer Gesamtansicht von Schlettstadt. – Titel<br />
mit weggeschnittener Ecke, die letzten beiden Registerbl.<br />
mit kleinen Fehlstellen.<br />
2020 – Alterthum, Ursprung, und Bedeutung, aller<br />
Ceremonien, Gebräuchen, und Gewohnheiten der<br />
Heil. Catholischen Kirchen. 6. Aufl. Augsburg<br />
und Freiburg i. Br., Wagner, 1757. Mit doppelblattgr.<br />
gestoch. Frontisp. Doppelblattgr. Titel,<br />
4 Bl., 540 S., 10 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Rücken brüchig, leicht beschabt und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
ADB XXXVIII, 64<strong>9.</strong> – Das Frontispiz mit einer Gesamtansicht<br />
von Schlettstadt. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
2021 SANDINI, A., Historia familiae sacrae ex antiquis<br />
monumentis collecta. Padua, Manfrè, 1764. 14 Bl.,<br />
398 S., 13 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (tls.<br />
stärker beschabt und bestoßen). – Gering gebräunt<br />
und fleckig. (33) 100,-<br />
2022 SCACCHI, F., Sacrorum elaeochrismaton myrothecia<br />
tria, in quibus exponuntur olea, atque<br />
unguenta divinos in codices relata. Amsterdam,<br />
Halma, 1701. Fol. Mit gestoch. Frontisp., gestoch.<br />
Titelvign., gestoch. Portr. und 60 Textkupfern von<br />
J. Goeree. 12 Bl., 1155 Sp., 39 Bl. Pgt. d. Zt. (Vordergelenk<br />
gebrochen, tls. stärker fleckig, etw.<br />
berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Brunet 662. Hoefer XLIII, 443. – Der Augustinerpater Fortunato<br />
Scacchi (1573-1643) behandelt in seinem Werk (EA<br />
Rom 1625) den Gebrauch von Ölen und Salben in der<br />
Antike und in der Bibel, schreibt aber auch u. a. über Blumenkränze,<br />
Bürsten, Bottiche und Leinenkleider. – Vereinzelt<br />
wasserrandig, gering gebräunt und fleckig. – Exlibris. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2023 (SELLON J.-J.), Un mot sur la proposition de<br />
M. J.-J. Sellon pour la suppression de la peine de<br />
mort. Genf, P. G. le Double, 1826. 166 S. Leicht<br />
läd. Orig.-Broschur. (100) 250,-
368<br />
Einzige Ausgabe. – Sellon gründete 1820 in Genf die Friedensgesellschaft<br />
„et fut un des champions de l'abolition de<br />
la peine de mort“ (DHBS VI, 154, 6). – Nicht, wie die Titelformulierung<br />
nahelegt, von einem Dritten, sondern von Sellon<br />
selbst verfaßt. – Etw. fleckig, unbeschnitten. – Umschlag<br />
mit hs. Widmung des Autors.<br />
2024 SERVITEN – REGULA beati patris Augustini et<br />
constitutiones Fratrum Servorum. Bologna, Ferroni,<br />
1643. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 37 Bl., 128 S.,<br />
18 Bl. Pgt. d. Zt. (100) 300,-<br />
Vgl. Heimbucher I, 576. – Schön gedruckte und gut erhaltene<br />
Statuten der „Marienknechte“. – Siehe Abbildung.<br />
2025 SORBER, J. J., Commentatio de comitiis veterum<br />
Germanorum antiquis. 2 in 1 Bd. Jena, Ritter,<br />
1745. 4°. Mit 2 gestoch. Titelvign. 8 Bl., 194 S.,<br />
3, 4 Bl., 282 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt. (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet 26351. – „Seine Schriften aus verschiedenen<br />
Gebieten des Rechts betonen mit Vorliebe den<br />
deutschrechtlichen Standpunkt, namentlich hat er mehrfach<br />
altdeutsches Versammlungs- und Wahlwesen (comitia)<br />
unter Beibringung urkundlichen Materials behandelt“<br />
(ADB XXXIV, 690). – Schönes Exemplar.<br />
2026 STRUVE, B. G., Antiquitatum Romanarum syntagma.<br />
Jena, Bielcke, 1701. 4°. Mit 5 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 2 gestoch. Vign. 6 Bl., 640 S., 16 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (153) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipsius 384. – Die Tafeln mit Münzen,<br />
Kleinplastiken und Altertümern. – Braunfleckig.<br />
2027 STUDENTICA – JEUGD. Studenten schetsen.<br />
Arnheim (1873). Qu.-Fol. Mit tls. farb. und getöntem<br />
lithogr. Titel und 47 getönten lithogr. Tafeln.<br />
48 Bl. Lwd. d. Zt. (Kapitale defekt, fleckig und<br />
bestoßen). – Buchblock gelockert, stellenw. leicht<br />
fleckig. (8) 100,-<br />
2028 THEOLOGIE – Ca. 40 Werke in ca. 60 Bänden.<br />
Meist 17. und 18. Jahrhundert und meist in nur<br />
leicht beschädigten Einbänden der Zeit. (100)<br />
600,-<br />
Bibeln, Kommentare, Heiligenviten, Katholisches, Evangelisches,<br />
Kontroverses, ein Kosmos der das religiöse Leben<br />
bestimmenden Auseinandersetzungen.<br />
2029 TRAUMDEUTUNG – ARTEMIDORUS<br />
DALDIANUS UND ACHMET BEN SIRIN,<br />
Oneirocritica. Astrampsychi & Nicephori versus<br />
etiam oneirocritici. Nicolai Rigaltii ad Artemidorum<br />
notae. 4 Tle. in 1 Bd. Paris, Morell, 1603.<br />
Kulturgeschichte<br />
6 Bl., 269 S., 9 Bl. (erstes Bl. weiß), 275 S., 10 Bl.<br />
(letztes Bl. weiß), 20, 65 (recte 63) S. Ldr. des<br />
18. Jhdts. mit Rsch., Rvg. und goldgepr. dreifacher<br />
Filete auf den Deckeln (etw. beschabt und bestoßen,<br />
Gelenke restauriert). (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung, mit griechisch-lateinischem<br />
Paralleltext. – Goldsmith A 913. Hoffmann I, 405.<br />
Graesse, BMP, 97. Caillet 470. – Krivatsy 438 (mit abweichender<br />
Pariser Verlagsadresse). – Artemidors Schrift be -<br />
steht aus fünf Büchern. Träume und Traumsymbole werden<br />
als Omina mit günstiger oder ungünstiger Vorbedeutung<br />
für den Träumenden ausgelegt. Mit lateinischer Übersetzung<br />
des Artemidorus von Janus Cornarius, des Achmet<br />
Ben Sirin (ca. <strong>9.</strong> Jhdt.) von Johannes Leunclavius, des<br />
Astrampsychus (<strong>9.</strong> Jhdt.) von Johannes Opsopäus und des<br />
Nicephorus (die Zuschreibung an den Patriarchen von<br />
Konstantinopel 806-815 ist sehr zweifelhaft) von Nicolas<br />
Rigault. – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk. Letztes Bl.<br />
verso mit umfangreichen hs. Eintragungen. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig, mit hs. Marginalien und Textanstreichungen<br />
und vereinzelt kleineren Tintenflecken.<br />
2030 WIEDERTÄUFER – (HORTENSIUS, L.), Histoire<br />
des anabatistes. Paris, Clouzier, 1695. 12°.<br />
Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign. und<br />
17 Kupfertafeln. 4 Bl., 621 (recte 173) S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig). (100) 300,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Hillerbrand 2461. Barbier II,<br />
740. – Vgl. De Backer-S. II, 882, 2. – Die lateinische Erstausgabe<br />
ist 1548 unter dem Titel „Tumultuum anabaptistarum<br />
liber unus“ erschienen, verfaßt vom niederländischen<br />
Humanisten Lambertus Hortensius (1500-1571); übersetzt<br />
hat das Werk der französische Jesuit François Catrou (1659-<br />
1737). – Titel mit Besitzvermerk, S. 139/40 mit Eckabriß<br />
(2 Buchstaben Textverlust); etw. gebräunt, leicht fleckig. Die<br />
Tafeln hs. numeriert, die meisten lose.<br />
2031 KONVOLUT – 6 Werke in 6 Bdn. 1666-1816.<br />
Einbände d. Zt. (Gebrauchsspuren). (31) 200,-<br />
HORN, G., Arca Noae. Leiden 1666. Mit gestoch. Titel. –<br />
Jantz 139<strong>9.</strong> Rahir 2278. Sabin 33013. Alden 666/75. –<br />
QUENSTEDT, J., Dialogus de patriis illustrium doctrina<br />
et scriptis virorum omnium ordinum ac facultatum. Ed.<br />
secunda. Wittenberg 1691. Mit gestoch. Frontisp. – Herzog-H.<br />
XVI, 383. – FÄSCH, J., Grund-mäßige Anweisung<br />
zu den Verzierungen der Fenster. Tl. I (von 5) in 1 Bd.<br />
Nürnberg ca. 1710. Mit gestoch. Titel und 97 (statt 100)<br />
Kupfertafeln. – Ornamentstichslg. Berlin 3870. – Ohne die<br />
Tafeln 36, 85 und 87. – YOUNG, E., Ruhmbegierde, die<br />
allgemeine Leidenschaft der Menschen. Frankfurt 1756. –<br />
ACHARIUS, E., Synopsis methodica lichenum. Lund<br />
1814. (Ohne Portr.). – Krok 1<strong>9.</strong> Stafleu-C. 12. – HELL-<br />
WIG, CH. VON, Neu bearbeiteter hundertjähriger Haus-<br />
Kalender. 6. Aufl. Graz 1816. – Vgl. Böning-S. 2223.<br />
2032 – Ca. 30 Werke meist aus dem 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied.<br />
tls. stärker beschäd. Einbände. (100) 400,-
Nr. 2033<br />
Gastronomie<br />
2033 (ALBERTI, M., PSEUD.:) ANDRONICUS,<br />
Tractatus medico-historicus de tribus impostoribus,<br />
oder Freymüthige Gedancken von Denen<br />
drey berüchtigten Verführern des Volcks: 1) Dem<br />
Getränck des Thée und Coffée, 2) Der Erwehlung<br />
commoder Tage, 3) Der Anschaffung derer Haus-<br />
Apothecken. „Cosmopoli bey Peter Martin<br />
Roman“ (d. i. Rostock, Rußworm), 1738. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 5 Bl., 67 S. Läd. Pp. d. Zt. (100)<br />
200,-<br />
Vgl. Weller, Druckorte, I, 76. Mueller 4. Blake 9 (beide die<br />
EA 1731). – Nicht im Katalog der Wellcome Library. –<br />
Zweite Ausgabe dieser laut Mueller „auch Georg Detharding<br />
zugeschriebenen“ Schrift. – Das hübsche Frontispiz<br />
zeigt in drei Bildern die angeprangerten Sünden. – Frontisp.<br />
knapp beschnitten und verbunden; Vorsatz mit hs. Besitzvermerk<br />
und Etikett, durchgehend wasserrandig, stärker<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2034 BÖTTCHER, CHARLOTTE, Kraft und Stoff<br />
oder Deutsches Universal-Kochbuch. 2. Aufl.<br />
Berlin, Schneider, (1863). XII S., S. (3)-1214, XVI<br />
S. (so komplett). Schwarzes Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung. (101) 200,-<br />
Kulturgeschichte · Gastronomie 369<br />
Nr. 2036<br />
Weiss 443. Horn-A. 383. Georg 1096. – Seltenes Kochbuch,<br />
dessen Titel wohl mit Bewußtsein auf Büchners populärstes<br />
Werk anspielt. – Sehr schöner ungewöhnlicher (weil gebetbuchartig<br />
gestalteter) schwerer Einband, dessen dreiseitiger<br />
Goldschnitt die Rezepte vorm Verstauben zuverlässig be -<br />
wahrt. – Exlibris des Heidelberger Verlegers Carl Winter.<br />
2035 ELEONORA MARIA ROSALIA, HERZO-<br />
GIN ZU TROPPAU, Freywillig-aufgesprungener<br />
Granat-Apffel des Christlichen Samaritans.<br />
2 in 1 Bd. Wien, Monath, 1752-53. 4°. Mit wdh.<br />
gestoch. Frontisp. 4 Bl., <strong>58</strong>8 S., 5, 3 Bl., 563 S., 2 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Metallschließen (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, eine Schließenbefestigung ungeschickt<br />
erneuert). (113) 600,-<br />
Bohatta Nr. 19 und S. 131, Nr. 4. Blake 460. Weiss 2300<br />
(bringt viel bibliographische Verwirrung, da er das Kochbuch,<br />
das immer den Anhang des ersten Teils bildet, fälschlicherweise<br />
als zweiten Teil bezeichnet). – Vgl. Ferguson I,<br />
235. Horn-A. 128. Schelenz 515. Wellcome II, 518. – Eines<br />
der berühmtesten Beispiele für die Verbindung von Volksmedizin<br />
und Gastronomie (erstmals 1685 erschienen). Über<br />
das Kochbuch im Anhang (den Auflagen erst seit 1697 beigegeben<br />
und hier mit eigenem Titel nach S. 466 beginnend)<br />
urteilt Schrämli: „Die Rezepte sind alle irgendwo abgeschrieben<br />
und bieten, abgesehen von einigen Gulaschs und<br />
einer österreichischen Hecht-Pastete nichts Besonderes.“ –<br />
Der zweite Teil erschien erstmals 1713 und wurde von G. A.<br />
Seelig verfaßt. – Die ersten 2 Lagen lose, stärker fleckig und<br />
mit Randschäden. In Bd. I S. 411-414 unten mit Eck- und
370<br />
Nr. 2037<br />
Randausriß (geringer Textverlust) und S. 451/452 mit größerem<br />
Papierdurchbruch, in Bd. II S. 463/464 mit unterem<br />
Eckausriß und das vorletzte Bl. unten tief eingerissen. Etw.<br />
gebräunt, fleckig und mit Gebrauchsspuren.<br />
2036 GOLDENE BUCH, Das. Gambrinus Bier-<br />
Reglement. „Ausgabe von 1945“. (= St. Petersburg<br />
oder Riga? 1845; nach der Zeitrechnung der Bierversammlung<br />
„Gambrinus“ „ein Jahrhundert<br />
vor“-datiert). 74 S., 1 Bl. OPp. mit gepr. goldfarbenem<br />
Bezugspapier (Rücken leicht lädiert, etw.<br />
fleckig und bestoßen). (101) 300,-<br />
Reglement einer geselligen „Bierversammlung“. – Es be -<br />
ginnt mit der Umbenennung alltäglicher Gegenstände,<br />
Lokalitäten und Verhaltensweisen in die den Mitgliedern<br />
gebräuchliche eigene Sprache (Bierlokal = Hof; Mitglieder<br />
des „Gambrinus“ = Hofherren oder Hofjunker; „die im<br />
gewöhnlichen Leben genannten Kopeken“ = Schuppen; Silberrubel<br />
= Bier-Rosenobl). Es folgen die Rechte und Pflichten<br />
des Präsidenten und der Hofchargen, das Hofzeremoniell,<br />
Biersünden und Straffälle bis hin zum Bierbann. Auf<br />
dem „Schwarzen Blatt“ werden „Vergehen gegen den Hof“<br />
verzeichnet. Interessant sind die „Gambriniaden“ mit dem<br />
„Allgemeinen Hof-ABC, oder Allgemeinen, leichten, faßlichen<br />
und deutlichen Hoffibelversen“ auf die Hofjunker;<br />
interessant deshalb, weil neben die Verse handschriftlich die<br />
wirklichen Namen und Berufe der Mitglieder eingetragen<br />
sind, auf die in den Zweizeilern humorvoll-satirisch angespielt<br />
wird. Dies ermöglicht ein genaues Bild von der<br />
Zusammensetzung des Vereins und läßt Rückschlüsse über<br />
den Ort der „Hofhaltung“ zu. Auffallend viele Schauspieler<br />
und Sänger werden genannt, darunter G. H. Laddey und<br />
F. W. A. Samt, die beide seit 1844 in St. Petersburg engagiert<br />
waren. Auch die im Reglement erwähnten Zahlungsmittel<br />
Kulturgeschichte · Gastronomie<br />
(Rubel und Kopeken) sprechen für St. Petersburg. Dagegen<br />
weisen Schauspielernamen wie Wohlbrück und Günther<br />
sowie die Namen der Maler Schlichting und Poorten auf<br />
Riga. – Gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2037 KÜCHEN-TASCHENBUCH. Eine Sammlung<br />
geprüfter, von einer erfahrenen Hausfrau hinterlassener,<br />
Recepte. Hrsg. von ihrem Sohne. Berlin,<br />
Cosmar und Krause, 1831. Mit gefalt. lithogr.<br />
Frontisp. 4 Bl., 395, XX S. OPp. (fleckig und<br />
beschabt, Rückenbezug teilw. abgeplatzt. (101)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Weiss 2150: „Die Rezepte sind für die<br />
anspruchsvolle Küche mit Anlehnung an die französische<br />
Küche.“ – Das sehr qualitätvolle Frontispiz zeigt den<br />
„Herausgeber in einer rührenden Stellung“. Dieser besaß<br />
offenbar Humor; ein Vorbesitzer enttarnte ihn: „Verfasser:<br />
Steinkopff Bernburg“. Einer der letzten Vorbesitzer, der<br />
Verleger Carl Winter in Heidelberg, lüftete das Geheimnis<br />
vollends: „Verfasser: Karl Wilhelm August Steinkopff (geb.<br />
in Gottesgnaden)“. – Etw. stockfleckig. – Sehr selten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2038 MENÜKARTEN – 5 Menükarten deutscher<br />
Gaststätten, darunter 2 des Münchner Hofbräuhauses.<br />
Ca. 1903-55. Verschiedene Formate. (Ge -<br />
brauchsspuren). – Beilagen. (47) 80,-<br />
2039 NOTH UND HÜLFSBUCH für Eß und Trink -<br />
lustige auf das Jahr 1800. Wien, Schwender, (1800).<br />
12°. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch. Titel. VI,<br />
99 S. Etw. läd. Brosch. d. Zt. (75) 200,-<br />
Vgl. Weiss 2840 (für das Jahr 1780, ohne Verlagsangabe).<br />
Taschenbuch mit Anekdoten für Gourmets über Essen und<br />
Trinken, mit eingestreuten Rezepten. – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
2040 (PONCELLET, P.), Nouvelle chymie du goût et<br />
de l'odorat. Nouvelle ed. 2 in 1 Bd. Paris, Pissot,<br />
1773-74. Mit 6 Kupfertafeln. XLVIII, 210, 320<br />
(recte 328) S., 3 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (128) 200,-<br />
Barbier III, 544. Vicaire 171. Ferguson I, 154. Neu 3322. –<br />
Die maßgebliche dritte Auflage eines der bedeutendsten<br />
Bücher zur Likör- und Parfümherstellung. – Mit dem meist<br />
fehlenden Karton zur S. XLI/XLII. – Wenig fleckig.<br />
2041 TEE – SAMMLUNG von ca. 13000 Teebeutel -<br />
anhängern. 1980-2010. In 11 Einsteckalben (wohlerhalten).<br />
(80) 400,-<br />
Der vor etwas mehr als hundert Jahren erfundene Teebeutel<br />
(tea bag, sachet de thé, bustina di tè, theezakje, bolsa de<br />
chá, bolsita de té) weist in seiner heutigen, seit rund sechs<br />
Jahrzehnten bestehenden Form außer dem Tee (Teestaub)<br />
und dem anatomisch essentiellen Papierschlauch für seine<br />
Aufnahme einen Faden auf, an dessen freiem Ende ein Etikett<br />
befestigt ist, der Teebeutelanhänger. Dieser Teil dient
den Beutelteeherstellern nicht nur zur Deklaration des Beutelinhalts,<br />
sondern auch als werbegraphische Gestaltungsfläche.<br />
Und wie alle derartigen printed ephemera, vom<br />
Apfelsinenpapier bis zur Zigarrenbanderole, sind Teebeutelanhänger<br />
damit natürlich auch Objekte der Begierde von<br />
Sammlern.<br />
Die hier angebotene Sammlung ist die nach unseren Informationen<br />
größte Teebeutelanhängersammlung der Welt. Ihr<br />
Schwerpunkt liegt auf dem deutschsprachigen Raum, zeitlich<br />
überwiegen die Objekte aus dem ersten Jahrzehnt des<br />
21. Jahrhunderts. Die frühesten vorhandenen Stücke stammen<br />
von 1980, an Ländern außer Deutschland sind u. a. vertreten<br />
Ägypten, Argentinien, Australien, Belgien, Ceylon,<br />
China, Dänemark, Großbritannien, die Niederlande, Rußland,<br />
die Schweiz und die USA. Alle Objekte sind in Einsteckalben<br />
aufbewahrt, wie sie Philatelisten benutzen, und<br />
nach Jahren und Herstellern sortiert. Durch diese Dokumentation<br />
evoziert die Sammlung beim Betrachter nicht nur<br />
lauteres Glücksgefühl über die Buntheit und Fülle der Welt,<br />
sondern ist von durchaus wissenschaftlichem Wert für die<br />
Designgeschichte des Teebeutelanhängers der letzten drei<br />
Jahrzehnte. – Beiliegt eine Plastiktüte, enthaltend eine nicht<br />
genauer ermittelte Menge und von uns auch nicht im einzelnen<br />
gesichteter, wohl doppelter Teebeutelanhänger, ge -<br />
wogen 850 Gramm.<br />
2042 TIEDT, E., Inschriften-Lexikon für Schau- und<br />
Trinkgerät. Mit einem Anhange: Das Wirtshaus.<br />
Wien, Budapest und Leipzig, Hartleben, o. J.<br />
(1902). XII, 192 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken mit Etikett,<br />
kaum berieben). (89) 80,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Schoene 1595. Weiss 3840. –<br />
Vorsätze etw. braunfl. – Exlibris und Besitzvermerk des<br />
Weinbau-Historikers Friedrich von Bassermann Jordan<br />
(1872-1959).<br />
2043 WEIN – COSTA (DE BEAUREGARD, J. H.),<br />
Essai sur l'amélioration de l'agriculture dans les<br />
pays Montueux, et en particulier dans la ci-devant<br />
Savoie. Nouvelle éd., corrigée et augmentée. Paris,<br />
Marchant, 1802. Mit Tabelle und 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
2 Bl., VIII, 189 S., 4 Bl. (Anzeigen). Läd.<br />
Hpgt. d. Zt. (100) 150,-<br />
Berühmte Abhandlung, vor allem wegen des Kapitels über<br />
den Weinbau in Savoyen (die EA war 1774 in Chambéry<br />
erschienen). – „Cet ouvrage fait le point sur l'état de l'agriculture<br />
et les améliorations proposées par la Société Royale“<br />
(Exposition „Boire et manger en Savoie“ 2000). – Wasserrand<br />
oben, etw. fleckig, kleiner Beiband.<br />
2044 – MULDER, G. J., Die Chemie des Weines. Aus<br />
dem Holländischen von K. Arenz. Leipzig, Weber,<br />
1856. XII, 405 S., 1 Bl. Anzeigen. Lwd. d. Zt.<br />
(leicht berieben). (128) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Schoene 11786. Poggendorff II,<br />
233. – Etw. fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher 371<br />
Jagd und Fischfang –<br />
Pferdebücher<br />
2045 BECKMANN, L., Geschichte und Beschreibung<br />
der Rassen des Hundes. 2 Bde. Braunschweig,<br />
Vieweg, 1894-95. 4°. Mit 2 getönten Holzstichfrontisp.,<br />
3 (2 farb.) lithogr. Tafeln, 81 Holzstichtafeln<br />
und zahlr. Textholzstichen. XIV S., 1 Bl.,<br />
386 S., 1 Bl.; XII S., 1 Bl., 351 S. OLwd. (gering<br />
berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 278. – Vgl. Thieme-B. III, 156:<br />
„Seine Jägerpassion führte ihn zur Tierillustration, in der er<br />
Hervorragendes leistete. Als Kynologe war Beckmann eine<br />
Autorität ersten Ranges.“ – Gelenke von Bd. II gelockert;<br />
etw. gebräunt.<br />
2046 BIEL, G. VON, Einiges über edle Pferde. Dresden,<br />
Hilscher, 1830. XXVIII, 330 S., 1 Bl. Läd. Pp.<br />
d. Zt. (31) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Huth 112. Schrader-H. 175: „Verfechter<br />
der englischen Vollblutzucht.“ – Vorsatz gestempelt, fleckig<br />
und tls. leicht wasserrandig.<br />
2047 (CUSSAC, J.), Théorie générale de toutes les<br />
chasses au fusil, à courre et à tir, pour le gibier à<br />
poil et à plume, et des grandes chasses royales. 2e<br />
éd. Paris, Corbet, 1828. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 28 gestoch. Notenseiten. 2 Bl., XII, 484 (recte<br />
488) S. Mod. Hpgt. (8) 200,-<br />
Souhart 686. Thiébaud 242 (beide dat. „1829“ und ohne<br />
Kollation). – Vgl. Schwerdt I, 129 (EA 1823). – Die Tafeln<br />
zeigen Hasen, Füchse, Wölfe, Hunde, Hirsche und einen<br />
Dachs. Die Notenseiten enthalten „Fanfares de Chasse“. –<br />
Seitengleicher Nachdruck der Erstausgabe, hier jedoch<br />
ohne Frontispiz. – Leicht gebräunt, etw. fleckig, teilw. unbeschnitten.<br />
2048 DESGRAVIERS, A., Le parfait chasseur, traité<br />
général de toutes les chasses. Paris, Demonville<br />
und Ferra, 1810. Mit 12 meist gefalt. Kupfertafeln<br />
und 16 S. gestoch. Musikbeilagen. VIII, 431 S. Pp.<br />
d. Zt. (bestoßen). (8) 150,-<br />
Zweite Ausgabe im Jahr der ersten (in anderem Verlag und<br />
mit abweichenden Vorstücken). – Thiébaud 26<strong>9.</strong> Schwerdt<br />
I, 138: „This book differs from the preceding works by Desgraviers<br />
and deals with hunting, hounds, and beasts of<br />
chase. It also supplies a list of words used by hunters and<br />
falconers.“ – Vgl. Harting 185. Souhart 137. – Im Anhang<br />
Mittel gegen Pferde- und Hundekrankheiten, auch über<br />
Jägersprache. – Leicht gebräunt, unbeschnitten.
372<br />
Nr. 2049<br />
2049 EDLE REIT-KUNST, DIE, mit Kupfern und<br />
einem Anhange von der Roß-Artzeney. Eisenach,<br />
Griesbach, 1771. Mit gestoch. Frontisp., gestoch.<br />
Titel und 4 Kupfern auf 2 gefalt. Tafeln. 8 Bl.,<br />
439 S., 4 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (134) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Huth 46 (dat. 1772). Anderhub 256. – Etw.<br />
gebräunt, wasserrandig und fleckig. – DAZU: TRAU-<br />
TENBERG, F. V(ON), Anleitung zur sichern und gründlichen<br />
Heilung der Pferdekrankheiten. Erlangen 1796. –<br />
Huth 62. Schrader 431. – Vgl. Enslin 28 (Ausg. 1790). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2050 GERARD, J., La chasse au lion et les autres chasses<br />
de l'Algérie. Paris, Journal des Chasseurs,<br />
1854. Mit lithogr. Portr. von A. Cuvillier und<br />
4 Holzstichtafeln von Grenier. XXIV, 310 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Gelenke etw. beschabt,<br />
gering bestoßen). (8) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Souhart 213. Schwerdt I, 202. Thiébaud<br />
454: „Souhart cite une édition, Paris 1852, in-12, qui n'existe<br />
pas.“ – „Gérard was a famous hunter of lions and killed a<br />
large number of these animals in Algeria; in fact, he seems<br />
to have exterminated them, as none have been met with in<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher<br />
that country for the past fifty years“ (Schwerdt). – Leicht<br />
gebräunt, tls. stärker stockfleckig. – Am Anfang eingebunden<br />
ein e. Brief des Verfassers.<br />
2051 (GOURY DE CHAMPGRAND), Almanach du<br />
chasseur. Paris, Pissot, 1773. 12°. Mit gestoch. Titel<br />
von Choffard. 4 Bl., 207, 40 S. (37 S. gestoch.<br />
Notenbeilagen, S. 38-40 gestoch. Seitenzählung,<br />
sonst weiß). Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Schwanz mit Fehlstelle, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(8) 100,-<br />
Jeanson 1006. Souhart 94. Schwerdt I, 102. – Enthält einen<br />
ewigwährenden Kalender, ein umfangreiches Wörterbuch<br />
der Jagdbegriffe sowie Jagdlieder in Noten und Text. – Etw.<br />
gebräunt und braunfl., tls. mit Feuchtigkeitsspuren, vereinzelt<br />
mit Randschäden.<br />
2052 KOBELL, F. VON, Wildanger. Skizzen aus dem<br />
Gebiete der Jagd und ihrer Geschichte mit besonderer<br />
Rücksicht auf Bayern. Stuttgart, Cotta, 185<strong>9.</strong><br />
Mit 12 getönten Holzstichtafeln und zahlr. Textholzstichen.<br />
VIII, 491 S. Spät. Hlwd. (65) 100,-
Nr. 2054<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 3184. Lentner 351<strong>9.</strong> Rümann 430.<br />
Souhart 273. Schwenk 3031.01: „Das Standardwerk der<br />
bayerischen Jagdgeschichte.“ – Etw. fleckig.<br />
Eines der schönsten Pferdebücher<br />
2053 LA GUERINIERE, (F. ROBINCHON DE),<br />
École de cavalerie, contenant la conoissance,<br />
l'instruction, et la conservation de cheval. Paris,<br />
Collombat, 1733. Fol. Mit 15 (3 doppelblattgr. tls.<br />
gefalt., 1 mehrf. gefalt.) kolor. Kupfertafeln,<br />
8 ganzseit. kolor. Textkupfern und 5 gestoch.<br />
kolor. Textvign. sowie einigen kolor. Zierstücken,<br />
Kopfleisten und Initialen (ohne den gestoch.<br />
Titel). 4 Bl., 276 S., 4 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (126)<br />
3.000,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Lipperheide Tc 44. Mennessier de<br />
la Lance II, 27. Mellon Coll. 46. Cohen-R. <strong>58</strong>7. Hiler 521.<br />
Sander 1083. Lewine 286. Huth 31. – „Un des plus beaux<br />
ouvrages qui aient paru en France sur le cheval“ (Mennessier<br />
de la Lance). – Durch Papier, Satz und die schönen<br />
Stiche von Parrocel von besonderem Wert als Sammelstück.<br />
– Die Kupfer in schönem Kolorit zeigen Reiter, Reitfiguren,<br />
Zaumzeug, Sättel, Hufeisen, Pferdeskelett und Schritt-<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher 373<br />
bilder. – Abweichende Kollationen in den Bibliographien<br />
rühren davon her, daß die bei uns als Doppeltafel vorliegende<br />
Abb. „Allures naturelles“ meist geteilt vorliegt. –<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit Feuchtigkeitsspuren,<br />
teilw. mit kleinen Hinterlegungen im Rand und in den<br />
Ecken. – Siehe Abbildung Tafel 24.<br />
One of the most beautiful books on horses. – Rare first edition.<br />
– As collector's piece of particular value because of the<br />
paper, composition and the beautiful engravings by Parrocel.<br />
– The copperplates in beautiful colouring show horsemen,<br />
bridle, saddles, horseshoes, horse skeleton etc. – Differing<br />
collations in bibliographies are due to the fact that the illustration<br />
„Allures naturelles“ existing here as double plate<br />
mostly exists in two parts. – Slightly browned, partly a little<br />
soiled and with dampstains, here and there backed in margin<br />
and corners. – Contemporary damaged calf. – See illustration<br />
on plate 24.<br />
2054 MILLAIS, J. G., Game Birds and Shooting-Sketches.<br />
London und Manchester, Sotheran, 1892.<br />
Fol. Mit Portr., 34 (16 farb. lithogr. und tls. bei -<br />
kolor.) Tafeln und vielen Textholzstichen. XII,<br />
72 S. Hmaroquin d. Zt. (Rücken tls. stärker berieben,<br />
etw. bestoßen). (100) 400,-
374<br />
Nr. 2059<br />
Erste Ausgabe. – Schwerdt II, 27. Anker S. 5<strong>9.</strong> Zimmer 435.<br />
Nissen IVB 634. Wood 464: „A shooting manual by this<br />
celebrated animal artist. Certain aspects of it are relieved by<br />
detailed accounts of the habits of the birds involved – the<br />
Capercaillie, Blackcock, Grouse, and Ptarmigan in the<br />
British Isles.“ – Die Tafeln mit Fasanen, Auer-, Birk-,<br />
Schneehühnern u. a. – Leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2055 ROBINSON, H. (PSEUD.), Conseils aux chasseurs.<br />
Brüssel, Parent, 1860. Mit 3 Holzstichtafeln<br />
von F. Rops und 2 lithogr. Tafeln. 219, III S. Mod.<br />
Hldr. mit eingeb. Orig.-Brosch. (etw. fleckig). (8)<br />
120,-<br />
Bibliothèque illustrée du sportsman. – Erste Ausgabe. –<br />
Souhart 408. Schwerdt II, 137. Thiébaud 788: „Cette première<br />
édition est recherchée pour les 3 figures de Rops qui<br />
sont en premier tirage.“<br />
2056 (SAMAT, J.-B.), Les chiens. Le gibier et ses ennemis.<br />
(Saint-Étienne, Mimard & Blachon, 1907).<br />
Qu.-4°. Mit 188 (175 farb.) ganzseit. Abb. nach<br />
Aquarellen von P. Mahler. 191 num. Bl. und je ein<br />
Schutzbl. mit erläuterndem Text zu den Abb.,<br />
2 Bl. Illustr. OLwd. (Gebrauchsspuren). (100)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Thiébaud 623. – Das Jagdalbum wurde<br />
von der Waffenfabrik Mimard & Blachon für ihre Kunden<br />
herausgegeben. Abgebildet sind zahlr. Jagdhunde mit den<br />
zu jagenden Beutetieren. Am Ende befinden sich Abbildungen<br />
von einigen Prototypen diverser Jagdgewehre. –<br />
Leicht gebräunt und fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher<br />
2057 SOLLEYSEL, (J.) DE, Le parfait mareschal. 7e<br />
éd. Lyon, Mollin, 1695. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Portr., 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln und<br />
29 Textkupfern. 5 Bl., 346 S., 5, 1 Bl., 398 S., 6 Bl.<br />
Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (126) 200,-<br />
Mennessier de la Lance II, 525. – Solleysels vielfach aufgelegtes<br />
Hauptwerk, mit dem er seinen großen Ruf erlangte.<br />
– Einige Gebrauchsspuren.<br />
20<strong>58</strong> VERARDI, Nouveau manuel du destructeur des<br />
animaux nuisibles. Nouvelle édition. 2 in 1 Bd.<br />
Paris, Roret, 1847-52. Mit 2 gefalt. lithogr. Tafeln,<br />
8 Kupfertafeln und 4 gefalt. Tabellen. 268 S., 3 Bl.,<br />
XXVIII, 228 S. Mod. Pp. (leichte Gebrauchsspuren)<br />
mit eingeb. Orig.-Brosch. (hinterlegt). (8)<br />
200,-<br />
Manuels-Roret. – Thiébaud 925. Souhart 480. – Der martialische<br />
„Vernichter“ des unter dem Pseudonym „Vérardi“<br />
publizierenden Vielschreibers P. Boitard war erstmals 1827<br />
erschienen. Für die deutsche Ausgabe von 1835 diente die<br />
zweite Auflage von 1833 als Grundlage, diese war auch die<br />
Vorlage für die italienische Übersetzung von 1834 (Ceresoli<br />
547). Der deutsche Beitrag zum Vernichtungsfeldzug gegen<br />
die kleinen Biester wurde jenseits des Rheins aber auch<br />
wahrgenommen: der zweite Band der vorliegenden Ausgabe<br />
enthält eine französische Übersetzung von Julius<br />
Theodor Ratzeburgs 1841 erstmals erschienenem Werk<br />
„Die Waldverderber und ihre Feinde“. – Stellenw. leicht<br />
braunfl., unbeschnitten, Exlibris.
2059 WINTER (VON ADLERSFLÜGEL), G. S.,<br />
Bellerophon, sive eques peritus ... Wolberittener<br />
Cavallier: Oder Gründliche Anweisung Zu der<br />
Reit- und Zaum-Kunst. 2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg,<br />
W. M. Endter und J. A. Endters Erben, 1678. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, einigen Textholzschnitten und<br />
165 (statt 171) Kupfertafeln, davon 64 gefalt. 7 Bl.,<br />
191 S. – BEIGEB.: DERS., Hippiater expertus ...<br />
Wolerfahrner Roß-Artzt, Oder Vollständige Roß-<br />
Artzney-Kunst. Ebda. 1678. Mit gestoch. Titel,<br />
doppelblattgr. Kupfertafel und 45 Textkupfern.<br />
7 Bl., 490 S., 5 Bl. Mod. Hpgt. mit Schließbändern.<br />
(70) 2.000,-<br />
Laut Vortitel zum Bd. I gehören beide Werke zusammen. –<br />
I. VD 17 3:002431Q. Mennessier de la Lance II, 649 f. Huth<br />
25. Lipperheide Tc 33. – Mit lateinisch-deutschem Paralleltext.<br />
Die Kupfer, gestoch. von Cornelius Nicolaus Schurtz<br />
und P. Troschel, zeigen Sattel- und Zaumzeug, Reiter bei<br />
verschied. Übungen, Trensen, ein veterinärmedizinisches<br />
Besteck etc. – Im ersten Teil vorhanden eine Tafel o. Nr.<br />
(zusätzlich?), Tafeln Nr. 1-18, 20-38, 41-44, 46-91, 93-102<br />
und 104; Teil II enthält 66 meist gefalt. Tafeln. – II. Nach<br />
VD 17 einer von 2 Drucken aus demselben Jahr. – VD 17<br />
23:270608C. Bircher C 202-203. Mennessier de la Lance II,<br />
650. Huth 25. Lipperheide Tc 34. – Die Tafel zeigt veterinärmedizinische<br />
Instrumente etc., die Textkupfer kranke<br />
Pferde und ihre Behandlung. – I und II: Vortitel, gestoch.<br />
Titel und erster Haupttitel unten hinterlegt (gestoch. Titel<br />
mit geringem Bild-, Haupttitel mit etw. Textverlust). Leicht<br />
gebräunt, meist stärker fleckig, tls. mit Rand- und Papierschäden<br />
(teilw. mit geringem Bildverlust) sowie mit<br />
Quetschfalten. – Siehe Abbildung.<br />
According to half title to vol. I both works belong together.<br />
– With Latin-German parallel text. The copperplates, engraved<br />
by Cornelius Nicolaus Schurtz and P. Troschel, show<br />
saddlery and bridle, horsemen doing different exercises,<br />
snaffles, veterinary instruments etc. – I and II: Half title,<br />
engraved title and first main title backed at bottom (engraved<br />
title with minor loss of illustration, main title with minor<br />
loss of text). Some browning, mostly stronger soiling, partly<br />
with tears in margin and paper damages (here and there<br />
with minor loss of illustration) and vertical creases. –<br />
Modern half vellum with clasp ribbons. – See illustration.<br />
2060 WOHLBEWÄHRTE FISCHGEHEIMNÜSSE,<br />
oder deutlicher Unterricht von der grossen Nutzbarkeit<br />
der Fischerey. 2. verb. Ausg. Nürnberg,<br />
Bauer, 17<strong>58</strong>. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign.<br />
und 2 Falttabellen. 7 Bl., 288 S., 4 Bl. Stark<br />
beschäd. Hpgt. d. Zt. (26) 200,-<br />
Schlenker 54.3. Westwood-S. 93. Bosgoed 4037. Huber 279<br />
(unter dem Verleger der 3. Aufl., Johann Eberhard Zeh aus<br />
Nürnberg). – Dritte Ausgabe (EA 1755 bei Bauer in Wien).<br />
– Behandelt auch Austern und sonstige Schalen- und Krustentiere,<br />
Teichfischerei, Fischzucht und Fischen mit Netz<br />
und Angel. – Stärkere Gebrauchsspuren.<br />
Kulturgeschichte · Judaica 375<br />
Judaica<br />
2061 BODENSCHATZ, J. CH. G., Kirchliche Verfassung<br />
der heutigen Juden sonderlich derer in<br />
Deutschland. 2 in 1 Bd. Frankfurt, Leipzig und<br />
Erlangen, Becker und Otto (in Coburg) für den<br />
Autor, 1748-4<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titel und 27 (statt<br />
29) Kupfertafeln. 14 Bl., 206, 386 (recte 384) S.,<br />
1, 2 Bl., 256, 270 S., 17 Bl. Mod. Hldr. (etw. be -<br />
schabt). (55) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst I, 124. Roest 235. Colas 352. –<br />
„An important historical source for Jewish life in Germany“<br />
(EJ IV, 1161). – Zur Tafelkollation: Auf dem Titel<br />
sind 30 Kupfer genannt, das sind nach Vergleichsexemplaren<br />
der gestoch. Titel, 12 Kupfer zu Bd. I und 17 zu Bd. II.<br />
Davon fehlen in unserem Exemplar die Tafeln I und V des<br />
ersten Bandes. – Die Kupfer zeigen Riten, Feste, Kult -<br />
gegenstände, Trachten und Schriftproben. – Vorsätze und<br />
erster Vortitel mit umfangreichen Notizen von alter Hand<br />
in Tinte; leicht gebräunt. Die Tafeln (tls. verso gestempelt)<br />
an die Außenstege der zugehörigen Textseiten mont. und<br />
eingefaltet.<br />
2062 CHRISTEN UND DIE JUDEN, DIE, oder<br />
Richterspruch der Vernunft über das Leben, Dichten<br />
und Trachten der Juden. Mit Nachrichten vom<br />
großen Sanhedrin, welcher auf Befehl Napoleons<br />
in Paris 1806 gehalten wurde. Frankfurt, Bock, o.<br />
J. (1819). 110 S. Interims-Brosch. d. Zt. (fleckig).<br />
(66) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – GK 14.<strong>58</strong>24. Weller, Pseud.-Lex., 63. –<br />
Kritische, gleichwohl nicht antisemitische Schrift, in der<br />
Juden empfohlen wird, Unsinnigkeiten des Talmuds und<br />
vernunftwidrigen Religionstraditionen zu entsagen, wenn<br />
sie nicht weiterhin Fremde unter ihren christlichen Landsleuten<br />
bleiben wollten. Ein streckenweise durchaus humorvoller<br />
und etwas anderer Beitrag zur Judenemanzipation,<br />
verfaßt unter dem Pseudonym „Der weisse Becker“. Zur<br />
gleichen Zeit schrieb ein nassauischer Ökonom Hans<br />
Becker sub voce „Der schwarze Becker“ (Hamberger-M.<br />
XXII/1, 171) und ließ seine Schriften in Frankfurter Verlagen<br />
erscheinen – nur Zufall oder der Schlüssel zur Lösung<br />
des bisher nicht gelüfteten Decknamens? – Titel gestempelt<br />
und mit Besitzvermerk; leicht gebräunt, unbeschnitten,<br />
untere Ecke mit kleinen Abrissen vom sehr breiten Rand.<br />
2063 DAVIDSON, W., Ueber die bürgerliche Verbesserung<br />
der Juden. Berlin, Felisch, 1798. VIII, 119 S.<br />
Stark beschäd. Interims-Broschur. (55) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Eichstädt 308. – Nach Dohms epochemachender<br />
Schrift (siehe unsere Katalognummer 2066) ein<br />
weiteres Plädoyer für die rechtliche Gleichstellung der<br />
Juden mit ihren christlichen Mitbürgern, teils ziemlich ähnlich<br />
argumentierend wie Dohm und überdies in bewußtem
376<br />
Rekurs auf dessen Schrift völlig titelgleich – kein Plagiat,<br />
vielmehr eine Verneigung. Im Unterschied zum Christen<br />
und politisch tätigen Dohm war Wolf Davidson (1772-<br />
1800) Jude und von Profession praktischer Arzt in Berlin;<br />
dürre Nachricht von ihm geben Hamberger-Meusel (II, 26<br />
und IX, 229) und Hirsch-Hübotter (II, 190), ein ausführliches<br />
Schriftenverzeichnis bietet Meusel in seinem Lexikon<br />
(II, 293-94); in keiner dieser Quellen ist jedoch die vorliegende<br />
Schrift verzeichnet. – Etw. fleckig, unbeschnitten. –<br />
Nicht im Jahrbuch.<br />
2064 DIENSTVORSCHRIFTEN für Mohelim. Hrsg.<br />
vom Großherzoglich Badischen Oberrat der<br />
Israeliten. Karlsruhe, Malsch & Vogel, 1897. Mit<br />
2 Tafeln. 2 Bl., 31 S. OHlwd. (fleckig). (55) 80,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Der Beschneider, Mohel, vollzieht<br />
die Beschneidung zum Zeichen des heiligen Bundes<br />
zwischen Gott und Israel und ist daher ein wichtiger Religionsdiener<br />
im Judentum; die Dienstvorschriften betreffen<br />
jedoch vorwiegend die medizinischen und hygienischen<br />
Aspekte der Beschneidungshandlung. – Leicht gebräunt.<br />
2065 DISRAELI, (I.), Geist des Judenthums. Aus dem<br />
Englischen. Stuttgart, Liesching, 1836. 2 Bl., 238 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. (beschabt, fleckig). (55)<br />
100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. II, 5664. Eichstädt<br />
993. – Von Isaac Disraeli (1766-1848), dem Vater des britischen<br />
Premierministers Benjamin, in emanzipatorischaufklärerischem<br />
Geist geschrieben. – Leicht fleckig, mehrf.<br />
gestempelt.<br />
2066 DOHM, CH. W., Ueber die bürgerliche Verbesserung<br />
der Juden. Berlin und Stettin, Nicolai,<br />
1781. 4 Bl., 200 S. Mod. Broschur. (55) 300,-<br />
Erste Ausgabe – Fürst I, 210. Eichstädt 105-106. Borst 410:<br />
„Programmschrift für bürgerliche Gleichschaltung [sic!].“ –<br />
„Große Aufmerksamkeit erregte Dohm 1781 mit seiner auf<br />
Veranlassung Moses Mendelssohns vorgelegten Streitschrift<br />
Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. Ganz im<br />
Sinne der Aufklärung argumentierend, wies er hier nach,<br />
daß die Misere der Juden nicht eine Folge ihres sogenannten<br />
Volkscharakters, sondern eine Konsequenz der Lebensbedingungen<br />
sei, unter denen sie seit Jahrhunderten zu leiden<br />
hätten. Als erster Deutscher forderte Dohm die<br />
bürgerliche Gleichberechtigung der Juden auf allen Gebieten.<br />
Seine Reformvorschläge wurden in Frankreich 1791, in<br />
Preußen 1812 Grundlage der Emanzipationsgesetze“ (Killy<br />
III, 96). – Titel gestempelt, stark fleckig und mit Eckabriß,<br />
stellenw. stärker fleckig. – Schlechtes Exemplar.<br />
2067 ENTWURF einer Verordnung, die Verhältnisse<br />
der Juden betreffend. – Denkschrift zu dem Entwurf<br />
einer Verordnung, die Verhältnisse der Juden<br />
betreffend. O. O., Dr. und J. (Berlin 1847). 4°. 14,<br />
55 S., 1 Bl., 44, 53, 10, 30, 27 S., 2 Bl., 111 S. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (etw. bestoßen). (55) 200,-<br />
Kat. Leo Baeck Inst. N. Y. 2362 und 2363. – „Wenige Ge -<br />
genstände in der Gesetzgebung unterliegen so verschiedenartiger<br />
Auffassung, als die Ordnung der Verhältnisse der<br />
Kulturgeschichte · Judaica<br />
Juden“ (Denkschrift S. 5). Aus der teils reaktionären, teils<br />
(im Unterschied zu manch anderen Staaten) recht liberalen<br />
und fortschrittlichen preußischen Gesetzgebung vorliegend<br />
die beiden Amtsschriften des Preußischen Staatsministeriums,<br />
die zum Judengesetz vom 23. Juli 1847 unter der<br />
Regentschaft Friedrich Wilhelms IV. (Amtszeit 1840-1861)<br />
führten. In den sechs Beilagen zur Denkschrift eine Fülle<br />
historisch-statistischer Daten und Übersichten sowie Auszüge<br />
aus früheren Gesetzen. – Erster Titel gestempelt, insgesamt<br />
minimal gebräunt, mit sauberen zeitgenössischen<br />
Ergänzungen und Berichtigungen in Tinte. – Selten.<br />
2068 FELSS, CH. L., Weg-Weiser der Jüden, in ein Ge -<br />
spräch, darinnen die fürnehmste sprüche Göttliches<br />
Wortes, auch Targum, Talmud und Rabbinischen<br />
Schrifften, so zur Bekehrung der Jüden am<br />
allerfüglichsten zu gebrauchen. Goslar, Duncker,<br />
1688. 6 Bl., 91 S. Pp. d. Zt. (etw. bestoßen, leicht<br />
fleckig). (66) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher II, 555. Fürst I, 27<strong>9.</strong> VD 17<br />
3:647016R. – Eine von zwei Druckvarianten aus demselben<br />
Jahr, hier mit nachträglich eingedrucktem Erscheinungsjahr.<br />
– Leitfaden für die Judenbekehrung aus berufenem Munde,<br />
nämlich vom konvertierten Prager Exrabbiner Christian<br />
Lebrecht Felß (gest. 1719), abgefaßt als Dialog zwischen<br />
ihm und einem Nochrabbiner (denn natürlich ist Felßens<br />
Absicht die Bekehrung seines Gesprächspartners). – Titel<br />
und S. 53 mit schwachem Stempel, stark gebräunt.<br />
2069 (FRIEDLÄNDER, D.), Sendschreiben an Seine<br />
Hochwürden, Herren Oberconsistorialrath und<br />
Probst zu Berlin von einigen Hausvätern jüdischer<br />
Religion. 3. unveränd. Aufl. Berlin, Mylius,<br />
179<strong>9.</strong> 1 Bl., 86 S. Leicht läd. Orig.-Broschur. –<br />
Etw. fleckig, unbeschnitten. (55) 80,-<br />
2070 (GRATTENAUER, K. W. F.), Wider die Juden.<br />
Ein Wort der Warnung an alle unsere christliche<br />
Mitbürger. Fünfte Auflage. Berlin, Schmidt, 1803.<br />
64 S. Läd. Brosch. d. Zt. (55) 150,-<br />
Goed. XIII, 227: „Begabt und vielgewandt, aber leidenschaftlich<br />
und in seiner Haltung nicht immer zuverlässig<br />
[was meint der Verfasser damit? – der „Goedeke“ war<br />
stramm antisemitisch], hat er mancherlei Anfeindungen zu<br />
ertragen gehabt. Auf den verschiedensten Gebieten trat er<br />
sehr selbstsicher mit scharfer, oft verwegener Kritik hervor.<br />
Besonderes Aufsehen erregte seine Schrift 'Wider die Juden'<br />
1803, die eine ganze Folge von Streitschriften hervorrief.<br />
Ein Machtwort der Regierung machte diesem ersten Aufflackern<br />
einer antisemitischen Bewegung ein Ende.“ –<br />
Wenig fleckig. – Alle 6 Auflagen der Programmschrift sehr<br />
selten.<br />
2071 HESS, E. F., Speculum Iudaeorum. Das ist, Juden<br />
Spiegel. Ein new sehr nützlich Büchlein, darin(n)<br />
sich nicht allein die gottlose lästerer, schänder,<br />
schmäher Göttliches Worts, die Juden, sonder<br />
auch ein jeder frommer Christ sich darinn spieglen<br />
mag. Erfurt, Wittel, 1602. 7 Bl., 173 S., 1 Bl. Mod.<br />
Ldr. (66) 400,-
Vgl. Fürst I, 389 (EA 1601). – Dritte (und letzte) Ausgabe<br />
der scharfen Kritik an jüdischer Religion und Tradition<br />
durch den konvertierten Arzt Ernst Ferdinand Heß, der<br />
bereits 1<strong>58</strong>9 eine „Judengeißel“ mit derselben Tendenz veröffentlicht<br />
hatte. – Gebräunt, leicht fleckig.<br />
2072 INSTRUKZION für die Gränz-Einnehmer in<br />
Rüksicht des jüdischen Verzehrungsaufschlags<br />
Gefälls. (Brünn 1805). Fol. 28 tls. gefalt. Bl. Heftstreifen.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig. (8) 150,-<br />
2073 MAYER, J. F., Zweeter Anhang zu meinen Beyträgen<br />
und Abhandlungen zur Aufnahme der<br />
Haus- und Landwirthschaft. Frankfurt, Andreä,<br />
1784. VI S., 1 Bl., 360 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (74) 150,-<br />
Sehr seltener Ergänzungsband zum 10bändigen Hauptwerk<br />
Mayers. – Enthält auch einige für den Ökonomen Mayer<br />
ungewöhnliche Abhandlungen, z. B.: „Welches sind die besten,<br />
ausführbare Mittel, dem Kindermord Einhalt zu thun?“<br />
und „Welches sind die Ursachen und Hindernisse, wodurch<br />
die heutigen Juden von der öffentlichen Annahme der<br />
christlichen Religion abgehalten werden?“ – Etw. fleckig.<br />
2074 MENDELSSOHN, M., Jerusalem oder über religiöse<br />
Macht und Judentum. 2 Tle. in 1 Bd. Berlin,<br />
Maurer, 1783. 1 Bl., 96, 141 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(leicht beschabt, wenig fleckig). (55) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 489, 12. Fürst II, 364.<br />
Albrecht 117: „Ebenso kühnes wie souveränes Dokument<br />
der Aufklärung.“ – Titel mit Stempel der Wiener Serviten,<br />
fleckig.<br />
2075 PAASCH, C., Eine jüdisch-deutsche Gesandtschaft<br />
und ihre Helfer. Geheimes Judenthum,<br />
Nebenregierungen und jüdische Weltherrschaft.<br />
2 in 1 Bd. 2. veränd. Aufl. Leipzig, Minde, o. J.<br />
(1892). LXVIII, 160, IV, 208, VIII, 256, VI, 177 S.<br />
Hlwd. d. Zt. (beschabt, bestoßen). (55) 150,-<br />
Antisemiticum eines gescheiterten deutschen Geschäftsmannes,<br />
der sich als Opfer der jüdischen Weltherrschaft<br />
darstellt. Mit zahlreichen „historischen“ Streifzügen durch<br />
dieses Territorium. – Gebräunt, Titel verso gestempelt.<br />
2076 (RICHTER, CH. G., PSEUD.:) KEMUEL<br />
SADDI, Die Bücher der Chronicka Carls des<br />
Herzogs zu Lothringen, des Obersten Feld-<br />
Hauptmanns der Königin in Ungarn. Frankfurt<br />
(d. i. Nürnberg), o. Dr., 1744. 120 S. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader II/2, 27, 7. – Vgl. Jöcher-A. VI,<br />
2062. Goed. IV/1, 577. – Richter (1717-1774) verfaßte viele<br />
Chroniken in deutsch-jiddischem Sprachgemisch: bei -<br />
gebunden sind die „Chronick derer Könige von Engelland“<br />
(3 Tle.; 1745) und die „Chronicka von den Kriegen welche<br />
die Frantzosen mit Theresia, der Königin zu Ungarn<br />
geführt haben“ (2 Tle.; 1744-45). – Zu seinem Leben vgl.<br />
den lesenswerten Eintrag Baaders, der ihm bei aller Kritik<br />
doch wohlgesonnen ist. – Leicht gebräunt.<br />
Kulturgeschichte · Judaica 377<br />
2077 RÖNNE, L. VON, UND H. SIMON, Die früheren<br />
und gegenwärtigen Verhältnisse der Juden<br />
in den sämtlichen Landestheilen des Preußischen<br />
Staates. Breslau, Aderholz, 1843. XXIV, 516 S. Pp.<br />
d. Zt. (beschabt, etw. bestoßen). (55) 250,-<br />
Die Verfassung und Verwaltung der Preußischen Staates,<br />
VIII/3. – Erste Ausgabe. – Fürst III, 166. – Grundlegend,<br />
er schöpfend. – Braunfleckig.<br />
2078 SCHMIDT-PHISELDECK, K. F. VON, Ueber<br />
das jetzige Verhältnis der Jüdischen Nation zu<br />
dem christlichen Bürgerverein und dessen künftige<br />
Umgestaltung. Zwey Abhandlungen. Kopenhagen,<br />
Gräbe für Brummer, 1817. 112 S. Spät.<br />
Hlwd. (beschabt). (55) 100,-<br />
Goed. VII, 511, 13. – Zweite deutsche Ausgabe, von<br />
Schmidt-Phiseldeck selbst aus dem Dänischen übersetzt<br />
(eine frühere Konkurrenzübersetzung war kurz vorher<br />
in Wiesbaden erschienen). – Titel gestempelt, knapp be -<br />
schnitten.<br />
2079 SCHULORDNUNG für die Juden in den Orten<br />
Stadt-Lengsfeld, Vacha, Geisa, Völkershausen,<br />
Gehaus und Aschenhausen. Weimar, Albrecht,<br />
1840. 4°. 4 Bl. Heftstreifen (gebräunt). (55) 100,-<br />
Das einzige bekannte Exemplar in Weimar ist vermutlich<br />
2004 verbrannt. – Ausgefertigt von der Sächsischen<br />
Landesdirektion, unterzeichnet von dessen Präsidenten<br />
F(riedrich Christian August) von Schwendler (1773-1844).<br />
– Vereinzelt braunfleckig.<br />
2080 SCIENTIA salutis gentium, Judaeorum & haereticorum<br />
errores confundens. Bamberg und Frankfurt,<br />
Göbhardt, 17<strong>58</strong>. Fol. 2 Tle. in 1 Bd. 2 Bl.,<br />
386 S., 5 Bl., 336 S., 4 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (tls.<br />
stärker beschabt und bestoßen). (100) 200,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Im Worldcat wird das Werk<br />
Sebaldus a Sancto Christophoro zugeschrieben, einem<br />
Bamberger Karmeliten. Die chiffrierte Verfasserangabe<br />
„A. S. H.“ auf dem Titel wäre danach dann wohl als flektierte<br />
Form „a Sebaldo H.“ zu lesen und „H.“ als Kürzung<br />
des weltlichen (und nicht ermittelten) Nachnamens zu verstehen.<br />
Das ist aber alles recht vage, so daß wir die Frage<br />
der Verfasserschaft in dieser Schwebe belassen müssen. –<br />
Vereinzelt mit Wurmspuren, leicht gebräunt und fleckig.<br />
2081 WAS SOLL bei der neuen Verfassung aus den<br />
Juden werden? Ohne Ort, Drucker und Jahr<br />
(Frankfurt, Jäger, 1816). 30 S. Heftstreifen. (8)<br />
150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Stramm antisemitisch. Der unbekannte<br />
Verfasser stimmt ein in den „allgemeinen, laut ausgesprochenen,<br />
innig empfundenen Haß gegen die Juden“. – Laut<br />
der Vorbemerkung schon geschrieben, „als das treffliche<br />
Werk des Herrn Professor Rühs, über die Ansprüche der<br />
Juden an das deutsche Bürgerrecht noch nicht erschienen<br />
war“. – Diese (natürlich ebenfalls antisemitische) Abhandlung<br />
wurde zuerst im Februar 1815 in der „Zeitschrift für<br />
die neueste Geschichte“ abgedruckt und erschien 1816 in
378<br />
der Berliner Realschulbuchhandlung in einer Buchausgabe<br />
(bezeichnet als „zweiter erweiterter Abdruck“; Pfister I,<br />
2481). Moses Heß antwortete ihr 1816 in einer „Frey müthi -<br />
gen Prüfung“. – Titel unten mit Ausriß, etw. fleckig.<br />
2082 WILLSTÄTTER, B., Rede am Grabe des seligen<br />
Bezirksrabbiners Elias Präger von Bruchsal.<br />
Karlsruhe, A. Bielefeld, 1847. 16 S. Heftstreifen. –<br />
Sehr selten, kein Exemplar in deutschen Bibliotheken<br />
nachweisbar. (74) 120,-<br />
Kostüme – Mode – Uniformen<br />
2083 ALLEMAGNE, H. R. D', Les accessoires du costume<br />
et du mobilier. 3 Bde. Paris, Schemit, 1928.<br />
4°. XXIV, 200 S.; 2 Bl., S. (201)-389; 2 Bl., S. (391)-<br />
567. OHlwd. (Gebrauchsspuren). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Ca 38. Colas 81. Hiler 18. –<br />
Vorsätze gewellt und mit Spuren eines entfernten Exlibris,<br />
einige Lagen lose, Seitenränder minimal gebräunt.<br />
Sehr seltenes Bavaricum<br />
2084 BAYERN – „LA BAVIERE MILITAIRE“<br />
(Deckeltitel. Paris, Frick für Sinnett, o. J. [ca.<br />
1860]). 25 kolor. lithogr. Tafeln in Leporelloform.<br />
OHlwd. (Rücken mit Einriß, etw. beschabt und<br />
bestoßen). (135) 400,-<br />
Sehr seltene, einzige Ausgabe. – Colas 274<strong>9.</strong> – In derselben<br />
Form gehalten wie die anderen lithographischen Folgen zu<br />
den Uniformen deutscher Staaten (vgl. L. Burger, Preußen,<br />
A. Beck, Sachsen etc., alle um 1860/70), nur wesentlich seltener<br />
als diese. Dargestellt sind die wichtigsten Ränge der<br />
königlich bayerischen Armee mit Waffen, Fahnen, Pferden<br />
und Musikinstrumenten, jeweils in Landschaftskulisse. –<br />
Nach einer Verlagsanzeige lautete der eigentliche Titel wohl<br />
„L'armée de Bavière“ (bei Colas nur eine Liste der bei Sinnett<br />
erschienenen Folgen, hier unter dem Titel „L'armée<br />
bavaroise“). – Frisches, kräftiges Kolorit, einige Tafeln<br />
jedoch mit etw. Farbabklatsch. – Stempel der Bibliothek<br />
von Schloß Hachenburg im Westerwald.<br />
2085 BERGHAUS, H., Die Völker des Erdballs. 2 Bde.<br />
Brüssel und Leipzig, Muquardt, 1845-47. 4°. Mit<br />
144 (statt 150) kolor. Holzstichtafeln. 462; VIII,<br />
336 S. Restaurierte Lwd. d. Zt. (etw. berieben und<br />
leicht bestoßen, Risse am Gelenk). (5) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 4857 a. Colas 302. Hiler 81. – Vgl.<br />
Mendelssohn I, 177. – Nicht bei Lipperheide. – Mit Kostüm-<br />
und Uniformdarstellungen aus aller Welt in sorgfältigem<br />
und leuchtenden Kolorit. – Es fehlen die Tafeln 27-29,<br />
30, 33 und 71 in Bd. II. – Vortitel mit Besitzvermerk, tls. mit<br />
hinterlegten Einrissen, stellenw. fleckig und gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen<br />
2086 FERRARIO, G., Il costume antico e moderno di<br />
tutti i popoli antichi et moderni. (Afrika). Ed.<br />
seconda riveduta ed accresciuta. Bde. I-IV der<br />
Reihe in 4 Bdn. Florenz, Batelli, 1823-25. Mit<br />
159 tls. gefalt. und meist kolor. oder getönten<br />
Kupfertafeln sowie gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (bestoßen und<br />
etw. berieben). (83) 400,-<br />
Colas 1054. Hiler 311. Brunet II, 1233. Graesse II, 571. –<br />
Titel mit Blind-, wenige Seiten und Tafeln mit Perforationsstempel;<br />
fleckig.<br />
2087 FERRARIUS, O., De re vestiaria libri septem.<br />
Quibus in hac nostra tertia editione accesserunt<br />
Analecta de re vestiaria, & Dissertatio de veterum<br />
lucernis sepulchralibus. 4 Tle. in 1 Bd. Padua,<br />
Frambotti, 1685. 4°. Mit gestoch. Titel, 22 (statt<br />
24?) Kupfertafeln, gefalt. Schrifttafel und 30 Textkupfern.<br />
5 Bl., 261 (recte 259) S., 4 Bl., 213 S., 6 Bl.,<br />
155, 39 S., 8 Bl. Läd. alte Interims-Pp. (22) 80,-<br />
Vgl. Lipperheide Bc 3 und 7 (Ausg. 1654 bzw. 1670). – Über<br />
antike Kleidertrachten, eine Erwiderung auf „De re vestiaria<br />
veterum“ des Rubenius. – Die Kupfer zeigen alte Bekleidungsgegenstände.<br />
– Zur Anzahl der Kupfertafeln: Tle. I<br />
und II mit 5 Tafeln (röm. num. 1-4 und 22), Tl. III mit<br />
17 Tafeln (1-5, 9, 12-13, 16-18, 29, A, C, D, F und G). –<br />
Buchblock gebrochen und gelockert. Tls. etw. gebräunt,<br />
fleckig und wasserrandig, teilw. mit hs. Marginalien. Un -<br />
beschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
2088 FIALETTI, O., Briefve histoire de l'institution<br />
des ordres religieux. Paris, Menier, 16<strong>58</strong>. 4°. Mit<br />
2 gestoch. Titeln, gestoch. Frontisp. und 72 Kupfertafeln<br />
(recto mit gestoch. Text). 3 Bl., 45 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (Rücken defekt, Gelenke gebrochen,<br />
etw. beschabt und bestoßen. (21) 800,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Lipperheide 1855. Vinet<br />
2143. Colas 1061. – Das Werk erschien erstmals 1626 in<br />
Venedig und zeigt 72 männliche Ordenstrachten. Die<br />
gegenüberliegende, ebenfalls gestochene Textseite enthält<br />
die dazugehörige Beschreibung und die Wappen. – Odoardo<br />
Fialetti (1573-1638) war ein Schüler Tintorettos und<br />
hat in zahlr. Radierungen und Gemälden versucht, dessen<br />
Stil nachzuahmen. – Titel gestempelt und leicht angestaubt,<br />
Seitenränder wenig gebräunt, tls. wasserrandig, stellenw.<br />
leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2089 (HAUSLEUTNER, P. W. G., Gallerie der Nationen.<br />
7 Hefte in 1 Bd. Stuttgart, Ebner, 1792-1800).<br />
Fol. Mit 54 (statt 55?) altkolor. Kupfertafeln. Pp.<br />
d. Zt. (Kapitale läd., beschabt und bestoßen). (75)<br />
1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide 45 = Ac 15. Colas 1367. Hiler<br />
417 (alle nur 54 Tafeln). Sabin 30861 (ohne Kollation). –<br />
Dekorative Tafeln mit Trachten aus Asien (18), Amerika (15<br />
– Colas und Lipperheide kennen nur 13), Afrika (7 statt 8;<br />
fehlt Tafel IV) und Europa (15). – Jedes Heft mit dem dazu-
Nr. 2085<br />
gehörigen Begleittext mit jeweils 20 S., ohne Titelei, Widmung<br />
etc. – Einige Textbl. mit Randein- und Ausrissen (vereinzelt<br />
Textverlust). Wenige Tafeln mit Einrissen. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 24.<br />
First edition. – Decorative plates with traditional costumes<br />
from Asia (18), America (15 – Colas and Lipperheide only<br />
know about 13), Africa (7 instead of 8; lacks plate IV) and<br />
Europe (15). Each issue with corresponding accompanying<br />
text with 20 pp. each, without prelims, dedication etc. – Some<br />
text leaves with tears or tear-outs in margin (occasionally<br />
loss of text). A few plates with tears. Slightly browned, partly<br />
a little soiled. – Contemporary cardboard (turn-ins damaged,<br />
scratched and scuffed). – See illustration on plate 24.<br />
2090 HESSEN – JUSTI, F., Hessisches Trachtenbuch.<br />
Marburg, Elwert, 1900-05. Gr.-Fol. Mit 32 chromolithogr.<br />
Tafeln, Karte und einigen Textabb.<br />
8 Bl., 94 S. Lose in etw. beschäd. OPp.-Mappe. (8)<br />
200,-<br />
Lipperheide Dff 3. Colas 1<strong>58</strong>3. Demandt II, 656. Hiler 48<strong>9.</strong><br />
– Etw. gebräunt, an den Rändern stärker fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2091 – – DASS. Daraus: 32 chromolithogr. Ta feln und<br />
Karte. Lose in schadhafter OPp.-Mappe. (8) 100,-<br />
Tafel 19 mit Einriß (außerhalb des Abbildungsrahmens),<br />
vereinzelt gering gebräunt und fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen 379<br />
2092 LEONHARDI, F. G., Bildliche Darstellung aller<br />
bekannten Völker nach ihren Kleidertrachten, Sitten,<br />
Gewohnheiten und mit Beschreibung aus den<br />
besten Englischen, Französischen und Italienischen<br />
Werken bearb. 32 Hefte in 1 Bd. Leipzig,<br />
Baumgärtner, (1798-1810). 4°. Mit 118 (statt 122)<br />
kolor. Kupfertafeln. Mod. Hldr. (etw. fleckig). (5)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe (Heft I in zweiter Ausgabe beim Industrie-<br />
Comptoir). – Colas 1833. Hiler 53<strong>9.</strong> Lipperheide 48 (Ac 19).<br />
– Die Kupfer in schönem Kolorit und guter Erhaltung mit<br />
Kostümdarstellungen aus aller Welt, unter anderem aus<br />
Amerika, Hamburg und Vierlanden. – Es fehlen Tafel 2 in<br />
Heft 19, Tafel 2 sowie die S. 3-6 und 9/10 in Heft 23 und<br />
Tafel 2 in Heft 24. Tafel 3 in Heft 32 fragmentarisch erhalten.<br />
– Titel des ersten Heftes sowie wenige Tafeln angerändert,<br />
etw. braunfleckig.<br />
2093 MONITEUR DE LA MODE, LE. Journal du<br />
grand monde. (Paris, Goubaud [Hrsg.], 1891). Nr.<br />
1-43, 45-49 und 51-52 in 1 Bd. Fol. Mit 50 (2 doppelblattgr.)<br />
chromolithogr. Tafeln. 623 S. Hldr. d.<br />
Zt. (leicht berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Wöchentlich erschienene Zeitschrift mit hübschen Modedarstellungen.<br />
– Ohne die Nr. 44 und 50. – Tafeln etw. wellig;<br />
leicht gebräunt und fleckig.
380<br />
Nr. 2087<br />
2094 NEAPEL – „ARMEE NAPOLITAINE“<br />
(Deckeltitel). O. O., Dr. und J. (Paris, Sinnett, ca.<br />
1850/60). 25 kolor. lithogr. Tafeln in Leporelloform.<br />
OHlwd. (Bezugs- und Gelenkeinrisse, etw.<br />
beschabt und bestoßen). (135) 600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der Bibliothèque Nationale de France<br />
zu erschließen (falsche Autorenangabe im Worldcat: Gustave<br />
de Ridder war nur der Vorbesitzer!). – Eine der sehr<br />
seltenen lithographischen Folgen von Armeeuniformen<br />
europäischer Staaten aus der Produktion des Pariser Ver -<br />
legers Sinnett. Das 34 Nummern mit Kostümwerken um -<br />
fassende Verlagsprogramm auf dem hinteren Spiegel eingeklebt,<br />
von denen Colas (2749) nur fünf kennt. Die Folgen<br />
umfaßten immer 25 Lithographien. Der Verleger nennt sich<br />
auf der Tafel „Mantelot“. – Dargestellt sind die wichtigsten<br />
Ränge der Armee, einschließlich der Schweizer Artillerie,<br />
jeweils in Landschaftskulisse. Die erste Tafel zeigt König<br />
Ferdinand II. (Amtszeit 1830-1859). – Frisches, kräftiges<br />
Kolorit, die meisten Tafeln jedoch mit Farbabklatsch, gering<br />
wasserrandig. – Stempel der Bibliothek von Schloß Hachenburg<br />
im Westerwald. – Siehe Abbildung Tafel 25.<br />
Not to be traced by us bibliographically. – One of the very<br />
rare lithographic series of army uniforms of European states<br />
from the production of the Paris publisher Sinnett. – Fresh,<br />
strong colouring, most of the plates however with colour offsetting,<br />
minor waterstains. – Stamp of the library of Castle<br />
Hachenburg in the Westerwald. – Original half cloth (cover<br />
material and joints torn, a little scratched and scuffed). – See<br />
illustration on plate 25.<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen<br />
Nr. 2088<br />
2095 PASSEPOIL, LE. Bulletin illustré de la société<br />
d'étude des uniformes. (Hrsg. von E. L. Bucquoy).<br />
Jge. I-VI in 3 Bdn. Straßburg, Fischbach, (1921-<br />
26). Fol. Mit farb. lithogr. Frontisp. und 98<br />
(82 farb.) lithogr. Tafeln. Hlwd. d. Zt. mit Rsch.<br />
(lichtrandig, leichte Gebrauchsspuren). (100)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Hiler 690. Colas 2291. – Die Zeitschrift<br />
erschien bis 1950 vierteljährlich. – Die schönen Farbtafeln<br />
mit Soldaten in verschiedenen Uniformen, die unkolorierten<br />
Tafeln mit Abbildungen von Schwertern, Helmen,<br />
Orden etc. – Recht sauber.<br />
2096 PHYSIONOMIES NATIONALES des peuples,<br />
ou les traits de leur visage comparés à leur moeurs<br />
et caractères. Paris, Delaunay, o. J. (1810). Mit ge -<br />
stoch. Titel und 25 kolor. Kupfertafeln. 125 S.<br />
Hldr. d. Zt. (etw. berieben, tls. stärker bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Nicht bei Colas, Hiler und Lipperheide. – Kopfbildnisse<br />
mit angeblich landestypischen Physiognomien und Andeutung<br />
der Landestracht. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
2097 PREUSSEN – BURGER, L., Die königl. preussische<br />
Armee in ihrer neuesten Uniformirung.<br />
Berlin, Mitscher und Röstell, o. J. (1864). Mit<br />
48 kolor. lithogr. Tafeln nach L. Burger in Leporelloform.<br />
OHlwd. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(135) 300,-
Nr. 2090<br />
Colas 487. Lipperheide Qdb 56. Berckenhagen-W. 244. –<br />
Die erste Ausgabe erschien 1859 in Folio mit 4 Tafeln mit je<br />
12 kolor. Lithographien. – Leporello vom Buchblock gelöst,<br />
Titel auf den vorderen Spiegel aufgezogen, stellenw. leicht<br />
fleckig. – DAZU: BECK, A., Die königlich sächsische<br />
Armee in ihrer neuesten Uniformirung. Dresden, Meinhold,<br />
o. J. (1867). Mit 24 getönten und kolor. lithogr. Tafeln<br />
in Leporelloform. – Colas 265. Hiler 74. Lipperheide 2204a.<br />
– Beide Bände mit Stempel der Bibliothek von Schloß<br />
Hachenburg im Westerwald.<br />
2098 SARDINIEN – „LA SARDAIGNE MILI-<br />
TAIRE“ (Deckeltitel). O. O., Dr. und J. (Paris,<br />
Sinnett, ca. 1860). 25 kolor. lithogr. Tafeln in Leporelloform.<br />
OHlwd. (beschabt und bestoßen).<br />
(135) 600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der Bibliothèque Nationale de France<br />
zu erschließen, dort wird der Illustrator Pierre Paul Comba<br />
(1834-1872) als Autor genannt (falsche Autorenangabe im<br />
Worldcat: Gustave de Ridder war nur der Vorbesitzer des<br />
dortigen Exemplars!). – Eine der sehr seltenen lithographischen<br />
Folgen von Armeeuniformen europäischer Staaten<br />
aus der Produktion des Pariser Verlegers Sinnett, auch<br />
Colas unbekannt (vgl. Nr. 2749). Diese Folgen umfaßten<br />
immer 25 Lithographien. In unserer Folge sind weder Verleger<br />
noch der Künstler genannt, auch ist keine Tafel signiert;<br />
die Angabe des Militärillustrators Comba im Katalog<br />
der Bibliothèque Nationale dürfte daher auf Zuschreibung<br />
beruhen. – Dargestellt sind die wichtigsten Ränge der<br />
Armee, jeweils in Landschaftskulisse. Die erste Tafel zeigt<br />
König Victor Emmanuel II. – Frisches, kräftiges Kolorit,<br />
die meisten Tafeln jedoch mit Farbabklatsch und etw. wasserrandig.<br />
17 – Stempel der Bibliothek von Schloß Hachenburg<br />
im Westerwald. – Siehe Abbildung Tafel 25.<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen 381<br />
Nr. 2101<br />
Not to be traced by us bibliographically. – One of the very<br />
rare lithographic series showing army uniforms of European<br />
states from the production of the Paris publisher Sinnett, also<br />
unknown to Colas (compare no. 2749). – Fresh, strong colouring,<br />
most of the plates however with colour offsetting and<br />
some waterstains. – Stamp of the library of castle Hachenburg<br />
in the Westerwald. – Orignal half cloth (scratched and<br />
scuffed). – See illustration on plate 25.<br />
2099 SPALART, R. VON, Versuch über das Kostum<br />
der vorzüglichsten Völker des Alterthums, des<br />
Mittelalters und der neuern Zeiten. Bde. I/1-3<br />
(von 4) und II/1-3 (von 6) sowie Tafelbde. II/4-5<br />
(von 6) in zus. 6 Bdn. Wien, Eder und Schalbacher,<br />
1796-(1811). 8° und Qu.-Fol. Mit 6 gestoch. Titeln<br />
und 269 (statt 270; 29 kolor.) Kupfertafeln. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (berieben u. bestoßen)<br />
und Pp. d. Zt (etw. fleckig und bestoßen). (5)<br />
400,-<br />
Lipperheide Ac 17. Hiler 810. Colas 2782. Hamberger-M.<br />
X, 684. – Insgesamt erschienen bis 1837 zehn Teile. – Illustrierte<br />
Textbände enthalten: 1. Abt., I. Ägypter und Griechen.<br />
II. Barbaren, Hebräer und Inder. III. Römer, Etrusker,<br />
Lateiner, Samniter, Marser und Sabiner. 2. Abt., I. Goten,<br />
Sueven, Vandalen, Hunnen, Angelsachsen und Dänen.<br />
II. Franken und Normänner. III. Ritterwesen. – Atlanten<br />
enthalten: 2. Abt., IV. Geistliche Orden. V. Franzosen, Italiener,<br />
Niederländer, Schweizer, Burgunder und Deutsche.<br />
– Es fehlt die Tafel P im Atlas 2. Abt., IV. – Titel tls. mit<br />
Besitzvermerk, stellenw. wasserrandig. – Die Tafeln in den<br />
Textbänden nicht koloriert.
382<br />
2100 VERCH UND FLOTHOW. Kunstgewerbliche<br />
Werkstätten für Bühnen-Ausstattungen. (Berlin<br />
um 1890). Qu.-Fol. 54 (statt 75) Lichtdrucktafeln<br />
und 70 (statt 75) Preistabellen. OHldr. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (141) 120,-<br />
Der seltene und reichhaltige Katalog zeigt Kopfbedeckungen,<br />
Waffen, Schilde, Panzer, Rüstungen, Gurte und Gürtel,<br />
Schnallen, mittelalterliche Taschen, Orden und Ordens -<br />
ketten, Schmuck und Metallverzierungen etc. – Die Tabellen<br />
verzeichnen neben den Preisen auch die verschiedenen<br />
Materialien. – Ohne die Tafeln 24, 38, 39, 44, 48, 50-52, 54-<br />
59, 62-64 und 66-68 sowie die Preislisten 38, 39 und 72-74.<br />
– Anfangs mit geringen Knickspuren, Tafeln tls. hs. umnumeriert,<br />
die Tafel 21 mit großem, unschön restaurierten Einriß,<br />
vereinzelte Läsuren hinterlegt, stellenw. leicht fleckig.<br />
2101 WÜRTTEMBERG – ECKERT, H. A., UND D.<br />
MONTEN, Saemmtliche Truppen von Europa<br />
(Deckeltitel). 6tes Heft. Daraus: Württemberg.<br />
München und Würzburg, Eckert und Weiß, o. J.<br />
(ca. 1838-43). Fol. 30 mont. altkolor. lithogr.<br />
Tafeln. Lose in spät. Hlwd. mit mont. Orig.-<br />
Brosch. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 600,-<br />
Colas 935. Lipperheide 2120. – Vgl. Hiler 261. – Die prächtig<br />
kolorierten Lithographien zeigen Uniformen und Szenen<br />
aus dem Soldatenleben mit meist detaillierten Landschafts-<br />
und Stadtansichten im Hintergrund. – Die Tafeln<br />
kamen in drei Ausführungen in den Handel: 1. mit deutscher<br />
Unterschrift, die Kolorierung direkt auf dem Blatt.<br />
2. Der Bildteil ist allein und besonders sorgfältig koloriert<br />
und dann auf ein Blatt mit ganzer Größe und eingedrucktem<br />
Text montiert (sog. „Vorzugs- oder Fürstenausgabe“).<br />
3. Die gleichen kolorierten Lithographien wie bei 1., allerdings<br />
mit französischer Bildunterschrift (für den Verkauf<br />
im Ausland gedacht). – Alle drei Ausführungen kommen in<br />
unserem Exemplar vor. – Da von Anfang an eine bestimmte<br />
Auflagenhöhe nicht vorgesehen war, wurden die Tafeln<br />
nach Auftragseingang geschaffen und ausgeliefert. Während<br />
des langen Erscheinungszeitraumes sind einige Steinplatten<br />
zerstört, Truppen neu eingekleidet und fehlerhafte Uniformdarstellungen<br />
erkannt worden. Dies machte neue<br />
Abbildungen von Uniformen notwendig, so daß einige<br />
Tafeln in mehreren Varianten vorkommen. Bei der Auslieferung<br />
griff der Verlag auf das jeweils noch vorhandene<br />
Material zurück, tauschte dabei überholte Tafeln durch die<br />
Varianten aus und ergänzte die noch fehlenden Blätter<br />
durch Neuerscheinungen oder abweichende Ausführungen.<br />
– Unser Exemplar mit 3 montierten Tafeln mit gedrucktem<br />
Text und Verlagstrockenstempel (2 deutsch, 1 französisch)<br />
und 27 montierten Tafeln mit montiertem Text (18 deutsch,<br />
9 französisch). – Tls. mit Randläsuren und stärker gebräunt,<br />
etw. fleckig. – DAZU: DIES., Das deutsche Bundesheer.<br />
Daraus: Hessen-Darmstadt. Ebda. (um 1840). Mit 14 (statt<br />
15) mont. altkolor. lithogr. Tafeln. – Siehe Abbildung.<br />
Kulturgeschichte · Linguistik – Lexika<br />
Linguistik – Lexika<br />
2102 ADELUNG, J. CH., Ueber den Deutschen Styl.<br />
Neue verm. und verb. Aufl. 3 Tle. in 2 Bdn.<br />
Brünn, Siedler, 1788-9<strong>9.</strong> 490; 413 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben, leicht bestoßen<br />
und wurmspurig). (89) 150,-<br />
Vgl. NDB I, 63-65. ADB I, 80-84: „Adelung's sprachliche<br />
Arbeiten haben eine theoretische und eine praktische Seite.<br />
In jener Hinsicht strebt er die höchsten Forderungen der<br />
damaligen Wissenschaft zu erfüllen; in dieser bemüht er sich<br />
um das Richtige, um die richtige Sprache, um den richtigen<br />
Stil. Er will dabei nicht Gesetzgeber sein, aber er läßt sich<br />
das Gesetz von der hochdeutschen, d.h. für ihn von der<br />
obersächsischen Mundart dictiren.“ – Zwischen der 2. und<br />
3. Berliner Auflage in Brünn erschienen. – Leicht gebräunt.<br />
2103 BAYLE, P., Dictionnaire historique et critique.<br />
Sixième éd., revue, corrigée, et augmentée. 4 Bde.<br />
Basel, Brandmüller, 1741. Fol. Mit 4 wdh. gestoch.<br />
Titelvign. Ldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen, Gelenke<br />
tls. angebrochen). (144) 300,-<br />
Vgl. Zischka 7. Seemann 25: „Bis zum Erscheinen der Encyclopédie<br />
das bedeutendste Werk der Aufklärung.“ – Respektblatt<br />
mit kleinem Ausschnitt, durchgehend gebräunt.<br />
2104 BECHER, J. J., Novum organum philologicum.<br />
Das ist: Neuer Werkzeug der Wohlredenheit. Editio<br />
secunda paragraphorum distinctione & versione<br />
Germanica adaucta. Frankfurt, Möwald für<br />
Zunner, 1674. Mit gestoch. Titel. 55 Bl., 440 S.,<br />
132 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (beschabt und<br />
bestoßen, mit kleinen Bezugsfehlstellen, Schließen<br />
fehlen). (50) 400,-<br />
Erste Ausgabe der deutschen Fassung des „Novum organum“.<br />
– Dünnhaupt 1<strong>9.</strong>III (nennt irrtümlich am Ende 172<br />
Bl.): „Keine bloße Übersetzung der lat. Erstfassung,<br />
sondern ein noch heute benutzbares dt.-lat. Synonymenwörterbuch,<br />
schon ähnlich organisiert wie der moderne<br />
'Thesaurus' von Roget.“ – Gestoch. Titel, Drucktitel (ge -<br />
stempelt) und folgendes Bl. lose. Vorsätze mit hs. Eintragungen.<br />
Gebräunt und fleckig, tls. leicht wasserrandig.<br />
BEIGEB.: DERS., Methodus didactica seu clavis et praxis<br />
super novum suum organon philologicum, Das ist: Gründlicher<br />
Beweis, daß die Weg und Mittel, welche die Schulen<br />
bißhero ins gemein gebraucht, die Jugend zu Erlernung der<br />
Sprachen ... vergeblich ablauffen: Samt Anleitung zu einem<br />
besseren. Zweyte Edition. (Appendix practica). 2 Tle.<br />
Frankfurt, Wust für Zunner, 1674. 24 Bl., 176 S., 1 Bl., 54 S.,<br />
4 Bl. – Zweite Ausgabe der deutschen Fassung von „Methodus<br />
didactica“. – Dünnhaupt 15.I.2: „Anregung zur Einführung<br />
einer neuartigen didaktischen Methode.“ – Erhalten<br />
wie oben, gegen Ende kleine Randschäden.
