UMWELT JOURNAL 2020-2
UMWELT JOURNAL 2/2020 (veröffentlicht: 30.04.2020) Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.
UMWELT JOURNAL 2/2020
(veröffentlicht: 30.04.2020)
Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.
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ABS.: UMWELT JOURNAL | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA
Heft 2/2020
Nach der Krise
ist vor der Krise
FEMtecr
Ende der Kohlekraftr
Photovoltaik-Ausbaur
Umwelttechniker gesuchtr
Raus aus dem Hamsterradr
UMWELTjournal 2/2020 | S2
2020 MESSEN EVENTS ORT INTERNET
30. Mai – 3. Juni IFAT 2022 München www.ifat.de
SMART AUTOMATION AUSTRIA Wien www.terrapinn.com
RENEXPO BELGRAD Belgrad www.renexpo-belgrade.com
INTERSOLAR EUROPE München www.intersolar.de
PCIM ASIA Schanghai pcimasia-expo.cn
14. – 17. September INTERLIGHT RUSSIA Moskau interlight-building.ru
25. – 26. September OÖ UMWELTTAGE Ried www.ooe-umwelttage.at
29.09. – 01. Oktober BATTERY EXPERTS FORUM Frankfurt www.battery-experts-forum.com
28. – 31. Oktober ECO EXPO ASIA Hongkong ecoexpoasia.hktdc.com
03. – 06. November ECOMONDO Rimini en.ecomondo.com
04. – 05. November ACQUA ALTA Essen www.acqua-alta.de
18. – 20. November RECY & DEPO TECH Leoben www.recydepotech.at
26. – 27. November RENEXPO INTERHYDRO Salzburg www.renexpo-hydro.eu
01. – 04. Dezember POLLUTEC Lyon www.pollutec.com
Erscheinungstermine
31. Jänner 2020
30. April 2020
27. Mai 2020
1. Juli 2020
2. September 2020
21. Oktober 2020
UMWELT JOURNAL
Ausgabe 1/2020
Ausgabe 2/2020
Ausgabe 3/2020
Ausgabe 4/2020
Ausgabe 5/2020
Ausgabe 6/2020
EDITORIAL / IMPRESSUM
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Werte Kunden!
Manchmal kommt es anders als
geplant. In der nun vorliegenden
Ausgabe des Fachmagazins UMWELT
JOURNAL dachten wir einen Großteil der
Berichterstattung den Neuerungen zu
widmen, die Unternehmen aus aller Welt
auf der Umweltleitmesse IFAT in München
präsentieren wollten. Und dann veränderte
sich die Welt.
Die IFAT 2020 wurde zunächst auf den
Herbst verschoben und ist ein paar Wochen
später sogar abgesagt worden und zur IFAT
2022 mutiert. Das ist ein herber Schlag für
viele Tausende Menschen, die an einer der
großen Messen Europas hängen: Messebetreiber,
Aufsteller, Aussteller, Tourismusbetriebe,
Gastronomie und in letzter Konsequenz
auch wir Medien.
Viele Unternehmen sind in den vergangenen
Wochen immer stärker auf die
Bremse gestiegen. Es herrscht Vorsicht, Zurückhaltung
und mancherorts Ratlosigkeit.
Wie lange wird diese Krise wohl währen,
wie ist das Schiff durch die ungewisse See
zu steuern, wer wird am Ende einigermaßen
unversehrt herauskommen? Ein derart
großes Maß an Ungewissheit hat es in der
Wirtschaft seit mehreren Jahrzehnten nicht
mehr gegeben.
Aber gerade auf diesem Boden lässt sich
jenes Korn säen, das in einigen Monaten zur
Ernte bereitsteht. Nur wer optimistisch nach
vorne blickt und sein Geschäft darauf ausrichtet,
wird überleben.
Und gerade in diesem Umfeld kann das
rundum erneuerte UMWELT JOURNAL sehr
viel bieten. Schon heute haben wir mehr als
60.000 Zugriffe monatlich alleine auf den Social
Media (natürlich B2B), in den Suchen findet
man uns online ganz weit vorne. Wir sind
also die beste Adresse für all jene Betriebe,
die sich nicht verstecken wollen. Lassen Sie
uns also gemeinsam in die Zukunft gehen!
Weiterhin spannendes Lesevergnügen wünscht
Ihr Peter R. Nestler
INHALT 2/2020
02 Termine & Events
03 Editorial, Impressum, Inhalt
04 Aktuelles
06 FEMtec: Birgit Weihs-Dopfer
08 Interview des Monats
12 Ende der Kohlekraft in Österreich
14 Starkes Jahr für Windkraft
16 Photovoltaik-Ausbau
18 Die Post fährt solar
19 E-Mobilität in Österreich
20 Sepp Eisenriegler: Kreislaufwirtschaft
24 Schwedenbomben sind rePET
26 Umwelttechniker gesucht
28 Condition Monitoring
32 Seminare, Anbieter
33 Quality Austria Ausbildungen
34 Bibliothek
35 Ausblick
IMPRESSUM
Medieninhaber: Markus Jaklitsch
Herausgeber: Peter Nestler
Redaktion: Christian Vavra
Grafik: HJS Media World Group
Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria
E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at
https://umwelt-journal.at
UMWELTjournal 2/2020 | S4
Verbund: Top-Jahresergebnis 2019
Das Verbund-Ergebnis für
das Geschäftsjahr 2019 ist
äußerst erfreulich. Alle steuerungsrelevanten
Kennzahlen
des Konzerns konnten erheblich
verbessert werden.
Diese positive Entwicklung
ist vor allem auf die Realisierung
der stark gestiegenen
durchschnittlichen Absatzpreise,
bedingt durch ein
höheres Strompreisniveau
auf dem Großhandelsmarkt
für Strom, zurückzuführen.
Der durchschnittliche Absatzpreis
im Bereich der Eigenerzeugung
aus Wasserkraft
konnte um 9,7 €/MWh
auf 39,0 €/MWh gesteigert
werden. Auch die Erzeugung
aus Wasserkraft erhöhte
sich im Vergleich zum
Vorjahr. Der Erzeugungskoeffizient
der Laufwasserkraftwerke
lag mit 1,01 um
7 Prozentpunkte über dem
Vergleichswert des Vorjahres.
Der Ergebnisbeitrag aus
dem Segment Netz fiel aufgrund
höherer temporärer
Mehrerlöse ebenfalls besser
aus als in der Berichtsperiode
des Vorjahres.
Planetary Computer von Microsoft
Microsoft kündigt den Aufbau
einer globalen Umweltdaten-Plattform
an. Ziel: Unternehmen,
Wissenschaftler,
Naturschützer und Regierungen
beim Schutz von Ökosystemen
zu unterstützen.
Um Artenvielfalt und natürliche
Lebensräume zu
schützen, benötigt die Wissenschaft
dringend mehr
gesicherte Daten über existierende
Populationen und
den Zustand lokaler Ökosysteme.
Deshalb hat Microsoft
Das EBITDA, das operative Ergebnis
vor Abschreibungen,
stieg um 36,9 % auf 1.183,5
Mio. €, und das Konzernergebnis
erhöhte sich um 28,1 %
auf 554,8 Mio. € gegenüber
der Vergleichsperiode des
Vorjahres. Nach Bereinigung
der Ergebnisse um positive
Einmaleffekte stieg das EBIT-
DA um 37,1 %, das Konzernergebnis
konnte sogar um
60,4 % auf 549,0 Mio. € gesteigert
werden. Auch die
Finanzlage des Konzerns hat
sich erheblich verbessert.
Der operative Cash Flow
stieg um 81,3 % auf 1.204,3
Mio. €, der Free Cash Flow
nach Dividende erreichte
einen Rekordwert von
639,3 Mio. €. Das Net Debt/
EBITDA lag zum 31.12.2019
bei 1,9 und zählt damit zu
den Top-Werten aller europäischen
Versorger. Auch
hinsichtlich Rentabilität
und Profitabilität erzielt der
Konzern Spitzenwerte. Die
Eigenkapitalrentabilität verbesserte
sich auf 10,2 %. Die
EBITDA-Marge liegt bei attraktiven
30,4 %.
die Entwicklung eines „Planetary
Computer“ angekündigt.
Geplant ist eine globale
Umweltdaten-Plattform, die
es Nachhaltigkeitsforschern
ermöglicht, die komplexen
Zusammenhänge in fragilen
Ökosystemen mithilfe von Big
Data, Machine Learning und
AI ermöglicht zu erfassen, zu
modellieren und zu steuern.
Der „Planetary Computer“
wird eine riesige Datenmenge
auf einer maschinellen Lernplattform
bereitstellen.
Cradle to Cradle für Adler Lacke
Umweltzeichen und Nachhaltigkeitszertifikate
gibt es
viele – doch kaum eines ist
so umfassend und hochwertig
wie „Cradle to Cradle“,
das Gütesiegel für innovative
Kreislaufwirtschaft. Adler
Lacke hat sich die Latte auf
die Umwelt-Höchstmarke
gelegt und „Cradle to Cradle“
(C2C) zum Maßstab für
sein nachhaltiges Produktsortiment
gemacht.
„Ich finde vor allem die ganzheitliche
Lebenszyklus-Betrachtung
faszinierend“, erklärt
Dr. Albert Rössler, Leiter
der Forschung & Entwicklung
bei Adler. Cradle to Cradle
nimmt den gesamten Entstehungs-
und Verwertungsprozess
eines Produktes unter
Coronakrise zeigt Emissionen
Allein in Europa sterben pro
Jahr rund 400.000 Menschen
aufgrund der Verbrennung
von Erdgas, Erdöl und Kohle,
wie eine aktuelle Studie laut
IG Windkraft berichtet. „Der
rasche Ausbau von Windrädern
und die Schließung
von fossilen Kraftwerken,
sowie der Umstieg auf Elektromobilität
muss nun nach
der Corona-Krise umgesetzt
werden“, fordert Stefan
Moidl, Geschäftsführer der
IG Windkraft: „Gerade jetzt
sieht man, wie sauber die
Luft sein könnte, wenn wir
auch nur auf Teile der Verbrennung
von Erdgas, Erdöl
und Kohle verzichten.“
Studien weisen darauf hin,
dass die Verwendung von
Erdgas, Erdöl und Kohle Millionen
Menschen das Leben
kostet. Eine Studie vom Centre
for Research on Energy
die Lupe: Von der Verarbeitung
nachwachsender Rohstoffe
über die Herstellung
mit umwelt- und ressourcenschonenden
Verfahren bis
hin zur Recyclingfähigkeit.
Abfälle sind Wertstoffe, so
lautet die Devise.
Adler verfügt bereits über
ein vielfältiges Sortiment
C2C-zertifizierter Produkte.
Jüngster Neuzugang im
C2C-Sortiment ist Aquawood
Natureffekt, eine
wasserbasierte Fensterbeschichtung.
Demnächst soll
noch ein C2C-zertifizierter
Möbellack hinzukommen,
um ein nachhaltiges Beschichtungssortiment
für
alle Bereiche anbieten zu
können.
and Clean Air (CREA) geht
von 4,5 Mio. Todesfällen
weltweit aus. Allein in der EU
gehen die Studienautoren
von rund 400.000 Todesfällen
aus. Weltweit kommen 1,8
Mrd. verlorene Arbeitstage
pro Jahr hinzu, die durch
Luftverschmutzung von fossilen
Brennstoffen verursacht
werden. In Summe
entstehen der Gesellschaft
dadurch rund 7,5 Mrd. Euro
an Kosten. Die Studienautoren
weisen auch darauf
hin, dass der Umstieg auf
erneuerbare Energien einen
großen Teil der Todesfälle
verhindern könnte.
In Österreich werden heute
noch rund ein Drittel der
Stromerzeugung und zwei
Drittel des gesamten Energieverbrauchs
durch Erdgas,
Erdöl und Kohle zur Verfügung
gestellt.
Österreichs Glasrecyclingsystem:
Rekord bei Altglassammlung
Seit Jahren verbucht Österreichs
Glasrecyclingsystem
Zuwächse bei der Sammlung
der Glasverpackungen.
2019 konnten rund 260.000
Tonnen gebrauchte Glasverpackungen
der Glasindustrie
als Sekundärrohstoff für das
stoffliche Recycling übergeben
werden. Das ist eine Steigerung
von mehr als 10.000
Tonnen gegenüber 2018 und
entspricht einer durchschnittlichen
Pro-Kopf-Leistung von
28,5 kg (2018: rund 27 kg).
Auch in den Städten stieg das
Ergebnis. Das freut Dr. Harald
Hauke, Geschäftsführer der
Austria Glas Recycling, einem
Unternehmen der ARA, besonders:
„Im urbanen Raum
liegen die Ergebnisse der
Altstoffsammlung tendenziell
hinter jenen des ländlichen
Raumes. Das ist ein weltweites
Phänomen. Umso wichtiger
ist es – im Hinblick auf die
Realisierung von Kreislaufwirtschaft
– die Rohstoffpotenziale
in den Städten weiter zu
heben. Mein Dank gilt allen,
die bei der Altglassammlung
mitmachen.“
Aus Glasverpackungen können
neue Glasverpackungen
produziert werden. Und
das immer und immer wieder
bei stets gleichbleibender
Qualität der Gurkengläser,
Weinflaschen, Parfumflacons
etc. Harald Hauke: „Glasrecycling
gilt für viele als die
Mutter des Recyclings, als
Königsdisziplin. Das Material
Glas ist hervorragend für
Circular Economy geschaffen.
