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288. Ausgabe, ET 09.05.2020

Der Mann, der die Maus war: Bund und Länder haben einige Lockerungen beschlossen. Die Hauptbotschaft aber ist, dass jetzt die Ministerpräsidenten der Länder bestimmen, was wo geschieht. Winfried Kretschmann hat da eine spezielle Ampel-Idee. Von Michael Zäh

Der Mann, der die Maus war: Bund und Länder haben einige Lockerungen beschlossen. Die Hauptbotschaft aber ist, dass jetzt die Ministerpräsidenten der
Länder bestimmen, was wo geschieht. Winfried Kretschmann hat da eine spezielle Ampel-Idee. Von Michael Zäh

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Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Ausgabe 288 am 9. Mai 2020

Krise und Krieg

Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Was uns zufrieden macht

Die Zeit ist ungleich

Über Begriffe

Die Corona-Pandemie wird meist als

„Krise“ bezeichnet, mitunter

auch als „Krieg“ gegen

das Virus. Über Begriffe

und Begreifen. Seite 3

Interview

Was Lebenszufriedenheit ausmacht –

nicht nur in Krisenzeiten –

hat der Soziologieprofessor

Martin

Schröder erforscht. Seite 4

Über Orgien

Die Zeit ist ungleich. Wenn

sie drängt, dann muss Angela

Merkel schon mal vor „Öffnungsdiskussionsorgien“

warnen. Seite 8

Der Mann, der die Maus war

Bund und Länder haben einige Lockerungen beschlossen. Die Hauptbotschaft aber ist, dass jetzt die Ministerpräsidenten der

Länder bestimmen, was wo geschieht. Winfried Kretschmann hat da eine spezielle Ampel-Idee. Von Michael Zäh

Ein Mann denkt, er sei eine

Maus. Er kann nicht mehr

aus dem Haus, weil er immer

in Panik verfällt, wenn er eine Katze

sieht. Nach langer Behandlung entlässt

ihn sein Psychiater als geheilt:

„Sie wissen jetzt, dass sie keine

Maus sind!“ „Ja Herr, Doktor, das

weiß ich jetzt. Aber sagen Sie – weiß

es die Katze auch?“

Dieser uralte Witz bekommt

derzeit eine Neuerung. Wenn es

nach dem Landesvater Winfried

Kretschmann geht, soll es ja bald

eine Art Corona-Ampel geben. Das

hat er dann auch ausführlich erklärt:

Rot ist das Ampelzeichen etwa bei

Großveranstaltungen, gelb bei den

Gastrobetrieben und grün beim

Golfen im Freien. Aber sagen Sie

mal, Herr Kretschmann – weiß es

das Corona-Virus auch?

Die Ampel ist ja rührend und

vorsorglich gemeint. Aber jetzt mal

ehrlich: Wenn es staatlich quasi mit

offiziellem Grün gekennzeichnet ist,

wo es angeblich keine Gefahr gibt,

wer haftet dann dafür, wenn es genau

dort doch zu einer Ansteckung

kommt? Der Corona-Teufel kann im

Detail stecken, sagen wir im Partner

beim Golfen.

Und umgekehrt wird es noch

schlimmer. Wenn nämlich die

Kretschmann-Ampel, die da vor

dem Biergarten steht, plötzlich von

Gelb auf Rot springt, weil so hat es

der Landesvater ja erklärt, dass dies

quasi der Sinn von Gelb ist, sowohl

auf Grün wie auch auf Rot springen

zu können – heißt das dann, dass

Kretschmann eine Ampel-Koalition

anstrebt?

Nun gut, uns entgeht nicht das

Fürsorgliche, das der Landesvater

in Baden-Württemberg uns allen

zukommen lassen will. Es soll eine

Orietierung sein, für alle, die noch

nicht kapiert haben, dass es bei

Großveranstaltungen riskanter ist

als zu Hause hinterm Herd.

Die Kretschmann-Ampel lässt

sich auch gut mit der Idee von

Jens Spahn kombinieren, der einen

Immunitätsausweis für die Bevölkerung

einführen wollte. Und das

geht so: Wer von Corona geheilt ist,

hat auf seinem Handy den Ausweis

seiner Immunität gespeichert, quasi

Freibrief! Der darf dann halt mehr

machen als jene bedauernswerten

Mitbürger, die Corona noch nicht

hatten. Die Kretschmann-Ampel

ist natürlich digital top ausgestattet

und erkennt den Immunen sogleich.

Die Ampel springt auf Grün, wo

andere nur rot sehen.

Wir stellen uns die Weiterungen

dieser Idee geradezu lässig vor: Die

Profi-Fußballer aller Bundesligisten

legen sich gemeinsam mit nachweislich

infizierten Fans gemeinsam

ins Entmüdungsbecken. Bald darauf

sind alle Kicker der Liga immun

(oder tot) und man kann auf den

ganzen Quatsch mit den Tests und

der Hygiene verzichten und die

Spiele durchführen. Das spart Zeit

und Geld. Und na ja, weil die Fans

ja auch nicht blöd sind, bestellen

jetzt alle garantiert infizierte Schals

im Internet (die Nachfrage macht

das Angebot möglich), um alsbald

mit dem Immunitätsausweis an den

Stadiontoren zu stehen.

Okay, Spahn hat seine Idee erstmal

auf Eis gelegt und in der Schalte

zwischen den Ministerpräsidenten

und Kanzlerin Merkel wurde eine

ganze Reihe von „Lockerungen“

beschlossen. Die Bundesliga kickt

wieder (siehe Seite 16), alle Geschäfte

dürfen öffnen, und auch

das Gastro-Gewerbe im Laufe des

Mai. Die Hauptbotschaft war aber,

dass es nun erstmal Schluss ist

mit den wöchentlichen, mühsamen

Schalt-Konferenzen zwischen Bund

und Ländern. Sprich: Kretschmann

und Co. machen es in ihrem Land

jeweils so, wie sie meinen und müssen

dafür auch die Verantwortung

tragen. Also: Grüne Ampel für die

regionalen Fürsten. Rot hingegen

für Merkels bremsende Strategie.

Natürlich wäre Merkel nicht

sie selbst, wenn sie das nicht auch

gut verkaufen könnte: „Wir haben

die allererste Phase der Pandemie

hinter uns“, sagte sie. Die Zahlen

seien erfreulich, dank der Bürger,

die sich an die Einschränkungen

gehalten haben.

Und ein bisschen sind

wir wie der Mann, der mal

eine Maus war. Gerne wollen

wir wieder raus, wenn da nur

nicht die Corona-Katze wäre.

HALLO ZUSAMMEN

Jeden Samstag

die ZaS Online

Liebe Leserinnen und Leser, ab

heute können wir Ihnen auch

wieder die gedruckte ZaS anbieten,

wie seit nun schon 13

Jahren zuvor. Wir haben die

Zeit der „Corona-Pause“ aber

auch genutzt, um Ihnen ein zusätzliches

Angebot machen zu

können. Wer Lust und Zeit hat,

findet (und fand bereits in den

letzten Wochen) auf unserer

Homepage unter

www.zas-freiburg.de

JEDEN SAMSTAG unsere

Online-Ausgabe der ZaS, also

ein paar aktuelle Essays und

News, was insgesamt ein ganz

spezielles Corona-Tagebuch

der ZaS ergibt. Diese Texte sind

für Sie immer am Samstag nur

einen Klick weit entfernt, und

zwar ebenso frisch geschrieben

und meinungsstark wie sonst

auch immer, selbstverständlich

ohne Bezahlschranke und so,

also gratis. Sagen Sie das auch

gerne weiter, denn wir freuen

uns über jeden Besucher, der

uns online liest. Natürlich gibt

es weiterhin wie gewohnt auch

die gedruckte ZaS, aber an all

den Samstagen dazwischen

jetzt eben unser neues

Angebot, sozusagen

am ZaS-Ball zu

bleiben, wenn sie

es mögen.

Michael Zäh


2 POLITIK DEUTSCHLAND

Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Ma

Ausgabe 288 am 9. M

Quasi tröpfchenweise

Samstag, 9. Mai 2020

Anhand der Mundschutzpflicht wird deutlich, dass die Politiker viel Vertrauen verlieren.

Sie spielen sich auf wie autoritäre Eltern von dazumal, halten aber keine klare Linie ein.

Das machen wir Kinderlein nicht lange mit. Von Michael Zäh

Jetzt aber. Es gibt ja das gute alte „Wer nicht hören kann,

muss fühlen.“ Das war so gemeint: Erst sage ich dem

Kind, was es zu tun hat, und wenn es darauf nicht hört,

dann gibt es Schläge. Sprich: autoritäres Erziehungsprinzip.

Und natürlich sagen uns Eltern oder Großeltern von früher:

„Hat doch wohl keinem geschadet!“

Winfried Kretschmann ist ja auch schon etwas älter, aber

bisher wussten wir nicht, dass er deshalb Anhänger der autoritären

Pädagogik von früher ist. Nun ja, außer dass die Grünen

immer ein bisschen dazu neigen, das Volk erziehen zu wollen,

siehe Veggi Day und so, und es zum grünen Aberglauben zu

gehören scheint, dass Deutschland mit einer gewissen Schärfe

erzogen werden müsse. Nur zum Besten aller natürlich.

Nun hat Kretschmann also auch für Baden-Württemberg

die Pflicht zum Tragen einer ordinären Mund-Nasen-Maske

ab Montag, 27. April in bestimmten Situationen eingeführt.

Okay, das machten dann ja alle Länder. Aber Kretschmann

hat dafür als Begründung gesagt: Man habe festgestellt,

dass sich zu wenige Menschen an die an die bislang geltende

„dringende Empfehlung“ zum Tragen von Masken halten.

Genausogut hätte er sagen können: Das dusselige Volk hat

nicht gehört, und nun muss es halt den harten Stoff der staatlichen

Verpflichtung fühlen. Ja, sind wir denn wieder in den

Kinderstuben von dazumal gelandet?

Das Thema der Masken ist auch ganz generell dazu geeignet,

sehr viel Vertrauen in die handelnden Personen der

Politik zu verlieren. Denn dieses Thema führt vor, dass den

Bürgern die Wahrheit nur in Häppchen, quasi tröpfchenweise

präsentiert wird. Zuerst hieß es, dass das Tragen der

einfachen Masken nix bringt, sondern kontraproduktiv sein

könnte, wahrscheinlich weil es einen riesigen Maskenmangel

gab und die Regierung dies „heimlich“ höher bewertete als

den sachlichen Nutzen, den Masken durchaus doch

bringen könnten. Also: Die Bürger nicht völlig

transparent informiert, sondern für Dummerchen

verkauft. Damit die nicht lauter Masken wie Klopapier

hamstern. So steuert man Bürger als seien sie unmündig, sprich:

Ohne Mundschutz.

Inzwischen ist klar, dass die einfachen Masken zwar keinesfalls

vor einer Ansteckung schützen, aber umgekehrt die

Infizierten (die das ja oft nicht wissen) ihre Mitmenschen vor

einer Übertragung des Virus durch die Tröpfchenübertragung

bewahren können. Sprich: Niesen, Husten, aber auch Sprechen

verbreiten durch die Masken womöglich nicht so schnell die

Tröpfchen in der Luft. Und das ist immerhin nicht nichts.

Wie immer macht es am Ende die Summe: Wenn nahezu alle

Leute ihre (meist selbstgenähten) Masken tragen, dann hat

dies statistisch durchaus eine Relevanz, weil jede dadurch verhinderte

Ansteckung natürlich wieder weitere Ansteckungen

verhindert. Damit aus Tröpfchen kein Tröpfchensturm wird.

