Visionen Good Life 01 2020
Unsere Gesellschaft wird nach Corona auf jeden Fall eine andere sein. Es geht längst nicht mehr darum, in den früheren Zustand zurückzukehren, sondern die Gesellschaft realisiert gerade, dass sie eine nachhaltige Zukunftsperspektive nötiger hat als alles andere. Gerade, wenn nahezu alle Systeme gegen Null fahren, wird dem Mensch als Individuum bewusst, dass eine Transformation hin zur Solidargemeinschaft für uns, unsere Kinder und unsere Enkel ganz essenziell wichtig und notwendig ist. Folgerichtig beschäftigt sich diese Ausgabe von Visionen GOOD LIFE mit der Nachhaltigkeit unseres Lebens im Innen, wie im Außen. Wann, wenn nicht jetzt, bietet sich die Gelegenheit zu einer tief gehenden Reflektion dahingehend, was wir tun und verändern können, dieses Leben, unsere Umgebung, unsere Heimat, unser Wirken nachhaltig und achtsam zu beeinflussen. Sei es im Bereich des Wohnens, der Mobilität, des Umwelt- und Klimaschutzes oder des Gemeinwesens, überall möchten wir Ihnen spannende Projekte und inspirierende Alternativen ans Herz legen, die alle gemeinsam ein Ziel verfolgen: uns Wege in eine nachhaltig lebenswerte Zukunft zu weisen. In diesem Sinne, eine angeregte Lektüre, herzlich - Euer GOOD LIFE-Team
Unsere Gesellschaft wird nach Corona auf jeden Fall eine andere sein. Es geht längst nicht mehr darum, in den früheren Zustand zurückzukehren, sondern die Gesellschaft realisiert gerade, dass sie eine nachhaltige Zukunftsperspektive nötiger hat als alles andere.
Gerade, wenn nahezu alle Systeme gegen Null fahren, wird dem Mensch als Individuum bewusst, dass eine Transformation hin zur Solidargemeinschaft für uns, unsere Kinder und unsere Enkel ganz essenziell wichtig und notwendig ist. Folgerichtig beschäftigt sich diese Ausgabe von Visionen GOOD LIFE mit der Nachhaltigkeit unseres Lebens im Innen, wie im Außen.
Wann, wenn nicht jetzt, bietet sich die Gelegenheit zu einer tief gehenden Reflektion dahingehend, was wir tun und verändern können, dieses Leben, unsere Umgebung, unsere Heimat, unser Wirken nachhaltig und achtsam zu beeinflussen.
Sei es im Bereich des Wohnens, der Mobilität, des Umwelt- und Klimaschutzes oder des Gemeinwesens, überall möchten wir Ihnen spannende Projekte und inspirierende Alternativen ans Herz legen, die alle gemeinsam ein Ziel verfolgen: uns Wege in eine nachhaltig lebenswerte Zukunft zu weisen.
In diesem Sinne, eine angeregte Lektüre, herzlich - Euer GOOD LIFE-Team
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01/2020
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Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin.
Gottfried Keller
Liebe Leserinnen , liebe Leser ,
unsere Gesellschaft wird nach Corona auf jeden Fall eine andere sein. Es geht längst nicht
mehr darum, in den früheren Zustand zurückzukehren, sondern die Gesellschaft realisiert
gerade, dass sie eine nachhaltige Zukunftsperspektive nötiger hat als alles andere.
Gerade, wenn nahezu alle Systeme gegen Null fahren, wird dem Mensch als Individuum
bewusst, dass eine Transformation hin zur Solidargemeinschaft für uns, unsere Kinder und
unsere Enkel ganz essenziell wichtig und notwendig ist. Folgerichtig beschäftigt sich
diese Ausgabe von Visionen GOOD LIFE mit der Nachhaltigkeit unseres Lebens im Innen,
wie im Außen.
Wann, wenn nicht jetzt, bietet sich die Gelegenheit zu einer tief gehenden Reflektion
dahingehend, was wir tun und verändern können, dieses Leben, unsere Umgebung, unsere
Heimat, unser Wirken nachhaltig und achtsam zu beeinflussen.
Sei es im Bereich des Wohnens, der Mobilität, des Umwelt- und Klimaschutzes oder des
Gemeinwesens, überall möchten wir Ihnen spannende Projekte und inspirierende
Alternativen ans Herz legen, die alle gemeinsam ein Ziel verfolgen: uns Wege in eine nachhaltig
lebenswerte Zukunft zu weisen.
FOTOS: PR/TSR Radolfzell GmbH
In diesem Sinne, eine angeregte Lektüre,
herzlich
Euer GOOD LIFE-Team
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Good Life
GREEN Living 44
08 Bio-Pionier & Wegweiser
Interview mit Felix Prinz zu Löwenstein zur Zukunft
der ökologischen Landwirtschaft
12 Nachhaltiger Wohntrend: Tiny House
Platz ist in der kleinsten Hütte. Neue Wohnmodelle
für eine lebenswerte Zukunft
18 Gelebte Nachbarschaft
Reparieren statt wegwerfen, tauschen statt
neu kaufen, Hilfe zur Selbsthilfe
52 18
22 Energiewende JETZT!
Raus aus Kohle und Atom! Nie war der Wechsel
zum Ökostrom einfacher als heute
28 Artenschutz geht alle an
Wildbienen und Schmetterlinge - ein Bilderbogen
der wichtigen biologischen Vielfalt
48
36 Comeback des Schrebergartens
Immer mehr Menschen finden in einem Kleingarten
Muße, Freiheit und ihr kleines Glück
40 Kein Müll - kein Ballast
Interview mit der „Zero Waste“-Aktivistin,
Bloggerin und Autorin Shia Su
44 Die neue Lust am Rad
Das E-Bike ist das neue Auto! Immer mehr
Menschen entdecken das Fahrradfahren
40 22
FOTOS: flickr CC BY-SA 2.0 Dornenwolf, PR Bosch; Südwest Verlag/Mike Meyer;
Wikimedia CC BY-SA 3.0 Micha Jost; PR Wasteland Rebel; Linda Kelly/Timo
Jaworr; Getty Images. Titelfoto: Getty Images
48 Die Lupinenkönigin
Öko-Landwirtin Linda Kelly widmet sich
erfolgreich dem Superfood Lupine
52 Green Kitchen
Die Küche als nachhaltiger Lebensraum.
Ein Trend, der immer mehr Freunde gewinnt
56 Biokoch Holger Stromberg
Der ehemalige Sternekoch hat die Rezepte für ein
gesundes, nachhaltiges Leben
3 Editorial
6 GOOD LIFE Magazin
62 Vorschau / Impressum
36 56
12
5
Natürlich
Nachhaltig
Fair
Good Life
Was uns im Frühjahr bewegt!
Nachhaltig entspannen
Urlaub auf dem Bauernhof
Nein, neu ist die Idee vom Urlaub auf dem Bauernhof
nun wirklich nicht – aber in der „Nach-Corona-Zeit“
eine nachhaltige Urlaubsalternative, die
für immer mehr Menschen in Frage kommt. Warum
in die Ferne schweifen…? Nachhaltige Urlaubsbauernhöfe
haben sich „Natürlichkeit“ auf allen Ebenen
auf ihre Fahnen geschrieben. Das fängt bei
schadstoffarmen Baustoffen an, geht über ein aus
Vollholz gefertigtes Mobiliar und reicht hin bis zu
allergikergerechten Unterkünften. Die Hofangebote
sind ebenfalls naturnah orientiert und finden
meist in den Outdoor-Bereichen der Höfe oder in
freier Natur statt. Der Kreislauf des Lebens wird
beobachtet und berücksichtigt. Wer die beruhigende
Möglichkeit der körperlichen, naturnahen
Arbeit und den liebevollen Umgang mit Stall- &
Haustieren erleben möchte, ist auf dem Bauernhof
genau richtig.
