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ADAC Urlaub Juli-Ausgabe 2020 Überregional

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Inspiration Salzkammergut<br />

Experten-Tipp<br />

Hans-Jürgen Gündra aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />

Ludwigshafen über Badeseen und Gipfel-Abenteuer<br />

Das Salzkammergut reizt mit zahlreichen traumhaften Seen,<br />

wie dem Wolfgangsee, dem Mondsee, dem Traunsee oder dem<br />

Attersee. Baden, Wassersport von Surfen bis Segeln – hier ist alles<br />

möglich. Zum Wandern locken wunderschöne Bergtouren. Eine<br />

grandiose Aussicht bietet sich zum Beispiel von der Schutzhütte<br />

Himmelspforte auf dem 1783 Meter hohen Schafberg. Hinauf geht<br />

es mit Österreichs steilster Zahnradbahn von St. Wolfgang. Wer<br />

höher hinaus möchte und etwas Nervenkitzel sucht, unternimmt<br />

einen Ausflug ins nahe, knapp 3000 Meter hohe Dachsteinmassiv.<br />

Hier gibt es Aussichtsplattformen wie den „Sky Walk“ oder die<br />

„5fingers“, die schwindelerregend über den Abgrund hinausragen.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Österreich:<br />

bit.ly/ri-oesterreich<br />

Video: „Das Salzkammergut“:<br />

bit.ly/v-salzkammergut<br />

App<br />

Almbetrieb ist harte Arbeit.“ Eine<br />

Stunde später sind die Kühe im Stall:<br />

„Kommt, mögt ihr melken?“, fragt<br />

die Sennerin die Kinder. „Das sind<br />

Edelweiß und Ehrenpreis“, stellt sie<br />

kurz darauf zwei Prachtkühe vor.<br />

„Kleine Kinder können das am besten,<br />

ganz intuitiv, die denken nicht<br />

nach und haben keine Angst.“<br />

Matieschek nennt das „Almschule“:<br />

Hier lernen Kinder, wie der<br />

Alltag auf 1000 Metern ist: Melken,<br />

Stall ausmisten, Ziegen hüten, Kräuter<br />

sammeln, Kochen und im Heu<br />

schlafen. Und tatsächlich melkt der<br />

kleine Leander ohne Berührungsängste<br />

drauflos, lässt das Euter spritzen<br />

und stürzt die frische warme<br />

Milch hinunter wie Kakao. „Lisi,<br />

kann ich noch mal melken?“, fragt<br />

er dann: „Eure Milch ist viel leckerer<br />

als zuhause!“<br />

Das Aroma der Almwiesen<br />

Warum die Milch so gut schmeckt,<br />

erfährt die Familie bei einer Kräuterwanderung,<br />

vorbei an Steilwänden<br />

und schmutzigen Eisresten aus dem<br />

letzten Winter. Begeistert beginnen<br />

die Kinder eine sommerliche Schneeballschlacht,<br />

während die Großen<br />

Kräuter sammeln für ein alpines<br />

Pesto: wilden Oregano und Thymian,<br />

Frauenmantel, Labkraut, Spitzwegerich,<br />

Löwenzahn, Klee, Sauerampfer,<br />

Brennnessel, wilden Rhabarber und<br />

Schafgarbe. „Deshalb ist ja unsere<br />

Milch so gut“, sagt die Sennerin, „weil<br />

die Kühe so viele Kräuter fressen.“<br />

Wie gut die schmecken, erfahren<br />

die Hagenbachs gleich im Anschluss.<br />

An der Hütte hacken sie die Kräuter<br />

klein, reiben Bergkäse hinein und<br />

ein paar Knoblauchzehen. Dann<br />

tischt Lisi Matieschek in der kerzen-<br />

Gipfelstürmer<br />

Geschafft: das<br />

Gipfelkreuz des<br />

1539 Meter hohen<br />

Faistenauer<br />

Schafbergs<br />

beschienenen Stube Spiralnudeln auf.<br />

Ein einfaches Mahl, bescheiden und<br />

mit dem Aroma der Berge gesegnet:<br />

„Das sind die besten Nudeln ever!“,<br />

sagt Ava grinsend. Nachtregen prasselt<br />

auf das Holzschindeldach, als<br />

alle vier die steile Holzstiege hinauf<br />

ins Bettenlager klettern. Unter<br />

dem Dach der alten Hütte schlafen<br />

sie behütet ein – wer braucht schon<br />

Doppelglasfenster, elektrisches Licht<br />

und Zentralheizung, wenn er einen<br />

Heuboden hat?<br />

Zum Almfrühstück mahlen die<br />

Hagenbachs ihr Vollkornmüsli mit<br />

einer Handmühle selbst, dazu serviert<br />

die Sennerin Hollersaft aus<br />

Holunderblüte, Wildkräutertee und<br />

Ziegenkäse. „Alle sollten doch die<br />

Möglichkeit haben, sich aus ihrer<br />

eigenen Umgebung zu ernähren, so<br />

wie sie es über Generationen gelernt<br />

haben – nicht aus dem Supermarkt“,<br />

ist sie überzeugt.<br />

Träumen unter Bäumen<br />

Nach dem Frühstück geht es zur<br />

letzten Station der Reise. Die<br />

Anzenbergalm ist gut mit dem<br />

Mietwagen erreichbar. Hier steht die<br />

26 <strong>ADAC</strong> URLAUB 4/<strong>2020</strong>

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