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Das Naturmagazin
Ausgabe Nr. 9
7. Jahrgang 06/2020
grenzenlose
NATUR
Foto: Yvonne Markl
Natur auf Tour
Unsere Veranstaltungen 2020 Seite 4 + 5
Das LIFE Lech-Projekt
Formenvielfalt neu entdeckt Seite 6 + 7
Foto: die-nATurknipser
Naturpark-Pinnwand
Die Geschäftsstelle VOR und HINTER dem Vorhang
OH SCHRECK(E) !
Es kann einem ganz schön einen Schreck einjagen, wenn in
unmittelbarer Nähe die Gefleckte Schnarrschrecke
warnend auffliegt! Sie, als auch der Kiesbankgrashüpfer
und die Türks Dornschrecke
stehen im Fokus bei unserem Heuschreckenmonitoring.
Die Zahlen
fließen in die Gesamtdatenbank
des Landes Tirol
ein, finden Eingang in
das grenzüberschreitende
INTERREG-
Projekt „Leben
am Wildfluss“
und können
mit den
Jahren eine
Entwicklung
aufzeigen.
BEI UNS LÄUFT‘S RUND
„Tirol radelt“ …und der Naturpark Tiroler Lech radelt mit!
Deshalb haben wir uns dieses Jahr erstmalig als Verein beim
„Tiroler Fahrradwettbewerb“ registriert und sammeln fleißig
Radkilometer, auf dem Weg zur Arbeit, zum Monitoring
oder auch privat.
Foto: Herbert Beidi
PS: Unsere Radstatistik vom
letzten Jahr kam auf stolze
3.200 Kilometer!
Foto:
Anton Vorauer
VERBAND DER NATURPARKE
ÖSTERREICHS (VNÖ)
Der Naturpark Tiroler Lech ist seit
mehreren Jahren im Präsidium des VNÖ
vertreten. Neuigkeiten aus den Tiroler
Naturparken können aus erster Hand
vorgestellt werden. Ein reger Austausch
mit den Vertreter*innen der anderen Bundesländer
ist wertvoll und bereichernd
für den Naturpark Tiroler Lech.
Foto: Verband der Naturparke Österreichs
2
SCHUTZGEBIETSBETREUUNG
GRENZÜBERGREIFEND
Der Lech und seine angrenzenden Lebensräume
kennen keine Grenzen. Deshalb
ist uns die Zusammenarbeit mit den
Schutzgebietsbetreuer*innen auf deutscher
Seite wichtig! Dieses Jahr hat bereits ein
Vernetzungstreffen stattgefunden und wir
freuen uns schon auf den zukünftigen, gemeinsamen
Austausch! Foto: Yvonne Markl
AUF DEM
NEUESTEN
STAND
Die Qualität unserer Angebote
liegt uns am Herzen.
Jedes Jahr organisieren wir
Schulungen zu naturspezifischen
Fachthemen für unser Naturparkteam.
Im Jahr 2020 werden wir uns mit der
Vogelwelt im Naturpark Tiroler Lech
näher befassen und erhalten fundiertes
Wissen über den seltenen Zwerg-
Rohrkolben. Vermittelt werden uns
die Inhalte jeweils von ausgewählten
Expert*innen!
Foto: Yvonne Markl
Neobiota
Auf den Spuren neuer Spezies
Die Forscher*innen begaben sich auf die Suche
und wurden vielerorts, sogar an den entlegensten
Stellen, fündig. Ihr Interesse galt ganz
besonderen Arten.
Manche Arten sind an bestimmten Plätzen leicht
auffindbar, manche jedoch gut verborgen in
Felsnischen oder versteckt unter Steinen. Einige
sind mehr oder weniger an ein bestimmtes Habitat
gebunden, für andere hingegen lässt sich
kaum ein charakteristischer Aufenthaltsbereich
vorhersagen. Haben sie einmal einen Lebensraum
besiedelt, vermehren sie sich dort meist
prächtig. Das Vorkommen so mancher Art und
die vorgefundene Vielfalt der Arten sorgten für
Verblüffung unter den Forscher*innen.
Die Forschungsergebnisse werden nun der
Öffentlichkeit präsentiert. Es sind die Ergebnisse
von zwei Jahren Müll-Forschung in den
Bergen Südtirols – dargestellt in einer Wanderausstellung
des Alpenvereins Südtirol
mit dem Titel „Neobiota. Artenvielfalt von
Menschenhand“.
Neobiota. Artenvielfalt
von Menschenhand
Neobiota – dieser Begriff setzt sich aus den
Worten „néos“ („neu“) und „bíos“ („Leben“)
zusammen. Er bezeichnet gebietsfremde Arten,
die nach der Entdeckung Amerikas durch den
Menschen in ein neues Gebiet eingeführt wurden.
Ein Beispiel hierzulande ist das Drüsige
Springkraut, eine sich schnell ausbreitende
Pflanzenart, die besonders für die heimische
Artenvielfalt eine Bedrohung darstellt.
Für das Projekt „Müll.Berge“ des Alpenvereins
Südtirol erhielt der Begriff „Neobiota“ eine
etwas abgewandelte Interpretation der originellen
Art. Er bezeichnet die vom Menschen
in die Bergwelt eingeschleppten und achtlos
weggeworfenen Müll-Arten. Ihre Auswirkungen
auf Menschen, Tiere und Pflanzen sowie
Gewässer und Böden sind oft schwerwiegend!
