Test und Zertifizierung - AHK Korea - AHKs
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KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
www.kgcci.com<br />
<strong>Test</strong> <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
Nr. 26 I April 2010<br />
Konjunktur:<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Recht:<br />
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Rechtswahl<br />
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<strong>Test</strong> <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
Will ein deutsches Unternehmen in den<br />
koreanischen Markt eintreten, müssen die<br />
Produkte den lokalen Standards entsprechen.<br />
Vorhandene Gütesiegel, wie z.B. die<br />
in der EU gültigen CE-Gütesiegel, reichen<br />
in der Regel nicht aus, da die koreanischen<br />
Standards für die <strong>Zertifizierung</strong> sowie <strong>Test</strong>verfahren<br />
oft nicht mit den international<br />
üblichen <strong>und</strong> anerkannten Normen harmonisiert<br />
sind.<br />
Um den zusätzlichen Zeit- <strong>und</strong> Arbeitsaufwand<br />
möglichst gering zu halten, sollten<br />
spezialisierte Institutionen, wie u.a. die in<br />
<strong>Korea</strong> ansässigen Niederlassungen der TÜV-<br />
Gesellschaften oder der VDE hinzu gezogen<br />
werden. Diese bieten Unternehmen<br />
umfangreiche Unterstützung beim Bewerbungs-<br />
<strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sprozess. Da in<br />
<strong>Korea</strong> z.B. bei Elektroprodukten sowohl<br />
eine <strong>Zertifizierung</strong> der Produktionsstätte<br />
als auch des Produktes erfolgen muss, ist<br />
es besonders hilfreich, wenn die Fabrikinspektion<br />
stellvertretend von einer hierfür<br />
zertifizierten deutschen Stelle durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Die Einführung des „KC-Mark“ als einheitliches<br />
Gütesiegel in <strong>Korea</strong> ist zu begrüßen.<br />
Es ist anstelle von früher 13 unterschiedlichen<br />
Siegeln für potenziell gefährliche<br />
Produkte eingeführt worden. Das hilft nicht<br />
nur den Produzenten, die von der geringeren<br />
Komplexität profitieren <strong>und</strong> weniger<br />
Siegel auf Ihren Produkten anbringen<br />
müssen, sondern auch den Konsumenten.<br />
Insgesamt gibt es aber noch viel Verbesserungspotenzial,<br />
insbesondere auf dem<br />
Gebiet der Anerkennung international gültiger<br />
Normen.<br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />
jwoehler@kgcci.com<br />
Kommentar<br />
A German company entering the <strong>Korea</strong>n<br />
market has to make sure its products match<br />
local standards. Existing certifications, such<br />
as the CE-certificate applied in Europe, are<br />
in general not sufficient, since <strong>Korea</strong>n testing<br />
methods differ and standards for certification<br />
are not harmonized with the customary and<br />
accepted international norms.<br />
Specialized technical service institutions such<br />
as the local subsidiaries of TÜV-corporations<br />
or VDE should be consulted beforehand in<br />
order to reduce additional time and costs as<br />
much as possible. They offer comprehensive<br />
support during the application, testing<br />
and certification process. In <strong>Korea</strong> also the<br />
manufacturing plants e.g. for electronic<br />
devices need to obtain a certificate which<br />
is based on an on-site factory inspection.<br />
Hence, it is especially helpful if a German<br />
certification body can perform these factory<br />
inspection <strong>und</strong>er official license of the <strong>Korea</strong>n<br />
authorities.<br />
We appreciate the introduction of the<br />
„KC-Mark“ in <strong>Korea</strong> as a unified quality seal.<br />
It has been established in lieu of 13 different<br />
certifications for potentially dangerous<br />
products. This not only helps manufactures,<br />
that benefit from reduced complexity<br />
and less seals that have to be attached to<br />
products, but also consumers. However, there<br />
is still a lot of potential for improvement,<br />
especially when it comes to the acceptation<br />
of international norms.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 5
<strong>Test</strong> <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
Kommentar<br />
<strong>Test</strong> <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong> 5<br />
Kompakt<br />
Sicherheitszertifizierung für elektronische Geräte 8<br />
Zulassung für Produkte mit Funktechnologie 10<br />
Homologation für Kfz-Import 12<br />
Mit dem Vertrauen der Verbraucher 13<br />
Konjunktur<br />
<strong>Korea</strong> importiert mehr deutsche 14<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Außenhandel von <strong>Korea</strong> soll 2010 kräftig anziehen 16<br />
Messen sind essenziell für Markteinstieg in <strong>Korea</strong> 18<br />
Kompetenz<br />
Das Deutsche Sprachdiplom im Land 19<br />
der Morgenstille<br />
Kooperation<br />
<strong>Korea</strong>nische Umgangsweisen 20<br />
Kontrakte<br />
Choice of Law and Jurisdiction 22<br />
Kontakte<br />
News and People 25<br />
New Members 26<br />
Upcoming 26<br />
Contacts 27<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Berühmt sein in <strong>Korea</strong> - Fluch <strong>und</strong> Segen 29<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Konjunktur, S. 14<br />
<strong>Korea</strong> bleibt einer der wichtigsten Märkte für Werkzeugmaschinen<br />
weltweit. Die Branche profitiert von der konjunkturellen Erholung <strong>und</strong><br />
neuen Investitionen im produzierenden Gewerbe. Deutsche Firmen können<br />
2010 mit deutlich besseren Geschäften rechnen.<br />
Kompetenz, S. 19<br />
Im Rahmen der Partnerschulinitiative kann in <strong>Korea</strong> an bestimmten<br />
Oberschulen ein Deutsches Sprachdiplom erworben werden. Hiermit<br />
können die Schulabgänger z.B. später in Deutschland studieren, was<br />
den wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Austausch weiter stärkt.<br />
Kooperation, S. 20<br />
<strong>Korea</strong>nische Umgangsweisen bieten Raum für Missverständnisse, wenn<br />
kulturelle Gepflogenheiten nicht beachtet werden. Agnes Jarosch<br />
erklärt an Praxisbeispielen, worauf deutsche Manager achten sollten.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 7
8<br />
Kompakt<br />
Sicherheitszertifizierung für elektronische Geräte<br />
Fabrik- <strong>und</strong> Produktzertifizierung notwendig<br />
Neues KC Gütesiegel<br />
James Jeon<br />
In order to be allowed to enter the <strong>Korea</strong>n market, electronic appliances are required<br />
to receive a security certificate. The new KC Mark applies for all types of electronic<br />
products, facilitates the certification process and saves time and money. Under MoU<br />
with <strong>Korea</strong>n Certification Bodies, TÜV SÜD <strong>Korea</strong> performs factory inspection overseas<br />
and provides support before and during the product testing process.<br />
In <strong>Korea</strong> müssen alle Produkte, die potenziell<br />
gefährdend für Sicherheit, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Umwelt sein könnten, überprüft<br />
<strong>und</strong> zertifiziert werden, um in den Markt<br />
gebracht werden zu können. Allerdings<br />
haben in der Vergangenheit zu viele verschiedene<br />
Zertifikate K<strong>und</strong>en verwirrt <strong>und</strong><br />
den Herstellern eine zusätzliche Last in<br />
Hinsicht auf Kosten <strong>und</strong> Zeit aufgebürdet.<br />
Um dieses Problem zu lösen, hat die<br />
<strong>Korea</strong>n Agency for Technology and Standards<br />
(KATS) das Gesetz über die Nationalen<br />
Prüfstandards <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />
überarbeitet <strong>und</strong> am 1. Juli 2009 das<br />
vereinheitlichte <strong>Korea</strong> Certification Mark<br />
(KC Mark) eingeführt. Nach dem neuen<br />
System werden 13 schon existierende <strong>und</strong><br />
rechtlich verpflichtende <strong>Zertifizierung</strong>en<br />
(siehe Tabelle) zu einem – dem KC Mark<br />
– zusammengefasst. <strong>Zertifizierung</strong>en, die<br />
unter dem altem System erworben wurden,<br />
bleiben auch weiterhin gültig. Trotzdem<br />
sollten Unternehmen ihr existierendes<br />
Gütesiegel durch das neue KC Mark ersetzen.<br />
Das neue KC Siegel kann parallel zu<br />
den alten <strong>Zertifizierung</strong>en bis zum 30. Juni<br />
2011 benutzt werden; ab diesem Datum ist<br />
nur noch das KC Zeichen erlaubt.<br />
Sicherheitszertifizierung für<br />
elektronische Geräte<br />
Die Sicherheitszertifizierung für elektronische<br />
Geräte basiert in <strong>Korea</strong> auf dem<br />
“Electrical Appliances Safety Control Act”.<br />
Demnach können elektronische Geräte nur<br />
produziert <strong>und</strong> vertrieben werden, nachdem<br />
ein Sicherheitszertifikat erworben<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
worden ist. Alle elektronischen Geräte mit<br />
einer Wechselspannung zwischen 50 Volt<br />
<strong>und</strong> 1000 Volt unterliegen dieser <strong>Zertifizierung</strong>.<br />
Gütesiegel sind sowohl für die<br />
Fertigungsanlagen selbst als auch für die<br />
verschiedenen Modelle erforderlich. Daher<br />
sollte es keine gleichen Modellnamen für<br />
zwei verschiedene Produkte eines Herstellers<br />
geben. Dies bedeutet aber auch gleichzeitig,<br />
dass, falls ein <strong>und</strong> dasselbe Produkt<br />
in verschiedenen Fabriken hergestellt wird,<br />
jede Fabrik ein separates Gütesiegel erhalten<br />
muss. Ausländische Hersteller haben<br />
die Möglichkeit, sich direkt oder durch<br />
lokale Vertreter, die offiziell mit einem<br />
<strong>Zertifizierung</strong>ssysteme <strong>und</strong> Prüforganisationen<br />
„letter of authorization“ ernannt worden<br />
sind, zu bewerben.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten alle elektronischen<br />
Geräte, die zwingend einer Prüfung unterliegen,<br />
sich der <strong>Zertifizierung</strong> in <strong>Korea</strong><br />
unterziehen, auch wenn sie ein IECCE<br />
CB- oder CE-Gütesiegel bereits besitzen.<br />
Ein CB-Gütesiegel <strong>und</strong> –Bericht kann nur<br />
als Referenz genutzt werden. Allerdings<br />
können gewisse Produkte mit CB-Siegel<br />
von der erneuten Prüfung ausgenommen<br />
werden. Für die Prüfung eines Ausnahmetatbestands<br />
sollten Firmen vor dem Markteintritt<br />
direkt mit einer koreanischen <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />
Kontakt aufnehmen.<br />
Es gibt 11 Produktkategorien für das<br />
Sicherheitssiegel. Elektronische Kabel <strong>und</strong><br />
Stecker, Schalter für elektronische Geräte,<br />
Kondensatoren <strong>und</strong> Netzfilter, Kompo-<br />
<strong>Zertifizierung</strong>ssystem Gesetzesgr<strong>und</strong>lage Prüforganisation<br />
Safety certification for electrical<br />
appliances<br />
Electric Appliances Safety Control Act KETI, KTL, ERI<br />
Safety certification for protective<br />
devices and gears<br />
Industrial Safety and Health Act KOSHA<br />
Safety certification for industrial<br />
products<br />
Self-regulatory safety confirmation<br />
Child-resistant packaging<br />
Quality Management and Safety<br />
Control of Industrial Products Act<br />
KEMTI, KTR, MPI,<br />
KATRI, FITI<br />
Energy-efficiency labeling program Energy Use Rationalization Act KEMCO<br />
Gas appliances<br />
Safety Control and Business Regulation<br />
of Liquefied Petroleum Gas Act<br />
KGS<br />
High-pressure gas vessels High-Pressure Gas Safety Control Act KGS<br />
Verification for measuring instruments Measures Act MPI<br />
Certification for elevator parts<br />
Quality Management and Safety<br />
Control of Industrial Products Act<br />
KTL<br />
Quality verification for water purifier Management of Drinking Water Act KWPIC<br />
Certification for telecommunication<br />
devices<br />
