Unsere Jubiläumsausgabe des "Käferjournals" ist da
Anlässlich unseres 30 jährigen Vereinsbestehens haben wir unsere Vereinsbroschüre „Käferjournal“ neu aufgelegt und freuen uns sehr, Ihnen unsere Jubiläums-Ausgabe vorstellen zu können. Schauen Sie doch mal rein …. Sie planen eine Spendenaktion zu Gunsten des Magdeburger Förderkreises krebskranker Kinder e.V. oder seiner Stiftung Elternhaus? Gern stellen wir Ihnen Exemplare unseres Käferjournals zur Verfügung. Sprechen Sie uns an tel. unter 0391-6629822 oder per E-Mail unter info@krebskranke-kinder-magdeburg.de.
Anlässlich unseres 30 jährigen Vereinsbestehens haben wir unsere Vereinsbroschüre „Käferjournal“ neu aufgelegt und freuen uns sehr, Ihnen unsere Jubiläums-Ausgabe vorstellen zu können.
Schauen Sie doch mal rein ….
Sie planen eine Spendenaktion zu Gunsten des Magdeburger Förderkreises krebskranker Kinder e.V.
oder seiner Stiftung Elternhaus?
Gern stellen wir Ihnen Exemplare unseres Käferjournals zur Verfügung.
Sprechen Sie uns an tel. unter 0391-6629822 oder
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5. Ausgabe
Käferjournal
Hoffnung auf Heilung
Magdeburger Förderkreis + Stiftung Elternhaus
Gemeinsam für Familien mit einem krebskranken Kind
02 30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Grußwort Schirmherrin
Gemeinsam viel
bewegen und erreichen
Sehr geehrte Freunde und Wegbegleiter
des Förderkreises, 30 Jahre sind eine
lange Zeit. Zu diesem Jahrestag spreche
ich Ihnen meinen Glückwunsch aus.
Mit Kindern fühle ich mich seit jeher in besonderer
Weise verbunden. Daher schätze
und begleite ich schon lange Zeit auch die Arbeit
des Magdeburger Förderkreises krebskranker
Kinder e.V. und der Stiftung Elternhaus
am Universitätsklinikum Magdeburg.
Meine Motivationen sind verschieden, mich
auch weiterhin zu engagieren. Die Sorge
um die Jüngsten unserer Gesellschaft und
ihre Familien mit dieser oft langwierigen und
schwer behandelbaren Krankheit, aber auch
vor Jahren selbst gemachte Erfahrungen
treiben mich an, zu unterstützen und möglichst
tatkräftig zu helfen. Die teilweise lange
Behandlungszeit verlangt den Patienten
und ihren Familien sehr viel ab. Hier spendet
die Unterstützung und Hilfe des Vereins
und des Elternhauses Trost und Hoffnung.
Darüber hinaus machen sie auf das Thema
Krebs bei Kindern aufmerksam und informieren
Betroffene umfassend.
Mir ist es eine große Ehre und Freude, als
Schirmherrin die Arbeit des Förderkreises
repräsentieren zu dürfen. Gemeinsam mit
Ihnen möchte ich viel bewegen und erreichen.
Es ist mir wichtig, viele Menschen
für das Thema zu sensibilisieren.
Kinder sind unsere Zukunft. Ich helfe,
um jedem Kind die Chance auf
eine eigene Zukunft zu geben.
Dem Magdeburger Förderkreis krebskranker
Kinder e.V. und der Stiftung Elternhaus
wünsche ich weiterhin viel Kraft, Fürsorge
und Vertrauen.
Ihre
Gabriele Brakebusch
Landtagspräsidentin des
Landtages Sachsen-Anhalt
30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Vorwort Vorstand
03
Familien stärken
für das Leben
30 Jahre Magdeburger Förderkreis heißt
30 Jahre Elternhilfe von Betroffenen für
Betroffene.
Liebe Leser,
jährlich erkranken in Deutschland ca. 2.000
Kinder an Krebs. Während früher fast alle
Kinder den Kampf gegen den Krebs verloren,
haben heute acht von zehn Kindern
dank moderner Behandlung und großer
Fortschritte in der Forschung und Betreuung
dieser Patienten eine große Chance,
für immer von ihrem schweren Leiden geheilt
zu werden. „Ihr Kind hat Krebs“- diese
Nachricht bedeutet einen tiefen Einschnitt
in das Leben der erkrankten Kinder und
ihrer Familien und verursacht enorme
Ängste und Sorgen um die Genesung und
Heilung dieser Kinder.
Trost und Hilfe spenden, eigene Erfahrungen
weitergeben, Gespräche zur Bewältigung
der Krankheit anbieten - all diese
Gedanken waren Anstoß für die Gründung
unseres Elternhilfevereins „Magdeburger
Förderkreis krebskranker Kinder e. V.“ im
Juni 1990.
Seit nunmehr 30 Jahren leistet unser Verein
den betroffenen Kindern und ihren
Familien sowie dem Magdeburger Kinderkrebszentrum
den dringend benötigten
materiellen und seelischen Beistand. Der
hierbei wichtigste Teil unserer Elternhilfe
ist die Übernachtungsmöglichkeit für Angehörige
krebskranker Kinder in unserem
2006 eröffneten Elternhaus unweit der
Kinderklinik auf dem Gelände des Universitätsklinikums
Magdeburg. Unser zweites
Zuhause auf Zeit ist zudem ein Ort der
Begegnung und Beratung für Betroffene.
