Circle 33 Ausgabe Juni 2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
CIRCLE <strong>33</strong>-REPORT<br />
DER STEINBERGER SEE<br />
Nachdem gegen Mitte der 1980er Jahre die Bayerische<br />
Braunkohlenindustrie (BBI) den Abbau einstellte,<br />
wurde die Tagebaugrube „Steinberger See“ durch das<br />
Zurückfahren der Wasserhaltung geflutet. Vorhandene<br />
Geräte wurden gesprengt und liegen heute noch auf<br />
dem Grund des Sees.<br />
Die Flutung dauerte mehrere Jahre, in denen die BBI<br />
die noch erforderlichen Rekultivierungsmaßnahmen<br />
voranbrachte. Mittlerweile hat sich aus der einstigen<br />
Industriewüste ein See entwickelt, der sich nicht nur<br />
in die Landschaft einfügt, sondern zu den Sehenswürdigkeiten<br />
der Oberpfalz zählt.<br />
die Fischpopulationen stetig zu. Beobachtet wurden vor<br />
allem Barsche. Der Steinberger See ist sehr sauber,<br />
an windstillen Tagen ist eine Sicht bis in eine Tiefe<br />
von bis zu 10 Metern möglich. Vereinzelt sieht man<br />
dabei am Grund die Wipfel der abgestorbenen Bäume.<br />
Im Jahr 2013 traten in der Nähe des Sees schwarze<br />
Pfützen auf, die einen hohen pH-Wert und eine erhöhte<br />
Schwermetallbelastung aufwiesen. Dies wird darauf<br />
zurückgeführt, dass in den 1960er Jahren große Mengen<br />
giftiger Rotschlamm in den leeren Braunkohlegruben<br />
abgelagert wurden. Die Wasserqualität des Sees selbst<br />
ist jedoch bislang nicht beeinträchtigt.<br />
Wie alle Seen des Oberpfälzer Seenlandes, die aus<br />
Braunkohlegruben hervorgegangen sind, ist das Wasser<br />
auf Grund von Auswaschungen sauer. Wegen der anhaltenden<br />
Verbesserung der Wasserqualität nehmen<br />
Im Nordwesten befindet sich der sogenannte „Auslauf“.<br />
Wegen des flach abfallenden Ufers wird er<br />
hauptsächlich von Tauchschulen aus dem Umland zur<br />
Ausbildung genutzt.<br />
In den letzten Jahrzehnten hat sich am Steinberger See auch der Tourismus eingestellt, was der Region einen<br />
gewissen wirtschaftlichen Aufschwung brachte. So haben sich dort neben dem 1987 gegründeten Steinberger<br />
Yacht-Club (SYC) auch eine Segelschule, ein Wasserskilift, ein Bootsverleih, ein Freizeitpark für Familien und<br />
Kinder, ein Surfclub und zuletzt eine Adventure-Golf-Anlage und eine rund 40 Meter hohe „Erlebnisholzkugel“<br />
mit Aussichtsplattformen, Parcours und einer Riesenrutsche, angesiedelt. Das Freizeitangebot wird durch zahlreiche<br />
Restaurants, Wirtshäuser und Cafés ergänzt. Zur Sicherheit der Gäste wurde eine Wasserwachtstation<br />
eingerichtet. Wegen der zunehmenden Verbesserung der Wasserqualität und Sichtweiten in den letzten Jahren<br />
hat sich der Steinberger See zu einem der beliebtesten Tauchgebiete in der Oberpfalz entwickelt.<br />
6<br />
www.circle<strong>33</strong>.de<br />
Foto: Mario Bernhardt