So geht entschleunigte
Entspannung:
im Einklang
mit der Natur
urlauben
Der amerikanische Sportausrüster Nike stellt endlich
einen nachhaltigen Trainingsschuh vor. Der
Sneaker mit dem klangvollen Namen "Space Hippie"
soll die niedrigste CO2-Bilanz aller Zeiten haben.
Er kommt jetzt im Frühsommer erstmals in
den Handel. Alle „Space Hippie“-Modelle besitzen
ein spezielles Flyknit-Upper, das zu mindestens
85% aus recycelten Plastikflaschen, alten T-
NIKE „Space Hippie“
Schicke Sneaker aus Plastikmüll
Shirts und anderem Stoffabfall besteht. Bei dieser
Machart fühlt man sich allerdings naheliegender
Weise an die Parley-Modelle des deutschen Wettbewerbers
adidas erinnert. Ebenfalls recycelt wurde
der für die Sohle verwendete Schaumstoff, was
zusammen mit dem sogenannten Nike Grind
Gummi zugleich den einzigartigen, gesprenkelten
Look der Midsole erklärt.
FOTOS: PR -Hochschwarzwald-Tourismus;
Nike; Sonnenglas; Biowert; Desserto
6
Sonnenglas aus Südafrika
Die Solarlampe im Einmachglas
Praktischer
und hübscher
Deko-Artikel
für die lange
Gartennacht
Wie so oft: man muss sich nur was einfallen
lassen! Das Prinzip dieser Solarlampe ist wirk-
lich simpel, denn das Sonnenglas speichert
während des Tages Energie, die es nachts in
Form von Licht wieder abgibt. Diese Methode
der Lichterzeugung ist absolut nachhaltig, stellt
einen einfachen Weg dar, umweltbewusst zu
leben und
macht darüber hinaus einfach Spaß.
Das Sonnenglas wird zum Großteil in Handarbeit
in Südafrika hergestellt, denn das garantiert
höchste Qualität und lange Lebensdauer.
Als FairTrade-Produkt wurde es ursprünglich
als vollwertige Lichtquelle für Menschen in Gebieten
ohne Stromversorgung entwickelt. Das
Sonnenglas ist mit LED-Leuchten ausgestattet,
die über Solarzellen im Deckel aufgeladen werden.
Wenn es tagsüber in der Sonne steht, werden
die LED-Akkus aufgeladen und spenden
dann für viele Stunden weiches, trotzdem helles
und nicht blendendes Licht. Die Lichtleistung
beträgt 15-30 Lumen, die Farbtemperatur
liegt bei 3500 Kelvin. Zwei verschiedene
Größen der smarten Lichtquelle sind erhältlich:
www.sonnenglas.net
Grasfabrik im Odenwald
Öko-Granulat für Bodenprofile & Blumentöpfe
Wie bitte, Grasfabrik? Nein, nicht was Sie (vielleicht) denken - alles ganz harmlos und doch
raffiniert! Die Biowert Industrie GmbH aus dem hessischen Odenwald stellt aus regional
erzeugtem Wiesengras Kunststoffe, Dämmstoffe, Dünger und Ökostrom her. In einem patentierten
Verfahren werden aus Gras Zellulosefasern ausgewaschen und zu verschiedenen
Materialien, u.a. AgriPlast, eine Art Kunststoff mit 75% Grasanteil weiterverarbeitet. Das
von Biowert entwickelte und patentierte Verfahren beruht auf dem Prinzip der „Grünen
Bioraffinerie“, bei dem feuchte, faserhaltige Biomasse in eine flüssige und feste Phase aufgetrennt
wird. Diese Trennung erfolgt rein mechanisch, ohne jeden Einsatz von Chemikalien
oder organischen Lösungsmitteln. Aus der Masse werden schließlich Kleiderbügel,
Blumentöpfe oder Boden-Paneele für Terrassen hergestellt.
Leder ist ganz
sicher eines
der ältesten
Materialien der
Menschheit, aber
für Leder werden
jährlich mehr als eine
Milliarde Tiere geschlachtet.
Den fühlenden Lebewesen wird die
Haut vom Leib geschnitten, oftmals
sind die Tiere dabei noch bei vollem
Bewusstsein. Um die Häute der Tiere
haltbar zu machen, müssen sie mit verschiedensten
toxischen Chemikalien
behandelt werden, die teilweise sogar
Alternative aus Mexico
Veganes Leder aus Kaktus
Hautausschläge verursachen können
und die Umwelt massiv belasten.
Nachhaltiger können Leder-Alternativen
sein, bei denen die synthetischen
Rohstoffe im Kunstleder durch organische
ersetzt werden. Die interessanteste
Leder-Alternative stammt von
zwei Tüftlern aus Mexiko, nennt sich
„Desserto“ und wird aus dem
Feigenkaktus gewonnen.
Für den Kaktus
haben sich die
beiden Erfinder
entschieden,
da er fast
kein Wasser, sondern hauptsächlich
Sonne braucht, um zu wachsen. Das
Kaktus-Leder ist wie echtes Leder atmungsaktiv
und soll für möglichst viele
Branchen von der Auto- über die Modeindustrie
bis zur Luftfahrt einsetzbar
sein. Adrián López Velarde und Marte
Cázarez waren von der Akzeptanz und
dem Erfolg ihres Kakteen-Leders
auf den weltgrößten
Messen so angetan,
dass nun die
Produktion im
großen Stil anläuft.
7
GREEN Living
Es gibt zum Öko-Landbau keine Alternative!
BIO-PIONIER
& WEGWEISER
Die Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft
ist nicht nur wünschenswert, sondern tatsächlich alternativlos. Agrar-Ökonom,
Buchautor und Biobauer Felix Prinz zu Löwenstein im Gespräch.
Text und Interview Martina Pahr
Bio bedeutet Leben – wortwörtlich. Nur so können wir
die Voraussetzungen für die nachhaltige Produktion
unserer Lebensmittel - wie fruchtbare Böden, unbelastetes
Wasser, Artenvielfalt – erhalten. Klima- und Tierschutz,
Ernährung für alle und nachhaltiger Umgang mit unseren
Ressourcen sind massiv drängende Herausforderungen, denen
wir uns unverzüglich stellen müssen. Die aktuelle Lage
beschreibt Felix zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzende des
Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft, als nichts weniger
als dramatisch. Bio ist nicht nur ein Weg, sondern
der einzig gangbare für uns.
Er selbst hat 1992 begonnen, sein Hofgut
Habitzheim im Odenwald nach ökologischen
Richtlinien zu führen. Das Hofgut
umfasst 160 Hektar Acker und 100 Hektar
Wald. Seit 2004 wird hier zudem Solarenergie
gewonnen. Aktuell, so weiß
Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Dachverbandes
BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft),
sind es in Deutschland 12,5 Prozent
der landwirtschaftlichen Betriebe, die ökologisch wirtschaften.