Mit vielfältigen Angeboten möchten wir die
Familien stärken für das Leben.
Im Namen des Vorstandes des Magdeburger
Förderkreises krebskranker Kinder
e.V. und seiner Stiftung „Elternhaus am
Universitätsklinikum Magdeburg“ bedanken
wir uns bei all unseren Spendern und
Wegbegleitern für die Unterstützung unserer
Arbeit. Mit Freude und Stolz schauen
wir zurück auf 30 Jahre, in denen wir unseren
Teil dazu beitrugen und weiterhin beitragen
werden, dass das, was Menschenwürde
heißt – nämlich Lebensqualität trotz
schwerster Krankheit – in unserem Leben
eine Mitte behält.
Ihre
Dorothea Salzmann
Vorstand Förderkreis
Ihr
Prof. Dr. Uwe Mittler
Vorstand Stiftung Elternhaus
04 30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Struktur Verein/ Stiftung/ Kuratorium
Wer steht hinter Verein und Stiftung?
Der Vorstand des Magdeburger Förderkreises krebskranker Kinder e.V. trifft
alle vereinsentscheidenden Angelegenheiten im Sinne der Vereinssatzung und
arbeitet ehrenamtlich für betroffene Familien.
"Als betroffene Familie haben wir die Hilfe des Förderkreises
wie ein Netz empfunden, das uns auffängt und Halt gibt.
Nachdem es unserer Tochter wieder besser ging, wollte ich
etwas zurückgeben und anderen Familien helfen."
Dorothea Salzmann (Vereinsvorsitz)
Vereinsmitglied seit 2005
„Mit meiner Arbeit im Vorstand
möchte ich dem Verein etwas
zurückgeben -
als Dank für die Unterstützung,
die unserer Familie durch den
Verein zuteil wurde.“
Die Mitgliederversammlung ist das Kontrollorgan
des Vereins und wählt den Vereinsvorstand
für die Dauer von zwei Jahren. Jede
Person ab 18 Jahre kann Mitglied im Magdeburger
Förderkreis werden. Der jährliche
Mindestbeitrag beträgt 13 Euro. Über den
schriftlichen Antrag entscheidet der Vorstand.
Aktuell zählt unser Verein ca. 200 Mitglieder.
Annett Bär (Schatzmeisterin)
Vereinsmitglied seit 2010
„Ich arbeite im Vorstand, weil mich
als ehemaliger Betroffener die
Sorge um krebskranke Kinder nicht
loslässt."
Ulrich Schmidt
(stellv. Vereinsvorsitz)
Vereinsmitglied seit 2003
30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Struktur Verein/ Stiftung/ Kuratorium
05
„Durch die Schicksale in meiner
eigenen Familie weiß ich, welche
Belastungen für die Kinder, Eltern und
Geschwister während der langwierigen
und leider nicht immer erfolgreichen
Therapie entstehen. Aus diesem Grund
engagiere ich mich im Verein."
Dr. Ehlert Natzke
Vereinsmitglied seit 1997
„Als Kinderkrankenschwester der onkologischen Kinderstation
war es mir wichtig, zwischen dem Förderverein
und der Station zu vermitteln.“
Karina Bunk
Vereinsmitglied seit 2006
"Glück ist, wenn man gesund ist und die, die wir lieben,
auch gesund sind. Getreu diesem Motto habe ich die
Arbeit als Vorstandsmitglied aufgenommen. Ich hoffe,
dass die betroffenen Kinder und ihre Angehörigen durch
unsere Vereinsarbeit zu ihrem Glück
zurückfinden können.“
Madeleine Müller
Vereinsmitglied seit 2011
„Als betroffene Mutter weiß ich, wie wichtig Unterstützung in
der Zeit der Therapie, aber auch danach ist. Über die Mitarbeit
im Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder kann auch
ich dazu beitragen, dass betroffene Kinder und Eltern in dieser
belastenden Situation die nötige Hilfe und vielfältige
Unterstützung erhalten.“
Kathrin Schneeberg
Vereinsmitglied seit 2016
06 30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Struktur Verein/ Stiftung/ Kuratorium
Mit dem Bau des Elternhauses gründete der Magdeburger Förderkreis die Stiftung
„Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg“ im Dezember 2004. Die Stiftung ist
seit der Eröffnung des Hauses im Jahre 2006 für die Absicherung seines Betriebes
und – ebenso wie der Verein – für die Förderung sozialer Hilfs- und Betreuungsleistungen
für krebskranke Kinder und deren Familien sowie die Forschung auf dem
Gebiet der Kinderonkologie verantwortlich.
„Als Direktor der damaligen Kinderkrebsklinik habe ich
seit Gründung des Magdeburger Förderkreises krebskranker
Kinder e.V. als medizinischer Berater des Vereins
mitgewirkt und mich neben der Lösung meiner
verantwortlichen beruflichen Aufgaben auch für die
Generierung von Spenden, besonders für den Bau
eines Elternhauses, eingesetzt. In der Verwirklichung
dieses größten Projektes des Vereins sah ich eine
optimale Möglichkeit zur Verbesserung der ganzheitlichen
Betreuung krebskranker Kinder und ihrer Familien und
habe mich deshalb für eine ehrenamtliche Tätigkeit im
Vorstand der 2004 gegründeten Stiftung Elternhaus zur
Verfügung gestellt, deren Vorsitz ich seitdem inne habe."