Die Vielfalt der Arten ist groß und reicht von
Papiertaschentüchern und Zigarettenstummeln
bis hin zu Kuriositäten wie einem Traktorreifen
und einer Unterhose. Entsprechend der
wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen
erfolgte die Benennung der Müll-Arten nach
der binären Nomenklatur: Ein großgeschriebener
Gattungsname und ein kleingeschriebener
Artname bilden gemeinsam die Bezeichnung
einer Art.
Fusulus nicotianus – eine
häufige Art mit weiter Verbreitung
Hinter dieser Bezeichnung
verbirgt sich die Filterzigarette.
Weltweit werden jährlich 5,6
Billionen Zigaretten geraucht.
Deren Reste werden oft achtlos
weggeworfen – unglaubliche
4,5 Billionen Zigarettenstummel
weltweit pro Jahr! Dabei senken
wohl bereits am Boden liegende
Stummel die Hemmschwelle,
weitere Kippen dazu zu werfen.
Der Zigarettenfilter selbst besteht
aus dem Kunststoff Celluloseacetat.
Durch seine Zersetzung
entsteht sekundäres Mikroplastik. Dieses findet
sich früher oder später auch in Muscheln,
Fischen oder Meersalz wieder und gelangt so
über Lebensmittel zu uns zurück.
Außerdem enthält ein Zigarettenfilter
Unmengen an schädlichen
Stoffen, darunter Nikotin,
Teer, Arsen, Blei, Blausäure und
Dioxin. Diese Schadstoffe können
unser Trinkwasser verunreinigen
und im Wasser lebende Tiere
vergiften. Für Fische ist bereits
eine Zigarette pro Liter Wasser
tödlich. Das Verschlucken von
Zigarettenstummeln kann bei
Kleinkindern zu Durchfall und
Erbrechen führen, bei Hunden
oder Vögeln sogar zum Tod.
Im Einsatz für den
Natur- und Umweltschutz
• Österreichische Umwelt- und Abfalltaucher:
Der Verein setzt sich in ganz Österreich
für saubere Seen ein. Auch im Bezirk Reutte
sammelten und bargen die Taucher*innen
insgesamt fast 8 m³ Müll.
• Österreichischer Alpenverein: Er zählt alpenweit
zu den bedeutendsten Organisationen
im Bereich des Natur- und Umweltschutzes.
Mit der Aktion „Saubere Berge“ setzt er viele
Maßnahmen. Die Sektion Reutte beispielsweise
vergibt Taschenaschenbecher kostenlos an
alle Mitglieder.
• Und viele Weitere…
Sei auch du ein Teil davon!
Taschenaschenbecher für Zigarettenstummel.
Foto: Christian Winklmair
Foto: Neobiota
© Alpenverein Südtirol
AUSSTELLUNG
„NEOBIOTA“
Auf unterhaltsame und amüsante
Weise – mit Kurzfilmen,
einem Müll-Memory oder
einer „Neobiota“-Tastbox –
präsentiert sie Wissenswertes
und Kurioses rund um den
Gebirgsmüll.
Die Ausstellung soll in
Tannheim gastieren
www.naturpark-tiroler-lech.at
3
Bitte beachten
Sie beim Besuch
unserer
Veranstaltungen
die jeweils gültigen
Bestimmungen in
Zusammenhang
mit COVID-19!
4
Foto: Andreas Kirschner
Foto: Michael Knollseisen
Foto: Angela Arzl
Natur auf Tour
Veranstaltungen 2020
Samstag, 04. Juli 2020
ZU DEN QUELLEN DES LECHS Exkursion
Der Naturpark Tiroler Lech ist geprägt von breiten
Kies- und Sandbänken, von Auwäldern und Feuchtgebieten.
Wovon wird dieses Naturjuwel jedoch
tagtäglich gespeist? Seinen Ursprung findet der Lech
unterhalb der Roten Wand in Vorarlberg – einer geologisch
und naturkundlich bemerkenswerten Region.
Der Ursprung des Lechs ist in bunte Bergwiesen
eingebettet. Begeben Sie sich mit unseren Natur- und
Bergwanderführern auf einen Streifzug durch diese
bemerkenswerte Bergwelt und erleben Sie eine unvergessliche
Exkursion zu den Quellen des Lechs!
Trittsicherheit erforderlich!
Beginn: 07:30 Uhr; Dauer: ganztägig;
Treffpunkt: Reutte, Isserplatz; Zustiegsmöglichkeiten
entlang der Strecke!
Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, festes
Schuhwerk, Regen-/Sonnenschutz, Getränk und
Jause, Mund-Nasenschutz, evtl. Wanderstöcke;
Kosten: ca. 40,00€ (Busfahrt); Referenten: Emil
Haueis und Walter Stoll (beide Natur- und Bergwanderführer);
Anmeldung: bis 16:00 Uhr am
Vortag der Veranstaltung unter https://veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.at/events
Samstag, 18. Juli 2020
DER MOOSBERG: LEBENSRAUM Exkursion
MIT POTENTIAL
Was haben Zackelschafe und das Kulturlandschaftsprojekt
Moosberg gemeinsam?
Beide sind etwas Besonderes. Gemeinsam wandern
wir auf den Moosberg und die Bäuerin und Naturführerin
Angela Arzl erzählt über den Berg: Wie es
einmal war und wie es jetzt ist; was ihn so besonders
macht sowie über die Tiere, die ihn beweiden.
