REPORT (1)
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Umfrageergebnisse
REGIONALE PRODUKTE IN
ZEITEN VON CORONA
BY ALEX DEMETZ, CARMEN MOSER, JAN-HENDRIK RENFORDT, JULIAN MESSNER,
SIMON PITSCHIELER, VALERIA HAINZ
1
DAS WICHTIGSTE ZUERST:
HERZLICHEN DANK AN ALLE,
DIE TEILGENOMMEN HABEN !
Wir haben im April Südtirol zu seinem Konsumverhalten
befragt - mit Augenmerk auf regionalen Produkten
und Onlinekauf, besonders während der Corona-Krise.
Dank der Zusammenarbeit mit
Elmar Thaler von“Südtirolliefert”und
Eurer Hilfe (601 Teilnehmer), sind interessante
Ergebnisse zustande gekommen!
Seht selbst….
PS.: Ein großes Danke auch an die SBJ, den SWREA, den Südtiroler
Landwirt und an alle, die fleißig gepostet und geliked haben. ;)
…Und natürlich an unseren Herren Prof. Dr. Schamel !
2
Kaufen Südtiroler/-innen
bewusst regionale Produkte?
Immer Meistens Selten Nie
15% 8%
76%
JA.
Mehr als drei Viertel
der Befragten
achten bei Ihrem
Kauf besonders auf
die Wahl von regionalen
Produkten.
TOP.
WILLST DU IMMER WEITER SCHWEIFEN?
SIEH, DAS GUTE LIEGT SO NAH. LERNE NUR DAS GLÜCK
ERGREIFEN, DENN DAS GLÜCK IST IMMER DA.
Johann Wolfgang von Goethe
3
… Aber warum?
DIE LOKALE WIRTSCHAFT UNTERSTÜTZEN
QUALITÄT UND KONTROLLE
NACHHALTIGKEIT
GESCHMACK
WENIGER PESTIZIDE/GESÜNDER
TREND/LIFESTYLE & SONSTIGES*
1%
1%
5%
16%
28%
24%
25%
4
NACHDENKEN
UMDENKEN
Laut Umfrage greifen wir Südtiroler beim
Einkauf gerne zu regionalen Produkten,
u.a. mit dem Hintergedanken, die lokale
Ökonomie zu unterstützen.
Lokale Ökonomie. Dabei geht es besonders darum, kleinräumige
Vernetzungen aufzubauen und regionale sowie
wirtschaftliche Eigenständigkeit zu fördern.
Sektoren sollen kooperieren, vom öffentlichem zum
privaten bis hin zum informellen Sektor.
Von Bedeutung sind auch die Ressourcen und Beteiligung
der Bevölkerung vor Ort.
Vergessen wir nicht, jeder von uns ist Teil im Kreislauf der
Wirtschaft, vom Produzenten bis zum Konsumenten, vom
Bauern, Bäcker, Frisör,…bis zu dir und mir…
… und jeder trägt eine gewisse Verantwortung, besonders
gegenüber der Natur und sich selbst.
Egal ob Globalisierung, oder Corona-Krise, lasst
uns weiterhin nachdenken & umdenken.
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Qualität und
Nachaltigkeit
Qualität/Kontrolle
und Nachhaltigkeit wurden
neben ‘lokale Wirtschaft unterstützen’
am häufigsten als Grund genannt, um
regionale Lebensmittel zu kaufen.
Was machen wir z.B. im Laden, um Qualität und
Nachhaltigkeit regionaler Produkte
zu überprüfen?
- klar, Gütesiegel abchecken.
Natürlich macht dies nicht jeder immer,
4% immer, 27% häufig, 32% manchmal, 27% selten, 11% nie,
aber wir haben in der Auswertung der Daten zumindest erkannt, dass es
tatsächlich einen signifikanten Zusammenhang zwischen bewusstem Kauf
von regionalen Produkten und der Beachtung von Gütesiegeln gibt.
Mit einem der bekanntesten Gütesiegeln Südtirols, habt ihr assoziiert:
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MONEY, MONEY, MONEY,…
Wir wollten wissen, ob Südtiroler/-innen finden, dass
regionale Produkte teuer sind als nicht-regionale.
sind davon überzeugt und 62% haben
Ja.22%
mit ‘Eher ja’ geantwortet.
ABER, dafür finden die meisten die höheren Preise für
regionale Produkte gerechtfertigt.
(25% Ja, 51% Eher ja, 21% Eher nein, 3% nein)
7
…UND WENN SICH AUF EINMAL ALLES ÄNDERT?
2020 ist anders. Es beginnt eine Zeit, die uns alle in
irgendeiner Weise mitnimmt und uns in vielen
Lebensbereichen, teils harmlos, teils richtig schwer, trifft
und schwächt.