Radio Waves Act, Framework Act on<br />
Telecommunications<br />
RRI<br />
Verification for firefighting equipment<br />
Installation, Maintenance, and Safety<br />
control of Firefighting System Act<br />
KFI
nenten- <strong>und</strong> Verbindungsteile für elektronische<br />
Einrichtungen, Teile zum Schutz<br />
elektronischer Geräte, abgeschirmte Transformatoren,<br />
Haushaltswaren, motorbetrie-<br />
bene elektronische Werkzeuge, Audio- &<br />
Videogeräte, Ausrüstung im Bereich Informationstechnologien<br />
<strong>und</strong> Beleuchtungseinrichtungen.<br />
Neue Bewerber benötigen für die <strong>Zertifizierung</strong><br />
folgende Dokumente: Bewerbungsformular<br />
für die <strong>Zertifizierung</strong> elektronischer<br />
Geräte, Produktbeschreibung<br />
(inklusive koreanischem Benutzerhandbuch),<br />
eine Liste mit Teilen, welche direkt<br />
die elektronische Sicherheit beeinflussen<br />
(Name des Teils, Hersteller, Modellname/<br />
Typ, Ratings, elektronische Eigenschaften,<br />
<strong>Zertifizierung</strong>snummer <strong>und</strong> –zeichen, wie<br />
z.B. CB oder CE), Einzelnachweis des eingesetzten<br />
Isoliermaterials (Temperaturresistenz,<br />
maximale Spannung, Entflammbarkeit),<br />
Schaltkreisskizze, Spezifikation<br />
Transformator.<br />
Im Rahmen des Produkttest gibt es zwei<br />
Prüfkategorien: Die erste beinhaltet einen<br />
<strong>Test</strong> zur Prüfung der elektronischen Sicherheit,<br />
der aus einem Bauarttest <strong>und</strong> einem<br />
elektronischen Sicherheitstest besteht. Die<br />
zweite Kategorie ist ein <strong>Test</strong> auf elektromagnetische<br />
Verträglichkeit, der allerdings<br />
nicht für Komponententeile gilt.<br />
Für die Fabrikinspektion der Bewerber kommen<br />
nur Kontrolleure von KTL, KETI oder<br />
ERI in Frage, die während ihres Besuchs<br />
die Anlage <strong>und</strong> Fertigungssysteme auf ihre<br />
Übereinstimmung mit den Anforderungen<br />
des Zertifikats prüfen. Die Prüfung der<br />
Bewerber<br />
(bzw. autorisierte Institution)<br />
Bewerbung<br />
Unterlagen:<br />
1. Bewerbungsformular<br />
2. CB-Zertifikat <strong>und</strong> -Bericht (optional)<br />
3. Liste mit Hauptkomponenten <strong>und</strong><br />
-materialien<br />
4. Schaltkreisdiagramme<br />
5. Liste mit Isoliermaterial<br />
6. Produktbeschreibung<br />
(plus Benutzerhandbuch)<br />
7. 2 Produktmuster<br />
(jeweils für Sicherheitstest <strong>und</strong> EMV)<br />
8. “Letter of Authorization”<br />
Bewerber kann ein neues, überarbeitetes<br />
Muster innerhalb eines Monats für die<br />
erneute Überprüfung einreichen, wenn<br />
die Fabrikinspektion positiv war, aber das<br />
Muster abgelehnt wurde.<br />
Anbringen von KC Mark auf Produkt<br />
vor Zollabfertigung<br />
vor Zollabfertigung<br />
Kompakt<br />
Fabriken kann auch durch Prüforganisationen<br />
vorgenommen werden, die mit KETI,<br />
ERI oder KTL ein MoU zwecks Kooperation<br />
abgeschlossen haben. Wenn im Rahmen<br />
der <strong>Zertifizierung</strong> eines Produkttyps schon<br />
eine Fabrikinspektion stattgef<strong>und</strong>en hat,<br />
können diese Resultate für verwandte Produkte<br />
anerkannt werden. Eine Inspektion<br />
findet einmal jährlich pro Fabrik statt.<br />
Von der Bewerbung bis hin zur Ausstellung<br />
des Zertifikats inklusive der Fabrikbesichtigung<br />
<strong>und</strong> Produkttest beträgt die<br />
Bearbeitungszeit im Durchschnitt 30 bis<br />
45 Werktage, was abhängig von den <strong>Test</strong>ergebnissen<br />
auch variieren kann.<br />
Als Teil einer führenden internationalen<br />
Serviceorganisation hat der TÜV SÜD<br />
<strong>Korea</strong> einen Proxy Service für ausländische<br />
Unternehmen eingerichtet. Aufgr<strong>und</strong> eines<br />
MoU mit koreanischen Prüfstellen darf der<br />
TÜV SÜD <strong>Korea</strong> Fabrikinspektionen im Ausland<br />
durchführen <strong>und</strong> unterstützt K<strong>und</strong>en<br />
in allen Phasen der <strong>Zertifizierung</strong>.<br />
James Jeon ist Product Service Manager<br />
bei TÜV SÜD <strong>Korea</strong>.<br />
Ablehnung<br />
Prüfeinrichtung<br />
(KETI, ERI, KTL)<br />
Einsicht<br />
(Bewerbungsunterlagen)<br />
Produkttest<br />
Freigabe<br />
Ausstellung des<br />
Sicherheitszertifikats<br />
Fabrikinspektion<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 9
10<br />
Kompakt<br />
Zulassung von Produkten mit Funktechnologie<br />
Nationaler KCC-Standard muss auch von ausländischen Anbietern erfüllt werden<br />
Chun Ju-hee<br />
Electrical products with radio technology are subject to a certification process before<br />
entering the <strong>Korea</strong>n market. The required KCC-mark is a local standard supervised by<br />
the Radio Research Agency. Foreign manufacturers need a local representative for<br />
certification.<br />
Technologien für die drahtlose Übertragung<br />
von Informationen entwickeln sich<br />
weltweit rapide weiter <strong>und</strong> finden in verschiedensten<br />
Produkten Anwendung, u.a.<br />
in Telefonen, Modems, PCs <strong>und</strong> Druckern.<br />
<strong>Korea</strong> zählt zu den Ländern, in denen Endgerätehersteller<br />
mit einer weiten Verbrei-<br />
tung unterschiedlicher mobiler Standards<br />
für die Datenübertragung, wie beispielsweise<br />
Wireless LAN, Bluetooth usw., rechnen<br />
können. Dieser Markt besitzt daher<br />
für ausländische Produzenten eine hohe<br />
Attraktivität.<br />
Bei nicht ausreichender Beachtung von<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
lokalen Zulassungserfordernissen kann der<br />
Versuch des Markteintritts allerdings Hindernissen<br />
ausgesetzt sein. Zunächst sollte<br />
überprüft werden, ob das Produkt in den<br />
Zuständigkeitsbereich der „<strong>Korea</strong> Communication<br />
Commission“ (KCC) fällt <strong>und</strong><br />
gr<strong>und</strong>sätzlich die technischen Vorausset-<br />
zungen erfüllt, um auf dem koreanischen<br />
Markt zugelassen zu werden.<br />
Die Radio Research Agency (RRA), eine<br />
Regierungsinstitution unter der KCC, reglementiert<br />
Geräte, welche Technologien für<br />
eine drahtlose Datenübertragung einsetzen.<br />
Für diese Geräteklassen wird eine<br />
“type registration” gemäß KCC inklusive<br />
Produkttest bei der RRA durchgeführt. Das<br />
anschließend erteilte KCC-Siegel ist eine<br />
zwingende Voraussetzung für die Marktzulassung<br />
von Produkten, wie sie in der<br />
Tabelle aufgeführt sind.<br />
Lokale <strong>Test</strong>s erforderlich<br />
Als Prüf- <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sgesellschaft<br />
legt RRA die <strong>Test</strong>anforderungen fest <strong>und</strong><br />
bestimmt Labore, welche die Produkte in<br />
<strong>Korea</strong> oder – unter Lizenz - im Ausland<br />
prüfen dürfen. Alle Produkte müssen bei<br />
den <strong>Test</strong>s den koreanischen Standards entsprechen,<br />
um anschließend die Zulassung<br />
durch RRA zu erhalten.<br />
Da die koreanischen Standards in diesen<br />
Produktbereichen nicht mit internationalen<br />
Standards harmonisiert sind, müssen<br />
die unterschiedlichen Anforderungen für<br />
alle Frequenzbereiche sorgfältig überprüft<br />
werden. Geräte für eine drahtlose Datenübertragung<br />
müssen zusätzlich auch auf<br />
elektromagnetische Verträglichkeit getestet<br />
werden.<br />
Es ist nicht erforderlich, bereits zugelassene<br />
Produkte regelmäßigen Inspektionen<br />
oder <strong>Test</strong>s zu unterziehen, aber es gibt<br />
eine Vorschrift zur Marktaufsicht. Spätere<br />
Abweichungen von den mit dem KCC-<br />
Zertifikat verb<strong>und</strong>enen Standards werden<br />
strafrechtlich bis hin zum Entzug der<br />
Zulassung verfolgt.<br />
Produktkennzeichnung<br />
Die Kennzeichnung beinhaltet das KCC<br />
Logo, die <strong>Zertifizierung</strong>snummer, den Produktnamen,<br />
Modellnummer, Namen des<br />
Lizenzinhabers, Herstellungsdatum sowie<br />
Namen <strong>und</strong> Herkunftsland des Herstellers.<br />
Die KCC <strong>Zertifizierung</strong>snummer setzt sich
zusammen aus der registrierten Unternehmens-ID<br />
(3 Ziffern) <strong>und</strong> dem vorgesehenen<br />
Code des Bewerbers (13 Ziffern), der auch<br />
die Modellnummer enthält.<br />
Wenn die Unternehmens-ID bei der RRA<br />
registriert ist, kann der Hersteller die KCC<br />
<strong>Zertifizierung</strong>snummer auch bereits vor<br />
dem Abschluss des <strong>Zertifizierung</strong>sprozesses<br />
erhalten. Diese Registrierung erfordert<br />
im Falle von ausländischen Unternehmen<br />
einen Besuch der RRA, da eine Online-<br />
Registrierung bisher lediglich für koreanische<br />
Unternehmen möglich ist.<br />
Es gibt zusätzliche Kennzeichnungsbedingungen<br />
für spezielle Endgeräte. Zum<br />
Beispiel ist eine Warnung über mögliche<br />
Interferenzen bei Verwendung der Frequenzbereiche<br />
von 2.400~2.483,5 MHz<br />
<strong>und</strong> 5.725~5.825 MHz an einer gut sichtbaren<br />
Stelle des Produkts sowie im Handbuch<br />
erforderlich.<br />
Dokumentation<br />
Neben dem Handbuch, der Kennzeichnung<br />
<strong>und</strong> der Autorisierung des koreanischen<br />
Vertreters durch den ausländischen Hersteller,<br />
müssen auch technische Dokumente<br />
(Teilelisten, Blockdiagramm, Platzierung<br />
der Teile <strong>und</strong> Schaltkreisdiagramm) für das<br />
Gerät eingereicht werden.<br />
Lokale Vertretung<br />
Eine lokale Vertretung in <strong>Korea</strong> ist Voraussetzung<br />
für die Produktzulassung. Der Vertreter<br />
muss offiziell vom Hersteller autorisiert<br />
worden sein, die <strong>Zertifizierung</strong> durchzuführen.<br />
Lizenzinhaber kann ein ausländischer<br />
Produzent oder der koreanische<br />
Importeur sein. Der Lizenzinhaber sollte<br />
das Unternehmen sein, welches mit seiner<br />
Unternehmens-ID bei RRA registriert ist.<br />
Mehrfachregularien<br />
Die koreanische Regierung kündigte die<br />
Vereinheitlichung von bisher 13 verpflichtenden<br />
Gütesiegeln ab 2009 an. Dies<br />
soll Unklarheiten aufgr<strong>und</strong> von zu vielen<br />
verschiedenen Siegeln vorbeugen sowie<br />
Kosten <strong>und</strong> Aufwand für Hersteller verringern.<br />
Wenn Produkte z.B. in den Zuständigkeitsbereich<br />
von zwei Institutionen fallen,<br />
muss die <strong>Zertifizierung</strong> bei beiden Stellen<br />
Certification<br />
classification<br />
Electrical<br />
communication<br />
equipment and<br />
materials<br />
Radio facilities<br />
and equipment<br />
Information<br />
equipment<br />
Quelle: RRA<br />
erfolgen. So benötigt ein Elektrogerät mit<br />
Funktechnologie im Niedervoltbereich ein<br />
KC-Zertifikat <strong>und</strong> bei Einsatz im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
die Zulassung der <strong>Korea</strong> Food<br />
and Drug Administration. In beiden Fällen<br />
muss zusätzlich auch das KCC-Zertifikat<br />
erworben werden, da nur dieses drahtlose<br />
Übertragungstechnologien betrifft.<br />
Produktserien <strong>und</strong> -variationen<br />
Produkte aus einer Serie können in einem<br />
<strong>Zertifizierung</strong>sprozess bearbeitet werden.<br />
Hierbei müssen die Modellunterschiede<br />
sorgfältig dokumentiert werden. Bei größeren<br />
technischen Änderungen (z.B. Wegnahme<br />
oder Ergänzung von Komponenten,<br />
Schaltkreisänderungen) wird evtl. eine<br />
Neuzulassung mit Einzeltest erforderlich.<br />
Alle technischen Änderungen müssen bei<br />
der RRA angegeben werden.<br />
Zollabfertigung<br />
Example of equipment<br />
Phones, modems,<br />
facsimiles, etc.<br />
Radio equipment such as<br />
automatic vessel warning<br />
receivers that are greatly<br />
related to human safety<br />
Radio equipment such as<br />
mobile radio phones that<br />
can be easily accessed by<br />
ordinary people<br />
PCs, printers, and<br />
monitors<br />
Die Einfuhrbestimmungen in <strong>Korea</strong> wurden<br />