Warum aber wurde das nicht von Anfang an klar kommuniziert?

Gibt es vielleicht doch neue wissenschaftliche

Erkenntnisse, dass das Corona-Virus nicht nur bei Husten

und Schniefen in groben Tropfen, sondern auch beim ganz

normalen Sprechen, sozusagen wie Feinstaub (ja, das war

vor Corona auch mal ein Thema, sprich: Lungenschutz) das

jeweilige Gegenüber befallen kann? Keiner der Politiker sagt

dies klar. Dabei wäre doch jede Form der Aufklärung besser

als die besserwisserische „Wer nicht hören kann“-Variante.

Auffällig und somit auch sehr unglaubwürdig wird beim

Thema Masken, dass heute nicht mehr gilt, was gestern Sachstand

war. Angeblich soll ja die Maskenpficht laut Kretschmann

so lange bestehen bleiben, bis ein Impfstoff gegen das

Corona-Virus zur Verfügung steht. Okay, nur mal so gefragt:

Heißt das, dass die Gastronomie nur mit Mundschutz öffnen

kann, was ein bisschen hinderlich beim Essen und Trinken

sein könnte? Vielleicht steht die Maske ja auch für eine

politische Maskerade. Quasi das psychologische

Prinzip in Sachen Erziehung: Wer nicht hören

kann, muss in sich gehen.


Samstag, 9. Mai 2020

ESSAY SPRACHE 3

tag, 9. Mai 2020

am 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Krise, Krieg,

Katastrophe

Die Begriffe, die in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gerne verwendet werden,

offenbaren schon die Unsicherheit. Da ist eine Unschärfe, die davon abhalten soll,

das wahre Ausmaß der Katastrophe ins Auge zu fassen. Von Michael Zäh

Das Wort „Krise“ impliziert, dass es vorbei gehen könnte.

Man spürt dem Wort an, dass eine Dringlichkeit darin

liegt, und dass es Unsicherheit darüber gibt, wie der richtige

Weg aus der Krise denn aussehen soll. Denn im Grunde ist

die „Krise“ erst im Rückblick als eine solche zu bezeichnen, wenn

es nämlich einen Ausweg gab. Wenn es keinen gab, wurde die

Krise nicht überwunden sondern endete in einer „Katastrophe“.

Insofern ist es vielsagend, dass von der Corona-Pandemie

als der „Corona-Krise“ gesprochen wird. Denn das Wort ist

einerseits geeignet, Hoffnung zu machen, eben darauf, dass es

vorbei gehen wird. Doch es offenbart sich darin auch jedwede

Unsicherheit, weil „Corona-Krise“ sehr unbestimmt bleibt. Was

meint der Begriff eigentlich? Meint er die gesundheitliche Krise

der einzelnen Menschen, die von dem Virus krank wurden?

Meint er die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Folgen, die

nicht direkt durch das Corona-Virus entstehen, sondern durch

die Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden (müssen)? Meint

er die Angst der Leute ? Oder meint er alles gleichermaßen?

In seiner Unschärfe scheint der Begriff der „Corona-Krise“

alle zu vereinen. Quasi: Zusammenhalt zur Überwindung der

Krise. Doch ein unscharfer Begriff bringt nunmal keine scharfen

Einblicke. Da ist das Los desjenigen, der sich jahrzehntelang

etwas aufgebaut hat (sei es eine Kneipe oder sonst was) und nun

vielleicht alles verliert, weil der Staat ihm die Bude zuschließt.

Und da ist derjenige, dessen Leben noch gerettet werden konnte,

weil es noch ein Bett mit Beatmungsgerät für ihn gab, und zwar

eben weil der Staat durch herbe Einschnitte in das Recht des

Einzelnen dafür gesorgt hat, dass die Ausbreitung des Virus so

verlangsamt wurde, dass das Gesundheitssystem in Deutschland

(bisher) nicht zusammen brach.

Dies alles und millionenfach noch weitere persönliche

Umstände sind derzeit unter dem Begriff der „Corona-Krise“

miteinander verbunden. Wenn man denn „Krise“ als einen

entscheidenden Wendepunkt versteht, der dann zum Besseren

führt, dann geht es eine Weile gut, weil na klar: die Hoffnung

stirbt zuletzt. Wenn aber später unzählige wirtschaftliche,

existenzielle oder psychische Krisen nicht mehr überwunden

werden konnten, sondern zu lauter persönlichen Katastrophen

führten, wird der Sammelbegriff „Corona-Krise“ millionenfach

auseinander fallen.

Zwischenzeitlich wurde ja auch gerne mal der Begriff

„Krieg“ gebraucht, von Macron in Frankreich und Trump in den

USA, in dem man sich gegen das Virus befinde. Was soll uns das

sagen? Da man ein Virus nicht erschießen, nicht wegsprengen

und auch nicht einschüchtern kann (von wegen psychologische

Kriegsführung), bleibt eigentlich nur der dem Begriff „Krieg“

implizite Gedanke der „Mobilisierung“ übrig. Dies wiederum

ist aber nur eine Steigerung der Unschärfe, die schon im Begriff

„Krise“ steckt. Wenn im „Krieg“ gegen das Corona-Virus alle

Kräfte (also Leute) mobilisiert werden sollen, dann soll das ebenfalls

auf den Zusammenhalt abzielen. Da werden aber natürlich

persönliche Unterschiede der jeweils Betroffenen weggewischt,

in diesem Falle ist sogar der Begriff des „Opfers“ mit integriert,

welche im Krieg ja Einzelne zu erbringen haben.

Wenn Begriffe wie „Krise“ und „Krieg“ einen Zusammenhalt

in der Gesellschaft herstellen sollen, dann sind es andere,

negierende Begriffe, die noch deutlicher werden. So sagte etwa

Markus Söder kürzlich, dass es sich beim Corona-Virus „NICHT

um ein Gewitter“ handele. Damit nahm er folglich der „Krise“

das Optimistische, dass es bald vorbei sein könnte.

Noch krasser war hier die Wortschöpfung von Österreichs

Kurz, sowie Scholz und Spahn, die sagten, dass man sich an eine

„neue Normalität“ gewöhnen müsse. Fast so, als sei dieser Begriff

ansteckend. Sprich: Tschüss Freiheit. Das hört sich schwer nach

Katastrophe an. Doch wie soll man auch zu einer Sache sagen,

von der nur eines klar ist: Sie ist da! „Krise“ heißt, das es kritisch

wird. Und das ist es auch, was wir alle sein sollten. Denn die

Kritik schaut auch nach vorne. Nach der Krise ist vor der Krise.


Ausgabe 288 am 9

Samstag, 9. Mai 2020

4

GESELLSCHAFT

INTERVIEW

Samstag, 9

Samstag, 9. Mai 2020

Was uns zufrieden

macht und was nicht

Zufriedenheit – wir wünschen sie uns für unser Leben, wir suchen sie manchmal vergeblich.

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich unbestechlich, was Lebenszufriedenheit bedeutet und was sie ausmacht.

Ein Gespräch mit Dr. Martin Schröder, Professor für Soziologie an der Universität Marbach, über Zufriedenheit.

Wir bleiben wegen der Corona-

Pandemie zu Hause und gehen

auf Distanz zueinander –

welche Auswirkungen hat dies auf unsere

Zufriedenheit? Der Soziologie-Professor

Martin Schröder hat sich intensiv mit

der Frage nach unserer Zufriedenheit

auseinandergesetzt und für sein aktuelles

Buch „Wann sind wir wirklich zufrieden?“

(erschienen noch vor Corona im Bertelsmann-Verlag)

Langzeitstudien mit

über 600.000 Befragungen ausgewertet.

Barbara Breitsprecher führte mit dem

Wissenschaftler ein Gespräch mit überraschenden

Erkenntnissen.

ZaS: Wie zufrieden können Menschen

sein, mit all den Einschränkungen und

Veränderungen, die ihr Leben derzeit

erfährt?

Martin Schröder: Natürlich sieht man

seine Freunde zur Zeit weniger und man

hat das Gefühl, auch weniger Kontrolle

über sein Leben zu haben. Das ist aber

nicht so dramatisch, wie erste Erhebungen

zeigen. Wenn man seine Freunde

gar nicht mehr sehen kann, geht die

Zufriedenheit zwar immer mehr zurück,

aber wenn das mal nur einen Monat lang

so ist, dann ist das nicht so schlimm,

auch was das Gefühl von Kontrollverlust

angeht.

ZaS: In Ihrem Buch schreiben Sie, bis

zu fünf Freunde seien wichtig für die

eigene Lebenszufriedenheit, aber alles

darüber hinaus, also auch die vielleicht

100 Social-Media-Freunde spielen

eigentlich nicht wirklich

eine Rolle. Wie

lange können

wir es denn gut

aushalten, unsere

wichtigen

Freunde nicht

mehr zu sehen?

Schröder: Wenn wir einen totalen

Lockdown hätten und könnten unsere

Freunde ein Jahr lang nicht mehr sehen

und man wäre zudem in seinen Entscheidungen

komplett eingeschränkt,

dann würde ich schon sagen, hätte

das einen großen Effekt. Aber mal ein

paar Wochen zu Hause zu bleiben, ist

wahrscheinlich gar nicht so dramatisch.

ZaS: Eine Ihrer erstaunlichen Ergebnisse

betrifft die Gleichberechtigung.

Denn trotz aller Bestrebungen danach,

scheint es so zu sein, dass Männer, die

das Gefühl haben, viel an Hausarbeiten

leisten zu müssen, unzufriedener

werden, während Frauen, die ein Mehr

an Hausarbeiten erledigen, dabei nicht

unzufriedener werden.

Schröder: Ja, das ist sehr merkwürdig.

Das sind solche Ergebnisse, die mir fast

unangenehm sind. Es zeigt sich, Männer,

die länger arbeiten sind zufriedener,

Frauen nicht. Wenn Männer die ganze

Hausarbeit machen, sind die Frauen

verrückterweise unzufriedener. Wenn

sie jedoch selbst mehr Hausarbeiten

erledigen müssen, sind sie nicht unzufriedener.

Bei Paaren, bei denen der

Mann weniger verdient als die Frau,

sind beide unzufriedener. Das ist schon

wirklich merkwürdig.

ZaS: Wie erklären Sie sich diese Diskrepanz

zwischen diesen Ergebnissen

und den Forderungen nach Gleichberechtigung?

Schröder: Ich sage nicht, dass Männer

und Frauen so sind! Nehmen wir an, ich

hätte Ende des 19. Jahrhunderts eine

ähnliche Untersuchung gemacht. Dann

hätte man rein empirisch, nur anhand

der Daten, herausgefunden, dass sich

Frauen weniger für Politik interessieren

als Männer. Weil sie beispielsweise weniger

Zeitung lesen. Hätte man daraus

aber die Forderung abgeleitet, dass

Frauen deshalb nicht wählen dürfen

sollen, dann wäre das völlig falsch

gewesen. Und zwar nicht nur aus

Gerechtigkeitsgründen falsch, sondern

weil es von der Gesellschaft abhängt, in

der man lebt, ob man sich für Politik

interessiert. Außerdem

zeigt sich der Effekt was die Hausarbeiten

angeht nur in Partnerschaften. Bei

alleinerziehenden Männern und Frauen

ist das nicht so.

ZaS: Warum ticken Paare so?