2105 BOB, F. J., Erste Anfangsgründe der deutschen<br />
Sprache mit einem orthographischen Wörter -<br />
buche. Freiburg, Wagner, 1780. 4 Bl., 255 S. Pp. d.<br />
Zt. (starke Gebrauchsspuren). (66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach II, 3. Hamberger-M. I, 328. –<br />
Der Kameralist und Philologe Franz Joseph Bob (1733-<br />
1802) bemühte sich um eine Normierung der deutschen<br />
Sprache. Er entwickelte eine eigene Grammatik und Anleitung<br />
zur Rechtschreibung der oberdeutschen Schreibsprache,<br />
die sich jedoch nicht gegen die Gottschedsche Variante<br />
durchsetzen konnte. – Fleckig.<br />
2106 BOERIO, G., Dizionario del dialetto veneziano.<br />
Seconda edizione aumentata e corretta. Venedig,<br />
Cecchini, 1856 (1857). 4°. 824, 152 S. Hpgt. d. Zt.<br />
(leicht beschabt, etw. fleckig). (100) 100,-<br />
Zaunmüller 202. – Vgl. Vater 191. Cicognara 4078 (beide<br />
die EA 1829): „Laboriosissima e utilissima Opera.“ – Mit<br />
italienisch-venezianischem Index, dieser dat. 1857. – Ge -<br />
bräunt, stockfleckig.<br />
2107 BROCKHAUS – ALLGEMEINE DEUTSCHE<br />
REAL-ENCYKLOPÄDIE für die gebildeten<br />
Stände. (Conversations-Lexikon). 5. Aufl. 10 Bde.<br />
– Neue Folge. 2 in 4 Bdn. – Zus. 14 Bde. Leipzig,<br />
Brockhaus, 1819-26. Pp. d. Zt. (leicht beschabt<br />
und bestoßen). – Etw. fleckig. (94) 200,-<br />
2108 – BILDER-CONVERSATIONS-LEXIKON<br />
für das deutsche Volk. 4 Bde. Leipzig, Brockhaus,<br />
1837-41. 4°. Mit 45 (1 grenzkolor.) Kupferstichkarten<br />
und mehr als 1200 Textholzschnitten. Lwd.<br />
d Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (26)<br />
200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Zischka 3. Seemann 50. Brockhaus-<br />
Verz. 348: „Das erste populäre encyklopädische Werk in<br />
Deutschland, welches Wort und Bild derartig miteinander<br />
verband, dass zahlreiche in den Text gedruckte Abbildungen<br />
in Holzschnitt die Darstellung erläuternd veranschaulichen.“<br />
– Mit 5 Kontinentkarten, grenzkolor. Deutschlandkarte,<br />
21 deutschen Gebietskarten, Ägypten, Griechenland,<br />
Italien, Portugal, Spanien, Türkei etc. Die Umgebungskarten<br />
von Algier, Bremen, Frankfurt, Hamburg und<br />
Anhalt jeweils mit halbseitiger Ansicht. – Die erste Lieferung<br />
erschien bereits 1834. – Braunfleckig.<br />
2109 BURCKHARD, J., De linguae Latinae in Germania<br />
per XVII saecula amplius fatis commentarii.<br />
Hannover, Foerster, 1713. 40 Bl., 568 S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. I, 2434. Meusel I, 725. – Frühe<br />
Arbeit des Oberpfälzer Professors der Beredsamkeit Jacob<br />
Burckhard (1681-1752), der von 1738 bis zu seinem Tode<br />
15 Jahre die schon damals berühmte Wolfenbütteler Bibliothek<br />
betreute und dem wir die erste Darstellung ihrer Ge -<br />
schichte verdanken. – Gebräunt. – Mod. Exlibris.<br />
Kulturgeschichte · Linguistik – Lexika 383<br />
2110 CASTELLI, J. F., Wörterbuch der Mundart in<br />
Oesterreich unter der Enns. Wien, Tendler, 1847.<br />
1 Bl., VIII, 281 S. Hlwd. d. Zt. (beschabt und etw.<br />
bestoßen). (112) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach III, 305. Zaunmüller 7<strong>9.</strong> –<br />
Kaum fleckig.<br />
2111 CHERUBINI, F., Vocabolario milanese-italiano.<br />
4 Bde. Mailand, Regia stamperia, 1839-43. Hldr.<br />
d. Zt. (beschabt, bestoßen). (100) 200,-<br />
Vater 190. Zaunmüller 201. – Erstmals 1814 erschienen; in<br />
der zweiten, hier vorliegenden Ausgabe stark erweitert und<br />
Standardwerk für den Mailänder Dialekt. 1856 kam postum<br />
noch ein Supplement heraus mit „Nozioni filologiche<br />
intorno al dialetto milanese“. – Gebräunt. – Exlibris.<br />
2112 EBERT, M., Reallexikon der Vorgeschichte.<br />
15 Bde. und Registerband. Berlin 1924-32. Mit<br />
vielen Beilagen. OHldr. und OHlwd. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (8) 400,-<br />
Zischka <strong>58</strong>. DW 4<strong>58</strong><strong>9.</strong> – Standardwerk. – Gutes Exemplar<br />
aus der „Bibliotheca Tiliana“.<br />
2113 (ESTIENNE, H.), Ciceronianum lexicon Graeco-<br />
Latinum et castigationes in quamplurimos locos<br />
Ciceronis. Turin, Typographia Regia, 1743. 8 Bl.,<br />
112, 359 S. Pgt. d. Zt. (gering fleckig). (100) 150,-<br />
Vater 221. Schweiger I, 263 und 275. Ebert 6963. – Verbesserter<br />
Abdruck des 1557 von Henricus Stephanus (Henri<br />
Estienne) veröffentlichten Cicerolexikons, mit Anführung<br />
der Texte der von Cicero übertragenen griechischen Autoren.<br />
Die „Castigationes“ mit eigenem Titelblatt. – Leicht<br />
ge bräunt, etw. fleckig.<br />
2114 FRIESS, J. G., Lehrgebaüde der hochdeutschen<br />
Sprache. Kempten, Dannheimer, 1830. VIII,<br />
238 S., 1 Bl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (2) 120,-<br />
Vermutlich einzige Ausgabe. – Über den KVK weltweit nur<br />
in der UB Augsburg nachweisbar. – Erste Blätter oben<br />
rechts gestaucht.<br />
2115 GELLI, J., Divise, motti, imprese di famiglie e<br />
personaggi italiani. Mailand 1916. XI, 699 S. Hldr.<br />
d. Zt. (etw. fleckig, beschabt und bestoßen). (53)<br />
80,-<br />
2116 (GRÄFFER, F., UND J. CZIKANN), Oesterreichische<br />
National-Encyclopädie, oder alphabetische<br />
Darlegung der wissenswürdigsten Eigen -<br />
thümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes.<br />
6 Bde. Wien, Beck, 1835-37. Mit gefalt.<br />
Tabelle. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (112) 400,-
384<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. III, 6546. Wurzbach III,<br />
298. Zischka 6. Seemann 218. – „Ein bleibendes Verdienst<br />
hat sich G(räffer) durch die Herausgabe der österr. National-Encyclopädie<br />
erworben, des einzigen Werkes in<br />
Oesterreich, dessen Werth wie der des Weines mit den Jahren<br />
steigt“ (Wurzbach 297). – Kayser nennt als Preis (für<br />
die Titelauflage bei Klang in Wien 1838) 13 Reichstaler, das<br />
wären heute etwa 2000 Euro! – Vortitel und Titel mit<br />
Stempelrasur, etw. gebräunt, gering fleckig. – In allen Bänden<br />
das Exlibris von Moriz Grolig (1873-1949), dem jahrzehntelang<br />
am Wiener Patentamt tätigen Bibliothekar und<br />
Bibliographen.<br />
2117 HAUSLEXIKON, DAS. Vollständiges Handbuch<br />
praktischer Lebenskenntnisse für alle Stände.<br />
8 Bde. Leipzig, Breitkopf und Härtel, 1834-38.<br />
Mit 2 lithogr. Tafeln. Stark läd. Hldr. d. Zt. (48)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Seemann 240. – Von Gustav Theodor<br />
Fechner herausgegeben, zum Teil auch von ihm verfaßt. –<br />
Gebräunt; eine Tafel nur fragmentarisch vorhanden.<br />
2118 HESYCHIOS (VON ALEXANDRIA), Lexikon<br />
(graece) cum variis doctorum virorum notis<br />
vel editis antehac vel ineditis. Leiden und Rotterdam,<br />
Hack, 1668. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 5 Bl.,<br />
1003 S. Pgt. d. Zt. (leicht beschabt, etw. fleckig).<br />
(100) 120,-<br />
Hoffmann II, 261. Schweiger 147. – Später (und letztmaliger)<br />
Nachdruck der Aldine von 1514. – Sammlung von seltenen,<br />
bei den bekannteren Autoren nicht belegten Wörtern;<br />
für die Textkritik wie die Kenntnis der griechischen<br />
Dialekte bedeutsam. – Titel mit kleinem Namensausschnitt<br />
(ohne Textverlust), minimal gebräunt. – Mod. Exlibris.<br />
2119 LITTRE, É., Dictionnaire de la langue française.<br />
4 Bde. Paris und London 1863-72. Fol. Ldr. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch. (hinteres Innengelenk von Bd. II restauriert,<br />
Rückenbezüge tls. aufgeplatzt, angestaubt,<br />
etw. beschabt und bestoßen). – Erste Ausgabe.<br />
– Koda 111. – Ohne Supplément. – Leicht<br />
ge bräunt, etw. fleckig. (100) 250,-<br />
2120 MICHAELIS, J. E., Apophthegmata sacro profana,<br />
Das ist: 3000. Geist- und Weltliche nachdenc(kli)che<br />
Reden, Sprüch- und Denck-Wörter.<br />
Eisenberg, (Kückelhahn für Oehrling in Jena).<br />
1702. Schmal-8°. Mit doppelblattgr. Titel in Rot<br />
und Schwarz. 5 Bl. (einschließlich Titel), 347 S.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(22) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Georgi III, 71. Hayn-G. IV, 526. Goed.<br />
II, 17, 34. – Sehr seltene Sammlung von Sprichwörtern im<br />
Westentaschenformat. Darunter vor allem geistliche (pro-<br />
Kulturgeschichte · Linguistik – Lexika<br />
testantische) Sinnsprüche, aber auch weltliche Aphorismen<br />
zu verschiedenen Anlässen, Wahlsprüche von Herrschern<br />
und Sentenzen einiger gelehrter Zeitgenossen, darunter der<br />
Verfasser selbst, der „Dorff-Priester“ Johann Erhard<br />
Michaelis, dessen Losung „Verbirgt sich allezeit hinter<br />
Jesum“ das Werk beschließt. – Zahlr. weiße Blätter nachgebunden,<br />
wohl zur handschriftlichen Fortführung gedacht. –<br />
Titel mit Falzausriß (Textverlust in der Mitte); etw. ge -<br />
bräunt.<br />
2121 MORERI, L., Le grand dictionaire historique, ou<br />
le mélange curieux de l'histoire sacrée et profane.<br />
Dixième éd. 4 in 2 Bdn. – Supplément aux anciennes<br />
éditions. 2 Bde. Amsterdam u. a., Brunel u. a.,<br />
1716-17. Fol. Mit gestoch. Titel und 3 gestoch.<br />
Kopfvign. Ldr. d. Zt. mit Rtit. und Rvg. (beschabt<br />
und bestoßen). (50) 300,-<br />
Vgl. PMM 155. Brunet III, 1901. Seemann 454-4<strong>58</strong>. Zischka<br />
7 und XXXVII: „1674 wagte der Franzose Louis Moréri die<br />
Herausgabe eines nichtlateinischen, in einer Landessprache<br />
abgefaßten Lexikons.“ – Äußerst erfolgreich, in ca. 20 Auflagen<br />
erschienen und in mehrere andere Sprachen übersetzt.<br />
– Mäßig gebräunt, etw. fleckig. – Exlibris mit Wahlspruch,<br />
aber ohne Name; Vorsätze mit Besitzvermerk „Alexandre<br />
Le Clerc“, wahrscheinlich mit dem Vorwortverfasser Jean<br />
Le Clerc (1657-1736), historisch versiertem Philosophieprofessor<br />
in Amsterdam, in verwandtschaftlicher Beziehung<br />
stehend.<br />
2122 POPOWITSCH, J. S. V., Versuch einer Vereinigung<br />
der Mundarten von Teutschland als eine Einleitung<br />
zu einem vollständigen Teutschen Wörterbuche<br />
mit Bestimmungen der Wörter und be -<br />
trächtlichen Beiträgen zur Naturgeschichte. Wien,<br />
Kurzböck, 1780. Mit gestoch. Titelvign. 4 Bl.,<br />
649 S., 31 Bl. Leicht läd. Ldr. d. Zt. (144) 80,-<br />
Erste (postume) Ausgabe. – Vater 84. Meusel X, 501. De<br />
Backer-S. IV, 1752. – Vom Exjesuiten Ignaz Lethmüller<br />
(1743-1800) herausgegeben. – Leicht gebräunt. – Sehr selten.<br />
2123 SCHEDEL, J. CH., Neues und vollständiges, allgemeines<br />
Waaren-Lexikon. 4. verb. Aufl. 2 Bde.<br />
Offenbach, Brede, 1814. 4, 622; 614, 8 (Anzeigen)<br />
S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(5) 200,-<br />
Humpert 5457. – Vgl. Zischka 190 (andere Ausg.). – Vorsätze<br />
und erste Blätter gebräunt; fleckig. – Mit dem Exlibris<br />
der „Bibliothèque de Fréderic, Auguste, Kühnau de Sangerhouse“.<br />
2124 SMETIUS, H., Prosodia in novam formam<br />
digesta. Amsterdam, J. Janssonius, 1653. Mit allegorischem<br />
gestoch. Titel und Druckermarke auf<br />
dem Titel. 7 Bl., 526 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100)<br />
120,-
Jöcher IV, 645. – Vgl. Pökel 260. – Im ganzen 17. Jahrhundert<br />
in zahlr. Auflagen verbreitetes prosodisches Lexikon<br />
des Lateinischen mit Tausenden von Verszitaten aus lateinischen<br />
Klassikern. – Gebräunt, wasserrandig. – Exlibris<br />
„Earl of Kintore“.<br />
2125 TIROLISCHES KÜNSTLER-LEXIKON, oder<br />
kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche<br />
geborne Tiroler waren, oder eine längere Zeit in<br />
Tirol sich aufgehalten haben. Innsbruck, Rauch,<br />
1830. 288 S. Spät. Pp. – Erste Ausgabe. – Fleckig<br />
und mit Gebrauchsspuren. (112) 150,-<br />
2126 VIGERUS, F., De praecipuis Graecae dictionis<br />
idiotismis libellus. Leiden, Langerak, 1742. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 10 Bl., 508 S., 49 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(leicht fleckig, Rücken stärker verfärbt). (100)<br />
120,-<br />
Vater 147. De Backer-S. VIII, 743, 1. – Klassische, seit 1544<br />
in vielen Ausgaben erschienene griechische Stilistik; hier in<br />
der ersten Auflage der von Henricus Hoogeveen vermehrten<br />
Fassung. – Titel gestempelt, schwach gebräunt.<br />
2127 VOCABOLARIO degli Accademici della<br />
Crusca. Impressione napoletana secondo l'ultima<br />
di Firenze. 6 in 5 Bdn. Neapel, Ponzelli, 1746-48.<br />
Gr.-Fol. Mit 6 wdh. Titelvign. und zahlr. Kopfund<br />
Schlußvign. sowie Initialen (alles gestoch.).<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, beschabt, bestoßen). (50) 400,-<br />
Ebert 23848. Vater 186. – Eine der zahlreichen Ausgaben<br />
des berühmten Wörterbuches der Accademia della Crusca,<br />
der 1<strong>58</strong>2 gegründeten Gesellschaft für das Studium und die<br />
Bewahrung der italienischen Sprache, der ältesten Sprachgesellschaft<br />
überhaupt. Ihr Wörterbuch erschien erstmals<br />
1612 und ist bis weit ins 1<strong>9.</strong> Jahrhundert immer wieder in<br />
veränderten und aggiornierten Ausgaben aufgelegt worden.<br />
– Leicht gebräunt, teilw. fleckig.<br />
2128 SAMMLUNG – Ca. 25 Werke in ca. 30 Bdn.<br />
1634-1933. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(100) 400,-<br />
Grammatiken und Wörterbücher zum Arabischen, Griechischen,<br />
Hebräischen, Lateinischen, Sanskrit und anderen<br />
indogermanischen und semitischen Sprachen. Darunter<br />
Buxtorfs „Manuale Hebraicum“ in der 5. Auflage (Basel<br />
1634), das „Hierolexicon“ von Weitenauer (Augsburg<br />
1759), das „Etymologische Wörterbuch der romanischen<br />
Sprachen“ von Diez (Bonn 1853) und Cappellers „Sanskrit-<br />
Wörterbuch“ (Straßburg 1887).<br />
Kulturgeschichte · Militaria 385<br />
Militaria<br />
2129 BAYERN – MÜLLER, K., UND L. BRAUN,<br />
Die Organisation, Bekleidung, Ausrüstung und<br />
Bewaffnung der königlich bayerischen Armee von<br />
1806 bis 1906 nach amtlichen Quellen bearbeitet.<br />
München, Oehrlein, o. J. (1899-1906). Qu.-Fol.<br />
Mit 70 (2 gefalt., tls. kolor., tls. farbig) lithogr.<br />
Tafeln. 2 Bl. Nur Tafelbd., ohne Text. Lwd.-Heftstreifen<br />
in illustr. OLwd.-Mappe (leicht berieben).<br />
(141) 200,-<br />
Lentner <strong>58</strong>46. Colas 2157. Lipperheide Qdc 20 (nur<br />
Textbd.). – Mit 24 lithographierten Farbtafeln der Uniformen<br />
der einzelnen Truppenteile und 46 kolorierten Tafeln<br />
mit Uniformdetails, Ausrüstung, Bewaffnung und Gepäck.<br />
– Titel leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
2130 – „PLÄNE ZU DEN WAFFENÜBUNGEN der<br />
Infanterie“ (Rückentitel. München? ca. 1820/25).<br />
Gestoch. Legende, 47 gefalt. Kupfertafeln und<br />
47 S. gestoch. Noten. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Rücken mit Etiketten; beschabt und bestoßen).<br />
(141) 150,-<br />
Tafelwerk zur Infanteristenausbildung, offenbar ohne Titel<br />
erschienen. Die ersten sieben Tafeln zeigen Infanteristen,<br />
teils in Gefechtsstellung, die übrigen Schemata von Aufmärschen<br />
und Schlachtenaufstellungen. Der Notenanhang<br />
mit gestochenem Titel: „Vorgeschriebene Trommelstreiche,<br />
Hornsignale und Märsche der Musiken zu dem Unterricht<br />
in den Waffenübungen der Königlich Bayerischen Infanterie“.<br />
– Einige Tafeln mit Stecherangabe Ferdinand von Harscher,<br />
um 1820 Leutant im königlich-bayerischen 15. Linien<br />
Infanterie-Regiment; später wirkte er als Lithograph in<br />
München (vgl. Nagler VI, 335). – Einige Tafeln mit alt hinterlegten<br />
Falzeinrissen; leicht gebräunt und fleckig.<br />
2131 CUREY, M. C., L'artillerie japonaise. Deuxième<br />
éd. Paris, Berger-Levrault, 1906. Mit 3 Falttafeln.<br />
XIII, 171 S. Hlwd. d. Zt. (141) 100,-<br />
Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegen die „Kriegsbriefe aus<br />
der Mandschurei“ von Gädke und die „Belagerung von<br />
Port Arthur“ von Nörregaard.<br />
2132 DEDON, (F. L.), Relation détaillée du passage de<br />
la Limat, suivie de celle du passage du Rhin. Paris,<br />
Didot, an IX (1801). Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
1 Bl., 231 S. Hlwd. um 1900 mit Rsch. (minimale<br />
Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler II, 210. – Behandelt die Flußüberquerungen<br />
während der Koalitionskriege in der Schweiz<br />
und Deutschland zwischen 1798 bis 1801. – Vorsatz mit hs.<br />
Besitzvermerk, Karten etw. wasserrandig, gebräunt und<br />
fleckig. – Exlibris. – Mit 5 auf zusätzlich eingebundene Bl.<br />
mont. Quartierberechtigungsscheinen des Quartieramtes<br />
der Stadt Lenzburg; die Scheine sind vorgedruckt, der<br />
Name des Bürgers, der Logis zu gewähren hat, und das<br />
Datum sind hs. eingetragen.
386<br />
Nr. 2129<br />
2133 DEIDIER, ABBE, Le parfait ingénieur françois,<br />
ou la fortification offensive et défensive. Nouvelle<br />
édition. Paris, Jombert, 1757. 4°. Mit Frontisp.,<br />
Titelvign., 4 Textvign. (alles gestoch.) und 50 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. XIV S., 1 Bl., 336 S., 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 500,-<br />
Jordan 848. – Vgl. Jähns 2751. Ornamentstichslg. Berlin<br />
3544. Poggendorff I, 1555. Marini 237: „Eccellente trattato.“<br />
– An Sturms „Architectura militaris“ angelehntes Fortifikationswerk.<br />
„Eine gute Lehrschrift, die Arbeit zeugt von<br />
der fortdauernden Beschäftigung geistlicher Gelehrter mit<br />
der Befestigungskunst“ (Jähns). – Etw. gebräunt, leicht<br />
fleckig. – Sehr dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
2134 GOULON, (L.), Mémoires pour l'attaque et pour<br />
la defénse d'une place. Den Haag, van Bulderen,<br />
1706. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. 194 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (wenig berieben und<br />
bestoßen). (66) 200,-<br />
Jordan 1482. Jähns 1741. – Klassisches Werk zur Fortifikation.<br />
– Im Jahr der Erstausgabe erschienen. – „So bietet<br />
denn die Arbeit eine ganz kurzgefaßte aber überaus einsichtsvolle<br />
und klare Darstellung des Ganges einer Belagerung<br />
von der Berennung bis zum Sturm, wobei jeder<br />
Moment deutlich hervorgehoben und oft durch kriegs -<br />
geschichtliche Beispiele erläutert wird“ (Jähns). – Titel alt<br />
aufgezogen, Tafeln mit leichten Knickspuren und vereinzelt<br />
mit geringen Randläsuren, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek<br />
von Ernst August von Hannover. – Dekorativ gebunden.<br />
Kulturgeschichte · Militaria<br />
2135 (GRAVELOT, H.-F.-B.), Planches gravées<br />
d'après plusieurs positions dans lesquelles doivent<br />
se trouver les soldats conformément à l'ordonnance<br />
du Roi de l'exercice de l'infanterie. O. O.<br />
und Dr. (Paris) 1766. Fol. 12 (9 gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln von G. De la Haye nach H.-F.-B. Gravelot<br />
(inkl. Titel und Erläuterungsblatt). Marmoriertes<br />
Ldr. um 1900 mit Rvg., goldgepr. Fileten und Bordüren<br />
auf den Deckeln und Innenkantenvg., sign.:<br />
„Levitzky“ (etw. beschabt, wenig bestoßen). (59)<br />
800,-<br />
Erste Ausgabe. – Colas 1308. Hiler 391. Lipperheide Qk 11<br />
= 2296 (mit 2 Abb.): „Auf Tafel II-XI sind durch 36 Figuren<br />
die wesentlichsten Commando-Stellungen nach dem<br />
Exercir-Reglement vom 1. Januar 1766 dargestellt. Über<br />
jeder Figur steht das Commando und ein Hinweis auf die<br />
betr. Seite der 'Ordonnance', der diese Tafeln beigegeben<br />
gewesen zu sein scheinen.“ – Tafel 9 in der oberen Ecke mit<br />
restauriertem Durchriß. Gering gebräunt und fleckig.<br />
Druck auf kräftigem Papier. – Siehe Abbildung.<br />
2136 GRIMOARD, (PH.-H.) DE, Essai théoretique et<br />
pratique sur les batailles. Paris, Desaint, 1775. 4°.<br />
Mit 36 gefalt. Kupfertafeln. XVI, 208 S., 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Rücken minimal wurmstichig,<br />
tls. etw. berieben, leicht bestoßen). (66)<br />
600,-
Nr. 2133<br />
Brunet VI, 860. Jähns 2085: „Bemerkenswerte Spezialarbeit,<br />
eine tüchtige klare Untersuchung, voll weiser Vorschriften,<br />
die aus guten Quellen geschöpft sind und durch zahlreiche<br />
trefflich gestochene Pläne erläutert werden.“ – Tls. gering<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Dekoratives Exemplar.<br />
2137 GUICHARD, K. (G.), Memoires mili taires sur<br />
les Grecs et les Romains; où l'on a fidélement retabli,<br />
sur le texte de Polybe et des tacticiens grecs et<br />
latins. 2 Tle. in 1 Bd. Den Haag, Hondt, 17<strong>58</strong>. 4°.<br />
Mit 2 gestoch. Titelvign., 20 gefalt. Kupfer tafeln<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. X, 250 S., 3 Bl. (An -<br />
zeigen), 1 Bl., 275 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt<br />
und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jähns 1824. Ebert 9116. ADB X, 104.<br />
Brunet II, 1826. – „Ausgezeichnetes Werk“ (Jähns) des<br />
Magdeburger Militärschriftstellers Karl Gottlieb Guichard<br />
(Guischardt; 1724-1775). – Die Tafeln zeigen meist Truppenformationen,<br />
die Karte die Umgebung von Tunis. – Vorsätze<br />
gestempelt (tls. mit ganzseitigem Monogramm), Falze<br />
der Tafeln teilw. hinterlegt; tls. leicht gebräunt, stellenw. etw.<br />
fleckig.<br />
2138 HÖFLER, Leitfaden zum Unterrichte über den<br />
Garnisonsdienst im königlichen Cadetten Corps.<br />
München, o. Dr., 1852. 4°. 1 Bl., 59 S., 1 Bl. (alles<br />
lithographiert). Pp. d. Zt. (leicht fleckig). (66) 80,-<br />
Seltener Privatdruck eines Manuskriptes eines militärischen<br />
Handbuches. Vermutlich für den Dienstgebrauch in kleiner<br />
Auflage gedruckt. – Kein Exemplar im KVK.<br />
Kulturgeschichte · Militaria 387<br />
2139 KHEVENHÜLLER, L. A. VON, Observations-<br />
Puncten, was ein jeder von Dragoner an, nach<br />
Schuldigkeit und Gehorsam, zu verrichten habe.<br />
3. Aufl. 3 Tle. in 1 Bd. Wien, J. P. Krauß, 1748. Mit<br />
2 gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign. (Ansichten<br />
Wiens), 2 gestoch. Kopfvign., 20 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 8 Textkupfern, davon eine mit aufklappbarem<br />
Teil. 7 Bl., 296 S., 3 Bl., 140 S., 10 Bl.,<br />
142 S., 4 (statt 5) Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (Rückenbezug<br />
schadhaft, fleckig und bestoßen). (122)<br />
400,-<br />
Lipperheide Qe 1. Hiler 494 (beide die Titelaufl. von 1749).<br />
De Ridder 251 (Ausg. 1739). Jähns 1<strong>58</strong><strong>9.</strong> – Die erste Auflage<br />
erschien 1729, eine zweite im Jahr 173<strong>9.</strong> Der dritte Teil der<br />
vorliegenden dritten Ausgabe war unter dem Titel „Exercitium<br />
für die Dragoner zu Pferde und zu Fuß“ bereits 1726<br />
gesondert herausgegeben und 1734 wieder gedruckt worden.<br />
Im Jahr 1739 wurde dieser dritte Teil den Observations-Puncten<br />
beigegeben. Außerdem stellt dieser Teil das<br />
erste umfassende Exerzier-Reglement in der Kriegsgeschichte<br />
dar. – Die Kupfer zeigen Soldaten bei ihren Übungen<br />
in größeren und kleineren Formationen sowie zu<br />
Pferde. – Verfaßt von dem berühmten österreichischen<br />
Feldmarschall Ludwig Andreas Khevenhüller, Graf von<br />
Aichelberg auf Frankenburg, „ein, nach jeder Richtung hin<br />
hochgebildeter General, dessen Wirken die kaiserliche<br />
Armee nach mehr als einer Richtung hin ebenso vortheilhaft<br />
als nachhaltig beeinflußte. Von seinen im Drucke veröffentlichten<br />
Schriften bildeten 'Observationspunkte für sein<br />
Dragonerregiment' auf lange hinaus die Basis aller organisatorischen<br />
und taktischen Einrichtungen und geben
388<br />
Nr. 2135<br />
zugleich ein ebenso lebhaftes als treues Bild des Militär -<br />
wesens jener Zeit“ (ADB XV, 707). – Vermutlich fehlt ein<br />
Errata-Blatt. – Vorsatz mit altem Besitzvermerk in Tinte,<br />
Titelei und Vorrede von Tl. I gebräunt und etw. wasserrandig,<br />
die Tafel zu S. 46 mit kleinem Randausriß (ohne Bildverlust),<br />
wenige Tafeln mit Quetschfalten, fleckig. – Mod.<br />
Exlibris.<br />
2140 LÖWENBACH, A. A. VON, Practischer Vorpostendienst.<br />
Linz, Eurich, 1835. Mit 10 gefalt.<br />
Kupfertafeln. XII, 456 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (gering beschabt und etw. bestoßen).<br />
(66) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Pohler. – Vereinzelt mit Marginalien<br />
(Bleistift), leicht fleckig.<br />
2141 MARLBOROUGH – LEBEN UND THATEN<br />
des Welt-berühmten Englischen Generals Duc de<br />
Marlborough, entworffen durch die Feder M. C.<br />
S. Frankfurt und Leipzig, Riegel, 1705. 12°. Mit<br />
4 gestoch. Portrs. 6 Bl., 312 S. Pp. d. Zt. (Rücken<br />
beschäd., beschabt und bestoßen). (141) 120,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten Ausgabe, zugleich<br />
die erste Biographie des britischen Staatsmanns und Feldherrn<br />
(1650-1722). – Pohler IV, 633. – Es fehlen die letzten<br />
beiden Tafeln mit den Ansichten von Schellenberg und<br />
Höchstädt. – Letztes Blatt mit unterem Randausschnitt.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, knapp beschnitten.<br />
Kulturgeschichte · Militaria<br />
Nr. 2142<br />
2142 MICHELI Y MARQUEZ, J., Tesoro militar de<br />
cavalleria. Antiguo y moderno modo de armar<br />
cavalleros, y professar, segun las ceremonias de<br />
qualquier Orden Militar. Madrid, Diaz de la Carrera,<br />
1642. Fol. Mit Holzschnitt-Titelvign. und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 6 nn., 118 num. Bl. Flex.<br />
Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (Schließbänder fehlen; etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (19) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 37<strong>9.</strong> Salvá II, 1640. – Vgl. Palau<br />
168.287. Brunet III, 1706. Huth 22 (alle die zweite Ausg.,<br />
Madrid 1662). – Bedeutendes Werk zur Geschichte der Ritterorden<br />
und über die Ausrüstung der Kavallerie. Die teils<br />
figürlichen Holzschnitte zeigen unter anderem die Kaiser<br />
Konstantin und Rudolf von Habsburg (mehrfach wiederholt,<br />
jeweils mit wechselnder Ordensstandarte) als große<br />
Standfiguren sowie die Wappen und Symbole der verschiedenen<br />
Ritterorden. – Der Verfasser war Vizekanzler des<br />
„Orden Militar Constantiniana de San Jorge“, eines Ritterordens<br />
zum hl. Georg, der sich der Legende nach auf Kaiser<br />
Konstantin zurückführte. – Fliegender Vorsatz mit großem<br />
Einriß, Titel mit alten Besitzvermerken, einzelne Bl.<br />
mit Einrissen; Ränder fast durchgehend mit tls. stärkeren<br />
Wurmspuren (Text nur wenig betroffen, vereinzelter Buchstabenverlust),<br />
unterschiedlich gebräunt und fleckig. – Mod.<br />
Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Important work to the history of the order of<br />
knights and on the cavalry equipment. – Fly-leaf with large<br />
tear, title with contemporary ownership entries, some leaves<br />
with tears; margins nearly throughout with worming<br />
(hardly affecting text, occasional loss of letters), variable<br />
browning and soiling. – Modern exlibris. – Contemporary<br />
limp vellum with ms. spine title (clasp ribbons missing; some<br />
soiling, rubbing and scuffing). – See illustration.
2143 (REICHE, L. C. VON), Die Feldfortification aus<br />
theoretischen und praktischen Gründen hergeleitet.<br />
Halle, Schimmelpfennig, 1804. Mit 22 gefalt.<br />
Kupfertafeln. XIV S., 1 Bl., 636 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (leicht berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 3120. Jordan 3083. ADB<br />
XXVII, 652. – Die „Feldfortification“ des preußischen Generals<br />
der Infanterie Ludwig Carl von Reiche (1774-1855) ist<br />
„viele Jahrzehnte hindurch als Lehrbuch an militärischen<br />
Unterrichtsanstalten in Gebrauch gewesen“ (ADB). – Einige<br />
Tafeln mit Randläsuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
2144 RÜSTOW, W., Die Feldherrnkunst des neunzehnten<br />
Jahrhunderts. 2 Bde. Zürich, Schultheß,<br />
1857. Mit 2 gefalt. lithogr. Tafeln. 2 Bl., 452 S.;<br />
S. (453)-794, 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit.<br />
(leicht bestoßen). (66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 607. ADB XXX, 36. – Vorsätze<br />
erneuert, Bd. I etw. fleckig.<br />
2145 SCHEIBERT, J., UND W. PORTH, Illustrirtes<br />
Militär-Lexikon für die k. und k. österreichischungarische<br />
und deutsche Armee. Mit einem An -<br />
hange: Militär-Litteratur. 4°. Mit ca. 600 Textabb.<br />
4 Bl., 840, 39 S. OHldr. (berieben). (112) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Zischka 72: „Sach- und biographisches<br />
Wörterbuch, Schlachten. Schwerpunkt auf zeitgenössischem<br />
Material und praktischer Kriegskunst.“ – Titel mit<br />
Besitzvermerk, leicht gebräunt.<br />
2146 TRATZBERG, P. P. VON, Corpus juris militaris,<br />
worinn das holländische Krieges-Recht, und<br />
Articuls-Brieffe, mit nützlichen Anmerckungen<br />
und Rechtsgründen erkläret. Sampt Schwedisch-<br />
Dännemärkisch- und Schweitzerischen Kriegs-<br />
Rechten begriffen. Frankfurt, Ch. Hermsdorf,<br />
16<strong>58</strong>. (Ohne das gestoch. Frontisp.). 7 Bl. (letztes<br />
weiß), 478 S., 17 Bl. Pgt. d. Zt. (100) 200,-<br />
Vgl. Jähns 773 (deutsche EA 1632). – Die Kriegsgesetze der<br />
niederländischen Generalstaaten wurden 1590 erlassen. „Sie<br />
sind von besonderer Wichtigkeit als Grundlage der entsprechenden<br />
Bestimmungen der meisten protestantischen<br />
Reichsstände im 17. Jhdt.“ – Vorsatz mit Eintragungen von<br />
alter Hand, einige Unterstreichungen, wenig gebräunt.<br />
2147 VAUBAN, (S. L. DE), Oeuvres. 3 Bde. Paris,<br />
Cellot und Jombert, 177<strong>9.</strong> Mit 56 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 15 gefalt. Tabellen. XL, 162; XVI S.,<br />
2 Bl., 334 S., 1 Bl.; XX, 60, 243 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (stark bestoßen und beschabt). (144) 400,-<br />
Jähns 1436: „Auf ein von Bélidor geliefertes Manuskript<br />
begründete Jombert eine neue Ausgabe der Oeuvres militaires<br />
de Vauban in drei Bänden [die vorliegende], welche<br />
im ganzen der von de Hondt [1737/42] entspricht. Der erste<br />
Band enthält die Abhandlung über den Angriff, der zweite<br />
über die Verteidigung; der dritte Band bringt den Aufsatz<br />
über die Minen und die apokryphe Abhandlung über den<br />
Krieg im allgemeinen.“ – Titel unten mit hinterlegtem Ausschnitt<br />
und eingeklebtem Besitzvermerk verso, etw. ge -<br />
bräunt, stellenw. braunfl. und wasserrandig. – Siehe Abbildung<br />
Seite 361.<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 389<br />
Musik – Tanz – Theater – Film<br />
2148 ALBRECHTSBERGER, J. G., Gründliche An -<br />
weisung zur Composition; mit deutlichen und<br />
ausführlichen Exempeln, zum Selbstunterrichte.<br />
Leipzig, Breitkopf, 1790. 4°. 2 Bl., 440 S. Beschäd.<br />
Hldr. d. Zt. (47) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG I, 304. RISM B VI/1, 76. Eitner I,<br />
93: „Johann Georg Albrechtsberger genoss als Theoretiker<br />
eines allgemeinen Rufes und Schüler aus aller Herren Länder<br />
eilten zu ihm. Auch Beethoven unterzog sich seiner<br />
strengen Zucht.“ – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, etw. ge -<br />
bräunt, gering fleckig.<br />
2149 BUNTING, E., The Ancient Music of Ireland,<br />
Arranged for the Piano Forte. Dublin, Hodges<br />
und Smith, 1840. Fol. Mit chromolithogr. Titel<br />
und 113 gestoch. Notenseiten. 4 Bl., 100, XI S.<br />
OLwd. (leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(47) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Eitner II, 235. Grove I, 1015. – Edward<br />
Bunting (1773-1843) „erwarb sich große Verdienste durch<br />
die Sammlungen und Herausgabe von irischen Melodien,<br />
wovon 3 Bände erschienen, der 3te enthält 150 airs und<br />
erschien 1840“ (Eitner). – Vortitel mit hs. Besitzvermerk,<br />
etw. gebräunt und leicht fleckig. – DAZU: ARMSTRONG,<br />
R. B., Musical Instruments. The Irish and the Highland<br />
Harps. Bd. I (von 2). Edinburgh 1904.<br />
2150 CAZZATI, M., Messe brevi a otto voci con una<br />
concertata a 4. e suoi ripieni à beneplacito, et una<br />
à otto da capella. Opera vigesima ottava. 4 (von<br />
10) Stimmhefte (= alle 4 Stimmen des „Primo<br />
choro“). Bologna, Pisarri, 1662. 4°. Interimsbrosch.<br />
(Hpgt. d. Zt. unter Verwendung eines<br />
spätmittelalterlichen Pergamentmanuskripts; alt<br />
bezeichnet, etw. fleckig und gebräunt). (21) 600,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – RISM C 1621. Eitner II, 383 (geht<br />
irrtümlich von 8 Messen aus). – Opus 28, das vier doppelchörige<br />
Messen mit wechselnder Instrumentalbegleitung<br />
enthält, darunter die „Austriaca“ genannte als Nummer<br />
drei. Der Komponist, der „Maestro di Capella in S. Petronio<br />
in Bologna“, Maurizio Cazzati (1616-1678), gilt als<br />
Begründer der barocken „Bologneser Schule“, die bis ins<br />
18. Jahrhundert das europäische Musikleben maßgeblich<br />
bestimmt hat. Die dem Marchese Innocenzio Fachenetti<br />
gewidmeten Messen (die letzte trägt seinen Namen) waren<br />
wohl für Gottesdienste in der Kirche S. Petronio bestimmt.<br />
– Ohne die vier Stimmen des zweiten Chores und die beiden<br />
Hefte der Orgelstimmen. – Baßstimme im oberen Rand<br />
knapp beschnitten; leicht fleckig und gebräunt.<br />
2151 DALYELL, J. G., Musical Memoirs of Scotland.<br />
Edinburgh und London, Stevenson und Pickering,<br />
184<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titel und 40 Stahlstich-<br />
Tafeln. XII, 300 S. Leicht läd. Lwd. d. Zt. (47)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Eitner III, 136. – Tls. nicht aufgeschnitten<br />
und stärker gebräunt. – DAZU: KENNEDY-FRASER, M.,<br />
Songs of the Hebrides. 3 Bde. London 190<strong>9.</strong>
390<br />
Nr. 2152<br />
2152 DIABELLI-VARIATIONEN – 50 VERÄNDE-<br />
RUNGEN über einen Walzer für das Piano-Forte<br />
componirt von Assmayer, Bocklet ... Worzischek.<br />
Wien, Diabelli, o. J. (1824). Qu.-Fol. Titel und<br />
S. (5)-84, 1 Bl. (alles gestoch.; Platten-Nr. „C.et<br />
D. N 1381“). Ohne Einband. (90) 300,-<br />
(Vaterländischer Künstlerverein, Veränderungen für das<br />
Piano-Forte, Abt. II). – MGG III, 390. – Erste Ausgabe. –<br />
Der Wiener Verleger und Komponist Anton Diabelli hatte<br />
1821 alle namhaften österreichischen Komponisten um eine<br />
Variation über ein von ihm komponiertes Walzerthema<br />
gebeten. – Nach anfänglichem Widerstreben beendete Beethoven<br />
1823 seinen auf 33 Variationen ausgedehnten Beitrag<br />
zu Diabellis Unternehmen. Begeistert gab Diabelli Beet -<br />
hovens Variationen noch im selben Jahr gesondert heraus.<br />
Sie erschienen dann nochmals 1824 als erste Abteilung der<br />
erbetenen Beiträge. – Die zweite Abteilung bestand aus den<br />
hier vorliegenden Variationen der übrigen Komponisten,<br />
darunter Schubert, Liszt, Hummel, Mozarts Sohn etc. –<br />
Titel mit kleinem Ausriß im Bug, anfangs gering wasserrandig,<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2153 DITTERS VON DITTERSDORF – (AR NOLD,<br />
I. F.), Karl von Dittersdorf. Seine kurze Biographie<br />
und ästhetische Darstellung seiner Werke. Bildungsbuch<br />
für junge Tonkünstler. Erfurt, Müller,<br />
1810. 1 Bl., 173 S. Hldr. d. Zt. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (86) 100,-<br />
(Gallerie der berühmtesten Tonkünstler des 18. und 1<strong>9.</strong><br />
Jahrhunderts, Bd. III). – Erste Ausgabe. – Holzmann-B.<br />
VII, 283<strong>9.</strong> Eitner III, 215. Slg. Wolffheim II, 342. – Vorsätze<br />
leimschattig , Titel mit altem Besitzvermerk, tls. etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film<br />
2154 DON JUAN – Theaterplakat mit der Ankündigung<br />
der Aufführung des Singspiels „Sylvain“ von<br />
Grétry und der Premiere des Balletts „Don Juan,<br />
oder Der steinerne Gast“ im „Comödien-Hauß<br />
im Junghof“ in Frankfurt am 11. September 1781.<br />
Einblattdruck. (Frankfurt 1781). 41,5 x 35 cm.<br />
(135) 150,-<br />
Der Theaterzettel des wohl nur kurze Zeit im Frankfurter<br />
Junghof bestehenden Komödienhauses ist vor allem durch<br />
seine Inhaltsangabe der Handlung des Don Juan von Interesse.<br />
Dieses Ballett von Gasparo Angiolini mit der Musik<br />
von Gluck wurde hier in der Fassung von Peter Vogt<br />
(1778/79) aufgeführt, einem Freunde Mozarts. – Ränder mit<br />
kleinen Läsuren, etw. fleckig und gebräunt.<br />
2155 ENCYCLOPÄDIE der gesammten musikalischen<br />
Wissenschaften, oder Universal-Lexicon der<br />
Tonkunst. Hrsg. von G. Schilling. 6 Bde. und Supplement<br />
in 7 Bdn. Stuttgart, Köhler, 1835-42. Mit<br />
gefalt. lithogr. Stammtafel, 10 tls. gefalt. Notenbeilagen<br />
und vielen Notenbeispielen im Text.<br />
Stark läd. Hldr. d. Zt. (86) 400,-<br />
Zischka 161. MGG XI, 1720. – Bedeutendes Lexikon mit<br />
Beiträgen renommierter Musikwissenschaftler, als Quellenwerk<br />
für die musikalische Praxis und Musikästhetik des<br />
frühen 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts sehr geschätzt. – Buchblock von<br />
Bd. I gelockert, Innengelenke tls. gebrochen, Vorsätze leimschattig,<br />
fleckig und teilw. gebräunt. – Exlibris. – Siehe Ab -<br />
bildung.
Nr. 2155<br />
2156 FILMZEITSCHRIFTEN – Sammlung von 40<br />
Ausgaben verschied. deutschsprachiger Filmzeitschriften.<br />
Ca. 1930-70. (151) 200,-<br />
Darunter der „Illustrierte Film-Kurier“ in 12 Ausgaben, die<br />
„Illustrierte Film-Bühne“ in 20 Ausgaben, u. a. zu „Der<br />
dritte Mann“, „Der Reigen“, „Der Untertan“, „Hamlet“,<br />
„Ninotschka“ sowie „Vom Winde verweht“, und „Das Programm<br />
von heute“ mit der Ankündigung von „Jud Süß“<br />
(8. Jg., 1939, Nr. 624). – Meist nur mäßige Gebrauchsspuren.<br />
– Dazu 108 Postkarten mit Rollenbildern von Schauspielern,<br />
Sängern und Ballett-Tänzern.<br />
2157 GERBERT (VON HORNAU), M., Scriptores<br />
ecclesiastici de musica sacra potissimum. Ex variis<br />
Italiae, Galliae et Germaniae codicibus manuscriptis<br />
collecti et nunc primum publica luce<br />
donati. 3 Bde. St. Blasien, Klosterdruckerei, 1784.<br />
4°. Mit 3 gestoch. Frontisp., 7 gefalt. Tabellen und<br />
einigen typographischen Musikbeispielen im Text.<br />
24 Bl., 348 S., 1; 5 Bl., 393 S.; 4 Bl., 402 S., 7 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (144) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – RISM B VI/1, 35<strong>9.</strong> Eitner III, 205. MGG<br />
IV, 1785. Grove III, 59<strong>9.</strong> Hirsch I, 220. Slg. Wolffheim I,<br />
665: „Sehr selten gewordene Originalausgabe.“ – Bedeutende<br />
Quellensammlung zur Musikgeschichte und -theorie<br />
des Mittelalters, zusammengetragen von dem hochgelehrten<br />
Abt des Benediktinerklosters St. Blasien im Schwarzwald,<br />
Martin Gerbert (1720-1793). „In diesem Werk, dessen<br />
erstes druckfertiges Manuskript größtenteils dem Klosterbrand<br />
zum Opfer fiel, hat Gerbert die Texte der Traktate<br />
von mehr als 40 Musiktheoretikern des Mittelalters veröf-<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 391<br />
Nr. 2157<br />
fentlicht. Die Schrift De cantu et musica sacra und das Werk<br />
Scriptores ecclesiastici de musica sacra haben nicht weniger<br />
zum Nachruhm ihres Verfassers beigetragen als seine sämtlichen<br />
übrigen Abhandlungen. Die Scriptores gelten noch<br />
in der Gegenwart als das für die Erforschung der Musiktheorie<br />
des Mittelalters grundlegende und wegweisende<br />
Quellenwerk“ (MGG). – Das Werk wurde von Edmond de<br />
Coussemaker überarbeitet und auf vier Bände erweitert<br />
(erschienen in Paris 1864-76). – Alle drei Titel stärker<br />
braunfl. und mit hinterlegtem Ausschnitt (Besitzvermerk)<br />
im unteren Rand; leicht gebräunt und etw. fleckig. – Mod.<br />
Exlibris. – Nicht im Jahrbuch. – Siehe Abbildung.<br />
21<strong>58</strong> GREGORIANIK – (POISSON, L.), Traité théorique<br />
et pratique du plain-chant, appellé grégorien.<br />
Paris, Lottin und Butard, 1750. Mit zahlr. typographisch<br />
gesetzten Notenbeispielen im Text.<br />
4 Bl., 419 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch und Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (144) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 811b. Eitner VIII, 8. Fétis VII,<br />
86: „Très bon livre.“ – In bischöflichem Auftrag abgefaßter<br />
Traktat und Lehrbuch zum gregorianischen Gesang, eines<br />
der wenigen französischen Werke dieser Zeit zu dieser Thematik,<br />
die erst in der zweiten Hälfte des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts<br />
gründlich erforscht worden ist. Diese Abhandlungen stammen<br />
sämtlich von Klerikern. „Ce livre, le traité du P. Jumilhac,<br />
et le traité historique de l'Abbé Lebent, sont ce qu'on<br />
a publié de meilleur en France sur le plain chant dans le dixhuitième<br />
siècle“ (Fétis). – Eine zweite Ausgabe erschien<br />
178<strong>9.</strong> – Titel (mit altem Besitzvermerk) tls. hinterlegt und<br />
mit einigen Ein- und Ausrissen, folgende zwei Bl. mit alten<br />
Restaurierungen im unteren Rand, nur anfänglich etw.<br />
fleckig und gebräunt.
392<br />
Nr. 2159<br />
2159 HIPKINS, A. J., Musical Instruments. Historic,<br />
rare and unique. Edinburgh, Black, 1888. Gr.-Fol.<br />
Mit 50 chromolithogr. Tafeln und einigen Textabb.<br />
XIX, 107 S. OHmaroquin (fleckig, etw. beschabt<br />
und bestoßen). (100) 300,-<br />
Eines von 1040 Ex. – Grove IV, 293. MGG VI, 463: „Standardwerk“.<br />
– Beschreibung und Geschichte verschiedener,<br />
seltener Instrumente. – Tafeln tls. mit Abklatsch, an den<br />
Rändern etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Die fehlende „Viola ad placitum“<br />
2160 KINDERMANN, J. E., Canzoni sonatae. Una,<br />
duabus, tribus, et quatuor violis cum basso generali<br />
compositae. Violon. 2 in 1 Bd. Nürnberg,<br />
M. Endter, 1653 (Chronogramm). Fol. Mit typographisch<br />
gesetztem Notentext. 2 Bl., 19 S., 2 Bl.,<br />
18 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines älteren<br />
Manuskriptblattes (gebräunt, etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (165) 2.000,-<br />
Einziges bekanntes Exemplar dieser Stimme der ersten Ausgabe.<br />
– RISM A/I/5, K567. Eitner V, 364. MGG VII, 909<br />
(alle inkomplett). – Nicht in den Sammlungen Wolffheim<br />
und Hirsch. – Der Druck der „Canzoni sonatae“ für ein bis<br />
vier Violinstimmen und Basso continuo ist nur in einem einzigen<br />
Exemplar in der Stadtbibliothek Nürnberg über -<br />
liefert. Dieses umfaßt in jeweils zwei Teilen die Stimmen<br />
„Violino primo“, „Violino secundo“ und „Bassus Continuus“<br />
(VD 17 75:706946U). Die Stimmen der dritten und<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film<br />
vierten Violinen sind unbekannt. Die hier vorliegende<br />
Stimme, überschrieben „Viola ad placitum“, bzw. „Violon<br />
se piace“ im zweiten Teil, ist eine nach Belieben hinzuzufügende<br />
Füllstimme der Viola. Im VD 17 ist nur der zweite<br />
Teil dieser Stimme verzeichnet (75:706952V, dort aber<br />
fälschlich als Teil zwei der Violino secundo, der damit ebenfalls<br />
fehlen muß, bezeichnet). – Johann Erasmus Kindermann<br />
(1616-1655) war Organist an St. Egidien in Nürnberg.<br />
Wiewohl seine kompositorische Bedeutung hauptsächlich<br />
in den Vokalwerken liegt, befindet sich auch seine Instrumentalmusik<br />
stilistisch auf der Höhe der Zeit. Die vorliegende<br />
ist die vierte erhaltene Sammlung Kindermanns mit<br />
Instrumentalmusik, „eine frühe Publikation im Rahmen<br />
der selbständigen deutschen Violin-Literatur“ (MGG). –<br />
Vereinzelte minimale Randläsuren, etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Das Pergament des Einbandes mit einem deutschen<br />
Urkundentext wohl des 16. Jahrhunderts, in dem die<br />
Städte Augsburg und Nürnberg genannt werden. – Nachgebunden<br />
23 Bl. mit Abschriften nach Instrumentalwerken<br />
von Antonio Bertali, Johann Heinrich Schmelzer (hier:<br />
„F. H. Schmelzer“), Francesco Turini, Giuseppe Zamponi<br />
u. a., vielleicht von der Hand Kindermanns selbst (vgl. die<br />
in der MGG abgebildete autographe Titelseite). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2161 LIEDERBUCH für deutsche Studenten. Erlangen,<br />
Deichert, 1854. 2 Bl., 336 S., 1 Bl. Orig.-<br />
Brosch. (Rücken erneuert, Vorderdeckel mit hs.<br />
Widmung, gering fleckig). (66) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel mit hs. Besitzvermerk, leicht ge -<br />
bräunt und stellenw. etw. fleckig.
2162 POSPISSIL, J. F., Roraté, neboli Weselé a<br />
radostné zpewy adwentnj o wtélenj Pána a Spa -<br />
sytele nasseho Gezjsse Krysta w precisty ziwot<br />
Marye Panny. Leta Páne, Králowé, 1823. Fol.<br />
2 Bl., 164 S. Hlwd. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(47) 100,-<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk „Karel (von) Skoda“ (1878-<br />
1929), tschechisch-österreichischem Großindustriellen. –<br />
Mehrf. gestempelt, tls. mit Unterstreichungen, stärker ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
2163 SCHUBERT – (DIABELLI, A.) Thematisches<br />
Verzeichniss im Druck erschienener Compositionen<br />
von Franz Schubert. Wien, Selbstvlg., o. J.<br />
(ca. 1851). Fol. Gestoch. Titel und 49 gestoch.<br />
Notenbl. Spät. Hldr. (Deckel überklebt, beschabt<br />
und bestoßen). (47) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG III, 391. Grove II, 683. – Erstes<br />
Werkverzeichnis von Schubert-Kompositionen nach Opuszahlen<br />
von Anton Diabelli (1781-18<strong>58</strong>) auf der Grundlage<br />
des angekauften Schubert-Nachlasses. – Innendeckel mit hs.<br />
Besitzvermerk, Titel gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
– DAZU: NOTTEBOHM, G., Dass. Wien 1874. – Bei -<br />
liegen die Werkverzeichnisse von Chopin und Gassmann.<br />
2164 SINGER, P., Metaphysische Blicke in die Tonwelt<br />
nebst einem dadurch veranlaßten neuen System<br />
der Tonwissenschaft. Hrsg. von G. Philipps. München,<br />
Literarisch-Artistische Anstalt, 1847. Mit<br />
3 gefalt. Notenbeilagen. VII, 224 S. Mod. Hlwd.<br />
(66) 100,-<br />
Wurzbach XXV, <strong>9.</strong> Poggendorff III, 1252. MGG XII, 72<strong>9.</strong><br />
– Zweite Ausgabe der musiktheoretischen Studie des Franziskanermönchs<br />
Peter Alkantar (Josef Anton) Singer (1810-<br />
1882), im selben Jahr wie die erste erschienen, diese im<br />
Unterschied zur zweiten jedoch mit einer Einleitung von<br />
J. von Görres. – Singer gilt als der Begründer der sogenannten<br />
„Franziskanermusik“. Berühmt wurde er durch<br />
den Bau eines Pansymphonikons. – Titel mit hinterlegten<br />
Papierschäden, gegen Anfang und Ende mit Feuchtigkeitsspuren,<br />
vereinzelt gering fleckig.<br />
2165 THEATER – „GESAMMELTE THEATER-<br />
ZETTEL von 1831-41“ (Rückentitel). Album mit<br />
ca. 80 Theaterzetteln und Plakaten aus England,<br />
Deutschland und Italien. Ca. 1832-64. Gr.-Fol.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Schwanz leicht beschäd.;<br />
beschabt und bestoßen) in blindgepr. Ldr.-Kassette<br />
d. Zt. (angeplatzte Kanten mit Gewebeband<br />
überklebt; beschabt und bestoßen). (5) 200,-<br />
Aus dem Besitz der Freiherrn (Barone) von Kreusser, einer<br />
englischen, in München ansässigen Adelsfamilie, stammendes<br />
Album, was sowohl die zahlreichen englischen wie auch<br />
Münchner Theaterzettel erklärt. Auch einige Plakate und<br />
Zettel aus Böhmen (Prag) und Italien (darunter vom Real<br />
Teatro S. Carlo in Neapel) sind vorhanden. Neben Opernund<br />
Theatervorstellungen kündigen einige Zettel Zirkusvorstellungen<br />
und Kuriositäten wie einen Ballonaufstieg<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 393<br />
Nr. 2160<br />
1838 in Vauxhall und die Besichtigung des Themse-Tunnels<br />
(März 1840) an. – Bis auf einige lose beiliegende sind die<br />
Zettel gebunden. – Wenig gebräunt, leichte Gebrauchsspuren.<br />
– Gestoch. Exlibris „Baron von Kreusser“.<br />
2166 WAGNER, R., Gesammelte Schriften und Dichtungen.<br />
10 Bde. Leipzig, Fritzsch, 1871-83. Mit<br />
6 ge falt. lithogr. Tafeln. Hlwd. d. Zt. – Erste Ge -<br />
samtausgabe. – Wenig braunfleckig. (112) 200,-<br />
2167 – Das Bühnenfestspielhaus zu Bayreuth. Nebst<br />
einem Berichte über die Grundsteinlegung desselben.<br />
Leipzig, Fritzsch, 1873. 4°. Mit 6 lithogr.<br />
Tafeln. 30 S. Läd. Orig.-Broschur. – Erste Ausgabe.<br />
– Unaufgeschnitten. (50) 200,-<br />
2168 – Das Judenthum in der Musik. Leipzig, Weber,<br />
186<strong>9.</strong> 57 S. Orig.-Brosch. in Hlwd.-Decke locker<br />
eingehängt (fleckig, Brosch. angeschmutzt, ge -<br />
stempelt). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Oesterlein 17. – Titel mit Stempel, braunfleckig.<br />
– Exlibris des Papierhistorikers Karl Theodor Weiss.<br />
2169 WAGNER – SAMMLUNG – 8 Werke von Ri -<br />
chard Wagner in erster Ausgabe. 1867-87. Meist<br />
läd. Orig.-Broschuren. (50) 250,-
394<br />
Herrn J. Tichatschek. 1867. – Beethoven. 1870. – Über die<br />
Aufführung des Bühnenfestpieles Der Ring des Nibelungen.<br />
1871. – Über die Bestimmung der Oper. 1871. – Bericht an<br />
den deutschen Wagner-Verein. 1872. – Über Schauspieler<br />
und Sänger. 1872. – Parsifal. 1877. – Jesus von Nazareth. 1887.<br />
2170 WAGNER – (WESENDONCK, MATHILDE),<br />
Natur-Mythen. O. O. und Dr. (Zürich, Bürli oder<br />
Bürkli), 1865. 110 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. (leicht be -<br />
rieben und fleckig, etw. bestoßen). (50) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Pataky 426. – Innengelenk aufgeplatzt,<br />
fliegender Vorsatz mit Eckausschnitt, wenig fleckig.<br />
2171 WALTER, A., Elementarwerk für Pianofortespieler.<br />
Erstes Bändchen (alles Erschienene). Bamberg,<br />
Göbhardt und Selbstvlg., o. J. (ca. 1822). Qu.-4°.<br />
Mit gestoch. Titel und gestoch. Widmung (in<br />
Pag.). VI S., 1 Bl., 50 S. Rotes Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
und Deckelbordüren. (13) 800,-<br />
Einzige, sehr seltene Ausgabe (nur ein Ex. über den KVK<br />
nachweisbar). – Becker 379 (Bd. I, datiert diesen 1823):<br />
„Enthält in Fragen und Antworten nur die ersten Anfangsgründe<br />
des Clavierspiels.“ – Der Verfasser, Andreas Walter<br />
(1788-1823), ein Bamberger Elementarlehrer und Klavierpädagoge,<br />
hatte die Ehre, das noch nicht abgeschlossene<br />
Unterrichtswerk der Königin von Bayern überreichen zu<br />
dürfen, wie die „Allgemeine Musikalische Zeitung“ in ihrer<br />
Ausgabe 47 (1822, S. 767) berichtet. Die Fortführung des<br />
Werks hat der frühe Tod des Verfassers verhindert (zur Biographie<br />
siehe Jäck, Pantheon, 2. Aufl. 1844, Nachträge). –<br />
Sehr gut erhalten und äußerst dekorativ gebunden.<br />
2172 SAMMLUNG – 10 musiktheoretische Schriften.<br />
Meist Einbände d. Zt. (Gebrauchsspuren). (47)<br />
250,-<br />
SCHMIDT, A., Denksteine. Wien 1848. – LUSSY, E. D.,<br />
Histoire de la notation musicale. Paris 1882. – SCHLET-<br />
TERER, H. M., Studien zur Geschichte der französischen<br />
Musik. Geschichte der Hofcapelle der französischen<br />
Könige. Bd. I. Berlin 1884. – BRAMBACH, W., Hermanni<br />
Contracti musica. Leipzig 1884. – RUNGE, P., Die Sanges -<br />
weisen der Colmarer Handschrift und die Liederhandschrift<br />
Donaueschingen. Leipzig 1896. – DERS., Die Lieder<br />
und Melodien der Geißler des Jahres 134<strong>9.</strong> Ebda. 1900.<br />
– NIEMANN, W., Über die abweichende Bedeutung der<br />
Ligaturen in der Mensuraltheorie der Zeit vor Johannes de<br />
Garlandia. Ebda. 1902. – LACH, R., Studien zur Entwicklungsgeschichte<br />
der ornamentalen Melopöie. Ebda. 1913. –<br />
JEPPESEN, K., Der Kopenhagener Chansonnier. Kopenhagen<br />
und Leipzig 1927. – PETRESCU, J.-D., Les idio -<br />
mèles et le canon de l'office de Noël. Paris 1932.<br />
Kulturgeschichte · Numismatik<br />
Numismatik<br />
2173 ALEXANDER, PRINZ VON HESSEN, Mainzisches<br />
Münzcabinet. Darmstadt, Bergsträsser,<br />
1882. VII, 283 S. Hldr. d. Zt. (Rücken lichtrandig,<br />
Ecken tls. stärker bestoßen, leicht berieben). (100)<br />
120,-<br />
Einzige Ausgabe. – GK 3.159<strong>9.</strong> – Beschreibung von rund<br />
900 Münzen und Medaillen aus der Zeit von 768 bis 1848.<br />
– Ursprüngliche Verlegerangabe [Joh. Conrad. Herbertsche<br />
Buchdruckerei] auf dem Titel tektiert, dieser ferner mit<br />
hs. Vermerk „Ex. N° 57“; leicht gebräunt, minimal fleckig.<br />
2174 ECKHEL, J., Choix des pierres gravées du cabinet<br />
impérial des antiques. Wien, Kurzböck, 1788.<br />
Fol. Mit 40 Kupfertafeln meist von Kibler. 7 Bl.,<br />
77 S. Ldr. d. Zt. (tls. stärkere Kratzspuren, berieben<br />
und bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 333, 12. Ebert 6562.<br />
Graesse II, 461. Wurzbach III, 424: „Bei dieser ausgezeichneten<br />
Arbeit bediente sich Eckhel seines Freundes des Freiherrn<br />
von Locella zur Durchsicht und ist die Ausführung<br />
derselben musterhaft.“ – Die schönen Tafeln zeigen vorwiegend<br />
je eine antike Gemme oder Kamee mit mythologischen<br />
Szenen. – Gering gebräunt, leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2175 FLIESSBACH, F., Münzsammlung enthaltend<br />
die wichtigsten seit dem Westphälischen Frieden<br />
bis zum Jahre 1800 geprägten Gold- und Silber-<br />
Münzen sämmtlicher Länder und Städte. 1 in<br />
2 Bdn. Leipzig, Schäfer, 1853. Mit 120 Tafeln in<br />
Gold- und Silberprägung und den entsprechenden<br />
Erläuterungsbl. 5 Bl. Etw. läd. Hldr. d. Zt. (27)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 11386. – Nicht bei Leitzmann.<br />
– Letztes Erläuterungsbl. fehlt. – Titel von Bd. I hinterlegt<br />
und etikettiert, in Bd. II Orig.-Brosch. eingeb., gering ge -<br />
bräunt, tls. stärker fleckig.<br />
2176 HARDOUIN, J., Opera varia. Amsterdam und<br />
Den Haag, Du Sauzet und De Hondt, 1733. Fol.<br />
Mit gestoch. Titelvign. und 56 Kupfertafeln (in<br />
Pag.). 3 Bl., 693 S. Pgt. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(8) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 105, 93. Lipsius 174. –<br />
Mit numismatischen Schriften aus der Zeit des Theodosius,<br />
Justinians und der Frankenkönige sowie theologischen und<br />
philologischen Abhandlungen. Aus dem Nachlaß herausgegeben;<br />
wurde 1739 auf den Index gesetzt. – Spiegel tls.<br />
aufgeplatzt, die S. 461/462 mit geklebtem Durchriß (Tesa),<br />
anfangs gering wasserrandig, wenige Seiten etw. gebräunt,<br />
stellenw. leicht fleckig.
Nr. 2174<br />
2177 HOTMANN, F., Disputatio de aureo Iustinianico.<br />
Basel, Episcopius, 1<strong>58</strong>4. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 75 S. Mod. Pp. (66) 300,-<br />
Adams H 107<strong>9.</strong> VD 16 H 5196. – Abhandlung zu Münzen<br />
der Antike. – Bug tls. stark wurmstichig, leicht gebräunt<br />
und wasserrandig, etw. fleckig.<br />
2178 (JOBERT, L.), Einleitung zur Medaillen- oder<br />
Münz-Wissenschafft. Nach der letzten Pariser-<br />
Edition übersehen, verbessert, und vermehrt, aus<br />
dem Französischen ins Teutsche übersetzet. Leipzig,<br />
Monath, 1718. Mit gestoch. Frontisp., 2 ge -<br />
stoch. Textvign. und 11 gefalt. Kupfertafeln. 15 Bl.,<br />
488 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckelbezug tls. aufgeplatzt,<br />
fleckig und wenig bestoßen). (66) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 13123. Lipsius 202. – Die<br />
Tafeln mit je 12 Münzabbildungen. – Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
tls. wasserrandig, etw. fleckig.<br />
2179 VAILLANT, (J. F.), Selectiora numismata in aere<br />
maximi moduli e museo Francisci de Camps.<br />
Paris, Dezallier, 1695. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 59 Kupfertafeln. 3 Bl., 132 S., 7 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (100)<br />
120,-<br />
Lipsius 40<strong>9.</strong> Graesse VI/2, 234. – Vgl. Brunet V, 1027 (EA<br />
1694). – Frontispiz und Tafeln „fort bien gravées par Fr.<br />
Ertinger“ (Graesse). – Titel verso gestempelt, sauber.<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei 395<br />
Okkultismus – Freimaurerei<br />
2180 AGRIPPA, H. C., Opera. In duos tomos concinne<br />
digesta. 2 Bde. Lyon, Fratres Béringen, o. J.<br />
(d. i. Straßburg, E. Zetzner, um 1630?) und 1600<br />
(Bd. II). Mit 2 verschied. Druckermarken auf den<br />
Titeln, wdh. Holzschnittportr. auf den Titeln<br />
verso, zahlr. kabbalistischen und schematischen<br />
(10 figürlichen) Textholzschnitten und 5 gefalt.<br />
Tabellen. 12 Bl., 694 S. (ohne S. 683-688); 8 Bl., 440<br />
S., 8 Bl., 480 S. Unterschiedliches Pgt. d. Zt., Bd. I:<br />
Vorderdeckel monogr. und dat. „PMC 1629“<br />
(Rücken fehlt, fleckig, berieben und bestoßen; Bd.<br />
II etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(144) 400,-<br />
Mischauflage. – IA 101.915 (Bd. I. dat. „post 1600?“) und<br />
101.511. Baudrier III, 55 (nur Bd. II/1). Goldsmith A 178<br />
(nur I). Graesse, BMP, 47. Rosenthal 9 und 10. Caillet 82<br />
(nur I). Dorbon 26 (nur I, dat. um 1550). Ferguson I, 13 (nur<br />
I). Durling 64 (nur I). Wellcome I, 87 und 8<strong>9.</strong> Coumont A<br />
15.40 (nur I). – Der erste Band wurde laut British Museum<br />
von Zetzner in Straßburg um 1630 gedruckt (daher auch<br />
nicht im VD 16). Zetzner benutzte die bekannte Ausgabe<br />
der Béringen-Brüder, die ihre Drucktätigkeit in Lyon 1559<br />
beendet hatten, fügte wesentliche Erweiterungen an (u. a.<br />
Briefe und Reden) und gab sie mit falschem Impressum<br />
heraus. – Der hier vorliegende Bd. II scheint separat erschienen<br />
zu sein. – Titel unten hinterlegt und mit tls. verblaßten<br />
Besitzvermerken (Titel von I mit geringem Buchstabenverlust).<br />
Die letzten 6 Bl. von Bd. II unten angerändert. Etw.<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
2181 – Opera. In duos tomos concinne digesta. 2 Bde.<br />
Lyon, Fratres Béringen, o. J. (d. i. Straßburg,<br />
E. Zetzner, um 1630?). Mit wdh. Druckermarke<br />
auf den Titeln, Holzschnittportr. auf dem ersten<br />
Titel verso, zahlr. kabbalistischen und schema -<br />
tischen (10 figürlichen) Textholzschnitten und<br />
10 tls. gefalt. Tabellen. 12 Bl., 694 S.; 8 Bl., 1156 S.<br />
Hldr. d. 1<strong>9.</strong> Jhdts. (beschabt und bestoßen). (50)<br />
800,-<br />
Beste und umfangreichste Ausgabe. – IA 101.915. Baudrier<br />
III, 55 (nur Bd. II). Goldsmith A 178. Graesse, BMP, 47<br />
(bezeichnet diese als erste Ausgabe). Rosenthal <strong>9.</strong> Caillet 82.<br />
Dorbon 26 (Bd. II inkplt., dat. um 1550). Ferguson I, 13<br />
(Bd. II inkplt.). Durling 64. Wellcome I, 87 (beide ohne Kollation).<br />
Coumont A 15.40 (Kollation ungenau). – Wurde<br />
laut British Museum von Zetzner in Straßburg um 1630<br />
gedruckt (daher auch nicht im VD 16). Zetzner benutzte die<br />
bekannte Ausgabe der Béringen-Brüder, die ihre Druck -<br />
tätigkeit in Lyon 1559 beendet hatten, fügte wesentliche<br />
Erweiterungen an (u. a. Briefe und Reden) und gab sie mit<br />
falschem Impressum heraus. – Stellenw. stärker gebräunt<br />
und fleckig, einige Alters- und Gebrauchsspuren, auf den<br />
zweiten Titel verso ein nicht zum Werk gehöriges Porträt<br />
montiert.
396<br />
Nr. 2188<br />
2182 AGRIPPA, H. C., Appendix apologetica, pertinens<br />
ad secundam eius operum Lugduni editorum<br />
partem. 2 Tle. in 1 Bd. Lyon, Brüder Béringue<br />
(d. i. Straßburg, L. Zetzner), 1605. Mit wdh.<br />
Druckermarke auf dem Titel und Zwischentitel.<br />
262 S. Pp. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Rsch. defekt, beschabt,<br />
etw. bestoßen). (50) 300,-<br />
VD 17 14:701846S (nur 1 Ex. in Dresden). Crowe 8. – Enthält<br />
insgesamt 5 Traktate, darunter „Apologia pro defensione<br />
declamationis de vanitate scientiarum“, „De beatißimae<br />
Annae monogamia“, „Tabula abbreviata in artem<br />
brevem Raymundi Lullij“ etc. – Titel mit kleiner hs. Paraphe.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Selten.<br />
2183 – De incertitudine et vanitate omnium scientiarum<br />
& artium liber. 2 Tle. in 2 Bd. O. O. und Dr. 160<strong>9.</strong><br />
16°. Mit wdh. Holzschnitt-Porträt auf dem Titel<br />
und Zwischentitel. 264, 43 Bl. Altes Manuskriptpgt.,<br />
dat. „1610“ (fleckig, etw. berieben und<br />
bestoßen, um 1900 neu aufgebunden). (50) 300,-<br />
Spätere Ausgabe des berühmten Werkes. – Coumont A 15.32.<br />
Crowe 9 (nur Tl. I). – Mit Beiträgen über Musik, Fechtkunst,<br />
Wahrsagung, Zauberei, Medizin, Pharmazie, Anatomie, Al -<br />
chemie etc. Diese Schrift wurde in weiten Kreisen bekannt<br />
durch die deutsche Übersetzung „Von der Eitelkeit und Un -<br />
sicherheit der Wissenschaften“. Sie „ist als ein sich an die<br />
'Occulta Philosophia' anschließendes Satyrspiel aufzufassen.<br />
Die scholast. Gelehrsamkeit, auch die Astrologie und Alchemie,<br />
wird skeptisch-ironisch beleuchtet. Dennoch kann von<br />
einem 'Widerruf der Occulta Philosophia' keine Rede sein, da<br />
die neuplaton. Philosophie als positiver Grund erhalten bleibt<br />
und A. betont, durch die Magie großes Wissen erreicht zu<br />
haben; diese dürfe sich bloß nicht unmoralischen Triebfedern<br />
oder dem Dienst der Dämonen unterordnen“ (Biedermann<br />
29). – Der zweite Teil mit dem Untertitel: „De nobilitate et<br />
praecellentia foeminei sexus. Eiusdemque supra virilem eminentia<br />
libellus“. – Vorsätze (mit Exlibris und Tektur) und Titel<br />
mit Besitzvermerken. Etw. gebräunt und fleckig. – Am Ende<br />
21 weiße Blätter beigebunden.<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei<br />
2184 AUGUSTIN UND NUMA, und die Ritter des<br />
bessern Zeitalters. „Cairo, gedruckt unter den<br />
Pyramiden, 5797“ (d. i. Köthen, Aue, 1797). 103 S.<br />
Mod. Hpgt. (leicht berieben und fleckig). (27)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 2031. Kloß 1940. Taute 1294.<br />
Beyer 2168. – Briefwechsel des eifrigen jungen Freimaurers<br />
Augustin mit dem Großmeister aller Logen (Numa) über<br />
Zweck und Endziel der Freimaurerei. Mit Kapiteln über<br />
Konstitution, Ritual, Katechismus, die Errichtung eines<br />
Tempels für die Ritter des besseren Zeitalters und vielem<br />
mehr. – Mit zahlr. hinterlegten Läsuren, mehrf. gestempelt,<br />
stark gebräunt und fleckig.<br />
2185 BEYTRÄGE zur Geschichte der großen Mutterloge<br />
Royal York zur Freundschaft im Orient von<br />
Berlin. Berlin, Decker, 1798. S. (3)-111. Hldr. des<br />
späten 1<strong>9.</strong> Jhdts. (Rücken stark beschabt, Gelenke<br />
tls. eingerissen, bestoßen). (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 2940. Taute 431: „Diese Beiträge<br />
geben besonders Nachricht von der Entstehung der Großloge<br />
und von den Mißdeutungen und Vorwürfen, denen<br />
dieselbe zu jener Zeit ausgesetzt war. Eine gegen die Anerkennung<br />
der Großloge Royal York gerichtete lahme 'Beurteilung'<br />
von J. H. Detenhof folgte 1799“ (vgl. Kloß 2941). –<br />
Erschien im selben Jahr auch unter dem Titel „Anhang zu<br />
dem Jahrbuche der Großloge Royal York zur Freundschaft“.<br />
– Vermutlich fehlt der Vortitel. – Titel mit eingeklebtem<br />
Etikett, mehrf. gestempelt, etw. fleckig und leicht<br />
gebräunt.<br />
2186 BLUMENHAGEN, W., Maurerischer Nachlass.<br />
Hannover, Thiemann, 1840. XXII, 434 S. Hlwd.<br />
d. Zt. (bestoßen, etw. fleckig und beschabt). (27)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 676. Taute 1847. Lenning 111. –<br />
Nicht bei Wolfstieg und Goedeke. – Biographische Einleitung<br />
von F. Voigts. – Titel gestempelt, fleckig.<br />
2187 (BOBRIK, E.), Geschichte, Grundidee und Verfassung<br />
der Freimaurerei. Zürich, Orell und Füßli,<br />
1838. XVI, 372 S. Läd. Pp. d. Zt. (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 2868. Taute 264. Wolfstieg 393<strong>9.</strong><br />
Lenning I, 113. – Nicht bei Beyer. – „Diese vortreffliche<br />
Schrift enthält die Geschichte der Brittischen Baucorporationen,<br />
der Benediktinerklöster und des Tempelherren -<br />
ordens sowie eine allgemeine historische Uebersicht“<br />
(Taute). – Mehrf. gestempelt und mit Besitzvermerken.<br />
2188 BOSCH, (S.), Die drei Grade der Freimaurerei des<br />
Frauenzimmers mit allen Gebräuchen und Ceremonien,<br />
und einem vollständigen Katechismus. Prag<br />
und Wien, Schönfeld, 1783. Mit ge stoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 35 (recte 57) S. Mod. Hldr. (27) 350,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 43215. Kloß 2117. – Sehr seltenes<br />
Werk über eine Frauenloge. Bearbeitung des zweiten<br />
Bandes von „L'adoption ou la maçonnerie des femmes“<br />
(Den Haag 1775). – Das Frontispiz zeigt den Obermeister<br />
einer Frauenloge. – Siehe Abbildung.
2189 BOURIGNON, ANTOINETTE, Der entdeckte<br />
Widerkrist. 3 in 1 Bd. Amsterdem, Rieuwertsz<br />
und Arentsz, 1684. Mit 3 gleichen Holzschnitt-<br />
Wappen auf den Titeln. 8 Bl., 121 S., 2, 7 Bl.,<br />
122 S., 3, 12 Bl., 142 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
wenig berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Einzige deutsche Ausgabe. – Bruckner 527. – Vgl. Caillet<br />
1564, 23 (französische Ausg. 1681). – Nicht bei Fromm. –<br />
Die umstrittene religiöse Mysterikerin und Schwärmerin<br />
aus Flandern, die nach Friesland floh, will ihre Verkündigungen<br />
durch göttliche Offenbarungen erfahren haben (vgl.<br />
Wetzer-W. II, 1167). Ihre Traktate sind alle sehr selten. –<br />
Gering gebräunt und fleckig.<br />
2190 BRÖCKER, C., Die Freimaurer-Logen Deutschlands<br />
von 1737 bis einschliesslich 1893. Berlin,<br />
Mittler, 1894. 4 Bl., 195 S. Hlwd. d. Zt. (Kopf<br />
lädiert, beschabt und etw. bestoßen). (27) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 7550. – Vorsatz und Titel mit hs.<br />
Einträgen in Tinte, mehrf. gestempelt, stellenw. leicht fleckig.<br />
2191 (CRONENBERG, G. VON), Was sucht der<br />
wahre Freymäurer noch zu seiner Vollkommenheit?<br />
Oder der in ihren Logen verehrte Altar zu<br />
Athen. Beschrieben von dem Bruder Phr.**.<br />
„Germanien“ (= Frankfurt, Fleischer), 1782. 76 S.<br />
Pp. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (27) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 42512: „Kurze Abhandlung<br />
über das Geheimnis des grossen hermetischen Werkes.“ –<br />
Vorsatz mit hs. Eintrag, mehrf. gestempelt.<br />
2192 ECKARTSHAUSEN, K. VON, Entdeckte Ge -<br />
heimnisse der Zauberei zur Aufklärung des Volks<br />
über Aberglauben und Irrwahn. Brünn, Siedler,<br />
1791. 7 Bl., 308 S., 1 Bl. Mod. Lwd. (50) 150,-<br />
Vgl. Faivre 57 (EA 1790 und 2. Aufl. 1798). – Wasserfleckig.<br />
2193 ECKARTSHAUSEN – 8 Werke von Karl von<br />
Eckartshausen. 1784-96. Verschied. läd. Einbände.<br />
(50) 300,-<br />
Die beleidigten Rechte der Menschheit. 3. Aufl. Bde. I-II<br />
(von 4) in 1 Bd. 1784. – Aufschlüsse zur Magie. Bde. I-III<br />
(von 4). 1788-91. – Aufschlüsse zur Magie. 3 in 1 Bd. Brünn<br />
1788. – Erzählungen für empfindsame Herzen. Bd. III.<br />
1787. – Omars Lehren. 1788. – Gott ist die reinste Liebe.<br />
1793. – Aufschlüsse zur Magie. 2. Aufl. 1791. – Die wichtigsten<br />
Hieroglyphen fürs Menschenherz. 1796.<br />
2194 ETWAS zum vernünftigen Nachdenken für die<br />
Freymäurer. „Deutschland, gedruckt mit Mäurerischen<br />
Schriften“ (d. i. Leipzig, Wendler), 1783.<br />
Mit gestoch. Frontisp. (in Pag.) und gestoch. Titelvign.<br />
92 S. Pp. d. Zt. (Rücken lädiert, bestoßen).<br />
(27) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Kloß 44<strong>9.</strong> Wolfstieg 38167: „Plan einer<br />
Lotterie für wohlthätige Zwecke. Impressum nach Weller<br />
aufgelöst. Nach anderen Angaben 'Stendal: Franzen &<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei 397<br />
Grosse' erschienen.“ – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk in<br />
Tinte, letztes Blatt angefalzt, mehrf. gestempelt, fleckig und<br />
tls. leicht gebräunt.<br />
2195 FESSLER, (I. A.), Resultate seines Denkens und<br />
Erfahrens. Breslau, Korn, 1826. Mit gestoch. Porträt.<br />
VII, 384 S. Stark läd. Pp. d. Zt. mit Rsch. (27)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB V, 104. Goed. V, 495, 22. – Anhang<br />
zu Fesslers 1824 erschienenen „Rückblicken auf seine 70jährige<br />
Pilgerschaft“. – Titel mit hs. Eintrag; wenig fleckig.<br />
2196 FONTENELLE, (B. LE BOVIER) DE, Histoire<br />
des oracles. Nouv. éd. revuë et corrigée. Den<br />
Haag, Gosse und Neaulme, 1728. 1 Bl., XI S.,<br />
1 Bl., 139 S. Stark läd. Pp. d. Zt. (100) 100,-<br />
Vgl. Caillet 4080. Dorbon 1702 (EA 1687): „Abrégé élégant<br />
et lumineux de l'ouvrage de Van Dale dont l'érudition un<br />
peu diffuse prit sous la plume de Fontenelle une forme plus<br />
appropriée aux goûts des lecteurs français. Le but que<br />
l'auteur se propose est de démontrer que les Oracles<br />
n'étaient qu'une fourberie des prêtres pour entretenir<br />
l'ignorance et exploiter la superstition des peuples.“ – Titel<br />
mit Eintrag von alter Hand in Tinte, gebräunt und fleckig.<br />
– NACHGEB.: DERS., Lettres galantes de Monsieur le<br />
Chevalier D'Her***. Nouv. éd. revuë et corrigée. Den Haag<br />
1727. 6 Bl., 180 S. – Barbier II, 838. – Vgl. Hayn-G. II, 339<br />
(andere Ausgaben).<br />
2197 HEILIGE BALTHASAR, DER, ein Bruder<br />
Rosenkreutzer, oder geheime Geschichte der<br />
Bemühungen der Brüder Rosenkreutzer der protestantischen<br />
Religion den tollesten Mysticismus<br />
aufzupropfen. O. O. und Dr. (Gotha, Ettinger),<br />
1795. 240 S., 1 Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (27) 350,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 2682. Wolfstieg 41555: „Persiflage<br />
auf das von Jesuiten beeinflusste Klerikat des freimaurerischen<br />
Tempelherrensystems. Nach Taute wahrscheinlich<br />
von E. A. A. von Göchhausen verfaßt, worin ihm allerdings<br />
Goedeke nicht zustimmt.“ – Wenig fleckig.<br />
2198 (HEROLD, C. F., HRSG.), Beleuchtungen der<br />
Truggestalten in freymaurischer Hülle. Philadelphia<br />
(= Berlin, Schöne), 1808. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und gestoch. Titel. VIII, 475 S. Läd. Pp. d. Zt.<br />
(27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Druckorte I, 208. Kloß 1976. Wolfstieg<br />
1395: „Selten. Abhandlung über Geschichte, Wesen<br />
der Freimaurerei, maurerische Systeme usw. Leitmotiv:<br />
Freimaurerei, eine Schule zu jesuitischer Weltbeherrschung.“<br />
– Titel mit Logenstempel.<br />
2199 HUTCHINSON, W., Der Geist der Maurerey.<br />
Aus dem Englischen übers. Berlin, Stahlbaum,<br />
1780. Mit gestoch. Titelvign. und 2 (1 ganzseit.)<br />
gestoch. Textvign. 220 S., 1 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (27)<br />
180,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Wolfstieg 2160<strong>9.</strong> – Vorsatz ge -<br />
stempelt, fleckig.