Idealerweise, so der Agrarökonom, sollte es bald gar
keine Biobauern und -bäuerinnen mehr geben – weil es dann
einfach „Bauern und Bäuerinnen“ wären, da alle auf diese
Weise produzieren. Politik, aber auch Endverbraucher können
und müssen das Ihre zu einer funktionierenden Landwirtschaft
beitragen.
Aus welchen Gründen haben Sie seinerzeit Ihr Hofgut
von konventionell auf Öko umgestellt?
Hauptsächlich war es das zunehmende Unbehagen
im Umgang mit chemischen Pestiziden,
bei denen einem ja klar ist, dass sie
nicht dafür gedacht sind, in der Natur zu
sein. Dazu die immer wiederkehrende
Erfahrung, dass man in der Handhabung
damit Kompromisse eingehen muss, die
gar nicht vorgesehen sind. Beispielsweise
8
GREEN Living
HofgutHabitzheiminSüdhesHabitzheim in Südhessen:
Die Landwirtschaft wurde
1992 auf BIO umgestellt.
soll man nicht spritzen, wenn der Wind stark weht – muss es
dann aber manchmal in der Praxis doch machen.
Mit solchen Dingen habe ich mich immer unwohler gefühlt.
Als mir klar geworden ist, dass das auch ökonomisch geht,
weil es einen Markt für Bio-Produkte gibt, und zudem produktionstechnisch
funktioniert, hab ich gesagt: Dann mach
ich das doch.
Warum sind nicht alle Berufskollegen zu dieser Erkenntnis
gekommen?
Da gibt es eine breite Palette von Gründen: Manche sind tatsächlich
mit ideologischen Vorbehalten behaftet. Die stellen
sich vor: Wenn man Bio macht, dann ist das Schlamperei,
man muss doch seinen Acker sauber halten. Oder auch:
Wenn ich umstelle, schauen mich alle Nachbarn schräg an.
Es gibt aber viele Betriebe, die können gar nicht umstellen,
weil sie so intensiv in eine Richtung investiert haben, z.B.
durch den Bau einer großen Stallanlage.
Bevor sie die nicht abbezahlt haben, können sie gar nicht
an eine Veränderung denken. Dann gibt es Betriebe, die wol-
len gerne umstellen, schauen sich den Markt an und fragen
sich, ob das funktioniert, wo schon so viele andere umgestellt
haben. Konkret haben wir das bei Milchbauern, wo eine
Umstellung nur Sinn macht, wenn man auch einen Vertrag
mit einer Bio-Molkerei hat.
Was sind die größten Herausforderungen einer
Umstellung?
Das Sterben der landwirtschaftlichen Betriebe beginnt nicht
jetzt mit einer veränderten Agrarpolitik – die sich zudem
nicht besonders verändert hat -, sondern hat schon unter
den Bedingungen stattgefunden, deren Fortbestand jetzt
von vielen verteidigt wird. Das macht es für mich besonders
unverständlich. Dass ein Betrieb, der bereits Liquiditätsprobleme
hat, sich vor Veränderungen fürchtet, ist normal.
Trotzdem ist es rein ökonomisch so, dass für die meisten
Betriebe eine Umstellung vorteilhaft wäre. Das kann man
auch statistisch aus den Buchführungsauswertungen, die
9
GREEN Living
Mini
Haus
Nachhaltiger, minimalistischer Lebensstil ist angesagt!
Das Tiny House zeigt, dass es nicht auf die Anzahl
der Quadratmeter ankommt, um ein glückliches Leben in den
eigenen vier Wänden zu führen.
text Melanie Breuer
Der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau
machte es Mitte des 19. Jahrhunderts vor, als er in eine
zwölf Quadratmeter kleine Blockhütte am See in den
Wäldern Massachusetts zog und diese Erfahrung in seinem
Werk „Walden“ beschrieb. „Der Mensch ist umso reicher, je
mehr Dinge er liegen gelassen hat“, heißt es in seinem Klassiker.
Heute gilt Thoreau als ein Initiator der sogenannten Tiny-House-Bewegung,
deren Anhänger sich ganz bewusst für
ein Leben auf minimalen Raum entschieden haben. Wie der
englische Name „Tiny House“, also „winziges Haus“, bereits
vermuten lässt, hat der neue Wohntrend in den USA seinen
Anfang genommen. Als 2007 die große Immobilien- und Finanzkrise
selbst kleinere Eigenheime für viele Menschen unerschwinglich
machte, waren alternative Wohnmodelle gefragt.
Für einige von ihnen sind diese inzwischen zur neuen,
nachhaltigen Lebensphilosophie geworden. Zugleich bringen
Tiny Homes ein Stück weit Flexibilität mit sich, lassen sie
sich doch – zumindest in den Vereinigten Staaten – auch problemlos
mobil gestalten und so überallhin mitnehmen.
Bye-bye, Materialismus!
Die Verkleinerung der eigenen Lebensverhältnisse – das sogenannte
Downsizing - und die Verringerung des ökologischen
Fußabdrucks sind seit geraumer Zeit Gegenstand
der Diskussion innerhalb unserer Gesellschaft. In Deutschland
ist Wohnraum in den vergangenen Jahren ebenso
knapp wie teuer geworden. Kein Wunder, dass der Wunsch
nach bezahlbaren und unabhängigen Wohnideen mittlerweile
auch bei uns immer größer wird. Wer mit dem Gedanken
spielt, sich auf dieses Konzept einzulassen, muss sich
von Beginn an darüber im Klaren sein, dass ein Leben im Tiny
House mit Verzicht verbunden ist. Auf gerade einmal
sechs bis etwa fünfzehn Quadratmetern gilt es, sich auf das
Wesentliche zu beschränken und sich von unnötigem Ballast
12
Ein kleiner, aber feiner
Wohntraum aus Holz: hier
sogar Marke Eigenbau!
13
GREEN Living
Nachhaltige
Nachbarschaft
Teilen, reparieren, Unterstützung geben und Hilfe
bekommen – direkt vor der eigenen Haustür: Wer sich auf
die Menschen „next door“ einlässt, lebt nachhaltiger!
17
GREEN Living
text Martina Pahr
Es gab einmal Zeiten, da war es üblich, sich überall im
Haus vorzustellen, wenn man irgendwo neu einzog. Es
könnte ja sein, dass man sich einmal einen Würfel Hefe
leihen muss oder jemanden braucht, der ein wichtiges Päckchen
annimmt. Heute dagegen kennen viele Menschen, vor
allem in den Großstädten, die Leute kaum noch, mit denen
sie in derselben Straße, im selben Haus oder sogar Tür an
Tür leben. Vielleicht vom Sehen, maximal vom Grüßen – aber
es ist nicht mehr unbedingt Usus, sich auch einmal auf ein
Pläuschchen zusammenzustellen.
Für soziale Interaktion hat man ja Menschen, mit denen
einen mehr verbindet als die Adresse: Kollegen, Freunde
oder die virtuellen Bekanntschaften auf den verschiedensten
Kanälen der sozialen Medien. Doch genau das, was
uns vermeintlich trennt – das Internet in all seinen Erscheinungsformen
– hilft uns jetzt, in schwierigeren Zeiten, wieder
näher zusammenzurücken, Hilfe anzubieten und anzunehmen
und die Nachbarschaft kennenzulernen. Die Nachbarschaftsplattformen,
die schon vor einiger Zeit entstanden,
bewähren sich jetzt in Krisenzeiten enorm. Online werden
hier Hilfsprojekte und Einkaufsdienste organisiert.