Schröder: Ich vermute, dass wir in heterosexuellen

Beziehungen für unseren

Partner eine bestimmte geschlechtliche

Rolle spielen. Und das interessante ist,

dass eine dieser Rollen eben die ist, dass

der Mann der Hauptverdiener und der

Erfolgreichere im Beruf ist. Das kann

man natürlich blöd finden, aber es ist

möglicherweise eine Norm, die in unseren

Köpfen ist.

ZaS: Könnte es sein, dass die Corona-Krise

diesen Effekt weiter verfestigt,

da es oft die Frauen sind, die im

Home-Office sitzen, gleichzeitig die

Kinder betreuen und noch den Haushalt

schmeißen?

Schröder: Das könnte absolut sein.

Nehmen wir an, ein Mann verdient in

einer Partnerschaft ein ganz klein wenig

mehr als die Frau. Nachdem die Frau

neun Monate schwanger war, bekommt

der Mann eine Gehaltserhöhung, sie

aber nicht. Im Zweifelsfall wird das

Paar, wenn sie rational kalkulieren,

entscheiden, dass sie dann mehr zu

Hause bei den Kindern bleiben und er

mehr arbeiten wird. Damit verfestigt

sich das aber immer mehr,. Der Mann

sammelt so mehr Berufserfahrung und

wird im Laufe der Jahre zunehmend

mehr verdienen als die Frau. Das kann

genau das sein, was jetzt auch in der

Corona-Krise passiert.

ZaS: Für weitere Überraschung sorgen

auch Ihre Ergebnisse zum Zusammenhang

von Freizeit und Zufriedenheit.

Sie sagen, zwei bis drei Stunden Freizeit

pro Tag, einschließlich dem Wochenende,

sind eine gute Sache, alles darüber

hinaus wirkt sich negativ aus.


Samstag, 9. Mai 2020

, 9. Mai 2020

INTERVIEW GESELLSCHAFT 5

9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Schröder: Es gibt ein generelles Konzept

bei den Wirtschaftswissenschaften und

das heißt abnehmender Grenznutzen.

Das heißt einfach, alle Sachen, die schön

sind für uns, werden weniger schön, je

mehr wir davon haben. Nehmen wir an,

Sie sind Harzt IV-Empfänger, dann sind

Ihnen 100 Euro zusätzlich pro Monat

sehr viel wichtiger als jemandem, der

schon 100.000 Euro hat. Und genau

so scheint es auch bei Freizeit zu sein.

Wenn Sie mal einen Tag lang zu Hause

auf der Couch liegen, dann finden Sie es

schön. Aber wenn Sie das zwei Wochen

lang machen, dann haben Sie eher das

Gefühl eine Depression zu haben.

ZaS: Nun haben aber viele Menschen

plötzlich deutlich mehr Zeit in dieser

Corona-Krise. Sollte Sie das dann nicht

unzufriedener machen?

Schröder: Naja, das kommt auf das Freizeitinteresse

an. Wenn man schon lange

vorhatte, seinen Garten neu anzulegen

oder mal Klettern zu gehen, dann ist davon

auszugehen, dass diese zusätzliche

Freizeit nicht unzufrieden macht. Aber

wenn man nur ein begrenztes Interesse

an Sachen, die man in der Freizeit machen

kann, hat, dann bringt einem diese

zusätzliche freie Zeit gerade nichts.

ZaS: Freizeit macht also durch Beschäftigung

zufrieden?

Schröder: Genau. Das gilt für die Menschen,

die viele Freizeitinteressen haben

und dann umso zufriedener sind, je

mehr Freizeit sie haben. Und erzwungene

Freizeit ist aber noch einmal etwas

anderes. Es gibt kaum etwas, was so

schlimm für die eigene Lebenszufriedenheit

ist, wie arbeitslos zu sein.

ZaS: Spannend ist auch, wie Sie den

Zeitpunkt des Berufseinstiegs für junge

Menschen bezüglich der Zufriedenheit

genau definieren. So sei es gar nicht gut,

zu früh in den Beruf zu starten. Männer

sollten erst zwischen 28 und 32 Jahren,

Frauen zwischen 22 und 28 Jahren einen

Vollzeitjob übernehmen. Steht diese

Aussage nicht im klaren Widerspruch

zur verkürzten Schulzeit und dem damit

aufgebauten Druck?

Schröder: Es ist auch hier so: Ich kann

die Dinge aufzeigen und belegen, aber

die Hintergründe nur vermuten und

nicht beraten. Zum einen gilt, mit jedem

Jahr zusätzlicher Bildung verdient man

in der Regel später auch mehr und je

besser ist später vielleicht der Job. Das

macht zufriedener. Zudem ist die Zeit, in

der man zur Schule geht, studiert oder in

Ausbildung ist, für die allermeisten eine

glückliche und zufriedene Lebensphase.

Interessanterweise haben mir Wirtschaftsmanager

bestätigt, dass es ihnen

wichtiger ist, dass jemand mal ein Jahr

in Uruguay war oder durch die Welt

gereist ist nach dem Abi, als jemand, der

alles immer ganz schnell am Abreißen

war. Diese Haltung, möglichst schnell

fertig zu werden, um rasch in den Beruf

rein zu kommen, scheint also eher so ein

Mythos der Schulen zu sein.

ZaS: Was natürlich jeden interessiert: In

welchem Land sind die Menschen am

zufriedensten? Da rangieren überraschenderweise

Mexiko und Kolumbien

an der Zufriedenheits-Spitze, Länder,

die für Drogenkriminalität und eher für

Armut stehen, und Deutschland dümpelt

in der Mitte.

Schröder: Mich hat das auch erstaunt.

Es scheint, als ob es zwei „Arten von

Glück“ gibt. Länder wie die Schweiz

oder Norwegen machen alles „richtig“.

Die Menschen dort vertrauen sich, es

gibt eine soziale Absicherung und das

Gesundheitssystem ist gut. Da überrascht

es wenig, dass die Menschen dort

sehr zufrieden sind. Und dann gibt es

Länder, wo gar nicht alles so toll ist, und

die Menschen trotzdem zufrieden sind.

Einschränkend muss man aber sagen,

es gibt auch Länder, wo die Menschen

sehr arm sind und das Leben wirklich

schlimm ist, Beispiel Burkina Faso

oder Afghanistan. Der Unterschied zu

Mexiko oder Kolumbien ist auch, so

unbefriedigend diese Antwort auch ist,

dass es dort wohl eine andere Mentalität

gibt. Als Regel kann man aber festhalten:

Armut ist keine Garantie dafür,

unglücklich zu sein, aber Reichtum

ist quasi eine Garantie, um zufrieden

zu sein. Es gibt kein einziges Land, in

dem jede Person etwa 1200 bis 1500

Euro im Monat hat, und wo nicht auch

gleichzeitig ein relativ großer Teil der

Bevölkerung zufrieden ist.

ZaS: Also spielt doch das Geld eine

entscheidende Rolle. Sie hatten den

Zufriedenheitsfaktor ja aber eigentlich

mehr am Gefühl der eigenen Freiheit

und eigenen Kontrolle festgemacht?

Schröder: Genau, aber letztlich zeigt

sich, es geht eigentlich gar nicht um

die wirkliche Kontrolle, sondern um

die gefühlte. Daher rührt der verrückte

Zustand, dass Chinesen meinen, mehr

Kontrolle über ihr Leben zu haben als

beispielsweise Franzosen. Auf dieses

Muster trifft man generell immer wieder

in der Glücksforschung. Die Ansprüche

steigen unfassbar schnell. Jemand in

China sagt vielleicht, seine Eltern wurden

umgebracht, weil sie die falsche

Meinung vertraten, aber er kann zu

Hause mit Freunden über Politik diskutieren.

Das fühlt sich relativ frei an. In

Deutschland dagegen bekommt man,

wenn man nach einer Geburt zu Hause

bleibt, nur zwei Drittel seines Gehalts,

keine 100 Prozent. Das fühlt sich unfair

und weniger frei an.

ZaS: Wie wirkt sich bei uns der Vergleich

mit der Elterngeneration aus?

Schröder: Wenn jemand beispielsweise

1970 in Deutschland geboren wurde,

dann konnten dessen Eltern ihr Einkommen

noch ungefähr vervierfachen

gegenüber der Großelterngeneration.

Die Person selbst, die dann heute 50

Jahre alt wäre, hat das aber nicht geschafft.

Ihr war es höchstens möglich,

das Einkommen um 50 Prozent zu steigern.

Reiche Länder werden eben langsamer

reich als arme Länder.

Wenn das Lebens niveau

nicht so drastisch

steigt, kann man

eben den Eindruck gewinnen, uns geht

es nicht mehr so schnell besser.

ZaS: Sie verwenden jetzt in einem Atemzug

die Worte Glück und Zufriedenheit.

Sehen Sie da keinen Unterschied?

Schröder: Da gibt es einen konzeptuellen

Unterschied. Per se kann man

sagen, wer mit seinem Leben glücklich

ist, der ist auch fast immer mit seinem

Leben zufrieden und umgekehrt. Es sind

aber zwei unterschiedliche Sachen mit

unterschiedlichen Folgen. Wir schauen

unser Leben an und überlegen, wie wir

es gerne hätten. Wenn der Unterschied

nicht so groß ist, dann ist man zufrieden.

Glück ist etwas viel emotionaleres.

Man horcht sozusagen in sein Herz.

Glück ist von vielen Faktoren abhängig

und schwer messbar. Insofern ist

Zufriedenheit eigentlich ein besserer

Maßstab, weil es nicht ein so irrationales,

schwankendes, kommendes und

gehendes Konstrukt ist wie Glück. Ein

zufriedenes Leben zu führen, ist ein

Anspruch, den man wirklich haben und

nach dem man suchen kann. Ob man

aber den Anspruch haben sollte, immer

ein glückliches Leben zu suchen, ist

schon schwieriger.

Interview: Barbara Breitsprecher

Q Martin Schröder, Wann sind

wir wirklich zufrieden? Überraschende

Erkenntnisse zu Arbeit,

Liebe, Kindern, Geld, C. Bertelsmann

Verlag München

2020, 20 Euro


6 FREIBURG STADT

Samstag, 9. Mai 2020

Alles für Ihren

spArgelgenuss zuhAuse!

Samstag, 9. Ma

Einfinden auf P1Ausgabe 288 am 9. M

Schulbesuch in Coronazeiten: Drei Beispiele, welche Maßnahmen

Schulen und Kommunen ergriffen haben. Von Barbara Breitsprecher

Samstag, 9. Mai 2020

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Bachstrasse 6 . D-79258 Hartheim-Feldkirch . www.bohrerhof.de

Telefon: 07633/92332-170 . info@bohrerhof.de

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Herausgeber: Michael Zäh

und Christopher Kunz

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GmbH, Benzstraße 22, 79232 March.

Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286,

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Geschäftsführer: Christopher Kunz,

Rüdiger van der Vliet

Chefredakteur: Michael Zäh (visdp),

Tel.: 0170 / 739 17 87,

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Redaktion: Barbara Breitsprecher,

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Unter unwirklichen Umständen

wurden die Schulen vergangene

Woche erstmals während

der Corona-Pandemie für die

höheren Klassen wieder geöffnet.

Noch vor kurzer Zeit wären diese

Lernbedingen unvorstellbar gewesen.