398<br />
Nr. 2201<br />
2200 (KAMECKE, R. VON), Drey einfache Grundbegriffe<br />
der ältesten und einzig ächt gebliebenen<br />
Freimaurerey. Aus den kürzlich auf Cypern ausgegrabenen<br />
Ueberresten des Tempel-Ordens entnommen.<br />
Nebst einer heiligen Reliquie: „Der<br />
Character des Maurerbundes“ ... und einem<br />
Schlußgebet des Autors. Vom Grafen C....mos.<br />
Breslau, Schoene, 1821. 84 S. Mod. Hldr. mit eingeb.<br />
stark läd. Orig.-Broschur. (27) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 622. Wolfstieg 21830. Taute 1603:<br />
„Mystischer Gallimathias.“ – Titel angefalzt, stark wasserrandig,<br />
fleckig und gebräunt.<br />
2201 (KESSLER VON SPRENGSEYSEN, CH. F.),<br />
Anti-Saint-Nicaise. Ein Turnier im XVIII. Jahrhundert<br />
gehalten von zwey T**** H**** als<br />
etwas für Freymaurer und die es nicht sind. 3 in<br />
2 Bdn. Leipzig, Jacobäer, 1786. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
2 gestoch. Titelvign. und 12 gefalt. Tabellen.<br />
2 Bl., IV, 202, XCII, 235; 63, 182 S. Mod. Hlwd.<br />
unter Verwendung alten Materials. (53) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 33449-33451. Kloß 2326-2328.<br />
– „Verteidigung der Strikten Observanz und ihrer Obern<br />
gegen Angriffe des Saint-Nicaise“ (d. i. J. A. Starck). Der<br />
seltene und umfangreiche zweite Teil ist eine Replik auf eine<br />
von Starck verfaßte Rezension des „Anti-Saint-Nicaise“.<br />
Der ebenso seltene dritte Teil enthält eine Verteidigung<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei<br />
Schubarts und einen von ihm ausgearbeiteten ökonomischen<br />
Plan der strikten Observanz. – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Einträgen und hinterlegter Randläsur, stellenw. etw.<br />
fleckig und gering wurmstichig. – Unbeschnitten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2202 (LINDNER, F.), Mac-Benac, er lebet im Sohne,<br />
oder: das Positive der Freimaurerei. O. O. und<br />
Dr., 1818. VIII, 96 S. Etw. spät. Hlwd. (Ge -<br />
brauchsspuren). (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 598. Wolfstieg 30011. – Vgl. Taute<br />
1668 (2. Aufl.): „Dieses aus beleidigtem Ehrgeiz hervorgegangene<br />
Werk enthält viele unrichtige Angaben und leidenschaftliche,<br />
ungerechte Angriffe auf Fessler, Schröder und<br />
Krause, sowie Hindeutungen auf die Verwandtschaft der<br />
Freimaurerei mit dem Jesuitismus.“ – Anfangs mit Rand -<br />
läsuren, mehrf. gestempelt und mit einigen eingeklebten<br />
Bibliotheksetiketten, leicht gebräunt, etw. fleckig und wasserrandig.<br />
2203 – Mac-Benac, er lebet im Sohne, oder: das Positive<br />
der Freimaurerei. 2. verb. und stark verm. Aufl.<br />
O. O. und Dr., 1818. X, 113 S. Pp. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (27) 100,-<br />
Kloß 598. Wolfstieg 30011. Taute 1668. – Vorsatz und Titel<br />
mit hs. Eintrag von alter Hand in Tinte, mehrf. gestempelt,<br />
fleckig und gebräunt.<br />
2204 (MAYER, A. U.), Abhandlung des Daseyns der<br />
Gespenster nebst einem Anhange vom Vampyrismus.<br />
Augsburg, o. Dr., 1768. 4°. 174 S., 1 Bl., 23 S.<br />
Pp. d. Zt. (beschabt). (93) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader II/1, 9, 3. Graesse, BMP, 66 und<br />
87. Rosenthal 1894. – Vgl. ADB LII, 273. – Abhandlung<br />
wider den Gespensterglauben, verfaßt von dem im sogenannten<br />
„bayrischen Hexenkrieg“ (ADB) an der Seite<br />
Sterzingers gegen den Hexenglauben kämpfenden Andreas<br />
Ulrich Mayer, der in mehreren Sendschreiben unter dem<br />
Pseudonym Blocksberger gegen den Augustiner-Eremiten<br />
Agnellus März hervorgetreten ist. Ab S. 129 werden auch<br />
„Die Geister-Erscheinungen, die man in Baiern und<br />
anderswo erzählet“, behandelt: „Es ist bald kein altes<br />
Schloß in Baiern, wo nicht ein Poltergeist, ein Gespenst<br />
logieren muß.“ – Der zweite Teil über den Vampirismus<br />
stammt von Gerhard van Swieten, dem berühmten Leibarzt<br />
Maria Theresias, und war erstmals 1755 in Wien in fran -<br />
zösischer Sprache erschienen. – Titel gestempelt, wenig<br />
fleckig.<br />
2205 NICOLAI, F., Versuch über die Beschuldigungen,<br />
welche dem Tempelherrenorden gemacht worden,<br />
und über dessen Geheimniß; Nebst einem An -<br />
hange über das Entstehen der Freymaurergesellschaft.<br />
2 Bde. Berlin und Stettin 1782. Mit 2 ge -<br />
stoch. Frontisp. 2 Bl., II, 215; 249 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt, etw. bestoßen).<br />
(100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 502, 20. Wolfstieg 5138.<br />
Gardner 482: „Fine plate of gnostic figures.“ – „Nicolai<br />
stellt die Behauptung auf, die deutsche Rosenkreuzerei sei
durch Richard Fludd nach England gekommen und sei dort<br />
als Freimaurerei aufgeblüht. Bezüglich der Tempelherren<br />
ist Nicolai von Dupuy abhängig.“ – Zahlr. Bleistiftunterstreichungen.<br />
– Gestoch. Exlibris Alexander Freiherr von<br />
Seckendorff.<br />
2206 (REDEN, F. W. VON, Die Gegenwart und<br />
Zukunft der Freimaurerei in Deutschland. Leipzig,<br />
Kollmann, 1854. 1 Bl., 134 S. Mod. Pp. (83)<br />
200,-<br />
Holzmann-B. V, 3847. Wolfstieg 6785 (Ausg. St. Gallen). –<br />
Mitautor war H. Klencke. – Etw. braunfleckig.<br />
2207 SIBLY, E., A New and Complete Illustration of<br />
the Occult Sciences. Tenth edition. 2 Bde. London,<br />
Adlard und Noble, 1807. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Portr., 26 Kupfertafeln und<br />
einigen Textabb. S. (5)-618; 1 Bl., S. (619)-1130.<br />
Ldr. d. Zt. (Rücken erneuert, stellenw. stärker<br />
beschabt und bestoßen). (100) 200,-<br />
Vgl. Caillet 10178 (EA 1790). – Tafeln tls. knapp beschnitten,<br />
leicht fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
2208 UEBER ZAHL, Reichthum, Hauptabsicht der<br />
deutschen Maurer. Den Fürsten Deutschlands zur<br />
Beherzigung vorgelegt von einem deutschen<br />
Patrioten. 2., verb. und verm. Aufl. O. O. und Dr.,<br />
1795. Mod. Pp. (27) 150,-<br />
Kloß 34<strong>58</strong>. Wolfstieg 6778 (EA 1793). – Mehrf. gestempelt,<br />
wasserrandig, fleckig und gebräunt.<br />
2209 UNUMSTÖSSLICHER BEWEIS, daß die Frei-<br />
Maurer Jakobiner und Schuld an allem Unheil in<br />
der Welt sind. Nebst menschenfreundlichen Vorschlägen.<br />
„Cairo, gedruckt unter den Pyramiden<br />
5797“ (Köthen, Aue, 1797). 34 S., 1 Bl. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 349<strong>9.</strong> Taute 1467. Wolfstieg 6368:<br />
„Will nachweisen, dass das Ziel der Freimaurerei Revolution<br />
sei.“ – Gegen die kurz vorher erschienene Schrift<br />
„Augustin und Numa“ gerichtet (diese ist vorgebunden).<br />
2210 VISCONTI, Z., Complementum artis exorcisticae.<br />
Venedig, F. Bariletti, 1600. 3 Bl., 716 (recte<br />
726) S., 18 Bl. (die beiden ersten weiß). Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Schließbänder fehlen).<br />
(21) 1.500,-<br />
Sehr seltenes, von uns bibliographisch nicht nachweisbares<br />
Exorzismus-Handbuch. – BEIGEB.: ZEROLA, T., Sancti<br />
iubilaei, ac indulgentiarum tractatus. Venedig, G. Varisco,<br />
1600. 24 Bl., 336 S., 4 Bl. – Beide Drucke nur leicht fleckig.<br />
Very rare exorcism manual not to be traced by us bibliographically.<br />
– Both issues only slightly soiled. – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards (clasp ribbons missing).<br />
Kulturgeschichte · Recht 399<br />
2211 WAHRE EGYPTISCHE TRAUMBUCH, Das,<br />
von Anno 1231, nebst Auslegungen, mit bey -<br />
gesetzten Numern um sein Glück auch in der<br />
Lotterie zu probieren. Komorn, o. Dr., 1842. Mit<br />
82 (statt 90?) Textholzschnitten. 62 (statt 63?) S.<br />
Mod. Pp. (112) 100,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Es fehlt das<br />
Blatt D 8 mit 8 Holzschnitten. – Gebräunt und fleckig,<br />
einige schlecht restaurierte Gebrauchsspuren.<br />
2212 (WERDERMANN, J. G. K., HRSG.), Materialien<br />
für Maurer. 3 Tle. in 1 Bd. Züllichau, Frommann,<br />
1787-88. 2 Bl., 114 S., 2 Bl., 100 S., 2 Bl.,<br />
S. 101-202. Pp. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(27) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 507. Wolfstieg 856. Taute 1835: „Nicht<br />
ohne Wert. Enthält verschiedenartige Abhandlungen, eine<br />
Rede und zwei Gedichte. Interessant ist die Beschreibung<br />
einer unter ganz eigenthümlichen Formen abgehaltenen<br />
Schwesternloge.“ – Titel mit Logenstempel, etw. fleckig.<br />
Recht<br />
2213 ALEXANDER AB ALEXANDRO, Genialium<br />
dierum libri sex, varia ac recondita eruditione<br />
referti. Editio ultima. Frankfurt, Preß, 1646. Mit<br />
gestoch. Verlegermarke. 8 nn., 384 num., 104 nn.<br />
Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Späte Ausgabe. – VD 17 1:070174M. – Vgl. Savigny VI, 457.<br />
– Das Hauptwerk des neapolitanischen Juristen (1461-<br />
1523), das erstmals 1522 in Rom erschienen war. „Behandelt<br />
unter andern mehrere Pandektenstellen, hauptsächlich<br />
von Seiten der Sprachkunde. Das Wichtigste aber ist der<br />
darin enthaltene Versuch einer Herstellung der Zwölf<br />
Tafeln“ (Savigny). – Vorsatz mit Exlibris. Titel mit Besitzvermerk.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. mit Text -<br />
anstreichungen und kleinen Randschäden, gegen Ende nicht<br />
ganz aufgeschnitten.<br />
2214 BAYERN – KREITTMAYR, (W. X. A. VON),<br />
Compendium codicis Bavarici civilis, judiciarii,<br />
criminalis et annotationum. Oder Grundriß der ge -<br />
mein- und bayrischen Privat-Rechtsgelehrsamkeit.<br />
München, Crätz, 1768. Mit gestoch. Titelvign. 8 Bl.,<br />
572 S. Leicht läd. Hldr. d. Zt. (65) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Stintzing-L. III/1, 226. Kleinheyer-Sch.<br />
152. – Einführung in Kreittmayrs Gesetzgebung und<br />
Anmerkungen zu seinen Gesetzbüchern. – Recht gutes<br />
Exemplar aus der Bibliothek Oettingen-Wallerstein.
400<br />
2215 BECCARIA, (C. BONESANA DE), Des délits<br />
et des peines. Ouvrage traduit de l'Italien. Paris,<br />
Martin und Gauthier, an III (1795). XII, 162 S.<br />
Spät. Pp. (leicht bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Vgl. Carter-M. 209:<br />
„Eines der einflußreichsten Bücher in der ganzen Ge -<br />
schichte der Kriminologie.“ – Etw. fleckig, 3 weitere Schriften<br />
beigebunden.<br />
2216 BRUNUS (BRAUN), K., De caeremoniis capitularia<br />
tria, e tribus eius libris I. III. & VI. excerpta.<br />
Mainz, Behem, 1548. 48 Bl. Mod. Pp. (66) 200,-<br />
VD 16 B 719<strong>9.</strong> Adams B 295<strong>9.</strong> – Juristische Abhandlung<br />
über Zeremonien, Riten und Feste. – Separatabdruck aus<br />
der ebenfalls 1548 in Mainz erschienenen Gesamtausgabe<br />
der Schriften Brauns. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
2217 CORPUS JURIS CANONICI academicum,<br />
emendatum et notis P. Lancellotti illustratum, in<br />
duos tomos distributum, usuique moderno ad<br />
modum Ch. H. Freiesleben accomodatum. Basel,<br />
Thurneysen, 1735. 4°. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln mit intakten Schließen (wenig<br />
fleckig). – Vgl. Schulte III/2, 341. – Mehrf. ge stempelt.<br />
– Dekorativ gebunden. (6) 150,-<br />
2218 CORPUS JURIS CIVILIS, pandectis ad Florentinum<br />
archetypum expressis, institutionibus,<br />
codice et novellis. Opera et studio Simonis van<br />
Leeuwen. 4 Tle. in 1 Bd. Amsterdam und Leiden,<br />
Blaeu, Elzevir und Hack, 1663. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel von C. van Dalen. Hldr. d. Zt. mit mod.<br />
Rsch. (stark beschabt und bestoßen). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. – Dekkers 99, 7. Willems<br />
129<strong>9.</strong> Stintzing-L. I, 388: „Die bedeutendste Ausgabe dieser<br />
Art.“ – Vereinzelt mit Marginalien und Anstreichungen,<br />
leicht gebräunt, stellenw. etw. fleckig und wasserrandig.<br />
2219 CORPUS JURIS ECCLESIASTICI austriaci.<br />
Positiones ex universa jurisprudentia praeside P. J.<br />
Riegger publice propugnanda susciperet F. Stupan<br />
ab Ehrenstein. (Wien) 1764. 12 Bl., 452 S., 4 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (leicht bestoßen).<br />
– Titel mit Besitzvermerk, prachtvoll gebunden.<br />
– Beilage. (126) 150,-<br />
2220 DATT, J. PH., Volumen rerum Germanicarum<br />
novum, sive de pace Imperii publica libri V. Ulm,<br />
Kühn, 1698. Fol. 7 Bl., 922 (recte 864) S., 38 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rsch. (fleckig, Rücken unten aufgeplatzt).<br />
(35) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pütter I, 297. DW 8217. Heyd 710. –<br />
Von der Erstpublikation des Wormser Reichstagsproto -<br />
kolles 1495 ausgehend, verfolgt Datt „die Landfriedensordnungen,<br />
die zu diesem Zwecke geschlossenen Einungen<br />
und Bündnisse vom 12. Jh. bis in das 16. hinein. Zu der<br />
Geschichte des schwäbischen Bundes z. B. hat er den festen<br />
Grund gelegt“ (Wegele). – Die S. 645-700 und 817/18 in der<br />
Paginierung übersprungen. – Fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Recht<br />
2221 DESING, A., Abhandlung von den Gütern und<br />
Einkünften der Geistlichkeit bey allen Nationen.<br />
Als der zweyte Theil von seiner Abhandlung.<br />
München, Fritz, 176<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
4 Bl., 195 S. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(etw. fleckig, Schließen defekt). (9) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Baader, Gelehrtes Baiern, 237. –<br />
Zweiter Teil der Abhandlung „Opes sacerdotii num reipublicae<br />
noxiae?“ (lat. EA 1753); der erste Teil der Übersetzung<br />
war unter anderem Titel im Vorjahr erschienen. – Beigebunden<br />
sind 9 weitere Abhandlungen, darunter die<br />
„Dissertatio de origine aedificii e capillis in fronte erecti, et<br />
vulgo Cacadou dicti“ (ein äußerst kurioses Stück, dessen<br />
Datierung im KVK zwischen 1700 und 1780 spreizt); ferner<br />
von J. A. Riegger „Von dem Rechte des Landesfürsten, die<br />
geistlichen Personen und Güter zu besteuern“ und von J. D.<br />
Michaelis „Von der Verpflichtung der Menschen die Wahrheit<br />
zu reden“. – Alle Drucke nur leicht gebräunt.<br />
2222 FLEISCHER, J. L., Einleitung zum Geistlichen<br />
Rechte. Andere Aufl., verm. und verb. Magdeburg,<br />
Spörl, 172<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Portr. 7 Bl.,<br />
1120 S., 38 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Vgl. Stintzing-L. III/1, Noten 85. – Fleischer stand ganz<br />
unter dem Einfluß der Naturrechtsprinzipien des Thomasius.<br />
– Vorsatz mit langem hs. Vermerk, leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Titel mit Besitzvermerk H. Podewils.<br />
2223 FRANCK, I. CH., Institutiones iuris cambialis ex<br />
legibus cambialibus diversarum gentium indole<br />
negociationis moribus campsorum ac iure communi<br />
nova methodo collectae. Ed. secunda. 2 in<br />
1 Bd. Jena, Hartung, 1737. 14 Bl., 468, 379 S.,<br />
22 Bl. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Rsch. (Kopf und<br />
Schwanz lädiert, Deckel mit Wurmfraß, etw.<br />
fleckig und bestoßen). (66) 100,-<br />
2224 GROPPIUS, J., Disputatio de fide jussoribus.<br />
Praeside Dn. Joanne Gryphiandro. Jena, Weidner,<br />
1614. 4°. Mit typographischer Titelbordüre. 14 Bl.<br />
Ohne Einband. (62) 150,-<br />
Nicht im VD 17. – Rechtswissenschaftliche Dissertation. –<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
2225 (LANGHANS, F.), Repertorium rußischer Ge -<br />
setze und Ukasen, abgefaßt zum Behuf praktischer<br />
Uebungen bey der juristischen Facultät der Kayserl.<br />
Universität zu Moskau. Aus dem Rußischen<br />
übers. von J. G. von Bellingshausen. Riga, Mülller,<br />
1792. 4°. 3 Bl., 260 S. Läd. Pp. d. Zt. (100) 150,-<br />
Alphabetisch angelegt; beginnt mit den „Abgaben“ (sbori<br />
oder podati) und endet mit Zeugen (swideteli) und Zigeunern.<br />
– Titel gestempelt, wenig fleckig.<br />
2226 LUDOVICI, J. F., Einleitung zum Civil – (Consistorial-,<br />
Peinlichen-, Concurs-, Wechsel-,<br />
Kriegs-, Lehns-)Proceß. 4.-7. Aufl. 7 Tle. in 1 Bd.<br />
Halle, Waisenhaus, 1721-25. 4°. Mit gestoch.
Portr. und gestoch. Titelvign. Mod. Kunstldr. (mit<br />
größerer Fehlstelle). (98) 400,-<br />
Vgl. Stintzing-L. III/1 Noten, 80. Engelmann 244. – Erfolgreiche,<br />
erstmals in den Jahren 1707-18 veröffentlichte<br />
Arbeiten mit dem Verdienst, „zuerst für diesen Gegenstand<br />
die deutsche Sprache angewendet, die sonst selten behandelten<br />
besonderen Proceßarten nach practischen, meist<br />
preußischen Quellen bearbeitet, überall aber zum ersten<br />
Male den gemeinen deutschen von dem Sächsischen Proceß<br />
möglichst gesondert zu haben“ (Stintzing-L. III/1, 136). –<br />
Am Anfang eine nicht zum Werk gehörige gefalt. Tabelle<br />
zur Militär-Gerichtsbarkeit eingebunden. – Frontisp. aufgezogen,<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, die letzten ca. 30 Bl.<br />
mit Fehlstellen am Seitensteg (kein Textverlust, unschön<br />
angesetzt); tls. wasserrandig, stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
2227 MANTZEL, E. J. F., Dissertatio politica, de lotteriis.<br />
Rostock, Schwiegerau, 1725. 4°. 3 Bl., 20 S.,<br />
1 Bl. Mod. Pp. (gering berieben). (27) 120,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Meusel VIII, 465. – Ernst Johann<br />
Friedrich Mantzel (1699-1768) war insbesondere auf<br />
dem Gebiet des mecklenburgischen Partikularrechts „eine<br />
Autorität von rechtsgeschichtlicher Wichtigkeit“ (ADB<br />
XX, 274). – Titel hs. numeriert, knapp beschnitten, etw. ge -<br />
bräunt.<br />
2228 MENOCHIO, G., De arbitrariis iudicum quaestionibus<br />
et causis, libri duo. Accessit postremae<br />
huic editioni eiusdem argumenti centuria sexta.<br />
Köln, Hierat, 1607. Mit 2 Druckermarken auf dem<br />
Titel und am Ende. 34 Bl., 755 S. – BEIGEB.:<br />
DERS., De adipiscenda, retinenda et recuperanda<br />
possessione doctissima commentaria. Köln,<br />
J. Gymnich, 1605. Mit Druckermarke. 4 Bl.,<br />
446 S., 1 weißes Bl., 26 Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (wenig bestoßen, eine<br />
Schließe defekt). (126) 250,-<br />
STC M 857. – Spätere Ausgaben der weitverbreiteten<br />
juristischen Werke. – Wenig fleckig. – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
von Leonhard Fleiner aus Esslingen, dat. Prag<br />
27. Oktober 1610.<br />
2229 OBERLÄNDER, S., Lexicon juridicum Roma -<br />
no-Teutonicum. Das ist: vollständiges Lateinisch-<br />
Teutsches Juristisches Hand-Lexicon, nunmehro<br />
zum vierten mahl vermehrter hrsg. Nürnberg,<br />
Lochner, 1753. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 4 Bl.,<br />
736 S., 6 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. 150,-<br />
Jöcher-A. V, 888. – Vgl. Zischka 178 (EA 1721). – Letzte<br />
Ausgabe des für die Benutzung historischer Urkunden und<br />
früher juristischer Werke recht nützlichen Lexikons. – Erste<br />
Lage mit kleineren Randläsuren, leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig.<br />
2230 REBUFFI, P., Tractatus de decimis, tam feudalibus,<br />
quam aliis, novalibusque, & quibus debeantur.<br />
Frankfurt, Zunner, 1670-(71). 8 Bl., 228 S.,<br />
5 Bl., 56 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100) 200,-<br />
STC R 137. Jöcher-A. II, 698. – Späte Ausgabe der erstmals<br />
1549 erschienenen Abhandlung zum Zehentrecht, verfaßt<br />
vom französischen Juristen Pierre Rebuffi (1487-1557).<br />
Kulturgeschichte · Recht 401<br />
Herausgegeben von Christoph Ludwig Dietherr von<br />
Anwanden (1619-1687), einem Nürnberger Rechtsgelehrten,<br />
von dem im Erstdruck mit eigenem Titelblatt und dem<br />
Erscheinungsjahr 1671 beigefügt ist „Nutzlicher Unterricht<br />
vom Zehendrecht“. Diese Schrift ist nicht beigebunden,<br />
sondern von Zunner in dieser Form gewollt und verlegt<br />
worden: die Signaturen laufen durch, die Indizes erschließen<br />
beide Schriften. – Gebräunt.<br />
2231 REIGER, J. F., Theatrum juridicum theoreticopracticum.<br />
In das Teutsche übers. von L. Samuel<br />
Oberländer. Nürnberg, Lochner, 1740. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 3 Bl., 1264 (recte 1266) S., 38 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (wenig beschabt, kaum bestoßen).<br />
(100) 250,-<br />
Vgl. Jöcher-A. V, 888 – Das lateinische Original erschien<br />
postum in Zürich 1705. – Gutes Exemplar.<br />
2232 RICK, J., De unione prolium tractatus et apprime<br />
utilis. Köln, Gymnich, 1<strong>58</strong>0. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 12 Bl., 216 S. Spät. Pgt. (etw. berieben<br />
und fleckig). (66) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 R 2326. Jöcher III, 208<strong>9.</strong> – Mehrfach<br />
aufgelegtes Werk zur Einkindschaft (der rechtlichen Gleichstellung<br />
von Stiefkindern). – Titel verso mit Stempel der 1935<br />
von Heinrich Himmler gegründeten Stiftung „Ahnenerbe“.<br />
– Gering gebräunt und vereinzelt leicht fleckig.<br />
2233 SCHEIDUNG – Sammelband mit 4 Werken über<br />
das Scheidungsrecht. 1789-94. Pp. d. Zt. (100)<br />
200,-<br />
I. HENNET, (A.-J.-U.), Du divorce. 3e éd. Paris, Du Pont,<br />
1792. XVI, 196 S. – INED 2248. – II. BARRUEL, A.,<br />
Lettres sur le divorce. Paris, Crapart, 178<strong>9.</strong> 36 S., 1 Bl., 42 S.<br />
– Erste Ausgabe. – Hayden 2060. – Gegenschrift zu Hennet.<br />
– III. NECKER, SUZANNE, Réflexions sur la divorce.<br />
Lausanne, Durand Ravanel, 1794. 100 S. –Erste Ausgabe. –<br />
Vgl. Gay-L. III, 987. Monglond III, 111. INED 3376 (alle<br />
die Pariser Ausgabe). Die Mutter der Madame de Stael war<br />
berühmt für ihren literarischen Salon. Laut INED hielt<br />
Roederer das vorliegende Werk für das beste, das gegen die<br />
Scheidung gechrieben wurde. – IV. GARNIER, (CH.),<br />
Code du divorce. Paris, Legrand, 1792. (Inkomplett). – Teils<br />
unbeschnitten.<br />
2234 STRYK, J. S., Commentatio de iure sabbathi<br />
quam cum eiusdem programmate de incommodis<br />
festorum observationibus auxit J. G. W. Volkhart.<br />
Jena, Göllner, 1756. 4°. 4 Bl., 276 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt, bestoßen). (55) 150,-<br />
Letzte Ausgabe, erstmals 1702 erschienen. – Jöcher IV, 898.<br />
– Vgl. ADB XXXVI, 69<strong>9.</strong> – Allen Befürwortern, die allgemeine<br />
christliche Sonntagsruhe weiter aufzuweichen oder<br />
ganz auf sie zu verzichten, wärmstens zu empfehlende<br />
Abhandlung: Stryk vertritt in ihr die Auffassung, die Sonntagsfeier<br />
sei ein aus den Sabbatregelungen überkommenes<br />
veraltetes Zeremonialgesetz und daher im Neuen Bunde des<br />
Christentums als unheiliges Rechtsrelikt abzuschaffen.<br />
Naheliegend, daß Stryks Schrift „einige Unruhe gemacht“<br />
(Jöcher). – Gebräunt. – Gestoch. Exlibris des herzoglichen<br />
Hauses Sachsen-Eisenach.
402<br />
Nr. 2237<br />
2235 THÜLEMARIUS (THULEMEYER), H. G.,<br />
Tractatio de bulla aurea. 8 Tle. in 1 Bd. Frankfurt,<br />
Bencard, 1697. Fol. Mit gestoch. Titel, gefalt. Kupfertafel<br />
und zahlr. Textkupfern. 5 Bl., 76, 38 S.,<br />
49 Bl., 40, 32 (statt 33), 23, 20, 13 S. Pgt. d. Zt. mit<br />
hs. Rtit. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (16)<br />
400,-<br />
Heitjan 106. Lipenius I, 96. – Dritte Ausgabe, die erste bei<br />
Bencard (zuvor 1682 und 1687 erschienen), enthält „zur<br />
Historie der goldenen Bulle wohl dienende artige Sachen,<br />
die man zu der Zeit, als das Buch herauskam, theils gar nicht<br />
gewußt, theils nicht so in einem einzigen Bande zusammen<br />
gehabt habe“ (Moser, zitiert nach ADB XXXVIII, 160). Als<br />
dritter Teil der Abdruck der Goldenen Bulle Karls IV. nach<br />
der Wiener Prachthandschrift mit Wiedergabe der Miniaturen<br />
in Kupferstich. – Es fehlt im Teil V das letzte Bl.<br />
(S. 33) mit einem Gedicht, das erst später ergänzend hinzugefügt<br />
wurde (nach VD 17). – Der Gesamttitel und S. 3/4 im<br />
Tl. VI unten eingeschlagen, da über den Buchblock hinausragend.<br />
Letztes Bl. mit Quetschfalte. Unterschiedlich<br />
gebräunt und fleckig.<br />
Sport – Spiele<br />
2236 ANGENEHME GESELLSCHAFTER, DER.<br />
Eine Sammlung meistens ganz neuer Unterhaltungsspiele<br />
... zur Aufmunterung für Gesellschaften<br />
beyderley Geschlechts. 2. Aufl. Graz, Tedeschi für<br />
Kienreich, 1791. Mit gefalt. gestoch. Musikbeilage.<br />
372 S., 8 Bl. Leicht läd. Hldr. d. Zt. (112) 300,-<br />
Kulturgeschichte · Sport – Spiele<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Der Titel verspricht eine Vermehrung um 3 Ge -<br />
sänge, „und zu 8 derselben in Kupfer gestochene Musik“,<br />
auf der gestochenen Musikbeilage findet sich dann auch das<br />
„Lied auf dem Wasser zu singen“ (das Schubert noch im<br />
limbus infantum komponierte, und so können wir am Ausgang<br />
des 18. Jahrhunderts einen ersten Fall der pränatalen<br />
Implantation konstatieren). – Etw. fleckig.<br />
2237 DEUTSCHES RITTERSPIEL. Wien, Paterno,<br />
ca. 1855. Fol. Kolor. Kupfertafel (Blattgr.: 52 x 41<br />
cm). (40) 150,-<br />
Vgl. Bilderbogen, Papiersoldat, Würfelspiel und Lebensrad,<br />
147. – Laufspiel mit Glücks- oder Hazardcharakter. – Auf<br />
der von außen nach innen in Spiralform verlaufenden Bahn<br />
mußten die Spieler vermutlich mit Setzfiguren oder -marken<br />
aus Karton, Holz oder Zinn versuchen, ins Zielfeld im<br />
Zentrum zu gelangen. Der Spielverlauf dürfte wohl einzig<br />
vom Würfel abhängig gewesen sein. – In den zu jener Zeit<br />
sehr beliebten „Turnierspielen“ müssen die Spieler zahlreiche<br />
Hindernisse bestehen, Rückschläge und unfreiwillige<br />
Strafen in Kauf nehmen, können aber auch durch glückliche<br />
Fügungen ans Ziel gelangen. Nach bestandener Prüfung<br />
wird der Spieler zum Ritter geschlagen, um dann endlich in<br />
einem Turnier seine Tapferkeit unter Beweis stellen zu können.<br />
Doch nicht Geschicklichkeit entscheidet über den<br />
Ausgang des Finales, sondern einzig das Glück. Am Ende<br />
des Spieles entscheidet ein Roulette über Leben und Tod<br />
des Ritters. – Vermutlich konnte zu dem Spielbogen eine<br />
Spielanleitung erworben werden. – Die Datierung des Spieles<br />
ergibt sich aus den Lebensdaten des Wiener Verlegers<br />
Friedrich Paterno, der ab 1853 die Kunst- und Musikalienhandlung<br />
seines Vaters weiterführte. Anton Paterno war zu<br />
Anfang seines Unternehmens als Hausierer und Bilder -<br />
krämer tätig und verkaufte noch aus Holzbuden, 1819<br />
erhielt er eine reguläre Kunst- und Musikalienhändler -<br />
befugnis. In seinem kleinen Verlag erschienen Abc-Bücher,<br />
Post-, Reise- und Eisenbahnkarten sowie Spiele; vgl. Frank-<br />
F. 144. – Ränder wenig gebräunt und mit kleinen Läsuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
2238 EISLAUFEN – ZINDEL, CH. S., Der Eislauf<br />
oder das Schrittschuhfahren, ein Taschenbuch für<br />
Jung und Alt. Nürnberg, Campe, 1825. Mit<br />
6 Kupfertafeln von J. A. Klein. IV, 180 S. Illustr.<br />
OPp. (fleckig und wenig bestoßen). (100) 1.200,-<br />
Goed. IV/3, 223, 7. Hayn-G. VIII, 6<strong>58</strong>. Lipperheide Thb 8.<br />
Lanckoronska-R. 164. Köhring 43. Jahn 265-70. – Nicht bei<br />
Steinbrink. – Ausführliche Anleitung zum Schlittschuhlaufen,<br />
von dem Nürnberger Künstler Johann Adam Klein reizend<br />
illustriert. – Das Titelkupfer zeigt den Dutzendteich<br />
bei Nürnberg mit einer sich auf dem Eis tummelnden Menschenmenge.<br />
Die anderen Kupfer stellen die Formen der<br />
„Schrittschuhe“ und Figuren des Eislaufs dar. Alle Kupfer<br />
im letzten Zustand, d. h. die Gesichter der Personen sind<br />
von dem Stecher Fleischmann in Nürnberg in Punktier -<br />
manier überarbeitet. „Der Verleger war mit den Gesichtern<br />
der Figuren nicht zufrieden und liess dieselben durch den<br />
genannten Stecher nach dem Geschmack der Modejournalgesichter<br />
verschönern.“ (Jahn). – Leicht fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Detailed instructions for ice-skating with charming illustrations<br />
by the Nuremberg artist Johann Adam Klein. –<br />
Slightly soiled. – Illustrated original cardboard (soiled and<br />
a little scuffed). – See illustration.
Nr. 2240<br />
Nr. 2241<br />
Kulturgeschichte · Sport – Spiele 403
404<br />
Nr. 2238<br />
2239 FECHTEN – GIRARD, P. J. F., Traité des armes.<br />
Den Haag, de Hondt, 1740. Qu.-4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 114 (statt 116) Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
156 S., 3 Bl. Spät. läd. Pp. (161) 1.500,-<br />
Lipperheide Td 44. Gelli 36<strong>9.</strong> Thimm 117. – Dritte Ausgabe<br />
des schönen Fechtbuches. Von den Kupfern zeigen 81 mit<br />
dem Degen fechtende Paare, teilw. auch gegen Piken, Helle<br />
barden etc. Die übrigen mit Exerzierübungen. „The most<br />
splendid work on fencing ... Besides its historical value to<br />
the military antiquarian, Girard's work is important among<br />
fencing works as registering some innovations introduced<br />
into the theory of the small sword“ (Thimm). – Es fehlen<br />
die Tafeln 98 und 9<strong>9.</strong> – Titel mit Besitzvermerk und kleinem<br />
Ausschnitt am oberen Rand, stärker gebräunt, tls. mit<br />
größeren dunklen Wasserflecken, einige Tafeln angerändert.<br />
Third edition of the beautiful work on fencing. – Lacks<br />
plates 98 and 9<strong>9.</strong> – Title with ownership entry and small cutout<br />
at upper margin, stronger browned, partly with larger<br />
dark waterstains, some plates mounted with paper slips. –<br />
Later damaged cardboard.<br />
2240 JEU DE PATIENCE – Geduld-Spiel. O. O., Dr.<br />
und J. (ca. 1810). Mit kolor. Kupfertafel auf Holz<br />
(ca. 19 x 16 cm). 1 Bl. OPp.-Schachtel in OPp.-<br />
Schuber (etw. berieben und fleckig). (1) 300,-<br />
Reizendes Legespiel mit der Darstellung eines sich gegenüberstehenden<br />
Paares: sie in einem Empirekleid mit Kurzhaarfrisur,<br />
er in Uniform mit Dreispitz und Degen. – Die<br />
beiliegende Spielanleitung in Französisch und Deutsch. –<br />
Die Initialen des Verlegers „J. A.“ lassen sich nicht entschlüsseln.<br />
Sicher ist aber, daß es sich um ein frühes deut-<br />
Kulturgeschichte · Sport – Spiele<br />
sches Puzzle handeln muß. Erstaunlicherweise kamen die<br />
ersten Puzzlespiele erst 1763 auf den Markt. Der englische<br />
Kupferstecher John Spilsbury entwarf das erste Legespiel<br />
für den Geographieunterricht unter Verwendung einer<br />
Landkarte von Großbritannien, vgl. Vogel, Bilderbogen,<br />
Papiersoldat, Würfelspiel und Lebensrad, 14<strong>9.</strong> – Ein Teil mit<br />
kleiner Fehlstelle, einige Teile mit kleinen Durchbrüchen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2241 „JOHN BULL. Neues Gesellschaftsspiel.“<br />
(Deckeltitel). Wien, Bermann, ca. 1840. Kolor.<br />
Kupfertafel auf aufklappbarem Karton (Blattgr:<br />
ca. 23 x 23 cm). (40) 400,-<br />
Reizendes Spielbrett zu einem Kartenspiel. – Auf den im<br />
Kreis angeordneten Spielfeldern finden sich Dame, Bube<br />
und König in höfischer Robe. Die übrigen Felder sind mit<br />
einem Knaben und John Bull, dem Namensgeber des Spieles,<br />
illustriert. Beide tragen die Kleidung des englischen<br />
Landadels und sind von gedrungenem Körperbau. Sie halten<br />
das Herz-As und die Karo-Neun in Händen. – Beiliegen<br />
zwei Original-Tuschfederzeichnungen, Entwürfe zu<br />
zwei Spielfeldern. Die Kupfer sind im Unterschied zu den<br />
Vorzeichnungen wesentlich schablonenhafter, die Gesichtszüge<br />
weniger individualisiert, die Figuren feingliedriger und<br />
schmaler. – Erzeugnis aus dem Hause des Jeremias Bermann<br />
und Sohn. Der Verlag, der im Wiener Kunst- und Musik -<br />
leben eine herausragende Rolle spielte, gab neben einer<br />
Reihe ausgezeichneter Porträt- und Ansichtenwerke auch<br />
zahlreiche Spiele heraus; vgl. Frank-F. 18. – Vermutlich<br />
konnte zu dem Spiel auch eine Spielanleitung erworben<br />
werden. – Rückseite des Spielbrettes etw. berieben und<br />
wenig bestoßen. – Siehe Abbildung.
Nr. 2246<br />
2242 ANDRIVEAU-GOUJON, J., Atlas de géographie<br />
moderne, contenant les cartes générales et<br />
particulières des principales divisions du globe.<br />
Paris, Selbstvlg., o. J. (um 1850). Gr.-Fol. Mit 19<br />
(1 gefalt.) doppelblattgr. grenzkolor. Kupferstichkarten.<br />
1 Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (mit Buntpapier<br />
überklebt). (100) 200,-<br />
Karten datiert 1845-49, aus dem „Atlas universel“, für den<br />
vorliegenden Atlas mit Stempel 1-19 numeriert. – Enthält<br />
eine Hemisphärenkarte, Erdteilkarten (darunter Nord- und<br />
Südamerika), europäische Länderkarten (9), Karten des<br />
Osmanischen Reiches (2) sowie Karten von Ozeanien und<br />
Algerien. – Stellenweise mit Unterstreichungen, tls. stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2243 ARROWSMITH, A., A New General Atlas.<br />
Constructed from the Latest Authorities. Edinburgh<br />
und London, Constable und Longman,<br />
1817. 4°. Gestoch. Titel, gestoch. Index und<br />
53 Kupferstichkarten. Hldr. d. Zt. mit Deckelschild<br />
(tls. stärker beschabt und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Phillips 730. – Etw. gebräunt, tls. stärker<br />
fleckig. (39) 300,-<br />
Atlanten<br />
405<br />
2244 BARBERET, CH., UND CH. PERIGOT, Atlas<br />
général de géographie, physique et politique,<br />
ancienne, du moyen age et moderne. Paris, Delagrave,<br />
o. J. (ca. 1874). Gr.-Fol. Mit 95 (92 farb.,<br />
32 doppelblattgr.) Stahlstichkarten. 2 Bl. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. (39) 200,-<br />
Nicht bei Phillips. – Stellenweise mit Einrissen, Randläsuren,<br />
knittrig, vereinzelt mit Wurmspuren, tls. stärker ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
2245 BAYERN – HOHN, K. F., Atlas von Bayern.<br />
2. verm. Ausg. 8 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Stein,<br />
1842. Qu.-4°. Mit 9 (1 gefalt.) grenzkolor. gestoch.<br />
Karten von Ch. Grünewald. Stark läd. Ldr. d. Zt.<br />
(135) 80,-<br />
Lentner 3385. Engelmann 322 (beide dat. 1840-41). –<br />
Umgearbeitete Ausgabe von G. L. Beyers „Atlas von Bayern“<br />
(1834-36). – Mit ausführlicher Beschreibung des Landes,<br />
einer Gesamtkarte und 8 Gebietskarten. – Starke Ge -<br />
brauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.
406<br />
„A new generation of pocket atlases“<br />
2246 CAERT-THRESOOR – (VISSCHER, N. J.,<br />
Tabularum geographicarum contractarum libri<br />
quatuor. Denuò recogniti). 4 Tle. in 8 Bdn. (Amsterdam<br />
1649). Qu.-8°. 4 gestoch. Titel und 243<br />
Kupferstichkarten bzw. Kupfertafeln (ohne den<br />
gestoch. Haupttitel). Spätere Brosch. mit goldgepr.<br />
Lederschildchen auf den Deckeln (einzelne Ge -<br />
lenke gering eingerissen) in späterem Ldr.-Schuber<br />
(stärker beschabt). (48) 10.000,-<br />
Koeman Lan 15 und Vis 4. Tiele 1160. Hollstein XXXVIII,<br />
196-201. Van der Krogt 341:54: „An experiment by Claes<br />
Jansz. Visscher for a new generation of pocket atlases“. –<br />
Sehr seltene Neuausgabe der Kupferstichkarten des „Caert-<br />
Thresoor“, der zuerst von Barent Langenes 1598 mit Text<br />
von Petrus Bertius herausgegeben worden ist. „The Caert-<br />
Thresoor of 1598 set a new standard for minor atlases. The<br />
small maps are extremely well engraved; they are neat and<br />
clear elegantly composed“ (Van der Krogt III A, S. 373).<br />
Viele der hierfür verwendeten Karten von Hondius, Keere<br />
und Wright, meist nach Vorlagen von Ortelius, waren<br />
jedoch schon vor dieser Ausgabe angefertigt worden, der<br />
Text kam nachträglich hinzu. Der Caert-Thresoor erschien<br />
im frühen 17. Jahrhundert in einigen Ausgaben mit wechselnden<br />
Erläuterungstexten bzw. in verschiedenen Sprachen.<br />
In allen diesen Ausgaben fanden die Karten als Textkupfer<br />
Verwendung. Eine Erstausgabe ohne Kupfer wird<br />
zwar vermutet, konnte aber nicht nachgewiesen werden.<br />
Die vorliegende Separatausgabe verwendet den ursprünglichen<br />
Kartensatz (175 Karten), der um die Neuentdeckungen<br />
erweitert worden ist, insbesondere in Südostasien. Auch<br />
die älteren Platten der vorliegenden Ausgabe sind nur wenig<br />
abgenutzt, die meisten Abdrucke sind sauber und dunkel. –<br />
Die vier Teile enthalten die Karten der einzelnen Kon -<br />
tinente, aufgeteilt in acht Serien a-h (Europa a-e, zus.<br />
156 Karten, Asien f, 37, Afrika g, 20, und Amerika h, 25).<br />
Am Anfang eine Himmelskarte (a2) und zwei Weltkarten<br />
(a3, Shirley 211, und a4, nicht bei Shirley) vorangestellt (alle<br />
mit Stechersignatur Claesz Jansz. Visschers, die erste Weltkarte<br />
a3 ursprünglich mit Stechersignatur von Hondius, von<br />
Visscher ersetzt). Koeman gibt für den Afrika-Teil (g) weitere<br />
neun Karten an (wahrscheinlich eine nachträgliche<br />
Erweiterung, die nur einer Teilauflage beigebunden worden<br />
ist; Angabe auf der Grundlage des Exemplars im British<br />
Museum). Krogt erwähnt dagegen nur die auch in unserem<br />
Exemplar vorhandenen 20 Karten.<br />
Die Karte mit der frühesten Datierung ist e11, „Marcha<br />
Anconae olim Picenum, 1572“, die früheste mit Stecher -<br />
signatur (B. W. = Benjamin Wright) a18, „insula Wardhuysiae“,<br />
datiert 1594. Das späteste Datum findet sich auf der<br />
Karte f37 („Antoni van Diemens Landt“, d. i. Tasmanien)<br />
mit dem Tag der Entdeckung, dem 24. November 1642. An<br />
der von Anthony van Diemen ausgesandten Forschungsreise<br />
unter der Leitung von Abel Janszoon Tasman hat auch<br />
der Kartograph Frans Visscher teilgenommen. Auf der<br />
Karte ist nur der entdeckte Küstenabschnitt eingezeichnet,<br />
in der falschen Annahme, bereits die vermutete „terra incognita<br />
australis“ entdeckt zu haben. – Einzelne Stiche mit<br />
Darstellungen statt Karten, darunter die Nrn. a1 (Frontispiz<br />
mit der Darstellung von acht Geographen an einem<br />
Arbeitstisch mit einer hängenden Amerikakarte im Hintergrund,<br />
neu gestochen von J. C. Visscher nach dem Frontispiz<br />
des Caert-Thresoor) und d22, eine Ansicht des Escorial.<br />
– Van der Krogt erwähnt acht Exemplare, die meisten<br />
inkomplett.<br />
Atlanten<br />
Broschurbindung des späten 18. Jahrhunderts, das Vorsatzpapier<br />
mit Wasserzeichen eines gekrönten Wappens mit<br />
Löwe und Raute sowie den Buchstaben „MVI“, möglicherweise<br />
Pfalz-Zweibrücken. Die Lederschildchen auf den<br />
Deckeln mit den Buchstaben der acht Serien (a-h). – Der<br />
erste Zwischentitel und die letzte Karte bis an die Umfassungslinien<br />
beschnitten und alt auf Trägerpapier (wie Vorsatzpapier)<br />
mont., alle übrigen breitrandig, eine Tafel (B24)<br />
lose; stellenw. gering wasserrandig und gebräunt, insgesamt<br />
sehr sauberes, fast fleckenloses Exemplar. – Siehe Abbildung<br />
Seite 405.<br />
Very rare new edition of the engraved maps of „Caert-Thresoor“,<br />
that was first published by Barent Langenes in 1598<br />
with text by Petrus Bertius. – The present special edition uses<br />
the original composition of maps (175 maps) which has been<br />
enlarged by new discoveries, in particular in South-East<br />
Asia. Also the older plates of the present edition are minimally<br />
used, most of the prints are clean and dark. – The four<br />
parts contain the maps of the various continents, divided in<br />
eight series a-h (Europe a-e, together 156 maps, Asia f, 37,<br />
Africa g, 20, and America h, 25). At the beginning there is a<br />
star map (a2) and two world maps (a3, Shirley 211, and a4,<br />
not by Shirley). – Sewed wrappers of the late 18th century,<br />
preliminary leaves with watermark of crowned arms with<br />
lion and lozenge and the letters „MVI“, possibly Palatinate<br />
Zweibrücken. Tiny leather labels on covers with the letters<br />
of the eight series (a-h). – First inserted title and last map cut<br />
up to plateline and mounted in former times on supporting<br />
paper (like endpaper), all the others are wide-margined, one<br />
plate (B24) loose; here and there minor waterstains and<br />
browning, altogether a very clean, nearly immaculate copy.<br />
– Later wrappers with gilt stamped leather labels on sides<br />
(some joints minimally torn) in later calf slipcase (stronger<br />
scratched). – See illustration on page 405.<br />
2247 C(HATELAIN, Z.), Atlas historique. (Vol. 1).<br />
Amsterdam, L'Honoré, 1705. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, gestoch. Titelvign., 15 (statt 16?) doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und 20 tls. gefalt. doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln mit den entsprechenden<br />
Textbl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (126) 900,-<br />
Koeman Cha 1. – Erste Ausgabe von Bd. 1 des später auf<br />
7 Bde. erweiterten historischen Atlaswerkes. – Enthält<br />
Sternkarte, 3 Weltkarten, Griechenland und Kleinasien,<br />
Italien (2), Mittelmeer, Rom (3), Frankreich, Portugal und<br />
Niederlande, ferner Karten der spanischen Kolonien. – Die<br />
Tafeln mit Ansichten, Münzen, Porträts und gestoch. Text.<br />
– Es fehlt nach Koeman die Karte von Landau, die jedoch<br />
nicht in die Numerierung einbezogen ist und in keiner der<br />
späteren Ausgaben vorkommt. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
2248 FLANDERN – FER, N. DE, Les frontières de<br />
France et des Pais Bas. Paris, (Benard und)<br />
Selbstvlg., (1724). Fol. Doppelblattgr. gestoch.<br />
Titel, 22 doppelblattgr. Kupferstichkarten und<br />
gestoch. Kartenverzeichnis. Läd. Ldr. d. Zt. (39)<br />
600,-<br />
Vgl. Pastoureau 214. Le Gear 7963. – Flandernatlas von<br />
Nicolas de Fer (1646-1720), nach der „Table“ so komplett<br />
und eine nicht von Pastoureau beschriebene Variante, einzuordnen<br />
zwischen X A und X B. Enthält in der Reihenfolge<br />
der Bindung die Table (dat. 1722), den Titel (wie Pastoureau<br />
214, X A; Bl. Nr. 1) und 22 Karten (Bl. Nr. 2-23;<br />
3 Karten sind undatiert, die anderen dat. 1708 [1], 1709 [5],
1710 [4] und 1724 [9]). – Leicht gebräunt, etw. fleckig, tls.<br />
mit kleineren Einrissen am Falz; die Table mit größerem<br />
Ausriß (hinterlegt, kein Textverlust). Die Karten verso mit<br />
dem Titel von alter Hand beschriftet. – Exlibris „Chateau<br />
D'Hamsurheur“ mit einer Ansicht des Schlosses von<br />
Ham-sur-Heure, dem Sitz der Adelsfamilie de Mérode im<br />
Hennegau.<br />
2249 FRANKREICH – LORRAIN, A., La France et<br />
ses colonies. Atlas départemental. (Paris), Michel,<br />
(1836). Qu.-4°. Gestoch. Titel und 88 (statt 96?)<br />
Stahlstichkarten, davon 85 mit kleinen Ansichten.<br />
Etw. läd. Hldr. d. Zt. (39) 200,-<br />
Phillips 4026: „Titles and maps ornamented with small<br />
engravings of cities, cathédrals, châteaux etc.“ – Mit kleinen<br />
Ansichten von Lyon, Paris, Perpignan, Straßburg etc. – Jede<br />
Karte mit den Daten zu dem jeweiligen Departement. Enthält<br />
auch Karten von Algerien, Französisch Guayana, Guadeloupe,<br />
Martinique, Miquelon, dem Senegal, St. Pierre etc.<br />
– Nach Phillips fehlen ein zweiter Titel und 2 nn. Karten<br />
am Ende. Ferner fehlen die Karten Nr. 3, 19 und 89-92. –<br />
Gestoch. Titel lose, leicht gebräunt und fleckig.<br />
2250 – (MERCATOR, G., UND H. HONDIUS,<br />
Atlas, ou Representation du monde universel. Bd.<br />
I/2: Galliae tabulae geographicae. Amsterdam,<br />
H. Hondius, 1633). Gr.-Fol. Daraus: 42 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten. Ohne Einband. (39)<br />
1.500,-<br />
Koeman II, 360, Me 36. – Nach der Koeman-Zählung vorhanden<br />
sind die Karten 50-59, 61-67 und 70-94; es fehlen<br />
also der südliche Teil des Languedoc (Signatur Xxx 3),<br />
Savoyen (Xxx 12) und die Provence (Yyy). – Tls. gebräunt;<br />
obere Ecke durchgehend mit starkem Sporfleck und kleineren<br />
Randläsuren außerhalb des Plattenrandes.<br />
2251 – VUILLEMIN, (A.), La France et ses colonies.<br />
Atlas illustré. Texte par Ernest Poirée. Paris,<br />
Migeon, 1878. Fol. Mit gestoch. Titel und 107<br />
(3 doppelblattgr., 3 gefalt.) kolor. Kupferstichkarten.<br />
2, 103 Bl. OLwd. (beschabt, bestoßen, Kopf<br />
mit Fehlstelle). (39) 200,-<br />
Vgl. Phillips 3002 und 4027 (Ausg. 1851, 1854) sowie 3007<br />
(Ausg. 1882). – Die Karten mit reizenden vignettenartigen<br />
Ansichten, Wappen und Porträts berühmter Persönlichkeiten<br />
des jeweiligen Départements. – Die Karten numeriert<br />
1-97 (89 übersprungen), dazu 5 bis, 53 bis, 71 bis, 71 ter, ferner<br />
67 (Haut-Rhin) in einer zweiten Variante mit aktueller<br />
Grenzziehung, drei nicht numerierte doppelblattgr. Karten<br />
(Algier, Constantine, Oran) und als große Faltkarten am<br />
Ende eine Übersichtskarte von Frankreich sowie Eisenbahnkarten<br />
von Europa und Frankreich. – Innengelenke<br />
gelockert, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
2252 GALLETTI, J. G. A., Allgemeine Weltkunde,<br />
oder geographisch-statistisch-historische Uebersichtsblätter<br />
aller Länder. Wohlfeilere Ausg., vermehrt.<br />
Leipzig, Gleditsch, 1807-10. Qu.-Fol. Mit<br />
20 (1 gefalt.) grenzkolor. Kupferstichkarten. Zus.<br />
51 Bl. Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(39) 200,-<br />
Atlanten 407<br />
Le Gear 6025: „Galletti's 'Allgemeine Weltkunde' was<br />
greatly expanded and appeared in a number of editions.“ –<br />
Titel angerändert, die Weltkarte mit Tintenfleck und hinterlegtem<br />
Einriß, wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
2253 JOHNSTON, A. K., The Royal Atlas of Modern<br />
Geography. A new edition. Edinburgh und London,<br />
Johnston, 1886. Gr.-Fol. Mit 52 (51 doppelblattgr.,<br />
1 gefalt.) farb. Karten. VIII S., 78 Bl.<br />
OHldr. (etw. beschabt und bestoßen). (39) 120,-<br />
Vgl. Phillips 905 (Ausg. 1882). – Übersichtsbl. und erste<br />
Karte mit hinterlegten Einrissen, etw. gebräunt und fleckig.<br />
2254 LAS CASES (LE SAGE), E. DE, Historischgenealogisch-geographischer<br />
Atlas. Aus dem<br />
Französischen von Alexander von Dusch. Karlsruhe,<br />
Velten, (1831). Gr.-Fol. Mit doppelblattgr.<br />
lithogr. Titel, doppelblattgr. lithogr. Widmung und<br />
42 doppelblattgr. teilkolor. Tabellen, davon 24 mit<br />
kolor. lithogr. Karten. 3 Bl. Hldr. d. Zt. (tls. stärker<br />
beschabt und bestoßen). (17) 250,-<br />
Phillips 3550. Le Gear V, 5526. – Erstmals 1803 erschienenes<br />
Werk vom Begleiter Napoleons nach St. Helena. – Enthält<br />
u. a. eine Weltkarte in 2 Hemisphären, 3 Amerikakarten,<br />
Europakarte und 3 Spezialkarten zu Deutschland. –<br />
Leicht gebräunt und fleckig.<br />
2255 – Historisch-genealogisch-geographisch-sta tis ti -<br />
scher Atlas. Aus dem Französischen von Alexander<br />
von Dusch, Joseph Eiselen und Carl Schmidt.<br />
Karlsruhe, Velten, 1835. Gr.-Fol. Mit 43 (42 doppelblattgr.<br />
teilkolor.) Tabellen, davon 24 mit kolor.<br />
lithogr. Karten. 2, 2 Bl. Hldr. d. Zt. (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (109) 400,-<br />
Vgl. Phillips 3550. Le Gear V, 5526 (andere Ausgaben). –<br />
Erstmals 1803 erschienenes Werk vom Begleiter Napoleons<br />
nach St. Helena. – Enthält u. a. eine Weltkarte in 2 Hemisphären<br />
und 4 Amerikakarten. – Fliegender Vorsatz mit hs.<br />
Widmungsvermerk (Kugelschreiber), die Tafel 12 etw. ge -<br />
bräunt; wenig fleckig.<br />
2256 LE SAGE, A. (d. i. E. DE LAS CASES), Atlas<br />
historique, généalogique, chronologique et géographique.<br />
Brüssel, de Mat, 1853. Gr.-Fol. Mit<br />
gefalt. Kupfertafel und 36 doppelblattgr. altkolor.<br />
Tafeln mit 22 gestoch. Karten. 7 Bl. Läd. Hldr. (63)<br />
200,-<br />
Letzte Ausgabe des erstmals 1803 erschienenen Werkes. –<br />
Phillips 12<strong>9.</strong> – Historisch-genealogische Tabellen und Ge -<br />
schichtskarten, gegen Ende eine schöne Weltkarte in zwei<br />
Hemisphären mit Einzeichnung verschiedener Entdeckungsreisen.<br />
Die Tafel mit den „Fastes napoléens de 1796<br />
à 1821“ und einer kleinen Ansicht von Napoleons Grab auf<br />
Sankt Helena. – Leicht gebräunt, vereinzelt braunfleckig.
408<br />
Nr. 2259<br />
2257 LETTS, (TH.), Popular Atlas, being a Series of<br />
Maps delineating the Whole Surface of the Globe.<br />
Complete edition. 4 Tle. in 1 Bd. London,<br />
Selbstvlg., 1884. Gr.-Fol. Mit 124 (3 doppelblattgr.)<br />
farb. lithogr., 21 (2 doppelblattgr.) farb.<br />
lithogr. Plänen und einigen Textabb. 3, 6, 19 Bl.<br />
Läd. OHldr. (39) 150,-<br />
Vgl. Phillips 900 (EA 1881-83). – Mit Plänen von Berlin,<br />
Boston, Brüssel, Dublin, Edinburgh, Kalkutta, London,<br />
Madrid, New York, Paris, Philadelphia, Rom, St. Petersburg,<br />
Wien etc. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
22<strong>58</strong> MARTINEAU, A., Nouvel atlas illustré. La<br />
France et ses colonies. Paris, Direction et Administration,<br />
1904. Fol. Mit 2 großen gefalt. Übersichtskarten<br />
und 120 farb. Stahlstichkarten. 123 Bl.<br />
OHldr. (beschabt und bestoßen). (39) 200,-<br />
Jede Karte mit einer kleinen Ansicht versehen. – Leicht ge -<br />
bräunt.<br />
2259 MITTELMEER – ROUX, J., Carte de la Mer<br />
Mediterranée. Marseille, Selbstvlg., 1764. Imp.-<br />
Fol. Mit 12 doppelblattgr. und gefalt. Kupferstichkarten.<br />
Lose in mod. Mappe. (117) 6.000,-<br />
Phillips 195. Tooley 550. Maritime Mus. Cat. III, 267. – Seltener<br />
See-Atlas. – Gering gebräunt, wenig fleckig. – Die<br />
Karten in kräftigen Abdrucken. – Siehe Abbildung.<br />
Rare sea atlas. – Minimally browned, hardly soiled. – Maps<br />
in strong impressions. – Loose in modern portfolio. – See<br />
illustration.<br />
Atlanten<br />
2260 ÖSTERREICH – SCHEDA, J., General-Karte<br />
des österreichischen Kaiserstaates mit einem großen<br />
Theile der angrenzenden Länder. Wien 1856.<br />
Grenzkolor. Kupferstichkarte in 20 Teilen (je 49 x<br />
56 cm), auf Lwd. aufgezogen. Gesamtgröße 198 x<br />
280 cm, mit lithogr. Übersichtsblatt (22 x 27,5 cm).<br />
Lose in OHldr. mit reicher Rvg. (Rücken mit kleinen<br />
Absplitterungen, etw. bestoßen). (109) 500,-<br />
ADB LIII, 737. Arnberger II, 703. – Prachtvolle Karte;<br />
jeder Teil von ornamentaler Bordüre umgeben und in 6 Segmenten<br />
mehrf. gefaltet auf Leinwand aufgezogen. – „Alle<br />
kartographischen Arbeiten Scheda's zeichnen sich sowohl<br />
durch bis dahin unerreichte Schönheit, aber auch durch die<br />
große Gewissenhaftigkeit in der Benutzung der Quellen aus<br />
... Er war unstreitig der erste, der bei Darstellung der<br />
Bodenerhebungen auf Karten wissenschaftlich vorging“<br />
(ADB). – Segmente VII und VIII gering gebräunt und mit<br />
Knickspur. – Beiliegen zwei Verlagsanzeigen.<br />
2261 PERU – PAZ SOLDAN, M. F., Atlas geográfico<br />
del Peru. Paris, Didot, 1865. Gr.-Fol. Mit 48 (statt<br />
49; 11 tls. mehrf. gefalt., 11 kolor.) lithogr. Karten<br />
und Plänen sowie 34 getönten lithogr. Ansichten<br />
auf 25 (4 gefalt.) Tafeln. 1 Bl. (ohne 81 S. Textteil).<br />
Etw. läd. Hldr. d. Zt. (71) 800,-<br />
Erste Ausgabe, eine von 2 Varianten in unterschiedlichen<br />
Verlagen im selben Jahr. – Phillips 276<strong>9.</strong> Tooley 493. Palau<br />
215.886. Sabin 59325. Keniston 28<strong>9.</strong> – Seltener Spezialatlas<br />
von Peru mit Karten seiner Provinzen, Stadtplänen, geologischen<br />
Profilen und Klimakarten sowie Ansichten peruanischer<br />
Städte, darunter Cuzco und Lima (12). – Deckel<br />
weitgehend vom Buchblock gelöst, eine Karte lose, einzelne<br />
Karten mit Randeinrissen und kleineren Läsuren, unterschiedlich<br />
fleckig und gebräunt.
Nr. 2262<br />
2262 QUAD, M., Enchiridion cosmographicum: Daß<br />
ist, Ein Handtbüchlin, der gantzen Welt gelegenheit.<br />
Dem gemeinen einfeltigen und frommen<br />
Teutschen Leser zu gefallen mit compendioser<br />
und richtiger Ordnung in alsolches format gestellet.<br />
Köln, W. Lützenkirchen, 1598. 4°. Mit Titelholzschnitt,<br />
3 Textholzschnitten und 5 gefalt.<br />
Kupferstichkarten. 6 Bl., 266 (recte 268) S., 3 Bl.<br />
Beschäd. Pp. (48) 500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Meurer S. 198, Anm. – Vgl. VD 16<br />
Q 2. STC 720. Sabin 66890. Alden-L. 599/65 (alle die<br />
Ausgabe Köln 1599). – Nicht bei Adams. – Kurzgefaßte<br />
Weltbeschreibung mit fünf Karten aus dem Kölner Magini-<br />
Ptolemäus von 1597. „Diese Weltbeschreibung ist zugeschnitten<br />
auf einen Gebrauch parallel zum Mercator-Atlas,<br />
eine lateinische Bearbeitung erschien [im Jahre 1600] als<br />
Compendium universi“ (Meurer). Die Karten zeigen die<br />
Welt in zwei Hemisphären (vgl. Shirley 202 und Meurer<br />
S. 160 f., Mag 1), Europa (Mag 30), Asien (Mag 54) und<br />
Amerika (Mag 63). – Vorsatz mit altem Besitzvermerk, erste<br />
Lage lose, das letzte Blatt der Vorstücke verbunden, die<br />
Weltkarte mit Durchriß, Randläsuren und einigen Falten<br />
(geringer Textverlust am unteren Rand), die Europa- und<br />
die Afrikakarte mit großen Falzeinrissen; alle Karten am linken<br />
Rand knapp beschnitten und teils mit Randläsuren,<br />
durchgehend stärker wasserrandig (tls. auch die Karten),<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
2263 REICHARD, C(H). G., UND F. HALLER<br />
VON HALLERSTEIN, Neuer Hand-Atlas über<br />
alle Theile der Erde. 5., gänzlich umgearbeitete<br />
und bereicherte Ausg. Nürnberg, Campe, 181<strong>9.</strong><br />
Qu.-4°. Mit 27 grenzkolor. Kupferstichkarten.<br />
1 Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (39) 400,-<br />
Atlanten 409<br />
Espenhorst 399, 52. – Vgl. Engelmann 87. (Ausg. 1832). –<br />
Mit einer Karte des Planetensystems. – Durchgehend mit<br />
Wasserspur, tls. stärker gebräunt und fleckig.<br />
2264 REICHARD, C(H). G., Neuer Hand-Atlas über<br />
alle Theile der Erde. 15. verb. Ausg. Nürnberg,<br />
Campe, 1840 (recte 1849). Qu.-Fol. Mit Kupfertafel<br />
und 28 grenzkolor. Kupferstichkarten. 1 Bl.<br />
Hlwd. d. Zt. mit kleinem Titelschild auf dem Vorderdeckel<br />
(etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen).<br />
(2) 250,-<br />
Letzter Druck. – Espenhorst 399, 52 (dat. 1838). – Die Tafel<br />
zeigt Modelle des Planetensystems. Eine Weltkarte in Mercators<br />
Projektion ist im Register auf dem Titel nicht<br />
erwähnt, wird jedoch schon seit der 4. Aufl. von 1818 beigegeben.<br />
– Vorliegende 15. Auflage ist vermutlich ein zweiter<br />
Druck von 1840, dessen nicht verkaufte Restauflage<br />
nochmals 1849 in den Handel gelangte, das Druckjahr<br />
„1840“ auf dem Titel ist alt hs. in „1849“ verändert worden.<br />
– Wenig gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2265 SANSON, (N. UND G.), Cartes generales de<br />
toutes les parties du monde. Paris, Mariette, 1665.<br />
Gr.-Fol. Daraus: 37 doppelblattgr. grenzkolor.<br />
Kupferstichkarten. Läd. Ldr. d. Zt. (39) 1.500,-<br />
Pastoureau 408 V B 1675. – Enthält Karten von Deutschland,<br />
Frankreich, Portugal, der Schweiz, Spanien und<br />
Tschechien. Datiert zwischen 1652 und 1664. – Alle Karten<br />
verso von alter Hand numeriert; gebräunt, fleckig, die Spanienkarte<br />
mit großem Wasserrand.<br />
Contains maps of Germany, France, Portugal, Switzerland,<br />
Spain and the Czech Republic. Dated between 1652 and<br />
1664. – All the maps verso numbered by contemporary<br />
hand; browned, soiled, map of Spain with large waterstain.<br />
– Contemporary damaged calf.
410<br />
Nr. 2264<br />
2266 SCHLESIEN – HOMANNS ERBEN, Atlas<br />
Silesiae. Nürnberg 1750. Imp.-Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, gestoch. Index und 20 doppelblattgr. alt -<br />
kolor. Kupferstichkarten. Stark beschäd. Pp.<br />
(Rücken fehlt). (144) 1.200,-<br />
Phillips-Le Gear 3046 und 880<strong>9.</strong> Sandler, Homann, 133.<br />
Lindner, Schles. Karten, 44. – Großformatiger Spezialatlas<br />
von Schlesien. – Enthält vier Haupt- und 16 Spezialkarten<br />
von Breslau, Glogau, Grottkau, Jägerndorf, Jauer, Liegnitz,<br />
Münsterberg, Oels, Oppeln, Ratibor, Sagan, Schweidnitz,<br />
Teschen, Troppau und Wohlau. – Zusätzlich beigebunden<br />
eine doppelblattgr. altkolor. Kupferstichkarte von Glatz.<br />
Ebda. 1747. – Titel verso mit Exlibris. Bindung gelockert.<br />
Etw. gebräunt, stark fleckig und wasserrandig, tls. mit<br />
Randschäden. – Lose liegen bei eine doppelblattgr. altkolor.<br />
Kupferstichkarte von Böhmen und Mähren (ebda. 1747)<br />
und eine doppelblattgr. grenzkolor. Kupferstichkarte von<br />
Mähren (Amsterdam, Covens und Mortier, [um 1750?]).<br />
Large-sized special atlas of Silesia. – Additionally bound-in<br />
double-page engraved map of Glatz in contemporary hand<br />
colouring from 1747. – Title verso with exlibris. Binding<br />
loosened. A little browned, heavily soiled and with water -<br />
stains, here and there with tears in margin. – Heavily damaged<br />
cardboard (spine missing).<br />
2267 SCHOTTLAND UND IRLAND – BLAEU, J.,<br />
(Atlas maior). Geographia Blavianae volumen sextum,<br />
quo liber XII, XIII, Europae continentur<br />
(Scotia, Hibernia). Amsterdam, J. Blaeu, 1662.<br />
Gr.-Fol. Mit altkolor. und goldgehöhtem Titel, altkolor.<br />
Titelvign., altkolor. Textkupfer und 55<br />
(54 doppelblattgr.) grenzkolor. Kupferstichkarten<br />
(teilw. mit Goldhöhung). 12 Bl., 169 S., 1 Bl., 49 S.,<br />
Atlanten<br />
1 Bl. OPgt. mit Rücken- und Deckelvg. und dreiseit.<br />
Goldschnitt (wenig fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen). (102) 10.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Koeman I, 216 ff., Bl 56. Van der Krogt<br />
2:402. – Die schönen altkolorierten Karten mit figürlichen<br />
Kartuschen, Vignetten, Wappen, Schiffsdarstellungen usw.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, vereinzelt mit kleinen<br />
Randschäden. – Insgesamt schönes Exemplar. – Siehe Ab -<br />
bildung Tafel 24.<br />
First edition. – The beautiful maps in contemporary hand<br />
colouring with figurative cartouches, vignettes, coat-ofarms,<br />
ship illustrations etc. – Slightly browned, partly a little<br />
soiled, occasionally with small tears in margin. – Generally<br />
a beautiful copy. – Original vellum with gilt back, gilt on<br />
sides and three-sided gilt edge (minor soiling, rubbing and<br />
scuffing, clasp ribbons missing). – See illustration on plate 24.<br />
2268 SCHRÄMBL, F. A., Allgemeiner grosser Atlass.<br />
Wien, Schalbacher, 1800. Imp.-Fol. Mit doppelblattgr.<br />
gestoch. Titel und 133 meist grenzkolor.<br />
Kupferstichkarten. 4 Bl. Beschäd. Hldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (Vordergelenk gebrochen und aufgeplatzt).<br />
(35) 6.000,-<br />
Atlantes austriaci I, 133 (Schal/Schr A). Phillips 694. – Der<br />
komplette Schrämblsche Atlas mit meist mehrteiligen,<br />
zusammensetzbaren Karten, es fehlen lediglich die fünf erst<br />
ab Juli 1800 erschienenen Nachtrags-Karten (Nrn. 3, 4,<br />
72K, 80 und 80a) und das nn. „Zusatzblatt“ zu Nr. 19 (Südafrika).<br />
– Die 4 Textblätter lose. Karte 95 (Russisches Reich)<br />
sehr knapp beschnitten. Einzelne Karten im Bug aufgeplatzt.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, einige Karten auch<br />
tintenfleckig (Nr. 12 Teil Asiens sehr stark), mit kleineren<br />
Randschäden, wenige Blätter mit Quetschfalten. – Lose<br />
liegt eine gestoch. schematische Karte bei: „Horizonttafel<br />
für die Erdplanisphaeren“. – Siehe Abbildung.
Nr. 2268<br />
Nr. 2269<br />
Atlanten 411
412<br />
The complete atlas by Schrämbl with maps mostly consisting<br />
of several parts, lacks only the five supplementary maps<br />
published from July 1800 onwards (nos. 3, 4, 72K, 80 and<br />
80a) and the unnumbered „Zusatzblatt“ to no. 19 (South<br />
Africa). – The 4 text leaves loose. Map 95 (Russian empire)<br />
very closely trimmed. Some maps bursted at joint. Slightly<br />
browned, partly a little soiled, some maps also with ink stains<br />
(no. 12 part of Asia in particular), with smaller tears in<br />
margin, a few leaves with vertical creases. – Contemporary<br />
damaged half calf over wooden boards (front joint broken<br />
and bursted). – See illustration.<br />
2269 VASQUEZ, F. (ÜBERS.), Atlas elemental.<br />
Método nuevo, breve, fácil y demostrativo para<br />
aprender la Geografía por sí mismo, ó enseñarla<br />
aun á los Niños. Traducido con las variaciones y<br />
adiciones mas precisas, para la clara expresion de<br />
las ideas por el P. D. Francisco Bazquez (sic). Tercera<br />
éd. Madrid, Administración del Real Arbitrio,<br />
1806. 4°. Mit 22 Kupferstichkarten. 5 Bl., 222 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (5)<br />
1.000,-<br />
Hübscher kleiner Taschenatlas für die Jugend. Die einzelnen<br />
Erdteile, Länder und Regionen werden in Frage- und<br />
Antwortdialogen erklärt, mit schöner Weltkarte. – Fliegender<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk, Titel mit gelöschtem Besitzvermerk,<br />
etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
A charming small pocket atlas for young people. The various<br />
continents, countries and regions are explained in questioning<br />
and answering dialogues, with a beautiful world map.<br />
– Fly-leaf with ownership entry, title with erased ownership<br />
entry, some soiling. – Contemporary calf (strong signs of wear).<br />
– See illustration.<br />
2270 VIDAL DE LA BLACHE, (P.), Atlas général.<br />
Histoire et géographie. Paris, Colin, 1894. Fol. Mit<br />
147 (40 doppelblattgr.) farb. lithogr. Karten. 4,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken läd., tls. stärker beschabt<br />
und bestoßen). – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
(100) 120,-<br />
2271 (WOERL, J. E., Atlas der Schlachten, Treffen und<br />
Belagerungen aus der Geschichte der Kriege von<br />
1792 bis 1815. Freiburg, Herder, 1857-<strong>58</strong>). 4°. Nur<br />
Tafelband mit 140 lithogr. Karten mit tls. farb. eingezeichneten<br />
Truppenformationen. 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (etw. beschabt). (141) 300,-<br />
Pohler II, 120. – Vgl. Engelmann 78. – Die berühmt gewordenen<br />
Schauplätze der Koalitionskriege und der Eroberungszüge<br />
von Napoleon: Auerstedt, Dresden, Genua, Heidelberg,<br />
Jena, Mainz, Paris, Regensburg, Ulm, Wien,<br />
Würzburg und Zürich. – Den hier fehlenden 96seitigen Text<br />
verfaßte F. von Dürrich. – Wird (da der Titel ganz ähnlich<br />
lautet) gerne mit dem Schlachtenatlas von Rothenburg verwechselt.<br />
– Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, an den Rändern<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
Atlanten<br />
2272 ZATTA, A., Atlante novissimo. Bd. I (von 4).<br />
Venedig, Selbstvlg., 177<strong>9.</strong> Fol. Mit doppelblattgr.<br />
kolor. gestoch. Titel, kolor. gestoch. Initiale,<br />
gestoch. kolor. Kopf- und 2 (1 kolor.) Schlußvign.<br />
43 (statt 70) doppelblattgr. grenzkolor. Kupferstichkarten<br />
mit schönen kolor. Kartuschen (ohne<br />
Frontisp.). 3 Bl., VIII, 6, 50 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken und Gelenke beschäd., beschabt und<br />
bestoßen). (126) 4.500,-<br />
Vgl. Phillips 650. Arnberger 902: „Die Blätter zeichnen sich<br />
durch kunstvolle, von G. Zuliani sehr schön gestochene und<br />
sorgfältig kolorierte Vignetten aus.“ – Enthält 5 Himmelsund<br />
Sphärenkarten, 1 Nordpolarkarte, Karten von Asien<br />
(1), Portugal (3), Spanien (4), Frankreich (14), Großbritannien<br />
(10), den „Colonie Unite dell'America Settentr.“<br />
(12, inkl. gestoch. Titel; als Vorlage diente vermutlich John<br />
Mitchells Karte „A Map of the British and French Dominions<br />
in North America“ von 1755) und von den Niederlanden<br />
(3). – Es fehlen u. a. Weltkarten und Erdteilkarten von<br />
Afrika und Amerika. Vorsätze mit Bibl.-Schild und Besitzvermerk.<br />
Gering gebräunt und fleckig.<br />
Contains 5 planispheres, 1 Arctic map, maps of Asia (1),<br />
Portugal (3), Spain (4), France (14), Great Britain (10),<br />
„Le Colonie Unite dell'America Settentr.“ (12, incl. engraved<br />
title; copied probably from John Mitchell's map „A Map<br />
of the British and French Dominions in North America“ of<br />
1755) and of the Netherlands (3). – Lacks a. o. world maps,<br />
continent maps of Africa and America etc. Endpapers with<br />
library label and ownership entry. Minor browning and soiling.<br />
– Contemporary half calf (spine and joints damaged,<br />
scratched and scuffed).<br />
2273 – Atlante novissimo. Bd. IV (von 4). Venedig,<br />
Selbstvlg., 1775. Fol. Mit gestoch. Titel und 31<br />
(statt 63) doppelblattgr. grenzkolor. Kupferstichkarten<br />
mit kolor. Kartuschen. 1 Bl. Läd. Hldr. d.<br />
Zt. (126) 3.000,-<br />
Vgl. Phillips 650. Arnberger 902. – Unter den vorhandenen<br />
Karten: Asien, Arabien, Persien, Ostindien, Japan, China,<br />
Rußland, Ägypten, Guinea, Madagaskar. – Etw. fleckig, im<br />
Bug teilw. mit Wurmgang (minimaler Bildverlust).<br />
Among the existing maps: Asia, Arabia, Persia, East India,<br />
Japan, China, Russia, Egypt, Guinea, Madagaskar. – Some<br />
soiling, here and there with worming at joint (minor loss of<br />
illustration). – Contemporary damaged half calf.<br />
2274 KONVOLUT – 6 Atlanten. Ca. 1800-93. Mit<br />
zahlr. Karten in verschied. Techniken. Verschied.<br />
tls. läd. Einbände. (39) 200,-<br />
Enthält 2 der in zahlr. Ausgaben erschienenen französischen<br />
Departementsatlanten, 2 Handatlanten von Andree, den<br />
„Citizen's Atlas“ von Bartholomew und die beiden ersten<br />
Lieferungen von Schliebens „Atlas von Europa“ mit Karten<br />
von Frankreich und der Türkei. – Gebrauchsspuren. –<br />
2 Bei lagen.
Nr. 2447<br />
2275 AFRIKA – RATTON, CH., Masques africains.<br />
Paris (1931). Mit 24 Tafeln. 10 Bl. Lose in leicht<br />
läd. OHLwd.-Mappe. (37) 80,-<br />
2276 – TROST, F., Die Felsbilder des zentralen Ahaggar<br />
(Algerische Sahara). Graz, ADEVA, 1981. Fol.<br />
Reich illustr. 251 S. OLwd. (100) 100,-<br />
2277 – TUCKEY, J. (H.), Narrative of an Expedition<br />
to Explore the River Zaire, usually called the<br />
Congo, in South Africa, in 1816. London, Murray,<br />
1818. 4°. Mit gefalt. Kupferstichkarte, 13<br />
(1 kolor.) Kupfertafeln sowie einigen Textholzschnitten.<br />
3 Bl., LXXXII, 498 S. Etw. spät. Hldr.<br />
(alter Rücken aufgezogen, leicht berieben und<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
413<br />
Erste Ausgabe. – Kainbacher I, 13<strong>9.</strong> Gay 305<strong>9.</strong> Paulitschke,<br />
Erforschung, 19<strong>9.</strong> Henze V, 360. Howgego II, T23. –<br />
Tuckey und ein Großteil der Mannschaft starben auf der<br />
Expedition an Fieber. Der postume Bericht beruht auf seinen<br />
Reisetagebüchern. Tuckeys Angaben über Ausmaße<br />
und Lauf des Flusses stießen bei den Zeitgenossen auf<br />
Unglauben, spätere Expeditionen blieben erfolglos. Erst mit<br />
Stanley fand Tuckeys Bericht seine volle Bestätigung (Paulitschke).<br />
– Karte an den Rändern etw. knittrig, Tafeln stärker<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris „Holland House“.<br />
2278 ALPEN – BERTRAND, É., Le Thévenon ou les<br />
journées de la montagne. Neuchâtel, Société<br />
Typographique, 1777. 489 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Perret 445. – Der Thévenon ist ein Höhenrücken<br />
des Schweizer Jura im Kanton Waadt; den dortigen<br />
Findlingen schreibt der Pfarrer und Naturforscher Élie
414<br />
Nr. 2293<br />
Bertrand (1713-1797) als erster alpinen Ursprung zu. –<br />
S. 287/288 am Seitensteg ergänzt (ohne Textverlust), minimal<br />
gebräunt, leicht wasserrandig und fleckig.<br />
2279 – CHARPENTIER, J. DE, Essai sur les glaciers<br />
et sur le terrain erratique du bassin du Rhone.<br />
Lausanne, Ducloux, 1841. Mit 8 (1 gefalt.) lithogr.<br />
Tafeln, gefalt. Stahlstichkarte und einigen Textabb.<br />
2 Bl., X, 363 (recte 362) S. Hldr. d. Zt. (lichtrandig,<br />
angeschmutzt, etw. berieben und bestoßen). (100)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 423. Roller-G. I, 224. DSB<br />
III, 21O: „A classic.“ – Jean de Charpentier (1786-1855)<br />
erklärt erstmals zufriedenstellend die Herkunft der von den<br />
Gletschern über Hunderte von Kilometern verfrachteten<br />
Findlinge. – Vorderdeckel der eingeb. Orig.-Brosch. mit hs.<br />
Widmung des Autors, Karte mit Einriß, leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig. – DAZU: DERS., Sur l'application de l'hypothèse<br />
de M. Venetz aux phénomènes erratiques du nord;<br />
lettre adressée à Mr. le Cons. d'Etat Macaire. Genf 1842. –<br />
Separatabdruck.<br />
2280 – HACQUET, (B.), Mineralogisch-botanische<br />
Lustreise, von dem Berg Terglou in Krain, zu dem<br />
Berg Glokner in Tyrol, im Jahr 1779 und 81. 2.<br />
veränderte und verm. Aufl. Wien, Kraus, 1784.<br />
Mit gestoch. Titelvign. und 4 gefalt. Kupfertafeln.<br />
149 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt). –<br />
Dreyer 42. Wäber I, 281. – Etw. fleckig. (112)<br />
300,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
2281 – NOE, H., Deutsches Alpenbuch. 4 Bde. Glogau,<br />
Flemming, (1875-88). Mit vielen Textholz -<br />
stichen. OLwd. – Erste Ausgabe. – Dreyer 35.<br />
(112) 200,-<br />
2282 – PITSCHNER, W., Der Mont-Blanc. Darstellung<br />
der Besteigung desselben am 31. Juli, 1. und<br />
2. August 185<strong>9.</strong> Ein Blick in die Eislandschaften<br />
der Europäischen Hochalpen. 2. Aufl. (Ohne den<br />
Atlas). Genf, Selbst-Vlg., 1864. Mit 3 (2 farb.)<br />
lithogr. Tafeln. 6 Bl., 154 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
(leicht lichtrandig und berieben, etw. bestoßen). –<br />
Dreyer 607. Brockhaus-Verz. 827. – Im Bug wasserrandig,<br />
etw. fleckig. (1) 300,-<br />
2283 – SAUSSURE, H. B. DE, Voyages dans les Alpes.<br />
Bd. I (von 4). Neuchatel, Fauche, 177<strong>9.</strong> 4°. Mit<br />
3 gestoch. Vign. und 8 Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
XXXVI, 540 S., 1 Bl. Läd. Interims-Broschur.<br />
(100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 755. DSB XII, 120. Wäber<br />
I, 3<strong>9.</strong> Lonchamp 2615. Haller 1061. – Leicht angestaubt,<br />
unbeschnitten.<br />
2284 – SCHULTES, J. A., Reise auf den Glockner.<br />
4 Bde. Wien, Degen, 1804. Mit 6 Kupfertafeln und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. Pp. d. Zt. mit Rsch. (be -<br />
stoßen). (112) 500,-
Erste Ausgabe. – Dreyer 37<strong>9.</strong> Nebehay-W. 674. Stafleu-C.<br />
11.2<strong>58</strong>. Helm 13. Perret 3971: „Rare et recherché.“ – In den<br />
ersten beiden Bänden die Besteigung von Österreichs<br />
höchstem Berg, in den letzten Bänden der Reisebericht über<br />
Salzburg und Berchtesgaden. – „Das Werk ist feurig, doch<br />
auch mitunter selbstgefällig und nicht frei von schiefen<br />
Urteilen“ (Dreyer, Geschichte der alpinen Literatur). –<br />
„Schultes' Buch wird heute noch gelesen und verdient es.<br />
Es ist ein geistvolles, inhaltsreiches Buch, voll Schwung und<br />
Wärme, aber auch reich an übertriebenen und schiefen Ur -<br />
theilen“ (Richter, Die Erschließung der Ostalpen). – Leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
2285 AMERIKA – BACHELDER, J. B., Popular Re -<br />
sorts, and how to reach them. Fourth ed. Boston,<br />
Bachelder, 1876. Mit gefalt. farb. Karte und vielen<br />
Abb. 389 S., 2 Bl. OLwd. (39) 80,-<br />
2286 – BOTTA, C. (G. G.), Storia della guerra dell'independenza<br />
degli Stati Uniti d'America. 4 Bde.<br />
Paris, Colas, 180<strong>9.</strong> Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (etw.<br />
angeschmutzt, leicht berieben und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet I, 1144. Sabin 6818. Howes B 636:<br />
„Most valuable history of the Revolution up to its date.“ –<br />
Stellenweise etw. fleckig. – Schöne Reihe.<br />
2287 – CHASTELLUX, (F.-J.) DE, Voyages dans<br />
l'Amérique septentrionale, dans les années 1780,<br />
1781 & 1782. 2e éd. 2 Bde. Paris, Prault, 1788-91.<br />
Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten und 3 gefalt. Kupfertafeln.<br />
8, 408 S.; 2 Bl., 251 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (leicht bestoßen). (39) 400,-<br />
Sabin 12227. Howes C 324. Monaghan 406. Fay 21: „Récit<br />
pittoresque, spirituel et philosophique du séjour que fit le<br />
marquis de Chastellux en Amérique et des conversations<br />
qu'il y eut.“ – „The author travelled through the States of<br />
Virginia, Pensylvania, Connecticut, Massachusetts, and<br />
New Hampshire, and kept a journal of his expeditions. His<br />
works abounds not only with observations which are of<br />
importance, but with details of even the most trifling incidents<br />
that roads, inconvenient inns and distracted times<br />
usually afford“ (Cox II, 159). – Vortitel gestempelt, sonst<br />
gutes Exemplar.<br />
2288 – FERMIN, PH., Description générale, historique,<br />
géographique et physique de la colonie de<br />
Surinam. 2 in 1 Bd. Amsterdam, E. van Harrevelt,<br />
176<strong>9.</strong> Mit 3 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
XXIV, 252 S.; 2 Bl., 352 S. Laienhaft<br />
restauriertes Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (39) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Tiele 356. Scheepvaart Mus. 281. Keniston<br />
273. Sabin 24112: „One of the best books, at the time it was<br />
written, in regard to the colonies.“ – Etw. fleckig.<br />
Geographie – Geschichte 415<br />
Nr. 2294<br />
2289 – GERSTÄCKER, F., Californische Skizzen.<br />
Leipzig, Arnold, 1856. 2 Bl., 379 S. Hldr. d. Zt.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 27172. Howes G 135. – Nicht bei<br />
Cowan. – VORGEB.: DERS., Amerikanische Wald- und<br />
Strombilder. 2. verm. Aufl. Leipzig 1856. 2 Bl., 444 S. – Vgl.<br />
Sabin 27170. Howes G 134 (andere Ausgaben). – Fleckig.<br />
2290 – HANSEN, L., Das wunderbarliche Leben und<br />
vil werther Todt der Ehrwürdigen Schwester Rosa<br />
de S. Maria. In das Teutsch übers. durch J. Pinsger.<br />
Innsbruck, Wagner, 1667. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. 8 Bl., 243, 60 S. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen,<br />
etw. fleckig, tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(107) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Alden 667/77. Sabin 73193. Palau<br />
112.207. – Einer von zwei Drucken aus demselben Jahr, die<br />
sich durch die Widmung unterscheiden; vorliegend mit der<br />
Dedikation an Maria Elisabeth Spitzweck – dieser Druck<br />
noch nicht im VD 17 verzeichnet. – Vgl. Jöcher II, 1355.<br />
Wetzer-W. X, 1267: „Hauptquelle über das Leben der hl.<br />
Rosa von Lima [1<strong>58</strong>6-1617].“ Sie hieß eigentlich Isabel<br />
Flores de Oliva, war eine peruanische Dominikanerin, ist<br />
seit 1668 die Patronin von Amerika und Indien und seit<br />
1671 heilig. – Vorsatz und Vortitel gestempelt, leicht wasserrandig,<br />
vereinzelt mit kleinen Wurmspuren (ohne Textverlust),<br />
tls. stärker gebräunt, minimal fleckig.
