CONNECT Magazin 20-01
Am 27. März wurde die erste CONNECT-Ausgabe des Jahres 2020 veröffentlicht. Das neueste Magazin der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Chinesischen Staatsunternehmen, die ein wesentlicher Treiber der Reformbestrebungen und entscheidender Faktor für das Wachstum Chinas sind. Das Heft zeigt, dass sich der Charakter staatlichen Eigentums in China in den vergangenen beiden Jahrzehnten grundlegend gewandelt hat. Galten staatliche Unternehmen einst als träge und ineffiziente Giganten, gehören sie heute zu den wertvollsten multinationalen Unternehmen der Welt. Staatsunternehmen sind häufig hybride Unternehmen, an denen private Investoren nicht nur finanziell beteiligt sind, sondern nicht selten auch Stimmrechte halten. Die aktuelle CONNECT-Ausgabe beleuchtet das vieldiskutierte Thema „Staatsbetriebe“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln und gibt exklusive Einblicke von deutschen und chinesischen Experten. Neben diesem Titelthema informiert das neue CONNECT-Magazin wie gewohnt über aktuelle Entwicklungen und Trends der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit. Natürlich darf dabei auch ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus COVID-19 nicht fehlen. Das Heft blickt darauf, wie Unternehmen und Manager sich dieser besonderen Herausforderung stellen. In einem Kommentar mit dem Titel „Die Krise als Chance ergreifen“ rückt CHKD-Präsident ZHENG Donglin die besondere Bedeutung internationaler Kooperationen zur Bewältigung dieser die ganze Welt betreffenden Aufgabe in den Fokus.
Am 27. März wurde die erste CONNECT-Ausgabe des Jahres 2020 veröffentlicht. Das neueste Magazin der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Chinesischen Staatsunternehmen, die ein wesentlicher Treiber der Reformbestrebungen und entscheidender Faktor für das Wachstum Chinas sind.
Das Heft zeigt, dass sich der Charakter staatlichen Eigentums in China in den vergangenen beiden Jahrzehnten grundlegend gewandelt hat. Galten staatliche Unternehmen einst als träge und ineffiziente Giganten, gehören sie heute zu den wertvollsten multinationalen Unternehmen der Welt. Staatsunternehmen sind häufig hybride Unternehmen, an denen private Investoren nicht nur finanziell beteiligt sind, sondern nicht selten auch Stimmrechte halten. Die aktuelle CONNECT-Ausgabe beleuchtet das vieldiskutierte Thema „Staatsbetriebe“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln und gibt exklusive Einblicke von deutschen und chinesischen Experten.
Neben diesem Titelthema informiert das neue CONNECT-Magazin wie gewohnt über aktuelle Entwicklungen und Trends der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit. Natürlich darf dabei auch ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus COVID-19 nicht fehlen. Das Heft blickt darauf, wie Unternehmen und Manager sich dieser besonderen Herausforderung stellen. In einem Kommentar mit dem Titel „Die Krise als Chance ergreifen“ rückt CHKD-Präsident ZHENG Donglin die besondere Bedeutung internationaler Kooperationen zur Bewältigung dieser die ganze Welt betreffenden Aufgabe in den Fokus.
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2020 / Ausgabe 01
C NNECT
Das Magazin der Chinesischen Handelskammer in Deutschland
www.chk-de.org
IM FOKUS
CHINESISCHE STAATSBETRIEBE
Staatsbetriebe im Umbruch
Vom trägen Giganten zum innovativen
multinationalen Konzern
Krise gemeinsam meistern
Interview mit Dr. Torsten Bremer,
BOGE Rubber & Plastics
CHKD informiert digital
Aktuelles aus China und
Deutschland über viele Kanäle
Editorial 1
Foto: Eva-Simona Fischkina
Liebe Leserinnen und Leser,
„Wenn der Wind der Veränderungen weht, bauen
die einen Mauern, die anderen Windmühlen“
– treffender kann ein Sprichwort die Diskussion
um chinesische Staatsbetriebe nicht spiegeln.
Veränderung geht immer einher mit Herausforderungen,
aber auch mit Chancen. Die Europäische
Handelskammer fordert die chinesische
Regierung in einem Positionspapier mit mehr
als 800 Empfehlungen zur Wettbewerbsneutralität
auf und sieht in den Staatsunternehmen
eines der größten Hindernisse für ausländische
Unternehmen in China.
Für China wiederum sind Staatsunternehmen
ein wesentlicher Treiber der Reformbestrebungen.
Reformen der Staatsunternehmen waren
ein entscheidender Faktor für Chinas Wachstum
und Transformation in den vergangenen 30 Jahren.
Präsident XI Jinping hat das Reformtempo
mit Amtsantritt deutlich erhöht. Die staatliche
Aufsichtsbehörde SASAC (State-owned Assets
Supervision and Administration Commission of
the State Council) treibt die Modernisierung
und Umstrukturierung großer Staatsunternehmen
konsequent voran. Sie arbeitet an wichtigen
Initiativen der Reformbestrebungen: zum
Beispiel Antikorruptionsmaßnahmen, höhere
Transparenz in Entscheidungsprozessen oder
Umweltkontrollen zur Einhaltung der Emissionsvorschriften.
Der Charakter staatlichen Eigentums hat sich
damit in den vergangenen beiden Jahrzehnten
grundlegend gewandelt. Galten staatliche
Unternehmen einst als träge, ineffiziente und
oft korrupte Giganten, gehören sie heute zu
den wertvollsten multinationalen Unternehmen
der Welt. Staatsunternehmen sind häufig hybride
Unternehmen, an denen private Investoren
nicht nur finanziell beteiligt sind, sondern nicht
selten auch Stimmrechte halten. In der aktuellen
Ausgabe des Magazins CONNECT möchten
wir das vieldiskutierte Thema „Staatsbetriebe“
aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten
– wir haben dafür mit deutschen und chinesischen
Experten gesprochen.
Darüber hinaus berichten wir über aktuelle
Ereignisse an der Schnittstelle von China und
Deutschland. Nach dem Ausbruch des Coronavirus
COVID-19 in China hat die Chinesische
Handelskammer in Deutschland (CHKD) einen
Spendenaufruf gestartet. Rund 30 chinesische
Unternehmen und Institutionen haben sich an
der Spendenaktion in Form von materieller und
finanzieller Unterstützung beteiligt. Insgesamt
wurden 4,5 Millionen Hilfsgüter gespendet. Die
finanziellen Spenden belaufen sich auf etwa
860.000 RMB und wurden direkt an mehr als
20 örtliche Krankenhäuser, medizinische und
epidemische Präventionsstellen sowie Wohltätigkeitsorganisationen
überwiesen.
Wir danken allen Unterstützern!
Bleiben Sie gesund!
Ihre CONNECT-Redaktion
www.chk-de.org
2 Inhalt
08
08
Titelstory
Im Fokus –
Chinas Staatsbetriebe
04
Kurzmeldungen
Alles rund um Ansiedlungen, Kooperationen
und Investitionen
12
Interview
04 12
…
… mit Dr. MA Qian, Clifford
Chance Deutschland
www.chk-de.org
3
Kurzmeldungen
Community
04 Chinesen helfen Notre Dame
04 China verbietet Plastikmüll
05 Automatisiertes Fahren – Bosch investiert
in UISEE
05 ZF entwickelt Schlüsseltechnologien in
Guangzhou
05 Pro-Kopf-BIP 2019 in China
06 JadeWeserPort: 100-Millionen-Investition
aus China
06 Tristone kauft Anhui Zhongding
06 Unternehmensticker
07 CHKD Spendenaufruf
30 Kultur:
Experimenta in Heilbronn
31 Sporttipp: Quidditch-DM 2020
32 Reisetipp: Hannover
33 Gesundheit-Q&As - Experten der TK
stehen Rede und Antwort
34 Ein Tag im Leben von XIE Junle, China
Construction Bank
36 Kommentar
Rubriken
32
Community
32
Reiseziel Hannover
Titelstory
08 Chinesische Staatsbetriebe im Umbruch
12 Interview Dr. MA Qian, Clifford Chance
Deutschland
14 Mobilität der Zukunft
16 Interview Dr. Torsten Bremer, BOGE
Rubber & Plastics
18 China Southern Airlines baut Brücke
für chinesisch-deutschen Austausch
19 Interview CHEN Haibo, State Grid
22 Interview Tim Wenniges, Südwestmetall
01 Editorial
20 Advertorial: Deutsch-Chinesische Ökostadt
Tianjin Daqiuzhuang
23 Impressum
Weitere Informationen
www.chk-de.org
WeChat-Kanal
Services
24 Zahlen - Daten - Fakten
26 Update: China Day 2020
27 Coronavirus: Rechtliche Auswirkungen
28 Neue Infokanäle der CHKD
Ausgabedatum: 27.03.2020
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4 Kurzmeldungen
Chinesen helfen
beim Wiederaufbau
von Notre Dame
N
otre Dame in Paris ging im April 2019 in
Flammen auf. Nun sollen chinesische
Experten beim Wiederaufbau der
symbolträchtigen Kirche helfen. Nach Angaben
der Chinesischen Behörde für das nationale
Kulturerbe (NCHA) wollen China und Frankreich
gemeinsam Experten aus der Volksrepublik für
die kooperative Restaurierungsarbeit im Jahr
2020 auswählen. Die chinesischen Experten wollen
ihre Erfahrungen beim Wiederaufbau von
Tempeln, Palästen und Gebäuden aus Holz bei
der Restaurierung einbringen.
Quelle: german.china.org
Foto: Picsfive , Shutterstock
Foto: LeLaisserPasserA38 , Medienarchiv Wikimedia
Plastikverbot – China verbietet Plastikmüll
China macht Ernst mit dem Kampf gegen die „weiße Verschmutzung“: Ende dieses Jahres sind Strohhalme und Plastiktüten in den großen Metropolen
verboten. In allen anderen Städten gelten die Regelungen ab 2022. Das sieht eine Ankündigung der chinesischen Regierung vor, die die
Produktion und die Verbreitung von Einwegplastikprodukten drastisch reduzieren will. Plastik ist eines der größten Umweltprobleme Chinas.
Märkte, auf denen frische Produkte angeboten werden, dürfen Plastiktüten noch bis 2024 nutzen. Restaurants müssen den Verbrauch von Einweg-
Plastik bis 2025 um ein Drittel senken. Einwegprodukte wie Verpackungen für Essen zum Mitnehmen sollen „auslaufen“. In einigen Regionen wird auch
die Produktion von Plastik beschränkt.
Quelle: Spiegel
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5
Foto: UISEE
Automatisiertes Fahren
Robert Bosch-Gruppe investiert in UISEE
Die Robert Bosch Venture Capital GmbH (RBVC) – die konzerneigene Venture-Capital-Gesellschaft
der Bosch-Gruppe – hat in UISEE investiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Peking
entwickelt schlüsselfertige Lösungen für automatisiertes Fahren in geschlossenen Bereichen.
„UISEE ist einer von Chinas Technologieführern beim automatisierten Fahren. Seine hochmoderne
Level-4-Plattform ermöglicht die gefragten Effizienzsteigerungen“, erläutert Dr. Ingo Ramesohl,
Geschäftsführer von RBVC. „UISEE ergänzt das wachsende Portfolio proprietärer Technologien von
RBVC für automatisiertes Fahren und eröffnet auf diesem Fachgebiet verschiedenste Kooperationsmöglichkeiten
mit Bosch.“
Quelle: Robert Bosch Venture Capital GmbH
ZF entwickelt Schlüsseltechnologien
in Guangzhou
ZF Friedrichshafen errichtet das dritte Forschungs-
und Entwicklungszentrum in
China und investiert damit weiter in den
Bereich Elektromobilität. Dieses wird in Guangzhou
im Süden des Landes entstehen und soll
2023 in Betrieb gehen. In das neue Entwicklungszentrum
wird ZF rund 90 Millionen Euro investieren.
ZF verfügt bereits über zwei Entwicklungszentren
in Shanghai. Diese entwickeln
Sicherheitstechnik sowie Antriebs- und Fahrwerktechnik
und unterstützen ZF-Kunden in der
gesamten Region Asien-Pazifik. In Guangzhou
sollen künftig Schlüsseltechnologien und
Systemlösungen der Bereiche automatisiertes
Fahren und E-Mobilität entwickelt werden. ZF
ist seit 1981 in China vertreten. Die Ausweitung
des China-Geschäfts ist ein wichtiges Ziel der
ZF-Strategie „Next Generation Mobility“.
Pro-Kopf-BIP in China
knackt
10.000 Dollar-Marke
DDas Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP)
in China durchbrach 2019 erstmals die
10.000 US-Dollar-Marke – es betrug
10.276 US-Dollar. Wie das National Bureau of
Statistics veröffentlichte belief sich das BIP Chinas
im vergangenen Jahr auf 998,6 Billionen
RMB. Ende 2019 betrug die Gesamtbevölkerung
des chinesischen Festlandes – einschließlich 31
Provinzen, autonomer Regionen, Gemeinden und
des aktiven Dienstes der Volksbefreiungsarmee,
ausgenommen Hongkong, Macau und Taiwan
sowie Überseechinesen – 1,4005 Milliarden, ein
Anstieg von 4,67 Millionen gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2018 betrug das Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf in China noch 9.580 US-Dollar.
Quelle: National Bureau of Statistics of China
Foto: Piyawat Nandeenopparit, Shutterstock
Quelle: ZF Friedrichshafen AG
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6 Kurzmeldungen
JadeWeserPort: 100-Millionen-Investition
aus China
Foto: Dji77 ,wikimedia
Das Unternehmen China Logistics investiert
rund 100 Millionen Euro in den
JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven.
China Logistics will bis 2021 in Deutschlands
einzigem Container-Tiefwasserhafen ein
Logistikzentrum für den Umschlag chinesischer
Waren errichten. Auf mehr als 20 Hektar sollen
Hallen, Lagerflächen und Bahngleise für den Umschlag
von Waren aus China entstehen. Wirtschaftsminister
Bernd Althusmann (CDU) und
JWP-Geschäftsführer Andreas Bullwinkel freuen
sich über das Interesse der Chinesen, die bereits
im Juni 2019 einen entsprechenden Vorvertrag
unterzeichnet hatten. Althusmann geht davon
aus, dass die Investitionen von China Logistics
für Wilhelmshaven eine Signalwirkung für weitere
Ansiedlungen haben werden. Beim JWP wird
erwartet, dass langfristig etwa 350 Arbeitsplätze
entstehen könnten. Der Umschlag am Container-
Terminal des JWP war nach zwischenzeitlichem
Aufschwung zuletzt deutlich abgeflaut. Der Container-Terminal
ist für einen Jahresumschlag von
2,7 Millionen Standardcontainern (TEU) ausgelegt:
2018 lag der Umschlag bei 655.000 TEU,
2019 waren es nur noch 639.000 TEU.
Quelle:JadeWeserPort
Tristone kauft Anhui Zhongding Rubber Hose Products
Das in Frankfurt ansässige Unternehmen Tristone Flowtech GmbH hat zum 1. Januar 2020 Anhui
Zhongding Rubber Hose Products übernommen. Durch das Investment will Tristone das Kerngeschäft
in China stärken sowie den Zugang zu lokalen Automobilunternehmen verbessern –
dadurch seine Position am chinesischen OEM-Markt ausbauen. Anhui Zhongding Rubber Hose produziert
Motor- und Batteriekühlungsschläuche sowie Ladeluftschläuche an zwei Standorten in China, in Ningguo
und Suzhou. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 540 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr
2019 rund 34 Millionen EUR Umsatz.
Unternehmensticker
Mi Store in Düsseldorf
Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi
eröffnet seinen ersten Store in Deutschland.
Die Eröffnung des Mi Stores ist für das
zweite Quartal 2020 in Düsseldorf geplant.
In Asien ist Xiaomi bereits eine starke Marke
und auch in Europa will der Hersteller weiter
expandieren.