Prof. Dr. Uwe Mittler (Stiftungsvorsitz)
Kinderonkologe a.D., Vereinsmitglied seit 1997
Organe der Stiftung sind das Kuratorium und der
Vorstand. Das Kuratorium ist das Kontrollorgan der
Stiftung und setzt sich zusammen aus Vertretern
des Vereinsvorstandes. Das Kuratorium wählt den
Stiftungsvorstand für die Dauer von vier Jahren. Der
Vorstand der Stiftung trifft alle stiftungsrelevanten
Entscheidungen im Sinne der Stiftungssatzung und
besteht aus drei Personen.
30 Jahre Magdeburger Förderkreis - Struktur Verein/ Stiftung/ Kuratorium
07
„Als ehemaliger Krebspatient ist es eine
Herzensangelegenheit für mich. Ich freue mich
dabei zu helfen, dass dieses wunderbare Projekt
- Elternhaus - noch viele Jahrzehnte
Familien, Angehörige und kleine Patient*innen
bei ihrem schweren Kampf gegen die tückische
Krankheit unterstützen kann."
Robert Kormann (Schatzmeister)
Vereinsmitglied seit 2012
Unser Verein wie auch unsere Stiftung finanzieren sich überwiegend
aus Spenden. Hinzu kommen Einnahmen aus Erbschaften, Bußgeldern,
Kapitalerträgen, beim Verein aus Mitgliedsbeiträgen und bei der Stiftung aus
Kosten für Übernachtungen. In regelmäßigen Sitzungen entscheidet der
Vorstand von Verein und Stiftung über alle Finanzfragen.
Dr. Volker Aumann
(stellv. Stiftungsvorsitz)
Kinderonkologe, Vereinsmitglied
seit 2001
08 30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Wie alles begann
Wie alles begann
Vor 30 Jahren schlossen sich auf Initiative des damaligen Leiters der Magdeburger
Kinderkrebsklinik, Prof. Dr. Uwe Mittler, betroffene Eltern und klinisches
Personal zusammen und gründeten den Magdeburger Förderkreis krebskranker
Kinder e.V. Ihnen gilt unser heutiger Dank. Sie gaben den Anstoß für 30 Jahre
Elternhilfe. Blicken wir mit dem Gründungsgeber und einem Teil der Gründungsmitglieder
einmal zurück, wie alles begann …
Als ich schon in der Vorwendezeit ansteigende
Heilungserfolge bei Kindern mit
Krebs erleben konnte, beobachtete ich,
wie eng mit dieser Erkrankung selbst und
den körperlichen Folgen der intensiven
Behandlung komplexe psychische und
soziale Folgen für das betroffene Kind
und seine Angehörigen verbunden waren.
Mein Fazit war, auch in diesem Bereich
müssen diese Kinder und deren Familien
über die medizinische Behandlung hinaus
alle nur mögliche Unterstützung erhalten.
Nach meiner Erfahrung waren in dieser
schweren Zeit die Eltern die wichtigste
moralische Stütze für ihr Kind. Da die Bildung
einer Selbsthilfegruppe vor 1989 jedoch
nicht erlaubt war, habe ich kurz nach
der Wende einige Eltern angesprochen,
über die Gründung eines Fördervereins in
Magdeburg nachzudenken, was durch sie
dann im Juni 1990 erfolgte.
Neben meiner verantwortlichen beruflichen
Tätigkeit stand ich dem Verein als medizinischer
Berater und bei der Sammlung von
Spenden zur Verfügung, meist in meiner
Freizeit und an den Wochenenden. Dabei
war auch jede noch so kleine Spende für
den Verein wichtig. Gern erinnere ich mich
an die Einladung von Josè Carreras zu ei-
nem kostenlosen Besuch seiner Spenden-
Gala in Leipzig mit betroffenen Familien.
Für die nächsten 30 Jahre wünsche ich
dem Förderkreis weiterhin viele Spender,
um seine hilfreichen Projekte zu Gunsten
der krebskranken Kinder und ihrer Familien
sowie der Kinderkrebsstation durchführen
zu können.
Ihr Prof. Dr. Uwe Mittler
30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Wie alles begann
09
1982 erkrankte meine damals zweijährige
Tochter an einem Wilmstumor. Die Kinderklinik
wurde für einige Jahre unser zweites
Zuhause. Zu dieser Zeit gab es kein psychosoziales
Team, das für die sozialen Belange
der Eltern zuständig war. Auch war es nicht
selbstverständlich, sein krankes Kind jeden
Tag zu besuchen. Dennoch fühlten wir uns
aufgehoben und medizinisch gut betreut.
Prof. Dr. Uwe Mittler hatte neben seiner Tätigkeit
als damaliger Leiter der Kinderonkologie
immer ein offenes Ohr, ebenso auch
Dr. Aumann, der damalige Stationsarzt.
Schwester Emmi Winter, die damals für
die ambulante Betreuung der Kinder zuständig
war, hörte sich „ganz nebenbei“
beim Wiegen der Kinder, die Sorgen und
Nöte von uns Eltern an. Sie half so mit ihrer
sanften, besonnenen Art, uns Eltern zu
beruhigen und vieles zu klären. Ihnen insbesondere,
aber auch dem übrigen Personal
gilt mein ganz besonderer Dank!
1990 sprach mich Prof. Dr. Mittler an, ob
ich mir vorstellen könnte, in Magdeburg
einen Förderverein für krebskranke Kinder
aufzubauen. Ich musste nicht überlegen,
es war für mich selbstverständlich und
auch verpflichtend, konnte ich doch viele
relevante Erfahrungen einbringen.
