Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 40
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Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 40 9. Mai 2020 Seite 9
Nudelauflauf Rezept nach Großmutter Josefine
ca.. 350-400 g. Nudeln (Penne- oder Hörnchennudeln)
ca.200 g. geräucherter, durchwachsener Speck.
ca. 200 ml. Sahne, 2 Eier, etwas Salz, etwas Muskat
(nach Belieben), 100 g. Emmentaler – frisch gerieben
Rezept für ca. 3 Personen- ist sehr schmackhaft.
Guten Appetit wünscht ihnen Elisabeth Meier.
aus der Redaktion
der Seniorenzeitung
Weserbergland
Im Thymianbeutel.
Wenn möglich die Nudeln am Abend vorher 8 Minuten in reichlich
Wasser kochen. Nun eine Auflaufform fetten, die Nudeln abwechselnd
mit dem in Würfel geschnittenen Speck hineingeben.
Die Sahne mit den Eiern und Gewürzen verquirlen und über die
Nudeln geben. Nun den Käse über den Auflauf streuen und im
vorgeheizten Backofen bei ca, 200 Grad Ober-Unterhitze, Heißluft
180 Grad auf mittlerer Schiene ca. 40 Minuten garen.
Windbeutel als Pikant-
Brötchen.
Käsegebäck.
Windbeutelvariationen
500 g Wasser mit 200 g Erdnussfett und
ein Tl. Salz aufkochen, 400 g Mehl dazugeben
und auf dem Herd abrösten (Der
Teig muss einen Klumpen im Topf bilden
und auf dem Boden eine Schicht bilden)
vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Mit der Küchenmaschine nach und nach
Ca.600 g Eier unterarbeiten bis er homogen
ist. Dann den Teig in 3 Teile teilen.
Pikant-Brötchen: Im einem werden 5
Blätter Basilikum gehackt,20 g geröstete
Zwiebeln und 25 g Parmesan untergearbeitet.
Thymianbeutel: Im nächsten Teil einen
Bund Thymian unterarbeiten.
Käsegebäck: 125 Gruyere Käse und 2Eßl.
Sahne Salz und Pfeffer werden im Teig
verarbeitet.
Die Teige portionieren mit 2 Eßl. und im
Ofen bei ca. 200°C abbacken für ca. 20
Minuten. Die Gebäckstücke schmecken
zum Wein, oder als alternative statt Chips
an Abend.
GF
Eine Schubladengeschichte von Manfred Jouliet: Ein stinklangweiliger Tag
Meine Freunde und ich schlenderten
durch unser Viertel und wussten
mit dem Tag nicht so richtig etwas
anzufangen. Wir spielten hier und da
mal Klingelmännchen, rannten dann
schnell ein Stück weg und wieder war
es langweilig. Wir beschlossen über
den Wall, der hinter der Stadtmauer
lag, zur Weser zu gehen. Durch die
Rosenstraße gings zur Grubestraße
und dann auf den Wall. Aber in der
Grubestraße, diese Straße hatte ihren
Namen von dem Bach der unter dieser
Straße entlang lief, gab es ein Stück
wo der Bach noch ein Stück offen an
der Straße entlang lief.
Hier stand eine Mühle, diese wurde
mit einem Wasserrad durch die Grube
angetrieben. Das Wasser rauschte
über das Mühlrad und das Rad knarrte
mit einer Eintönigkeit vor sich hin. Wir
schauten ein bisschen zu wie das Rad
sich drehte. Keiner sagte einen Ton.
Plötzlich sahen wir uns an und gingen
weg. Keiner sagte etwas, aber jeder
wußte was wir wollten. Die Grube
kam von dem Berg und lief unter der
Stadtmauer durch und dann quer
durch die Stadt.
Unser Weg führte uns nun durch
die Stadtmauer an die Stelle, wo
der Bach ziemlich schmal war. Aus
herumliegenden Pflastersteinen und
Zweigen bauten wir schnell einen
kleinen Staudamm. Ihr könnt euch
vorstellen, daß es gar nicht mehr lange
dauerte und man hörte das eintönige
Knarren des Mühlrades nicht mehr.