Wir sechs Studenten sind keine
Superhelden des Gesundheitswesens,
oder haben keine langen Strecken
hingelegt, um euch weiterhin mit
Lebensmitteln zu Versorgen. Unser klitzekleine Beitrag
besteht aus der Umfrage, in der wir in einem zweiten Teil
besonders versucht haben, eine mögliche Änderung des
Konsumverhaltens von Südtirolern/-innen in der Corona-
Krise zu untersuchen - natürlich immer in Bezug auf
regionale Produkte.
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WIE HABEN SICH IHRE KAUFGEWOHNHEITEN SEIT
BEGINN DER KRISE GEÄNDERT?
Sonstiges
1%
Öfter als Alltagsabwechslung
1%
Häufiger Internet/Lieferdienste
10%
Keine signifikante Änderung
14%
Genauer planen, weniger oft
51%
Mehr lokale Geschäfte (z.B. Dorfmetzger)
22%
9
Am meisten wurde also angegeben, dass der
Lebensmitteleinkauf genauer geplant wird und man
weniger oft einkaufen geht.
Viel zu oft steigen wir normalerweise für Kleinigkeiten, für
Unnötiges, ins Auto. Viel zu oft fahren wir zu weit, obwohl
wir doch alles auch beim Bäcker oder Metzger vor der Tür
hätten kaufen können. Viel zu oft….
Wobei jeder natürlich seine Gründe hat, aber allgemein
sollten wir unser Konsumverhalten kontinuierlich in
Richtung Nachhaltigkeit verbessern.
Diese Krise hat nicht viele schöne Seiten, aber sie lehrt uns
doch vielleicht das Eine oder Andere. Viele von uns haben
schon vor Zeiten ‘Coronas’ lokal eingekauft, aber rund 200
Teilnehmer haben bestätigt, dass ihnen seit der Krise die
Wichtigkeit von lokalen Einkaufsmöglichkeiten bewusst
geworden ist. Des Weiteren haben viele Teilnehmer auch
angegeben: ‘Ich kaufe jetzt mehr bei lokalen Geschäften/
Anbietern („Dorfladen“, Metzger, Bäcker, Bauer, etc.) ein.
Wetten wir, dass es viele von uns gibt, die erst jetzt richtig
tolle Produkte entdeckt haben, die es
eigentlich immer schon vor der
Haustür zu kaufen gab?
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Laut unserer Umfrage hat sich das Kaufverhalten von
Südtirolern/-innen um einiges geändert.
Doch lasst uns die REGIONALEN PRODUKTE nochmals
genauer unter die Lupe nehmen…
Kaufen Sie seit Beginn der Corona-Krise häufiger regionale
Produkte?
Es ist lobenswert, dass über 60% nach wie vor bewusst
regionale Lebensmittel kaufen.
Doch es gibt auch eine beachtliche Zahl an Personen, die
nun häufiger (12%) oder eher häufiger (21%) regionale
Produkte kaufen.
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Sollten Sie jetzt mehr regionale Produkte kaufen, warum?
Lokale Wirtschaft unterstützen, vor allem
auch kleinere Betriebe (187 Teilnehmer)
Gefühl von mehr Sicherheit in Zeiten der
Krise (53 Teilnehmer)
Mehr Angebot von regionalen Produkten
(47 Teilnehmer)
Weniger Angebot von nicht-regionalen
Produkten (3 Teilnehmer)
Sonstiges (2 Teilnehmer)
Vermutlich ist es etwas Logisches, in einer solchen Zeit
mehr regionale Produkte zu kaufen, da es den Umständen
wegen oft keine andere Möglichkeit gibt. Doch wir denken,
wie man am Kreisdiagramm oben auch sieht, dass der
zunehmende Kauf nicht ein ‘MUSS’ in Südtirol ist, sondern
vor allem ein Zeichen von Solidarität an lokale, kleinere
Betriebe/Produzenten, die in der Corona-Krise vermehrt
den Sprung auf die ‘Digitale Welle’ nehmen…
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SÜDTIROL GOES DIGITAL
… und Südtirol liefert!
Die Corona-Krise hat unsere Wirtschaft auf den Kopf
gestellt, ja sogar teilweise komplett unterbrochen.
Ein Lösungsansatz vieler Südtiroler Betriebe:
Sich mobil machen, online Bestellungen aufnehmen
und per Hauszustellung die gewünschten Produkte
liefern.
Die Devise :
PRODUKTE ONLINE KAUFEN UND
TROTZDEM DIE LOKALE
WIRTSCHAFT UNTERSTÜTZEN !
