DorfStadt 07-2020
Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.
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Zeitung für Rissen | Sülldorf | Iserbrook | Blankenese | Osdorf | Nienstedten | Groß Flottbek | Othmarschen | Bahrenfeld | Schenefeld
Ausgabe 05/20 · vom 2. April 2020 | Verlag/ Redaktion Tel.: 87 08 016-0, www.dorfstadt.de | redaktion@dorfstadt.de
Alle drei Wochen
kostenlos ins Haus
NICHT ERHALTEN? Anrufen: 87 08 01 60
BLANKENESE: S.4
»Docksche« wird
100 Jahre
ELBVORORTE: S.5
Vom Glück mit
den Masken
ELBVORORTE: S.8
Anjes Tjarks
im Interview:
Respekt vor LKW
Runder Tisch
Blankenese
fordert WLAN
für Flüchtlinge
Seit 10 Jahren bereits fordert
Helga Rodenbek mit Ehren -
amt lichen vom Runden Tisch
Blankenese WLAN-Anbindung
der Flüchtlingsunterkünfte in
Blankenese, Sülldorf und Ris -
sen. Im Rahmen der Corona-
Krise wird jetzt deutlich, welche
Nachteile sich daraus vor allem
für Schulkinder ergeben: Die
ohnehin benachteiligten Kinder
können vom Online-Unterricht
derzeit nicht profitieren, auch
Hausaufgaben erhalten Sie nur
von besonders engagierten
Lehrkräften, die sich persönlich
um ihre Schülerinnen und
Schüler in den Unterkünften
kümmern. Das Argument der
Behörden, WLAN könne Terro -
r is mus aus den Unterkünften
fördern, kann Rodenbek nicht
nachvollziehen: „Terrorismus
findet auch ohne WLAN in
Unterkünften statt“. Mit einem
Schreiben an die Sozial- und
Schulbehörde macht sich Ro -
den bek für eine Online-Aufrü -
stung der jungen Flüchtlinge
stark. Derweil sammeln Ehren -
amtliche aus Blankenese und
Rissen Laptops und ausgediente
PCs für die Kinder am Björn -
sonweg und in der Suurheid.
www.dorfstadt.de
Foto: Sandro Halank/Wikimedia
Hans-Jürgen Odrowski steht vor einem Loch im Radweg unter der S-Bahnbrücke über der
Sülldorfer Landstraße. Er ist selbst Opfer eines Schlaglochs geworden
Der Bezirks-Seniorenbeirat
fordert vom Bezirk mit
„ziemlicher Regelmäßig -
keit“, die Straßen und Wege
häufiger auf Schlaglöcher
und Stolperfallen hin zu
untersuchen. Doch zahlreiche
hochstehende Betonplatten
und Löcher in Gehwegen und
Straßen behindern vor allem
ältere Mitbürger oder sorgen
für Verletzungen.
Besonders gehäuft traten die
Lücken in der Pflasterung in
der Sülldorfer Landstraße und
in der Straße Forsteck auf,
sodass der Journalist und Iser -
brooker Rentner Hans-Jürgen
Odrowski im Dezember 2016
bei der Rückkehr vom Einkauf
gestürzt war. Die Folge: aufgeschürfte
Knie und verletzte
Hände. Vor allem die rechte
Hand ist noch immer bedingt
funktionsfähig, Odrowski muss
eine Handgelenksstütze tragen.
Eine Operation ist für ihn keine
Option, zumal mehrere Chirur -
gen ihm davon abgeraten
haben: Hoffnung auf eine vollständige
Wiederherstellung der
Funktion selbst nach einer
Operation besteht nicht.
Bis letzte Woche bestanden die
Stolperfallen. Dann erst rückten
Straßenbauarbeiter an, die
den Gehweg erneuerten. Drei -
ein halb Jahre dauerte das.
Für Odrowski definitiv zu
lange. „Die Stadt sollte endlich
ihrer Pflicht für sichere Wege
nachkommen“, fordert er. „Die
Zahl der Bürger, die auf maroden
Gehwegen zu Schaden
gekommen sind, hat sich erheblich
erhöht“, behauptet er und
ELBVORORTE
macht deutlich: „Bezirke sind
für die Stürze und Verletzungen
verantwortlich. Bei Schadener -
satzansprüchen müssen sie
zahlen!“ Nach seiner Erfahrung
lehne die Stadt zunächst mit
Methode eine Zahlung an die
Geschädigten ab.
„Ich kann nur empfehlen, sich
an den Wegewart des Bezirks zu
wenden, sobald Sie neue Stol -
perstellen entdecken“, regt
Sabine Illing, Vorsitzende des
Bezirks-Seniorenbeirats Altona
an. Manchmal dauere es gar
nicht lange, bis die Mitarbeiter
des Bauhofes anrückten, um die
Schlaglöcher zu beseitigen.
Regressansprüche gegenüber
der Stadt durchzusetzen sei
aber schwierig. Dazu müsse
erstmal ein Verstoß gegen die
Verkehrssicherungspflicht
nach gewiesen werden. Das
könnte kompliziert werden.
„Es ist für Bürger manchmal
nicht einfach nachzuvollziehen,
Werden
Senioren
vom Bezirk
vergessen?
Seniorenrat setzt sich für Sanierung
der Gehwege ein | Markus Krohn
Sanierung des Gehweges im
Forsteck letzte Woche Foto: Krohn
Foto: Krohn
welche Arbeiten im Bezirk
Vorrang haben“, erklärt auch
Bezirkssprecher Martin Roehl.
Das führe dann manchmal zu
Verstimmungen. Die Wege und
Straßen würden aber in unregelmäßigen
Abständen vom
Amt kontrolliert und dann auch
ausgebessert, wo es notwendig
sei. Schwierig wird es beispielsweise,
wenn Gehwegplatten
von Baumwurzeln hochgedrückt
würden. Die dürfen
dann nämlich nicht einfach
beseitigt werden.
Den Bezirken steht übrigens
nur ein bestimmter Betrag pro
Jahr für die Sanierung der
Straßen und Wege zur Ver fü -
gung, der nicht nach Bedarf,
sondern nach Haushaltsricht -
linien von der Landesregierung
festgelegt wird. So kann der
Bezirk jeweils nur die dringlichsten
Arbeiten vergeben. Bei
der Festlegung der Dringlich -
keit hat auch die Meldung an
den Wegewart seinen Wert. Wer
also Stolperfallen meldet, tut
nicht nur sich, sondern auch
der Allgemeinheit einen Ge -
fallen.
Neben der Beseitigung von
Stolperfallen setzt sich der
Bezirks-Seniorenbeirat zudem
für eine bessere Beleuchtung
von Wegen ein. Das ist inzwischen
sogar Thema auf Lan -
desebene. „Ich kann nur empfehlen,
aufmerksamer darauf zu
achten, wo ich die Füße hinsetze“,
meint Sabine Illing.
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2 • DorfStadt-Zeitung 07/2020 • 14.05.2020
AH
Moin, liebe Leser,
die Seeleute stehen in der Co -
ronakrise selten im Fokus.
Dabei sind sie eine der am härtesten
betroffenen Berufsgrup -
pen. Rund 100.000 Matrosen,
Offiziere und Kapitäne sind
laut Gewerkschaft an Bord von
Handelsschiffen „gefangen“. Sie
dürfen wegen Ansteckungs -
gefahr nirgendwo an Land
gehen und die Ablöse darf nicht
anfliegen. Folge: unzählige See -
fahrer kommen seit Monaten
weder nach Hause noch an den
Arbeitsplatz. Stille herrscht
daher im Hamburger See -
manns club Duckdalben und bei
der Seemannsmission Altona
am Fischmarkt. Möge die Pan -
demie bald vorbeigehen!
Hapag-Lloyd
muss sparen
Hamburg - Die größte deutsche
Frachtreederei Hapag-Lloyd
muss sparen. Nach Angaben
von Vorstandschef Rolf Habben
Jansen sind die internationalen
Corona-Turbulenzen der Grund.
Die Kosten müssten kurzfristig
um einen mittleren dreistelligen
Millionenbetrag reduziert
werden. Das betreffe vor allem
die Flotte aus 225 Schiffen
(Transport-Kapazität: 1,6 Mio.