Eintreffen der Schülerinnen und

Schüler auf vorgegebenen, begrenzten

Plätzen vor der Schule (P1, P2

etc), 1,50 Meter Abstand wahren,

Mundschutz tragen. Mehrere Lehrkräfte

überwachen das Ganze und

leiten die Gruppe schließlich im

Gänsemarsch in die Schule. Dort

muss jeder erst einmal die Hände

desinfizieren und dann auf genau

vorgegebenen Wegen ein bestimmtes

Klassenzimmer aufsuchen, dessen

Türe nicht geschlossen wird, um

Luftzirkulation sicherzustellen. So

sieht ein Schulbesuch in Coronazeiten

aus.

Erst wenn alle Schülerinnen und

Schüler der geteilten Kurse in großem

Abstand voneinander sitzen,

dürfen sie den Mundschutz abziehen.

Die Lehrerinnen und Lehrer bleiben

hinter einer Linie in einiger Entfernung

zu ihren Schülern und Schülerinnen.

In jeder Pause müssen alle

raus, dann kommt das Reinigungspersonal

und desinfiziert alle Tische

und Türklinken. Eine (Unterrichts-)

Situation, die durchaus Beklemmung

hervorrufen kann.

Die Schulen in Freiburg wurden

mit ausreichend Handseife, Einmalhandtücher

und Handdesinfektionsmittel

ausgestattet. Zusätzlich

wurde vieles neu organisiert, zum

Beispiel Einbahnstraßensysteme und

geöffnete Klassenzimmertüren. Alles

war eine gemeinschaftliche Arbeit

des Amtes für Schule und Bildung,

Schulleitungen und Gebäudemanagement

Freiburg. Jeder hat einen

Teil der Aufgaben übernommen.

Die Stadtverwaltung Emmendingen

hat an den Schulen die

Papierhandtuchspender in allen

Klassenzimmern überprüft beziehungsweise

angeschafft, ebenso Seifenspender.

Papierhandtuchspender

wurden in den Toiletten installiert,

falls dort nur ein Handfön vorhanden

war. Flächendesinfektionsmittel

wurden zusätzlich zu den üblichen

Reinigungsmitteln bereitgestellt

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und ein besonderes Augenmerk

wird vom Reinigungspersonal auf

die Reinigung von Türklinken und

Griffen, auch bei Treppen- und

Handläufen, Lichtschaltern, Tischen,

Telefonen, Kopierern, ebenso wie

Computermäuse und Tastaturen sowie

Toiletten gelegt. Dafür wurde

das Reinigungspersonal durch die

Stadtverwaltung speziell instruiert.

Die individuelle Lösungen zur Wegeführung,

zum Beispiel das Aufstellen

von Raumteilern und Wegweisen,

wurde von den Schulen selbst organisiert.

In Waldkirch brachten die

Sekretärinnen und Hausmeister

im ganzen Schulgelände Plakate,

Wegmarkierungen, Absperrungen,

Sitzmarkierungen und Abstandmarkierungen

an. Außerdem wurden

Aus- und Eingänge sowie Pausenbereiche

definiert und Pläne für jede

Gruppe in allen Bereichen erstellt.

Die Reinigungsintervalle wurden

ebenfalls verkürzt. Die Stadtverwaltung

stellte Plexiglasabtrennungen

für das Sekretariat, zusätzliche Masken

sowie einige wenige zusätzlich

nötige Handtuchspender bereit. Für

das Abitur werden außerdem in einer

Sporthalle Tische und Stühle aufgestellt

und ebenfalls entsprechende

Markierungen angebracht.

Füreinander.

Miteinander.

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Mit der räumlichen Nähe

ist es gerade schwierig.

Wir sind trotzdem für

Sie da.

Wenn nicht vor Ort, dann online,

per App, Email oder Telefon.

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Bleiben Sie gesund!

Ihr Sparkassen-Team

Gemeinsam da durch.

Hotline für

Familien

Mit einer Hotline für Familien bietet

die Stadtverwaltung Freiburg eine

direkte und unkomplizierte Beratung

für Eltern, Kinder und Jugendliche für

alle Fragen des Alltags in der Corona-Krise.

Unter Tel. 0761 / 201 - 8888

ist das Team der Beratungshotline

immer montags bis donnerstags von

9 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis

12 Uhr erreichbar. Alternativ können

sich Ratsuchende per Mail an

pb-leisnerstrasse@stadt.freiburg.de

wenden. Das Angebot richtet sich

auch an Fachkräfte und Personen,

die sich um Kinder und Jugendliche

kümmern.

TICKER

Stadtbahnausbau

bis 2030 geplant

Bis 2030 soll die Stadtbahn in Freiburg

weiter ausgebaut werden. Priorität hat

zunächst die Stadtbahnverlängerung

Littenweiler, die neuen Stadtbahnen

Dietenbach und Messe sowie eine

Machbarkeitsstudie Stadtbahn St. Georgen.

Dafür will die Stadtverwaltung

höhere Förderquoten von Bund und

Land nutzen. Letztlich muss die Finanzierbarkeit

dieser Projekte aber durch

gesonderte Baubeschlüsse sichergestellt

werden. Laut Umweltbürgermeister

Martin Haag hat der Bund angekündigt,

die Fördermittel in den nächsten

Jahren zu versechsfachen und auch das

Land wolle die Mittel erhöhen.

Keine Beiträge

für Kitas derzeit

Die Stadt Freiburg setzt für den

Monat Mai erneut wie im April die

Elternbeiträge für städtische Kitas,

Schulkindbetreuung, Horte und Kindertagespflege

aus. Ausgenommen

sind Beiträge für Kinder, die die

Notbetreuung an Kitas oder in der

Kindertagespflege nutzen: Für Kinder,

die bis zu 50 Prozent der vereinbarten

Betreuungszeit in Anspruch

nehmen, zahlen Eltern die Hälfte des

regulären Beitrags. Wurde die Notbetreuung

für mehr als 50 Prozent der

regulär vereinbarten Betreuungszeit

genutzt, ist der volle Elternbeitrag

zu leisten.


Samstag, 9. Mai 2020

TIPPS LEBEN 7

tag, 9. Mai 2020

am 9. Mai 2020

Aktuelle Online-Angebote

Gesprächskreis für

SeniorInnen

JUGENDKUNSTPARKOUR

Krimis

Es geschah in

Freiburg

Neue Menschen kennen lernen und

Samstag, 9. Mai 2020

über interessante Themen sprechen,

das ist in Coronazeiten schwierig

geworden. Deshalb findet am Donnerstag

den 14. Mai von 14 bis15.30

Uhr ein Online-Gesprächskreis für

SeniorInnen satt. Die TeilnehmerInnen

schlalten sich von zu Hause aus

per Internet zu. Bei Bedarf gibt es die

Möglichkeit, sich Schritt für Schritt

am Telefon erklären zu lassen, wie

das geht. Technische Voraussetzung:

Internet und Computer oder

Tablet. Thema des Treffens ist: „Was

bedeutet Corona für Klimaschutz

und Demokratie?“ Anmeldungen

unter: freund@kommunikation-und-medien.de

Das Angebot ist

kostenlos.

Tipps für Homeoffice

Homeoffice bringt neue Herausforderungen

mit sich: Oft sind die

Paare samt Kindern zu Hause und

teilen sich den Schreibtisch. Alleinerziehende

müssen alles alleine

meistern. Bei einem einstündigen

Live-Webinar am 14. Mai um 19

Uhr bietet die Kontaktstelle Frau

und Beruf bietet Tipps zu einem gesunden

und wirksamen Umgang mit

dem Homeoffice. Referentin ist die

Politikwissenschaftlerin, Soziologin

und systemische Moderatorin Dagmar

Wirtz. Eine Anmeldung unter

www.frauundberuf.freiburg.de ist

erforderlich.

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche

Maßnahmen: das Atelier-Angebot des

JugendKunstParkour findet aufgrund der Coronakrise

in diesem Jahr digital statt. Seit 13. April bis

Mitte Juni warten wöchentlich neue Aufgaben,

Anregungen und Aktionen auf kunsthungrige

Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die zum

Motto »Grenzenloswerden« zuhause künstlerisch

kreativ werden möchten. Jeden Montag starten die

Atelierleiterinnen und -leiter sowie die Orgagruppe

hierzu verschiedene Aktionen auf Instagram

und Facebook. Projekte in bildender Kunst und

Fotografie, eine gemeinschaftliche Texturfotosammlung

unter dem Hashtag »#Detailblick«, die

anschließend zum Logo der Aktion zusammengefügt

werden soll, sowie diverse Bilderrätsel und

mehr gibt es hier. Ein Highlight versprechen die

Assoziationsketten und Reaktionsnetzwerke zu

den Themen Sound, Text und Aktionskunst zu

werden. Darüber hinaus soll es auch eine kleine

Trickfilmwerkstatt DIY in Zusammenarbeit mit

Blackwood Films geben. Von den zuhause entstandenen

Kunstwerken können pro Kunstwerk drei

Fotos an jukupa.freiburg@gmail.com geschickt

werden. Auf einem der Fotos sollte die Künstlerin

oder der Künstler selbst mit ihrem oder seinem

Kunstwerk zu sehen sein. Die Fotogalerie wird auf

www.jugendkunstparkour-freiburg.de und zum

geplanten Abschlussfestival des JugendKunst-

Parkour am 17. und 18. Juli – analog oder digital

– präsentiert. Die Teilnahme am JugendKunstParkour

online ist komplett kostenfrei.

n www.jugendkunstparkour-freiburg.de

Vergangenes Jahr wurde der Freiburger

Krimipreis zum Thema

„Wahre Verbrechen aus 900 Jahren

Freiburger Stadtgeschichte“ ausgeschrieben.

Spannende Stories kamen

dazu herein - kaum zu glauben,

wie viele skurrile und ergreifende

Kriminalfälle sich in 900 Jahren

so ansammeln! Die drei Gewinner

– Katja Segin aus Paderborn

mit „Kinderhexe“, Sabine Frambach

aus Mönchengladbach

mit einem

Bischofsmord und

Curt Bilissi aus

Frechen mit „Marias

Rolle“ – sollten

im Mai 2020

im Rahmen des

Stadtjubiläums

bei einer öffentlichen

Preisverleihung

im Polizeirevier Nord geehrt

werden und ihre Siegergeschichten

vorlesen. Doch das fällt nun wegen

der Coronakrise aus. Unabhängig

davon gibt es jedoch wieder eine

Anthologie zum Wettbewerb, die

vor kurzem im Wellhöfer-Verlag erschienen

ist. Im Herbst soll es dann

Stadtspaziergänge mit Lesungen zu

den verschiedenen Tatorten mit der

Herausgeberin Anne Grießer geben.

■ Diebe, Mörder, Galegenstricke.

Es geschah in Freiburg, Hrsg. Anne

Grießer, Wellhöfer Verlag Mannheim

2020, 12,95 Euro

Frisches Obst und

feldfrisches Gemüse

Alles was es für ein leckeres

Spargelessen braucht, gibt es in

dem großzügig gestalteten Landmarkt

Bohrerhof in Hartheim. Das

Einkaufen von frischem Gemüse und

Obst ist hier eine Freude – und natürlich

werden die vorgeschriebenen

Hygienestandards eingehalten und

werden Handwasch- und desinefektionsmöglichkeiten

geboten. neben

dem frisch geernteten Gemüse bietet

der Bohrerhof ein erweitertes,

regionales Lebensmittelsortiment

sowie eine hofeigene Bäckerei und

Konditorei mit feinen Brotsorten

und Kuchen. Die Brote werden vom

hofeigenen Bäckermeister täglich

frisch hergestellt, mit 24 Stunden

Teigführung und ohne Verwendung

BOHRERHOF

von Zusatzstoffen. Das Mehl stammt

ausschließlich aus der Region.