im Januar 2010 geändert. Demnach sollen<br />
Produkte, die unter KCC fallen, bereits vor<br />
der Verzollung das KCC-Zertifikat besitzen,<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden Unterlagen<br />
Kompakt<br />
müssen dem Zoll vorgelegt werden. Wenn<br />
Produkte schon vor Beendigung des KCC<br />
Prüf- <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sprozesses verschifft<br />
werden, kann die Zollabfertigung<br />
Target<br />
certification<br />
Type approval<br />
Type verification<br />
Type registration<br />
Electromagnetic<br />
compatibility<br />
registration<br />
Remarks<br />
Applying electrical communication<br />
test and electrical safety test<br />
(provided EMI and EMS, too, are<br />
applied depending on equipment)<br />
Type verification test for radio<br />
equipment (test available only with<br />
RRA)<br />
Type registration test for radio<br />
equipment<br />
Applying EMI and EMS test<br />
nach der Registrierung bei der RRA inkl.<br />
Nachweis, dass sich das Produkt bereits im<br />
Zulassungsverfahren befindet, erfolgen.<br />
TÜV Rheinland <strong>Korea</strong><br />
Der TÜV Rheinland <strong>Korea</strong> unterstützt<br />
Unternehmen im gesamten <strong>Zertifizierung</strong>sprozess<br />
<strong>und</strong> bietet für die hier beschriebene<br />
Produktklasse u.a. folgende Leistungen an:<br />
• Neueste KCC-Vorschriften auf Englisch<br />
• Vorabtest auf Einhaltung der KCC-<br />
Standards<br />
• Prüfung in RRA-anerkannten lokalen<br />
<strong>Test</strong>laboren<br />
• Vorbereitung aller Dokumente inklusive<br />
koreanischem Übersetzungsservice<br />
für Handbücher <strong>und</strong> Formulare<br />
• Unternehmensregistrierung bei der<br />
RRA vor der KCC-<strong>Zertifizierung</strong><br />
• Research Service für technische Fragen<br />
inkl. Meeting mit RRA<br />
• Report Review <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong> im<br />
Mutual Recognition Agreement<br />
Chun Ju-hee ist Specialist für koreanische<br />
Zulassungen beim TÜV Rheinland<br />
<strong>Korea</strong> Ltd.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 11
12<br />
Kompakt<br />
Homologation für Kfz-Import<br />
Systeme <strong>und</strong> Komponenten<br />
Sicherheit bei allen Kfz-Teilen<br />
Thor Asbey<br />
The term “homologation” is getting increasingly important in the car industry. To register<br />
an imported vehicle, it must comply with technical configurations that are set<br />
forth in country-specific regulations. TÜV NORD offers comprehensive advisory and<br />
testing solutions for all components<br />
Der Ausdruck “Homologation” gewinnt<br />
in der Automobilbranche immer mehr an<br />
Bedeutung. Um ein importiertes Fahrzeug<br />
zulassen zu können, muss es länderspezifische<br />
technische Standards erfüllen.<br />
Eine der größten Herausforderungen für<br />
die Automobilindustrie heutzutage sind die<br />
zahlreichen Emissionsbestimmungen, die es<br />
einzuhalten gilt. Diese Vorschriften variieren<br />
allerdings stark von Land zu Land. Während<br />
es in manchen Ländern gar keine Zulassungsvorschriften<br />
gibt, sind andere wiederum<br />
umso strenger (z.B. Japan, EU). Diese<br />
komplexen Regularien erfordern technische<br />
Anpassungen an den Fahrzeugen sowie<br />
umfangreiche <strong>und</strong> intensive Planungen.<br />
Für das Importieren von Fahrzeugen <strong>und</strong><br />
Fahrzeugteilen ist es unbedingt notwendig,<br />
eine Betriebsgenehmigung gemäß der länderspezifischen<br />
Bestimmungen <strong>und</strong> Vorschriften<br />
einzuholen. Beispielsweise setzt<br />
in Deutschland die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(StVZO) die Rahmenbedingungen<br />
für jede Art von Fahrzeughomologation<br />
<strong>und</strong> die Fahrzeugzulassung wird<br />
zum größten Teil durch diese Regularien<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
bestimmt. Heute jedoch werden Zulassungsfragen<br />
auch durch EU-Vorschriften<br />
geregelt. Nach der heutigen Regelung werden<br />
vor der Zulassung eines Kfz zunächst<br />
40 Systemgenehmigungen benötigt.<br />
Diese Vorschriften legen Standards für<br />
technische Komponenten fest, wie z.B.<br />
Bremsen, Lichter, Sitze, Sicherheitsgurte<br />
oder Glas, um nur ein paar zu nennen.<br />
Erst wenn all diese Komponenten einer<br />
Prüfung mit anschließender Dokumentation<br />
unterzogen wurden, ist es möglich,<br />
die allgemeine Zulassungserlaubnis für ein<br />
Fahrzeug zu erhalten. Jede Komponente<br />
muss genau zum Fahrzeug passen <strong>und</strong> dies<br />
erfordert einen hohen Grad an Genauigkeit.<br />
Der TÜV NORD bietet einen umfangreichen<br />
<strong>und</strong> kompetenten Beratungs- <strong>und</strong><br />
Prüfservice für alle Komponenten an <strong>und</strong><br />
ist mit diesen Dienstleistungen auch seit<br />
Jahren auf dem koreanischen Markt aktiv.<br />
Immer mehr Fahrzeugteile stützen sich<br />
auf ein komplexes elektronisches System.<br />
Deshalb muss neben einer exakten Passung<br />
auch sichergestellt werden, dass die<br />
Kompatibilität der Interfaces <strong>und</strong> ein rei-<br />
bungsloses <strong>und</strong> verlässliches Funktionieren<br />
in kritischen Belastungssituationen gegeben<br />
sind. Das Planen <strong>und</strong> Entwicklen von<br />
Systemen <strong>und</strong> Komponenten muss sorgfältig<br />
durchdacht sein <strong>und</strong> eine Expertenprüfung<br />
der Komponenten gemäß nationaler<br />
<strong>und</strong> internationaler Standards beinhalten.<br />
Automobilhomologation ist der Prozess<br />
der <strong>Zertifizierung</strong> eines Kfz oder eines<br />
bestimmten Kfz-Teils nach den Anforderungen<br />
von verschiedenen gesetzlichen<br />
Aufsichtsbehörden. Nur bei Erfüllung aller<br />
länderspezifischen Anforderungen kann ein<br />
Export von Kfz oder Kfz–teilen erfolgen.<br />
Homologationsstandards gelten für jede<br />
Art von Fahrzeug <strong>und</strong> betreffen in zunehmenden<br />
Maße die Bereiche Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> Sicherheit. Diese Vorschriften verfolgen<br />
das Ziel, sowohl die aktive/passive<br />
Fahrzeugsicherheit <strong>und</strong> Umweltschutz, als<br />
auch Produktqualität <strong>und</strong> den Produktionsprozess<br />
zu verbessern.<br />
<strong>Zertifizierung</strong>sprozess<br />
• Angebotsanfrage an geeigneten Technischen<br />
Dienst<br />
• Technischer Dienst prüft Ressourcen<br />
(Prüfstandbelegung/-verfügbarkeit,<br />
Personal)<br />
• bei Erstkontakt: Püfung der Eignung<br />
des K<strong>und</strong>en (ISO9001, Eignungsbewertungsverfahren<br />
der jeweiligen Genehmigungsbehörde)<br />
• Angebot Technischer Dienst<br />
• Prüfmusterauswahl<br />
• Duchführung Prüfung (eigene Prüfeinrichtungen<br />
bzw. Witness-Prüfungen<br />
auf Fremdeinrichtungen)<br />
• Anfertigung Prüfbericht bei bestandener<br />
Prüfung<br />
• Wiederholungsprüfung bei nicht<br />
bestandener Prüfung<br />
• Gutachtenübermittlung an Typgeneh-
migungsbehörde, z.B. KBA, RDW<br />
Der Technische Dienst ist Mittler zwischen<br />
Genehmigungsbehörde <strong>und</strong> Antragsteller<br />
in allen <strong>Zertifizierung</strong>sfragen (z.B. <strong>Zertifizierung</strong>sstatus).<br />
Automobilhersteller,<br />
-zulieferer, Verbände <strong>und</strong> staatliche Behörden<br />
kommen immer wieder beim Export<br />
ihrer Produkte mit verschiedenen Regu-<br />
larien in Kontakt. Experten der Prüf- <strong>und</strong><br />
<strong>Zertifizierung</strong>sgesellschaften bieten Beratungsservice<br />
<strong>und</strong> technische Unterstützung<br />
bei der Frage, wie die auf Motorfahrzeuge<br />
bezogenen Vorschriften eingehalten<br />
werden können. Der TÜV NORD bietet als<br />
erfahrener Prüf- <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sdienstleister<br />
maßgeschneiderte Lösungen im<br />
Rahmen der Fahrzeughomologation, u.a.<br />
Mit dem Vertrauen der Verbraucher<br />
allen normativen <strong>und</strong> gesetzlichen Anforderungen<br />
genügen. Gerade die Europäische<br />
Union, neben Nordamerika einer der wichtigsten<br />
Exporträume für koreanische Hersteller,<br />
zeichnet sich durch eine besondere<br />
Kompakt<br />
im nicht-europäischen Ausland. Hochqualifizierte<br />
Teams sind darauf spezialisiert,<br />
kompetenten Service bei allen Fragen r<strong>und</strong><br />
um die Homologation von Kraftfahrzeugen<br />
anzubieten.<br />
Thor Asbey ist Vice President bei INCOK<br />
- The Inspection Company of <strong>Korea</strong>, a<br />
member of TÜV NORD Group.<br />
VDE bietet Prüf- <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>squalität für elektrische Produkte<br />
Sicherung des Marktzugangs für koreanische Hersteller in Europa<br />
Richard Lee<br />
For manufacturers and importers it is getting more and more difficult to meet all<br />
the normative and legal standards. Especially in the European Union, an important<br />
export market for <strong>Korea</strong>n manufacturers, are many different standards to note. In the<br />
past the importers only looked out for the CE-marking as a minimum requirement.<br />
Nowadays they do more demand proofs of marketability from an independent third<br />
party. The independent VDE testing is based on the DIN/VDE, EN and IEC standards and<br />
guarantees access to the whole European market.<br />
Ein dichter Dschungel aus Normen, Richtlinien,<br />
Gesetzen <strong>und</strong> nationalen Besonderheiten<br />
macht es Herstellern, Importeuren<br />
<strong>und</strong> Handelsunternehmen immer schwerer,<br />
Erzeugnisse auf den Markt zu bringen, die<br />
Vielfalt der Sprachen <strong>und</strong> unterschiedliche<br />
technische Standards aus.<br />
In der Vergangenheit wurde meist nur auf<br />
die CE-Kennzeichnung als Mindestanforderung<br />
geachtet. Mit dieser bestätigt der<br />
Händler die Einhaltung der europäischen<br />
Richtlinien. Obgleich viele elektrische Produkte<br />
sich durch höchste technische Performance<br />
auszeichnen, treten dennoch<br />
immer wieder Probleme auf. Darum achten<br />
Verbraucher heute vermehrt auf etablierte<br />
Sicherheitszeichen. Als Reaktion darauf<br />
fordern Importeure <strong>und</strong> Handelsunternehmen<br />
zunehmend Nachweise zur Marktfähigkeit<br />
von unabhängigen Dritten.<br />
Unabhängige Prüfungen auf<br />
Basis internationaler Normen<br />
<strong>Korea</strong>nische Hersteller erzielen durch qualitativ<br />
hochwertige Produkte große Erfolge<br />
auf dem europäischen Markt. Gerade die<br />
Global Player der Elektrotechnik, wie zum<br />
Beispiel LG <strong>und</strong> Samsung, vertrauen dabei<br />
auf die unabhängigen Prüfungen des VDE.<br />
Die Prüfungen erfolgen auf Basis von DIN/<br />
VDE-, EN- sowie IEC-Normen. Nationale<br />
Abweichungen der einzelnen europäischen<br />
Länder werden mitbetrachtet, um<br />
den Zugang zum gesamten EU-Markt zu<br />
sichern.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 13
14<br />
Konjunktur<br />
Durch Anwendung dieser Normen gehen<br />
die europäischen Marktaufsichtsbehörden<br />
davon aus, dass die Sicherheits- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsanforderungen der zutreffenden<br />
EU-Richtlinien eingehalten werden<br />
(sogenanntes „Vermutungsprinzip“). <strong>Korea</strong>nische<br />
Normen, die mit europäischen Normen<br />
harmonisiert sind, zum Beispiel IEC /<br />
EN 60335 für elektrische Haushaltsgeräte,<br />
lösen das Vermutungsprinzip aus <strong>und</strong> können<br />
über das international anerkannte CB-<br />
Verfahren bestätigt werden.<br />
Premiummarke<br />
VDE-Prüfzeichen<br />
Der VDE ist Komplettanbieter für „One-<br />
Stop-<strong>Test</strong>ing“ aller für die Markttauglichkeit<br />
relevanten Eigenschaften elektrotechnischer<br />
Gebrauchs- <strong>und</strong> Investitionsgüter.<br />
Denn für die Sicherheit <strong>und</strong><br />
den Gebrauchsnutzen von elektrotechnischen<br />