TEU) und Routen etwa zwischen
Asien und Europa. Die
Stellen seien „derzeit“ ebenso
sicher, wie die Liqui dität.
Manövrierunfähig
Bahamas - Das dänische Con -
tainerschiff „Maersk Vilnius“
(1.800 TEU) ist dieser Tage auf
dem Atlantik in Seenot geraten.
Durch ein Feuer war die
Maschine vor Guadeloupe ausgefallen.
Die Crew konnte die
Flammen zwar erfolgreich
selbst bekämpfen. Dennoch war
das Schiff auf offener See
manövrierunfähig geworden.
Ein Schlepper zog die „Maersk
Vilnius“ in eine Werft. Eigent -
IMPRESSUM
Die DorfStadt-Zeitung erscheint alle drei Wochen donnerstags
in den Elbvororten bei MK Medien PR- & Eventagentur,
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Redaktion: redaktion@dorfstadt.de, termine@dorfstadt.de
Anzeigen: media@dorfstadt.de
Autoren: Manuela Tanzen (m.tanzen@dorfstadt.de), Wolf A.
Wiegand (w.a.wiegand@dorfstadt.de) Herausgeber/V.i.S.d.P.:
Markus Krohn
Unverlangt eingesandte Manu skripte und PR-Berichte werden
nicht zurückgesandt und nicht vergütet. Wir behalten uns vor,
die Texte und Bilder nach Belieben zu verändern und zu veröffentlichen.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.
Druck: Boyens MediaPRINT, Heide
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I, Hamburg!
Neues aus der Schifffahrt | Wolf Achim Wiegand
DorfStadt-Redakteur Wolf-Achim Wiegand
Nächste Ausgabe: 4. Juni, Redaktionsschluss: 27. Mai 2020
Foto: Küster
lich sollte es aus der Karibik
nach Port Elizabeth in Südaf -
rika fahren.
Versäumnisse
der Kreuzfahrt?
Washington – Das US-Reprä -
sentantenhaus untersucht derzeit
das Verhalten der weltgrößten
Kreuzfahrtgruppe Car -
nival Corporation & plc beim
Ausbruch der Corona-Pande -
mie. Auf mehreren Schiffen
hatte es Infektionen, Tote und
Quarantänen gegeben. Die
Abgeordneten wollen wissen,
ob genügend für die Sicherheit
und Gesundheit von Passa gie -
ren und Besatzungen getan
worden ist. Carnival kontrolliert
neun Kreuzfahrtfirmen,
darunter AIDA Cruises und
Cunard. Der Konzern hat weltweit
109 Schiffe im Einsatz.
Warten, warten, warten
Los Angeles - Die Coronakrise
hat den Autohandel nahezu
weltweit zum Erliegen ge -
bracht. Das schlägt sich schwer
bei Reedereien der Auto trans -
portschiffe nieder. So musste
kürzlich die unter liberianischer
Flagge fahrende „Jupiter Spirit“
(14.000 TEU) der Nissan-
Motorwerke nach dreiwöchiger
Überfahrt vor Kalifornien we -
gen überfüllter Kaianlagen eine
weitere Woche auf Reede warten,
bis rund 2.000 japanische
Fahrzeuge entladen werden
konnten.
Stille auf den Flüssen
München - Nicht nur die
Betreiber von Ozeanriesen,
son dern auch die Binnen- und
Ausflugsschifffahrt ist von der
Coronakrise betroffen. Allein
auf dem Main-Donau-Kanal in
Bayern haben die Behörden 25
Prozent weniger Güterschifffe
gezählt. Der Grund: große
Werke wie BMW haben die
Produktion heruntergefahren.
Die beiden Koalitionäre in
spe, SPD und Grüne, verhandeln
vor dem Hinter -
grund der Klima- und Co -
rona-Debatten auch über
Klimaschutz und Mobili -
täts wende. Um die CO2-
Bilanz zu verbessern, wollen
vor allem die Grünen das
Radfahren attraktiver machen
und den Individualverkehr aus
der Innenstadt verbannen.
Auch der Öffentliche Nahver -
kehr soll in den Koalitions ge -
sprächen eine Rolle spielen. Hat
der Hamburger Westen eine
neue Chance auf einen 10-
Minuten-Verkehr der S1 zwischen
Wedel und Blankenese?
Oder bekommt die Idee einer
S33-Ringstrecke Vorrang?
Eine zusätzliche, westliche Elb -
querung der Bahn hatte schon
vor etlichen Jahren der FDP-
Bundestagsabgeordnete Wie -
land Schinnenburg gefordert.
Im Zuge der Verlagerung des
Fernbahnhofs Altona nach
Diebsteich und der problematischen
Erweiterung des Ham -
burger Hauptbahnhofes bringt
der Harburger SPD-Bezirks po -
litiker Frank Wiesner gemeinsam
mit Metin Hakverdi, Bun -
destagsabgeordneter der SPD,
eine S-Bahn-Ringlösung als
Linie S 33 ins Spiel. Die könnte
den Verkehr am Hamburger
Elbvororte
S1: Kommt endlich 10-Minuten-Takt?
Mobilitätswende und Corona-Krise könnten Strecke möglich machen | Konrad Matzen
ELBVORORTE
Landwirtschaft in der Groß -
stadt – wie passt das ei -
gentlich zusammen? Da -
rauf gibt es keine leichte
Antwort. Beispiele wie die mit
einem der letzten Milchbauern
der Hansestadt machen jedoch
deutlich, wie wichtig landwirtschaftliche
Flächen nicht nur
für Einzelne sind – sondern für
Landwirte und Stadtmenschen
gleichermaßen.
Da ist der Landwirt mit seiner
Familie, der seit seinem 14.
Lebensjahr Rinder züchtet und
vom Verkauf der Milch lebt:
Hauke Jaacks betreibt die Rin -
derzucht seit über 40 Jahren.
Eigentlich hatte er vor, seine
320 Milchkühe seinen kleinen
Kindern zu hinterlassen. Doch
dieser Traum scheint zu zerplatzen.
Denn der Hof, den er
bewirtschaftet und die dazu
gehörigen 16 Hektar saftiger
Weiden, auf denen seine Kühe
grasen, gehört ihm nicht. Er hat
ihn seit 2004 gepachtet. Ende
des Jahres läuft der Pacht ver -
trag aus. Er wurde von der
Eigentümerin nicht verlängert.
Stattdessen wurde der Hof im
September letzten Jahres verkauft.
Nicht an Jaacks, sondern
an einen Unternehmer, der mit
seiner Familie schon jetzt in
Rissen wohnt und den Hof
gerne in einen Pensionsstall
um wandeln möchte. Ein Traum,
den viele Unternehmer haben,
um auszuspannen und einen
Ausgleich zum Büroalltag zu
haben.
Nun handelt es sich nicht um
einen normalen Verkauf einer
Immobilie, sondern um einen
gesetzlich besonders geschützten
landwirtschaftlichen Betrieb.
Hauptbahnhof entlasten, zudem
könnte eine attraktive Ver bin -
dung zwischen Ham burger We -
sten und Süden entstehen.
Damit haben auch Pendler aus
anderen Bereichen der Stadt
Vorteile. Das ist ein guter
Grund, dass zumindest eine
Mach barkeitsstudie in den Koa -
litionsverhandlungen zwischen
SPD und Grünen aufgenommen
wird, die übrigens vom Bund
finanziert werden würd, denn:
„Auf Bundesebene sind die
Weichen für die Zukunft neu
gestellt. Im Deutschen Bundes -
tag haben wir es gesetzlich
mög lich gemacht, dass der
Bund große Teile des Ausbaus
des Nahverkehrs finanzieren
kann. Dafür setzte ich mich
ein", verkündete vor kurzem
Hakverdi.
Ersten Planungen nach soll die
Strecke der S33 von Bostelbek
über Hausbruch, Moorburg,
Waltershof, dann durch einen
Tunnel an das nördliche Elb -
ufer und von dort direkt zum
Bahnhof Altona führen, wo die
S-Bahn an das bereits vorhandene
Streckennetz andockt.