Geradezu berühmt ist der Bohrerhof

für seinen feinen Spargel. Es

gibt ihn nun wieder in allen Sortierungen

und Preisklassen, wie immer

frisch vom Feld und wahlweise auch

bereits geschält. Damit bietet sich

für alle Spargelliebhaber die Möglichkeit

dieses besondere Frühlingsgemüse

zu genießen, auch wenn das

beliebte Spargelrestaurant derzeit

voresrt noch wegen der Coronakrise

geschlossen ist.

■ Bohrerhof

Bachstraße 6, 79258 Hartheim,

Tel.: 07633/92332110;

www.bohrerhof.de

Zu einer ausgewogenen,

vollwertigen Ernährung gehört

eine tägliche warme Mahlzeit.

Das empfiehlt auch die Deutsche

Gesellschaft für Ernährung

(DGE). Eine abwechslungsreiche

Ernährung kann dazu beitragen,

die Gesundheit ein Leben lang

zu fördern bzw. zu erhalten. Eine

vollwertige Ernährung liefert

lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe

und Ballaststoffe in ausreichender

Menge.

Kein Lebensmittel allein

enthält alle Nährstoffe, die der

Körper benötigt, daher kommt

es auf eine abwechslungsreiche

Ernährung an. Die DGE empfiehlt,

täglich mindestens drei Portionen

Gemüse und zwei Portionen Obst

zu essen. Das senkt das Risiko für

Herz-Kreislauf- und andere Erkrankungen.

Zudem sollten täglich

rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich

genommen werden. Am besten

Wasser oder andere kalorienfreie

Getränke wie ungesüßten Tee.

„Gerade um Krankheiten vorzubeugen,

ist eine ausgewogene

Ausgewogen ernähren

täglich mit einer heißen Mahlzeit

Ernährung wichtig“, so Dr. Doris

Becker, Leiterin der Ernährungswissenschaft

und -beratung bei

apetito. Ein heißes Mittagessen

trägt zusätzlich zum persönlichen

Wohlbefinden bei. Für alle, die

sich den Aufwand des Kochens

ersparen möchten, liefert die

Landhausküche von apetito Mittagsgerichte

heiß ins Haus. Die

Speisenkarte bietet eine Auswahl

an verschiedenen Menüs – wer

mag, bestellt sich Beilagensalat,

Dessert oder Kuchen dazu. Kuriere

liefern direkt ins Haus – ohne vertragliche

Bindung und schon ab

einer Portion.

■ Weitere Informationen gibt

es telefonisch montags bis

freitags von 8 bis 18 Uhr

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Eine warme Mahlzeit schmeckt und ist wichtig für das persönliche

Wohlbefinden.

Foto: © apetito


Samstag, 9. Mai 2020

8

GESELLSCHAFT

DEUTSCHLAND

Samstag, 9.

Ausgabe 288 am 9

Samstag, 9. Mai 2020

Wenn die Zeit reif ist

für „ein Stück Mut“

Öffnungsdiskussionsorgien. Nach den ersten zaghaften Lockerungen von Bund und Ländern knirschte es immer lauter.

Denn plötzlich waren die Vergleiche da: Warum dürfen wir nicht, was andere dürfen? Angela Merkel wollte „Kritik und

Widerspruch“. Nun überlässt die Kanzlerin weitgehend den Ländern die neuen Lockerungen. Von Michael Zäh

Der Faktor Zeit ist in vielerlei

Hinsicht ungleich. Es kann

um die Zeit gehen, die Geld

sei, oder um die Zeit, die verschwendet

wird. Es kann um Lebenszeit gehen.

Und „mit der Zeit“ zeigt sich manches,

das anfangs noch verborgen blieb.

Manche meinen ja, dass die Zeit

alle Wunden heile. Das könnte man

auch zynisch verstehen. Andere sagen,

dass sich der Mensch an alles gewöhnt,

also wenn es nur lang genug so

ist, wie es ist. Und es kann ja stimmen,

dass es eine Zeit vor Corona sowie eine

Zeit nach Corona gegeben haben wird.

Im Hier und heute geht es aber um

die Zeit mit Corona. Hier heilen die

Wunden nicht, sondern werden Tag

für Tag größer: In der Gesellschaft, in

der Wirtschaft, in der Kultur, im Sport,

ja überhaupt in allem, was Menschen

in dieser Corona-Zeit durchmachen.

Der Schaden, der momentan für viele

Menschen angerichtet wird, häuft

sich ins Unermessliche. Und das wird

mit der Zeit nicht besser werden,

sondern immer schwerer zu

ertragen.

Die Zeit drängt. Das tut sie ja

immer, aber derzeit umso mehr. Denn

die Menschen in Deutschland (auch

in Europa und der Welt) werden sich

nicht daran gewöhnen können, dass

sie eingesperrt werden. Nicht auf

unbestimmte Zeit. Und wenn alles

von der Verbreitung des Corona-Virus

abhängt, ist die Zeit eben unbestimmt.

Die Menschen werden es mit jedem

Tag, den es länger andauert, umso

weniger akzeptieren können, dass sie

sich nicht mit Verwandten, Freunden,

auch in größeren Gruppen treffen

dürfen. Denn zum Menschsein gehört

es dazu, unter Menschen zu sein. Ja

sogar, auch wenn dies heute wie ein

aussätziger Satz klingt, gehört zum

Menschsein dazu, dass sich Menschen

umarmen, zusammen tanzen und

schunkeln. Körperliche Kontakte, um

es krass zu sagen, fördern ja nunmal

den Fortbestand der Menschheit.

Es mag sein, dass es derzeit nicht

die Zeit ist, dies zu erwähnen. So hat

Angela Merkel am 23. April in ihrer

Regierungserklärung zwar erneut um

größtmögliche Geduld gebeten, aber


Samstag, 9. Mai 2020

Mai 2020

DEUTSCHLAND GESELLSCHAFT 9

. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

auch gesagt: „Diese Pandemie ist eine

demokratische Zumutung.“ Und eine

solche Situation sei „nur akzeptabel

und erträglich, wenn die Gründe für

die Einschränkungen transparent und

nachvollziehbar sind, wenn Kritik

und Widerspruch nicht nur erlaubt,

sondern eingefordert und angehört

werden, wechselseitig“.

Okay, das war keine Botschaft an

die Ministerpräsidenten des Landes,

denen Kanzlerin Merkel tags zuvor

ja noch „Öffnungsdiskussionsorgien“

vorgeworfen hat (wobei man gerne

wüsste, ob für Merkel die Orgien

schon dort beginnen, wo andere sich

nur mal gerne die Speisekarte bringen

lassen würden). Nein, Merkel meinte

wohl das Volk, und zwar „im Großen

und Ganzen.“

Tja, und tatsächlich knirschte es

immer lauter, nachdem erste eher

zaghafte Lockerungen von Bund und

Ländern eingeführt wurden. Denn

plötzlich waren Vergleiche da. Und

die Frage: Warum dürfen wir nicht,

was andere dürfen? Warum durften

zunächst Gläubige wegen der

Corona-Krise nicht in die Kirche,

aber nebenan standen die Leute am

Baumarkt an? Das war nunmal keine

unberechtigte Frage, da man bei einem

durchschnittlichen Gottesdienst in

einer gottgewollt groß gebauten Kirche

das Abstandsgebot leichter umsetzen

kann als dies beim Friseur um die

Ecke möglich ist. Heißt dies dann, dass

Frisur systemrelevant ist, der Gottesglaube

aber nicht? Nun ja, weil das mit

der Zeit drängender wurde, gab es nun

auch Lockerungen für Gläubige.

Und wieso durfte der Laden mit

bis zu 800 Quadratmeter wieder öffnen,

aber der mit 801 Quadratmetern

sollte dicht bleiben? Mit Beschluss

vom 6. Mai haben Bund und Länder

dies nun geändert: Alle Geschäfte

dürfen wieder öffnen. War es wirklich

gerechtfertigt, dass Kitas noch

Monate geschlossen bleiben sollten,

während ältere Kinder in die Schule

zurückkehren dürfen? Die neuen

Lockerungen sehen nun vor, dass die

Notbetreuung in den Kitas ausgebaut

wird. Und stimmte es wirklich, dass

die Gastronomie potenziell ansteckender

ist als der Blumenladen, der

(zum Glück!) wieder öffnen durfte?

Da gab es doch kreative Bemühungen

in Kneipen und Restaurants, um dann

alle Leute hinter Plexiglas-Scheiben

quasi in durchsichtige Separees zu

schicken. (Man wäre ja neugierig,

welche Orgien sich dahinter abhalten

ließen, also ungefähr das, was man

früher Unterhaltung nannte.) Die Zeit

hat Druck gemacht und deshalb haben

nun einige Bundesländer erlaubt, dass

auch die Gastronomie wieder öffnen

kann.

Es gibt noch viele Bereiche, die

man sozusagen „umgedeutet“ hatte:

Kontaktsperren für Jugendliche sind

eigentlich eine Zumutung, aber wegen

Corona sind es nun die Jugendlichen,

die angeblich die Zumutung für die

Gesellschaft darstellen, weil sie sich

gerne treffen wollen. Vereinsamte

Menschen sind derzeit völlig isoliert,

viele sehr alte Menschen sterben in

Pflegeheimen ohne den Beistand und

die Anwesenheit ihrer Nächsten. Ja

und Millionen Menschen fürchten um

ihren Job und ihre Existenzgrundlage.

Das alles hat mit der Zeit viel

Druck aufgebaut. Viele Fragen wurden

drängender, weil sie nicht dadurch

schon beantwortet sind, dass die Corona-Pandemie

es bestimme. Kanzlerin

Merkel fand noch am 23. April die

Lockerungen in manchen Bundesländern

„zu forsch“. Sie befürchtete, dass

dadurch die bis dahin erzielten Erfolge

im Kampf gegen die Ausbreitung des

Virus in Deutschland schnell zunichte

gemacht werden könnten. Das kaufte

man ihr auch ab.

Doch ihr Credo, dass „Kritik und

Widerspruch nicht nur erlaubt“ seien,

„sondern eingefordert und angehört

werden“ sollen, umfasst eben auch

andere Fragen als jene der Verbreitung

des Virus. Merkel weiß auch das. Nun

gibt sie nach und übertrug am 6. Mai

die Verantwortung weitgehend an die

Länder und deren Minister. Merkel

sagte: „Wir können uns ein Stück Mut

leisten.“

Es war höchste Zeit, dass eine

grundsätzliche Entscheidung kommt.

Und diese Entscheidung betrifft die Zeit

und was man daraus machen will. Denn

es zeichneten sich zwei Varianten ab, im

Kampf gegen Corona. Entweder jetzt,

noch am Anfang der Pandemie länger

strikte Regeln einhalten, um danach

wieder voll öffnen zu können, oder in

ständigen Wellen zwischen Lockerungen

und Lockdowns zu leben, die sich

nach der Corona-Verbreitung richten

werden. Die Beschlüsse für „ein Stück

Mut“ sind die zweite Variante, mit einem

„Notfallmechanismus“, also der Zahl an

Neuinfektionen, die dann wieder alle

Beschränkungen aktiviert.

