Leseprobe: Qualle im Tierheim
Leseprobe zu Lena Raubaum: Qualle im Tierheim
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Kapitel 3<br />
Bitten, betteln und bla, bla bla<br />
Die Mama hat geseufzt. Der Papa hat geseufzt.<br />
Und die Mia hat geseufzt. Sie wusste genau, dass<br />
das wieder ein längeres Gespräch werden würde.<br />
Ich wünsche mir einen Hund. Schon <strong>im</strong>mer<strong>im</strong>mer.<br />
Schon seit ich „Hund“ sagen kann. Aber<br />
schon seit <strong>im</strong>mer-<strong>im</strong>mer sind die Mama und<br />
der Papa absolut und bis über beide Ohren und<br />
Nasenlöcher dagegen.<br />
„Ein Hund kostet Geld und macht viel Arbeit.“<br />
Sagen sie.<br />
„Ein Hund fühlt sich in unserer Wohnung ohne<br />
Garten doch gar nicht wohl.“ Sagen sie.<br />
„Der Hund wäre so oft allein, weil wir arbeiten<br />
und ihr in der Schule seid.“ Sagen sie.<br />
„Aber was soll denn aus dem Hund werden,<br />
wenn wir auf Urlaub fahren?“ Fragen sie.<br />
Ich versteh die Mama und den Papa nicht. Echt<br />
nicht. Darum hab ich auch eines Tages be<strong>im</strong><br />
Abendessen wieder gefragt: „So, wann bekomm<br />
ich denn jetzt endlich einen Hund?“<br />
„Schau mal, Großer …“, gab die Mama mit<br />
ihrer Ich-meine-es-ernst-St<strong>im</strong>me von sich, „…<br />
das haben wir doch schon so oft besprochen. Du<br />
weißt, warum es nicht geht.“<br />
„Ja ja“, antwortete ich trotzig. „Ein Hund ist<br />
zu teuer. Ein Hund macht viel Arbeit. Ein Hund<br />
fühlt sich in unserer Wohnung nicht wohl. Ein<br />
Hund wäre viel zu oft allein und kann nicht mit<br />
uns auf Urlaub fahren. Bla, bla, bla.“ Die Augen<br />
verdrehend stocherte ich in meinen schlappen,<br />
lauwarmen Spaghetti mit Tomatensoße herum.<br />
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