Auf das Wesentliche reduziert, schlägt jetzt auch die Stunde
der Nachhaltigkeit, die in den verschiedensten Projekten
zum mehrwertigen Austausch im eigenen Viertel anregt:
Bücherschränke, Repair-Cafés und Tauschbörsen.
Ein bisschen Theorie vorneweg: Die große Transformation
Richtung Nachhaltigkeit, die aktuell ansteht, sollte nicht unbedingt
global angegangen werden – ganz offensichtlich
hat das bisher ohnehin noch nichts genutzt. Davide Brocchi
stellt in seinem jüngsten Werk dar („Große Transformation
im Quartier – Wie aus gelebter Demokratie Nachhaltigkeit
Der Wandel zur Nachhaltigkeit wird in
Nachbarschaften auf den Weg gebracht.
wird“), dass man auf lokaler Ebene am besten ansetzen kann.
Der Kölner Soziologe geht der Frage nach, warum es erfolgversprechender
ist, wenn der notwendige Wandel auf lokaler
Ebene initiiert wird, im eigenen Viertel, direkt in der
Nachbarschaft. Dafür hat er sechs lokale Bürgerinitiativen
genauer betrachtet und erkannt: Auch wenn moderne Nachbarschaften
keine traditionellen Dorfgemeinden abbilden
können, kann dennoch das Vertrauen, dass man dieser entgegenbringt,
auf sie übertragen werden.
Der Autor in einem Interview: „Wenn wir Vertrauen fördern,
ergeben sich viele positive Effekte im Sinne der Nachhaltigkeit.“
Das Potenzial für die Transformation “kann durch
die Bildung unkonventioneller Allianzen am besten entfaltet
werden“, etwa durch Nachbarschaftsinitiativen, die sich
transparent und demokratisch organisieren und die Beteiligten
als mündige Menschen miteinbezieht.
Die mittlerweile acht überregionalen und 13 regionalen
Nachbarschaftsplattformen im Internet sind ein erster
Schritt in diese Richtung – Tendenz steigend. Sie alle sind
Manifestation des alten ungarischen Sprichworts: „Kein
Mensch ist so reich, dass er nicht seinen Nachbarn braucht.“
Die wohl bekannteste ist die Plattform „nebenan.de“ mit
mehr als 4.600 aktiven Nachbarschaften, auf die sich mehr
als 600.000 Teilnehmer verteilen. Die Plattform „Nachbarschaft.net“
hat 200.000 Nutzer, die sich auf den Seiten tum-
Die niederländische Umweltjournalistin Martine
Postma hat 2009 das Konzept der „Repair Cafés“
entwickelt und stellt ihr Know-How in Form einer
Franchise-Lizenz zur Verfügung.
19
GREEN Living
Energiewende
jetzt!
Keine Lust mehr auf Kohle und schon gar nicht auf Atom? Wer wirklich
will, kann im Handumdrehen zu Ökostrom wechseln, um die
Energiewende zu fördern. Gründliche Recherche ist trotzdem wichtig
– denn nicht überall, wo Öko draufsteht ist auch Öko drin.
22
Bücher zum Thema - für Sie ausgewählt...
My GREEN Home
Dieser umfassende und praxisnahe Guide bietet Tipps, Tricks
und Vorschläge, wie man sein Zuhause nachhaltiger gestalten
kann. Mit selbsterprobten Ratschlägen zeigt das Autorinnentrio
clevere Lösungen und Less-Waste-Tipps auf und wie konventionelle
Produkte ersetzt werden können. Checklisten, Icons, DIYs
und übersichtliche Tabellen inspirieren
und machen Lust, die Ärmel hochzukrempeln.
Zusammen mit Adressen
und Links zu Unverpackt-Läden, Repair-
Shops und Co führt der Guide in ein
nachhaltiges Zuhause zum Wohlfühlen.
Christine Weidenweber, Jana Wischnewski-Kolbe,
Anne Peter: My GREEN
Home. Dein Guide für ein nachhaltiges
Zuhause. Klappenbroschur, 224 S.,
ISBN 978-3-95728-372-6, Knesebeck-
Verlag, Euro 25,-
Erfahre, wie 12 Menschen ihre Seele zur Arbeit schicken
In außergewöhnlicher Klarheit benennt Stephan Möritz seinen
Klienten ihre Lebensaufgaben. Direkt von der Quelle – den Seelen.
Die umwerfende Exaktheit seiner Durchsagen lassen wenig
Spielraum für Interpretation und liefern den Menschen detaillierte
Bedienungsanleitung für ihren weiteren Lebensweg. Aber
was für Lebensaufgaben werden auf Seelenebene gewählt? Was
machen die Menschen alles, um den Sinn ihres Lebens zu finden?
Genau darüber berichten 12 von ihnen in diesem 2. Band zum
Thema LEBENSAUFGABE. Mit großer
Offenheit, nie ganz glatt und immer
anders als vermutet, tauchen die Zwölf
in den nächsten Lebensabschnitt ein.
Stephan & Claudia Möritz: Lebensaufgaben
- Band 2. Erfahre, wie 12 Menschen
ihre Seele zur Arbeit schicken. Ein
Praxisleitfaden., Soft-Cover, 148 S.,
ISBN 9783749471409, BoD-Verlag,
Euro 15,90, E-Book Euro 5,99
Weltengeher
Zwei Jahre reist Journalistin Caroline um die Welt, auf der Suche
nach dem Sinn des Lebens. Doch sie gerät zunehmend in Schwierigkeiten,
ihre Reise entwickelt sich zur Flucht. Erschöpft trifft sie
in Salzburg auf Josh. Aus Vertrauen wird Freundschaft, dann tiefe
Nähe. Doch die Schatten ihrer Vergangenheit holen auf, ihre Verfolger
sind ihr auf der Spur. Josh nimmt sie mit, auf eine andere
Reise. Die abenteuerlichste Zeit ihres Lebens beginnt. Große
Herausforderungen stehen bevor, die Caroline immer wieder an
ihre Grenzen führen. Sie muss ihre
Bestimmung erkennen. Aber welche
Rolle spielt Josh in diesem vertrackten
Spiel um Leben und Tod? Eine Geschichte,
die bewegt: Sie berührt das Herz und
bleibt im Kopf.
David Candeago: Weltengeher. Auf der
Suche nach dem Sinn des Lebens.
Roman. GEOVIS Media, 2019. Klappenbroschur,
720 S., ISBN 978-3-96443-
402-9. Euro 16,90 (D)
www.weltengeher.de
Große Ernte im kleinen Garten
In wenigen Schritten zum eigenen Gemüsegarten! Mit diesem
Gartenbuch ernten Sie schon bald, was Sie säen oder
pflanzen. In nur zehn Schritten führt der Ratgeber zum eigenen
Nutzgarten. Perfekt für Einsteiger, die einen kleinen
Garten besitzen und selber anbauen wollen. Mit praxiserprobten
Anleitungen und über 600 Fotos werden Sie ruckzuck
zum Selbstversorger. Bewährte Gartenprojekte werden
in Wort und Bild erklärt – vom
Hochbeet über Kräutergarten und
Rankgerüst bis zum kaninchensicheren
Zaun. Diese praxisorientierte
Anleitung beschert große Ernten in
kleinen Gärten.