Angelas Zackelschafe sind ein weiteres Highlight der
Veranstaltung. Diese gefährdete Schafrasse wurde
zum Nutztier des Jahres 2020 ernannt!
Die leichte Wanderung nimmt uns mit auf eine Reise
durch eine traumhafte Kulturlandschaft!
Beginn: 09:00 Uhr; Dauer: ca. 2 Stunden;
Treffpunkt: Weißenbach, Parkplatz Moosberglift;
Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, festes
Schuhwerk, Regen-/ Sonnenschutz, Getränk;
Referentin: Angela Arzl, Bäuerin, Natur- und
Bergwanderführerin; Anmeldung: bis 16:00 Uhr
am Vortag der Veranstaltung unter https://veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.at/events
Samstag, 25. Juli 2020
FLIEGENDE DIAMANTEN
Exkursion
Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen – ihr
Vorkommen gibt auch Auskunft über den Zustand
unserer Wiesen und Landschaft. Lebendig und vielfältig
- oder monoton und ausgeräumt. Deshalb werden
die Tagfalter in Tirol auch seit 2 Jahren systematisch
beobachtet. Gewinnen Sie bei dieser Exkursion
Einblicke in die Vielfalt der heimischen Tagfalter und
ihrer Lebensräume. Erfahren Sie, wie Sie sich ehrenamtlich
am Tagfalter-Monitoring beteiligen können.
Vorkenntnisse sind nicht notwendig!
Beginn: 10:00 Uhr; Dauer: ca. 3 Stunden;
Treffpunkt: Gemeindeamt Holzgau;
Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, festes
Schuhwerk, Regen-/ Sonnenschutz, Getränk;
Referentin: Mag. Petra Schattanek, Viel-Falter
Tagfalter-Monitoring (viel-falter.at);
Anmeldung: bis 16:00 Uhr am Vortag der
Veranstaltung unter https://veranstaltungen.
naturpark-tiroler-lech.at/events
Samstag, 08. August 2020
NATUR IM GARTEN
Workshop
Die (Um)Gestaltung des Hausgartens zur Förderung
heimischer Pflanzen und Tiere wird ins Auge gefasst.
Welche Tiere und Pflanzen kommen in der Umgebung
vor? Oft fehlen in Gärten wesentliche Lebensräume
und Strukturen. Wie können diese gefördert
werden? Gemeinsam wird Hand angelegt und direkt
in die Praxis umgesetzt.
Beginn: 14:00 Uhr; Dauer: ca. 3 Stunden;
Treffpunkt: Vorderhornbach (Schröfle 98, 6645
Vorderhornbach); Ausrüstung: wettergerechte
Kleidung, festes Schuhwerk, Regen-/Sonnenschutz,
Getränk, Arbeitshandschuhe, optional:
kleinere Gartengeräte (Bsp. Schaufel, Handgeräte);
Referentin: Dipl. Biologin Lydia Bongartz,
Beraterin „Natur im Garten“; Anmeldung: bis
16:00 Uhr am Vortag der Veranstaltung unter
https://veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.
at/events
Donnerstag, 10. September 2020
KLIMAWANDEL UND WALD
Vortrag
Der Klimawandel zeigt sich immer deutlicher. Die
Folgen des Klimawandels treffen unser gesamtes Leben
sowie unsere Wirtschaft und machen sich somit
auch im Wald deutlich spürbar. Der Referent DI Josef
Walch geht in seinem Vortrag auf die wichtigsten Daten
und Fakten zur Klimaveränderung ein. Er erklärt
die Ursachen und welche Maßnahmen gegen den
globalen Wandel ergriffen werden müssen. Als Forstmann
berichtet er darüber, wie sich der Klimawandel
auf den Wald und die Forstwirtschaft auswirkt.
Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden;
Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm 2, A-
6644 Elmen); Referent: DI Josef Walch, Leiter der
Bezirksforstinspektion; Anmeldung: bis 16:00
Uhr am Vortag der Veranstaltung unter https://
veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.at/events
Freitag, 11. September 2020
FLEDERMAUSNACHT
Exkursion
An diesem spannenden Abend wird den
Teilnehmer*innen alles Interessante über Biologie
und die Ökologie von Fledermäusen dargeboten. Mit
Ultraschalldetektor und Scheinwerfern wird in der
Nacht nach Fledermäusen gesucht. Mit etwas Glück
können wir auch Fledermäuse aus nächster Nähe
beobachten. Eventuell Sitzunterlage, Taschenlampe
und Jause mitnehmen! Bei Schlechtwetter findet
diese Veranstaltung nicht statt!
Beginn: 20:00 Uhr; Dauer: ca. 2 Stunden;
Treffpunkt: Parkplatz Volksschule Pflach;
Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, festes
Schuhwerk, Regenschutz, Getränk; Referent:
Mag. Anton Vorauer, Fledermausbeauftragter
Land Tirol Abteilung Umweltschutz;
Anmeldung: bis 16:00 Uhr am Vortag der
Veranstaltung unter https://veranstaltungen.
naturpark-tiroler-lech.at/events
Donnerstag, 17. September 2020
VOM LEBEN UND (AUS)STERBEN Vortrag
DER HEIMISCHEN WILDBIENEN
Artenvielfalt im Sinkflug und warum mehr Honigbienen
keine Lösung sind.
