SB_17.746NLP
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2016<br />
Abschlussbericht<br />
DVS-Forschung<br />
Stabilität von<br />
scannerbasierten<br />
Laserbearbeitungsverfahren<br />
im industriellen Einsatz
Stabilität von scannerbasierten<br />
Laserbearbeitungsverfahren im<br />
industriellen Einsatz<br />
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />
IGF-Nr.: 17.746 N<br />
DVS-Nr.: 10.070<br />
Fraunhofer-Gesellschaft e.V. Fraunhofer-<br />
Institut für Lasertechnik<br />
Förderhinweis:<br />
Das IGF-Vorhaben Nr.: 17.746 N / DVS-Nr.: 10.070 der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf, wurde über die AiF im<br />
Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />
Bundestages gefördert.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />
unter: http://dnb.dnb.de<br />
© 2016 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
DVS Forschung Band 299<br />
Bestell-Nr.: 170408<br />
I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-298-8<br />
Kontakt:<br />
Forschungsvereinigung Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />
T +49 211 1591-0<br />
F +49 211 1591-200<br />
forschung@dvs-hg.de<br />
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />
vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.
Inhalt<br />
1. Gegenüberstellung der durchgeführten Arbeiten und des Ergebnisses mit den Zielen /<br />
Durchgeführte Arbeiten und Ergebnisse im Berichtszeitraum ..................................................... 3<br />
1.1. Forschungsziele ........................................................................................................... 3<br />
1.2. Arbeitsdiagramm .......................................................................................................... 4<br />
1.3. Aufbau des Messstands ............................................................................................... 5<br />
1.4. Versuchsdurchführung ................................................................................................. 6<br />
1.5. Versuchsplanung ......................................................................................................... 6<br />
1.6. Auswertung der Versuche ............................................................................................ 7<br />
Analyse der statischen Versuche ........................................................................................ 7<br />
Analyse der dynamischen Versuche ................................................................................. 10<br />
Linienscan ......................................................................................................................... 10<br />
Sprungscan ....................................................................................................................... 10<br />
2. Verwendung der Zuwendung ............................................................................................ 15<br />
3. Erläuterung der Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit ...................... 16<br />
4. Darstellung des wissenschaftlich-technischen und wirtschaftlichen Nutzens der erzielten<br />
Ergebnisse insbesondere für KMU sowie ihres innovativen Beitrags und ihrer industriellen<br />
Anwendungsmöglichkeiten ....................................................................................................... 16<br />
5. Plan zum Ergebnistransfer in die Wirtschaft ...................................................................... 17
Seite 3 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 17.746 N<br />
1. Gegenüberstellung der durchgeführten Arbeiten und des Ergebnisses mit den<br />
Zielen / Durchgeführte Arbeiten und Ergebnisse im Berichtszeitraum<br />
1.1. Forschungsziele<br />
Ziel dieses Vorhabens ist es, eine Methodik zur Online-Kompensation lastbedingter<br />
Änderungen der Positionier- und Wiederholgenauigkeit von Galvanometerscannern zu<br />
entwickeln. Diese wird die Möglichkeit bieten, Veränderungen in der Strahlführung und im<br />
Intensitätsprofil zu detektieren und z. B. durch dynamische Korrekturdateien, auszugleichen.<br />