Die Zeit war wohl reif für „ein

Stück Mut“, weil aktuell der Verlauf

der Pandemie es hergab. Nun tastet

sich Deutschland voran, mit unterschiedlichen

Lockerungs-Szenarien in

den Ländern. Angela Merkel zieht sich

aus der Debatte zurück, ohne Orgie.

Illustrationen: Viktor Lukanow


VORANKÜNDIGUNG

GUNDELFINGEN-WILDTAL

AKTUELL

IM BAU

AKTUELL

IM BAU


Samstag, 9. Mai 2020

ZAHNGESUNDHEIT ANZEIGE 11

tag, 9. Mai 2020

am 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

„Wir sollten daraus auch lernen“

Zahnarztehepaar Andrea und Dr. Kambiz Dibah: In Zeiten von Corona stehen Ärzte, die direkt am Kopf ihrer Patienten

arbeiten, weit vorne an der Front. Das soziale Konzept von „Robin Tooth“ gibt es seit 17 Jahren - das ist solidarisch!

Dr. Kambiz Dibah kämpft

in Zeiten von Corona weit

vorne an der Front. Er

sagt aber: „Es sind die Ärzte, die

Covid19-Patienten behandeln, die

wirklich voll im Risiko stehen.

Da sollten wir uns als Zahnärzte

nicht in die erste Reihe stellen.“

Weil er für ausreichend Desinfektionsmittel,

Mundschutz und

Handschuhe gesorgt hatte, hat

Dr. Dibah sich mit seinen Mitarbeitern

darüber verständigt, dass

er seine Zahnarztpraxis, die er

seit nun über 17 Jahren in der

Habsburgerstraße betreibt, auch

in diesen schwierigen Zeiten weiter

geöffnet hat. „Als Arzt kannst

du ja nicht als erster das sinkende

Schiff verlassen“, so Dr. Dibah. Da

er wie seine HNO-Kollegen oder

auch Augenärzte als Zahnarzt

nunmal direkt am Kopf seiner

Patienten tätig ist, weiß er um das

Risiko. Und weist auf andere Menschen

hin, denen es ebenso geht.

Zahnimplantat in der Regel

für unter 990 Euro

„Wenn man jetzt die Kassiererin

im Supermarkt, den Pfleger oder

auch den Polizisten sieht, dann

sollte man daraus auch lernen.

Nur Lob allein reicht da nicht. Es

geht darum, auch nach Corona mit

den Menschen solidarisch zu sein,

deren Bedeutung man jetzt so klar

erkennt“, so Dr. Dibah.

Und tatsächlich hat sich Dr. Dibah

lange vor der Corona-Pandemie

für genau diese Gruppe stark gemacht

So sagte er bereits 2019

in der ZaS: „Wir müssen uns als

Gesellschaft insgesamt und alle

miteinander fragen, was wir wollen.

Wenn zum Beispiel in Freiburg

die Mieten so hoch sind, dass sich

das viele Menschen gar nicht mehr

leisten können, dann verändert

sich doch auch das Bild insgesamt.

Wenn da der Polizist, die Verkäuferin

im Supermarkt, der Müllwerker

oder die Zahnarzthelferin gar nicht

Moderne Praxis mit Fensterblick: In der Habsburgerstraße 103 ist das

Zahnarzt-Ehepaar Dibah seit über 17 Jahren tätig

mehr in der Stadt leben können,

in der sie doch arbeiten, was heißt

das dann für uns alle?“ So ist Dr.

Dibah gespannt, ob nach den doch

tiefgreifenden Erfahrungen mit der

Corona-Pandemie ein Umdenken

stattfinden wird. Er selbst hat sich

ja in seinem Bereich in den letzten

17 Jahren den Ruf als „Robin

Tooth“ erworben, eben aufgrund

seines sozialen Konzepts.

Das Zahnarztehepaar Andrea und

Kambiz Dibah hatte schon bei der

Eröffnung ihrer Praxis das Ziel,

die Basisleistungen im Rahmen

dessen anbieten zu können, was

die Kassen bezahlen. So verlangt

man in der Dibah-Praxis beispielsweise

für Zahnreinigung,

Wurzelbehandlung und Kunststoff-Füllungen

keinerlei Zuzahlung.

Als dies gut gelang, kam vor

zehn Jahren der nächste Schritt:

Das Ehepaar Dibah hat für ihr

soziales Konzept eine hauseigene

Kalkulation aufgestellt. Und nach

dieser Kalkulation gelingt es ihnen

in der Regel, die Kosten für ein

Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen

(Einzelzahnversorgung auf

ein Implantat okklusal verschraubt

aus NEM (CoCrMo-Legierung) und

vollständig Keramik verblendet.

Hiervon wird dann jeweils noch

der Zuschuss, abgezogen den die

Kassen übernehmen, und der je

nach Situation verschieden hoch

ausfällt. „Momentan liegt der gesetzliche

Festzuschuss in der Regel

zwischen 336,50* Euro bis zu

973,06* Euro. Das bedeutet, dass

der Eigenanteil für den Patienten

in der Regel zwischen ca. 25,94*

Euro und ca. 662,50* Euro liegen

kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die

Zahlenangaben richten sich nach

aktuellen Punktwerten der Krankenkassen

und weichen in der

Regel nur geringfügig ab).

Wir müssen uns fragen

was wir insgesamt wollen

Schlanke Strukturen, geschickter

Einkauf des hochwertigen Materials

und ambitionierte Mitarbeiter

sind die Basis seines Konzeptes.

„Wir sind extrem straff organisiert,

arbeiten effizient. Und klar, unser

Konzept hat auch seinen Preis:

Wir müssen eben ein paar Stunden

länger arbeiten“, führt Dr. Dibah

aus. Das kommt an.

Neben der Firma “Camlog“ hat er

auch die weltweit renommierte

Firma “Straumann” (mit Hauptsitz

in Freiburg) sowie „Nobel

Biocare“ als Partner gewonnen,

deren Implantate bester Güte er

verarbeitet. Der Ritterschlag für

Robin Tooth!

Und das Ehepaar Andrea und

Kambiz Dibah macht auch klar:

„Wenn ich ein Luxusambiente

schaffen will, mit goldenen

Türklinken und Marmorböden,

dann kann mein Konzept nicht

klappen. Am Ende des Tages

zahlt jemand den Luxus – das

sind die Patienten.“

Und jetzt, in den Zeiten des

Virus, wo überall Knappheit

herrscht, kommt Dr. Dibah die

straffe Organisation zugute.

*Ein Festpreis für einen Patienten

kann nie pauschal angegeben werden,

da die Kosten je nach Fall, Zuschuss

und Behandlungsumfang individuell

kalkuliert werden müssen.

n Zahnärzte Andrea Dibah

und Kambiz Dibah,

Telefon 0761-35594,

mail@zahnarztpraxis-dibah.de

www.robin-tooth.de

Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links)

und Kambiz Dibah mit ihren Zahnarzthelferinnen


12 MARKT TRAUER

Samstag, 9. Mai 2020

Trauern in der Krise

Samstag, 9. Ma

Ausgabe 288 am 9. M

Der Tod stört

unsere geschäftige

Sorglosigkeit.

Das Kontaktverbot aufgrund Corona macht Abschiednehmen schwieriger.

Ein Online-Portal bietet Ideen für Trauernde

Samstag, 9. Mai 2020

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Er erinnert uns daran,

dass das Leben

ein Geschenk ist.

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Bestattungen • Überführungen

Werte verbinden

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www.bestattungsinstitut-mueller.de

Seit über 100 Jahren im Dienste der betroffenen Menschen

Bestattungsinstitut

Kontaktverbote

aufgrund der Corona-Pandemie

sind für Trauernde besonders

belastend. Für das

Portal www.gute-trauer.

de haben Expertinnen eine

Reihe von Ratschlägen

zusammengetragen, wie

Betroffene und Menschen

aus deren Umfeld trotz der

Einschränkungen gut für

sich und andere sorgen

können.

Adalbert Faller

Tel.: 07665/ 13 07

Fax: 07665/ 28 25

Bestattungen 79232 March-Hugstetten· Überführungen info@natuerlich-faller.de · Trauerbegleitung

Dorfstr. 20 · 79232 March-Hugstetten · Tel.:07665 / 13 07 · info@natuerlich-faller.de

Wir beraten Sie gerne

Eher selten sterben

die Menschen zuhause,

meist in Einrichtungen

wie Krankenhäusern und

Altenheimen. Durch die

Besuchsverbote und Einschränkungen,

die die Verbreitung des Coronavirus

eindämmen sollen, besteht

die Problematik, dass es Angehörigen

dann nicht möglich ist, sich

von ihren geliebten Menschen zu

verabschieden, sich noch wichtige

Dinge zu sagen oder notwendige

Dinge zu regeln.

Die zahlreichen Vorschriften

bringen aber noch andere Konsequenzen

mit sich. So ist es Personen

nicht gestattet, in größeren Gruppen

zusammenzukommen. Das hat Auswirkungen

darauf, wie Menschen

derzeit den Verlust einer Bezugsperson

erleben. Beispielsweise finden

Beerdigungen, wenn überhaupt, nur

noch in sehr kleinem Kreise statt.

Auch (Kondolenz-) Besuche bei

den Betroffenen sind kaum mehr

möglich. Darüber hinaus können

auch die Trauerfachkräfte

nur noch eingeschränkt

für die Hinterbliebenen

da sein.

Was können Trauernde

nun trotz der schwierigen

Umstände für sich

tun? Besonders wichtig

ist es, weiterhin Kontakte

aufrecht zu erhalten, sei

es durch Telefongespräche,

E-Mails, Messenger-Dienste

oder sonstige

Kanäle. Hilfreich sind

unter anderem auch feste

Routinen und die Sorge

für das körperliche Wohlbefinden,

zum Beispiel

durch Bewegung an der

frischen Luft.

Heidi Müller, Hildegard Willmann,

Ruthmarijke Smeding, Urs

Münch und Birgit Wagner informieren

im Portal www.gute-trauer.de

regelmäßig darüber, wie Trauernde

mit der aktuellen Situation umgehen

können. Darüber hinaus geben

sie Menschen aus dem sozialen

Umfeld der Trauernden Ratschläge

an die Hand, wie sie füreinander da

sein können.

©Foto: Aeternitas e.V.

Anzeigenservice

07641 / 967 50 20

anzeigen@zas-freiburg.de

Der kostenlose Fahrservice

für mühelose Grabbesuche auf dem

Hauptfriedhof Sie erreichen in Freiburg uns – für Tag ältere

& gehbehinderte und Nacht Menschen unter

O761-273044

Montags bis freitags, 11.00 bis 15.30 Uhr

alle ½ Stunde ab Haupteingang.

Seit mehreren Wochen gelten

aufgrund der Corona-Pandemie

Einschränkungen für das Abschiednehmen

von Verstorbenen.

Die einzelnen Bundesländer geben

hier jeweils einen unterschiedlichen

Rahmen vor, den die Behörden vor

Ort dann anwenden müssen.

TIPP

Einschränkungen für Trauerfeiern

Bundesländer geben den Rahmen vor

In Baden-Württemberg dürfen

nicht mehr als fünf Personen sowie

weitere direkte Verwandte, häusliche

Gemeinschaften, Ehe- oder Lebenspartner

teilnehmen. Zulässig sind dabei Erdund

Urnenbestattungen sowie Totengebete

unter freiem Himmel. Der oder die

Geistliche bzw. Trauerredner oder Trauerrednerin

ist auf den teilnehmenden

Personenkreis nicht anzurechnen.