Wir sorgen für die infrastrukturelle
Ausstattung und
Bewusstseinsbildung bei den
Bürgerinnen und Bürgern, damit
Glas seine Vorzüge auch
künftig voll ausspielen kann.“
Spezielle Glasflaschen eignen
sich zudem für die Nutzung
als Mehrweggebinde.
Sie können gewaschen und
wieder befüllt werden. Mehrwegkreisläufe
in der passenden
Ausgestaltung werden
im Zuge der Transformation
von der linearen zur zirkulären
Ökonomie wieder eine
stärkere Rolle spielen. Hauke:
„Recycling und Mehrwegkreisläufe
sind kommunizierende
Gefäße einer Circular
Economy. Wichtig wird sein,
Mehrwegsysteme evidenzbasiert
und in Zusammenschau
mit bestehenden
erfolgreichen Recyclingsystemen
weiter zu entwickeln.
Sollen beide ökonomisch
und ökologisch zielführend
sein, gilt es, sie gut zu verzahnen
und in ein gemeinsames
Optimum zu führen.“ Austria
Glas Recycling und die Konzernmutter
ARA bringen ihre
jahrzehntelange Expertise für
die Realisierung einer sinnvollen
Kreislaufwirtschaft in den
Dialog mit der Regierung und
weiteren Stakeholdern ein.
Österreichs Glasrecyclingsystem
besteht seit über 40 Jahren.
Hauke: „Die Menschen
in Österreich beteiligen sich
sehr aktiv an der Altglassammlung.
Sie leisten damit
einen sehr wirksamen Beitrag
zu Umwelt- und Klimaschutz“.
Dank Glasrecycling konnten
2019 im Vergleich zur Produktion
aus Primärrohstoffen 240
Mio. KWh elektrische Energie
ge gespart werden. Das
ist der Verbrauch an elektrischer
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Funktionen auf einer einheitlichen Hard- und Softwareplattform
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UMWELTjournal 2/2020 | S6
Erneuerbare Energien:
Birgit Weihs-Dopfer ist
FEMtech-Expertin des Monats
Birgit Weihs-Dopfer ist FEMtech-Expertin des Monats im April. Die Vorarlbergerin
ist als Clustermanagerin bei der Standortagentur Tirol für den Bereich Erneuerbare
Energien zuständig und dient als Vermittlerin zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft, um gemeinsam an der Entfaltung neuer Technologien zur Gewinnung
und zum effizienten Einsatz von Energie zu arbeiten.
© BMK
BIRGIT WEIHS-DOPFER
CLUSTERMANAGERIN
ERNEUERBARE ENERGIEN
STANDORTAGENTUR TIROL
FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms
Talente des Bundesministeriums
für Klimaschutz, Umwelt, Energie,
Mobilität, Innovation und Technologie (BMK),
das seit 2005 Auszeichnungen vornimmt, um
die Leistungen von Frauen im Forschungsund
Technologiebereich besser sichtbar zu
machen. Dr.in Birgit Weihs-Dopfer wurde zur
FEMtech-Expertin des Monats April gekürt.
In Folge des fortschreitenden Klimawandels
und gesellschaftspolitischer Veränderungen
erlebten die Erneuerbaren Energien in den
letzten Jahren einen Aufschwung und gewannen
als Zukunftsthema, um ein Ende der
Abhängigkeit von Öl, Kohle und Erdgas einzuläuten,
stark an Bedeutung. Auch bei der
Standortagentur Tirol, die mit sechs Clustern
als Plattform für Unternehmen, Forschungseinrichtungen
und Interessensvertretungen
zur wirtschaftlichen und technologischen
Verknüpfung solcher Zukunftsfelder zur Verfügung
steht. Einer davon ist auf nachhaltige
Energie spezialisiert. „Seit 2014 beschäftige
ich mich als Mitarbeiterin der Standortagentur
Tirol mit Erneuerbaren Energien, im Jänner
2018 habe ich das Clustermanagement dazu
übernommen“, so Weihs-Dopfer, die für ihre
Arbeit klare Ziele formuliert: „Zukunftsfähige
Projekte erfolgreich zu initiieren und umzusetzen,
und diese ökonomisch und ökologisch,
sozial und kulturell sowie regional und global
ausgeglichen zu gestalten.“
Erneuerbare Energien als Schwerpunkt
In ihrer Funktion betreut Weihs-Dopfer die
Mitglieder des Clusters Erneuerbare Energien
Tirol, der großteils aus KMUs und wissenschaftlichen
Einrichtungen besteht.
„Ich brenne für das Thema Nachhaltigkeit
und vernetze Menschen und Ideen für
Innovation und Kooperation in und zwischen
Unternehmen und Wissenschaft.“
Für Weihs-Dopfer sind sie auch ein enormer
Wirtschaftsfaktor: „Es können in diesem Bereich
eine beträchtliche Zahl neuer Arbeitsplätze
in lokalen Unternehmen entstehen.“
Sich regional und global in diesem Feld zu
vernetzen, helfe, einen Marktvorsprung zu
schaffen, Wettbewerbsfähigkeit auszubauen,
Arbeitsplätze zu sichern und nachhaltig
neue zu schaffen.
Direkter Kontakt ist wichtig
Eine wichtige Rolle spielen dabei auch
Veranstaltungen, Workshops und Impulsgespräche
zur Vorstellung und Diskussion
von (Projekt)-Ideen, die oftmals auch branchenübergreifend
gedeihen. Durch die
enge Zusammenarbeit innerhalb der Cluster
der Standortagentur Tirol, zum Beispiel
mit den Teams „Technik“, „Gesundheit“,
„Innovation & Enterprise Europe Network“
oder „Start-ups & Geschäftsmodelle“ gelingt
laut Weihs-Dopfer eine weitere Form
aktiver Innovationsförderung, zum Beispiel,
um etablierte Unternehmen und Start-ups
zusammenzuführen. Zudem könnten die
ClustermanagerInnen ihre Mitgliedsbetriebe
über den „Enterprise Europe Network“-Markplatz
auch bei internationaler
Innovation und Kooperation unterstützen.
Für Weihs-Dopfer ist der Klimawandel eine der
größten Herausforderungen, die die Menschheit
jemals bewältigen musste. Sie betont:
Zu Innovation und Kooperationen vernetzen sich Tirols Spezialisten rund um erneuerbare Energie- und Energieeffizienz-Technologien
aus Wirtschaft und Wissenschaft im Cluster Erneuerbare Energien Tirol der © Standortagentur Tirol.
„Zirkulares Wirtschaften, Energieeffizienz und
erneuerbare Energien spielen eine entscheidende
Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise
und damit für die Zukunft von uns Menschen.“
Die aktuelle Corona Krise lasse derzeit
verständlicherweise diese Gefahren vergessen,
aber „wenn heute die nötigen Konjunkturpakete
unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit
geschnürt werden, dann schlagen
wir zwei Fliegen mit einer Klappe und sind für
morgen besser gerüstet.“
Ausbildung
Birgit Weihs-Dopfer hat Physik, Mechanik
und Astronomie studiert. Darüber hinaus
hat sie Weiterbildungen absolviert, wie beispielsweise
„Appreciative Inquiry“, Rhetorik,
Zeitmanagement, Teamarbeit, gewaltfreie
Kommunikation nach Rosenberg, sowie softwareseitig
noch HTML oder BIMS.
INFObox
FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms
Talente des Bundesministeriums
für Verkehr, Innovation und Technologie
(BMVIT), welches seit 2005 Auszeichnungen
vornimmt, um die Leistungen von
Frauen im Forschungs- und Technologiebereich
besser sichtbar zu machen.
Frauen in Forschung und Technologie
Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium
für Klimaschutz, Umwelt,
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
(BMK) Frauen in Forschung und
Technologie und setzt sich für Chancengleichheit
in der industriellen und außeruniversitären
Forschung ein.
Infos: www.femtech.at
Link-Tipp: Ein Portrait von Dr.in Birgit Weihs-Dopfer finden Sie hier.
UMWELTjournal 2/2020 | S8
Interview des Monat:
FEMtech-Expertin Birgit Weihs-Dopfer
Die Situation der Frauen hat sich in den letzten 50 Jahren stark gewandelt.
Brauchten Frauen in den 60er-Jahren noch die Erlaubnis des Ehemannes, um arbeiten
zu dürfen, ist ihnen heute der Zugang zu allen Berufen und Studien offen.
Während ich 1987 noch eine von insgesamt nur drei Physikstudentinnen in meinem
gesamten Jahrgang war, liegt heute der Frauenanteil im Physikstudium bei
30 %. Dr.in Weihs-Dopfer über sich und ihre Aufgabe in der Standortagentur Tirol.
Foto © Andreas Friedle
Was steht auf Ihrer Visitenkarte?
Dr.in Birgit Weihs-Dopfer, Clustermanagerin
Erneuerbare Energien, Standortagentur Tirol.
Was macht die Standortagentur Tirol genau?
Die Standortagentur Tirol ist eine Tochter der
Lebensraum Tirol Holding und arbeitet daran,
den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort
Tirol wettbewerbsfähig zu halten. Das tut sie,
indem sie Innovation, Forschung und Kooperation
motiviert und so nachhaltiges Wachstum
ermöglicht.
Nachhaltigkeit wird auch über das Stärkefeld
Erneuerbare Energien vorangetrieben.
Ein eigener Cluster vernetzt diese Branche
und forciert Innovationen. Die Überleitung in
andere Branchen, wie den produzierenden
Sektor oder den Tourismus, funktioniert über
eine enge Zusammenarbeit mit den anderen
Clustern. Nachhaltigkeit ist uns wichtig, denn
nachhaltiges Wachstum ist jenes Wachstum,
das bleibt – es berücksichtigt die Limits des
Natural Capital, in das alles Wirtschaften eingebettet
ist.
Sie sind Clustermanagerin für den Bereich Erneuerbare
Energien, was machen Sie denn
da genau?
Der Cluster „Erneuerbare Energien“ ist einer
von insgesamt sechs Clustern, die von der
Standortagentur als Drehscheibe für Innovationen
und Kooperationen geführt werden.
Als Clustermanagerin kümmere ich mich insbesondere
darum, dass Menschen und Ideen
© ÖGUT
zusammenkommen und sich vernetzen. Das
passiert im persönlichen Gespräch – bei Besuchen,
die wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen
abstatten – ebenso wie bei
Veranstaltungen. Ein Beispiel dafür sind die
sogenannten Impulsgespräche: Betriebe stellen
ihre Ideen vor und diskutieren Chancen
der Umsetzung mit potenziellen PartnerInnen.
Aktuelle, internationale Trends zu beobachten
und diese zu den Mitgliedsbetrieben zu
bringen bzw. auch umgekehrt, Themen, die
aus den Mitgliedsbetrieben kommen, aufzugreifen,
sind weitere meiner Aufgaben.
Ein Thema, das wir gemeinsam mit den anderen
Clustern bearbeiten wollen, ist die
auch von der EU forcierte Kreislaufwirtschaft.
Gemeinsam mit der Energiewende hilft sie,
Treibhausgasemissionen zu senken und hoffentlich
den Klimawandel aufzuhalten.
Was fasziniert Sie an dem
Themenbereich “Erneuerbare
Energien“?
Der Klimawandel ist eine
der größten Herausforderungen,
die die Menschheit
jemals bewältigen
musste. Es sind daher die
Bedeutung von Energieeffizienz
und Erneuerbaren
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UMWELTjournal 2/2020 | S10
Energien für uns Menschen
und die Rolle, die diese
Bereiche in Zukunft spielen
werden, die mich faszinieren.
Das sind Zukunftsthemen.
Sie sind auch ein
enormer Wirtschaftsfaktor,
es können in diesem Bereich
eine beträchtliche
Zahl neuer Arbeitsplätze
in lokalen Unternehmen
entstehen. Ich freue mich
daher, dass ich meinen
Beitrag dazu leisten kann,
dass in diesen Bereichen
etwas weitergeht.
Wie hoch ist der Frauenanteil
im technischen Bereich
bei der Standortagentur
Tirol?
Im Team Technik sind wir
acht Personen und drei davon
sind Frauen (37,5 %).
Was bietet die Standortagentur
Tirol zur Förderung
von Chancengleichheit?
Die Standortagentur Tirol
ist sich der Wichtigkeit der
Chancengleichheit für
Frauen und Männer bewusst.
Dieses Frühjahr nehmen
beispielsweise alle
MitarbeiterInnen – und
natürlich auch die Geschäftsführung
– an einer
Weiterbildung zum Thema
Gender Mainstreaming
teil.
Digitalisierte Arbeitsformen
machen uns nicht
nur hoch einsatzfähig,
wie aktuell während der
Maßnahmen rund um das
Corona-Virus, sondern erleichtern
auch das Home
Office und ermöglichen
die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf.
lässlich der COSME (Europe´s Programme
for SMEs) Ausschreibung. Auch bei unseren
Angeboten und Dienstleistungen achten
wir verstärkt auf Chancengleichheit. Das
Gründungszentrum Startup.Tirol, ein Tochterunternehmen
der Standortagentur Tirol, hat
kürzlich ein Coaching- und Förderprogramm
explizit für weibliche Gründerinnen aufgelegt.
Sie haben Physik an der Universität Innsbruck
studiert. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Das ist eigentlich relativ simpel: Ich hatte einen
großartigen Physiklehrer. Das war definitiv
entscheidend, denn meine Interessen waren
und sind breit gefächert. So viele Gebiete
sind hochinteressant, egal ob Physik, Chemie,
Biologie oder Geschichte.
Unser Physiklehrer stellte den Bezug zu spannenden
und aktuellen Themen der Zeit her:
Anlässlich der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl
besprachen wir die verschiedenen
Reaktortypen, wie es zu diesem Unfall kommen
konnte und besuchten ein Atomkraftwerk
in der Schweiz. Wir waren im Technischen
Museum in München und verbrachten
dort einen spannenden Tag. Im letzten Jahr
gab er uns erste Einblicke in die Quantenwelt.