„Stirbt die Biene stirbt der Mensch?“ – oder ist die
Sache doch komplexer? Österreich beherbergt über
50.000 Tierarten, großteils Fluginsekten. Vielen dient
Nektar als Treibstoff. Die fast 400 Bienenarten Tirols
benötigen zudem ausreichend Pollennahrung zum
Überleben. In einem ausführlichen Bildervortrag
wird ein umfassender Einblick in deren vielfältige
Erscheinungsformen, Nahrungsansprüche, Nestbauweisen
und Gefährdungsursachen gegeben. Weiters
werden Projektergebnisse vorgestellt, wie Gemeinden
ihre Grünflächen in Blumenwiesen verwandeln.
Zuletzt gehen wir noch der Frage nach, welche Rolle
denn die Honigbiene im Konzert der Arten spielt.
Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden;
Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm
2, A-6644 Elmen); Referent: Mag. Timo Kopf,
freiberuflicher Insektenkundler und externer
Lehrbeauftragter der Universität Innsbruck; Anmeldung:
bis 16:00 Uhr am Vortag der Veranstaltung
unter https://veranstaltungen.naturparktiroler-lech.at/events
Samstag, 26. September 2020
WENN DIE HIRSCHE RÖHREN … Exkursion
… beginnt ein herbstliches Naturschauspiel der
besonderen Art. Das beeindruckende und imposante
Röhren des Rothirsches ertönt im Herbst aus den
Wäldern und ist ein typisches Zeichen der Brunftzeit.
Zu Beginn der Dämmerung kann man die röhrenden
Schreie bereits von Weitem hören. Gemeinsam ziehen
wir los, um den König des Waldes beim „Röhren zu
hören“ und besuchen einen ausgezeichneten Platz,
bei dem das Wild ungestört beobachtet werden
kann.
Beginn: 16:30 Uhr; Dauer: ca. 3 Stunden;
Treffpunkt: Stanzach, Parkplatz beim Fußballplatz;
Ausrüstung: Fernglas oder Spektiv, warme
Kleidung; Referent: Walter Stoll, Naturparkführer,
Bergwanderführer und Jäger;
Anmeldung: bis 16:00 Uhr am Vortag der
Veranstaltung unter https://veranstaltungen.
naturpark-tiroler-lech.at/events
Samstag, 03. Oktober 2020
5. NATURPARK-LAUF IM LECHTAL – Event
LAUFEND LANDSCHAFT GENIESSEN
Heuer in besonderer Ausführungsform – nähere
Infos unter www.sv-elmen.at.
Donnerstag, 08. Oktober 2020
DIE RÜCKKEHR DES BARTGEIERS Vortrag
IN DIE LECHTALER ALPEN
Schon vor seiner Ausrottung vor gut 100 Jahren
waren die Lechtaler Alpen Bartgeierland.
Hinweise auf mögliche Bruten gibt es aus dem
oberen Lechtal. Bis ca. 1880 hat der Bartgeier
nicht weit entfernt auf der Kanisfluh gebrütet.
Schon bald nach den seit 1986 durchgeführten
Freilassungen im Nationalpark Hohe Tauern hat
sich ein französischer Geier namens Avarell 1993
dauerhaft im Lechtal angesiedelt. 1999 konnte die
erste Paarbildung beobachtet werden. Nach dem
Tod von Avarell 2002 (Bleivergiftung) kam es erst
2013 zu einem ersten Brutversuch. 2019 war es
schließlich dann soweit: Ein erster wildgeborener,
junger Bartgeier startete in den Lechtaler Alpen
zu seinem Jungfernflug...
Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden;
Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm 2,
A-6644 Elmen); Referent: Mag. Michael Knollseisen,
Ingenieurbüro für Biologie, Biobauer und
Bergwanderführer; Anmeldung: bis 16:00 Uhr
am Vortag der Veranstaltung unter https://veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.at/events
Donnerstag, 19. November 2020
ÖSTERREICH – DIE KRAFT
Naturkino
DES WASSERS
„Österreich - Die Kraft des Wassers“ entführt
den*die Besucher*in in unbekannte, wilde
Welten. Wasser ist nicht nur die Grundlage alles
Lebens, es hat Österreich auch einige der spektakulärsten
Naturwunder Europas geschenkt. In
tiefen Wäldern springen Entenküken von hohen
Bäumen, um schwimmen zu lernen, in unzugänglichen
Klammen lebt eine Urform der Forelle und
in reißenden Wildflüssen hat das älteste Wirbeltier
der Welt Jahrmillionen überdauert.
Ein Film von Rita und Michael Schlamberger.
Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden;
Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm 2,
A-6644 Elmen); Anmeldung: bis 16:00 Uhr am
Vortag der Veranstaltung unter https://veranstaltungen.naturpark-tiroler-lech.at/events
Foto: Josef Walch
Foto: Anton Vorauer
Foto: Timo Kopf
5
Formenvielfalt neu entdeckt
LIFE Lech bringt Transformation
Wasserwirtschaftsamt
Kempten
Natur ist Sicherheit
Das LIFE Lech-Projekt setzt sich für die Erhaltung
und Wiederherstellung standortgerechter
Wildflusslebensräume und ihrer typischen
Artenvielfalt ein. Dazu werden innerhalb von
fünf Jahren bis Ende 2021 zwölf flussbauliche
Maßnahmen sowie Maßnahmen zum aktiven
Artenschutz umgesetzt.