Produkten ist auch sicherzustellen,<br />
dass beispielsweise von den verwendeten<br />
Kunststoffen keine Gefahr ausgeht, eine<br />
möglichst hohe Energieeffizienz erreicht ist<br />
oder die Betriebsgeräusche nicht als unzumutbare<br />
Belästigung empf<strong>und</strong>en werden.<br />
Darüber hinaus werden Erzeugnisse nach<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
ihrer ökologischen Verträglichkeit über den<br />
gesamten Lebenszyklus beurteilt – von<br />
umweltgerechten Herstellungsverfahren<br />
bis zur Recyclingfähigkeit. Die VDE-Prüfzeichen<br />
stehen für Sicherheit <strong>und</strong> Qualität<br />
<strong>und</strong> werden von Verbrauchern, Behörden,<br />
Handel, Industriek<strong>und</strong>en, Elektrohandwerk<br />
als Premiummarke verstanden.<br />
Schutz für Verbraucher<br />
<strong>und</strong> Umwelt<br />
Das VDE-Institut ist ein Unternehmen des<br />
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik e.V., der Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Bildung, Normung <strong>und</strong> Standardisierung,<br />
Prüfung, <strong>Zertifizierung</strong> <strong>und</strong> Überwachung<br />
unter einem Dach vereinigt. Die<br />
aktive Begleitung der Normungsarbeit, die<br />
unabhängigen Prüfungen <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>en<br />
sowie die intensive Zusammenarbeit<br />
mit den Marktaufsichtsbehörden liefern<br />
einen wesentlichen Beitrag für mehr<br />
Rechtssicherheit <strong>und</strong> dienen dem Schutz<br />
von Verbrauchern <strong>und</strong> der Umwelt.<br />
Der VDE bietet Prüf- <strong>und</strong> <strong>Zertifizierung</strong>squalität<br />
auf Spitzenniveau <strong>und</strong> umfassende<br />
Dienstleistungen, die alle Beteiligten dabei<br />
Anbieter dem Gesamttrend eines schrumpfenden<br />
Inlandsmarkts <strong>und</strong> auch insgesamt<br />
gesunkener Importe <strong>und</strong> erhöhten Ihren<br />
Anteil an den Einfuhren auf fast ein Viertel.<br />
Auch Lieferanten aus anderen europäischen<br />
unterstützen, Sicherheit <strong>und</strong> Qualität zu<br />
gewährleisten <strong>und</strong> gegebenenfalls zu verbessern.<br />
Hoch motivierte, hervorragend<br />
ausgebildete <strong>und</strong> verantwortungsbewusste<br />
Mitarbeiter sowie modernste Prüf- <strong>und</strong><br />
Messeinrichtungen bieten die Voraussetzung<br />
für zuverlässige <strong>und</strong> international<br />
anerkannte Prüfergebnisse. Durch Ausbau<br />
der globalen Präsenz wird den Herstellern<br />
Kompetenz dort zur Verfügung gestellt, wo<br />
sie gebraucht wird. In <strong>Korea</strong> unterhält der<br />
VDE eine eigene Vertretung in Seoul.<br />
Regelmäßige Überwachungsmaßnahmen,<br />
zum Beispiel durch Werksinspektionen<br />
<strong>und</strong> Kontrollprüfungen an den gefertigten<br />
Produkten sowie Produktkontrollen im<br />
Markt, tragen außerdem dazu bei, dass<br />
einmal attestierte Sicherheit <strong>und</strong> Qualität<br />
dauerhaft gewährleistet bleiben. Der<br />
gemeinnützige, unabhängige <strong>und</strong> neutrale<br />
Status macht das VDE-Institut zu einem<br />
vertrauenswürdigen Partner aller an Qualität,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />
interessierten Marktteilnehmer.<br />
Richard Lee ist Managing Director des<br />
VDE Global Services <strong>Korea</strong>.<br />
<strong>Korea</strong> importiert mehr deutsche Werkzeugmaschinen<br />
Erholung seit Mitte 2009<br />
Investitionen steigen 2010<br />
Frank Robaschik<br />
In 2009, German suppliers of machine tools were able to increase sales in <strong>Korea</strong><br />
despite of the economic crisis. The outlook for 2010 is positive because many <strong>Korea</strong>n<br />
companies plan to increase investments. In 2009, German products were able to gain<br />
market share especially at the expense of Japanese companies.<br />
Nachdem das Jahr 2009 in den ersten<br />
Monaten mit heftigen Einbrüchen bei den<br />
Werkzeugmaschineneinfuhren begonnen<br />
hatte, kann sich das Gesamtergebnis für<br />
deutsche Anbieter sehen lassen. Auf Dollarbasis<br />
stiegen die Importe aus Deutschland<br />
sogar. Dabei entzogen sich deutsche<br />
Ländern wie etwa der Schweiz, Italien oder<br />
Österreich gewannen Marktanteile. Eingebrochen<br />
sind mit Rückgängen um ein<br />
Viertel bis mehr als die Hälfte hingegen<br />
die Lieferungen aus Japan, China, den USA<br />
oder Taiwan. Japan blieb dennoch mit r<strong>und</strong><br />
einem Drittel der gesamten Branchenimporte<br />
der wichtigste ausländische Anbieter<br />
von Werkzeugmaschinen in <strong>Korea</strong><br />
Die Aussichten für 2010 sind gut, denn<br />
die Ausrüstungsinvestitionen sollen in
Werkzeugmaschinenmarkt in <strong>Korea</strong><br />
2009 1 Veränd. 2010 2 Veränd. (%)<br />
Produktion (Mrd. Won) 3.400 -29,6 4.400 +29,4<br />
Export (Mio. USD) 1.200 -37,2 1.500 +25,0<br />
Import (Mio. USD) 1.100 -17,5 1.300 +18,2<br />
Binnenbedarf 3 (Mrd. Won) 3.272 -22,0 4.180 +27,7<br />
1 Schätzung; 2 Prognose; 3 berechnet als Produktion minus Export plus Import, angesetzter Wechselkurs 2009: 1 USD = 1.280<br />
Won, Kurs 2010: 1 USD = 1.100 Won<br />
Quelle: KOMMA<br />
den wichtigsten Abnehmerbranchen wie<br />
der Kfz-Industrie <strong>und</strong> der Elektrotechnik/<br />
Elektronik (vor allem Flachbildschirm- <strong>und</strong><br />
Halbleiterproduktion, aber auch im LED-<br />
Bereich) wieder steigen. Von den für Werkzeugmaschinenanbieter<br />
wichtigen Branchen<br />
befindet sich lediglich der Schiffbau<br />
noch in der Krise.<br />
Die <strong>Korea</strong> Machine Tool Manufacturers'<br />
Association (KOMMA) prognostizierte im<br />
Januar 2010 ein Binnenmarktvolumen für<br />
2010 von r<strong>und</strong> 4,2 Bill. Won (circa 2,4<br />
Mrd. Euro; 1 Euro = 1.773 Won im Jahresdurchschnitt<br />
2009). Gegenüber dem<br />
Vorjahr würde dies einem Wachstum von<br />
27,7% <strong>und</strong> einer Rückkehr zum Niveau von<br />
2008 entsprechen. Die Einfuhren sollen<br />
zwar unterdurchschnittlich, aber immerhin<br />
noch um 18,2% steigen.<br />
Neben steigenden Anlageninvestitionen<br />
dürfte ausländischen Anbietern ein voraussichtlich<br />
wieder etwas stärkerer Won<br />
entgegen kommen. Helfen dürfte ausländischen<br />
Firmen auch, dass viele Investitionen<br />
technologiegetrieben sind. Nach<br />
einer Analyse der <strong>Korea</strong> Development Bank<br />
(KDB) vom Jahresende 2009 wollen die<br />
Unternehmen 2010 stärker als früher in<br />
neue Produkte investieren <strong>und</strong> auch ihre<br />
Forschungsaufwendungen steigern. Dabei<br />
sind es vor allem die großen Konglomerate,<br />
die die Investitionen vorantreiben wollen,<br />
während kleine <strong>und</strong> mittelgroße Firmen<br />
zurückhaltender sind.<br />
2009 war für den Werkzeugmaschinenbau<br />
in <strong>Korea</strong> ein sehr schweres Jahr. Die<br />
Auftragseingänge bei den Mitgliedern der<br />
KOMMA fielen um etwa 30% auf 1,9 Bill.<br />
Won. Während die Bestellungen aus dem<br />
Inland nur um r<strong>und</strong> 13% auf 1,1 Bill. Won<br />
fielen, brachen die Orders aus dem Ausland<br />
um 44% auf r<strong>und</strong> 800 Mrd. Won ein.<br />
Die Auftragseingänge aus der inländischen<br />
Automobilindustrie fielen 2009 um 13%.<br />
Dies ist jedoch vor allem auf ein sehr<br />
schwaches 1. Halbjahr zurückzuführen.<br />
Während sich die Bestellungen der Automobilindustrie<br />
in der 2. Jahreshälfte unter<br />
anderem dank der Abwrackprämie wieder<br />
normalisiert haben, bestellen die Schiffbauer<br />
immer weniger Werkzeugmaschinen.<br />
Auf Jahressicht reduzierten sie ihre Orders<br />
um etwa ein Viertel, wobei die meisten<br />
Importe von Werkzeugmaschinen<br />
Konjunktur<br />
Aufträge im 1. Quartal getätigt wurden.<br />
Ähnlich stark fuhren auch die Maschinenbauer<br />
ihre Aufträge zurück. Gestiegen sind<br />
2009 hingegen die Bestellungen aus der<br />
Elektrotechnik/Elektronik (Wiederanziehen<br />
der Produktion von Displays <strong>und</strong> Halbleitern)<br />
<strong>und</strong> der Stahlindustrie.<br />
Die Mitgliedsunternehmen der KOMMA<br />
produzierten 2009 Werkzeugmaschinen im<br />
Wert von mehr als 1,8 Bill. Won (-24,7%<br />
gegenüber 2004). Spanende Maschinen<br />
hielten daran einen Anteil von knapp 87%.<br />
Innerhalb dieser Gruppe wurden nume-<br />
risch gesteuerte (NC) Maschinen für 1,49<br />
Bill. Won (+26,1%), Nicht-NC-Maschinen<br />
für 83,1 Mrd. Won (-39,8%) hergestellt.<br />
NC-Drehmaschinen (677,0 Mrd. Won,<br />
-34,7%) waren das größte einzeln ausge-<br />
in: Mio. USD, %<br />
Produktgruppe (HS-Code) 2008 2009 Veränd.<br />
Importe aus<br />
Deutschland<br />
(2009)<br />
Veränd.<br />
Laser- u.a. Maschinen zum<br />
Abtragen von Stoffen (8456)<br />
226,2 117,5 -48,1 26,3 -4,4<br />
Bearbeitungszentren (8457) 270,5 143,0 -47,1 14,3 -72,5<br />
Drehmaschinen (8458) 207,9 175,4 -15,6 43,2 +47,7<br />
Spanabhebende<br />
Werkzeugmaschinen (8459)<br />
116,1 94,8 -18,4 7,3 -66,1<br />
Schleif- u. Honmaschinen (8460) 148,5 155,3 +4,6 29,7 +171,5<br />
Hobelmaschinen (8461) 112,8 122,5 +8,6 54,0 +42,2<br />
Pressen (8462) 205,1 293,3 +43,0 82,0 +168,2<br />
Andere Maschinen z. spanlosen<br />
Metallbe- u. verarbeitung (8463)<br />
47,4 31,4 -33,8 7,7 -41,1<br />
Werkzeugmaschinen, gesamt 1.334,5 1.133,2 -15,1 264,5 +18,7<br />
Teile u. Zubehör (8466) 357,8 275,8 -22,9 64,5 -24,3<br />
Insgesamt<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Zollstatistik, Kotis<br />
1.692,3 1.409,0 -16,7 329,0 +6,8<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 15
16<br />
Konjunktur<br />
wiesene Produktsegment. Dahinter folgten<br />
Bearbeitungszentren mit 465,4 Mrd. Won<br />
(-30,7%). Der Produktionswert von umformenden<br />
Werkzeugmaschinen erreichte<br />
239,7 Mrd. Won (-5,4%).<br />
<strong>Korea</strong> bleibt auch in den kommenden Jahren<br />
einer der wichtigsten Werkzeugmaschinenmärkte<br />
weltweit. Denn die Industrie<br />
des Landes hat die aufstrebende chinesische<br />
Konkurrenz im Nacken <strong>und</strong> muss<br />
stets technologisch nachrüsten, um nicht<br />
den Vorsprung zu verlieren. Deshalb eröffnen<br />
sich deutschen Anbietern geschäftliche<br />
Möglichkeiten auf dem koreanischen<br />
Werkzeugmaschinenmarkt. Deutsche<br />
Maschinen haben dabei gute Chancen,<br />
denn für koreanische Käufer ist die Qualität<br />
des Maschinenparks auch ein Argument<br />
gegenüber den Käufern ihrer Produkte,<br />
dass sie in hoher Qualität zu liefern<br />
imstande sind.<br />
In der Kfz-Industrie treiben Hersteller <strong>und</strong><br />
Zulieferer ihre Bemühungen um umweltfre<strong>und</strong>lichere,<br />
leichtere Fahrzeuge mit<br />
geringerem Spritverbrauch voran. Dazu<br />
gehört auch das Thema Hybridantriebe<br />
<strong>und</strong> Batterien für Hybrid- <strong>und</strong> Elektroautos<br />
(Großprojekte von SB Li Motive, einem<br />
2009 war für den Welthandel ein schweres<br />
Jahr. Auch in <strong>Korea</strong> sind Ex- <strong>und</strong> Importe<br />
deutlich eingebrochen. Vor allem zu<br />
Jahresbeginn war die Lage angespannt.<br />
Die Einfuhren aus Deutschland folgten der<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
Joint Venture von Samsung SDI <strong>und</strong> Bosch,<br />
<strong>und</strong> LG Chem). Neu ist, dass Hy<strong>und</strong>ai<br />
Motor die Entwicklung von Elektroautos<br />
forciert. Die Flachbildschirmhersteller bauen<br />
neue Produktionslinien <strong>und</strong> bringen<br />
3-D-Fernseher auf den Markt. Die Halbleiterindustrie<br />
erhöht ihre Investitionen<br />
wieder. Bei LED verstärken unter anderen<br />
Samsung LED sowie Firmen der LG-Gruppe<br />
ihre Aktivitäten.<br />
Zu den großen koreanischen Herstellern<br />
von Werkzeugmaschinen zählen Doosan<br />
Infracore, Wia (gehört zur Hy<strong>und</strong>ai-Kia-<br />
Gruppe) <strong>und</strong> Hwacheon. Wichtige deutsche<br />