416<br />
2291 AMERIKA – JANSEN, M. H., Stoomvaart op<br />
Amerika. Delft, Waltman, 186<strong>9.</strong> Mit gefalt. kolor.<br />
lithogr. Karte. 45 S. Ohne Einband (angestaubt).<br />
(39) 200,-<br />
Erste Ausgabe, selten. – Scheepvaart Mus. 886. – Vgl. Sabin<br />
3576<strong>9.</strong> – Verfaßt vom Konteradmiral Marin Henri Jansen<br />
(1817-1893). – Die Karte von den USA mit den wichtigsten<br />
Eisenbahnlinien, Wasserwegen und Landrouten. – Leicht<br />
gebräunt, gebrochen; lose Karte mit wenigen kleinen Einrissen<br />
im weißen Rand.<br />
2292 – M(ANDRILLON), J., Le spectateur Américain.<br />
Ou remarques générales sur l'Amérique Septentrionale<br />
et sur la république des Treize-États-<br />
Unis. 3 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, E. van Harre -<br />
velts Erben, 1784. Mit mehrf. gefalt. Kupferstichkarte<br />
und 2 mehrf. gefalt. Tabellen. XVI, 128,<br />
307 S., 1 Bl., 91 S., 2 Bl. Hkalbldr. um 1900<br />
(Rücken aufgehellt, etw. beschabt, gering fleckig).<br />
(39) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Howes M 248. Monaghan 1023. Sabin<br />
44238 und 4423<strong>9.</strong> Muller 929: „A highly valued work.“ –<br />
„The author was desirous of being a member of the Cincinnati,<br />
and thought that Congress could take away the difficulty<br />
which prevented his membership“ (Sabin). – Joseph<br />
Mandrillon (1743-1794), ein französischer Schriftsteller, war<br />
im Handel sehr erfolgreich, reiste nach Amerika und eröffnete<br />
später in Amsterdam ein Handelshaus. Zu Beginn der<br />
Französischen Revolution kehrte er nach Paris zurück, wo<br />
er wegen seiner brieflichen Verbindung mit dem Herzog<br />
von Braunschweig als Royalist hingerichtet wurde. – Die<br />
große Kupferstichkarte zeigt die Ostküste der Vereinigten<br />
Staaten von Nordamerika zwischen Massachusetts und<br />
Georgia: „Carte générale des Treize États-Unis & Indépendants<br />
de l'Amérique Septentrionale“. – Minimal gebräunt.<br />
2293 – (MAXIMILIAN, PRINZ ZU WIED-NEU-<br />
WIED, Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis<br />
1817). Nur Atlas. (Frankfurt, Brönner, 1820-21).<br />
Gr.-Fol. 22 (5 kolor.) Kupfertafeln und 3 (2 grenzkolor.,<br />
1 doppelblattgr.) Kupferstichkarten. Hldr.<br />
d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (126) 5.000,-<br />
Palau 1<strong>58</strong>.782. Borba de Moraes 544. Sabin 47018. Bosch<br />
321. – Tafelband zum berühmten Reisebericht. – Mit<br />
Ansichten, Darstellungen der Reisegesellschaft sowie Eingeborener<br />
und ihrer Werkzeuge, zwei Karten der Ostküste<br />
von Brasilien nach Arrowsmith und einer Karte von der<br />
neuen Straße von Villa de St. José do Porto Alegre nach<br />
Minas Novas. – Tls. leicht gebräunt und etw. stockfl., vereinzelt<br />
mit kleinen Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
Plate volume to the famous account with views, illustrations<br />
of the travelling party as well as of natives and their<br />
tools, two maps of the East coast of Brazil after Arrowsmith<br />
and a map of the new road from Villa de St José do Porto<br />
Alegre to Minas Novas. – Partly slightly browned and a little<br />
foxed, occasionally with small tears in margin. – Contemporary<br />
half calf (a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2294 – MEARES, J., Collection de cartes géographiques,<br />
vues, marines, plans et portraits, relatifs aux<br />
voyages (de la Chine à la côte nord-ouest d'Amérique)<br />
du Capitaine J. Meares. Traduits de l'Anglois.<br />
Tafelband. Paris, F. Buisson, „an 3“ (1794). 4°.<br />
Mit gestoch. Portr., 24 (6 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 3 gefalt. Kupferstichkarten. 2 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(Rücken mit Wildleder überklebt, tls. stärker<br />
beschabt und bestoßen). (39) 600,-<br />
Atlas zur ersten französischen Ausgabe. – Sabin 47262.<br />
Howes M 46<strong>9.</strong> Cox II, 3491. – Die Karten zeigen Kanada<br />
und den Nordpazifik mit den Küsten Asiens und Amerikas.<br />
Die Tafeln mit Ansichten (Macao), Plänen, Küstenprofilen<br />
und Porträts. – An den Rändern stärker gebräunt, vereinzelt<br />
mit Randläsuren, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2295 – OLDENDORP, C. G. A., Geschichte der Mission<br />
der evangelischen Brüder auf den caraibischen<br />
Inseln S. Thomas, S. Croix und S. Jan. Hrsg.<br />
durch J. J. Bossart. 2 Bde. Barby, Laux, 1777. Mit<br />
4 gefalt. Kupfertafeln, 3 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und Falttabelle. 8 Bl., 444 S., 2; 1 Bl., S. 445-1068,<br />
23 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(39) 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Sabin 57152. Bruun V, 23. Lipsius<br />
295. – Missionsgeschichte der Herrnhuter auf den dänischen<br />
Inseln in der Karibik; der gesamte erste Band mit<br />
Kapiteln zu Flora, Fauna, Wirtschaft, Sitten und Gebräuchen,<br />
Sprache, Sklavenhandel etc. „Bossart made large additions<br />
to the materials collected by Oldendorp, and rendered<br />
the whole to order“ (Sabin). Mit drei Inselkarten sowie<br />
Ansichten der Missionssiedlungen. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
2296 – PAINE, TH., Le sens commun, adressé aux<br />
habitans de l'Amérique. Traduit sur la dernière éd.<br />
par l'auteur. Paris, Buisson, 1793. VIII, 118 S.,<br />
1 Bl. Hlwd. des 1<strong>9.</strong> Jhdts. (beschabt und bestoßen).<br />
(31) 80,-<br />
Sabin <strong>58</strong>217. – Zweite französische Ausgabe des erstmals<br />
im Januar 1776 erschienenen Aufrufs zur Loslösung Amerikas<br />
von England, der den Weg zur Unabhängigkeitserklärung<br />
im Juli bahnte. – Vorsätze gestempelt, leicht fleckig<br />
und wasserrandig.<br />
2297 – (QUANDT, C.), Nachricht von Suriname und<br />
seinen Einwohnern sonderlich den Arawacken,<br />
Waraunen und Karaiben, von den nützlichen<br />
Gewächsen und Thieren des Landes, den Geschäften<br />
der dortigen Missionarien und Brüderunität<br />
und der Sprache der Arawacken. Görlitz, Burghart,<br />
o. J. (1807). Mit gefalt. Kupferstichkarte und<br />
2 gefalt. Kupfertafeln. XIV S., 1 Bl., 316 S., 1 Bl.<br />
(Errata). Pp. d. Zt. (Buntpapierbezug des Rückens<br />
fehlt; etw. berieben und bestoßen). (17) 200,-
Nr. 2298<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Sabin 66941. Holzmann-B. III,<br />
5915. – Berichtet in 22 Briefen von der Missionstätigkeit der<br />
Herrnhuter Brüder, die sich seit 1735 in Surinam befanden.<br />
Der Autor lebte dort seit 1768 als Missionar. Die Briefe handeln<br />
u. a. von den Sitten und Gebräuchen der Ureinwohner,<br />
dem Sklavenhandel, von Besonderheiten der Fauna und<br />
Flora, Reisemöglichkeiten im Land und, im letzten Brief,<br />
über die Grundlagen der Sprache der Arawaken. – Tafeln<br />
und Karte lose beiliegend, Spiegelbezüge gelöst; etw. fleckig<br />
und gebräunt.<br />
2298 – RUGENDAS, M., Das Merkwürdigste aus der<br />
malerischen Reise in Brasilien. Schaffhausen,<br />
Brodtmann, 1836. Fol. Mit 5 lithogr. Titeln und<br />
40 lithogr. Tafeln. 51 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (126) 15.000,-<br />
Erste Ausgabe dieser Auswahl aus der „Malerischen Reise<br />
in Brasilien“. – Borba de Moraes 754. Bosch 414. – Vgl. Lipperheide<br />
Md 12. Sabin 73934. – Rugendas dokumentierte in<br />
einer bislang nicht bekannten Fülle und Präzision das Leben<br />
der Eingeborenen, Europäer und Negersklaven. Seine<br />
Zeichnungen sind von ausgeprägter Tiefenwirkung und<br />
reich an Details der Flora und Fauna sowie des alltäglichen<br />
Geographie – Geschichte 417<br />
Lebens. „Er führte die Landschaftsmalerei in das Gebiet der<br />
Ethnographie“ (ADB XXIX, 601). – Leicht stockfl., einige<br />
Tafeln etw. stärker.<br />
VORGEB.: DUMONT D'URVILLE, J., Entdeckungsreise<br />
der französischen Corvette Astrolabe in den Jahren 1826-<br />
2<strong>9.</strong> Historischer Theil (alles Erschienene). Aus dem Französischen.<br />
Schaffhausen, Brodtmann, (1836). Mit lithogr.<br />
Titel und 60 lithogr. Tafeln. 118 S., 1 Bl. – Erste deutsche<br />
Ausgabe. – Lonchamp 854. – Dumonts zweite Forschungsexpedition,<br />
die „zu den ergiebigsten wissenschaftlichen<br />
Unternehmungen in der Erschließungsgeschichte Ozeaniens<br />
zählt“ (Henze II, 128). Der Schwerpunkt der Darstellungen<br />
liegt auf den ethnographischen Ergebnissen; so<br />
zeigen die Tafeln neben zwei Ansichten von Sidney und<br />
Landschaften vor allem Eingeborene bei ihren Tänzen,<br />
Riten und beim Fischfang.<br />
Stockfl., die Tafeln meist nur im Rand. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this selection from the „Malerische Reise in<br />
Brasilien“. – Rugendas demonstrated comprehensively and<br />
with precision the life of the natives, Europeans and black<br />
slaves. His drawings are very intensive, rich in details of<br />
flora and fauna as well as of everyday life. – Light foxing,<br />
some plates a bit more. – Contemporary half calf (a little<br />
scratched and scuffed). – See illustration.
418<br />
Nr. 2302<br />
2299 AMERIKA – RUGENDAS, M., Das Merkwürdigste<br />
aus der malerischen Reise in Brasilien.<br />
Ebda. 1836. Daraus: 2 lithogr. Titel und 27 lithogr.<br />
Tafeln. Ohne Einband. (135) 300,-<br />
Enthält die Titel der Abteilungen III und V und Tafeln aus<br />
den Abteilungen II-V. Das Gesamtwerk umfaßt 5 Titel und<br />
40 Tafeln. – Breite Ränder mit kleinen Läsuren, teils stark<br />
fleckig und gebräunt, etw. wasserrandig.<br />
2300 – SMITH, J., The True Travels, Adventures and<br />
Observations in Europe, Asia, Africke, and America<br />
1593-162<strong>9.</strong> 2 Bde. Richmond, Franklin, 181<strong>9.</strong><br />
Mit gestoch. Portr., gestoch. Wappenfrontisp.,<br />
mehrf. gefalt. Kupferstichkarte und 2 mehrf. ge -<br />
falt. Kupfertafeln. 7 Bl., 247; XI, 282 S. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt, leicht bestoßen). (39) 300,-<br />
Sabin 82852. Stevens 492. – Neuauflage der Ausg. London<br />
162<strong>9.</strong> – Titel von Bd. II: The Generall Historie of Virginia,<br />
New-England, and the Summer Iles. – „The maps are from<br />
the fourth state of Ould Virginia, and the tenth state of Virginia,<br />
and the folded plate is the one in nine compartments<br />
from the 'True Travels'. These are all close imitations of the<br />
originals but not exact fac-similes“ (Sabin). – Die Karte von<br />
„Ould Virginia“ ist Teil der zweiten Kupfertafel, die in<br />
10 Felder unterteilt ist. – Stärker gebräunt, Karte und eine<br />
Tafel mit kleinem Einriß am Falz, Exlibris.<br />
Mit der Amerika-Karte<br />
2301 – TEUTSCHE CHRONIK aufs Jahr 1777. Hrsg.<br />
von (Ch. F. D.) Schubart. Ulm, Wagner, (1777).<br />
Mit gestoch. Portr. und gefalt. altkolor. Kupferstichkarte.<br />
816 (statt 822) S. Pp. d. Zt. (fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (39) 300,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Schulte-Strathaus 245, 22 (gibt nur das Porträt an). – Fast<br />
kompletter vierter (und letzter) Jahrgang der berühmten<br />
Zeitschrift, die nach der Gefangennahme Schubarts von<br />
wechselnden Herausgebern fortgesetzt wurde. – Es fehlt<br />
lediglich das letzte Stück und die 4 Bl. Register. – Die Karte<br />
der 13 Kolonien (bei Stage in Augsburg) ist sehr selten.<br />
2302 – WALTER, R., (UND B. ROBINS), Voyage<br />
autour du monde, fait dans les annés 1740, 41, 42,<br />
43, 44 par George Anson, commandant en chef<br />
d'une escadre envoyée par Sa Majesté Britannique.<br />
Traduit de l'Anglois. 3 Tle. in 1 Bd. Genf, Gosse,<br />
1750. 4°. Mit gestoch. Titelvign., 20 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 11 (statt 14; 2 gefalt.) Kupferstichkarten<br />
sowie –plänen. Läd. Pp. d. Zt. (126) 500,-<br />
Sabin 1637. – Vgl. Borba de Moraes 3<strong>9.</strong> Alden 750/340. Du<br />
Rietz 1091 (jeweils die Ausg. Paris 1750). Bosch 199 (Ausg.<br />
1751). – „Der offizielle Bericht über die aufsehenerregende<br />
vierjährige Weltumseglung des Engländers George Anson<br />
aus der Feder des Kaplans Richard Walter erschien zuerst<br />
1748 in London. Anson brach mit acht Schiffen, von denen<br />
nur eines, der 'Centurion', zurückkehrte, 1740 in Portsmouth<br />
zu einer Kaperfahrt nach den spanischen Häfen an<br />
der Westküste Südamerikas auf“ (Bosch). – Berichtet wird<br />
insbesondere über die brasilianische Insel Santa Catarina<br />
und die Goldminen bei São Paulo. – Ohne die S. 207/208<br />
sowie die Karten Nr. 19, 20 und 33. – Titelei mit kleinem<br />
Loch, leicht gebräunt und fleckig. – Exlibris „Albert Hallbergs<br />
Donation till Göteborgs Stadsbiliotek 1937“.<br />
NACHGEB.: DERS., Voyage à la mer du Sud, fait par<br />
quelques officiers commandants le vaisseau le Wagner. Pour<br />
servir de suite au voyage de Georges Anson. Traduit de<br />
l'anglois. Lyon, Duplain, 1756. Mit gestoch. Titelvign. 3 Bl.,<br />
185, XIV S. – Borba de Moraes 3<strong>9.</strong> – Vgl. Sabin 163<strong>9.</strong> –
„This edition was written from the journal of Bulkeley and<br />
Cummins (London 1743). It deals with Bahia, Rio de<br />
Janeiro, and Santa Catharina“ (Borba de Moraes). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2303 – WASHINGTON – MARSHALL, J., Vie de<br />
George Washington. Traduite par P. F. Henry.<br />
5 Bde. und Atlas in 6 Bdn. Paris, Dentu, 1807. 8°<br />
und 4°. Mit 16 meist gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d.<br />
Zt. (leicht bestoßen). (39) 400,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Howes 317. Sabin 44793. –<br />
Wenig fleckig.<br />
2304 ARKTIS UND ANTARKTIS – PAYER, J., Die<br />
österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in<br />
den Jahren 1872-1874. Wien, Hölder, 1876. Mit<br />
zahlr. Textabb., 57 Tafeln (in Pag.) und 3 gefalt.<br />
getönten Karten. CVI S., 1 Bl., 696 S. OLwd.<br />
(leicht berieben und bestoßen). (47) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Chavanne 3408. Lauridsen I, 227. Scheepvaart<br />
Mus. 30<strong>9.</strong> – Die Expedition führte zur Entdeckung<br />
des „Franz-Josef-Landes“. – Vorderer Innendeckel mit<br />
Etikett, leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
2305 ASIEN – BOWRING, J., A Visit to the Philippine<br />
Islands. London, Smith und Elder, 185<strong>9.</strong> Mit<br />
8 getönten Tafeln in Sepia und einigen Textabb.<br />
VI, 434 S., 2 Notenbl., 1 Bl. (Anzeigen). Mod.<br />
Lwd. (Ecken leicht gestaucht). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Abbey 560. – Die Tafeln zeigen Wäscherinnen,<br />
eine Musikgruppe, Landschaften etc. – Die Notenblätter<br />
mit dem Stück „Comintang de la conquista“. –<br />
2 Tafeln mit massiven Randläsuren, Einrissen und z. T. mit<br />
Bleistiftkritzeleien, leicht gebräunt, stellenweise etw. fleckig.<br />
2306 – HUBRECHT, A., Grandeur et suprématie de<br />
Péking. Peking, Imprimerie des Lazaristes, 1928.<br />
Fol. Reich illustr. 607 S. OLwd. mit Stickereien<br />
und Vg. (etw. licht- und wasserrandig, berieben<br />
und bestoßen). (100) 120,-<br />
Eines von 900 Ex. (Geamtaufl.: 1000). – Der historische Teil<br />
des Werkes beginnt mit dem mongolischen Reich und endet<br />
mit der chinesischen Republik; der andere Teil beschreibt<br />
Paläste, Tempel, kaiserliche Gräber, das soziale Leben etc. –<br />
Leicht gebräunt, minimal fleckig.<br />
2307 – LEDEBOUR, C. F., Reise durch das Altai-<br />
Gebirge und die soongorische Kirgisen-Steppe.<br />
Berlin, Reimer, 1829-30. Nur Atlas. Qu.-Gr.-Fol.<br />
Mit 14 lithogr. Abb. auf 12 tls. kolor. Tafeln. Orig.-<br />
Broschur. (10) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Henze III, 170: „Der erste Erforscher des<br />
altaiischen Hochgebirges.“ – Die Lithographien (num.<br />
1-13) mit Karten, Profilen, vier sehr stimmungsvollen großformatigen<br />
Ansichten, Plänen und archäologischen Funden.<br />
Die nicht numerierte Tafel mit einer Temperaturkurve des<br />
Ortes Barnaul. – Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie – Geschichte 419<br />
2308 – MONTANUS, A., Denckwürdige Gesandschafften<br />
der Ost-Indischen Geselschaft in den<br />
Vereinigten Niederländern, an unterschiedliche<br />
Keyser von Japan. Amsterdam, Meurs, 1670. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, doppelblattgr. und mehrf.<br />
gefalt. Kupferstichkarte, 24 (4 mehrf. gefalt.) doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln und 70 Textkupfern. 3 Bl.,<br />
443 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Bezug an den Gelenken teilw. aufgeplatzt).<br />
(126) 4.500,-<br />
Landwehr, VOC, 523. Alt-Japan-Kat. 1051. Cordier, Bibl.<br />
Japonica, 384. Campbell 25 Anm. – Titelauflage der ersten<br />
deutschen Ausgabe von 166<strong>9.</strong> – Wichtige, reich illustrierte<br />
Quelle für die beiden holländischen Gesandtschaftsreisen<br />
von 1649 und 1661 nach Japan. – Vorderes Innengelenk<br />
gebrochen. Drucktitel mit hinterlegtem Ausschnitt und<br />
verso mit Exlibris. Die Faltkarte mit hinterlegten Einrissen<br />
im Falz. Leicht, einzelne Blätter am Ende stärker gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und schwach wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
Edition under new title of first German edition of 166<strong>9.</strong> –<br />
Influential, richly illustrated source for the two Dutch<br />
embassy voyages to Japan of 1649 and 1661. – Upper inner<br />
joint broken. Half title with backed cut-out and verso with<br />
exlibris. Folding map with backed tears at fold. Slightly,<br />
some leaves at the end stronger browned, partly a little soiled<br />
and with light waterstains. – Contemporary vellum<br />
(some soiling, rubbing and scuffing, cover material partly<br />
bursted at joints). – See illustration.<br />
2309 – MÜLLER, G. F., Voyages et découvertes faites<br />
par les Russes le long des côtes de la Mer Glaciale<br />
& sur l'Ocean Oriental, tant vers le Japon que vers<br />
l'Amérique. Trad. de l'Allemand par C. G. F.<br />
Dumas. 2 Bde. Amsterdam, Rey, 1766. Mit gefalt.<br />
Kupferstichkarte. X S., 1 Bl., 388; IV, 207 S., 12 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (39)<br />
1.500,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Sabin 51266. Brunet III, 193<strong>9.</strong><br />
– Vgl. Cordier, BS IV, 2446 und Chavanne 4087. – Bedeutendes<br />
Werke zur Entdeckungsgeschichte des Nordpazifiks<br />
und dem russischen Anteil daran, geschildert in Müllers<br />
neunbändiger „Slg. Russischer Geschichte“, von der ein Teil<br />
hier übersetzt vorliegt. – Mit der „Nouvelle carte des découvertes<br />
...“ von 17<strong>58</strong> (vgl. Lada-M. 15). – Wenig fleckig.<br />
2310 – PRSCHEWALSKI, N. VON, Reisen in der<br />
Mongolei, im Gebiet der Tanguten und den Wüsten<br />
Nordtibets in den Jahren 1870 bis 1873. Aus<br />
dem Russischen und mit Anmerkungen versehen<br />
von A. Kohn. 2. Aufl. Jena, Costenoble, 1881. Mit<br />
10 Holzstichtafeln, 12 Textholzstichen und gefalt.<br />
farb. Karte. 1 Bl. (Anzeigen), XIV, 538 S. Hldr. d.<br />
Zt. (Rücken mit Bibliotheksschild, berieben und<br />
wenig bestoßen). (90) 600,-<br />
Bibliothek geographischer Reisen und Entdeckungen älterer<br />
und neuerer Zeit, Bd. XII. – Yakushi P 293 b. Aschoff<br />
1451 Anm.: „Es ist dies der Bericht der ersten von vier<br />
Expeditionen, die an den Bergen südlich des Kokonor-Sees<br />
entlang zog. Prschewalski gelangte von der Mongolei aus
420<br />
Nr. 2307<br />
zum Zaidambecken und bis in die unerforschten Gegenden<br />
des oberen Jangtsekiang.“ – Vgl. Henze IV, 437 ff. – Innengelenke<br />
etw. wurmstichig und schimmelfleckig, Karte mit<br />
kleinem Einriß im Bug, mehrf. gestempelt, tls. leicht wasserrandig<br />
und vereinzelt fleckig.<br />
2311 – SCHREIBEN eines gebohrnen Schlesiers an<br />
einen seiner Freunde in Deutschlande, gegeben<br />
aus dem großen Kaiserthume China, und desselben<br />
kaiserlichen Residenzstadt Pecking im Jahre<br />
1768, den 25. October. Augsburg, Mauracher,<br />
1771. 1 Bl., 69 S. Läd. Holzdeckel d. Zt. (3) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Sommervogel 886 (Zuweisung an den<br />
Jesuitenpater „Benedict“, gestützt auf Murrs „Journal“).<br />
Holzmann-B. IV, 1397 (Zuweisung an Florian Bahr). De<br />
Backer-S. I, 778, 4. Walravens 133 Anm. – Florian Bahr<br />
(1706-1771) stammte aus Falkenberg in Oberschlesien; 1726<br />
trat er in den Jesuitenorden ein und reiste 1739 nach China.<br />
Er wurde als Musiker für den Dienst am kaiserlichen Hof<br />
bestimmt. Nach einer Zwischenstation in der Mission<br />
wurde er 1748 an das Pekinger Kolleg versetzt, dessen Rektorat<br />
er 1755 übernahm. Er ist der Verfasser des ersten<br />
deutsch-chinesischen Vokabulars. – Cordier wie Meusel<br />
kennen von ihm nur die „Allerneuesten Merkwürdigkeiten“<br />
über die chinesische Kirchengeschichte (Innsbruck<br />
17<strong>58</strong>). Ob er das vorliegende Werk verfaßt hat, ist laut De<br />
Backer-Sommervogel nicht gesichert (eventuell stammt es<br />
auch von einem Pater namens Benedikt). Walravens zweifelt<br />
ebenfalls an Bahrs Autorschaft. – Titel mit Besitzvermerk<br />
des Jesuitenkollegs in Hall, wenig fleckig.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2312 – SEMPER, C., Die Philippinen und ihre Bewohner.<br />
Würzburg, Stuber, 186<strong>9.</strong> Mit 2 gefalt. Farbkarten.<br />
4 Bl., 143 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken etw.<br />
fleckig, leicht berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Robertson: „Semper was one of the<br />
greatest of the few scientists, who have written on the<br />
Philippines. Of value to the ethnologist is Semper's 'Die<br />
Philippinen und ihre Bewohner'.“ – Die Karten zeigen<br />
Bohol und die Philippinen. – Etw. fleckig und leicht knittrig.<br />
– Selten.<br />
2313 – SOMMER, J. G., Neuestes Gemälde von Asien.<br />
2. verm. Aufl. 4 in 2 Bdn. Wien, Sammer, 1834.<br />
Mit 23 Kupfertafeln. Hlwd. d. Zt. (Rücken leicht<br />
fleckig, etw. bestoßen). (36) 120,-<br />
(Schütz's Allgemeine Erdkunde, Bde. III-VI). – Engelmann<br />
35 (Erscheinungsjahr 1833). – Ohne die Reihentitel. –<br />
Letzte Seiten von Bd. I mit Wurmfraß (ohne Textverlust);<br />
Titel gestempelt, am oberen Seitenrand durchgehend mit<br />
schmalem Wasserrand, kaum fleckig.<br />
2314 – STURDZA, G., En Birmanie. Paris, Plon-<br />
Nourrit, 190<strong>9.</strong> Mit zahlr. Abb. und gefalt. Karte.<br />
2 Bl., 235 S., 1 Bl. Hldr. mit Rvg. (Deckel gering<br />
aufgebogen, wenig berieben). – Erste Ausgabe. –<br />
Cordier, BJ, 432. (100) 200,-
Nr. 2308<br />
2315 – TITSINGH, (I.), Mémoires et anecdotes sur la<br />
dynastie régnante des Djogouns, souverains du<br />
Japon. Publié avec des notes et éclaircissemens par<br />
A. Rémusat. Paris, Nepveu, 1820. Mit 5 (statt 6)<br />
gefalt. kolor. Kupfertafeln und gefalt. gestoch.<br />
Stammtafel. XXVIII, 301 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Gelenke wenig wurmstichig, berieben und leicht<br />
bestoßen). (100) 800,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Graesse VI, 164. Cordier, Bibl.<br />
Japonica, 44<strong>9.</strong> Alt-Japan-Kat. 1518. – Neben den „Cérémonies<br />
usitées au Japon“, die 1819 erschienen waren,<br />
bedeutendstes Werk Isaac Titsinghs, der der Dutch East<br />
India Company in Nagasaki vorstand und als einer der frühesten<br />
Sammler japanischer Drucke angesehen wird. – 1821<br />
erschien eine zweite Ausgabe zusammen mit dem bereits<br />
genannten Werk (vgl. Landwehr 536-537 sowie Abbey,<br />
Travel, 557 für die englische Ausg. 1822). – Die Tafeln zeigen<br />
den Fürstenpalast, die holländische wie auch japanische<br />
Fabrik in Nagasaki sowie einen Vulkanausbruch. – Es fehlt<br />
die zweite Ansicht eines Vulkanausbruchs. – Zwei Tafeln<br />
mit geringem Einriß im Bug. – Siehe Abbildung.<br />
2316 – WENDT, E., Des Missionar Gützlaff Reisen<br />
nach den Küstengegenden des chinesischen<br />
Reichs. Für die Jugend bearbeitet. Leipzig, Dörffling<br />
und Franke, 1848. Mit 9 (2 gefalt.) Stahlstich-<br />
Tafeln (ohne die Karte). VIII, 342 S., 3 Bl. Stark<br />
läd. Pp. d. Zt. (100) 100,-<br />
Geographie – Geschichte 421<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt I, 2264 (nennt nur 7 Tafeln).<br />
HKJL IV, 517. – Die hübschen Illustrationen stammen aus<br />
dem 1801 für junge Leser erschienenen Reisebericht „Lord<br />
Macartneys Gesandtschaftsreise nach China“ von Carl<br />
Lang. – Laut Kupferverzeichnis fehlt die Karte „der Gegend<br />
zwischen Canton und Macao“. – Fleckig und tls. leicht wasserrandig.<br />
2317 AUSTRALIEN UND OZEANIEN – KEATE,<br />
G., An Account of the Pelew Islands, situated in<br />
the western part of the Pacific Ocean. Fourth ed.<br />
London, Nicol, 178<strong>9.</strong> Mit 2 gestoch. Portrs. und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. XXX, 408 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Gelenke gebrochen, leicht<br />
beschabt, etw. fleckig und bestoßen). (100) 150,-<br />
Brunet III, 647. – Vgl. Cox II, 302 (EA 1783). – Bericht über<br />
die Entdeckung der Palau-Inseln, an deren Küste Wilson<br />
mit dem Ostindien-Segler „Antelope“ Schiffbruch erlitt.<br />
Keate verfaßte die romanhafte Erzählung unter Verwendung<br />
der Originalkorrespondenz des Entdeckers. Am<br />
Schluß ein Verzeichnis „Pelewanischer Wörter“. – Mit einer<br />
Karte der Palau-Inseln. – Vorsätze leimschattig, stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
2318 BALKAN – (FASSMANN, D.), Gespräche In<br />
Dem Reiche derer Todten. Acht und viertzigste<br />
Entrevuë zwischen dem grossen orientalischen<br />
Monarchen Cyro, und dem weltberühmten, star-
422<br />
Nr. 2315<br />
cken und tapfern Scanderbeg. Leipzig, Körners<br />
Erben, 1722. 4°. Mit gestoch. Frontisp. S. (1155)-<br />
1230. Läd. Pgt. d. Zt. (126) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. II, 603-607. Diesch 500 a. Kirchner<br />
1608. Jantz 956. – Enthält die Lebensgeschichte des<br />
skipetarischen Nationalhelden. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Beigebunden sind mehrere weitere „Gespräche“ der<br />
240 Teile umfassenden Reihe.<br />
2319 – FORTIS, A., Travels into Dalmatia. Observations<br />
on the island of Cherso and Osero. Trans lated<br />
from the Italian. London, Robson, 1778. 4°. Mit<br />
gestoch. Kopfvign., 17 (12 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 2 gefalt. Kupferstichkarten. X, <strong>58</strong>4 S. Mod.<br />
Ldr., sign. „E. Ceresa“, in Pp.-Schuber (leicht<br />
beschabt). (100) 500,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Lowndes II, 823: „This work principally<br />
treats of the geology, natural history, and antiquities of the<br />
country, with notices of the singular races which inhabit it.“<br />
– Auf dem Titel sind 20 Kupfertafeln angegeben, alle Vergleichsexemplare<br />
haben jedoch ebenfalls nur 19 Tafeln und<br />
Karten. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2320 BALTIKUM – ASMUSS, N., Album von Riga.<br />
Bd. I (alles Erschienene). Riga, Häcker, 1871. Mit<br />
25 Stahlstich-Tafeln. 2 Bl., 94 S. Lwd. d. Zt. (lichtrandig,<br />
tls. stärker fleckig, leicht berieben und<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – MNE, Nachtr. 1995, 15. – Die Tafeln, die<br />
bereits im Rigaschen Almanach veröffentlicht wurden,<br />
zeigen die wichtigsten öffentlichen Gebäude und Anlagen<br />
der Stadt. – Titel mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2321 (BEAUMONT DE BRIVASAC, L.-H. DE),<br />
L'Europe et ses colonies, en decembre 181<strong>9.</strong><br />
2 Bde. Paris, Brissot-Thivars und Delaunay, 1820.<br />
2 Bl., 387 S.; 2 Bl., 376 S. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 325. Sabin 4195. Hoefer V, 34:<br />
„Cet ouvrage contient des détails précieux sur les États<br />
indépendants de l'Amérique du sud.“ – Enthält auch einiges<br />
über Nordamerika und Kanada. – Etw. gebräunt, minimal<br />
fleckig.<br />
2322 BENELUX – ALBUM mit Ansichten von Belgien.<br />
(Um 1850). Qu.-4°. 15 Lithogr. Hldr. d. Zt.<br />
mit Buntpapierbezug (Alters- und Gebrauchsspuren).<br />
(39) 200,-<br />
Tafeln mit Ansichten von Antwerpen (2), Brüssel (9), Gent<br />
etc. – Tls. leicht gewellt, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
2323 – BELGIQUE MONUMENTALE, historique et<br />
pittoresque, La. 2 Bde. Brüssel, Jamar und Hen,<br />
1844. Mit 67 (7 kolor.) Holzstichtafeln. 2 Bl., VIII,<br />
366 S.; 2 Bl., XXVIII, 280 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Panthéon national. – Erste Ausgabe. – Lipperheide 966.<br />
Hiler 77. – Die Tafeln mit Ansichten von u. a. Antwerpen,<br />
Brügge, Brüssel, Lüttich, Ostende, Tournai, Ypern und mit<br />
kolorierten Trachtendarstellungen. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
2324 – LE ROUX, J., Recueil de la noblesse de Bourgogne,<br />
Limbourg, Luxembourg, Gueldres, Flandres,<br />
Artois, Haynau, Hollande, Zeelande,<br />
Namur, Malines. Lille, o. Dr., 1715. 4°. 12 Bl.,<br />
408 S., 8 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (107) 100,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1708). – Bis 1714 fortgeführter kleiner<br />
„Gotha“ für die heutigen Benelux-Länder. – In den<br />
meisten Bibliotheken nur mit dem Erscheinungsvermerk<br />
verzeichnet, wie oben angegeben. Im vorliegenden Exem-
Nr. 2319<br />
plar ist darunter der zusätzliche gedruckte Vermerk<br />
„A Bruxelles, chez Simon t'Serstevens“ montiert. – Tls.<br />
wasserrandig, leicht gebräunt und fleckig.<br />
2325 – LIPSIUS, J., Diva virgo Hallensis. Antwerpen,<br />
Plantin-Moretus, 1605. 4°. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
2 Kupfertafeln und Druckermarke am Schluß.<br />
4 Bl., 86 S., 5 Bl. – BEIGEB.: DERS., Diva Sichemiensis<br />
sive Aspricollis. Ebda. 1605. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und Druckermarke am Schluß. 4 Bl.,<br />
69 S., 5 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen,<br />
stärker fleckig, berieben und bestoßen). (10) 200,-<br />
Erste Ausgaben. – ADB XVIII, 743. – Schriften über die<br />
„wundertätigen Heilungen, welche durch die Fürbitte der<br />
Madonna zu Hall und Montagu geschehen seien“ (ADB). –<br />
Die Kupfertafeln zeigen den Altar mit dem Marienbild in<br />
der Kirche von Hall in Belgien und eine Belagerungsansicht<br />
der Stadt. – Vorsätze mit alten Besitzvermerken und Ausbrüchen,<br />
durchgehend etw. wasserrandig und gebräunt. –<br />
Beiliegend ein weiterer Kupferstich d. Zt. mit Darstellung<br />
der „Diva Virgo Hallensis“ von Theodor Galle.<br />
2326 – LÜTTICH – (LOYENS, J. G.), Recueil heraldique<br />
des Bourguemestres de la noble cité de<br />
Liège. Liège, Gramme, 1720. Fol. Mit Holzschnitt-Frontisp.<br />
und zahlr. Textholzschnitten.<br />
7 Bl., <strong>58</strong>2 S., 32 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (stark<br />
beschabt, stärker bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 112. Guigard 3190. – Gering<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
Geographie – Geschichte 423<br />
2327 – OUTREIN, J. D', Wegwyser door de Heerlykheid<br />
Roosendaal, ofte, de Roosendaalsche vermakelykheden.<br />
De derde druk, grootelyks vermeerdert.<br />
Amsterdam, Keulen, 1718. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., Wappenkupfer und 19 (statt 20) Kupfer -<br />
tafeln. Pgt. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(39) 150,-<br />
Nijhoff-H. 237. – Die Kupfer mit Ansichten der prachtvollen<br />
herrschaftlichen Gartenanlage in der Nähe von Arnheim.<br />
– DAZU: D(ARBOY), G., Jérusalem. Paris 1864. Mit<br />
lithogr. Karte, lithogr. Plan und 24 Stahlstichtafeln. – Röhricht<br />
2282. – SCHLAGINTWEIT, E., Indien. Bd. I (von 2)<br />
in 1 Bd. Leipzig 1880. Mit 56 Holzstichtafeln. – Beilage.<br />
2328 – SOUVENIRS DA LA BELGIQUE. Album<br />
contenant douze vues des plus beaux monuments<br />
du pays et un Plan de la Ville de Bruxelles. Brüssel,<br />
Gerard, o. J. (ca. 1852). Qu.-4°. Lithogr. Titel,<br />
12 lithogr. Tafeln auf aufgewalztem China und<br />
gefalt. kolor. lithogr. Karte. Orig.-Brosch. mit<br />
lithogr. Vorderdeckelillustration (fleckig). (63)<br />
200,-<br />
Ansichten aus Brüssel (9), Gent, Brügge und Antwerpen. –<br />
Die Karte datiert 1852. – Braunfleckig.<br />
2329 (BERCKENMEYER, P. L.), Fortsetzung Des<br />
curieusen Antiquarii, das ist: allerhand auserlesene<br />
Geographische und Historische Merckwürdigkeiten,<br />
so in Asia, Africa und America zu finden.
424<br />
Nr. 2320<br />
Hamburg, Herold, 1752. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 13 (11 gefalt.) Kupfertafeln. 5 Bl., 384 S.,<br />
30 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (100) 300,-<br />
Vgl. Jantz 478 a. Mendelssohn I, 175. Holzmann-B. VI,<br />
4794. Alden 711/11 (alle die Ausgabe 1712). – Reizender<br />
und interessanter Rokoko-Reiseführer durch außereuropäische<br />
Länder, Landschaften und Städte, mit Erwähnung<br />
der wichtigsten Baudenkmale und geschichtlichen Ereignisse,<br />
aber auch der Besonderheiten im Umgang mit den<br />
Einwohnern, ihrer Sitten und Eigenarten. – Die Tafeln zeigen<br />
eine Karawane, Perlenfang, die Pyramiden, das Kap der<br />
Guten Hoffnung, Teneriffa, Jerusalem etc. – Der „Curieuse<br />
Antiquarius“ selbst behandelte ausschließlich Europa. Das<br />
Werk wird manchmal auch Marperger zugeschrieben, Berckenmeyer<br />
hat sich aber in seinem Werk „Wohl unterwiesener<br />
Kauffmann-Jung“ zu seiner Autorschaft bekannt<br />
(ADB XX, 406). – Leicht gebräunt und angestaubt, einige<br />
Ecken knittrig.<br />
2330 BODENEHR, G., Force d'Europe, oder die<br />
Merckwürdigst- und Fürnehmste, meistentheils<br />
auch Ihrer Fortification wegen Berühmteste<br />
Staette, Vestungen, Seehaefen ... in Europa. (Tle. I<br />
und Fragment von II) in 1 Bd. Augsburg,<br />
Selbstvlg., o. J. (um 1728). Qu.-4°. 2 Titel, Vorrede,<br />
2 Register und 252 (statt 300) tls. gefalt. Tafeln<br />
(alles gestochen). Läd. Hldr. d. Zt. (75) 4.000,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Nr. 2331<br />
Nebehay-W. 106 (dat. um 1700). Augsburger Barock 671<br />
(dat. ca. 1720): „Grundrisse und Ansichten von Festungen,<br />
befestigten Städten, Häfen und anderen Kriegsarchitekturen.<br />
Es sind Wiederholungen der besten Blätter aus Stridbecks<br />
'Curiösem Staats- und Kriegstheater'.“ – Alphabetisch<br />
geordnet von Amberg bis (Zürich), tlw. mit in den<br />
Rand gestochenen umfangreichen Erklärungen. – Zur<br />
Datierung: Auf Tafel 76 mit einer Ansicht von Gibraltar<br />
wird in der Randerklärung ein Ereignis vom 22. und<br />
23. Februar 1727 geschildert. – Es fehlen in Tl. I die Tafeln<br />
20 (Berlin), 199 (Zug) und 200 (Zürich) sowie im Tl. II die<br />
Tafeln 29, 43, 52-89, 92 und 97-100. Tafeln 16 und 85 in Tl. I<br />
z. Tl. tief eingerissen. Titel von I außen hinterlegt, Titel von<br />
II mit Papierfehlstelle aufgezogen. Tafeln z. Tl. knapp bis<br />
zum Bildrand beschnitten, um sie auf Buchblockgröße zu<br />
bringen. Leicht gebräunt, teilw. stärker fleckig, vereinzelt<br />
mit hs. Eintragungen und Marginalien. Letzte Tafel verso<br />
mit Federproben.<br />
“Ground plans and views of fortresses, citadels, ports and<br />
other war architectures“. – Lacks in part I the plates 20<br />
(Berlin), 199 (Zug) and 200 (Zürich) as well as in part II the<br />
plates 29, 43, 52-89, 92 and 97-100. Plates 16 and 85 in part<br />
I partly deeply torn. Title of I backed outside, title of II with<br />
paper flaw mounted. Plates partly closely trimmed up to plateline<br />
in order to reduce them to book-block size. Slightly<br />
browned, partly stronger soiled, occasionally with ms. annotations<br />
and marginalia. Last plate verso with ink probes. –<br />
Contemporary damaged half calf.
2331 BÖHMEN UND MÄHREN – BRÜNN –<br />
CONCHYLIUM MARIANUM vetustissimae,<br />
et venustissimae gemmae Moraviae. Die Herrlichkeit<br />
des Löblichen Marggraffthum Mähren oder<br />
die Neu-Becrönte Königin Maria. Als den 10. Tag<br />
des Monaths May 1736. Jahr begangen in dem<br />
Marggräfflichen Löblichen Stifft-Closter der Herren<br />
PP. Eremiten-Ordens des hl. Augustini bey<br />
St. Thomas in der Stadt Brünn. Brünn, Swoboda,<br />
1736. Fol. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln (ohne das<br />
Frontispiz). 173 nn. Bl., 5 nn. Bl. außerhalb der<br />
Lagenfolge zwischengeb. Mod. Hldr. unter Verwendung<br />
älterer Deckel mit Samtbezug (diese<br />
fleckig und beschabt). (138) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – Voit 185. – Seltene Festschrift zur<br />
Krönung des Gnadenbildes Mariens in der Klosterkirche<br />
St. Thomas der Augstiner-Eremiten in Brünn. Die goldene<br />
Krone hatte der Fürstbischof von Olmütz, Wolfgang Hannibal<br />
von Schrattenbach (Amtszeit 1711-1738), gestiftet.<br />
Dazu wurden ephemere Festbauten errichtet bzw. Kupferstiche<br />
angefertigt, die die Krönung durch pompöse Tri umpharchitektur<br />
überhöhen sollten. Eine Darstellung zeigt ein<br />
prächtiges Feuerwerk über einem breiten Triumph bogen,<br />
dazu Kanonensalven. Für das Marienbild wurde zudem ein<br />
neuer Altar geschaffen, entworfen von dem Architekten<br />
Christian Friedrich Rudolph; die Krone stammt von dem<br />
Augsburger Goldschmied Johann Georg Herkomer. Vorder-<br />
und Rückseite dieses Altars sind in zwei Tafeln dargestellt.<br />
Die Festpredigten in lateinischer, deutscher und tschechischer<br />
Sprache. – Die Tafeln tls. mit großen restaurierten<br />
Einrissen an der Aufhängung; stellenw. leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2332 – NÖGGERATH, J., Ausflug nach Böhmen.<br />
Bonn, Weber, 1838. 2 Bl., 480 S., 1 Bl. Anzeigen.<br />
Mod. Hlwd. (112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Reichardt I, 9<strong>9.</strong> Poggendorff II, 292. – Seltene<br />
Beschreibung der Reise des großen rheinischen Geologen<br />
nach Prag zur Versammlung der deutschen Naturforscher<br />
und Ärzte 1837. – Titel mit dezentem Stempel,<br />
leicht fleckig.<br />
2333 – SCHMIDL, A. (A.), Reisehandbuch durch das<br />
Königreich Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien,<br />
die Bukowina und nach Jassy. Wien, Gerold, 1836.<br />
X, 324 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. mit Rvg. (112) 100,-<br />
Umarbeitung des „Handbuchs für Reisende in dem österreichischen<br />
Kaiserstaate“ von Rudolph von Jenny. – Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk, leicht fleckig. – Beiliegt der Iglau-<br />
Band aus Wolnys Beschreibung der „Markgrafschaft<br />
Mähren“.<br />
2334 – (SCHUMANN, A.), Allgemeine merkantilische<br />
Erdbeschreibung; auch Handlungs- und Fabriken-Addreßbuch<br />
von Böhmen und Mähren. Nonneburg<br />
und Leipzig, Schumann, 1802. 1 Bl., VIII,<br />
246 (recte 346) S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf<br />
schadhaft, Gelenke tls. eingerissen, etw. berieben<br />
und bestoßen). (100) 200,-<br />
Geographie – Geschichte 425<br />
Das gewerbfleißige Deutschland, Bd. IV. – Erste Ausgabe.<br />
– Humpert 6153. – Ausführliches Verzeichnis der böhmisch-mährischen<br />
Städte und Orte mit den dort ansässigen<br />
Gewerbetreibenden. – Verfasser der von 1800-1810 erschienenen<br />
Reihe ist der Zwickauer Verleger und Dichter August<br />
Schumann (1773-1826), Vater des Komponisten Robert. –<br />
Etw. fleckig.<br />
2335 (BOSCHETTI, A.), Il Mar Baltico e le sue coste.<br />
Triest, Coen, 1854. Fol. Mit 14 Tafeln, gefalt. Karte<br />
und gefalt. Plan (alles getönt lithogr.). 131 S. Hldr.<br />
d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (39) 400,-<br />
Seltenes, während des Krimkrieges verfaßtes Werk über die<br />
nördliche Ostsee. Mit Ansichten von Abo, den Alandsinseln,<br />
Christianstadt, Helsinki, Kronstadt, Reval, St. Petersburg<br />
etc. – Tls. stärker gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2336 BROCKEDON, W., Finden's Illustrations of the<br />
Life and Works of Lord Byron. 3 Bde. London,<br />
Murray, 1833-34. Mit 3 gestoch. Titeln und<br />
123 Stahlstichtafeln. 130; 75; 97 Bl. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (tls. stärker berieben, etw. bestoßen. (100)<br />
200,-<br />
Blackmer 208. Brunet I, 1433. Lowndes 340 (unter Byron).<br />
– Ansichten von Athen, Bologna, dem Comer See, Ferrara,<br />
Florenz, Genf, Konstantinopel, Lausanne, Padua, Rom und<br />
Venedig. – Leicht gebräunt, einige Tafeln etw. fleckig. –<br />
Exlibris.<br />
2337 (BROE DE CITRY DE LA GUETTE, S. DE),<br />
Histoire des deux Triumvirats, depuis la mort de<br />
Catilina, jusqu'à celle de Cesar. Nouv. éd. augmentée<br />
de l'histoire d'Auguste par (I.) de Larrey.<br />
4 in 2 Bdn. Amsterdam, Mortier, 1715. (Ohne die<br />
2 gestoch. Frontisp.). 10 Bl., 287 S., 1 Bl., S. 289-<br />
494; 2 Bl., 215 S., 1 Bl., S. 217-594, 2 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. sowie goldgepr. Wappen -<br />
supralibros auf den Deckeln (Gelenke gebrochen,<br />
Kapitale wenig lädiert, etw. bestoßen). (63) 150,-<br />
Barbier II, 747. Hoefer X, 623. – Späte Ausgabe des erstmals<br />
1681 erschienenen Werkes zur römischen Geschichte, vgl.<br />
Cioranescu 16650. – Vergleichsexemplare im KVK verzeichnen<br />
zwei Frontispize. – Tls. leicht gebräunt und stellenw. etw.<br />
fleckig. – Gestoch. Exlibris. – Dekorativ gebunden.<br />
2338 BROWN, E., A Brief Account of some Travels<br />
in Hungaria, Austria ... and Friuli. London,<br />
B. Tooke, 1673. 4°. Mit 9 (4 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
5 Bl., 144 S. (ohne das Erratablatt). – BEIGEB.:<br />
DERS., An Account of several Travels through<br />
a Great Part of Germany. Ebda. 1677. Mit 6<br />
(3 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bl., 179 S. Beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (20) 500,-<br />
Erste Ausgaben. – Nebehay-W. 113 und 115. Cox I, 88:<br />
„These travels extended from 1668 to 1673. The author was<br />
the son of the distinguished physician, Sir Thomas Browne,<br />
and like his father was also a physician. As he had recommendations<br />
to people of the highest rank and learning, he
426<br />
Nr. 2335<br />
has opportunities for observation superior to those of ordinary<br />
traveller ... He gives details of the manner of travelling<br />
ususally omitted by the average man; he describes the sights<br />
to be seen in the light of their historical background. The<br />
workings of the Hungarian and Austrian mines were then<br />
practically unknown in England, as were also some of the<br />
countries themselves he visited.“ – Titel mit Besitzvermerk,<br />
etw. gebräunt, die Kupfer teilw. mit Randschäden. – 5 Beilagen,<br />
darunter der England-Band aus der „Respublica“-Reihe<br />
der Elzeviere, die „Biographical Anecdotes of the Founders<br />
of the French Republic“ (1797) und der dritte Band der<br />
„Nouveau voyage aux isles de l'Amérique“ von 1722. – Siehe<br />
Abbildung Seite 474.<br />
2339 BUFFON – Tafelband zu einer deutschen Ausgabe<br />
von Buffons Naturgeschichte. Ca. 1770. 19<br />
(2 gefalt.) altkolor. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. (112)<br />
150,-<br />
Enthält „Carte von der Alten Welt“ und „Carte von der<br />
Neuen Welt“ (nach Vaugondy).<br />
2340 CARUS, C. G., Reise durch Deutschland, Italien<br />
und die Schweitz im Jahre 1828. 2 Bde. Leipzig,<br />
Fleischer, 1835. 3 Bl., 362 S.; 1 Bl., 348 S., 1 Bl.<br />
Anzeigen. Hldr. d. Zt. (beschabt, fleckig und<br />
bestoßen). (50) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Tresoldi 12<strong>9.</strong> – Fleckig, Exlibris Anderhub.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2341 CLUVER, PH., Introductionis in universam<br />
geographiam, tam veterem quam novam libri<br />
VI. Hrsg. von A. Bruzen la Martinière. Editio<br />
omnium locupletissima. Amsterdam, de Coup,<br />
172<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign.,<br />
4 (1 gefalt.) Kupfertafeln, 47 tls. gefalt. doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und gefalt. Tabelle.<br />
21 Bl., 688 S., 30 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. (Schließbänder<br />
fehlen, leicht aufgebogen, vereinzelt stärker<br />
fleckig, etw. berieben und bestoßen). (162)<br />
1.500,-<br />
Alden 729/57. – Vgl. Sabin 13805. Phillips 573. Graesse II,<br />
204. – Letzte und beste Ausgabe des bekannten Werkes. –<br />
Zwei Karten mit Amerika-Bezug: die Weltkarte, die auch<br />
Australien und Neuseeland bereits relativ gut zeigt, und die<br />
Karte „America“. – Das Werk war erstmals 100 Jahre zuvor<br />
erschienen. – Respektbl. mit hs. Widmung, Spiegel mit<br />
Buchhändlermärkchen, einige gefalt. Karten mit Einrissen,<br />
vereinzelt stärker gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Last and best edition of the known work. – Two maps with<br />
reference to America: the world map showing also Australia<br />
and New Zealand and the map „America“. – This work was<br />
first published 100 years before. – Endpapers with ms. dedication,<br />
paste-down with bookseller's stamp, some folded<br />
maps with tears, occasionally stronger browning, some soiling.<br />
– Contemporary blind-pressed vellum (clasp ribbons<br />
missing, slightly bent, occasionally stronger soiled, a little<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.
Nr. 2341<br />
2342 (COECKELBERGE-DÜTZELE, G. VON),<br />
Ruinen oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener<br />
Ritterburgen und Schlösser. 3 in 1 Bd. Wien,<br />
Kaulfuß und Krammer, 1826-28. Mit 3 gestoch.<br />
Titeln und 12 Kupfertafeln. IV, 216 S., 1 Bl., 226 S.,<br />
1 Bl., 224 S., 1 Bl. Spät. Hldr. mit Rvg. (wenig be -<br />
rieben). (112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 125. Goed. VIII, 119, 296.<br />
Köhring 9<strong>9.</strong> Lanckoronska-R. 23. – Romantischer Burgenführer<br />
mit Ansichten von Alsbach, Braunsberg, Buchfahrt,<br />
Dreieich, Ehrenstein, Greifenstein in Tirol, Zirndorf etc. –<br />
Leicht fleckig.<br />
2343 CURTIUS, M. K., Grundriß der Universal-Historie.<br />
Marburg, Neue akademische Buchhandlung,<br />
1790. XII, 151 (recte 252) S. Pp. d. Zt. (74)<br />
80,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. I, 668 (danach bereits<br />
1789 erschienen). – Michel Konrad Curtius war fürstlich<br />
hessischer geheimer Justizrat und gilt als typischer Territorialaufklärer.<br />
– Etw. fleckig.<br />
2344 (DECKER, P., Repraesentatio belli ... Der Spanische<br />
Successions-Krieg. Augsburg, Wolff um<br />
1720). Gr.-Fol. Daraus 20 Kupfertafeln. Läd.<br />
Hpgt. d. Zt. (75) 2.000,-<br />
Geographie – Geschichte 427<br />
Ornamentstichslg. Berlin 103 (inkplt.). Schott, Engelbrecht,<br />
2505-2508. – Sehr seltene Folge mit Darstellungen aus dem<br />
Spanischen Erbfolgekrieg 1701-14. – Die Tafeln meist in<br />
kräftigen und kontrastreichen Drucken, besonders reizvoll<br />
die wechselnden und einfallsreichen Bildeinfassungen. Auf<br />
den Tafeln mit Schlachtaufstellungen sind auch folgende<br />
Städte – oft detailgetreu und mit kleinem Plan in der<br />
Umrahmung – dargestellt: Augsburg, Barcelona, Bonn,<br />
Brügge, Gibraltar (2), Landau, Mailand, Menin, Schellenberg,<br />
Turin und Ulm. – Nur stellenw. leicht fleckig, im Bug<br />
teilw. mit Wurmspuren.<br />
Very rare series with illustrations from the Spanish war of<br />
succession 1701-14. – Plates mostly in strong and colourful<br />
impressions, charming in particular are the varying and original<br />
illustration borders. The plates illustrating battles,<br />
show also the following towns – often in detail and with a<br />
small plan: Augsburg, Barcelona, Bonn, Brugge, Gibraltar<br />
(2), Landau, Milano, Menin, Schellenberg, Torino and Ulm.<br />
– Only here and there a little soiled, partly with worming<br />
at joint. – Contemporary damaged half vellum.<br />
2345 DESING, A., Auxilia historica, oder Behülff zu<br />
denen historischen und dazu erforderlichen Wissenschaften.<br />
Tl. I (von 8). Regensburg, Gastl, 1747.<br />
Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp. und 26<br />
(13 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl., 928 S., 12 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. (Rücken defekt, wurmstichig, beschabt und<br />
bestoßen). (39) 200,-
428<br />
Vgl. ADB V, 73. – Enthält Abhandlungen über die allgemeine<br />
Geographie und Astronomie sowie über außereuropäische<br />
Länder und über Spanien/Portugal, Italien, Großbritannien<br />
und Frankreich; neben entsprechenden Landkarten<br />
sind Pläne von Mantua und Mailand beigegeben. –<br />
Wasserrandig, stellenweise mit Wurmspuren (ohne Textverlust),<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
2346 DIETRICH, R. (HRSG.), Krumpholz in Marienbad.<br />
Leipzig, Mansfeld, o. J. (1880). Qu.-8°. Mit<br />
44 (8 chromolithogr.) lithogr. Tafeln. 2 Bl., 73 S.<br />
Olwd. (Gebrauchsspuren). (100) 150,-<br />
Seltener humoristisch-poetischer Führer durch Marienbad.<br />
– Vorsatz gestempelt, etw. gebräunt, minimal fleckig.<br />
2347 DONAU – DULLER, E., Die malerischen und<br />
romantischen Donauländer. Leipzig, Wigand,<br />
(1838-40). Mit 60 tls. auf China aufgewalzten<br />
Stahlstichtafeln. 480 S. Hlwd. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt). (112) 200,-<br />
Das malerische und romantische Deutschland, Bd. VIII. –<br />
Vgl. Engelmann 417. Nebehay-W. 151. – Ansichten von<br />
Benediktbeuern, Berchtesgaden, Frauenchiemsee, Gmunden,<br />
Grein, Hallstadt, Ingolstadt, Kelheim, Klosterneuburg,<br />
Lambach, Landshut, Laxenburg, Linz, Mautern mit Göttweig,<br />
Melk, Mödling, München, Partenkirchen, Passau,<br />
Ulm, Wien etc. – Stellenweise stärker gebräunt und fleckig.<br />
– Exlibris.<br />
2348 (DUFRENE, M.), Rudimenta historica, sive brevis,<br />
facilisque methodus juventutem orthodoxam<br />
notitiâ historica imbuendi. 6 Tle. und Anhang in<br />
1 Bd. Augsburg, Wolff, 1727-30. Mit 6 Kupfer -<br />
tafeln und gefalt. Kupferstichkarte. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Kopf und Schwanz schadhaft, fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 265, 1. – Vgl. HKJL II,<br />
218 (andere Ausgaben). – Häufig aufgelegtes Geschichtswerk<br />
für die Jugend. – Maximilien Dufrène stammte aus<br />
Landshut, trat 1707 in den Jesuitenorden ein, war Hoflehrer<br />
des Prinzen zu Fürstenberg und der Kaiserin Maria<br />
Amalie und unterhielt über fünfzehn Jahre bis zu seinem<br />
Tode 1765 in München eine Privatschule. – Die Tafeln mit<br />
Wappen, einer Armillarsphäre und einer hübschen Weltkarte<br />
nach Jacques Peeters (1692; vgl. Shirley 554). – Vorsätze<br />
mit kleinen Wurmspuren, Titel mit Besitzvermerk von<br />
alter Hand in Tinte, stellenw. leicht fleckig und gering<br />
gebräunt.<br />
2349 DURCHLAUCHTIGEN WELT zum dreyßigstenmal<br />
neu verm. und verb. Geschichts -Gechlechts-<br />
und Wappen-Calender auf das Jahr 1752,<br />
Der. Nürnberg, Bieling für Weigels Erben, (1751).<br />
Mit gestoch. Frontisp., Kupfertafel, ganzseit.<br />
Kupfer und 108 ganzseit. Wappenkupfern auf den<br />
Tabellenrückseiten. 9 Bl., 76 num. doppelblattgr.<br />
genealogische Tabellen, S. 77-130, 2 Bl. (Anzeigen).<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (55) 200,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Köhring 51. Bauer (Weigel) 52. – „Für das Gebiet der<br />
Genealogie und Heraldik war der Kalender der erste seiner<br />
Art, in den historisch-genealogischen Almanachen und<br />
Hofkalendern des späteren 18. und 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts fand<br />
er eine breite Nachfolge“ (Bauer 965). – Gering gebräunt.<br />
2350 EDWARDS, (B.), An Abridgment of Civil and<br />
Commercial History of the British West Indies.<br />
2 Bde. London, Parsons und Bell, 1794. Mit gefalt.<br />
grenzkolor. Kupferstichkarte und 6 gefalt. Tabellen.<br />
2 Bl., II, 334; VII S., S. (335)-665 (1 Bl. [638*]<br />
zwischengeb.). Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (mit<br />
Wurmspuren, etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(39) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 21904. – Vgl. Cox II, 228. – „This<br />
abridgment was made by Taylor the Plantonist. In the prefatory<br />
advertisement to this work, after complimenting the<br />
autor, who is 'ranked among the first historians of the day',<br />
the publisher adds, that 'the avarice of his bookseller has<br />
placed this valuable fund of knowledge and entertainment<br />
in the reach only of the opulent', avarice, also, most pro -<br />
bably produced this abridgment“ (Sabin). – S. 125/126 mit<br />
Einriß, minimal gebräunt.<br />
2351 EUROPA. Framstäldt i teckningar. Stockholm,<br />
Berg, 1861. Qu.-Fol. Mit 29 (statt 30) Stahlstichtafeln.<br />
2 Bl., 28 S. OHldr. (tls. stärker beschabt,<br />
etw. bestoßen). (39) 300,-<br />
Verldshistoriskt Album, innehållande femhundra teckningar<br />
öfver jordens skilda länder och folk. – Seltenes Album<br />
mit Sehenswürdigkeiten und charakteristischen Landschaften<br />
europäischer Länder. – Die Tafelüberschriften in deutscher<br />
Sprache. – Ohne die Tafel „Russland II“. – Textseiten<br />
stellenweise stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
2352 FRANCUS, J. (PSEUD.), Relationis historicae<br />
semestralis continuatio. Historische Beschreibung<br />
aller denckwürdigen Historien, so sich hin und<br />
wider in Europa ... biß auff Herbstmessz dieses<br />
1622. Jahrs zugetragen. Frankfurt, S. Latomus,<br />
1611. 4°. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 96 S. Mod. Pp.<br />
(beschabt). (81) 200,-<br />
Bender 407. – Einzelheft der bekannnten „Meßrelationen“,<br />
die seit den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts erschienen<br />
und halbjährlich über das Weltgeschehen zwischen Herbstund<br />
Ostermesse berichteten. – Nach Bender verfaßt von<br />
Caspar Caspars. – Die Tafeln mit Schlacht- und Lageplänen<br />
von Kriegshandlungen des Jahres 1622 um Ladenburg, Bergen<br />
op Zoom in Brabant und Hoechst. – Titel mit größerem<br />
Ausriß (etw. Textverlust); stark gebräunt. – DAZU: KÄM-<br />
MERER, J. J., Geschichte der Kurpfälzischen Oberamt stadt<br />
Ladenburg. Mannheim 178<strong>9.</strong> – Ohne die Kupfertafel.<br />
2353 FRANKREICH – ABSTIMMUNGEN sämtlicher<br />
Mitglieder der anmaßlichen französischen<br />
National-Convention über das Endurtheil Ludwigs<br />
des sechszehnten. Nach den französischen<br />
Originalien. O. O. und Dr. 1793. Pp. um 1920<br />
(Bezug an den Kanten tls. aufgeplatzt). (100) 300,-
Erste Ausgabe. – Tourneux I, 367<strong>9.</strong> – Seltene Quellenschrift<br />
über die namentliche Abstimmung aller Abgeordneten mit<br />
deren kompletten, teils sehr ausführlichen Begründungen<br />
zur Urteilsfindung. – Vorsätze gestempelt, anfangs und<br />
gegen Ende gebräunt; fleckig.<br />
2354 – ALBUM BESANÇON. Monuments anciens et<br />
modernes, plan et vue générale de cette ville.<br />
Besançon, Valluet Jeune, (1845). Fol. Mit Vortitel,<br />
Titel, Frontisp., 37 Tafeln (mit je 1 Erklärungsbl.)<br />
und Plan (alles lithogr.). 2 Bl. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
berieben und bestoßen). – Leicht wasserrandig<br />
und fleckig. (100) 200,-<br />
2355 – BARRUEL, (A.), Vollständige Sammlung der<br />
Schriften, die seit der Eröffnung der Reichsstände<br />
Frankreichs in Rücksicht auf den Klerus, und dessen<br />
bürgerliche Verfassung erschienen sind. Aus<br />
dem Französischen übers. von einem Barfüßer-<br />
Karmeliter bayrischer Provinz. 10 Bde. Kempten,<br />
Fürstliche Buchhandlung, 1795-97. Hldr. d. Zt.<br />
(leicht beschabt und bestoßen). (3) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 200<strong>9.</strong> – Nicht bei Holzmann-Bohatta.<br />
– Titel gestempelt, wenig fleckig. – Sehr<br />
selten.<br />
2356 – BERTHAULT, P., Florus Gallicus, sive rerum a<br />
veteribus Gallis bello gestarum epitome. Quarta<br />
ed. Paris, Libert, 1644. 12°. Mit gestoch. Titel und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 16 Bl., 194, 48 S., 12 Bl.<br />
Kalbldr. d. Zt. (brüchig, fleckig, Vordergelenk etw.<br />
eingerissen). (100) 150,-<br />
Vgl. Hoefer V, 699 (EA 1632). – Kriegsgeschichte Galliens,<br />
von den ältesten Zeiten bis ins 5. Jahrhundert reichend. Der<br />
Titel spielt auf die „Bellorum Romanorum libri II“ des<br />
römischen Autors Florus an. – Die Karte zeigt das alte Gallien.<br />
– Vorsatz mit längerer biobibliographischer Notiz von<br />
alter Hand in Tinte; leicht gebräunt.<br />
NACHGEB.: DERS., Florus Francicus, sive rerum a<br />
Francis bello gestarum epitome. Quarta ed. Ebda. 1644. 12°.<br />
Mit gestoch. Titel. 336, 60 S., 18 Bl. – Vgl. Cioranescu 11751<br />
(EA 1630). – Fortsetzung des „Florus Gallicus“ bis ins<br />
frühe 17. Jahrhundert.<br />
2357 – GORSE, (A.), Les Pyrénées monumentales et<br />
pittoresques. (Deckeltitel). (Luchon, Lafon, nach<br />
1850). Qu.-4°. 17 (2 auf China aufgewalzte doppelblattgr.)<br />
Kreidelithogr. Etw. läd. OLwd. (39)<br />
100,-<br />
Seltenes Album mit Ansichten von Biarritz, Cauterets,<br />
Laruns etc. – Vorderer Vorsatz lose, etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Geographie – Geschichte 429<br />
23<strong>58</strong> – HISTOIRE de la vie de Monsieur le Maréchal<br />
de Turenne, et réflexions sur quelques affaires du<br />
temps. „Ville-Franche, chez Charles de la Verite“<br />
(d. i. Holland) 1676. 12°. Mit gestoch. Portr. 2 Bl.,<br />
141 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (fleckig, bestoßen, Rücken<br />
mit kleinem Wurmgang). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Druckorte, II, 27. – Mit dem Porträt<br />
des berühmten Marschalls Henri de la Tour d'Auvergne,<br />
Vicomte de Turenne (1611-1675).<br />
NACHGEB.: RELATION de la campagne de l'année mil<br />
six cens soixante quinze, en Allemagne, jusqu'à la mort de<br />
Monsieur de Turenne. Köln, Marteau (d. i. Amsterdam,<br />
A. Wolfgang), 1676. 12°. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
140 S. – Erste Ausgabe. – VD 17 12:186328B.<br />
ESSAIS de dissertations politiques sur l'estat présent des<br />
puissances protestantes de l'Europe. „Cologne, chez Jaques<br />
l'Ingenu, à la Verité“ (d. i. Holland) 1676. 12°. 129 S. – Erste<br />
Ausgabe. – Weller, Druckorte, II, 27. VD 17 1:071101X.<br />
(GERBERON, G.), Mémorial historique de ce qui s'est<br />
passé depuis l'année 1647. jusques à l'an 1653. touchant les<br />
cinq propositions. Köln, Marteau (d. i. Holland) 1676. 12.<br />
93 S. – Erste Ausgabe. – Barbier III, 264. Weller, Druckorte,<br />
II, 27.<br />
Gebräunt. – Vier seltene Schriften zur französischen Ge -<br />
schichte in einem Sammelband aus dem Vorbesitz der Basler<br />
Patrizierfamilie Iselin-Ryhiner mit deren Exlibris (vor<br />
1790; Wegmann 3771). Ein weiteres mod. Exlibris auf dem<br />
Respektblatt.<br />
2359 – KURZGEFASSTE GESCHICHTE der Bastille<br />
aus den besten und neusten Berichten gezogen,<br />
mit einer summarischen Uebersicht der<br />
eigentlichen Veranlaßung ihrer Zerstörung.<br />
Frankfurt und Leipzig (= Mannheim, Löffler),<br />
178<strong>9.</strong> Mit gefalt. Kupfertafel. 1 Bl., 54 S. Pp. d. Zt.<br />
– Veitenheimer 136<strong>9.</strong> – Wenig fleckig. (8) 150,-<br />
2360 – LAUBE, H., Französische Lustschlösser. 3 Bde.<br />
Mannheim, Hoff, 1840. Mit 3 lithogr. Frontisp.<br />
und 3 lithogr. gefalt. Karten. 3 Bl., 281 S.; 3 Bl.,<br />
253 S.; 3 Bl., 371 S., 3 Bl. (Anzeigen). Ldr. d. Zt.<br />
(Rücken tls. mit Fehlstellen, etw. beschabt und<br />
bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Kosch IX, 992. – Das erste größere Reisewerk<br />
des Autors nach seiner Haftentlassung 183<strong>9.</strong> „Es ist<br />
das frischeste und reichhaltigste der nicht belletristischen<br />
Prosawerke Laubes“ (ADB LI, 777). – Mit Ansichten von<br />
Chambord, Pau und St. Germain; die Karten zeigen Frankreich<br />
(mit Einriß) und Algier. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
2361 – LA VICOMTERIE, (L. DE), Sündenregister<br />
der Könige von Frankreich. Paris (= Greiz, Henning)<br />
1791. XXXVI, 378 S. Läd. Hldr. d. Zt. (26)<br />
200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hayn-G. II, 392. Fromm 14526.<br />
– Biographische Skizzen von 62 französischen Herrschern<br />
mit einer stattlichen Negativbilanz. – Titel gestempelt, etw.<br />
fleckig. – Mehrere Beilagen.
430<br />
2362 FRANKREICH – MARCHANGY, (L. A. F.) DE,<br />
Tristan le voyageur, ou la France au XIVe siècle. 6<br />
Bde. Paris, Maurice und Canel, 1825-26. Hldr.<br />
d. Zt. mit 2 Rsch. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoefer XXXIII, 481. – Interessante<br />
Beschreibung des Soziallebens und der Gebräuche im<br />
14. Jahrhundert in Frankreich. – Gering fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
2363 – MERULA, P., Cosmographiae partis II, liber<br />
III, de Gallia. Amsterdam, Blaeu, 1636. 12°. Mit<br />
25 gefalt. Kupferstichkarten und 13 (12 gefalt.)<br />
Tabellen. 467 S. Ldr. d. Zt. (Kopf etw. schadhaft,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (109) 300,-<br />
Vgl. Tiele 751. Koeman III, 1. – Der Frankreichteil der Kosmographie<br />
des Merula (erstmals 1605 in 4°) mit einer<br />
Gesamt- und 24 Detailkarten. – Vorsätze mit Einträgen von<br />
alter Hand in Tinte, Titel mit Numerierung und Besitzvermerk,<br />
wenige Tafeln im Falz hinterlegt, tls. leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2364 – NAPOLEON – ROMAND, A.-H. DE,<br />
Tableau de la dernière conjuration de Buonaparte,<br />
ou la France délivrée. Paris, de la Tynna, 1815.<br />
75 S. Interims-Broschur d. Zt. (fleckig). (100)<br />
200,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Mercure de France LXIV, 274. –<br />
Napoleonkritisch. – Leicht gebräunt, etw. fleckig, unaufgeschnitten.<br />
2365 – – SAMMELBAND – 8 Schriften über Napoleon<br />
und Rußland. St. Petersburg, Pluchart, 1814.<br />
Pp. d. Zt. (tls. stärker fleckig und bestoßen). (27)<br />
200,-<br />
(UVAROV, S. S.), L'empereur Alexandre et Buonaparte.<br />
3 Bl., 40 S. – Barbier II, 9<strong>9.</strong> – ALEXANDER (I.), Invocation<br />
a la paix, ou les bienfaits d'Alexandre le Grand. 15 S. –<br />
CHATEAUBRIAND, (F. R.) DE, De Buonaparte, des<br />
Bourbons et de la nécessité de se rallier a nos princes légitimes,<br />
pour le bonheur de la France et celui de l'Europe. 3 Bl.,<br />
87 S. – Vgl. Vicaire II, 286. – OBSERVATIONS sur l'ouvrage<br />
de Mr. de Chateaubriand qui a pour titre: De Buonaparte<br />
et des Bourbons. 1 Bl., 44 S., 1 Bl. – Barbier III, 617:<br />
„Me porte à croire que cet écrit sort de la plume du comte<br />
Pozzo di Borgo?“ – SUPPLÉMENT a l'ouvrage intitulé:<br />
De Buonaparte et des Bourbons. 44 S. – CONTRITION<br />
et résignation des amis de Bonaparte. 1 Bl., 10 S. – (CAIL-<br />
LOT, A.), N'en parlons plus et parlons-en toujours. 15 S. –<br />
Barbier III, 38<strong>9.</strong> – (BENDOT, A. J. QU.), Opinion d'un français,<br />
sur la délibération du sénat. 1 Bl., 14 S. – Titel der ersten<br />
Schrift mehrf. gestempelt, gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
2366 – – VERNET, C., Tableaux historiques des campagnes<br />
d'Italie depuis l'an IV jusqu'a la bataille de<br />
Marengo. Paris, Herhan für Auber, 1806. Gr.-Fol.<br />
Mit gestoch. Portr., 4 gestoch. Vign., 24 Kupfer -<br />
tafeln und Kupferstichkarte. XVI, 122 S., 1 Bl.,<br />
59 S. Pp. d. Zt. (stärker beschabt, bestoßen und<br />
mit Bezugsfehlstellen). (63) 2.500,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Cohen-R. 971. Brunet V, 627. – Die Karte<br />
von Nord- und Mittelitalien bis Neapel, die Tafeln mit Darstellungen<br />
aus dem Italienfeldzug vor Stadtkulissen, u. a.<br />
von Livorno, Mailand, Mantua, Pavia, Turin und Venedig.<br />
Mit der häufig fehlenden Tafel der Schlacht von Austerlitz<br />
im Anhang. – Leicht gebräunt, stockfleckig.<br />
First edition. – Map of Northern and Central Italy till<br />
Naples, plates illustrating the Italian campaign with backgrounds<br />
of towns, such as Livorno, Milan, Mantua, Pavia,<br />
Torino and Venice. Also there in appendix the often missing<br />
plate with the battle of Austerlitz. – Slightly browned, foxed.<br />
– Contemporary cardboard (stronger scratching, scuffing<br />
and with defects in cover material).<br />
2367 – PARIS – (MURHARD, J. K. A.), Blicke<br />
auf Paris von einem Augenzeugen. Altenburg,<br />
Schnup hase, 1805. Mit gestoch. Plan. 3 Bl., 318 S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). (129) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Murhard war Archivar in Kassel. Den<br />
Hauptteil des Bändchens füllt eine Beschreibung der Antiken<br />
im Louvre. – Wenig fleckig. – Beilage.<br />
2368 – RÉPUBLIQUE FRANÇAISE en LXXXVIII<br />
départemens, La; dictionnaire géographique et<br />
méthodique. Paris (1793). Mit Falttabelle und<br />
87 tls. gefalt. altkolor. Kupferstichkarten. 465 S.<br />
Mod. Hldr. – Erste Ausgabe. – Wenig fleckig,<br />
unbeschnitten. (39) 250,-<br />
2369 – VOYAGES EN FRANCE, et autres pays.<br />
(Publié par La Mésangère). 5 Bde. Paris, Chaumerot,<br />
1808. 12°. Mit 34 (statt 36) Kupfertafeln. Ldr.<br />
d. Zt. (etw. lichtrandig, gering berieben, leicht<br />
bestoßen). (100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 1102. – Vgl. Brunet V, 1380<br />
(spät. Ausgaben). – Sammlung mit zahlreichen Porträts und<br />
hübschen Ansichten von Gebäuden und Landschaften um<br />
Bordeaux, Chalon sur Saône, Fontaine de Vaucluse, Marseille,<br />
Nantes, Pont du Gard, Rouen, St. Germain-en-Laye<br />
etc. – Gering gebräunt und fleckig. – Exlibris „Henricus<br />
liber Baro de Gudenus 1891“. – Hübsch gebunden.<br />
2370 (FRANZ FERDINAND, ERZHERZOG VON<br />
ÖSTERREICH), Tagebuch meiner Reise um die<br />
Erde. 2 Bde. Wien, Hölder, 1895-96. 4°. Mit einigen<br />
Textabb. und 6 (4 gefalt.) farb. Karten. VII<br />
(erstes Bl. weiß), 573 S.; 2 Bl., 565 S. Leicht läd.<br />
Orig.-Broschur. (112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. V, 871<strong>9.</strong> ÖBL I, 351. – Un -<br />
be schnitten.<br />
2371 FRANZÖSISCHE REVOLUTION – LETTRE<br />
de M. le Comte de N***, voyageur allemand, à un<br />
de ses amis, à Vienne. Frankfurt, Esslinger, 1801.<br />
1 Bl., 73 S. Pp. d. Zt. (leicht fleckig, etw. lichtrandig).<br />
(100) 200,-
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Wohl zweite<br />
Auflage oder Titelausgabe, kein Exemplar in einer deutschen<br />
Bibliothek zu ermitteln (nur der Druck von 1800 in<br />
der UB Bayreuth). – Preis der Zeitereignisse als zu Europas<br />
Wohl dienender Ereignisse. – Etw. gebräunt, wenige Seiten<br />
mit kleinem Wasserrand.<br />
2372 – RÉVOLUTIONS DE PARIS. (Hrsg. L. Prudhomme).<br />
Mischaufl. Lief. I-XIII der Reihe in 1 Bd.<br />
Paris, Imprimérie des révolutions, 178<strong>9.</strong> Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., gestoch. Portr., gestoch. Plan und<br />
22 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (165) 100,-<br />
Rétat 163: „Le journal est d'abord un récit, ardent et héroïque,<br />
des journées de juillet. Il veut être une 'histoire' continue<br />
des 'révolutions': la chronique journalière est donc intégrée<br />
dans un discours qui commente sans cesse les faits et les<br />
mets en perspective. Les 'Revolutions de Paris' sont en 1789<br />
un des journaux les plus engagés dans la lutte révolutionnaire,<br />
elles imposent de la Révolution une image grandiose,<br />
conquérante et dramatique. Elles revendiquent la liberté<br />
politique, la 'souveraineté' du peuple et la 'volonté générale',<br />
avec de fréquents références à Rousseau.“ – Die ersten<br />
dreizehn Lieferungen der bedeutendsten Zeitung der französischen<br />
Revolution. Die Berichterstattung über die<br />
Debatten der Nationalversammlung sowie die politische<br />
Lage in Paris und den Provinzen umfaßt den Zeitraum vom<br />
12. Juli bis zum 10. Oktober 178<strong>9.</strong> Die einflußreiche<br />
Wochenschrift im Oktavformat wurde vom reichen Buchhändler<br />
Louis Prudhomme herausgegeben und von den<br />
Advokaten Elisée Loustallot und Antoine Tournon redigiert.<br />
Sie erschien in 225 Lieferungen bis zum Februar 1794.<br />
– Die Tafeln zeigen Szenen aus den Tagen der Revolution.<br />
– Tls. wasserrandig, etw. fleckig.<br />
2373 FREEMAN, A., The Historical Geography of<br />
Europe. Second edition. Textbd. und Atlas in<br />
2 Bdn. London, Longmans und Green, 1882. Mit<br />
65 grenzkolor. lithogr. Karten. XLVIII, 629; VIII<br />
S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
(minimale Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Aus der Bibliothek von Hugh Duke of Westminster (1825-<br />
1899) mit dessen Exlibris auf den Spiegeln und Supralibros<br />
auf den Deckeln. – Dekorativ gebunden.<br />
2374 GALLERIE DER WELT, in einer bildlichen und<br />
beschreibenden Darstellung. Hrsg. von J. D. F.<br />
Rumpf und G. W. Bartholdy. Bd. IV (von 5) in 1<br />
Bd. Berlin, Oehmigke, (1803)-04. 4°. Mit 15 kolor.<br />
Kupfertafeln und gefalt. kolor. Kupferstichkarte.<br />
5 Bl., 400 (recte 404) S., 2 Bl. (zwischengeb.). Mod.<br />
Hldr. unter Verwendung alten Materials (etw.<br />
berieben). (5) 200,-<br />
Engelmann 56. – Behandelt u. a. die Levante, Arabien und<br />
Persien; die schönen Kupfer mit Ansichten (darunter Baalbek,<br />
Palmyra, Rhodos, Samos und Shiraz) und Trachten, die<br />
Falttafeln mit einer Karte des Schwarzen Meers, einer<br />
Nebenkarte des Marmarameers und 4 kleinen Ansichten<br />
der Dardanellen-Schlösser. – Erster Zwischentitel mit Be -<br />
sitzstempel, tls. braunfleckig.<br />
Geographie – Geschichte 431<br />
2375 GEOGRAPHIE – KONVOLUT – Ca. 30 Wer -<br />
ke meist aus dem 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied. leicht be -<br />
schäd. Einbände. (100) 200,-<br />
Werke von Dubois (Les voyages de Jésus-Christ), Schreiber<br />
(Manuel des voyages sur le Rhin), Borri (An Account of<br />
Cochin-China), Dollfuss-Ausset (Ascensions dans les<br />
hautes régions des Alpes) und Kramer (Afbildningar af<br />
nordiska drägter).<br />
2376 GESCHICHTE – KONVOLUT – Ca. 20 Werke<br />
meist aus dem 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied. leicht beschäd.<br />
Einbände. (100) 250,-<br />
Werke von Aretz (Kaiserin Elisabeth von Österreich), Koch<br />
(Gemählde der Revolutionen in Europa), Ring (Mémoire<br />
sur les établissments romains de Rhin et du Danube),<br />
Schmid (Graf Albert von Hohenberg), Vehse (Preußische<br />
Hofgeschichten), Nissen (Pompejanische Studien zur Städtekunde<br />
des Altertums) und Schultz (Grundlegung zu einer<br />
geschichtlichen Staatswissenschaft der Römer).<br />
2377 GOTTFRIED, J. L., Historische Chronick oder<br />
Beschreibung der merckwürdigsten Geschichte,<br />
so sich von Anfang der Welt bis auf das Jahr<br />
Christi 161<strong>9.</strong> zugetragen. 3 Bde. Frankfurt, Hutter,<br />
1743-5<strong>9.</strong> Fol. Mit 3 gestoch. Titeln, 35 (statt<br />
104; 26 doppelblattgr. und gefalt., 6 gefalt.) Kupfertafeln,<br />
31 Kupfern mit Porträt-Medaillons und<br />
317 (statt 329) Textkupfern. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (stark bestoßen, berieben, Rücken aufgeplatzt).<br />
(152) 600,-<br />
Graesse III, 122. Wüthrich III, 80, 8 und 145, B. – Achte<br />
und letzte Ausgabe der bekannten Chronik; die beiden<br />
Fortsetzungsbände sind eine Kompilation des Verlegers aus<br />
dem „Theatrum Europaeum“ mit einer Auswahl der Merianschen<br />
Kupfertafeln. „Obwohl die späteste Ausgabe, ist<br />
sie doch wegen der verbesserten Register und Texte die<br />
brauchbarste“ (Wüthrich). – Die wie immer tls. etw. abgenutzten<br />
Tafeln zeigen Ansichten und Pläne u. a. von London,<br />
Lissabon, Straßburg und Wien. Weiter See- und Landschlachten,<br />
Feierlichkeiten etc. – Bd. I ohne die Seiten<br />
711/12, 775/76, 835/36, 911/12, 1083/84, 1109/10 und<br />
1155/56; S. 773-74 lose. Braunfleckig. – Exlibris.<br />
Altkoloriert<br />
2378 – Fortgesetzte historische Chronik. Tl. II (von 3).<br />
Frankfurt, Hutter, 1745. Fol. Mit kolor. gestoch.<br />
Titel, 13 mont. kolor. Textkupfern, 55 (statt 56?)<br />
meist gefalt. kolor. Kupfertafeln und zahlr. Textholzschnitten.<br />
3 Bl., 1272 (recte 1251) S., 68 Bl.<br />
Stark läd. Ldr. d. Zt., Schnitt komplett mit gemalter<br />
floraler Bordüre. (59) 6.000,-<br />
Wüthrich in: Archiv für Kulturgeschichte, Bd. XLIII, Heft<br />
I, 213. – Fortsetzung der berühmten Chronik Gottfrieds<br />
(1<strong>58</strong>4-1633), die der Verleger Hutter auf Grundlage des<br />
„Theatrum Europaeum“ zusammenstellte, hier bis ins<br />
18. Jahrhundert fortsetzte und durch weltgeschichtliche<br />
Fakten ergänzte. – Die schönen Kupfer, tls. noch von<br />
Merian, zeigen Ansichten von Frankfurt, Heidelberg,<br />
Münster, Ofen, Preßburg, Straßburg, Wien etc., zahlr.
432<br />
Nr. 2385<br />
Schlachtenpläne des Dreißigjährigen Krieges, das Feuerwerk<br />
bei Nürnberg 1650, den Kometen von Regensburg<br />
1652, die Hinrichtung des Herzogs von Friedland 1634,<br />
aber auch siamesische Zwillinge und Drillinge, die 1620<br />
geboren wurden. – Eine Tafel mit Einriß, einige Tafeln angerändert,<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 26.<br />
Continuation of the famous chronicle by Gottfried (1<strong>58</strong>4-<br />
1633) which was compiled by the publisher Hutter on the<br />
basis of the „Theatrum Europaeum“, here continued until<br />
the 18th century and supplemented with facts of world history.<br />
– The beautiful copperplates, partly still by Merian,<br />
show views of Frankfurt, Heidelberg, Münster, Ofen, Preßburg,<br />
Strasbourg, Vienna etc., numerous battle plans of the<br />
Thirty Years' War, the fireworks at Nuremberg 1650, the<br />
comet of Regensburg 1652, the execution of the duke of<br />
Friedland 1634, but also Siamese twins and triplets born in<br />
1620. – One plate with tear, some plates restored with paper<br />
slips, slightly browned, a little soiled. – Contemporary, heavily<br />
damaged calf, combed edges with floral ornamental<br />
border.– See illustration on plate 26.<br />
2379 – Fortgesetzte Historische Chronick. Tl. III (von<br />
3). Frankfurt, Hutter, 175<strong>9.</strong> Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
doppelblattgr. Tabelle und 49 (42 doppelblattgr.,<br />
tls. gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl., 1328 (recte 1424)<br />
S., 57 Bl. Beschäd. Hldr. d. Zt. (59) 500,-<br />
Wüthrich in: Archiv für Kulturgeschichte, Bd. XLIII, Heft<br />
I, 213. – Fortsetzung der berühmten Chronik Gottfrieds<br />
(1<strong>58</strong>4-1633), die der Verleger Hutter auf Grundlage des<br />
„Theatrum Europaeum“ zusammenstellte, hier bis ins<br />
18. Jahrhundert fortsetzte und durch weltgeschichtliche<br />
Fakten ergänzte (reicht von 1660-1750). – Die Kupfer, vorwiegend<br />
mit Schlachtendarstellungen, zeigen auch Ansichten<br />
oder Pläne von Landau, Lissabon, London, Maastricht,<br />
Geographie – Geschichte<br />
Mainz, Ofen, Paris, Philippsburg, Straßburg, Wien etc.,<br />
ferner Seestücke und eine Seeschlacht. – Ca. 8 der außen<br />
eingefalteten doppelblattgr. Tafeln hier mit Randschäden<br />
(meist mit geringem Bildverlust). Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig und mit Wurmspuren, vor allem am Anfang und<br />
Ende mit stärkeren Randschäden durch Feuchtigkeitseinflüsse.<br />
– Beiliegt ein Fragment des Grundwerkes in der Ausgabe<br />
1710.<br />
2380 GRIECHENLAND – ATHEN – (BABIN, J.-P.),<br />
Relation de l'etat present de la ville d'Athenes,<br />
ancienne capitale de la Grece, bâtie depuis 3400<br />
ans. Lyon, Pascal, 1674 (d. i. Paris, Renouard,<br />
1854). Mit gefalt. Kupfertafel. 4 Bl., 76 S. Geglättetes<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., dreifacher goldgepr.<br />
Filete auf den Deckeln, Steh- und reicher<br />
Innenkantenvg. sowie Kopfgoldschnitt (gering<br />
berieben). (100) 200,-<br />
Nachdruck der Ausgabe von 1674. – Navari 59 Anm.<br />
Weber II, 392: „An exact reproduction of the first part of<br />
the original edition of 1674.“ – „This rare and important<br />
description of Athens represents the first serious attempt to<br />
describe the city from first-hand knowledge of its contemporary<br />
state“ (Navari). – 1854 konnten nur noch 2 Exemplare<br />
des Originals aufgefunden werden (in London und<br />
Lyon), so daß ein Nachdruck notwendig erschien. – Leicht<br />
gebräunt, teilw. unbeschnitten.<br />
2381 – (BARTHELEMY, J.-J.), Recueil de cartes géographiques,<br />
plans, vues et médailles de l'ancienne<br />
Grèce, relatifs au voyage du jeune Anacharsis.<br />
Seconde éd. Paris, Bure, 178<strong>9.</strong> 4°. Mit 31 (2 gefalt.)<br />
doppelblattgr. Kupferstichkarten, -tafeln und -plänen.<br />
XLII S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(Deckel leicht aufgebogen, wenig beschabt und<br />
bestoßen). (109) 300,-<br />
Brunet I, 674. Graesse I, 300. Sander 7<strong>9.</strong> – Frühe Ausgabe<br />
des Atlasbandes zu Barthélemys berühmtem Reiseroman.<br />
– Stellenw. etw. fleckig und leicht gebräunt.<br />
2382 – – Reise des jungen Anacharsis durch Griechenland,<br />
vierhundert Jahr vor der gewöhnlichen<br />
Zeitrechnung. Aus dem Französischen (von<br />
D. Jenisch). Bde. I und III-VII (von 7) sowie<br />
Tafelbd. in 7 Bdn. Berlin und Libau, Lagarde und<br />
Friedrich, 1789-93. Mit 6 gestoch. Portrs., 31<br />
(30 gefalt.) Kupferstichkarten, gestoch. Plänen<br />
und Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (stark<br />
beschabt und bestoßen). (152) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 2082. – Vgl. Brunet I,<br />
675. – Beschreibung des antiken Griechenlands in Form<br />
einer fiktiven Reise im 4. Jahrhundert vor Christus. – Die<br />
Tafeln zeigen u. a. Grundrisse und Pläne (Olympia, Sparta),<br />
antike Bauwerke (Parthenon, Propyläen) und Münzen. –<br />
Die Karten, Pläne und Kupfertafeln des Gesamtwerks sind<br />
im Atlasband vollständig vorhanden, auch diejenigen des<br />
hier fehlenden zweiten Bandes. Alle übrigen Kupferstiche<br />
doppelt vorhanden, da sie auch in die jeweiligen Bände eingebunden<br />
sind, bis auf die vier Tafeln des ersten Bandes und<br />
zwei der sechs Tafeln des dritten Bandes, die dort fehlen. –<br />
Etw. gebräunt und fleckig. – Ohne Rückgaberecht.