Simon Akeroyd: Selbstversorgung
für Einsteiger. 256 S., ISBN 978-3-
8310-3901-2, Verlag Dorling Kindersley,
Euro 16,95
Kleine, feine Hideaways auf der ganzen Welt
Sie sind auf der Suche nach einem besonderen Hotel-Tipp? Schön soll es sein,
klein und fein, aber dennoch mit all den Annehmlichkeiten, die ein Hotelbetrieb
bietet? „Tiny Hotels“ enthält eine exklusive Auswahl von 40 Übernachtungsmöglichkeiten,
verteilt über die ganze Welt. Sie sind alle mit Sinn fürs
Außergewöhnliche eingerichtet und bieten die Exklusivität der Einsamkeit,
ohne auf den Komfort eines Hotels zu verzichten. Über 200 Fotos beflügeln
die Sehnsucht und lassen die Träume beginnen!
Florian Siebeck: Tiny Hotels. Kleine Quartiere für große Tage. Hardcover,
224 S., 230 farbige Abbildungen. ISBN: 978-3-7913-8671-3, Prestel Verlag,
Euro 30,-
25
„Sorgen Sie gut für Ihr Blut und
bleiben Sie gesund!“
Interview mit Dr. Earl Mindell, Ernährungsexperte und
Weltbestseller-Autor, und Dr. Gene Bruno, Professor für Nutrazeutik
Dr. Bruno: Unser Blut ist der Haupttransportweg für nützliche,
aber auch für schädliche Substanzen im Körper. In dieser lebenswichtigen
Flüssigkeit werden Dinge wie
Vitamine, Mineralien, Sauerstoff, Hormone,
aber eben auch Schwermetalle und
Toxine durch die zellulären Pfade transportiert.
Die chemischen Stoffe gelangen
ins Blut, sobald sie – ob bewusst oder
unbewusst, wenn sie aus der Umwelt stammen
– vom Körper aufgenommen wurden,
und werden über den Blutkreislauf im ganzen
Körper verteilt. Wenn man weiß, wie
man die natürlichen Entgiftungsmechanismen
des Körpers unterstützen kann,
kann man sich toxischer Substanzen besser
entledigen und fördert dadurch die
Gesundheit.
„Unser Blut ist unser ‚Lebenszug‘, es transportiert
nützliche und wichtige Substanzen durch
unseren Organismus. Ebenso kann es aber auch
Giftstoffe mit sich führen, die – durch eine
bewusste Maßnahme oder unbewusst über die
Umwelt – vom Körper aufgenommen wurden.
Die Qualität unseres Blutes ist von entscheidender
Bedeutung für unsere Gesundheit. Daher
sollten wir die Entgiftungsmechanismen unseres
Körpers kennen und nutzen, um uns toxischer
Substanzen zu entledigen.“
Die renommierten Wissenschaftler wollen darüber aufklären,
welche wichtigen Aufgaben unser Blut zu erfüllen hat und
warum wir es durch eine bewusste Entgiftung unbedingt dabei
unterstützen sollten.
In Ihrem neuen Buch erklären Sie, was man über das Blut und
die natürlichen Entgiftungsmechanismen des Körpers wissen
sollte. Warum ist das so wichtig für die Gesundheit?
Bluttests gehören zu den Standarduntersuchungen
einer medizinischen Behandlung.
Welche Werte werden dabei ermittelt,
und was sagen diese über den
Gesundheitszustand aus?
Dr. Bruno: Eine Messung der im Blut enthaltenen Substanzen
kann aufzeigen, ob der Körper innerhalb der normalen Parameter
funktioniert. Wenn eine oder mehrere dieser Substanzen sich
nicht im Normbereich befinden, kann dies auf eine Krankheit
hinweisen oder einfach nur darauf, dass man entsprechende Veränderungen
in seinem Lebensstil vornehmen sollte. Wenn zum
Beispiel das Gesamtcholesterin und das LDL-Cholesterin zu
hoch sind, sollte man seinen Speiseplan dahingehend verändern,
dass man weniger gesättigte Fette und stattdessen mehr Gemüse,
Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu sich nimmt. Auch regelmäßige
körperliche Bewegung spielt eine große Rolle. Solche
Maßnahmen können kardiovaskulären Herz-Kreislauf-Erkrankungen
vorbeugen. Ein ganz normaler Bluttest ermöglicht die
Einsicht, dass man solche Dinge angehen sollte.
Alles, was wir tagtäglich essen und trinken, hat große Auswirkung
auf das Blut und damit auf die Gesundheit. Welche Nährstoffe
braucht das Blut, um seine Funktionen zu erfüllen, und
welche Faktoren wirken sich negativ auf die Gesundheit des
Blutes aus?
Dr. Mindell: Es stimmt, dass unsere tägliche Nahrung die Blutgesundheit
und damit die Gesundheit ganz allgemein beeinflusst.
26
INTERVIEW
Um die Gesundheit
Ihres Blutes zu verbessern,
sollten Sie auf
Folgendes achten:
Schon eine halbe Stunde
Bewegung am Tag
wirkt sich positiv auf
Ihr Blut und Ihr Herz-
Kreislauf-System aus.
Ihr Organismus
braucht Makronährstoffe,
also Kohlenhydrate,
Fette, Protein,
Ballaststoffe und Wasser.
Diese Nährstoffe
werden, mit Ausnahme
des Wassers, im
Verdauungssystem
Gene Bruno, MS, MHS
gespalten, damit sie
dem Körper Energie liefern können. Kohlenhydrate können am
raschesten als Brennstoff verwendet werden. Ballaststoffe bewegen
sich durch den Verdauungstrakt und werden relativ unverändert
im Stuhlgang ausgeschieden. Doch sie ernähren die „freundlichen“
Darmbakterien, die für die Gesundheit unerlässlich sind.
Fette sind die konzentrierteste Form der Energie in unserer
Ernährung, und Protein gehört zu den wichtigsten Substanzen
zur Aufrechterhaltung der Gesundheit. Beispiele von förderlichen
Nahrungsmitteln für ein gesundes Blut sind Zwiebeln und
Knoblauch. Beispiele für Substanzen, die zu Problemen in Ihrem
Blut führen können, sind Schwermetalle, Lötzinn auf Kupferdrähten,
Pestizide, Zigarettenrauch und Latexfarbe.
Eine ausgewogene Ernährung trägt am meisten zur Erhaltung
der Gesundheit bei, doch können auch Nahrungsergänzungsmittel
die Blutreinigung unterstützen. Welche Substanzen sind
das, und wie nimmt man diese am besten zu sich?
Dr. Mindell: Leider gehört eine ausgewogene Ernährung der Vergangenheit
an. Die meisten Menschen ernähren sich heute von
verarbeiteten Lebensmitteln und Fertiggerichten. Es wird
geschätzt, dass bspw. bei der heutigen Ernährungsweise in den
USA nur drei Prozent der Bevölkerung alle notwendigen Vitamine,
Mineralien und Aminosäuren in ausreichender Menge zu sich
nehmen. Die für optimale Gesundheit notwendigen Mikronährstoffe
sind die folgenden: Vitamin A, Vitamine aus dem B-Komplex,
die Vitamine C, D, E und K; Mineralien wie Kalzium, Kalium,
Natrium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Jod, Mangan, Selen
und Zink. Diese Nährstoffe werden durch die entsprechenden
Nahrungsmittel aufgenommen. Falls dies nicht in ausreichender
Menge möglich ist, sollte man zu natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln
greifen. Vitamin A ist wichtig für die Sehkraft. Die
Vitamine aus dem B-Komplex (B 1 , B 2 , B 3 , B 12 und Folsäure)
tragen gemeinsam dazu bei, dass der Körper Makronährstoffe in
Energie verwandeln kann. Vitamin C unterstützt die Synthese
von Proteinen, darunter auch des Kollagens, dem Hauptprotein
im Bindegewebe. Vitamin D ermöglicht die Aufnahme von Kalzium
und Magnesium.