Quelle: investmentplattformchina
Daimler und Geely starten Limousinen-
Service
Die Daimler Mobility AG und die Geely
Technology Group starten in Hangzhou mit
StarRides einen Premium Limousinen-Fahrdienst
in China – derzeit können 100 Fahrzeuge
der gehobenen Preisklasse mit Chauffeuren
per App gebucht werden.
Foto: Tristone Flowtech Holding SAS
Quelle: t3n.de
Quelle: Daimler
Tesla setzt auf Tempo in Shanghai
Mitte Januar rollten die ersten in China hergestellten
Teslas vom Band der Shanghai Gigafactory.
Erst 2019 hatte Tesla die Genehmigung
erhalten, als erster ausländischer
Autohersteller eine vollständig in ausländischem
Besitz befindliche Produktionsstätte
zu errichten.
Quelle: SupChina
Strategisches Investment
Weichai Power Co., Ltd. übernimmt die ARA-
DEX AG. Das Unternehmen macht damit
einen weiteren Schritt in Richtung System-
Lösungen für erneuerbare Energien, wie bereits
mit den Investitionen in Ballard Power
und Ceres Power.
Quelle: ARADEX AG
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7
Unternehmen spenden
für Betroffene des
Coronavirus
Nach dem Ausbruch des Coronavirus
COVID-19 in China hat die Chinesische
Handelskammer in Deutschland (CHKD)
einen Spendenaufruf gestartet. Mit vereinten
Kräften möchte die CHKD, gemeinsam mit ihren
Mitgliedern und deutschen Partnern, das medizinische
Personal bei der Bekämpfung gegen
COVID-19 unterstützen und einen Beitrag zur
Verbesserung der Lage vor Ort leisten. „Mit der
Spendenaktion möchten wir als CHKD unseren
Beitrag leisten zur Bekämpfung der Ausbreitung
des Coronavirus. Wir sind mit unseren Gedanken
bei den Betroffenen und Helfern vor Ort und
wünschen allen – in China und dem Rest der Welt
– viel Kraft und Durchhaltevermögen! Unser
Dank geht an alle Organisationen und Personen,
die diese Aktion in den letzten Wochen möglich
gemacht haben“, sagt CHKD-Hauptgeschäftsführer
DUAN Wei.
Rund 30 chinesische Unternehmen und Institutionen
haben sich an der Spendenaktion in Form
von materieller und finanzieller Unterstützung
beteiligt. Insgesamt wurden 4,5 Millionen Hilfsgüter
gespendet – 313 Pakete, beladen mit 2,3
Tonnen medizinscher Ausrüstung, darunter
Schutzanzüge, Atemschutzmasken und Schutzhandschuhe,
konnten nach China geschickt werden.
Die Empfänger waren Krankenhäuser in
Wuhan, aber auch in anderen chinesischen Städten.
Die finanziellen Spenden belaufen sich auf
etwa 860.000 RMB und wurden direkt an mehr
als 20 örtliche Krankenhäuser, medizinische und
epidemische Präventionsstellen sowie Wohltätigkeitsorganistionen
überwiesen.
An der Spendenaktion beteiligten sich folgende
Unternehmen: Agricultural Bank of China , Beijing
Zhongguancun, Bochumer Verein Verkehrstechnik,
Carbotech Gas Systems, China Classification
Society, China Construction Bank, CIIPA,
China Mobile, COSCO SHIPPING, CRCT Europe
Logistics, Dongjun Europe, Dürkopp Adler, EEW
Energy from Waste, Feelnow, Fosun, FYSAM
Auto Decorative, Happy Elements, ICBC, J-Fiber
Hengtong, Jinsheng, KaiYuan, Luzhou Laojiao,
Midea, MWH, NIO, Preh, Putzmeister, Sany, State
Grid, Thriving Horizon Investment, Westfield
Outdoors, XCMG, ZCC Cutting Tools, m-tec mathis
technik.
Quelle: CHKD
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8 Titel
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9
Chinesische
Staatsbetriebe
im Umbruch
„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen
Mauern und die anderen Windmühlen.“
Sprichwort
Nicht nur in China, sondern weltweit verändern sich die Unternehmen laufend.
Der Staat koordiniert diese Transformation, und Unternehmen müssen dabei im
Wettbewerb bestehen.
Foto: marrishuanna/Shutterstock
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10 Titel
Über chinesische Staatsunternehmen herrschen
im Westen oft unklare oder auch
falsche Vorstellungen. Oftmals wird
dabei mit einer einfachen, eher ideologischen
Begründung staatliche Unternehmenstätigkeit
als negativ gesehen und kompromisslos für die
freie Entfaltung durch privates Wirtschaften
plädiert. Doch vielerlei wird dabei übersehen,
beispielsweise, dass staatliche Unternehmen
auch in Europa beim Aufbau der Wirtschaft eine
entscheidende Rolle spielten und Deutschlands
Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg durch hohe
Handelsbarrieren abgeschottet war.
Schwellenländer brauchen Staatsunternehmen,
um ihre Wirtschaft aufbauen zu können. Nach
China haben Indien und Brasilen weltweit den
höchsten Anteil an Staatsunternehmen. Andere
Entwicklungsländer, die keine leistungsorientierten
Staatsunternehmen aufbauen, bleiben
rückständig, oder die Wirtschaft wird dort
von ausländischen Konzernen dominiert. Afrika
bietet dafür viele Beispiele.
Dass China ineffektive Staatsbetriebe künstlich
am Leben hält, die durch gewaltige Subventionen
Konkurrenz behindern, diese Aussage lässt sich
auch ohne große Rechenkünste widerlegen.
Nicht nur für den Staat und seine Bürger wäre
dies ein schlechtes Geschäft, diese müssten die
Zeche zahlen. Zudem machen Subventionen
träge, ineffektiv und behindern neue Entwicklungen.
Insgesamt verbuchten die chinesischen
Staatsbetriebe in den ersten sechs Monaten
2019 einen Gewinn von 1,82 Billionen RMB
(264,5 Milliarden US-Dollar). Zwischen Januar
und Juni setzten die Staatsbetriebe insgesamt
29,5 Billionen RMB um, 7,8 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum.
Zahlen des chinesischen Finanzministeriums belegen,
dass die Aktivposten der Staatsbetriebe
Ende Juni 2019 bei 195 Billionen RMB lagen und
somit um 8,9 Prozent höher als im Vorjahr, während
sich die Verpflichtungen auf 125,8 Billionen
RMB summierten, was einer Steigerung um 8,8
Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Das
Verhältnis zwischen Einlagen und Schulden betrug
Ende Juni 64,5 Prozent und lag damit 0,1
Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Staatssektor
wird durch Konsolidierung wettbewerbsfähiger,
und die Staatskonzerne agieren, wie
auch westliche Konzerne, verstärkt als Global
Player.
Westliche Konzerne sind in China nicht mehr von
vornherein mit ihrer Technologie und ihren Produkten
überlegen. Von europäischer Seite gibt
es daher zunehmend Kritik an Chinas Staatssektor.
Im September 2019 legte die Europäische
Handelskammer ein 375 Seiten umfassendes
Positionspapier zur Wettbewerbsneutralität mit
mehr als 800 Empfehlungen an die chinesische
Regierung vor. Eines der größten Hindernisse für
ausländische Unternehmen stellen aus Sicht der
europäischen Kammer die chinesischen Staatsunternehmen
dar.
Dass China seine Staatsbetriebe nicht schnell
privatisiert, versteht jedoch auch der Präsident
der Europäischen Handelskammer: „Vermögen
vernichten, Oligarchen wie in Russland zu schaffen,
diesen Weg möchte China nicht einschlagen.
Das würde letztlich auch dazu führen, dass die
Führung dadurch vor neue Herausforderungen
gestellt würde,“ so Jörg Wuttke.
China beobachtete sehr genau den Transformationsprozess
in Osteuropa, möchte daraus
lernen und nicht die gleichen Fehler begehen.
Eine schnelle Privatisierung führte in den östlichen
Bundesländern zu der Zerschlagung gewachsener
Industriestrukturen, und manch
wirtschaftlich gesundes Unternehmen wurde
geschlossen. Die Folgen sind heute noch zu spüren,
nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch
und sozial. Chinas Privatisierungspolitik
begann bereits in den 1980er Jahren, bereits damals
wurden Millionen Beschäftigte entlassen,
Tausende marode Unternehmen geschlossen.
Doch die Modernisierung und Öffnung konnte
nicht in kurzer Zeit erfolgen, dazu war die Wirtschaft
des Entwicklungslandes viel zu wenig
wettbewerbsfähig. Bereits damals klagten Sprecher
von ausländischen Unternehmen über die
zu langsame Reform, über Benachteiligungen.
Wäre die Wirtschaft zu schnell geöffnet worden,
wäre sie sicherlich fast vollständig zusammen-
www.chk-de.org
11
hai 15 Prozent der Unternehmensanteile an private
Investoren. Ob staatlich oder privat spiele
jedoch für den Unternehmenserfolg nicht die
wichtigste Rolle, schätzt Dong. „Die Schlüssel
zum Erfolg sind die interne Unternehmenskultur
und das externe Rechtssystem“, sagte sie. „Wenn
ein Unternehmen nicht gut abschneidet, bedeutet
dies, dass seine Struktur und interne Verwaltung
falsch sind.“ Die hochprofitable Gree
Electric ist nur ein Beispiel für die Privatisierungsbemühungen
staatlicher Konzerne.
»Den Prototyp des chinesischen
Staatsunternehmens
gibt es nicht«
gebrochen und eine unvorstellbare Massenarbeitslosigkeit
entstanden. Mit schwerwiegenden
negativen Auswirkungen nicht nur
für China, sondern für die gesamte Welt.
Modernisierung und Privatisierung des Staatssektors
laufen seit vielen Jahren und nicht nach
einheitlichem Muster. Es entstanden unzählige
verschiedene Reformkonzepte, von denen sich
die besten durchsetzen sollen. „Dabei wird jedoch
außer Acht gelassen, dass sich der Charakter
staatlichen Eigentums in den vergangenen
beiden Jahrzehnten grundlegend gewandelt hat.
Staatliche Unternehmen haben ihre Corporate
Governance und ihre Eigentümerstruktur massiv
verändert, wodurch sie den Anforderungen und
Chancen der Globalisierung besser gerecht wurden.
Einst waren staatliche Unternehmen träge,
ineffiziente und oft korrupte Giganten. Heute
gehören sie zu den wertvollsten multinationalen
Unternehmen der Welt“, so Milan Babic im neuesten
ipg-journal der Friedrich-Ebert-Stiftung.
„Im Gegensatz zu der traditionellen Sichtweise,
wonach der Staat die nahezu vollständige Kontrolle
ausübt, sind staatseigene Unternehmen
heutzutage häufig hybride Konzerne mit mehr
als einem Anteilseigner. Andere, private Investoren
sind nicht nur finanziell beteiligt, sondern
halten in diesen Unternehmen nicht selten
auch Stimmrechte.“
Eine gemischte Eigentümerstruktur ist kein chinesisches
Phänomen, und auch in China spielt
der Privatsektor eine entscheidende Rolle. Great
Wall, Geely und andere chinesische Industriegiganten
sind Privatunternehmen und die agilen
Wettbewerber in harter Konkurrenz mit den
Staatskonzernen. Andere Konzerne, wie Gree
Electric, das mit DONG Mingzhu von einer Frau
geführt wird, die als Wanderarbeiterin beim
größten Klimaanlagenhersteller der Welt anfing
und dort als Konzernchefin den Umsatz um
2.300 Prozent steigerte, kommen aus dem
Staatssektor. Gree und andere Staatskonzerne
suchen vielfältige Wege, um die Staatsunternehmen
mit privaten Investoren noch erfolgreicher
zu machen. Im Dezember 2019 verkaufte
der Hauptanteilseigner, die Stadtregierung Zhu-
Gree zeigt auch, dass sich von den laut chinesischem
Statistikamt rund 72.000 chinesischen
Staatsunternehmen nur ein Bruchteil in den Händen
der Zentralregierung befinden. Die überwiegende
Mehrheit befindet sich in kommunalen
Händen oder gehört den Provinzregierungen.
Den Prototyp des Staatsunternehmens gibt es
nicht, sondern viele unterschiedliche Formen mit
speziellen Unternehmenskulturen. Doch alle
Staatsunternehmen müssen sich dem Markt und
der technologischen Zukunft stellen und können
sich nicht auf der Sicherung des Alten, Bewährten
ausruhen.
„Die gemischte Eignerschaft hat bei der Modernisierung
der chinesischen Wirtschaft eine wichtige
Rolle gespielt. Sie hilft nicht nur dabei, den
Wert der Firmen zu erhalten und zu steigern,
sondern erhöht auch die Effizienz staatlicher Betriebe“,
sagt JIANG Chao, Analyst bei Haitong
Securities Co. Ltd. Die Reform sei in ein neues
Stadium getreten, so Jiang. „In konkurrenzfähigen
Wirtschaftszweigen können die Staatsbetriebe
ihr Kapital zurückziehen und den Weg
frei machen für Gelder der Privatwirtschaft. In
Bereichen, in denen keine Gewinnaussichten bestehen,
können Staatsunternehmen ihr Kapital
zur Abfederung sozialer Verwerfungen zum Einsatz
bringen“, erklärt Jiang. Die Reform in Richtung
gemischter Eignermodelle sei von großer
Bedeutung für die Anpassung der Struktur der
Wirtschaft und die Verbesserung der Industriestruktur,
so Jiang.
Foto: testing/Shutterstock
www.chk-de.org
12 Interview
1. Liebe Frau Dr. Ma, Sie haben bereits eine
Reihe großer Staatsunternehmen erfolgreich
beraten. Gibt es aus Ihrer Sicht eine Art
„Prototyp“ eines Staatsunternehmens?
Interview
DR. MA QIAN
Nein, einen Prototyp gibt es nicht. Es gibt bestimmte
Industriesektoren, die chinesische
Staatsunternehmen besonders interessieren, wie
zum Beispiel Gesundheit, Automobil, Hochtechnologie
oder der Energiebereich. Staatsunternehmen
verfügen zum Teil über eher wenige
internationale Erfahrung. Einige der Unternehmen
kooperieren daher mit Private-Equity-Häusern,
um von deren vorhandener internationaler Erfahrung
insbesondere auch im M&A-Bereich profitieren
zu können.
2. Gibt es Unterschiede im Vergleich zu Privatunternehmen?
Was sind hier die Vorteile und
Nachteile?
Hier gibt es aus meiner Sicht drei wichtige Unterschiede.
Erstens: Im Allgemeinen kann sich die
Entscheidungsfindung innerhalb eines Staatsunternehmens
im Vergleich zu privaten Unternehmen
deutlich länger hinziehen. Zweitens sind
private Unternehmen grundsätzlich flexibler, was
sich hauptsächlich im Verhandlungsprozess
zeigt. Verhandlungen sind ein Prozess des Gebens
und Nehmens. In den meisten Fällen muss jeder
Zugeständnisse oder Kompromisse machen, um
einen Konsens zu erzielen. Hier haben private
Unternehmen durch ihre höhere Flexibilität Vorteile.
Drittens verfügen chinesische Staatsunternehmen
wiederum häufig über eine stärkere finanzielle
Ausstattung und haben damit Vorteile
gegenüber Privatunternehmen.
3. In den deutschen Medien wird oft kritisiert,
dass chinesische Investitionen staatlich subventioniert
sind. Stimmt das aus Ihrer Sicht?
Dr. MA Qian berät chinesische Unternehmen, darunter auch
Staatsunternehmen, bei ihren Investitionen in Deutschland. Sie ist
Direktorin und Co-Leiterin des deutschen China Desk von Clifford
Chance, seit über 20 Jahren in Deutschland zu Hause, spricht fließend
Deutsch, Englisch und Chinesisch und lebt zwischen in zwei Kulturen.
