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2018 Gemeinwohlbericht der Gemeinde Kirchanschöring

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<strong>Kirchanschöring</strong> ist eine <strong>Gemeinde</strong> im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Sie liegt im<br />

Rupertiwinkel und grenzt mit den Ortsteilen Wolkersdorf und Lampoding an das Ostufer des<br />

Waginger Sees, während <strong>der</strong> Ort <strong>Kirchanschöring</strong> selbst einige Kilometer davon entfernt ist.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> mit ihren 3.375 Einwohnern (Stand: 31.12.2017) und einer Fläche von 25,23<br />

km 2 setzt sich aus 49 Ortsteilen zusammen.<br />

Der Hauptort <strong>Kirchanschöring</strong> liegt auf 417 m ü. NN. Von <strong>der</strong> Fläche <strong>Kirchanschöring</strong>s sind 26 % bewaldet,<br />

60 % werden landwirtschaftlich genutzt. Die Siedlungs- und Verkehrsfl äche beträgt 11 %.<br />

Die erste urkundliche Erwähnung im 8. Jahrhun<strong>der</strong>t verdankt <strong>Kirchanschöring</strong> dem Sturz des<br />

bayerischen Herzogs Tassilo durch Karl den Großen. Aufgrund dieses Vorfalls wollte sich <strong>der</strong><br />

Salzburger Bischof Arn in diesen unsicheren Zeiten die bayerischen Besitzungen, die seinen<br />

Vorgängern St. Rupert und St. Virgil übereignet wurden, bestätigen lassen.<br />

Deshalb wurde die Zugehörigkeit <strong>Kirchanschöring</strong>s zu Salzburgs Bischofsstuhl in <strong>der</strong> Arn‘schen<br />

Notiz (=noticia arnonis) aufgeführt und besiegelt.<br />

Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde <strong>Kirchanschöring</strong> erstmals auf einer Landkarte abgebildet.<br />

Die im Laufe <strong>der</strong> Zeit wachsende Macht und Ausdehnung Salzburgs stellte für <strong>Kirchanschöring</strong><br />

keine schlechte historische Ausgangslage dar.<br />

1803 endete die Herrschaft <strong>der</strong> Salzburger Erzbischöfe und 1816 kam <strong>der</strong> Rupertiwinkel<br />

endgültig zu Bayern (nur die unsrige Seite). Näheres im Heimatbuch auf Seite 84 ff. Dieser<br />

war, als er dem bayerischen Königreich einverleibt wurde, fast deckungsgleich mit dem<br />

ehemaligen Landkreis Laufen.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> bayerischen Gebietsreform von 1972 wurde die <strong>Gemeinde</strong> Lampoding,<br />

welche südöstlich des Waginger Sees hin zum Salzachtal gelegen war, mit <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Kirchanschöring</strong> verschmolzen. Nachdem <strong>der</strong> Landkreis Laufen aufgelöst wurde, wird die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchanschöring</strong> dem Landkreis Traunstein zugeordnet.<br />

Auskunft über die Namensgebung <strong>Kirchanschöring</strong>s gibt die noch heute umgangsprachlich<br />

benutzte Ortsbezeichnung „Anschering“. Die Heimatforscher verweisen in diesem<br />

Zusammenhang auf einen frühmittelalterlichen Sippenführer namens „Anscheri“ o<strong>der</strong><br />

„Anskar“, <strong>der</strong> mit seiner Sippe am Achenfl üsschen siedelte. Das „Kirch“ im Namen wurde<br />

erst später im Zusammenhang mit <strong>der</strong> dorfeigenen Kirche hinzugefügt.<br />

Die Landschaft rund um <strong>Kirchanschöring</strong> ist voralpin geprägt und wurde durch die letzte<br />

Eiszeit geformt (ca. 10.000 v. Chr.). Die, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, sogenannten<br />

Drumlins werden von den Geomorphologen als „fi schrückenartig geformte Höhen“<br />

beschrieben. Diese Höhen waren im Mittelalter bevorzugte Siedlungsgebiete. Der von den<br />

Alpen fl ießende Salzachgletscher hinterließ mehrere Seen, darunter auch den Waginger<br />

und Tachinger See mit einer Fläche von knapp 10 km 2 .<br />

Wiesen und Weiden dominieren, neben Wäl<strong>der</strong>n, vornehmlich die Landschaft, wohingegen<br />

Ackerbau eher selten zu fi nden ist. Die 18 km lange Götzinger Ache ist ein Abfl uss des<br />

Waginger Sees und ist auch prägend für das Ortsbild von <strong>Kirchanschöring</strong>. In vorchristlicher<br />

Zeit waren die Überlebensmöglichkeiten, die die Seen und Flüsse boten, offenbar för<strong>der</strong>lich<br />

für die Siedlungsbildung. Verschiedene archäologische Funde bestätigen dies. Unter<br />

an<strong>der</strong>em sind dies das Ritzinger Steinbeil (ca. 2.000 v. Chr.) und verschiedene Bronzefunde,<br />

insbeson<strong>der</strong>e das Wolkersdorfer Bronzeschwert (ca. 800 v. Chr.).<br />

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