Bestatter und weitere Helfer sind

ebenso nicht anzurechnen, wenn

sie mit der Trauergemeinde nicht

in Kontakt stehen. Bei Aufbahrungen

in Leichenhallen und ähnlichen

Einrichtungen ist eine Besichtigung

der Leiche durch mehrere Personen

gleichzeitig untersagt

Informationen unter:

✆ 07 61 / 137 56 49 (automat. Bandansage)

✆ 01 52 / 34 73 34 47 (nur während der Fahrzeiten)

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Samstag, 9. Mai 2020

MODERNISIEREN MARKT 13

tag, 9. Mai 2020

am 9. Mai 2020

Große Wirkung

Auch in kleinen Bädern muss man nicht auf Komfort verzichten.

Raffiniert sind Badewannen mit eingebauten Duschzonen

Samstag, 9. Mai 2020

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Rund neun Quadratmeter ist

durchschnittlich ein deutsches

Badezimmer groß, das

hat die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft

herausgefunden. Doch

auch, wer nur sechs oder sieben Quadratmeter

zur Verfügung hat, dem

stehen alle Türen für sein künftiges

Traumbad offen. Auf Wellness, Komfort

und Design dabei verzichten?

Mitnichten! Es ist manchmal zwar

schon eine kleine Herausforderung,

um auf einer solchen Fläche eine große

bodenebene Walk-in-Dusche oder

auch einen großzügigen Waschplatz

mit viel Stauraum unterzubringen –

aber es ist machbar.

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schwierigsten Stellen!

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Gerade in kleinen Räumen werden,

anders als früher, als es noch

hieß „Kleines Bad, kleine Fliesen“,

heute vor allem großformatige Fliesen

eingesetzt. Häufig wird auch

nur im eigentlichen Nassbereich gefliest,

und dabei nur noch im Duschbereich

raumhoch. Es dominieren

Weiß, Schwarz und Grau. Akzente

werden zudem nicht selten durch

an der Wand verlegte Bodenfliesen

gesetzt. Ein neuer Trend ist es, die

Wände mit einer Spachteltechnik zu

Foto: Elements/akz-o

versehen. Das hat den Vorteil, dass

das Bad fugenlos ist und damit sehr

reinigungsfreundlich wird.

Dusche oder Wanne – was ist

ratsam im kleinen Bad? Heute wird

bei der Sanierung oft die Badewanne

ausgebaut und dafür eine große

Dusche installiert. Aber es gibt auch

Alternativen, wie die Wanne mit

eingebauter Duschzone oder die

Wanne mit Tür – bei dieser Version

kann man baden und eben nach

Bedarf auch duschen.

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Dachgeschoss-Wohnungen

haben oft den Ruf, im

Sommer besonders heiß zu

werden. Doch mit dem richtigen

Hitzeschutz gibt es keinen Grund

zur Sorge.

Mit Rollläden und Hitzeschutz-Markisen

stehen unterschiedliche

Lösungen für Dachfenster

zur Verfügung, die auch im

Sommer für angenehme Temperaturen

im Dachgeschoss sorgen. Sie

liegen außen vor dem Fenster und

stoppen die energiereichen Strahlen

der Sonne, bevor sie auf die Scheibe

treffen.

Diese Lösungen können als

elektrisch oder solarbetriebene Varianten

dank moderner Zubehörtechnik

auch automatisch über Sensoren

gesteuert werden. Je nach Wetterlage

und Raumtemperatur werden

die elektrisch oder solarbetriebenen

Hitzeschutz-Lösungen automatisch

geschlossen, bevor sich die Räume

aufheizen. Außerdem können sie

jederzeit von überall über eine App

oder per Sprachsteuerung bedient

werden.

Vor der Entscheidung für eine

Variante lohnt es sich, genau

zu analysieren, was erreicht wer-

Hitzeschutz-Markisen verhindern, dass die energiereichen Strahlen auf die

Scheibe treffen und den Raum aufwärmen.

den soll: Ist neben Hitzeschutz

beispielsweise auch Verdunkelung

oder Lärmschutz erwünscht? Wie

wichtig sind Tageslichteinfall und

ein freier Blick nach draußen? Rollläden

halten nicht nur Hitze ab,

sondern verdunkeln den Raum auch

bei hellem Tageslicht vollständig

und schützen zudem vor Lärm. Das

macht sie zur idealen Lösung für

Schlafzimmer.

In jedem Dachgeschoss gibt es

aber auch Räume, in denen Tageslicht

essenziell wichtig ist. Küchen

oder Kinderzimmer zählen dazu.

Foto: Velux Deutschland GmbH/akz-o

Hier bieten sich Hitzeschutz-Markisen

an. Mit der klassischen, bunt

gestreiften Terrassenmarkise hat

diese Lösung optisch wenig gemeinsam:

Das wetterbeständige Gewebe

liegt dezent außen vor dem Fenster

und hält die energiereichen Sonnenstrahlen

fern. Entscheidet man

sich für die Markise in der Tageslicht-Variante,

bleibt der Raum so

hell, dass Kinder ihn beispielsweise

fürs Spielen oder das Erledigen

von Hausaufgaben nutzen können.

Auch der Ausblick durch das Dachfenster

bleibt erhalten.

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14 MARKT MODERNISIEREN

Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Ma

keine halben

sachen

Klimafreundlich wohnen

Das Förderprogramm der Stadt Freiburg

11. und 15. Mai 2020:

Online-Fachseminar und Beratungen

zu Photovoltaik und Dämmung

Alle Angebote

sind kostenfrei!

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Für das Jahr 2020 suchen wir Auszubildende

in den folgenden Ausbildungsberufen:

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Wärmedämmung

Umweltschutzamt lädt zu kostenlosen Online-Fachseminaren ein.

Samstag, 9. Mai 2020

Fachvorträge und individuelle Beratungen auch zu steuerlichen Vorteilen

Die Heizung nicht voll aufdrehen,

nicht zu lange duschen,

das Licht ausschalten, wenn

man aus dem Raum geht – so stellen

sich viele Menschen Energiesparen

zu Hause vor. Dabei gibt es auch

Methoden, die weniger Aufmerksamkeit

erfordern und trotzdem die

Energiekosten senken. Welche das

sind, verrät das städtische Umweltschutzamt

am Montag, 11. sowie am

Freitag, 15. Mai, wenn Hausbesitzerinnen

und -besitzer in Freiburg zu

einem Online-Fachseminar und individuellen

Beratungen um die Themen

Wärmedämmung und Photovoltaik

eingeladen sind.

Eine dieser Methoden, die viele

Vorteile mit sich bringen, ist die

Wärmedämmung an Dach und Fassade.

Wer sich dafür entscheidet,

senkt seine Heizkosten, erhöht den

Wohnkomfort, schützt die Bausubstanz

und – weil die Heizung weniger

Primärenergie braucht – auch

das Klima. Im Zuge einer Wärmedämmung

am Dach entschließen

sich viele Hausbesitzer/innen auch

zur Installation einer Photovoltaik

(PV)-Anlage, die klimafreundlichen

Strom direkt für den eigenen Haushalt

liefert. Häufig beklagen sie bei

der Inbetriebnahme aber die Komplexität

von steuerlichen Aspekten

und oft werden die damit verbundenen

Vorteile gar nicht vollständig

erkannt und genutzt. Auch während

des Betriebs oder des Weiterbetriebs

nach Auslaufen der EEG-Förderung

herrscht oft Unklarheit über steuerliche

Faktoren.

Mit zwei kostenlosen digitalen

Informations- und Beratungsterminen

will die Stadt Freiburg dieser

Unklarheit fundiertes Wissen über

Wärmedämmung und steuerliche

Aspekten von PV entgegen stellen.

Den Auftakt bildet das Online-Fachseminar

am 11. Mai, um

17.30 Uhr. Nach der Vorstellung

des neuen städtischen Förderprogramms

„Klimafreundlich wohnen“

referiert ein Energieberater über

Wärmedämmung und Dachsanierung.

Anschließend informiert ein

Steuerberater über steuerliche Kriterien

bei der Installation und dem

Betrieb einer PV-Anlage.

Am 15. Mai, ab 13 Uhr, finden

persönliche Beratungen mit unabhängigen

Energieberater/innen

online oder telefonisch statt. Dabei

werden Fragen von Hausbesitzer/

innen zu ihrem geplanten Sanierungsvorhaben

beantwortet.

■ Anmeldungen für das Online-

Fachseminar und die Beratungen

sind kostenlos und online auf

www.earf.de, per Mail an

veranstaltung@energieagenturfreiburg.de

oder telefonisch unter

0761/79177-17 möglich.

Meisterprämie ab jetzt

©exclusive-design - stock.adobe.com

Ausgabe 288 am 9. M

Nach erfolgreicher Meisterausbildung:

Landesprämie kann bei der Handwerkskammer beantragt werden

Seit Mai kann in Baden-Württemberg

nun die vom Handwerk

schon lange geforderte

Meisterprämie beantragt werden.

Alle Absolventinnen und Absolventen,

die seit dem 1. Januar 2020 ihre

Meisterprüfung erfolgreich abgelegt

haben, erhalten vom Land eine Prämie

in Höhe von 1.500 Euro. Mit der

Prämie soll die Meisterausbildung im

Handwerk gestärkt und zur dringend

notwendigen Fachkräftesicherung

beigetragen werden.

©Foto: HWK FR, Felix Risch

Allein im Kammerbezirk Freiburg

legen jedes Jahr rund 400 junge

Menschen ihre Meisterprüfung

ab. „Die Meisterinnen und Meister

leisten wichtige und wertvolle Arbeit,

insbesondere für die Ausbildung.

Außerdem ist der Meister

eine wichtige – wenn nicht die

wichtigste – Voraussetzung zur

Übernahme und Führung eines

Betriebes“, erläutert Kammerpräsident

Johannes Ullrich. „Die Anerkennung

und Wertschätzung der

Meisterausbildung im Handwerk

ist mir ein Herzensanliegen. Der

Meistertitel steht für Qualität und

Fachkompetenz“, ergänzt Ullrich.

Es sei außerdem eine Tatsache, dass

Meisterbetriebe länger am Markt

bestehen als Betriebe ohne Meister.

Mit der Meisterprämie investiert das

Land also in kluge Köpfe und die

wirtschaftliche Kraft von morgen.

Um mehr junge Menschen für das

Handwerk zu begeistern, braucht

es starke Signale für die Gleichwertigkeit

von beruflicher und akademischer

Bildung. Ein solches kann

die Meisterprämie sein, zumal sie

die Wertschätzung für die Leistung

von Handwerksmeisterinnen und

-meistern ausdrückt. Längst sind

Karriere- und Verdienstperspektiven

vergleichbar mit einigen akademischen

Bildungswegen. Es geht

also insbesondere um den hohen

Stellenwert der beruflichen Bildung.

Für Meistervorbereitungskurs und

Meisterprüfung werden Gebühren

erhoben und fallen teilweise hohe

Materialkosten für ein Meisterstück

an.

Meisterinnen und Meister, die

ihre Prüfung im Kammerbezirk Freiburg

abgelegt haben, können die

Prämie ab sofort bei der Handwerkskammer

Freiburg beantragen. Der

Antrag steht auf der Internetseite

der Kammer www.hwk-freiburg.

de/meisterpraemie zum Download

bereit. Weitere eine Million Euro

will das Land für die Meistergründungsprämie

bereitstellen. Dieser

Prämie soll es voraussichtlich ab

dem dritten Quartal 2020 geben.


