Campz Magazin Sommer 2020
Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen. Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen.
Frühjahr / Sommer 2020Das Magazin für Outdoorfans
- Seite 2 und 3: WHY DOYOU RUN?WHATEVER THE REASON,
- Seite 4 und 5: CAMPZ
- Seite 6 und 7: CAMPZ
- Seite 8 und 9: Special MomentsAuf den Hochplateaus
- Seite 10 und 11: HüttenzauberEntschleunigung trifft
- Seite 12 und 13: &FragenAntwortenLiebe Fritzi, erzä
- Seite 14 und 15: Franzis Hütten-HacksRESERVIERENWen
- Seite 16 und 17: Text: Friederike KoscheDer Weg istd
- Seite 18 und 19: © Claudia ZieglerFabio auf KretaEi
- Seite 20 und 21: EineKletterikoneim InterviewaDaM On
- Seite 22 und 23: ͢Du hast jetzt schon so ziemlich a
- Seite 24 und 25: Was sind die Vor- und Nachteile, de
- Seite 26 und 27: CAMPZ
- Seite 28 und 29: Wer suchet, der findet, und so wurd
- Seite 30 und 31: PRIMUSAeril Grillrost© Ina KemterW
- Seite 32 und 33: AnzeigeCAMPZ
- Seite 34 und 35: © VAUDEAntje von Dewitz ist die To
- Seite 36 und 37: CAMPZ
- Seite 38 und 39: Blauäugig ins BlaueWir wussten, da
- Seite 40 und 41: Hör auf deinen BauchNach 36 Stunde
- Seite 42 und 43: CAMPZ
- Seite 44 und 45: Moin Flo. Heute schon gelaufen?Heut
- Seite 46 und 47: © Dan Milner / OspreyText: Florian
- Seite 48 und 49: 4. Training anpassenJe höher das Q
- Seite 50 und 51: ImpressumHerausgeber:Internetstores
Frühjahr / Sommer 2020
Das Magazin für Outdoorfans
WHY DO
YOU RUN?
WHATEVER THE REASON, RUN WITH FORERUNNER ®
#BeatYesterday
Editorial
Liebe Outdoorfans, liebe Leserinnen und Leser,
unser grosses Ziel mit CAMPZ ist es, mehr Menschen
unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um
ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie
wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle
Situation in diesem Frühjahr deutlich. Diese Ausgabe entstand
während der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.
Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der
Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem
Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten
gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn
Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben.
Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der
Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen.
Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den
Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen
und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr.
Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können,
möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch
die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen
Outdoorzielen.
Geniesst die Natur, wo ihr könnt, bleibt gesund und bis bald an
unseren Lieblingsorten!
Euer CAMPZ Team
3
CAMPZ
Special Moments
In Schweden geht die Sonne im Sommer
praktisch nicht unter – so hast du fast 24 Stunden
Tageslicht, um den Durchstieg zu schaffen.
Foto: Houdini
5
CAMPZ
Special Moments
Gebirgsläufe in Norwegen macht man nicht
wegen des blauen Himmels. Dafür bekommt man
garantiert gigantische Aussichten serviert.
Foto: Will Saunders/Black Diamond
7
Special Moments
Auf den Hochplateaus der Cordillera Huayhuash
in Peru hast du eine Sicht auf die Milchstrasse,
die von keiner Neonreklame überstrahlt wird.
Foto: Ted Nesser/Black Diamond
CAMPZ
INHALT
Special Moments
Hier gibt’s was auf die Augen
4
Hüttenzauber
Entschleunigung trifft Abenteuer
10
Der weg ist das ziel
Anekdoten vom Approach
Eine Kletterikone im Interview
Adam Ondra über Motivation, Olympia und 9C
Bulli Tales
Die Autopapiere bitte!
Zeit für Veränderung
Nachhaltigkeitspionier VAUDE zeigt, wie es gehen kann
Bikepacking am Limit
Lust und Frust in Georgien
laufen mit stil
Ultraläufer Florian Neuschwander über seine grosse Leidenschaft
Cool Runnings
Fünf Tipps für heisse Sommerläufe
Impressum
16
20
26
32
36
42
46
50
9
Hüttenzauber
Entschleunigung trifft Abenteuer
Sonnenuntergang. Ehrfürchtig blickst du auf das in Gold getauchte Alpenpanorama. Vor dir dampft ein Teller
saftiger Käsespätzle. Die Beine sind müde, aber dein Gesicht lächelt zufrieden. Das Leben ist schön. Was klingt wie
eine Bierwerbung, kannst du mit relativ wenig Aufwand Realität werden lassen. In den Bergen zu wandern ist sowieso
schon ein einzigartiges Erlebnis, aber in Kombination mit einer Hüttenübernachtung wird der Trip zum absoluten
Outdoorhighlight. Auch unsere Kollegin Fritzi ist grosser Fan des Hüttenwanderns. Hier verrät sie uns, warum.
CAMPZ
© Tako van Midwoud
11
&
Fragen
Antworten
Liebe Fritzi, erzähl uns doch ein bisschen, wie
du zum Hüttenwandern gekommen bist.
Ich bin ein Stadtkind, aber bin oft bei meinen
Grosseltern in den Alpen zu Besuch. Die Berge schaute
ich mir trotzdem lieber von unten und aus sicherer
Entfernung an – bis mein Vater vor ein paar Jahren auf
die glorreiche Idee kam, mit mir eine Dreitagestour quer
durch die Allgäuer Alpen zu unternehmen.
Und wir dachten immer, du bist in Wanderschuhen
auf die Welt gekommen!
Diese Leidenschaft entdeckte ich tatsächlich erst
mit Anfang 20 – meinem Papa sei Dank! Davor dachte
ich immer, dass man das Wandern besser alten Menschen
überlassen sollte. Aber nach den ersten Kilometern war
dieses Klischee schnell vergessen. Ich kam aus dem
Staunen nicht mehr heraus. Bis dahin war mir nicht
bewusst, wie unglaublich schön die Berge sein können! Die
atemberaubenden Aussichten, die grosse Abwechslung bei
jedem Auf- und Abstieg, die sportliche Herausforderung
und nicht zuletzt die wohlverdienten Aufenthalte auf den
zauberhaften Hütten – ich war hin und weg.
CAMPZ
© Fjällräven
Wie war denn deine erste Nacht auf der Hütte?
Das war eine Erfahrung für sich! Ich war schon in
unterschiedlichsten Hostels und Jugendherbergen, aber so
eine Übernachtung in den Bergen hat ihren ganz eigenen
Charme. Hier heisst es: zurück zu den Wurzeln. Beim
Komfort muss man definitiv zurückschrauben, WLAN
beispielsweise habe ich vergebens gesucht.
Eine Beschränkung aufs Wesentliche – klingt
erfrischend!
© Dan Milner / Osprey
Absolut! So eine Nacht auf einer Hütte entschleunigt.
Das merkt man auch an der Stimmung. Alle sind gelassen,
offen und immer bereit für ein nettes Pläuschchen,
spätestens beim gemeinsamen Abendessen. Oberhalb von
1.000 Metern schmeckt übrigens alles besser, als es im Tal
je schmecken könnte. Auch duschen mit Duschmarken
ist ein echtes Erlebnis: Kaum hat man angefangen, ist das
Wasser auch schon wieder aus. Dann heisst es entweder
nachschmeissen oder abtrocknen. Bei der Übernachtung
haben wir uns für ein gemütliches Vierbettzimmer statt
des Massenlagers mit 30 Plätzen entschieden. Hier ist
die Chance auf Schnarcher und müffelnde Käsefüsse
wesentlich geringer.