So entstehen Lebensräume für seltene und an
den Wildfluss angepasste Tier- und Pflanzenarten.
Gleichzeitig profitiert der Mensch auf
vielerlei Weise, etwa durch den natürlichen
Hochwasserschutz.
Aus elf wird zwölf
Eine gute Planung und ein reibungsloser Ablauf
aller flussbaulichen Maßnahmen führten
dazu, dass die kalkulierten Mittel nicht zur
Gänze ausgeschöpft wurden. Durch den
Ideenreichtum des LIFE Lech-Teams konnte
den Fördergebern eine weitere flussbauliche
Maßnahme vorgestellt werden. Sie wurde
kurzerhand bewilligt. Im August 2019 wurde
mit den Arbeiten dieser zwölften Baustelle
(C.13 Forchach – Aufweitung Hängebrücke)
begonnen. Oberhalb und unterhalb
der Forchacher Hängebrücke über den Lech
hatte das Flussbett eine massive Einengung
durch Uferverbauungen am orographisch
rechten Ufer erfahren. Wesentliche Bestandteile
der Maßnahme sind der Abtrag einer
Fläche von 8 Hektar Wald und Boden sowie
der Neubau der Fußgänger-Hängebrücke.
Der Lech darf sich sein ehemaliges Flussbett
zurückholen, indem er durch wiederkehrende
Überflutungen typische Flusslebensräume
gestaltet. Damit ist die Kontinuität der
seltenen Sand- und Kiesbänke auch in diesem
Bereich gesichert!
Erste Ergebnisse
Vielerorts haben bereits die erfolgreich umgesetzten
Flussbaumaßnahmen des LIFE Lech-
Projekts das Landschaftsbild verändert und
den Wildfluss Lech geprägt! Die Baumaßnahmen
entlang des Lechs wurden mit größtmöglicher
Sorgfalt durchgeführt, der Eingriff in die
Natur wurde auf ein minimales Maß reduziert.
Hängebrcke
Neubau Spannweite 130 m
Längsleitwerk
Abtrag 1.300 m
Buhne
Neubau
Natura 2000 Grenze
Buhne
Krzung 80 m
Brückenneubau L=130m
Wanderweg
Buhne
Krzung 60 m
Lechaufweitung
Abtrag 69.500 m²
Buhne
Krzung 40 m
Luftleitung Strom Luftleitung Strom
Buhne
Krzung 50 m
Natura 2000 Grenze
Erhaltungsweg
Luftleitung Strom
Erhaltungsweg
Neubau 1.400 m
Die geplanten LIFE-Maßnahmen bei der Forchacher Hängebrücke.
6
Grafik: Baubezirksamt Reutte
Lech-Revitalisierung bei Stockach vor Baubeginn.
Foto: Baubezirksamt Reutte
Z A H L E N
& FAKTEN:
Projektnummer:
LIFE15 NAT/ AT/000167
Projektzeitraum:
01.09.2016 bis 31.12.2021
Budget: 6.093.220 €
Lech-Revitalisierung bei Stockach nach Bauende.
Jene Spuren, welche durch die notwendigen
Eingriffe in das Schutzgebiet entstanden sind,
transformiert die Natur innerhalb kürzester
Zeit: Durch natürliche Sukzession erobern sich
Pflanzen und Tiere Lebensräume zurück, so
wie es nun auch der Lech mit seinem Flussbett
vermag. Was für Naturbeobachter*innen
bleibt sind eine Info-Tafel zum LIFE Projekt,
ein Fleck Flora und Fauna zum Entdecken und
Staunen sowie ein Wildfluss, der seine Freiheit
genießt. Mensch und Natur im Einklang!
Weitere Informationen unter
www.life-lech.at
Foto: Baubezirksamt Reutte
EU-Förderung: 3.655.932 €
Projektleitung:
Bundeswasserbauverwaltung
Tirol, Baubezirksamt Reutte
Partner: Wasserwirtschaftsamt
Kempten, Deutschland
Amt der Tiroler Landesregierung,
Abteilung Umweltschutz
7
INFO
Adresse:
Naturparkhaus Klimmbrücke
(Klimm 2, A-6644 Elmen)
Öffnungszeiten:
Mai bis Ende September:
täglich von 10:00 – 16:00 Uhr
Oktober bis Ende April:
geöffnet, wenn das Büro
besetzt ist (auf Anfrage)
Kontakt:
Telefon: +43 664 4168466
oder + 43 664 4168465
E-Mail:
info@naturpark-tiroler-lech.at
Eintritt frei.
Abenteuer Wildfluss
Ausstellung im Naturparkhaus Klimmbrücke
Wasser, Steine und Wälder – das sind
die Bausteine der Wildflusslandschaft
Tiroler Lech. Die Kraft des Wassers
bringt Bewegung ins Spiel und
verändert die Flusslandschaft immer
wieder aufs Neue.
Bewegen – genau das möchte auch
unsere Ausstellung: Schon wenn man
herein kommt, steht man mitten in
der Flusslandschaft. Das raumfüllende
Naturparkquiz, zwei integrierte Lupen
zum Puzzeln und ein informativer
Kurzfilm vermitteln auf spannende
Weise Wissenswertes zum Naturpark
Tiroler Lech. Wer Lust auf mehr hat,
kann die Wildflusslandschaft Tiroler
Lech hautnah bei einem unserer drei
Wandertipps erleben.