Lieferanten sind unter anderem Trumpf<br />
<strong>und</strong> DMG sowie in der Robotik Kuka. Weitere<br />
Firmen sind durch Handelshäuser wie<br />
Illies oder Rieckermann vertreten.<br />
Wichtigste heimische Messe der Branche<br />
ist die alle zwei Jahre abgehaltene "Seoul<br />
International Machine Tool Show" (SIM-<br />
TOS). Sie findet in ihrer nächsten Auflage<br />
vom 13.04. bis 18.04.2010 im KINTEX-<br />
Ausstellungsgelände statt. Das Auslandsmesseprogramm<br />
des B<strong>und</strong>es sieht auch für<br />
2010 wieder einen vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi)<br />
geförderten Gemeinschaftsstand deutscher<br />
koreanischen Exportentwicklung <strong>und</strong> sanken<br />
im Februar 2009 auf fast die Hälfte<br />
des Wertes von August 2008, gefolgt<br />
von einer stetigen Verbesserung Monat für<br />
Monat <strong>und</strong> einer Normalisierung auf Vor-<br />
Aussteller vor.<br />
Auf dem Stand stellen Firmen wie Becker<br />
Diamantwerkzeuge, Otto Bihler Maschinenfabrik,<br />
Fuchs Lubricants, Hans-Jürgen<br />
Geiger Maschinenvertrieb, ifm electronic,<br />
Käfer Messuhrenfabrik, KTR Kupplungstechnik,<br />
A.Mannesmann Maschinenfabrik,<br />
Noris Ernst Reime Vertriebs GmbH, Schenk<br />
Rotec, Wendt oder WTO, also vor allem<br />
Zulieferer, ihre Produkte aus. Daneben<br />
sind auf der Messe unter anderem Firmen<br />
wie Haimer, Körber Schleifring <strong>und</strong> Leifeld<br />
Metal Spining vertreten.<br />
Im Export sanken 2009 die koreanischen<br />
Lieferungen von Werkzeugmaschinen<br />
(Summe von SITC 731, 733 <strong>und</strong> 735) um<br />
ein Drittel auf 1,46 Mrd. USD. Dabei blieben<br />
die Lieferungen nach China (557 Mio.<br />
USD, -2,2%) fast konstant, eingebrochen<br />
sind jedoch die Ausfuhren in die USA<br />
(161 Mio. USD, -47,8%), nach Japan (119<br />
Mio. USD, -48,8%), Indien (108 Mio. USD,<br />
-15,0%) <strong>und</strong> Deutschland (72 Mio. USD,<br />
-65,0%).<br />
Frank Robaschik ist Korrespondent von<br />
Germany Trade & Invest in <strong>Korea</strong>.<br />
Außenhandel von <strong>Korea</strong> soll 2010 kräftig anziehen<br />
Rekordaußenhandelsüberschuss in 2009<br />
Importe sanken schneller als Exporte<br />
Frank Robaschik<br />
At the beginning of 2010, <strong>Korea</strong>n companies are full of optimism. In spite of high<br />
debts of companies and households, most industries - except for shipbuilding - have<br />
positive expectations. Due to a weak Won, many companies were able to generate<br />
profits in 2009, even though dollar-based export volumes declined. In 2010 a recovery<br />
of dollar-based exports as well as an increase of imports from Germany is expected.<br />
krisenwerte zum Jahresende 2009.<br />
Insgesamt schrumpften 2009 die Ausfuhren<br />
um 13,9% auf 363,5 Mrd. USD. Die<br />
Einfuhren verringerten sich unter anderem<br />
dank gesunkener Öl- <strong>und</strong> Rohstoffpreise<br />
noch schneller, <strong>und</strong> zwar um 25,8% auf<br />
323,1 Mrd. USD. Daraus ergab sich ein<br />
Handelsüberschuss von 40,4 Mrd. USD,<br />
der höchste, den <strong>Korea</strong> je erzielte. Lediglich<br />
1998 während der Asienkrise wur-
de mit 39,0 Mrd. USD ein ähnlich hoher<br />
Saldo erwirtschaftet. Eine wichtige Rolle<br />
spielte dabei ein im Vergleich zu den letzten<br />
Jahren billiger koreanischer Won. Für<br />
2010 rechnen das Ministry of Knowledge<br />
Economy (MKE), Forschungsinstitute <strong>und</strong><br />
koreanische Firmen übereinstimmend auf<br />
das Gesamtjahr gerechnet mit einem deutlichen<br />
Wiederanziehen der Ex- <strong>und</strong> Importe<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Das Niveau<br />
von 2008 dürfte jedoch noch nicht wieder<br />
erreicht werden.<br />
Die Einfuhren aus Deutschland sanken<br />
2009 um r<strong>und</strong> ein Sechstel <strong>und</strong> damit<br />
weniger als die weltweiten Importe <strong>Korea</strong>s.<br />
Aus Deutschland bezog <strong>Korea</strong> 2009<br />
vor allem Maschinen (33,6%), chemische<br />
Erzeugnisse (16,6%), Kfz <strong>und</strong> Kfz-Teile<br />
(14,1%) <strong>und</strong> Elektrotechnik/Elektronik<br />
(11,8%) sowie Mess-, Regel- <strong>und</strong> Prüftechnik<br />
(6,7%).<br />
2010 befindet sich von den wichtigen<br />
Branchen <strong>Korea</strong>s lediglich der Schiffbau<br />
Außenhandel von <strong>Korea</strong> nach wichtigen Handelspartnern 2009<br />
Ausfuhren von <strong>Korea</strong> nach Branchen: Ergebnis für 2009 <strong>und</strong> Prognose für 2010<br />
noch in der Krise. Alle anderen großen<br />
Exportindustrien erwarten nach Einbrüchen<br />
im Vorjahr deutliche Ausfuhrzuwächse für<br />
das laufende Jahr. Selbst die jahrelang<br />
gebeutelte Textilbranche rechnet für 2010<br />
mit höheren Lieferungen ins Ausland. Im<br />
Energiebereich laufen im In- <strong>und</strong> Ausland<br />
langfristige Projekte mit einem Schwerpunkt<br />
auf dem Ausbau der Kernenergie.<br />
Aber auch bei erneuerbaren Energien, wie<br />
beispielsweise Solarenergie <strong>und</strong> Windkraft,<br />
investierten südkoreanische Firmen, um<br />
sich als Anbieter von Produkten aus diesen<br />
Bereichen auf den Weltmärkten zu<br />
etablieren. Dies bedeutet deutlich bessere<br />
Chancen für deutsche Zulieferer von Investitionsgütern<br />
wie Maschinen, Komponenten,<br />
Chemikalien, elektronischen Steuerungen<br />
etc. So sollen 2010 beispielsweise<br />
die weltweiten Maschineneinfuhren von<br />
Land/Wirtschaftsraum Volumen Ausfuhr Veränd. Einfuhr Veränd. Saldo<br />
Gesamt 686,6 363,5 -13,9 323,1 -25,8 40,4<br />
VR China 140,9 86,7 -5,1 54,2 -29,5 32,5<br />
Naher Osten 85,7 24,0 -9,8 61,6 -39,4 -37,8<br />
EU 78,8 46,6 -20,2 32,2 -19,4 14,4<br />
Deutschland 21,1 8,8 -16,2 12,3 -16,7 -3,5<br />
Japan 71,2 21,8 -22,9 49,4 -18,9 -27,6<br />
USA 66,7 37,6 -18,8 29,0 -24,3 8,6<br />
ASEAN 53,8 41,0 -16,8 12,8 -10,5 28,2<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, Kotis<br />
Konjunktur<br />
Produktgruppe/Branche 2009 Veränd. 2010 Veränd.<br />
Schiffbau 45,1 +4,6 43,0 -4,7<br />
Elektrotechnik/Elektronik<br />
.Bildschirme 31,4 -15,4 37,4 +19,0<br />
.Halbleiter 31,0 -5,3 38,6 +24,4<br />
.Mobile Telekommunikationsgeräte 31,0 -13,2 33,6 +8,3<br />
.Elektrohausgeräte 10,1 -22,0 11,4 +12,9<br />
.Computer<br />
Petrochemie, Mineralölprodukte<br />
8,0 -25,1 8,4 +5,2<br />
.Petrochemie 27,5 -14,5 31,1 +13,3<br />
.Mineralölprodukte 22,7 -38,9 23,0 +1,1<br />
Maschinen<br />
Kfz, -Teile<br />
26,9 -27,9 30,0 +11,6<br />
.Kfz 25,4 -27,5 27,7 +9,0<br />
.Kfz-Teile 11,7 -16,0 12,8 +9,3<br />
Stahl 23,0 -22,9 25,0 +8,6<br />
Textilien<br />
* Abgrenzungen der Produktgruppen folgt der des MKE<br />
Quelle: Ministry of Knowledge Economy<br />
11,6 -12,6 13,1 +12,7<br />
in: Mrd. USD, %<br />
in: Mrd. USD, %*<br />
<strong>Korea</strong> um r<strong>und</strong> 10% steigen. In der Kfz-<br />
Industrie rechnet der Importeursverband<br />
<strong>Korea</strong> Automobile Importers and Distributors<br />
Association (KAIDA) ebenfalls mit<br />
einem zweistelligen Zuwachs der Autoeinfuhren,<br />
allerdings ausgehend von einem<br />
geringen Niveau.<br />
Mitte Oktober 2009 paraphierten die EU<br />
<strong>und</strong> <strong>Korea</strong> ein Freihandelsabkommen (FHA).<br />
Sollte dieses trotz der Bedenken der europäischen<br />
Automobilindustrie die weiteren<br />
Hürden des Annahme- <strong>und</strong> Ratifizierungsprozesses<br />
nehmen, dürfte es frühestens<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Kraft<br />
treten. Zu den Profiteuren dürften dann<br />
auf deutscher Seite vor allem die chemische<br />
Industrie, der Maschinenbau <strong>und</strong><br />
nach teilweise langen Übergangsfristen<br />
auch die Anbieter von Nahrungsmitteln<br />
<strong>und</strong> Agrarwaren zählen.<br />
Generell versucht <strong>Korea</strong> sich als Hub für<br />
FHA zu profilieren. Durch die Paraphierung<br />
der Vereinbarung mit der EU hofft<br />
die Regierung auch die Ratifizierung des<br />
2007 vereinbarten FHA mit den USA voranzutreiben.<br />
In Kraft sind bereits Abkommen<br />
mit Indien (seit Jahresbeginn 2010),<br />
ASEAN (seit Juni 2007 für Waren <strong>und</strong> Mai<br />
2009 für Dienstleistungen), EFTA (seit September<br />
2006), Singapur (seit März 2006)<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 17
18<br />
Konjunktur<br />
<strong>und</strong> Chile (seit April 2004). Darüber hinaus<br />
verhandelt <strong>Korea</strong> FHA mit Kanada, Mexiko,<br />
den Golfstaaten, Australien, Neuseeland,<br />
Peru <strong>und</strong> Kolumbien. Auch FHA mit China,<br />
Japan, MERCOSUR, der Türkei, Russland,<br />
Israel <strong>und</strong> der südafrikanischen Zollunion<br />
werden erwogen.<br />
2009 ist die Bedeutung der VR China als<br />
Absatzmarkt für koreanische Erzeugnisse<br />
weiter gestiegen. Mittlerweile geht fast<br />
ein Viertel der koreanischen Ausfuhren in<br />
das Reich der Mitte. Dies ist eine Chance,<br />
zugleich aber auch ein Risiko für die<br />
koreanische Wirtschaft. Deshalb versucht<br />
Messen sind essenziell für Markteinstieg in <strong>Korea</strong><br />
Wirtschaftsministerium veröffentlicht neue Liste wichtiger Ausstellungen<br />
Frank Robaschik<br />
Das koreanische Ministry of Knowledge<br />
Economy (MKE) hat seine jährliche Liste<br />
der wichtigen <strong>und</strong> förderungswürdigen<br />
Messen veröffentlicht. Insgesamt 49 Ausstellungen<br />
wurden für 2010 ausgewählt<br />
<strong>und</strong> erhalten eine finanzielle Unterstützung<br />
von zusammen 4,1 Mrd. Won (2,3<br />
Mio. Euro; 1 Euro = 1.773 Won im Jahresdurchschnitt<br />
2009). Die Messen sind in<br />
drei Gruppen unterteilt. Acht Veranstaltungen<br />
sind sogenannte "Global Top"-Ausstellungen.<br />
Diese will das MKE als weltweit<br />
erstklassige oder in Asien führende Messen<br />
aufbauen. 2010 finden davon die "<strong>Korea</strong><br />
International Medical Hospital Equipment<br />
Show" (KIMES, 18.03. bis 21.03.), die<br />
"Seoul International Machine Tool Show"<br />
(SIMTOS, 13.04. bis 18.04.), die "International<br />
Food Industry Exhibition" (12.05. bis<br />
15.05.), zu der auch die Teilmesse "Seoul<br />
Food & Hotel" gehört, <strong>und</strong> die “<strong>Korea</strong> Elec-<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
das Land seine Exporte auch geographisch<br />
weiter zu diversifizieren.<br />
Gegenüber China <strong>und</strong> der südostasiatischen<br />
Staatengemeinschaft ASEAN<br />
erzielt <strong>Korea</strong> massive Außenhandelsüberschüsse,<br />
während es im Import auf Rohstofflieferungen<br />
aus dem Nahen Osten<br />
sowie Maschinen <strong>und</strong> Vorprodukte aus<br />
Japan <strong>und</strong> Deutschland angewiesen ist <strong>und</strong><br />
mit diesen Ländern Außenhandelsdefizite<br />
verzeichnet (nach der deutschen Statistik<br />
war der Handel 2009 mit einem deutschen<br />
Überschuss von r<strong>und</strong> 275 Mio. Euro fast<br />
ausgeglichen).<br />
The <strong>Korea</strong>n Ministry of Knowledge Economy has published a list with the most<br />
important and eligible trade fairs in <strong>Korea</strong>. Engineering, electronics, IT as well as<br />
environmental and energy business account for half of the total number of events.<br />
This classification may help foreign companies to find interesting trade fairs for business<br />
development in <strong>Korea</strong>.<br />
tronics Grand Fair" (12.10. bis 15.10.) statt.<br />
Die meisten Veranstaltungen (insgesamt<br />
37) sind sogenannte aussichtsreiche Messen.<br />
Dies sind die zentralen Ausstellungen<br />
in Branchen mit guten Wachstumsperspektiven.<br />
Eingestuft in diese Gruppe<br />
wurden beispielsweise die "Green Energy<br />
Expo" (07.04. bis 09.04.), die "<strong>Korea</strong> Pack"<br />
(01.06. bis 04.06.) <strong>und</strong> die "<strong>Korea</strong> SOC<br />