2383 – BOUHOURS, (D.), Histoire de Pierre d'Aubusson<br />
grand-maistre de Rhodes. Troisième éd.<br />
Den Haag, Block, 173<strong>9.</strong> Mit gestoch. Portr. und<br />
Kupfertafel. 8 Bl., 472 S., 20 Bl. Pp. d. Zt. (Rücken<br />
stärker berieben, etw. fleckig und bestoßen). (74)<br />
150,-<br />
De Backer-S. I, 1902, 14. – Tafel mit hübscher Ansicht von<br />
Rhodos aus der Vogelperspektive. – Titel gestempelt, vereinzelt<br />
wasserrandig, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
2384 – GORDON, TH., History of the Greek Revolution.<br />
2 Bde. Edinburgh und London, Cadell,<br />
1832. Mit 11 (5 gefalt.) lithogr. Karten. 2 Bl., VII,<br />
504; VIII, 508 S. Lwd. d. Zt. (lichtrandig, tls. stärker<br />
beschabt, bestoßen und fleckig). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Droulia 1985-1986. Atabey 50<strong>9.</strong> Navari<br />
710: „It constitutes one of the basic sources for the history<br />
of the Greek war of independence, and Dakin calls it 'one<br />
of the best essays in contemporary history ever written'.“ –<br />
Meist unaufgeschnitten, eine Faltkarte mit Einriß, stärker<br />
gebräunt, leicht fleckig.<br />
2385 – KRAZEISEN, K., Bildnisse ausgezeichneter<br />
Griechen und Philhellenen, nebst einigen Ansichten<br />
und Trachten. München, o. Dr., 1828-31. Gr.-<br />
Fol. Mit 28 getönten lithogr. Tafeln und lithogr.<br />
Plan. 14 S. Orig.-Brosch. (Seitenränder wenig<br />
lädiert und leicht gebräunt, stellenw. etw. fleckig).<br />
(2) 8.000,-<br />
Droulia 1426-2<strong>9.</strong> Blackmer 926. Lipperheide Kc <strong>9.</strong> – Der<br />
General der Infanterie, Maler und Zeichner Karl Krazeisen<br />
(1794-1878) hatte an den griechischen Befreiungskämpfen<br />
1821 als Begleiter Karl von Heydecks teilgenommen; vorliegendes<br />
Werk ist das künstlerische Ergebnis dieses Unternehmens.<br />
– Die Porträts lithographierte F. Hanfstaengl, die<br />
7 Landschaftsdarstellungen F. Hohe. Hanfstaengl hatte sie<br />
auch Goethe zur Begutachtung geschickt, was den Dichter<br />
zu einem lobenden Dankschreiben an den jungen Lithographen<br />
veranlaßte. – Mit dem meist fehlenden Plan von<br />
Athen, der auf die Innenseite des letzten Lieferungs-Um -<br />
schlages gedruckt wurde. – Etw. fleckig. – Unbeschnitten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Commander of an infantery, painter and illustrator Karl<br />
Krazeisen (1794-1878) took part in the military Greek liberation<br />
campaign 1821 as compagnion to Karl von Heydeck;<br />
this work is the artistic outcome of that undertaking. – Map<br />
of Athens printed on the inside of the last issue cover. – See<br />
illustration.<br />
2386 – LIMBURG-BROUWER, P. VAN, Histoire de<br />
la civilisation morale et religieuse des Grecs. 8 in<br />
5 Bdn. Groningen, W. van Boekeren, 1833-42.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. – Graesse IV, 212.<br />
– Dekorativ gebunden. (100) 200,-<br />
2387 – MAXIMILIAN, (KAISER VON MEXIKO),<br />
Mein erster Ausflug. Wanderungen in Griechenland.<br />
Leipzig, Duncker & Humblot, 1868. Mit<br />
gestoch. Portr. XII, 256 S. Ldr. d. Zt. mit Vg. (etw.<br />
beschabt). (112) 80,-<br />
Geographie – Geschichte 433<br />
Erste Ausgabe. – Blackmer 1096. Weber I, 673. Rabenlechner<br />
142: „Mit schönem Stahlstichporträt des Verfassers nach<br />
einem Miniaturporträtgemälde von Raab.“ – Titel mit Be -<br />
sitzvermerk, etw. fleckig, gegen Ende oben wasserrandig.<br />
2388 – RECHBERG, C. VON, Das Griechenland-<br />
Album 1804-1805. Zürich, Verlag der Wolfsbergdrucke,<br />
1974. Qu.-Gr.-Fol. Reich illustr. 46 S.,<br />
1 Bl. OHlwd. (mit Schabspuren, leicht fleckig).<br />
(100) 100,-<br />
Mit Abbildungen von Landschaften, antiken Monumenten,<br />
Kostümen etc. nach Skizzen, die auf der Griechenland-<br />
Reise von Carl Graf von Rechberg (1775-1847) und seinen<br />
Begleitern entstanden sind. – Sauber.<br />
2389 – SCHLIEMANN, H., Orchomenos. Bericht<br />
über meine Ausgrabungen im Böotischen Orchomenos.<br />
Leipzig, Brockhaus, 1881. Mit 4 (2 gefalt.,<br />
1 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln und einigen Textabb.<br />
VI, <strong>58</strong> S. Mod. Lwd. mit mont. Orig.-Brosch.<br />
– Erste Ausgabe. – ADB LV, 180. – Gering ge -<br />
bräunt und fleckig. (100) 200,-<br />
2390 – SOMMER, J. A., Répertoire analytique et de -<br />
scriptif pour la carte d'Athènes et ses environs.<br />
München, Wild, 1841. Fol. VII, 51 S. Lwd. d. Zt.<br />
(lichtrandig, leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(2) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Alphabetisch angelegtes Verzeichnis zu<br />
der im Titel genannten, im selben Jahr erschienenen Athen-<br />
Karte, mit teils ausführlichen etymologischen, mythologischen<br />
und historischen Erklärungen der Örtlichkeiten<br />
(vorwiegend antiken Kultstätten) Athens und seiner Umgebung,<br />
das damit unabhängig von der Karte ein topographisches<br />
Kompendium der alten Stadt darstellt. – Minimal<br />
gebräunt, leicht fleckig.<br />
2391 – THERA. Untersuchungen, Vermessungen und<br />
Ausgrabungen in den Jahren 1895-1898. Hrsg.<br />
von F. Hiller von Gaertringen. 4 Bde. und Atlas.<br />
Berlin, Reimer, 1899-190<strong>9.</strong> Fol. und Gr.-Fol. Mit<br />
12 (5 doppelblattgr., 3 gefalt.) losen tls. farb.<br />
lithogr. Tafeln und zahlr. tls. gefalt. farb. lithogr.<br />
Tafeln, Karten, Diagrammen und Tabellen.<br />
OLwd. und lose in OLwd.-Mappe. (Gelenke von<br />
Bd. II etw. beschädigt, Alters- und Gebrauchsspuren).<br />
(100) 1.200,-<br />
Einzige Ausgabe. – NDB IX, 156. – Hauptwerk des deutschen<br />
Epigraphikers Friedrich Hiller von Gaertringen<br />
(1864-1947). Er führte von 1896-1902 Ausgrabungen in Alt-<br />
Thera (Santorin) durch und war zu seiner Zeit der wohl<br />
beste Kenner der griechischen Epigraphik in Deutschland.<br />
– Inhalt der Bde.: I. Die Insel Thera in Altertum und<br />
Gegenwart mit Ausschluß der Nekropolen. (1899). –<br />
II. Theraeische Graeber. (1903). – III. Stadtgeschichte von<br />
Thera. (1904). – IV. Klimatologische Beobachtungen aus<br />
Thera. (1902-1909). – Mehrf. gestempelt, etw. gebräunt. –<br />
Vorsatz von Bd. I mit hs. Widmung des Verfassers an J(ohn)<br />
Arthur R(uskin) Munro (1864-1944), Direktor des Lincoln<br />
College in Oxford. – Siehe Abbildung.
434<br />
Nr. 2391<br />
2392 GRIECHENLAND – UNEDITED ANTIQUI-<br />
TIES of Attica, The; comprising the architectural<br />
remains of Eleusis, Rhamnus, Sunim, and Thoricus.<br />
By the Society of Dilettanti. London, Longman,<br />
1817. Gr.-Fol. Mit 78 Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
59 S. Läd. Pp. d. Zt. (63) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Borroni 4285. Millard II, 7<strong>9.</strong> Cicognara<br />
2646: „Quest'opera prodotta con tutto il lusso, e l'eleganza,<br />
unita alla critica, è uno de' più bei volumi che abbiansi di<br />
Greche Antichità.“ Blackmer 1569: „This work resulted<br />
from the activities of the 2nd Ionian Mission sent to Greece<br />
by the Society of Dilettanti. A tremendous amount of work<br />
was accomplished.“ – Vorderes Innengelenk gebrochen,<br />
fliegender Vorsatz mit Quetschfalten, Seiten tls. gebräunt,<br />
Tafeln fleckig (meist außerhalb des Abbildungsrahmens). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Upper inner joint broken, fly-leaf with<br />
vertical creases, pages partly browned, plates soiled (mostly<br />
outside illustration border). – Contemporary damaged cardboard.<br />
– See illustration.<br />
2393 GROSSBRITANNIEN – (ADDISON, J., UND<br />
R. STEELE), The Spectator. 8 Bde. London,<br />
Payne, o. J. (1711-14). Mit 8 gestoch. Frontisp.<br />
Spät. Ldr. mit 2 Rsch. (Gelenke tls. gelockert,<br />
gering berieben und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Lowndes 2470. – Häufig gedruckte moralische<br />
Wochenschrift, die einen guten Einblick in das Londoner<br />
Leben Anfang des 18. Jahrhunderts gibt. – Leicht<br />
gebräunt und fleckig.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2394 – DAHLMANN, F. CH., Geschichte der englischen<br />
Revolution. Leipzig, Weidmann, 1844. 3 Bl.,<br />
393 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. berieben). (36) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB III, 478. Fueter 53<strong>9.</strong> – Leicht ge -<br />
bräunt. – Dekorativ gebunden.<br />
2395 – JUNIUS (PSEUD.), Letters). 2 Bde. London,<br />
Bensley, 1797-9<strong>9.</strong> Mit 2 gestoch. Titeln und<br />
21 gestoch. Portrs. 3 Bl., XXXIX, 274 S.; 1, 1 Bl.<br />
(Anzeigen), 319 S. Ldr. d. Zt. mit mod. Rsch. und<br />
Rvg. (Rückenbezug leicht brüchig, etw. bestoßen).<br />
(36) 80,-<br />
Lowndes 1241: „Elegant edition.“ – Die Briefe über die<br />
politischen Zustände Großbritanniens, erstmals 1769 im<br />
„Public Advertiser“ erschienen, erregten in England seinerzeit<br />
großes Aufsehen, zum ersten wegen ihrer genauen<br />
Analysen und der geschliffenen Sprache, zum andern, weil<br />
der Verfasser (und das bis heute) unbekannt geblieben ist.<br />
Einige schreiben die Briefe Philip Francis zu. – „Work<br />
which must always preserve its high place among the classics<br />
of England: the author was a first-rate master of the art<br />
of rhetorical invective“ (Lowndes). – Inhaltsverzeichnis verbunden,<br />
etw. fleckig. – Gestoch. Exlibris.<br />
2396 – MORITZ, K. PH., Reisen eines Deutschen in<br />
England im Jahr 1782. Berlin, Maurer, 1783. Mit<br />
gestoch. Titelvign. von J. W. Meil. 2 Bl., 272 S. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (bestoßen und stark beschabt).<br />
(53) 600,-
Nr. 2392<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 490, 8, 5. Dorn 40<strong>9.</strong> Hayn-G. II,<br />
150. Cox III, 97. Griep-L. 954: „Schilderung einer Fußwanderung<br />
von London über Oxford in die englischen<br />
Midlands, samt einer Stadtbeschreibung von London.“ –<br />
„The naive yet sensible travel book is one of the most entertaining<br />
accounts of England by a foreigner that has been<br />
published“ (Cox). – Mit Spuren eines entfernten Exlibris,<br />
stellenw. leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2397 – ORLEANS, (P. J. DE), Histoire des révolutions<br />
d'Angleterre depuis le commencement de la<br />
monarchie. 3 Bde. Paris, Barbin, 1693-94. 4°.<br />
13 Bl., 6<strong>58</strong> S.; 1 Bl., 521 S.; 12 Bl., 572 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Kapitale tls. beschädigt, leicht<br />
berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
De Backer-S. V, 1940, 16. – Pierre Joseph d'Orléans (1644-<br />
1698) war einer der fruchtbarsten jesuitischen Historiographen.<br />
– Gering gebräunt und fleckig.<br />
2398 GUTHRIE, W., A New Geographical, Historical,<br />
and Commercial Grammar; and present state of<br />
the several kingdoms of the world. 11th ed., corrected.<br />
London, Dilly und Robinson, 1788. Mit<br />
Kupfertafel, 18 (statt 19) gefalt. Kupferstichkarten<br />
und Tabelle. 928 S. Mod. Hldr. (100) 200,-<br />
Sabin 29327. – In zahlr. Ausgaben und Auflagen verbreitetes<br />
geographisches Handbuch, erstmals 1770 erschienen.<br />
Mit Karten von Europa (12), Asien (1), Afrika (1), Amerika<br />
(3) und der Welt. – Es fehlt die Karte von Ostindien. –<br />
Leicht gebräunt.<br />
Geographie – Geschichte 435<br />
2399 HAPPEL, E. W., Thesaurus exoticorum. Alsdann<br />
eine kurzbündige Beschreibung von Ungarn.<br />
Hamburg, Frankfurt und Leipzig, von Wiering<br />
und Hertel, 1688. Fol. Mit 3 (2 gefalt., 1 doppelblattgr.)<br />
kolor. Holzschnitt-Tafeln, 3 gefalt. kolor.<br />
Kupferstichkarten, 21 (statt 24; 6 gefalt., 9 doppelblattgr.<br />
und tls. gefalt.) kolor. Kupfertafeln und<br />
199 kolor. Textholzschnitten sowie einzelnen<br />
kolor. Holzschnitt-Initialen und -Vign. (ohne den<br />
gestoch. Titel). 8 Bl., 120 S., 1 Bl., 88 S., 1 Bl., S. 89-<br />
192, 1 Bl., 112 S., 1 Bl., S. 113-160 (recte 156), 1 Bl.,<br />
288 S., 2 Bl., 115 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (126) 6.000,-<br />
Eine von 3 Titelvarianten der ersten Ausgabe mit abweichendem<br />
Impressum, laut Dünnhaupt „eine Art Vorausdruck<br />
des 1. Teils“. – Hayn-G. III, 84. Jantz 1291. Dünnhaupt<br />
15.2. Borba de Moraes 393. Baginsky 214. Palmer<br />
333. Alden 688/117. Sturminger 1464. Mendelssohn II, 500.<br />
Slg. Böhme 375 (2 Ex., Kollation ungenau). Sabin 30279:<br />
„The greater part of this work, which is a sort of German<br />
Coryat, is filled with a history of the wars between Hungary<br />
and Turkey, but it has also a special interest for the<br />
American collector, as it contains a series of fifteen curious<br />
representations of the aborigines of America, all with de -<br />
tailed descriptions of their manners, customs, religion, etc.<br />
We find among them Chilians, Mexicans, etc.“ – Enthält<br />
auch die Beschreibungen der Hottentotten und von Madagaskar.<br />
– Die selten vollständige (hier fehlen nur der<br />
gestoch. Titel und 3 Kupfertafeln) und umfassende kulturgeschichtliche<br />
Beschreibung europäischer und außereuropäischer<br />
Völker sowie Darstellung ihrer Kostüme (nicht bei<br />
Lipperheide), Werkzeuge, Sitten und Gebräuche etc. Am
436<br />
Nr. 2396<br />
Schluß die Übersetzung „Des Ertz-betriegers Mahomets<br />
Alkoran“. Unter den Kupfern zahlr. Porträts und Stadt -<br />
ansichten (Wien, Ofen, Neuhäusel etc.). Die Holzschnitte<br />
meist mit Kostümdarstellungen. – Vorderer Innendeckel<br />
mit Exlibris. Fliegender Vorsatz unten etw. eingerissen.<br />
Nahezu alle doppelblattgr. oder gefalt. Tafeln und Karten<br />
lose. Titel knapp beschnitten (oberste Zeile leicht angeschnitten).<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig, insgesamt<br />
noch gut erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
One of 3 reissues under a new title of the first edition with<br />
differing imprint, after Dünnhaupt „a kind of advance printing<br />
of 1st part“. – Exceptionally complete and comprehensive<br />
cultural and historical description of European and<br />
non-European people (lacks here only engraved title and<br />
3 copperplates) as well as illustration of their national costumes<br />
(not by Lipperheide), tools, customs and way of life etc.<br />
At the end translation „Des Ertz-betriegers Mahomets<br />
Alkoran“. Among the copperplates numerous portraits, town<br />
views (Vienna, Ofen, Neuhäusel etc.). The woodcuts mostly<br />
illustrating costumes. – Upper inner cover with exlibris. Flyleaf<br />
a little torn at bottom. Nearly all double-page or folded<br />
plates and maps loose. Title closely trimmed (topmost line<br />
slightly cut). Variable browning and soiling, altogether quite<br />
well preserved. – Contemporary vellum (a little soiled, rubbed<br />
and scuffed). – See illustration on plate 27.<br />
2400 HURTER, F., Ausflug nach Wien und Presburg<br />
im Sommer 183<strong>9.</strong> 2 Bde. Schaffhausen, Hurter,<br />
1840. VIII, 396 S.; 2 Bl., 394 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen) und eingeb. Orig.-Broschur.<br />
(112) 150,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Mayer 368. Wurzbach IX, 442. – Enthält<br />
auch eine interessante Passage über München. – Etw. fleckig.<br />
2401 ITALIEN – BARONI, G., La nunziatura in<br />
Francia di Rodolfo Pio. 1535-1537. Bologna 1962.<br />
Mit Portr. 1 Bl., XXXVIII S., 1 Bl., 675 S., 3 Bl.<br />
Maroquin d. Zt. mit reicher Vergoldung. – E. Widmung<br />
des Autors. (19) 120,-<br />
2402 – DUCLOS, (C. P.), Voyage en Italie ou considérations<br />
sur l'Italie. Paris, Buisson, 1791. 2 Bl., VIII,<br />
412 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken restauriert,<br />
etw. beschabt und berieben). (100) 150,-<br />
Zweite Ausgabe der postum erschienenen Reisebeschreibung.<br />
– Hoefer XV, 22: „Ce voyage est remarquable par<br />
l'originalité des vues et des aperçus; Duclos ne pouvait parcourir<br />
l'Italie en simple touriste, il la visita en penseur et en<br />
politique.“ – Vorsatz mit längerer biobibliographischer<br />
Notiz zu Duclos; leicht gebräunt und fleckig.<br />
2403 – EHRMANN, TH. F., Neueste Kunde der<br />
Schweiz und Italiens. Prag, Diesbach, 180<strong>9.</strong> Mit<br />
21 (7 gefalt.) Kupfertafeln, 3 gefalt. grenzkolor.<br />
Kupferstichkarten und 3 gefalt. gestoch. Plänen.<br />
578 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (etw. fleckig, stark<br />
beschabt und bestoßen). (112) 250,-<br />
(Neueste Länder- und Völkerkunde, Bd. V). – Vgl. Engelmann<br />
50. Wäber I, 2. – Nachdruck der Weimarer Ausgabe.<br />
– Mit Karten von der Schweiz, Italien und Sizilien, ferner<br />
Stadtplänen von Bern, Venedig und Neapel sowie Ansichten<br />
von Catania, Mantua, Neapel, dem Vatikan und Venedig.<br />
– Plan von Bern und Ansicht des Mont Blanc am Rand<br />
angeschmutzt und wenig lädiert, tls. gering gebräunt und<br />
stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2404 – EUSTACE, J. CH., A Classical Tour through<br />
Italy. Third edition, revised and enlarged. 4 Bde.<br />
London, Mawman, 1815. Mit 10 (1 gefalt.) Kupfertafeln<br />
(ohne die Karte). Ldr. d. Zt. (Rücken tls.<br />
rissig, etw. berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Borroni 3332.2. Brunet II, 1113. Graesse II, 527. Olschki<br />
240. Pine-Coffin 802, 2: „When it finally appeared, it had<br />
an immediate success and reached seven editions by 1841.<br />
The work presents a resonable and well balanced account of<br />
all aspects of Italian life, though the autor, who was a<br />
Catholic priest, is said to have repented later of some of his<br />
more liberal expressions of opinion.“ – Die Kupfer mit<br />
Detailansichten und Grundrissen römischer Kirchen. – Es<br />
fehlt die Karte von Italien. – Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
Titel von Bd. IV mit Einriß, gering gebräunt und fleckig.<br />
2405 – FERRARA – PIO DI SAVOIA, A., L'Andromeda.<br />
Cantata, e combattuta in Ferrara il carnevale<br />
dell'anno 1638. (Ferrara, Suzzi, 1639). Fol.<br />
Mit radiertem Titel und 15 gefalt. Kupfertafeln.<br />
5 Bl., 132 S. Rotes Ldr. um 1800 mit Vg. (wenig<br />
beschabt und bestoßen). (19) 8.000,-
Nr. 2403<br />
MGG XI, 942. – Mit großformatigen Kupferstichen der<br />
Szenenbilder illustriertes Libretto zur Festoper „Andromeda“,<br />
die anläßlich der Vermählung des Cornelio Bentivoglio<br />
und der Costanza Sforza im Jahre 1638 in Ferrara<br />
aufgeführt worden ist. Der Autor stammmt aus dem alten<br />
lombardischen Adelsgeschlecht der Pio di Savoia (um 1<strong>58</strong>0-<br />
1649). Vertont hat den Text der Komponist und Violin -<br />
virtuose Michelangelo Rossi, auch genannt Michelangelo<br />
del Violino (1602-1656), ein Schüler des Frescobaldi. Die<br />
Musik ist jedoch verloren. Die Bühnenbilder mit prachtvollen<br />
Architekturkulissen sind Werke des Theaterarchitekten<br />
Francesco Guitti (um 1600-1640), dessen Bühnenmaschinerie<br />
der „Andromeda“ von Bedeutung für die<br />
Entwicklung des Barocktheaters wurde – Berühmtheit hat<br />
vor allem das Seeungeheuer erlangt (dargestellt auf der<br />
neunten Tafel). Wiedergeben wird auch das Proszenium des<br />
Theaters als wiederholter Rahmen von einer einzigen Platte.<br />
Die wechselnden Szenerien sind dagegen in das Mittelfeld<br />
von separaten Platten eingedruckt. – Mehrere Tafeln mit<br />
größeren, sauber restaurierten Einrissen, erste Bl. mit kleinen<br />
restaurierten Eckabrissen, 2 Bl. Widmung verbunden;<br />
stellenw. etw. fingerfl., unbeschnitten. – Dekorativ gebunden.<br />
– Von großer Seltenheit. – Siehe Abbildung.<br />
Illustrated libretto with large-sized engravings of the stage<br />
setting to the opera „Andromeda“ which was performed at<br />
Ferrara in 1638 on the occasion of the wedding of Cornelio<br />
Bentivoglio and Costanza Sforza. – The stage setting with a<br />
magnificent architectural background is the work of the<br />
theatre architect Francesco Guitti (around 1600-1640) whose<br />
stage machinery of „Andromeda“ was important for the<br />
development of the baroque theatre – famous above all<br />
Geographie – Geschichte 437<br />
became the sea monster (illustrated on the ninth plate). –<br />
Several plates with larger but neatly restored tears, first leaf<br />
with small restored torn off corners, 2 leaves dedication misbound;<br />
here and there some fingermarks, uncut. – Decorative<br />
binding. – Extremely rare. – Red calf around 1800 with<br />
gilt (hardly scratched and scuffed). – See illustration.<br />
2406 – FLORUS, L. A., Epitome rerum Romanarum.<br />
Editio altera auctior. Leiden, (Damme für) Luchtmans,<br />
1744. Mit allegorischem gestoch. Titel und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 29 Bl., 8<strong>58</strong> (recte 874) S.,<br />
61 Bl., 39 (recte 47) S. Pgt. d. Zt. (144) 80,-<br />
Schweiger II, 363. Ebert 7692: „Neue vortreffliche Recension<br />
aus Manuskripten und alten Ausgaben.“ – Die Karte<br />
zeigt das Herrschaftsgebiet des gesamten Römischen<br />
Reichs. – Im Anhang der „Liber memorialis“ von Lucius<br />
Ampelius. – Wenig fleckig.<br />
2407 – FÜNF MERKWÜRDIGSTEN TAGE Neapels,<br />
Die. Uebersetzung der italienischen Originalschrift<br />
eines Carbonari. Altenburg, Hahn, 1820.<br />
43 S. Mod. Pp. (minimal vergilbt). (66) 100,-<br />
Darstellung der Aufstände in Neapel während des Jahres<br />
1820. – Die Übersetzung besorgte der Pädagoge Karl Heinrich<br />
Gottfried Witte (1767-1845), vgl. ADB XLIII, 593. –<br />
Gebräunt und fleckig. – Aus der Bibliothek „von Fechenbach“.
438<br />
Nr. 2405<br />
2408 ITALIEN – GENUA – (BRUSCO, G. A.),<br />
Description des beautés de Genes et de ses environs.<br />
Genua, Gravier, 1781. Mit gestoch. Titel, 19<br />
(15 gefalt.) Kupfertafeln und gefalt. typogr. Tafel.<br />
142 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappen -<br />
supralibros (Ecken und Fehlstelle im Bezug des<br />
Vorderdeckels restauriert, bestoßen). (167) 800,-<br />
Fossati Bellani 2645. – Vgl. Lozzi 2113. – Erstmals 1768<br />
erschienener Führer durch Genua, illustriert mit 2 gefalt.<br />
Plänen, gefalt. Vogelschauansicht von Guidotti, Detail -<br />
ansichten, Trachten, Altertümern etc. – Leicht gebräunt,<br />
insgesamt sehr sauber, die Kupfer in kräftigem Abdruck.<br />
2409 – GRAEVIUS, J. G., Thesaurus antiquitatum<br />
Romanarum. Bde. II, VI und IX (von 12). Leiden,<br />
Halma und Van der Aa, 1694-9<strong>9.</strong> Gr.-Fol. Mit<br />
3 gestoch. Titeln, 3 gestoch. Titelvign., 16 (1 doppelblattgr.,<br />
4 gefalt.) Kupfertafeln und 83 Textkupfern.<br />
Blindgepr. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen,<br />
etw. angeschmutzt, berieben und bestoßen). (104)<br />
600,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Graesse III, 128. Rossetti 5495. – Vgl.<br />
Schudt 817. – Monumentalwerk über das alte Rom und das<br />
Römische Reich mit Plänen und Ansichten von Bauwerken<br />
der Stadt, Denkmälern der Kunst, Abbildungen von Münzen,<br />
Inschriften und anderem mehr. – DAZU: GRONO-<br />
VIUS, J., Thesaurus Graecarum antiquitatum. Bd. VII (von<br />
13). Leiden, Van der Aa, 169<strong>9.</strong> Mit 15 Kupfertafeln. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2410 – GUICCIARDINI, F., Della istoria d'Italia libri<br />
XX. 4 Bde. „Friburgo, M. Kluch“ (= Florenz,<br />
G. Cambiagi), 1775. 4°. Mit gestoch. Portr. Pgt. d.<br />
Zt. mit goldgepr. Rtit. (etw. fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (63) 500,-<br />
Parenti 96. Brunet II, 1803: „Édition la meilleure que jusqu'alors<br />
on eût encore donnée de cet historien.“ – Dem<br />
widerspricht vehement Ebert 9085: „Von Bonso Pio Bonsi<br />
besorgt, mit einigen Ergänzungen aus einem Manuskript<br />
der Magliab. Bibl. Aber diese Ergänzungen sind ohne<br />
Werth, und bestehen in Stellen, welche der Verfasser bei<br />
späterer Revision selbst weggestrichen hatte. Dagegen fehlen<br />
andre kleine Zusätze, welche Guiccardini selbst später<br />
gemacht hatte. Zugleich ist die Ausgabe sehr incorrect.“<br />
Graesse III, 177 wagt kein Urteil, und Fueter 71 weist zwar<br />
auf das Originalmanuskript in der Magliabecchiana zu Florenz<br />
hin, verzeichnet aber unsere Ausgabe nicht. – Schön<br />
gedruckt und gut erhalten.
Nr. 2409<br />
2411 – ISABELLE, (CH.-E.), Parallèle des salles rondes<br />
de l'Italie. 2e éd. Paris, Lévy, 1863. Gr.-Fol.<br />
Mit chromolithogr. Frontisp. und 3 doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln. 34 S., 1 Bl. OHlwd. (tls. stärker<br />
berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Thieme-B. XIX, 233. – Nicht in der Ornamentstichslg. Berlin<br />
und bei Borroni. – Untersuchung verschiedener Kuppelkonstruktionen<br />
des französischen Architekten Charles-<br />
Edouard Isabelle (1800-1880), u. a. des Pantheons und des<br />
Baptisteriums in Florenz. – Gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
– Exlibris „Prince Roland Bonaparte“ (18<strong>58</strong>-1924).<br />
2412 – JOUY, (E. M. V. DE), L'Hermite en Italie.<br />
4 Bde. Paris, Pillet, 1824-25. Mit 4 gestoch. Frontisp.<br />
nach Alexandre Desenne und 4 gefalt. Stahlstichtafeln<br />
nach Ambroise Tardieu. Mod. Hpgt.<br />
mit goldgepr. Rsch. (leicht fleckig). (87) 200,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. Aufl.). – Quérard II, 276. Barbier<br />
II, 21<strong>9.</strong> – Vgl. Fromm 13209 (deutsche EA 1828-30).<br />
Thieme-B. IX, 124 und XXXII, 443. – Die Kupfertafeln in<br />
der Bildmitte jeweils mit einer Karte eines Teils von Italien,<br />
umrahmt von kleinen Ansichten italienischer Städte, darun-<br />
Geographie – Geschichte 439<br />
ter Florenz, Genua, Mailand, Neapel, Palermo, Parma, Pisa,<br />
Rom, Turin und Venedig. – In ähnlicher Aufmachung<br />
erschienen seit 1812 bis 1830 76 Bände, thematisch anderen<br />
europäischen Ländern und deren Sitten sowie Algerien<br />
gewidmet; von diesen Publikationen liegen bei „L'Hermite<br />
de Londres“ (3 Bde.), „L'Hermite en Écosse“ (2 Bde.),<br />
„L'Hermite en Irlande“ (Bd. II), „L'Hermite en Province“<br />
(Bd. X), „L'Hermite rôdeur“ (2 Bde.) und „Les Hermites en<br />
prison“ (2 Bde.). Mit einigen Stahlstichtafeln. – Alle Bde.<br />
leicht gebräunt, Seiten- und Fußstege unbeschnitten. – Uniform<br />
gebunden.<br />
2413 – KOTZEBUE, A. VON, Bemerkungen auf einer<br />
Reise aus Liefland nach Rom und Neapel. 3 in<br />
1 Bd. Köln, Hammer, 1810. Mit gestoch. Frontisp.<br />
1 Bl., 326 S., 1 Bl., 261 S., 1 Bl., 319 S., 2 Bl. Stark<br />
läd. Pp. d. Zt. (100) 100,-<br />
Borroni 3310/1. – Vgl. Goed. V, 283, 122 und XV, 234.<br />
Tresoldi 95. – Nicht bei Walther (Hammer). – Die ersten<br />
beiden Bände enthalten eine kurze Reisebeschreibung nach<br />
Neapel und eine längere Beschreibung dieser Stadt, Bd. III<br />
ist ausschließlich Rom gewidmet. – Erstmals in Berlin 1805<br />
erschienen. – Gebräunt, fleckig und wasserrandig.
440<br />
Nr. 2417<br />
2414 ITALIEN – LEO, H., Geschichte der italienischen<br />
Staaten. Vom Jahre 568 bis (1830). 5 Bde. (ohne<br />
Register). Hamburg, Perthes, 1829-32. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (minimal berieben). (36) 150,-<br />
Geschichte der europäischen Staaten. – Goed. VI, 340. –<br />
Tls. etw. braunfleckig. – Dekorativ gebundene Reihe aus<br />
der Lotzbeckschen Familien-Fideikommiß-Bibliothek auf<br />
Schloß Weyhern mit gestoch. Exlibris und Namensetikett<br />
„Alfred v. Lotzbeck“.<br />
2415 – LEWALD, A., Praktisches Reise-Handbuch<br />
nach und durch Italien. Stuttgart, Hoffmann,<br />
1840. Mit 2 lithogr. Faltkarten und 9 lithogr.<br />
Plänen. XIV S., 1 Bl., 608 S. Hlwd. d. Zt. (Rückenbezug<br />
tls. eingerissen, etw. fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Tresoldi 167. – Stellenw. etw. fleckig.<br />
2416 – MONFERRATO – SAMMELBAND –<br />
5 Schriften über die Erbstreitigkeiten im Marquisat<br />
Monferrato. Turin, Pizzamiglio, 1614-15. 4°.<br />
Mit 4 gleichen Holzschnitt-Wappen auf den<br />
Titeln. Flex. altes Pgt. (Gebrauchsspuren). (100)<br />
400,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
I. RISTRETTO del discorso fatto sopra la causa del Monferrato,<br />
per l'Altezza seren. di Savoia. 1614. Mit gefalt.<br />
genealogischer Tabelle. 4 Bl. – STC 190. – Tabelle lose.<br />
II. COMPENDIO del fatto e breve discorso della causa<br />
di Monferrato, per il serenissimo Duca di Savoia. 1614.<br />
63 num. Bl. – STC 190.<br />
III. BREVE, ET VERIDICA RELATIONE di quanto e<br />
successo tra gli eserciti di Sp(a)gna, et di Savoia quest'anno<br />
1615. Venedig (d. i. Turin, Pizzamiglio, 1615). 36 S. –<br />
FRBNF 35946607. – Einer von ca. 3 Drucken aus der gleichen<br />
Zeit.<br />
IV. VERA, E SUCCINTA RELATIONE de i successi tra<br />
le due armate di Sp(a)gna, e Savoia. 1615. 2 Bl., 46 S. –<br />
FRBNF 36385327.<br />
V. TRATTATO di pace, et accommodamento di questi<br />
ultimi moti di guerra, seguiti tra la Maesta del Re Catholico,<br />
& l'Altezza di Savoia. 1615. 27 S. – STC 860.<br />
Das Marquisat Monferrato war ein kleiner Staat im südlichen<br />
Piemont, zwischen Alessandria und Asti gelegen. Als<br />
Giangiorgio 1612 starb, ohne Erben zu hinterlassen, entbrannte<br />
der Kampf um Monferrato zwischen Federico II.<br />
Gonzaga, dem Herzog von Mantua, und Carlo I. Emanuele<br />
von Savoyen. Da das Land aber kaiserliches Lehen war, entschied<br />
Karl V. und gab es Federico Gonzaga. – Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und mit kleinen Randschäden.
Nr. 2419<br />
2417 – PISA – MORRONA, A. DA, Pisa illustrata<br />
nelle arti del disegno. Seconda edizione. 3 Bde.<br />
Livorno, Marenigh, 1812. XXIV, 507 S., 1 Bl.;<br />
XXIII, 560 S., 1; 1 Bl., XVI, <strong>58</strong>9 S., 1 Bl. Mit<br />
gestoch. Portr., 29 (18 gefalt.) Kupfertafeln und<br />
gefalt. Kupferstichplan. Hlwd. d. Zt. (tls. mit kleinen<br />
Fehlstellen, zerkratzt, etw. beschabt und<br />
bestoßen). (100) 500,-<br />
Lozzi 3666. Fossati Bellani 3235. – Vgl. Cicognara 4310:<br />
„Opera utilissima, ornata di molte tavole in rame.“ – Ausführlicher<br />
Kunstführer durch Pisa mit Abbildungen von<br />
Kunstgegenständen, Skulpturen, Reliefs, Plätzen und Ge -<br />
bäuden etc. – Einige Tafeln knapp beschnitten, mit Rand -<br />
läsuren und Einrissen, etw. gebräunt, leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2418 – POZZUOLI – SARNELLI, P., La guida de<br />
forestieri curiosi di vedere, e di riconoscere le cose<br />
più memorabili di Pozzoli, Baja, Cuma, Miseno,<br />
Gaeta, ed altri luoghi circonvicini. Ed in quest'impressione<br />
data in luce da Michele-Luigi Muzio.<br />
Neapel, Muzio, 170<strong>9.</strong> 12°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
31 (2 gefalt.) Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
6 Bl., 192 S. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (10) 200,-<br />
Geographie – Geschichte 441<br />
Fossati Bellani 3868. Borroni 7732.5. – Vgl. Libreria Vinciana<br />
935. STC 824. Haym 91. Cicognara 4270. – Beliebter,<br />
zuerst 1685 erschienener Reiseführer für Pozzuoli und seine<br />
Umgebung, der bis 1784 insgesamt 14 Ausgaben und Übersetzungen<br />
erlebte. – Karte und mehrere Tafeln lose, einige<br />
Tafeln gelockert; etw. gebräunt und fleckig.<br />
2419 – ROM – BARBAULT, (J.), Denkmäler des Alten<br />
Roms. Aus dem Französischen übers. Neue Aufl.<br />
Leipzig, Stage, 1803. Gr.-Fol. Mit gestoch. Kopfvign.<br />
und 60 doppelblattgr. (1 gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln. 6 Bl., 40 S. Hlwd. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (100) 1.000,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 1889 (nur 54 Tafeln). – Vgl. Borroni<br />
8139/7. Fowler 37 Anm. Graesse I, 18<strong>9.</strong> – Das Inhaltsverzeichnis<br />
nennt nur 54 Tafeln, auf dem Titel heißt es<br />
jedoch ausdrücklich „mit 60 Kupfertafeln“. – Die dem Berliner<br />
Exemplar fehlenden letzten sechs Tafeln sind stilistisch<br />
im Vergleich zu den anderen in Anlage und Ausführung<br />
gänzlich abweichend und von 1-6 durchnumeriert. – Die<br />
prachtvollen Kupfer mit Grundrissen, Skulpturen, Ansichten<br />
und Altertümern Roms (teilweise mit zwei Darstellungen<br />
pro Tafel). – Einige Tafeln etw. flau, leicht gebräunt,<br />
durchgehend etw. fingerfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
The splendid copperplates show ground plans, sculptures,<br />
views and antiquities of Rome (partly with two illustrations<br />
per plate). – Some plates a little faded, slightly browned,<br />
some fingermarks throughout. – Contemporary half cloth<br />
(a little scratched and scuffed). – See illustration.
442<br />
Nr. 2420<br />
2420 ITALIEN – ROM – FIORAVANTI, B., Antiqui<br />
Romanorum pontificum denarii a Benedicto XI.<br />
ad Paulum III. una cum nummis S. P. Q. R.<br />
nomine signatis nunc primum prodeunt. Rom,<br />
Bernabò, 1738. 4°. Mit gestoch. Titelvign., gestoch.<br />
Kopfvign., 15 Textkupfern und 34 Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 229 S. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel mit restaurierter<br />
Fehlstelle, etw. fleckig). (21) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 1135. Lipsius 128. Ebert<br />
7638. Graesse II, 598. Fossati Bellani 5060. – Ausführliche<br />
Beschreibung der Papstmünzen in chronologischer Ab -<br />
folge, auf den Kupfern abgebildet.<br />
VORGEB.: VIGNOLI, G., Antiquiores pontificum Romanorum<br />
denarii. Iterum prodeunt tertia parte sui aucti, &<br />
notis pariter illustrati studio et cura B. Floravantis. Ebda.<br />
1734. 4°. Mit Portr., Titel- und Kopfvign. (alles gestoch.)<br />
und 31 Textkupfern. 8 Bl., 100 S. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1709). – Jöcher-A. II, 1135. Lipsius 424. Ebert 7638. Fossati<br />
Bellani 505<strong>9.</strong> – Reicht in Text und Bild von Hadrian I. bis<br />
Paschalis II.<br />
Beide Drucke vereinzelt etw. fleckig, kaum gebräunt. –<br />
Spiegel mit Besitzvermerk des Juristen, Kirchen- und<br />
Lokalhistorikers Severino Servanzi Collio (1796-1891).<br />
2421 – – GUSMAN, P., L'art décoratif de Rome. De la<br />
fin de la République au IVe siècle. 3 Bde. Paris,<br />
Morel und Eggimann, o. J. (1912-14). Mit 180<br />
lithogr. Tafeln. OPp. und lose in OHLwd.-Mappe<br />
(Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Enthält in jeder Mappe zwei Textbände mit Tafelbeschreibungen<br />
und lose die entsprechenden Tafeln mit Darstellungen<br />
von Reliefs, Skulpturen, Architekturdetails, Sarkophagen<br />
etc. – Mehrf. gestempelt, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
2422 – – LETAROUILLY, P., Edifices de Rome<br />
moderne ou recueuil des palais, maisons, églises,<br />
couvents ... de la ville de Rome. Textbd. und<br />
3 Tafelbde. Paris, Bance, 1856-60. 4° und Gr.-Fol.<br />
Mit gestoch. Portr., gestoch. Frontisp., 354 Stahlstichtafeln,<br />
3 Holzstichtafeln, doppelblattgr.<br />
lithogr. Plan und mehreren Textholzstichen. 1 Bl.,<br />
VI, 754, XXVII S. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (100) 500,-<br />
Vgl. Rossetti 6128-6130. Brunet III, 1021. Graesse IV, 181.<br />
Pollen 117<strong>9.</strong> – In Lieferungen erschienenes monumentales<br />
Werk von Paul Letarouilly (1795-1855), in jahrelanger<br />
Arbeit entworfen und gezeichnet. – Höchst exakte Darstellungen<br />
der Gebäude Roms von der Renaissance bis<br />
zum Barock in Grund- und Aufriß, Umrißzeichnung und<br />
einigen sehr schönen Ansichten. – Stellenweise etw. braunfleckig.<br />
2423 – – LUNADORO, G., Relatione della corte di<br />
Roma e de' riti da osservarsi in essa, e de' suoi<br />
magistrati, & offitii: con la loro distinta giurisdittione.<br />
In questa seconda editione accresciuta di<br />
molti capitoli e lettere. Padua, Frambotto, 1640.<br />
12°. 6 Bl., 285 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (100)<br />
300,-<br />
Sehr seltene zweite Ausgabe (EA 1635). – Nicht bei Borroni,<br />
Fosssati Bellani und Rossetti. – Gelegentlich fälschlich<br />
Gregorio Leti zugeschrieben. – Vorsatz und Titel mit<br />
Besitzvermerk, hinterer Vorsatz mit Notizen von alter<br />
Hand, leicht gebräunt. – Exlibris.<br />
2424 – – – Relazione della corte di Roma, cioè ordini,<br />
riti, congregazioni, funzioni, che in essa si osserva,<br />
e si prattica, modernamente revista, e corretta in<br />
questa nuova impressione, et Il maestro di camera<br />
di F. Sestini. Rom, de Rossi, 1728. 12°. Mit<br />
gestoch. Titel. 6 Bl., 376 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig).<br />
(100) 200,-<br />
Rossetti 6354. – Seltene spätere Ausgabe des in zahlreichen<br />
Ausgaben erschienenen Werkes; erstmals 1635 veröffentlicht,<br />
zuletzt 1830. – Das Werk von Sestini mit separatem<br />
Titelblatt. – Gleichmäßig leicht gebräunt. – Exlibris.<br />
2425 – – PINELLI – Album mit 101 Bleistiftzeichnungen<br />
nach den Radierungen zur „Istoria romana“<br />
von B. Pinelli. Um 1820/30. Qu.-Gr.-Fol. Auf<br />
Trägerpapier mont. Stark beschäd. Hldr. d. Zt. (63)<br />
800,-<br />
Zeitgenössische Kopien, wahrscheinlich von den Aquatintaradierungen<br />
direkt auf sehr dünnes Papier durchgezeichnet,<br />
einschließlich des „Frontispizio“ mit der Titelinschrift<br />
auf einem Steinblock. Die „Istoria romana inventata, disegnata<br />
ed incisa“ ist um 1820 in Rom erschienen (vgl. Brunet
Nr. 2427<br />
IV, 666 und Thieme-B. XXVII, 57). Die Radierungen Bartolomeo<br />
Pinellis (1781-1835) illustrieren den Text der „Histoire<br />
romain“ von Charles Rollin, in den Bildunterschriften<br />
wird auf die entsprechenden Textstellen verwiesen. –<br />
Bindung in Auflösung, Zeichnungen stellenw. im Rand ein<br />
wenig brüchig, unterschiedlich gebräunt und wenig fleckig,<br />
Trägerpapiere mit stärkeren Gebrauchsspuren, Ränder alle<br />
mit Klebeband hinterlegt, einige Klebe- und Leimspuren<br />
vor allem im Bug, mehrere hinterlegte Einrisse.<br />
2426 – – ROSSI, G. B. DE, Piante iconografiche e prospettiche<br />
di Roma banteriori al secolo XVI raccolte<br />
e dichiarate. 2 Bde. (Text- und Tafelbd.).<br />
Rom, Salviucci, 187<strong>9.</strong> Fol. und Gr.-Fol. Mit<br />
lithogr. Frontisp. und 12 (7 gefalt.) lithogr. Tafeln.<br />
VI S., 1 Bl., 152 S.; 1 Bl. Läd. Orig.-Brosch. (100)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Rossetti 2221. – Aufwendiges wissenschaftliches<br />
Werk über die frühesten Ansichten und Pläne<br />
von Rom, mit bibliographischen Angaben. – Die Falttafeln<br />
VI-XII bilden zusammengesetzt ein großes Rom-Panorama.<br />
– Textbd. unaufgeschnitten, Tafelbd. oben etw. knittrig;<br />
gering fleckig.<br />
2427 – – ROSSINI, L., Le antichità Romane ossia raccolta<br />
delle più interessanti vedute di Roma antica.<br />
Rom, Scudellari und Selbstvlg., 182<strong>9.</strong> Qu.-Imp.-<br />
Fol. Typogr. Titelbl. und 76 (statt 101) radierte<br />
Tafeln. Hpgt. d. Zt. (beschabt, bestoßen). (81)<br />
3.000,-<br />
Geographie – Geschichte 443<br />
Ornamentstichslg. Berlin 1917. Thieme-B. XXIX, 75. – Vgl.<br />
Rossetti 8931 (EA 1823). – Zweite Ausgabe der großformatigen,<br />
zweifellos von Piranesi beeinflußten Ansichtenfolge.<br />
Die Blätter zeigen die römische Stadtarchitektur,<br />
meist mit den angrenzenden Straßenpartien und stets mit<br />
Personenstaffage, die den Ansichten Leben verleihen und<br />
zu ihrem Reiz nicht unwesentlich beitragen. – Es fehlen die<br />
Tafeln 14, 16, 20-22, 24, 25, 27, 31, 33, 45, 47, 51, 56, 61, 63,<br />
64, 67, 68, 79, 82, 84, 85, 92 und 93. – Die überwiegend<br />
breitrandigen Radierungen nur im Rand teilw. etw. fleckig.<br />
Einige Tafeln gelockert, 57 und 69 lose. – Leider nicht ganz<br />
vollständig, doch gutes Exemplar mit kräftigen Abzügen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Second edition of the large-sized series of views, undoubtedly<br />
influenced by Piranesi. The leaves show the Roman<br />
city architecture, mostly with the bordering streets and<br />
always decorated with people making the views more lively<br />
and more charming. – Lacks plates 14, 16, 20-22, 24, 25, 27,<br />
31, 33, 45, 47, 51, 56, 61, 63, 64, 67, 68, 79, 82, 84, 85, 92 and<br />
93. – The mostly wide-margined etchings only in margin<br />
partly a little soiled. Some plates loosened, 57 and 69 loose.<br />
– Unfortunately not quite complete, but a good copy with<br />
strong impressions. – Contemporary half vellum (scratched,<br />
scuffed). – See illustration.<br />
2428 – ROSCOE, TH., The Tourist in Switzerland and<br />
Italy. London, Jennings, 1830. Mit gestoch. Titel<br />
und 25 Stahlstichtafeln. 4 Bl., 278 S., 1 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Vg. (lichtrandig, Gelenk wenig brüchig).<br />
(100) 400,-<br />
The landscape annual. – Pine-Coffin 830.4. Wäber I, 65. –<br />
Ansichten von Bologna, Como, Genf, Lausanne, Mailand,<br />
Padua, Rom, Venedig, Verona, Vicenza u. a. – Die letzten
444<br />
Nr. 2432<br />
10 Bl. mit Papierdurchbruch (minimaler Buchstabenverlust),<br />
gering fleckig. – DAZU: DERS., The Tourist in Italy.<br />
3 Bde. Ebda. und Chaplin 1831-33. Mit 3 gestoch. Titeln<br />
und 75 Stahlstichtafeln. – DERS., The Tourist in France.<br />
Ebda. 1834. – Mit gestoch. Titel und 25 Stahlstichtafeln. –<br />
Einheitlich gebunden.<br />
2429 – SARDINIEN – NEIGEBAUR, J. (D.) F., Die<br />
Insel Sardinien. Hrsg. von J. Minckwitz. Leipzig,<br />
Dyk, 1853. Mit 12 Stahlstichtafeln und gefalt.<br />
lithogr. Karte. X, 373 S. Mod. Lwd. (39) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Engelmann 890 (2. Aufl.). – Mit An -<br />
sichten von Cagliari, Oristano, Sassari, Sanluri und dem<br />
Monte Santo. – Oben wasserrandig, laienhaft neu gebunden.<br />
2430 – SCHMIDL, A. (A.), Reisehandbuch durch das<br />
Herzogthum Steiermark, Illyrien, Venedig und die<br />
Lombardie. Wien, Gerold, 1836. X, 331 S., 1 Bl.<br />
Läd. Interims-Pp. (112) 80,-<br />
Umarbeitung des „Handbuchs für Reisende in dem österreichischen<br />
Kaiserstaate“ von Rudolph von Jenny. – Titel<br />
verso gestempelt, leicht fleckig, unbeschnitten.<br />
2431 – SIZILIEN – CASTILLO, J. F. DEL, Decisionum<br />
tribunalis consistorii sacrae regiae conscientiae<br />
Regni Siciliae. 2 Bde. (Mischaufl.). Palermo,<br />
Orlandi, 1622-26. Fol. Mit 3 (2 wdh.) gestoch.<br />
Geographie – Geschichte<br />
Druckermarken. 8 Bl., 556 (recte 560) S., 28; 6 Bl.,<br />
674 (recte 664) S., 31 Bl. Pgt. d. Zt. (bestoßen,<br />
fleckig, Gelenke angebrochen, Rücken mit Wurmspuren).<br />
(63) 600,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. verb. Aufl.) der seltenen juristischen<br />
Entscheidungssammlung. – Mira I, 200/201. – Nicht<br />
im STC. – Rechtshistorisches Quellenwerk aus erster Hand:<br />
der spanischstämmige Juan Francisco del Castillo (gest.<br />
1632) war Richter am Tribunale del Concistoro della Sacra<br />
Regia Coscienza. – Block von Bd. I gelockert, Titel lose.<br />
Beide Bde. stärker gebräunt und fleckig; Seitenstege tls. mit<br />
größeren Wurmspuren (ohne Textberührung).<br />
2432 – TAGE-BUCH einer Reise nach Italien im Jahr<br />
1794. Gedruckt zum Besten der Armen. O. O.<br />
und Dr. (Mannheim, Schwan) 1802. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 6 Kupfertafeln. 1 Bl., 302, 29 S.<br />
Hlwd. um 1840 (leicht berieben). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Äußerst seltene Reisebeschreibung eines nicht näher<br />
bekannten Verfassers. – Der französischer Verbundkatalog<br />
weist das Werk Matthaeus Mieg sen. zu. Das Rückenschild<br />
der Original-Broschur mit dem Namen des Verfassers auf<br />
dem Einband, ein hs. Eintrag auf dem Titel und das Exlibris<br />
von Edouard Dollfus, einem Mitglied der französischen<br />
Industriellenfamilie Dollfus-Mieg, machen die Angaben des<br />
französischen Verbundkataloges überaus plausibel. – Mit<br />
Ansichten von Rom und Neapel. – Etw. fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.
2433 – TAMBRONI, G., Intorno alcuni edificii ora<br />
riconosciuti dell'antica città di Boville. Rom, Salviucci,<br />
1823. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 60 S.<br />
Brosch. d. Zt. (etw. rissig und fleckig). (100) 200,-<br />
Die Tafeln zeigen Grund- und Aufriß sowie Details des<br />
Circus Maximus und des Amphitheaters von Boville in<br />
Latium. – Unbeschnitten, Tafeln tls. mit Randläsuren, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2434 – TERRACINA – MATRANGA, P., La città di<br />
Lamo stabilita in Terracina secondo la descrizione<br />
di Omero. Rom 1852. Fol. Mit 11 doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln. 3 Bl., 186 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Wappensupralibros auf den Deckeln<br />
(beschabt und bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Lozzi 5311. Fossati Bellani 1718. Borroni<br />
9695. – Am oberen Rand leicht wasserrandig, vereinzelt<br />
wenig fleckig. – Aus dem Besitz des Prinzen Alfons von<br />
Bayern (1862-1933), mit dessen Stempel auf dem Titel und<br />
dem Wappen des Prinzen auf den Einbanddeckeln.<br />
2435 – TODARO, A., Relazione sulla cultura dei<br />
cotoni in Italia. Rom und Palermo, Stamperia reale<br />
und Visconti, 1877-78. Gr.-Fol. Mit chromo -<br />
lithogr. Titel und 12 chromolithogr. Tafeln. 5 Bl.<br />
OHlwd. (Rückenbezug etw. rissig, fleckig und<br />
bestoßen). (63) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 1466<strong>9.</strong> – Nicht bei Nissen. –<br />
Vorsätze angeschmutzt. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
2436 – VENEDIG – (VEDUTE PROSPETTICHE<br />
degli interni de' migliori Tempj e delle situazioni<br />
più pittoresche della città di Venezia designate da<br />
Andrea Tosini ed incise all'aqua tinta da Antonio<br />
Lazzari. Venedig, Selbst-Vlg., 1829). Qu.-4°.<br />
Daraus 46 Aquatinta-Tafeln. Hldr. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (59) 600,-<br />
Cicogna 4563. – Seltenes Album mit hübschen Ansichten<br />
von prominenten Plätzen und Denkmälern der Lagunenstadt.<br />
– Etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2437 – VESUV – TORRE, G. M. DELLA, Geschichte<br />
und Naturbegebenheiten des Vesuvs von den<br />
ältesten Zeiten bis zum Jahr 177<strong>9.</strong> Aus dem Italienischen.<br />
Nebst einer Vorrede und vielen Anmerkungen<br />
von (F. T.) L(entin). Altenburg, Richter,<br />
1783. Mit gestoch. Titelvign. und 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XLVIII, 222 S., 1 Bl., 60 S., 2 Bl. Mod. Pp.<br />
(8) 300,-<br />
Poggendorff II, 1118. Roller-G. II, 508. Hoover Coll. 792.<br />
– Erste deutsche Ausgabe dieser Geschichte des Vesuvs und<br />
seiner Ausbrüche seit der Antike. „One of Della Torre's<br />
most popular books“ (Hoover). – Ganz leicht gebräunt und<br />
nur vereinzelt fleckig. – Selten.<br />
Geographie – Geschichte 445<br />
Nr. 2435<br />
2438 KORSIKA – LEBEN des so genannten Königs<br />
derer Corsen Theodori I. welcher sich Baron von<br />
Neuhof statt Syburg genennet. O. O. und Dr.<br />
(Frankfurt) 1742. Mit gestoch. Titel. 7 Bl., 748 S.,<br />
1 Bl. Mod. Hldr. (39) 300,-<br />
Frühe Biographie des Abenteurers und Spekulanten Theodor<br />
Baron von Neuhofs (1686-1756), der sich 1736 mit<br />
Unterstützung der Pforte nach Korsika eingeschifft hatte,<br />
um dort im Kampf gegen Genua seine Dienste anzubieten.<br />
Dort erlangte er ein so großes Ansehen, daß man ihn am<br />
14. April d. J. zum König Theodor I. von Korsika ausrief.<br />
Er wurde jedoch zwei Jahre später von den Franzosen vertrieben,<br />
eine von England aus betriebene Rückkehr, die<br />
Neuhof sich offenbar durch finanzielle Versprechungen<br />
erkauft hatte, schlug fehl. Wieder in England, sperrte man<br />
ihn 6 Jahre in den Schuldturm, bis ihn eine Geldsammlung<br />
Horace Walpoles befreite. Unter seinen Zeitgenossen, die<br />
seine Identität anzweifelten und wegen dubioser Geld -<br />
geschäfte und Lotterien als Scharlatan bezeichneten, erregte<br />
die Korsika-Affäre großes Aufsehen und eine Flut von literarischen<br />
Äußerungen. – Titel gewaschen, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2439 LA CROIX, (J. F.) DE, Abbrégé chronologique<br />
de l'histoire Ottomane. 2 Bde. Paris, Vincent,<br />
1768. XXIII, 694 S.; 2 Bl., 786 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Bd. I etw. aufgebogen und am<br />
Rücken mit Fehlstelle, beide Bde. vereinzelt mit<br />
Wurmspuren, etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(100) 800,-
446<br />
Nr. 2436<br />
Erste Ausgabe. – Atabey 945. Blackmer 938. – Beschreibt<br />
detailliert die historischen Ereignisse von 1289 bis 1730, mit<br />
Kurzbiographien der Herrscher, Militärs und Gelehrten. –<br />
Vortitel von Bd. I mit Eckausriß, etw. wasserrandig; beide<br />
Bde. gebräunt und fleckig.<br />
2440 MC CULLOCH, J. R., A Dictionary Geographical,<br />
Statistical, and Historical of the Various<br />
Countries, Places, and Principal Natural Objects<br />
in the World. New edition, carefully revised by<br />
F. Martin. 4 in 2 Bdn. London, Longman, 1866.<br />
Mit 24 gefalt. kolor. Karten. Hldr. d. Zt. (Gelenke<br />
restauriert, Rücken aufgehellt, beschabt). (100)<br />
200,-<br />
Einaudi 3563. Sabin 43127: „The information on American<br />
subjects is copious and impartial.“ – Vgl. Zischka 94. –<br />
Letzte und umfangreichste Ausgabe des erstmals 1841-42<br />
erschienenen Lexikons. – Gelegentlich braunfleckig.<br />
2441 MAGAZIN VON MERKWÜRDIGEN NEU -<br />
EN REISEBESCHREIBUNGEN. Bde. I-XVI<br />
und XVIII-XXV (von 39) in 24 Bdn. Wien,<br />
Schrämbl, 1792-1801. Mit 49 (29 gefalt.) Kupfertafeln,<br />
12 gefalt. Kupferstichkarten und gefalt.<br />
Tabelle. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (Ge -<br />
brauchsspuren). (17) 2.000,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Engelmann 10<strong>9.</strong> – Bd. V Vorsatz mit hs. Notizen; Titel ge -<br />
stempelt, Tafeln tls. mit Abklatsch und vereinzelt mit Einrissen;<br />
gering gebräunt und leicht fleckig. – Dekorativ ge -<br />
bunden. – Ohne Rückgaberecht.<br />
In vol. V endpaper with ms. notes; title stamped, plates<br />
partly with offsetting and occasionally with tears; minor<br />
browning and light soiling. – In a decorative binding. – Not<br />
subject to return. – Contemporary half calf with 2 spine<br />
labels and gilt back (signs of wear).<br />
2442 MALLET, A. M., Beschreibung deß gantzen<br />
Welt-Kreises. (In vielen Orten mit neuen Anmerckungen<br />
vermehret). Tle. II und III (von 5) in<br />
1 Bd. Frankfurt, Jung, 171<strong>9.</strong> 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln und 209 (statt 218?) Kupfertafeln (davon<br />
1 kolor.). 276 S. (ohne die S. 157/<strong>58</strong>), 12 Bl., 170 S.<br />
(ohne die S. 123-126), 11 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch.<br />
(stark beschabt, bestoßen und fleckig). (5) 1.200,-<br />
Alden 719/104. Phillips 4280. – Vgl. Graesse IV, 354. Houzeau-L.<br />
8800. Poggendorff II, 26 (andere Ausgabe). – Zwei -<br />
te deutsche Ausgabe mit Nachstichen der Karten und Tafeln<br />
aus der Ausgabe Paris 1683 (Phillips 3447). – Beschreibung<br />
von Afrika und Asien. – Es fehlen die Tafeln 28, 43 und 59<br />
in Tl. II und die Tafeln 9, 12 (Marocco), 62, 63 und 97 in Tl.<br />
III. – Die Tafel 47 in Tl. II ist fragmentarisch erhalten. –<br />
Leicht gebräunt, etw. fleckig und stellenw. wasserrandig. –<br />
Siehe Abbildung.
Nr. 2442<br />
Second German edition with reproduced engravings of the<br />
maps and plates of the Paris edition 1683 (Phillips 3447). –<br />
Description of Africa and Asia. – Lacks plates 28, 43 and 59<br />
in part II and plates 9, 12 (Morocco), 62, 63 and 97 in part<br />
III. – Plate 47 in part II is preserved in fragments. – Slightly<br />
browned, a little soiled and here and there with waterstains.<br />
– Contemporary vellum with spine label (heavily scratched,<br />
scuffed and stained). – See illustration.<br />
2443 – Beschreibung deß gantzen Welt-Kreises. Frankfurt,<br />
Jung, 171<strong>9.</strong> 4°. Fragment mit vielen Kupfertafeln.<br />
Stark beschäd. Hldr. d. Zt. – Heftige Ge -<br />
brauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht. (35)<br />
200,-<br />
2444 – Description de l'univers, contenant les differents<br />
systemes du monde. Bde. IV und V (von 5) in<br />
1 Bd. Frankfurt, Zunner, 1686. 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln, 132 (5 gefalt.) Kupferstichkarten und 138<br />
Kupfertafeln. 3 Bl., 176 S., 20 (letztes Bl. weiß),<br />
5 Bl., 234 S., 18 Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Kapitale läd., Rückenbezug mit Einrissen und<br />
brüchig, etw. berieben und bestoßen, eine Schließe<br />
fehlt). (148) 1.500,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. – VD 17<br />
3:306504X und 3:306506N: „Die Blattzählung stimmt nicht<br />
mit der Kupferzählung überein.“ Sabin 44130 Anm. Borba<br />
de Moraes 512 Anm. Alden 686/9<strong>9.</strong> – Unberechtigter Nachdruck<br />
der französischen Ausgabe; die Kupfer sind Nach-<br />
Geographie – Geschichte 447<br />
Nr. 2444<br />
stiche mit deutschen Titeln. Enthält die Fortsetzung der<br />
Beschreibung des Alten und Neuen Europas sowie von<br />
Australien und Amerika. – Unter den Karten zahlr. Detailkarten<br />
von Europa und Amerika, ferner eine Südpolarkarte<br />
(mit Australien) und eine Amerikakarte (westliche Hemisphäre<br />
mit dem ganzen Kontinent). – Die Tafeln zeigen Porträts,<br />
Kostüme und Trachten sowie Ansichten, darunter<br />
Amsterdam, Basel, Bergen, Brüssel, Budapest, Genua, Konstantinopel,<br />
Kopenhagen, Krakau, Lissabon, London,<br />
Madrid, Mexico, Moskau, Nancy, Palermo, Paris, Prag,<br />
Preßburg, Quebec, Rom, Stockholm, Venedig und Wien. –<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. leicht wasserrandig und mit<br />
kleineren Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
First edition printed in Germany. – A little browned and soiled,<br />
partly slightly waterstained and with smaller tears in<br />
margin. – Contemporary calf over wooden boards (turn-ins<br />
damaged, spine cover material with tears and cracked, a<br />
little rubbed and scuffed, one clasp missing). – See illustration.<br />
2445 MALMESBURY, J. H. OF, Diaries and Correspondence<br />
of James Harris, First Earl of Malmesbury;<br />
containing an account of his missions to the<br />
Courts of Madrid, Frederick the Great, Catherine<br />
the Second, and the Hague; and of his special missions<br />
to Berlin, Brunswick, and the French Republic.<br />
Edited by his Grandson, the Third Earl.<br />
4 Bde. London, Bentley, 1844. Mit 2 Stahlstich-<br />
Portrs. Lwd. d. Zt. (lichtrandig, Rückenbezug aufgeplatzt,<br />
etw. berieben und bestoßen). (47) 120,-
448<br />
Nr. 2448<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Hoefer XXXIII, 88. – Die beiden<br />
Porträts zeigen den britischen Diplomaten James Harris,<br />
First Earl of Malmesbury (1746-1820), als jungen Mann und<br />
im Alter von 70 Jahren. – Vorsätze mit hs. Besitzvermerk,<br />
unbeschnitten, leicht gebräunt und fleckig. – Exlibris „Ingestre<br />
Hall“ (Herrenhaus in Staffordshire, England).<br />
2446 MEYER'S UNIVERSUM. Bde. II, IV und XI<br />
der Reihe in 3 Bdn. Hildburghausen, BI, 1835-44.<br />
Qu.-4°. Mit Stahlstichtitel und 142 Stahlstich -<br />
tafeln. 1 Bl., 112 S.; 1 Bl., 142 S.; 1 Bl., 166 S. Hlwd.<br />
d. Zt. (Block von Bd. IV gebrochen, Alters- und<br />
Gebrauchsspuren). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. II in 6. Aufl.). – Sarkowski 13, 31. Nebehay-W.<br />
411. – Ansichten von Baden, Bonn, Brüssel, Coburg,<br />
Dresden, Gotha, Hannover, Heidelberg, Leipzig, Lissabon,<br />
London, New York, Paris, Salzburg, St. Petersburg, Straßburg,<br />
Wiesbaden etc. – Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
2447 MITTELMEER – BRUYN, C. DE, Reizen door<br />
de vermaardste deelen van Klein Asia, de eylanden<br />
Scio, Rhodus, Cyprus, Metelino, Stanchio,<br />
&c. Mitsgaders de voornaamste steden van<br />
Aegypten, Syrien en Palestina. Delft, H. van<br />
Krooneveld, 1698. Fol. Mit gestoch. Portr., 93<br />
(statt 102) tls. doppelblattgr. und gefalt. Kupfer -<br />
tafeln und 17 Textkupfern. 9 Bl., 398 S. (ohne die<br />
Seiten 129/30 und 135/36), 4 Bl. Hpgt. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (17) 1.500,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Boucher de la Richarderie I, 245 (dat. irrtümlich<br />
1699). Tiele 207 (dat. irrtümlich 1688). Scheepvart<br />
Mus. 257. Paulitschke 651. Röhricht 1184. Lipperheide Ci<br />
48. – Prachtvoll ausgestattetes Reisewerk. „This book is said<br />
to be one of the best illustrated works on the Levant;<br />
although Dalrymple, a traveller to the East in the late<br />
eighteenth century, denies that the views are accurate representations.<br />
The illustrators were two painters, one a Fleming,<br />
the other an Italian. These travels were begun in<br />
1674.“ (Cox I, 218). – Nach Tiele sollen die Kupfer auch<br />
nach Zeichnungen des Verfassers selbst angefertigt worden<br />
sein, bei einigen Kupfern scheint der Stecher Jan Luyken<br />
gewesen zu sein. – Die Reisen führten durch das Mittelmeer,<br />
die Türkei, Kleinasien und Ägypten. – Mit den Ansichten<br />
der bedeutendsten Städte dieser Gegenden (tls. von mehreren<br />
Platten gedruckt): Aleppo, Alexandria, Izmir, Jaffa,<br />
Jerusalem, Kairo, Konstantinopel, Palmyra, Tyros etc.<br />
sowie mit Abbildungen von Kostümen, Tieren, Pflanzen,<br />
Bauwerken u. v. m. – Die insgesamt 216 Abb. sind numeriert<br />
von 1-210, A (doppelt num.), B, 22 A, 22 B, 22 C, 125<br />
A und 125 B. – Einige Bibliographien verzeichnen zudem<br />
eine Karte, die vielleicht jedoch nur einigen Ex. beigegeben<br />
wurde und hier nicht vorhanden ist. – Es fehlen 9 Tafeln:<br />
22 B, 109, 114, 143, 144, 148-150, 153-154, 162-163 und 164.<br />
– Bei S. 3 ist eine zusätzliche nicht numerierte Tafel eingebunden.<br />
– Gebräunt. Risse an wenigen Tafeln hinterlegt. –<br />
Siehe Abbildung Seite 413.<br />
First edition. – Magnificently illustrated work on travels. –<br />
The journeys went through the Mediterranean, Turkey, Asia<br />
Minor and Egypt. – With the views of the most important<br />
towns of these regions (partly printed from several plates). –<br />
The illustrations, altogether 216, are numbered from 1-210,<br />
A (numbered twice), B, 22 A, 22 B, 22 C and 125 A, 125 B.<br />
– Some bibliographies indicate a map as well which was probably<br />
only included in some copies and does not exist here.<br />
– Lacks 9 plates: 22 B, 109, 114, 143, 144, 148-150, 153-154,<br />
162-163 and 164. – There is an additional not numbered<br />
plate bound-in at page 3. – Browned. Few plates with<br />
backed tears. – Contemporary half vellum (strong signs of<br />
wear). – See illustration on page 413.<br />
2448 MÜNSTER, S., Cosmographey: das ist Beschreibung<br />
aller Länder ... bis ins M.DC.XIV. jahr,<br />
gemehret. Basel, Henricpetri, 1614. Fol. Mit Holzschnitt-Portr.<br />
auf dem Titel, Druckermarke am<br />
Ende, 19 (statt 26) doppelblattgr. Holzschnittkarten,<br />
69 (statt 70) doppelblattgr. (2 mehrf. gefalt.)<br />
und über 1000 tls. ganzseit. Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 1575 S. (es fehlen dazwischen 26 Bl.; siehe<br />
unten). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln (fleckig, berieben und bestoßen, eine<br />
Schließe fehlt). (59) 8.000,-<br />
Hantzsch 77.22. Burmeister 84. Graesse IV, 622. Alden<br />
614/80. – Diese Ausgabe nicht im STC. – Münsters Kosmographie<br />
erschien erstmals 1544 und ersetzte erfolgreich<br />
die Schedelsche Weltchronik. – Die vorliegende Ausgabe<br />
enthält 19 neu gezeichnete Karten (erstmals in der Ausg.<br />
Basel 1592 erschienen) und mehrere neue Holzschnitte. –<br />
Die beiden großen ausfaltbaren Ansichten von Heidelberg<br />
und Wien hier recht ordentlich erhalten (die Ansicht von<br />
Wien hat nur kleinere Papierschäden und Wasserflecken im<br />
Rand). – Es fehlen die Karten XX-XXVI und die Textbl.<br />
S. 23-34, 633/34, 649-652, 715/16, 843-850, 1013/14,<br />
1087/88, 1159-1166, 1175/76, 1183-1186, 1195/96, 1307/08<br />
und 1393/94. Titel mit unterem Eckausschnitt und mehreren<br />
tls. gelöschten Besitzvermerken. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, S. 1529/1530 mit Randausriß. – Siehe Abbildung.
Nr. 2449<br />
Schedel's world chronicle was successfully replaced by Münster's<br />
cosmography which was first published in 1544. – Lacks<br />
the maps XX-XXVI and the text leaves pp. 23-34, 633-634,<br />
649-652, 715-716, 843-850, 1013-1014, 1087-1088, 1159-<br />
1166, 1175-1176, 1183-1186, 1195-1196, 1307-1308 and<br />
1393-1394. Title with cut-out at lower corner and several<br />
partly erased ownership entries. Slightly browned, here and<br />
there a little soiled, p. 1529/1530 with tear-out in margin. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
(soiling, rubbing and scuffing, one clasp missing). – See illustration.<br />
2449 ÖSTERREICH – ADAM, (E. UND F.), Erinnerungen<br />
an die Feldzüge der K. K. Oester. Armee<br />
in Italien in den Jahren 1848-4<strong>9.</strong> München, Cotta,<br />
o. J. (1851). Qu.-Fol. Mit lithogr. Titel und<br />
24 lithogr. Tafeln, auf China aufgewalzt. 27 Bl.<br />
(Vorwort, lithogr. Widmungsbl., Tafelverzeichnis<br />
und 24 Bl. erklärender Text). Lose in Lwd.-Mappe<br />
d. Zt. (2) 1.800,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Qe 20. – Tafeln mit Straßenkämpfen,<br />
Erstürmungen, Reitergefechten, Belagerungen<br />
etc. – Ränder tls. läd., leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Plates with street fighting, storming, cavalry<br />
battles, sieges etc. – Margins partly damaged, slightly<br />
browned and soiled. – Loose in contemporary cloth portfolio.<br />
– See illustration.<br />
Geographie – Geschichte 449<br />
2450 – (ALT, R.), Malerische Ansichten aus Österreich<br />
unter der Enns. (Deckeltitel). Wien, Müller, (um<br />
1845). Qu.-4°. Mit 15 farb. lithogr. Tafeln von<br />
J. Zahradniczek nach R. Alt. 1 Bl. Pp. d. Zt. mit<br />
aufgezogenem Vorderdeckel der Orig.-Brosch.<br />
(beschabt und bestoßen). (92) 800,-<br />
Seltenes Album mit hüschen Ansichten von Dürnstein,<br />
Klosterneuburg, Krems, Melk, Mödling, Retz, St. Pölten,<br />
Wien und Ybbs. – Die hübschen Tafeln erschienen auch<br />
innerhalb des umfangreichen Ansichtenwerkes „Das pittoreske<br />
Österreich“, vgl. Nebehay-W. 50<strong>9.</strong> – Fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 26.<br />
2451 – ANICH – (STERNBERG, D.), Lebensgeschichte<br />
des berühmten Mathematikers und<br />
Künstlers Peter Anichs eines Tyrolerbauers. München,<br />
Crätz, 1767. 4°. Mit gestoch. Portr. und<br />
gestoch. Titelvign. 5 Bl., 64 S., 2 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(lichtrandig, etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. III, 944. ADB I, 465. Wurzbach<br />
I, 42. – Die erste Biographie Peter Anichs (1723-1766),<br />
ein Jahr nach seinem Tode erschienen. – Die ersten 4 Bl. mit<br />
kleiner Wurmspur, etw. gebräunt.
450<br />
Nr. 2456<br />
2452 ÖSTERREICH – BADEN – SCHENK, K.,<br />
Taschenbuch für Ba degäste Badens in Niederösterreich.<br />
Wien und Baden, Geistinger, 1805. Mit<br />
4 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 6 Bl., 320 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (leicht beschabt und bestoßen). (112)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 631. – Wenig braunfleckig. –<br />
BEIGEB.: SCHEMATISMUS der landesfürstlichen Stadt<br />
Baden. Ebda. 1805. 98 S.<br />
2453 – CARTE des Herzogthums Salzburg von dem<br />
kaiserlich königlich-österreichischen General<br />
Quartiermeister Stabe in den Jahren 1806 und<br />
1807. Gestochen von K. Ponheimer und beschrieben<br />
von A. Müller. O. O. und Dr., 1810. Gestoch.<br />
Titelbl. und 5 Kupferstichkarten in je 4 bzw. 6 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen. Je 51 bzw. 71 x 38,5<br />
cm. Lose in OPp.-Mappe in OPp.-Schuber. (39)<br />
200,-<br />
Schaup 5.13.1. – Zum Künstler: Thieme-B. XXVII, 243. –<br />
Die Karten zeigen Ried, St. Michael, Tittmoning, Zell im<br />
Pinzgau und Zell im Zillertal. – DAZU: „TYROLIS sub<br />
felice regimine Mariae Theresiae“. Kupferstichkarte in<br />
20 Teilen, von P. Anich und B. Hueber. Wien 1774.<br />
Gesamtgr.: 218 x 222 cm. – Nischer 70. Engelmann 100. –<br />
Beiliegt das „Wiener Tschenbuch für 1806 und 1807“.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2454 – CHIMANI, L., Meine Ferien-Reise, von Wien<br />
durch das Land unter und ob der Enns ... nach<br />
Salzburg, Berchtesgaden. 2 in 1 Bd. Wien, Pichler,<br />
1830. 1 Bl., IV S., 1 Bl., 214 S., 1, 2 Bl., 201 S., 4 Bl.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). –<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Helm. – Fleckig. (112)<br />
100,-<br />
2455 – FISCHER, J. W., Reisen durch Oesterreich,<br />
Ungarn, Steyermark, Venedig, Böhmen und Mähren,<br />
in den Jahren 1801 und 1802. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Wien, Doll, 1803. Mit 3 gestoch. Frontisp. 1 Bl.,<br />
235 S., 1 Bl., 222 S., 2 Bl. (das erste weiß), 192 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Gugitz 12312. Slg. Mayer 7892. Wurzbach<br />
IV, 242. – Ansichten von Wien, Prag, Ofen und Pest. – Stellenw.<br />
stärker fleckig.<br />
2456 – FROMMEL, C., Erinnerung an Tyrol. Berlin,<br />
Reichardt, o. J. (ca. 1845). Qu.-Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, 12 Stahlstichtafeln und 12 Bl. mit erklärendem<br />
Text. Stärker läd. Orig.-Brosch. (25) 600,-<br />
Nebehay-W. 188 (kennt nur das Exemplar im Innsbrucker<br />
Ferdinandeum; dieses hat nur 9 Tafeln und keinen Text). –<br />
Widerholung der 1842 in Karlsruhe erschienenen Ausgabe.
– Mit Ansichten von Schloß Ambras, Berchtesgaden,<br />
Bozen, Finstermünz, Hohenschwangau, Innsbruck, Meran,<br />
Riva, Salzburg (2) etc. – Die Titelvignette zeigt die Otto-<br />
Kapelle bei Kufstein. – Der Text wurde von August Lewald<br />
verfaßt. – Tafeln mit Einrissen; tls. stärker gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2457 – GEUSAU, A. VON, Geschlechtsfolge der<br />
Beherrscher Oesterreichs, babenbergisch-habsburgisch-<br />
und lothringischen Stammens bis auf<br />
Kaiser Franz II. Wien, Selbst-Vlg., 1795. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 2 Bl., 211 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Rückenbezug leicht brüchig, Kopf gering lädiert,<br />
wenig wurmstichig, beschabt und bestoßen). (112)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wernigg 4711. – Zum Verfasser vgl. Wurzbach<br />
V, 128: „Geißaus (Geusaus) Schriften gehören zum<br />
größeren Teile zu den antiquarischen Seltenheiten und, den<br />
vernachläßigten Stil abgesehen, enthalten sie, da er in seinen<br />
späteren Arbeiten die Archive des Wiener Magistrates be -<br />
nützen konnte, noch heute brauchbares Material.“ – Vorsätze<br />
mit zahlr. hs. Einträgen, mehrf. gestempelt, mit einigen<br />
Marginalien und Anstreichungen, fleckig. – NACH-<br />
GEB.: HELL, M., Chronologisch-genealogisch-histo ri -<br />
sches Hand buch zum Behuf des Gedächtnisses. Aus dem<br />
Lateinischen übers. und bis auf das Jahr 1797 fortgesetzet<br />
von A. von Geusau. 2. verb. Aufl. Wien 1797. – Wurzbach<br />
V, 127.<br />
24<strong>58</strong> – HABSBURG – BELLEZZE della storia di Casa<br />
d'Austria. Mailand, Vallardi, (1824). 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel, gefalt. gestoch. Kalender und 6 Aquatintatafeln<br />
(inkl. Frontisp.). 56, 201 S., 4 Bl. (das<br />
erste weiß), 8 S., 8 Bl., 51 S. OPp. (Gelenke läd.,<br />
Rücken mit Signaturschildchen, fleckig). (100)<br />
500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, weder in den<br />
Almanachbibliographien noch bei Kertész noch in Gil -<br />
hofers Liste 118 verzeichnet; auch über den KVK kein<br />
Exemplar zu ermitteln. – Der „Almanacco per l'anno 1825“,<br />
so der Untertitel auf dem Deckel, enthält neben einer kurzen<br />
Geschichte des Hauses Habsburg hauptsächlich die<br />
Genealogie von Franz II. (1768-1835) und das detaillierte<br />
Personalverzeichnis seiner Beamten; beigegeben sind Um -<br />
rechnungstabellen und Fahrplanangaben – kurz: ein Staatshandbuch<br />
für die Westentasche. – Vereinzelt braunfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
2459 – – SEIFRIED, J., Arbor Aniciana seu genealogia<br />
serenissimorum Austriae domus principum ab<br />
Anicia antiquissima noblissimaque urbis Romae<br />
familia deducta septemque libris explicata. 3 Tle.<br />
(alles Erschienene) in 1 Bd. Wien, Fidler für den<br />
Autor in Zwettl, 1613. Fol. Mit gestoch. Titelbordüre<br />
und 9 Textkupfern. 22 Bl., 83 S., 5 Bl., 44 S.,<br />
7 (erstes weiß) Bl., 134 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig<br />
und wurmstichig). (126) 300,-<br />
Geographie – Geschichte 451<br />
Nr. 24<strong>58</strong><br />
Einzige Ausgabe. – Coreth 31. Bernd 2527 a. Mayer 925. –<br />
Eine der letzten Schriften, in der der römische Ursprung<br />
der Habsburger verfochten wurde. – Seifried stammte aus<br />
Breslau und war Abt in Zwettl. – Seltener Wiener Druck;<br />
von Fidler ist lediglich ein weiterer Titel bekannt. – Die<br />
Kupfer zeigen Münzen und Wappen. – Sauber, zu Beginn<br />
und Ende jedoch etw. wurmstichig. – Beilage.<br />
2460 – HEIDER, G., Mittelalterliche Kunstdenkmale<br />
des österreichischen Kaiserstaates. 2 in 1 Bd. Stuttgart,<br />
Ebner und Seubert, 18<strong>58</strong>-60. 4°. Mit farb.<br />
lithogr. Titel, farb. lithogr. Widmungsbl., 71<br />
(9 farb. lithogr., 62 Stahlstich-) Tafeln und zahlr.<br />
Textholzstichen. 2 Bl., II, 200, VIII S., 1 Bl., 200 S.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 245a. – Mit Abbildungen von<br />
Cremona, Grado, Gurk, Heiligenkreuz, Kuttenberg, Mailand,<br />
Parenzo, Trebitsch, Trient, Wiener Neustadt und<br />
Zwettl. – Leicht gebräunt, die Tafeln tls. etw. fleckig.<br />
2461 – ISCHL – (WIRER VON RETTENBACH, F.),<br />
Ischl und seine Soolenbäder. Wien, Strauß, 1826.<br />
Mit gefalt. lithogr. Frontisp., lithogr. Titel, lithogr.<br />
Falttafel und 4 Falttabellen. IV, 261 S., 1 Bl. OPp.<br />
(etw. fleckig). (112) 150,-
452<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 967. Wurzbach LVII, 110. –<br />
Wirer gilt als Pionier der Balneologie in Österreich; 1822<br />
gründete er eine Sole-Badeanstalt in Ischl und machte es<br />
dadurch zum Badeort. Enthält auch eine längere Reisebeschreibung<br />
von Wien nach Ischl. – Das Frontisp. mit einer<br />
hübschen Gesamtansicht von Ischl; die Tafel zeigt das<br />
Innere des Badehauses. – Vorderer Vorsatz gebräunt, sonst<br />
gutes Exemplar. – DAZU: BEYTRÄGE zur Badechronik<br />
von Ischl. Wien 1836. – MASTALIER, A. E., Ischel. Second<br />
ed. Leipzig 1851.<br />
2462 – JOSEPH II. – (DU COUDRAY, A. J.), Wichtige<br />
und historische Anekdoten von einer sehr<br />
hohen Standesperson während Ihres Aufenthaltes<br />
in Paris. Leipzig, Schneider, 1777. 128 S. Läd. Pp.<br />
d. Zt. (112) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Barbier I, 185. Holzmann-B. VII,<br />
511. – Vgl. Wurzbach IV, 112. – Bericht über die Reise des<br />
späteren Kaisers Joseph II. nach Paris, verfaßt vom „ehemaligen<br />
königl. Musquetier“ Alexandre Jacques du Coudray.<br />
– Joseph reiste unter dem Pseudonym Graf von Falkenstein<br />
(angeblich absichtlich nach der kleinsten seiner<br />
Besitzungen gewählt). – Das französische Original erschien<br />
1777 unter dem Titel „Anecdotes intéressantes et historiques<br />
de l'illustre voyageur“, die vorliegende erste deutsche<br />
Ausgabe wurde noch im selben Jahr nachgedruckt (bei Keyser<br />
in Erfurt; GV 70, S. 70). Eine zweite Auflage erschien<br />
ebenfalls noch 1777 bei Bartholomaei in Augsburg, illustriert<br />
mit 3 gestoch. Vignetten (Slg. Mayer 1718 und Fromm<br />
7559). Zur dritten französischen Auflage von 1778 erschien<br />
ein zweiter Bericht unter dem Titel „Relation fidèle et historique<br />
du voyage M. le comte de Falckenstein“ (1778 ins<br />
Deutsche übersetzt; GV 70, S. 72). – Fleckig. – Von größter<br />
Seltenheit.<br />
2463 – KALTENBAECK, J. P., Die Mariensagen in<br />
Oesterreich. Gesammelt und hrsg. Wien, Klang,<br />
1845. XIV S., 1 Bl., 410 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(leicht beschabt). (112) 80,-<br />
Erste Ausgabe dieser maßgeblichen Sammlung mit der<br />
umfangreichen Bibliographie. – Goed. XII, 247, 6. ÖBL III,<br />
202. Mayer <strong>58</strong>39: „Selten und gesucht.“ – Schönes, dekorativ<br />
gebundenes Exemplar.<br />
2464 – KARL VI. – EIGENTLICHE BESCHREI-<br />
BUNG deren zu Franckfurth am Mayn Anno<br />
1711. vollzogenen Wahl- und Crönungs-Actuum,<br />
Ihrer Römisch. Kayserl. Mayest. Caroli VI.<br />
Mainz, Mayer, 1712. Fol. Mit 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 4 (1 doppelblattgr.) typogr. Tabellen. 40,<br />
34 S., 5 Bl., 56 S. Läd. Pp. um 1900. (153) 300,-<br />
Die schönen Kupfer zeigen den Einzug mit einer Gesamtansicht<br />
Frankfurts im Hintergrund, ferner einen Grundriß<br />
der Bartholomäuskirche und Darstellungen der Feierlichkeiten<br />
auf 2 Tafeln. – Gebräunt und fleckig.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2465 – KLOSTERNEUBURG – FISCHER, M.,<br />
Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der<br />
Stadt Klosterneuburg. 2 in 1 Bd. Wien, Grund,<br />
1815. Mit gestoch. Titel, 7 (3 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 4 gefalt. Tabellen. XII S., 2 Bl., 401 S., 1 Bl.,<br />
528 S. Pp. d. Zt. (Rücken restauriert, etw. berieben<br />
und bestoßen). (112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach IV, 246. – Vgl. Hamberger-M.<br />
XVII, <strong>58</strong>8 (Ausg. 1816). – Der österreichische Bibliothekar<br />
Maximilian Fischer (1782-1851) übernahm 1814 die Leitung<br />
des Stiftsarchives und erhielt damit Einblick in die im Kloster<br />
aufbewahrten Urkunden, die die Grundlage für sein<br />
Werk bilden. – Tafeln mit Abbildungen von Urkunden -<br />
siegeln. – Vorsätze erneuert, etw. gebräunt und fleckig.<br />
2466 – KOCH, F., Der unentbehrliche Führer auf den<br />
Schneeberg in Nieder-Österreich und dessen nahe<br />
Umgebungen. Wien, Singer und Goering, 1842.<br />
XIX, 218 S. Mod. Pp. mit mont. Deckeln der<br />
Orig.-Brosch. (112) 60,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel verso gestempelt, einige Seiten mit<br />
kleinem Wasserfleck, leicht fleckig. – Selten.<br />
2467 – KREMSMÜNSTER – (PLANK, B.), Die<br />
Jubelfeyer des tausendjährigen Kremsmünsters,<br />
Benediktinerstiftes in Oberösterreich. Linz,<br />
Feichtingers Witwe, 1778. 4°. 8 Bl., 287 S. Ldr. d.<br />
Zt. (Kopf leicht lädiert, beschabt und etw. bestoßen).<br />
(66) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Commenda 210. Wurzbach XX, 395. –<br />
Tls. wenig gebräunt und vereinzelt fleckig.<br />
2468 – LAXENBURG – LEITNER, QU. VON,<br />
Monographie des kaiserlichen Lustschlosses<br />
Laxenburg. Wien, Holzhausen, 1878. Gr.-Fol. Mit<br />
farb. lithogr. Plan und 17 radierten Tafeln. 1 Bl.,<br />
25, XIII S. Hldr. d. Zt. – Etw. fleckig, unbeschnitten.<br />
(112) 250,-<br />
2469 – LIECHTENSTERN, J. M. VON, Handbuch<br />
der neuesten Geographie des österreichischen<br />
Kaiserstaates. 3 Bde. Wien, Bauer, 1817-18. 4 Bl.,<br />
688 S., 1 Bl.; S. (689-1204); (1205)-1956. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (leicht bestoßen). (112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach XV, 174. – Titel gestempelt,<br />
kaum fleckig.<br />
2470 – MÜLLER, A., Die untere Donau. Beschreibung<br />
des Stromes und seiner Umgebungen von Wien<br />
bis zum Meere. Regensburg, Manz, 1841. Mit<br />
Stahlstich-Tafel und gefalt. gestoch. Karte. XII,<br />
294 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt. (Deckel verblaßt und<br />
fleckig, beschabt). (112) 100,-
Die Donau vom Ursprunge bis zu den Mündungen, Bd. II.<br />
– Erste Ausgabe. – Engelmann 4<strong>58</strong>. – Die Karte zeigt „Die<br />
Donau von Wien bis zu ihren Mündungen“. – Etw. fleckig.<br />
2471 – ÖSTERREICHISCHER MILITAER-AL -<br />
MA NACH für das Jahr 1803 (und 1804). Wien,<br />
Graeffer, (1802-03). 12°. Mit 2 altkolor. gestoch.<br />
Titeln und gefalt. altkolor. Kupfertafel. 286; 384 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung. (112) 150,-<br />
Baumgärtel 240. Marwinski 427. – Sehr schöne Ansicht:<br />
„K. K. Hofkriegsräthliches Gebäude“. – Dekorativ gebunden.<br />
2472 – (PEDRINI, G. A.), Austriborbonide ovvero<br />
fasti d'Europa. Bd. I (von 2). Modena, Montanari,<br />
1770. 4°. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titel,<br />
mehrf. gefalt. gestoch. Stammtafel (alles nach<br />
M. Borghi) und zahlr. Holzschnitt-Vign. und -Initialen<br />
im Text. LXVIII, CCLI S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch., Rvg. und dreifacher goldgepr. Filete auf den<br />
Deckeln (Kapitale läd., etw. beschabt und bestoßen,<br />
Bezug mit wenigen Wurmspuren). (31) 200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Enthält 97<br />
Lobgedichte auf Mitglieder des österreichischen Herrscherhauses,<br />
historische Ereignisse in Europa etc., mit<br />
jeweils einem ausführlichen Kommentar. – Vorsatz mit<br />
Händlermarke. Frontisp. und gestoch. Titel verso gestempelt.<br />
Vereinzelt etw. fleckig. Breitrandig.<br />
2473 – (PIPITZ, F. E.), Fragmente aus Oesterreich.<br />
Mannheim, Hoff, 183<strong>9.</strong> XI, 312 S. Stark beschäd.<br />
Orig.-Broschur. – Erste Ausgabe. – Etw. fleckig,<br />
unbeschnitten. (112) 80,-<br />
2474 – RUTHNER, A. VON, Das Kaiserthum<br />
Oesterreich in malerischen Originalansichten.<br />
Darmstadt, Lange, 1872. Daraus: Stahlstichtitel<br />
und 34 auf China aufgewalzte Stahlstichtafeln.<br />
Lwd. d. Zt. mit Vg. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(112) 300,-<br />
Vgl. Nebehay-W. <strong>58</strong>4. – Nach der Zählung von Nebehay-<br />
Wagner sind folgende Tafeln vorhanden: 2, 4-6, 9, 12-14, 16,<br />
18-21, 24, 26, 30-32, 35-37, 39-40, 42, 45, 48, 57-<strong>58</strong>, 62, 98,<br />
102, 103, 106 und 108. – Vom begleitenden Text sind nur die<br />
ersten 192 Seiten nachgebunden (endet mitten im Satz). –<br />
Gering gebräunt und fleckig.<br />
2475 – SALZBURG – HÜBNER, L., Beschreibung<br />
des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in<br />
Hinsicht auf Topographie und Statistik. 3 Bde.<br />
Salzburg, Oberer für den Verfasser, 1796. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. (112) 120,-<br />
NDB IX, 722. Durstmüller I, 322. Wurzbach IX, 39<strong>9.</strong> –<br />
Zweite (nicht illustrierte) Ausgabe. – Wenig fleckig. – Beiliegt<br />
„Das Kronland Salzburg“ (1851; mit den Tafeln, aber<br />
ohne die Karte).<br />
Geographie – Geschichte 453<br />
2476 – – WEIDMANN, F. C., Touristen-Handbuch<br />
auf Ausflügen und Wanderungen in Salzburg und<br />
den Hochthälern Pongau's, Lungau's und Pinzgau's<br />
nebst einem Anhange: Darstellung Berchtesgaden's.<br />
2 Bde. Wien, Gerold, 1845. XVIII,<br />
339 S., 1 Bl. Anzeigen; XIV, 233 S. OPp. (fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). – Erste Ausgabe. – Helm<br />
25. – Etw. braunfleckig. (112) 100,-<br />
2477 – (SARTORI, F.), Die Burgvesten und Ritterschlösser<br />
der österreichischen Monarchie. Mischaufl.<br />
Bde. I und III-XI der Reihe in 10 Bdn. Brünn<br />
und Wien, Traßler und Lechner, 1819-40. Mit<br />
10 Kupfertafeln. Orig.-Brosch. und Hpgt. um<br />
1900 mit Rsch. (Gebrauchsspuren). (112) 120,-<br />
Erste Ausgabe (Bde. III und V-XI aus der unbezeichneten<br />
2. Auflage). – Nebehay-W. 604 und 605. – Die Ansichten<br />
von Friedland, der Veste Werfen in Salzburg, von Nowy<br />
Hrad (Neuschloß), der Burg Arva in Ungarn, der Veste<br />
Landsberg in der Steiermark, dem Schloß Eichhorn in<br />
Mähren, von Greifenstein in Tirol, Rauheneck und Rauhenstein<br />
bei Baden in Österreich. – Broschur-Bde. unaufgeschnitten<br />
und unbeschnitten, alle Bde. tls. stark gebräunt<br />
und etw. fleckig.<br />
2478 – SCHMIDL, A. A., Das Kaiserthum Oesterreich.<br />
Tle. I-VII (von 10) in 3 Bdn. Stuttgart,<br />
Scheible, 1837-43. Mit 7 lithogr. Titeln und 328<br />
Stahlstichen auf 164 Tafeln. Hlwd. d. Zt. (Rücken<br />
lichtrandig, etw. beschabt und bestoßen). (112)<br />
400,-<br />
Nebehay-W. 650, 657 und 653-655 (Tafelbeschreibung). –<br />
Enthält: Die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg –<br />
Das Erzherzogthum Oesterreich mit Salzburg – Das Herzogthum<br />
Steiermark – Das Königreich Böhmen – Königreich<br />
Dalmatien – Das Königreich Illirien – Das lombardisch<br />
venetianische Königreich. – Vorsätze mit hs. Be sitzvermerk,<br />
leicht gebräunt, vereinzelt etw. fleckig. Zu allen<br />
Teilen sind hs. Tafelverzeichnisse beigebunden.<br />
2479 – – Reisehandbuch durch das Erzherzogthum<br />
Oesterreich mit Salzburg, Obersteyermark und<br />
Tirol. Güns und Leipzig, Reichard und Volckmar,<br />
1834. Mit gefalt. Tabelle. XVIII S., 1 Bl., 504 S.<br />
Lwd. d. Zt. mit Rvg. (112) 100,-<br />
Umarbeitung des „Handbuchs für Reisende in dem österreichischen<br />
Kaiserstaate“ von Rudolph von Jenny. – Etw.<br />
braunfl., aber hübsch gebunden.<br />
2480 – – Der Schneeberg in Unteröstreich mit seinen<br />
Umgebungen von Wien bis Mariazell. Wien, Doll,<br />
1831. Mit lithogr. Titel und gefalt. rad. Panorama.<br />
6 Bl., 309 S., 1 Bl. Mod. Hldr. (112) 200,-<br />
Schilderungen vaterländischer Gebirgsgegenden, Bd. I. –<br />
Wurzbach XXX, 203. – Nur stellenw. ganz unbedeutend<br />
fleckig.