Auch die Bürgerinitiative Prellbock unterstützt die westliche Elb que -
rung. Genauso wie eine Güter-Umgehung im Osten Abb.: Prellbock
Als solcher darf er laut Gesetz
nur an einen anderen Landwirt
verkauft werden. Zuständig für
die Prüfung solcher Geschäfte
ist die Wirtschaftsbehörde, die
dem neuen Besitzer bescheinigte,
den landwirtschaftlichen Be -
trieb aufrecht zu erhalten. Das
Gesetz macht dabei keinen
Unterschied zwischen lang -
jährig tätigen Landwirten und
solchen, die sich weiterbilden
oder den Hof von einem ausgebildeten
Landwirt führen lassen.
Für Jaacks ist die Milchvieh -
haltung sein Lebenswerk, das er
gern auf dem Moorhof weitergeführt
hätte. Er wäre sogar
bereit gewesen, den Hof zu
den selben Konditionen zu kaufen
wie sein Wettbewerber, um
ihn weiter bewirtschaften zu
können. Den Zuschlag erhielt
er trotzdem nicht. Grund dafür
dürften Streitigkeiten mit der
Rund zehn Kilometer wäre laut
Wiesner die Strecke von Bostel -
bek bis Altona lang. Dabei
könnte man etwa sieben Kilo -
meter bestehende Hafenbahn -
strecke einbeziehen, die bereits
elektrifiziert ist, wobei die S-
Bahn, wie nach Stade, die
Oberleitung nutzen könnte.
Neu gebaut werden müssten
Verpächterin um Rechte und
Pflichten zwischen den Par tei -
en gewesen sein. Ein paarmal
traf man sich vor Gericht. Kei -
ne gute Grundlage für eine vertrauensvolle
Kaufverhandlung.
Aufgeben will Jaacks noch
nicht. Grundlage für das
Grund stücksverkehrsgesetz, in
dem der Verkauf landwirtschaftlicher
Flächen geregelt
ist, ist nämlich die Feststellung,
dass die Landwirtschaft besonders
geschützt sei, „da Grund
und Boden in der Land- und
Forstwirtschaft der maßgebende
Produktionsfaktor ist, aber
nicht in unbeschränktem Umf -
ang zur Verfügung steht, soll
der vorhandene landwirtschaftliche
Grundbesitz in erster Linie
den Landwirten zugutekommen
und vorbehalten bleiben, die ihn
selbst bewirtschaften.“ Jaacks
sieht die Bewirtschaftung als
vor allem der Tunnel, die
Haltestelle und die Abzweigung
von Bostelbek Richtung Nor -
den. Damit wäre es nach heutigen
Maßstäben bereits ein
Milliardenprojekt, wobei der
Tunnel etwa die Hälfte der
Kosten ausmachen würde.
Die Verbindung wäre nicht nur
für den Süden ein Gewinn,
denn im Süderelbebereich werden
derzeit eine Reihe größerer
städtebaulicher Wohnprojekte
umgesetzt, die zu einem deutlichen
Bevölkerungsanstieg füh -
ren werden. Bislang gibt es kein
schlüssiges Verkehrskonzept für
die Menschen, die vom Süden
in den Norden zur Arbeit pendeln
werden.
Wenn die Wirtschaft nach der
Corona-Krise wieder angekurbelt
werden soll, könnte auch
der Westen von der angedachten
Mobilitätswende profitieren.
Mit dem Geld vom Bund
könnte die S1 Richtung Wedel
ausgebaut werden. Bis Februar
galt der Streckenausbau in
Fachkreisen noch als zu teuer.
Jetzt könnte der Ausbau auch
als Wirtschaftsmotor für den
Hamburger Westen werden und
später Neubürger aus den Woh -
nungsbauprojekten in Rissen
und entlang der ausgebauten
Ma gistrale 1 (B431) klimaschonend
in die Innenstadt befördern.
Glückliche Kühe? Nicht (mehr) in Rissen
Neuer Moorhof-Besitzer will Pferdepensionshof im Klövensteen. Bezirkspolitiker skeptisch | Konrad Matzen
RISSEN
Pferdepensionsstall nicht als
Landwirtschaft im klassischen
Sinne an.
Die zunehmende Umwandlung
von Milchviehbetrieben oder
Hauke Jaacks mit seinen Rindern und Nachbar Heiko Brunckhorst. Im Hintergrund der Hof, auf dem
Jaacks mit seiner Familie seit über 10 Jahren lebt und arbeitet.
Foto: Krohn
klassischen Bauernhöfen im
Hamburger Westen ist jedoch
kaum aufzuhalten, auch wenn
Bezirkspolitiker in Altona den
zunehmenden Verkehr durch
den Klövensteen bei der Ge -
nehmigung des Moorhofes als
Pferdepensionsstall im Auge
haben dürften.
So lange sich die Versorgungs -
sicherheit der Bevölkerung mit
landwirtschaftlichen Produkten
und der Drang nach Freizeit -
aktivitäten wie beispielsweise
Reiten nicht offensichtlich ausschließen,
wird die Entwick -
lung weiter gehen, auch wenn
Familien wie die von Hauke
Jaacks darunter leiden.
Foto: Alliance/AdobeStock
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4 • DorfStadt-Zeitung 07/2020 • 14.05.2020 Elbvororte
Wir trauern um unseren Genossen, langjährigen Bezirksabgeordneten
und zubenannten Bürger
Hendrik Sternberg
Hendrik Sternberg war seit 2000 in verschiedensten Funktionen für die SPD
in Altona kommunalpolitisch aktiv. Unter anderem als langjähriger Beisitzer
im Distriktvorstand Blankenese-Iserbrook-Nienstedten. Hier tat er sich
besonders durch seine Arbeit im Arbeitskreis Kommunalpolitik hervor. Als
zubenannter Bürger und Abgeordneter in der Bezirksversammlung Altona
war Hendrik Sternberg unser Fachmann in Haushaltsfragen. In Erinnerung
bleibt uns besonders, dass Hendrik Sternberg immer das direkte Gespräch mit
den Bürgerinnen und Bürgern Altonas gesucht hat und dabei als freundlicher
und kompetenter Ansprechpartner hochgeschätzt wurde.
Die Altonaer SPD und die SPD-Fraktion Altona werden sich an Hendrik
Sternberg stets mit größter Wertschätzung erinnern. Unser tiefes Mitgefühl
gilt seiner Familie.
Mathias Petersen, Kreisvorsitzender
für die Mitglieder der Altonaer SPD
Thomas Adrian, Vorsitzender
für die Abgeordneten
der SPD-Fraktion Altona
Wir trauern um unseren unerwartet verstorbenen Genossen
Hendrik Sternberg
✷ 2.10.1967 ✝ 1.5.2020
Hendrik war langjähriges Mitglied im Distriktsvorstand
und Abgeordneter in der Bezirksversammlung Altona. Wir
werden sein politisches und soziales Engagement in ehrender
Erinnerung behalten und in seinem Sinne fortführen.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie
und allen Angehörigen.
Für den Vorstand und Mitglieder der
SPD Blankenese-Iserbrook-Nienstedten
Hans-Ulrich Wolff
Yvonne Mejcher
Vorsitzender
Stellv. Vorsitzende
Bezirkspolitiker Hendrik
Sternberg gestorben
Hendrik Sternberg (2. von rechts) im Kreise seiner Fraktions -
kollegen vor dem Altonaer Rathaus
Foto: SPD-Fraktion
Plötzlich und unerwartet ist
der SPD-Bezirksab geord -
nete und zubenannte Bür -
ger Hendrik Sternberg mit
nur 52 Jahren gestorben.
Sternberg war seit 2000 in
verschiedenen Funktionen
für die SPD in Altona kommunalpolitisch
aktiv. Zuletzt als
Kassierer im Vorstand des SPD
Distriktes Blankenese-Iser brook-
Nienstedten, dem er zeitweise
vorsaß. In der Bezirksfraktion
galt er als Fachmann in Haus -
haltsfragen. Im Haushalts- und
Vergabeausschuss der Bezirks -
versammlung Altona setzte er
sich dafür ein, dass die Haus -
haltsmittel der Bezirksver -
sammlung gut, gerecht und
effektiv eingesetzt werden.