Heute habe ich meine aktive Tätigkeit als
niedergelassene Augenärztin beendet.
Meine Tochter, heute 40 jährig, ist gesund
und Mutter von zwei Kindern. Ich verbringe
neben Besuchen im Theater, in deren
Vorstand des Theatervereins ich mich ehrenamtlich
engagiere, viel Zeit mit meinen
Enkelkindern, die mir viel Freude bereiten.
Für die nächsten 30 Jahre wünsche ich
dem Förderverein ebenso viele fleißige
spendenwillige Menschen, wie in den
vergangenen Jahren, um die kleinen
krebskranken Patienten weiterhin sowohl
medizinisch als auch in allen anderen Bereichen
optimal betreuen zu können.
Ihre Gerhild Bartels
Durch Zufall wurde bei einer Routineuntersuchung
unseres damals zweijährigen
Sohnes ein Tumor an der Niere festgestellt.
Umgehend wurden wir an die Kinderonkologie
in Magdeburg verwiesen. Das
war im November 1989.
Ich wurde von anderen Betroffenen angesprochen,
ob ich Interesse hätte, bei der
Gründung eines Elternhilfevereins mitzuwirken.
Das war mir ein großes Anliegen, alle
Möglichkeiten der Unterstützung zu nutzen
und vor allem in Erfahrung zu bringen.
10 30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Wie alles begann
Die gesamte Geschichte, aber auch die
medizinische Entwicklung war im Umbruch.
Es galt jetzt, viel Initiative zu ergreifen.
Während der Gründungszeit war
ich nur stundenweise berufstätig und so
konnte ich aktiv mitwirken. Eine große Herausforderung,
der ich mich gern stellte.
Nach der Genesung unseres Sohnes
nahm ich eine Tätigkeit im Schichtdienst
außerhalb von Magdeburg auf, sodass
ich mich nur noch wenig einbringen konnte.
So schied ich aus dem Vereinsvorstand
aus, freue mich durch mein Mitwirken
dazu beigetragen zu haben, dass seit
30 Jahren Familien mit einem krebskranken
Kind in Magdeburg begleitet werden
und Unterstützung finden.
Meiner Familie geht es heute gut, unser
Sohn ist gesund.
Ihre Gudrun Oerlecke
Mein Sohn erkrankte im Februar 1983 an
einer AML (akute myeloische Leukämie).
Nach stationären Aufenthalten in Suhl
und Erfurt wurde er zur Behandlung in die
Kinderklinik nach Magdeburg verlegt. Er
war damals neun Jahre alt.
Weihnachten 1989 rief Prof. Dr. Uwe Mittler
an, um mich für die Gründung eines
Vereins zugunsten krebskranker Kinder
in Magdeburg zu gewinnen. Aufgrund der
Nachfolgeerkrankung unseres Sohnes
nach Abschluss der Chemotherapie waren
wir sowieso noch häufig zu Kontrollen
in der Ambulanz. Durch die damals „verbotenen
Medien“ war ich informiert, dass
Elternvereine und Selbsthilfegruppen in
der ehemaligen BRD und auch in Österreich
schon erfolgreich seit den 70iger
Jahren arbeiteten. Daran war ich sehr interessiert,
auch fehlte mir der Kontakt zu
ebenfalls Betroffenen.
30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Wie alles begann
11
Nach der Anfrage von Prof. Mittler gelang es
schnell, neben mir noch weitere Interessierte
für die Gründung des Vereins zu finden.
So schlossen sich betroffene Eltern sowie
Personal der onkologischen Kinderstation
zusammen, gründeten 1990 den Magdeburger
Förderkreis krebskranker Kinder e.V.
und stellten sich der neuen Aufgabe.
Mein Sohn ist heute 47 Jahre alt und privat
wie beruflich glücklich. Wir haben zu ihm
und seiner Familie einen innigen Kontakt.
Mit Freude sehe ich, wie sich der Verein immer
mehr festigt, wunderbare Angebote für
die Familie bereit stellt und das Elternhaus
mit allumfassenden Hilfen für alle Betroffenen
da ist. So soll es bleiben und natürlich
auch weiter entwickelt werden. Schön wäre
es, wenn sich von den neu betroffenen Eltern
weiterhin Interessierte finden würden,
die dem Verein als Mitglied beitreten oder
sogar im Vorstand mitarbeiten.
Ihre Rita Hense
1987 erhielten wir für unseren Sohn die
Diagnose Krebs. Er erkrankte im Alter von
fünf Jahren an einem Weichteilsarkom.
Medizinisch und menschlich wurde vom
Team der Kinderonkologie alles getan.
Dennoch war es eine schwere Zeit für
das betroffene Kind, die Eltern und das
Geschwisterkind. Bei den mehrtägigen
Behandlungen hatten Begleitende damals
kaum die Möglichkeit über diese Zeit bei
ihrem Kind zu sein. Diese Situation zu verbessern,
war die erste Aufgabe nach der
Gründung des Vereins. Auf Initiative von
Prof. Dr. Uwe Mittler taten sich betroffene
Eltern zusammen. Ich war dabei, um etwas
zurück zu geben und Betroffene zu
unterstützen. Neben der Ausgestaltung
eines Aufenthaltsraumes in der Kinderklinik,
gehörten die Organisation von Veranstaltungen
und finanzielle Unterstützung
von Familien mit einem krebskranken Kind
während und nach der Behandlung zu unseren
Aufgaben, schnell kamen weitere
hinzu. Höhepunkt war der Bau des Elternhauses
und dessen Eröffnung 2006.
