Jahresbericht 2019
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| Einleitung Programme
Auf das Potenzial von Jugendlichen setzen
Nothilfe in Mosambik, Protest gegen sexualisierte Gewalt in
El Salvador oder ein Rundgang gegen Vorurteile in Basel –
2019 war unsere Programmarbeit besonders erfolgreich. Wir
starteten mehrere innovative Projekte mit Jugendlichen.
Weltweit
250 000
Jugendliche
erreicht, davon
61 % junge
Frauen
Besonders hart trafen die Folgen der weltweiten Klimaveränderungen
im vergangenen Jahr Simbabwe und Mosambik. Im März verwüsteten
Wirbelstürme weite Teile der beiden Länder. Die Zyklone
und nachfolgenden Überschwemmungen zerstörten in Mosambik
Schulen sowie die Behausungen und Ernten von Hunderttausenden.
In Kooperation mit Terre des hommes Italien und unseren
lokalen Partnerorganisationen halfen wir Kindern, Jugendlichen
und ihren Familien mit psychosozialer Unterstützung, spielerischen
Aktivitäten und Nahrungsmitteln. Zudem unterstützten wir zwei
Gemeinden beim Wiederaufbau ihrer Schulen.
In mehreren Ländern in Lateinamerika und im südlichen Afrika haben
leider die geschlechtsspezifische Gewalt, Jugendarbeitslosigkeit,
Frühschwangerschaften und Verfolgung von Menschenrechtsverteidigerinnen
und -verteidigern wieder zugenommen. Trotz
intoleranter und zunehmend autoritärer Regierungen mit immer
aggressiveren Taktiken gingen 2019 Millionen junge Menschen auf
die Strasse, um gegen Gewalt, Ungleichheit, Korruption und Straflosigkeit
zu protestieren. Ihr Mut trotz der staatlichen Repression
gibt uns Hoffnung und bestärkt uns in unseren Ansätzen.
Wir stärken Jugendliche weltweit, indem wir sie informieren und
über ihre Rechte aufklären, sie ausbilden und in Jugendgruppen
zusammenbringen. So entwickeln sie ihr eigenes Potenzial, bringen
mit vereinten Kräften ihre Fähigkeiten und Kreativität hervor und
engagieren sich solidarisch für die Gemeinschaft. So auch im Projekt
imagine für Toleranz und Vielfalt, das jährlich an zwei Tagen im
Juni die Basler Innenstadt kulturell belebt und Zehntausende anzieht.
2019 stellten die rund 50 jungen Menschen von imagine die
innovative Reihe «Geil auf Vorurteil» auf die Beine. Ein Audio-Rundgang
lud zur Auseinandersetzung mit den eigenen Vorurteilen.
Eine weitere Erneuerung war die Lancierung des internationalen
Jugendnetzwerks, das Jugendliche aus all unseren Projektländern
miteinander in Verbindung bringen soll und einen wichtigen Beitrag
zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung leisten
wird. Auf welche Weise – das wissen unsere Jugendlichen in Afrika,
Lateinamerika und der Schweiz am allerbesten selbst.
Gabriela Wichser,
Leiterin Programme International und Schweiz
1750
Institutionen
beeinflusst
Rollenspiel zu Frühschwangerschaft:
Die Aufnahme zeigt einen
Workshops mit der Partnerorganisation
MMPZ in Simbabwe.
Foto Gabriela Wichser
Entwicklungsziele Unser Einsatz für Gerechtigkeit und Gesundheit
Mit unserer Programmarbeit mit Jugendlichen in Afrika, Lateinamerika und der Schweiz leisten
wir einen Beitrag an die 17 UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
Goals), die in der Agenda 2030 festgehalten sind. Sie sind das zentrale Referenzsystem für unsere
Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden und unsere Advocacy-Arbeit in der Schweiz.
Die Entwicklungsziele sollen bis in zehn Jahren ein Leben für alle in Würde sicherstellen, unseren
Planeten schützen sowie den Frieden und das Wohlergehen der Menschen fördern. In unseren drei
Arbeitsschwerpunkten arbeiten wir zu vier Entwicklungszielen:
Gesundheit, mit Ziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen) und Ziel 5 (Geschlechtergleichheit)
Gewaltprävention, mit Ziel 5 und Ziel 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen)
Bildung und Einkommen, mit Ziel 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum).
terredeshommesschweiz.ch/agenda-2030
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terre des hommes schweiz Jahresbericht 2019 | 7