Wo liegen deiner Meinung nach die Vorteile von
Mehrtages- gegenüber Tageswanderungen?
Tageswanderungen sind super, keine Frage! Doch
wer ein bisschen Zeit freischaufeln kann, sollte zumindest
mal ein oder zwei Nächte auf einer Hütte verbringen. Ich
wüsste nicht, wo man so viel Abstand in so kurzer Zeit
bekommt. Man kann im Prinzip gar nicht anders, als
einen Gang herunterzuschalten und sich auf Natur und
Berge einzulassen. Wenn du die Natur liebst, gibt es kaum
etwas Schöneres. Ausserdem eröffnet ein Zwischenstopp
auf einer Hütte ganz neue Tourenmöglichkeiten. Man
bekommt also sowohl Abenteuer als auch Entspannung –
und das in kurzer Zeit für wenig Geld.
13
Franzis Hütten-Hacks
RESERVIEREN
Wenn du nicht vor einer ausgebuchten Hütte stehen
willst, solltest du unbedingt vorher reservieren.
Hüttenwanderungen werden immer beliebter, aber der
Platz ist begrenzt.
MASSENLAGER VS.
MEHRBETTZIMMER
Wie viel Komfort brauchst du wirklich? Eine
Übernachtung im Massenlager ist günstiger und definitiv
ein Erlebnis für sich.
NUR BARES IST WAHRES
Auf der Hütte ist die Kartenzahlung noch nicht
angekommen. Also Bargeld mitnehmen!
TATONKA
Pyrox 45+10
COCOON
TavelSheet Egyptian Cotton
HÜTTENSCHLAFSACK
In den Bergen sind die Ressourcen begrenzt und das
Bettzeug kann nicht jedes Mal gewaschen werden. Aus
Hygienegründen ist daher ein Hüttenschlafsack Pflicht.
LOWA
Renegade GTX Mid-Cut
CAMPZ
Hüttenschuhe
HÜTTENSCHUHE
Auf der Hütte herrscht Wanderschuhverbot. Also musst
du entweder strümpfig herumlaufen oder Hüttenschuhe
einpacken. Es gibt zwar auch welche zu leihen, aber will
man das wirklich?
KLEINE HELFER
Ohrstöpsel gegen Schnarcher, eine Kopflampe für
nächtliche Spaziergänge auf die Toilette und Spielkarten
für einen geselligen Abend haben sich bei mir immer
bewährt.
BLACK DIAMOND
Spot Stirnlampe
ALPENVEREIN
Eine Mitgliedschaft in einem Alpenverein lohnt sich
für jeden, den es ab und an in die Berge zieht. Rabatt
auf Übernachtungen und ein Versicherungsschutz bei
Bergunfällen sollten als Argumente genügen.
CAMPZ
EVEN THE UNEVEN
THE MAMMUT ® FLEXTRON TECHNOLOGY
in our new Ducan hiking shoe
makes the uneven feel even.
MAMMUT SWISS 1862.
MAMMUT.COM
Text: Friederike Kosche
Der Weg ist
das Ziel
Anekdoten vom Approach
CAMPZ
Wenn wir von Abenteuern in der Natur sprechen, haben
wir oft das Erklimmen der Bergspitze vor unserem
inneren Auge, den flowigen Trail oder den Fluss, auf
dem das Kajak seicht durchs Wasser gleitet. Der Weg
zu diesen Bildern verläuft allerdings bei Weitem nicht
immer gradlinig und manchmal sind wir bei der Anfahrt
zum Abenteuer schon mittendrin.
Das ist im Klettersport nicht anders, denn oftmals üben
die verstecktesten Orte dieser Welt eine besondere
Anziehungskraft aus. Wir haben mit Emma und Fabio
gesprochen, uns ihre Schrammen angesehen und
herzlich über ihre Geschichten gelacht.
Emma im Cochamó-Tal,
Chile
Eigentlich waren wir auf direktem Weg nach Patagonien,
als mir mein Hostelbettnachbar vom Cochamó-Tal
erzählte, das unentdeckte Yosemite Südamerikas. Es
dauerte nicht lange und ich wusste: Da will ich hin.
Die Beschreibungen, die ich über das Tal finden konnte,
hielten sich recht vage. Mal war von einem längeren
Wanderweg die Rede, mal von einer Schlammschlacht.
Alle schwärmten jedoch von einem Big Wall Klettermekka
als Belohnung. Also packten meine Schwester und ich
Zelt und Proviant für ein paar Tage ein. Es wurde eine der
letzten Wanderungen für meine Trekkingschuhe.
Der erste Kilometer war noch völlig passabel und wir
wanderten fröhlich vor uns hin. Langsam wurde der
Wald um uns herum allerdings dichter und damit der
Untergrund sumpfiger. Der Gedanke, mit sauberen und
trockenen Schuhen im Zeltlager anzukommen, zerwarf
sich spätestens, als der Regen einsetzte. Wir steckten
wadentief im Schlamm und nun ging es nur noch darum,
nicht eine völlige Bauchlandung hinzulegen.
© Ben Matthews
Nach vier Stunden lichtete sich der Wald plötzlich und
wir hatten es geschafft! Das Tal war jede Schlammpfütze
wert und die Qualen der Anreise waren Geschichte. Das
Einzige, das ich bereute, war, dass ich nicht mehr Proviant
eingepackt hatte, um länger in diesem Kletterparadies
bleiben zu können.
17
© Claudia Ziegler
Fabio auf Kreta
Einen ganzen Sommer haben wir mit Klettern und
freiem Zelten rund um Kreta verbracht. Ein besonderer
Tag begann damit, dass wir unseren kleinen gelben
Kia Picanto auf einer kilometerlangen unbefestigten
Schotterpiste in Serpentinenform auf die Probe stellten,
um einer versteckten Felswand näher zu kommen. Als es
nicht mehr weiterging, stellten wir das Auto ab, packten
nur schnell die Kletterausrüstung ein und machten uns auf
den Weg, um endlich die Felswand zu erreichen. Auch den
Getränkestand liessen wir links liegen, denn der Einstieg
sollte nur wenige Kilometer entfernt sein.
Die paar Kilometer wurden allerdings zu einer Wanderung
auf glühenden Kohlen. Die Hitze erwischte uns, sodass
wir es zwischenzeitlich ernsthaft in Erwägung zogen, eine
halb gefüllte Wasserflasche zu trinken, die wir in einer
Höhle fanden. Oder doch ein bisschen Ziegenblut von der
Herde, die sich unter dem Felsvorsprung versteckte?
So schlimm konnte es noch nicht sein und die Felswand
versprühte trotz Hitze noch immer ihren Reiz. Und sie war
es allemal wert! Das Geräusch von unseren Fingern, die den
hitzegetränkten roten Felsen zum ersten Mal berührten,
glich dem eines Spiegeleis in der Bratpfane. Trotzdem
war der Weg grossartig und wir hatten eine lustige, wenn
auch schmerzhafte Zeit, bevor wir uns und unsere Lektion
zurück in den Schatten der Höhle brachten.
Nun gab es keine Scham mehr und schon bald war die
halb volle Restflasche leer, und wir machten uns auf
den Rückweg. Nicht nur wir werden diese Wanderung
in Erinnerung behalten, sehr wahrscheinlich auch der
Getränkeverkäufer, der mit uns sein Tagesgeschäft machte.