Unser Sohn hat seine Krebserkrankung
überstanden und ist heute stolzer Papa
von zwei Kindern und wir damit glückliche
Großeltern. Seit einigen Jahren engagiert
sich auch er aktiv an der Vereinsarbeit.
Dem Förderkreis wünsche ich weiterhin
engagierte Mitglieder und Unterstützer und
jedem Patienten Zuversicht und viel Glück.
Ihr Dietmar Albat
12 30 Jahre Magdeburger Förderkreis
„Auch nach der
Intensivtherapie
fühlen wir uns
willkommen und
wissen, dass wir
bei Ihnen einen
Ansprechpartner
f inden.“
„sehr große Hilfe in
der schweren Zeit.“
„Ich konnte immer
in der Nähe meines
Kindes bleiben.“
„es ist immer
jemand da, der
ein offenes Ohr
hat.“
„Sie geben Mut, wenn man ihn
schon fast verloren hat.“
30 Jahre Magdeburger Förderkreis
13
„Danke für all die
Unterstützung und vielen
schönen Veranstaltungen, die
für einen Moment alle Ängste
und Sorgen vergessen lassen.“
„… eine
Begegnungsstätte,
um in Gesprächen
Hintergründe zu
erfahren und
das Erlebte zu
verarbeiten.“
„das
Elternhaus
war für
uns ein
Rückzugsort
zum Kraft
tanken…“
„Gerade die Kontakte zu
den anderen Eltern haben
mir geholfen.“
„Die Zimmer
sind mit
allem
ausgestattet,
was man
braucht…“
14
Wir sagen Danke
In mehr als 30 Jahren Vereinsarbeit standen wir vielen erkrankten Kindern, deren
Geschwistern und Familien helfend zur Seite: im Kleinen und im Großen, mit Gesprächen,
durch Geborgenheit und Lebensfreude. Unser Rückblick zeigt Ihnen, wie wir
uns täglich für die betroffenen Familien engagieren und warum diese Hilfe nötig ist.
Unser Elternhilfeverein zählt ca. 200 Mitglieder.
Viele von ihnen stehen uns aktiv
zur Seite, sei es als Helfer im Rahmen unserer
Feste, als Wunscherfüller für betroffene
Familien oder auch als Handwerker für
kleinere Reparatur- oder Renovierungsarbeiten
in unserem Elternhaus.
Übernachtungsmöglichkeiten in unserem
Elternhaus Seit der Eröffnung im Jahre
2006 bietet unser Elternhaus am Universitätsklinikum
Magdeburg betroffenen Familien
ein zweites Zuhause. Es ermöglicht
Eltern mit einem krebskranken Kind, während
der schweren Zeit der intensiven Behandlung
nahe bei ihrem Kind zu sein. Im
Durchschnitt übernachten ca. 2.000 Angehörige
pro Jahr in unserem Elternhaus.
15
Menschlicher Beistand und Ablenkung
vom Klinikalltag Das gesamte Team unseres
Elternhauses hat für die Probleme
und Sorgen der betroffenen Familien stets
ein offenes Ohr. Mit verschiedenen Angeboten
und Veranstaltungen versuchen wir,
Abwechslung vom Klinikalltag zu bieten.
So finden einmal wöchentlich Kreativ- und
Entspannungsabende für die Eltern statt
sowie monatliche Gesprächskreise für Angehörige
krebskranker Kinder, aber auch
spontane Koch- oder Grillabende werden
organisiert.
Die durch unseren Verein finanzierte wöchentliche
Arbeit der Klinikclowns und der
Musiktherapeutin im Kinderkrebszentrum
des Universitätsklinikums Magdeburg bietet
den kleinen Patienten etwas Freude in
ihrem Therapiealltag.
Hierbei vergessen wir aber auch nicht
die Geschwister krebskranker Kinder.
Sie haben es oftmals nicht leicht, ihre
Wünsche und Bedürfnisse zu äußern
und müssen diese nicht selten hinten
anstellen. Mit monatlichen Geschwistertagen,
an denen wir Klettern, Kochen
und verschiedene Kreativworkshops
durchführen, erfahren sie, dass es noch
mehr Kinder gibt, denen es ähnlich
geht. Sie haben die Gelegenheit, sich
auszutauschen und eine entspannte
gemeinsame Zeit zu
verbringen. Darüber hinaus
fahren die Geschwisterkinder
einmal im Jahr in ein
SommerCamp, von einem
kompetenten Betreuerteam
begleitet, das sich ganz auf
ihre Bedürfnisse einstellt.
Finanzielle
Unterstützung
In vielen Familien
fällt während der Dauer der Behandlung
ihres erkrankten Kindes
das Gehalt eines Elternteils aus. Und
mit der Krankheit kommen vielfach höhere
Ausgaben auf die Familien zu, wie z.B.:
Besuchsfahrten ins Krankenhaus, medizinische
Hilfsmittel u.v.m..
Gern stehen der Magdeburger Förderkreis
krebskranker Kinder e.V. und seine Stiftung
Elternhaus betroffenen Familien hier zur
Seite, um ihnen die Doppelbelastung finanzieller
Engpässe zu nehmen.
Ebenso unterstützen wir das Magdeburger
Kinderkrebszentrum und deren klinische
Forschung auf dem Gebiet der Krebserkrankungen.