Week" (30.09. bis 03.10.). Die dritte Gruppe<br />
umfasst vier "Messen zur regionalen<br />
Industrieentwicklung". Zu finden sind hier<br />
die "Photonics <strong>Korea</strong>" (Honam-Gebiet im<br />
Südwesten des Landes), die "<strong>Korea</strong> Electronics<br />
Show-Spring/Mobile Industry Business<br />
Exhibition" (Daekyung-Gebiet im Osten),<br />
die "Marine Tech <strong>Korea</strong> 2010" (im Südosten)<br />
sowie die "Incheon InterLOGIS" in der<br />
Nähe von Seoul.<br />
Die koreanische Seite verweist auch aus<br />
historischen Gründen gern darauf, dass<br />
im Falle eines Abschlusses des FHA mit<br />
der EU, europäische Exporteure zu Lasten<br />
Japans Marktanteile in <strong>Korea</strong> gewinnen<br />
würden. Andererseits dürfte ein Abkommen<br />
<strong>Korea</strong>, das vielfach ähnliche Produkte<br />
wie japanische Wettbewerber in die EU<br />
liefert, in Europa zu Lasten Japans weitere<br />
Marktchancen eröffnen. Daneben stehen<br />
auch Interessen der europäischen Industrie<br />
auf dem Spiel. So haben sich die Verbände<br />
der europäischen <strong>und</strong> der deutschen Automobilindustrie<br />
gegen den im Oktober 2009<br />
paraphierten Vertragstext ausgesprochen.<br />
Eine Reihe dieser Veranstaltungen sind<br />
sogenannte integrierte Ausstellungen. So<br />
umfasst die "<strong>Korea</strong> Electronics Grand Fair"<br />
die drei gleichzeitig abgehaltenen Messen<br />
"<strong>Korea</strong> Electronics Show" (KES), "International<br />
Semiconductor & Display Exhibition"<br />
(iSEDEX) sowie das "International<br />
Meeting on Information Display" (IMID).<br />
Auch die "World IT Show", die "<strong>Korea</strong><br />
SOC Week" <strong>und</strong> die "<strong>Korea</strong> Good Products<br />
Show" bestehen aus mehreren Messen. Zur<br />
2011 stattfindenden "Marine Week" gehört<br />
unter anderem auch die "Kormarine".<br />
Die Liste des MKE ist ein guter Leitfaden<br />
bei der Auswahl von Veranstaltungen,<br />
die für den Einstieg in den koreanischen<br />
Markt oder seine Bearbeitung geeignet<br />
sind. Denn alljährlich gibt es in <strong>Korea</strong> Messen,<br />
die trotz vielversprechender Titel den<br />
geweckten Vorstellungen nicht gerecht<br />
werden. Besonders der Internationalisierungsgrad<br />
lässt oft sehr zu wünschen<br />
übrig. Manche ausländische Unternehmen<br />
zweifeln allerdings teilweise auch die Qualität<br />
der vom MKE ausgewählten Messen<br />
an. Vollständig ist die Aufstellung nicht, so
wurden wichtige Veranstaltungen wie etwa<br />
die "Semicon <strong>Korea</strong>" (03.02. bis 05.02.)<br />
nicht vom Ministerium gefördert. Auch die<br />
"Expo Solar & PV <strong>Korea</strong>" (ebenfalls 03.02.<br />
bis 05.02.) fehlt in der Liste.<br />
Das MKE hat die Messeaufstellung zusammen<br />
mit weiteren Erläuterungen nur in<br />
Kompetenz<br />
koreanischer Sprache am 25.01.2010 in<br />
einer Pressemeldung veröffentlicht. Sie<br />
kann auf der Homepage des Ministeriums<br />
eingesehen werden.<br />
Das Deutsche Sprachdiplom im Land der Morgenstille<br />
Neu in <strong>Korea</strong>: Partnerschulen <strong>und</strong> Sprachdiplomklassen<br />
Die Auslandsschularbeit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen<br />
Elfriede Spangenberg<br />
Two years ago the German Federal Foreign Office launched the “Schools: Partners for<br />
the Future” Initiative, which is counting more than 1,400 members worldwide. Within<br />
this initiative, the Central Agency for Schools Abroad (ZfA) promotes schools integrating<br />
the German Language Certificate in their curriculum.<br />
Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz<br />
hält Einzug an koreanischen<br />
Schulen – eine einmalige Chance,<br />
das Unterrichtsfach Deutsch auf der<br />
nordostasiatischen Halbinsel an einigen<br />
ausgewählten Oberschulen <strong>und</strong> Fremdsprachenoberschulen<br />
zu festigen.<br />
Fachberatung für Deutsch<br />
in <strong>Korea</strong><br />
Seit 1. September 2008 hat die Zentralstelle<br />
für das Auslandsschulwesen (ZfA)<br />
im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner<br />
der Zukunft“ in Südkorea eine neue Fachberaterstelle<br />
eingerichtet. Die Aufgabe der<br />
Fachberatung ist es, im Gastland geeignete<br />
Schulen zu finden, die bereit sind, das<br />
Deutsche Sprachdiplom einzuführen.<br />
Deutschunterricht an der Seoul-Nationaluniversitäts-Oberschule, Frau Karen Li-an Plösser<br />
„Schulen: Partner der Zukunft“<br />
Die Initiative zielt darauf ab, ein weltweites<br />
Netz von Partnerschulen zu knüpfen <strong>und</strong><br />
damit bei jungen Menschen Interesse <strong>und</strong><br />
Begeisterung für das moderne Deutschland<br />
<strong>und</strong> seine Gesellschaft zu wecken. Die<br />
Initiative wird vom Auswärtigen Amt koordiniert<br />
<strong>und</strong> gemeinsam mit der ZfA, dem<br />
Goethe-Institut (GI), dem Pädagogischen<br />
Austauschdienst der Kultusministerkonferenz<br />
(PAD) <strong>und</strong> dem Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienst (DAAD) verwirklicht.<br />
Vor zwei Jahren wurde die Initiative<br />
ins Leben gerufen, alle Sprachdiplomschulen<br />
sind auch gleichzeitig Partnerschulen;<br />
von ihnen zählen wir inzwischen weltweit<br />
über 1.400.<br />
Sprachdiplomklassen in Seoul<br />
Am 4. März 2010 wurde in Anwesenheit des<br />
deutschen Botschafters, Herrn Dr. Hans-<br />
Ulrich Seidt, eine Partnerschulvereinbarung<br />
zwischen der Kyunggi-Mädchenoberschule,<br />
vertreten durch Frau Direktorin Youngki<br />
Joo, <strong>und</strong> der ZfA, vertreten durch die<br />
Fachberaterin, unterzeichnet. Die Kyunggi-<br />
Mädchenoberschule ist die erste staatliche<br />
Mädchenoberschule in <strong>Korea</strong>, die in Zusammenarbeit<br />
mit der ZfA eine Sprachdiplomklasse<br />
eingerichtet hat. Der Botschafter hob<br />
in seinem Grußwort hervor, dass Fremdsprachen<br />
nicht nur den Weg zu einer neuen<br />
Kultur, sondern auch den Weg in eine bessere<br />
berufliche Zukunft eröffnen.<br />
Attraktivität des Deutschen<br />
Sprachdiploms<br />
Deutsch soll künftig von deutschen <strong>und</strong><br />
koreanischen Deutschlehren mit modernen<br />
Lehr- <strong>und</strong> Lernmethoden in der Schule so<br />
erfolgreich vermittelt werden, dass Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler am Ende ihrer Schulkarriere<br />
ein Sprachdiplom ablegen können.<br />
Die Attraktivität des Diploms besteht darin,<br />
dass mit ihm ein Studium in Deutschland<br />
aufgenommen werden kann, <strong>und</strong> es darüber<br />
hinaus auch bei der Universitätsaufnahmeprüfung<br />
in <strong>Korea</strong> als Bonus eingebracht<br />
werden kann.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 19
20<br />
Kooperation<br />
Schulreform in <strong>Korea</strong><br />
Zurzeit führt das koreanische Erziehungsministerium<br />
eine Schulreform durch, die<br />
schrittweise umgesetzt werden soll. Einige<br />
ausgewählte Schulen sind bereits mit<br />
Beginn des neuen Schuljahres autorisiert,<br />
über einen Teil des St<strong>und</strong>endeputats <strong>und</strong><br />
über die Auswahl der Lehrer selbst zu<br />
entscheiden. Die Auflockerung des sonst<br />
sehr streng vorgegebenen Volkscurriculums<br />
eröffnet diesen Schulen den Weg,<br />
Sprachdiplomklassen einzurichten, die das<br />
Ziel anstreben, das Deutsche Sprachdiplom<br />
abzulegen.<br />
Renommierte Schulen<br />
profilieren sich<br />
Weitere renommierte Oberschulen <strong>und</strong><br />
<strong>Korea</strong>nische Umgangsweisen<br />
Vom weisen Umgang mit koreanischen Geschäftspartnern<br />
Agnes Jarosch<br />
Es ist Freitag Abend, 23.00 Uhr in Seoul.<br />
Peter Stein, Geschäftsführer der Mustermann-AG,<br />
sitzt mit seinem General Manager<br />
Sung-Il Park <strong>und</strong> zwei weiteren Mitarbeitern<br />
in einer typischen koreanischen<br />
Bar. Wie es in <strong>Korea</strong> üblich ist, lassen die<br />
Männer die Arbeitswoche bei einem Bier<br />
ausklingen. Als das Geschäfts-Handy von<br />
Herrn Park klingelt, hebt er ganz selbstverständlich<br />
ab, obwohl er gewiss nicht mehr<br />
ganz nüchtern ist.<br />
„Was ist los?“ möchte sein Chef Herr Stein<br />
wissen. Herr Park berichtet: „Der Vater<br />
eines wichtigen K<strong>und</strong>en ist gestorben. Die<br />
Beerdigung findet morgen früh in Ulsan<br />
statt. Ich fliege hin.“<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
Fremdsprachenobersschulen haben eine<br />
Sprachdiplomklasse eingerichtet; es handelt<br />
sich - in der Reihenfolge ihrer Aufnahme<br />
in das Partnerschulnetz – um folgende<br />
Schulen:<br />
• Seoul-National-Universitätsoberschule<br />
• Ewha-Mädchenoberschule<br />
• HANHUK- Fremdsprachenoberschule<br />
• Kyunggi-Mädchenoberschule<br />
• Posung-Jungenoberschule<br />
• Busan- Fremdsprachenoberschule<br />
ZfA<br />
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen<br />
betreut <strong>und</strong> unterstützt in enger<br />
Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt<br />
weltweit 135 Deutsche Schulen im Ausland<br />
sowie über 800 von der B<strong>und</strong>esre-<br />
It might look as if <strong>Korea</strong>n business partners generously forgive foreigners who don´t<br />
know the rules of <strong>Korea</strong>n etiquette. But foreign leaders shouldn´t push this generosity<br />
and consider the <strong>Korea</strong>n definition of manners and behavior which have different<br />
focuses than in Western Culture.<br />
Wenn der Vater der<br />
koreanischen K<strong>und</strong>en stirbt<br />
Die Selbstverständlichkeit, mit der Herr<br />
Park die spontane Dienstreise am Wochenende<br />
erträgt, überrascht Herrn Stein sehr.<br />
Wäre er in der Situation von Herrn Park,<br />
kämen ihm gleich vier Gründe in den Sinn,<br />
um nicht an der Beerdigung teilzunehmen.<br />
Erstens: zu kurzfristig. Zweitens: zu weit<br />
weg. Drittens: andere Pläne mit der Familie.<br />
Viertens: der Vater des K<strong>und</strong>en ist ein<br />
Unbekannter.<br />
Dieses reale Beispiel aus dem Deutsch-<br />
<strong>Korea</strong>nischen-Geschäftsalltag zeigt das<br />
publik Deutschland geförderte schulische<br />
Einrichtungen sowie deutsche Abteilungen<br />
an staatlichen Schulen. Weiter nennt die<br />
ZfA als ihre Ziele der auswärtigen Kultur-<br />
<strong>und</strong> Bildungspolitik:<br />
• die Begegnung mit Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
des Gastlands,<br />
• die schulische Versorgung deutscher<br />
Kinder im Ausland <strong>und</strong><br />
• die Förderung der deutschen Sprache.<br />
Die ZfA hat seit 1. September 2008 das<br />
Büro für die Fachberatung im German<br />
Office der Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie-<br />
<strong>und</strong> Handelskammer (<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>) eingerichtet.<br />
Elfriede Spangenberg ist Fachberaterin <strong>und</strong><br />
Koordinatorin für das Deutsche Sprachdiplom<br />
der Kultusministerkonferenz in <strong>Korea</strong>.<br />
koreanische Verständnis von Umgangsformen:<br />
• Es ist kein Fauxpas, nahezu immer <strong>und</strong><br />
überall Handygespräche anzunehmen.<br />
Der koreanische K<strong>und</strong>e erwartet sogar,<br />
dass er im Notfall auch an einem Freitag<br />
Abend um 23.00 Uhr noch persönlich<br />
betreut wird.<br />
• Der Freitag Abend gehört traditionell<br />
der Firma <strong>und</strong> nicht etwa der Familie.<br />
Einen Geschäftspartner zu versetzen,<br />
um mit der eigenen Familie pünktlich<br />
ins Wochenende zu starten, stößt auf<br />
Unverständnis.<br />
• Es wäre ein Fauxpas, nicht an der<br />
Beerdigung des Vaters eines wichtigen<br />
Geschäftsk<strong>und</strong>en teilzunehmen. Das<br />
gilt selbst dann, wenn man den Verstorbenen<br />
nicht kennt <strong>und</strong> die Beerdigung<br />
am Wochenende in einer anderen<br />
Stadt stattfindet.
