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Stahlreport 2020.05

Nachrichten und Hintergründe aus der Stahlwirtschaft, aus Produktion, Verarbeitung und Handel.

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Lifesteel<br />

Bericht<br />

High-End-Bike aus Stahl: Das Modell<br />

Reiserad Pinion von Rennstahl.<br />

Rennstahl-Manufaktur in München<br />

Stahl-Bikes vom Feinsten<br />

Aluminium oder Carbon – das sind die gängigen Materialien für Fahrradrahmen. Aber auch Stahl<br />

kommt wieder in Mode. Vor allem Haltbarkeit und Fahrkomfort sprechen für diesen im Fahrradbau<br />

ursprünglich weit verbreiteten Werkstoff. Die kleine Fahrradmanufaktur Rennstahl aus Garching bei<br />

München setzt bei ihren hochwertigen Reise- und Mountainbikes wieder auf den Werkstoff – und<br />

erzielt damit regelmäßig Top-Bewertungen.<br />

Das Rad von der Stange ist nicht, was sich die<br />

Garchinger auf die Fahnen geschrieben haben. Die<br />

Rennstahl-Manufaktur hat sich dem High-End-Radbau<br />

gewidmet. Jedes einzelne der Modelle, die in der kleinen<br />

Produktion nahe München entstehen, soll ein in sich<br />

rundes Produkt sein, jedes Detail aufeinander abgestimmt,<br />

technisch auf höchstem Niveau, absolut robust.<br />

„Keine geplante Obsoleszenz, kein Wegwerfprodukt.<br />

Davon hat die Welt schon genug“, fasst Andreas Kirschner,<br />

Gründer und Geschäftsführer der A. & A. Kirschner<br />

Fahrradmanufaktur GbR, zusammen.<br />

Begonnen damit, im Zirkus der Fahrradindustrie<br />

mitzumischen, haben der promovierte Wirtschaftsingenieur<br />

und seine Frau Astrid, die als studierte Betriebswirtin<br />

Kosten und Controlling im Griff hat, vor fünfzehn<br />

Jahren. Nachdem in den ersten Jahren der Fokus auf<br />

Titan-Rädern lag und sich das Start-up mit der Marke<br />

Falkenjagd einen Namen gemacht hat, kam dann 2013<br />

der Werkstoff Stahl hinzu. Seitdem sind Rennstahl-<br />

Bikes ein Name im High-End-Fahrradmarkt.<br />

Der Wirtschaftsingenieur, der ursprünglich in der Großindustrie<br />

tätig war, legt bei der Konstruktion seiner<br />

Räder besonderen Wert auf den Rohrsatz. Verbaut werden<br />

ausschließlich kegelförmige und konifizierte Roh-<br />

linge – keine einfachen oder ovalisierten Rundrohre,<br />

keine „Meterware“. Die Modelle werden am Rechner<br />

entworfen, die Werkstoffeigenschaften simuliert und<br />

modelliert, die Ergebnisse in der Praxis aufwändigen<br />

Tests unterzogen.<br />

Warum Stahl?<br />

Aluminium und Carbon haben einige gute Eigenschaften,<br />

um im Fahrradrahmenbau Werkstoff der Wahl zu sein.<br />

Sie sind leicht, bringen aber dennoch die nötige Steifigkeit<br />

und Absorptionsfähigkeit gegenüber Stößen mit.<br />

Während Stahlrahmen deutlich schwerer sind als solche<br />

aus Aluminium oder Carbon fällt das Verhältnis zwischen<br />

Steifigkeit und Komfort bei Stahl allerdings komplett<br />

andersherum aus als bei Aluminium.<br />

Stahl als vergleichsweise weicher Werkstoff absorbiert<br />

Stöße und Unebenheiten des Untergrunds sehr<br />

gut und bietet dementsprechend einen hohen Fahrkomfort.<br />

Zwar müssen bei der Steifigkeit bei einem Stahlrahmen<br />

Abstriche gemacht werden. Doch die Haltbarkeit<br />

eines solchen Rahmens ist überragend, Rahmen aus<br />

Stahl sind weitgehend unempfindlich gegenüber äußeren<br />

Einwirkungen und Stürzen. Rennstahl-Räder werden<br />

mit hochlegierten und mehrfach konifizierten, also an<br />

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