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…DARUM HABEN WIR NACHGEFRAGT:
Haben Sie in der momentanen Situation in Betracht
gezogen, Lebensmittellieferdienste in Anspruch zu
nehmen?
Ja
Nein
Schon vorher regelmäßig genutz
Lasse mir jetzt häufiger liefern
4%
11%
48%
37%
14
Fast die Hälfte der Befragten (Gesamtzahl
Befragten: 600) können es sich vorstellen
einen Lebensmittellieferdienst in Anspruch
zu nehmen.
Ganze 270 Personen haben uns auch eine
Antwort darauf gegeben, welche Online-
Dienste ihnen vertraut sind, die Südtiroler
Produkte liefern.
Jeder einzelne Anbieter, den ihr uns
genannt habt, hätte es an dieser Stelle
verdient erwähnt zu werden. Wir haben
uns aber speziell mit einem
unentgeltlichen Service, der aus der
Corona-Krise entstanden ist, in Kontakt
gesetzt…
https://www.suedtirolliefert.com
Check it out!
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Südtiorolliefert zählt inzwischen über 700
Anbieter auf seiner Seite.
Darunter lokale Gastronomen, Produzenten,
Einzelhändler, usw., die nun auf einer
einheitlichen Plattform präsent sind.
Alle nötigen Infos von Öffnungs-/Lieferzeitenund
Orte bis zu angebotenen Produkten sind
übersichtlich online zu finden.
Wir finden’s klasse und immerhin haben 62% der
Befragten auch schon mal davon gehört und
15% bereits genutzt. ;)
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HABEN ONLINE-LIEFERDIENSTE
(LEBENSMITTEL) IN SÜDTIROL EINE
ZUKUNFT?
DAZU WOLLTEN WIR WISSEN:
(“Südtirolliefert” ist eine Plattform, die aufzeigt, welche Produkte in
Zeiten der Krise in Südtirol lokal und per Hauszustellung erhältlich
sind. Der Service wird sowohl für Nutzer als auch für Anbieter
unentgeltlich zur Verfügung gestellt.) Können Sie sich vorstellen, diese
oder ähnliche Plattformen nach der Krise zu benutzen, um ihren
Lebensmittelkauf zu tätigen?
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auf jeden Fall”. (25%)
“Eher ja”. (33%) = 58%
JA.”Ja,
Wenn ja, warum?
Zu 28% haben Befragte “ja” angegeben, weil es weniger
zeitaufwendig ist und zu 27%, dass es bequemer von zu Hause
aus ist den Lebensmitteleinkauf zu tätigen. 23% meinen, dass
die Online-Produkte frischer sind, da sie direkt vom Hersteller
kommen und nicht im Supermarkt zwischenlagern. Rund 17%
fühlen sich sicherer mit der Option den Einkauf nach Hause
kommen zu lassen (Ansteckungsgefahr, usw.).
Restliche Angaben, die Befragte selber gemacht haben, waren
z.B.: “Um lokale Anbieter für bestimmte Produkte zu finden.”,
“Zugang zu verschiedenen lokalen Herstellern, ohne zu jedem
einzeln zu gehen.”, “Bessere Preise, da kein Zwischenlieferant.”,
… .
Es hat sich außerdem eine Tendenz ergeben, dass vor allem
Befragte unter 35 Jahren sich eher vorstellen können, in der
momentanen Situation Lebensmittellieferdienste zu nutzen, bzw.
haben solche bereits genutzt.
Zudem ist bei Haushalten, welche aus weniger Personen
bestehen, die Wahrscheinlichkeit größer, dass diese in Zukunft
eine solche Art von Service in Anspruch nehmen.
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ist für mich keine
Option”. (8%)
NEIN.“Nein,
“Eher nein”. (34%) = 42%
Wenn nein, warum?
Von den meisten Befragten, die “nein” in ihrer Auswahl hatten,
wurde der persönliche Kontakt beim Lebensmittelkauf
bevorzugt (40%). Für viele ist es außerdem weniger aufwendig,
sich die Produkte selber zu besorgen, als online zu bestellen
(32%) . Einige wiederum denken, dass die Lebensmittel im
Geschäft frischer sind (8%) und rund 14% gaben “Eher nein”
oder “Nein, ist für mich keine Option” an, wegen der zusätzlich
anfallenden Transportkosten.
Weitere Beispiele von Angaben der Befragten:
“Besser zu Fuß oder mit dem Rad, als per Auto geliefert.”, “Um
die Qualität eines Produktes vollständig zu verstehen, muss man
es anschauen und anfassen können.”, “Umweltschutz.”,
“Lieferdienst bedeutet für mich mehr unnötigen Verkehr. Ich
kaufe auf dem Heimweg vom Arbeitsplatz ein.”, “Wenn nach den
Krise alles wieder zur Normalität wechselt und jeder arbeiten
geht, könnte es schwierig sein, die Produkte zu Hause entgegen
zu nehmen.”, … .