16 30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Wir sagen Danke
Nachsorge: Auch nach Abschluss der
Krebstherapie ihres Kindes möchten wir
für die Familien da sein und sie auf dem
Weg in das Leben NACH DEM KREBS begleiten.
Hier unterstützen wir u.a. das psychosoziale
Team des Magdeburger Kinderkrebszentrums
bei der Durchführung von
Familienseminaren sowie Treffen trauernder
Eltern. Darüber hinaus steht den Familien
unsere Familienberaterin zur Seite.
Zusätzlich bieten wir mit verschiedenen
Freizeitangeboten, wie z.B. Reiterwochenenden,
Ausflügen in den Heidepark Soltau,
Freikarten für diverse Veranstaltungen, den
Familien die Möglichkeit, gemeinsam eine
schöne Zeit miteinander zu verbringen, um
den Alltag gestärkt zu meistern. Höhepunkt
hierbei ist unser jährliches Sommerfest
an unserem Elternhaus,
das wie ein großes Familienfest
stets für große
Freude sorgt.
17
Öffentlichkeitsarbeit: Um unsere Aktivitäten
fortsetzen zu können, sind unser Verein und
unsere Stiftung auf Spenden angewiesen.
Dies erfordert eine gute Öffentlichkeitsarbeit.
Seit 2015 nutzen wir unsere Foto-Ausstellung
„Hoffnung auf Heilung“ des Magdeburger
Fotografen Rayk Weber, um auf unsere
Arbeit aufmerksam zu machen. So konnten
wir diese bereits an mehreren Standorten
Magdeburgs ausstellen.
Ensembles ihr Publikum in die bevorstehende
besinnliche Adventszeit ein.
Vieles haben wir bereits geschafft und das
Erreichte erfüllt uns mit großer Freude. 30
Jahre Elternhilfe sind ein wunderbarer Anlass,
auf diesem Wege Danke zu sagen.
Denn nur durch das großartige Engagement
vieler fleißiger Helfer und die Unterstützung
durch Spenden sind unsere Aktivitäten
erst möglich, DANKESCHÖN.
Aber auch Veranstaltungen, wie z.B. die
Magdeburger „Lange Nacht der Wissenschaft“,
die Benefizregatta „Rudern gegen
den Krebs“, eine Initiative der „Stiftung Leben
mit Krebs“ oder auch der Familien-Info-Tag
in der Johanniskirche Magdeburg, letztere
beide organisiert vom Tumorzentrum Magdeburg,
nutzen wir, um über unsere Arbeit zu
informieren und die Öffentlichkeit für die Thematik
Krebs bei Kindern zu sensibilisieren.
Höhepunkt seit vielen Jahren ist unser vorweihnachtliches
Benefizkonzert in der Johanniskirche
in Magdeburg, das zu Gunsten
unserer Stiftung Elternhaus stattfindet.
Mit weihnachtlichen Klängen stimmen die
18 Eine Familie berichtet über ihre Zeit im Ausnahmezustand
"Allein sind wir stark, gemeinsam unschlagbar!"
,,Allein sind wir stark, gemeinsam unschlagbar!“
- dies ist das Motto unserer
Familie, seit der Diagnose Krebs
unserer Tochter Finja.
Während der Sommerferien 2018 bekam
Finja, damals gerade 9 Jahre alt, Schmerzen
beim Gehen. Nachdem wir mehrere
Ärzte aufsuchten, erhielten wir dann im Oktober
die Diagnose Ewing Sarkom. Dieser
Tumor gehört zu den Knochenkrebserkrankungen
und saß am Beckenkamm von Finja.
Die Diagnose zog uns den Boden unter
den Füßen weg. Wir funktionierten einfach
nur noch. Drei Tage später begannen auch
schon die Voruntersuchungen. Ihr wurde ein
Port eingesetzt, und die erste Chemotherapie
begann. Für Finja war das alles sehr
schlimm, und sie hat anfangs oft geweint.
Während der Zeit im Krankenhaus blieben
wir stets an ihrer Seite. Wir fanden im Elternhaus
des Magdeburger Förderkreises
Unterstützung und konnten so immer in ihrer
Nähe sein. Das war für Finja sehr wichtig.
Währenddessen gab es zu Hause viel zu
organisieren. Wir mussten das gemeinsame
Hochbett von Finja und ihrem Zwillingsbruder
Mika abbauen, da sie dort nicht
mehr hinein kam. Freunde halfen uns beim
Renovieren und bauten das neue Bett auf.
Wir erstellten mit Hilfe von Freunden und
Familie einen Plan, damit Mika während
unserer Zeit in der Klinik stets gut versorgt
war und Unterstützung für die Schule hatte.
Wir waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft
aus dem Freundes- und Bekanntenkreis
und sind bis heute sehr dankbar dafür.
Anfang Dezember bekam Finja ihren eigenen
Rollstuhl. Das war für uns eine große
Erleichterung, weil sie kaum noch Kraft
zum Gehen hatte. Die Chemotherapie
schwächte sie sehr, Haare und Wimpern
waren weg, teilweise auch die Nägel, und
sie nahm weiter ab. Zum Glück konnten
wir Weihnachten und Silvester zu Hause
verbringen. Wir feierten in großer Runde
mit der ganzen Familie. Das gab Kraft!
Eine Familie berichtet über ihre Zeit im Ausnahmezustand
19
Da Finja nicht mehr zur Schule gehen
durfte, beantragten wir Heimbeschulung.