Schon vor ihrer Tätigkeit bei der internationalen Anwaltssozietät Clifford
Chance war Ma als (Foreign) Associate bei einer Reihe internationaler
Kanzleien tätig. Neben ihrer Anwaltstätigkeit ist Ma Dozentin an zwei
Hochschulen und Autorin zahlreicher Artikel und Bücher.
Staatliche Subventionen spielen in China eine
bedeutende Rolle bei der Förderung bestimmter
Sektoren, zum Beispiel High-Technology oder
energiesparende Autos. Aber anstatt zu verallgemeinern,
sollte das von Fall zu Fall analysiert
werden, und zwar faktenbasiert. Wenn ein chinesisches
Unternehmen nach Deutschland kommen
oder hier investieren möchte, dann benötigt
es in der Regel finanzielle Unterstützung, beispielsweise
durch eine Kreditfinanzierung. Da sie
in Deutschland zumeist noch keine Niederlassung
besitzen, haben chinesische Unternehmen
allerdings oftmals Schwierigkeiten, eine
lokale Finanzierung zu arrangieren und wählen
daher den Weg über ihre Hausbank in China. Das
hat für diese Unternehmen allerdings nicht nur
Vorteile, zum Beispiel ist die Zinsrate für Kredite
in China oft höher als in Europa.
4. Was sind denn aus Ihrer Sicht die Voraussetzungen
für langfristig erfolgreiche Investitionen
in Europa?
Aus unserer Erfahrung sind das drei Punkte: Erstens,
das richtige chinesische Personal, das
neben Marktkenntnissen auch die Sprache des
Ziellandes spricht und damit interkulturelles Verständnis
mitbringt. Gleiches gilt natürlich auch
für das Personal vor Ort, denn eine erfolgreiche
Zusammenarbeit hängt von einer guten Kombination
beider ab. Zweitens: Verständnis für die
lokalen Gesetze und Regularien. Hier sind beispielsweise
die Bereiche Arbeitsrecht, Datenschutz
und generell Compliance zu nennen. Und
drittens die gelungene Post-Merger-Integration
eines deutschen oder europäischen Unternehmens
in den chinesischen Konzern – dazu
gehören neben wirtschaftlichen und rechtlichen
Aspekten auch gesellschaftliche und kulturelle
Fragen. Die Grundvoraussetzungen für erfolgreiche
Investitionen sind aus unserer Sicht für
staatliche Unternehmen also die gleichen wie für
Privatunternehmen.
5. Wie sieht das in der Praxis aus? Wie sind
die Unternehmen hier aufgestellt?
www.chk-de.org
13
Das unterscheidet sich von Unternehmen zu
Unternehmen und auch von Industriesektor zu
Industriesektor. Das Bewusstsein für die Bedeutung
der genannten Erfolgs-Voraussetzungen
sollte bei den Unternehmen vorhanden sein.
Natürlich ist das auch ein Lernprozess: Es gibt
Unternehmen, die davon ausgehen, dass sich
nach der Übernahme alles von selbst regele. Aber
es gibt auch viele, die schnell merken, dass sie
aktiv werden müssen. Wir sehen die positive Tendenz,
dass solche Folgeprobleme immer früher
und immer konkreter angegangen werden.
6. Es gibt weiterhin deutlich mehr deutsche
Investitionen in China als chinesische Investitionen
in Deutschland. Gibt es hier große
Unterschiede?
China ist weiterhin die Volkswirtschaft mit der
größten Anziehungskraft für ausländische Investitionen.
Hier lohnt sich ein Blick auf die Zahlen.
Laut einem Report von CIIPAG und FDI Center
investierte Deutschland im Jahr 2018 3,68
Milliarden US-Dollar in China und erzielte ein
Wachstum von 139 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Im Gegensatz zu den meisten chinesischen
Unternehmen, die in Deutschland im Wege
von Unternehmenskäufen aktiv sind, investieren
deutsche Unternehmen in China inzwischen
hauptsächlich in Greenfield-Projekte. Das bedeutet,
sie gründen in China neu oder expandieren
bestehendes Geschäft durch den Aufbau
von Vertrieb, Büros oder Produktionsstätten.
Über 70 Prozent der deutschen Unternehmen in
China sind vollständig in ausländischem Besitz.
7. Ist dies ein Zeichen der neuen Offenheit Chinas?
Ja, das auf jeden Fall. Auch wenn nicht alle Projekte
erfolgreich sind, sehen wir eine steigende
Tendenz bei M&A-Projekten deutscher Unternehmen
in China. Das spiegelt definitiv die sich
ändernde Natur des chinesischen Marktes wider.
Der Markt entwickelt sich gerade stark weiter
- sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf
das Rechtssystem. Es gibt viele neue Gesetze zur
Regelung ausländischer Investitionen, die in den
letzten Jahren in China auf den Weg gebracht
wurden.
8. In den Medien wird viel über Übernahmen
von chinesischen Staatsunternehmen berichtet.
Doch das Engagement ist sehr vielfältig.
Wie weit sind die Bemühungen, auch
eigenständige Niederlassungen aufzubauen?
Neben den chinesischen Banken, die schon seit
vielen Jahren unabhängige Niederlassungen in
Europa besitzen, haben viele Unternehmen durch
M&A-Projekte Niederlassungen in der EU erworben.
Gerade im High-Technology-Bereich
sehen wir aber auch chinesische Unternehmen,
die eigenständige europäische Standorte aufbauen.
9. Das Thema Forschung und Entwicklung
spielt in diesem Zusammenhang ja eine wichtige
Rolle. Es gibt beispielsweise im Automobilbereich
einige Staatsunternehmen, die
in Deutschland forschen.
sind allerdings private Unternehmen. BYD stellt
Elektrobusse her und setzt diese in mehr als 70
Städten in über 20 europäischen Länder ein. Der
Elektrobushersteller hat bereits ein eigenes Werk
in Frankreich gebaut, weitere Investitionen sollen
folgen. Es gibt also chinesische Unternehmen
mit marktführender Technologie, die in Deutschland
und in Europa investieren. Sie bringen neue
Ideen mit und tragen zur lokalen Wirtschaftsentwicklung
bei. Das ist genauso bei deutschen
Unternehmen in China - beide Seiten profitieren
voneinander.
11. Das wäre ein sehr gutes Schlusswort. Aber
aus aktuellen Gründen möchten wir noch fragen,
ob sich die Ausbreitung des Coronavirus
auf die Investitionspläne von Staatsunternehmen
in Zukunft auswirken könnte.
Letztendlich muss man sehen, dass die Auswirkungen
auf die Investitionspläne unabhängig
von der Unternehmensform sind. Staatsunternehmen
haben jedoch eine langfristige Perspektive
und dürften daher ihre Internationalisierungspläne
nicht so schnell grundsätzlich ändern.
Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Dr.
Ma!
Milestones
DR. MA Qian
Gleichzeitig sehen wir auch, dass die Anzahl der
deutschen M&A-Projekte in China von vier Projekten
im Jahr 2014 auf 28 Projekte im Jahr 2018
anstieg. Zu M&A-Projekten zählen Akquisitionen,
Fusionen, Joint Ventures und der Erwerb
von Minderheitsanteilen. Obwohl M&A-Beteiligungen
immer noch weniger als ein Viertel aller
Investitionen in China ausmachen, haben sie in
diesem Zeitraum ein deutliches Wachstum verzeichnet.
Deutsche Unternehmen nutzen M&A-
Projekte zunehmend, um Zugang zum Markt und
zu lokalen Technologien zu bekommen. Hier gibt
es also durchaus Parallelen zur M&A-Aktivität
chinesischer Unternehmen in Deutschland.
Das stimmt. Wir sehen viele F&E-Zentren, die in
letzter Zeit in Deutschland aufgebaut werden,
auch in anderen EU-Ländern. Aus unserer Sicht
steht dahinter eine gute Kombination aus der
technischen Expertise lokaler Arbeitskräfte und
neuer Technologien aus Asien.
10. Werden chinesische Konzerne zukünftig
auch in Produktion investieren?
Wir sehen, dass chinesische Unternehmen zunehmend
mehr Know-How nach Europa bringen.
Der chinesische Batteriespezialist CATL ist dafür
ein gutes Beispiel, ein anderes ist BYD – beides
• 2002 Bachelor of Laws (LL.B.) an der
Jilin Universität, China
• 2003 Master of Laws (LL.M.) an der
Universität des Saarlandes
• 2007 Promotion (Dr. iur.) an der Universität
des Saarlandes
• Seit 2011 bei Clifford Chance
• Direktorin und Co-Leiterin des
deutschen China Desk von Clifford
Chance
• Dozentin an der Goethe Universität
in Frankfurt am Main und an der
Hochschule Darmstadt
www.chk-de.org
14 Titel
Mobilität der Zukunft
Keine einseitige Bevorzugung von Staatskonzernen
Foto: Metamorworks/shutterstock
Chinas Wirtschaft ist deshalb enorm
erfolgreich, da es die wirtschaftlichen,
sozialen und politischen Fragen zusammen
in einer langfristigen Perspektive sieht.
Dabei werden nicht Staatskonzerne einseitig bevorzugt,
sondern innovative Unternehmen gefördert.
Dies zeigt die neue Gigafactory in
Shanghai, für die Tesla hohe Subventionen durch
günstige Kredite bekam, die weitaus bessere
Konditionen bieten als chinesische Staatsbetriebe
sie bekommen. Doch nicht die Subventionen
dürften der Hauptgrund für Tesla sein,
im größten Elektroautomarkt-Markt der Welt zu
produzieren. Nicht einmal ein Jahr nach Baubeginn
liefen in Shanghai bereits die ersten Fahrzeuge
vom Band, die an die eigenen Produktionsmitarbeiter
verschenkt wurden. Durch die Produktion
in China kann Tesla seine Kosten um bis
zu 20 Prozent senken.
Die chinesische Konkurrenz verfällt angesichts
dieser Subventionen für die neue Konkurrenz
keinesfalls einhellig ins Jammern und Wehklagen.
WANG Fengying, die rührige Chefin des Automobilkonzerns
Great Wall, sieht die Internationalisierung
als große Chance für alle Länder
und alle Industriekonzerne. Dafür müssten gleiche
Spielregeln gelten, und auch China solle sich
wirtschaftlich noch mehr öffnen. Konkurrenz
belebt nicht nur das Geschäft, sondern treibt
auch die notwendige Modernisierung voran.
Wang hofft daher, dass Chinas neues Gesetz
über Auslandsinvestitionen dazu beitragen wird,
die Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Autohersteller
zu verbessern und deren globale Expansion
zu fördern. Sie räumte ein, dass das neue
Gesetz, am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist,
die einheimischen Autohersteller in China unter
Druck setzen wird. Diese müssen die Qualität
ihrer Abläufe, ihre Prozesse, Technologien und
Produkte weiter verbessern. 2022 sollen in China
die Zulassungsbeschränkungen für ausländische
Autokonzerne fallen. Wang erwartet, dass das
neue Gesetz den chinesischen Autoherstellern
aber auch dabei helfen wird, neue Partnerschaften
mit globalen Autoteileherstellern einzugehen.
Die Great-Wall-Chefin setzt neben
internationalen Kooperationen auf Zukunftstechniken
wie Wasserstofftechnologie, selbst
fahrende Fahrzeuge oder Big Data.
Das Beispiel Automobilproduktion zeigt: Die großen
Staatsunternehmen stehen in harter Konkurrenz
zu privaten chinesischen Konzernen und
ausländischen Unternehmen und sind dadurch
gezwungen, effektiv zu wirtschaften und Zukunftstechnologie
zu schaffen. Chinas große
staatliche Autokonzerne wie FAW bauen global
Forschungszentren auf und stellen auch ausländische
Experten ein. Technologie und Innovationen
kann kein Unternehmen auf Dauer einfach
kaufen, diese müssen selbst geschaffen
werden. Die von manchen populistischen Politikern
geäußerten Proteste gegenüber Übernahmen
aus China gehen daher an den eigentlichen
Herausforderungen für Europas Wirtschaft
vorbei. Elektronik, Elektroantriebe,
künstliche Intelligenz; bei immer mehr Zukunftstechnologien
gewinnt China einen Vorsprung.
Für die deutschen Autokonzerne war China über
Jahrzehnte der größte Absatzmarkt und lukrativer
Gewinnbringer. Wenn diese Unternehmen
zukünftig im Wettbewerb hinter chinesische
Konkurrenten zurückfallen, dürfte dies weniger
auf direkten staatlichen Einfluss auf die eigenen
chinesischen Unternehmen zurückzuführen sein,
sondern eher darauf, dass die westlichen Konzerne
nicht schnell genug den notwendigen
Wandel zu alternativen und vernetzten Fahrzeugen
einschlugen. Die Automobilbranche im
Westen war zu träge. Hier zeigt sich der Unterschied
in der staatlichen Industriepolitik der
Weltregionen. China gibt klar neue Ziele zu einer
möglichst emissionsfreien Wirtschaft vor, an der
sich alle Konzerne orientieren müssen. In diesem
gesetzten Rahmen kann sich der Markt entfalten.
Im Westen wird vieles dem Spiel der
Märkte überlassen und es werden dabei oft übergeordnete
ökologische oder soziale Fragen außer
Acht gelassen. Es muss also zwischen staatlicher
Industriepolitik und dem direkten Einfluss des
Staates auf einzelne Unternehmen unterschieden
werden.
Wem gehört ein Unternehmen, wer hat das
Sagen? Bei Volkswagen ist dies beispielsweise in
erster Linie die niedersächsische Landesregierung.
Diese hält zwar nur 20 Prozent der
Unternehmensanteile, aber durch ein eigenes
VW-Gesetz können keine grundlegenden Unternehmensentscheidungen
gegen die Vorgaben der
Landesregierung gefällt werden. Am französischen
Autokonzern Renault hält der französische
Staat ebenfalls fast 20 Prozent und ist damit vor
Nissan (15 Prozent) und Daimler (3,1 Prozent)
größter Anteilseigner. An Daimler ist wiederum
die staatliche Beijing Automotive Industry Holding
mit 5 Prozent beteiligt, der Staatsfonds von
Kuwait hält 6,8 Prozent.
Gute Infrastruktur braucht staatliche Koordination
Ohne Staat geht es nicht in der Wirtschaft. Auch
in Deutschland liegt die Staatsquote bei 44,5
Prozent der Wirtschaftsleistung. Wie schwer es
ist, staatliche Konzerne zu privatisieren und zukunftsfähig
zu machen und dabei auch die Erwartungen
der Bürger nach guten, verlässlichen
Produkten zu erfüllen, zeigt die Deutsche Bahn,
die als Aktiengesellschaft immer noch zu 100
Prozent staatlich ist. Die Versuche, die Deutsche
Bahn schnell börsengängig zu machen, führten
durch den daraus resultierenden Investitionsstau
zu den Verspätungen, Zugausfällen und schlech-
Foto: chuyu2014 /envato-elements
www.chk-de.org
15
ten Serviceleistungen, über die fast jeder Zugreisende
in Deutschland klagt. Der dringend notwendige
Ausbau verläuft schleppend und
Milliardenverluste werden weiterhin vom Steuerzahler
beglichen.
In der Zeit, in der die Deutsche Bahn mit ihren
Privatisierungsinitiativen das zuvor leistungsfähige
Betriebssystem schädigte, baute China
ein Hochgeschwindigkeitsnetz von 35.000 Kilometern.
Chinas Elektromobilität ist in erster Linie
schienengebunden. Allein 2019 gingen neue
Hochgeschwindigkeitsbahnen mit einer Gesamtlänge
von 5.000 Kilometern in Betrieb. Dieses
Jahr folgen 20 neue Strecken. Die Züge sind
sauber, bequem mit guten Service und vor allem
fast immer pünktlich. Und dies zu einem Preis,
der weit unter der Fahrkarte eines deutschen
Regionalexpress liegt.
Kontinuität und Weitblick sind die Grundlage für
diesen weltweit einmaligen Modernisierungserfolg.