ELBVORORTE
Sternberg liebte das Gespräch
mit anderen. Er war ein Mann
mit umfassender Allgemein -
bildung. Man konnte immer
DorfStadt MEDIA
gut, hart aber fair mit ihm diskutieren
– nicht nur, aber sehr
gerne über Politik. Neben der
Politik war Hendrik Sternberg
ein ausgesprochener Fami lien -
mensch, der auch in seinem
beruflichen und sozialen Um -
feld eine hohe Wertschätzung
erfahren hat. Der Groß- und
Außenhandelskaufmann engagierte
sich auch für den För -
derverein der Jugendfeuerwehr
Sülldorf-Iserbrook, die Kultur -
stif tung Altona und die Ge -
werkschaft Verdi.
SPD-Bezirksfraktionschef Tho -
mas Adrian: „Hendrik Stern -
bergs plötzlicher, allzu früher,
Tod hat uns sehr getroffen. Die
Altonaer SPD verliert so einen
sehr geschätzten Genossen und
Freund, der sich mit seinem
ganzen Herzblut der Kom mu -
nalpolitik in unserem Bezirk
verschrieben hatte. Wir trauern
mit seiner Familie.“
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Vom Sandplatz zum Sportplatz
100 Jahre Sportplatz Dockenhuden | Thorsten Mahnhardt/Markus Krohn
Ein sonniger Tag im Mai,
angenehme Temperaturen
und ein paar gute Freunde
– gute Zutaten für einen
entspannten Fußball nach -
mittag! So ungefähr haben
sich Fußballer, Trainer und
Nachbarn des Sportplatz Dock -
en hudens das Jubiläum vorgestellt.
Jetzt liegt der Sportplatz
verlassen da, das Licht ist aus –
hin und wieder wird nur noch
der Rasen gemäht. Wann der
Rasen wieder zum Training
oder gar für Turniere und Feste
freigegeben werden kann, ist
noch nicht vorherzusehen. Die
Verantwortlichen hoffen je -
doch, dass es im Jubiläumsjahr
trotz Auflagen wieder möglich
sein wird. Erstmal müssen sich
die Sportler mit Erinnerungen
begnügen:
Die Sportstätte zwischen Sche -
ne felder Landstraße, Simrock -
straße, Rugenbohm und Bahn -
damm, im Volksmund liebevoll
„Docksche“ genannt, ist 100
Jahre alt, obwohl sie im frischen
Grün des Fühlings einen
junggebliebenen Eindruck
macht.
Die Vereinschronik von Komet
Blankenese berichtet im Jahre
1957: „Durch eine großherzige
Aktion der Bürger Blankeneses
wurde dann 1920 das Gelände
„An der Reithalle“ von dem
Landwirt Gätgens aus Docken -
huden erworben. Sämtliche
Blankeneser Vereine verpflichteten
sich, die Planierungs- und
Einfriedungskosten zu übernehmen.
Diese Anlage ist der
Grund stock für unseren heutigen
vorbildlichen Docken hu -
dener Sportplatz“.
1920 hieß der Verein noch
BLANKENESE
Ein eigenes Zuhause in Ham -
burg-Rissen und die Elbe in
Reichweite. Am Niflandring
wird dieser Traum bald Wirk -
lichkeit. Mit „Stadt Land Fluss“
baut das Hamburger Fami lien -
unternehmen die Behrendt
Gruppe hier vier attraktive
Wohnhäuser in schöner Elb -
vorort-Lage.
Nur 5 Minuten zu Fuß vom
Ortskern entfernt ist das Ge -
bäudeensemble als echter Le -
bensmittelpunkt konzipiert. Die
Gebäude stehen, das Gerüst ist
abgebaut und der Innenausbau
ist fast abgeschlossen. Bis Som -
„Freie Turnerschaft Blan ke ne -
se-Dockenhuden“. Heimspiele
der Fußballer wurden vorher
„Auswärts“ in Groß-Flottbek
auf dem Sportplatz „An der
Friedenseiche“ ausgetragen,
trainieren durfte man auf den
Sportplätzen der SV Blan kene -
se. Mit der Spielfläche an der
Schulstraße, bzw. Dr.-Chem -
nitz-Straße, so hieß damals die
Simrockstraße, hatte die Freie
Turnerschaft endlich ein eigenes
Zuhause. Der Begriff
„Sport platz Dockenhuden“ oder
der Spitzname „Docksche“ wurden
übrigens erst später geläufig,
ursprünglich sprach man
vom „Platz an der Reithalle“.
Obgleich diese Anfang der
zwanziger Jahre abbrannte.
Den erste Sportplatz muss man
sich als eine ebene Fläche vorstellen,
die zumindest eine
Sand laufbahn hatte, was da -
mals als fortschrittlich galt.
Insgesamt war es aber wohl
Sportler und Verantwortliche hoffen auf einen baldige Rückkehr
der Fußballerinnen und Fußballer auf den »Docksche« Foto: Komet
eher ein einfaches, für Sport
ausgewiesenes, Areal. Die heutigen
Nebenplätze waren einfach
nur Wiesen, auf denen
man Fußball spielen oder anderen
Sport treiben konnte. Noch
in den 1950er Jahren war das
Gelände neben dem Hauptplatz
abschüssig, so dass Fußballer
eine Halbzeit bergauf und die
zweite Halbzeit bergab spielten…
außerdem gab es wohl
mehr Sand als Rasen.
So kurz nach Ende des Ersten
Weltkrieges war es ein großes
Glück, in den Genuss einer
neuen Sportanlage zu kommen.
Und neben den Fußballern
freu ten sich auch die Leicht -
athleten im Verein. Dank des
neuen Platzes konnte die Freie
Turnerschaft 1923 das erste
Bezirks-Turn- und Sportfest
nach dem Krieg ausrichten.
Zeitzeugen berichten, dass das
Gelände im zweiten Weltkrieg
auch militärisch genutzt wurde.
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an der Metropole, dem Landleben und der Elbe
Schon diesen Sommer bezugsfertig: Neues Projekt der Behrendt-
Gruppe
Foto: Behrendt
STADTLANDFLUSS
NIFLANDRING
Die Nachforschungen zu dieser
Zeit laufen noch. Die Ergeb -
nisse sollen im Laufe des Jahres
veröffentlicht werden.
Natürlich hat sich der Sport -
platz über 100 Jahre hinweg
verändert: Aus den sandigen
Nebenplätzen wurden erst
Grand- und später dann Kunst -
rasenplätze. 1950 wurden die
Umkleidekabine gebaut und in
den 70er Jahren um ein Ge -
bäude erweitert. In der Zwi -
schen zeit konnte der Verein auf
den Trainingsplätzen Flutlicht -
anlagen installieren, die jüngst
erneuert wurden und dadurch
modernen, nachhaltigen Stan -
dards gerecht werden. Ebenfalls
aus dieser Zeit stammen die
Ballfangzäune. 1976 errichtete
Komet Blankenese sein Club -
haus am östlichen Rand des
Geländes.
Der „Docksche“ erlebte in seiner
Geschichte nicht nur Sport -
ler und Sportlerinnen, sondern
auch zahlreiche gesellige Feste:
besonders in Erinnerung ge -
blieben ist Komets 100-Jahr -
feier von 2007. Der jährliche
ELBE-CUP oder das große
Jugendfußballturnier der FTSV
Komet Blankenese zu Pfing s -
ten, sind jedes Mal ein Fest –
nicht nur für Sportler aus den
Elbvororten. Und erst letztes
Jahr feierten die Aktiven 111
Jahre Komet!
Der Sportplatz Dockenhuden
zählt zu den schönsten
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wird sicher auch in Zukunft
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Elbvororte
DorfStadt-Zeitung 07/2020 • 14.05.2020 • 5
Corona: Vom Glück mit den Alltagsmasken
Einer der von der Krise doch noch profitiert und andere, die noch mit den wirtschaftlichen Folgen kämpfen müssen. Ein Rundumblick | Markus Krohn
Erst ging es ihm wie vielen
anderen auch: Geschäft zu.