Wir hatten uns natürlich schon in der
Nähe der Mühle versteckt, als die zwei
Männer die in der Mühle arbeiteten
heraus kamen und erst einmal über
die Mauer auf das Mühlrad schauten.
Kindheitsfoto von Höxters Seniorensprecher Manfred Jouliet.
Es stand still und ruhig und durch den
Bachlauf lief nur noch ein Rinnsal. Sie
schimpften lauthals vor sich hin und
machten sich auf den Weg um die
Ursache zu suchen. Es dauerte nicht
mehr lange und wir hörten wie das
Wasser wiederkam und das Mühlrad
antrieb.
Es ist ein
stinklangweiliger Tag
Wir gingen nun den gleichen Weg
zurück, den wir gekommen waren,
denn an der Mühle konnten wir erst
einmal nicht vorbei, weil einer der
Müller in der Türe stehen blieb. Er
hoffte sicherlich, einen von uns zu
erwischen. Die Westerbachstraße
führte ja auch zum Wall und diesen
Weg nahmen wir nun. Auf halber Strecke
lag auf der rechten Straßenseite
eine Schmiede. Hier war es immer
interessant ein bisschen zuzusehen.
Zwei Pferde standen angebunden am
Pfahl, eines wurde gerade beschlagen.
Mit hellem „Ping Ping“ wurde ein Eisen
auf dem Amboss zurechtgeschlagen.
Aber dazwischen war auch dumpfes
Klopfen zu hören. Ein Schreiner war
dabei, an der Seite die zur Nebenstraße
führte einen Bretterzaun zu erneuern.
Er hatte die Bretter mit einem Nagel
an den Querholm befestigt und war
nun dabei mehrere Nägel in die
Bretter zu schlagen, damit sie auch
gut festsitzen.
Halb hinter sich hatte er eine
Holzkiste mit den Nägeln stehen, in
die er, ohne hinzusehen, griff, um
den nächsten Nagel zu holen. Meine
Freunde stellten sich rechts und
links neben ihn, um zuzusehen, was
er machte. Sie fragten auch einiges
und der Mann wurde abgelenkt und
ahnte nichts. Ich blieb etwas zurück
und wartete den richtigen Augenblick
ab, um schnell auf ein Stück Pappe
einen Pferdeapfel zu holen und diesen
dem Mann in die Holzkiste zu legen.
Wir verabschiedeten uns. Der Mann
schlug den letzten Nagel noch ganz
ins Holz und nahm sich den nächsten
Nagel. Nein. Es war kein Nagel. Er
hatte die ganze Hand voll Pferdemist.
Vor Wut schmiss er einige Bretter
hinter uns her, aber wir waren schon
auf der Straße und liefen davon.
Es ist ein
stinklangweiliger Tag
Über den Wall zur Weser war es nun
nicht mehr weit. Einige Paddelboote
trieben auf der Weser und am Ufer
stand schön hohes Gras. Rechts von
uns, da wo kein Weg war, sondern
nur Gras, lagen ein paar Leute, die hin
und wieder in die Weser gingen um
zu schwimmen. Wir legten uns auch
ins Gras und schlichen uns an diese
Leute heran. Wenn wir ganz platt auf
dem Bauch liegen, dann konnte man
uns nicht sehen. Einige saßen ganz
am Ufer und plantschten mit den
Füßen im Wasser. Zwei schwammen
gerade durch die Weser, Nach einer
kurzen Absprache machten wir uns
auf den Weg, bäuchlings an die Sachen
dieser Leute zu schleichen und
tauschten auf diese Art und Weise
einige Kleidungsstücke untereinander
aus. Zwei hatten nun einen weißen
und einen schwarzen Socken. Andere
hatten statt einer Bluse ein kariertes
Oberhemd und umgekehrt. Wir
machten uns, nachdem wir genug
durcheinandergebracht hatten, aus
dem Staub und konnten darum auch
leider den Aufbruch dieser Leute nicht
miterleben.
Wie ich schon sagte, es war ein
stinklangweiliger Tag, der jetzt auch
zu Ende geht.
Höxters Seniorensprecher Manfred Jouliet schrieb Geschichten auf und verwahrte sie in einer Schublade.