2004 hat die chinesische Regierung erstmals
ihren Streckenausbauplan verabschiedet,
bisher wurde er nur zweimal angepasst. Das bedeutet
Planungssicherheit für Zeiträume von bis
zu 15 Jahren; ein Umstand, dem die Weltbank in
einer Studie eine Schlüsselrolle für den Erfolg
des Ausbaus zuspricht. Sie lobt zudem die gute
Kooperation zwischen Bahntechnikherstellern,
Universitäten und Forschungsinstitutionen, was
Standardisierungen erleichterte. „Eine der auffälligsten
Lektionen für andere Länder ist die Geschwindigkeit,
in der öffentliche Organisationen
hochwertige Infrastruktur bauen können, wenn
sie klare Führung und Verantwortlichkeiten erhalten“,
schreibt die Weltbank.
Der Blick auf die Bahn zeigt: Es kommt darauf
an, dass das Gesamtsystem gut funktioniert und
für die Zukunft gerüstet ist. Im Westen wird die
dafür notwenige staatliche Koordination oftmals
aus ideologischen Vorbehalten zu negativ gesehen.
Das hat dann enorme gesellschaftliche
Folgekosten, welche die Verbraucher belasten
und letztendlich der Wirtschaft schaden. Der
britische Verkehrsminister Grant Shapps entzog
jetzt Arriva, einer Tochter der Deutschen Bahn,
die Lizenz für die Northern Rail zwischen Manchester
und Leeds, die zukünftig wieder staatlich
betrieben wird.
Staatliche Koordination ist sicherlich in der vernetzten,
fragilen Welt dringender erforderlich
als je zuvor. Überall gibt es dabei nicht zuletzt
staatlichen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen
durch Gesetze, Steuerpolitik und
Auflagen. Ein beamtenmäßiges bürokratisches
Staatsunternehmen kann jedoch im Wettbewerb
kaum überleben. Wichtig ist, ob Unternehmen
gut oder schlecht wirtschaften. Aktienkonzerne,
die lediglich vierteljährlichen Bilanzzahlen
hinterherrennen, haben den notwendigen Blick
in die langfristige Zukunft oft verloren. Die Kritik
aus manchen ausländischen Unternehmen an
Chinas Wirtschaftspolitik dürfte daher eher aus
dem Unbehagen kommen, dass chinesische
Unternehmen technologisch stark aufgeholt
haben und wettbewerbsfähiger wurden. Diesem
Wettbewerb müssen sich jedoch alle Unternehmen
stellen.
www.chk-de.org
16 Interview
Interview
DR. TORSTEN BREMER
„Krise gemeinsam meistern!“
ist in einer staatlich organisierten Wirtschaft
hierarchisch strukturiert. Das heißt, wir müssen
durch viele Genehmigungsstufen durch. Das war
und ist eine Herausforderung. Das gilt auch für
die Sprache. Die Durchdringung mit dem Englischen
ist bei unseren chinesischen Partnern
nicht besonders groß. Beim Übersetzen kann es
passieren, dass man viele Inhalte verliert, denn
das Übersetzen ist kein Übersetzen nach dem
Wörterbuch, sondern vielmehr ein gleichzeitiges
Übersetzen von Sprache und Kultur, ohne jemanden
dabei zu verletzen.
3. Gibt es weitere Herausforderungen?
Im Jahr 2014 erfolgte die Übernahme des BOGE-Geschäftsfeldes
Rubber & Plastics vom damaligen Mutterkonzern ZF Friedrichshafen
durch die Zhuzhou Times New Material Technology Co., Ltd.
(TMT), einen weltweiten Anbieter von Schwingungstechnik und
Polymerverbundwerkstoffen in der Bahntechnik und Tochtergesellschaft
der staatlichen China Railway Rolling Stock Corporation Ltd. (CRRC).
Die weltweiten Aktivitäten im Bereich Automotive werden seither
unter der Dachmarke BOGE Rubber & Plastics geführt. Der Physiker Dr.
Torsten Bremer, CEO bei BOGE, arbeitete viele Jahre in verschiedenen
Führungspositionen bei der Continental AG sowie der ZF Friedrichshafen
AG und kennt sowohl die Automobil- und die Eisenbahnbranche, als
auch China lange und gut. Bremer ist auch manchem Sportfan dadurch
bekannt, dass er in den 80er Jahren Steuermann des Nationalachters des
Deutschen Ruderverbands war.
Ja, die Dynamik im freien Markt gegenüber
einem doch sehr stark regulierten Markt ist
herausfordernd. Hier haben wir uns bei allen
Herausforderungen stark aufeinander zubewegt
und kennen die kulturellen Gründe für die verschiedenartigen
Wege ins Ziel, ohne immer
gleich eine gemeinsame Lösung zu haben. Aber
wir arbeiten dran, neue Ansätze zu finden, neue
Prozesse zu definieren, auch um dem Staatskonzern
auf lange Sicht den internationalen Blick
und damit den globalen Marktzugang zu erleichtern.
4. Sie bringen es auf den Punkt. Ein marktgetriebenes
Unternehmen funktioniert anders
als ein Staatsunternehmen, das nicht so sehr
nach Wettbewerb ausgerichtet ist. Inwieweit
profitieren dennoch die Muttergesellschaft,
die chinesischen Partner von der Zusammenarbeit?
1. Lieber Herr Dr. Bremer, das Unternehmen
BOGE hat eine fast 90-jährige Geschichte. Die
Übernahme durch TMT vor fünf Jahren war
sicherlich ein Meilenstein. Wie hat sich das
Geschäft nach der Übernahme entwickelt?
Zunächst eindeutig positiv. Vom Umsatz her sind
wir schneller gewachsen als der Markt und haben
in den ersten vier Jahren um 22 Prozent zugelegt.
Seit Mitte 2018 sind jedoch auch wir durch die
allgemeinen Umsatzrückgänge in der Automobilbranche
betroffen, was aber natürlich nichts mit
unserem Gesellschafter zu tun hat. Vielmehr hat
TMT unser Wachstum durch gut ausgestattete
Investitionen unterstützt und uns die Möglichkeit
gegeben, in neue Kapazitäten und neue Werke zu
investieren. Wir konnten zudem Produktbereiche
ausbauen, wie z.B. Kunststoff-Leichtbau-Module
und LKW-Komponenten und -module, die erheblich
zum Wachstum beigetragen haben.
2. Neben diesen Schwierigkeiten der letzten
zwei Jahre. Was gab es zu Beginn der Zusammenarbeit
für Herausforderungen auf geschäftlicher
und interkultureller Ebene?
Ein anspruchsvolles Thema war erst mal, die sehr
unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen.
Entscheidungsprozesse laufen komplett anders
ab, das Delegieren von Entscheidungsfreiheiten
Man muss bedenken, dass der Zugang zu den
Märkten auch oftmals eine Frage ist, wer mit
wem spricht. Dadurch kann man Hürden überwinden.
Wenn jemand aus dem chinesischen
System kommt und im freien Wettbewerb den
Kunden ein Großprojekt verkaufen möchte, dann
kann man dies eigentlich nur auf die lokale Art
und Weise, aus der gleichen Kultur und Sprache
heraus. Man braucht eine lokale Vertrauensbasis,
die man sich erarbeiten muss. Dabei ist es hilfreich,
auf schon etablierte Organisationen zuzugreifen,
gerade bei Großinvestitionen wie in
den Bereichen Eisenbahn oder Bus. Wir bieten
unserem Partner hier gerne internationale Unterstützung
an.
www.chk-de.org
17
10 Jahre BOGE in China: Der Festakt fand im November 2018 in Qingpu statt mit Dr. Bernd Althusmann
(3.v.l.), Wirtschaftsminister von Niedersachsen, Dr. Torsten Bremer, CEO von BOGE Rubber & Plastics
(4.v.l.), Christoph Krampe, CFO von BOGE Rubber & Plastics (5.v.l.), Dr. Jun Yang, CEO von Zhuzhou Times
New Material Technology Co., Ltd (TMT)/(2.v.l.), Haixia Peng von der TMT, Vorsitzende des Aufsichtsrats
der BOGE Elastmetall GmbH (1.v.l.), und Dr. Yongwei Yu (6.v.l.) von BOGE Elastmetall Shanghai Co. Ltd.
5. Inwieweit hat die große Muttergesellschaft
geholfen, das Asiengeschäft von BOGE anzukurbeln?
Wir merken v.a. bei den rein chinesischen OEMs,
dass es natürlich schon hilft, jetzt mit einem
chinesischen Shareholder Kontakte aufzubauen.
Diese Netzwerke in China sind äußerst wichtig.
Außerdem konnten wir den Umsatz eines von
uns übernommenen Standortes von TMT, der sich
ausschließlich um Bus- und LKW-Komponenten
kümmert, mit denen wir in China bis dato nicht
in den lokalen Markt reingekommen sind, innerhalb
von kürzester Zeit verdreifachen. Das war
auf jeden Fall ein sehr großer Vorteil. Das hätten
wir sonst mühsam aufbauen müssen.
6. Welche Bedeutung hat China im Bereich
Forschung und Entwicklung? Nutzen Sie bei
BOGE auch Kapazitäten aus China international?
Wir hatten bei der Übernahme schon ein recht
großes eigenes Werk in Shanghai mit einer eigenen
Entwicklungsabteilung, bei der es im
Wesentlichen um die Lokalisierung von Komponenten
für globale Plattformen ging. Wir haben
dann den TMT-Standort in Zhuzhou dazubekommen
mit einer eigenständigen Entwicklungsmannschaft.
Es ging hierbei nicht mehr
um das Replizieren von schon existierenden Produkten,
sondern um eine komplette Produktentwicklung,
so dass wir näher an Neuprojekten für
die Kunden im asiatischen Raum sind. Kulturell,
sprachlich, zeitzonenmäßig und auch günstiger,
weil die Entwicklung vor Ort wettbewerbsfähiger
ist als die Entwicklung, die aus Deutschland
kommt. China ist für uns ein zunehmend wichtiger
Entwicklungsstandort. Aktuell haben wir
vor Ort gut 60 Entwickler. Diese Zahl wird sich
sicherlich noch weiter erhöhen.
7. Wie profitiert andersrum die Muttergesellschaft
vom Forschungsstandort Deutschland
und insbesondere von den F&E-Aktivitäten
von BOGE?
Zum einen versuchen wir Strukturen zu vereinheitlichen,
wie Prozesse und IT-Systeme, die
dann als Abziehbild für das Ausrollen in den
CRRC-Konzern gelten sollen. Wir helfen zum anderen
mit Automobiltechnologien, die Komponenten
unserer Muttergesellschaft für den
Eisenbahnbereich weiterzuentwickeln. Wir
haben länderübergreifende Teams, die bestimmte
im Automobil bereits etablierte Technologien
in größerem Format mit der gleichen
technischen Ausrichtung in die Eisenbahn bringen.
Diese Dinge wollen wir dann gemeinsam
vermarkten und möglichst in die internationalen
Märkte ausrollen. In Osnabrück werden wir
außerdem in diesem Jahr ein europäisches Innovation
Center eröffnen, das wir gemeinsam betreiben.
Das Ziel ist hier „Open Innovation“ und
eine stärkere Durchlässigkeit zwischen den Organisationen
in der CRRC und uns.
8. Welche Themen stehen sonst bei BOGE im
Fokus?
Aktuell ist ohne Zweifel die größte Herausforderung
für uns alle, die Corona-Pandemie zu
meistern. In erster Linie geht es da ohne Wenn
und Aber, dass unsere Mitarbeiter und deren Familien
gesund bleiben. Wegen des Corona-Virus
steht die Automobilindustrie in Europa derzeit
so gut wie still und dies trifft uns wie viele andere
auch sehr hart. Wir hoffen, dass schnell
wieder Normalität einkehrt. Dann werden wir
uns wieder intensiver der Aufgabe stellen können,
wie wir mit schrumpfenden Märkten umgehen.
Wir haben investiert, in der sicheren Erwartung,
dass das Wachstum mittelfristig weiter
geht. Ein weiterer Punkt ist, dass sich unser
Markt ändert - nicht nur im Hinblick auf Volumen,
sondern auch im Hinblick auf die Kunden:
Wer ist der Gewinner, wer der Verlierer im sich
verändernden Mobilitätsmarkt? Was machen die
chinesischen Elektromobilhersteller? Für welche
Marken, für welche Fahrzeugplattform bewerben
wir uns als Lieferant? Was uns hilft, ist der Leichtbau.
Damit haben wir einen Bereich, der vom
Wandel profitiert und mit dem wir uns hoffentlich
gegen das Risiko, das ich eben genannt habe,
stellen können. Der Spagat ist es, Innovationen
und neue Produkte zu entwickeln und gleichzeitig
an der Kostenschraube zu drehen, damit wir die
Cash-Generierung sicherstellen können, so dass
wir am Ende dieses Wandels in einem völlig
neuen, heute noch undefinierten Markt, auf das
richtige Pferd gesetzt haben.
9. Wir hoffen alle, dass wir die Corona-Pandemie
in den Griff bekommen. Unabhängig von
den negativen Auswirkungen, die Corona
ohne Zweifel auf die Automobilindustrie hat,
wo sehen Sie mittelfristig Vorteile gegenüber
den Wettbewerbern? Und welche Rolle spielt
hier die Tatsache, dass Sie einen starken chinesischen
Gesellschafter im Rücken haben?
Wir sind in unserem spezialisierten Bereich ein
großer Player, der drittgrößte in der Welt und
global aufgestellt. Wir haben ein relativ breites
Kundenportfolio und natürlich auch eine starke
Muttergesellschaft. Ich glaube es ist grundsätzlich
hilfreich, wenn man, wie wir, in einer Nische
tätig ist, dass man in einem starken Verbund ist.
Wir haben zu Beginn durch die uns zur Verfügung
gestellten liquiden Mittel sehr viel positiven
Rückenwind erhalten. Aktuell kommt der
Gegenwind von woanders. Ich bin sehr zuversichtlich,
dass ein chinesischer Partner uns nicht
fallen lässt, wenn wir mal in schwierigen Zeiten
sind. Und derzeit stehen wir wegen der Corona-
Pandemie sowie des großen Wandels in unserer
Industrie vor Herausforderungen, die wir uns in
dieser Intensität nicht vorstellen konnten.
Lieber Herr Dr. Bremer, vielen Dank für das
Gespräch!
www.chk-de.org
16 Titel
China Southern Airlines baut Brücke
für chinesisch-deutschen Austausch
DDie Corona-Krise lähmt auch den internationalen
Luftverkehr. Besonders betroffen
ist der internationale Passagierverkehr.
Nach dem 20. Januar ging die Zahl der
Flugpassagiere stark zurück, Flüge wurden gestrichen.
Die Kosten der Krise wälzten chinesische
Fluggesellschaften, wie die staatliche China
Southern Airlines (CSA), nicht auf die Kunden ab.
Stornierte Flüge bekamen die Kunden voll erstattet
oder konnten kostenlos umgebucht werden.
An ihren Frachtflügen ab Deutschland hielt CSA
in diesen Zeiten fest, um den Wirtschafts- und
Handelsverkehr zwischen China und Deutschland
aufrechtzuerhalten. Der chinesische Luftfahrtkonzern
mit Sitz in Guangzhou ist seit über zehn
Jahren in Deutschland aktiv. Am 4. Dezember
2009 hat CSA die Frachtstrecke Pudong-Frankfurt
eröffnet. Nach zehn Jahren Entwicklungszeit
betreibt die Vertriebsabteilung in Frankfurt derzeit
eine Passagierroute (Guangzhou-Changsha-
Frankfurt, dreimal pro Woche) und drei Frachtrouten:
Frankfurt-Pudong, Frankfurt-Guangzhou,
London-Frankfurt-Guangzhou. Es finden
20 Frachtflüge pro Woche statt.
Derzeit beschäftigt die China Southern Airlines
Group mehr als 120.000 Mitarbeiter und verfügt
über ein Gesamtvermögen von 345 Milliarden
RMB. Die Gruppe koordiniert eine Reihe von
Tochterunternehmen aus dem Bereich Luftfahrt
und dem Finanzsektor; aber auch aus der Lebensmittelbranche
und dem Wartungsbereich. Unter
ihnen ist die China Southern Airlines Co., Ltd.
das wichtigste Luftverkehrsunternehmen der
Gruppe mit 16 Niederlassungen, 23 Verkaufsbüros
im Heimatmarkt China, sowie 55 Auslandsbüros.