CAMPZ
© Martin Ohliger
SCARPA
Instinct VSR
Was uns anmacht
Bramm und Sein Scarpa instinct VSR
Wer bist du und was machst du bei Campz?
Welches Produkt empfiehlst du und warum?
Mein Name ist Bramm, und ich bin seit etwas mehr
als einem Jahr bei Campz. Ich habe als Produktexperte
im Customer Service angefangen und arbeite jetzt als
Copywriter an Blogs, Produktbeschreibungen und allem
dazwischen. Auch wenn ich heutzutage nicht mehr
so häufig dazu komme, wie ich es gerne hätte, liebe ich
Skifahren und Snowboarden und bin sogar für eine
Weile nach Kanada gezogen, um dieser Leidenschaft
nachzugehen. Dort bin ich auch zum ersten Mal zum
Klettern gekommen.
Kletterschuhe sind eine sehr persönliche
Entscheidung. Manche Schuhe passen einfach zu
bestimmten Personen, während sie für jemand anders die
Hölle wären. Ich benutze Scarpa Instinct VSR Schuhe. Sie
haben eine ziemlich aggressive Form und sind recht steif,
sodass ich die Zehen an den kleinsten Rändern festkrallen
kann. Die Sohle der Schuhe besteht aus Vibram XS Grip
2 Gummi. Ich finde sie sehr klebrig, was hilfreich ist, wenn
ich mit meinen Zehen verzweifelt auf der Suche nach
etwas Grip bin. Ausserdem haben sie ein ziemlich breites
Profil, das meine Entenfüsse nicht zu sehr einquetscht.
Da habe ich normalerweise mit Kletter- und Radschuhen
anderer Marken Probleme.
19
Eine
Kletterikone
im Interview
aDaM OnDra über MOtivatiOn, OlYMpia unD 9c
Interview: Matthias Haag
Adam Ondra sorgt in der Kletterwelt schon einige Jahre für baffes Erstaunen. Spätestens seit seiner Erstbegehung
von „Silence“, der schwersten jemals gekletterten Route, ist er auch ausserhalb der Szene ein bekanntes Gesicht. Wir
haben den sympathischen Tschechen getroffen und mit ihm über seine Teilnahme bei Olympia, das perfekte Training
und seine neu erlangte Bekanntheit gesprochen. (Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde im Januar geführt,
als weder für Adam noch für uns absehbar war, welche Auswirkungen der Ausbruch des Coronavirus haben würde.)
CAMPZ
© Andy Earl, Black Diamond
21
͢
Du hast jetzt schon so ziemlich alles erreicht,
was man als Kletterer erreichen kann. Was
treibt dich weiter an?
Beim Klettern ist das einfach. Du kletterst ja nicht,
um andere zu schlagen, sondern dich selbst zu übertreffen.
Es gibt noch so viele Herausforderungen auf der Welt, und
es kommen immer mehr neue Routen hinzu. Man wird
niemals alle klettern können. Das ist fast ein bisschen
traurig. Gleichzeitig ist es toll zu wissen, dass es immer
spannend bleiben wird.
Deine Erstbegehung von „Silence“ ist die
weltweit erste Route, die mit 9c bewertet
wurde. Glaubst du, dass dir das noch jemand
nachmacht?
Es gibt auf jeden Fall mehr Kletterer, die das Zeug
dazu haben, eine 9c zu klettern – solange sie bereit sind,
viel Zeit dafür zu opfern. Silence verlangt nach einem sehr,
sehr speziellen Kletterstil. Zu meiner Art zu klettern hat
das so gut gepasst, dass ich den Mut hatte, Silence als erste
9c der Welt zu bewerten. In dieser Höhle in Flatanger
warten aber noch einige mögliche Projekte, die genauso
hart sein könnten.
2020 wird Klettern olympisch – und du bist
dabei! Was glaubst du sind die Auswirkungen
von Olympia auf den Sport? Die Meinungen
der Community gehen hier ja weit auseinander.
Ich glaube, es wird sowohl positive als auch negative
Effekte geben. Aber ich glaube nicht, dass Olympia
Klettern für immer verändern wird. Klar werden dadurch
mehr Menschen mit dem Klettern anfangen und die
Kletterhallen werden grösser und schicker werden. Aber
ich glaube nicht, dass sich das Outdoor-Klettern stark
verändern wird und auf einmal alle Gebiete überfüllt sind.
Und selbst wenn – es ist unsere Verantwortung, ihnen zu
zeigen, wie man sich draussen verhält. Wir müssen ihnen
beibringen, dass andere Regeln als in der Halle gelten und
wir die Natur respektieren müssen.
Wie sieht dein Training für Olympia so aus?
Machst du etwas anders als bisher?
Mit Olympia vor der Tür ist mein Training sehr
spezifisch geworden. Zu den offiziellen Disziplinen gehört
nicht nur Lead, sondern auch Bouldern und Speed. Vor
allem Speed verlangt eine ganz spezielle Vorbereitung.
Ich mache Übungen wie Gewichtheben oder Sprints.
Fürs normale Klettern würde ich das nie tun. Wer ein
guter Kletterer werden will, muss meiner Meinung nach
einfach richtig viel klettern. Andere Übungen machen dich
vielleicht stärker, aber du wirst dadurch nicht automatisch
besser klettern.
Wie sehen deine Pläne nach Olympia aus?
Die nächsten paar Jahre werde ich auf jeden Fall
erstmal genug von Wettkämpfen haben. Dann heisst es für
mich raus aus der Halle und endlich wieder so viel wie
möglich draussen klettern! Was danach kommt, wird man
sehen.
Was ist deine Meinung zum Thema Nachhaltigkeit?
Wie stehst du zu Reisen zu Kletteroder
Medienevents?
In Europa muss man selbst für die weltweit besten
Routen nie wirklich weit reisen. Ich versuche, hauptsächlich
mit dem Auto unterwegs zu sein und vermeide Flüge, wo
es nur geht. Ich wohne zum Glück recht nah an richtig
guten Gebieten. Hier ist es leicht, neue und interessante
Routen zu finden. Ich suche mir neue Projekte nicht
aufgrund der Ästhetik des Felses oder Gebiets aus. Für
mich liegt das Interessante in den Bewegungen selbst.
Solche spannenden Herausforderungen liegen oft direkt
vor der Haustüre. Man muss nur manchmal genauer
hinschauen, um zu sehen, was man bisher immer ignoriert
hat. Ich denke, das ist ein guter Weg, Klettern nachhaltiger
zu machen.
CAMPZ
© Andy Earl, Black Diamond
23
Was sind die Vor- und Nachteile, deine grösste
Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben?
Welche Nachteile? Mein Leben als Kletterer ist
einfach und sehr frei. Es fühlt sich nicht so an, als wäre
Klettern mein Job. Mein Job sind dann eher Interviews wie
dieses hier – es könnte also schlimmer sein! Ich habe das
grosse Glück, genau das zu machen, was ich liebe.
Auch ausserhalb der Kletterwelt bist du
mittlerweile ein bekanntes Gesicht. Wie geht es
dir damit?