454<br />
Nr. 2481<br />
2481 ÖSTERREICH – SCHWERDLING, J., Ge -<br />
schich te des uralten und seit Jahrhunderten um<br />
Landesfürst und Vaterland höchst verdienten,<br />
theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg.<br />
Linz, Feichtinger, 1830. Mit 3 (1 kolor.) Falttabellen<br />
(tls. in Pag.). 460 S. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Rvg., goldgepr. Deckelbordüre und dreiseitigem<br />
Goldschnitt (Vorderdeckel leicht gewölbt, etw.<br />
berieben und bestoßen). (112) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach XXXII, 377: „Eine ungemein<br />
fleißige, zunächst als Quellenmaterial benützbare Arbeit<br />
mit kürzeren und längeren Nachrichten über 439 Sproßen<br />
dieses berühmten Geschlechtes.“ – Vorsätze erneuert,<br />
Stammtafel mit hinterlegtem Einriß, vereinzelt fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
2482 – SEMMERING – WEIDMANN, F. C., Panorama<br />
des Semmerings. 7. Aufl. Wien, Gerold, o. J.<br />
(um 1868). Getöntes lithogr. Leporello von Imre<br />
Benkert (ca. 15 x 300 cm). 16 S. OLwd. (92) 150,-<br />
Vgl. Nebehay-W. 815. – Sorgfältig ausgeführtes, der Semmeringbahn<br />
folgendes Panorama, aus 5 Teilen zusammengesetzt.<br />
– Titel mit Besitzvermerk, ganz wenig fleckig.<br />
2483 – SOCIALE und politische Zustände Oesterreichs<br />
mit besonderer Rücksicht auf den Pauperismus.<br />
Leipzig, Mayer, 1847. VI, 322 S. Mod.<br />
Hlwd. mit eingeb. stark beschäd. Orig.-Broschur.<br />
(112) 100,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Nr. 2490<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Holzmann-Bohatta. – Aufsätze<br />
über Armenwesen, Volksbildung, Zensur, Schriftsteller<br />
und Buchändler, Presse, Theater und die Stände. – Etw.<br />
fleckig, unbeschnitten.<br />
2484 – (SPANNAGEL, G. PH.), Bipertita commentatio<br />
in tabulam hieroglyphicam et geneographicam<br />
domus Austriacae et Lothringicae. (Wien) 1744.<br />
4°. Mit 5 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., 51 S., 4 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. I, 9828 b. Coreth 48. – Festschrift<br />
anläßlich der Hochzeiten von Franz Stefan von<br />
Lothringen mit Maria Theresia und Karl von Lothringen<br />
mit Maria Anna. – Mit hübscher Stammtafel. – Titel ge -<br />
bräunt; fleckig.<br />
2485 – STEIERMARK – WEIDMANN, F. C., Darstellungen<br />
aus dem Steyermärk'schen Oberlande.<br />
Wien, Gerold, 1834. Mit Stahlstich-Frontisp. und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. XVIII, 228 S., 2 Bl. Läd.<br />
Orig.-Brosch. (112) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach LIII, 265. – Weidmanns „Panoramen,<br />
Albums, Handbüchern u. s. w. (bleibt) das Verdienst,<br />
den Sinn für Kenntniß der herrlichen Gegenden des<br />
österreichischen Kaiserstaates geweckt und rege gehalten<br />
zu haben; mancher neuere Schilderer steht uneingestanden<br />
oder unbewußt auf Weidmann's Schultern“ (ADB XLIV,<br />
456). – Unbeschnitten, Karte mit Einriß, tls. stärker ge -<br />
bräunt und fleckig.
Nr. 2494<br />
2486 – TIROL – ALLOM, T(H)., Forty-Six Views of<br />
Tyrolese Scenery. London, Black and Amstrong,<br />
o. J. (1836). 4°. Mit Stahlstichtitel mit Vign.,<br />
45 Stahlstichtafeln und gefalt. Karte. 2 Bl., 72 S.,<br />
1 Bl. Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Vg. (112)<br />
200,-<br />
Nebehay-W. 18. – Mit Ansichten u. a. von Auer, Eschenlohe,<br />
Goldrein, Salzburg, Schwaaz und Starkenburg. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2487 – – TOMBLESON, (W.), Ansichten von Tyrol.<br />
London ca. 1840. Mit gestoch. Titel, gefalt. Stahlstichkarte<br />
und 45 Stahlstichtafeln nach Th. Allom.<br />
127 S. Mod. Seide. (112) 120,-<br />
Nebehay-W. 1<strong>9.</strong> – Unter den Ansichten Auer, Brandis, Landeck,<br />
Nauders, Salzburg und Schwaz. – Ganz wenig fleckig.<br />
2488 – – V(OGLSANGE)R, J., Landesschützenmajor<br />
Joseph Speckbacher und sein Sohn Andreas. Innsbruck,<br />
Wagner, 1842. Mit lithogr. Frontisp. 47 S.<br />
Hlwd. d. Zt. (bestoßen, fleckig). (87) 80,-<br />
Separatabdruck aus der Neuen Zeitschrift des tirolischen<br />
Nationalmuseums, Bd. 8. – Einzige Ausgabe, selten. –<br />
Wurzbach LI, 224. – Lebensskizze des bekannten Landesverteidigers<br />
durch den Innsbrucker Gubernialrat Joseph<br />
Voglsanger (1783-1862). – Titel gestempelt, wasser- und<br />
stockfleckig. – NACHGEB.: (RÖGGL, A.), Die Veteranen<br />
von Innsbruck und dessen Umgebung. Eine vaterländische<br />
Denkschrift. Ebda. 1843. – Holzmann-B. VII, 10873.<br />
Geographie – Geschichte 455<br />
2489 – TROLLOPE, (FRANCES), Wien und die<br />
Oesterreicher, sammt Reisebildern aus Schwaben,<br />
Baiern, Tyrol und Salzburg. Aus dem Englischen<br />
von J. Sporschil. 3 Bde. Leipzig, Wigand, 1838.<br />
XII, 271; VIII, 288; VI, 233 S. Mod. Hldr. mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (112) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Gugitz 2552. Lentner 11937.<br />
Dreyer 45. Nebehay-W. 756 Anm. – Letztes Glied in einer<br />
Kette von Reisebüchern, die nach dem Sensationserfolg der<br />
„Domestic Manners of the Americans“ folgten. Der kulturgeschichtliche<br />
Wert des Werkes ist gering: „She wrote to<br />
travel, and travelled to write“ (DNB). – Wenig fleckig.<br />
2490 – VISCHER, G. M., Topographia archiducatus<br />
Austriae inf: modernae, seu Controfee und<br />
Beschreibung aller Stätt Clöster und Schlösser wie<br />
sie anietzo stehen in dem Ertzhertzogtumb unter<br />
Österreich. Tle. I und II (von 4) in 1 Bd. O. O.<br />
und Dr. 1672. Fol. Mit 2 gestoch. Titeln, 2 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und 281 Ansichten<br />
auf 144 (statt 146; 7 doppelblattgr.) Kupfertafeln.<br />
3 Bl. Etw. läd. Pgt. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(75) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 783. – Eine der großen barocken<br />
Landesbeschreibungen. – Nach Nebehay-Wagner fehlen<br />
die Tafeln 4 (Brunn am Stainfeld – Kloster Unser Frauen<br />
Brunn) und 90/2 (Alten Lempach – Stollberg). – Die erste<br />
Karte und einige der doppelblattgr. Ansichten im Bug aufgeplatzt,<br />
die Ansicht von Wien (Prospectus Septentriona-
456<br />
lis) mit hinterlegten Papierfehlstellen (minimaler Bildverlust).<br />
Tafel mit den Ansichten 18/19 mit stärkeren Randschäden.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit wenigen<br />
Randläsuren. – Siehe Abbildung.<br />
2491 – WEISKERN, F. W., Topographie von Niederösterreich.<br />
3 Tle. in 2 Bdn. Wien, Kurzböck, 1769-<br />
70. Mit gestoch. Portr. und gestoch. gefalt. Plan.<br />
6 Bl., 428 S., 1 Bl., 327 S.; 2 Bl., 222 (recte 236) S.,<br />
2 Bl., 177 S., 11 Bl. Hldr. um 1900 (beschabt).<br />
(112) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Slg. Mayer 462. Wurzbach LIV, 80. Gugitz<br />
I, S. 282. – Enthält die Beschreibungen der Orte Niederösterreichs<br />
in alphabetischer Folge. Im dritten Teil eine<br />
Beschreibung Wiens (mit schönem Plan). – Nicht als<br />
Schleichwerbung für Suhrkamp mißverstanden sei der Hinweis,<br />
daß es Friedrich Wilhelm Weiskern (1710-1768) allerjüngst<br />
zu literarischen Ehren gebracht hat durch Christoph<br />
Hein in seinem neuen Roman „Weiskerns Nachlass“ (Berlin<br />
2011, darin passim Erwähnungen des österreichischen<br />
Topographen und Schauspielers). – Etw. fleckig und wasserrandig.<br />
2492 – (WIDEMANN, J., UND M. FISCHEL), Mahlerische<br />
Streifzüge durch die interessantesten<br />
Gegenden um Wien. 4 Bde. Wien, Doll, 1805-08.<br />
Mit 4 gestoch. Reihentiteln, 4 gestoch. Titeln und<br />
24 Kupfertafeln, meist von J. Blaschke nach Maillard<br />
und Loderer. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und<br />
Rvg. (vereinzelt stärker berieben, etw. bestoßen).<br />
(112) 300,-<br />
Taschenbuch für Freunde schöner vaterländischer Gegenden.<br />
Jge. I-IV (alles Erschienene). – Holzmann-B. IV, 3933.<br />
Goed. VI, 548, 24, 5 und 812. Gugitz 12060. Nebehay-W.<br />
843. – Unter den Ansichten: Baden bei Wien, Dornbach,<br />
Stift Heilig Kreuz, Klosterneuburg, Laxenburg, Leopoldsberg,<br />
Veste Lichtenstein, Nußdorf, Perchtoldsdorf, Ro -<br />
daun, Schönau und Schönbrunn. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
Titel und Tafeln stärker fleckig.<br />
2493 – WIEN – FISCHER, L., Brevis notitia urbis Vindobonae<br />
potissimum veteris ex variis documentis<br />
collecta. Editio altera. 4 Tle. und 2 Supplement-<br />
Bde. (von 3) in 6 Bdn. Wien, Jahn, 1767. Mit 2<br />
(1 gefalt.) Kupfertafeln, gefalt. Kupferstichplan<br />
und 20 gefalt. Tabellen. Ldr. d. Zt. (mit Wurmspuren,<br />
Rücken tls. mit größeren Fehlstellen, stark<br />
beschabt und bestoßen). (112) 100,-<br />
De Backer-S. III, 756, 21. Wurzbach IV, 243. Gugitz 1<strong>9.</strong> –<br />
Vgl. Coreth 140 (EA 1764). – Der Plan zeigt den Grundriß<br />
Wiens im Jahre 1547. – Titel mit Ausschnitt (hinterlegt),<br />
Stempel auf ersten Seiten geschwärzt oder rasiert, gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2494 – – HANDELSTANDS-KALENDER der k. k.<br />
Haupt und Residenz Stadt Wien für das Jahr 1802.<br />
Jg. 1802 der Reihe in 1 Bd. Wien, Trattner, (1801).<br />
Mit doppelblattgr. Kupfertafel. 16 Bl., 183 S. Läd.<br />
OPp. (112) 200,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Gugitz 10196. – Vgl. Slg. Mayer 3133 (Ausg. 1805). – Mit<br />
einer hübschen Ansicht der Lagune von Venedig. – Vorsatz<br />
gestempelt, tls. schwach wasserrandig und wenig gebräunt,<br />
leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Prachtexemplar<br />
2495 – – HORMAYR, J. VON, Wien, seine Geschichte<br />
und seine Denkwürdigkeiten. 27 Hefte in 9 Bdn.<br />
Wien, Härter, 1823-25. Mit 9 gestoch. Titeln,<br />
43 tls. gefalt. Kupfertafeln, 12 gefalt. lithogr. Tafeln<br />
und 13 gefalt. Tabellen. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (minimal berieben). (112) 500,-<br />
Nebehay-W. 267: „Das Werk erschien ursprünglich in<br />
2 Jahrgängen mit 27 Einzelheften und wurde erst später zu<br />
9 Bänden zusammengefaßt. Die Kollation dieses für die<br />
Geschichte Wiens bedeutenden Werkes ist meist außer -<br />
ordentlich schwierig, da die Anzahl der Kupferstiche und<br />
Lithographien schwankt.“ – Nur stellenw. wenig fleckig,<br />
insgesamt sehr gut erhalten und prachtvoll gebunden.<br />
2496 – – JÄCK, (H. J.), Wien und dessen Um gebungen.<br />
Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1822. Mit<br />
12 Kupfertafeln. 1 Bl., XII, 322 S. Mod. Pp. mit<br />
ein geb. Orig.-Brosch. (gebräunt). – Erste Ausgabe.<br />
– Fleckig. (112) 150,-<br />
2497 – – KARAJAN, TH. G. VON, Die alte Kaiserburg<br />
zu Wien vor dem Jahre MD. Nach den Aufnahmen<br />
des k. k. Burghauptmannes L. Montoyer.<br />
Wien, Prandel und Ewald, 1861. 4°. Mit 9 Stahlstichtafeln.<br />
3 Bl., 152 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. (112)<br />
100,-<br />
2498 – – KOTZEBUE, A. VON, Ueber meinen Aufenthalt<br />
in Wien und meine erbetene Dienst-Entlassung.<br />
Leipzig, Kummer, 179<strong>9.</strong> 108 S., 1 Bl. An -<br />
zeigen. Mod. Hldr. mit eingeb. Orig.-Broschur. –<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 279, 55. – Fleckig, un -<br />
beschnitten. (112) 120,-<br />
2499 – – (OGESSER, J.), Beschreibung der Metropolitankirche<br />
zu St. Stephan in Wien. Wien, Ghelen,<br />
177<strong>9.</strong> Mit 20 (4 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl., 335 S.<br />
Hlwd. um 1900 (leicht beschabt). (112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 460. Gugitz 14327. – Etw.<br />
ge bräunt und fleckig.<br />
2500 – – SCHAFFRAN, E., Mein Wien. (Wien, ca.<br />
1930). Fol. 10 kolor. Radierungen von Emerich<br />
Schaffran. Lose in Orig.-Umschl. in OPp.-Kassette<br />
(Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Zum Künstler: Thieme-B. XXIX, 566. – Ansichten u. a.<br />
vom Franz-Josephs-Kai, dem Inneren des Stephansdomes,<br />
der Altwiener Gasse, der Ringstraße, der Alten und Neuen<br />
Burg und dem Leopoldsberg. – Alle Tafeln vom Künstler<br />
mit Bleistift betitelt und signiert. – Leicht wellig, ansonsten<br />
recht sauber.
2501 – – SCHIMMER, G. A., Das alte Wien. Darstellung<br />
der alten Plätze und merkwürdigsten jetzt<br />
größtentheils verschwundenen Gebäude Wien's<br />
nach den seltensten gleichzeitigen Originalen.<br />
12 Hefte in 1 Bd. Wien, Sollinger, 1853-56. 4°. Mit<br />
43 (statt 44?) gefalt. Tafeln in verschiedenen Techniken.<br />
Mod. Hldr. (112) 600,-<br />
Engelmann 1032 (nennt irrtümlich 48 Tafeln). Nebehay-<br />
W. 637. – Prachtvolles Wiener Ansichtenwerk nach Vorlagen<br />
von Delsenbach, Merian, Kleiner, Pfeffel, Ziegler u. a.<br />
mit 5 Gesamtansichten und außerordentlich dekorativen<br />
Detailansichten mit figürlicher Staffage. – Ohne die bei<br />
Nebehay-Wagner verzeichnete Tafel „Ansicht gegen die<br />
Wieden und Laimgrube an d. Wien“ in Heft V; laut Inhaltsverzeichnis<br />
von Heft V allerdings so komplett. – Es fehlen<br />
die Titel der letzten vier Hefte. – Vereinzelt mit hinterlegten<br />
Einrissen, stellenw. fleckig. – Beiliegen: Sickingen, Darstellung<br />
der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien. Bde. I<br />
und II (von 3). 1832. – Tschischka, Kunst und Alterthum in<br />
dem österreichischen Kaiserstaate. 1836. – Schlager, Bau<br />
und Benennung des Spinnenkreuzes am Wienerberg. 1836.<br />
– Schmidl, Wien's Umgebungen. Bde. II und III (von 3).<br />
1838-3<strong>9.</strong> – Schlager, Alterthümliche Ueberlieferungen von<br />
Wien. 1844.<br />
2502 – – SCHIMMER, K. A., Wien seit sechs Jahrhunderten.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Wien, Kuppitsch, 1847. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und gefalt. Kupfertafel. XIV S.,<br />
1 Bl., 266, VI S., S.(269)-512, 6 Bl. (Anzeigen).<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Kanten wenig berieben).<br />
(112) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Gugitz 44. Slg. Mayer 406. Wurzbach<br />
XXIX, 341. – Titel gestempelt, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek<br />
Oettingen-Wallerstein.<br />
2503 – – (TILLMEZ, F.), Außerlesene Denckwürdigkeiten,<br />
von der sowohl Uralten, als Kunstreichen<br />
St. Stephans Dom-Kirchen, und Thürmen, zu<br />
Wienn in Oesterreich. Auß verschiedenen be -<br />
wehrten hinterlassenen Schrifften mit Fleiß zu -<br />
sammengetragen; und erstlich in Latein verfasset;<br />
so dann in Teutsche Sprach übersetzet. (Wien),<br />
Heyinger, 1722. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 296 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf schadhaft,<br />
bestoßen und stark beschabt). (112) 300,-<br />
Gugitz 14198. – Vgl. De Backer-S. VIII, 26, 1 (lateinische<br />
EA 1721). – Mit einer Ansicht des Doms und einem Grundriß.<br />
– Titel mit Eintrag von alter Hand in Tinte, Tafeln mit<br />
kleinem bzw. größerem Einriß (tls. hinterlegt), gebräunt<br />
und etw. fleckig. – Selten.<br />
2504 – – WEIDMANN, F. C., Die Umgebungen<br />
Wien's. Historisch-malerisch geschildert. Wien,<br />
Armbruster, 183<strong>9.</strong> Mit 10 (1 gefalt.) Kupfertafeln,<br />
gefalt. gestoch. Plan und gefalt. farblithogr. Karte.<br />
2 Bl., 395 S. OPp. (Bezug an den Kanten vereinzelt<br />
gering aufgeplatzt, leicht angeschmutzt). (112)<br />
300,-<br />
Geographie – Geschichte 457<br />
Nr. 2506<br />
Nebehay-W. 821. Gugitz 12097. Slg. Mayer 1511. Wurzbach<br />
LIII, 265. – Zweite Ausgabe des erstmals 1823 erschienenen<br />
Reiseführers. – Mit reizenden Ansichten von Laxenburg,<br />
Mödling, Perchtoldsdorf, Schönbrunn etc. Die Karte<br />
zeigt das Gebiet um Wien, der Plan die „Umgebungen von<br />
Mödling und der Brühl“. – Karte wenig wasserrandig,<br />
wenige Seiten leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig.<br />
2505 – – WIENERISCHES STAATSKALENDERL<br />
auf das Gemein-Jahr 1774. Wien, Grund, (1773).<br />
Schmal-16°. 20 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit Goldpr.<br />
auf den Deckeln (Gold stark oxydiert, Kanten<br />
berieben) in Pp.-Schuber d. Zt. (berieben und<br />
bestoßen). (105) 120,-<br />
Seltener, zwischen 1749 und 1777 nachweisbarer Taschenkalender,<br />
gedruckt in Rot und Schwarz. – Mit eingebunden<br />
je ein Blatt gestochene Buchbinderadresse und Anzeigen. –<br />
Leicht gebräunt.<br />
2506 – WOLFSGRUBER, C., UND A. HÜBEL,<br />
Abteien und Klöster in Österreich. Wien, Heck,<br />
o. J. (1898). Gr.-Fol. Mit 50 Heliogravüren von<br />
O. Schmidt. 40 S. Hldr. d. Zt. (tls. stärker be -<br />
schabt, etw. bestoßen). (100) 120,-<br />
Die Tafeln zeigen die Klöster Admont, Altenburg, Gerab,<br />
Göttweig, Gries, Gurk, Heiligenkreuz, Herzogenburg,<br />
Hohenfurt, Klosterneuburg, Lambach, Marienberg, Melk,<br />
Nonnenberg, Reidersberg, Schlierbach, Schottenstift,<br />
Stams, Tepl, Viecht, Vorau, Witten, Zwettl etc. – Sauber. –<br />
Siehe Abbildung.
4<strong>58</strong><br />
Nr. 2509<br />
2507 ÖSTERREICH – ZIEGLER, A., Vaterländische<br />
Bilder-Chronik aus der Geschichte des österreichischen<br />
Kaiserstaates. Bde. I-III (von 5). Wien,<br />
Selbstvlg., 1843-46. 4°. Mit 270 getönt. lithogr.<br />
Tafeln und 2 gefalt. Tabellen. 364; 348; 360 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(112) 400,-<br />
Nebehay-W. 860. – Schöne Ansichten von Belgrad, Budapest,<br />
Dürnstein, Göttweig, Mailand, Melk, Prag, Preßburg,<br />
Wien etc. – Einige Lagen lose, Einrisse und Randläsuren,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
2508 – – Vaterländische Immortellen aus dem Gebiete<br />
der österreichischen Geschichte, der alten, mitt -<br />
leren, neuern und neuesten Zeit. 4 Tle. in 2 Bdn.<br />
Wien, Selbstvlg., 1838-40. 4°. Mit 196 lithogr.<br />
Tafeln. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Gelenke brüchig, etw.<br />
beschabt und bestoßen). (165) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach LX, 46 (gibt nur 192 Tafeln an).<br />
– Gering fleckig. – DAZU: DERS., Historische Memorabilien<br />
des In- und Auslandes. Ebda. 1840. 4°. Mit 96 tls.<br />
getönten lithogr. Tafeln und entsprechenden Erläuterungsbl.<br />
– Erste Ausgabe. – „Dieses und das vorige Werk<br />
behalten durch des trefflichen Künstlers Geiger Zeichnungen,<br />
in welchen sich dessen ganze Genialität ausspricht,<br />
bleibenden Werth“ (Wurzbach). – Exlibris.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2509 – ZWETTL – LINCK, B., Annales Austrio-Clara-<br />
Vallenses, seu fundationis Monasterii Clarae- Vallis<br />
Austriae, vulgò Zwetl, Ordinis Cisterciensis initium<br />
et progressus. 2 Bde. Wien, Schwendimann,<br />
1723-25. Fol. Mit gefalt. Kupferstichkarte und<br />
15 gefalt. Stammtafeln. 8 Bl., 830 S.; 7 Bl., 647 S.<br />
Blindgepr. Schweinsleder d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(ohne Schließen, angeschmutzt, berieben und be -<br />
stoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Commenda 243. – Chronik des Zisterzienserstiftes<br />
Zwettl zwischen 1083 und 1700. – Mit der<br />
schönen Ansicht des Stiftsgebietes aus der Vogelperspektive.<br />
– Tls. wasserrandig, stellenweise leicht gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2510 – SAMMLUNG – 9 Werke in 11 Bdn. Beschäd.<br />
Einbände der Zeit. (112) 200,-<br />
Oesterreichs's Pantheon. 4 in 2 Bdn. 1830-31. – Mahlerisches<br />
Taschenbuch für Freunde interessanter Gegenden. Jg.<br />
III. 1814. – Neuer Brünner Titular-Calender. 1756. – Haus-<br />
Kalender für das österreichische Kaiserthum. 1828 (mit Plan<br />
von Innsbruck). – Taschenbuch für die vaterländische<br />
Geschichte. Jge. II und III. 1812-13. – Generals-Reglement.<br />
176<strong>9.</strong> – Etc. – Gebrauchsspuren.
2511 POLEN – SCHLESIEN – MATTIS, C., Das<br />
Riesen-Gebirge. 3. verb. Aufl. Schmiedeberg,<br />
Selbstvlg., (ca. 1835). Mit gefalt. lithogr. Panorama<br />
und 21 lithogr. Ansichten (ohne die Karte). 28 S.<br />
Läd. Orig.-Brosch. (100) 400,-<br />
Vgl. Engelmann 835. Nebehay-W. 395. Winkler 835. –<br />
Ansichten der Dreisteine, der Schneekoppe, verschiedener<br />
Bauden u. a. – Das Motiv (Mittagstein) des lithogr. Titels<br />
der 2. Aufl. hier als Umschl.-Illustration, die Tafeln neu<br />
lithographiert. – Wie fast immer ohne die Karte. – Tafel<br />
Petersbaude doppelt eingebunden. – Tafeln tls. etw. knittrig,<br />
stärker gebräunt und fleckig.<br />
2512 – – PFOTENHAUER, P., Die schlesischen Siegel<br />
von 1250 bis 1300. Breslau, Max, 187<strong>9.</strong> Fol. Mit<br />
26 Tafeln. VIII, 43 S. Hlwd. d. Zt. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (27) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Nentwig, Schaffgotsch, 2377. – Vorder -<br />
deckel d. Orig.-Brosch. eingeb., Titel verso gestempelt, etw.<br />
gebräunt.<br />
2513 POSTKARTEN – Ca. 2000 Postkarten in 5 Al -<br />
ben. Meist Anfang des 20. Jhdts. Viele gelaufen. (5)<br />
600,-<br />
2514 REISEBESCHREIBUNGEN von deutschen<br />
Be amten und Kriegsleuten im Dienst der Niederländischen<br />
West- und Ost-indischen Kompagnien.<br />
13 Bde. (alles Erschienene). Den Haag 1930-32.<br />
OHlwd. (geringe Gebrauchsspuren). (36) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – Scheepvaart Mus. 128. – Neusatz von<br />
deutschsprachigen Reisebeschreibungen aus dem 17. Jahrhundert;<br />
die Reisen führten u. a. nach Brasilien, Ceylon,<br />
China, Japan, Java, den Molukken, Persien und Sumatra.<br />
Geplant war die Herausgabe von etwa 25 Berichten, die<br />
Reihe wurde jedoch mit Erscheinen des 13. Bandes eingestellt.<br />
Alle Bände knapp, aber kundig bevorwortet vom<br />
Herausgeber, dem niederländischen Seemann und Bibliothekar<br />
Samuel Pierre L'Honoré Naber (1865-1936). –<br />
Unbeschnitten, unaufgeschnitten und daher nahezu frisch.<br />
2515 (RENNEVILLE, R. A. C. DE), Recueil des<br />
voyages qui ont servi à l'établissement et aux progrez<br />
de la Compagnie des Indes Orientales. Nouvelle<br />
édition. Bde. II-X (von 10) in 9 Bdn. Rouen,<br />
Le Boucher, 1725. Mit 5 gestoch. Frontisp., 12 ge -<br />
falt. Kupfertafeln und 29 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und -plänen. Ldr. d. Zt. (stärker brüchig, be -<br />
schabt, bestoßen). (55) 300,-<br />
Sabin 68455. Lust 656. – Vgl. Alt-Japan-Kat. 1282 (EA<br />
1702-07). – Zweite Ausgabe einer Sammlung von Reiseberichten<br />
nach den Molukken, China, Japan, Peru und anderswohin.<br />
Mit entsprechenden Karten und Plänen. Diese und<br />
das sonstige Illustrationsmaterial sicher nicht ganz vollständig.<br />
– Vorsätze gestempelt; leicht gebräunt, gelegentlich<br />
etw. fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Geographie – Geschichte 459<br />
2516 RONCALLIUS, TH., Vetustiora Latinorum<br />
scriptorum chronica. 2 in 1 Bd. Padua, Penada,<br />
1787. 4°. LV S., 762, 608 Sp. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(etw. beschabt, Ecken stärker bestoßen). (100)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse VI, 155. Brunet IV, 1371. Ebert<br />
193<strong>58</strong>. – Den Hauptteil des Werkes bildet ein annalistisch<br />
geordneter Abriß der Geschichte in Tabellenform, beginnend<br />
mit Abraham, aber hauptsächlich den Zeitraum von<br />
2015 vor bis 385 nach Christus umfassend. Ab Christi<br />
Geburt sind die Daten des christlichen Kalenders hinzugefügt.<br />
Grundlage des Ganzen sind die Werke von Eusebius,<br />
Hieronymus und Prosper von Aquitanien. – Leicht ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
2517 RUSSLAND – (ADAM, A., Voyage pittoresque<br />
et militaire de Willenberg en Prusse jusqu'a Moscou<br />
fait en 1812. München, Hermann & Barth,<br />
1828). Qu.-Gr.-Fol. Daraus 60 lithogr. Tafeln.<br />
(141) 300,-<br />
Graesse I, 18. Lipperheide Qc 23. Winkler 003. Thieme-B.<br />
I, 57. – Szenen vom Marsch der französischen Armee,<br />
Schlachtendarstellungen und Ansichten, darunter von<br />
Smolensk. – Stärker fleckig, einige Randschäden. – Ohne<br />
Rückgaberecht.<br />
2518 – BRETON (DE LA MARTINIERE, J. B. J.),<br />
La Russie, ou moeurs, usages, et costumes des<br />
habitans de toutes les provinces de cet empire.<br />
6 Bde. Paris, Nepveu, 1813. 12°. Mit 111 (4 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (vereinzelt<br />
mit Wurmspuren, leicht berieben, bestoßen<br />
und fleckig). (100) 600,-<br />
Lipperheide Kaa 2<strong>9.</strong> Colas 436. Brunet 27736. – Rußlandführer<br />
mit Ansichten von Moskau und St. Petersburg,<br />
Trachten sowie Gebrauchsgegenständen. – Vorsätze mit<br />
leichtem Leimschatten, leicht gebräunt und fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
2519 – CUSTINE, (A. DE), La Russie en 183<strong>9.</strong> 8 in<br />
3 Bdn. Brüssel, Société typographique belge, 1843.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (wenig bestoßen).<br />
(36) 300,-<br />
Vgl. Vicaire II, 1090. Hoefer XII, 661. Brunet 27742. En<br />
Français dans le texte 262. – Die umfassende Darstellung<br />
der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
Rußlands erschien erstmals 1843 in Paris. – „Ce livre bénéficia<br />
sans conteste d'une curiosité fort vive pour le pays des<br />
tsars depuis les Encyclopédistes et l'Empire, et fit l'effet<br />
d'une bombe. D'où le sort paradoxal de ce chef-d'oeuvre<br />
prophétique, constamment invoqué, récupéré de tous<br />
bords, mais introuvable, sauf 'réductions' tendancieuses ou<br />
mercantiles décorées de titres fantaisistes et de préfaces à<br />
l'avenant“ (En Français dans le texte). – Vorsatz von Bd. I<br />
mit Eintrag von alter Hand in Tinte. Vorsätze leimschattig<br />
und gebräunt; etw. fleckig. – Exlibris des Freiherrn Ernst<br />
von Grunelius und dessen Gattin Anna, geb. Gräfin von<br />
Bernstorff.
460<br />
Nr. 2518<br />
2520 RUSSLAND – HASSEN, M., Die wahre Staats-<br />
Klugheit in gewissen Staats-Grund-Sätzen des<br />
Rußischen Kaysers, Peter des Großen. Leipzig,<br />
Lanckisch, 173<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Kopfvign. (ohne<br />
das Frontisp.). 23 Bl., 622 S., 25 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Kapitale leicht lädiert, stark beschabt und<br />
bestoßen). (122) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher I, 1398. Meusel V, 215. – Martin<br />
Hassen („nicht Hasse, wie Schmersahl und Adelung drucken<br />
ließen“) war Professor in Wittenberg. Seine Russophilie<br />
keimte wohl während seiner Zeit als Sekretär beim<br />
russischen Gesandten in Berlin 1707-10. – Titel gestempelt<br />
und mit hinterlegtem Ausriß, Widmung mit Kritzeleien in<br />
Tinte, Vorstücke gebräunt, die S. 171-174 mit Einriß im<br />
Bug, wenig fleckig.<br />
2521 – RABBE, A., Géographie de l'empire de Russie,<br />
contenant la Russie d'Europe et la Russie d'Asie.<br />
Bd. I in 2 Bdn. (alles Erschienene). Paris, Dupont,<br />
1828. 12°. Mit gefalt. Stahlstichkarte. XXXVI,<br />
276 S.; 2 Bl., S. 277-648. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(leicht berieben und bestoßen). (100) 150,-<br />
Collection de résumés géographiques. – Erste Ausgabe. –<br />
Das dritte Werk des französischen Literaten Alphonse<br />
Rabbe (1786-1830) über Rußland. Behandelt auch Polen. –<br />
Gering gebräunt und fleckig.<br />
2522 – ZANDO, A., Russische Zustände im Jahre 1850.<br />
Hamburg, Nestler und Melle, 1851. XII, 340 S.<br />
Lwd. d. Zt. (141) 150,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Nitsche. – Wenig fleckig, Ex -<br />
libris entfernt. – Beiliegt das 9bändige Werk „Der Russische<br />
Hof“ von Crusenstolpe (ohne Bd. IV).<br />
2523 SCHÜTZ, J. B., Allgemeine Erdkunde für denkende<br />
und gebildete Leser, oder Beschreibug aller<br />
Länder der fünf Welttheile. 12 Bde. Wien, Doll,<br />
1808. Mit 50 Kupfertafeln und 6 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (Papierbezug tls.<br />
leicht abgeplatzt, etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(5) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Enslin 304. Alt-Japan-Kat. 1371. – Mit<br />
Ansichten von Algier, Amsterdam, Isphahan, Istanbul,<br />
Kairo, London, Marokko, Mexiko, Moskau, Neapel, Paris,<br />
Peking, Petersburg, Rom, Smyrna, Stockholm, Wien u. a.<br />
Die Karten zeigen die Erdteile. – Vereinzelt mit Wurmspuren,<br />
einige Bindungen gelockert; etw. gebräunt und fleckig.<br />
2524 SCHWEIZ – ALBUM der Nord- & Ostschweiz.<br />
Basel, Krüsi, o. J. (1869). Qu.-Fol. Mit 99 Stahlstichtafeln.<br />
1 Bl. OLwd. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(100) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Seltenes Werk mit Ansichten von Aarau, Appenzell,<br />
Baden, Bad Fideris, Bad Stachelberg, Basel, Chur, Davos,<br />
Glärnisch, Glarus, Graubünden, Hohenrealt, Klönthal,<br />
Oberengadin, Reichenau, St. Gallen, St. Moritz, Schaffhausen,<br />
Thusis, Winterthur, Zürich etc. – Auf dem Titel sind<br />
100 Tafeln genannt, das Exemplar der Schweizerischen<br />
Nationalbibliothek hat jedoch ebenfalls nur 99 Tafeln;<br />
wahrscheinlich ist das Werk mit dieser Anzahl an Tafeln<br />
komplett. – Tls. stärker stockfleckig.<br />
2525 – BAEDEKER, K., La Suisse. Troisième éd.<br />
Koblenz 1857. Mit farb. lithogr. Frontisp., 7<br />
(6 farb.) Karten, 8 (4 gefalt. Stadtplänen, 16 lithogr.<br />
Ansichten in Blaudruck und 4 gefalt. farb. Panoramen.<br />
OLwd. (100) 300,-<br />
Hinrichsen F 43. – Statt der auf dem Titel genannten Rigi-<br />
Karte eine Karte der südlichen Wallis-Täler eingebunden. –<br />
Minimale Gebrauchsspuren.<br />
2526 – BASEL – OCHS, P., Geschichte der Stadt und<br />
Landschaft Basel. 8 Bde. Berlin und Basel, Decker<br />
und Schweihauser, 1782-1822. Mit gestoch. Portr.<br />
und gefalt. Stammtafel. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (100) 300,-<br />
Feller-B. 566-68. – Vgl. Haller IV, 771. Barth 19687. –<br />
Behandelt die Basler Geschichte von den Anfängen bis<br />
1798. Die beiden ersten Bände erschienen noch vor der<br />
Helvetik, der Rest wegen des Verfassers Sympathien für<br />
die Französische Revolution erst in den Jahren 1819-22.<br />
„Er bringt sehr reichhaltige kulturgeschichtliche Kapitel,<br />
fördert überhaupt einen gewaltigen unbekannten Stoff<br />
zutage“ (Feller-Bonjour). – Ohne den 1832 erschienenen<br />
Registerband von Markus Lutz. – Schöne Reihe.
Nr. 2536<br />
2527 – – RITUALE BASILEENSE juxta Romanum<br />
Pauli V. et Urbani VIII. Pontiff. Max. reformatum.<br />
Jacobi Sigismundi Episcopi Basileensis, &c. editum.<br />
Porrentruy, Cuchot, 173<strong>9.</strong> 4°. Mit Holzschnittwappen<br />
auf dem Titel und Musiknoten im<br />
Text, gedruckt in Rot und Schwarz. 3 Bl., 381 S.,<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Kapitale läd., Gelenke<br />
teilw. gebrochen, etw. berieben und bestoßen, Be -<br />
zug an Ecken und Kanten teilw. aufgeplatzt). (100)<br />
200,-<br />
Erste von Jakob Sigismund von Reinach-Steinbrunn, der<br />
1737-43 Fürstbischof von Basel war, besorgte Ausgabe. –<br />
Fliegender Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand. Das<br />
„Officium Defunctorum“ (S. 164- 234) durch Gebrauch<br />
teilw. stärker fingerfl. und mit Papierschäden unten im<br />
Innensteg. Sonst nur gering gebräunt und wenig fleckig. –<br />
Seltener Druck aus Porrentruy (Bruntrut) im Kanton Bern.<br />
Prachtexemplar<br />
2528 – BEATTIE, W., Switzerland. 2 Bde. London, Virtue,<br />
1836. 4°. Mit 2 gestoch. Titeln, gefalt. Stahlstichkarte<br />
und 106 Stahlstichtafeln nach W. H.<br />
Bartlett. 1 Bl., IV S., 1 Bl., 188 S.; 2 Bl., 152 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und reicher Vg. (etw. fleckig und<br />
leicht bestoßen). (100) 400,-<br />
Barth 17353. Wäber I, 6<strong>9.</strong> – Ansichten von Basel, Bern,<br />
Brieg, Einsiedeln, Genf (3), Interlaken, Konstanz, Lausanne,<br />
Lugano (3), Luzern (3), Sitten (5), Splügen, Thun (4),<br />
Zürich etc. – Tls. gering gebräunt, vereinzelt etw. fleckig.<br />
Geographie – Geschichte 461<br />
2529 – BERN – KÖNIG, (F.)-N., Description de la<br />
ville de Berne (et suivi d'un livre d'adresses). 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Bern, Bourgdorfer, (1810). Mit gestoch.<br />
Titel, 4 Kupfertafeln in Sepia von F. N. König und<br />
gefalt. gestoch. Plan von A. L. Girardet. 63, 71 S.<br />
OPp. (112) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber I, 121 (nur Tl. I). Lonchamp 1697.<br />
– Die Kupfer mit 2 Gesamt- und 2 Detailansichten von<br />
Bern. – Minimal fleckig.<br />
2530 – – (PROBST, S.), Wappenbuch gesammter Burgerschaft<br />
der Stadt Bern auf das Jahr 1836. O. O.,<br />
Dr. und J. (Bern 1836). Mit altkolor. Titel (mont.)<br />
und 340 altkolor. Wappen auf 17 Tafeln mit je<br />
einem Bl. Legende sowie je zwei Tafeln und<br />
Legendenbl. mit Blankorahmen für Nachträge<br />
(alles lithogr.). 16 S. Grünes Ldr. d. Zt. mit Vg.<br />
(leicht beschabt und bestoßen). (100) 200,-<br />
Nicht bei Barth. – Ein Verzeichnis der in der Stadt Bern<br />
ansässigen Bürgergeschlechter mit hübschen, kräftig kolorierten<br />
Wappendarstellungen. Am Schluß ein typographisches<br />
Verzeichnis mit den Daten der Aufnahme der Ge -<br />
schlechter in der Stadt; hier auch die Nennung des Autors.<br />
– Etw. fleckig, wenig gebräunt. – Exlibris.<br />
2531 – – WALTHARD, R., Description topographique<br />
et historique de la ville et des environs de Berne.<br />
Bern, Burgdorfer, 1827. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
3 Kupfertafeln und gefalt. gestoch. Plan. X, 267 S.<br />
OPp. (fleckig). (112) 250,-
462<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 3233. Wäber I, 122. Barth<br />
18882. – Der Umgebungsplan von Bern wird nur bei Wäber<br />
erwähnt. – Mit 3 schönen, von G. Lory gestochenen<br />
Gesamtansichten sowie dem „Uhrenturm“ und der „Barrière<br />
de Morat“ (Titelvign.). – Im illustrierten originalen<br />
Pappband sehr selten. – Beiliegen das „Panorama von der<br />
Münzterrasse in Bern“ und die Gesamtkarte der Schweiz<br />
von Weiss, erschienen bei L. Maisch in Wien.<br />
2532 – BONSTETTEN, (G. K. F.) VON, Supplément<br />
au recueil d'antiquités suisses. Lausanne, Bridel,<br />
1860. Gr.-Fol. Mit 23 kolor. lithogr. Tafeln. 28 S.<br />
OPp. (etw. beschabt und bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 391. – 1855 erschien das zweibändige<br />
Grundwerk „Recueil d'antiquités suisses“ mit 28<br />
Tafeln, 1867 wurde ein zweiter Supplement-Band mit<br />
39 Tafeln in Lausanne bei Bridel herausgegeben. – Die<br />
Tafeln zeigen prähistorische Fundobjekte aus der Schweiz<br />
wie Werkzeuge, Töpfe, Schmuck und Kleinplastiken. –<br />
Leicht gebräunt und fleckig.<br />
2533 – (BRAUNSCHWEIGER, VON), Promenade<br />
durch die Schweiz. Hamburg, Hoffmann, 1793.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 270 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt, fleckig und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. I, 418. Steinbrink 34, 2.<br />
Barth 1575<strong>9.</strong> Wäber I, 46. – Originelle Beschreibung von<br />
Konstanz und Basel, aber auch den Gletschern. – Die<br />
Zuweisung an einen Herrn von Braunschweiger stützt sich<br />
auf die dürre Notiz im Hamberger-Meusel, wo man einzig<br />
erfährt, daß sich dieser lange Zeit in Berlin aufgehalten habe.<br />
– Wenig fleckig.<br />
2534 – BREMGARTEN – BESCHREIBUNG deren<br />
von Caspar Korn, oder so genannten Grand-<br />
Loüis, welcher zu Bremgarten in den Freyen<br />
Aempteren mit dem Rad hingerichtet worden,<br />
durch den mit ihme geführten Malefitz-Process<br />
entdeckten herum vagierenden höchst-schädlichen,<br />
gefährlichen Dieben, Strassen-Räuberen,<br />
Mörderen und Mordbrenneren: Angegeben im<br />
Aprill und Mey Anno 1752. O. O. und Dr. (Bremgarten)<br />
1752. 4°. 26 S. Heftstreifen d. Zt. (ein<br />
wenig eingerissen). (10) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Sehr seltener Steckbrief von insgesamt <strong>58</strong> Personen,<br />
darunter vielen jungen Frauen, die der Räuberhauptmann<br />
Caspar Korn unter der Folter als seine angeblichen<br />
Gefolgsleute verraten hatte. – Etw. gebräunt, Ecken ein<br />
wenig geknickt.<br />
2535 – BRENNWALD, A., The Lake of the Four Cantons.<br />
Picturesque Views. Luzern, Schleicher, o. J.<br />
(1889). Qu.-8°. Mit 32 chromolithogr. Tafeln.<br />
3 Bl., 88 S. Illustr. OLwd. (Block gebrochen).<br />
(100) 200,-<br />
Wäber III/I, 25<strong>9.</strong> – Seltenes Album mit malerischen Ansichten<br />
nach Aquarellen. – Vorsatz mit hs. Widmung, Titel mit<br />
Einriß, Tafeln tls. lose, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
Geographie – Geschichte<br />
2536 – CENT VUES SUISSES, remarquables par leur<br />
situation, ou par des faits historiques. (Deckel -<br />
titel). Zürich, Orell und Füssli, o. J. (um 1825).<br />
Qu.-8°. Mit 100 Kupfertafeln. 2 Bl. Läd. Pp. d. Zt.<br />
mit eingeb. Orig.-Brosch. (39) 500,-<br />
Engelmann 934. – Die Tafeln u. a. von J. M. Meyer, L. Hess<br />
und F. Hegi mit Ansichten von Basel, Bern, Luzern, Winterthur,<br />
Zürich etc. – Die Tafelbeschriftungen in deutscher<br />
Sprache. – Stellenweise etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2537 – COXE, W., Travels in Switzerland. 3. ed. 2 Bde.<br />
London, Cadell, 1794. 4°. Mit 21 Aquatintatafeln,<br />
3 (1 kolor.) Kupfertafeln und 3 (1 kolor., 2 gefalt.)<br />
Kupfertichkarten. XII, 509 (recte 507); V, 500 S.,<br />
8 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(Rückenschilder mit Ausbrüchen, etw. beschabt<br />
und bestoßen). (100) 400,-<br />
Perret 1159 (abweichende Kollation): „Très recherchée.“ –<br />
Vgl. Abbey 54. Barth 17601. Lonchamp 742 (andere Ausgaben).<br />
– Die englische Originalausgabe erschien 1779 unter<br />
dem Titel „Sketches of the Natural, Civil, and the Political<br />
State of Swisserland“ und wurde mehrfach aufgelegt. – Laut<br />
Tafelverzeichnis komplett. – Durchgehend etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Ausgabe auf großem Papier. – Prachtvoll ge -<br />
bunden. – Vortitel mit dekorativem Wappen in Tusche. –<br />
Ge stoch. Exlibris der „Bibliotheca Pezoldiana“. – Warnecke<br />
1556.<br />
2538 – ENGADIN – ALBUM. Souvenir de l'Engadine<br />
(Deckeltitel). Zürich und St. Moritz, o. Dr. und J.<br />
(um 1890). Qu.-8°. 18 mont. Photographien von<br />
Romedo Guler. OLwd. (minimale Gebrauchsspuren).<br />
(100) 200,-<br />
Die Abbildungen zeigen das Albulatal, St. Moritz, Sils-<br />
Maria, eine Heufuhr im Engadin u. a. – Leicht gebräunt und<br />
stellenw. etw. fleckig.<br />
2539 – ERINNERUNG an den Vierwaldstättersee.<br />
Souvenir du Lac des Quatre Cantons. Souvenir of<br />
the Lake the Four Cantons. Basel, Krüsi, o. J. (um<br />
1860). Qu.-4°. Mit 80 Stahlstichtafeln. 1 Bl.<br />
OLwd. (etw. beschabt und bestoßen). (100) 600,-<br />
Ansichten von Altdorf, Andermatt, Bürglen, Einsiedeln,<br />
Küssnacht, Luzern, Sachseln, Sarnen, Stanz, Zug etc. – Tls.<br />
stärker fleckig.<br />
2540 – GAULLIEUR, E.-H., (UND CH. SCHAUB),<br />
La Suisse historique et pittoresque. 2 Bde. Genf,<br />
Gruaz, 1855-56. 4°. Mit 2 farb. lithogr. Titeln und<br />
52 (8 farb.) lithogr. Tafeln. 2 Bl., 436 S.; 2 Bl., <strong>58</strong>4 S.<br />
Hldr. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber I, 85. Hiler 823. – Die farbigen<br />
Tafeln zeigen Paare, Familien und Militärs in schweizerischen<br />
Landschaften. – Vereinzelt wasserrandig, etw. fleckig.
Nr. 2543<br />
2541 – HALLER, F. L. VON, Helvetien unter den<br />
Römern. 2 Bde. Bern und Suhr, Strähl, 1811-12.<br />
Mit gestoch. Titelvign., 2 gefalt. Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten. 4 Bl., 347 S.; 2 Bl.,<br />
566 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt).<br />
(100) 150,-<br />
Barth 193. – Erste Ausgabe der klassischen Untersuchung.<br />
– Schönes Exemplar. – Beiliegt Hallers Vorarbeit: Versuch<br />
einer Geschichte der Helvetier unter den Römern. Zürich<br />
1793. – Barth 188.<br />
2542 – HELVETIA. Denkwürdigkeiten für die XXII<br />
Freistaaten der schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />
Hrsg. von J. A. Balthasar. 8 Bde. Zürich<br />
und Aarau, Geßner und Christen, 1823-33. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. fleckig, bestoßen).<br />
(100) 400,-<br />
Kirchner 1468. Brandstetter 150. Barth 9678. – Komplettes<br />
Periodikum zur Geschichte, Landeskunde und Literatur. –<br />
Vorsätze leimschattig, gebräunt und fleckig.<br />
2543 – HERRLIBERGER, D., Topographie Helvetique<br />
... traduit en François, par D. L. Mottet. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Neuchâtel, Journal Helvetique, o. J. (um<br />
1755). Qu.-Fol. Mit 38 Kupfertafeln. 18, 16 Bl.<br />
Etw. läd. Hpgt. (stark beschabt). (75) 1.200,-<br />
Geographie – Geschichte 463<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, auch nicht bei<br />
Waeber und Lonchamp. – Über den KVK nur 2 Ex. in der<br />
Schweiz nachweisbar (jeweils nur Tl. I). – Die Kupfertafeln<br />
zeigen Landschaften, Burgen, Schlösser und Ansichten,<br />
darunter Aarau, Altenklingen, Basel (3), Hallwyl, Rheinau,<br />
Schinznach (2), Steckborn etc. – Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. Breitrandig. – Siehe Abbildung.<br />
2544 – LEWALD, A., Das malerische Schweizerland.<br />
2. Aufl. Karlsruhe, Nöldeke, 1844. Mit chromo -<br />
lithogr. Titel und 100 Stahlstichtafeln. 94 S. Be -<br />
schäd. Lwd. (stärkere Gebrauchsspuren). (112)<br />
100,-<br />
Wäber I, 72. – Unter den Ansichten: Airolo, Altdorf, Bern,<br />
Brig, Goldau, Grindelwald, Interlaken, Konstanz, Lugano,<br />
Luzern, Magadino, Mainau, Montreux, Schwyz, Sion,<br />
Spiez, Splügen, Thun, Untersee, Vevey und Zürich. – Tls.<br />
stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
2545 – LUSSER, (K. F.), Zwölf Ansichten der neuen<br />
St. Gotthards-Strasse. Gezeichnet und gestochen<br />
von M. Kälin. Zürich, Füessli, 1830. Qu.-Fol.<br />
Mit 12 Aquatinta-Tafeln und grenzkolor. lithogr.<br />
Karte. 2 Bl., 72 S. Läd. Orig.-Brosch. (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Lonchamp 1870 (abweichender Titel).<br />
– 1833 erschien noch ein Folgeband unter dem Titel<br />
„Ansichten der neuen St. Gotthards-Strasse von Flüelen bis<br />
Lugano“. – Die Karte zeigt den Kanton Uri. – Tls. stärker<br />
stockfleckig. – Siehe Abbildung.
464<br />
Nr. 2545<br />
2546 SCHWEIZ – LUTZ, M., Vollständige Beschreibung<br />
des Schweizerlandes. 2. viel verm. Ausg.<br />
4 Tle. und Supplement-Bd. in 4 Bdn. Aarau,<br />
Sauerländer, 1827-35. Pp. d. Zt. (etw. bestoßen).<br />
(100) 100,-<br />
Wäber I, 60. HBLS IV, 741. – Geographisch-statistisches<br />
Handlexikon für die Schweiz, verfaßt vom Basler Lehrer<br />
und Pfarrer Markus Lutz (1772-1835). – Leicht fleckig.<br />
2547 – QUIQUEREZ, A., Recueil de vues prises sur la<br />
route de Basle à Bienne par l'ancien évêché. Basel,<br />
Schreiber und Walz, o. J. (1836). Fol. Mit 22 Aquatinta-Tafeln<br />
und lithogr. Karte. 23 Textbl. Hldr. d.<br />
Zt. (tls. stärker fleckig, berieben, etw. bestoßen).<br />
(100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 241<strong>9.</strong> Wäber I, 127 (dat. 1841).<br />
– Die Tafeln mit Ansichten von Angenstein, Basel, Bienne,<br />
Münchenstein, Zwingen u. a. – Einige Tafeln mit Wasserspuren,<br />
etw. braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2548 – (REICHARD, H. A. O.), Malerische Reise<br />
durch einen großen Theil der Schweiz vor und<br />
nach der Revolution. Jena, Seidler, 1805. Mit ge -<br />
Geographie – Geschichte<br />
stoch. Frontisp. von Lips, gestoch. Titel von J. A.<br />
Darnstedt, 54 (4 kolor., 1 gefalt.) Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Musikbeilagen. XVI, 414 S., 1 Bl. Hlwd.<br />
d. Zt. mit Rvg. (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 2425. Wäber I, 53. Barth 17610.<br />
Dreyer 812. – Reich ausgestattetes Werk des vielseitigen<br />
Schriftstellers (siehe ADB XXVII, 625 und Goed. IV/1, 622,<br />
22). – Enthält u. a. einen Bericht über die Erstbesteigung<br />
des Montblanc durch Balmart/Paccard und de Saussure. –<br />
Mit 4 kolor. Kostümtafeln, gefalt. Alpenprofil sowie schönen<br />
Landschaftsansichten von J. A. Darnstedt (Thieme-B.<br />
VIII, 408). – Tafel 18 wie immer doppelt numeriert (die Teufelsbrücke<br />
müßte eigentlich die Nummer 30 tragen). – Titelei<br />
leicht fingerfl., einige Tafeln in den weißen Rändern etw.<br />
braunfl., der gefalt. Kupferstich mit kleinem Einriß unten,<br />
insgesamt gutes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
2549 – RHEINTAL – (AMBÜHL, J. L.), Geschichte<br />
des Rheinthals nebst einer topographisch-staatistischen<br />
Beschreibung dieses Landes. St. Gallen,<br />
Zollikofer und Züblin, 1805. Mit 11 gefalt. Kupfertafeln<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. 283 S. Spät.<br />
Hldr. mit Rsch. (leicht aufgebogen, etw. beschabt<br />
und bestoßen). (74) 800,-
Nr. 2547<br />
Erste Ausgabe. – Barth 20052. Goed. XII, 167, 1<strong>9.</strong> – Vgl.<br />
Wäber I, 363. – Seltenes Werk von Johann Ludwig Ambühl<br />
(1699-1773), der „1782 Hauslehrer in Rheineck (war), wo er<br />
die Stieftochter des Jak. Laur. Custer zu unterrichten hatte.<br />
Custer veranlasste ihn zur Ausarbeitung einer Geschichte<br />
des Rheintals und übergab ihm die zu diesem Zweck bereits<br />
gesammelten Materialien. Das Werk, das strengen wissenschaftlichen<br />
Anforderungen nicht entsprechen konnte, ist<br />
in Annalenform abgefasst und erschien 1805 anonym“<br />
(HBLS I, 335). Vollendet wurde das Werk von Georg Leonhard<br />
Hartmann. – Die Tafeln meist mit Ansichten von Burgen<br />
und Schlössern, darunter Blatten, Greiffenstein, Grünenstein<br />
und Presteck. – Die Tafeln vorwiegend auf blauem<br />
Papier. – Tafeln und Karte tls. mit Randläsuren und hinterlegt;<br />
etw. gebräunt, vereinzelt stärker fleckig. – Exlibris. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2550 – RUCHAT, A., Histoire de la réformation de la<br />
Suisse. 6 Bde. Genf, Bousquet, 1727-28. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (wenig beschabt und etw. bestoßen). (100)<br />
300,-<br />
Geographie – Geschichte 465<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 2561. Barth 1217. Hoefer<br />
XLII, 854: „Cet ouvrage, rédigé avec soin et d'après des<br />
documents alors inédits, est empreint d'une grande partialité<br />
à l'égard du catholicisme.“ – Erste große Reformationsgeschichte<br />
der Schweiz. – Frontispiz angerändert; vereinzelt<br />
fleckig und tls. gering gebräunt. – Exzellent gebunden.<br />
2551 – SIMOND, L., Voyage en Suisse. 2 Bde. Paris,<br />
Treuttel und Würtz, 1822. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
VIII, 656 S.; IV, 596 S. Restauriertes Ldr. d. Zt. mit<br />
2 Rsch. und Rvg. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber III, 60. Barth 17636. Perret 4062. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
– Exlibris „Henry Fowler Broadwood“, berühmter englischer<br />
Klavierhersteller.<br />
2552 – YOSY, A., Switzerland, as now Divided into<br />
Nineteen Cantons. 2 Bde. London, Booth und<br />
Murray, 1815. 4°. Mit 50 kolor. Aquatintatafeln<br />
(ohne die Musikbeilage). 2 Bl., VIII, 236 S.; 2 Bl.,<br />
211 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (Gelenke restauriert,<br />
Rücken brüchig, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(100) 500,-
466<br />
Nr. 2548<br />
Einzige Ausgabe des seltenen Werkes. – Colas 3102. Lipperheide<br />
Ga 26. Wäber I, 56. – Nicht bei Tooley. – Die fein<br />
kolorierten Trachtendarstellungen aus allen Schweizer Kantonen<br />
sind meist Kopien nach Königs „Neuer Sammlung<br />
von Schweizertrachten“. – Gering gebräunt, etw. fleckig. –<br />
Exlibris „John Waldie“. – Siehe Abbildung.<br />
2553 – ZSCHOKKE, H., Die klassischen Stellen der<br />
Schweiz und deren Hauptorte. 2 in 1 Bd. Karlsruhe<br />
und Leipzig, Kunst-Vlg., 1836-38. Mit<br />
gestoch. Titel und 85 Stahlstichtafeln. 1 Bl., 214 S.,<br />
1 Bl., S. 217-423, 2 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Vergoldung (Gelenke brüchig, tls.<br />
stärker fleckig, berieben und bestoßen). (112)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber I, 70. Barth 17355. Goed. X, 105,<br />
113. – Mit Ansichten von Aarau, Altdorf, Appenzell, Basel,<br />
Chur, Einsiedeln, Goldau, Liestal, Luzern, Murten, St. Gallen,<br />
Schaffhausen u. a. – Vereinzelt stärker gebräunt, durchgehend<br />
etw. fleckig. – Sehr dekorativ gebunden.<br />
2554 – ZÜRICH – VÖGELIN, S., Zürich's ehemalige<br />
Stadtthore. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt<br />
Zürich. Zürich, Trachsler, 1840. Mit 8 Aquatinta-<br />
Tafeln von F. Hegi und H. Siegfried auf aufgewalztem<br />
China. 39 S. Lwd. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lonchamp 3164a. – Zusätzlich sind 6 weitere<br />
mont. Aquatinta-Tafen von F. Hegi eingeb. – Tls. stark<br />
fleckig. – NACHGEB.: (HARDMEYER, K. W.), Der<br />
Höckler und das Schlösschen Maneck. Ebda. 1840. – Mit<br />
6 Aquatinta-Tafeln von F. Hegi und H. Siegfried.<br />
Geographie – Geschichte<br />
Nr. 2552<br />
2555 – SAMMLUNG – Ca. 30 Werke zur Geographie<br />
und Geschichte der Schweiz. Meist aus dem<br />
1<strong>9.</strong> Jhdt. und in gut erhaltenen Einbänden d. Zt.<br />
(100) 600,-<br />
Darunter Schuler (Thaten und Sitten der Eidgenossen) –<br />
Wäber (Bibliographie der Schweizer Landeskunde) –<br />
Spreng (Ehren- und Sigsmahl der Zwelfhundert Eidsgenossen)<br />
– Osenbrüggen (Wanderstudien aus der Schweiz) –<br />
Conway (Switzerland) – Meister (Ma promenade au delà<br />
des Alpes) – Schlincke (Le Righi) – Walcher (Taschenbuch<br />
zu Schweizer Reisen) – Waldkirch (Bunds- und Staats-Historie)<br />
– Coxe (Travels in Switzerland) – Leuthy (Handlexikon)<br />
– Zimmermann (Hallers Leben) – Klauber (Nachtigall)<br />
– Herrliberger (Topographie, 3 Bde., 1929).<br />
2556 SEYFRIED, J. H., Poliologia, das ist: Accurate<br />
Beschreibung aller vornehmsten in der ganzen<br />
Welt befindlichen Städte, Schlössern und Vestungen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Buggel, 1695. Mit<br />
gefalt. gestoch. Titel und gefalt. gestoch. Weltkarte.<br />
14 Bl., 480, 357 (recte 359) S., 12 Bl. Stark<br />
beschäd. Pgt. d. Zt. (35) 600,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1683). – Alden 683/177. Sabin 79636.<br />
Jantz 2335. Bircher B 7373. – Mit Weltkarte in 2 Hemisphären<br />
(Shirley 569). – Titel mit Besitzvermerk, gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2557 SIEBENBÜRGEN – SCHULLER, J. K.,<br />
Umrisse und kritische Studien zur Geschichte von<br />
Siebenbürgen. Mit besonderer Berücksichtigung<br />
der Geschichte der deutschen Colonisten im<br />
Lande. Heft I (von 3). Hermannstadt, von Hochmeister,<br />
1840. 1 Bl., III, 102, 31 S. Orig.-Brosch.<br />
(etw. fleckig). (37) 80,-
Nr. 2549<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 948. ÖBL XI, 327. – Johann<br />
Karl Schuller (ca. 1794-1865) ist der „maßgebliche Historiker<br />
der Siebenbürger Sachsen vor Georg Daniel Teutsch“<br />
und zählt „zu den verdienstvollsten und einflußreichsten<br />
Persönlichkeiten des geistigen Lebens der Siebenbürger<br />
Sachsen im 1<strong>9.</strong> Jh.“ (ÖBL). – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
25<strong>58</strong> SKANDINAVIEN – SCHWEDEN – SWERI-<br />
GES RIJKES STÄNDERS BESLUTH, Som aff<br />
them eenhellelighen giordes, pä then allmenne<br />
Rijkzdagh som höltz uthi Stockholm, then Fiortonde<br />
Martii. Ähr M.DC.XXXIII. Stockholm,<br />
Meurer, (1633). 4°. Mit Holzschnitt-Wappen auf<br />
dem Titel und Holzschnitt-Vign. am Schluß. 6 Bl.<br />
Lose Bögen. (100) 200,-<br />
Beschluß des schwedischen Reichstags von 14. März 1633.<br />
Wichtiges Dokument der neueren schwedischen Ge schich -<br />
te. Nachdem Gustav Adolf am 16. November 1632 bei Lützen<br />
gefallen war, trat im Februar 1633 der Reichstag zusammen.<br />
Es wurde die Nachfolge zugunsten der sechsjährigen<br />
Christine geregelt, eine Vormundschaftsbehörde eingesetzt<br />
und die wichtigsten militärischen, zivilen und religions -<br />
politischen Beschlüsse gefaßt (vorliegender Beschluß). –<br />
Blatt 4 verso mit hs. Besitzvermerk. Ränder mit feinen<br />
Nadelspuren. Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Beiliegt eine<br />
Dublette mit mehrf. durchgestrichenem Titelblatt (ver -<br />
worfen?).<br />
2559 – (THERSNER, U.), Skånska utsigter. Vues de<br />
Scanie. (Stockholm, Deleen, 1817-23). Qu.-Gr.-<br />
Fol. Daraus: Gestoch. Titel und 20 Aquatinta -<br />
tafeln mit den zugehörigen Textbl. Läd. Hldr. d.<br />
Zt. (39) 100,-<br />
Geographie – Geschichte 467<br />
Ansichten von Herrensitzen und Landschaften der schwedischen<br />
Provinz Schonen. Umfaßt vollständig 60 Tafeln. –<br />
Gebräunt, stockfleckig, gelegentlich mit Wasserrand.<br />
2560 – TÖNSBERG, CH., Norge fremstillet i tegninger<br />
med oplysende text. Christiana, Sörum, 1853.<br />
Qu.-4°. Daraus: 43 meist getönte lithogr. Tafeln<br />
und je ein Textbl. Hldr. d. Zt. mit eingeb. Um -<br />
schlag d. Orig.-Brosch. von Heft IV (tls. stärker<br />
beschabt, etw. bestoßen). (100) 200,-<br />
Mit Ansichten von Bergen, Christiansand, Drammen, Ekervandet,<br />
Flomsdalen, Galderne, Gudvangen, Horungerne,<br />
Jostedalsbreen, Krogkleven, Laurbrofos, Laurvig, Lofthuus,<br />
Myrhorn, Nystuen, Rjukandfossen, Sandefjord, Tistedalen,<br />
Vöringsfos etc. – Mit deutsch-englisch-norwegischem<br />
Paralleltext. – Das Werk erschien in 18 Heften und<br />
umfaßt vollständig 71 Tafeln. – Textbl. stärker gebräunt,<br />
einige Tafeln mit kleinen Einrissen und etw. fleckig.<br />
2561 SLEIDAN, J., De quatuor summis imperijs, libri<br />
tres. Continuatio ab initio Caroli V. usq(ue) ad<br />
annum Christi 1668. Opera & studio Aegidii<br />
Strauchii. 2 Tle. in 1 Bd. Wittenberg, Wendt für<br />
Berger, 166<strong>9.</strong> 12°. Mit gestoch. Titel. 11 Bl., 379 S.,<br />
24, 2 weiße, 1 Bl., 244 (recte 234) S., 23 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Van der Vekene D/a 041. – Diese Ausgabe nicht im STC. –<br />
Seinerzeit oft aufgelegt und fortgesetzt. – „Ein Buch, aus<br />
dem viele Geschlechter bis zu dem zweiten König von<br />
Preußen Geschichte gelernt haben. Ranke hat dem im Juni<br />
1556 bei den Gebrüdern Rihel erschienenen Buche 'Ueber<br />
die vier Monarchien' nachgerühmt, es möge wenig Com-
468<br />
Nr. 2556<br />
pendien geringen Umfangs von so gründlicher Arbeit<br />
geben“ (ADB XXXIV, 460). – Der gestoch. Titel mit sechs<br />
emblematischen Darstellungen, darunter einer kleinen<br />
Ansicht von Wittenberg. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
2562 SLOWENIEN – SCHMIDL, A. (A.), Wegweiser<br />
in die Adelsberger Grotte und die benachbarten<br />
Höhlen des Karstes. 2. Aufl. Wien, Gerold, 18<strong>58</strong>.<br />
Mit Falttabelle und 3 lithogr. Tafeln. XVI, 93 S.<br />
Läd. OPp. – Mehrf. gestempelt, wenig fleckig. (74)<br />
80,-<br />
Gedruckt in Palma de Mallorca<br />
2563 SPANIEN UND PORTUGAL – BALEAREN<br />
– ROIGIUS, A., De sacris apud Minorem Balearem<br />
antistitibus Severo potissimum deque istius<br />
epistola exercitatio et in eamdem epistolam animadversiones.<br />
Palma de Mallorca, Miralles, 1787. 4°.<br />
2 Bl., IX, 247 S. Broschur. d. Zt. (mehrere kleine<br />
Löcher, etw. fleckig, berieben und bestoßen). (17)<br />
800,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – BBKL IX, 1524. – Sehr seltene Schrift zur<br />
Kirchengeschichte der Balearen, ein Kommentar über das<br />
Schreiben des Bischofs Severus von Menorca vom Jahr 417<br />
mit dem Bericht über die Bekehrung von Juden auf der<br />
Insel. „Unter andern nahm es Dameto als kostbarsten<br />
Bestandtheil seiner Geschichte der Balearen auf, und Anton<br />
Roigius verfasste einen vortrefflichen Commentar zu demselben,<br />
der uns bedauern lässt, dass derselbe nicht mehr<br />
geschrieben hat“ (Gams, Kirchengeschichte von Spanien,<br />
Bd. II/1, S. 407). – Vor 1800 in Palma de Mallorca gedruckte<br />
Schriften sind äußerst selten. – Über den KVK nur zwei<br />
Exemplare der Originalausgabe nachweisbar, ein Nachdruck<br />
ist jüngst erschienen. – Vorsatz mit Besitzvermerk;<br />
mehrere Ecken geknickt, kaum fleckig und gebräunt. Unbeschnitten.<br />
2564 – BILBAO – ORDENANZAS de la ilustre universidad<br />
y casa de contratación de la Villa de Bilbao<br />
... año de 1737. Reimpresas. Madrid, Sancha,<br />
1796. Fol. Mit gestoch. Frontisp. 2 Bl., 370 S.,<br />
33 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und schlichter Rvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (127) 300,-<br />
Vgl. Higgs 2426 (Ausg. 1760). – Verordnungen zur Finanzwirtschaft<br />
in Bilbao, seinerzeit oft nachgedruckt. – Unterschiedlich<br />
gebräunt und fleckig, vereinzelt mit kleinen<br />
Randschäden.
Nr. 2570<br />
2565 – MARIA ANNA VON PORTUGAL – RIT-<br />
TER, J., Vida, y virtudes de la serenissima señora<br />
Da. Maria Ana, reyna de Portugal, y los Algarves.<br />
Escrita en idioma latino y traducida al castellano<br />
por J. Guerra. Madrid, Marín, 1757. Mit gestoch.<br />
Portr. 12 Bl., 282 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (3) 150,-<br />
Erste spanische Ausgabe. – De Backer-S. III, 1912 und VI,<br />
1877. Wurzbach XXVI, 193. – Biographie der Königin<br />
Maria Anna von Portugal, zuerst 1756 in lateinischer Sprache<br />
in Wien erschienen. – Dekorativ gebunden. – Mit einem<br />
gestoch., in rotbrauner Farbe direkt auf die Rückseite des<br />
Porträts gedruckten Wappenexlibris.<br />
2566 – PHILIPP V. – CONSTITUCIONS, capitols y<br />
actes de Cort del Rey nostre senyor Don Felip IV.<br />
de Aragó, y V. de Castella. Barcelona, Figueró,<br />
1702. Fol. 6 Bl., 100 S. Flex. Pgt. d. Zt. (berieben,<br />
fleckig und mit Archivsignaturen). (19) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Palau 60386. – Höfische Erlasse am<br />
Anfang der Regierungszeit von Philipp V. als König von<br />
Spanien. – Titel gestempelt; einige Wurmgänge (stellenw.<br />
Buchstaben- und Wortverlust), stellenw. gebräunt. – Ex -<br />
libris. – Aus der Bibliothek der Familie Pio di Savoia.<br />
Geographie – Geschichte 469<br />
2567 – ROCABERTI – (TORNER, J.), Compendio<br />
de las grandezas y prerogativas soberanas de la<br />
antiquissima casa de los Vizcondes de Rocaberti,<br />
Condes de Perelada, Barones y Marqueses de<br />
Anglesola. (Madrid), o. Dr., 1651. Fol. 1 nn., 82<br />
(recte 72) num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (stark fleckig,<br />
tls. abgeplatzt und mit Tintenspuren). (19) 200,-<br />
Palau 334.568. – Zweite Ausgabe der Chronik des<br />
Geschlechtes der Vizcondes de Rocaberti, die ihre Besitztümer<br />
nordwestlich von Barcelona hatten (EA Barcelona<br />
1641). – Der Autor wird auf S. 77 genannt. – Am oberen<br />
Rand stark wurmstichig (vereinzelter Buchstabenverlust),<br />
alle Bl. mit Falzen, leicht fleckig, mit wenigen Unterstreichungen<br />
und Annotationen in Tinte. – Exlibris.<br />
2568 – SAMMLUNG der Actenstücke über die spanische<br />
Thronveränderung. 4 in 1 Bd. „Germanien“<br />
1808-0<strong>9.</strong> Mod. Hldr. – Einzige Ausgabe. – Etw.<br />
fleckig. (100) 150,-<br />
2569 – VALENCIA – SAMMELBAND – 5 Schriften<br />
mit Verbindung zu Valencia aus den Jahren 1759-<br />
93. Flex. Pgt. (beschabt, etw. fleckig und an den<br />
Rändern tls. aufgeplatzt). (19) 400,-
470<br />
Nr. 2571<br />
I. ACTO ACADEMICO de bellas letras, y otros exercicios<br />
propios de cavalleros, en que los cavalleros seminaristas<br />
del seminario de nobles de san Ignacio, que la Compania<br />
de Jesus tiene à su cargo en Valencia, pondra a vista del<br />
publico su aprovechamiento. Valencia 1764. Mit gestoch.<br />
Kopfvign. 1 Bl., 21 S. (ohne S. 7/8). – Vgl. Palau 2365.<br />
II. REAL PROVISION de los señores del Consejo, en que<br />
se manda guardar y cumplir la resolución tomada por S. M.<br />
para el extrañamiento de los Franceses no domiciliados en<br />
estos Reynos. Valencia 1793. 6 Bl. – Vgl. Palau 251.735.<br />
III. VALCARCEL, A., Tentamen litterarium. Valencia<br />
1787. Mit gestoch. Kopfvign. 5 Bl., 50 S.<br />
IV. COPIA DE LA REPRESENTACIÓN, de la diputación<br />
de sanidad, de esta ilustre ciudad de Valencia, à la<br />
suprema junta, con motivo de la epidemia de tercianas,<br />
padecida el otoño del año 1784. (Valencia o. J. [1785?]). Mit<br />
gefalt. Tabelle. 8, 39 S.<br />
V. OLLER Y BONO, M. A., Proclamación del rey Carlos<br />
III en su fidelissima ciudad de Valencia. Valencia 175<strong>9.</strong> Mit<br />
gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Kopfvign. und 2 Kupfer -<br />
tafeln. 1 Bl., XVI, 68 S.<br />
Stärkere Wurmspuren (tls. mit Buchstaben- oder Wortverlust),<br />
tls. braunfleckig. – Exlibris.<br />
2570 STOLBERG, F. L. (ZU), Travels through Germany,<br />
Switzerland, Italy, and Sicily. Übers. von<br />
Th. Holcroft. 2 Bde. London, Robinson, 1796-97.<br />
4°. Mit 19 gefalt. Kupfertafeln, gefalt. Kupfer-<br />
Geographie – Geschichte<br />
stichkarte und 7 S. gestoch. Musikbeilagen. XX,<br />
506; XII, 656 S. Lwd. d. Zt. mit Rsch. (leicht berieben,<br />
gering bestoßen). (100) 500,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Cox I, 167. Wäber I, 47. Tresoldi<br />
65: „La più importante descrizione tedesca dell'Italia prima<br />
del viaggio di Goethe.“ – Bedeutende literarische Reisebeschreibung<br />
in Briefform. – Die Kupfer nach Hackert, Piranesi,<br />
Rehberg, Wolff u. a. in kräftigen Abdrucken, meist<br />
Ansichten von Rom und Süditalien. – Unbeschnitten, leicht<br />
wasserrandig; Vortitel mit mont. Rsch. der Orig.-Brosch.,<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk. Karte mit kleinem Einriß im<br />
Falz; Tafeln tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Äußerst seltene Radierungsfolge<br />
2571 SÜDOSTEUROPA – RUMÄNIEN – KAINDL<br />
– „MANASTIRI DIN ROMANIA i Oltenia.<br />
Gravures à l'eau-forte de Antoine Kaindl Bucarest“<br />
(Deckeltitel). Folge von 10 Aquatintaradierungen,<br />
alle vom Künstler sign., bezeichnet und<br />
dat. 1927. Ca. 24 x 16 cm. Lose in Orig.-Umschl.<br />
(Einrisse, gebräunt und fleckig). (119) 600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Radierungsfolge<br />
mit Ansichten rumänischer Klöster. Über den Künstler<br />
ist weiter nichts bekannt. – Kräftige Abdrucke, breitrandig<br />
und unbeschnitten. – Unterschiedlich gebräunt und<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.