In Frankfurt sind derzeit 24 Mitarbeiter beschäftigt,
darunter acht chinesische und 16 lokale
Mitarbeiter. Der vielfältige Hintergrund der
Mitarbeiter erleichtert einerseits die Kommunikation
zwischen der Verkaufsabteilung und der
Zentrale und fördert andererseits die Präsenz von
China Southern vor Ort, so ein Unternehmenssprecher.
Die Passagierrouten von China nach Deutschland
haben seit dem Erstflug am 23. Juni 2014 jedes
Jahr mehr als 30.000 chinesische und deutsche
Passagiere befördert und das Streckennetz von
China Southern in andere europäische Städte,
sowie die Zusammenarbeit mit ausländischen
Fluggesellschaften genutzt, um deutsche Passagiere
nach Amsterdam, Paris und an andere Orte
zu befördern. Die Frankfurt-Verkaufsabteilung
von China Southern Airlines betreut auch chinesische
Reisegruppen sowie spezielle Kundengruppen,
wie Studenten und Seeleute. So ist ein
integratives, zielgruppengenaues Marketing
möglich mit speziellen Tarifen beispielsweise für
Familienbesuche und Richtlinien für Freigepäck.
Die Frachtstrecken sind seit zehn Jahren in Betrieb.
Durch die Zusammenarbeit mit international
renommierten Logistikunternehmen und
Spediteuren deckt das Vertriebsnetz Deutschland
und viele Länder in Mittel- und Osteuropa ab.
Die wöchentliche Kapazität kann 1.000 Tonnen
erreichen.
Besonders in der durch die Corona-Krise ausgelösten
schwierigen Zeit dürfen die internationalen
Lieferketten nicht unnötig unterbrochen
werden. Chinesische Airlines sind dabei
die besten Krisenmanager, da sie die Situation
vor Ort in China am besten kennen. Auch hierbei
gilt: Sicherheit und die Gesundheit aller Beteiligten
haben die höchste Priorität.
Foto: Photo by form PxHere
www.chk-de.org
19
Unternehmensreform
und Big Data erhöhen
Effizienz von State Grid
China machte eine Pause, die Bekämpfung des Coronavirus führte zum weitgehenden Stillstand.
Doch die Stromversorgung musste gerade in der Krise sicher funktionieren. Krankenhäuser,
Online-Systeme und weitere überlebenswichtige Bereiche funktionieren nicht ohne
Strom. „Mit Big Data können wir den Produktionsstand von Unternehmen als wertvolle Datenunterstützung
und Entscheidungsreferenz genau wiedergeben“, sagte ZHAO Hong, stellvertretender
Marketingdirektor der State Grid Shanghai Company. State Grid hat eine Reihe von Maßnahmen
eingeführt, um den Druck von Unternehmen durch unterbrochene Produktionsabläufe zu minimieren.
Konkret gab das Unternehmen Ende Februar bekannt, die Stromkosten für Industrie- und Handelsunternehmen
um bis zu 48,9 Milliarden RMB (etwa 7 Milliarden US-Dollar) zu senken, um eine konstante
Energieversorgung der Krankenhäuser in Wuhan im Kampf gegen das neuartige Coronavirus
zu gewährleisten.
Interview mit
CHEN Haibo
Leiter des European Representative Office der
State Grid Corporation of China
Leiter des Global Energy Interconnection Research
Institute Europe GmbH (GEIRI)
Nach dem Fortune-500-Rankung liegt das Energieunternehmen State Grid Corporation of China auf Platz 5 der
umsatzstärksten Unternehmen weltweit. Als eines von nur noch 96 zentral verwalteten Staatsunternehmen
in China kommt State Grid eine bedeutende strategische Rolle für die einheimische Wirtschaft und der
Modernisierung des Staatsektors zuteil. Das Unternehmen ist ein anschauliches Beispiel für die Erfolge und
Herausforderungen dieses Reformprozesses.
Foto: CHKD/Eva-Simona Fischkina
1. Wie wird die Reform der zentralen staatlichen
Unternehmen bei State Grid umgesetzt?
State Grid setzt die wichtigen Beschlüsse der
Regierung zur Reform der staatlichen Unternehmen
konsequent um und hat eine Liste der
zehn wichtigsten Maßnahmen für die umfassende
Vertiefung der Reform unseres Unternehmens
herausgegeben. Wir möchten die Effizienz
des staatlichen Kapitals weiter stärken. Die
damit gewonnene erhöhte internationale Wettbewerbsfähigkeit,
stark verbesserte Innovationskraft
sowie effektivere Kontrollmechanismen
und Risikobegrenzung werden dazu beitragen,
die Vitalität des Unternehmens zu steigern und
gleichzeitig zur eigenen und volkswirtschaftlichen
positiven Entwicklung beizutragen.
2. Werden europäische Energieunternehmen
die Möglichkeit haben, bei der Energieversorgung
Chinas mitzuwirken?
Europäische Energieunternehmen können sich
definitiv beteiligen, ja. Im Juni 2018 hat China
eine neue Negativliste herausgegeben und die
Aufhebung der Beschränkungen für Bau und Betrieb
von Stromnetzen angekündigt. Dies bedeutet,
dass ausländische Unternehmen in den
Bau und Betrieb von Stromnetzen in China investieren
können. So kann sich z.B. ausländisches
Kapital mit chinesischen Unternehmen zusammenschließen,
um am Aufbau lokaler Stromnetze
und überregionaler Übertragungskanäle
für Stromversorger mitzuwirken oder selbstständig
in den Aufbau von Mikronetzen zu investieren.
3. Ein gewaltiger Netzausbau und neue Energien
erfordern hohe Investitionen. Gleichzeitig
bietet State Grid günstige Preise und
macht dabei noch Gewinn, zahlt Steuern. Wie
geht das?
State Grid setzt in allen Bereichen auf Standardisierung
und Lean Management, um die Effizienz
und Effektivität zu erhöhen. Das schließt
insbesondere die Bereiche Netzaufbau, Betrieb
und Wartung sowie das Kundenmarketing ein.
4. Der Erfolg Ihres Unternehmens ist untrennbar
mit guten und hochmotivierten Mitarbeitern
verbunden. Wie gewinnt und bindet
State Grid Fachkräfte im harten Wettbewerb?
Der Erfolg von State Grid basiert auf unserer
Technologie und dem Knowhow unserer Mitarbeiter.
Daran orientieren wir uns bei der Auswahl,
Weiterbildung und Bewertung unserer
Mitarbeiter, durch exzellente Arbeitsbedingungen.
Unsere übergeordnete Zielsetzung
ist es, den Service zu verbessern, erstklassiges
Personal auszubilden, innovativ und technologisch
führend zu sein und die gesamte Entwicklung
zu fördern. Dafür haben wir das Handbuch
„State Grid Excellent Talent Management“
verfasst und ein mehrstufiges Auswahl- und
Weiterbildungssystem errichtet, um Talente zu
fördern und langfristig zu binden.
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20 Advertorial
天 津 市
Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur – in der Hafenstadt Tianjin im Nordosten Chinas entsteht eine innovative Stadt, die Produktion &
Handel, Forschung & Entwicklung, Lehre & Bildung mit nachhaltiger Umwelttechnologie und modernen Wohnformen verbindet: die „Deutsch-Chinesische
Ökostadt Tianjin Daqiuzhuang“.
Deutsch-Chinesische Ökostadt
Tianjin Daqiuzhuang
Tianjin ist eine bedeutende Hafenstadt, nur 120
Kilometer von Peking entfernt. Einst Fischerdorf,
ist sie heute bekannt als moderne Handelsmetropole
– sie ist Industriezentrum, Verkehrsknoten
und kultureller Mittelpunkt Nordchinas
mit Universitäten, Hochschulen, Museen und
Baudenkmälern. Der im Stadtbezirk Jinghai gelegene
Kreis Daqiuzhuang gilt als das Mekka der
Stahlindustrie Chinas. Der Kreis zählt heute
110.000 Einwohner, die in 26 Dörfern auf einer
Gesamtfläche von 124 Quadratkilometern leben.
Im Jahr 2019 erzielte Daqiuzhuang ein BIP von
19 Milliarden RMB und einen industriellen
Produktionswert von 83,5 Milliarden RMB. Über
3500 Unternehmen sind angesiedelt und exportieren
in 30 Länder der Welt.
Die Metallindustrie vor Ort befindet sich in einer
Phase des Aufbruchs – industrielle Transformation,
Öffnung des Marktes und nachhaltige
umweltschonende Technologien sind für die vielen
mittelständischen Unternehmen die Themen
der Zukunft. Mit der Entwicklung der deutschchinesischen
Ökostadt in Daqiuzhuang soll die
zukunftsfähige Transformation der traditionellen
Industrie vorangetrieben werden. Deutsche und
chinesische Unternehmen wollen in diesem
Industriepark die Herausforderungen der Zukunft
gemeinsam meistern. Im Mittelpunkt stehen innovative
Umwelttechnologien, intelligente
Technologielösungen und die Integration der industriellen
Produktion in eine umweltbewusste
Stadtentwicklung. Weitere Themen sind Forschung
& Entwicklung, grüne Finanzdienstleistungen
sowie der Aufbau eines hocheffizienten,
integrierten Logistik- und Handelsnetzwerks.
Die Ökostadt Daqiuzhuang hat das Ziel, gemeinsam
mit deutschen Unternehmern, eine
Modellstadt für die nachhaltige Entwicklung der
geplanten Metropolregion Peking-Tianjin-Hebei
zu entwickeln. Daqiuzhuang möchte ein Vorbild
für kleinere und mittlere Städte sein, ein Musterbeispiel
für den Aufbau einer grünen Produktion
und eines bewussten nachhaltigen Lebensstils.
Die Ökostadt will damit einen Beitrag leisten, zur
grünen Transformation der chinesischen Industrie.
Die Ökostadt Daqiuzhuang will sich positionieren
als: Modellstadt für die ressourcenschonende
www.chk-de.org
21
Sie möchten weitere Informationen
zur „Deutsch-Chinesischen Ökostadt
Tianjin Daqiuzhuang“ erhalten? Dann
wenden Sie sich an: Frau CHE Shan
+86 18920757529
dqzpeggy@126.com
industrielle Transformation in der Provinz, führend
in Forschung und Entwicklung im Bereich
der intelligenten High-End-Fertigung, als Inkubator
für chinesisch-deutsche Industrietechnologie
sowie als umweltfreundlicher Lebensmittelpunkt
Die deutsche Kultur zieht sich durch die Gesamtkonzeption
– sei es im Culture Communications
Center, in der German Town, deren Häuser nach
deutschem Vorbild entstehen, oder in der
deutsch-chinesischen Universität. Die Ökocity
liegt im Westen des Kreises Daqiuzhuang im
Stadtbezirk Jinghai und grenzt im Süden an den
Tuanbo-See. Der Startschuss für die Entwicklung
der „Deutsch-Chinesischen Ökostadt Tianjin Daqiuzhuang“
fiel im Jahr 2018. Die Deutsche Energie-Agentur
(dena), deren Gesellschafter die
Bundesrepublik Deutschland und die kfw-bankengruppe
sind, hat die Ökostadt Daqiuzhuang
im Jahr 2018 als eine von 25 Städten in China
für ihr Engagement bei Klimaschutz und Energieeffizienz
als „Sino-German Eco-City“ ausgezeichnet.
Die Eco-Citys wollen ihre CO2-Emissionen
bis 2030 um mindestens 30 Prozent reduzieren.
Dabei werden sie mit deutschen
Unternehmen zusammenarbeiten.
www.chk-de.org
22 Interview
„Lassen Sie uns die Chancen
gemeinsam nutzen!“
Interview mit
Tim
Wenniges
Geschäftsführer "Europa und
Internationales" Südwestmetall
Tim Wenniges ist Geschäftsführer
bei Südwestmetall, dem Verband
der Metall- und Elektroindustrie
in Baden-Württemberg. Von 2015
bis 2018 war er Leiter der Konrad-
Adenauer-Stiftung in China. Im
Mai 2018 erschien sein Buch
„Chinese Investments in the EU
and the US - Simple Rules for
Turbulent Times“ im Palgrave
Verlag.
1. Lieber Herr Wenniges, die Montageindustrie
– v.a. Eisen und Stahl – unterliegt in China
einem gewaltigen Umbau. Wie ändern sich
aus Ihrer Sicht dabei die vormals diesen Bereich
bestimmenden Staatsunternehmen?
Die Bedeutung des Schwerindustriesektors in
China ist immer noch sehr groß. Die zugesagten
Reformen in diesem Bereich sind weder für die
chinesische Seite noch für die Wettbewerber
zufriedenstellend. Natürlich ist ein Strukturwandel
eine gigantische Aufgabe, die Strukturanpassungen
für die betroffenen Regionen notwendig
machen. Der Umbau dauert aber zu lange
und erscheint nicht konsequent genug.
2. Welche Rolle spielen ausländische Partner
bei der Modernisierung chinesischer Staatsunternehmen?
In der Automobilindustrie sehen wir seit Jahrzehnten
erfolgreiche Modelle der Zusammenarbeit.
Die Joint Ventures haben beiden Seiten
große Erfolge beschert und die weitere Öffnung
in den vergangenen Jahren war ein wichtiges
Signal an ausländische Unternehmen. Privatunternehmen
könnten aber eine noch größere
Rolle beim Umbau der Staatsunternehmen spielen.
Eine dringend notwendige Modernisierung
bedarf daher die Einbindung von privaten Partnern
auf Augenhöhe. Staatliche Hilfen dürfen
dabei nicht als lebensverlängernde Maßnahmen
eingesetzt werden, sondern müssen dem Aufbau
neuer privater Strukturen dienen.
Chinesische Privatunternehmen sind von der Regierung
eingeladen und aufgefordert, sich mit
Kapital und Know-how an Staatsunternehmen
zu beteiligen. Diese Chance sollte jeder ernsthaft
prüfen, ob ihm damit ein Einstieg in traditionell
von Staatsunternehmen monopolisierte Bereiche
gelingen kann.
3. Ein viel diskutiertes Thema ist die „Belt and
Road“-Initiative (BRI). Wie funktioniert die
Kooperation für deutsche Unternehmen im
Rahmen der Initiative? Welche Stärken kann
Deutschland einbringen?
Wir haben eine sehr hohe Industrieexpertise. Industrie
4.0 ist das Modell einer gelungenen B2B-
Vernetzung. Bei den BRI-Großprojekten können
deutsche Unternehmen ihr Know-how einbringen
– Voraussetzung ist aber ein rechtsstaatliches
Verfahren zu einem fairen Zugang zu
Ausschreibungen und verlässlichen Vereinbarungen
über die Projekte.
4. Wie können beide Seiten von einer Zusammenarbeit
profitieren? Welche Herausforderungen
gibt es?
Die BRI ist eine große Chance für die Zusammenarbeit
von Staatsunternehmen und privaten
Unternehmen. Chinesische Staatsunternehmen
sollten dabei nicht ihr Modell in Drittländer „kopieren“,
sondern gemeinsam mit ausländischen
Unternehmen dort innovativ sein. Diese Zusammenarbeit
eröffnet gigantische Chancen gemeinsamer
Projekte, zum Beispiel in Industrieentwicklung
und Infrastruktur, in Drittländern
für beide Seiten. Es befördert darüber hinaus die
Akzeptanz des geostrategischen Großvorhabens.