Das hat viel verändert – spätestens seitdem ich die
Dawn Wall in Yosemite und Silence in Flatanger geklettert
bin. Auf einmal erkennt man mich auch ausserhalb der
Kletterhallen. Um ehrlich zu sein: Ich bin kein grosser
Fan davon. Ich bin nie geklettert, um berühmt zu werden,
aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ausserdem ist
es wirklich ein schönes Gefühl, Menschen mit so etwas
Einfachem wie einem Selfie glücklich machen zu können.
Wann fühlst du dich am lebendigsten?
Beim Klettern natürlich. Oder wenn ich unter einer
Wand stehe und die Route studiere. Ehrlich gesagt fühle
ich mich fast immer lebendig. Ich lebe einen Traum. Das
weiss ich und bin sehr dankbar dafür.
© Andy Earl, Black Diamond
Adam, danke für das Interview. Wir sind
auf dein nächstes grosses Draussen-Projekt
gespannt und wünschen dir viel Erfolg für
Olympia!
CAMPZ
© Andy Earl, Black Diamond
BD Athlete Babsi Zangerl | Cadarese, Italy Andy Earl
BLACKDIAMONDEQUIPMENT.COM
DER NEUE
CAMALOT Z4
Der Camalot Z4 ist der wahr gewordene Traum unserer top Trad
Athleten wie Babsi Zangerl und Hazel Findlay: Das revolutionäre
RigidFlex-Stegdesign bleibt beim Platzieren starr und geht dann in
einen Flexmodus über. Auf diese Weise gewährleistet der Camalot
ein gutes Handling und vermeidet gleichzeitig ein Herauswandern
aus der Platzierung aufgrund des Seilzugs.
CAMPZ
Bulli Tales
Die Autopapiere Bitte!
Wir alle kennen sie, die typischen Vanlife-Fotos, die uns
gedanklich ins nächste Abenteuer entführen. Doch was,
wenn es zum Sonnenuntergang mal kein perfektes Foto
gibt?
„Ihre Autopapiere bitte“ – auf europäischem Boden
würde ich nicht lange zögern und dem Polizisten meinen
Fahrzeugbrief aushändigen. In Südamerika ist allerdings
so einiges anders.
Die Idee, mit einem 48 Jahre alten Bulli, ohne
Mechanikerkenntnisse und ohne ein Wort Spanisch quer
durch Südamerika zu düsen, mag ein wenig blauäugig
klingen. Ich bin damit auch im Vorfeld nicht immer auf
offene Ohren gestossen. Doch meine Abenteuerlust
war grösser als die Bedenken. Kommentare wie „einen
gerissenen Keilriemen kannst du auch mit einer
Strumpfhose ersetzen“ bestärkten mich, dass eigentlich
nichts schief gehen konnte.
Nach 1,5 Jahren Vanlife mit meiner Bullidame Coco sehe
ich diese Reise zwar mit anderen Augen, aber aus ihnen
strahlt die gleiche Abenteuerlust. Eine gescheiterte
Beziehung, ausufernde Telefonlisten von Automechanikern
in ganz Südamerika, Besuche bei ominösen Ärzten
und Zwangspausen für den überhitzenden Motor in
Guerillagebieten haben mir die Vanlife-Realität vor
Augen geführt. Nichts davon konnte mich allerdings zum
Aussteigen bewegen.
Dementsprechend selbstsicher trat ich also auch jetzt dem
brasilianischen Polizisten entgegen. Bereit, meinen Ärger
herunterzuschlucken, parkte ich möglichst ungünstig am
Strassenrand und durchsuchte in Seelenruhe den Stapel
an sorglich gefalteten Dokumenten. Diese Taktik hatte
mich bisher immer mit einem blauen Auge davonkommen
lassen, da es den Polizisten einfach zu lange dauerte, mit
mir ins Geschäft zu kommen.
Leider liess sich dieser Ordnungshüter nicht von
meiner Hilflosigkeit und billigen Kopien abspeisen,
sondern verlangte die Originalpapiere. Ihm damit mein
wertvollstes Dokument in die Hände zu geben, ohne
eine Garantie darauf, dass ich es wiederbekomme und die
nächste Grenze überqueren kann? Niemals! Und so ergab
ein Wort das andere, aus dem Strassenpolizisten wurde die
Staatspolizei, aus der Staatspolizei die Militärbrigade und
zu guter Letzt erschien die Einwanderungsbehörde.
Mit vorgehaltener Waffe wurde ich einer Leibesvisitation
unterzogen. Diese dauerte dank brasilianischer
Sommertemperaturen bei mir nicht lange. Meinen Bus
auseinanderzunehmen war dafür ein längeres Unterfangen.
27
Wer suchet, der findet, und so wurde mir das Panzerband
auf meinen nachgemachten Nummernschildern zum
Verhängnis. Die Originalkennzeichen hatte ich vor
potenziellen Dieben im Bulli versteckt. So gut, dass
glücklicherweise selbst das Polizeikommando sie
nicht finden konnte. Das nachgemachte Kennzeichen
für Kindermopeds war jedoch bei Weitem nicht so
stabil, sodass es nur mit extra starkem Klebestreifen
zusammenzuhalten war. Da diese Erklärung meine Lage
nicht unbedingt verbessern würde, biss ich mir auf die
Zunge und akzeptierte schweren Herzens, dass Coco
konfisziert wurde.
Der Abschleppwagen liess nicht lange auf sich warten
und nahm meinen Bulli an den Haken. Immerhin,
dies war die einmalige Gelegenheit für Coco, ihren
Geschwindigkeitsrekord von 60 km/h zu brechen.
So sahen ich und ein nicht unerheblicher Teil des
brasilianischen Dorfes dabei zu, wie sich nicht nur mein
Bulli, sondern auch mein Zuhause immer weiter entfernte.
Wohin? Das würde mir erst verraten werden, nachdem ich
einen Teil meines Reisebudgets mit der Polizeimannschaft
teilte. Meine Optionen gegen null tendierend, machte ich
mich mithilfe der liebenswürdigen Dorfbewohner auf
die Suche nach dem fragwürdigen Lampenladen, in dem
ich meine Zahlung tätigen durfte. Ein äusserst seriöser
Papierwisch brachte die Erleichterung und mich zum
Sonnenuntergang zurück zu meinem Bulli.
Und so setzte ich die Reise fort, mal bei Rückenwind
über das Flachland düsend, mal bei tagelangen Anstiegen
auf 4.000 Höhenmeter. Immer mit atemberaubender
Landschaft vor der Nase und in Begleitung eines mal
mehr und mal weniger beruhigenden Summens des
Motors. Zweifel gab es viele, doch sie wurden immer
wieder übertrumpft von liebenswerten Begegnungen
und rührseligen Mechanikern, die mich in ihre Familie
aufnahmen, wenn es mal wieder länger dauerte, und
neues Vokabular zu meinem spanischen/portugiesischen
Wörterbuch beisteuerten.
Abenteuervorbereitung stiftet Vorfreude. Blauäugigkeit
macht Platz für Überraschungen und neue Begegnungen!
CAMPZ
L.I.M JACKET 200 GRAMM
GORE-TEX PACLITE® PLUS
WASSERDICHT UND WINDDICHT
EINE LEICHTGEWICHTIGE IKONE
PERFORMANCE FACTS
Die neue L.I.M Jacket ist so leicht, dass du sie in deiner Tasche
kaum bemerken wirst. Ihre eigentlichen Vorzüge entfaltet sie aber
erst, wenn du sie anziehst: sie ist wasserdicht, winddicht und hoch
atmungsaktiv. Die abriebbeständige Innenfläche steigert die
Haltbarkeit, macht sie komfortabler zu tragen und lässt sie extrem
leicht über andere Schichten und die Haut gleiten. Der ideale
Ganzjahresbegleiter für deine Outdoor-Erlebnisse.
haglofs.com
PRIMUS
Aeril Grillrost
© Ina Kemter
Was uns anmacht
ina unD iHr priMus aeril grillrOst
Wer bist du und was machst du bei Campz?