Kunden weg. Umsatz bei
Null. Von einem Tag auf
den anderen war die Zu -
kunft für Frank Schönfeldt
eine Wand. Mit seinem
Steu erberater sprach er über
Liquidität und Kurzarbeit er geld.
Dann bereitete er seine Mit -
arbeiter auf das Schlimmste vor.
„Das einzige, was wir jetzt noch
machen können, ist, Masken zu
nähen!“ dachte er dann. Noch
am Freitag Nachmittag begann
er mit seinen Mitarbeitern, das
auszuprobieren. An der Stick -
maschine entstanden erste Ideen,
wie die Masken veredelt werden
können. „Moin Moin“, „Ich
lächel‘ gerade“ oder „H(o)usten,
wir haben ein Problem“, waren
Ideen der ersten Stunde. Und
natürlich Segel-Begriffe wie
„Raum!“ oder „Optimist“. Auch
der Clown aus dem Firmen -
auftritt ist mit dabei.
Wie schnell aus einer Laune
ernst werden kann, erfuhr der
selbständige Segelmacher noch
am Abend. Nachdem er nämlich
die Entwürfe auf seinem
Facebook-Auftritt gepostet hat -
te, trudelten innerhalb weniger
Stunden mehrere tausend Be -
stellungen bei ihm ein. Noch
am Freitagabend trommelte er
seine Mannschaft wieder zu -
sammen. „Wir haben das ganze
Wochenende über genäht“, erinnert
er sich, nicht ganz ohne
Stolz. Inzwischen ist die Kurz -
arbeit vom Tisch, sein Team
ergänzt um ehemalige Azubis
und der Laden wieder offen.
Auch die wiederanspringende
Segel-Saison lässt Frank
Schön feldt hoffen: „Es gibt
immer ein Segel zu flicken oder
es müssen neue angepasst werden“,
sagt er. Dann können er
und seine Mitarbeiter wieder auf
das konzentrieren, was sie am
ELBVORORTE
Mit einem Immobilien-Teilverkauf
zu neuer Liquidität im Alter
Zeit haben für die schönen
Dinge des Lebens – zahlreiche
Menschen fiebern dem
Ruhestand genau aus diesem
Grund entgegen! Un -
abhängig davon, ob es ein
neues Auto oder doch lieber
die eigene Sauna im Garten
sein darf: Die Wünsche der Se -
nioren sind nicht nur vielfältig,
sondern oftmals auch äußerst
kostspielig. Glücklich schätzen
können sich in diesem Fall
jene, die über ein Eigenheim
verfügen und somit die Mög -
lichkeit haben, Barvermögen
aus ihrer Immobilie herauszulösen
– mit einem Immo -
bilien-Teilverkauf der wertfaktor
Immobilien GmbH. Der
Ablauf ist dabei denkbar einfach:
Zunächst überlegt sich
der Verkäufer, wie hoch die
Geldsumme sein soll, die er sich
auszahlen lassen möchte. Im
Anschluss daran erfolgt die
Erstellung eines Verkehrs wert -
gutachtens durch einen neutralen
und zertifizierten Sachver -
ständigen. Aus diesem ergibt
sich dann der prozentuale
Anteil, den wertfaktor aufkauft,
ELBVORORTE
liebsten machen: Segel nähen.
Nicht ganz so optimistisch
schauen Klaus und Yvonne
Lippl in die Zukunft. Sie sind
Pächter des österreichischen
Restaurants Servus, das sie erst
vor eineinhalb Jahren neu in
Osdorf eröffneten. „Wir sind
ein kleiner Familienbetrieb, der
noch keine Rücklagen bilden
konnte“, erläutert Yvonne Lippl
die Situation. Das Restaurant
war noch bis zum 15. März
geöffnet, aber viele Stamm kun -
den sagten ihre Reservierung
bereits ab. Da bei Servus wie
überall in der Gastronomie
haupt sächlich Aushilfen arbeiten,
funktioniert das Kurzar bei -
tergeld für eine Weiter be schäf -
tigung nicht. Die Folge: mehrere
Mitarbeiter mussten entlassen
werden. Überhaupt rechnen
viele Mitarbeiter im Gaststät -
tengewerbe nicht nur mit ihrem
geringen Gehältern, sondern
zusätzlich mit dem Trinkgeld,
das immer noch viele Gäste
gerne geben. Auch das fällt in
Zeiten von Corona aus. Hinzu
kommt, dass viele wertvolle
Lebensmittel vernichtet werden
mussten, weil sie nicht mehr
verkauft werden konnten. „Ein
Trauerspiel“, sagt Klaus Lippl.
Das Abhol- und Liefergeschäft
kann den verloren gegangenen
Umsatz kaum wieder wett
machen. Zumal sich die Lippls
erstmal ein Konzept dafür ausdenken
mussten. Fragen wie
„welche Gerichte eignen sich für
den Transport nach Hause?“
und „welche Verpackung eignet
sich für welche Speise“ mussten
erstmal geklärt werden. Und
dann stellte sich heraus, dass
Verpackungen für das Außer-
Haus-Geschäft derzeit ähnlich
wie Desinfektionsmittel und
Schutzmasken Mangelware
sind. „Die Reaktionen unserer
Wertfaktor-Gründer Dr. Alexander Ey und Christoph Neuhaus
dieser beträgt maximal 50
Prozent. Der Verkäufer erhält
nach dem Teilverkauf ein vorrangig
im Grundbuch eingetragenes
lebenslanges Nieß brauch -
recht und profitiert auch weiterhin
von einer möglichen
Wertsteigerung seiner Immo -
bilie. wertfaktor erhält für seinen
Eigentumsanteil, der nicht
Stammkunden sind glücklicherweise
sehr freundlich und herzlich“,
erzählt Yvonne Lippl. Sie
halten auch in Krisenzeiten zu
ihrem Servus. „Wir wollen
unsere Gäste aber auch nicht
enttäuschen!“ sagt Klaus Lippl.
„Ein Steak, das zuhause kalt
ist, wenn es auf dem Teller
liegt, ist keine Freude“, erklärt
er das Problem. Klassiker aus
an der Nähmaschine in Sülldorf herstellt
dem Servus-Angebot wie
Schnitzel, Gulasch, Sauerbraten
und Roastbeef oder Kaiser -
schmarrn laufen derzeit am
besten. Der Kontakt läuft übers
Telefon. „Da können wir auch
Sonderwünsche entgegennehmen“,
sagt Koch Lippl. Seine
Frau hat in der Zwischenzeit
den Biergarten hergerichtet.
„Wenn wir demnächst zumindest
den Außenbereich wieder
öffnen dürfen, sind wir wenigstens
vorbereitet“. Die beiden
hoffen auf den Sommer, der im
letzten Jahr die umsatzstärkste
Zeit im Servus war.
Die Bedingungen in der Co ro -
nakrise macht es auch Inhabern
selbst genutzt wird, ein monatliches
Nutzungsentgelt, welches
derzeit pro Jahr 2,9% des
Auszahlungsbetrags beträgt.
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und Mitarbeitern von Fitness -
Studios, Tanzschulen und
Arztpraxen schwer: Ärzte dürfen
zwar weiterhin arbeiten,
müssen aber auch für ihre
Mitarbeiter und Patienten be -
son dere Hygienevorgaben er -
füllen. Um die Ansteckungs -
gefahr zu mindern, werden die
Helferteams aufgeteilt, sodass
sie derzeit nur die Hälfte ihrer
Frank Schönfeldt mit seinen Clownsails-Mundschutzmasken, die er
Foto: privat
Arbeitskraft einbringen können.
Das kann durchaus vorteilhaft
sein, wenn dieselben
Mit arbeiter ihre Kinder gleichzeitig
zu Hause betreuen müssen,
weil die Schulen derzeit
geschlossen sind. Für die selbständigen
Ärzte selbst gibt es
aber kein Kurzarbeitergeld und
auch die Liquiditätshilfen reichen
in vielen Fällen nicht aus.
