ORNATIP / ORNARIS Bern '12(PDF /13.4 MB)
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DIe ZeITschrIfT Zur fAchmesse für NeuheITeN uND TreNDs<br />
OrNArIs berN ’12, 12.—15.8.2012<br />
OrNATIP<br />
trendig und neu: Materialmacht Seite 6<br />
Porträt: Ich nehme den wüstesten Baum Seite 30<br />
trendforSchung: Cool und happy Seite 42<br />
Nummer 48 57<br />
avec reVue roMAnde page 22
Die Trinkflaschen mit dem patentierten Verschluss-System<br />
AUTOSPOUT mit aufklappbarem Mundstück<br />
AUTOSEAL ® mit Bechertrinkfunktion<br />
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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Foto: Christian Senti<br />
EdItorIal<br />
Flache Schuhe versus rote Lippen<br />
Bestimmt kennen sie die These von der Rocklänge als Wirtschaftsindikator.<br />
Je besser es der Wirtschaft geht, umso kürzer werden die Röcke. Und umgekehrt.<br />
Den Grund konnte sich der Forscher nicht genau erklären, er nahm<br />
aber an, dass das Gefühl finanzieller Sicherheit die Frauen zu einem ungenierten<br />
Aufforderungsverhalten gegenüber Männern hinreisse. Wie dem auch<br />
sei, seit die meisten Frauen Hosen tragen, ist dieser Indikator sowieso nicht<br />
mehr aktuell. Die neuen Krisen misst man an den Lippenstift-Verkäufen und<br />
an der Farbintensität. Eine Erklärung lässt sich hier leichter finden: Wenn die<br />
Budgets kleiner werden, wird auch der Luxus kleiner. Und mit etwas Rouge<br />
auf den Lippen fühlt man sich einfach besser «angezogen». Auch an der<br />
Absatzhöhe erkennt man die Konjunktur. In schlechteren Zeiten sind die Absätze<br />
höher, in guten dagegen flacher. Dieser Trend bestätige sich bereits<br />
seit über 100 Jahren, heisst es. Selbst das modische Verhalten der Männer<br />
soll ein Indikator sein: Zum einen kaufen Männer Krawatten, um gerade in<br />
einer Rezession zu beweisen, dass sie zupacken können, zum anderen werden<br />
diese Krawatten immer dünner, je schwieriger die Zeiten werden. Die Liste<br />
liesse sich mit zahlreichen weiteren, teils abstrusen Beispielen verlängern.<br />
Aber was heisst das jetzt für Sie und die <strong>ORNARIS</strong>, die Spezialistin für den<br />
kleineren Luxus? Ganz einfach: Hier sind Sie immer am richtigen Ort, denn<br />
in guten Zeiten kauft man sich die hübsche Schale, den aussergewöhnlichen<br />
Leuchter und den Raumbedufter sowieso. Muss man jedoch aufs Geld achten,<br />
sind diese Dinge genau der Luxus, den man sich noch gönnt und den man sich<br />
noch leisten kann. Am Angebot der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12 solls jedenfalls nicht<br />
liegen. Die Aussteller sind gerüstet, ihr Sortiment lässt nichts zu wünschen<br />
übrig. Allein die kleine Auswahl, die wir Ihnen in diesem Heft präsentieren, wird<br />
Sie überzeugen. Wir wollens aber nicht schönreden, es braucht heute mehr<br />
Anstrengung, eine intensivere Kundenpflege und attraktivere Präsentationen,<br />
um den Umsatz zu halten. Die Produkte der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12 tragen das<br />
ihre zum Erfolg bei. Eine gefreute Ordertour in bequemen Schuhen wünscht<br />
Ihnen Monika Widler<br />
Impressum<br />
<strong>ORNATIP</strong>: Postfach, CH-3000 <strong>Bern</strong> 6, Tel. +41 31 331 37 24, Fax +41 31 333 18 61, ornatip@ornaris.ch, www.ornaris.ch.<br />
Verlag: Hochparterre AG, Ausstellungsstrasse 25, CH-8005 Zürich, Tel. +41 44 444 28 88, Fax +41 44 444 28 89.<br />
Verlagsleitung: Susanne von Arx. Redaktion: Monika Widler. Grafik: Aysun Nimmrichter-Ergez.<br />
Korrektorat: Nelly Bach, Elisabeth Sele. Übersetzungen: Walter Bamert. Anzeigen: <strong>ORNATIP</strong>, Nadia Visentini.<br />
Druck, Vertrieb: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Winterthur. Litho: Team media GmbH, Gurtnellen.<br />
Einzelverkaufspreis: CHF 6.50.<br />
Titelbild<br />
Blumenketten, Stickerei: Jakob Schlaepfer Bambola,<br />
Stand 2.2.O-02<br />
Foto: Roland Blattner, Jegenstorf.<br />
Inhalt<br />
Info<br />
5 Bienvenue, Willkommen<br />