Er hatte ganz klar ein Talent dafür, seine
Schülerinnen - ich habe ein Mädchengymnasium
besucht - für sein Fach zu begeistern.
In Ihrem Doktorats Studium haben Sie an der
ersten Realisierung von Heisenbergs Gedankenexperiment,
besser bekannt als „Beamen“
gearbeitet. Wie kam es zu dieser Entscheidung
und was war das Besondere daran?
Heisenbergs Unschärferelation besagt, dass
man bei kleinsten Teilchen nicht alle Größen
gleichzeitig scharf messen kann. Begründet
ist das nicht in den technischen Grenzen von
Messgeräten, sondern das ist ein Naturgesetz.
Einstein konnte damit nichts anfangen, was
er ausdrückte mit seinem berühmten Spruch
„Gott würfelt nicht“. Mittels der erstmaligen
experimentellen Umsetzung von Heisenbergs
Gedankenexperiment konnten wir im Labor
zeigen, dass es tatsächlich nicht möglich ist,
den genauen Ort und Impuls eines Teilchens
gleichzeitig zu kennen.
Wenn man die Eigenschaften eines Teilchens
nicht alle gleichzeitig scharf messen kann,
kann man es auch nicht kopieren. Wie
übertrage ich dann aber die Eigenschaften
eines Teilchens auf ein anderes? An diesem
Punkt kommt das „Beamen“ ins Spiel, wissenschaftlich
ausgedrückt die Quantenteleportation.
Alle diese Dinge haben weitreichende Konsequenzen,
so kann mittels der Quantentheorie
beispielsweise eine abhörsichere Übertragung
von Information realisiert werden. Eine
Zuhörerschaft, die mithören will, muss dazu
die Teilchen, die gesendet werden, abfangen
und deren Eigenschaften messen. Dies
ist aber nicht für alle Eigenschaften möglich,
es kann keine perfekte Kopie des gemessenen
– und damit zerstörten – Teilchens
weitergesendet werden. Auf die einhergehenden
Fehler kann man testen und damit
die Zuhörerschaft ausfindig machen. Ergo –
abhörsicher.
In den Clustern integrieren
wir das Thema in Förderanträgen,
wie zuletzt an-
Heisenbergs Gedankenexperiment und beamen
ist, wie man sieht, nicht dasselbe, aber
was haben die beiden miteinander zu tun?
Wieso haben Sie sich anschließend für die
angewandte Forschung bzw. Erneuerbare Energie
entschieden?
Ich habe nach dem Studium zuerst für die Firma
Kapsch in Wien gearbeitet. Anschließend
bin ich mit meinem Mann nach Nordamerika
übersiedelt und drei Jahre später nach
Kanada. Die vielen Umzüge haben mich in
sozialer Hinsicht und bezüglich Frauenthemen
stark sensibilisiert. Die Umzüge beinhalten sehr
viel mehr als nur einen Ortswechsel, in einem
Wort nennt sich das dann auch „Kulturschock“.
In Kanada hatte ich bei der CSE (Communications
Security Establishment Canada) die Gelegenheit,
zu Projekten im Bereich der Quantenkryptographie
zu arbeiten. Die Chance zur
Projektarbeit kam mir damals sehr entgegen.
Mein Mann und ich haben insgesamt vier Kinder
und unser Ältester hat eine Behinderung.
Zurück in Österreich und nach unserem vierten
Kind wollte ich mich beruflich wieder eng an
ein Unternehmen binden. Gleichzeitig war es
für mich essenziell, mit meiner Arbeit einen sinnvollen
Beitrag leisten zu können. Mit dem Stellenangebot
der Standortagentur Tirol für den
Bereich Erneuerbare Energien hat sich genau
diese Möglichkeit auch geboten. Für unser
2012 gebautes Haus war für uns damals schon
nur eine Wärmepumpe in Frage gekommen,
auch wenn es keine Förderungen dafür gab.
Ich freue mich sehr, dass das heute anders ist.
Was braucht es Ihrer Meinung nach noch, um
mehr Mädchen und Frauen zu motivieren in
Naturwissenschaft und Technik Fuß zu fassen?
Sowohl Mädchen als auch Buben würden
davon profitieren, wenn wir sie schon im Kindergartenalter
für technische Themen begeistern
könnten. Dazu braucht es spezifische
Programme, die auch für die Volksschule zu
konzipieren wären. Die PädagogInnen behandeln
wirklich spannende Themen, aber relativ
wenig geht in Richtung Physik und Technik –
zumindest ist das meine Erfahrung.
Wir brauchen definitiv mehr Männer, mehr
männliche Vorbilder, in den Kindergärten
und Volksschulen. Kleinere
Technische Museen in den
Bundesländern würden
helfen, das Interesse in
Kindern zu wecken, sie ermöglichen
die spielerische
Auseinandersetzung mit
Physik und Technik.
Außerdem würde ich mir
wünschen, dass es Kinderbücher
von Frauen für
Mädchen gibt, in denen
technisch versierte Heldinnen
die Welt retten.
Was mich positiv stimmt
ist, dass der Frauenanteil
in vielen Studien, die vorher
völlig männerbesetzt
waren, gestiegen ist. In der
Physik sind es derzeit ca. 30
Prozent Frauen, der Wert ist
10-mal höher als zu jener
Zeit, als ich mit dem Studium
angefangen habe.
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UMWELTjournal 2/2020 | S12
Das Ende des fossilen Zeitalters eingeläutet:
Letztes Kohlekraftwerk Österreichs steht still
Der 17. April 2020 und die Schließung des letzten Kohlekraftwerkes ist ein Meilenstein
in Österreichs Energiegeschichte. Markiert sie doch den Aufbruch in eine
erneuerbare Energiezukunft. Wie bereits im Vorjahr angekündigt, stellte nach
Ende der Heizperiode Mellach, ein kohlebetriebenes Fernheizkraftwerk südlich
von Graz, dauerhaft den Betrieb ein. Betreiber Verbund ist Europa-Vorreiter.
Mit der Einstellung des Kohlebetriebs
im Fernheizkraftwerk
Mellach (Steiermark) endete
die Ära der Kohleverstromung in Österreich.
Mit Auslaufen des Wärmeliefervertrags
nach Ende der Heizperiode
hat Verbund den Kohlebetrieb im Fernheizkraftwerk
Mellach südlich von Graz
dauerhaft eingestellt. Damit wurde die
Kohleverstromung in Österreich beendet.
Als letztes Kohlekraftwerk in Österreich
hat das Fernheizkraftwerk Mellach
mit dem Brennstoff Steinkohle Strom und
Wärme erzeugt.
„Die Schließung des letzten Kohlekraftwerks
ist ein historischer Schritt: Österreich
steigt damit endgültig aus der
In Mellach steht neben dem nun stillgelegten Kohlekraftwerk auch ein Gaskraftwerk.
Verstromung von Kohle aus und macht
einen weiteren Schritt zum Ausstieg aus
fossilen Energien. Bis zum Jahr 2030 werden
wir Österreich zu 100 Prozent auf
Ökostrom umstellen. Das Energiesystem
wird sauber, leistbar und vor allem sicher
umgebaut. Das bringt uns auch wirtschaftliche
Unabhängigkeit: Wir geben
derzeit zehn Milliarden Euro für Importe
von Kohle, Öl und Gas aus. Ich freue
mich, dass Verbund mit dem Ausstieg
aus Kohle vorzeigt, was wir erreichen
können, wenn wir gemeinsam eine
saubere Zukunft gestalten“, sagt Klimaschutzministerin
Leonore Gewessler.
Schritt Richtung Klimaneutralität
„Mit diesem Tag erreichen wir einen
großen Meilenstein:
Österreich rückt ein
Stück weiter in Richtung
Klimaneutralität.
Die Wirtschaft
zeigt sich damit erneut
als starker Partner
im Kampf gegen
den Klimawandel.
Denn wir haben uns
ambitionierte Ziele
gesetzt, die wir
nur dann erreichen
können, wenn alle
an einem Strang
ziehen. Österreich
zeigt mit der Schließung
des letzten
Kohlekraftwerks den
Weg in eine nachhaltige
Zukunft und
wird zum Vorbild
Foto © wikipedia für andere in Euro-
pa. Der Umbau des Standortes zu einem
Innovationsgelände ist ein gutes
Beispiel, wie der Weg aus der fossilen
Energiewelt hin zu einer innovativen
und erneuerbaren Zukunft passieren
kann“, so Staatssekretär im Umweltministerium
Magnus Brunner.
Zukunft gehört den Erneuerbaren
„Die Kohleverstromung in Österreich
ist Geschichte. Die Zukunft gehört den
erneuerbaren Energien und Verbund
wird auch in den kommenden Jahren
einen bedeutenden Beitrag zum
100-Prozent-Ökostrom-Ziel leisten“, so
Verbund CEO Wolfgang Anzengruber.
Das letzte Kohlekraftwerk produzierte
34 Jahre lang Strom und Wärme für die
steirische Landeshauptstadt Graz und
kann künftig bei Bedarf kurzzeitig mit
dem Brennstoff Erdgas für die überregionale
Stromnetzstützung eingesetzt
werden „Am Weg von Old zu New
Economy bleibt Mellach ein wichtiger
Standort für uns, der ideale Voraussetzungen
zur Entwicklung von Zukunftstechnologien
bietet.“
Standort für die Energiezukunft
Mellach, zentral südlich von Graz gelegen
und mit Anbindung über Straße,
Schiene und Stromnetz, wird zum Innovations-Hub
entwickelt: Mit Hotflex
wurde eine Pilotanlage für Hochtemperaturelektrolyse
und Brennstoffzellenbetrieb
errichtet, bei der Strom in
Wasserstoff umgewandelt wird. Auch
großvolumige Batteriespeicher werden
für den Einsatz als Pufferspeicher zum
Beispiel bei Ultraschnellladestationen
für die E-Mobilität am Standort getestet.
Mit der Einstellung des Kohlebetriebs im
Fernheizkraftwerk Mellach ist Verbund
vollständig aus der Kohleverstromung
ausgestiegen. In den vergangenen 15
Jahren wurden alle Kohlekraftwerksblöcke
wie etwa in Dürnrohr, Voitsberg,
Zeltweg oder St. Andrä stillgelegt.
Die noch älteren Ölkraftwerke wie
etwa Neudorf-Werndorf oder Pernegg
wurden bzw. werden bis zur „grünen
Wiese“ rückgebaut.
Geschichte Kraftwerk Mellach
Das Fernheizkraftwerk wurde von 1983
bis 1986 errichtet und konnte neben
einer elektrischen Leistung von 240
Megawatt auch bis zu 230 Megawatt
thermisch als Fernwärme vor allem für
den Großraum Graz erzeugen. Seit der
Inbetriebnahme im Dezember 1986
standen Kessel und Dampfturbine insgesamt
etwa 180.000 Betriebsstunden
lang im Einsatz. 34 Jahre lang lieferte
das Fernheizkraftwerk etwa 80 Prozent
der gesamten in Graz benötigten
Fernwärme. Die zuverlässige Wärmelieferung
aus Mellach bildete die Basis
für den forcierten Ausbau der Fernwärmeversorgung
in und südlich von
Graz, was zu einem signifikanten Rückgang
des Schadstoffausstoßes durch
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Einzelheizanlagen im Großraum der
steirischen Landeshauptstadt führte.
Das Fernheizkraftwerk Mellach wurde
bis zuletzt als hocheffiziente Kraftwerksanlage
mit modernster Rauchgasreinigung
betrieben und erzeugte in 34
Betriebsjahren mehr als 30 Milliarden
Kilowattstunden Strom sowie 20 Milliarden
Kilowattstunden Fernwärme. Verbund
wird die Kraftwerksanlage für die
Anforderungen der sogenannten Engpassvermeidung
auf der Brennstoffbasis
Erdgas betriebsbereit halten. Das Kraftwerk
kann somit bei Bedarf kurzzeitig zur
überregionalen Stromnetzstützung abgerufen
werden. In dieser Funktion steht
auch das benachbarte Gaskombikraftwerk
Mellach regelmäßig im Einsatz.
UMWELTjournal 2/2020 | S14
2019 war das zweitbeste Jahr des
Windkraftausbaus weltweit
Starkes Jahr für die Windkraft - aber für die Erreichung der Ziele, die im Pariser
Klimaabkommen definiert wurden, muss der Ausbau der Erneuerbaren Energie
noch deutlich gesteigert werden.
Mit rund 60 GW Windkraftleistung wurde
2019 um ein Fünftel mehr Windkraftleistung
erreichtet als im Jahr
davor. Die treibenden Länder waren China
und die USA, wobei der Anstieg des Ausbaus
dort besonders hoch ausfiel, da die Zukunft
der Windkraft in diesen Ländern sehr unsicher
erscheint. „Um das Pariser Klimaabkommen erreichen
zu können, muss der Windkraftausbau
um ein Drittel gesteigert und ab 2030 mehr als
verdreifacht werden“, fordert Ben Backwell,
Geschäftsführer des weltweiten Windenergieverbandes
GWEC und weist darauf hin, dass
neben Änderungen der Rahmenbedingungen
für den Windkraftausbau auch Kohle- und
Gaskraftwerke zugesperrt werden müssen.