Deutsche Führungskräfte sollten darauf<br />
vorbereitet sein, dass ihre Führungsrolle sie<br />
in <strong>Korea</strong> mehr fordert, als es in Deutschland<br />
der Fall wäre. Sie erfüllen das Idealbild<br />
des väterlichen Führers, indem sie über<br />
das Geschäftliche hinaus für ihre Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en da sind. So ist es durchaus<br />
üblich, dass der Chef die erkrankte Mutter<br />
des Mitarbeiters im Krankenhaus besucht<br />
oder – wie im Beispiel – zur Beerdigung<br />
des Vaters eines K<strong>und</strong>en nach Ulsan fliegt.<br />
Die Sitzordnung: ein Abbild der<br />
Rangordnung<br />
Im Gegenzug darf die Führungskraft in<br />
<strong>Korea</strong> von ihren Mitarbeitern mehr<br />
Respekt <strong>und</strong> Unterordnung erwarten, als<br />
in Deutschland üblich sind. Der Respekt<br />
für den Ranghöheren ist zum Beispiel an<br />
der koreanischen Sitzordnung zu erkennen.<br />
Während in Deutschland der Einzelne häufig<br />
versucht, für sich selbst den bestmöglichen<br />
Sitzplatz zu finden, wird in <strong>Korea</strong><br />
vor der Platznahme die eigene Stellung in<br />
der Gruppe bedacht.<br />
Für den Ranghöchsten wird der beste Platz<br />
in der Mitte des Tisches mit der Wand<br />
im Rücken <strong>und</strong> dem Blick zur Tür reserviert.<br />
Die Rangniedrigsten verhalten sich<br />
abwartend <strong>und</strong> nehmen am Ende der Tafel<br />
Platz. Während des Essens sind die Augen<br />
auf den Ranghöchsten gerichtet: Wann<br />
beginnt er mit dem Essen? Wann hört er<br />
auf? Wann erhebt er das Glas? Ist sein Glas<br />
auch immer gefüllt? Wirkt er zufrieden?<br />
Die Erfahrung zeigt, dass <strong>Korea</strong>ner dem<br />
Ausländer Verstöße gegen die Etikette, wie<br />
etwa eine falsche Handhaltung beim Einschenken<br />
von Getränken (mit nur einer<br />
Hand), relativ großzügig verzeihen, weil sie<br />
ihm Unwissenheit <strong>und</strong> keine böse Absicht<br />
unterstellen. Als Fauxpas gilt jedoch, das<br />
sensible Gruppengefüge in der Firma als<br />
auch die komplementären Beziehungen<br />
zwischen K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Dienstleister zu stören.<br />
Rollenerwartungen sind zu erfüllen.<br />
Dazu ein weiteres Beispiel aus der Praxis:<br />
Im Rahmen einer Best-Practice-Veranstaltung<br />
sollte firmenintern das koreanische<br />
Projekt-Team ausgezeichnet werden, das<br />
die verfügbaren Ressourcen am effizientesten<br />
genutzt hat. Für den deutschen<br />
Chef stand fest, wer die Auszeichnung<br />
bekommen sollte: Das Team des jüngsten<br />
Projektmanagers hatte exzellente Leistung<br />
erbracht <strong>und</strong> die Auszeichnung verdient.<br />
Kritik durch die Blume<br />
Bei einem Bier nach der Arbeit wurde der<br />
Chef jedoch sanft eines Besseren belehrt.<br />
Der ranghöchste <strong>Korea</strong>ner im Team setzte<br />
alles daran, ihn von seiner Entscheidung<br />
abzubringen. Die Aufgabe bestünde darin,<br />
die Gruppenordnung im Team aufrecht zu<br />
erhalten. Bekäme der Neuling der Firma<br />
die Auszeichnung, würde es die Harmo-<br />
nie <strong>und</strong> die Hackordnung im gesamten<br />
Team stören. Diese gilt es zu schützen <strong>und</strong><br />
zu stützen. Ähnliche Erfahrungen machen<br />
Führungskräfte, die einen jüngeren Kandidaten<br />
befördern möchten, weil sie seine<br />
fachlichen Qualitäten höher einstufen, als<br />
Alter <strong>und</strong> Erfahrung.<br />
Kooperation<br />
Auch wenn <strong>Korea</strong>ner Ausländern auf dem<br />
gesellschaftlichen Parkett mehr Fehltritte<br />
zugestehen als ihren eigenen Landsmännern,<br />
ernten ausländische Führungskräfte,<br />
die sich an die gültigen Spielregen halten,<br />
Pluspunkte. Regeln, wie sich etwa am Tisch<br />
nicht die Nase zu putzen oder Visitenkarten<br />
mit zwei Händen anzunehmen, sind weitgehend<br />
bekannt. Fettnäpfe lautern allerdings<br />
an Stellen, wo sie nicht vermutet werden.<br />
Die Situation: Ein deutscher Manager<br />
erörterte bei einer Teamsitzung mit dem<br />
K<strong>und</strong>en die Aufgabenverteilung im Team<br />
am Whiteboard. Als der schwarze Stift<br />
nicht schrieb, griff er ohne nachzudenken<br />
zum roten Stift – <strong>und</strong> beging damit einen<br />
Fauxpas. Ein Rotstift sollte niemals dazu<br />
verwendet werden, um Namen oder Telefonnummern<br />
aufzuschreiben.<br />
Gentleman unter Beobachtung<br />
Während Mitarbeiterinnen deutsche Chefs<br />
in der Regel als zuvorkommend <strong>und</strong> höflich<br />
zu schätzen wissen, löst Gentleman-Verhalten<br />
bei koreanischen Geschäftsmännern<br />
häufig Unverständnis aus. Kavaliersgesten<br />
sind im Businessalltag meistens deplatziert,<br />
da sie nicht der Rangordnung entsprechen,<br />
verwirren <strong>und</strong> unter Umständen sogar als<br />
„Hofieren“ ausgelegt werden können.<br />
Ein f<strong>und</strong>amentales Verständnis der Kultur<br />
<strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>wissen über die Gepflogenheiten<br />
sind immer erforderlich, um<br />
das eigene Verhalten abzuleiten. Diese<br />
realen Beispiele aus dem Geschäftsalltag<br />
deutscher Führungskräfte zeigen,<br />
dass das berufliche Parkett in <strong>Korea</strong> sehr<br />
glatt sein kann. Auch wenn alle Beteiligten<br />
sich gegenseitig stützen <strong>und</strong> vor Stürzen<br />
bewahren, gehören Rollenbewusstsein,<br />
Interesse für die Kultur <strong>und</strong> Empathie dazu,<br />
um die Pflicht <strong>und</strong> die Kür als Führungskraft<br />
im Land der Morgenstille zu erfüllen.<br />
Agnes Jarosch ist Chefredakteurin von<br />
„Der große Knigge“, zertifizierter Coach<br />
<strong>und</strong> „Best-Of-Trainerin“ (Semigator.<br />
de) in Deutschland <strong>und</strong> <strong>Korea</strong> für<br />
(interkulturelle) Kommunikation <strong>und</strong><br />
Umgangsformen.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 21
22<br />
Kontrakte<br />
Choice of Law and Jurisdiction<br />
Part 1: Essential or champagne clause?<br />
Dr. iur. Martin Kolbinger and James E. Morrison, LLM<br />
Clauses on governing law and jurisdiction<br />
are often referred to as “champagne<br />
clauses” drafted at the conclusion of a<br />
deal as glasses are already getting filled.<br />
As such, these clauses have a tendency to<br />
be treated as an afterthought, with the<br />
parties eager to finalize the deal. This article<br />
(which will be spread over two KORUM<br />
editions) seeks to identify potential issues<br />
and some of the options concerning choice<br />
of law and jurisdiction in <strong>Korea</strong>n-German<br />
business relations.<br />
Governing law as legal<br />
framework<br />
Systematically, choice of law should come<br />
first in the negotiations. This is because the<br />
governing law will provide the legal framework<br />
within which the parties’ respective<br />
rights and obligations may be determined.<br />
From a practical perspective, it informs<br />
the nature of the legal support required<br />
(e.g. <strong>Korea</strong>n, German or both). Switching<br />
between governing laws during or at the<br />
end of the negotiations creates a moving<br />
target which will reduce the efficiency of<br />
negotiations and increase the costs.<br />
Three common pitfalls<br />
- Congruence of law and jurisdiction<br />
Governing law and jurisdiction should<br />
generally be in line to minimize the chance<br />
of having disputes decided by one<br />
country’s courts but applying the law of a<br />
different country.<br />
- Consistency<br />
In continuing business relations all trades<br />
should be governed by the same law and<br />
subjected to the same jurisdiction. Disputes<br />
might not follow the lines of specific<br />
agreements and it can add signifi-<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
cant complexity if several laws are to be<br />
considered by several courts in different<br />
countries.<br />
- Be precise in choosing a legal regime<br />
Concepts such as "American", "UK" or<br />
"European" law do not exist.<br />
Material issues related to the<br />
choice of law<br />
Each party tends to prefer its "own" law<br />
to protect against surprising foreign law<br />
principles, in particular, if parties from a<br />
civil law jurisdiction (e.g. <strong>Korea</strong> or Germany)<br />
are confronted with a common (case)<br />
law jurisdiction (e.g. England or US federal<br />
states). However, in <strong>Korea</strong>n-German legal<br />
relations, both being civil law systems sharing<br />
many common principles, there should<br />
be less cause for concern. Nevertheless,<br />
such a decision should never be taken<br />
lightly, particularly if there is an aspect of<br />
the transaction which might benefit from<br />
the support of a specific choice of law,<br />
for example if a transaction requires clearance<br />
by a national government or will be<br />
financed by local banks.<br />
Practical issues related to the<br />
choice of law<br />
Agreeing to a foreign legal regime can<br />
increase transaction costs since the parties<br />
may be required to involve foreign lawyers.<br />
However, parties can think creatively<br />
about cost-sharing in these circumstances,<br />
with the party which has its domestic law<br />
applied to the contract bearing some or all<br />
of the additional costs of the other party.<br />
Usually, caps and qualifiers apply to such<br />
arrangements. Under <strong>Korea</strong>n and German<br />
law - subject to mandatory statutory provisions<br />
and the ordre public - the parties<br />
may agree on any governing law they con-<br />
sider advantageous, even if their business<br />
relation is not connected to the relevant<br />
law. For example, <strong>Korea</strong>n and German parties<br />
sometimes agree on Swiss law as a<br />
neutral harbor. However, this might prove<br />
dissatisfying for both sides as they will<br />
both need additional assistance by Swiss<br />
attorneys. Therefore, it may make more<br />
sense for both sides with a <strong>Korea</strong>n or German<br />
governing law agreement and a cost<br />
sharing model (see above), together with<br />
an arbitration clause referring disputes to<br />
a tribunal considered neutral by both sides.<br />
Default regime<br />
If the parties do not agree on a specific<br />
legal regime or place of jurisdiction, both<br />
will be decided by a <strong>Korea</strong>n or German<br />
court, according to the respective country's<br />
international law on a case-by-case basis,<br />
just as initiated by the plaintiff.<br />
A factor which German and <strong>Korea</strong>n courts<br />
will generally consider in terms of determining<br />
the applicable law is the place of<br />
business of the main obligor (i.e. the service<br />
provider or supplier). However, various<br />
other factors may apply in specific cases.<br />
In terms of jurisdiction, the relevant court<br />
may have regard to the jurisdiction generally<br />
applicable to the defendant or the<br />
agreed place of performance. As the relevant<br />
<strong>Korea</strong>n statutory provisions allow a<br />
broad interpretation, <strong>Korea</strong>n courts might<br />
show a tendency to consider themselves<br />
the competent jurisdiction. They may even<br />
find that the explicit choice of a foreign<br />
forum is invalid if, in their opinion, (i) there<br />
is no substantial connection between the<br />
case and the designated forum and (ii) the<br />
agreement is conspicuously unreasonable<br />
and unfair to one of the parties.<br />
It is also possible that the courts of both<br />
countries may consider themselves to have
competence as each might focus on different<br />
factors in any given case. As a result,<br />
a potential plaintiff may choose where<br />
to file its claim ("forum shopping"). This<br />
means that in practice, the absence of any<br />
agreement on a specific exclusive place of<br />
jurisdiction will often operate in favor of a<br />
potential plaintiff.<br />
State courts or arbitral<br />
proceedings<br />
As to the competent jurisdiction, the key<br />
choice is between state courts and arbitration.<br />
The attraction of arbitration is that<br />
the parties are largely free to shape the<br />
dispute resolution procedure to suit their<br />
commercial objectives. For example, the<br />
parties may choose between administered<br />
or ad hoc arbitration. The main difference<br />
between the two is that administered<br />
arbitration involves an arbitral institution,<br />
while ad hoc arbitration does not.<br />
The role of the institution focuses on<br />
administering the arbitration and issuing<br />
arbitration rules which may operate as<br />
a default regime. Most importantly, the<br />
institution can assist the parties in breaking<br />
deadlocks which may occur by reason<br />
of the non-participation of a party or<br />
the inability to agree on certain aspects<br />