2572 TASCHENBUCH zur Verbreitung geographischer<br />
Kenntnisse. Hrsg. von J. G. Sommer (d. i. J.<br />
G. Volte). Jge. I-XXV und Neue Folge/Jg. I in<br />
26 Bdn. Prag, Calve, 1823-48. Mit 147 (10 gefalt.,<br />
3 kolor.) gestoch. bzw. lithogr. Tafeln, 6 gefalt.<br />
Kupferstichkarten und gefalt. Tabelle. Illustr.<br />
Orig.-Brosch. (Jge. I-IV swoie Neue Folge/Jg. I)<br />
in Pp.-Schuber, Pp. d. Zt. (Jge. V-IX) in Pp.-Schuber<br />
und Lwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (159)<br />
1.500,-<br />
Köhring 14<strong>9.</strong> Lanckoronska-R. 143. – Die Tafeln mit<br />
Ansichten von Edinburgh, vom Escorial, von Funchal,<br />
Lima, Monterey, Moskau, Nagasaki, Porto, Rio de Janeiro,<br />
Santiago, Sebenico, Valparaiso etc. sowie mit Kostümdarstellungen.<br />
– Einige Titel verso gestempelt, tls. unaufgeschnitten,<br />
bei Jg. V und XXIV die Bindung gelockert, leicht<br />
gebräunt, vereinzelt gering fleckig. – Aus der Hofbibliothek<br />
Donaueschingen.<br />
2573 TOMKA-SZASZKY, J., Introductio in orbis antiqui<br />
et hodierni geographiam. Editio altera (tertia).<br />
2 in 1 Bd. Preßburg und Kaschau, Landerer, 1777-<br />
93. Mit gestoch. Frontisp. 23 Bl., 692 S., 6 Bl.,<br />
S. (693)-990, 71 Bl. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt).<br />
(100) 200,-<br />
Wurzbach XLI, 201. Petrik III, 653. – Erstmals 1748<br />
erschienenes geographisches Handbuch des ungarischen<br />
Geschichtsforschers János Tomka-Szászky (gest. 1762).<br />
Behandelt in der Hauptsache Europa, im 2. Bd. (hier in der<br />
sehr seltenen 3. Aufl. vorliegend) Asien, Afrika und Amerika.<br />
– Ganz leicht gebräunt.<br />
2574 TÜRKEI – FEBURE, M., Teatro della Turchia,<br />
dove si rappresentano i disordini di essa, il genio,<br />
la natura, & i costumi di quattordici nazioni, che<br />
l'habitano. Mailand, Malatestas Erben, 1681. 4°.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 10 Bl., 530 S. Flex. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe, selten. – Navari 577 Anm.: „Febure was a<br />
missionary and orientalist who by his own account spent<br />
18 years wandering through the Levant. He had taken the<br />
religious name Giustiniano when he joined the Capuchin<br />
order. He had previously written the descriptive work<br />
L'Etat present de la Turquie, 1675, (first edition in Italian,<br />
1674). Our work contains the same type of material, but<br />
much expanded, to illustrate the wrong working of the<br />
Ottoman empire.“ – Spiegel mit Besitzvermerk, Block stark<br />
gelockert, tls. stärker gebräunt.<br />
2575 – LÜDEKE, CH. W., Glaubwürdige Nachrichten<br />
von dem Türkischen Reiche nach seiner neuesten<br />
Religions- und Staatsverfassung nebst der Be -<br />
schreibung eines zu Smyrnen errichteten Evangelischen<br />
Kirchenwesens. Leipzig, Junius, 1770.<br />
7 Bl., 360 S., 5 Bl. Pp. d. Zt. (berieben, bestoßen).<br />
(55) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. IV, 532. Enslin 205 Anm.<br />
– Lüdeke war von 1759-68 evangelischer Pastor in Smyrna<br />
und berichtet aus eigener Anschauung über die Türkei und<br />
Geographie – Geschichte 471<br />
die Türken im allgemeinen sowie über Smyrna und Konstantinopel,<br />
wie Izmir und Istanbul seinerzeit hießen, im<br />
besonderen. „Er benutzte seinen Aufenthalt im Morgenlande<br />
zur Sammlung schätzbarer Beobachtungen über<br />
Klima, Natur des Landes und der Völker“ (ADB XIX, 369).<br />
– Stärker gebräunt, etw. fleckig. – Beiliegt vom selben Verfasser<br />
der 2. Teil seiner „Beschreibung des Türkischen Reiches“<br />
(Leipzig 1778), der wegen der zahlreichen Tabellen<br />
und räsonnierenden bibliographischen Angaben auch ohne<br />
das Grundwerk selbständigen Wert besitzt.<br />
2576 – (MOLTKE, H. VON), Briefe über Zustände<br />
und Begebenheiten in der Türkei. Berlin, Posen<br />
und Bromberg, Mittler, 1841. Mit gestoch. Titelvign.<br />
VI S., 1 Bl., 432 S. Stark beschäd. Hlwd. d.<br />
Zt. (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB LII, 450: „Das Buch kennzeichnet<br />
ihn als einen scharfen Beobachter und als einen geschickten<br />
Darsteller politischer, geographischer und volkswirthschaftlicher<br />
Verhältnisse.“ – Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
2577 – SAMMELBAND – 8 italienische Flugschriften,<br />
die Türkenkriege betreffend. Bologna, Monti,<br />
1669-86. 4°. Mod. Pp. (85) 500,-<br />
I. COPIA di lettera scritta da Candia li 12. Settembre 166<strong>9.</strong><br />
(1669). Mit Titelholzschnitt.<br />
II. COPIA di lettera scritta da Lintz li 14. Ottobre. 1683.<br />
Mit Holzschnittwappen auf dem Titel.<br />
III. DISTINTA RELATIONE del glorioso acquisto<br />
dell'importante citta di Strigonia fatto dall'armi Christiane<br />
nell'Ungheria. 1683. Mit Titelvignette. – Vgl. Apponyi 2141.<br />
IV. DIARIO in compendio di quanto è seguito nell'assedio,<br />
& acquisto dell'isola, e fortezza di Santa Maura fatto<br />
dall'armi della serenissima republica di Venetia. 1684. Mit<br />
Titelvignette.<br />
V. VERISSIMA, E DISTINTA RELAZIONE della rotta<br />
data al Tekeli dall'armi Cesaree sotto il Comando del general<br />
Sculz. 1684. Mit Titelvignette.<br />
VI. VERA, E DISTINTA RELATIONE dell'acquisto della<br />
fortezza di Prevesa, fatto dall'armi della sereniss. republica<br />
di Venetia. 1684. Mit Titelholzschnitt.<br />
VII. COPIA di una lettera curiosissima scritta da Chielefa<br />
dal sig. Antonio Branchi ... all'illustris. sig. Co. Francesco<br />
Borghi in Venetia. 1686. Mit Titelvignette.<br />
VIII. DISTINTA RELATIONE di quanto è seguito nella<br />
presa di Buda scritta da Vienna dal sign. Glacchirio Sigismondi<br />
sotto li 8. Settembre 1686. 1686. Mit Titelvignette. –<br />
Vgl. Apponyi 12<strong>58</strong>.<br />
Titel teilw. mit Besitzvermerken. Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2578 – SANSOVINO, F., Historia universale dell'origine,<br />
guerre, et imperio de Turchi. (Bd. I [von 2]).<br />
Venedig, Combi & La Noù, 1654. 4°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und ganzseit. gestoch.<br />
Wappen auf dem Titel verso. 16 nn., 471 num. Bl.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rsch. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (85) 150,-
472<br />
Nr. 2579<br />
Späte Ausgabe (EA 1560-61). – STC 81<strong>9.</strong> Navari 1487. –<br />
Vgl. Göllner 1007, 1008 und 1024. – Relevante Ausgabe.<br />
Umfangreiche Kompilation zur politischen und kulturellen<br />
Geschichte der Türkei. Sansovino benutzte zum vorliegenden<br />
Werk eine Reihe überwiegend italienischer Quellenschriften,<br />
die er teilweise über- und umarbeitete, teilweise<br />
aber auch wörtlich in sein Sammelwerk übernahm. – Blätter<br />
Nr. 56 mit Papierdurchbruch und 301 mit Randeinriß.<br />
Leicht, zu Beginn auch stärker gebräunt und fleckig, am<br />
Anfang etw. wasserrandig.<br />
2579 TÜRKENKRIEGE – GERLACH, S., Tage-<br />
Buch der von zween Käysern, Maximiliano<br />
und Rudolpho, an die Ottomannische Pforte zu<br />
Constantinopel abgefertigten und durch David<br />
Ungnad glücklichst-vollbrachter Gesandtschafft.<br />
Auß denen Gerlachischen nachgelassenen Schrifften<br />
herfür gegeben durch seinen Enckel Samuelem<br />
Gerlachium. Frankfurt, Friese für Zunner, 1674.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 2 (statt 4) gestoch.<br />
Portrs. 17 Bl., 552 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
Vordergelenk etw. angeplatzt). (63) 500,-<br />
Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr. – VD<br />
17 23:232887D. Bircher A 661<strong>9.</strong> STC G 297. ADB IX, 23:<br />
„Für die Kenntniß des damaligen Orients“ wichtiges Reisewerk.<br />
– Tagebuch des Theologen Stephan Gerlach (1546-<br />
Geographie – Geschichte<br />
1612) aus den Jahren 1573-78 mit Berichten vom türkischen<br />
Hof in Konstantinopel, wohin Gerlach eine kaiserliche<br />
Gesandtschaft als Gesandtschaftsprediger begleitet hat. Erst<br />
hundert Jahre nach seinem Tode von seinem Enkel herausgegeben.<br />
– Vorhanden sind die Porträts von Stephan Gerlach<br />
und David Ungnad, es fehlen die von Herzog Eberhard<br />
und Samuel Gerlach. – Gestoch. Titel alt angerändert,<br />
Gerlachs Portr. auf den fliegenden Vorsatz verso mont., dieser<br />
recto mit Besitzvermerken, ebenso der Titel, Spiegel mit<br />
bibliographischer Notiz. Gleichmäßig gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2<strong>58</strong>0 – NOVA VERA, E DISTINTA RELATIONE<br />
della vittoria ottenuta dall'armi imperiali sotto il<br />
commando del Marescial Conte Caprara dell'<br />
acquisto fatte dell'importante castelle d'Illoch con<br />
la presa de cannoni, mortari, monitioni, e di tutto<br />
il Bagaglio, e con la morte, e prigionia di molti<br />
Turchi. Venedig und Ancona, Stamperia Camerale,<br />
1688. 4°. 2 Bl. Mod. Pp. (gering bestoßen). (10)<br />
150,-<br />
Vgl. für Drucke mit abweichender Verlagsangabe: Apponyi<br />
1384. Halle, Newe Zeitungen, 1567. – Ilok, eine kleine Stadt<br />
an der Donau bei Novi Sad, wurde 1688 von den Türken in<br />
Brand gesteckt. – Letztes Bl. gestempelt. Leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig und wasserrandig, teilw. unbeschnitten.<br />
2<strong>58</strong>1 – WENING – Zwei Kupferstichfolgen zu dem<br />
Türkenfeldzügen des Kurfürsten Max Emanuel<br />
von Bayern in den Jahren 1686-1688. (München<br />
ca. 1686-91). Qu.-Fol. 36 (9 tls. mehrf. gefalt.)<br />
Kupfertafeln. Hpgt. d. Zt. mit hs. Deckeltitel<br />
(Schließbänder abgerissen, stark beschabt und<br />
bestoßen). (10) 2.000,-<br />
Vgl. Stetter 78 mit Abb. S. 28. – Nicht bei Apponyi, Drugulin,<br />
Nebehay-Wagner und im Ornamentstichkat. Berlin.<br />
– Sehr seltene Kupferstichfolgen zu den Türkenfeldzügen<br />
Max Emanuels, die den Vormarsch in Ungarn und die Belagerung<br />
von Ofen, die Schlachten bei Esseg, Mohács und am<br />
Berg Harsan illustrieren. Die erste Serie beinhaltet den Feldzug<br />
von Juni bis September 1686 mit Plänen und Karten des<br />
Donaulaufs von Komárno bis Tolna. Die Tafeln sind von<br />
1-22 numeriert, darunter der von vier Platten gedruckte<br />
Plan der Belagerung von Buda (Nr. 11) und die zugehörige<br />
Ansicht von zwei Platten (Nr. 12), beide nach Vorlage von<br />
L. N. d'Hallart. In dieser Folge fehlen die Nummern 8, 9, 10<br />
und 20. Die zweite Serie, numeriert von 1-18, enthält Karten,<br />
Pläne und Ansichten zum Feldzug von Juni bis September<br />
1687, der sich in der Gegend des Zusammenflusses<br />
von Donau und Drau abspielte (Nummer 3 fehlt). Darunter<br />
die Panorama-Ansicht der Schlacht von Essek (Osijek)<br />
im Juni 1687 von zwei Platten und die der Schlacht am<br />
Berge Harsány am 12. August 1687 von vier Platten, beide<br />
nach Vorlage von d'Hallart. – Am Ende ohne Numerierung<br />
eingebunden der große, von neun Platten gedruckte Plan<br />
der Einnahme von Belgrad am 6. September 1688 (Fauser<br />
1239) mit zwei Ansichten der Stadt nach Vorlage des Militärarchitekten<br />
Johann Baptist Gumpp (Blattgröße ca. 94 x<br />
134 cm). Dieser Plan gehört wohl nicht zu den beiden<br />
Serien, sondern dürfte eine eigenständige Würdigung des<br />
Sieges von Belgrad darstellten, die der Kurfürst nachträglich<br />
in Auftrag gegeben hat. – Sämtliche Kartuschen und<br />
Legenden in italienischer Sprache. Die meisten Kupfer zeigen<br />
Lagerpläne, teils mit kleinen Stadt- und Festungs -
Nr. 2<strong>58</strong>1<br />
ansichten aus der Vogelschau, darunter Szolnok, Komorn,<br />
Gran, Nagymaros, Siklós, Waitzen, Mohács, Tolna etc. Die<br />
Kupfer fertigte Wening auf Bestellung des Kurfürsten an<br />
und wurde dafür vom Kriegszahlamt entlohnt, sie gelangten<br />
offiziell nicht in den Handel. – „Wening liefert keinen<br />
Augenzeugenbericht, er sticht die Schlachtenkupfer alle<br />
nach Vorlagen: nach Zeichnungen des Feldobersten Diani,<br />
nach Skizzen des Militär- und Zivilarchitekten Gumpp oder<br />
des Generaladjutanten d'Hallart, nach den Schleißheimer<br />
Schlachtenquadraten des Malers Joachim Franz Bleich“<br />
(Stetter 26). – Auf Papier mit Wasserzeichen des kurfürstlich-bayerischen<br />
Wappens. – Vier Tafeln verbunden (darunter<br />
Tafel 8 der zweiten Folge, die am Ende der ersten Folge<br />
eingeb. ist). Die nicht gefalt. Tafeln nur vereinzelt mit Randschäden<br />
und tls. etw. knapp beschnitten, die gefalt. Tafeln<br />
mit einigen Einrissen und Läsuren, der große Belgrad-Plan<br />
mit Schäden und tiefen Einrissen an den Falzen; stellenw.<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare series of engravings to the Turkish campaigns of<br />
Max Emanuel illustrating the advance in Hungary and the<br />
siege of Ofen, the battles near Esseg, Mohács and at Harsan<br />
mountain. – On paper with watermark of the Bavarian<br />
electoral arms. – Four plates misbound (among them plate 8<br />
of the second series which is bound-in at the end of the first<br />
series). The plates which are not folded only occasionally<br />
with marginal damages and partly somewhat closely trimmed,<br />
the folded plates with some tears and damages, the<br />
large Belgrad plan with damages and deep tears at folds;<br />
here and there a little soiled. – Contemporary half vellum<br />
with ms. title on side (clasp ribbons torn off, heavily scratched<br />
and scuffed). – See illustration.<br />
Geographie – Geschichte 473<br />
2<strong>58</strong>2 UNGARN – PRAY, G., Annales veteres Hunnorum,<br />
Avarum et Hungarorum. Wien, Schulz, 1761.<br />
Fol. Mit gestoch. Druckermarke, 3 Kupferstichkarten<br />
im Text und gefalt. Kupferstichkarte. 7 Bl.,<br />
388 S., 3, 11 Bl. Mod. Lwd. (33) 400,-<br />
Erste Ausgabe, hier mit dem oft fehlenden Anhang. –<br />
Wurzbach XXIII, 225. De Backer-S. VI, 1182, 2 (ohne den<br />
Anhang, gleichzeitig mit 2 unterschiedlichen Drucktiteln<br />
erschienen). Horvath 127: „György Pray (1723-1800), an<br />
eminent Hungarian historian and Jesuit priest, later Canon<br />
of Nagyvárad, was involved in a 20-year-long debate over<br />
his writings on Hungarian church history with fellow Jesuit<br />
Anton Gánóczy and the Piarist Desericzky. In 1777 the<br />
Empress Maria Theresa appointed him Librarian of the<br />
University Library at Buda, Hungary, and honoured him<br />
with the title of 'Historiographus Regius'. He was the first<br />
to undertake research on previously closed documents pertaining<br />
to Hungarian history in the Royal Archives.“ – Mit<br />
Karten des nördlichen Mittelmeerraumes und Ungarns. Die<br />
große Faltkarte mit großen Teilen Asiens (Sibirien, Tibet,<br />
China, Korea und Japan). – Mehrf. gestempelt. Leicht<br />
gebräunt und fleckig, gereinigt.
474<br />
Nr. 2338<br />
Geographie – Geschichte
Nr. 2771<br />
2<strong>58</strong>3 ABU'L-FEDA, I., Tabula Syriae. Cum excerpto<br />
geographico ex Ibn Ol Wardii Geographia et historia<br />
naturali. Leipzig, Schönermarck, 1766. 4°.<br />
34 Bl., 240 S. Hldr. d. Zt. (bestoßen, Kopf etw. eingerissen).<br />
(55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 2<strong>9.</strong> Hamberger-M. IV, 18<strong>9.</strong> ADB<br />
XVI, 444. – Reich kommentierte Edition von Abu'l-Fedas<br />
Beschreibung Syriens mit arabisch-lateinischem Paralleltext,<br />
besorgt von Johann Bernhard Köhler (1742-1802), dem<br />
vielseitigen Orientalisten. – Vorsatz gestempelt, leicht ge -<br />
bräunt.<br />
2<strong>58</strong>4 ABU-TAMMAM, Sarh Dîwân al-Hamâsa. 4 Bde.<br />
Bulaq 1296 H. (= 1879). 4°. Beschäd. Pp. d. Zt.<br />
(55) 200,-<br />
In der ägyptischen Bulaq-Presse gedruckte Gesamtausgabe<br />
des Diwan al-Hamasa, einer Anthologie der Gedichte Abu-<br />
Tammams (788-845), mit dem Kommentar des Abu-Zakariya<br />
at-Tabrizi (1030-1109). – Deckel tls. vom Buchblock<br />
gelöst; etw. stockfl. und gebräunt, unaufgeschnitten.<br />
Bibliotheca orientis<br />
475<br />
2<strong>58</strong>5 ADAMI, J. S., Horae succisivae, oder Spar- und<br />
Neben-Stunden nach weggelegter ordentlichen<br />
Arbeit, bestehende in unterschiedlichen Türcken-,<br />
Jüden-, Tauff- und noch andern Hochzeit- oder<br />
Trau-Sermonen. Dresden und Leipzig, Richter,<br />
1710. 376 S. Lose als Teil eines ehemaligen Sammelbandes<br />
in dessen läd. Hpgt.-Decke eingelegt.<br />
(55) 150,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Dunkel I, 591, 14. – Weder in den<br />
Barockbibliographien noch im GK. – Die ordentliche<br />
Arbeit von Johann Samuel Adami (1638-1713) bestand im<br />
gewissenhaften und fleißigen Versehen eines Pastorenamtes:<br />
binnen 29 Jahren hat er „nicht eine einzige Predigt<br />
wegen Unpäßlichkeit aussetzen müssen“ (ADB XXII,<br />
2 unter Misander, Adamis Pseudonym). Die hier vorliegende<br />
Nebenarbeit dient, wie manch andere Schrift Adamis<br />
auch, eher der historisch-literarischen Unterhaltung und<br />
besteht aus 24 Betrachtungen über Liebe und Ehestand und<br />
21 Kapiteln über Konversion und Taufe von Juden und<br />
Moslems („Türcken“ genannt). – Titel gestempelt, durchgehend<br />
stark gebräunt.
476<br />
Nr. 2<strong>58</strong>6<br />
2<strong>58</strong>6 „ALBUM PHOTOGRAPHIQUE de la Perse<br />
par L. Pesce“ (Deckeltitel). Ca. 1890. Qu.-4°.<br />
32 auf Trägerkartons montierte Photographien.<br />
(55) 600,-<br />
Enthält vor allem Aufnahmen aus Persepolis und Umgebung.<br />
– Die Trägerkartons beschädigt und mit hs. Numerierung<br />
(danach fehlen einige Nummern). – Siehe Abbildung.<br />
2<strong>58</strong>7 ALLERNEUESTE STAAT, DER, von Casan,<br />
Astracan, Georgien, und vieler andern, dem Czaren,<br />
Sultan und Schach, zinsbaren und unterthanen<br />
Tartarn, Landschaften und Provinzien; samt<br />
einer kurzen Nachricht von der Caspischen See,<br />
dem Daria-Strom, ingleichen von dem Persischen<br />
Hof, und dessen allerneuesten Staats- und Kriegs-<br />
Verfassung; zur Erläuterung der Russisch- und<br />
Persischen Kriegs-Operationen entworfen. Nürnberg,<br />
Adelbulner für Endters Erben, 1723. Mit<br />
gestoch. Portr. und 4 gefalt. Kupfertafeln. 7 Bl.,<br />
398 S. Mod. Hlwd. (55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kroker 65<strong>9.</strong> – Das Porträt zeigt den persischen<br />
Sultan Hussain (Amtszeit 1694-1722), die Tafeln mit<br />
Ansichten von Baku, Derbent und Sjamachia sowie von<br />
persischen Trachten. – Gebräunt, fleckig.<br />
Bibliotheca orientis<br />
2<strong>58</strong>8 (ANDERSEN, J., UND V. IVERSEN, Orientalische<br />
Reisebeschreibunge. Hrsg. von Adam Olearius.<br />
Schleswig, Holwein, 1669). Fol. Mit 19 (statt<br />
20) Textkupfern und doppelblattgr. Karte. 6 Bl.,<br />
223 S., 6 Bl. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel mit hs.<br />
Beschriftung, Rücken mit kleinen Fehlstellen, tls.<br />
stärker fleckig und bestoßen). (167) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 52 (unter Olearius). Slg.<br />
Böhme 151<strong>9.</strong> – Reisebeschreibungen aus dem Nahen und<br />
Fernen Osten. – Die Kupfer mit Ansichten aus Ceylon,<br />
China, Indonesien etc. – Es fehlen der gestoch. und der<br />
Druck-Titel (beide als Kopie eingeb.) und S. 65/66 mit<br />
einem Textkupfer. – Etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
NACHGEB.: SAADI, (M.), Persianischer Rosenthal. Von<br />
A. Olearius in hochdeutscher Sprache verm. und verb. hrsg.<br />
Schleswig, Holwein für Naumann, 1660. Fol. Mit 35 Textkupfern.<br />
22 Bl., 204 S., 6 Bl. – Dünnhaupt 24.2 (unter Olearius).<br />
Seebaß 687. – Vgl. Goed. III, 65, 7 (EA 1654). – Die<br />
Kupfer illustrieren die Lokmanschen Fabeln und Geschichten<br />
und Saadis Verse mit hübschen Szenen aus dem persischen<br />
Leben. – Es fehlen der gestoch. Titel und das gestoch.<br />
Portr. – Titel mit Einriß, Bl. E mit kleinem Eckabriß, leicht<br />
wasserfleckig. – Siehe Abbildung.
2<strong>58</strong>9 (ANNESLEY, G., VISCOUNT OF VALEN-<br />
TIA), Route de l'Inde, ou description géographique<br />
de l'Égypte, la Syrie, l'Arabie, la Perse et<br />
l'Inde. Traduit en partie de l'anglais, et rédigé par<br />
P. F. Henry. Paris, Carteret und Dentu, an VII<br />
(1799). Mit gefalt. Kupferstichkarte. VIII, 457 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale tls. eingerissen,<br />
stark beschabt und bestoßen). (100) 600,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Gay 138. Ibrahim-Hilmy I,<br />
38. – Die seltene Reisebeschreibung ist englisch erstmals<br />
1809 in London erschienen. – Etw. fleckig.<br />
2590 ARABIA, seu Arabum vicinarumque gentium<br />
orientalium leges, ritus, sacri et profani mores,<br />
instituta et historia. Amsterdam, Blaeu, 1633. 16°.<br />
Mit gestoch. Titel (in Pag.). 297 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (55) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Gay 3452. – Geographische und kulturgeschichtliche<br />
Beiträge unter anderem von Wolfgang<br />
Drechsler, Johann Ludwig Gottfried, Christophe Richer,<br />
Adriaan van Roomen und Gabriel Sionita (Gibra'il as-<br />
Sahyuni). – Titel mit hs. Besitzvermerk, verso gestempelt;<br />
leicht gebräunt, mit zahlr. Unterstreichungen in grüner<br />
Tinte.<br />
NACHGEB.: (TRIGAULT, N.), Regni Chinensis descriptio.<br />
Leiden, Elzevier, 163<strong>9.</strong> 16°. Mit gestoch. Titel und<br />
2 Holzschnitt-Tafeln (in Pag.). 3 Bl., 365 S., 4 Bl. – Einzige<br />
Ausgabe dieses Auszuges aus Trigaults „De Christiana<br />
expeditione apud Sinas“. – De Backer-S. VIII, 239, 6. Cordier<br />
23. Lust 6<strong>9.</strong> Willems 486. – Mit einem Additamentum<br />
von Samuel Purchas und einem Auszug aus Marco Polos<br />
Itinerarium. Titel mit einer kleinen Chinakarte. – Text<br />
gleichfalls mit grünen Unterstreichungen.<br />
2591 ARABIA, seu Arabum vicinarumque gentium<br />
orientalium leges, ritus, sacri et profani mores,<br />
instituta et historia. Amsterdam, Blaeu, 1635. 16°.<br />
Mit gestoch. Titel (in Pag.). 247 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (55) 200,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1633). – Gay 3452. – Titel verso ge -<br />
stempelt, gleichmäßig gebräunt.<br />
2592 ASSEMANI, J. S., Bibliotheca orientalis clementino-vaticana.<br />
Bd. I (von 3). Rom 171<strong>9.</strong> Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvignetten sowie<br />
einigen Textkupfern. 21 Bl., 648 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (8) 120,-<br />
Brunet I, 528. Graesse I, 240. Hoefer III, 460. – Von diesem<br />
umfassenden kommentierten Verzeichnis der Schriften des<br />
syrischen Christentums, das als Bibliographie aller orientalischen<br />
Werke in der Vatikanischen Bibliothek geplant war,<br />
sind nur die ersten vier Teile über Syrien erschienen. Dieses<br />
„Opus Magnum“ Joseph Simon Assemanis (1687-1768),<br />
der „Bibliothecae Vaticanae linguarum Syricae & Arabicae<br />
Scriptor“ war, „führte die syrische Literatur in die Wissenschaft<br />
des Abendlands ein“ (LThK I, 727). Der erste Band<br />
behandelt die orthodoxen Schriften. – Etw. fleckig.<br />
Bibliotheca orientis 477<br />
Nr. 2<strong>58</strong>8<br />
2593 AWESTA – AVESTA. The sacred books of the<br />
Parsis. Edited by K. F. Geldner. 3 Bde. Stuttgart,<br />
Kohlhammer, 1886-96. Fol. Lose in stark läd. Pp.<br />
d. Zt. (8) 250,-<br />
LThk I, 86<strong>9.</strong> – Kritische Gesamtausgabe, besorgt vom Indologen<br />
und Iranisten Karl Friedrich Geldner (1852-1929). –<br />
Lagen am linken Rand etw. fleckig, vereinzelt Knickspuren,<br />
wenig gebräunt.<br />
2594 – ZEND-AVESTA. Zoroasters lebendiges Wort.<br />
(Hrsg. von A.-H. Anquetil-Duperron, übers. von<br />
J. F. Kleuker). 3 Tle. in 3 Bdn. Riga, Hartknoch,<br />
1776-77. 4°. Mit 8 (2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
XXVIII, 168 S.; 2 Bl., 386 S.; 4 Bl., 368 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (tls. mit Fehlstellen, stärker beschabt und<br />
bestoßen). (50) 300,-<br />
Ackermann V, 1144. ADB XVI, 179 (unter Kleuker). Ebert<br />
24267. Graesse VI/2, 518 (unter Zoroaster). – Erste deutsche<br />
Übersetzung der heiligen Schriften der Parsen. Vor -<br />
liegendes Werk basiert auf der ersten Übersetzung des<br />
Zend-Avesta in eine europäische Sprache überhaupt, ins<br />
Französische, wurde von Anquetil-Duperron veranstaltet<br />
und erschien 1771 zum ersten Mal in Paris. – Die Tafeln zeigen<br />
alte und neue persische Buchstaben, betende Parsen,<br />
Grundrisse von Tempeln sowie Kleidung, Kultgegenstände<br />
und Musikinstrumente der Parsen. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. Lage Yy von Bd. II Schimmelbogen.
478<br />
Nr. 2597<br />
2595 BACHIENE, W. A., Historische und geographische<br />
Beschreibung von Palästina. Aus dem Holländischen<br />
übers. und mit Anmerkungen begleitet<br />
von G. A. M(aas). 7 Tle. in 4 Bdn. Kleve und<br />
Leipzig, Hofmann, 1766-75. Mit 12 gefalt. Karten<br />
und Plänen. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (55) 400,-<br />
Röhricht 31<strong>9.</strong> Tobler 214. – Seltene erste und einzige deutsche<br />
Ausgabe des erstmals 17<strong>58</strong>-68 in Utrecht erschienenen<br />
Werkes. – Mit schönen Karten von Palästina in diversen<br />
Epochen. – Stellenw. wenig fleckig, gestoch. Exlibris der<br />
„Roslebischen Schulbibliothek“ und mit hübschen Buntpapiervorsätzen.<br />
2596 BAILLY, (J. S.), Lettres sur l'Atlantide de Platon<br />
et sur l'ancienne histoire de l'Asie. London und<br />
Paris, Elmesly und Debure, 177<strong>9.</strong> Mit Kupferstichkarte.<br />
2 Bl., 480 S. Ldr. d. Zt. (bestoßen,<br />
fleckig, Gelenke angebrochen). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 9202. Poggendorff I, 8<strong>9.</strong> DSB<br />
I, 402 (dat. fälschlich 1778). – An Voltaire (und gegen ihn)<br />
gerichtete Briefe über den Ursprung des Menschengeschlechts,<br />
der nach Baillys Meinung in Mittelasien gelegen<br />
habe und von einem Volk herrühre, „qui aurait disparu du<br />
globe par quelque révolution de la nature, et n'aurait laissé<br />
aux autres nations que les éléments de ses connaissances,<br />
quelques traditions et d'obscurs souvenirs“ (Hoefer IV,<br />
197). – Die Karte zeigt Asien, Europa und Nordafrika. –<br />
Tls. braunfleckig, Titel verso gestempelt.<br />
Bibliotheca orientis<br />
2597 BALDAEUS, PH., Wahrhaftige ausführliche<br />
Beschreibung der berühmten Ost-Indischen Kusten<br />
Malabar und Coromandel, als auch der Insel<br />
Zeylon. Anitzo aber aus dem Niederländischen<br />
ins Hochteutsche mit Fleiß übergesetzt. Amsterdam,<br />
(van Velsen) für Janssonius van Waesberge<br />
und van Someren, 1672. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
53 (statt <strong>58</strong>) tls. ganzseit. Textkupfern, davon<br />
2 Portrs., und 31 (statt 34) tls. doppelblattgr. und<br />
gefalt. Kupfertafeln sowie Kupferstichkarten.<br />
3 Bl., 610 S. (ohne die S. 377/78, 383/84 und 387-<br />
90), 13 Bl. Pp. um 1800 (ohne Schließbänder, stärker<br />
beschabt und bestoßen). (167) 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Tiele 17 Anm. Mueller 13. Landwehr<br />
557 (kennt am Anfang die 2 Bl. „Vorrede“ mit dem<br />
ganzseit. Porträt des Verfassers nicht). Ebert 1543: „Sehr<br />
interessant wegen der ausführlichen Nachrichten über indische<br />
Mythologie.“ – Vgl. Cox I, 283. Scheepvaart Mus. 240.<br />
– Baldaeus war viele Jahre lang als Missionar in Südindien<br />
tätig. „His narrative gives considerable information on the<br />
Dutch settlements in Southern India. He bears witness to<br />
the ravages of the dreaded Malabar pirates who still infested<br />
the western coast of India“ (Cox). – Ansichten von Goa und<br />
Colombo. – Es fehlen außer den genannten Seiten mit insgesamt<br />
5 Textkupfern die Tafeln „Königreich Jafnapatnam“,<br />
„Festung Jafnapatnam“ und „Kopay, Pontour, Navacouly,<br />
Chavagatzery“. – Unbeschnitten, einige Bl. lose und mit<br />
Rand – sowie Bugmängeln, wenig gebräunt, leicht fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2598 BAR HEBRAEUS, Chronicon Syriacum. Leipzig,<br />
Böhme, 178<strong>9.</strong> 4°. XVI S., 2 Bl., 647, LII S. Pp.<br />
d. Zt. (fleckig, beschabt, bestoßen, Rücken mit<br />
Signaturschild). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 34. Graesse I, 8. MNE I, 3. – Die<br />
Weltgeschichte des syrischen Bischofs Bar Hebraeus (1225<br />
oder 1226 – 1286) in der lateinischen Übersetzung von<br />
P. J. Bruns und G. W. Kirsch, im selben Jahr wie die Edition<br />
des syrischen Textes veröffentlicht. Mehr als dieser<br />
erste Teil der Chronik ist nicht erschienen. – Titel gestempelt,<br />
gebräunt.<br />
2599 BASHUYSEN, H. J. VAN, Mafteach ha-talmud<br />
ha-gadol (hebraice) sive Clavis talmudica maxima.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Hanau, Beausang für den Autor,<br />
1714. 4°. 11 Bl., 140 (recte 148), 552 S. Ldr. d. Zt.<br />
(beschabt, etw. bestoßen). (55) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Steinschneider 4521, 2. Fürst I, 92. Meusel<br />
I, 198. – Edition älterer Talmudexegeten mit lateinischer<br />
Übersetzung im Paralleldruck. Vorangestellt zwei lateinische<br />
Abhandlungen: über den Talmud im allgemeinen und<br />
über den Glaubenswechsel der Juden und was der Talmud<br />
dazu meint. Gedruckt in der Typographia Orientalis in<br />
Hanau, an der der Autor, der Theologieprofessor Heinrich<br />
Jacob van Bashuysen (1679-17<strong>58</strong>), seit 1707 mitbeteiligt war<br />
(Reske 351). – Leicht gebräunt, Titel mit kleinem Monogrammstempel<br />
(gekröntes „L“ ähnlich Lugt 1708 b).
Nr. 2605<br />
2600 BIZZARI, P., Persicarum rerum historia in XII.<br />
libros descripta. Antwerpen, Ch. Plantin, 1<strong>58</strong>3.<br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und ganzseit.<br />
Holzschnittwappen auf dem Titel verso. 6 Bl.,<br />
451 S., 12 Bl. Beschäd. blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln. (55) 700,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 35. Adams B 2088. IA 11<strong>9.</strong>711. Ruelens-de<br />
Backer 2<strong>58</strong>, 21. Degeorge 110. Voet 727. Atabey 112<br />
Anm. – „Die ersten 11 Bücher erzählen die Geschichte bis<br />
1578; das zwölfte kulturgeschichtliche enthält Excerpte aus<br />
antiken Autoren über das alte Persien“ (Fueter 123). – Titel<br />
mehrf. gestempelt. Etw. gebräunt und fleckig, im Innensteg<br />
mit großem braunen Fleck.<br />
BEIGEB.: HEUTERUS, P., Rerum Burgundicarum libri<br />
sex. Ebda. 1<strong>58</strong>4. Mit Druckermarke auf dem Titel. 2 Bl., 192<br />
S. (ohne die letzten 6 nn. Bl. und den Anhang von 99 S.). –<br />
Erste Ausgabe. – STC 94. Adams H 525. Ruelens-de Backer<br />
270, 34. Degeorge 114. Voet 1325. Sorgeloos 245. – Erhaltungszustand<br />
wie oben.<br />
2601 BLAU, O., Commercielle Zustände Persiens. Aus<br />
den Erfahrungen einer Reise im Sommer 1857.<br />
Berlin, Decker, 18<strong>58</strong>. XII, 272 S. Hlwd. d. Zt. mit<br />
Rvg. – Erste Ausgabe. – Wenig fleckig. (55) 200,-<br />
Bibliotheca orientis 479<br />
2602 BÖTTCHER, F., Ausführliches Lehrbuch der<br />
hebräischen Sprache. Hrsg. von F. Mühlau. 2 Bde.<br />
Leipzig 1866. 4 Bl., 654; XI, 699 S. Läd. Hldr. d.<br />
Zt. – Titel gestempelt, leicht fleckig. (55) 100,-<br />
2603 (BRANDOLINI, B. A.), Giustificazione del<br />
praticato sin'ora da' religiosi della Compagnia di<br />
Gesù, nelle missioni del Madurey, Mayssur, e Carnate;<br />
presentata alla Santa Sede Apostolica. Rom,<br />
Stamperia della Camera Apostolica, 1724. 4°. 3 Bl.,<br />
210, 46 S., 18 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen,<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen). (165)<br />
1.000,-<br />
Einzige Ausgabe, überaus selten. – De Backer-S. II, 86, 1. –<br />
Zusammenstellung von Schriften zur Kontroverse über<br />
malabarische Riten, verfaßt vom Jesuitenmissionar Broglia<br />
Antonio Brandolini (1677-1747). – Titel gestempelt und mit<br />
hs. Vermerk, etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
2604 BRISSON, B., De regio Persarum principatu libri<br />
tres, post Cl. Sylburgii editionem. Cura et opera<br />
J. H. Lederlini. Straßburg, Spoor, 1710. 12 Bl.,<br />
800 S., 115 Bl. Hpgt. d. Zt. (55) 200,-<br />
Ebert 2985. – Vgl. Schwab 69 (EA 1595). – Nur stellenw.<br />
wenig fleckig.
480<br />
Nr. 2606<br />
2605 (BRY, J. TH. DE UND J. I, DE, Prima [ –Quinta]<br />
pars Indiae Orientalis. Fragmente der Tle. I-V<br />
[von 12] der lateinischen Ausgabe des Orientalischen<br />
Indiens). Frankfurt, Richter und Becker,<br />
1598-1601. Fol. Mit 5 gestoch. Titelbordüren,<br />
6 gefalt. Kupferstichkarten, gefalt. Kupferstichplan,<br />
gestoch. Portr. und 144 (statt 154; 2 gefalt.)<br />
Kupfertafeln (141 von typographischem Text be -<br />
gleitet). Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und be -<br />
stoßen, untere Ecken benagt). (126) 18.000,-<br />
Huth-Coll. 30-34. – Es fehlen unter den gezählten Kupfern<br />
in Tl. I Nr. 3 und 14, in Tl. II Nr. 4, 19, 22 und 28, in Tl. III<br />
Nr. 24 und 55, in Tl. IV Nr. 3 und in Tl. V Nr. 15. – Enthält<br />
Beiträge von D. di Lopez, J. H. Linschoten, B. ten Broeke<br />
etc. – Titel mit Besitzvermerk. Tafeln und Bordüren z. Tl.<br />
knapp bis zum Bildrand beschnitten (geringer Bildverlust).<br />
Gering gebräunt und fleckig, untere Ecken z. Tl. leicht be -<br />
nagt. Gereinigtes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Lacks among the counted copperplates in part I no. 3 and<br />
14, in part II no. 4, 19, 22 and 28, in part III no. 24 and 55,<br />
in part IV no. 3 and in part V no. 15. – Title with ownership<br />
entry. Plates and ornamental borders partly closely trimmed<br />
up to plateline (minor loss of illustration). Minimally<br />
browned and soiled, lower corners here and there a little<br />
gnawed. Cleaned copy. – Contemporary vellum (some soiling,<br />
rubbing and scuffing, lower corners gnawed). – See<br />
illustration.<br />
2606 BÜNTING, H., Itinerarium sacrae scripturae,<br />
Oder Reise-Buch über die ganze heilige Schrift.<br />
3. Aufl. 6 Tle. in 1 Bd. Erfurt, Jungnicol, 1757. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp., 34 Kupfertafeln und 2 ge -<br />
falt. Kupferstichkarten. Ldr. d. Zt. (Gelenke brüchig,<br />
beschabt, bestoßen). (55) 500,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
Letzte Ausgabe des Werkes in dieser auf 6 Teile erweiterten<br />
Form. – Vgl. ADB III, 552. Graesse I, 572. Tobler 20<strong>9.</strong><br />
Röhricht 774. – Die beiden ersten Teile sind das eigentliche<br />
Itinerarium, verfaßt vom Theologen Heinrich Bünting<br />
(1545-1606), erstmals 1<strong>58</strong>1 erschienen und neben einer<br />
Beschreibung Jerusalems den Reisen der Patriarchen, der<br />
Richter, der Könige, der Propheten, Jesu und seiner Jünger<br />
und des Apostels Paulus gewidmet. Ebenfalls von Bünting<br />
stammen die Teile III und IV, „De monetis et mensuris<br />
scripturae sacrae“ und die „Erklärung über das Buch Josua<br />
von dem gelobten Lande“. Als Anhang (= Tle. V und VI)<br />
folgen eine gedrängte biblische Geographie und Chronologie<br />
von J. Ch. Herrlich und eine Geschichte der Jünger, des<br />
Paulus und der Evangelisten Lukas und Markus, verfaßt<br />
von W. Schemp. Alle Teile mit jeweils eigenem Titelblatt. –<br />
Mit einer Karte Palästinas, einer Karte des östlichen Mittelmeerraums<br />
und einem Plan von Jerusalem. Die Tafeln zeigen<br />
Ansichten von Damaskus, Nazaret u. a. biblischen<br />
Orten. – Vereinzelt etw. fleckig, gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
2607 BUSCH, M., Bilder aus dem Orient. Triest,<br />
Österreichischer Lloyd, 1864. Fol. Mit 32 Stahlstichtafeln.<br />
2 Bl., 108 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (60) 500,-<br />
Röhricht 2595, 3. Tobler 198, 3. – Die Tafeln mit Ansichten<br />
von Beirut, Bethlehem, Damaskus, Jaffa, Jericho, Jerusalem,<br />
Kairo, Nazaret, der Insel Rhodos etc. – Eine Tafel lose,<br />
leicht gebräunt, stellenw. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2608 BUXTORF, J., Institutio epistolaris Hebraica,<br />
sive De conscribendis epistolis Hebraicis. Basel,<br />
König, 162<strong>9.</strong> 16 Bl., 462 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
kleines Supralibros, Rückenetikett). (55) 400,-<br />
Fürst I, 138. Steinschneider 4637, 5. – Zweite Ausgabe,<br />
gegenüber der ersten (1610) um einen 100 Seiten umfassenden<br />
Appendix vermehrt mit Briefen von Maimonides, Kimchi,<br />
Nachmanides, Ibn Tibbon und anderen jüdischen<br />
Gelehrten.<br />
NACHGEB.: DERS., De abbreviaturis Hebraicis. Item<br />
bibliotheca rabbinica nova. Editione hac secunda omnia<br />
castigatiora & locupletiora. Ebda. 1640. 8 Bl., 472 S.,<br />
4 Bl. – STC B 2543. – Vgl. Fürst I, 138 (Ausg. 1696). – Beide<br />
Drucke gebräunt.<br />
2609 – Lexicon Chaldaicum et Syriacum. Basel, König,<br />
1620. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 10 Bl.,<br />
640 S. Pgt. d. Zt. mit intakten Schließbändern<br />
(stärker fleckig, etw. bestoßen). (55) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – STC B 2<strong>58</strong>2. Smitskamp 173: „A dictionary<br />
of Aramaic words occurring in the Old Testament and<br />
the Targumim, and of the Syriac New Testament.“ – Nicht<br />
bei Fürst, Vater und Zaunmüller. – Gebräunt, gelegentlich<br />
leicht fleckig.<br />
2610 – Lexicon Chaldaicum, talmudicum et rabbinicum.<br />
Basel, König, 163<strong>9.</strong> Fol. Mit gestoch. Titel<br />
und gestoch. Portr. 6 Bl., 2680 Sp., 32 Bl.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen. (wenig fleckig). (55) 400,-
Nr. 2607<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – STC B 2560. Brunet I,<br />
1432. – Vgl. für den zweiten Druck von 1640: Fürst I, 138.<br />
Zaunmüller 37. Smitskamp 172: „Buxtorf's last work,<br />
a dictionary of Aramaic words occuring in the Targum, the<br />
Talmud and the Rabbinical commentaries on which he had<br />
worked for twenty years. After his death in 1629 his son<br />
had to spend another ten years to bring the manuscript up<br />
to date ... it was reissued as late as 1875.“ – Wenig fleckiges,<br />
dekorativ gebundenes Exemplar aus der „Schul-Bibliotheca<br />
zu Eisenach“, der Einband datiert 1717.<br />
2611 BYNAEUS, A., De calceis Hebraeorum libri duo.<br />
Accedit somnium de laudibus critices. Dordrecht,<br />
Caspari & Goris, 1682. 12°. Mit gestoch. Titel und<br />
13 Kupfertafeln. 17 Bl., 412 S., 24, 6 Bl., 38 S. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig, Vorderdeckel mit Wurmspur). (55)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher I, 1526. – Vgl. Fürst I, 138. Lipperheide<br />
Bb 1 (jeweils die Ausg. 1715). – Gelehrtes Werk<br />
über die Schuhmode der Juden, die Tafeln mit entsprechenden<br />
Abbildungen. – Etw. gebräunt, gegen Ende Kopf- und<br />
Fußsteg vereinzelt mit kleinem Wasserrand. Zwischen den<br />
Lagen S und T drei einseitig bedruckte Bl. des Indexes<br />
zusätzlich eingebunden, wohl Kartons.<br />
2612 (CAPPEL, L.), Sod ha-nikud ha-nigle (hebraice).<br />
Hoc est arcanum punctationis revelatum. Sive de<br />
punctorum vocalium & accentuum apud He -<br />
braeos vera & germana antiquitate diatriba. Leiden,<br />
Maire, 1624. 4°. 8 Bl., 332 S., 4 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, mit Wurmspuren, bestoßen). (55) 1.200,-<br />
Bibliotheca orientis 481<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 11<strong>58</strong>. Holzmann-B. I, 2912.<br />
Fürst I, 247 (unter Erpen). Hoefer VIII, 615: Cappel<br />
„prouva, contre Buxtorf le père, que les points-voyelles et<br />
les accents ne sont pas une partie intégrante de la langue<br />
hébraïque, et qu'ils ont été ajoutés au texte des livres de<br />
l'Ancien Testament par des grammairiens juifs, à une<br />
époque où cette langue avait cessé depuis longtemps d'être<br />
parlée.“ LThK II, 743: „Bahnbrechend sein Arcanum<br />
punctationis, worin er mit neuen Gründen den nachtalmud.<br />
Ursprung der Punktation erwies.“ – Louis Cappel (1<strong>58</strong>5-<br />
16<strong>58</strong>) war „le plus célèbre des membres“ (Hoefer) der französischen<br />
Familie der Cappel, die im 15. bis 17. Jahrhundert<br />
zahlreiche namhafte Staatsmänner und Gelehrte von<br />
Rang hervorgebracht hat. Herausgegeben hat das Werk der<br />
nicht minder berühmte niederländische Arabist Thomas<br />
van Erpe (latinisiert Erpenius; 1<strong>58</strong>4-1624), der richtungweisend<br />
Bibelstudien mit arabischer Philologie verband<br />
(LThK III, 771).<br />
NACHGEB.: KIRCHER, C., De concordantiarum biblicarum,<br />
maxime Veteris Testamenti Graecarum, Ebraeis<br />
vocibus respondentium, diaptyxis. Wittenberg, Gormann<br />
für Heiden, 1722. 162 Bl. – Diaptyxis, das heißt Entfaltung,<br />
Erklärung, Leitfaden, zur ersten Konkordanz zur Septuaginta<br />
überhaupt, die der Augsburger Pastor Conrad Kircher<br />
(gest. 1622) 1607 veröffentlicht hatte und mit der er<br />
durch die Gegenüberstellung der hebräischen und der griechischen<br />
Ausdrücke ein exegetisches Grundlagenwerk schuf.<br />
(BUXTORF, J., Tiberias sive Commentarius masorethicus,<br />
quo primum explicatur, quid masora sit, secundo clavis<br />
masorae traditur. Basel, König, 1620). S. 9/10, 15-18 und<br />
23-324 (recte 316). (Ohne die 7 Bl. Vorstücke und die<br />
S. 1-8, 11-14 und 19-22.) – Erste Ausgabe. – STC B 2573.<br />
Alle Drucke gebräunt; im unvollständigen „Tiberias“ die<br />
fehlenden Seiten durch 8 Vakatblätter alt ersetzt. Spiegel mit<br />
Exlibris in Holzschnitt „Ex Bibliotheca Scholae Isennacensis“.<br />
– Wissenschaftsgeschichtlich bedeutender Sammelband.
482<br />
Nr. 2616<br />
Nr. 2622<br />
Bibliotheca orientis<br />
All issues browned; the missing leaves in the incomplete<br />
„Tiberias“ were replaced in former times by 8 blank leaves.<br />
Paste-down with exlibris in woodcut „Ex Bibliotheca<br />
Scholae Isennacensis“. – Important sientific and historical<br />
Sammelband with three basic works of Hebraistic and<br />
Bible exegesis. – Contemporary vellum (soiled, scuffed, with<br />
worming).<br />
2613 CARPZOV, J. G., Apparatus historico criticus<br />
antiquitatum sacri codicis et gentis Hebraeae.<br />
Uberrimis annotationibus in Thomae Goodwini<br />
Mosen et Aaronem subministravit. Frankfurt und<br />
Leipzig, Gleditsch, 1748. 4°. Mit gestoch. Portr.<br />
und gestoch. Titelvign. X S., 3 Bl., 164 S., 1 Bl.,<br />
820 S., 33 Bl. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt und<br />
bestoßen, Rücken mit einzelnen kleinen Wurm -<br />
löchern). (27) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst I, 146. Meusel II, 41. ADB IV, 25:<br />
„Reichhaltiger Thesaurus hebräischer Antiquitäten, in welchem<br />
er Goodwin's Forschung (Moses et Aaron 1662)<br />
erläuterte und vermehrte.“ – Vorderer Spiegel mit Wurmspuren,<br />
leicht gebräunt, vereinzelt minimal fleckig.<br />
2614 CHENIER, (L. S. DE), Recherches historiques<br />
sur les maures, et histoire de l'empire de Maroc.<br />
3 Bde. Paris, Selbst-Vlg., 1787. Mit 3 gefalt. grenzkolor.<br />
Kupferstichkarten. 4 Bl., VII, 424 S.; 3 Bl.,<br />
476 S.; 4 Bl., 564 S., 2 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (55)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoefer X, 188. Boucher de la Richarderie<br />
IV, 49-67 (dat. fälschlich 1788). Gay 417. Playfair-B. 435:<br />
„Includes a good description of the Empire of Morocco;<br />
with maps.“ – Die Karten vom gesamten Mittelmeerraum,<br />
Spanien und Marokko. – Louis Sauveur de Chénier (1723-<br />
1796) war französischer Generalkonsul von Marokko. –<br />
Titel gestempelt, erste und letzte Lagen stark leimschattig,<br />
insgesamt leicht gebräunt.<br />
2615 CREGUT, A., Gali rasi (hebraice). Hoc est revelator<br />
arcanorum, ubi illustriora quaevis ac difficiliora<br />
Scripturae oracula enucleantur, quae in Pentateucho<br />
continentur. Genf, Chouët, 1661. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 14 Bl., 1040 S., 12 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, wenige kleine Wurmlöcher).<br />
(100) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hoefer XII, 40<strong>9.</strong> – Nicht bei Fürst. –<br />
Kommentar zu ausgewählten Pentateuchstellen, mit Einbeziehung<br />
rabbinischer Ausleger.<br />
2616 CRESWELL, K. A. C., Masagid Misr (arabice). –<br />
Die Moscheen Ägyptens. 2 Bde. Giza, Amt für<br />
Landesvermessung, 1948. Gr.-Fol. Mit 2 chromolithogr.<br />
Frontisp., 2 chromolithogr. Titeln, 243<br />
(27 farb.) Phototypie-Tafeln, 2 gefalt. Karten,<br />
gefalt. Tabelle und zahlr. Textabb. V, 76; III, 148 S.<br />
OLwd. mit Vg. (gering berieben). (100) 200,-<br />
Arabischer Text in Rot und Schwarz. – Historisch-architektonische<br />
Abhandlung über die islamische Baukunst in<br />
Ägypten. Das Werk enthält eine Reihe von schönen Ansich-
ten der wichtigsten Moscheen Ägyptens mit Erklärungen<br />
und Plänen. – Beiden Bänden liegen das Doppelblatt mit<br />
Vorwort des Ministers für religiöse Stiftungen und die Einleitung<br />
von Creswell bei, datiert 1954. Das Doppelblatt<br />
ersetzt die S. 1/2 des ersten Bandes, das wahrscheinlich eine<br />
Widmung an König Faruk enthielt und entfernt wurde. –<br />
„The finest piece of book production achieved in Egypt“<br />
(Creswell). – Sauber. – Exlibris. – Ohne Rückgaberecht. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2617 DACHSEL, G. CH., Kol ha-newiim lifne<br />
maschiach nisharim be-karnaiim (hebraice), hoc<br />
est Biblia Hebraica accentuata, sive Codicis Hebraei,<br />
accentuum radiis collustrati, ultra bis mille<br />
specimina, quibus vexatissima loca nodis solvuntur.<br />
Accedit praefatio Salomonis Deylingii. Leipzig,<br />
Riese und Heinsius, 172<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch<br />
Frontisp. und gefalt. Tabelle. 14 Bl., 992, 656 S.,<br />
20 Bl. Hpgt. d. Zt. (fleckig, etw. bestoßen). (55)<br />
400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Jöcher-A. II, 601. – Kein komplettes<br />
vokalisiertes Altes Testament, wie man vom Titel her vermuten<br />
könnte, sondern Interpretation schwieriger, dunkler,<br />
in der Auslegung strittiger Bibelverse (über 2000) mit<br />
philologischen (textkritischen) Mitteln. – Gebräunt, Vorsatz<br />
und Titel gestempelt.<br />
2618 DÄHNE, A. F., Geschichtliche Darstellung der<br />
jüdisch-alexandrinischen Religions-Philosophie.<br />
2 in 1 Bd. Halle, Waisenhaus, 1834. XX, 497 S.,<br />
1 Bl., VIII, 266 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt. – Wenig<br />
fleckig. (55) 80,-<br />
2619 DALE, A. VAN, Dissertatio super Aristea de<br />
LXX. interpretibus. Additur historia baptismorum,<br />
cum Judaicorum, tum potissimum priorum<br />
Christianorum. Accedit dissertatio super Sanchoniathone.<br />
Amsterdam, Wolters, 1705. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 10 Bl., 506 S. (2 Bl. zwischengeb.).<br />
Blindgepr. Pgt. d. Zt. (angestaubt, Vordergelenk<br />
gebrochen). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 5614. Fürst I, 195. Jöcher II, 7: „Van<br />
Dale war angenehm im Umgange, bediente sich aber einer<br />
schlechten lateinischen Schreib-Art.“ Griechisch-lateinischer<br />
Text des Aristeasbriefes mit Kommentar und eine<br />
Geschichte der Taufe bei Juden und Christen. – Respektblatt<br />
mit biographischer Notiz zu Aristeas; leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
2620 DALLAWAY, (J.), Reise nach Constantinopel und<br />
die umliegende Gegend. Chemnitz, Tasché, 1800.<br />
Mit Frontisp. in Aquatinta und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
XXIX, 462 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (leicht beschabt, wenig bestoßen). (55)<br />
300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Navari 441. – Vgl. Cox I, 23<strong>9.</strong> –<br />
Beschreibung Konstantinopels und des westlichen Kleinasiens.<br />
– Etw. braunfl., aber hübsch gebunden.<br />
Bibliotheca orientis 483<br />
2621 DANDINI, (G.), Voyage du Mont Liban. Traduit<br />
de l'Italien. Paris,, Billaine, 1675. 12°. 14 Bl., 402 S.,<br />
6 Bl. Ldr. d. Zt. (etw. beschabt, tls. stärker bestoßen).<br />
(100) 800,-<br />
Erste französische Ausgabe. – De Backer-S. II, 1790. Tobler<br />
87. Röhricht 887. Henze II, 15. – 1596 wurde der Jesuit<br />
Girolamo Dandini von Papst Clemens VIII. beauftragt,<br />
Nachforschungen über die Religion der Maroniten anzustellen.<br />
Dandini reiste nach Syrien, Jerusalem und Zypern;<br />
sein Reisebericht handelt vor allem von den verschiedenen<br />
Völkern des Libanon. – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
2622 DAPPER, O., Asia, oder genaue und gründliche<br />
Beschreibung des gantzen Syrien und Palestins,<br />
oder Gelobten Landes. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam,<br />
Meurs' Witwe, 1681. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
8 doppelblattgr. (davon 3 gefalt.) Kupferstichkarten,<br />
31 (22 doppelblattgr., 1 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 34 Textkupfern. 3 Bl., 220 S., 3 Bl., 456 S., 4 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(144) 1.500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC D 201. Tiele 301. Tobler<br />
212. Griep-L. II, 322. – Die erste holländische Ausgabe war<br />
1677 in Amsterdam erschienen. – Mit prachtvoller Ansicht<br />
von Alt-Jerusalem in der Länge sowie den heiligen Stätten,<br />
von Altertümern, Trachten etc. – Karte „Terra Sancta“ mit<br />
Einriß, am Anfang und zum Ende mit Wurmspuren, an den<br />
Rändern etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – With magnificent view of old Jerusalem<br />
lengthwise and the holy places, of antiquities, national<br />
costumes etc. – Map „Terra Sancta“ with tear, worming<br />
at the beginning and towards the end, some browning and<br />
soiling at margins. – Contemporary calf (partly stronger<br />
scratched and scuffed). – See illustration.<br />
2623 – DASS. Mit gestoch. Titel, 8 doppelblattgr.<br />
(davon 3 gefalt.) Kupferstichkarten, 24 (statt 31;<br />
16 doppelblattgr., davon 1 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 34 Textkupfern. 3 Bl., 220 S., 2, 2 Bl. (erstes<br />
Bl. weiß), 456 S., 4 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, außen mit größeren Be zugsfehlstellen).<br />
(55) 1.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Mit prachtvoller Ansicht von<br />
Alt-Jerusalem in der Länge (unten tief eingerissen) sowie<br />
den heiligen Stätten, von Altertümern, Trachten etc. – Es<br />
fehlen die Ansichten von Damaskus, Aleppo, Rama,<br />
Bethlehem, Jaffa und 2 weitere von Jerusalem. – Titel mit<br />
Besitzvermerk. Letztes Bl. unten mit kleinem Randeinriß.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, Tafeln z. Tl. knapp bis zu<br />
den Bildrändern beschnitten.<br />
First German edition. – With magnificent view of old Jerusalem<br />
lengthwise (deeply torn at bottom) and the holy places,<br />
of antiquities, national costumes etc. – Lacks the views<br />
of Damaskus, Aleppo, Rama, Bethlehem, Jaffa and 2 more<br />
of Jerusalem. Title with ownership entry. Last leaf with<br />
small tear in lower margin. Slightly browned, hardly soiled,<br />
plates partly closely trimmed up to illustration borders. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
(some soiling, rubbing and scuffing, outside with larger<br />
defects in cover material).
484<br />
Nr. 2627<br />
Nr. 2630<br />
Bibliotheca orientis<br />
2624 DAPPER, O., Asia. Ebda. 1681. Fol. Mit 8 doppelblattgr.<br />
(davon 3 gefalt.) Kupferstichkarten,<br />
19 (statt 31; 13 doppelblattgr.) Kupfertafeln und<br />
33 (statt 34) Textkupfern. 220 S., 2 Bl., 456 S., 4 Bl.<br />
Läd. Ldr. d. Zt. (167) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Mit Ansichten von den heiligen<br />
Stätten, von Altertümern und Trachten. – Es fehlen der<br />
gestoch. Titel, die ersten 3 Bl. und S. 259-262 mit einem<br />
Textkupfer. – Tafeln und Karten überwiegend lose und tls.<br />
mit hinterlegten Einrissen, mit Wurmspuren, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung Seite 520.<br />
2625 D(ARBOY), G., Jérusalem et la Terre-Sainte.<br />
Notes de voyage. Paris, Belin-Leprieur und Morizot,<br />
o. J. (1864). 4°. Mit lithogr. Karte, lithogr. Plan<br />
und 24 Stahlstichtafeln. VII, 399 S. Hldr. d. Zt.<br />
(berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Barbier II, 991. Röhricht 2282. – Mit Ansichten von Jerusalem,<br />
Nazaret, Jaffa, Gaza, Bethesda, Hebron, Damaskus<br />
etc. – Stellenw. leicht fleckig.<br />
2626 DEFLERS, A., Voyage au Yemen. Journal d'une<br />
Excursion botanique faite en 1887 dans les montagnes<br />
de l'Arabie heureuse. Paris, Klincksieck,<br />
188<strong>9.</strong> Mit 6 Tafeln. 2 Bl., 246 S., 3 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (100) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 2<strong>9.</strong>461. – Seltene Publikation des<br />
belgischen Botanikers Albert Deflers (1841-1921). – Vortitel<br />
mit e. Widmungsvermerk des Verfassers, leicht gebräunt. –<br />
NACHGEB.: DERS., Descriptions de quelques plantes nouvelles<br />
de l'Arabie Méridionale. Paris 1895-96. Mit 10 (1 doppelblattgr.)<br />
Tafeln. 49 S. – Bulletin de la Société botanique de<br />
France, Bd. XLII-XLVIII. – Stafleu-C. 2<strong>9.</strong>464. – DERS.,<br />
Plantes de l'Arabie Méridionale. Paris 1896. Mit gefalt. Karte.<br />
S. (321)-332. – Bulletin de la Société botanique de France,<br />
Bd. XLIII. – Karte mit e. Widmung des Verfassers.<br />
Einblattdruck mit Ansicht von Medina<br />
2627 „DEUTLICHER BERICHT, der vo(m) Türckischen<br />
Groß-Sultan, durch das gantze Ottomanische<br />
Gebiet angeordneten Fasten und Procession<br />
... Darbey ist auch der Prospect deß Grabß deß<br />
Propheten Mahomets zu sehen.“ Einblattdruck<br />
aus zwei Teilen mit großer altkolor. Radierung<br />
(19,9 x 31,3 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Text. O. O. (Wien), J. P. Sedlmayr, o. J. (um<br />
1710/20). Blattgr.: 49,7 x 37,4 cm. – Kopf (Titel)<br />
mit großen Wurmspuren (einiger Buchstabenverlust)<br />
vollständig alt hinterlegt, linker Rand knapp<br />
beschnitten; etw. gebräunt und fleckig. (31) 600,-<br />
Vgl. VD 17 1:621074G (Variante ohne Nennung des<br />
Druckers, wohl falsch datiert: ca. 1693). – Sehr seltener<br />
Einblattdruck über ein vom Sultan angeordnetes Fasten im<br />
„5., 6. und 7. Monat“, das mit drei großen Prozessionen<br />
jeweils am Freitag nach Neumond begangen worden ist.<br />
Dargestellt ist der Ablauf der Prozession, die (hier) nach<br />
Medina führt, mit genauer Erläuterung ihrer Abteilungen<br />
und Handlungen, darunter auch der Ermordung eines jüdi-
schen Kaufmanns. – Das im VD 17 verzeichnete Berliner<br />
Exemplar weicht im Titel deutlich von dem vorliegenden<br />
Druck ab, insbesondere durch den Zusatz, der Bericht sei<br />
aus dem Italienischen auf der Grundlage einer in Neapel<br />
erschienenen Beschreibung übersetzt worden, und zeigt nur<br />
die Prozession ohne Ansicht der Stadt Medina. Die Datierung<br />
wird im VD 17 anhand der Regierungszeit Sultan<br />
Ahmeds II. vorgenommen (1690-1694), jedoch ist in beiden<br />
Druckvarianten lediglich von „Ameth“ bzw. „Achmet,<br />
Selim, Sultan“ die Rede, so daß auch der gleichnamige<br />
Nachfolger, Ahmet III., in Frage kommt (Sultan 1703-<br />
1730). Unsere Datierung erfolgt vor allem anhand des Wiener<br />
Verlegers Johann Paul Sedlmayr, als Universitäts drucker<br />
nachweisbar ab ca. 1700 (laut Paisey, S. 241, tätig 1703-<br />
1715), und auf Grund der Tatsache, daß unter der Herrschaft<br />
Ahmeds III. wegen der türkischen Niederlagen in der<br />
Zeit um 1710/20 derartige Prozessionen gehäuft stattgefunden<br />
haben (vgl. N. Melek Aksulu, „Die Hohe Pforte“,<br />
2009, S. 128). – Siehe Abbildung.<br />
2628 DIEZ, H. F. VON, Denkwürdigkeiten von Asien<br />
in Künsten und Wissenschaften, Sitten, Gebräuchen<br />
und Alterthümern, Religion und Regierungsverfassung<br />
aus Handschriften und eigenen<br />
Erfahrungen gesammelt. 2 Bde. Berlin, Selbst-<br />
Vlg., 1811-15. XXVIII, 314; XII, 1079 S. Mod.<br />
Ldr. (103) 900,-<br />
Einzige Ausgabe. – Goed. VII, <strong>58</strong>2 i und 806, 240, 5 (mit<br />
genauer Inhaltsangabe). K. Mommsen, Goethe und Diez,<br />
1961, passim. – Diez (1751-1817) wurde von Friedrich dem<br />
Großen zum Geschäftsträger Preußens in Konstantinopel<br />
ernannt. 1791 wurde er wegen seiner türkenfreundlichen<br />
Haltung im russisch-österreichischen Krieg mit der Pforte<br />
wieder abberufen. Zurück in Berlin, übersetzte er aus den<br />
im Orient erworbenen Handschriften. Seine von Goethe<br />
hochgeschätzten Publikationen eroberten Neuland. – Dazu<br />
gehört die hier veröffentlichte Entdeckung zweier Sprachdenkmäler<br />
der Ogus-Türken. Goethes „Sprichwort be -<br />
zeichnet Nationen; mußt aber erst unter ihnen wohnen“<br />
beruht nachweislich auf Diezens Einleitung zum „Buch des<br />
Oghuz“. Die umfangreichste Übertragung bildet der<br />
Bericht des osmanischen Admirals Kjatibi Rumi über seine<br />
Irrfahrten im vorderasiatischen Raum unter Soliman II.<br />
(Spiegel der Länder II, 133-267). Diese gewitzte Odysseus-<br />
Gestalt gewann besonderen Einfluß auf Goethes Dichtung,<br />
und K. Mommsen bezeichnete den Text als „neben dem<br />
Buch Kabus wohl das Wertvollste, was Diez übersetzt hat“.<br />
Erwähnt sei noch die „Anweisung zum Tulpen- und Narcissen-Bau<br />
des Scheich Muhammed Lalézari“, deren Goethe<br />
im Divan-Kapitel „Von Diez“ so freundlich gedenkt. –<br />
Diez wurde von Hammer-Purgstall als Konkurrent empfunden<br />
und als Dilettant verunglimpft. Als Anhang zu Band<br />
II veröffentlicht Diez auf knapp 600 auch separat ausgegebenen<br />
Seiten eine geharnischte Entgegnung: „Unfug und<br />
Betrug in der morgenländischen Litteratur nebst vielen<br />
hundert Proben von der groben Unwissenheit des H. v.<br />
Hammer zu Wien in Sprachen und Wissenschaften.“ –<br />
Durchgehend wellig. Zweite Hälfte von Band I mit schwach<br />
bräunendem Wasserrand. Band II zu Beginn etw. fleckig,<br />
am Schluß ebenfalls Feuchtigkeitsränder. Ein Titel und zwei<br />
Schlußblätter mit kleinem Stempel.<br />
2629 – Über Inhalt und Vortrag, Entstehung und<br />
Schicksale des königlichen Buchs, eines Werks von<br />
der Regierungskunst. Berlin, Selbstvlg., 1811.<br />
1 Bl., 214 S. Pp. um 1920. (103) 200,-<br />
Bibliotheca orientis 485<br />
Goed. VII, 806, 240, 4. – Prodromus zu Diezens nicht mehr<br />
veröffentlichter Übertragung des osmanischen Fabelbuches<br />
„Humayunname“ von Alî Celebi aus der ersten Hälfte des<br />
16. Jahrhunderts. – DAZU: (HAMMER, J. VON), Schirin.<br />
Ein persisches romantisches Gedicht. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig<br />
180<strong>9.</strong> – Goed. VII, <strong>58</strong>4, VI a. – WEISS EDLER VON<br />
STARKENFELS, V., Sal und Rudabeh. Episch-lyrisches<br />
Gedicht, frei nach dem Persischen des Ebu l'Kassim el Firdewsi.<br />
Wien 1840. – Zenker I, 53<strong>9.</strong> – Eine der frühesten<br />
metrischen Übertragungen aus Firdausis „Schahname“ ins<br />
Deutsche. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
2630 DROUVILLE, G., Voyage en Perse, fait en 1812<br />
et 1813. 2e éd. 2 Bde. Paris, Librairie nationale et<br />
étrangère, 1825. Mit mehrf. gefalt. lithogr. Karte<br />
und 60 (6 mehrf. gefalt.) lithogr. Tafeln. 2 Bl., XI,<br />
282 S.; 2 Bl., 243 S. Läd. Ldr. d. Zt. (55) 400,-<br />
Schwab 144. Wilson 62. Colas 901. Lipperheide Lc <strong>9.</strong> Henze<br />
II, 97: „Lebendige Darstellung von Sitten und Bräuchen der<br />
Perser.“ – Die Tafeln vorwiegend mit Persern, Kurden und<br />
Angehörigen anderer Völker aus verschiedenen Ständen in<br />
ihren Trachten, ferner einige Ansichten, Flagge und Standarte<br />
mit dem persischen Löwen und Genreszenen. Erstmals<br />
1819-21 in St. Petersburg in einer kaum auffindbaren<br />
Folio-Ausgabe in nur 150 Exemplaren erschienen. – Erste<br />
Tafel in Bd. I unschön beschriftet, letztes Bl. mit dem Spiegel<br />
verklebt; Karte und einige Tafeln mit kleinen Einrissen;<br />
gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2631 – Voyage en Perse, fait en 1812 et 1813. 3 in 2 Bdn.<br />
Turin, Reycend, 182<strong>9.</strong> 12°. 200, 167; 188 S. Hldr. d.<br />
Zt. (beschabt, Gelenke von Bd. I angebrochen).<br />
(55) 150,-<br />
Wilson 62. – Dritte Ausgabe der Schilderung persischer<br />
Sitten und Gebräuche, erstmals 1819-21 in St. Petersburg<br />
erschienen. Reine Textausgabe, selten. – Leicht gebräunt. In<br />
Bd. II nachgeb. „Les prisonniers du Caucase“ [von Xavier<br />
de Maistre], S. (1)-96 aus einer von uns nicht verifizierbaren<br />
Ausgabe.<br />
2632 DUBEUX, L., La Perse. Paris, Didot, 1841. Mit<br />
86 (2 gefalt.) Stahlstichtafeln und 2 gefalt. gestoch.<br />
Karten. 2 Bl., 491 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht<br />
beschabt und bestoßen). (55) 200,-<br />
L'univers. – Wilson 62. – Vgl. Graesse VI/1, 227. – Die<br />
Tafeln mit Abbildungen altpersischer Ausgrabungen, zeitgenössischen<br />
Ansichten von Isfahan, Teheran und anderen<br />
Orten, Trachten, Musikinstrumenten u. a. – Schwach ge -<br />
bräunt, etw. fleckig. – DAZU: DERS., La Persia. Traduzione<br />
di F. Falconetti. Venedig, Antonelli, 1844. Mit 85 (statt<br />
86; 1 gefalt.) Stahlstichtafeln und 2 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
2 Bl., 496 S. – Dasselbe Werk in der italienischen Version.<br />
– Es fehlt die Tafel 44 mit der Ansicht von Isfahan.<br />
2633 DU BOIS-AYME, (J. M. J.), Mémoire sur les tribus<br />
arabes des déserts de l'Égypte et sur les tribus<br />
israélites qui ont occupé autrefois les mêmes<br />
déserts. Foligno, Campitelli, 1810. 126 S. Interims-<br />
Brosch. (angeschmutzt). (100) 300,-
486<br />
Nr. 2634<br />
Erste selbständige Ausgabe. – Vgl. Gay 2011. – Separat -<br />
abdruck in geringer Auflage aus der im Jahr zuvor erschienenen<br />
„Déscription de l'Égypte“, in der die Ergebnisse der<br />
ägyptischen Expedition Napoleons publiziert worden sind,<br />
an der Jean Marie Joseph Du Bois-Aymé (1779-1846) als<br />
membre de la Commission des sciences et des arts d'Égypte<br />
teilgenommen hatte. – Wasserrandig, leicht gebräunt,<br />
stockfl., unbeschnitten, unaufgeschnitten. Hinterer Spiegel<br />
mit Notizen von alter Hand in Tinte, Titel verso gestempelt<br />
und mit hs. Eintrag „Provient de M. du Bois-Aymé, propriétaire<br />
à Meilhan“. – Siehe Abbildung.<br />
2634 EICHHORN, J. G., Allgemeine Bibliothek der<br />
biblischen Litteratur. 10 Bde. zu je 6 Stücken (alles<br />
Erschienene). Leipzig, Weidmann, 1787-1801.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (Rücken<br />
von Bd. V gedunkelt und rissig, Rückendeckel von<br />
Bd. X mit Stoßspur). (103) 700,-<br />
Kirchner, Bibliographie, 2218. Kirchner, Geschichte I, 143.<br />
Mommsen, Goethe und die arabische Welt (2001), 37. –<br />
Eichhorn (1752-1827) war Michaelis-Schüler und mit diesem<br />
arabistischer Berater Goethes. Im vorliegenden Rezensionsorgan<br />
gewinnt die Orientalistik gegenüber der biblischen<br />
Kritik zunehmend Gewicht. Besprochen werden<br />
Arbeiten von Adler, Assemani, Dombay, Hager, Michaelis,<br />
Rosenmüller, de Sacy und Schnurrer (beide auch mit Eigenbeiträgen),<br />
Tychsen, Wahl u. a. Der Petersburger Koran<br />
wird bekannt gemacht, Adlers postume Ausgabe von Reiskes<br />
„Abulfeda“, Harringtons in Calcutta gedruckte „Works<br />
of Sâdee“, Kleukers deutsche Bearbeitung des „Asiatick<br />
Researches“. – Zunehmend auch die Zahl eigenständiger<br />
Beiträge. 1789 bringt Eichhorn die erste deutsche Über -<br />
setzung des berühmten „Essai historique sur l'origine des<br />
caractères Orientaux de l'imprimerie Royale“ von De<br />
Guignes anläßlich der Wiederauffindung verschollener<br />
Typensätze wie Garamonds „Grecs du Roi“, Savarys<br />
„Arabes“ oder Fourmonts chinesischer „Buis du Régent“.<br />
Band VII berichtet „Ueber das Studium der Orientalischen<br />
Sprachen in Schweden“ und enthält auf 160 Seiten F. W. V.<br />
Lachs „Beytrag zur orientalischen Sternkunde“. – Die<br />
Bandtitel von V und VII sind nicht beigebunden, hingegen<br />
alle Hefttitel. – Tls. stockfleckig. – Mit reizenden Kattun-<br />
Bibliotheca orientis<br />
papiervorsätzen. – Aus der Bibliothek des Schweizer Historikers<br />
Johannes von Müller (1752-1809) mit seinem<br />
Nachlaß-Exlibris sowie dem Besitz- und Abgabestempel<br />
der Bürgerbibliothek Schaffhausen. – Siehe Abbildung.<br />
2635 – Geschichte des ostindischen Handels vor<br />
Mohammed. Gotha, Ettinger, 1775. X, 82 S. Mod.<br />
Broschur. (66) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Kress 7102. Roscher 913. ADB V, 731. –<br />
Außerordentlich seltene wirtschaftsgeschichtliche Untersuchung<br />
des bedeutenden Orientalisten Johann Gottfried<br />
Eichhorn (1752-1827). – Titel mit Eintrag von alter Hand in<br />
Tinte.<br />
2636 EISENMENGER, J. A., Entdecktes Judenthum.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Königsberg, o. Dr. (= Berlin,<br />
Haude), 1711. 4°. 10 Bl., 1016 (recte 998) S., 1,<br />
2 Bl., 1111 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (mit kleinen Fehlstellen,<br />
stärker fleckig, etw. berieben). (144) 600,-<br />
Zweite Ausgabe, die erste im Handel erhältliche. – Steinschneider<br />
4913. Fürst I, 226. Weller, Druckorte I, 62. –<br />
Berüchtigtes Antijudaicum, die „trübe Quelle“ (Herlitz-<br />
K. II, 319) fast aller antisemitischen Greuelmärchen. – Vorderer<br />
Vorsatz mit Widmung, hinterer Vorsatz mit sachdienlichen<br />
Notizen, vereinzelt mit Wasserspuren, etw.<br />
ge bräunt, wenig fleckig. – Exlibris.<br />
2637 ERPENIUS, TH., Historia Iosephi Patriarchae,<br />
ex Alcorano, Arabicè. Cum triplici versione<br />
Latina, & scholijs Thomae Erpenii, cujus & alphabetum<br />
Arabicum praemittitur. Leiden, Erpenius,<br />
1617. 4°. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 72 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (leicht bestoßen, etw. fleckig). (55) 1.200,-<br />
Schnurrer 52 und 368. Juynboll 82-83. Fück 67. Smitskamp<br />
89 b: „The first 12 leaves are taken up by the preface and<br />
the Alphabetum Arabicum. Then follows on 20 leaves the<br />
Historia Josephi, with an interlinear literal translation
(to be read backwards), and a freer rendering in the margin.<br />
It is followed on 7 leaves by the Bibliander translation, as<br />
a specimen of how it should not be translated. Finally on<br />
31 leaves Erpenius's learned annotations, and, coronidis<br />
loco, on 2 leaves the text and translation with commentary<br />
of the first sura.“ – Leicht gebräunt, untere Ecke mit durchgehendem<br />
Braunfleck.<br />
VORGEB.: DERS., Arabicae linguae tyrocinium. Leiden,<br />
Maire, 1656. Mit Titelkupfer. 6 Bl., 172, 282 (recte 284) S. –<br />
Schnurrer 81. Juynboll 148. Balagna 82. Smitskamp 72:<br />
„Edited by Golius, Erpenius' successor to the chair of Arabic.<br />
It repeats the edition of 1636, edited by Golius' pupil<br />
Deusing, but now added is also the modest Arabic chrestomathy<br />
edited by another pupil of Golius, J. Fabricius, in the<br />
latter's 'Specimen' of 1638.“ – Ebenfalls mit (anfangs größerem)<br />
Braunfleck am Fußsteg.<br />
Slightly browned, lower corner brown-stained throughout.<br />
– Contemporary vellum (slightly scuffed, a little soiled).<br />
2638 – Rudimenta linguae Arabicae. Florilegium sententiarum<br />
Arabicarum ut et clavim dialectorum,<br />
ac praesertim Arabicae, adjecit Alb. Schultens.<br />
Leiden, Luchtmans, 1733. 4°. 3 Bl., 374 S., 1 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (leicht aufgebogen, tls. stärker fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen). (167) 150,-<br />
Brunet II, 1050. Ebert 6914. Schnurrer 100. Smitskamp 73.<br />
– Vierte Ausgabe. – „Grammatica“ und „Rudimenta“<br />
beherrschten zwei Jahrhunderte lang den arabischen Unterricht<br />
in Europa. – Vorsatz und Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
durchgehend mit Marginalien, etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
2639 – Rudimenta linguae Arabicae. Florilegium sententiarum<br />
Arabicarum ut et clavim dialectorum ac<br />
praesertim Arabicae adjecit Alb. Schultens. Editio<br />
altera, aucta indicibus. Leiden, Luchtmans und Le<br />
Mair, 1770. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 3 Bl., 374 S.,<br />
87 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf schadhaft,<br />
stellenw. stark wurmlöchrig, etw. fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (63) 150,-<br />
Brunet II, 1050. Ebert 6914. Schnurrer 108. Smitskamp 76:<br />
„The indexes are this time predominant, for Arabic alone<br />
142 pages.“ – Nachdruck der Ausgabe von 1733 (EA 1620)<br />
des Standardwerks über die arabische Sprache. – Vordere<br />
Vorsätze wurmlöchrig, tls. gebräunt und etw. wasserrandig,<br />
stellenw. leicht fleckig.<br />
2640 FALLMERAYER, J. PH., Fragmente aus dem<br />
Orient. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta,<br />
1845. XXXVII, 344 S.; 3 Bl., 512 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 275, 3. NDB V, 20. Weber I,<br />
363. – „Ein menschlich erfreuliches und stilistisch gutes Beispiel<br />
der 'österreichischen Barocktradition' innerhalb der<br />
Reisebeschreibung. Fallmerayer galt im ganzen 1<strong>9.</strong> Jahrhundert<br />
neben A. von Humboldt und Poeppig als 'klassischer<br />
Prosaist'. Man darf diesem Werturteil zustimmen,<br />
obwohl das Werk von Reflexionen und Spekulationen wimmelt;<br />
denn diese gehören zur vorrealistischen Reisebeschreibung.<br />
Auffallend ist der feierliche Ton, in dem die<br />
Reflexionen vorgetragen werden, so besonders die Hinweise<br />
auf Rußlands künftige weltgeschichtliche Rolle. Fall-<br />
Bibliotheca orientis 487<br />
merayer hat verschiedentlich, was gerne verschwiegen wird,<br />
falsch prophezeit. So gelangt er z. B. durch seine Feindschaft<br />
gegen die römisch-katholische Kirche zu einer Überschätzung<br />
der orthodoxen, ja sogar des Islam. Schon<br />
dadurch, daß er in Religionen denkt und die Meinung vertritt,<br />
der 'Säkularstaat' habe ausgespielt, steht er im Banne<br />
der Restauration und erfaßt die weltpolitische Situation<br />
nicht richtig. Die Machtlosigkeit der Griechenlandbegeisterung<br />
erkennt er klar. In welchem Maße seine Landschaftsschilderung<br />
die Schule der theatralischen Barocktradtion<br />
erkennen läßt, hat Herbert Seidler nachgewiesen.<br />
Wobei hinzuzufügen ist, daß Fallmerayer die alte Theatermetaphorik,<br />
die bei Heine meist ironisch erscheint, pathetisch<br />
verwendet. Weniger mißverständlich ist das Titelwort<br />
'Fragmente', denn die Diktion ist überaus unruhig, nicht<br />
nur durch die eingestreuten Prophezeihungen, sondern<br />
auch weil Fallmerayer sich immer wieder bemüht, seiner<br />
Beschreibung mit Hilfe enthusiastischer Bilder rhetorische<br />
Glanzlichter aufzusetzen. Der Österreicher bringt es sogar<br />
fertig, die Aufzählung von Pflanzennamen so zu 'bringen',<br />
daß eine berauschende Wirkung davon ausgeht. Gegenstandsdichte<br />
ohne Senkung der Stilhöhe war eine Aufgabe,<br />
die sich damals manche stellten, aber nur wenige Meister<br />
erreichten. Der prophetische Rang Fallmerayers ist fraglich,<br />
aber der stilistische kaum zu bestreiten. Geistes- und stilgeographisch<br />
gesehen steht dieser Reiseschriftsteller unmittelbar<br />
neben Postl (Sealsfield). Merkwürdig, wie hier Söhne<br />
der barocken Großmacht Österreich-Ungarn das sinkende<br />
Schiff verlassen und schon nach den weiträumigen, damals<br />
noch recht fernen Ländern blicken, die hundert Jahre später<br />
sich um die Weltherrschaft streiten werden“ (Sengle,<br />
Biedermeierzeit II, 255). – Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar.<br />
2641 – Geschichte des Kaiserthums von Trapezunt.<br />
München, Weber, 1827. XX, 354 S., 1 Bl. Lwd. d.<br />
Zt. mit Rvg. (etw. bestoßen, stärker fleckig). (55)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 275, 1. ADB VI, 562. – Fallmerayers<br />
erste Buchveröffentlichung. – Titel gestempelt,<br />
wenig fleckig.<br />
2642 FERRIOL, CH. DE, Abbildung des Türkischen<br />
Hofes. Neue und verb. Aufl. Nürnberg, Weigel<br />
und Schneider, 178<strong>9.</strong> Mit 76 (statt 77; 3 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. XII, 136 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (55) 600,-<br />
Atabey 431 Anm. – Nicht bei Fromm und in den gängigen<br />
Kostümbibliographien (alle nur mit der deutschen EA von<br />
1719-21). Die Vorlagen für die Kupfer lieferte der niederländische<br />
Künstler J. B. de Mour, der, wie Ferriol selbst, ab<br />
1699 in Konstantinopel ansässig war. Ferriol machte sich als<br />
französischer Botschafter durch eine unkluge Politik und<br />
großsprecherisches Auftreten sehr bald unbeliebt und<br />
wurde 1710 wegen Verdachts der Geisteskrankheit nach<br />
Frankreich zurückberufen. – Die schönen Kupfer zeigen<br />
meist Kostüme, teils bei verschiedenen festlichen Anlässen,<br />
meist jedoch in tänzerisch bewegtem Gestus der Figuren. –<br />
Es fehlt vermutlich eine Falttafel, die vorhandenen Falt -<br />
tafeln zeigen Roßschweif mit Siegel und Hauptfahne,<br />
Hochzeit und Beerdigung. – Leicht gebräunt, etw. stockfleckig.<br />
– Titel verso mit Stempel der Großherzoglichen<br />
Bibliothek in Neustrelitz. – Siehe Abbildung.
488<br />
Nr. 2642<br />
2643 FESSLER, I. (A.), Institutiones linguarum orientalium<br />
Hebraeae, Chaldaicae, Syriacae et Arabicae.<br />
Chrestomathiam Arabicam addidit I. G. Eichhorn.<br />
2 in 1 Bd. Breslau, Korn, 1787-8<strong>9.</strong> Mit 20<br />
(10 gefalt.) Tabellen. VIII S., S. 3-159, 118 S., 1 Bl.<br />
Stark beschäd. Pp. d. Zt. (55) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach IV, 206. Fürst I, 27<strong>9.</strong> – Mehrf.<br />
gestempelt, etw. fleckig.<br />
2644 FIRDAUSI, Soohrab, a Poem: Freely translated<br />
from the original persian by James Atkinson. Kalkutta,<br />
P. Pereira, 1814. 4°. 2 Bl., XXV, 154 S. Spät.<br />
Pp. mit Rsch. (bestoßen). (165) 100,-<br />
Lowndes 790. – Englische Übersetzung eines Auszugs aus<br />
dem berühmten Schahname mit kurzen persischen Zitaten.<br />
– Ohne den zweiten Teil mit dem persischen Original. – Titel<br />
gestempelt, braunfl., weißes Bl. am Ende mit hs. Notizen.<br />
2645 FORSTER, G., Reise aus Bengalen nach England<br />
durch die nördlichen Theile von Hindostan, durch<br />
Kaschemir, Afganistan, Persien und Rußland. Aus<br />
dem Englischen übers. und mit Anmerkungen<br />
begleitet von C. Meiners. (Bd. I [von 2]). Zürich,<br />
Orell, 1796. Mit gefalt. Kupferstichkarte. 342 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (55)<br />
150,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
Nr. 2646<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Henze II, 263. – Vgl. Cox I, 307<br />
und Yakushi F 95. – Der zweite Band erschien erst 1800. –<br />
Wenig fleckig.<br />
2646 FRANCISCI, E., Neu-polirter Geschicht –Kunst<br />
und Sitten-Spiegel ausländischer Völker. Nürnberg,<br />
Endter, 1670. Fol. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Wappentafel, gestoch. Widmungsblatt<br />
und 50 (2 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 13 Bl.,<br />
1550 S., 15 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (55) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC F 700. Bircher B 13487. Alden<br />
670/81. Lipperheide Ci 37. Cordier, Japonica, 382. Dünnhaupt<br />
19: „Umfangreicher Sammelband über Sitten und<br />
Gebräuche exotischer Völker. Ähnlich wie der Lust- und<br />
Staats-Garten mit prächtigen Foliokupfern ausgestattet.<br />
Eine kulturhistorische und sittengeschichtliche Fundgrube,<br />
die zahlreichen Dichtern von Grimmelshausen, bis zu<br />
Friedrich Schiller als Quelle diente.“ Sabin 25462: „The<br />
notice of American matters are here and there throughout<br />
the volume. They form more than a hundred pages. Many<br />
of the engravings illustrate American subjects.“ – Tafeln 7<br />
und 23 unten eingerissen. Etw. gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Extensive Sammelband on customs and way<br />
of life of exotic people. – Plates 7 and 23 torn at bottom.<br />
Some soiling and browning. – Contemporary vellum (soiled,<br />
a little rubbed and scuffed). – See illustration.