Was empfiehlst du und warum?
Ich bin Ina und ich arbeite als Content Marketing
Managerin im SEO-Team. Hier betreue ich den Outdoor-
Bereich und erstelle Kampagnen für den Campz-Blog.
Sehr oft arbeite ich dafür mit anderen Blogger*innen oder
anderen Unternehmen zusammen.
Für unsere Rundreise durch Norwegen kam mir
der Primus Aeril Grillrost sehr gelegen. Essen gehen ist
unglaublich teuer in Norwegen und ganz ehrlich: Welches
Restaurant kann schon mit Grillen unter freiem Himmel
mithalten?
Seitdem ich mit meinem Mann in einem geliehenen
Camper drei Monate durch Neuseeland gebummelt bin,
bin ich von Vans begeistert. Seitdem besitze ich einen
Ford Nugget und habe ihn zu meinem ganz persönlichen
Ferienhaus umgebaut. Kleine Wochenendtrips durch
Deutschland und unvergessliche Touren durch Europa
versüssen mir seitdem den Alltag.
Am Strand des Ersfjords auf der schönen Insel Senja
haben wir die perfekte Feuerstelle gefunden. Als wir
lang genug ins Feuer gestarrt hatten, bis ausreichend
Glut entstanden war, mussten wir nur noch den Rahmen
aufklappen, den Rost platzieren und schon konnte die
Grillaction losgehen! Geschmacklich ist das Grillen über
offenem Feuer unschlagbar. Maiskolben, Grillkäse und
Bratwürstchen schmecken besser, als es jeder Gasgrill je
hinbekommen könnte – Holzfeuer-Grillaroma sei Dank.
Brandheisser Tipp!
CAMPZ
THIS I–S US
Du hast ein Herz für Outdoor-Abenteuer und den Kopf frei für die Bedürfnisse unserer Kunden? Du
hast Lust, dich in einem dynamischen Wachstumsunternehmen voll einzubringen? Dann sollten wir uns
kennenlernen. Wir suchen Talente wie Dich für alle Unternehmensbereiche.
Arbeite mit uns gemeinsam:
• am Fortgang unserer Erfolgsgeschichte als Outdoor- und Bike-Experte in ganz Europa
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CAMPZ
Zeit für
Veränderung
Nachhaltigkeitspionier VAUDE zeigt, wie es
gehen kann
Seit der Fridays-for-Future-Bewegung und Gretas öffentlichen Auftritten ist die Aufmerksamkeit für
Nachhaltigkeitsthemen endlich auch in einem breiten öffentlichen Bewusstsein angelangt. Immer mehr Firmen
springen auf den Nachhaltigkeitszug auf. Ob wirklich guter Wille oder ökonomisches Kalkül dahintersteckt,
ist nicht immer klar. Doch Nachhaltigkeit sollte kein Trendthema sein – schon gar nicht für Marken in der
Outdoorindustrie. Ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen muss zur echten Herzensangelegenheit
werden. Bei VAUDE ist der Fall klar. CEO Antje von Dewitz kämpft mit ihrer Firma schon seit über zehn Jahren
für eine grünere und faire Produktion. Diese Vorreiterrolle verdient einen genaueren Blick. Was treibt VAUDE an?
© VAUDE
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© VAUDE
Antje von Dewitz ist die Tochter von Albrecht
von Dewitz, dem Gründer des deutschen
Bergsportartikelherstellers VAUDE. Als sie
die Firma im Jahr 2009 übernahm, ergriff sie die Chance,
ihrer persönlichen Überzeugung zu folgen und das
Unternehmen konsequent darauf auszurichten, ökologische
und soziale Verantwortung zu übernehmen. Für Antje von
Dewitz war von Anfang an klar: Unternehmen sollten sich
ihrer Verantwortung stellen.
Dewitz als Vorreiterin der gesamten Industrie. Zahlreiche
Auszeichnungen wie der German Brand Award in der
Kategorie Brand Manager of the Year oder der Preis für
Unternehmensethik des Netzwerks Wirtschaftsethik
sprechen für sich. 2015 erhielt VAUDE die renommierte
Auszeichnung "Deutschlands nachhaltigste Marke" für
die konsequente Markenpositionierung. Vergeben wird der
Preis von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.
in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung.
Seit dem Führungswechsel steuert das Familienunternehmen
auf einem klaren Kurs immer Richtung
Nachhaltigkeit, ganz gleich wie stürmisch die See auch sein
mag. Die ersten Jahre waren nicht gerade leicht und von
Dewitz und ihr Team stiessen auf viele Hindernisse, die es
zu meistern galt. Doch für die vierfache Mutter ist die Sache
klar: „Als Textilunternehmen sind wir mitverantwortlich
für globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder
Mikroplastik. Doch wir möchten Teil der Lösung sein
und einen positiven Beitrag leisten.“ Die Umsetzung ist
eine Erfolgsgeschichte: VAUDE gilt als Pionier in Sachen
ökologisches und faires Wirtschaften und Antje von
"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere
nachhaltige Ausrichtung eine erstaunliche Antriebskraft
für Innovationen ist", so Antje von Dewitz. Dies zeigt
sich an hoch innovativen Produkten ebenso wie an
zukunftsweisenden Konzepten. Neben kompletter
Klimaneutralität überzeugt der Standort in Tettnang durch
Familienfreundlichkeit bzw. eine gute Work-Life-Balance
für die Mitarbeiter*innen, die Integration von Flüchtlingen
sowie einen hohen Frauenanteil in Führungspositionen.
Eine Bio-Kantine, E-Bike-Parkplätze und eine hauseigene
Kita in Kooperation mit der Stadt Tettnang sind nur einige
Beispiele des fortschrittlichen Arbeitsumfelds.
CAMPZ
Die Transportwege der Materialien werden ebenfalls
so umweltfreundlich wir möglich gestaltet und finden
soweit möglich per Schiff und Bahn statt. Ein Blick auf
die Website der Firma zeigt, dass VAUDE viel Wert
auf Transparenz legt. Dort kann man einen aktuellen,
umfassenden Nachhaltigkeitsbericht einsehen. Auch
ausserhalb Deutschlands setzt sich VAUDE für gute
Arbeitsbedingungen ein. Die unabhängige Fair Wear
Foundation überprüft die Produktionsbetriebe, mit denen
VAUDE weltweit zusammenarbeitet, und stellt sicher,
dass die Arbeitsbedingungen überwacht und verbessert
werden. Darüber hinaus produziert VAUDE nach den
anerkanntesten Umweltstandards, zum Beispiel bluesign
oder dem Global Organic Textile Standard. Da es jedoch
kein übergreifendes und international anerkanntes Siegel
für Textilprodukte gab, hat VAUDE sein eigenes, strenges
Bewertungssystem entwickelt. Produkte mit dem Green
Shape Label bestehen aus umweltfreundlichen Materialien,
werden energiesparend und ressourcenschonend
verarbeitet, für möglichst lange Nutzung designt und unter
fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. Über 90 Prozent
der VAUDE-Bekleidung ist mittlerweile Green-Shapeausgezeichnet,
Tendenz steigend. Seit 2019 gilt für alle
Green Shape Produkte auch das von der Bundesregierung
eingeführte staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf", das
sozial und ökologisch produzierte Textilien kennzeichnet.