Damit sind für die Anwender folgende Vorteile verbunden:<br />
• Erhöhung der Positionier- und Wiederholgenauigkeit und damit verbunden eine<br />
Steigerung der Reproduzierbarkeit der Bauteile<br />
• Gewährleistung der Langzeitstabilität durch Reduzierung des thermischen<br />
Einflusses<br />
• Erhöhung der Prozessrobustheit und des Automatisierungsgrads durch<br />
Entwicklung von Korrekturdateien zur dynamischen Anpassung<br />
• Vereinfachte Gerätebedienung<br />
Ein weiteres angestrebtes Ergebnis des Vorhabens ist die Qualifizierung von SiC-Spiegeln für<br />
die Verwendung in Galvanometerscannern im Langzeitbetrieb unter Last. Die resultierenden<br />
Informationen ermöglichen sowohl Anwendern als auch Scanner- und Spiegelherstellern, die<br />
Einsatzmöglichkeiten von Scannern mit SiC-Spiegeln einzuschätzen. Die aus den Dauerversuchen<br />
an SiC-Spiegeln gewonnen Erkenntnisse fließen in die entwickelte Methodik mit<br />
ein. Die Berücksichtigung des veränderten Verhaltens wird somit für den Anwender im Betrieb<br />
nicht mehr relevant.<br />
Mit der entwickelten Methodik werden zum einen Anwender adressiert, die<br />
Galvanometerscanner zur Laserstrahlbearbeitung einsetzen wollen oder bereits einsetzen und<br />
auf eine reproduzierbare Funktion in allen Betriebszuständen angewiesen sind. Die Einführung<br />
und Bedienung der Geräte wird so erheblich erleichtert, da viele Geräteparameter, die zur Zeit<br />
regelmäßig überwacht und korrigiert werden müssen, auf diese Weise automatisch überwacht<br />
und an den jeweiligen Betriebszustand angepasst werden können. Der Scanner wird damit zu<br />
einem leicht bedienbaren Werkzeug, welches auch ohne spezielle Kenntnisse über diese<br />
Technologie sicher eingesetzt werden kann. Des Weiteren werden die Hersteller von<br />
Galvanometerscannern angesprochen. Durch die Einführung einer Online-<br />
Zustandsüberwachung mit Korrekturfunktion können die Positionier- und<br />
Wiederholgenauigkeit und die Langzeitstabilität von Galvanometerscannern erhöht und damit<br />
die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte gesteigert werden.<br />
Dauerversuche<br />
• Intensitätsverteilung<br />
• Fokuslage und –durchmesser<br />
• Laterale Positionsabweichung<br />
Prozessanalyse<br />
• Mikroskopie<br />
• Metallographie<br />
Systemanalyse<br />
• Spiegelzustand (z.B. Pyrometer)<br />
• Optikzustand<br />
• Mech. Parameter (z.B.<br />
Maximalfrequenz)<br />
Ziele<br />
• Methodik zur<br />
dynamischen Anpassung<br />
von Prozessparametern<br />
• Präzise Bearbeitung<br />
unabhängig vom<br />
Betriebs-zustand<br />
• Online-Temperaturkontrolle<br />
• Dyn. Korrekturfiles<br />
SiC-Spiegel<br />
• Qualifizierung & Vergleich mit<br />
Spiegeln auf BK7-Basis<br />
Prozessoptimierung<br />
• Modellvorstellung des Scanners als<br />
Werkzeug<br />
Praxistransfer<br />
• Methodik zur einfachen<br />
Integration und Überwachung<br />
Abbildung 1: Zusammenfassung der Forschungsziele
Seite 4 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 17.746 N<br />
Der methodische Ansatz zur Verbesserung der Prozessstabilität besteht in einer Analyse der<br />
zeitlichen und örtlichen Stabilität der Strahlparameter hinter den Scanneroptiken und<br />
Korrelation der Ergebnisse mit am Scanner messbaren Effekten und Parametern. Dazu<br />
werden bereits vorliegende Ergebnisse zum Langzeitverhalten der Scanneroptiken unter<br />
Wärmeeinfluss mit einbezogen. Auf diese Weise werden die Ursache-Wirkungs-Beziehungen<br />
zwischen Scanner-zustand (z.B. Auslenkwinkel oder Spiegeltemperatur) und Abweichungen<br />
im Bearbeitungsprozess ermittelt und geeignete Korrekturmechanismen entwickelt werden.<br />
1.2. Arbeitsdiagramm<br />
Arbeitspunkt Zeitraum Personalaufwand<br />
Jahr 1 Jahr 2<br />
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />
Aufbau von Versuchsständen<br />
1 MM<br />
Phase 1: Dauerbelastungstests<br />
Messung der Strahlparameter im Dauerbetrieb in<br />
5 MM<br />
verschiedenen Betriebszuständen<br />
• Statische Spiegelposition, cw-Strahl<br />
• Regelmäßige Sprünge, gepulster Strahl<br />
• Regelmäßige Linienscans, cw-Strahl<br />