Fitnessstudios profitieren derzeit
noch von der Solidarität
ihrer Mitglieder und deren Bei -
trägen, sodass Mieten und
Mitarbeiter weiter bezahlt werden
können. „Wir haben uns
bestens darauf vorbereitet,
unserer Mitglieder zu schützen“,
sagt Ralf Trierweiler,
Geschäftsführer vom juka dojo
Sportcenter in Nienstedten.
Nun ist er „enttäuscht, dass wir
noch nicht wieder öffnen dürfen.“
In Hamburg wollten die
Behörden eine Regelung finden,
die auch vor Gerichten
stand hält. Je länger die Studios
geschlossen bleiben, desto nervöser
werden die Kunden und
lassen Lastschriften platzen. In
seinem Facebook-Video bittet
Trierweiler daher seine Mit -
glieder, lieber vorher darüber
mit ihm zu sprechen.
Ein zusätzliches Problem ge -
fähr det die Freizeitunter neh -
men: Das Neugeschäft bricht
derzeit vollständig weg: „Wer
will denn jetzt noch einen
neuen Tanzkursus buchen?“
fragt beispielsweise Jörg Bolt -
en, einer der beiden In haber der
Tanzschule Riemer in Wedel.
Auch das Bar-Geschäft mit
Getränken und Snacks in der
Tanzkurspause ist weggebrochen.
Um die Mitglieder bei
Lau ne zu halten, bietet die
Tanzschule jeden Tag Video -
kurse über ihre Website an.
„Wir haben viel Spaß damit“,
sagt Bolten, gibt aber zu: „Die
Atmosphäre, die wir hier in der
Tanzschule haben, können wir
dadurch natürlich nicht ersetzen“.
Bolten und sein Team fiebern
jetzt verhalten dem 18.
Mai entgegen, wenn die Tanz -
schule wieder öffnen darf.
Dann allerdings mit abgeklebten
Bereichen auf der Tanz -
fläche: Jedem Tanzpaar stehen
dann genau vier Quadratmeter
der Tanzfläche zur Verfügung.
Berührungen außer mit dem
eigenen, im gemeinsam lebenden
Haushalt lebenden Partner,
sind nicht erlaubt. Und: Es wird
mit Maske getanzt. Ein nicht
alltägliches Vergnügen also.
Tanzunterricht erfolgt dann nur
noch mit Anmeldung, damit
Infektionsketten nachvollzogen
werden können.
Noch schwerer trifft es derzeit
dann nur noch Theater- und
Veranstaltungshäuser, die noch
mindestens bis zum 31. August
geschlossen bleiben müssen.
Hinter den Kulissen wird die
neue Saison bereits geplant. In
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dann möglich ist, steht noch
nicht fest
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Schmerz-Ursache behandeln
Behandlung von Arthrose mit Botox kann Knorpelerosion stoppen und Schmerzen lindern | Konrad Matzen
Schmerzen im Knie oder an
der Wirbelsäule? Fort -
schrei tende Arthrose, die
durch die Behandlung des
Orthopäden nicht gestoppt
werden kann? Eine Her aus -
forderung für Dr. Rüdiger
Brocks aus Blankenese. „Nur,
wenn ich die genaue Ursache
des Schmerzes erkenne, kann
ich meinen Patienten behandeln
und die Schmerzen nachhaltig
lindern“. Dr. Brocks kennt das
Problem vieler Patienten ganz
genau, denn häufig werden
lediglich die Symptome behandelt,
nicht aber die Ursache des
Schmerzes. Mit der richtigen
symptombezogenen Heilme -
tho de sowie Basistherapie lindert
Dr. Brocks die Be schwer -
Offene Kinder- und
Stadtteilarbeit läuft
Das KLICK Kindermuseum
am Osdorfer Born arbeitet
OSDORF
weiter in der Quartiers ar -
beit am Osdorfer Born,
auch wenn das Kindermu -
seum selbst derzeit bis auf
Weiteres noch geschlossen
bleibt. Über WhatsApp-Grup -
pen und E-Mail sind die
Pädagogen mit den Kindern im
Stadtteil nach wie vor verbunden
und erteilen Forschungs -
aufträge in der freien Natur,
erzählen Geschichten oder bieten
Bastelanleitungen. Wer
noch dazustoßen möchte, kann
sich per E-Mail unverbindlich
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Hamburg blüht auf
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in den Bücherhallen verteilt –
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bei dem alle mitmachen können.
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Video-Tipps
für pflegende
Angehörige
Das aktuelle Kontaktverbot
zur Eindämmung der Co -
rona-Pandemie trifft vor
allem die gefährdete Grup -
pe der älteren und pflegebedürftigen
Menschen und
ihre Angehörigen besonders
hart. Etwa 2/3 aller Pfle ge be -
dürftigen leben zu Hau se. Viele
werden von An gehörigen
gepflegt und versorgt, häufig
unterstützt von Pflege diensten.
Viele bestehende Kontakte zu
Freunden, Fa milie, Nachbarn
sind aktuell nicht möglich. Umso
bedeutender ist die Rolle, die die
pflegenden Angehörigen jetzt
einnehmen.
„Es ist erwiesen, dass Pflege
nur gelingen kann, wenn es
auch den Pflegenden selbst gut
geht.“, sagt Janina Herbst,
Leiterin der Hamburger Ange -
hörigenschule. Die Einrichtung
hat das Thema Selbstfürsorge
regelmäßig im Kurs-Plan und
hat dazu jetzt dazu ein Video
mit vielen Tipps veröffentlicht:
www.hamburgerange
hoerigenschule.de
Dr. Rüdiger Brocks in seiner Blankeneser Praxis
den seiner Patienten und bringt
damit die Krankheit unter
Kontrolle und begleitet sie bis
zur Genesung.
Besonders erfolgreich ist Dr.
Andere Balkon-Konzerte
Schilling-Stift Bewohner genießen Musik regelmäßig im Hof | Matzen
Noch im Februar feierten
Mitarbeitende, Bewohner
und Angehörige in der
Blan keneser Kirche am
Markt ein fröhliches Jubi -
läum: 60 Jahre Schilling-
Stift! Auch wenn es im Alltag
der Bewohner in Zeiten von
Corona ruhiger geworden ist:
Die gute Stimmung untereinander
lassen sie sich nicht nehmen.
Inzwischen sind die regelmäßigen
„Balkon-Konzerte“
schon zu einer neuen Tradition
geworden. Dabei sind die Bal -
kone nicht Aufführungsorte,
sondern Zuschauerränge. Die
Musikerinnen und Musiker stehen
im Hof des Christlichen Se -
niorenheimes und erfreuen die
Bewohnerinnen und Bewohner
in sehr unterschiedlichen Be -
setzungen.
Am 3. Mai hatte das Heim
besondere Ehrengäste im Hof:
Rolf Zuckowski und Michael
Gundlach (Akkordeon) brachten
Lieder zum mitsingen wie
„An de Eck steiht ‘n Jung mit’n
Margarete M. ist über 80
Jahre alt und hat nie einen
Führer schein gemacht. Seit
vielen Jahren pflegt sie
ihren Mann liebevoll zu
Hause. Wenn die Seniorin
ihr Fahrrad nicht hät te,
dann wäre auch sie ans Haus
gefesselt. „Ich habe Ar throse
und kann ein Bein nicht mehr
heben. Laufen kann ich nicht
gut, aber wenn ich auf dem
Fahrrad sitze, dann geht das.“
„Dass vorne zwei Räder sind,
ist praktisch. Ich muss keine
Angst haben, an den Bordstein
zu fahren. Und wenn ich anhalte
und mit jemandem reden
will, kann ich einfach sitzen
bleiben“, so die Seniorin. So
kann Margarete M. nun wieder
die Wege bis zum Supermarkt,
zum Arzt, zur Sparkasse und
zum Friedhof bewältigen.
Zunächst fuhr die 80-jährige
noch auf ihrem alten Rad, bis
ein Sturz sie zum Pausieren
zwang. Danach wollte sie es
zwar wieder versuchen, aber
das Risiko, noch einmal zu
stürzen, war zu groß.