Doch das Engagement geht immer weiter. In den
nächsten vier Jahren sollen mindestens 90 % der Produkte
mit recycelten oder biobasierten Materialien hergestellt
werden. Ausserdem setzt sich VAUDE im Rahmen der
Science Based Targets ehrgeizige wissenschaftsbasierte
Klimaziele, um künftig alle Produkte weltweit klimaneutral
herzustellen. Weiterhin ist geplant, die Nutzungsdauer der
Produkte weiter zu verlängern und die Kund*innen zu
einem bewussteren Konsumverhalten zu ermuntern. Eine
hauseigene Reparaturwerkstatt, Reparaturanleitungen auf
der Online-Plattform iFixit und Ersatzteile gibt es schon.
Auch dem Thema Mikroplastik wird weiterhin der Kampf
angesagt: Mit ihren innovativen Fleeceprodukten aus
biologisch abbaubarer Holzfaser ist die Marke schon mal
auf einem guten Weg! Die umfangreichen Anstrengungen,
die gesamte Produktion nachhaltig und fair zu gestalten
sowie das hauseigene, sehr strenge Nachhaltigkeitssiegel
sind der Beweis, dass Nachhaltigkeit möglich ist – auch für
erfolgreiche Grossunternehmen. Hoffen wir, dass diesem
Beispiel viele andere Firmen folgen!
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Fotos & Text: Ben Lubin
Bikepacking
am Limit
Lust und Frust in Georgien
Unser Kollege Ben und seine zwei Kumpels wussten zwar noch nicht wohin es gehen sollte, aber in einer Sache waren
sie sich einig: Ihre nächste Bikepacking-Tour sollte etwas Besonderes werden! Im Internet stöberten sie durch etliche
vorgeplante Routen und stiessen schliesslich auf Georgien. Dieses Land schien alles zu haben: Routen durch die
Berge, campingfreundliche Temperaturen, exotische Kultur und das Essen sah fantastisch aus!
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Blauäugig ins Blaue
Wir wussten, dass uns von Asphaltstrassen bis hin zu
Wanderwegen so ziemlich alles erwarten würde. Ich
ging davon aus, dass es trocken bleiben würde, also
entschied ich mich für mein Gravelbike – eine Mischung
aus Mountainbike und Rennrad mit Stollenreifen und
(hoffentlich) genug Gängen für die Berge. Joska entschied
sich für ein ähnliches Set-up; Kyle wählte ein schwereres,
aber dafür besser für die Berge geeignetes Mountainbike
ohne Federung.
Voller Vorfreude kamen wir in Kutaisi an, Georgiens
zweitgrösster Stadt. Schon im Taxi vom Flughafen zur
Pension wurde uns klar: Zumindest nach westeuropäischen
Standards ist Georgien ein sehr armes Land. Überall
standen verlassene Gebäude und Überbleibsel aus der
Sowjetzeit. Doch beim Blick auf das Kaukasus-Gebirge
in der Ferne wurde uns auch die Schönheit dieses Landes
bewusst. Ein leckeres Essen und unser erster georgischer
Wein brachten uns zusätzlich in Stimmung.
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Entspannt ist anders
Wir liessen Kutaisi in einem alten Sowjetzug hinter uns
und krochen langsam westlich nach Zugdidi, dem Start
unserer Tour. Nachdem wir uns mit Khinkali (Teigtaschen)
und Khachapuri (überbackenes Käsebrot) gestärkt
hatten, ging es auf den Rädern nach Norden Richtung
Kaukasusgebirge.
Wir merkten gleich, dass diese Tour eine Herausforderung
werden sollte. Die Strassen durch die Dörfer ausserhalb
Zugdidis waren in einem schlechten Zustand. Wir
holperten von einem Schlagloch zum nächsten. „Das ist
SEHR hügelig“, dachte ich – und wir hatten noch nicht
mal die Berge erreicht.
Nach unserer ersten Nacht im Zelt ging es am zweiten
Tag nonstop bergauf. Endstation war das auf 1.500 Metern
gelegene Dorf Mestia, umgeben von schneebedeckten
Gipfeln – ein Traum! Mestia ist ein beliebter Start für
Wanderungen mit vielen Pensionen und Restaurants. Mit
110 Kilometern und fast 2.500 Höhenmetern in den Beinen
schliefen wir wie Babys.
Der nächste Tag war einer der härtesten der Tour,
vollgepackt mit Trails, die entweder zu steil, zu matschig
oder zu gefährlich waren, um sie mit dem Rad zu
bezwingen. Also hiess es schieben. Doch je weiter wir
in die Berge vordrangen, desto spektakulärer wurden die
Aussichten. Am Abend schlugen wir unsere Zelte am
Rande des mittelalterlichen Dörfchens Adishi (2.040
Höhenmeter) auf. Bei Sturm und Regen beteten wir, dass
unsere Zelte halten würden.
Am nächsten Morgen flüchteten wir in eine Pension,
trockneten unsere Sachen am Feuer und planten die
nächsten Schritte. Waren die Trails von Ushguli überhaupt
befahrbar? Es hatte viel geregnet, die Sicht war entsetzlich
und wir waren erschöpft. Entgegen der Empfehlung
der Einheimischen entschieden wir uns dennoch dazu,
weiterzumachen.
Ushguli ist mit 2.300 Metern Höhe eine von Europas
höchstgelegenen, durchgehend bewohnten Städten und
liegt am Fusse des Shkharas, Georgiens höchstem Berg.
Die Schotterstrasse hierher war in einem miserablen
Zustand. Doch auch Schlamm, Schlaglöcher und der
steile Abgrund hinderten Autofahrer*innen nicht daran,
uns mit riskanten Manövern zu überholen. Das Dorf ist
ebenfalls ein Wanderparadies und so assen wir in einer
kleinen Kneipe zwischen Tourist*innen und betrunkenen
Schäfer*innen.
Früh am nächsten Morgen kämpften wir uns bei
Nieselregen auf 2.800 Meter. Dort wartete die lange, alles
andere als spassige Abfahrt nach Kutaisi auf uns. Durch das
schlechte Wetter der letzten Tage war die Schotterstrasse
immer wieder von Erdrutschen oder umgefallenen Bäumen
blockiert. Mehrmals mussten wir Autofahrer*innen
auf dem Weg nach Ushguli dazu raten, umzukehren.
Als wir langsam wieder Zivilisation erreichten, gewannen
wir unser erstes Rennen gegen angsteinflössende wilde
Hunde – wenigstens weiss ich jetzt, dass man auf einem
Gravelbike 45 Kilometer pro Stunde fahren kann, wenn es
darauf ankommt.
Nach einer erholsamen Nacht in einer Pension und einer
morgendlichen 600-Meter-Kletterpartie ging es bergab
nach Kutaisi, wo ein wohlverdienter Tag Pause auf uns
wartete.