2019 war das zweitstärkste Ausbaujahr in der
weltweiten Windkraftgeschichte. Mit 60,4 GW
konnte der Ausbau von 2018 um 19 Prozent
gesteigert werden. Die treibenden Länder
waren dabei China und die USA, wobei der
Anstieg des Ausbaus dort besonders hoch
ausfiel, da die Zukunft der Windkraft in diesen
Ländern sehr unsicher erscheint. „Um das Pariser
Klimaabkommen erreichen zu können,
muss der Windkraftausbau um ein Drittel gesteigert
und ab 2030 mehr als verdreifacht
werden“, fordert Ben Backwell, Geschäftsführer
des weltweiten Windenergieverbandes
GWEC und weist darauf hin, dass neben Änderungen
der Rahmenbedingungen für den
Windkraftausbau auch Kohle- und Gaskraftwerke
zugesperrt werden müssen.
Offshore hat deutlich zugelegt
In Summe stehen weltweit 651 GW Windkraftleistung
zur Verfügung, wovon mit 95,5
Prozent der überwiegende
Anteil davon
an Land installiert ist.
29 GW Windkraftleistung
sind am Meer
aufgebaut, 75 Prozent
davon stehen wuiederum
in Europa. 2019
war für die Offshore
Windkraft das beste
Ausbaujahr der Geschichte.
Mit 6,1 GW
Windkraftausbau am
Meer konnte dieser
um satte 39 Prozent
gesteigert werden.
Der weltweite Onshore-Windkraftausbau
erzielte
das zweitstärkste
Jahr der Geschichte.
Mit 54,2 GW konnte
dieser in den letzten
zehn Jahren um 43 Prozent
gesteigert werden.
Potenzial nach oben
Trotz des guten weltweiten Windkraftausbaus
reicht die Entwicklung
noch nicht aus, um das Pariser Klimaabkommen
einhalten zu können. „Wir
sind noch immer nicht dort, wo wir
sein müssten um die Klimaziele zu erreichen“,
erklärt Backwell: „Um das Pariser
Klimaabkommen einhalten zu können,
müssen wir jedes Jahr 100 GW Windkraftleistung
in der nächsten Dekade
errichten und 200 GW ab 2030. Dafür
braucht es drastische Veränderungen
bei den Rahmenbedingungen, die sicherstellen,
dass die Windräder gebaut
werden können und Maßnahmen, die
sicherstellen, dass auch die Kohle- und
Gaskraftwerke vom Netz gehen.“
Europa fällt weiter zurück
Anders als die weltweite Windkraftentwicklung
tritt jene in Europa seit Jahren
auf dem Stand. Bis 2013 standen in keiner
Weltregion mehr Windräder als in
Europa. Seither ist der jährliche Ausbau
nicht mehr gestiegen und der Anteil
der Windkraft in Europa am weltweiten
Windkraftbestand kontinuierlich
gesunken.
„Hier ist es höchste Zeit, dass die oftmaligen
Bekundungen Europas Nummer
1 bei den erneuerbaren Energien
zu werden mit Maßnahmen auch unterlegt
werden“, fordert Stefan Moidl,
Geschäftsführer der IG Windkraft und
ergänzt abschließend. „Der Green
New Deal bringt hoffentlich diese Richtungsänderung
und bessere Rahmenbedingungen
für den Windkraftausbau
in ganz Europa“, ergänzt Moidl.
China ist Windkraftweltmeister
China und die USA sind 2019 einmal
mehr die größten Windkraftmärkte
gewesen. Zusammen halten sie mehr
als 60 Prozent des Windkraftausbaus.
2020 wird sich daran kaum etwas ändern.
Der weltweite Windkraftausbau
wird sich im laufenden Jahr voraussichtlich
nochmals deutlich auf 76 Gigawatt
steigern. Der Grund dafür ist im
kommenden Ende der Fördersysteme
von China und den USA zu suchen. D
iese treiben, ob der großen Unsicherheit
der kommenden Rahmenbedingungen,
die Fertigstellung der Windparks
enorm an, heißt es seitens IG
Windkraft.
UMWELTjournal 2/2020 | S16
Photovoltaik-Ausbau in Österreich
Photovoltaik wird eine bedeutende Rolle bei der Erreichung der nationalen Klima-
und Energieziele im Strombereich einnehmen. Bis 2030 sollen zusätzlich etwa
11 TWh aus der Photovoltaik kommen. Um eine Daten- und Diskussionsbasis
für das österreichische PV-Potenzial zu schaffen, hat Österreichs Sonnenenergie
eine umfangreiche Studie beauftragt.
Die Ergebnisse einer Studie (Fechner
2020: „Ermittlung des Flächenpotenzials
für den Photovoltaik-Ausbau in Österreich:
Welche Flächenkategorien sind für
die Erschließung von besonderer Bedeutung,
um das Ökostromziel realisieren zu können“)
zeigen auf, dass sich bei den derzeitigen
Rahmenbedingungen bis 2030 etwa weitere
4 TWh mit Photovoltaik (PV) an Gebäuden
(Dächer und Fassaden) in Österreich realisieren
lassen. Alleine dazu müsste der aktuell erwartete
Ausbau von etwa 250-350 MWp pro
Jahr über die kommenden zehn Jahre auf
etwa 400 MWp pro Jahr (entspricht 0,4 TWh
pro Jahr) deutlich gesteigert werden.
Freiflächen für den Ausbau unabdingbar
Darüber hinaus kann abgeleitet werden,
dass die Gebäude-PV ohne bedeutende
Änderung der Rahmenbedingungen bei
weitem nicht ausreichen wird, um die mittelfristigen
Ausbauziele zu erreichen. Die Potenziale
auf Deponie- und Verkehrsflächen sind
mit 0,3 TWh bzw. 1 TWh ebenfalls eher gering.
Die Nutzung von Flächen-PV muss daher von
Beginn an in ausgewogener Weise erfolgen
und die Rahmenbedingungen für deren Nut-
zung entsprechend verbessert werden.
"In unserem Positionspapier beschreiben wir
außerdem, welche Freiflächen für den Photovoltaik-Ausbau
erschlossen werden sollen
und welche Rahmenbedingungen erforderlich
sind, um die Ausbauziele erreichen zu
können", heißt es seitens Dachverband Photovoltaic
Austria.
Deutlicher Ausbau für Klimaziele notwendig
Mit dem Ziel der Bundesregierung „100 % erneuerbarer
Strom bis 2030“ wird für die Photovoltaik
ein Zubau von insgesamt 11 TWh
abgeleitet (siehe Grafik der PV Austria). Das
bedeutet eine knappe Verzehnfachung der
aktuell installierten PV-Leistung (1,6 GWp entspricht
etwa 1,6 TWh). Dafür braucht es einen
guten Mix unterschiedlicher PV-Anwendungen.
Das „1-Million-Dächer-Programm“
der Klimaschutzministerin kann hier eine sehr
wichtige Unterstützung leisten. Dennoch
wird die benötigte PV-Leistung nicht nur auf
Dachflächen allein erreicht werden können.
Großes Potenzial besteht auf bereits versiegelten
und genutzten Flächen wie Parkplätzen,
Lärmschutzwänden und allgemeiner
Versorgungsinfrastruktur. Aber auch Anlagen
auf anderen geeigneten Freiflächen sind für
den PV-Ausbau notwendig – und das ist ohne
Versiegelung der darunter liegenden Fläche
möglich. Diese Notwendigkeit zeigt nun auch
eine jüngst erschiene Studie von Österreichs
Energie, in der Flächen abseits vom Gebäude
ein enorm großes und nutzbares Potenzial
zugeschrieben wird.
Um 2030 vollständig sauberen Strom zu garantieren,
muss ein jährlicher PV-Zubau von bis zu
1,7 TWh (aktuell rund 0,2 TWh) stattfinden. Das
dies nicht allein auf Gebäuden umsetzbar ist,
hat eine Studie von Österreichs Energie nun
belegt. Sie zeigt auf, dass der Stromproduktion
auf Gebäuden (Wohnhäusern) und insbesondere
bei Gewerbe- und Industriehallendä-
Gemeinde Griffen © Energetica
chern eine große Rolle zukommt. Auf Grund
technischer, wirtschaftlicher und sozialer Einschränkungen
kann das theoretische Potenzial
auf Gebäuden unter den aktuellen Bedingungen
aber bei weitem nicht ausgenutzt
werden, schon gar nicht in der verbleibenden
Zeit. Daher ist zusätzlich ein geordneter
Ausbau auf bereits infrastrukturell genutzten
Flächen sowie geeigneten Freiflächen erforderlich,
um tatsächlich alle Möglichkeiten der
Sonnenstromproduktion zu nutzen.
Freiflächen müssen genutzt werden
„Die Erreichung der ambitionierten Energieziele
und insbesondere der Ausbau der
Photovoltaik geht nicht ohne die Nutzung
geeigneter Freiflächen. Daher müssen wir
neben einem richtungsweisenden Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz
(EAG) auch die Länder
und Gemeinden als Partner einbinden,
um die notwendigen Flächenwidmungen für
die Sonnenstromproduktion zu gewährleisten.
Wir begrüßen die Ergebnisse der Studie, denn
Fakt ist, wir brauchen alle uns zur Verfügung
stehenden Flächen, um Österreich in eine erneuerbare
Stromzukunft zu führen“, mahnt DI
Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands
Photovoltaic Austria, daher ein.
Die Anwendungsmöglichkeiten der PV abseits
von Dächern sind groß. So gibt es mit-
tlerweile zahlreiche vielversprechende und
erprobte Möglichkeiten der Doppelnutzung
der Fläche (Sonnenstromproduktion und
gleichzeitige anderweitige Nutzung), die
vielfältige Vorteile schaffen. Damit steht
der Ausbau auch nicht im Widerspruch zu
Naturschutz, Landwirtschaft, Naherholung
und Landschaftsschutz. „Wir wünschen uns
nicht nur von der Regierung sowie von allen
im Parlament vertretenen Parteien, sondern
auch von den Landesregierungen, Landtagen,
Bürgermeistern und Gemeinderäten ein
konsequentes Bekenntnis zum PV-Ausbau
auf Gebäuden und geeigneten Freiflächen.
Damit sollen aber auch zusätzliche Flächenversiegelungen
hintangehalten werden“,
betont Paierl abschließend.
Potenziale nutzbar machen
Unerlässlich für die Erschließung des gesamten
PV-Potenzials ist jedenfalls ein konsequenter
Abbau hinderlicher Regelungen
und aufwändiger Genehmigungen, ein
vereinfachter Netzanschluss oder die praxisorientierte
Umsetzung von Gemeinschaftsanlagen
sowie allen voran verlässliche
Förderstrukturen. Dazu gehört auch eine PV-
Verpflichtung im Neubau und bei baulichen
Sanierungsvorhaben, unabhängig ob privat
oder gewerblich genutzt.
UMWELTjournal 2/2020 | S18
Österreichische Post stattet Lkw mit
Solarpanelen aus und spart so Sprit
Die Österreichische Post setzt die Ökologisierung ihrer Flotte fort und testet
erstmals den Einsatz von Solarenergie für einige ihrer Lkw. Damit können der
Verbrauch von Treibstoff und deren Emissionen reduziert werden. Seit 2011 stellt
die Österreichische Post all ihre Sendungen CO 2 -neutral zu.
Seit Anfang März 2020 testet die Österreichische
Post AG den Einsatz von Solarpanelen
in ihrem Fuhrpark. Die auf den
Dächern von LKW montierten Solarmodule
erzeugen Strom, welcher in die Batterie eingespeist
und für den Stromverbrauch im Fahrzeug
eingesetzt wird. Dadurch wird das Bordnetz
energieschonend betrieben: Sensoren,
Kontrollleuchten und selbst Klimaanlagen werden
dadurch mit der nötigen Energie versorgt.
„Als Österreichische Post wollen wir nicht nur
unsere Kapazitäten ausbauen, sondern auch
unser Logistiknetz auf die Bedürfnisse der Zukunft
ausrichten. Der Nachhaltigkeitsgedanke
ist seit Jahren zentral im Unternehmen verankert.
Der Test dieser neuen Solarpanelen
zeigt, wie wir unser nachhaltiges Energiemanagement
noch weiter ausbauen können“,
so DI Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik
der Österreichischen Post AG.
Foto © Klaus Vyhnalek
Befindet sich der LKW in Betrieb, wird die Lichtmaschine
durch die zusätzliche Stromeinspeisung
entlastet. Dieser Vorgang führt zu Spriteinsparungen
und vor allem auch zu einer
Reduktion von Emissionen. Zudem verlängert
die Nachrüstung die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie,
was einen ressourcenschonenderen
Umgang mit den darin verbauten Materialien
ermöglicht.
Testbetrieb bis Ende des Jahres
Derzeit sind in der Transportlogistik der Österreichischen
Post drei LKW mit Solarpanelen
ausgestattet. Die Umbauten der Fahrzeuge
wurden im Februar dieses Jahres durchgeführt,
seither befinden sich diese im Einsatz,
der Testbetrieb läuft bis Ende 2020. Die Solarpanelen
selbst sind sehr dünn (3 mm) und
wiegen rund 10 Kilogramm, sind langlebig
und bruchsicher. Tests von Partnern zeigen,
dass eine jährliche Treibstoffeinsparung von
bis zu 5 Prozent pro LKW ermöglicht wird.
Nach Abschluss der Testphase wird analysiert,
ob weitere Fahrzeuge der Österreichischen
Post mit Solarpanelen ausgerüstet werden.
Vorreiter der Grünen Logistik
Seit 2011 stellt die Österreichische Post bereits
all ihre Sendungen CO 2 -neutral zu. Mit
der Initiative „CO 2 NEUTRAL ZUGESTELLT“
hat sich die Post das Ziel gesetzt, den ökologischen
Fußabdruck des Unternehmens
schrittweise zu verringern. Dabei wird sowohl
der unternehmenseigene Energie- und Treibstoffverbrauch
ständig dezimiert als auch in
den Ausbau von sauberer Energie investiert.