Dann kam einmal pro Woche ihre Lehrerin
nach Hause, und sie übten fleißig. Finja
wollte gerne die 4. Klasse schaffen, damit
sie weiter mit ihrem Zwillingsbruder Mika
zusammen bleiben konnte.
Nach den ersten sechs Chemotherapien
mussten wir dann entscheiden, ob der
Tumor operativ entfernt werden sollte. Da
dies ein sehr schwerer Eingriff gewesen
wäre, haben wir uns dagegen entschieden.
Wir wollten für unsere Tochter lieber
die Protonentherapie. Bei dieser wird der
Tumor mittels Strahlung zerstört. Für diese
Therapie gingen wir sieben Wochen
nach Essen. Dort wohnten wir auch im
Elternhaus, Finja erhielt 33 Bestrahlungen,
dazu parallel zwei Chemotherapien
in der Uniklinik in Essen. Die Entfernung
zur Familie in dieser Zeit war sehr schwer
für alle. Zum Glück wohnte Finjas Tante in
der Nähe, die uns in dieser Zeit unterstützte.
Auch Oma und Opa nahmen die weite
Strecke auf sich und besuchten uns ein
Wochenende lang. Zu Ostern kam Mika
mit dem Papa nach Essen. Anfang Mai
waren wir dann wieder zu Hause.
Anfang Juni waren wir dann Gäste des Vereins
MaDe for Kids e.V. bei den Rock und
Metal Day'z im Motopark Oschersleben. Wir
hatten dort einen tollen Tag gemeinsam und
richtig viel Spaß. Am Abend erhielten wir einen
Gutschein für eine Reise nach Binz für
die ganze Familie. Damit hatten wir überhaupt
nicht gerechnet, und es blieb kein
Auge trocken. Kurz darauf feierten unsere
Zwillinge ihren 10. Geburtstag. Dies war ein
sehr emotionaler Tag für die ganze Familie.
Im August stand dann die Nachuntersuchung
in Essen an. Dort wurde uns dann
bestätigt, dass die Protonentherapie erfolgreich
war. Wir konnten unser Glück
kaum fassen. Kurz danach hatten wir
dann auch die Möglichkeit, mit Unterstützung
des Magdeburger Förderkreises,
ein paar schöne Tage als Familie zu verbringen.
Wir waren gemeinsam in Zethlingen
und im Heidepark Soltau. Das tat
uns sehr gut nach den vielen Monaten,
in denen wir doch immer irgendwie getrennt
waren.
Die 14. und damit letzte Chemotherapie
erfolgte Ende August. Wir waren einfach
nur dankbar, dass es endlich überstanden
war. Die Abschlussuntersuchungen waren
im Oktober. Ende November ging es mit
der ganzen Familie zur Reha in die „Katharinenhöhe“
in den Schwarzwald. Wir
haben die Zeit dort sehr genossen und
viele tolle Familien kennen gelernt.
Finja besucht jetzt wieder die Grundschule
und wiederholt die 4. Klasse doch nochmal.
Nach dem Unterricht trifft sie sich mit
Freunden, geht wieder zum Badminton,
fährt Fahrrad oder Hoverboard.
Wir sind so unglaublich stolz auf sie. Trotz
der schweren Zeit ist sie stets fröhlich
und hat immer ein Lächeln auf dem Gesicht.
Wir sind sehr dankbar für die viele
Hilfe und Unterstützung, die wir erfahren
durften. Ohne all diese tollen Menschen
hätten wir diese schwierige Zeit niemals
überstanden.
Andrea, Maik, Mika und Finja
20 30 Jahre Magdeburger Förderkreis – Therapieangebote für Patienten
Eino, zweio, dreio, viero, fünfo, sechso....
siebeno rote Nasen!
In die Kostüme geschlüpft, Gesichter farbenfroh angemalt, die Nasen aufgesetzt
und den Koffer geschnappt. Ein paar Aufwärmübungen zur Aktivierung absolviert
- und los geht’s.
Die Magdeburger Klinikclowns Frosine,
Hanno, Schalotte, Stine, Ratsch, Tipi und
Clown Wuschel besuchen regelmäßig
kranke Kinder in Kliniken, so auch die Kinderkrebsstation
des Universitätsklinikums
Magdeburg. Sie trösten, spielen, lenken
ab, stellen den Alltag auf den Kopf und
zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Anders
als im Zirkus haben die Klinikclowns kein
festes Programm. Sie entscheiden spontan,
feinfühlig der Situation angemessen,
wie und auf welche Weise sie dem Kind -
mit viel Fantasie und Improvisationskunst
in der Hosentasche - begegnen, ob laut
oder leise, holprig stolpernd oder galant
schwebend, musizierend oder tanzend –
aber immer achtsam für die Bedürfnisse
der kleinen und großen Patienten.
Die Idee hatte vor 15 Jahren der Liedermacher
Martin Rühmann - auch bekannt als
Clown Wuschel. Beginnend mit drei Clowns
kamen im Laufe der Jahre neue hinzu. Regelmäßig
besuchen sie Fortbildungen und
haben eine mehrjährige berufsbegleitende
Ausbildung genossen. Bei den Fortbildungen
geht es nicht allein um die Optimierung
des „Lustigseins“, sondern auch um persönliche
Auseinandersetzung mit Krankheit, Tod
und - ganz wichtig - dem Leben. Die eigene
Haltung dazu ist Grundlage ihrer Arbeit.