Derzeit fehlen aber die Strukturen für internationale
Ausschreibungen und daher ist die Beteiligung
ausländischer Unternehmen bei diesen
Projekten erschreckend gering. Wir brauchen
dringend transparente Vergabeverfahren und
Plattformen, so dass ausländische Privatunternehmen
bei BRI-Projekten in einem fairen Wettbewerb
Partner werden können. Lassen Sie uns
die Chancen gemeinsam nutzen!
5. Eine Reihe großer Staatsunternehmen aus
China sind in Europa aktiv. Was sind für Sie
hier die Voraussetzungen für langfristig
erfolgreiche Investitionen und Kooperationen?
Zur Person
Tim Wenniges
• Geschäftsführer "Europa und Internationales"
Südwestmetall
• 2015 bis 2018
Konrad-Adenauer-Stiftung
Leiter Büro Shanghai
• 2008 bis 2015
Arbeitgeber Baden-Württemberg
Referent, Referatsleiter
• 2005 bis 2007
Verfassungsgericht der Republik Indonesien
Berater
www.chk-de.org
23
>> Impressum
HERAUSGEBER
CHKD | Die Chinesische Handelskammer in
Deutschland e.V.
POSTANSCHRIFT
IHZ Hochhaus 7. Etage,
Friedrichstraße 95, D-10117 Berlin
Telefon: +49 30 20917522
Fax: +49 30 20917340
E-Mail: info@chk-de.org
Foto: fanjianhua, Shutterstock
Ausländische Investoren sind in Deutschland
hoch willkommen. Mit Investments von Staatsunternehmen
darf aber nicht der chinesische
Staatskapitalismus exportiert werden. Um dies
zu gewährleisten, müssen einerseits die Finanzierung
der Investitionen transparent sein.
Andererseits muss ein offener Dialog über die
strategische Partnerschaft geführt werden. Die
gesetzlichen Vorgaben zu Übernahmen in
Deutschland dienen nicht der Abwehr chinesischer
Investitionen, sondern sind Teil unseres
Rechtsstaatsverständnisses. Dies ist auch im Interesse
des Investors.
6. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Bevorzugung
chinesischer (Staats-)Unternehmen. Inwiefern
werden diese bevorzugt?
Wenn ein Staat ihre Finanzierung sicherstellt und
sie damit nahezu unbegrenzten Zugang zu Liquidität
haben, sind sie automatisch privilegiert. Wenn
sie dann noch eine Größe erreicht haben, die ein
Handeln ohne sie unmöglich macht, bilden sie ihr
eigenes Monopol. Ein Beispiel: Die Marktmacht
ermöglicht den Staatsunternehmen, Zahlungsziele
für Zulieferer von über 300 Tagen festzuschreiben.
Damit ist für unzählige Privatunternehmen ein
Geschäft nicht mehr umsetzbar, geschweige denn
profitabel.
7. Eine Bevorzugung der eigenen Unternehmen
ist jedoch keine chinesische Eigenart, die gibt
es weltweit. Welche Instrumente könnten hier
Wettbewerbsgleichheit herstellen?
Es ist richtig, dass Bevorzugung eigener Unternehmen
keine chinesische Erfindung ist. Aus
meiner Sicht ist die Achillesverse immer die
Transparenz: Wenn etwa Staatsunternehmen
ihre unbegrenzte Liquidität auszunutzen, dann
kommt es zur Marktverzerrung. Staatsunternehmen
müssen daher besonders sorgsam mit
ihrer Macht umgehen und aus Eigeninteresse
eine Dominanz verhindern.
Die Klagen der deutschen Wirtschaft und Politik
über ein fehlendes „level playing field“ – also
dem ungleichen Marktzugang - treffen in der
Regel nicht die chinesischen Privatunternehmen,
sondern die Staatsunternehmen. Wenn hier keine
grundlegenden Reformen angefasst werden, verlieren
am Ende alle Beteiligten. Mein Eindruck
ist, dass man in China verstanden hat, dass dieses
Modell keine Zukunft hat.
WEBADRESSE
www.chk-de.org
Redaktion: Jannik Dennier (CvD)
CHEN Xiaowei
Telefon: +49 30 20917522
E-Mail: jannik.dennier@chk-de.org
AUTOREN DIESER AUSGABE
Jannik Dennier
CHEN Xiaowei
Eva-Simona Fischkina
Dr. Thomas Kiefer
Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen
Initialen gezeichneten Beiträge geben die Meinung
des Autors, aber nicht unbedingt die Ansicht der
Chinesischen Handelskammer in Deutschland
e.V. wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung der
Redaktion.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt
die Redaktion keine Gewähr.
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Bahnhofstr. 37, D-63457 Hanau am Main
„CHKD CONNECT“ erscheint 4 x jährlich.
BILDNACHWEISE
Titelbild: Yuangeng Zhang (o.l.), Patrick Foto (o.r.),
zhao jiankang (u.l.), Sunshine boy (u.r.) Shutterstock
Weitere Bildnachweise: Sofern nicht anders
angegeben, handelt es sich um Firmenfotos.
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24 Zahlen · Daten · Fakten
FAQ
Wie groß ist der Staatssektor in China?
Staatsunternehmen sind kein rein chinesisches
Phänomen. In vielen Schwellenländern
gibt es Staatsunternehmen in den Schlüsselindustrien.
Die chinesische Regierung arbeitet
an der Umstrukturierung der chinesischen
Wirtschaft. Aktuell weist China unter den
Schwellenländern noch den höchsten Anteil
von Staatsunternehmen auf – gefolgt von
Indien, Brasilien und den Volkswirtschaften
Osteuropas. Der Staatsunternehmen-Anteil
des MSCI-China-Index ist mit 37 Prozent
höher als der des MSCI-Emerging-Market-
Index mit 22 Prozent (Quelle: BofA Merrill
Lynch Global Research, 2019).
Wie sind die Eigentümerstrukturen?
Die Geschäftsaktivitäten eines Staatsunternehmens
erfolgen im Auftrag eines staatlichen
Eigentümers. Sie sind gleichzeitig
staatliche Einrichtungen sowie gewinnorientierte
Unternehmen. Privatunternehmen
halten oft wesentliche Anteile an
Staatsunternehmen. Zahlreiche Staatsunternehmen
zählen private Einrichtungen zu
ihren zehn größten Aktionären. Die Einführung
des öffentlich-privaten Mischbesitzes
gilt als entscheidend für die weitere
Reform der staatlich geführten Unternehmen.
In China können Staatsunternehmen
der Zentralregierung bzw. einer Provinz- und
Kommunalregierung unterstehen.
In welchen Branchen sind Staatsunternehmen
aktiv?
Staatsunternehmen im Eigentum der
Zentralregierung sind in Sektoren wie Energie,
Transport, Banken, Versorgung, Luftund
Raumfahrt sowie Telekommunikation
tätig. Die den Provinz- oder Kommunal-
Gesellschaftsformen China
1978 2009 2019
2019
(Anzahl an Unternehmen)
Staatsunternehmen 77,6 % 8,3 % 0,4 % 72.000
Kollektivunternehmen 22,4 % 1,7 % 0,5 % 98.000
Genossenschaftsunternehmen 0,7 % 0,1 % 25.000
Partnerschaftsunternehmen
(inkl. staatl. PU)
Gesellschaften mit beschränkter
Haftung (inkl. staatl. GmbH)
Aktiengesellschaften (inkl.
staatl. AG)
0,2 % 0 % 7.000
22,1 % 12,6 % 2.334.000
9,2 % 1,1 % 19.700
Privat geführte Unternehmen 29,6 % 84,1 % 15.614.000
Andere 0,4 % 0 % 1.000
Aus Hongkong, Macao, Taiwan
investierte Unternehmen
Ausländisch investierte Unternehmen
9,5 % 0,6 % 119.000
18,3 % 0,6 % 103.000
Gesamt 18.570.000
Quelle: National Bureau of Statistics (China)
72.000
Staatsunternehmen
96
Darunter zentral
verwaltet
www.chk-de.org
25
Branchen
(der 72.000 Staatsunternehmen)
regierungen unterstellten Staatsunternehmen
sind überwiegend in Sektoren wie
Konsumgüter, Gesundheitswesen und Investitionsgüter
tätig.
Welche Aufgabe hat die SASAC?
• Groß- und Einzelhandel
• Industrie
• Leasing und Unternehmensdienstleistungen
• Wissenschaftliche Forschung und
technische Dienstleistungen
• Transport, Lagerung, Post
• Wohnen, Nahrungsmittel
• Baugewerbe
• Informationsübertragung, Software,
technischer Support
• Wasser-, Umweltmanagement,
Management öffentlicher Einrichtungen
• Facility Management
15.000
11.000
10.000
9.000
6.000
4.000
3.000
1.000
1.000
1.000
SASAC (State-owned Assets Supervision and
Administration Commission of the State
Council) ist eine staatliche Aufsichtsbehörde.
Ihre Hauptaufgabe liegt in der Modernisierung
und Umstrukturierung großer
Staatsunternehmen. Die SASAC hat weitreichende
Entscheidungsbefugnisse und ist
damit einer der wichtigsten Entscheider im
Management staatlicher Unternehmen in
China. Die SASAC ist im Jahr 2003 aus der
Konsolidierung branchenspezifischer Ministerien
hervorgegangen. Sie arbeitet an wichtigen
Initiativen der Reformbestrebungen:
z.B. Antikorruptionsmaßnahmen, höhere
Transparenz in Entscheidungsprozessen oder
Umweltkontrollen zur Einhaltung der
Emissionsvorschriften.
Welche Reformen durchlaufen die
Staatsunternehmen?
Umsatz / Gewinn
Staatsunternehmen
(Jan. - Okt. 2019)
Umsatz
Vergleich
Vorjahr
Gewinn
(vor Steuern)
Vergleich
Vorjahr
Staatsunternehmen Gesamt 50129 + 6,5% 2939 + 5,4%
Zentral verwaltete
Staatsunternehmen
Regional (Provinzebene, etc.)
verwaltete Staatsunternehmen
Quelle: National Bureau of Statistics (China)
29002 + 5,4% 1942 + 7,5%
21127 + 8,1% 998 + 1,6%
Quelle: SASAC (Stand 27.11.2019)
Reformen der Staatsunternehmen waren ein
entscheidender Faktor für Chinas Wachstum
und Transformation in den vergangenen 30
Jahren. Präsident XI Jinping hat das Reformtempo
mit Amtsantritt deutlich erhöht.
Durch ein im Jahr 2013 aufgelegtes Reformprogramm
veränderte sich die Rolle der Regierung
von der Verwaltung von Staatsunternehmen
hin zur Verwaltung von Staatskapital.
Die Regierung kann nun strategisch
wichtige Sektoren mit Kapital versorgen, hat
jedoch weitaus weniger Einfluss auf das
Tagesgeschäft der Staatsunternehmen. Im
Rahmen dieser Reformen setzt die SASAC
mehrere effizienzsteigernde Maßnahmen
um, u.a. die Förderung privater Kapitalanlagen
in staatliche Unternehmen, weitere
Börsengänge, Veräußerungen von Vermögenswerten
mit unterdurchschnittlicher
Wertentwicklung und Förderung von M&A-
Transaktionen.
Abb.: marrishuanna, Shutterstock
www.chk-de.org
26 Services
Aktuelles aus China und Deutschland
CHKD setzt auf Information in vielen Kanälen
Kompetente aktuelle Information – das Zeitalter der Digitalisierung setzt für Marketing und Kommunikation neue Maßstäbe. Die Chinesische
Handelskammer in Deutschland (CHKD) hat daher ihre Informationskanäle ausgebaut: Seit Januar informiert das Team in einem monatlichen
Newsletter, auf der Businessplattform LinkedIn und in Kürze auch auf der rundum erneuerten CHKD-Homepage über aktuelle Entwicklungen
an der Schnittstelle von China und Deutschland.
Newsletter der CHKD
„Immer auf dem neuesten Stand mit dem CHKD
Newsletter“ – der Titel des monatlichen Newsletters
soll halten, was er verspricht. Jeden
Monat werden in kompakter Form die wichtigsten
Brancheninformationen, Nachrichten, Trends
und Entwicklungen aus dem Bereich chinesischdeutscher
Wirtschaftsbeziehungen aufgegriffen.
Darüber hinaus bietet der Newsletter Einblicke
in unternehmerische Aktivitäten der CHKD-Mitgliedsunternehmen,
aktuelle Themen und Tipps
des „CHKD-Gesundheitspartners“ – der Techniker
Krankenkasse (TK), sowie relevante Veranstaltungstipps.
Stellenausschreibungen der
Mitgliedsunternehmen sollen zudem die Suche
nach qualifizierten chinesischen und deutschen
Mitarbeitern erleichtern.
Melden Sie sich für die neue Ausgabe des
Newsletters der CHKD an unter
www.chk-de.org.
www.chk-de.org
27
Coming soon: Homepage in neuem Design
Im Frühjahr geht die neue CHKD Homepage online. Ein neues Design und zusätzliche praktische
Dienstleistungen werden es Besuchern der Webseite in Zukunft noch einfacher machen, sich über
aktuelle und relevante Informationen, sowie interessante Veranstaltungen aus dem Netzwerk der
Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) zu informieren. Unter Dienstleistungen sind
alle Informationen rund um das umfangreiche Serviceangebot der CHKD vereint. Darunter finden
sich Messe-, Delegations- und Eventservices, Visaservice und Stellenangebote sowie Informationen
zu Terminen der CHKD Akademie. Damit die Besucher stets auf dem neuesten Stand bleiben, informieren
Pressemeldungen, Newsletter und die Ausgaben des Magazins CONNECT über aktuelle Wirtschaftstrends
aus Deutschland und China. Der Bereich Marktinfo bietet Einblicke in deutsche Investitionsstandorte
und stellt chinesischen Entscheidungsträgern wertvolle Informationen zum
Investitionsumfeld in Deutschland zur Verfügung. Über den genauen Kick-off der Webseite halten
wir Sie in unserem Newsletter und unserem LinkedIn Kanal auf dem Laufenden.
Weitere Informationen:
Herr Jannik Dennier
030-20917522
jannik.dennier@chk-de.org
Social Media – LinkedIn
Der LinkedIn-Kanal „CHKD – Die Chinesische
Handelskammer in Deutschland“ stellt aktuelle
News, die die Handelsbeziehungen von China
und Deutschland betreffen, in den Fokus. In
Echtzeit sollen die Abonnenten Informationen
über Veranstaltungen und wirtschaftliche Entwicklungen
erhalten. Des Weiteren informiert
die CHKD über anstehende Events, Seminare und
Trainings. Mit dem LinkedIn-Kanal möchte die
CHKD einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und
Aktivitäten ihrer Partner ermöglichen. Darüber
hinaus bietet LinkedIn als Karrierenetzwerk die
ideale Plattform, um mit Fachkräften in den Dialog
zu treten – Stellenausschreibungen der Mitglieder
werden über diesen Kanal veröffentlicht.
Unter dem Hashtag #CHKD bleiben die Abonnenten
stets auf dem aktuellen Stand.
www.linkedin.com/company/chinesischehandelskammer-in-deutschland/
www.chk-de.org
28 Services
Neues aus dem
Beraternetzwerk
Coronavirus: Rechtliche Auswirkungen
für Unternehmen in Deutschland
Die massiven Maßnahmen der chinesischen
Regierung zur Eindämmung der Infektionen
mit dem neuartigen Coronavirus sind
ohne Beispiel und haben das öffentliche Leben
in weiten Teilen Chinas während und nach dem
chinesischen Neujahrsfest fast zum Stillstand
gebracht. Auch viele in- und ausländische Unternehmen
in Deutschland sind von den Auswirkungen
betroffen und mit einer Vielzahl an
Problemen und rechtlichen Fragen konfrontiert.