Nr. 2648<br />
2647 FRORIEP, J. F., Arabische Bibliothek. 1. (einziger)<br />
Band. Frankfurt und Leipzig, Dodsley und<br />
Compagnie, 176<strong>9.</strong> 8 Bl., 400 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt). (55) 200,-<br />
Zenker 1733. MNE II, 416. – Enthält als Einleitung in die<br />
geplante Edition von wichtigen Texten eine kommentierte<br />
Literaturübersicht. – Mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
2648 FÜRSTENPORTRÄT – Malerei in Gold und<br />
Farben auf Papier. Persien 1<strong>9.</strong> Jhdt. 36 x 32 cm.<br />
(55) 400,-<br />
Das dekorative, wohl aus dem indopersischen Raum stammende<br />
Blatt zeigt einen Fürsten in goldbesticktem Gewand<br />
auf einem Rappen in einer hügeligen Landschaft. Die Darstellung<br />
ist von einer floralen Bordüre umgeben. – Aufgezogen,<br />
oben etw. moderfl., Ränder teilw. ausgefranst. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2649 (GAMBA, F.), Descrizione della Persia, cioè configurazione<br />
del suolo, istoria antica e moderna,<br />
governo, leggi, religione, milizia, agricoltura,<br />
scienze, arti, civiltà, costumi ed usanze. 2 Bde.<br />
Venedig, Alvisopoli, 1828-(30). Mit 54 (statt 55)<br />
Abb. auf 51 (statt 52; 2 gefalt.) Aquatintatafeln.<br />
S. (3)-318; S. (3)-317, 1 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt,<br />
bestoßen, Gelenke mit Wurmfraß). (55) 300,-<br />
Bibliotheca orientis 489<br />
Nr. 2660<br />
(Antologia storico-geografica di tutti i popoli moderni). –<br />
Einzige Ausgabe. – Vgl. Schwab 441. Wilson 16<strong>9.</strong> – Von<br />
Francesco Gamba, dem Sohn des bekannten italienischen<br />
Bibliographen Bartolommeo Gamba, aus dem siebenbändigen<br />
Werk „La Perse“ von N. Perrin und E. Gaultier ausgezogen<br />
und übersetzt und angereichert mit Ergänzungen<br />
aus weiteren einschlägigen Arbeiten. – Die malerischen<br />
Tafeln mit Ansichten, Trachten und Genreszenen. – Es fehlen<br />
die Abb. 14 und die beiden Serientitel. – Gelenke mit<br />
Wurmspuren, gebräunt, vereinzelt fleckig.<br />
2650 GEIER, M., Mischle Schelomo (hebraice). Proverbia<br />
regum sapientissimi Salomonis, cum cura<br />
enucleata. Editio quarta. Leipzig, Tietze für<br />
Lankisch, 169<strong>9.</strong> 4°. Mit gestoch. Frontisp. 5 Bl.,<br />
1663 S., 10 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). 120,-<br />
VD 17 1:051934B. – Vgl. Fürst I, 324. STC G 141. – Eine<br />
von zwei Druckvarianten der letzten Ausgabe des erstmals<br />
1653 erschienenen kompendiösen Kommentars zu den<br />
Sprüchen Salomos. – Martin Geier (1614-1680) war Pastor<br />
an der Thomaskirche in Leipzig. – Leicht gebräunt, wenige<br />
Seiten etw. knittrig.<br />
2651 GEORGI, CH. S., Vindiciarum Novi Testamenti<br />
ab Ebraismis libri tres. Frankfurt und Leipzig,<br />
Zimmermann, 1732. 4°. 4 Bl., 360 S., 8 Bl. Läd.<br />
Hpgt. d. Zt. (55) 100,-
490<br />
Einzige Ausgabe. – ADB VIII, 712. – Eine von mehreren<br />
Schriften des lutherischen Theologen Christian Sigismund<br />
Georgi (1702-1771), in denen er den Erweis zu bringen versucht,<br />
daß das Griechische des Neuen Testaments vollkommen<br />
frei vom Einfluß anderer Sprachen sei, zumal des<br />
Hebräischen und Lateinischen. Das blieb – natürlich – nicht<br />
unwidersprochen und führte zu allerlei literarischen Fehden<br />
mit anderen Gelehrten gegenteiliger Ansicht. – Ge -<br />
bräunt, gelegentlich Unterstreichungen. – NACHGEB.:<br />
ECKHARD, T., Observationes philologicae ex Aristophanis<br />
Pluto dictioni Novi Foederis illustrandae inservientes.<br />
Quedlinburg und Aschersleben, Strunz, 1733. 4°. 4 Bl.,<br />
132 S., 4 Bl. – Einzige Ausgabe. – Jöcher-A. II, 825. Hoffmann<br />
I, 284.<br />
2652 GESENIUS, W., Ausführliches grammatisch-kritisches<br />
Lehrgebäude der hebräischen Sprache.<br />
Leipzig, Vogel, 1817. XX, 908 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen). (55) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB IX, 93: „Gründliches und reichhaltiges<br />
Werk.“ – Kaum fleckig.<br />
2653 GHILLANY, F. W., Die Menschenopfer der Hebräer.<br />
Eine geschichtliche Untersuchung. Nürnberg,<br />
Schrag, 1842. X, 794 S. Läd. Pp. d. Zt. (55)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB IX, 143. Fürst I, 334. – Führte zu<br />
einer heftigen Kontroverse. – Braunfleckig.<br />
2654 GOODWIN, TH., Moses & Aaron, seu civiles &<br />
ecclesiastici ritus antiquorum Hebraeorum. (Aus<br />
dem Englischen ins Lateinische übers. und mit<br />
Anm. von J. H. Reitz. Mit 2 Abhandlungen von<br />
H. Witsius. 6. Aufl.). Bremen, Saurmann, 1722.<br />
Mit gestoch. Titel. 1 Bl., 630 S., 28 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(stärker fleckig). (55) 150,-<br />
Slg. Böhme 180. – Vgl. Fürst I, 33<strong>9.</strong> – Goodwins Traktat<br />
über jüdische Riten und Gebräuche erschien erstmals 1614<br />
und erlebte zahlreiche Auflagen. – Auch von sprachwissenschaftlichem<br />
Interesse, da viele hebräische Begriffe mit<br />
den englischen, deutschen und niederländischen Namen<br />
wiedergegeben werden. – Beide Titel lose. Gebräunt, fleckig,<br />
vereinzelt mit Unterstreichungen und Annotationen von<br />
alter Hand. Exlibris mit einem Psalm auf Hebräisch.<br />
2655 GUIGNES, (J.) DE, Allgemeine Geschichte der<br />
Hunnen und Türken, der Mogols und anderer<br />
occidentalischen Tartarn vor und nach Christi<br />
Geburt bis auf jetzige Zeiten. Aus dem Französischen<br />
übers. von J. C. Dähnert. 4 Bde. Greifswald,<br />
Röse, 1768-71. 4°. Läd. Hldr. d. Zt. (144) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Graesse III, 180 Anm. Ebert<br />
9097 Anm. Fromm 11893. – Vgl. Brunet II, 568: „Ouvrage<br />
très-estimé.“ – Das Werk ist wie vorliegend komplett („vierter<br />
und letzter Band“), aber es erschien als Ergänzung 1770<br />
noch eine genealogisch-chronologische Einleitung. – Mehrf.<br />
gestempelt, wenig fleckig.<br />
Bibliotheca orientis<br />
2656 GUTBIER, A., Lexicon Syriacum. Hamburg,<br />
Selbstvlg., 1667. 4 Bl., 146 S., 25 Bl. – BEIGEB.: I.<br />
DERS., Notae criticae in Novum Testamentum<br />
Syriacum. Ebda. 1667. 4 Bl., 55 S. – II. DERS.,<br />
Novum Testamentum Syriacè. Ebda. 1664. Mit<br />
gestoch. Titel. 16 Bl., 606 (recte 604) S. Läd. Pgt. d.<br />
Zt. (55) 150,-<br />
Kayser 66. Darlow-M. 8966. Zaunmüller 372 (nur I). – Die<br />
Hauptwerke des Hamburger Orientalisten Aegidius Gutbier,<br />
„eine beachtliche textkritische Leistung“ (Kayser). –<br />
Leichte Gebrauchsspuren.<br />
2657 (HAILBRONNER, K. VON), Morgenland und<br />
Abendland. 3 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta,<br />
1841. VI, 366; VI, 439; VI, 469 S. Lwd. d. Zt.<br />
(gering fleckig und bestoßen). (13) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Röhricht 397. Ibrahim-Hilmy II, 44.<br />
ADB X, 386. – Beschreibung einer Reise rund ums Mittelmeer.<br />
– „Einer der gebildetsten und geistvollsten Männer<br />
des baierischen Heeres. Seine Schriften zeichnen sich<br />
durch feine Beobachtung und naturgetreue Schilderungen<br />
aus“ (ADB). – Inhaltsverzeichnis des ersten Bandes verbunden.<br />
– Sauber.<br />
26<strong>58</strong> (HALLENBERG, J.), Die geheime Lehre der<br />
alten Orientaler und Juden zur inneren und höheren<br />
Bibel-Erklärung, aus Rabbinern und der ganzen<br />
alten Literatur von einem grossen Philologen<br />
des Auslandes. Rostock und Leipzig, Stiller, 1805.<br />
2 Bl., 292 S., 2 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt). (55) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. III, 1275. – Buchblock<br />
leicht gestaucht, wenig fleckig.<br />
2659 HAMMER-PURGSTALL, (J. VON), Abhandlung<br />
über die Siegel der Araber, Perser und Türken.<br />
(Wien 1849). 4°. Mit gefalt. lithogr. Tafel. <strong>58</strong> S.<br />
Stark beschäd. Hlwd. d. Zt. mit eingeb. läd. Vorderdeckel<br />
der Orig.-Broschur. (55) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 769, 123 (irrig 1850). – Akademievortrag<br />
vom März 1848, erst 1850 in die „Abhandlungen“<br />
aufgenommen. – Fleckig.<br />
2660 – Der Diwan von Mohammed Schemsed-din<br />
Hafis. Aus dem Persischen zum erstenmal ganz<br />
übersetzt. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta,<br />
1812-13. 4 Bl., XLII S., 2 Bl., 454 S.; 2 Bl., 574 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (kleine Wurmspur<br />
in 2 Gelenken). (103) 800,-<br />
Goed. VII, 760, 2<strong>9.</strong> Geiger und Kuhn, Grundriß der iranischen<br />
Philologie II, 303. Marbacher Katalog „Weltliteratur“,<br />
394, 2. – Erste vollständige Übertragung des Diwans<br />
von Hafis in eine westliche Sprache. Hammers gründlichste<br />
Übersetzung. 1799 in Konstantinopel begonnen, 1808 in<br />
Wien von den Gebrüdern Schlegel durchgesehen. Goethes<br />
„West-oestlicher Divan“, Rückerts „Oestliche Rosen“ und<br />
Platens „Ghaselen“ sind die virtuosen Dichtungen, die
durch Hammers Prosaübersetzung angeregt wurden. –<br />
Letzte Blätter der Vorrede in sich verbunden, stellenw.<br />
Stockflecken. – Ungewöhnlich hübsches Exemplar mit<br />
Deckeletikett und Exlibris der Bibliothek Schönborn-<br />
Buchheim, ehemals in Göllersdorf bei Wien. – Siehe Abbildung.<br />
2661 – Gemäldesaal der Lebensbeschreibungen großer<br />
moslimischer Herrscher der ersten sieben Jahrhunderte<br />
der Hidschret. 6 Bde. Leipzig und<br />
Darmstadt, Leske, 1837-3<strong>9.</strong> Mit 6 (1 doppelblattgr.,<br />
3 kolor.) lithogr. Frontisp. und gefalt.<br />
Stammtafel. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt)<br />
und eingeb. Orig.-Broschur. (55) 600,-<br />
Goed. VII, 767, 97. – Etw. gebräunt und fleckig, die hübschen<br />
blauen Original-Broschuren sehr gut erhalten.<br />
2662 – Geschichte des Osmanischen Reiches. 2. verb.<br />
Ausg. 4 Bde. Pest, Hartleben, 1834-36. Mit gefalt.<br />
gestoch. Plan und 8 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (leicht bestoßen).<br />
(36) 600,-<br />
Goed. VII, 765, 75 a. Graesse III, 205. – Mit dem Plan von<br />
Konstantinopel. – Plan etw. gebräunt; stellenw. gering fleckig.<br />
– Exlibris „Lotzbeck“.<br />
2663 – Gül u Bülbül, das ist: Rose und Nachtigall, von<br />
Fasli. Ein romantisches Gedicht, türkisch hrsg.<br />
und deutsch übers. Pest und Leipzig, Hartleben,<br />
1834. XVI, 79 S., 1, 67 Bl. (türk. Text). Hldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (etw. beschabt). (55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 766, 86. Wurzbach VII, 277,<br />
48. Rabenlechner I, 121. – Etw. fleckig.<br />
2664 – Montenebbi, der größte arabische Dichter. Zum<br />
ersten Mahle ganz übers. Wien, Heubner, 1824.<br />
LVI S., 1 Bl., 427 S. Hlwd. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 764, 68. Wurzbach VII, 276,<br />
44. – Titel gestempelt und mit häßlicher Numerierung, etw.<br />
fleckig.<br />
2665 – Des osmanischen Reichs Staatsverfassung und<br />
Staatsverwaltung. 2 Bde. Wien, Camesina, 1815.<br />
XLII S., 1 Bl., 499; X, 531 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen). (55) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 760, 3<strong>9.</strong> Wurzbach VII, 270<br />
und 274. – Titel verso gestempelt, etw. fleckig.<br />
2666 – Schirin. Ein persisches romantisches Gedicht<br />
nach morgenländischen Quellen. 2 in 1 Bd. Leipzig,<br />
Fleischer, 180<strong>9.</strong> XXX, 234 S., 1 Bl., 222 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und<br />
bestoßen). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, <strong>58</strong>4, VI, a. Wurzbach VII, 278,<br />
63 b. – Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
Bibliotheca orientis 491<br />
2667 – Über die Länderverwaltung unter dem Chalifate.<br />
Berlin, Dümmler, 1835. XIV S., 1 Bl., 262 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt). (55)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 766, 8<strong>9.</strong> Wurzbach VII, 274, 8.<br />
– Nur stellenw. wenig fleckig.<br />
2668 – Wamik und Asra, das ist der Glühende und die<br />
Blühende. Wien, Wallishausser, 1833. 40 S. Mod.<br />
Pp. (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VII, 766, 84. – Wenig fleckig. – Beiliegen<br />
vom selben Autor die Bde. I-II der „Geschichte des<br />
osmanischen Reiches“ in der 2. Aufl. von 1834.<br />
2669 HANWAY, J., An Historical Account of the<br />
British Trade over the Caspian Sea. Second ed. 2 in<br />
1 Bd. London, Osborne, 1754. 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Frontisp., 13 gestoch. Kopfvign., 17 Kupfertafeln<br />
und 9 gefalt. Kupferstichkarten. XXVII, 460 S.,<br />
4 Bl., XX, 460 S., 10 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. (fleckig, etw. sperrig). (55) 400,-<br />
Cox I, 255. Kress 5357. Wilson 91. Schwab 245. Brunet III,<br />
38: „Ouvrage curieux.“ – Bericht über die im Auftrag eines<br />
englischen Handelshauses unternommene Persienreise von<br />
1743-50, „reich an ebenso trefflichen wie neuen Beobachtungen<br />
über Land und Leute Nord-Persiens, wodurch<br />
Europa ein erstes ausführliches Bild der südkaspischen<br />
Landschaft erhielt“ (Henze II, 459). – Enthält ferner eine<br />
Beschreibung des russischen Hofes in St. Petersburg und<br />
Städtebeschreibungen von Reval, Danzig, Berlin, Dresden,<br />
Braunschweig, Wolfenbüttel, Hannover und Bremen. –<br />
Unter den Tafeln auch 3 Ansichten aus Berlin. – 3 Tafeln<br />
nur fragmentarisch vorhanden, eine stärker gebräunt und<br />
mit Einriß; insgesamt nur leicht gebräunt.<br />
2670 – Zuverläßige Beschreibung seiner Reisen, von<br />
London durch Rußland und Persien ... in den Jahren<br />
von 1742 bis 1750. Aus dem Englischen übers.<br />
2 Bde. Hamburg und Leipzig, Grund und Holle,<br />
1754. 4°. Mit 2 gestoch. Frontisp., 9 gestoch.<br />
Kopfvign., 4 Kupfertafeln sowie 8 gefalt. Kupferstichkarten<br />
bzw. -plänen. 5 (statt 6) Bl., 480 S., 8;<br />
1 Bl., 428 S., 12 Bl. Hldr. mit Rsch. (beschabt, etw.<br />
fleckig und bestoßen). (34) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Cox I, 256. Griep-L. II, 562 und<br />
563. – Vgl. Schwab 245. – Bericht über die im Auftrag eines<br />
englischen Handelshauses unternommene Persienreise von<br />
1743-50, „reich an ebenso trefflichen wie neuen Beobachtungen<br />
über Land und Leute Nord-Persiens ... Europa<br />
erhielt ein erstes ausführliches Bild der südkaspischen<br />
Landschaft“ (Henze II, 459). – Bd. II unter dem Titel<br />
„Beschreibung der neuesten Reichsveränderungen in Persien“.<br />
– Vermutlich fehlt der Vortitel des ersten Bandes. –<br />
Vorsatz mit hs. Widmungsvermerk in Tinte, stark gebräunt<br />
und fleckig.
492<br />
2671 HARDT, H. VON DER, Hoseas illustratus<br />
Chaldaica Jonathanis versione, & philologicis rabbinorum<br />
Raschi, Aben-Esrae & Kimchi commentariis.<br />
Helmstedt, Hamm, 1702 (1703). 4°. 3 Bl.,<br />
105 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, etw. sperrig). (55)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst I, 363. – Rabbinische Kommentarsynopse<br />
zum Propheten Hosea. – Die Ansichten des Orientalisten<br />
und protestantischen Alttestamentlers Hermann<br />
von der Hardt (1660-1746) waren zu seinen Lebzeiten so<br />
umstritten, daß man die biblischen Vorlesungen wegen seines<br />
Kritizismus sperrte. Heute hingegen gilt der Gelehrte<br />
in der Prophetenexegese als „Vorläufer moderner Prophetenforschung“<br />
(so H. Bardtke in der NDB VII, 668) – ungeachtet<br />
des Umstands, daß seine grammatischen und exegetischen<br />
Arbeiten „reich an wunderlichen Ansichten“ seien<br />
(so W. Koch im LThK IV, 823). – Zweiter Titel mit Besitzvermerk,<br />
verso gestempelt; leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
2672 HEADLEY, J. T., The Sacred Mountains. New<br />
York, Baker and Scribner, 1847. Mit gestoch. Titel<br />
und 10 Stahlstichtafeln. 175 S. OLdr. (leicht<br />
beschabt). (60) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Röhricht 2143. – Vorsatz mit hs. Widmung,<br />
kaum gebräunt, leicht fleckig. – Beiliegen „La terra<br />
santa“ von Egron und die „Beschreibung des jüdischen<br />
Landes“ von Röhr.<br />
2673 HECATAEUS ABDERITA, Eclogae sive Fragmenta<br />
de historia et antiquitatibus sacris veterum<br />
Ebraeorum. Altona, Korte, 1730. Mit gestoch.<br />
Portr. und 2 Kupfertafeln. 1 Bl., 56 S., 8 Bl., 203 S.,<br />
6 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen, fleckig). (55)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoffmann II, 334. Schweiger 131. – Eines<br />
der frühesten Zeugnisse eines Griechen über die Juden, verfaßt<br />
von Hekataios aus Abdera (um 350 – 290 v. Chr.), nach<br />
neuerer Forschung ihm eher nur untergeschoben. Mit ausführlichem<br />
Kommentar von Peter Zorn (1682-1746), einem<br />
Kieler Theologieprofessor, und Prolegomena von J. J.<br />
Scaliger. – Gebräunt. – Gestoch. Exlibris der „Bibliotheca<br />
Woogiana“, also aus der Sammlung des Antiquars und<br />
Numismatikers Moritz Karl Christian Woog (1684-1760;<br />
Warnecke 2517).<br />
2674 HENKE, H. PH. C., Geschichte der jüdischen<br />
und christlichen Religion für den ersten Unterricht.<br />
2. verb. Aufl. Leipzig, Crusius, 178<strong>9.</strong> Mit<br />
gestoch. Titelvign. 4 Bl., 150 S., 1 Bl. Mod. Hpgt.<br />
– Titel gestempelt, fleckig. (55) 80,-<br />
2675 – Geschichte der jüdischen und christlichen Religion<br />
für den ersten Unterricht. 3. verb. Aufl. Leipzig,<br />
Crusius, 178<strong>9.</strong> Mit gestoch. Titelvign. XIV,<br />
198 S. Mod. Hpgt. – Fleckig. (55) 80,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
2676 HERBELOT, (B.) D', Bibliotheque orientale, ou<br />
dictionnaire universel, contenant généralement<br />
tout ce qui regarde la connoissance des peuples de<br />
l'Orient. Maastricht, Dufour & Roux, 1776. Fol.<br />
2 Bl., 26, 954 S. Spät. Ldr. (55) 250,-<br />
Zweite Ausgabe. – Hoefer XXIV, 283. Zischka 15. Fück 98.<br />
– Erstmals 1697 erschienen. – „One of the landmarks in<br />
Arabic studies“ (Hamilton 36). – Mehrf. gestempelt, stellenw.<br />
wenig fleckig.<br />
2677 HIRT, J. F., Institutiones Arabicae linguae.<br />
Adiecta est chrestomathia Arabica. Jena, Cröckers<br />
Witwe, 1770. Mit gestoch. Portr. und gestoch.<br />
Titelvign. 7 Bl., 562 S., 7 Bl. Pp. d. Zt. (stark be -<br />
schabt und bestoßen). (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XII, 482. Vater 26. – Verfaßt von<br />
dem evangelischen Theologen und Orientalisten Johann<br />
Friedrich Hirt (1719-1783), der zuletzt Professor der Philosophie<br />
und Theologie in Jena und Wittenberg war. –<br />
Wenig fleckig.<br />
2678 HUET, P. D., Tractatus de situ paradisi terrestris.<br />
Accedit ejusdem commentarius de navigationibus<br />
Salomonis. Qui nunc primum prodit. Amsterdam,<br />
Boom, 1698. Mit gefalt. Kupferstichkarte. 194 S.,<br />
11 Bl. Pgt. d. Zt. (100) 200,-<br />
Vgl. Brunet III, 361 und Cioranescu 35607 (franz. EA<br />
1691). – Die Karte zeigt im Kern Mesopotamien. – BEI-<br />
GEB.: ALBERTI, J., Periculum criticum. In quo loca<br />
quaedam cum Veteris ac Novi Foederis, tum Hesychii &<br />
aliorum, illustrantur. Leiden 1727. Mit gestoch. Titelvign.<br />
15 Bl., 106 S., 3 Bl. – Erste Ausgabe. – Ebert 336.<br />
2679 HYRTL, J., Das Arabische und Hebräische in der<br />
Anatomie. Wien, Braumüller, 187<strong>9.</strong> XLVII, 311 S.<br />
Läd. Orig.-Brosch. (55) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – ÖBL III, 22. Hirsch-H. III, 363. –<br />
Gelehrte sprachwissenschaftlich-medizinhistorische Arbeit<br />
des seinerzeit bedeutendsten Anatomen, einer „der Zierden<br />
der Wiener Universität“ (Hirsch-Hübotter). – Leicht ge -<br />
bräunt, erste und letzte Bl. etw. fleckig.<br />
2680 IBN SIDAH, Kitab al-Mukhassas (arabice).<br />
17 Tle. in 5 Bdn. Kairo, Al-Matba al-Kubra al-<br />
Amiriya, 1898. 4°. Hldr. d. Zt. (Rücken lichtrandig,<br />
leicht berieben und bestoßen). (100) 500,-<br />
EI II, 445. Brockelmann I, 308. – Ibn Sîdah (1007-1066)<br />
schrieb das wichtigste arabische enzyklopädische Wörterbuch<br />
für viele Generationen. Es existieren noch zwei Manuskripte,<br />
eines von 1202 in Kairo und eines im Escorial. –<br />
Vereinzelt mit Randläsuren, etw. gebräunt, leicht fleckig. –<br />
Ohne Rückgaberecht.<br />
2681 INDIEN – Sammlung von 16 Hinterglasbildern,<br />
8 Deckfarbenbildern bzw. Miniaturen und einem<br />
Reliefbild aus dem 1<strong>9.</strong> Jhdt. – Überwiegend alt<br />
gerahmt. (81) 1.200,-
Nr. 2682<br />
Außergewöhnliche Sammlung mit schönen Beispielen der<br />
im Westen nur wenig bekannten, recht seltenen indischen<br />
Glasmalerei des 1<strong>9.</strong> Jahrhunderts. Die Darstellungen zeigen<br />
meist Götter und mythologische Szenen, daneben auch<br />
Herrscher und hochrangige Persönlichkeiten, teils in Wiederholung<br />
früherer Vorbilder des Mogul-Stils. Die meisten<br />
dürften in das mittlere bis späte 1<strong>9.</strong> Jahrhundert zu datieren<br />
sein. – Viele rückseitig in deutscher Sprache vom Sammler<br />
bezeichnet, oft unter Erwähnung des Erwerbungsortes<br />
und –datums. – Einige Gebrauchsspuren, Hinterglasbilder<br />
tls. mit Abplatzungen. – Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
Collection of 16 paintings on glass, 8 paintings in gouache<br />
and miniatures and one relief painting from the 19th century.<br />
– A very special collection with beautiful examples of<br />
quite rare Indian painting on glass of the 19th century<br />
hardly known in the West. The illustrations show mostly<br />
gods and mythological scenes, but also sovereigns and highranking<br />
personalities, partly as repetition of earlier examples<br />
of Mogul style. Most of them can probably be dated in the<br />
middle till late 19th century. – Many of them with names in<br />
German on verso, often mentioning the place and date of<br />
purchase. – Some signs of wear, stained glass paintings bursted<br />
here and there. – Mostly in contemporary frames. – See<br />
illustration on plate 27.<br />
2682 INDISCHE MINIATUREN – 4 Einzelblätter,<br />
wohl alle aus Nordindien, 1<strong>9.</strong> Jhdt. Verschied.<br />
Formate. (55) 300,-<br />
I. Porträt des Sultans von Delhi, Qutb-ad-Dîn Mubârak Sâh<br />
b. Sâh Gâzî Halgî, ermordet 1320, der aus der Dynastie der<br />
Halgî (englisch: Khalji-Dynastie) stammte, thronend, im<br />
Profil dargestellt. Blattgr.: 29,7 x 20 cm, Bildfeld: 18 x 12,3<br />
Bibliotheca orientis 493<br />
Nr. 2683<br />
cm. Deckfarben auf festem Karton, rückseitig bezeichnet.<br />
– Farbe stellenw. ein wenig abgeplatzt. – II. Porträt einer<br />
indischen Prinzessin in der Natur. Blattgr.: 29,5 x 19 cm.<br />
Federzeichnung mit Deckfarben (Körperpartien und Rahmen)<br />
auf Karton im Stil persischer Miniaturen. – III. Basmala.<br />
Kalligraphisches Blatt in Tinte, Gold und Deckfarben<br />
auf festem Papier. Blattgr.: 26 x 39,5 cm. – Über der Basmala<br />
zusätzlich einer der 99 Namen Gottes („al-Ganî“, „der<br />
Reiche“). – Abriebspuren und Randausbrüche. – IV. Kalligraphisches<br />
Blatt mit einem Vers von Abu 'l-Baqâ al-Mausû'î.<br />
Tinte und Blattgold auf festem Papier. Blattgr.: 20 x 29,5<br />
cm. – Textbeginn mit einem der 99 Namen Gottes „Huwa<br />
'l-Mu'izz“ („Er ist der Machtverleiher“). – Unter Passepartout,<br />
etw. braunfleckig. – Die Basmala ist die Formel „Im<br />
Namen Gottes des Erbarmers“, die zu Beginn fast aller<br />
Koransuren steht (außer Sure 9). Kalligraphische Blätter mit<br />
der Basmala und den Namen Gottes werden im islamischen<br />
Kulturkreis als „Haussegen“ verwendet. – Siehe Abbildung.<br />
2683 ISING, A., Gedenkboek van belangrijke gebeurtenissen<br />
uit den teegenwordigen tijd. Rotterdam,<br />
Nijgh, 18<strong>58</strong>. Fol. Mit lithogr. gefalt. Karte und 21<br />
(statt 23) Kreidelithogr. 94 S. Läd. Hldr. d. Zt. (39)<br />
400,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Berichtet vorwiegend von Zeitereignissen<br />
in Indien und China, verfaßt vom Parlamentsstenographen<br />
Arnold Ising (1824-1898). – Die Karte vom<br />
Britisch-Indischen Reich, die Tafeln mit Porträts, Ansichten<br />
indischer Städte, Schlachtenszenen u. a. – Es fehlen die<br />
Tafeln 18 und 1<strong>9.</strong> – Titel mit Trockenstempeln, gebräunt,<br />
fleckig; gelockert, eine Lage lose. – Siehe Abbildung.
494<br />
Nr. 2688<br />
2684 JOSEPHUS, FLAVIUS, Opera. Köln, E. Cervicornus<br />
für G. Hittorp, 1524. Fol. Mit breiter figürlicher<br />
Titelbordüre von A. Woensam von Worms,<br />
zahlr. figürlichen Holzschnittinitialen sowie je<br />
2 gleichen Holzschnittvign. und -bordüren.<br />
30 nn., 347 num. Bl. Stärker beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (6) 400,-<br />
Adams J 355. VD 16 J 957. Fürst II, 120. Hoffmann II, 592.<br />
Merlo 1045, 433. – Die von Erasmus redigierte Ruffinsche<br />
Übersetzung. – Die Titeleinfassung (monogrammiert<br />
„AW“) von Anton Woensam von Worms besteht aus<br />
4 Leisten und zeigt in 13 Szenen, meist durch Säulen voneinander<br />
abgesetzt, die Taten des Herkules, „mit großem<br />
Fleiße ausgeführt“ (Merlo). – Rechtes Bild der oberen<br />
Leiste herausgeschnitten, etw. fleckig, gegen Ende oben mit<br />
Wasserfleck.<br />
2685 – Opera. Graecolatina editio. Genf, P. de la Ro -<br />
vière, 1611. Fol. Mit Druckermarke. 4 Bl., 1102 S.<br />
(ohne die 13 Bl. Register). Ohne Einband. (144)<br />
100,-<br />
Hoffmann II, 444. Ebert 10898: „Die auf dem Titel erwähnten<br />
Verbesserungen aus Manuskripten der Heidelberger<br />
Bibliothek sollten nebst andern Noten in einem zweiten<br />
Bande folgen, der aber nie erschien.“ – Starke Gebrauchsspuren.<br />
– Ohne Rückgaberecht. – Eingelegt in einen sehr<br />
schönen blindgepr. Schweinslederband mit intakten Schließen,<br />
monogr. „GFR 1735“.<br />
Bibliotheca orientis<br />
2686 – Opera omnia. (Ed. Th. Ittig). Köln, Weidmann,<br />
1691. Fol. Mit gestoch. Titelvign. 33 Bl., 1102 S.,<br />
4 Bl., 68 S., 13 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (55) 400,-<br />
Ebert 10898: „Kommt in den Seiten und Zeilen mit der<br />
Ausgabe von 1611 überein, von welcher sie ein verb. und<br />
verm. Nachdruck ist.“ – Titel gestempelt, etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
2687 – De bello judaico, ac expugnata per Titum Caesarem<br />
Hierosolyma libri septem. Tyrnau, Jesuitendruckerei,<br />
1755. 573 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (leichte<br />
Wurmspuren, berieben und bestoßen). (33) 120,-<br />
Nicht bei Schweiger und Fürst. – Letzte lateinische Ausgabe,<br />
bereits im 4. Jahrhundert vom Kirchenvater Rufinus<br />
von Aquileia aus dem Griechischen übersetzt. – Gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2688 – Historien und Bücher: Von alten Jüdischen<br />
Geschichten sampt einem von seinem Leben, vom<br />
Jüdischen Krieg, und der Statt Jerusalem. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Frankfurt, G. Rab, W. Hans Erben und<br />
S. Feyerabend, 156<strong>9.</strong> Fol. Mit radierter figürlicher<br />
Titelbordüre, 3 gleichen Druckermarken auf den<br />
Zwischentiteln und zahlr. Textholzschnitten von<br />
Jost Amman. 5 nn. (ohne das 6. weiße Bl.), 342,<br />
XVII num., 13 nn., 183 num., 9 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, mit wenigen kleinen<br />
Wurmlöchern, Vorderdeckel mit Bezugsfehlstelle,<br />
Bezug an den Kanten teilw. aufgeplatzt, Schließen<br />
fehlen). (133) 1.800,-<br />
Erste von Amman illustrierte Ausgabe in der von Johann<br />
Spreng und Zacharias Münzer besorgten Übersetzung. –<br />
VD 16 J 978. Becker 14. Goed. II, 319, 5. – Schön illustrierter<br />
Druck dieser Hauptquelle der nachbiblischen jüdischen<br />
Geschichte. – Innendeckel mit hs. Exlibris. Vorderer fliegender<br />
Vorsatz mit oberem Randausriß. Drucktitel aus<br />
einem anderen Exemplar. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig,<br />
vereinzelt mit kurzen hs. Marginalien. – Siehe Abbildung.<br />
First edition illustrated by Amman, translated by Johann<br />
Spreng and Zacharias Münzer. – Inner cover with ms. ex -<br />
libris. Upper fly-leaf with tear-out at upper margin. Half<br />
title from another copy. Slightly browned, partly a little soiled,<br />
occasionally with short ms. marginalia. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards (soiled, rubbed<br />
and scuffed, a few small wormholes, upper board with defect<br />
in cover material, cover material partly bursted at edges,<br />
clasps missing). – See illustration.<br />
2689 – Historien und Bücher: Von alten Jüdischen<br />
Geschichten. (Übers. von Conrad Lauterbach).<br />
Straßburg, Th. Rihel, 1578. Fol. Mit Titelbordüre,<br />
Druckermarke am Ende und 111 Textholzschnitten<br />
von Ch. van Sichem und Ch. Stimmer nach<br />
Tobias Stimmer. 6 nn., 524 num., 20 nn. Bl. – BEI-<br />
GEB.: HEGESIPPUS, Fünff Bücher: Vom Jüdischen<br />
Krieg, jetzt newlich auß dem Latein auffs<br />
trewlichest verteutschet (durch C. Lauterbach).<br />
Ebda. 1578. Mit Titelbordüre, Druckermarke am
Nr. 2691<br />
Ende und 21 Textholzschnitten (wie oben). 6 nn.,<br />
118 num., 5 nn. Bl. Stark beschäd. Holzdeckelband<br />
d. Zt. (55) 600,-<br />
I. Fünfte Straßburger Ausgabe dieser Übersetzung. – STC<br />
463. VD 16 J 984. Muller 547, 62. Goed. II, 319, 5. – Freie<br />
Wiedergabe der Chronik von Flavius Josephus in der Übersetzung<br />
von Conrad Lauterbach. Thieme und Becker<br />
(XXXII, 59) zählen die Holzschnitte zu den schönsten<br />
Erzeugnissen der deutschen Formschneidekunst der<br />
2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. – II. STC 388. VD 16 H<br />
1263. Muller 547, 63. – Stärkere Alters- und Gebrauchsspuren<br />
(restaurierungsbedürftig).<br />
2690 – Des hochberühmten jüdischen Geschicht-<br />
Schreibers Historien und Bücher. Alles aus dem<br />
griechischen Exemplar von neuem verteutscht und<br />
vermehret. Frankfurt, Zunner und Jung, 1711. Fol.<br />
Mit gestoch. Titelvign. und gestoch. Titel. 4 Bl.,<br />
488, 284 (recte 274) S., 4 Bl., 168 S., 24 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (Fehlstellen ergänzt, Bezug gewellt, fleckig und<br />
bestoßen). (86) 250,-<br />
Fürst I, 122. – Mit einer Ansicht von Frankfurt am Main<br />
auf dem Titel. – Randläsuren am Anfang und Ende tls.<br />
unschön hinterlegt, etw. wasserrandig, gering gebräunt und<br />
stellenw. leicht fleckig.<br />
2691 – Säm(m)tliche Wercke. Ausgefertiget von J. F.<br />
Cotta. Tübingen, Cotta, 1736. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, gefalt. Kupferstichkarte und 7 (statt 8;<br />
Bibliotheca orientis 495<br />
1 gefalt.) Kupfertafeln. 3 Bl., 28, 20, 736, 212, 178<br />
(recte 174), 12, 34 S. Etw. läd. Pgt. d. Zt. mit Wappensupralibros.<br />
(55) 500,-<br />
Fürst I, 122. Schweiger I, 178. Graesse III, 482. – Vgl. Ebert<br />
10923 (EA dieser deutschen Übersetzung 1735). – Die Karte<br />
zeigt Palästina, die Tafeln mit Abbildungen von Münzen,<br />
Rüstungen, Angriffstechniken für die Erstürmung von<br />
Festungsmauern etc. – Ohne die Tafel mit den hängenden<br />
Gärten zu Babel. – Frontisp. verso gestempelt und mit hs.<br />
Schenkungsvermerk von 1736, Titel mehrf. gestempelt.<br />
Karte mit langem Einriß; gering gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
2692 JUSTI, F., Iranisches Namenbuch. Marburg,<br />
Elwert, 1895. 4°. XXVIII, 526 S. Hlwd. d. Zt. –<br />
Titel gestempelt, wenig fleckig. (55) 150,-<br />
2693 KANTEMIR (CANTEMIR), D., Geschichte des<br />
osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und<br />
Abnehmen. Aus dem Englischen übers. (von J. L.<br />
Schmidt). Hamburg, (Piscator für) Herold, 1745.<br />
4°. Mit Titelvign., 3 Kopf- und 2 Schlußvign.,<br />
5 Initialen, gefalt. Plan (alles gestoch.) sowie 22<br />
(statt 24) Kupferstichporträts. 64, 852 S., 1 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. mit hs. Rtit. (etw. fleckig, berieben und be -<br />
stoßen). (55) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Graesse II, 38. Ebert 3465. Atabey<br />
192 (ebenfalls ohne Portr. Nr. 23): „First edition in German.“<br />
– Hauptwerk des Dimitrie Cantemir, Fürsten von
496<br />
Nr. 2693<br />
Moldau (1673-1723), der zahlreiche gelehrte historische<br />
Werke verfaßt hat. Mit den Porträts der türkischen Herrscher<br />
und einem Grundrißplan von Konstantinopel. – Es<br />
fehlen das Porträt Nr. 23 (Ahmed III.) und das des Verfassers.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2694 KARABACEK, J. VON, Beiträge zur Geschichte<br />
der Mazjaditen. Leizig, Brockhaus, 1874. Mit<br />
3 Tafeln. VI S., 1 Bl., 135 S. Lwd. d. Zt. (lichtrandig,<br />
fleckig, gering berieben und bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Der österreichische Orientalist Joseph von<br />
Karabacek (1845-1918) leistete anerkennenswerte Arbeit<br />
auf den Gebieten der Paläographie, Numismatik, Epigrapik,<br />
Kunstgeschichte und Papyrologie, „wenn ihn auch<br />
seine zügellose Phantasie zu Fehlleistungen und irrigen<br />
Deutungen verleitete“ (NDB XI, 140). – Die Tafeln mit<br />
einem Faksimile und einer Rekonstruktion der Steinschrift<br />
von Bosra. – Etw. gebräunt.<br />
2695 KNOBEL, A., Der Prophetismus der Hebräer.<br />
2 in 1 Bd. Breslau, Max, 1837. VIII, 440 S., 2 Bl.,<br />
426 S., 1 Bl. Stark beschäd. Hldr. d. Zt. (Rücken<br />
fehlt). – Erste Ausgabe. – Mehrf. gestempelt, etw.<br />
fleckig. (55) 100,-<br />
2696 KORAN – CORANUS ARABICUS – AL-<br />
CORANUS. S. lex Islamitica Muhammedis ad<br />
optimorum codicum fidem edita ex museo Abrahami<br />
Hinckelmanni. Hamburg, Schultzes (Witwe)<br />
und Schiller, 1694. 4°. 44 Bl., 560 (recte 562) S.,<br />
5 Bl. Beschäd. Pp. d. Zt. (55) 2.500,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
Nr. 2696<br />
Laut VD 17 eine von vier Druckvarianten (ohne Angabe<br />
von Unterscheidungsmerkmalen). – VD 17 39:139712T(?).<br />
Schnurrer 376. Smitskamp 360. Balagna 89 und 341. Pfannmüller<br />
207 und 212. Fück 94 f. Zenker I, 1362. Europe-<br />
Arabe 33. Enay 136: „Erster erhalten gebliebener, in arabischen<br />
Lettern gedruckter Koran in bislang unbekannter<br />
Version und zweite, nach Handschriften gedruckte Textausgabe<br />
des Koran. Der Herausgeber, Abraham Hinckelmann,<br />
wurde 1652 zu Döbeln bei Meißen geboren, kam<br />
1685 als Diakonus nach Hamburg, wurde 1687 Professor<br />
in Gießen, kam 1688 wieder nach Hamburg und verstarb<br />
1695. Für seine Arbeit zog der Autor mehrere Quellen und<br />
arabische Kommentare hinzu. Im Unterschied zu Marraccio<br />
und Sale versah er den Korantext nicht mit Kommentaren.“<br />
– Unser Exemplar mit dem meist fehlenden arabischen<br />
Titelblatt. Laut Enay sind die Druckvarianten an den abweichend<br />
geschnittenen arabischen Lettern zu erkennen. –<br />
Blatt 4 am Anfang lose. Letztes Bl. mit Tektur (geringer<br />
Textverlust, mit durchschlagenden Leimflecken). Etw.<br />
gebräunt, fleckig und wasserrandig, vereinzelt mit hs. Marginalien<br />
und Randschäden. Unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
“First remaining Koran, printed in Arabic letters in an<br />
unknown version up to now and second text edition of the<br />
Koran printed after manuscripts“. – Our copy with the<br />
mostly missing Arabic title-page. According to Enay the<br />
various issues can be recognized at the differently cut Arabic<br />
letters. – Leaf 4 at the beginning loose. Last leaf covered<br />
with paper slip (minor loss of text, with glue stains showing<br />
through). Some browning, soiling and waterstains, occasionally<br />
with ms. marginalia and marginal damages. Untrimmed.<br />
– Contemporary damaged cardboard. – See illustration.
Nr. 2698<br />
2697 CORANUS GERMANICUS – (NERRETER,<br />
D., Neu-eröffnete Mahometanische Moschea,<br />
worinn von unterschiedlichen Gottes-Diensten<br />
der Welt, Alexander Rossens, Erstlich Der Mo -<br />
hametanischen Religion Anfang, Ausbreitung,<br />
Secten, Regierungen, mancherley Gebräuche, und<br />
vermuthlicher Untergang, fürs andre Der völlige<br />
Alkoran, verteutscht, und kürzlich widerlegt wird.<br />
Nürnberg, Endter, 1703). Mit gestoch. Portr. und<br />
14 Kupfertafeln. (Ohne den gestoch. Titel). 7 (statt<br />
8) Bl., 1222 S., 25 Bl. (Ohne den Drucktitel). Mod.<br />
Hpgt. (etw. beschabt). (55) 200,-<br />
Ebert 11525. Zenker I, 1395. Graesse IV, 43. Enay 154: „Die<br />
Übersetzung von David Nerreter (1649-1726) ist die zweite<br />
vollständige deutsche Koranübertragung. Sie beruht auf<br />
Marraccios lateinischer Übersetzung aus dem Arabischen,<br />
die 1698 erschienen ist. Der sogenannte 'Nerreter-Koran'<br />
erschien in der einzigen hier vorliegenden Ausgabe. In seiner<br />
Vorrede gibt Nerreter ausführliche Nachrichten über<br />
alle früheren Ausgaben und Bearbeitungen des Koran.“ –<br />
Die Kupfer zeigen religiöse Bräuche der Moslems, Kostüme<br />
des Orients u. a. – Leicht gebräunt, vereinzelt fleckig.<br />
Bibliotheca orientis 497<br />
Der „Lemgo Koran“<br />
2698 – – DER KORAN, Oder insgemein so genannte<br />
Alcoran des Mohammeds, Unmittelbahr aus dem<br />
Arabischen Original in das Englische übersetzt ...<br />
Von George Sale ... ins Teutsche verdollmetschet<br />
Von Theodor Arnold. Lemgo, Meyer, 1746. 4°.<br />
Mit gefalt. Kupferstichkarte, gefalt. Kupfertafel<br />
und 3 gestoch. (2 gefalt.) genealogischen Tabellen.<br />
4 Bl., XXVIII, 232, 693 S., 10 Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
Rsch. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (55)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe dieser deutschen Übersetzung. – Ebert<br />
11525. Binark-E. 790/1. Schnurrer 430. Pfannmüller 20<strong>9.</strong><br />
Zenker I, 1398. Enay 97: „Erste und einzige Ausgabe dieser<br />
frühen deutschen Übersetzung nach einer Vorlage von<br />
George Sale. Die über 200 Seiten umfassende Einleitung des<br />
sogenannten 'Lemgoer Koran' ist wie keine andere vom<br />
Geist der europäischen Aufklärung geprägt. Es ist wichtig<br />
zu wissen, daß die Polemik gegen den Islam ihre Wurzeln in<br />
ge- und verfälschten Koranübersetzungen hat. Arnold setzt<br />
sich in seiner Einleitung intensiv mit diesen Fälschungen
498<br />
Nr. 2705<br />
auseinander. Deshalb ist sein Werk auch heute noch aktuell.“<br />
– Mit einer Karte von Arabien; die Tafel zeigt einen<br />
Grundrißplan und eine Ansicht der Kaaba zu Mekka. –<br />
Innendeckel mit kurzer hs. Eintragung. Mehrf. gestempelt.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2699 – – LYDIS, MARIETTE, 42 Miniaturen zum<br />
Koran. Berlin, Brandus, (1924). Kl.-4°. Mit 42 mont.<br />
Farbtafeln, alle unter Passepartout. 2 Bl., 42 S., 2 Bl.<br />
OLdr. (Gelenke eingerissen, geblichen). (100) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Vollmer III, 278. – Miniaturen von<br />
Mariette Lydis, geb. Ronsperger (1887-1970), zu ausgewählten<br />
Koranversen in recht freier Übersetzung. – Sauber.<br />
2700 – CORANUS LATINUS – ALCORANI TEX-<br />
TUS universus ex correctioribus Arabum exemplaribus<br />
summa fide, atque pulcherrimis characteribus<br />
descriptus, eademque fide, ac pari diligentia<br />
ex Arabico idiomate in Latinum translatus.<br />
Praemissus est Prodromus auctore Ludovico Marraccio.<br />
2 Teile (in zus. 6 Abschnitten) in 1 Bd.<br />
Padua, Typographia Seminarii, 1698. Fol. 2 Bl.,<br />
45 S., 2 Bl., 46 S., 1 Bl., 81 S., 1 Bl., 94 S., 5 Bl.,<br />
127 S., 5, 4 Bl., 17 S., 1 Bl., 838 (recte 836) S.,<br />
4 (statt 6) Bl. Wildldr. des 20. Jhdts. (etw. berieben).<br />
(55) 600,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
Nr. 2718<br />
Erste Gesamtausgabe. – Binark-E. 1035/4. Enay 151<br />
(inkomplett). Schnurrer 377. Fück 94 und 95: „Marracci,<br />
der seine Ausgabe mit der lateinischen Übersetzung und<br />
widerlegenden Anmerkungen sowie einer dem gleichen<br />
Zwecke dienenden Einleitung versah, bemühte sich um eine<br />
philologisch genaue Wiedergabe des Wortlautes“. „In contrast<br />
to Hinckelmann Marracci accompanied the Arabic text<br />
with a Latin translation, and this was far superior to the one<br />
published by Bibliander. Marracci also provided a systematic<br />
commentary on, and refutation of, every sura“ (Europe<br />
and the Arab World 34). „Für die Forschung auch heute<br />
noch wichtiges Werk“ (Enay). – Der Prodromus hier in der<br />
ersten, bereits 1697 von der Druckerei des Priesterseminars<br />
in Padua hergestellen Druckvariante (nach Enay), mit den<br />
von Kardinal Barberigo gestifteten Lettern. Der vierteilige<br />
Prodromus war zuvor bereits 1691 in Rom erschienen. –<br />
Vergleichsexemplare zeigen in den Vorstücken zum eigentlichen<br />
Hauptteil, der „Refutatio Alcorani“, Abweichungen<br />
in der Kollation, die in unserem Exemplar nicht der von<br />
Enay entspricht: die „Prodromi pars quarta“ hat 127 S., es<br />
folgen 5 Bl. mit Indizes, danach 4 Bl. mit der Widmung zur<br />
„Refutatio Alcorani“, nach S. 17 folgt 1 Bl. mit 2 Druckprivilegien<br />
von 1695 bzw. 1697. – Es fehlen am Ende das<br />
zweite Bl. mit einem Teil des Indexes und das vorletzte Blatt<br />
mit den „Corrigenda“. Titel etw. restauriert. Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw., vereinzelt auch stärker fleckig.
2701 – KORANKONKORDANZ – FLÜGEL, G.,<br />
Concordantiae corani arabicae. Editio stereotypa.<br />
Leipzig, Tauchnitz, 1842. 4°. X S., 1 Bl., 219 S. Pp.<br />
d. Zt. (lichtrandig, gebräunt, beschabt und bestoßen).<br />
(55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet III, 1308. Zenker I, 1411. Chauvin<br />
X, 305. Enay 211, Anm. – Bedeutende und erste verläßliche<br />
Koran-Konkordanz. „Obwohl in der Zwischenzeit modernere<br />
Koran-Konkordanzen herausgegeben wurden, bleibt<br />
die Flügelsche für philologische Untersuchungen nach wie<br />
vor unersetzbar“ (Enay). – Titel gestempelt; gering fleckig,<br />
unaufgeschnittten. – DAZU: DERS., Kitâb al-fihrist. Bd. I<br />
(von 2). Leipzig 1871. – Weitere Beilage.<br />
2702 – KORANTASCHE – Leinentasche mit Samtbezug<br />
und reicher ornamentaler Goldfadenstickerei.<br />
Orient, wohl 17. oder 18. Jahrhundert. 16,5 x 26,3<br />
cm. (55) 400,-<br />
Für die Aufbewahrung von Koranen oder anderen kost -<br />
baren Handschriften bestimmte Tasche mit Umhängeband<br />
für den Transport. Die Stickereien aus feinem Golddraht<br />
mit Blumenmotiven. – Innen etw. fleckig, Stickereien mit<br />
kleinen Schäden, etw. berieben, leichte Gebrauchsspuren. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
2703 KOSEGARTEN, (J.) G. L., Carminum orientalium<br />
triga. Stralsund, Löffler, 1815. 144 S. Pp. d.<br />
Zt. (beschabt, bestoßen). (55) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. XVIII, 420. Goed. XVI,<br />
605, 1 und XVII, 749, 1. – Edition, kommentierte lateinische<br />
Übersetzung und freie deutsche Nachbildung eines<br />
arabischen Gedichts von Ibn Saiyid an-Nas, eines persischen<br />
von Nizami und eines türkischen von Emri. Nach der<br />
Dissertation die erste größere wissenschaftliche Publikation<br />
des später als Berater und Redaktor von Goethe bei dessen<br />
Divandichtung verdienten jungen Gelehrten Johann Gottfried<br />
Ludwig Kosegarten (1792-1860), Ludwig Gotthards<br />
Sohn. – Spiegel mit Schenkungsvermerk von 1816; gebräunt.<br />
2704 KOTZEBUE, M. V(ON), Reise nach Persien mit<br />
der Russisch Kais. Gesandtschaft im Jahre 1817.<br />
Text- und Tafelbd. Weimar, Albrecht für Hoffmann,<br />
181<strong>9.</strong> 8° und Fol. Mit 4 Aquatintatafeln in<br />
Sepia und 3 (statt 4) kolor. Kupfertafeln. 198 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Bezug an den Gelenken<br />
teilw. abgeplatzt, etw. berieben und bestoßen) und<br />
lose Tafeln in Pp.-Einbanddecke d. Zt. (Hinter -<br />
deckel mit größerer Bezugsfehlstelle, berieben und<br />
bestoßen). (55) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Schwab 325. Henze III, 63. – Die kolor.<br />
Kupfer zeigen Uniformen (davon Nr. 1 und 2 auf einem<br />
Blatt) und ein Grabmal, die Aquatintatafeln mit Ansichten.<br />
– Es fehlt die letzte Tafel (Dariainur und Kuinur =<br />
Schmuckstücke). – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
2705 (LA CREQUINIERE, DE), Conformité des<br />
coutumes des Indiens Orientaux, avec celles des<br />
Juifs & des autres peuples de l'antiquité. Brüssel,<br />
de Backer, 1704. Mit 12 Kupfertafeln (davon 11 in<br />
Bibliotheca orientis 499<br />
Pag.). 6 Bl., 252 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. (Rsch. teilw.<br />
abgelöst, Rücken unten etw. eingerissen, beschabt,<br />
etw. bestoßen). (55) 250,-<br />
Wohl einzige französische Ausgabe. – Cioranescu 35431.<br />
Brunet II, 221. – Im vorliegenden Werk zieht der Autor<br />
Parallelen zwischen Sitten und Bräuchen der Inder, Ägypter,<br />
Israeliten, Römer und frühen Christen. – Die Tafeln zeigen<br />
u. a. eine Schlangenbeschwörung, nächtliche Zere -<br />
monien, das Brunnensystem einer Oase und eine See -<br />
schlacht. – Titel mit hs. Bibl.-Nummer. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2706 LA CROZE, M. V., Histoire du christianisme<br />
d'Ethiopie, et d'Armenie. Den Haag, Veuve Levier<br />
& Paupie, 173<strong>9.</strong> Mit gestoch. Frontisp. und ge -<br />
stoch. Textvign. 7 Bl., 402 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (55) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Fumagalli 2268. Streit XVII, 218. – Enthält<br />
drei Bücher über das Christentum in Äthiopien („L'origine<br />
et les progrès du monophysisme“, „La relation du patriarche<br />
Bermudez“ und „Les progrès et la décadence de la mission<br />
portugaise“) und eines zu Armenien („Les progrès et la<br />
décadence de ses missions“). Der französische Orientalist<br />
und Benediktinermönch La Croze floh 1696 nach einem<br />
Streit mit seinem Superior vor einer drohenden Gefängnisstrafe<br />
nach Basel, wo er zum Protestantismus konvertierte.<br />
Nach Berlin weitergereist, erhielt er eine Stelle als Erzieher<br />
der Prinzessin von Preußen. – Mehrf. gestempelt, sonst gut.<br />
2707 (LAET, J. DE), Persia seu regni Persici status.<br />
Variaque itinera in atque per Persiam. Leiden,<br />
Elzevier, 1633. 16°. Mit gestoch. Titel (in Pag.) und<br />
8 ganzseit. Textholzschnitten. 374 S., 4 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig). (55) 120,-<br />
Willems 386. Schwab 330. Wilson 124. – Die Holzschnitte<br />
mit Persern in landestypischer Tracht. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
vorderes Innengelenk gelockert, letzte Seiten mit<br />
Wurmspur am Kopfsteg, gebräunt.<br />
2708 LAMY, B., De tabernaculo foederis, de sancta civitate<br />
Jerusalem, et de templo ejus. Paris, Delespine,<br />
1720. Gr.-Fol. Mit gestoch. Kopfvign, Textkupfer,<br />
20 (9 doppelblattgr.) Kupfertafeln und einigen<br />
Textholzschnitten. 7 Bl., 1361 Sp., 32 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (beschabt, bestoßen, Rücken rissig). (60) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Brunet III, 804. Wetzer-W. VII, 1374:<br />
„Opus posthumum. Der Verfasser hatte fast dreißig Jahre<br />
an diesem großen und gelehrten Werke gearbeitet und vielfache<br />
Mühe darauf verwandt, auch mannigfache Tafeln und<br />
Abbildungen für dasselbe vorbereitet. Die Herausgabe<br />
wurde von dem Oratorianer P. Desmolet besorgt, der auch<br />
die Vita des Verfassers beifügte.“ – Spiegel mit mont. Katalogausschnitt,<br />
Titel mit Besitzvermerk und angerändert,<br />
ebenso die letzten Bl.; gebräunt, etw. fleckig.<br />
2709 LANGE, J., Clavis Hebraei codicis. Editio II.<br />
auctior & correctior. Halle, Waisenhaus, 1721. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und gefalt. Tabelle. 11 Bl., 54 S.,<br />
1 Bl., 687, 104 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (100) 120,-
500<br />
Jöcher-A. III, 1206. – „Seine wissenschaftlichen Schriften<br />
haben alle keine Bedeutung mehr“ (ADB XVII, 635) – mag<br />
sein; dennoch überaus praktisches Hilfsmittel für alle, die<br />
sich bei der Lektüre des Alten Testaments in der Originalsprache<br />
schwertun: Lange bietet Übersetzungshilfen in der<br />
Reihenfolge der alttestamentlichen Bücher und im hundertseitigen<br />
Anhang äußerst brauchbare „Subsidia memoriae“,<br />
Eselsbrücken zum Verständnis der Eigennamen und<br />
für das Einprägen des hebräischen Vokabulars. – Frontisp.<br />
und Titel gestempelt, gebräunt.<br />
2710 LA ROQUE, (J. DE), Voyage de Syrie et du<br />
Mont-Liban. 2 in 1 Bd. Amsterdam, Uytwerf,<br />
1723. Mit 9 (5 gefalt.) Kupfertafeln. 6 Bl., 280, 270<br />
(recte 268) S. Mod. Ldr. unter Verwendung alten<br />
Materials. (165) 500,-<br />
Brunet III, 850. Tobler 114. Röhricht 1207. – Vgl. Boucher<br />
de la Richarderie IV, 390: „Particulièrement attaché à decrire<br />
le Liban et l'Anti-Liban.“ – In dieser Form erstmals im Vorjahr<br />
in Paris erschienen. – Die Tafeln zeigen die Libanon-<br />
Zeder, Ruinen aus Baalbek, eine Karte mit dem Lauf des<br />
Orontes sowie Münzen. – Titel mit gelöschten Stempeln,<br />
wenige Tafeln mit Quetschfalten; gebräunt und fleckig.<br />
2711 LASSEN, CH., Die altpersischen Keil-Inschriften<br />
von Persepolis. Bonn, Weber, 1836. Mit gefalt.<br />
Tafel. VI, 186 S. Läd. Pp. d. Zt. – Erste Ausgabe. –<br />
Mehrf. gestempelt, etw. fleckig. (55) 100,-<br />
2712 LEIDEKKER, M., De republica Hebraeorum.<br />
Libri XII ... porrò antiquitates Judaeorum ... subjicitur<br />
archaeologia sacra. Amsterdam, Stokman,<br />
1704. Fol. Mit gestoch. Titel und gestoch. Titelvign.<br />
(ohne das Portr.). 5 Bl., 702, 96 S., 7 Bl. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. (55) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst II, 228. – Gestoch. Titel mit kleinem<br />
Ausriß (wenig Bildverlust), mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
– Gestoch. Exlibris des Waisenhauses in Halle.<br />
2713 LEPSIUS, R., Zwei sprachvergleichende Studien.<br />
Berlin, Dümmler, 1836. Mit 2 gefalt. Tabellen.<br />
2 Bl., 150 S., 3 Bl. Anzeigen. Stark beschäd. Hlwd.<br />
d. Zt. (55) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB LI, 662: „Es sind die Resultate seiner<br />
neuen Studien. In beiden räumte er dem Altägyptischen<br />
seinen Platz ein.“ – Titel gestempelt.<br />
2714 LIGHTFOOD, J., Opera omnia. Bd. II (von 2)<br />
und Opera posthuma (ed. J. Stryp). 2 in 1 Bd.<br />
Utrecht, Broedelet, 169<strong>9.</strong> Fol. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und gefalt. gestoch. Plan. 6 Bl., 940 S., 30,<br />
3 Bl., 202 S., 8 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen und goldgepr.<br />
Wappensupralibros (Vorderdeckel unten<br />
stark fleckig). (55) 200,-<br />
Erste um den Anhang vermehrte und zugleich beste ältere<br />
Ausgabe. – Graesse IV, 20<strong>9.</strong> Fürst II, 24<strong>9.</strong> Lowndes 1359:<br />
„The writings of Dr. Lightfood are an invaluable treasure<br />
Bibliotheca orientis<br />
to the biblical student.“ Wetzer-W. VII, 2022: „In Lightfoods<br />
Kommentaren werden aus den rabbinischen Schriften<br />
und dem Talmud die jüdischen Gebräuche, Sitten, Redensarten<br />
u. dgl. zum Behufe des Verständnisses der Bibel erläutert,<br />
so daß sie noch heute als exegetische Fundgruben<br />
dienen können.“ – Mit dem Plan von Jerusalem. – Nur stellenw.<br />
wenig fleckig. – Schöner Wappeneinband.<br />
2715 – Horae Hebraicae et Talmudicae in quatuor evangelistas.<br />
Mischaufl. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig, (Hahn<br />
und) Richter für Lanckischs Erben, (1679)-84. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 2 Kupferstichkarten im<br />
Text. 5 Bl., 1152 S., 56, 6 Bl., 288 S., 16 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (wenig fleckig). (55) 200,-<br />
Dritte bzw. erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. –<br />
Fürst II, 24<strong>9.</strong> Graesse IV, 20<strong>9.</strong> – „A study of the rabbinic<br />
sources of and background to the New Testament gospels.<br />
(Lightfood) turned to rabbinical literature, a field in which<br />
he became the outstanding Christian authority of his time,<br />
showing a remarkable expertise in talmudic and midrashic<br />
scholarship“ (EJ II, 238). – Die beiden Kupferstichkarten<br />
auf den S. 528 und 552. – Stellenw. wenig fleckig.<br />
2716 LITTMANN, E., Vom morgenländischen Floh.<br />
Dichtung und Wahrheit über den Floh bei Hebräern,<br />
Syriern, Arabern, Abessiniern und Türken.<br />
Leipzig, Insel, 1925. Mit 13 Radierungen (inkl.<br />
Frontisp. und Titel) in Sepia von Marcus Behmer.<br />
68 S., 1 Bl. OHpgt. in OPp.-Schuber (leicht lichtrandig<br />
und fleckig). (1) 500,-<br />
Nr. 240 von 300 Ex. (Gesamtaufl.: 330). – Sarkowski 1037.<br />
Schauer II, 45. Hofstätter 157. Halbey 9 und Abb. 18: „Zu<br />
den Radierungen für Enno Littmanns 'Vom morgenländischen<br />
Floh' fühlte Behmer sich gewissermaßen 'verführt',<br />
und zwar 'durch das häufige Vorkommen von Flöhen etc.,<br />
für deren Darstellung ich eine besondere Vorliebe habe',<br />
obwohl er den Text als 'herzlich unbedeutend, wo nicht<br />
langweilig' fand (Brief an Laske). Die zeichnerische Lust<br />
und genußreiche Akribie kommen in jeder dieser qualitätvollen<br />
Floh-Radierungen zum Ausdruck; naturwissenschaftliches<br />
Interesse und treffsicherer Witz fallen in vollendeter<br />
Einheit zusammen.“ – Leicht gebräunt.<br />
2717 (LUNA, M. DE), Histoire du roy Almanzor,<br />
écrite par le vertueux Capitaine Aly Abençufian,<br />
Viceroy, & Gouverneur des Provinces de Deuque<br />
en Arabie. Lyon, Bruyset, 1721. 12°. 189 S. Ldr. d.<br />
1<strong>9.</strong> Jhdts. mit Deckelfilete, dreiseit. Goldschnitt<br />
und breiter Innenkanten-Vg. (etw. beschabt, leicht<br />
bestoßen). (100) 150,-<br />
Spät. Ausgabe dieser Biographie des arabischen Kalifen<br />
Almansor. – Vgl. Willems 1437 (EA 1671). – Übersetzt vom<br />
Jesuiten François d'Obeilh (De Backer-S. III, 106, 6). –<br />
Gebräunt, etw. fleckig.<br />
2718 LUNDIUS, J., Die Alten Jüdischen Heiligthümer,<br />
Gottesdienste und Gewohnheiten, für Augen<br />
gestellet, In einer ausführlichen Beschreibung des<br />
gantzen Levitischen Priesterthums ... Samt einem<br />
Vorbericht H. Muhlii, verb. und verm. von J. Ch.
Nr. 2720<br />
Wolfius. Hamburg, Brand, 1738. Fol. Mit gestoch.<br />
Portr., gestoch. Frontisp. und 30 (4 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 25 Bl., 1236 S., 72 Bl. Ldr. d. Zt. (mit<br />
Wurmspuren, stärker beschabt, etw. bestoßen).<br />
(55) 400,-<br />
Jöcher-A. IV, 162, 5. Fürst II, 274. – Vgl. Lipperheide Bb 3<br />
(130). Hiler 555. – Einflußreiches Werk über die religiösen<br />
Gebräuche der Juden. Behandelt die Stiftshütten, Tempel,<br />
Hohepriester u. a., Leviten und täglichen Gottesdienste der<br />
Hebräer. – Das Porträt und die Tafeln von I. W. Michaelis,<br />
letztere zeigen Tempel, Kult- und Opfergerätschaften,<br />
Priestergewänder etc. – S. 11-14 lose, etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2719 – Öffentlicher Gottesdienst der alten Hebräer.<br />
Schleswig, Eckstorff für Liebernickel in Hamburg,<br />
1695. 8 Bl., 1424 S. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Bezug teilw. gelöst und mit kleineren Einrissen,<br />
fleckig). (55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. IV, 162, 5. Bircher D 722. ADB<br />
XIX, 636: „Umfassendes Werk über die jüdischen Alter -<br />
thümer, das noch nicht seinen Werth verloren hat. Diese<br />
Bibliotheca orientis 501<br />
Ausgabe ist selten geworden.“ – Erster Teil des dreibändigen<br />
Werkes über die jüdischen Altertümer, das erst in den<br />
Neuauflagen von 1701 und nochmals 1738 unter dem Titel<br />
„Die alten jüdischen Heiligthümer, Gottesdienste und<br />
Gewohnheiten“ große Bekanntheit erlangte und zu einem<br />
Klassiker über den Gegenstand wurde. – Titel gelockert,<br />
letztes Bl. mit kleinem Ausriß (etw. Textverlust); durchgehend<br />
gebräunt, fleckig.<br />
2720 MANDELSLO, J. A., Voyages celèbres & remarquables,<br />
faits de Perse aux Indes Orientales. Trad.<br />
de l'original par A. de Wicquefort. 2 Bde. Amsterdam,<br />
M. Ch. Le Céne, 1727. Fol. Mit Wappenkupfer,<br />
gestoch. Portr., 17 (11 doppelblattgr.) Kupferstichkarten,<br />
27 (20 doppelblattgr.) Kupfertafeln<br />
und 19 Textkupfern. 15 Bl., 440 Sp.; Sp. 441-808,<br />
36 Bl. Pp. des frühen 1<strong>9.</strong> Jhdts. (leicht beschabt).<br />
(126) 3.000,-<br />
Cordier, BS 1727 und BI 883. Adelung II, 307. Cat. Scheepvaart<br />
Mus. 135 und 220. Lust 342. – Vgl. Henze III, 363. –<br />
Erste französische Ausgabe, eine Ausgabe bei vander Aa<br />
von 1719 erschien tatsächlich erst nach der vorliegenden.<br />
Wurde postum von Olearius herausgegeben. – Unter den
502<br />
Nr. 2725<br />
Ansichten Goa, Jedo (Tokio) und andere asiatische Städte,<br />
ferner Amsterdam, London, Brüssel und Antwerpen. „His<br />
account gives a vivid picture of the luxury, vice, cruelty, and<br />
utter disregard of life obtaining under the despotic tyrannies<br />
of the Mogul empire“ (Cox I, 271). – Sehr schönes, breitrandiges<br />
Exemplar aus der Bibliothek Schönborn-Buchheim.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First French edition, vander Aa's 1719 edition was in fact<br />
a later one. „Judging from the copies in the BM, vander<br />
Aa had acquired the 1727 sheets, redated the titlepage 1718,<br />
and as an afterthought, 1719“ (Lust 343). – 2 vols., with<br />
portrait, 17 maps & 27 plates. Broad margined copy in the<br />
19th cent. sprinkled boards. From the library Schönborn-<br />
Buchheim. – See illustration.<br />
2721 MARIGNY, (F. A.) DE, Storia degli arabi sotto il<br />
governo de' califi. Tradotta in italiano da un pastore<br />
Arcade. 4 Bde. zu je 2 Tln. in 8 Bdn. Venedig,<br />
Valvasense, 1753-54. 12°. Mit gefalt. Tabelle. Hldr.<br />
d. Zt. (Vorderdeckel von Bd. VIII ohne Bezugspapier,<br />
sonst nur etw. beschabt und bestoßen).<br />
(63) 300,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Vgl. Brunet 28011. Gay 3<strong>58</strong>6.<br />
Fromm 16312. Hoefer XXXIII, 757: „Cet ouvrage contient<br />
l'histoire des khalifes depuis Mahomet (629) jusqu'à Motazem<br />
(12<strong>58</strong>).“ – Die französische Erstausgabe ist 1750 er -<br />
schienen, eine deutsche, teilw. von Lessing übersetzte Version<br />
in denselben Jahren wie die italienische. – Bd. I ohne<br />
Vortitel, Block von Bd. VIII stark gelockert. Vorsätze und<br />
Titel gestempelt, leicht gebräunt, etw. stockfleckig.<br />
Bibliotheca orientis<br />
2722 MARITI, (G.), Geschichte Fakkardin's Groß-<br />
Emir's der Drusen, wie auch der übrigen Groß-<br />
Emire nebst einer Beschreibung des Landes, der<br />
Sitten, Gebräuche und Religion der Drusen, aus<br />
dem Italienischen mit Anmerkungen. Gotha,<br />
Ettinger, 1790. Mit gefalt. Kupfertafel. S. (III)-X,<br />
322 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(55) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Blackmer 1078 Anm. (und zur<br />
ital. EA 1787): „An account of Fakhr-ed-Din, emir of the<br />
Druses from 1608 to 1635, who rebelled against the Turks<br />
in 1608. Mariti had spent some time with the Druses of<br />
Lebanon, his history is based on original sources.“ – Nach<br />
Adlers „Museum Cuficum“ von 1782 eine der frühesten<br />
Schriften über die heute vorwiegend im Libanon verbreitete<br />
Sekte. – Es fehlt der Vortitel. – Titel gestempelt, fleckig.<br />
– Sehr selten.<br />
2723 – Reise von Jerusalem durch Syrien. Aus dem Italienischen<br />
übersetzt. 2 Tle. in 1 Bd. Straßburg,<br />
Akademische Buchhandlung, 178<strong>9.</strong> 244, III, 187,<br />
II S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht beschabt,<br />
etw. bestoßen). (55) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. III, 11551. Tobler<br />
133. Röhricht 1484. – Bericht über eine Reise des toskanischen<br />
Konsulatskanzlers Giovanni Mariti (1736-1806) von<br />
Jerusalem über Beirut durch den Libanon und Syrien nach<br />
Zypern. – Leicht gebräunt.<br />
2724 (MARMONT, A. F. L. VIESSE DE), HERZOG<br />
VON RAGUSA, Reise durch Ungarn, Siebenbürgen,<br />
Südrußland, die Krimm, an den Küsten<br />
des asowschen Meeres, nach Constantinopel,<br />
Kleinasien, Syrien, Palästina und Egypten, in den<br />
Jahren 1834 und 1835. 4 Bde. Stuttgart, Hallberger,<br />
1837. Läd. Orig.-Brosch. (13) 250,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. III, 11464. Engelmann<br />
121. Ibrahim-Hilmy I, 170. Röhricht 1834. – Ohne<br />
die von einigen Bibliographen genannten Pläne, die nicht<br />
allen Exemplaren beigegeben wurden. – Verfaßt von dem<br />
französischen Marschall Marmont (1774-1852), der König<br />
Karl X. nach dessen Abdankung ins Ausland begleitete. –<br />
Tls. leicht fleckig.<br />
2725 MEL, C., Der Tabernackel, Oder Gründliche<br />
Beschreibung der Stiffts-Hütte, samt allen ihren<br />
Theilen und heiligem Geräthe. Frankfurt und<br />
Leipzig, Cramer, 1720. Mit gestoch. Portr., ge -<br />
stoch. Frontisp. und 21 tls. gefalt. Kupfertafeln.<br />
12 Bl., 96, 294 S., 7 Bl. Hpgt. d. Zt. (stärker be -<br />
schabt und angeschmutzt). (55) 500,-<br />
Roest I, 784. – Vgl. Fürst II, 348. Jöcher-A. IV, 1356, 15. –<br />
Erstmals 1709 erschienene Abhandlung über jüdische Riten,<br />
Geschichte und Kultgeräte. – Die Tafeln zeigen u. a. die<br />
Bundeslade, den siebenarmigen Leuchter und Altäre. –<br />
Fleckig, stark gebräunt, 3 Tafeln mit Einrissen. Vorsatz mit<br />
Widmung von Johann Christian Koch. – NACHGEB.:
Nr. 2728<br />
DERS., Salems Tempel. Oder Beschreibung des herrlichen<br />
Tempels Salomons. Ebda. 1726. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
3 Kupfertafeln. 6 Bl., 192 S., 8 Bl. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1724). – Gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
2726 (MENTELLE, E., UND G. MAILHOL), Anec -<br />
dotes orientales. 2 Bde. Paris, Vincent, 1773. XII,<br />
748 S.; 1 Bl., 820 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht beschabt, wenig bestoßen). (55) 300,-<br />
Barbier I, 185. Cioranescu 41362 und 4433<strong>9.</strong> Schwab 22<br />
(gibt 3 Tle. an, nach den anderen Bibliographien jedoch in<br />
2 Tln. komplett). – Zweite Ausgabe. – Universalgeschichte<br />
des Vorderen Orients einschließlich des Osmanischen Reiches.<br />
Der erste Band von Mentelle, der zweite von Mailhol<br />
herausgegeben. – Titel mit Numerierung, stellenw. wenig<br />
fleckig.<br />
2727 MICHAELIS, CH. B., Syriasmus, id est, grammatica<br />
linguae Syriacae. Halle und Magdeburg,<br />
Waisenhaus, 1741. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 4 Bl.,<br />
176 S. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen). (55) 80,-<br />
Erste Ausgabe der frühen Schrift des namhaften Orientalisten.<br />
– Vater 388. ADB XXI, 677. – Michaelis' Grammatik<br />
gilt bis heute als grundlegendes Werk zur syrischen Sprache<br />
(vgl. Smitskamp 282 a). – Titel gestempelt, fleckig, etw.<br />
gebräunt.<br />
Bibliotheca orientis 503<br />
2728 MINADOI, G. T., Historia della guerra fra turchi,<br />
et persiani. Con una descrittione di tutte le<br />
cose pertinenti alla religione, alle forze, al governo,<br />
& al paese del regno de persiani. Venedig, Muschio<br />
und Barezzi, 1594. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und gefalt. Kupferstichkarte. 16 Bl., 383 S.,<br />
12 Bl. Etw. beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (55) 800,-<br />
Adams M 1456. Göllner 19<strong>58</strong>. – Vgl. Schwab 380. – Nicht<br />
bei Navari. – Vierte Ausgabe, bis auf den Index ein seitengetreuer<br />
Nachdruck der um die Ereignisse des Jahres 1<strong>58</strong>6<br />
und einen Brief an M. Corrado über die Festung Tauris<br />
erweiterten Ausgabe 1<strong>58</strong>8 bei denselben Verlegern. – Ge -<br />
schichte des Krieges der Türken mit Persien, der 1590 beendet<br />
wurde und den Osmanen die Hoheit über die Kaukasusstaaten,<br />
insbesondere über Georgien und Armenien,<br />
einbrachte. – „Son intérêt majeur réside dans la description<br />
des habitans du pays et l'exposé d'importants problèmes<br />
archéologiques“ (Rauch, Voyages III, 377). – Die Karte<br />
zeigt Klein- und Vorderasien und Persien bis Afghanistan.<br />
– Stellenw. wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2729 (MIRUS, A. E.), Kurtze Fragen aus der geographia<br />
sacra. Nebst einer kurtzen Beschreibung der<br />
Stadt Jerusalem. Leipzig, Hülße, 1703. 12°. Mit<br />
gestoch. Frontisp., gefalt. Kupferstichplan und<br />
gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte. 11 Bl., 408 S.,<br />
11 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (55) 200,-
504<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. IV, 1789, 18. Röhricht 1294<br />
(unter Hübner). Holzmann-B. II, 3755 (nennen ebenfalls<br />
Hübner). – In relativ rascher Abfolge bis 1716 in vier Auflagen<br />
erschienen, alle anonym unter der Chiffre „M. J. H.“.<br />
Sie wird bis heute vielfach als die Initialen von Johann Hübner<br />
entschlüsselt, das „M.“ wäre dabei als „Magister“ zu<br />
lesen. „M. J. H.“, das heißt „Maneat Jesus Hodegus“, war<br />
aber auch der Wahlspruch von Adam Erdmann Mirus<br />
(1656-1727), einem Schulmann und vielseitigen, namentlich<br />
populärwissenschaftlichen Schriftsteller, dem Otto (II, 613)<br />
und ihm folgend Rotermund und danach viele andere wohl<br />
auch auf Grund einer Vielzahl sehr ähnlich lautender Titel<br />
die Verfasserschaft zuerkennen, wir meinen, mit Recht. –<br />
Der Plan von Jerusalem, die Karte von Palästina. – Ge -<br />
bräunt, durchschossen; auf den Durchschußblättern zahlreiche<br />
wertvolle Ergänzungen von alter Hand in Tinte. Auf<br />
Vorsatz und Titel von derselben Hand Notizen zu Mirus.<br />
2730 MOISES, E., The Persian Interpreter. Newcastle,<br />
Hodgson, 1792. 4°. 1 Bl., 82, 57 S., 32, 2 Bl. (An -<br />
zeigen). Läd. Hlwd. d. Zt. (55) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Vater 281. – Grammatik des Persischen,<br />
Auszüge aus der klassischen persischen Literatur und persisch-englisches<br />
Vokabular. – Titel gestempelt, leicht ge -<br />
bräunt, stärker gelockert, unbeschnitten.<br />
2731 MÜBAREK GALIB, Meskukat-i kadime-i islamiye<br />
katalogu. Bd. III (von 6). Istanbul, Mahmud<br />
bey Matbaasi, 1318 H. (= 1900). Mit 4 Tafeln.<br />
10 Bl., 276 S. Lwd. d. Zt. mit Vg. (leicht fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (55) 120,-<br />
Der seltene dritte Band des Bestandsverzeichnisses der alten<br />
islamischen Münzen des Kaiserlichen Museums zu Konstantinopel<br />
mit den Münzen der Dschingisiden, der Ilchane,<br />
der Dschalayiriden und der Krim-Chane. – Mehrf. gestempelt<br />
(Morgenländische Gesellschaft, Nachlaßstempel<br />
Richard Hartmann), Vorsätze mit Vermerken; leicht<br />
gebräunt. – Beiliegend der zweite Teil der Anthologie arabischer<br />
Dichter bis zum 11. Jahrhundert „Yatîmat ad-dahr<br />
fî mahâsin ahl al-asr“ des Abd-al-Malik ibn Muhammad at-<br />
Taalibi an Nisaburi, wohl in der ersten gedruckten Ausgabe,<br />
Damaskus 1885-86.<br />
2732 NEUE ARABISCHE UND PERSISCHE<br />
MÄHRCHEN. Weimar, Industrie-Comptoir,<br />
1797. 4 Bl., 290 S., 2 Bl. (Anzeigen). Hlwd. um<br />
1880 (leicht beschabt). (55) 200,-<br />
(Die Blaue Bibliothek aller Nationen, Bd. XI). – Vgl. Hayn-<br />
G. I, 355. – Seltene Sammlung arabischer und persischer<br />
Märchen in deutscher Übersetzung, basierend auf einer<br />
englischen und zwei französischen Werken, die kurz zuvor<br />
erschienen waren. – Wahrscheinlich fehlt der Serientitel. –<br />
Titel verso gestempelt, gebräunt, fleckig. – Exlibris der<br />
Fürstlich-Eisenachischen Cammer-Bibliothek.<br />
2733 NOER, F. A. VON, Kaiser Akbar. Ein Versuch<br />
über die Geschichte Indiens im sechzehnten Jahrhundert.<br />
2 in 3 Bdn. Leiden, Brill, 1880-85. Mit<br />
3 Tafeln. XXIII, 216; IV S., S. (217)-516, 1 Bl.; XII,<br />
600 S. Hldr. d. Zt. – Titel gestempelt. (55) 200,-<br />
Bibliotheca orientis<br />
2734 NORK, F. (d. i. S. KORN), Mythen der alten<br />
Perser als Quellen christlicher Glaubenslehren<br />
und Ritualien. Nach den einzelnen Andeutungen<br />
der Kirchenväter und mehrerer neuerer Gelehrten<br />
zum Erstenmale systematisch dargestellt. Leipzig,<br />
Schumann, 1835. Mit lithogr. Titel und lithogr.<br />
Frontisp. 1 Bl., VIII, 172 S., 1 Bl. (Anzeigen). Lwd.<br />
d. Zt. (fleckig, bestoßen, kleinere Fehlstellen im<br />
Bezug). (55) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Fürst II, 205. Wurzbach XII, 300. – Tls.<br />
stärker gebräunt, Titel und Frontisp. verso gestempelt.<br />
2735 (OBICINI), T., Thesaurus Arabico-Syrus-Lati -<br />
nus. Rom, Congregatio de Propaganda Fide, 1636.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 3 Bl., 447 S.,<br />
22 Bl. Spät. Hpgt. (beschabt, fleckig). (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet IV, 144. Ebert 14920. Vater 24.<br />
Smitskamp 223: „Its contents consist of an Arabic-Syriac-<br />
Latin wordlist arranged according to subjects, originally<br />
compiled in the 11th century by Elias Bar Sinaya (Barsinaeus).“<br />
– Vorsatz mit längerer Notiz; gebräunt.<br />
2736 OCKLEY, S., Geschichte der Saracenen, oder ihre<br />
Eroberung der Länder Syrien, Persien und Ägypten.<br />
Übers. von Th. Arnold. 2 in 1 Bd. Leipzig und<br />
Altona, Korte, 1745. Mit 2 gestoch. Frontisp. 78<br />
(recte 76) S., 1 Bl., 408 S., 12 Bl., 536 (recte 534) S.,<br />
11 Bl. Hpgt. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(55) 500,-<br />
Einzige deutsche Ausgabe. – Enay 281. – Vgl. Graesse V, 7.<br />
Brunet V, 154. Lowndes 1716. Schwab 423 (englische Ausgaben).<br />
– Beschreibung der frühen Geschichte des Islam<br />
unter den ersten drei Kalifen nach bislang nicht übersetzten<br />
arabischen Quellen. Mit abgedruckt (mit eigener Titelseite<br />
bei durchlaufender Paginierung): „Sinnreiche Sprüche des<br />
Ali“. – Zur Kollation: In beiden Teilen ist das jeweils letzte<br />
Blatt der ersten Lage ausgelassen worden (Seiten 15 und 16).<br />
– Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
2737 OHSSON, (I.) M. D', Tableau général de l'empire<br />
Othoman. Bde. I und II (von 3) in 2 Bdn. Paris,<br />
Imprimerie de Monsieur (d. i. Firmin Didot),<br />
1787-(90). Gr.-Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch.<br />
Kopfvign. (Wappen), 4 doppelblattgr. gestoch.<br />
genealogischen Tabellen und 65 (statt 66; 6 doppelblattgr.,<br />
1 gefalt.) Tafeln mit 133 Kupfern. 3 Bl.,<br />
10 S., 1 Bl., 320 S. (ohne S. 191/192), 3; 1 Bl., VIII,<br />
357 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. mit Rsch., reicher Rvg.,<br />
goldgepr. schmaler Bordüre und intarsiertem<br />
goldgepr. Wappensupralibros auf den Deckeln,<br />
Steh- und Innenkantenvg. und dreiseit. Goldschnitt<br />
(mit Wasserschäden). (55) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe, ohne den 3. Band, der erst 1820 erschien. –<br />
Sander 1450. Lewine 390. Cohen-R. 763. Atabey 846.<br />
Navari 1164. Brunet III, 1932 (alle 3 unter Mouradja<br />
d'Ohsson): „Ouvrage fort bien exécuté, mais qui malheureusement<br />
n'est pas terminé.“ – „Many of the very impor-
tant plates, illustrating for the most part the official costumes<br />
of the Ottoman court functionaries, are after drawings<br />
by J. B. Hilaire, the artist who accompanied Choiseul-<br />
Gouffier in 1776. Other plates are after Cochin and Moreau<br />
le jeune“ (Navari). – Die Tafeln zeigen u. a. Adam und Eva<br />
in türkischer Tracht, die Himmelfahrt Mohammeds,<br />
Imame, adelige Muslime, Gebets- und Beerdigungsszeremonien,<br />
verschiedene Moscheen etc. – Es fehlt im Bd. I die<br />
Tafel zu S. 192 (ein immerwährender Kalender, nur noch<br />
ein Fragment erhalten). Leicht gebräunt, tls. stark wasserrandig,<br />
mit Feuchtigkeitsspuren, Wasserschaden und eingelaufenen<br />
Schnittfarben. – Ohne Rückgaberecht.<br />
First edition, without the 3rd volume which was only published<br />
in 1820. – The plates show a. o. Adam and Eve in Turkish<br />
national costume, Mohamed's Ascension, imams, noble<br />
muslims, prayer and funeral ceremonies, various mosques<br />
etc. – Lacks in vol. I plate to p. 192 (a perpetual calendar,<br />
only one fragment there). Slightly browned, partly with<br />
strong waterstains, with dampstains, water damage and<br />
blurred edge colouring. – Not subject to return. – Contemporary<br />
damaged calf with spine label, richly gilt back, gilt<br />
stamped ornamental border and inlaid gilt stamped armorial<br />
bookplate on boards, gilt outside and interior edges and<br />
three-sided gilt edge (with water damages).<br />
2738 OLIVIER, G. A., Reise durch das Türkische<br />
Reich, Egypten und Persien, während der ersten<br />
sechs Jahre der französischen Republik oder von<br />
1792 bis 1798. Hrsg. von M. C. Sprengel und T. F.<br />
Ehrmann. Bd. III (von 3). Weimar, Landes-Industrie-Comptoir,<br />
1808. 2 Bl., 420, 52 S. Läd. Pp. d.<br />
Zt. (55) 120,-<br />
(Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen,<br />
Bd XXXVI). – Fromm 19391. – Vgl. Blackmer<br />
1220. Gay 100. Henze III, 646: „Den größeren Wert seiner<br />
Reisebeschreibung machen die Ausführungen über die<br />
neuere persische Geschichte (seit Nadir Schah) aus sowie<br />
die vergleichenden Betrachtungen über Perser und Türken.“<br />
– Enthält den Reisebericht nach Persien. – Wenig<br />
fleckig. – DAZU: DERS., Reise durch Persien und Klein-<br />
Asien. Aus dem Französischen übers. von K. L. M. Müller.<br />
2 in 1 Bd. Leipzig 1808. Mit 7 (statt 8; ohne 7) Kupfertafeln<br />
und 1 (statt 2) Karten.<br />
2739 – Reise durch Persien und Klein-Asien. Aus dem<br />
Französischen übers. von K. L. M. Müller. Leipzig,<br />
Hinrichs, 1808. Mit 8 gefalt. Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten. VI S., 3 Bl., 318 S.,<br />
1 Bl., 336 S., 4 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. (beschabt,<br />
bestoßen). (55) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Wilson 163. Fromm 19393 (dat.<br />
fälschlich 1807). Henze III, 647: „Den größeren Wert seiner<br />
Reisebeschreibung machen die Ausführungen über die<br />
neuere persische Geschichte (seit Nadir Schah) aus sowie<br />
die vergleichenden Betrachtungen über Perser und Türken.“<br />
– Übersetzt von Karl Ludwig Methusalem Müller,<br />
dem fruchtbaren Schriftsteller der Goethezeit. – Die Tafeln<br />
mit Abbildungen von Trachten (2), Ausgrabungen (2),<br />
Tieren (2) und Pflanzen (2). – Titel gestempelt, Gelenke<br />
angebrochen, gleichmäßig leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
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