Mittlerweile verfügt die Post mit rund 1.750
Elektro-Fahrzeugen über die größte E-Flotte
Österreichs und ist damit Vorreiter in der grünen
Logistik.
© Christian Husar
Mit E-Mobilität gestärkt aus der Krise
„Beim Weg aus der Corona-Krise dürfen Klimaschutz und Elektromobilität nicht
auf der Strecke bleiben“, sagt Ute Teufelberger, Vorsitzende des Bundesverband
Elektromobilität Österreich (BEÖ).
Vor der Krise zählte Österreich zu den
Vorzeigeländern für Elektromobilität
in Europa: Die Neuzulassungen von
E-Fahrzeugen stiegen Monat für Monat kontinuierlich
an und die Ladeinfrastruktur wuchs
auf über 5.000 Ladepunkte. Anfang April
meldete die Statistik Austria erstmals leicht
rückläufige Zahlen bei den Neuzulassungen:
So wurden im 1. Quartal 2.428 vollelektrische
Elektroautos neu angemeldet; das waren
um 4,5 Prozent weniger als im Vergleichsquartal
des Vorjahrs. Doch insgesamt stieg
der Anteil der Fahrzeuge mit Elektroantrieb
auf 4,4 Prozent aller Neuzulassungen an. Der
Bestand der reinen E-Autos in Österreich beträgt
knapp 32.000.
Rückgänge an der Strom-Ladesäule
Im Zuge des vierwöchigen Lockdown kam es
zu einem deutlichen Rückgang der Mobilität
insgesamt. Die Menschen blieben zu Hause,
arbeiteten im Home-Office und reduzierten
ihre (E-)Autofahrten. „In dieser Zeit war Österreichs
größtes und dichtestes Ladenetz uneingeschränkt
in Betrieb, auch wenn die Nutzung
je nach Region um 40 Prozent, zum Teil sogar
bis zu 70 Prozent, zurück ging“, sagt Ute Teufelberger,
Vorsitzende des Bundesverband Elektromobilität
Österreich (BEÖ). Das ergab eine
im April durchgeführte Blitzumfrage unter den
Partnerunternehmen des BEÖ.
Klimafreundlich und e-mobil aus der Krise
Die österreichischen Energieunternehmen haben
in den letzten Jahren massiv in den Ausbau
der Ladeinfrastruktur investiert. „Wir sehen Elektromobilität
aus Erneuerbarer Energie als einen
wichtigen Baustein, um gestärkt aus der Krise
zu gehen“, ist Teufelberger überzeugt. „Klimaschutz
und nachhaltige Mobilität müssen auch
in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.“ Mit seinem
5-Punkte-Programm ‚Für mehr E-Mobilität
in Österreich’ bekennt sich der BEÖ zu den österreichischen
Klima- und Energiezielen 2030.
Es enthält konkrete Vorschläge, etwa notwendige
rechtliche Anpassungen im Miet- und
©EVN, Moser
UTE TEUFELBERGER
VORSITZENDE,
BEÖ
Wohnrecht. „Jetzt geht es
darum die Weichen zu stellen,
um den erfolgreichen
Weg der Elektromobilität in
Österreich weiter fortzuführen“,
so Teufelberger abschließend.
UMWELTjournal 2/2020 | S20
„Wir müssen endlich aus dem Hamsterrad
der materiellen Bedürfnisse aussteigen und
uns einem guten Leben für alle zuwenden.“
Überlegungen zur großen Transformation aus der Sicht
eines Reparatur-Lobbyisten. Text: SEPP EISENRIEGLER
Wir leben heute in einer Welt, deren
„Wohlstand“ – besser deren werbeinduzierter,
angestrebter Lebensstandard
im globalen Norden – nur durch
Raubbau an den nichtregenerativen Rohstoffen
im globalen Süden möglich ist. Diese kapitalistische,
imperiale Wirtschafts- und Lebensweise
tötet, macht süchtig, ist ungerecht und
zerstört die Lebensgrundlagen der menschlichen
Spezies.
Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft
bedeutet eine große Transformation von einer
ressourcenvernichtenden, linearen zu einer
enkeltauglichen, zirkulären Wirtschaftsweise.
Sie ist nicht konzipiert ohne Wachstum auszukommen.
Allerdings ist die Postwachstumsökonomie
derzeit politisch nicht anschlussfähig.
Progressive Wissenschaftler empfehlen seit
Jahrzehnten Dienstleistungen statt Produkteigentum,
Sharing- und Reuse-Modelle und eine
generelle Abkehr vom Wachstumsparadigma,
um unsere imperiale Lebensweise auf ein sozialökologisch
vertretbares
Maß zu reduzieren.
Der Materialaufwand für
Elektro- und Elektronikgeräte
liegt beim 50- bis
10.000-fachen des Eigengewichts
der Produkte.
Jeder Schritt in der
Wertschöpfungskette ist
mit Emissionen verbunden.
Bei rund 9.000 Reparaturen
pro Jahr und einer Erfolgsquote
von 80% spart allein
das R.U.S.Z enorme Mengen
an kritischen Rohstoffen
(insbesondere Metalle
und Mineralien) und
klimaschädlichen Gasen
ein. Als Branchenvertreter
und Netzwerkknoten für
Ressourcenschonung und
©Alexandra Roth
SEPP EISENRIEGLER
GESCHÄFTSFÜHRER,
REPARATUR- UND SERVICEZENTRUM
R.U.S.Z.
CO2-Äquivalente-Reduktion trägt es dazu
bei, diese Einsparungen zu vervielfachen.
Warum? Weil im gesamten Lebenszyklus
einer Waschmaschine 53% aller negativen
Umweltwirkungen bei der Produktion und Distribution
entstehen! Ein besseres Argument
Produkte länger zu nutzen, anstatt durch die
Produktion immer kurzlebigerer Produkte nicht
regenerative Ressourcen zu vernichten, gibt es
wohl nicht. Dachten viele! Und jetzt sind sogar
Autor*innen des Global Ressources Outlook
(2019) überrascht: 50% der globalen Kohlenstoffemissionen
entstehen durch den Abbau
natürlicher Ressourcen und deren Weiterverarbeitung!
Reparieren ist also nicht nur ein Beitrag
zur Ressourcenschonung, sondern auch
ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz!
Das R.U.S.Z und seine Kund*innen nehmen
politische Verantwortung wahr. „Ein Sozialunternehmen
initiiert einen Wandel in der EU-Politik“
ist nicht übertrieben. Seit 20 Jahren kämpfen
wir uneigennützig für
Ressourceneffizienz. Unsere
KundInnen unterstützen
uns dabei durch ihre Konsumentscheidungen:
Es
darf auch einmal eine
Reparatur, was runderneuertes
Gebrauchtes oder
ein Nutzen-statt-Kaufen
Gerät sein. Statussymbole
einer wachsenden Minderheit!
Die EU-Ordnungspolitik
hat ihre Hausaufgaben
gemacht. Die Hersteller
haben teilweise erfreut
zur Kenntnis genommen,
dass sie ihre linearen Geschäftsmodelle
ändern
müssen. Erfreut, weil viele
Fotos (2) © R.U.S.Z.
leitende Industrievertreter diese Work-Life-
Schizophrenie nur mehr schwer ertragen: Zu
Hause die unmittelbare Umwelt sauber halten,
aber im Unternehmen global Ressourcen vernichten!
Bosch-Siemens führt bereits ein großflächiges
Waschmaschinen-Miet-Modellprojekt
nach dem Slogan „Mieten statt Kaufen“
in den Niederlanden durch. Das R.U.S.Z bietet
die Produktdienstleistung „Saubere Wäsche“
ohne Eigentumsübergang der Geräte seit drei
Jahren an. Im B2B-Bereich wird dieses Sorglospaket
geschätzt, die österreichische Seele
muss erst ihr mindset anpassen …
Es lebe der Homo Oeconomicus! Nicht dass
es erstrebenswert wäre, in seinem Konsumverhalten
nur egozentrische Ziele zu verfolgen:
Aber die Konsumentinnen und Konsumenten in
den „entwickelten“ Ländern im globalen Norden
verhalten sich so unvernünftig, dass Kon-
sumentscheidungen, die sich nach der Lehre
von Adam Smith ausrichten, weniger Umweltbelastungen
verursachen würden. „Verbraucher“
merken nicht einmal, wie sie über den Tisch
gezogen werden. Sie halten Waschmaschinen
um € 300,- tatsächlich für billig, ohne den Bezugsrahmen
zur Nutzungsdauer herzustellen.
Jetzt liegt es an uns! Wir sind alle
Konsument*innen. Manche sind kaufsüchtig,
andere muss man als Konsumtrotteln bezeichnen.
Es ist aber auch eine wachsende Bevölkerungsgruppe
(einkaufs-) politisch aktiv.
Sie haben verstanden, dass „Kunde ist König“
kein leeres Schlagwort ist und nutzen lokale Initiativen,
die die Kreislaufwirtschaft schon lange
vor der EU-Kommission erfunden haben, um
sich mit dem nötigen (aber nicht mehr) zu versorgen.
Eine dieser Initiativen heißt Reparaturund
Service-Zentrum R.U.S.Z.
UMWELTjournal 2/2020 | S22
Solarenergie für 2,5 Millionen Menschen,
oder lieber Geld für die Flugindustrie?
Mit dem Steuergeld für die AUA, die zur deutschen Lufthansa gehört, könnte Sonnenstrom
für mehr als ein Viertel der österreichischen Bevölkerung & tausende Jobs geschaffen
werden. Wie wird Klimaministerin Gewessler entscheiden? Text: LUKAS PAWEK
© A. Serra
LUKAS PAWEK
KOMMUNIKATION,
IG WINDKRAFT
Die AUA will 800 Mio. Euro Steuergeld
vom Staat. Wieder einmal, denn gerade
Mal 10 Jahre liegt der letzte
Steuergeld-Segen im Ausmaß von 500 Mio.
Euro zurück. Argumentiert wird mit 7.000 Arbeitsplätzen,
die geschützt werden müssen.
Das klingt viel, aber mit dem selben Geld
könnten 70.000 Jahres-Arbeitsplätze in der
Solarenergie-Wirtschaft geschaffen werden.
Und nebenbei könnte mehr als ein Viertel
der österreichischen Bevölkerung - 2,5 Mio.
Menschen um genau zu sein - mit 100 % Sonnenstrom
jahrzehntelang versorgt werden.
Zusätzlich würde diese (sauber produzierte)
Energiemenge unsere CO2-Strafzahlungen,
die Milliarden Euro ausmachen, massiv
verringern. Diese CO2-Verringerung würde
Österreich also auch enorme Geldsummen
ersparen. Und durch den reduzierten Flugverkehr
würden die CO 2 -Emission zusätzlich
sinken. Es gibt dazu lückenlos dokumentierte
Quellen dieser Berechnungen.
Während Österreichs Klimaschutzministerin
Leonore Gewessler die Rettung an "Klimapolitische
Bedingungen" knüpfen möchte, stellt
sich die Frage, ob es nicht das Beste wäre,
wenn es gar kein Geld für die AUA gäbe.
Sondern stattdessen das Geld in Solarstrom
oder den Ausbau des öffentlichen Verkehrs
besser investiert wäre?Die Zahlen der Arbeitsplätze
und der Wirtschaftsleistung sprechen
eine klare Sprache und würden einer grünen
Umweltministerin eigentlich alle Trümpfe in
die Hand geben.
Regenwasser günstig versickern,
Pellets sicher und trocken lagern
Produktneuheiten von Mall ergänzen die Palette für eine Vielzahl von Anwendern.
Die Mall GmbH hat auf der IFH 2020 gleich
mehrere und ganz unterschiedliche
Neuheiten gezeigt: Den Pelletspeicher
ThermoPel im monolithischen Ovalbehälter mit
30 m³ Nutzvolumen und Platz für 19,5 Tonnen
Holzpellets, den neuen Sickertunnel CaviLine
aus Stahlbeton sowie den erweiterten und in
2. Auflage erschienenen Ratgeber Rückstauund
Überflutungsschutz.
Den Ovalbehälter hat Mall schon länger im
Programm, doch als Pelletspeicher war er
bisher nicht im Einsatz: Der Ovalbehälter mit
30 m³ Nutzvolumen ergänzt das Angebot im
Unternehmensbereich Neue Energien, wo
Mengen von 15 Tonnen und mehr bisher nur
in mehrteiligen Behältern untergebracht werden
konnten. Der Sickertunnel CaviLine ist
eine stabile, platzsparende und kostengünstige
Lösung zur Versickerung von Regenwasser
und eignet sich in Kombination mit einer Behandlungsanlage
ideal zur Entwässerung von
Dach- und Verkehrsflächen.
Er wurde aktualisiert und um den Aspekt des
Überflutungsschutzes ergänzt.
Mall-Pelletspeicher jetzt auch oval
Den Pelletspeicher ThermoPel von Mall gibt
es nun auch im monolithischen Ovalbehälter
mit 30 m³ Nutzvolumen und Platz für ca. 19,5 t
Holzpellets. Der ThermoPel 30000 ergänzt das
Produktprogramm im Unternehmensbereich
Neue Energien und füllt die Lücke zwischen
den Rundbehältern, die bis zu 14 Tonnen Pellets
lagern können, und den zweiteiligen Großbehältern
mit 30 bis 40 Tonnen Füllgewicht.