Das neue Rad – entwickelt und
Foto: Krohn
Brocks bei der Behandlung von
Arthrose mit Botox, das in kleinen
Dosen injiziert wird und
durch seine Wirkung das Fort -
schreiten der schmerzhaften
Tüddelband“. Zwischendurch
erzählte Rolf Zuckowski von
seinen Eltern und Großeltern,
die untereinander noch Platt
snackten – mit den Kinder aber
Hochdeutsch, damit aus ihnen
mal was werde. Die Konzerte
Mobil auf drei Rädern
gebaut von Draisin in Achern
und geliefert von der Fahr rad -
börse Elmshorn – macht der
Rentnerin wieder Mut. Am
Anfang habe sie morgens um 6
Uhr geübt, die Straße runter
und wieder hoch zu fahren.
Schon nach drei Tagen habe sie
sich sicher gefühlt. Jetzt kann
Margarete M. selbst Besor gun -
Knorpelerosionen stoppen und
die Schmerzen innerhalb weniger
Wochen lindern kann. Die
Schmerzen verschwinden nach
seinen bisherigen Erkennt nis -
sen bei diesem Heilversuch bis
zu vier Jahre nach der Behand -
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Spiel-Ideen für Kinder im Homeoffice
Die Evangelische Familienbildung Blankenese gibt Anregungen | Markus Krohn
Kinder lernen beim Spielen,
Toben oder Singen ihre
Um gebung kennen, sich zu
beweisen und ihre Krea ti -
vität zu entfalten. Im Home -
office kommen sie schnell an
ihre Grenzen. Abstands re -
geln auf Spiel plät zen oder in
der Kita einzuhalten fällt schwer.
Die Evan gelische Familien bil -
dung Blan kenese stellt daher
ein paar Ideen für entspannte
Stunden zuhause vor:
BLANKENESE
Für Babys:
Babies oder Kleinkinder entdecken
ihre Welt mit dem Tast -
sinn. Sie können die Entwick -
lung Ihrer Kinder daher fördern
zum Beispiel mit Rasseln (Trink -
joghurtflasche mit Erbsen oder
Reis füllen), einem Knisterball
(Mülltüte wie einen Luftballon
aufpusten und fest zuknoten)
oder Fühlsäckchen (Gefrier beu -
Tasten kann man auch
Tücher, Tennisbälle, Klötze im
Pappkarton... Foto: Ev. Familienbildung
tel mit Nudeln, Reis, Erbsen,
Perlen füllen und fest zuknoten,
auch warmes oder kaltes
Wasser/Eiswürfel). Bitte lassen
Sie Ihr Baby nicht ohne Auf -
sicht damit spielen! Interessant
ist auch das Krabbeln auf
einem Spiegel oder über eine
nicht vollständig aufgepustete
Luftmatratze. Ein Riesenspaß
ist es, wenn Mama und Papa
das Baby auf einer Decke liegend
gemeinsam schaukeln.
Kochen oder Backen mit Mama und Papa (!!) ist für die Kinder
– und Eltern – ein Riesenspaß Foto: fizkes/AdobeStock
Für Kleinkinder:
Für kleinere Kinder bieten sich
Spiele mit Fingerpuppen an.
Egal, ob Sie sich mit Kugel -
schreiber auf Ihre Fingerspitzen
ein Gesicht aufmalen oder
Fingerpuppen aus Papprollen
basteln, die Kinder werden ihre
Freude haben! Viel Spaß kann
man auch dabei haben, aus
Kartoffeln Stempel zu basteln,
mit Tuschfarbe zu bestreichen
und damit auf Papier oder Stoff
(altes T-Shirt) zu drucken. Wer
sich mehr handwerkliches Ge -
schick zutraut, kann aus Holz -
lei sten, Nägeln und Gummi -
bän dern eine „Zither“ oder „Gi -
tarre“ bauen und selbst Musik
machen. Massagespiele machen
Eltern und Kindern Spaß: Kind
liegt auf dem Bauch, die Eltern
„backen“ auf dem Rücken eine
Pizza: Zutaten auf den Rücken
legen, Teig kneten und ausrollen,
Teig belegen, im Ofen backen,
in Stücke teilen und essen.
Genauso kann man Erb sen sä -
en, Auto waschen, usw. Lassen
Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.
Ganz viel Spaß macht kleinen
Kindern ein Parcours durch das
Wohnzimmer. Die Kinder laufen
über Stühle und unter
Tischen hindurch oder im Sla -
lom um Bauklotztürme herum –
wer es schafft, sie nicht um zustoßen,
erhält eine Belohnung!
Für große Kinder:
Größere Kinder haben auch
höhere Ansprüche: So kann
man mit ihnen beispielsweise
Persönlichkeiten raten (Name
der Persönlichkeit auf Stirn
oder Rücken, mit gezielten
Fragen, die mit Ja oder Nein
beantwortet werden können,
muss die Persönlichkeit erraten
werden) oder Pantomimenraten
(Version, in der die Persönlich -
keit oder ein Gegenstand durch
pantomimische Darstellung vorge
stellt/erraten werden muss).
Wer Spaß an Musik hat, kann
seine eigene Familienhymne
dich ten. Sie nehmen ein be -
kanntes Lied und jedes Fami -
lien mitglied dichtet darauf eine
Strophe, oder zwei… anschließend
wird laut gesungen! Es
gibt so viele Möglichkeiten.
Weitere lernen Sie bei einem
der Kurse in der Evangelischen
Familienbildung kennen.
Einer der wesentlichen Beweg -
gründe zum Besuch der Evan -
gelischen Familienbildung in
Blankenese ist die Begegnung.
Begegnungen berühren und
geben Menschen das Gefühl,
wertvoll zu sein: Eine freundliche
Stimme am Telefon, ein
Lächeln im Vorübergehen, das
Jauchzen des eigenen Kindes
beim Spielen oder besorgte
Nachfrage einer anderen Teil -
nehmerin nach dem eigenen
Befinden.
Das alles ist im Augenblick nur
eingeschränkt möglich. Schade
eigentlich, denn die freundlichen
frisch renovierten Räume
sollten eigentlich schon längst
eröffnet werden und ein Treff -
punkt für Familien mit kleinen
und größeren Kindern werden.
Online-Kurse können nur einen
Goldgräberstimmung in der Sandkiste. Oder: Wie wäre es mit
einem kleinen Gemüsegarten?
Foto: Ev. Familienbildung
Teil des umfangreichen Ange -
botes der Familienbildung ab -
decken. Beratung findet derzeit
telefonisch oder online statt.
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Altonale dankt Asklepios
Kulturbeutel für gute Freunde – Künstler danken für Unterstützung | PR
Ungewöhnlich „gehaltvolle“
Taschen bekamen am
13. Mai Mitarbeiterinnen
der Asklepios Klinik Altona
überreicht, die in der aktuellen
Situation mit der
Behandlung von COVID 19
Patienten vor besonderen Her -
ausforderungen stehen. Die
altonale, Norddeutschlands
größ tes Kulturfestival, hat zu -
sammen mit Künstlern und
Partnern „Kulturbeutel“ ge -
packt. Zum Inhalt zählen neben
Gutscheinen für das Altonaer
Museum und für den Lieder -
ELBVORORTE
abend „Mehr Meer“ – sobald
dies wieder möglich ist – auch
ausreichend Lesestoff (Bücher
sowie das aktuelle ALTONA
MAGAZIN), extra angefertigte
Kunstdrucke des Bildhauers
Johannes Caspersen, Down -
load-Links zu Filmen, Bastel -
anleitungen für kleine und
große Tüftler und einiges mehr.
Die Asklepios Klinik Altona ist
seit einigen Jahren Haupt spon -
sor der altonale. Die enge und
erfolgreiche Zusammenarbeit
für und mit dem Stadtteil Al -
tona mündete u.a. im
Crossover-Projekt (NOT) AT
HOME, einer mehrtägigen kulturellen
Intervention im Kran -
kenhaus.
Die altonale findet in diesem
Jahr erstmals digital und kontaktlos
statt. Das Festival, das
für Juni geplant war, musste
auf grund der Corona-Krise
abgesagt werden. In dem digitalen
Festival sucht die
Altonale in diesem Jahr nach
den Lieblingsmenschen der
Altonaer. Mehr dazu im Web:
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Eintrittskarten für groß artige Theaterabende,
Kino- oder Restaurant-Gutscheine.