Foto: Theresa Preindl
INFO
Adresse:
Besucherzentrum
Burgenwelt Ehrenberg
(Klause 1, 6600 Reutte)
Öffnungszeiten:
Juni:
MI bis SO 10:00 – 16:00 Uhr
MO & DI geschlossen.
Juli – Ende Oktober:
täglich 09:00 – 18:00 Uhr
(letzter Einlass: 17:00 Uhr)
November geschlossen
Kontakt:
Telefon: +43 5672 62007
E-Mail: info@ehrenberg.at
Bitte beachten
Sie beim Besuch
unserer
Veranstaltungen
die jeweils gültigen
Bestimmungen in
Zusammenhang
mit COVID-19!
Naturausstellung „Der Letzte Wilde“
Erleben – Staunen – Verstehen
Begeben Sie sich auf Dschungelsafari,
beobachten Sie Szenen aus vergangenen
Zeiten und folgen Sie dem
Flusslauf wie ein Vogel.
Die Naturausstellung erreicht mit Sicherheit
eines: Ihre Neugier wecken
und Sie vom Lech von der Quelle bis
zum Fall begeistern. An neun interaktiven
Erlebnisstationen, die den
Schotterinseln im Lech nachempfunden
sind, können Sie selbst spannende
Rätsel rund um die einzigartige
Wildflusslandschaft lösen.
Besuchen Sie auch das Erlebnismuseum
„Dem Ritter auf der Spur“:
Machen Sie sich auf zu einer spannenden
Zeitreise und erleben Sie
Geschichte hautnah.
Foto: Yvonne Markl
8
Wanderung zwischen
Forchach und Vorderhornbach
Im Herzen des Naturparks Tiroler Lech
Den Tiroler Lech hautnah erleben! Das ist möglich
bei einer Rundwanderung von Forchach
nach Stanzach und wieder zurück. Entlang des
gemütlichen Wanderwegs, der oft direkt neben
dem Fluss verläuft, wird uns schnell ersichtlich,
was eine Wildflusslandschaft ausmacht.
Beste Zeit: Frühjahr – Herbst
Route Grad Dauer Distanz Höhennterschied
Bushaltestelle „Forchach Dorf“ – Stanzach –
Bushaltestelle „Forchach Dorf“
leicht 3:30 h 14,2 km +/- 55 m
Routenbeschreibung: Ausgangspunkt der
Wanderung ist die Bushaltestelle „Forchach
Dorf“. Auf dem Weg Richtung Lech passieren
wir die Unterführung der Lechtalstraße und
das Gewerbegebiet von Forchach. Den Lech
queren wir über die neu gebaute, 138 m lange
Hängebrücke. An dieser Stelle wurde der Lech
im Zuge des LIFE Lech-Projekts aufgeweitet
und etwa 8 ha neue Umlagerungsstrecken
durften entstehen! Vielleicht erkennen wir von
der Brücke, wo das alte Lechufer war?
Auf der orographisch linken Seite des Lechs
wandern wir nun flussaufwärts. Die etwas erhöht
liegenden Wegabschnitte erlauben weitschweifende
Blicke auf die Wildflusslandschaft. Wo
der Lehnbach („Luambachl“) den Talboden
erreicht, laden lichte Auwaldbereiche und kleine
stehende Gewässer zum Verweilen ein. Nach
dem Feldele überqueren wir die Brücke über
den Schwarzwasserbach, welcher hier aus einer
schmalen Schlucht in ein weites Bachbett fließt
und schließlich in den Lech mündet. Den Weg
am Talboden folgend gelangen wir zur Straßenbrücke
der Hornbacher Straße. Flussaufwärts
eröffnet sich uns ein Blick auf die „Revitalisierung
Lech: Stanzach-Vorderhornbach“ – eine
weitere der 12 flussbaulichen Maßnahmen im
Rahmen des Projekts LIFE Lech. Der Rückweg
verläuft nun auf dem Lechweg, das weist den
Weg. Auf der orographisch rechten Seite des
Lechs wandern wir flussabwärts und gelangen
bald nach Stanzach. Auf fast ebener Strecke
geht es durch den Auwald mit seiner wunderbaren
Pflanzenwelt. Kurz bevor wir wieder den
Ort Forchach erreichen, kommen wir an einer
Vogelbeobachtungshütte vorbei. Bei der Forchacher
Hängebrücke, die wir zu Beginn überquert
hatten, verlassen wir den Lechweg und gehen
zurück zum Ausgangspunkt.
Blick ins Lechtal bei der Forchacher Hängebrücke.
Foto: Familie Endress-Jäger
Blick in die Schwarzwasserschlucht.
Foto: Anton Vorauer
9
Portrait einer Naturparkführerin
Simone Knitel im Gespräch –
Kräuterexpertin, Naturführerin und Blumenkönigin
Foto: Simone Knitel
Foto: Yvonne Markl
Foto: Simone Knitel
Du hast dich der Kräuterwelt mit Leib
und Seele verschrieben. Wie kam es dazu?
Aufgewachsen bin ich in der Lausitz in Ostdeutschland.
Ich habe mich schon in jungen
Jahren mit den Unkräutern im Garten meiner
Eltern beschäftigt, erst unfreiwillig, dann mit
Leidenschaft. Als ich 1990 meinen Urlaub in Holzgau
verbrachte, nahm ich das erste Mal an einer
Kräuterwanderung teil. Vier Wochen später hatte
mich die Bergwelt wieder, diesmal für immer.