Pelletspeicher von Mall
gibt es in verschiedenen
Größen, abgestimmt auf
den Energiebedarf von
Heizungsanlagen in Einund
Mehrfamilienhäusern,
Gewerbeimmobilien,
öffentlichen Einrichtungen
oder Industrie. Sie haben
ein Lagervolumen von 6,5
bis 60 m³ und können bis zu
40 t Holzpellets aufnehmen.
Der neue monolithische
Ovalbehälter eignet sich
für bis zu 100 kW Heizleistung,
ist kompatibel zu den
Heizkesseln vieler Hersteller
und arbeitet mit dem bewährten
Entnahmesystem
Maulwurf 6000 – E3.
Durch seine optimierte Geometrie
kann der 2,48 m
breite und 2,60 m hohe
Ovalbehälter mit gewöhnlichen
Straßen-LKWs oh-ne
Überbreite transportiert
und auch bei schmalen
Grundstücksverhältnissen
eingebaut werden. Mit Abdeckplatte
und erforderlicher
Überdeckung hat der
neue Pelletspeicher eine
Gesamttiefe von 3,30 m.
Seine Marktposition unterstreicht Mall mit der
2. Auflage des Ratgebers Rückstauschutz.
UMWELTjournal 2/2020 | S24
Schwedenbomben, Manja und
Swedy erhalten rePET-Verpackung
Niemetz Schwedenbomben und die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) verpassen
den Schwedenbomben einen ressourcenschonenden Produktschutz:
Nachhaltig, umweltfreundlich und ohne neues Plastik in den Kreislauf zu bringen.
Bestätigt wird das Vorzeigeprojekt von c7-consult: Die Ökobilanz der Schwedenbomben-Verpackung
verbessert sich um 32 Prozent.
Das heimische Traditionsunternehmen
Niemetz Schwedenbomben ist Vorreiter
bei nachhaltigen Verpackungen
im Genussmittelbereich: Seit Ende April
werden Schwedenbomben, Manja und Swedy
in den neuen rePET Verpackungen erstmalig
an den Handel ausgeliefert.
„Die richtige Verpackung ist ein wesentlicher
Faktor der Erfolgsgeschichte der Niemetz
Schwedenbomben. Der Schwedenbomben-Blister
ist Kult und seit mehr als 50 Jahren
unverändert sowie einzigartig. Mit dem Umstieg
auf rePET ist es uns gelungen, Produktschutz,
Nachhaltigkeit, Markennostalgie und
Einzigartigkeit zu verbinden. Dies gilt für alle
Produkte aus unserem Haus, so wird auch für
Manja und Swedy ab sofort rePET verwendet.
Wir werden kein Gramm neues Plastik in Umlauf
bringen“, so Gerhard Schaller, Geschäftsführer
Niemetz Schwedenbomben. Nach
erfolgreicher Umsetzung von 100% rePET bei
Getränkeverpackungen ist es Niemetz mit
der ARA jetzt gelungen, auch im Bereich Lebensmittelverpackungen
mit besonders hohen
Anforderungen Zeichen zu setzen und
nimmt so die Vorreiter-Rolle für sich ein.
Circular Design als „Game Changer“
Das Kreislaufwirtschaftspaket der EU mit seinen
anspruchsvollen Zielen bis 2025 stellt
hohe Anforderungen an Produktion, Produktgestaltung
und Verpackungen. Unternehmen
sind gefordert und verpflichtet,
Verantwortung zu übernehmen. ARA Vorstand
Christoph Scharff erklärt: „Vor allem
bei Kunststoffverpackungen müssen wir in
jeder Hinsicht besser werden und bis 2025
die Recyclingleistung, die wir in 25 Jahren
erreicht haben, verdoppeln – eine gewaltige
Herausforderung. Wir brauchen also mehr
Quantität bei besserer Qualität. Circular Design
ist ein wichtiger Beitrag, diese Vorgaben
zu erreichen. Das heißt: Jedes Unternehmen
ist jetzt gefordert – und muss zeitnah andere,
besser verwertbare Verpackungen in den
Handel bringen. Wir sind stolz, dass wir unsere
Expertise im Bereich Circular Design bei
Niemetz einbringen konnten. Circular Design
heißt auch, Verantwortung zu übernehmen.“
Im Unternehmensbereich „ARA Circular Design“
ist die entsprechende Kompetenz gebündelt,
Kunden umfassend zum Thema zu
beraten. Denn die Nachfrage nach Lösungen
für ressourcenoptimierte und recyclingfähige
Verpackungen ist groß. Die ARA Experten
wissen, welche Verpackungen in
der Sammlung, Sortierung oder Verwertung
Schwierigkeiten machen und welche reyclinggerecht
funktionieren und damit einen
wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ökobilanz: 32% weniger CO2-Belastung
Roland Fehringer von c7-consult, Experte für
Ökobilanzierung und Nachhaltigkeit, hat die
ökologische Performance der neuen rePET
Blisterverpackung untersucht und mit alternativen
Verpackungsmaterialien verglichen. Die
Resultate sind eindeutig: Die neue rePET Blisterverpackung
zeigt bei allen untersuchten
Umweltauswirkungen deutliche Vorteile. Bei
der CO2-Belastung, dem sogenannten Carbon
Footprint, schneidet die Blisterverpackung
aus rePET um 32 Prozent besser ab als die
derzeitige Blisterverpackung aus PET.
Ob Klimawandel, saurer Regen, schlechte Luft
oder Algenbildung in Gewässern, die neue
rePET Blisterverpackung verursacht um bis zu
85 % geringere Umweltauswirkungen als ihre
Alternativen. Die Gründe dafür erklärt Roland
Fehringer wie folgt: „Kunststoffe sind leichter
als andere Packstoffe, man benötigt daher
weniger Material und Sekundärrohstoffe sind
ökologischer als Neumaterial. Die neue rePET-
Blisterverpackung für Niemetz Schwedenbomben
kombiniert beide Vorteile.“
„Eine ressourceneffiziente Verpackung vermeidet
Umweltbelastungen bei Produktion
und Entsorgung ebenso wie durch beschädigte
oder verdorbene Ware. Lebensmittel
sind kostbar. Deshalb ist bei der Verpackungsgestaltung
auch die Vermeidung von
Lebensmittelabfällen ein wichtiger Aspekt“,
erklärt Christoph Scharff.
„Es wird von uns kein Gramm neues Plastik in
Umlauf gebracht, sondern durch Circular Design
wird bereits vorhandenes Plastik wiederverwendet.
So erhalten die Einzigartigkeit der
Verpackung und schonen die natürlichen
Ressourcen bestmöglich. Dies ist ein weiterer
wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“,
so Gerhard Schaller. Christoph Scharff
ergänzt: „Die Europäische Union hat die Richtung
vorgegeben. Jetzt liegt es an uns allen,
zirkuläres Denken zu fördern und innovative
Maßnahmen zu implementieren, mit denen
wir die Kreislaufwirtschaft stärken. Circular
Design kann dabei ein Game Changer sein.“
Über Niemetz Schwedenbomben®
1926 erfand der Wiener Zuckerbäckermeister
und Patissier Walter Niemetz gemeinsam mit
Ehefrau Johanna die berühmten Schwedenbomben.
Die Rezeptur ist bis heute unverändert
und streng geheim. Die Schokoschaumküsse
aus dem Traditionshaus Niemetz
sind am österreichischen Markt führend. Die
Schwedenbomben sind ein Frischeprodukt
und seit 2014 Teil der FAIRTRADE-Familie. Neben
der Traditionsmarke Niemetz Schwedenbomben®
hat die Schokoladen- und
Süßwarenmanufaktur in der über 120-jährigen
Tradition weitere beliebte Markenprodukte
wie Manja®, Swedy® und das Mozartpolsterl®
auf dem Markt etabliert. Alle Produkte
werden zur Gänze in Wien produziert. Per 14.
Juni 2013 erfolgte die nahtlose Übernahme
des Traditionsunter-nehmens durch die Schweizer
Heidi Chocolat AG, am 17. Juni 2013
wurde erstmals unter der neuen Leitung produziert.
Seit 2015 befindet sich die Produktion
und der zweite Schwedenbombenshop am
neuen Standort in Wr. Neudorf. Insgesamt
betreibt Niemetz neun eigene Shops in Wien,
Nieder-österreich und Oberösterreich.
UMWELTjournal 2/2020 | S26
WANTED: UMWELTTECHNIKER GESUCHT
Für viele Schülerinnen und Schüler steht die Matura kurz vor der Tür. Mit diesem
Abschluss eröffnen sich unglaublich viele Möglichkeiten und entsprechend schwer
fällt so mancher und so manchem die Entscheidung für einen Beruf oder ein Studium.
UmwelttechnikerInnen werden gesucht und haben gute Jobchancen.
Studierende bei Laborübungen im Bachelorstudium.
Wen die Aussicht auf ein technisches
Studium nicht von vornherein völlig
abschreckt, sollte sich mit dem Studienangebot
der Montanuniversität Leoben
vertraut machen. Der Begriff „Massenuniversität“
ist in Leoben ein Fremdwort. Als eine
der kleinsten Universitäten Österreichs kann
die Montanuniversität Leoben eine sehr gute
Ausbildung ihrer ca. 4000 Studierenden durch
intensive Betreuung und ausgezeichnete
Ausstattung gewährleisten. Während diverse
Studienrichtungen an anderen Universitäten
Auswahlverfahren eingeführt haben, können
an der Montanuniversität Leoben alle SchülerInnen
mit einem positiven Maturazeugnis
inskribieren.
Neben den klassischen Studienrichtungen
wie Metallurgie, Montanmaschinenbau oder
Petroleum Engineering gibt es das Studium
„Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik“.
AbsolventInnen dieser Studienrichtung
sind in der Industrie und Forschung in
einem sehr breit gefächerten und interdisziplinären
Einsatzgebiet tätig. Das können die unterschiedlichsten
Industriezweige wie z.B. die
Papier-, Zement-, Erdöl-, Lebensmittel-, Eisenund
Stahlindustrie, die Kraftwerkstechnik oder
die klassische Umwelttechnik (Abwasser-, Abluftreinigung,
erneuerbare Energien und Rohstoffe,
Beratung in umwelttechnischen Fragen,
Umweltbehörden usw.) sein. Aufgrund
der breiten Basis des Studiums können die
Absolventinnen und Absolventen im Regelfall
selbst entscheiden, in welchem Bereich sie
beruflich Fuß fassen möchten.
Umweltingenieure sind Problemelöser
Umweltingenieure lösen ganz unterschiedlichste
technische und wissenschaftliche
Fragestellungen. Denn industrielle Tätigkeiten
bringen nun mal Auswirkungen auf die
Umwelt mit sich. Seien es die Freisetzung von
klimarelevanten Treibhausgasen oder von
Schadstoffen, die in weiterer Folge in Flüssen
und Seen, den Meeren, im Boden oder sogar
in unseren Lebensmitteln zu
finden sind. Bei den meisten
Produktionsbetrieben fallen
auch Abfälle verschiedenster
Art an, die entsprechend
recycelt oder entsorgt werden
müssen. Ein wichtiges
Ziel von Umweltingenieuren
ist es daher, die Auswirkungen
von industriellen Prozessen
auf die Umwelt und den
Menschen möglichst gering
zu halten und innovative
Lösungskonzepte zu erarbeiten.
Dafür ist es notwendig,
viele unterschiedliche
Fachbereiche zu verstehen
und miteinander zu kombinieren.
Der Studienplan für das Studium
ist daher besonders
interdisziplinär angelegt.
Neben Abfallwirtschaft,
Foto © Montanuniversität Leoben
Abfalltechnik, Umweltrecht,
Toxikologie, Wirtschaftsund
Betriebswissenschaften
und Verfahrenstechnik
werden in Lehrveranstaltungen
auch folgende Themenbereiche
aufgegriffen:
Umweltsysteme Wasser/
Boden/Luft, Umweltschadstoffe,
Abwasserbehandlung,
Luftreinhaltung und
Abluftreinigung u.v.m. Im
Studienplan sind Vorlesungen,
Seminare oder Projekte,
in denen experimentelle
und konstruktionsbezogene
Aufgabenstellungen im
Vordergrund stehen, vorgesehen.
Auch bei Übungen
liegt der Schwerpunkt auf
dem Erlernen von praktischen
Arbeitsschritten.
Im Bachelorstudium liegt der
Fokus dabei auf dem Aufbau
eines breiten Grundlagenwissens,
im
Masterstudium
erfolgt dann
eine Spezialisierung.
Zur Auswahl
stehen die
beiden Richtungen
„Abfalltechnik
und
Abfallwirtschaft“
und „Verfahrenstechnik“.
Die Abfalltechnik
und Abfallwirtschaft beschäftigt
sich vorwiegend
mit den anfallenden Reststoffen
und Abfällen aus Industrieprozessen
und deren
sinnvolle Verwertung und Entsorgung.
Dabei können Kreisläufe
geschlossen werden,
indem z.B.
aus dem Abfall
Rohstoffe
zurück gewonnen
und
wieder in anderen
Produkten
eingesetzt
werden. Verfahrenstechniker
beschäftigen
sich mit
der Entwicklung
von Anlagen
zur Behandlung von
Schadstoffen, Abgasen, Abwasser
und Abfällen. Dazu
ist es notwendig, einerseits
die Produktionsprozesse und
andererseits auch die möglichen
Auswirkungen der
Emissionen auf die Umwelt
zu kennen.
Die Nachfrage an diesen
Fachkräften ist groß. „Etwa
50 Studierende beginnen
das Studium jedes Jahr,
wir könnten aber die doppelte
Anzahl relativ leicht in
der Industrie unterbringen“,
sagt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.
Roland Pomberger, Leiter
des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik
und Abfallwirtschaft.