Vitamin K ist ein starkes
Antioxidans, das
dem Körper hilft,
Schäden durch freie
Radikale zu vermeiden.
Oben genannte
Mineralien tragen auch
entscheidend zur
Gesundheit von Knochen
und Gehirn bei.
Neben Ernährung
und Nahrungsergänzungsmitteln
stellt der
Ratgeber auch sogenannte
Komplementärtherapien
vor, die
Dr. Earl Mindell, RPh, MH, PhD
bei der Entgiftung
und bei der Erhaltung der Blutgesundheit hilfreich sind. Welche
Möglichkeiten gibt es hier?
Dr. Mindell: Ergänzende Möglichkeiten, also Komplementärtherapien
zur Förderung des Entgiftungsprozesses und der Erhaltung
der Blutgesundheit, sind Saunatherapie, Hydrotherapie,
Massagetherapie, Chelattherapie und Meditation. Diese Therapien
stellen wir im letzten Kapitel unseres Buches kurz vor.
Allerdings sollten sie im Idealfall größtenteils von medizinisch
geschultem Personal ausgeführt oder überwacht werden, weshalb
wir auf detaillierte Anleitungen verzichtet haben.
Dr. Earl Mindell, RPh, MH, PhD, ist approbierter Pharmazeut
und Dozent und hat sich intensiv mit Pflanzenmedizin beschäftigt.
Neben vielen Auszeichnungen und TV-Auftritten ist er Mitglied
des Direktoriums des California College of Natural Medicine
und gehört der Beratungsgruppe des Dekans der Chapman
University School of Pharmacy an.
Gene Bruno, MS, MHS, hat Ernährungswissenschaften und
Pflanzenheilkunde studiert und ist Professor der Nutrazeutik und
Provost am Huntington College of Health Sciences. Er leitete
das Team, das am Huntington College das Programm Integrative
Healthcare entwickelte. Seit vierzig Jahren unterrichtet er Fachleute
im Gesundheitswesen in Ernährungswissenschaft und
Pflanzenmedizin. Er hat zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften
und Büchern verfasst.
www.mankau-verlag.de
www.mankau-verlag.de/forum/topic/ausaktuellem-anlass-bleib-gesund
27
GREEN Living
Biologische
Vielfalt
Erste Hilfe für bedrohte Arten
Es geht um das Überleben unseres Planeten. Die Hälfte der
Wildbienenarten und zwei Drittel aller Schmetterlinge sind gefährdet,
aber jeder von uns kann auf Balkon oder im Garten dazu beitragen,
das dramatische Artensterben zu stoppen.
text Uli Weissbrod
Vor 10 Jahren noch unvorstellbar – heute aber leider bereits
ein real existierendes Szenario: An strahlend
schönen Sommertagen ist kaum mehr Summen von
Bienen und Hummeln zu hören, fast gar keine Schmetterlinge
flattern durch die Lüfte. Für Naturfreunde eine schlimme
und beängstigende Vorstellung. Seit einigen Jahren
wird von der Wissenschaft auf den bedrohlichen Rückgang
der Insekten-Populationen hingewiesen, und tatsächlich
sind viele Arten vom Aussterben bedroht. Die Ursachen dafür
sind vielfältig: der großflächige Einsatz von Pestiziden in
der (industriellen) Landwirtschaft, gentechnisch veränderte
Pflanzen und immer weniger natürliche Grünflächen.
Sogar in vielen privaten Gärten finden die für uns Menschen
so wichtigen Nützlinge nicht immer ausreichend
Nahrung. Doch dagegen lässt sich leicht etwas unternehmen.
Wer diese so radikal bedrohten Arten unterstützen
möchte, kann mit verhältnismäßig einfachen Mitteln schon
viel tun. Bestimmte Pflanzen verschönern nicht nur auf natürliche
Weise jeden Garten, sie bieten Bienen, Hummeln
und Schmetterlingen ausreichend Pollen und Nektar sowie
einen geeigneten Lebensraum. Die richtigen Nisthilfen tun
ein Übriges, um Insekten das Überleben zu sichern.
Wildbienen, Hummeln und auch Schmetterlinge erfreuen
nicht nur unser Auge, sie sind schlichtweg elementar
wichtig für die Vermehrung vieler Pflanzen sowie für die
Bestäubung von Obst und Gemüse wie beispielsweise
Kirsch-, Birn- und Apfelbäumen, Zucchini, Kürbis und Tomaten,
ohne sie gäbe es nämlich keinen Ertrag.
Bienen können selbst im Weinberg wichtige ökologische
Funktionen erfüllen. Dabei geht es nicht nur um die Bestäubung
der Fruchtbäume und Weinbergs-Begrünung,
sondern auch um die Vertreibung der äußerst schädlichen
Traubenwickler.
Diese kleinen Insekten sind also nicht nur von großer
ökologischer, sondern auch von ökonomischer Bedeutung.
Damit diese und andere Arten im Garten- oder Balkonumfeld
ausreichend Nahrung finden, empfiehlt sich das
Aussäen oder Anpflanzen heimischer Wildblumen, oder
Kräutern wie Thymian, Oregano, Lavendel, die ausreichend
Nektar und Pollen bieten. Spezielle Versender bieten
auch Saatgutmischungen an, die auf den Bedarf von
Wildbienen und Schmetterlingen ausgerichtet sind.
Was die ca. 570 Wildbienen-Arten angeht, die bei uns
noch heimisch sind, so bietet die Website www.wildbienenwelt.de
einen informativen Überblick über die entsprechenden
Lebensräume, Eigenarten und die richtigen Nisthilfen,
die dazu beitragen können, dass sich Wildbienen
vermehrt im eigenen Garten ansiedeln.
28
GREEN Living
Der Kaisermantel ist der größte heimische
Perlmutterfalter und gehört zur Familie
der Edelfalter. Er kommt vor allem an
sonnigen Waldrändern und -lichtungen
mit reichhaltigem Blütenangebot vor.
FOTOS: Wikimedia CC BY-SA 3.0 Andreas Eichler; flickr CC BY-SA 2.0 gailhampshire
Die Rostrote Mauerbiene
ist auffallend pelzig. Sie
zeigt sich bereits, wenn die
andauernden Fröste vorbei
sind und erste Frühblüher
wie Krokusse oder Schneeglöckchen
sprießen.
29
GREEN Living
Mein
kleines
Glück!
Platz ist auf der kleinsten Scholle: Ein Kleingarten
ist nicht nur gut für Klimaschutz, Artenvielfalt und Selbstversorgung
– sondern vor allem ein Labsal für die Seele!
Das Paradies ist nicht
nur an palmengesäumten Stränden
erkennen, wie viel Freude ein Kleingarten
bereiten kann. Die Ernte: Eine Fülle
an Kleines-Glück-Gefühlen.