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ZIEL ERREICHT?
In der Umfrage, die wir im Rahmen des Universitätskurses
“Tourismus & Regionale Produkte” (Prof. Dr. Schamel)
durchführten, haben wir uns vor allem eine Frage gestellt:
“In welchem Ausmaß hat sich die derzeitige Corona-Krise auf
das Konsumverhalten der Südtiroler/-innen ausgewirkt?”
- Mit Fokus auf regionalen Produkten und Online-Kauf.
Ziel war es, einige wichtige Eckdaten sammeln zu können, um
den lokalen Betrieben und Wirtschaftsorganisationen eine kleine
Hilfe zu leisten, die sich eventuell ein besseres Bild vom
Konsumenten in einer solch turbulenten Zeit machen können.
Wir sagen nicht, dass unsere Ergebnisse auf die ganze
Bevölkerung Südtirols zutreffen, aber ein-zwei Resultate haben
sich recht signifikant gezeigt, mit denen man sich eine gewisse
Vorstellung zwecks Konsumverhalten in und nach der Corona-
Krise machen kann.
Darum zum Schluss, eine der wichtigsten unserer Fragen…
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FALLS SIE IHRE EINKAUFSGEWOHNHEITEN GEÄNDERT HABEN,
MÖCHTEN SIE DIESE AUCH IN ZEITEN NACH DER KRISE
BEIBEHALTEN?
Ja 138 23%
Eher ja 224 37%
Eher nein 99 16%
Nein 26 4%
Meine Einkaufgewohnheiten haben
sich nicht geändert
114 19%
Ziemlich eindeutige Tendenz zu JA!
Ob sich dies nun auf vermehrten Online-Kauf bezieht, oder
besseres Planen, oder mehr bei lokalen Händlern einkaufen,
steht zum Abschluss nicht im Vordergrund. Wir wollen hier
nochmal zeigen, dass sich auf jeden Fall etwas getan hat und es
potentielle Veränderungen für die Zukunft geben kann.
Doch bezüglich regionaler Produkte haben 64% der Befragten
gemeint, sie kaufen (unabhängig wie), diese gleich oft wie
vorher. Auch für jene, die angegeben haben, ihr Einkommen sei
beträchtlich von der Corona-Krise betroffen, hat sich kein
signifikanter Zusammenhang ergeben, dass diese nun weniger
regionale Produkte einkaufen würden.
Wir sind noch davon entfernt, besonders im wirtschaftlichem Sinne,
wieder von “Normalität” zu sprechen…doch auf dem Weg.
Lasst uns weiterhin zusammenhalten und unsere lokalen Betriebe
unterstützen.
Lebensmittellieferdienste haben in unseren Augen auf jeden Fall
Potential in Südtirol, bekräftigt durch die Ergebnisse der Umfrage.
Doch auch wir haben uns, wie ihr, wenn ihr von Umweltschutz und
unnötigen Verkehr schreibt, Gedanken dazu gemacht.
Einerseits haben viele Anbieter ihren Lieferservice erst jetzt in dieser
schwierigen Zeit aufgebaut, wobei es uns teilweise nicht möglich war,
auf anderem Wege zu Produkten zu gelangen, die unserem
gewohnten Konsum entsprechen. Es ist erstaunlich, was Anbieter alles
in kürzester Zeit für uns aufgebaut haben.
Andererseits, sollte die Nachfrage nach Lieferdiensten für lokale
Produkte (nicht nur Lebensmittel) weiterhin bestehen, braucht es
vielleicht doch ein ausgeklügelteres und einheitlicheres System, das
mehr auf dem Grundstein der Nachhaltigkeit aufbaut.
Wir verschmutzen jetzt schon unseren Planeten, weil wir wegen
einzelnen Dingen oft gleich zu internationalen Lieferdiensten greifen.
Selbstverständlich kann nicht immer alles nur lokal gekauft werden,
besonders weil wir in Zeiten der Globalisierung leben und wir uns an
einen gewissen “Lifestyle” gewöhnt haben. Und sogar wenn es in
Südtirol ein nachhaltigeres System geben sollte, um online lokal
einzukaufen, liegt ein verantwortungsvolles Konsumverhaltens immer
noch bei uns selbst.
Wir bleiben jedenfalls gespannt auf die weitere Entwicklung.
Danke und bleibt gesund!
#südtirolhältzusammen
Alex, Carmen, Jan, Julian, Simon und Valeria