stylus_Frühjahr:Sommer2020
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AH N ERINGER
N
A
Anna Heringer wuchs in einer kleinen
Stadt an der österreichisch-bayerischen
Grenze bei Salzburg auf. 1996,
im Alter von 19 Jahren, lebte sie fast
ein Jahr in Bangladesch und konnte
sich dort über nachhaltige Entwicklungsarbeit
informieren. Sie lernte,
dass eine erfolgreiche Entwicklungsstrategie
vorhandene, leicht verfügbare
Ressourcen verwendet, anstatt von externen
Systemen abhängig zu werden.
2005 versuchte sie, diese Philosophie
auf das Gebiet der Architektur zu übertragen.
Zusammen mit Eike Roswag
und einem Team einheimischer und
deutscher Handwerker realisierte sie
die Meti-Schule in Rudrapur, Bangladesch,
die sie 2004 als Diplomprojekt
an der Universität der Künste in Linz
entworfen hatte. Dieses Projekt brachte
Anna Heringer internationale Architekturpreise
ein, wie beispielsweise
den Aga Khan Award for Architecture.
FÜR DIE ARCHITEKTIN IST VOR ALLEM LEHM EIN GANZ BE-
SONDERER BAUSTOFF, DER IN DEUTSCHLAND LEIDER VER-
NACHLÄSSIGT WIRD. DABEI SEI ER NICHT NUR SCHÖN UND
NACHHALTIG, SONDERN LADE AUF DEN FASSADEN SOGAR
ZUM STREICHELN EIN. LEHM, DIE MISCHUNG AUS LOKALEM
TON UND SAND REGULIERT ALS BAUMATERIAL DIE LUFT-
FEUCHTIGKEIT, SPEICHERT WÄRME, SPART ENERGIE UND
TRANSPORTKOSTEN, IST WIEDERVERWENDBAR UND EIGNET
SICH FÜR DEN SELBSTBAU.
„Architektur ist ein Werkzeug, um das Leben zu verbessern. Architektur als Medium zu erforschen und zu nutzen ist meine Vision
und Motivation. so ist es möglich, kulturelles und individuelles Vertrauen zu stärken, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und
ein ökologisches Gleichgewicht zu fördern. ich bin sehr an nachhaltigen Entwicklungen unserer Gesellschaft und unserer gebauten
Umwelt interessiert, denn Nachhaltigkeit ist für mich ein Synonym für Schönheit: ein Gebäude, das in Design, Struktur, Technik
und Materialeinsatz sowie in Bezug auf Standort, Umwelt, Nutzer und soziokulturellen Kontext harmonisch ist – das macht für
mich einen nachhaltigen und ästhetischen Wert aus.“ Anna Heringer
www.anna-heringer.com