36
GREEN Living
text Martina Pahr
Mit zunehmenden Jahren habe ich mich mehr und mehr
zur Scholle hingezogen gefühlt. Nicht die Blumen waren
es, die mich da zogen, sondern Gemüse, ganz eindeutig:
Erbsen so jung, wie man sie in keinem Laden findet,
ambitionierte Zucchinipflanzen, die Früchte wie Feuerwerk
in die Welt explodieren lassen, zarte Bohnen ohne Plastikverpackung.
Nicht nur, aber doch auch deswegen bin ich jeden
Sommer zur Findhorn-Foundation nach Schottland gepilgert:
Um in Cullerne Garden, wo die schönsten
Gemüsebeete der Welt zu finden sind, bis zu den Ellbogen
in der herrlich lockeren Erde zu wühlen, zu jäten und pflanzen,
zu ernten und zu graben. Vergangenen Sommer war ich
erstmals seit zehn Jahren nicht dort – weil ich passenderwei-
dieses nicht gleich im ersten gemeinsamen Jahr allein lassen
wollte. Vier Jahre lang hatte ich auf der Warteliste ausge-
tiativ-Email-Aktion
gekommen war - obwohl diese, wie die
Webseite verriet, bereits geschlossen sei. Und dann, als ich
schon nicht mehr daran geglaubt hatte, der alles verän-
Seither sind mir die Freuden des kleinen Glücks in Fülle zu-
-
-
sich mit mir – oder waren zumindest so höflich, es vorzutäuschen.
Einige wenige Leute mögen vielleicht immer noch
glauben, dass diese Anlagen mit ihrer Fülle von Regeln geradezu
zwangsläufig zur Verspießerung führen würden: Die
Laube darf nicht bewohnt und die Wege vorm eigenen Zaun
müssen gejätet werden; man darf sich zwar lässig auf einer
Wiese zwischen Blumen räkeln, muss aber auf mindestens
einem Drittel des Gartens auch Obst oder Gemüse anbauen;
zu laut sein …
gen,
aber eine Kleinkrämerin bin ich nicht. Es gibt natürlich
Regeln, wie in allen Gemeinschaften, und nicht immer erschließt
sich einem der Sinn einer jeden sofort – oder überhaupt.
Aber unterm Strich wird das Klima im Garten von der
Gartennachbarschaft bestimmt. Hier bei uns geht niemand
mit einem Zollstock durch die Anlage. Und ich bin glücklicherweise
in der nettesten Ecke gelandet - das sagt auch unser
Vorstand, und sicher nicht nur, weil auch er seinen Garten
dort hat.
Die Assoziation von Schrebergarten mit Spießertum ist
37
GREEN Living
Die
Ökobäuerin Linda Kelly
Lupinenkonigin
Seit sieben Jahren sind die Süßlupine und Linda Kelly zwei Konstanten
einer Gleichung. 2019 ist diese Gleichung für die heute 37-Jährige
aufgegangen. Sie wurde zur Landwirtin und im selben Jahr auch zur
Unternehmerin des Jahres gekürt.
text Agathe Paglia
S
chon als kleines Mädchen pflanzte Linda Kelly Pflückblumen,
um sich ihr Taschengeld aufzubessern. Ihre Eltern
hatten ihr ein kleines Feld am Straßenrand überlassen.
„Sonnenblumen waren immer dabei“, erinnert sie
sich lachend, „die wurden ständig gerne gekauft“. Hinter ihrem
Feld war ein kleiner Acker, auf dem ihr Vater, Josef Warnke,
2013 Winterweizen ausgesät hatte. Der Weizen war über
den Winter erfroren. Das Land brach liegen zu lassen war keine
Option für die Familie, die von Vieh- und Feldwirtschaft
lebt, seit 2007 einen zertifizierten Biolandhof führt und pro
Jahr bis zu 14 Kulturen anbaut. Damals entdeckten Vater und
Tochter in der Biolandzeitschrift erstmals die Hülsenfrucht
Süßlupine und säten sie auf diesem Acker aus. Doch die unspektakuläre,
kurzwüchsige Pflanze mit den kleinen weißen
Blüten kam bei den Selbstpflückern nicht wirklich gut für Blumensträuße
an. Ende August entschlossen sich Vater und
Tochter, das kleine Feld nach der Reife zu dreschen. Sie ernteten
gut 300 Kilo. „Wir verliebten uns sofort in die weißen
Lupinenkügelchen und überlegten gemeinsam, was man damit
wohl anstellen könnte“, erzählt die hübsche Blondine
noch genauso euphorisch wie an diesem ersten Tag.
Röstaromen aus der Pfanne
Lindas Idee, Lupinenkaffee herzustellen, wurde zunächst belächelt.
Das sei doch Blümchenkaffee, sagten manche. Doch
im Vergleich zu industriell hergestelltem Bohnenkaffee wird
Lupinenkaffee nicht schockgeröstet und nicht bitter, er hat
so gut wie kein Acrylamid, enthält keine Kaffeesäuren und
kein Koffein. Unbeirrt recherchierte die junge Landwirtin
weiter und machte sich bei den alten Damen in ihrem Hei-
48
GREEN Living
Lupinen gehören botanisch
zur gleichen Pflanzenfamilie
wie Erbse, Kichererbse
und Erdnuss.
49
GREEN Living
Kochen ist Leidenschaft – Küche ist Lebensraum
Green Kitchen
Natürliche Materialien und energiesparende Geräte sind auch in der
Küche gefragt. Frisches Grün, jede Menge Stauraum und weitere kreative Ideen
runden eine nachhaltige Küchengestaltung ab.
Den Kräutergarten direkt in die Küche
holen: Das System ,,Homebox“ als innovatives
Zimmergewächshaus.
52
GREEN Living
Mit ,,SmartGrow“
bietet auch Bosch
eine Indoor-Kräuterzucht
an.
Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen
wird für unseren Alltag immer wichtiger. Deshalb spielen
ökologische Aspekte auch bei der Küchenplanung
und Kücheneinrichtung eine wichtige Rolle. Um sicher zu
sein, dass die eigene neue oder renovierte Küche diesem
Anspruch standhält, ist eine vom regionalen Tischler individuell
gefertigte „Küche nach Maß“ immer eine gute Option.
Dieser verwendet in der Regel Hölzer aus nachhaltigem,
heimischem Anbau als sinnvolle Alternative zum Tropenholz.
Der Nachteil dabei: Die maßgeschneiderte Schreinerküche
ist meist kostenintensiver als die gewöhnliche Standardlösung
– und nicht jeder kann sich diese fachmännische Handarbeit
leisten.
Grünes Design erobert den Küchenmarkt
text Melanie Breuer
Große deutsche Küchenhersteller wie z. B. Ballerina, Häcker,
Leicht, nobilia, Nolte, Poggenpohl, SieMatic oder Schüller
haben inzwischen auf die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit
bei industriell gefertigten Küchen reagiert und neben
nachhaltigen Designs auch ihre Produktions- und Lieferprozesse
entsprechend angepasst. So garantieren einige dieser
Unternehmen, dass das für ihre Küchen verwendete Holz
aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern kommt. Dies bestätigt
das PEFC-Siegel, welches auch das Umweltbundesamt
für empfehlenswert hält. Bei nobilia, mit täglich mehr
als 2.000 produzierten Küchen Deutschlands größter Küchenhersteller,
setzt man sich mit dem 2010 gestarteten
Programm „The Green Way“ u. a. für
einen effizienten Umgang mit den
verwendeten Materialien zum Schutz
ökologischer Ressourcen ein. Auch
ein möglichst sparsamer Energieverbrauch
in Produktion und Kantine ist
in diesem Konzept vorgeschrieben.