Samstag, 9. Mai 2020

BERUF & KARRIERE MARKT 15

tag, 9. Mai 2020

am 9. Mai 2020

Samstag, 9. Mai 2020

Freiwilligendienst

Horizont erweitern

Jetzt bewerben für ein FSJ 2020/2021.

©Foto: micromonkey, stockadobe

Bessere Bedingungen

Höhere Mindestlöhne, mehr Urlaubstage in der Pflegebranche:

Von Mai an steigen die Löhne für Pflegefach- und Pflegehilfskäfte

Gute Nachrichten für alle, die

in der Alten- und ambulanten

Krankenpflege arbeiten: Das

Bundeskabinett hat den Weg für höhere

Mindestlöhne und mehr Urlaub

freigemacht.

Gut 1,2 Millionen Menschen

arbeiten in der Altenpflege. Ob Hilfskraft

oder Pflegefachkraft: Für alle

gelten künftig höhere Mindestlöhne.

Das regelt eine Verordnung des

Bundearbeitsministeriums, mit der

sich das Bundeskabinett befasst hat.

Für Pflegehilfskräfte werden ab

1. Mai 2020 die Mindestlöhne in vier

Schritten bis zum 1. April 2022 auf

im Osten und im Westen einheitliche

12,55 Euro pro Stunde steigen. Bereits

ab dem 1. September 2021 wird

es keine regional unterschiedlichen

Pflegemindestlöhne mehr geben.

Die Pflegekommission hat darüber

hinaus zum ersten Mal einen

Mindestlohn für qualifizierte Pflegehilfskräfte

und für Pflegefachkräfte

festgelegt: Für qualifizierte

Hilfskräfte mit einer einjährigen

Ausbildung wird ab 1. April 2021

ein Mindestlohn von 12,50 Euro

(im Westen) beziehungsweise 12,20

Euro (im Osten) gelten. Ab 1. April

2022 sind es dann in Ost und West

13,20 Euro.

Pflegefachkräfte mit dreijähriger

Ausbildung werden ab dem 1.

Juli 2021 bundesweit mindestens 15

Euro erhalten, ab dem 1. April 2022

soll der Mindestlohn 15,40 Euro

betragen.

Zusätzlich zum gesetzlichen

Urlaubsanspruch wird es für alle

Beschäftigte in der Pflege weitere

bezahlte Urlaubstage geben: bei

Beschäftigten mit einer Fünf-Tage-Woche

für das Jahr 2020 fünf

Tage. Für die Jahre 2021 und 2022

wird der Anspruch auf jeweils sechs

zusätzliche Tage steigen.

Die Pflegekräfte tragen eine große

Verantwortung für das Leben und

die Gesundheit der Bürgerinnen und

Bürger in Deutschland. Das zeigt

nicht zuletzt auch die aktuelle Corona-Pandemie.

Um dieser Verantwortung

und Leistung gerecht zu werden

und die Arbeitsbedingungen in der

Pflege zu verbessern, hatte die Bundesregierung

zunächst im Juli 2018

die Konzertierte Aktion Pflege ins

Leben gerufen. Mit der Verordnung

des Bundesarbeitsministeriums setzt

die Bundesregierung nun Empfehlungen

der Pflegekommission um.

Diese hatte höhere Mindestlöhne und

mehr Urlaubstage empfohlen.

Wo und wie kann man sich

für ein Freiwilliges Soziales Jahr

(FSJ) bewerben? Bis wann sollte

man sich bewerben? Was man

bei einer Bewerbung für ein FSJ

2020 wissen sollte und wie der

Ablauf ist:

Eine FSJ-Bewerbung ist grundsätzlich

unkompliziert. Wenn

man ein freiwilliges Jahr im

Herbst 2020 starten will, kann

man sich ab sofort für das

Kursjahr 2020/2021 bewerben.

Damit man Platz in einem gewünschten

Einsatzbereich für ein

soziales Jahr findet, lohnt es sich,

wenn man sich frühzeitig für ein

FSJ bewirbt. Empfohlen wird, sich

ein halbes Jahr im Voraus um ein

FSJ zu kümmern. Doch teilweise

ist es auch möglich, kurzfristig

innerhalb von vier Wochen ein

FSJ zu beginnen. Auch Quereinsteiger

haben während des Jahres

zwischen November und Juni die

Möglichkeit, ein FSJ zu beginnen.

Der Bewerbungsablauf für ein

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ist

ganz einfach und erfolgt in vier

Schritten:

1. FSJ-Platz selbst finden und

direkt bei einer sozialen Einrichtung

bewerben oder Hilfe

und Beratung bei der Stellensuche

nutzen

2. Bewerbungsgespräch und

Probearbeitstag

3. Entscheidung und Vereinbarung

4. Einführungsnachmittag zum

Freiwilligendienst

Teil haben. Teil sein.

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16 SPORT FUSSBALL Samstag, 9. Mai 2020

Samstag, 9. Ma

Ausgabe 288 am 9. M

Samstag, 9. Mai 2020

Signale in der Krise:

Werden die Bayern nun

Leroy Sané holen, oder doch

Timo Werner, oder beide und

noch viel mehr?

Fotos: Witters

Es ist ein schiefer Schulterschluss

Fußball-Bundesliga. Die Geisterspiele der Liga dürfen quasi auf Bewährung stattfinden. Die Absurdität besteht allerdings darin,

dass der Fußball normalerweise ein Gemeinschaftserlebnis ist, und zwar für Spieler wie Zuschauer. Von Michael Zäh

Die Bundesliga darf wieder

spielen. Bund und Länder

gaben dafür grünes Licht.

Zuvor hatte die DFL zusammen mit

denn Vereinen ein Hygiene-Konzept

vorgelegt, das sich gewaschen hat,

sozusagen. Es sieht unter anderem

eine Menge Tests für Spieler, Trainer,

Betreuer und allen Leuten darum

herum vor. Und prompt kam es in

der ersten Testreihe bei 1724 Tests

zu zehn positiven Fällen. Daraufhin

wurde heftig diskutiert, ob dies nun

bereits das Scheitern des vorgelegten

Konzeptes war oder umgekehrt

ein Beweis für dessen Tauglichkeit.

Nun hat sich die Politik dafür

entschieden, dass Ballspielen auf

Bewährung wieder möglich ist. Die

Bundesliga startet am 15. Mai mit

den sogenannten Geisterspielen.

Noch ist uns nicht jedes Detail klar,

wie das dann bei den Geisterspielen

aussehen soll. Zum Beispiel wäre da

die Frage: Wer holt den Ball, wenn

der mal ins Aus geschossen wurde?

Wird es Balljungen/Ballmädchen

geben, wie in normalen Zeiten, die

wie gute Geister stets eine Menge

Bälle im Auge und jeweils einen

von ihnen in Händen tragen? Oder

müssen die Bundesliga-Kicker dann

(wie im Amateurfußball üblich) über

die Bande springen, um dem weit

ins Aus getrudelten Ball hinterher

zu hechten?

Ja okay, das ist eine Nebensächlichkeit.

Aber sie symbolisiert

so die eigentliche Frage: Ist denn

Bundesliga-Fußball ohne Publikum

überhaupt noch etwas wert? Also

jetzt mal abgesehen von dem Umstand,

dass die Vereine das TV-Geld

brauchen, um nicht pleite zu gehen.

Sind „Geisterspiele“ nicht irgendwie

pervers?

Die Absurdität besteht darin,

dass der Fußball normalerweise ein

Gemeinschaftserlebnis ist, und zwar

für Spieler wie Zuschauer. Dies ist

der Sinn des Spiels. Als gesellschaftliches

Ereignis wie auch sportlich,

wo es ja auch nicht völlig egal ist,

ob ein Team mehr oder weniger

von den Zuschauern unterstützt

wird, ob es sich um Heim- oder

Auswärtsspiele handelt, ob über

80.000 Zuschauer wie in Dortmund

Rabatz machen.

Und jetzt sind die Stadien leer,

jedes Spiel geistert vor sich hin, als

fände es im Weltraum statt, quasi

Space-Odyssee mit Desinfektions-

Feeling. Hygienisch, könnte man

sagen. Nicht nur sauber, sondern

rein, wie ehemals ein Waschmittel

warb. Aber eben: Ist das der Sinn

des Kicks?

Natürlich nicht. Wie in fast allen

anderen gesellschaftlichen Bereichen

heißt es zur Antwort: Ist ja nur

vorübergehend! Da sollen sogar

die Fangruppen schon signalisiert

haben, dass sie das Geister-Konzept

nicht gefährden wollen und daher

darauf verzichten werden, sich in

Scharen rund um die Stadien zu

versammeln. Die Fans wollen so

ihre Vereine retten, die das TV-

Geld brauchen. Das ist spektakulär.

Denn sonst verläuft die Frontlinie

ja so, dass Fans gegen Kommerz im

Fußball mobil machen und auch die

Fernsehgelder anprangern, insofern

Ein Geist mit Humor: Die Fangruppen wollen zurückhaltend sein, sagen sie

es beispielsweise Montagsspiele zur

besseren TV-Vermarktung gibt.

Es ist ein schiefer Schulterschluss,

wenn Fans jetzt schlucken,

dass sie nicht ins Stadion dürfen,

aber trotzdem gespielt wird. Und es

ist auch seltsam, dass die Klubs das

alles kritiklos mitmachen. Es könnte

ja auch Stimmen geben, sagen wir:

von Christian Streich, die sagen,

dass es in der momentanen Krise

besser wäre, die Saison einfach abzubrechen,

anstatt sich selbst und

den Fußball zum Corona-Laborversuch

zu machen.

Offensichtlich hört auch hier

beim Geld der Spaß auf. Fußball

zeigt sich jetzt als Ware, ja sogar als

ein Kunstprodukt, das sich genau

deshalbt in Abhängigkeit gebracht

hat. Es ist zuviel Künstliches darin,

zuviel Aufgeblähtes (Gehälter von

Spielern, Ablösesummen etc.) und

die Herren über das Geschehen sind

immer die Geldgeber.

Also wird gekickt, nur für die

Augen der Kameras, die dann das

Gemeinschaftserlebnis „live“ in die

Fernsehgeräte der Republik jagen,

vor denen selbstverständlich immer

nur eine Person, okay zwei dürfen

es sein, sitzen werden. Ist doch logo.

Der Laborversuch findet somit

nicht nur in den Stadien statt,

sondern in den Wohnzimmern von

Leipzig, Bremen bis Bayern. Die

vom SC Freiburg kicken nebenbei

gesagt beim ersten Geisterauftritt in

Leipzig. Danach kommt Bremen in

das Schwarzwaldstadion, falls nicht

gleich am ersten Geisterspieltag

soviel schief geht, dass alles wieder

abgebrochen wird.

Interessant ist gar nicht so sehr

die Diskussion darüber, ob nun

dem Profifußball in Deutschland

eine Sonderrolle eingeräumt wird.

Eher wird es die Frage sein, ob die

Liga und die Vereine aus der Corona-Zwangspause

grundsätzliche

Lehren ziehen können und werden.

Wird nicht hier und da zu eng

kalkuliert? Könnte man nicht bei

den riesigen Summen, die von den

Klubs umgesetzt werden, mehr in

die eigene Substanz investieren?

Nun ja, sagen wir so: Mitten in der

Corona-Krise hörte man ja vom

FC Bayern, dass man Spieler von

internationalem Format an die Isar

bringen will, Leroy Sané oder Timo

Werner oder beide und noch mehr.

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