Um mein Wissen zu vertiefen und mit anderen
teilen zu können, begann ich verschiedene Ausbildungen
sowie Lehrgänge zur Kräuterpädagogin,
Bergwanderführerin und Naturführerin.
Kräuterbäuerin bin ich seit 2011. Ich stelle verschiedene
Produkte wie Kräutertee, Kräutersalz,
Sirup, Essig/Öl uvm. her. Diese kann man zum
Beispiel im „Lechtaler Naturhandwerk“ in Bach,
im Ehrenbergshop sowie im Bauernladen in Reutte
und im Onlineshop unter www.lechtaler-naturwerkstatt.com
erwerben.
Was fasziniert dich an der Lechtaler Kräuterwelt?
Die Lechtaler Kräuterwelt ist für mich einzigartig,
weil sie so natürlich und unberührt ist, die Artenvielfalt
auf den Bergwiesen ist einfach faszinierend.
Im Lechtal gibt es ungefähr 1600 Pflanzen,
da gibt es für mich immer wieder etwas Neues zu
entdecken.
Welches unter den Wildkräutern
ist dein Favorit und warum?
Unter den Wildkräutern habe ich einige Favoriten.
Die Schafgarbe mit ihren fein gefiederten Laubblättern
und ihren duftenden Blüten; die Gundelrebe,
die beim Pflücken ein wunderbar würziges
Aroma verbreitet; der Wiesensalbei, der von
weitem schon zu sehen ist und ganz viele Insekten
anlockt; der Rotklee mit seiner prachtvollen Blüte
usw. Ich liebe sie einfach alle.
meinem Garten, dass viele Pflanzen wachsen dürfen
wo sie wollen. Das sieht zwar sehr chaotisch
aus, hat aber besondere Vorteile. Die Pflanzen sind
viel kräftiger, aromatischer und robuster. Man sagt
auch: solche Pflanzen haben mehr Heilkräfte.
Darf man Kräuter einfach so in der Natur
pflücken? Was ist dabei zu beachten?
Ganz wichtig ist natürlich, dass man die Pflanzen
kennt, um Verwechslungen mit giftigen oder
geschützten Arten auszuschließen. Der Standort
zum Sammeln ist gut zu überlegen, um Verunreinigungen
zu vermeiden. Und um Ärger vorzubeugen,
sollte man die Grundbesitzer um Erlaubnis
fragen. Nicht nur auf den Sammelzeitpunkt
kommt es an, sondern auch dass man sich mit
Bedacht und Respekt den Pflanzen nähert. Vieles
lernt man bei den Kräuterwanderungen vom Naturpark
Tiroler Lech. Termine findet man auf der
Homepage unter www.naturpark-tiroler-lech.at.
Dort kann man sich auch gleich anmelden.
Die Liebe zu den Kräutern ist auch in deinen
selbst hergestellten Produkten zu spüren.
Kannst du uns etwas über deine „Lechtaler
Kräuterwerkstatt“ erzählen?
In der Kräuter- und Naturwerkstatt finden regelmäßig
Workshops statt, dieses Jahr eine Baumwanderung
sowie Kräuterwanderungen. Gäste
dürfen dann einige Produkte selbst herstellen und
als Andenken mit nach Hause nehmen. Genaue
Informationen gibt es unter www.lechtaler-naturwerkstatt.com.
Du engagierst dich auch im Naturpark Tiroler Lech.
Wie schaut die Zusammenarbeit aus?
Ich liebe es, im Naturpark unterwegs zu sein. Ich
liebe es, in staunende und überraschte Gesichter
zu sehen, wenn ich Kräuter am Wegrand erkläre.
Es ist wunderbar immer wieder etwas Neues zu
erfahren und mein Wissen an Andere weiterzugeben.
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Hast du zuhause einen eigenen Kräutergarten
und was unterscheidet ihn von Wildpflanzen?
Zuhause habe ich einen sehr großen Kräutergarten.
Eigentlich einen Unkrautgarten. Viele von den
Pflanzen findet man in der freien Natur nicht, oder
sind geschützt (Stockrose, Lavendel, Ringelblume,
gelber Enzian, Arnika…). Das Besondere ist in
Die Zusammenarbeit im Naturpark mit allen
Kollegen*innen ist großartig. Es ist wie in einer
großen Familie in der jeder für jeden da ist. Danke,
dass ich ein Teil dieser Familie sein darf. Ich
bin sehr stolz darauf.
Vielen Dank, Simone,
für das nette und interessante Gespräch !
Fließende Zusammenarbeit
Das INTERREG-Projekt „Leben am Wildfluss“ macht‘s möglich
Der Lech – Ein Fluss mit einer magischen
Anziehungskraft! Türkisfarbenes Wasser, sich
verzweigende und wieder vereinende Flussläufe,
die Sand- und Kiesbänke umschließen und
die angrenzenden Auwälder verzaubern die
Besucher*innen. Die Fülle an Lebensräumen ist
Heimat für viele seltene und geschützte Pflanzen-
und Tierarten, die hier eines ihrer letzten
Vorkommen haben.
Flüsse sind fließende Gewässer und Lebensraum.
Gleichzeitig dienen sie als Energiequelle,
aufregender Spielplatz oder Freizeitraum.