Bei Häcker Küchen informiert ein
Nachhaltigkeitsbericht über die eigenen
Ziele zur ökologischen, ökonomischen
und sozialen Verantwortung.
Dazu zählen für den ostwestfälischen Hersteller das
Festhalten am Produktionsstandort Deutschland und die
Zusammenarbeit mit Lieferanten aus der Region ebenso wie
ein Waldaufforstungsprojekt oder das Vermeiden von Styropor-
oder Schaumstoffverpackungen. Stattdessen verwendet
das Unternehmen zur Ladungssicherung in den hauseigenen
Lkws Papierreste, die zuvor geschreddert und in
stabile Säcke aus Papier verpackt werden. Hat einer dieser
„Öko-Säcke“ ausgedient, kann er umweltfreundlich über die
Papiertonne entsorgt werden.
Der Trend zur Natürlichkeit
Naturmaterialien tragen ebenfalls dazu bei, dass wir uns in
der eigenen Küche wohlfühlen. Echtholz strahlt immer viel
Behaglichkeit und Wärme aus. Wie Furnier, also 0,5 bis 8
mm dicke Blätter aus Holz, überzeugt es mit einer äußerst
angenehmen Haptik. Der natürliche Rohstoff erlaubt zudem
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, angefangen von der
rustikalen Landhausküche bis hin zum modernen, puristischen
Design. Küchenarbeitsplatten aus Naturstein, z. B.
Granit, Marmor oder Schiefer, sind immer Unikate und gelten
allgemein als sehr robust, sind aber auch anfälliger für
Säureeinwirkung. Deshalb gilt: Frucht- oder Essigsäure sowie
Laugen am besten immer gleich wegwischen.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Wirkung von Farben,
die – egal, ob für Küchenfronten oder zur Wandgestaltung
– für ein harmonisches Ambiente sorgen. Auch hier bietet
uns die Natur eine reiche
Farbpalette an: Sanfte Töne wie z. B.
Creme oder Sand passen gerade in
einer offenen Küche zu jedem Wohnstil
und lassen sich gut mit anderen
Farben und Materialien kombinieren.
Erdige Nuancen strahlen viel Geborgenheit
und Gemütlichkeit aus, während
helles oder dunkles Grün uns unmittelbar
mit der Natur verbindet.
Ähnlich verhält es sich mit Blau, wo
53
GREEN Living
Essen
ändert alles
Wie geht Ernährung,
ohne den Planeten
weiter zu zerstören?
Ganz einfach: ohne
Lebensmittelverschwendung
und
pflanzenbasiert. Das
Essen der Zukunft
beginnt jetzt!
Küchenmeister und
Ernährungscoach
Holger Stromberg
und sein bahnbrechendes
Konzept.
29
GREEN Living
BLUMENKOHL-
MANDEL-WOK
mit Mandelcreme,
Rote-Bete-Tofu
& Gartenkräutern
ZUTATEN für 2 Personen
1 walnussgroßes Stück Ingwer; 1 Stängel Zitronengras;
1 geraspelte Rote Bete; 1 TL Sesamöl; 2 EL Dattelsirup; Salz;
400 g Tofu; 3 EL Kokosöl; 3/4 geraspelter Blumenkohl;
1 Handvoll gemischte Gartenkräuter; 1 EL Rapsöl; 2 Portionen
Mandelcreme
ZUBEREITUNG
Den Ingwer schälen und fein schneiden. Das Zitronengras in
dünne Ringe schneiden. Rote Bete, Ingwer, Zitronengras, Sesamöl
und Dattelsirup in einen Vakuumbeutel einfüllen. Mit
Salz würzen. Den Tofu in den Beutel geben und diesen fest
vakuumieren.
Die Kräuter waschen und grob hacken.
Das Kokosöl in einem Wok oder in einer Pfanne erhitzen. Blumenkohl
dazu geben und etwa 5 Minuten braten, dabei häufig
rühren. Mit Salz würzen.
Tofu aus dem Vakuumbeutel nehmen. Die Marinade beiseitestellen.
Tofu in dicke Riegel schneiden. Das Rapsöl in einer
Pfanne erhitzen. Den Tofu darin etwa 3 Minuten braten. Dabei
mehrmals wenden.
Den Blumenkohl mit dem Tofu anrichten. Die Kräuter darüber
streuen. Mandelcreme und Rote-Bete-Marinade dazu reichen.
PS: wer keinen Vakuumierer hat, kann den Tofu in einer Schale
abgedeckt marinieren und von Zeit zu Zeit wenden. Über
Nacht marinieren und innerhalb von 2 Tagen verbrauchen.
VORHER VORBEREITEN:
Geraspelte Rote Bete. Geraspelter Blumenkohl
Erst putzen, waschen bzw. schälen. Von hell nach dunkel arbeiten.
Zuerst den Blumenkohl, dann die Roten Beten. Alles
auf der Gemüsereibe raspeln. In Gläsern lagern.
MANDELCREME (FÜR 6 PORTIONEN)
1 Zitrone heiß waschen, abtrocknen und ca. 1 TL Schale abreiben.
Die Zitrone halbieren und den Saft auspressen. Mit
1 Handvoll Blumenkohl (120 Gramm), 150 Gramm eingeweichten
Mandeln (siehe unten A) etwas Salz, 2 EL Dattelsirup,
½ gehackten roten Peperoni und 1 Stück karamellisiertem
Knoblauch (siehe unten B) in einen Mixer geben. 100 ML Wasser
dazu gießen und cremig mixen. In einem Schraubglas im
Kühlschrank aufbewahren.
A) EINGEWEICHTE MANDELN
100 Gramm geschälte Mandeln in ein Glas mit Deckel einfüllen.
Mit kaltem Wasser auffüllen, sodass die Mandeln gut mit
Wasser bedeck sind. In einem Schraubglas im Kühlschrank
aufbewahren.
B) KARAMELLISIERTER KNOBLAUCH (für 1 Glas à 300ml)
2 Knollen Knoblauch auseinanderbrechen und die einzelnen
Zehen schälen. Die Zehen halbieren. Mit 200 Gramm Kokosöl
in einen kleinen Topf geben, mit etwas Salz würzen und bei
sehr geringer Hitze ca. 25 Minuten garen, bis sie goldbraun
sind. In einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren.
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Verlag und Herausgeber
Sandila Import-Export-Handels-GmbH,
Sägestraße 37, 79737 Herrischried,
Tel. 07764/93 97 0, Fax 07764/93 97 39,
(Anschrift von Verleger, Herausgeber, Redaktion
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Herausgeberin und Chefredaktion (V.i.S.d.P.)
Uli Weissbrod
Redaktionsleitung (fr.), vis-redpool@web.de
Redaktionelle Mitarbeiter und Autoren
dieser Ausgabe (in alphabetischer Reihenfolge)
Melanie Breuer, Martina Brütsch,
Dr. Friedhelm Funkel, Hanno Herrmann,
Agathe Paglia, Martina Pahr,
Helmut Werb, Andreas Zichowitz
Art Direktion & Layout
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