Nach einem erfolgreichen
Abschluss braucht
man sich also ob der großen
Nachfrage seitens der Industrie
keine großen Sorgen um
einen Job zu machen.
UMWELTjournal 2/2020 | S28
Mehr Werte & Mehrwert
Mit Condition Monitoring folgt man bei Flottweg SE einer Digitalisierungsoffensive,
die die Zuverlässigkeit und Effizienz von Produktionsanlagen fokussiert. Den Anwendern
wird mit Motice ein System präsentiert, das die Instandhaltung schon im
Vorfeld eines Ausfalls anspricht. Kritische Zustandsänderungen an den Trommellagern
von Dekantern deuten frühzeitig einen Service an, zu deren technischen
und wirtschaftlichen Hintergründe Frank Ebert Rede und Antwort steht.
© Flottweg
FRANK EBERT
ENTWICKLUNG
FLOTTWEG
Condition Monitoring Systeme (CMS)
machen Verschleiß absehbar, Reparaturen
planbar und Stillstand seltener:
Der Mehrwert über die Signale in der
Maschine liegt darin, dass durch vordefinierte
Warnsignale Abweichungen erkannt werden,
die auf einen wachsenden Verschleiß hindeuten.
So beugt man Störungen vor und Analysen
deuten zudem die Abhängigkeiten unter
Daten an und lassen Rückschlüsse auf Wartung
und Instandsetzung zu.
Über das bessere Planen mit Condition Monitoring,
die sensorbasierte Maschinenüberwachung
bei Dekantern und deren Auswirkung
auf die Verfügbarkeit spricht Frank Ebert, Entwicklungstechniker
Mechatronische Systeme
bei Flottweg SE.
Herr Ebert, mit Motice haben Sie einer Maschine
das Hören beigebracht. Wie laufen
die Prognose und Identifikation der verschiedenen
Lagerzustände ab?
„Jedes Lager hat über seine Geometrie seinen
eigenen Fingerabdruck. Diese Lager-Schadfrequenzen
werden im Motice hinterlegt und
intelligent und permanent überwacht. Flottweg
Motice erkennt hierbei bereits beginnende
Lagerschäden. Bei einer Restlaufzeit von
bis zu drei Monaten ist noch genug Zeit für eine
genaue Analyse und einen effizient geplanten
Wartungseinsatz. Für die Lagerzustandsüberwachung
benutzen wir vorrangig die Hüllkurve,
in denen einzelne Frequenzen dargestellt
und einzeln überwacht werden. Bei definierten
Grenzwertüberschreitungen reagiert das
System sofort und kann dabei genau zuordnen,
ob es sich um einen Außenring- oder einen
Innenringschaden handelt.“
Vorher-/Nachher-Betrachtung: Wie wurden
Zustandsdaten bisher erfasst und welche Benefits
bieten sich nun mit Motice?
„Also, bisher gab es nur sicherheitsgerichtete
Abschaltautomatiken, beispielsweise, wenn
die Gesamtmaschinen-Schwingung zu hoch
ist. Einzelne Komponenten wurden bisher noch
nicht überwacht. Ein weiterer Unterschied ist,
dass ein CMS nie zur Abschaltung der Maschine
führt, sondern nur kontinuierlich überwacht
und einen aufkommenden Verschleiß frühzeitig
meldet. Denkbar ist auch eine Kontrolle der
Motoren und Schneckenschwingung, die eine
CMS noch aussagekräftiger machen.“
Inwiefern verändert das beim Anwender die
Wartung und welche Konsequenzen hat das
für das Service-Team von Flottweg?
„Es ist offensichtlich, dass die Wartung der Lager
planbarer wird. Auffällige Lager können
frühzeitig getauscht werden und im Servicefall
wird auch nur explizit das auffällige Lager
getauscht. Das spart dem Kunden Geld und
dem Servicemitarbeiter Zeit, der seine Arbeit
nun nach Schulung digital durchführen kann.
Auch bekommt man im Service mehr Verantwortung,
da von der Einschätzung des Schadens
bis zu einer genauen Diagnose über
Fernwartung am PC der Aufgabenbereich
variabler ist.“
Was ist der Unterschied zwischen Condition
Monitoring und Predictive Maintenance?
„Das eine führt zum anderen. Ohne eine CMS
ist keine zielgerichtete vorbeugende Wartung
möglich. Nur wenn der Zustand möglichst vieler
Komponenten einzeln und permanent notiert
und ausgewertet wird, kann mit diesen
Daten eine perfekt abgestimmte Wartung erfolgen.“
Was raten Sie Unternehmen, die Predictive
Maintenance angehen wollen?
„Ganz wichtig ist es, den Weg der Instandhaltung
getrennt zu betrachten. Von einer scha-
Dekanterzentrifugen von Flottweg im Einsatz
densabhängigen, korrektiven oder reaktiven
Instandhaltung, wie es heute noch Alltag ist,
geht man über in eine präventive oder vorbeugende
Instandhaltung, die zwar das Ausfallrisiko
verringert, oft aber auch die Instandhaltungsintervalle
verkürzt. Erst dann folgt die
zustandsorientierte Instandhaltung mit sensorgestützter
Überwachung wie bei Motice.
Im Folgeschritt resultiert dann als nächste
Ausbaustufe ein Predictive Maintenance,
also eine vorausschauende Instandhaltung,
die anhand von Modelldaten zukünftige Zustandsdaten
vorhersagt.“
Schrecken bei Predictive Maintenance immer
noch die Kunden zurück, weil der Zugriff auf
ihre Maschinendaten gewährt werden muss?
„In der Tat ist das ein wichtiges Thema, das
Skepsis bei den Kunden erzeugt. Dem vorbeugend
haben wir bei Flottweg Motice eine eigene
Steuerung, die von der Hauptsteuerung
getrennt ist. Über den Fernzugriff können wir
also nur auf das Flottweg Motice zugreifen,
welches uns Daten über die Lagerzustände,
verwendete Drehzahl und Betriebslaufzeiten
gibt. Kundenspezifische Prozessparameter
bleiben beim Kunden. Dazu ist eine Freigabe
des Kunden erforderlich, so dass der Kunde
immer die Hoheit auf sein System und seine
Daten besitzt.“
Ist die digitalisierte Instandhaltung mehr
Chance oder Risiko?
„Bei einem ungeplanten Maschinenstillstand
verliert der Anlagenbetreiber im worst case
mehrere Tausend Euro pro Minute. Jeder erkannte
Lagerschaden ist somit eine echte Chance,
Geld zu sparen und den sicheren Betrieb weiterzuführen.
Das Risiko hat der Betreiber nur, wenn
er auf diese neuen Technologien verzichtet.“
Bitte vervollständigen Sie als Schlusswort noch
den Satz: Die kontinuierliche Sensordaten- Erfassung
mit
Motice …
„ … gewährt
eine bessere
Einschätzung
des Maschinenzustands
und trägt somit
zur Prozessstabilität
bei automatisierten
Produktionsabläufen
bei. Ergebnis
ist eine
Optimierung
der gesamten
Wertschöpfungskette.“
UMWELTjournal 2/2020 | S30
Das Perpetuum mobile des Wohnens
Was hat die Idee des Perpetuum Mobile mit dem Bauen zu tun? Ganz viel, denn
echte Nachhaltigkeit beim Bauen kommt diesem Ideal recht nahe. Im Grunde
sollte ein von Menschenhand gebautes Haus nämlich ein Ökosystem darstellen.
TEXT: MANFRED JOSEF HAMPEL
Hans Josef Hampel
Als Perpetuum mobile bezeichnet
man erdachte, nicht existierende
Aggregate, die ohne Zufuhr von
Energie dauerhaft laufen und vielleicht auch
noch Arbeit dabei verrichten können. Also,
einfach gesagt, Hirngespinste, die für Dich
arbeiten sollen ohne etwas hineinzustecken.
Wie kann man in Anbetracht dessen eigentlich
auf die Idee kommen, dass es so etwas
beim Bauen und Wohnen überhaupt geben
kann? Ein Bereich, der seit Jahrzehnten nur
exorbitante Kostensteigerungen nach oben
kennt. Praktisch alles, was mit Wohnen zu
tun hat, ist ständig teurer geworden. Miete,
Strom und Heizung haben sich in manchen
Orten in den letzten 5-10 Jahren verdoppelt,
und das reicht manchmal nicht einmal aus.
city.box ist dagegen ein Konzept, dass uns
lernen könnte, dass es doch so etwas wie ein
Perpetuum mobile beim Bauen geben könnte!
Seit 21 Jahren arbeite ich daran, forsche
und experimentiere. Natürlich kann man nicht
ganz auf Energieinput verzichten, aber wenn
dieser Input von Natur aus gegeben ist, haben
wir doch ein ähnliches Ergebnis, da wir ja
nichts wirklich dazutun müssen. city.box ist kein
Haus. Es ist ein ganzes Ökosystem. Die Definition,
was heute ein Haus ist, ist ohnehin recht
fragwürdig geworden. Da gibt es einmal den
fälschlich übernommenen
Begriff aus dem Englischen
„TinyHouse“, was auch mit
schlechten Englischkenntnissen
korrekt mit „kleinem Haus“
zu übersetzen wäre. Aber wie
übersetzt die Internetgemeinde?
Zirkuswagen!, was wirklich
keine Neuerfindung ist, da
schon Jahrhunderte im Künstlergebrauch
und auch die korrekte
deutsche Bezeichnung.
Heute könnte man alternativ
noch Wohnwagen dazu sagen,
wenn dieser Begriff nicht
schon für PVC umhüllte Anhänger verwendet
würde. Genauso das Wort „Wohnmobil“.
Da Memmingen gut mit Auto, Flugzeug oder
Zug erreichbar ist, kann man die city.box dort
auch gerne besuchen. Vor allem Kritikern sei
dazu geraten, denn so manche Highlights
sind so unglaublich, dass man ohne Besuch
schon eine Menge Vertrauen haben muss. In
den sozialen Netzwerken kommen so manche
Unwissende daher, die sich hin und wieder
mit den Werten anlegen, die jedoch in
einem einjährigen Feldversuch nachweislich
gesichert sind.
Interessant in der Laufzeit des Feldversuchs
war, dass der heißeste Tag Deutschland seit
1783 darin fiel, ein schneller Wintereinbruch zu
meistern war und große Unwetter, mit Starkregen,
massiver Schneefall und extreme Stürme
zu überstehen waren. Alles Herausforderungen
haben dem Musterhaus, trotz Wetterkapriolen,
nichts ausgemacht. Es ist so geplant
und ausgestattet, dass es in jedem Klimagebiet
einsetzbar ist. Ob in der Sahara oder Nordpol,
extrem trockenen oder feucht: city.box
sollte alles mitmachen, zuverlässig heizen
oder kühlen, je nachdem, was gefordert ist.
Auch Unwetter, bis hin zu einem Tsunami dürfte
die city.box überstehen, wenn andere Gebäude
schon längst zerstört sind. Mitte März,
wo der Winter noch herrschte, wurden bereits
Werte gemessen, die die 5 fache Energieerzeugung
im Verhältnis zum Verbrauch nachweislich
belegen. Regulär bezahlt, können die
Überschüsse in den meisten Monaten des Jahres
höher sein, als die Miete wert ist. Das wäre
also auch ein Modell für das bedingungslose
Grundeinkommen.
Solarmodule fallen im Wirkungsgrad rapide
ab, wenn sie heiß werden. Deshalb ist die Ausbeute
im Winter im Normalfall, und das wissen
alle, die Module auf dem Dach haben,
wesentlich effektiver. Bei Minustemperaturen
der Außenluft können die Module bis zu 40°C
warm werden, was noch kaum beeinträchtigt.
Bei erhöhten Temperaturen um die 60-80°C,
fällt die Leistung stark. Dann muss man kühlen,
und nicht mehr haben wir gemacht. Wasser
ist einer der besten natürlichen Wärmeträger
und -speicher und bringt die gewonnene Energie
in einen Pufferspeicher und der mehr
gewonnene Strom fließt in die Tesla-Batterien.
Nachhaltigkeit am Bau ist deshalb keine
Ökoreligion, sondern logische Folgerungen
aus Biologie und Physik. Natur ist auch nicht
so ein Ding, was Gras wachsen lässt, sondern
hochkomplexe Biodiverse Abläufe, die intelligent
genutzt werden können, wenn wir sie
verstehen und dadurch anwenden können.
Dazu brauchen wir aber erst einen Paradigma
Wechsel in der Baubranche. Nicht nur bei
Neubauten, was zur Rettung der Erde zu lang
dauern würde, sondern auch bei Bestandbauten,
die mit den gleichen Technologien
relativ kostengünstig saniert werden könnten,
ohne den Dämmwahnsinn weiter nachzugehen.
Um es plakativ zu verdeutlichen: Es ist
nicht 5 vor Zwölf, sondern 5 nach Zwölf. Und
wenn wir nicht schnell, sehr schnell handeln,
dann bekommen wir eine Tiefschlag, dass wir
uns verregnete Sommer und kalte Winter der
Vergangenheit schnell zurückwünschen.
Wir müssen von der Natur lernen. Was wir
in 21 Entwicklungsarbeit beim city.box Projekt
gelernt haben, teilen wir gerne mit den
Menschen und auch mit den Firmen und Behörden.