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Hör auf deinen Bauch
Nach 36 Stunden entspannen und essen war es Zeit,
weiterzuziehen: immer in Richtung Berge an der türkischen
Grenze. Wir wussten, dass dieser Tag hart werden würde,
aber er war bei weitem das anstrengendste, was wir jemals
auf zwei Rädern erlebt hatten. Die 2.600 Höhenmeter,
wovon die Hälfte aus Schotterstrassen bestanden, wären
schon in einem fitten Zustand eine Herausforderung
gewesen. Leider war ich alles andere als fit. Stunden ging
es ausschliesslich bergauf, nur um uns oben angekommen
den Weg von ein paar wütenden Schäferhunden den Weg
versperren zu lassen. Zum Glück tauchte bald auch der
dazugehörende Schäfer auf und pfiff sie zurück.
"WIR WUSSTEN, DASS DIESER TAG HART
WERDEN WÜRDE, ABER ER WAR BEI WEITEM
DAS ANSTRENGENDSTE, WAS WIR JEMALS
AUF ZWEI RÄDERN ERLEBT HATTEN."
- Ben Lubin
Nachdem wir eine Nacht in Abastumani gezeltet hatten,
ging es am nächsten Morgen nach Tiflis. Ich hatte mir
eine schwere Magen-Darm-Grippe eingefangen und hatte
kaum Kraft weiterzufahren. Die Strassen durch die Dörfer
waren nur mit Mühe befahrbar, es ging immer wieder
bergauf und meine Moral war am Boden.
Als wir Achalziche erreichten, wusste ich, dass es das für
mich gewesen war. Ich nahm ein Taxi zurück nach Kutaisi,
um mich zwei Tage zu erholen. Dann ging es per Bus nach
Tiflis, wo ich meine zwei Freunde traf.
Ein Herz für Georgien
Obwohl ich am Ende krank wurde, war dieser Trip eine
unglaubliche Erfahrung. Georgien hat es mir angetan. Hier
hatte ich einige der anstrengendsten und gleichzeitig besten
Fahrten meines Lebens. Und dazu die Schönheit dieses
Landes! Klar, so eine Tour ist definitiv nichts für schwache
Nerven und oftmals hatte ich mir mehr Gänge gewünscht
– dennoch würde ich dieses Land allen empfehlen, die
mit ihren Rädern echte Abenteuer erleben möchten.
Als Sahnehaube erwartet dich grosse Gastfreundschaft,
geniales Essen und eine faszinierende Kultur.
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Fotos: Janosch Abel/On
Text: Florian Winter
Laufen mit Stil
UltraLäufer Florian Neuschwander
über seine grosse Leidenschaft
Einmal im Leben einen Marathon laufen – diesen Traum kennen viele von uns. Über solche Distanzen kann Florian
Neuschwander nur schmunzeln. Er ist einer der schnellsten Ultra- und Ultra-Trail-Läufer Deutschlands und damit
verrückt nach Strecken weit jenseits der 42 Kilometer. Trotz zahlreicher Erfolge und zunehmender Publicity wirkt der
lässige Lauffreak überraschend entspannt und auf dem Boden geblieben. Im Interview erzählt er uns seine Geschichte.
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Moin Flo. Heute schon gelaufen?
Heute Morgen habe ich mich ein bisschen um meine
Webseite gekümmert, aber nach dem Interview geht’s auf
jeden Fall ab nach draussen!
Wie viele Kilometer reisst du in der Woche denn
so durchschnittlich ab?
Momentan sind es gar nicht mal so viele. Ich denke
im Schnitt irgendwas zwischen 120 und 160 Kilometern.
Früher kam ich schon mal auf 200 pro Woche, aber das
mache ich heute nicht mehr. Da steigt die Verletzungs- und
Erkältungsgefahr wirklich stark an und das muss nicht sein.
Du hast mit einer klassischen Bahnlaufkarriere
angefangen, aber dann wurden deine Läufe
wesentlich länger. Was hat dich zum Ultramarathon
gebracht?
Das war eher Zufall. Als ich für einige Zeit in
London wohnte, ist mir das Buch „The Ghost Runner“
in die Hände gefallen. Das ist die wahre Geschichte eines
Boxers, der seine Leidenschaft fürs Laufen entdeckte und
an Ultramarathons teilnehmen wollte. Als Profiboxer
durfte er aber nicht offiziell bei Wettkämpfen antreten.
Also schlich er sich ohne Nummer in die Rennen und ging
heimlich an den Start. Er wurde jedoch schnell bekannt,
da er immer ganz vorne in den Top Drei mitlief. Da keiner
wusste, wer dieser Typ ist, wurde er Ghostrunner genannt.
Mich hat diese Geschichte total fasziniert und von da an
wollte ich unbedingt auch mal einen Ultra laufen.
CAMPZ
Für Normalsterbliche hören sich Distanzen um
die 100 Kilometer nicht wirklich nach Spass an.
Was reizt dich an solchen Monsterläufen?
Man kommt viel rum! Klar, ich laufe auch viele
Wettkämpfe, aber am meisten Spass machen mir Läufe
in Gegenden, in denen ich noch nie gelaufen bin. Letzte
Woche habe ich beispielsweise einen inoffiziellen Rekord
um den Chiemsee aufgestellt: knapp 60 Kilometer in
dreieinhalb Stunden. So fallen mir längere Distanzen
nicht schwer, da sie unglaublich viel Abwechslung bieten.
Ich denke, das ist auch mein Geheimnis, warum ich jetzt
schon 22 Jahre im Laufgeschäft bin: Ich setze mir immer
wieder neue Ziele und bin stets auf der Suche nach neuen
Challenges. Immer nur die gleiche Strecke zu laufen, ist
auf Dauer einfach langweilig.
Was war das längste Rennen deines Lebens?
Das war der Western States 2018 in den USA. Der
geht über 100 Meilen, also stolze 161 Kilometer. Das war
auf jeden Fall einer meiner Top-Drei-Läufe, auch wenn
ich zum Schluss nur noch gewandert bin. An dem Tag war
ich leider nicht in Bestform. Wenn der Akku komplett
leer ist, du aber noch einen ganzen Marathon vor dir hast,
dann wird das ein langer Tag. Für den würde ich mich
gerne noch mal qualifizieren und zeigen, was ich wirklich
draufhabe.
Dein Motto lautet „Run with the Flow”. Was
bedeutet das für dich?
Angefangen hat das mit meinem Blog, auf dem ich
viele Tipps zum Thema Laufen gegeben habe. Für mich
persönlich bedeutet Flow aber, einfach so zu laufen, wie
ich Bock habe. Wenn ich richtig ballern will, mache ich
das, und wenn ich spontan Lust auf einen Marathon habe,
dann laufe ich spontan einen Marathon.
Was willst du noch erreichen? Welche Läufe
würden dich noch reizen?
Dieses Jahr will ich auf jeden Fall noch mal angreifen!
Ich habe drei oder vier 100-Kilometer-Läufe geplant,
mal sehen, wie das so läuft. Da sind zum Beispiel die
100 Kilometer von Biel in der Schweiz dabei, das ist
ein echter Klassiker unter den Ultramarathons. Für die
100-Kilometer-Weltmeisterschaft in Holland versuche
ich mich auch zu qualifizieren. Beim letzten Mal wurde
ich hier Neunter. Meine Bestzeit von 6:49 Stunden will
ich aber noch mal deutlich unterbieten! Als langfristiges
Ziel will ich unbedingt mal den Ultra-Trail du Mont Blanc
angreifen, das ist ein Traum eines jeden Ultraläufers.