of the arbitration (e.g. the place of the<br />
arbitration, number or identity of the arbitrators,<br />
etc.). The major institutions, for<br />
example, have vast experience in tailoring<br />
decisions to fit the specific facts and<br />
circumstances of each case, especially in<br />
terms of maintaining neutrality, the stakes<br />
involved and the complexity of the factual<br />
and legal issues. In ad hoc arbitration,<br />
however, the parties must resort to a state<br />
court to break a deadlock – this can often<br />
take considerably longer, causing more<br />
costs - and there is no guarantee that the<br />
relevant court will have experience in arbitration<br />
matters.<br />
There are a range of institutions for the<br />
parties to choose from which can administer<br />
arbitrations all over the world involving<br />
parties from different countries. Some<br />
of the most prevalent institutions featuring<br />
in <strong>Korea</strong>n-German business relations<br />
include institutions originating from <strong>Korea</strong><br />
and Germany, such as<br />
- <strong>Korea</strong>n Commercial Arbitration Board<br />
(KCAB),<br />
- Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit<br />
(DIS),<br />
as well as institutions originating from<br />
third countries, such as<br />
- International Chamber of Commerce<br />
(ICC),<br />
- Hong Kong International Arbitration Centre<br />
(HKIAC) and<br />
- Singapore International Arbitration Centre<br />
(SIAC).<br />
Arbitration-specific procedural<br />
issues<br />
In many ways, arbitral procedure can be<br />
similar to state court procedure, however,<br />
the procedure itself is (within limits) subject<br />
to the parties’ agreement. Below are<br />
some issues which the parties should keep<br />
in mind when drafting their arbitration<br />
clause:<br />
- Place of arbitration – this can be in a city<br />
in the jurisdiction of one of the parties or<br />
in a neutral country. Because arbitrations<br />
are conducted within the legal framework<br />
of the jurisdiction in which they are<br />
situated, the place of arbitration should<br />
be "arbitration friendly". Both <strong>Korea</strong> and<br />
Germany have modern arbitration laws<br />
which are supported by their judiciaries.<br />
- Constitution of the arbitral tribunal –<br />
should there be one arbitrator or three?<br />
Should the parties or the arbitral institution<br />
appoint some or all of the arbitrators,<br />
including the chairman?<br />
- Language of the arbitration – should the<br />
arbitration be in the language of one or<br />
both of the parties, or a neutral language?<br />
It can save time and costs if this can be<br />
agreed in advance, not least because it<br />
assists in appointing arbitrators who are<br />
fluent in the language(s) of the arbitration.<br />
Conclusion<br />
Kontrakte<br />
Agreeing early on governing law and jurisdiction<br />
is important. Whether parties, in<br />
any given case, should submit their disputes<br />
to state courts or arbitration, can<br />
depend on many different factors which<br />
we explore in Part 2 of this article.<br />
Dr. iur. Martin Kolbinger is a foreign<br />
legal advisor at Bae, Kim & Lee, LLC., and<br />
an associate lawyer at CMS Hasche Sigle.<br />
James E. Morrison, LLM, is a foreign legal<br />
advisor at Bae, Kim & Lee, LLC., and was<br />
previously a Counsel at the Secretariat of<br />
the ICC International Court of Arbitration<br />
(Asia-Pacific Team) in Paris.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 23
Contacts<br />
KGCCI Economic Outlook in Busan KGCCI <strong>Korea</strong>n Executive Forum<br />
The KGCCI Economic Outlook 2010 in Busan in cooperation with Busan Metropolitan City was<br />
held on February 23 at Goethezentrum. The Economic Outlook started with a report on the current<br />
business climate by Mr. Frank Robaschik, Representative Correspondent of Germany Trade<br />
& Invest, and was completed with a get together, sponsored by Ms. Kim Jung-soon, President<br />
Daemmstoff Industrie <strong>Korea</strong> and German Honorary Consul (center).<br />
KGCCI Green Cabbage Dinner<br />
The traditional KGCCI Green Cabbage Dinner took place on February 26th for the first time at Bärlin Restaurant<br />
in Seoul. It was joined by about 100 members who enjoyed the speeches and the excellent menue prepared by<br />
Chef Moritz Boge. This event was kindly sponsored by Agility Logistics, Krombacher and Paulaner.<br />
Wine presentation<br />
Kontakte<br />
On February 25, the 6 th KGCCI <strong>Korea</strong> Executive Forum was held at The Ritz-Carlton Hotel in<br />
Seoul. Guest of Honor was H.E. Lee Maanee (second from left), Minister of Environment, who<br />
joined the KEF for a lecture about the Green Growth Policy of <strong>Korea</strong>. The KEF was attended by<br />
more than 60 KGCCI members.<br />
On march 8, Mr. Adolf Schmitt, Chairman of Moselwein e.V. and Honorary President of the Mosel Wine-Grower’s Association, and the Mosel Wine Queen Katharina Okfen presented 18 different<br />
Mosel-Riesling wines and 4 Mosel sparkling wines at the German Ambassador´s Residence. The tasting was organized by KGCCI and focused on sommeliers (afternoon) and members of the chamber<br />
(evening). It was kindly sponsored by Santa Fe Relocation Services <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 27
Berühmt sein in <strong>Korea</strong> – Fluch <strong>und</strong> Segen<br />
Sarah Hüfner<br />
When talking about <strong>Korea</strong> and its culture one thing gets clear very quickly: <strong>Korea</strong> is<br />
all about extremes: There is all or nothing. And this rule also applies to <strong>Korea</strong>n fan<br />
culture and the hype over stars, no matter whether they are from sports, music, TV or<br />
cinema.<br />
Freitag, der 26. Februar 2010, 13:21 Uhr<br />
koreanischer Zeit: Die ganze Nation hält<br />
den Atem an, für wenige Minuten geht<br />
<strong>Korea</strong>s Produktivität gegen Null, denn Kim<br />
Yu-na tritt an, um die erste Goldmedaille<br />
für <strong>Korea</strong> im Eiskunstlauf zu erkämpfen.<br />
Und tatsächlich schaffen es ihre zierlichen<br />
Schultern den Druck einer ganzen Nation<br />
zu stemmen <strong>und</strong> mit 19 Jahren das Sahnehäubchen<br />
auf ihre sowieso schon glanzvolle<br />
Karriere zu setzen. Sie hat dadurch<br />
wohl nun offiziell Kimchi vom Thron als<br />
populärsten koreanischen Verkaufschlager<br />
geschubst.<br />
Ihr Gesicht ist überall: Handys, Klimaanlagen,<br />
Autos <strong>und</strong> noch vieles mehr. Sie<br />
verdient Millionen durch ihre Werbeverträge.<br />
Aber nicht nur sie ist zum Mega-Star<br />
avanciert, sondern auch ihr Trainer, Brian<br />
Orser, bekommt ein Stück vom vergoldeten<br />
Kuchen in den M<strong>und</strong> geschoben.<br />
Da kommen Erinnerungen an die Fussball<br />
WM in <strong>Korea</strong> 2002 hoch, wo ein zunächst<br />
häufig kritisierter Guus Hiddink durch den<br />
Einzug ins Halbfinale den Status eines<br />
Halbgotts zugesprochen bekam. Er schaffte<br />
es, Fussball so populär wie noch nie<br />
zu machen, sogar dem Nummer-1-Sport<br />
Baseball den Zuschauerrang abzulaufen<br />
<strong>und</strong> die Anmeldungen junger Fussballtalente<br />
in den Vereinen anschwellen zu<br />
lassen.<br />
Aber wie jede Welle ist auch diese verebbt,<br />
im schnelllebigen <strong>Korea</strong>, wo alles balli, balli<br />
geht, hat sich in der Zwischenzeit Baseball<br />
wieder seinen Rang durch den Golderfolg<br />
bei den letzten olympischen Spielen in<br />
Beijing zurück ergattert, ist Schwimmen<br />
durch Park Tae-hwan kurzzeitig der Renner<br />
unter den Sportarten gewesen <strong>und</strong> wird<br />
jetzt natürlich durch Eiskunstlauf abge-<br />
löst. Dass sich viele kleine Mädchen am<br />
Eiskunstlauf versuchen, versteht sich von<br />
selbst, denn das Nachahmen ihrer Idole ist<br />
schon selbst fast eine Art Kultsport.<br />
<strong>Korea</strong>ner verfolgen jeden Schritt ihrer Idole<br />
fast manisch <strong>und</strong> das nationale Fernsehen<br />
trägt seinen Teil dazu bei: Wenn Manchester-United-Kicker<br />
Park Ji-sung nur<br />
für kurze Zeit den Rasen betritt, wird in<br />
<strong>Korea</strong> eine mehrminütige Berichterstattung<br />
geschaltet, fällt ein Tor kann man vermutlich<br />
mit einer Sondersendung rechnen.<br />
Aber warum sind Star-Hypes in <strong>Korea</strong> so<br />
viel extremer als in Deutschland? Eine<br />
Erklärung könnte der tiefe Nationalstolz<br />
der <strong>Korea</strong>ner sein, ihr kleines Land ganz<br />
vorne in der Welt zu sehen. Ein Akzelerator<br />
sind ohne Zweifel die modernen Medien<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
<strong>und</strong> darunter vor allem das Internet. In<br />
einem Land, wo Internet dazu gehört, wie<br />
die tägliche Portion Kimchi, kann jeder<br />
an den Hypes partizipieren. Und das tun<br />
<strong>Korea</strong>ner - aber nicht nur die junge Generation.<br />
Auch in der Fan-Kultur spürt man<br />
den demographischen Wandel: So ist es<br />
keine Seltenheit mehr, dass sich auch der<br />
gestandene Mann mittleren Alters die<br />
Musik von Girl-Groups wie Girl’s Generation<br />
oder Brown Eyed Girls anhört oder<br />
es debattieren Hausfrauen, sogenannte<br />
Ahjummas zwischen 30 <strong>und</strong> 50 in Internetforen<br />
über ihren Lieblingsdramastar,<br />
„Flower-Man“ Lee Min-ho.<br />
Aber so sehr das Internet auch hilft, die<br />
Popularität der Celebrities in <strong>Korea</strong> anzuheizen,<br />
es schafft auch eine Plattform,<br />
um den Druck auf die Stars zu erhöhen<br />
<strong>und</strong> sogenannten Anti-Fans ein Sprachrohr<br />
zu geben. Dass dieser Internet-Terror<br />
keineswegs zu unterschätzen ist zeigt der<br />
Suizid der beliebten Schauspielerin Choi<br />
Jin-sil 2008, die sich auf diese traurige<br />
Weise dem Mobbing, vor allem im Internet,<br />
entzog. Generell stehen koreanische Stars<br />
unter enormen Druck <strong>und</strong> werden häufig<br />
durch Knebelverträge wie Leibeigene von<br />
ihren Agenturen behandelt. Schauspielerin<br />
Jang Ja-yeon beging im letzten Jahr<br />
ebenfalls Selbstmord <strong>und</strong> beschuldigte in<br />
einem siebenseitigen Abschiedsbrief u.a.<br />
TV-Produzenten <strong>und</strong> Agenten der sexuellen<br />
Ausbeutung. Insgesamt wählten in den<br />
letzten zwei Jahren mehr als zehn Stars<br />
den Freitod.<br />
Nichtsdestotrotz lieben die meisten <strong>Korea</strong>ner<br />
ihre Idole <strong>und</strong> sind ihnen für das, was<br />
sie leisten, dankbar: Denn, sei es Sport, TV<br />
oder Musik: Stars bieten ihren Fans Unterhaltung,<br />
sind Inspiration <strong>und</strong> Motivation<br />
<strong>und</strong> geben Hoffnung, vielleicht einmal selber,<br />
in dem was man gut kann, erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Sarah Hüfner absolviert ein Praktikum<br />
bei der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010 29
30<br />
Media Data<br />
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />
markets, companies, technologies as well as on tax and legal issues. The journal also<br />
contains information on the activities of KGCCI and its member companies.<br />
KORUM target group consists of members of the KGCCI in <strong>Korea</strong>, Germany<br />
and abroad, decision makers of German companies doing business with <strong>Korea</strong>,<br />
representatives of German business associations and organisations.<br />
Circulation: 1,000 copies<br />
Language: German<br />
Pages: minimum 32 (full colour)<br />
Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />
AD RATES<br />
Rates per issue, all pages full colour<br />
Page<br />
Cover page 2 + page 3 (double spread)<br />
Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />
2/1 page (DIN A4 double spread)<br />
Cover page 2<br />
Cover page 3<br />
1/1 page (DIN A4)<br />
1/2 page<br />
1/3 page<br />
NEXT ISSUE<br />
Advertisements and contributions for issue 27, 2010: May 30 th, 2010<br />
Main topic: Renewable Energies<br />
DISCOUNT RATES<br />
Member discount<br />
10% per ad<br />
Frequency discount<br />
3 issues: 5%<br />
6 issues: 10%<br />
KORUM Nr. 26 | April 2010<br />
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2.2 Mil. Won / 1.900 €<br />
2.1 Mil. Won / 1.800 €<br />
2.0 Mil. Won / 1.650 €<br />
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1.6 Mil. Won / 1.350 €<br />
1.4 Mil. Won / 1.200 €<br />
0.8 Mil. Won / 700 €<br />
0.7 Mil. Won / 600 €<br />
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KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Nr. 26 l April 2010<br />
Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />
© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
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Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
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Jürgen Wöhler<br />
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