Durch ihren Angebotsreichtum wirken Flüsse
wie ein Magnet auf zahlreiche Sport- und
Naturbegeisterte. Das gilt gleichermaßen für
die Flüsse Lech, Ammer, Iller, Isar, Loisach und
Tiroler Achen, sowie deren Nebenflüsse, wie
zum Beispiel den Rißbach.
Bedrohte Tierarten, die an Flüssen leben, wie
z.B. der Flussuferläufer, reagieren sensibel auf
Störungen durch Besucher*innen. Während
der Brutzeit kann das bis zur Aufgabe des Geleges
und somit zum Tod der Jungtiere führen.
Das war der Anstoß für ein grenzüberschreitendes
und verbindendes Projekt, indem sich
die Projektpartner, der Landesbund für Vogelschutz
in Bayern e.V., das Landratsamt Bad
Tölz-Wolfratshausen, der Naturpark Karwendel
und der Naturpark Tiroler Lech der Frage
stellen: Wie können Freizeittourismus und
Artenschutz in wohlwollender und einträchtiger
Koexistenz stattfinden?
Die Naturschutzaufgaben an den Flüssen
zwischen Bayern und Tirol beinhalten
ähnliche Themen und greifen, wie die sich
verzweigenden und wiedervereinenden
Flussläufe des Lechs, ineinander. Es wird
deutlich, dass Flüsse keine Grenzen kennen
und nur durch ein kollektives, abgestimmtes
Vorgehen das Ziel erreicht werden kann.
Das gemeinsame Festlegen der Qualitätsstandards
für die Besucherlenkung
und die Kommunikation sowie
Lokalaugenscheine an den Flüssen
und Diskussionen der Fragestellungen
vor Ort helfen bei der Umsetzung des
Vorhabens. Die Gemeinschaftsbroschüre
„Vielfältiges Leben an unseren
Gebirgsflüssen“ ist ein wichtiger
Schritt zur Sichtbarmachung der
Thematik. Durch die vereinte Vorgehensweise
wird die Wiedererkennung
forciert und die Verankerung im gesamten
Projektgebiet angestrebt.
Darüber hinaus werden im Naturpark Tiroler
Lech das Besucherlenkungskonzept überarbeitet
und die Ein- und Ausstiegsstellen für die
Wildwassersportler*innen gekennzeichnet.
Die Schilder erhalten Informationen über den
Naturpark Tiroler Lech, schützenswerte Arten,
sowie Verhaltenstipps im Naturparkgebiet. Ein
wertvoller Beitrag zur Besucherlenkung.
Zusammen steuern die Projektpartner auf ein
harmonisches Miteinander zwischen Mensch
und Natur an unseren Flüssen hin.
Foto: Landesbund für Vogelschutz
TIPP: Die Interreg-Broschüre gibt’s
im Naturparkhaus Klimmbrücke!
INFO
Lead-Partner: Landesbund für
Vogelschutz in Bayern e.V.
Projektpartner: Landratsamt
Bad Tölz-Wolfratshausen,
Naturpark Karwendel, Naturpark
Tiroler Lech
Projektzeitraum:
01.01.2018 bis 31.12.2020
Projektumfang:
338.435,00 €
Projektgebiet:
Iller, Lech, Loisach, Ammer,
Isar, Tiroler Achen, Nebenflüsse
(z.B. Rißbach)
Das auf drei Jahre angesetzte
Projekt wird durch
das grenzüberschreitende
Förderprogramm der EU
INTERREG Österreich-Bayern
2014-2020 aus dem Europäischen
Fonds für Regionale
Entwicklung gefördert.
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Naturparkhaus Klimmbrücke
Herzlich willkommen!
Foto: Francesca Wolf
Wer den Lech entlang fährt kommt automatisch am Naturparkhaus Klimmbrücke vorbei. Der Name verspricht
bereits einen außergewöhnlichen Standort. Über dem Tiroler Lech und auf der Klimmbrücke ist es Sitz der
Naturparkverwaltung, Heimat der Ausstellung „Abenteuer Wildfluss“ und Ausgangspunkt für Naturführungen.
Mai bis Ende September:
Oktober bis Ende April:
ÖFFNUNGSZEITEN:
täglich von 10:00 – 16:00 Uhr
Montag – Freitag geöffnet, wenn das Büro besetzt ist
(Samstag, Sonntag, Feiertag geschlossen)
KONTAKT:
Naturparkhaus Klimmbrücke · Klimm 2 · A-6644 Elmen
E-Mail: info@naturpark-tiroler-lech.at · Telefon: +43 6 64 4 16 84 66 oder +43 6 64 4 16 84 65
www.naturpark-tiroler-lech.at
Bitte beachten
Sie beim Besuch
unserer
Veranstaltungen
die jeweils gültigen
Bestimmungen in
Zusammenhang
mit COVID-19!
»Spiel und Spaß im
Naturpark-Spielplatz«
Der Naturpark-Spielplatz lädt zum Spielen,
Verweilen, Jausnen und Entspannen ein.
Er wartet mit Besonderheiten, wie dem Naturpark-Labyrinth,
einem lebendigen Irrgarten aus Weidenzweigen vom Lech, auf.
Foto: Laura Zeh
Im Outdoor-Infobereich erhält man
Informationen rund um den Naturpark.
Öffnungszeiten öffentliche WC-Anlagen im Nebengebäude:
• Mai bis Ende September 10:00 – 18:00 Uhr