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zählen zu dürfen. Melden Sie sich einfach auf der
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Ihr Markus Krohn (Herausgeber)
8 • DorfStadt-Zeitung 07/2020 • 14.05.2020
Im Gespräch
Mit Respekt durch den Verkehr
»Das Radfahren hat mich schon immer geerdet« sagt der künftige (?) Verkehrssenator im DSZ-Interview |
Der Altonaer Dr. Anjes
Tjarks ist für seine 39 Jahre
politisch extrem erfolgreich:
Der Lehrer für Politik
und Englisch ist seit 1998
bei den Grünen und hat
bereits während seines Stu -
diums vier Jahre lang als
Referent für Europapolitik und
Internationales bei der GRÜNEN
Bürgerschaftsfraktion gearbeitet.
Ab November 2005 war er
Beisitzer im Landesvorstand
und von 2008 bis 2011 stellvertretender
Landesvorsitzender.
Vor neun Jahren wurde er Mit -
glied der Hamburgischen Bür -
gerschaft und wirtschaftspolitischer
Sprecher der GRÜNEN-
Fraktion. Seit 2015 ist er Frak -
tionsvorsitzender. Jetzt will er
ELBVORORTE
Verkehrssenator werden, ein
Ressort, das es noch gar nicht
gibt. In den laufenden Koali -
tionsgesprächen spielt er eine
entscheidende Rolle. Gut möglich,
dass er noch vor dem
Sommer einen weiteren Schritt
auf seiner politischen Karriere -
leiter nach oben klettert. Die
DorfStadt-Redaktion hat den
leidenschaftlichen Fahrrad fah -
rer und dreifachen Vater im
Homeoffice erreicht:
DorfStadt: Wie leicht fällt es
Ihnen, Entscheidungen zu
treffen, die gerade in Zeiten
von Corona das Leben Ihrer
Wählerinnen und Wähler
massiv beeinflussen? Was
macht das mit Ihnen?
Anjes Tjarks: „Es ist für alle
eine extrem herausfordernde
Zeit. Privat wie beruflich. Und
es fällt schwer, über solch weitreichende
Einschränkungen der
Freiheit zu entscheiden. Denn
diese Freiheiten machen unsere
Demokratie, unser Selbstver -
ständ nis aus. Aber wir müssen
abwägen zwischen den Gefah -
ren dieser Pandemie und den
zeitlich begrenzten Einschrän -
kun gen. Denn es geht darum,
Risikogruppen zu schützen. Es
geht also darum, Leben zu retten.
Für mich persönlich ist es
so, dass ich Abends oft nicht
wirklich abschalten kann, weil
ich mich immer frage, ob wir
etwas übersehen oder falsch
eingeschätzt haben.“
Sind die Entscheidungen transparent,
demokratisch und fair?
Ja! Die Hamburgerinnen und
Hamburger haben diese weitreichenden
Entscheidungen ja deshalb
mitgetragen, weil die
Hintergründe und Ziele klar
kommuniziert wurden und
nachvollziehbar waren. Und
das ist bei allem, was wir tun
von großer Wichtigkeit. Wir
haben zudem die besonders
benachteiligten Gruppen wie
Alleinerziehende gezielt im
Blick. Deswegen wurde die
Kita-Notbetreuung auch auf
diese Gruppe ausgeweitet.
In den Koalitions verhand lun -
gen zwischen Grünen und SPD
geht es um die Zukunft der
Stadt. Was wird in den nächsten
eineinhalb Jahren wichtig
sein? Können Sie das heute
überhaupt schon sagen?
Viele politische Entschei dungen
und Wegweisungen werden derzeit
von Corona bestimmt. Und
das wird auch noch eine Weile
so bleiben. Denn die Auswir -
kun gen der Krise - gerade auch
in wirtschaftlicher Hinsicht -
müssen immer mitgedacht werden.
Es gibt darüber hinaus sehr
wichtige Themen, die aktuell
angepackt werden müssen. Dazu
zählt der Klima schutz und die
Mobilitäts wende.
Wie froh sind Sie, dass Sie
jetzt als Fahrradfahrer viel an
der frischen Luft sind?
Das Radfahren hat mich schon
immer geerdet und hält mich
fit. Gerade in dieser Zeit tut
mir die Bewegung gut. Das
geht, glaube ich, allen so. Und
deswegen habe ich mich seit
Beginn der Corona-Krise dafür
eingesetzt, dass wir uns hier in
Hamburg ohne besondere Be -
gründung als Familie oder zu
zweit draußen bewegen können
– das wurde in anderen Bun des -
ländern ganz anders geregelt.
In Freundschaft verbunden: Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg und Dr. Anjes Tjarks Foto: Krohn
Glauben Sie, dass nach der
Kri se das Fahrradfahren an
Be deutung ge winnt?
Ja, aber leider zu Lasten des
öffentlichen Nahverkehrs, weil
dieser vermutlich länger brauchen
wird, um sich von Corona
zu erholen.
Manche Radfahrer fordern ja
gerade jetzt, dass Fahrspuren
auf den Straßen in Rad -
fahrspuren umgewandelt werden.
Ist das der richtige Weg?
Es ist eine Möglichkeit, den
öffentlichen Raum in Corona-
Zeiten punktuell und zeitlich
begrenzt neu aufzuteilen. Die
Idee dieser sogenannten Pop Up
Bike Lanes finden wir Grüne
sehr sympathisch und wir sind
dazu mit der SPD im Ge spräch.
Haben Sie persönlich Angst
davor, als Radfahrer von einem
LKW überrollt zu werden?
Nein. Aber ich bewege mich
immer mit sehr viel Respekt im
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Hamburger Straßenverkehr. Ich
würde mir wünschen, dass dies
kein Normalzustand wäre. Da
gibt es noch viel zu tun.
Ganz abschaffen wird man
den motorisieren Individual -
verkehr wohl nicht. Wie wollen
Sie den Verkehr in Zu -
kunft lenken?
Wir haben klare Vorstellungen
von der Mobilitätswende. Dazu
gehört der Ausbau Hamburgs
zur Fahrradstadt und natürlich
der Ausbau des ÖPNV. Beides
wird dazu führen, dass es weniger
Individualverkehr geben
wird. Es geht doch darum, den
öffentlichen Raum so zu gestalten,
dass auch Fußgänger und
Radfahrer ausreichend Platz
haben, dass wir mehr Lebens -
qualität gewinnen.“
Kann man den öffentlichen
Nahverkehr noch attraktiver
machen? Was halten Sie z.B.
von einem 365,– €-Ticket oder
einer autofreien Innen stadt?
Ich finde die Idee von autofreien
Zonen gut und sie sind auch
erfolgreich. Das hat das Projekt
Ottensen macht Platz gezeigt.
Wir haben im vergangenen
Sommer deswegen ein Konzept
für eine weitestgehend autofreie
Hamburger Innenstadt vorgestellt,
um sie attraktiver zu
machen und die Gewerbe trei -
benden zu unterstützen.
Wie kommen Sie als Mensch,
als Familienvater, durch diese
Zeit?
Nur mit viel Arbeit. Durch Co -
rona verbringe ich meine ohne -
hin vollen Arbeitstage vorwiegend
im Homeoffice. Hinzu
kommt natürlich das Home -
schooling. Das ist einerseits
schön, weil ich meine Kinder
viel häufiger sehe, aber es ist
auch sehr, sehr anstrengend.
Der Tag bräuchte zur Zeit mehr
als 24 Stunden, um alle wichtigen
Dinge zeitnah zu schaffen.
Wie können Sie sich den Kitaoder
Schulbesuch nach den
Sommerferien vorstellen?
Wir werden schrittweise vorgehen.
Wir hoffen, dass alle
Kinder vor den Sommerferien
wieder zur Schule gehen können.
Aber auch da muss man
ehrlich sein: Das wird noch
nicht der reguläre Schulalltag
sein, wie wir ihn alle kennen.
Konrad Matzen
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