Es ist eine der großen Chancen damit
in der Baubranche anzufangen. Das Wohnen
und die kleine Mobilität um den Wohnort herum
machen immerhin 50% des gesamten CO2
Aufkommens weltweit aus. Wenn wir es richtig
und intelligent umsetzen, müssen wir keine
wirklichen Nachteile haben. Gott, oder wenn
Sie nicht daran glauben, die Natur hat uns alles
bereits gegeben. Von Anfang an. Wir müssen
es nur nehmen. Adam und Eva wären auch im
Paradies verhungert, wenn sie nicht von den
Naturfrüchten gegessen hätte. Ja, ungünstig
mit dem Apfel, aber da hat man uns schon
damals klarmachen wollen, dass man sich an
die Regeln halten muss. Sagt jetzt auch die
deutsche Kanzlerin aus der Quarantäne.
Ich begann mit der Idee ein Walmdach zu
bauen, dass statt normaler Dachhaut, Verlattung
und Dachplatten ganz aus Photo Voltaic
Modulen besteht. Seit es PV-Platten gab, die
auf Dächer gebaut wurden, habe ich einen
ästhetischen Ekel in mir verspürt. Immer wenn
ich Dächer anschaute, dann wurde mir übel.
Und das verschwendete Geld. Wieso haben
eigentlich nicht die Schwaben oder Iren mal
über Lösungen nachgedacht mit ihrem nachgesagten
Geiz? Wieso griff hier nie der abgedroschene
Werbespruch Geiz ist geil?
Welcher Trottel kam eigentlich zum 1. Mal
auf die Idee ein Dach mit 2 wetterfesten
Schichten zu bauen, indem die 2. Schicht
auch noch Extrahalterungen braucht und
dann, weil das Geld bei dieser Großzügigkeit
nicht reicht, billige
Module mit Plastikfolien
auf Alu-Bilderrahmen-
Solarzellen-Modulen zu
kaufen mit ungewisser
Lebensdauer. Wenn
doch noch Geld übrig
war, kamen zu den 6
Modulen, mehr Platz
blieb meist nicht wegen
der Unförmigkeit,
weil das Rechtwinklige
in dem Fall in das Trapez
muss. Und dann kamen
zu diesen deplatzierten
PV Modulen noch
1-2 total überteuerte Solarkollektoren
dazu, denn
etwas warmes Wasser sollte
ja auch noch rauskommen.
Kauf zu begreifen,
dass dieser Aufwand mit
enormen Installationsund
Wartungskosten für
diese kleinen Erträge aufgewendet
werden. Wasserleitungen,
Halter, Windsicherungen,
und jede
Menge Installationskosten
vom ?Wasserinstallateur
auf dem Dach?, Elektriker,
Dachdecker und den
planenden Projektanten.
Und das alles, um 30 Prozent
der Dachfläche auf
der Südseite, das sind max.
10 Prozent der gesamten
Bruttodachfläche mit ineffektiven
Solarplatten und
drei Prozent mit Wärmetauschern
zu bestücken.
Vergisst es, bevor Ihr weiterplant.
UMWELTjournal 2/2020 | S32
Seminare, Prüfungen & Ausbildungen (bis Juni nur online)
2020 TITEL ORT INTERNET
11.05. KEC-Webinar: Fern-Audit gem. ISO 19011 Bad Sankt Leonhard KEC Kanzian
25.05.
Grundlagen eines Nachhaltigkeitsberichtes
gemäß GRI bzw. NaDiVeG
Bad Sankt Leonhard
KEC Kanzian
26.05. Einführung in CSR-Managementsysteme Bad Sankt Leonhard KEC Kanzian
27.05.
Grundlagen für die Berechnung eines CO2-Fußabdrucks
(ISO 14067, PAS 2050 oder GHG)
Bad Sankt Leonhard
KEC Kanzian
08.10. – 09.10.
07.09. – 09.09.*
28.09. – 30.09.*
05.10. – 06.10.*
Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung von
Umweltleistungen gemäß ISO 14031, EMAS und ISO 14001 (Teil 2)
Integriertes Managementsystem – Anforderungen
(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 1)
Umweltmanagementsysteme
(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 2)
Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht
(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 3)
Bad Sankt Leonhard
Wien
Wien
Wien
KEC Kanzian
qualityaustria
qualityaustria
qualityaustria
19.10.-21.10.*
Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge
(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 4)
Wien
qualityaustria
09.12. Prüfung Systembeauftragter Umwelt Wien qualityaustria
* alternative Termine vorhanden - im E-Paper klicken Sie dafür einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter
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Die Welt nach COVID-19 wird eine andere sein
Die Zukunftsforscher sind sich einig: Ein Zurück in die alte Welt wird es nicht geben.
COVID-19 wird nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft verändern.
Aber es besteht die Chance, dass sie agiler wird. Texte: AXEL DICK und ANNI KOUBEK
©Anna Rauchenberger
AXEL DICK
BUSINESS DEVELOPMENT
UMWELT, ENERGIE, CSR
QUALITY AUSTRIA
Aktuell boomt die Digitalisierung: Durch
Homeoffice, Webmeetings und E-Learning
werden massiv Wegstrecken
mit PKW, Flugzeug oder auch öffentlichen
Verkehrsmitteln eingespart und damit die
Schadstoff-Emissionen reduziert. Zugleich
erhöht die Digitalisierung aber auch den
weltweiten Stromverbrauch. Die dafür nötige
Energie sollte unbedingt aus erneuerbaren
Quellen stammen, um die Umweltbilanz
zu verbessern. Aus Gründen der Autarkie
könnten Wertschöpfungsketten – und damit
auch Teile der Industrieproduktion – künftig
wieder nach Europa zurückverlagert werden.
Versuchen wir auch hier die Chancen
zu sehen. In Österreich sind bereits jetzt
mehr als 1.000 Organisationen nach der
Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert
und mehr als 250 wurden nach EMAS
begutachtet. Wenn es uns gelingt, nicht
nur die Anzahl der Zertifikate, sondern auch
das Bewusstsein dafür zu steigern, dann sind
wir auf dem Weg in eine bessere Welt. Wir
dürfen am Ende nicht vergessen, dass eine
gesunde Umwelt auch zur Gesundheit der
Menschen beiträgt.
© Anna Rauchenberger
ANNI KOUBEK
INNOVATION, BUSINESS
DEVELOPMENT ZERTIFIZIERUNG
und QUALITÄT
QUALITY AUSTRIA
Als nationaler Marktführer bei der Sicherung
und Steigerung der Unternehmensqualität
tragen wir von Quality
Austria eine besondere Verantwortung. Mit
knapp 10.000 Kunden in rund 30 Ländern
und mehr als 6.000 Trainingsteilnehmern pro
Jahr sind wir auch international ausgezeichnet
vernetzt. Wir sind in zahlreichen Ausschüssen
zur Mitgestaltung von Normen und
Standards vertreten und erfüllen darüber hinaus
eine ganz wichtige Aufgabe im Bereich
der Glaubwürdigkeit von Zertifikaten. Die Herausforderungen
durch COVID-19 sind groß,
aber es ist für uns alle auch eine Chance,
noch agiler zu werden. Viele Optimierungen,
die in den Servicierungen passieren, werden
durch diese Krise erst vorangetrieben.
Einzelne Unternehmen können aufgrund der
derzeitigen Ausnahmesituation die Produktion
nicht voll umfänglich aufrechterhalten. Falls
in der aktuellen Ausnahmesituation Konzessionen
von Unternehmen gemacht werden,
muss trotzdem sichergestellt werden, dass die
Qualität für die Kunden stimmt. Entsprechend
gilt auch für Audits von Quality Austria: Flexibilität
und Anpassung ganz klar „ja“, Chaos und
unsichere Produkte definitiv „nein“! Gerade
jetzt müssen wir besonders sorgsam umgehen,
um sicherzustellen, dass die Unternehmen weiterhin
ein Zertifikat tragen dürfen. Aber auch
deren Kunden sollen sich darauf verlassen können,
dass diese Zertifikate eine große Aussagekraft
haben. Je sicherheitskritischer ein Produkt
ist, desto höher sind die Anforderungen und
verlangen eine entsprechend höhere Sorgfaltspflicht.
Speziell betroffen sind zum Beispiel
der Lebensmittelbereich, die Luftfahrt- und Automobilindustrie,
usw.
Unser oberstes Ziel muss es sein, unseren zertifizierten
Kunden zu helfen, ihr Zertifikat möglichst
kontinuierlich aufrechtzuerhalten, damit
die Unternehmensqualität trotz massiver Einschränkungen
zum Wohle aller Menschen
weiterhin sichergestellt wird. Daher haben wir
rasch auf die aktuellen Herausforderungen
reagiert. Im Rahmen dessen, was unsere Akkreditierungsstellen
zulassen und erlauben,
haben wir in manchen Bereichen die Möglichkeit,
Audits auch virtuell durchzuführen.
Jede Branche hat ein eigenes Gestaltungs-
Repertoire eröffnet und wir informieren unsere
Kunden sehr genau darüber, was möglich
ist und was nicht. In manchen Fällen können
ganze Audits über Remote-Methoden
ortsunabhängig durchgeführt werden. Es
wird jedoch auch Fälle geben, in denen wir
nicht daran vorbeikommen, Teile oder gesamte
Audits zu verschieben. Wir sind davon
überzeugt, dass wir für jeden Kunden die individuell
beste Lösung finden werden. Zugleich
werden wir von unserem hohen Qualitätsanspruch
– den wir seit jeher mit Stolz in unserem
Firmennamen zum Ausdruck bringen – aber
auch in Zeiten wie diesen nicht abrücken.
UMWELTjournal 2/2020 | S34
Kreislaufwirtschaft in der EU
Eine Zwischenbilanz
Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft
bedeutet eine große Transformation
von einer ressourcenvernichtenden,
linearen zu einer enkeltauglichen, zirkulären
Wirtschaftsweise. Sie ist nicht konzipiert
ohne Wachstum auszukommen. Allerdings
ist die Postwachstumsökonomie,
wie sie einige Autoren zu Recht fordern,
derzeit politisch nicht anschlussfähig. Progressive
Wissenschaftler empfehlen seit
Jahrzehnten Dienstleistungen statt Produkteigentum,
Sharing- und Reuse-Modelle
und eine generelle Abkehr vom
Wachstumsparadigma, um unsere imperiale
Lebensweise auf ein sozialökologisch
vertretbares Maß zu reduzieren. Es liegt
auf der Hand, dass der Übergang zu einer
Kreislaufwirtschaft nicht durch Maßnahmenpakete
der Kommission allein erfolgen
wird; der Übergang braucht eine gemeinsame
Anstrengung aller. Das Paket
zur Kreislaufwirtschaft ist erst der Anfang
des Übergangs hin zur Kreislaufwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft in der EU, eine
Zwischenbilanz, Sepp Eisenriegler
gebundene Ausgabe, 248 S.
Springer Fachmedien, Preis: 35,97 € (TB)
Print-ISBN 978-3-658-27378-1
Abfallwirtschaftsrecht
Das Abfallwirtschaftsrecht ist ein Rechtsgebiet
von praktischer Relevanz und
Komplexität. Unionsrechtliche Einflüsse
und die innerstaatliche Kompetenzverteilung
sorgen für eine hohe Vielschichtigkeit,
die die Normanwender
(Unternehmen, technische Büros, Rechtsanwaltskanzleien,
Behörden, Judikative)
vor große Herausforderungen stellt.
Dieses Werk bietet eine gesamthafte
Betrachtung des Abfallwirtschaftsrechts
unter Einbeziehung des Altlastensanierungsrechts,
übersichtlich strukturiert
und durch Praxishinweise und Beispiele
veranschaulicht. Die 2. Auflage bringt
das Werk nun auf aktuellen Stand und
berücksichtigt insbesondere Neuerungen
durch:
• die AWG-Rechtsbereinigungsnovelle
2019 (BGBl I 2019/71),
• das Anti-Gold-Plating-Gesetz 2019
(BGBl I 2019/46) und
• das Aarhus-Beteiligungsgesetz 2018
(BGBl I 2018/73).
Abfallwirtschaftsrecht, 2. Auflage
Florian Berl
Flexibler Einband, 284 S.
MANZ Verlag Wien, Preis: 48,- € (A)
ISBN 978-3-214-03658-4
Das EFQM Modell
Version 2020
Das EFQM Modell ist ein auf sieben
Kriterien basierendes, flexibles Modell,
das dabei hilft, das Verhalten, Denken
und die Kultur einer Organisation
zu verstehen und zu analysieren.
Das EFQM Modell ermöglicht einen
Gesamtblick auf ein Unternehmen.
Die Struktur des EFQM Modells ist auf
folgende drei Bereiche aufgebaut:
· Ausrichtung: Warum existiert die Organisation?
Welchen Zweck und Strategie
erfüllt sie?
· Realisierung: Wie beabsichtigt sie,
ihren Zweck zu erreichen und ihre
Strategie umzusetzen?
· Ergebnisse: Was hat sie bisher erreicht?
Was will sie künftig erreichen?
Das EFQM Modell (deutsch),
Version 2020
Herausgeber: Quality Austria
Neue Ausgabe 2020
Buch ISBN 978-90-5236-846-7
Preis: 60,- €
Ausblick: UMWELT JOURNAL 3/2020
erscheint am Mittwoch, 27. Mai
Abwassertechnik
Was wir in diesem Jahr nicht auf
einer Messe gesehen haben werden,
zeigen wir her: Moderne Lösungen
für Abwassertechnik aus unterschiedlichen
Anwendungsbereichen.
Abluftreinigung
Auch in Zeiten der Krise wichtiger
denn je: Verlässliche Systeme zur
Abluftreinigung und neue Lösungen
der Filtertechnik im Überblick.
Grüne Industrietechnologie
Welche Lösungen haben Zuieferer
anzubieten, um Prozesse der Industrie
nachhaltiger mitzugestalten? Die
Optimierung von Ressourcen und
Einsparungen stehen im Fokus.
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(ab November)