• Schnelle Modulation (Wobbeln), cw-Bearbeitung<br />
Bestimmung des Scannerzustands während der Versuche<br />
• Temperaturverteilung an Spiegeln und Linsen<br />
• Temperatur der Galvanometer<br />
• Galvanometerstrom<br />
Umrüstung eines Scanners mit SiC-Spiegeln und<br />
3 MM<br />
Dauerbelastungstest mit Schwerpunkt auf<br />
hochdynamischen Bearbeitungsverfahren<br />
Phase 2: Ergebniskorrelation und Korrekturmechanismen<br />
Ermittlung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen<br />
Strahlparametern und Scannerzustand<br />
• Empirischer Abgleich Messdaten - Scannerzustand 1 MM<br />
• Analyse der identifizierten Zusammenhänge 2 MM<br />
• Simulation der Temperaturverteilung an den Spiegeln 1 MM<br />
Erprobung von Methoden zur Online-Zustandsmessung<br />
6 MM<br />
• Kamerabeobachtung<br />
• Pyrometrische Spiegelüberwachung<br />
• Galvotemperatur<br />
Entwicklung von Korrekturmechanismen<br />
• Dynamisches Korrekturfile<br />
• Dynamischer Fokusshifter<br />
Qualifizierung der Korrekturmechanismen<br />
2 MM<br />
Dokumentation der Ergebnisse<br />
• Zwischen-/ Schlussbericht 2,5 MM<br />
• Präsentation der Ergebnisse 0,5 MM<br />
Tabelle 1 Arbeitsdiagramm des Forschungsvorhabens MIVETE<br />
Aufgrund des fehlenden Bewilligungsbescheids sind die Arbeiten am Forschungsvorhaben<br />
nicht zum offiziellen Projektbeginn am 01.01.2014 erfolgt. Ein erstes Treffen mit dem<br />
projektbegleitenden Ausschuss (PA) ist am 21.03.2014 durchgeführt worden; die reale<br />
Projektbearbeitung erfolgt nach Absprache mit dem PA allerdings erst mit Erhalt des<br />
Bewilligungsbescheids. Daher wird das Vorhaben erst seit dem 11.08.2014 aktiv bearbeitet.<br />
Entsprechend der zeitlichen Staffelung der Tätigkeiten im Arbeitsplan werden die<br />
Arbeitspakete für Q1 und Q2 des 1. Jahres bearbeitet (s. Tabelle 1).
Seite 5 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 17.746 N<br />
1.3. Aufbau des Messstands<br />
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein Messstand aufgebaut, der die Möglichkeit<br />
bietet soll, Veränderungen in der Strahlführung zu detektieren und, z.B. durch dynamische<br />
Korrektur-dateien, auszugleichen. Dadurch wird neben einer Erhöhung der Positionier- und<br />
Wiederhol-genauigkeit u.a. auch eine Steigerung der Reproduzierbarkeit erreicht. Der<br />
Messstand ist in der nachfolgenden Abbildung 2 dargestellt.<br />
Abbildung 2 Messstand in der Draufsicht<br />
Ein Laserstrahl und der Strahl einer Superluminiszenzdiode (SLD) werden mithilfe einer<br />
Kollimationsoptik und einem Dichroit (1) zum Galvanometer abgelenkt. Hierbei dient die<br />
Laserstrahlquelle „Laserline LDM 300“ (3 kW Maximalleistung bei 1018 nm Wellenlänge) zur<br />
Einbringung thermischer Energie in den Galvanometerspiegel und die<br />
Superlumineszenzdiode (SLD) der Fa. Beratron GmbH (17 mW Maximalleistung bei 847 nm<br />
Wellenlänge) der Detektion von Abweichungen der Strahlposition. Zur exakten<br />
Positionsbestimmung werden die hohe Helligkeit und die geringe Kohärenz genutzt. Durch die<br />
geringe Kohärenz der SLD werden Interferenzen bei Reflexion einer rauen Oberfläche<br />
ausgeschlossen und damit die Bildung von diskreten Mustern (Speckle) vermieden. Der<br />
Galvanometerspiegel (2) ist im Abstand von 200 mm zum Dichroit aufgebaut. Nach Reflexion<br />
am Galvanometerspiegel erfolgt die Ablenkung in Richtung der Strahlfalle (5). Dabei wird ein<br />
Teil der Strahlung durch einen Strahlteiler (8) aufgespalten, der einen geringen Anteil der<br />
Strahlung auf den Positionsschirm (4) ablenkt. Etwa 93% der Gesamtleistung erreicht letztlich<br />
die Strahlfalle. Über eine Active Pixel Sensor (APS) Kamera (IDS UI-3370CP-M-GL) wird die<br />
Position des Laserstrahls bzw. die Position des SLD-Strahls aufgezeichnet (3). Die APS-<br />
Kamera wird mit CMOS-Technik gefertigt und bietet neben einer hohen Bildausleserate einen<br />
hohen Empfindlichkeitsunterschied einzelner Pixel sowie eine geringe Neigung zum Blooming-<br />
Effekt. Mittels einer Wärmebildkamera (InfraTec ImageIR ® 8390 HP-B) wird die<br />
Temperaturstrahlung des Galvanometerspiegels gemessen und grafisch dargestellt (6). Ein