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© Dan Milner / Osprey
Text: Florian Winter
Cool Runnings
Fünf Tipps für heisse Sommerläufe
Sommerzeit ist Running-Zeit! Ob in den Bergen oder in der Stadt – lange Tage und angenehme Temperaturen locken Läufer
aus dem Winterschlaf. Doch gerade jetzt solltest du bei deinem Training gut auf dich und deinen Körper achten. Mit unseren
folgenden Tipps behältst du garantiert einen kühlen Kopf.
CAMPZ
1. Der früHe vOgel
Wer früh morgens laufen geht, wird mit milden
Temperaturen und einem energiegeladenen Start in den
Tag belohnt. Morgens ist die Luft noch frisch und die
UV- sowie die Ozonbelastung gering – das ist vor allem
auch für Asthmatiker*innen wichtig, denn Ozon mindert
unsere Lungenfunktion zusätzlich.
Ganz nebenbei fühlt es sich verdammt gut an, den
inneren Schweinehund schon morgens überwunden zu
haben. Klingt unmöglich? Wer gerne lang schläft, kann
auch den Sonnenuntergang und damit angenehmere
Temperaturen abwarten – aber dann bitte ausgerüstet mit
einer Stirnlampe.
SALOMON
XA Pro 3D GTX Trailrunning Shoes Herren
2. KleiDer MacHen
läufer
ASICS
Silver Tank Damen
Das Schöne am Laufen im Sommer ist, dass man nicht viel
dazu braucht. Mit einem Shirt vom letzten Festivalbesuch
tust du dir jedoch keinen Gefallen. Baumwolle ist kaum
atmungsaktiv und lässt den Körper schnell überhitzen.
ASICS
Silver 5" Sprinter Damen
Die paar Schichten, die du am Körper trägst, sollten
möglichst funktional sein. Spezielle Laufbekleidung ist
leicht, transportiert entstehende Feuchtigkeit verlässlich
nach aussen und trocknet schnell. So bleibst du gut
durchlüftet und bestens gelaunt.
3. Mit KöpfcHen
Apropos Sonnenschutz: Bei Läufen in der prallen Sonne
ist eine Kopfbedeckung sehr zu empfehlen – es sei
denn, du bist ein Fan vom guten alten Sonnenstich. An
bewölkten Tagen kannst du ohne Bedenken auf eine
Mütze verzichten. Über den Kopf verlieren wir die meiste
Hitze; eine Kappe bringt dich in diesem Fall nur unnötig
ins Schwitzen.
HAGLÖFS
Kili Cap
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4. Training anpassen
Je höher das Quecksilber klettert, desto mehr solltest du
Dauer, Intensität und Häufigkeit deiner Läufe reduzieren.
Lass es jenseits der 25 Grad ruhig mal etwas entspannter
angehen. Der Sommer ist da, um ihn zu geniessen!
GARMIN
Forerunner 735XT Laufuhr
Du bist mit Pulsuhr unterwegs? Umso besser!
Laufuhren sind eine Bereicherung für jede*n Jogger*in,
denn sie ermöglichen volle Kontrolle aller wichtigen
Trainingsdaten. Orientiere dich im Sommer ruhig an den
Herzfrequenzbereichen deiner regulären Läufe – du wirst
sehen, dass du dazu automatisch dein Tempo verringern
werden musst.
USWE
Vertical 10 Plus
© Osprey
5. Richtig Trinken
Wer viel schwitzt, muss auch viel trinken. Gerade bei
längeren Läufen solltest du unbedingt etwas dabeihaben.
Super praktisch sind hier beispielsweise Trinkgürtel oder
-westen: Die geben dir maximale Bewegungsfreiheit, ohne
dabei nervig hin und her zu wackeln. Für Kleinigkeiten wie
Energieriegel oder Smartphone ist hier oftmals ebenfalls
Platz.
CAMELBAK
Ultra Pro Trinkrucksack Weste
Für alle Trailrunner*innen und Langstreckenläufer*innen,
die gerne etwas mehr Stauraum für ihre Ausrüstung haben,
sind Trinkrucksäcke mit eingebauter Trinkblase die bessere
Wahl. Moderne Modelle überzeugen durch perfekten Sitz,
der ideal auf die Bewegung beim Laufen zugeschnitten ist.
SALOMON
Agile 250 Belt Set
CAMPZ
© Julia Möller
MERRELL
Trail Glove 5
Was uns anmacht
Julia und ihr Merrell Trail Glove 5
Wer bist und was machst du bei Campz?
Ich bin Julia und arbeite als Koordinatorin im
Editorial Team. Ich kümmere mich darum, dass wir immer
die richtigen Texte für unsere Webseite, den Blog und
unser Magazin haben, und schiesse auch hier und da mal
ein paar Fotos.
Was empfiehlst du und wieso?
Ich habe den Merrell Trail Glove 5 ins Herz
geschlossen. Die Schuhe sind unglaublich leicht, dadurch
merke ich kaum, dass ich sie trage. Das Obermaterial ist
atmungsaktiv und umschliesst den Fuss wie eine Socke,
was superbequem ist. Sie sind vorne breit und bieten
viel Platz für die Zehen – insgesamt ergibt sich dadurch
wirklich (fast) ein Gefühl wie beim Barfusslaufen.
Ich laufe vor allem auf schmalen Waldwegen mit weichem,
trockenem Boden. Dafür sind die Schuhe perfekt – sie
bieten zwar eine gewisse Dämpfung, sind aber trotzdem
echte Minimalisten. Auf grobem Untergrund wie
zum Beispiel kaputtem Asphalt, den meine anderen
Trailrunningschuhe noch ausbügeln, laufe ich mit dem
Trail Gloves etwas bewusster um grössere Trümmer
herum. Die Sohle ist sehr griffig. Nur wenn es richtig
schlammig wird, würde ich andere Schuhe mit gröberem
Profil bevorzugen.
Unterm Strich kann ich mich mit den Schuhen fast so
fühlen, als ob ich barfuss laufe, habe aber trotzdem gut
geschützte Füsse. Dabei kitzeln sie das Beste aus mir heraus:
Ich laufe mit diesen Schuhen sehr viel aufmerksamer.
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Impressum
Herausgeber:
Internetstores GmbH
Friedrichstrasse 6
D - 70174 Stuttgart
Amtsgericht Stuttgart
HRB 741359 – Sitz: Stuttgart
Lektorat:
Herwig Frenzel
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Dr. Hans Dohrmann (CEO), Thomas Spengler (CCO)
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oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen
Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit
schriftlicher Genehmigung der Internetstores GmbH.
Schutzgebühr: 5 Euro
Anzeigen:
Philipp Seyb
Redaktioneller Stand: 22. April 2020
Redaktion und Grafik:
Bastian Steinecker, Christian Wenglorz, Florian Winter,
Jonas Christoph, Martin Ohliger
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Ben Lubin, Bramm Clitherow, Friederike Kosche, Ina
Kemter, Julia Möller, Matthias Haag
Unsere Druckerei und das Papier des Campz Magazins
sind FSC-zertifiziert
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gewonnen aus nach haltigen
Pflanzen verleihen den
Nature Dye Produkten eine
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sparen dabei noch Wasser
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Erneuerbar.
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Ein tiefer Blick in die Natur ist der Anfang nachhaltigen Handelns.
Mit dem renommierten Fotografen Keith Ladzinski und
dem TERREX Free Hiker Parley finden wir heraus, warum.