Arbeitgeber stehen möglicherweise vor der
Frage, ob sie Mitarbeiter derzeit auf Dienstreisen
nach China schicken dürfen oder umgekehrt Mitarbeiter
ggf. sogar aus China zurückholen müssen.
Anders als in China hält das deutsche Recht
hier keine speziellen Regelungen vor, aus der Fürsorgepflicht
des Arbeitgebers ergeben sich aber
doch bestimmte Pflichten. So muss der Arbeitgeber
Schutzmaßnahmen bei Dienstreisen beachten.
Generell gilt, dass sich kein Arbeitnehmer
einer Lebensgefahr aussetzen muss. Im Moment
sollten am besten nur noch unvermeidliche Reisen
nach China angeordnet werden und geprüft
werden wie gefährlich die aktuelle Situation für
entsandte Mitarbeiter vor Ort in China ist. Epidemien
liegen wie andere Krisen grundsätzlich
in der Risikosphäre des Arbeitgebers, der dann
auch die Kosten für die Rückreise von Mitarbeitern
zu tragen hat. Dabei sollte die konkrete
Situation in China je nach Risikogebiet bewertet
werden. Das deutsche Auswärtige Amt
warnt derzeit vor Reisen in die Provinz Hubei und
rät von nicht notwendigen Reisen in das übrige
Staatsgebiet der Volksrepublik China (mit Ausnahme
von Hongkong und Macao) ab. Der
Arbeitgeber muss in jedem Fall Schutzmaßnahmen
für seine Mitarbeiter vorsehen. Solche
Schutzmaßnahmen können z.B. das Tragen von
Masken, Meiden des öffentlichen Nahverkehrs
und die regelmäßige Desinfektion der Hände sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage, wie
es bei Unternehmen in Deutschland mit der Haftung
und ggf. Schadensersatzansprüchen bei
Lieferverzug aussieht, weil z.B. Zulieferer aus
China nicht vertragsgemäß liefern können. Maßgeblich
sind hier zunächst die vertraglichen Vereinbarungen.
Hier ist immer zunächst zu prüfen,
welches Recht zwischen den Geschäftspartnern
eigentlich gilt, deutsches oder chinesisches
Recht. Wichtig ist in jedem Fall, ob der Vertrag
eine Force Majeure-Klausel enthält und welchen
genauen Inhalt diese hat. Andernfalls kommen
ggf. die gesetzlichen Regelungen zum Tragen.
Das chinesische Vertragsgesetz und auch die Regelungen
zu höherer Gewalt sind mit dem deutschen
Recht vergleichbar. Höhere Gewalt wird
im chinesischen Vertragsgesetz definiert als ein
Ereignis, das bei objektiver Betrachtung nicht
vorhersehbar, unvermeidbar und unüberwindbar
ist. Es gibt wenig Zweifel, dass der Ausbruch des
Coronavirus und die Maßnahmen der chinesischen
Regierung ebenfalls darunterfallen. Der
Vertragspartner kann in diesem Fall keinen
Schadensersatz verlangen, wenn er seinerseits
Schäden wegen nicht rechtzeitiger Lieferung erleidet.
Dabei setzt die Berufung auf höhere Gewalt
voraus, dass die Verhinderung der rechtzeitigen
Vertragserfüllung unmittelbar durch die
höhere Gewalt verursacht wurde. In jedem Fall
ist der Vertragspartner rechtzeitig über die Situation
zu informieren, um diesen vor Folgeschäden
zu schützen; innerhalb einer angemessenen
Frist ist zudem ein Nachweis, wie
z.B. eine Bescheinigung der chinesischen Außenhandelsverbands
CCPIT vorzulegen.
Mögliche Rechtsfolgen sind die vorübergehende
Befreiung von Leistungspflichten, die (automatische)
Verlängerung des Ausführungszeitraums,
das Recht zur Kündigung oder eben auch
ein Ausschluss von Schadensersatz. Eine häufige
Streitfrage in der Praxis ist, ob die vertragliche
Ware oder Leistung nicht (kurzfristig) anderweitig
am Markt beschafft werden kann. Hier
stellen sich regelmäßig Fragen der Zumutbarkeit
und wann infolge nicht vorhersehbarer Umstände
ein so erhebliches Missverhältnis zwischen
Leistung und Gegenleistung entsteht, dass
dem Schuldner ein Festhalten am Vertrag nicht
mehr möglich ist.
Thomas Weidlich und Dr. SHEN Yuan,
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Fotos: Naeblys, Shutterstock
www.chk-de.org
Veranstaltungen und Termine 29
Zur Eindämmung der weiteren Verbreitung des Coronavirus wurden bereits zahlreiche internationale
Veranstaltungen und Messen abgesagt und verschoben. Zudem hat der Berliner
Senat erst kürzlich alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 50
Personen untersagt. Vor diesem Hintergrund wurde auch der China Day, der ursprünglich am
31. März 2020 stattfinden sollte, verschoben. Nichtsdestotrotz planen wir den China Day
nachzuholen. Wir werden Sie diesbezüglich über unsere Kanäle stets auf dem Laufenden halten
und Ihnen selbstverständlich einen Save-The-Date zusenden. Sollten sie weitere Fragen
oder konkrete Anliegen in diesem Zusammenhang haben, kontaktieren Sie uns gerne.
Kontakt:
Herr Jannik Dennier
030-20917522
UPDATE!
jannik.dennier@chk-de.org
CHINA DAY
2020
Wie auch in den letzten Jahren, hat
unsere Veranstaltung einiges zu bieten.
Lesen Sie hier schon einen kleinen
Vorgeschmack auf den China Day 2020.
Aufbruch in ein neues Jahrzehnt: Strategien
für die Zukunft der chinesisch-deutschen
Wirtschaftszusammenarbeit
Im Fokus des China Day 2020 stehen Strategien
für die Zukunft der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit.
Die Wirtschaftskonferenz
dient chinesischen und deutschen
Unternehmen sowie politischen Vertretern aus
beiden Ländern als wichtige Plattform für einen
lösungsorientierten und wirtschaftsgetriebenen
intensiven Austausch. Damit Synergien optimal
genutzt werden, sollen Chancen der bilateralen
Wirtschaftszusammenarbeit herausgearbeitet
und gefördert sowie Herausforderungen identifiziert
werden.
Im vergangenen Jahrzehnt ist die Wirtschaftszusammenarbeit
zwischen China und Deutschland
von Jahr zu Jahr enger und dynamischer
geworden. Ob dieses Niveau auch in Zukunft gehalten
werden kann, hängt derzeit wohl mehr
denn je von globalen wirtschaftlichen und geopolitischen
Entwicklungen, aber auch vom lokalen
Investitions- und Geschäftsumfeld für Unternehmen
ab. Auf dem China Day 2020 sollen
Maßnahmen und Strategien diskutiert werden,
die seitens der Politik und Wirtschaft dafür nötig
sind.
Tag/Uhrzeit: TBA
Ort: ESMT Berlin (European School of Management and
Technology), Schloßplatz 1, 10178 Berlin
THEMEN
2020: • Zwischen alternativen Antrieben, Technologieintegration
und neuen Geschäftsmodellen:
Die Zukunft der Mobilität in China und Deutschland
• Digitalisierung in China und Deutschland:
Szenarien & Strategien für das nächste Jahrzehnt
Fotos: ESMT Berlin, Medienarchiv Wikimedia
Veranstalter
In Kooperation mit:
www.chk-de.org
30 Community
Eintauchen in
Erlebniswelten
Deutschlands größtes Science
Center – Experimenta in Heilbronn
Eine einzigartige Erlebniswelt erwartet
Besucher des größten Science Centers
in Deutschland – die Experimenta in der
Stadt Heilbronn bietet seit März 2019 auf rund
25.000 Quadratmetern Fläche außergewöhnliche
Erlebnisse und jede Menge Wissen:
Rund 275 interaktiven Exponate, vier Kreativstudios,
neun Labore, eine Sternwarte und der
Science Dome mit spektakulären Wissenschafts-Shows.
Fotos : experimenta gGmbH
ENTDECKERWELTEN
Wie fühlt es sich im Auge des Sturms an? Wie
sieht der eigene Körper aus, wenn er sich zu Eis
oder Gummi verwandelt? Wie ist es, mit einem
Gleitschirm über die Berge zu fliegen? Und landet
ein Brot wirklich immer auf der Butterseite?
In den Themenwelten StoffWechsel, KopfSachen,
WeltBlick und ForscherLand laden rund 275
interaktive Exponate zur Entdeckungsreise ein
– von Erkundungstouren durch Mikrowelten und
zur Wasserlandschaft bis hin zu „Hüpf-Nachhilfe“
mit einem Bionik-Känguru.
ERLEBNISWELTEN
Der Science Dome lädt ein zum Abtauchen in
eine Welt voller Abenteuer. Spannende Geschichten
aus Naturwissenschaft und wissenschaftliche
Phänomene erleben die Besucher völlig neu.
Schwebend tauchen sie in andere Welten ein,
beispielsweise in das Sonnensystem.
In der Kuppel des Science Domes verbirgt sich
ein Hightech-Erlebnisraum: Hochwertige Multimedia-Ausstattung
und modernste Theatertechnik
schaffen eine einzigartige Atmosphäre.
Herzstück des Science Domes ist das bewegliche
Auditorium, das sich um 180 Grad dreht.
FORSCHERWELTEN
Wie programmiert man einen Roboter? Wie stellt
man Gummibärchen her? Und wie kommt man
mit der DNA-Analyse dem Täter auf die Spur? In
acht hochwertig ausgestatteten Laboren warten
spannende Versuche auf Schulklassen und
Kindergartengruppen. Die über 50 Laborkurse
decken viele Themen der baden-württembergischen
Bildungspläne für alle Altersgruppen ab
und vermitteln Phänomene aus Biologie, Chemie,
Physik und Informatik spielerisch und interaktiv.
www.experimenta.science.de
www.chk-de.org
31
– beliebter Sport in der Welt der Muggel
Fotos : Medienarchiv Wikimedia
Quidditch ist die bekannteste Sportart in
der Zaubererwelt. Man spielt diesen
Sport auf Besen fliegend hoch oben in
der Luft. Pro Mannschaft gibt es sieben Spieler
und je Mannschaft drei Ringe, die in 20 Metern
Höhe angebracht sind, und als Tore dienen. Alle
Harry Potter-Fans kennen Quidditch – aber nur
wenige wissen, dass die Sportart der Zauberer
auch in der Welt der Muggel, wie Nicht-Zauberer
im Harry-Potter-Kosmos heißen, immer
populärer wird. 2005 spielten Studenten in
Middleburry, USA erstmals eine reale Version –
wenn auch ohne fliegende Besen. Seit 2012 gibt
es deutsche Teams, die an Turnieren teilnehmen.
Von den sieben Spielern jedes Teams passen sich
jeweils drei Jäger den Quaffel (hier ein Volleyball)
zu, um einen der drei Ringe der gegnerischen
Mannschaft zu treffen. Der Hüter verteidigt
diese. Zwei Treiber versuchen die gegnerischen
Spieler mit Datschern (Dodgebälle) abzuwerfen
und somit auszuknocken. Nach 17 Minuten
kommt der goldene Schnatz hinzu – gebastelt
aus einem Tennisball in einer Socke. Wer ihn
fängt, beendet das Spiel. Der Clou: Die Spieler müssen
während der gesamten Spielzeit „den Besen“
zwischen den Beinen behalten. Quidditch ist eine
Mischung aus Rugby, Football und Handball.
Live erleben lässt sich die zauberhafte Sportart
bei der Deutschen Meisterschaft 2020: Das Turnier
mit ca. 35 Teams ist das Highlight der deutschen
Quidditchsaison. Dieses Jahr findet die
Deutsche Meisterschaft in Bingen statt: Samstag
und Sonntag, 30. und 31. Mai 2020, Torneum
Fußballpark, 72511 Bingen.
www.chk-de.org
32 Community
Reiseziel Hannover
Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ist vielen nur als Messestadt bekannt – vor allem der Besuch der Hannover Messe gehört für
chinesische Geschäftsleute zum festen Termin eines Jahres. Tatsächlich gibt es in Hannover aber auch unzählige Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten
zu entdecken: die Altstadt, die Marktkirche, das Alte Rathaus, der Altstadt Flohmarkt mit den Nanas oder der Maschsee. Viele von
ihnen liegen direkt am „Roten Faden“: Der 4,2 km lange Rundweg, eine auf das Pflaster gemalte rote Linie, führt barrierefrei zu den 36 wichtigsten
Sehenswürdigkeiten!
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1. Herrenhäuser Gärten
Ein bemerkenswertes Beispiel europäischer
Gartenkunst ist das Ensemble der Herrenhäuser
Gärten. Der Große Garten gehört zu den besterhaltenen
und bedeutendsten Barockgärten
in Europa.
4. Maschsee
Eines der beliebtesten Ausflugsziele und Naherholungsgebiete
in der Stadt: Der Maschsee
mitten in der City zieht Wassersportler ebenso
an, wie er zum Flanieren, Radfahren oder Joggen
einlädt.
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2. Altstadt und Leineschloss
Das Altstadtviertel rund um Marktkirche und
Altes Rathaus, lädt mit seinen Gassen, historischen
Fassaden und Plätzen zum Verweilen
ein. Das Leineschloss, heute Sitz des Niedersächsischen
Landtags und früher königliche
Residenz, geht auf ein im 12. Jahrhundert gegründetes
Franziskanerkloster zurück.
3. Nanas
Am Leineufer thronen die berühmten Nanas
von Niki de Saint Phalle. Einst umstritten, zählen
die drei „drallen Damen“ längst zu den begehrtesten
Fotomotiven der Stadt.
5. Neues Rathaus
Was viele Hannover-Besucher für ein Schloss
halten, ist in Wirklichkeit das Neue Rathaus:
Der wilhelminische Prachtbau von 1913 ist
heute eines der Wahrzeichen der Leine-Metropole!
Mit dem weltweit einmaligen Bogenaufzug
gelangen die Besucher zur Aussichtkuppel
und genießen einen einmaligen Blick
über die Stadt!
Fotos: Hannover Marketing & Tourismus GmbH
www.chk-de.org
Gesundheit-Q&As
Die Techniker Krankenkasse ist offizieller Gesundheitspartner der Chinesischen Handelskammer
in Deutschland (CHKD). In dieser Rubrik stehen TK-Experten mit Rat und Tat zur Verfügung und beantworten
Fragen zu Gesundheitsthemen, die uns in Deutschland lebende und arbeitende Chinesen
zuschicken.
Foto: Tribalium/shutterstock
Frau Lu (32): Ich habe vor, den Arbeitsplatz zu
wechseln. Wie läuft das mit der Krankenversicherung
in der Zeit, in der ich auf Arbeitssuche
bin? Wie hoch sind die monatlichen
Kosten?
Wenn Sie in dieser Zeit Arbeitslosengeld aus der
deutschen Arbeitslosenversicherung erhalten
sollten, sind Sie beitragsfrei abgesichert. Sollten
Sie kein Arbeitslosengeld bekommen und auch
keine weiteren Einkünfte aber verheiratet sein
und Ihr Ehepartner in einer gesetzlichen Versicherung
in Deutschland versichert ist, besteht
ein Anspruch auf eine kostenfreie Familienversicherung.
Wenn Sie allerdings weder durch den
Bezug von Arbeitslosengeld noch im Rahmen der
Familienversicherung abgesichert sind, bleiben
Sie als freiwilliges Mitglied in der Krankenkasse.
Falls Sie in dieser Zeit kein Einkommen erzielen,
müssen Sie den gesetzlichen Mindestbeitrag zur
Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Das
sind monatlich rund 190 Euro.
Herr Yu (27): Ich treibe sehr gerne Sport und
möchte mich durch Bewegung fit halten. Gibt
es seitens der TK hier eine Förderung, wie z.B.
die Erstattung von Kosten für Fitnessgeräte
o.ä.?