Ziel ist nicht die Vermeidung der Themen,
sondern der „clowneske Umgang“. Im Mittelpunkt
stehen die Patient*innen mit ihren
Nöten, Freuden und Bedürfnissen.
Ohne die Hilfe von Förderern wie der Magdeburger
Förderkreis krebskranker Kinder
e.V. wäre das Projekt nicht möglich. Seit
vielen Jahren unterstützt der Verein die
Arbeit der Klinikclowns finanziell wie auch
ideell. Dafür sagen wir Dankeschön.
Wenn sich Krankenzimmer in Raumschiffe
verwandeln, Luftschlösser von
König*innen regiert werden, sind die Klinikclowns
in ihrem Element und mit den
Kindern in den unendlichen Weiten fantastischer
Welten unterwegs.
Therapieangebote für Patienten
21
„In der Musiktherapie
ist alles erlaubt …“
Seit 10 Jahren arbeitet Claudia Korthals
als Musiktherapeutin für den Magdeburger
Förderkreis mit den jungen Patienten
des Kinderkrebszentrums Magdeburg.
Mein Name ist Claudia Korthals, ich bin
40 Jahre alt, verheiratet und habe eine
16jährige Tochter. Seit April 2007 arbeite
ich als Diplom - Musiktherapeutin (FH)
im Magdeburger Krankenhaus St. Marienstift
mit erwachsenen onkologischen
Patienten*innen. Ende 2009 wurde ich
vom Magdeburger Förderkreis krebskranker
Kinder e.V. angesprochen, ob ich mir
vorstellen könnte ebenso in der Kinderklinik
des Universitätsklinikums Magdeburg
mit onkologisch erkrankten Kindern und
Jugendlichen musiktherapeutisch zu arbeiten.
Ich sagte sofort zu und bin nun seit
über 10 Jahren wöchentlich auf der Station.
In der Musiktherapie ist alles erlaubt, was
einem einfällt. Wir hören gemeinsam Musik,
singen oder improvisieren mit den verschiedenen
Instrumenten, die ich in einem riesigen
Koffer mitbringe. Je nach Alter des Kindes
lade ich es ein, mit mir zu dichten oder
sich selbst einen Text auszudenken. Auf diese
Weise sind schon sehr lustige, traurige,
berührende oder verblüffende Geschichtenlieder
zustande gekommen, die die aktuelle
Situation, die Gefühls- oder Gedankenwelt
des Kindes widerspiegeln. Ich bin immer
wieder beeindruckt, wie schnell die Kinder
sich das Potenzial von Musik oder kreativem
Tun zunutze machen. Wie sie alles um sich
herum vergessen können, wie sie trotz der
schwierigen Situation, in der sie sich befin-
den, herzhaft lachen und einfach mal Spaß
haben … sei es nur für zehn Minuten.
Sind Familienangehörige im Raum, wenn
ich vorbei schaue, können sie die Pause
nutzen und kurz Luft schnappen oder einen
Kaffee trinken. Bleiben sie im Raum,
„müssen“ sie mitmachen . Grund ist, dass
keine Vorführatmosphäre für das Kind entstehen
soll. Es ist eben kein „Auftritt“, sondern
eine Gelegenheit, miteinander in Kontakt
zu kommen. Gerade für das Kind als
Patient kann es sehr wohltuend sein, sich
wieder in seiner Selbstwirksamkeit zu spüren
und von den Eltern oder Geschwistern
anders als schwer krank wahrgenommen
zu werden – wenn man alle zur Trommel
durch den Raum hüpfen lässt oder den
Takt angibt oder lauter und ohrenbetäubender
als alle anderen zusammen spielt.
Ich freue mich über die Zusammenarbeit
mit dem klinischen Team und dem Elternhilfeverein
und hoffe, noch viele Jahre ein
Teil der therapeutischen Begleitung der
Kinder und Jugendlichen im Kinderkrebszentrum
Magdeburg zu sein.
22
Dank an Spender
Dank an
alle Spender
Unser besonderer Dank gilt Ihnen
- liebe Spender - die Sie uns mit Ihren
kleinen und großen Zuwendungen bei
der Erfüllung unserer vielfältigen Aufgaben
immer wieder eine nicht wegzudenkende
große Hilfe sind.
Ohne Ihren Zuspruch und Ihre Unterstützung,
hätten wir unsere selbstgesteckten
Ziele nicht erreichen können. Durch
Ihr Engagement sind unsere Aktivitäten
für Familien mit einem krebskranken
Kind erst möglich geworden. Dafür sind
wir Ihnen sehr dankbar.
Impressum:
Magdeburger Förderkreis
krebskranker Kinder e.V.
Stiftung Elternhaus am
Universitätsklinikum Magdeburg
IBAN: DE23 8109 3274 0001 4060 00 IBAN: DE29 1203 0000 0010 7508 00
BIC: GENODEF1MD1 BIC: BYLADEM1001
Volksbank Magdeburg eG
Deutsche Kreditbank AG
Verw.zweck: Spende
Verw.zweck: Zustiftung
Leipziger Str. 44, Haus 93, 39120 Magdeburg, Tel. 0391/ 662 98 22
info@krebskranke-kinder-magdeburg.de
www.krebskranke-kinder-magdeburg.de
Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e.V
Stiftung Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg
Redaktion und Bildmaterial:
Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e.V.
Stiftung Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg
Magdeburger Volksstimme
Magdeburger Generalanzeiger
Gestaltung:
Layout: Theresa Salzmann
Druck:
Stelzig-Druck, Carnotstr. 40, 39120 Magdeburg