Die TK fördert gesundheitsbewusstes Verhalten
über das TK-Bonusprogramm. Sammeln Sie darüber
Punkte, können Sie diese in eine Barprämie
tauschen. Damit könnten Sie z.B. Fitnessgeräte
finanzieren. Stattdessen gibt es auch die
Möglichkeit statt der Barprämie, die TK-Gesundheitsdividende
zu wählen. Diese können Sie
zweckgebunden, z.B. für einen Fitnesstracker
nutzen. Nähere Informationen hierzu gibt es auf
der TK-Homepage.
Herr Guo (50): Wenn ein Krankenwagen für
einen Notfall oder eine Verletzung gerufen
wird, erstattet TK den Transport, den Krankenhausaufenthalt
und alle erforderlichen
Rettungsmaßnahmen? Gibt es hier ein Limit?
Die TK übernimmt die Kosten für alle notwendigen
Maßnahmen rund um den Notfall, insbesondere
die Rettungsmaßnahmen, die erforderlichen
Transporte und den Krankenhausaufenthalt.
Es sind lediglich geringe Zuzahlungen
zu leisten, z.B. 10 Euro pro Transportmaßnahme.
Frau Zhang (44): Ich arbeite in Deutschland,
muss aber häufig beruflich nach China. Wie
sollte ich mich am besten absichern? Werden
die Kosten für den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung
von meinem Arbeitgeber
getragen?
Wenn Sie von Ihrem Arbeitgeber ins Ausland entsandt
werden, muss dieser für die Krankheitskosten
aufkommen. Deshalb sollte er - stattdessen
- auch die Beiträge für eine Auslandskrankenversicherung
übernehmen. Das
deutsch-chinesische Sozialversicherungs-
abkommen schließt die Krankenversicherung
nicht ein, so dass eine zusätzliche Absicherung
sinnvoll ist. Sie sollten darauf achten, dass die
private Reisekrankenversicherung den Krankenrücktransport
aus medizinischen Gründen einschließt.
Frau Li (35): Ich bin schwanger und möchte
mein Kind in Deutschland zur Welt bringen. In
welchem Umfang übernimmt die TK die Kosten
für Leistungen wie Geburtsvorbereitung,
Hebammenbetreuung, Nachsorge etc.?
Die TK unterstützt Sie als TK-Versicherte umfassend.
Geburtsvorbereitungskurse werden
durch die TK bezahlt, wenn sie durch zugelassene
Hebammen und Krankengymnasten durchgeführt
werden. Die Kosten werden dann direkt
mit der TK abgerechnet. Die Kosten für die Hebamme
werden ebenfalls übernommen, wenn es
sich um eine zugelassene Hebamme handelt.
Sogar für die Kosten der Rufbereitschaft übernehmen
wir bis zu 250 EUR pro Schwangerschaft.
Bei der Nachsorge unterstützt die TK
Mütter ebenfalls: Die TK übernimmt die Kosten
für Rückbildungsgymnastik für bis zu zehn Stunden.
Die Kurse werden von zugelassenen Hebammen,
Entbindungspflegern und Physiotherapeuten
angeboten. Mit einer formlosen
ärztlichen Verordnung können Sie den Kurs auch
bei Physiotherapeuten durchführen. Die Kosten
werden direkt abgerechnet.
www.chk-de.org
34 Community
Im Jahr 2002 kam Xie zum ersten Mal im Rahmen einer
Exkursion nach Deutschland und sein guter Eindruck, den
er aus der Ferne mitgebracht hatte, bestätigte sich. „Deutsche
sind sehr gewissenhaft, fleißig und machen gute Produkte.
Damals haben wir zu Deutschland aufgesehen“, sagt
Xie, der zuvor in der CCB-Zentrale in Peking für das Management
der internationalen Dependancen zuständig war.
Ein Tag im Leben von
XIE Junle
China Construction Bank, Frankfurt Branch
Als Chinas Unternehmen im Zuge der voranschreitenden
Reform- und Öffnungspolitik „nach draußen“ gingen,
gingen die chinesischen Banken selbstredend mit. Nach
dem Beitritt Chinas zur WTO im Jahr 2001 nahm die
Internationalisierung der chinesischen Wirtschaft weiter
an Fahrt auf. Schon im März 1996 eröffnete die China
Construction Bank (CCB), eine der fünf größten Banken
Chinas, eine Repräsentanz in Frankfurt am Main, die
1999 zur Deutschland-Niederlassung erweitert wurde
und vergangenes Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierte.
Nach einer Zwischenstation in London ist seit 2015 XIE
Junle Geschäftsführer der CCB in Deutschland. Xie, der
im Jahr 2007 schon einmal in Deutschland für die CCB
tätig war, beschäftigt sich in seiner Position nicht nur
mit den aktuellen Herausforderungen für seine Bank,
sondern wirbt auch für mehr Verständnis für die jeweils
andere Kultur.
„Der Westen muss mehr über die Vielfalt Chinas erfahren.
Eine Reise nach China, das Erleben der Berge, Flüsse, Menschen,
Sprache und Nationalitäten schafft eine andere
Perspektive und ein besseres Verständnis“, sagt XIE Junle,
der selbst ein hervorragendes Beispiel ist, wie man sich
Zugang zu einer fremden Kultur verschaffen kann. Mit
Ruhe und Neugier blickt Xie auf die Geschichte und Kultur
Deutschlands und Europas. Durch Bücher und seine Hobbies
Bergsteigen und Wandern macht er sich sein eigenes
Bild von Land und Leuten.
»Sich gegenseitig
vertrauen, die
Gemeinsamkeiten
betonen.«
Xie Junle
Als die Frankfurter Niederlassung der China Construction
Bank im Jahr 1999 gegründet wurde ging es zunächst
darum, die Zentrale v.a. bei den Themen Clearing von
Fremdwährung zu unterstützen sowie Konten in Fremdwährung
zu verwalten. Auf der anderen Seite standen die
Kunden - chinesische Unternehmen in Deutschland und
deutsche Unternehmen mit Chinageschäft, denen die CCB
bis heute Unterstützung bei internationalen Abwicklungen,
Handelsfinanzierungen und Finanzierungen von Akquisitionen
im Ausland anbietet.
Im Laufe der Zeit wurde die Lokalisierung in Deutschland
Schritt für Schritt vorangetrieben. Die Zusammenarbeit
mit Partnern vor Ort nennt XIE Junle „einen schrittweisen
Prozess“. Die wichtigste Grundlage sei gegenseitiges Vertrauen,
die zweite das Bewusstsein der eigenen Stärke.
Doch in den letzten Jahrzehnten haben sich in der Finanzbranche
große Veränderungen vollzogen. „Mittlerweile
müssen Banken um ihre Kunden kämpfen und gleichzeitig
werden mehrstufige Services benötigt, um verschiedenen
Kundengruppen gerecht zu werden.“, so Xie.
Strenge Bankenaufsicht erschwert Geschäfte
Bei einem Thema trübt sich bei XIE Junle die Zuversicht in
eine weitere positive Geschäftsentwicklung in Deutschland
jedoch besonders. Die größte Herausforderung seien
schon seit Langem die hohen regulatorischen Anforderungen,
die chinesische Banken in Deutschland erfüllen
müssen. Das Problem: Niederlassungen chinesischer
Banken werden in Deutschland wie eigenständige Geldinstitute
behandelt und beaufsichtigt, was vor allem die
Finanzierung von größeren Projekten erheblich erschwert.
Das betrifft insbesondere die Bereiche Hinterlegung von
Eigenkapital für Risiken (Kapitaläquadanz), Liqiudität,
Risikobewertung (individual exposure) und Haftung für
Verbindlichkeiten. Xie erklärt, dass in Deutschland tätige
chinesische Banken nur Kredite vergeben können, wenn
sie das nötige Eigenkapital vorweisen können und es nicht
möglich sei, auf das Eigenkapital der Zentrale zu verweisen.
Vielmehr müsse das Kapital von der Zentrale zur Verfügung
gestellt werden, was in der Regel nur für einen kurzen
Zeitraum möglich ist.
www.chk-de.org
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„Das größte Ärgernis ist, dass wir unsere Potenziale insbesondere
bei der Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen
dadurch nicht annähernd voll ausschöpfen können“,
sagt Xie und betont, dass diese Regulierung die Entwicklung
der CBB in Deutschland stark eingeschränkt habe.
„Wie soll man in so einem Umfeld auch größere Unternehmen
bedienen und selbst wachsen?“, fragt sich Xie,
der chinesische Banken hier ungerecht behandelt sieht, da
für Länder wie den USA, Australien und Japan diese Einschränkungen
aufgrund von Sondervereinbarungen, die
die Bundesregierung mit diesen Staaten getroffen hat,
nicht gelten. „Dadurch fühlen wir uns benachteiligt.
Eigentlich sollten für alle die gleichen Vorschriften gelten.
In der Realität sehen wir aber eine andere Behandlung“,
sagt Xie.
Auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder sei unter diesen
Umständen so gut wie unmöglich oder wirtschaftlich
nicht realisierbar. Das gelte auch für das Thema digital
banking, wo China mittlerweile Vorreiter ist. Für XIE Junle
ist jedoch klar, dass beispielsweise das bargeldlose Bezahlen
in Deutschland nicht nur wegen der fehlenden
Technologie derzeit noch nicht so weit verbreitet ist. Weitere
Aspekte seien das Bewusstsein und die Akzeptanz
innerhalb der Bevölkerung, aber auch der Wirtschaft und
Politik sowie die vergleichsweise geringe Größe des Marktes.
„Insgesamt gesehen hat China den Vorteil der späten
Entwicklung. Die Geschwindigkeit, mit der China in den
letzten Jahren aufgeholt hat, ist enorm, vieles ging schneller
als in Europa oder den USA. Das hat dazu geführt, dass
sich Chinesen viel schneller an Veränderungen anpassen
können“, so Xie.
„In China sind wir bereit, etwas Privatsphäre zu opfern
und dafür unseren Alltag zu vereinfachen. Dazu sind die
Menschen in Deutschland nicht bereit“, führt Xie weiter
aus. „Mit Blick in die Zukunft sollte Deutschland hier noch
weitere Anstrengungen unternehmen und mutig sein.
Denn, jeder hat seine eigenen Vorteile, die er nutzen und
in die Zusammenarbeit einbringen kann.“
Gemeinsam im Kampf gegen Corona
Den Ausbruch des Coronavirus erlebte XIE Junle in China,
wo er eigentlich gemeinsam mit seiner Familie in Peking
das chinesische Neujahrsfest feiern wollte. Doch auf Anraten
der CCB-Zentrale kehrte er früher nach Deutschland
zurück. Seitdem bemerkt Xie die unmittelbaren Auswirkungen,
die die Ausbreitung des Virus auch auf die Geschäfte
in Deutschland haben. Kundentermine und Geschäftsreisen
wurden gestoppt. Die größte Auswirkung sei
jedoch die neue Bewertung der chinesischen Wirtschaft.
Dies wirke sich für chinesische Banken direkt auf die
Mittelbeschaffung und Kosten aus. Xie prognostiziert: „Die
Auswirkungen werden sich nach und nach bemerkbar machen.“
Unabhängig von diesen neuen Herausforderungen versuchte
die CCB in den letzten Wochen ihren Beitrag zur
Verbesserung der Situation in China zu leisten. Ab dem 26.
Januar starteten CCB-Vertretungen im Ausland damit, medizinische
Ausrüstung einzukaufen und diese nach China
zu schicken. Am 18. Februar gingen fünf Sendungen nach
China, insgesamt wurden rund 800.000 Euro gespendet.
„Es ging vor allem darum, gemeinsam für eine Verbesserung
der Situation zu kämpfen. Darauf sollte die
internationale Gemeinschaft ihren Fokus legen. Zusammen
helfen, um den Virus besiegen!“, sagt XIE Junle und macht
damit klar, dass die CCB in Deutschland an der Seite der
Betroffenen steht.
Während sich die Situation in China in den letzten Wochen
verbessert hat, ist das neuartige Coronavirus mittlerweile
in Deutschland angekommen und verbreitet sich mit großer
Geschwindigkeit. Aus diesem Grund hat die CCB-Niederlassung
in Frankfurt nun begonnen, weitere Hilfsgüter
zu sammeln und die Menschen hier vor Ort zu unterstützen.
„Sich gegenseitig vertrauen, die Gemeinsamkeiten
betonen.” Wenn man diesem Motto folgt, so ist sich Xie
sicher, dann werde man aus diesen herausfordernden Zeiten
gestärkt hervorgehen
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36 Kommentar
Foto: CHKD
„Die Krise als Chance ergreifen“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der CHKD,
aus aktuellem Anlass möchte ich im Namen des Vorstandes der Chinesischen Handelskammer in
Deutschland (CHKD) an dieser Stelle einen Appell zur Corona-Krise an Sie richten:
Angesichts der weltweiten Pandemie ist für uns alle die
Sorge um die Gesundheit unserer Familien, Freunde und
Nachbarn existentiell wichtig. Als verantwortungsbewusste
Unternehmer und Manager sind wir aber auch
hinsichtlich der Gesundheit unserer Mitarbeiter, Kunden
und Lieferanten aktuell besonders gefordert. Die wirkungsvolle
Bekämpfung des Virus verlangt von uns allen im Alltag
- neben einschneidenden Maßnahmen - ein völlig
neues soziales Miteinander, das Bundespräsident Dr. Frank-
Walter Steinmeier treffend beschrieben hat: „Ich glaube
an unsere Vernunft, ich glaube an unsere Solidarität. Also:
Halten wir voneinander Abstand – damit wir uns morgen
wieder umarmen können.“ Zu diesem neuen sozialen Miteinander
gehört der gesellschaftliche Respekt vor der Leistung
von Berufen, die bisher in Deutschland noch wenig
im Blickpunkt der Öffentlichkeit gestanden haben. Damit
gemeint sind alle, die jetzt unsere Versorgung aufrechterhalten,
also z.B. Einsatzkräfte und Krisenstäbe, Ärzte,
Krankenschwester und Pfleger – aber auch Kassiererinnen
oder LKW-Fahrer. Sie verdienen unsere besondere Anerkennung!
Aus unternehmerischer Sicht brauchen wir neben den erforderlichen
medizinischen und rechtlichen Maßnahmen
heute mehr denn je Fakten statt Angst, Wissenschaft statt
»Ich glaube an
unsere Vernunft,
ich glaube an
unsere Solidarität.
Also: Halten
wir voneinander
Abstand – damit
wir uns morgen
wieder umarmen
können.«
Bundespräsident Dr.
Frank-Walter Steinmeier
Gerüchte und Zusammenhalt statt Stigmatisierung. Als
verantwortungsbewusste Unternehmer und Manager kennen
wir aus unserem beruflichen Alltag außerdem den
besonderen Wert eines weiteren, wichtigen Mittels im
Kampf gegen die Pandemie. Damit gemeint ist die besondere
Bedeutung internationaler Kooperationen in unserer
globalisierten Welt. Wir halten es deshalb für ein besonders
wichtiges Signal, dass Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel sich sehr positiv zum Zusammenwirken der
Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China
in der Corona-Krise geäußert hat. Als Chinesische Handelskammer
in Deutschland begrüßen wir außerdem besonders
die zahlreichen gegenseitigen Hilfsmaßnahmen zwischen
chinesischen und deutschen Unternehmen auf dem Gebiet
medizinischer Güter und Dienstleistungen. Hierin zeigt sich
die Aktualität des Sprichworts „Wahre Freunde erkennt
man in der Not“. In diesem Sinne bitten wir Sie, mit uns
gemeinsam der Pandemie weiterhin entschieden entgegenzutreten,
denn nur zusammen werden wir sie bewältigen.
Langfristig können wir so die aktuelle Krise als eine Chance
zur weiteren Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
zwischen der Volksrepublik China und der
Bundesrepublik Deutschland ergreifen.
ZHENG Donglin (CHKD-Präsident)
www.chk-de.org
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