Hallen- und Sektorenplan für Ihre Ordertour.<br />
trEndIg und nEu<br />
6 Materialmacht<br />
Materialien spielen falsch und sind richtig.<br />
14 Vogelwelten<br />
Diese Tiere verleihen Ihrer Kasse Flügel.<br />
rEvuE romandE<br />
22 Editorial<br />
22 Le monde des oiseaux<br />
24 Faire chanter les arbres de Noël<br />
25 Avatars de la mode<br />
nEu an dE ornarIs<br />
2 8 Warm ums Herz<br />
Dafür können auch Sie sich erwärmen.<br />
Porträts<br />
3 0 Ich nehme den wüstesten Baum<br />
Der bekannte Christbaum-Versteher.<br />
33 Tradition modisch umsetzen<br />
Lederkunsthandwerk in Pastell.<br />
concEPt storEs<br />
34 Verführung und Lifestyle<br />
Sortimente, die den Spagat beherrschen.<br />
KrEuz und quEr<br />
36 Windlicht mit Seele<br />
Produkte, die berühren und überzeugen.<br />
trEndforschung<br />
42 Cool und happy<br />
Kuschelmodern und monolithelegant.<br />
0rnatIP <strong>Bern</strong> ’12 3
New for iPad:<br />
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OG<br />
EG<br />
UG<br />
1.1<br />
1.2<br />
2.2<br />
2.0<br />
2.1<br />
3.1<br />
3.2<br />
Entrée<br />
Eingang<br />
Bienvenue<br />
Du 12 au 15 août, quelque 500 exposants d’<strong>ORNARIS</strong><br />
<strong>Bern</strong>e ’12 présentent leurs produits les plus actuels<br />
dans les halles de BERNEXPO.<br />
Secteurs et halles<br />
Accessoires d'intérieur Halles 2.0 / 3.0 / 3.2<br />
Art floral Halles 2.0 / 3.0<br />
Artisanat d’art Halle 2.0<br />
Beauté et wellness Halle 3.2<br />
Bijoux Halle 1.2<br />
Cadeaux Halles 2.0 / 2.2<br />
Jeux, kids et loisirs Halle 1.1<br />
Mode et accessoires de mode Halle 1.2<br />
Papeterie Halle 2.2<br />
Table, cuisine et ménage Halle 3.2<br />
Tissus d’intérieur Halle 3.2<br />
Plates-formes<br />
oRnA-START Halles 2.2 / 3.2<br />
PERSPECTiVES Halle 1.2<br />
Présentations spéciales<br />
CAP TEnDAnCES Halle d’entrée<br />
LE MonDE DES oiSEAUX Halle d’entrée<br />
TABLE CooKinG Halle 3.2<br />
Heures d’ouverture<br />
Dimanche 12 août 2012, 09.00–18.00 heures<br />
Lundi 13 août 2012, 09.00–18.00 heures<br />
Mardi 14 août 2012, 09.00–18.00 heures<br />
Mercredi 15 août 2012, 09.00–17.00 heures<br />
Uniquement pour acheteurs professionnels<br />
<strong>ORNARIS</strong> est un salon professionnel. Son entrée est réservée aux<br />
personnes pouvant justifier de leur qualité d‘acheteur professionnel.<br />
Prix d’entrée et compléments d’information sous www.ornaris.ch.<br />
3.0<br />
Presse 1.3<br />
1.1 — 1.3<br />
2.0 2.2<br />
—<br />
3.0 3.2<br />
—<br />
Entrée<br />
Eingang<br />
Tram Nr. 9<br />
Endstation Guisanplatz<br />
Willkommen<br />
In den Messehallen der BERNEXPO zeigen rund<br />
info<br />
500 Aussteller der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12 vom 12.— 15.<br />
August das Aktuellste für Ihr Sortiment.<br />
Sektoren und Hallen<br />
Beauty und Wellness Halle 3.2<br />
floristik Hallen 2.0 / 3.0<br />
Geschenke Hallen 2.0 / 2.2<br />
Kunsthandwerk Halle 2.0<br />
Mode und Modeaccessoires Halle 1.2<br />
Papeterie Halle 2.2<br />
Schmuck Halle 1.2<br />
Spiele, Kids und freizeit Halle 1.1<br />
Tisch, Küche und Haushalt Halle 3.2<br />
Wohnaccessoires Hallen 2.0 / 3.0 / 3.2<br />
Wohntextilien Halle 3.2<br />
Plattformen<br />
oRnA-START Hallen 2.2 / 3.2<br />
PERSPEKTiVEn Halle 1.2<br />
Sonderschauen<br />
TREnDiG UnD nEU Eingangshalle<br />
VoGELWELTEn Eingangshalle<br />
TABLE CooKinG Halle 3.2<br />
Őffnungszeiten<br />
Sonntag 12. August 2012, 09.00–18.00 Uhr<br />
Montag 13. August 2012, 09.00–18.00 Uhr<br />
Dienstag 14. August 2012, 09.00–18.00 Uhr<br />
Mittwoch 15. August 2012, 09.00–17.00 Uhr<br />
Nur für Facheinkäufer<br />
Die <strong>ORNARIS</strong> ist eine Fachmesse und deshalb dem Fachbesucher<br />
vorbehalten (Fachbesuchernachweis erforderlich). Eintrittspreise<br />
und weitere Informationen finden Sie unter www.ornaris.ch.<br />
0RnATiP <strong>Bern</strong> ’12 5
Trendig und neu<br />
Materialmacht<br />
Die Oberfläche der Porzellandose in zartem Rosa scheint samtig zart und verleitet zum Berühren. Spätestens dann<br />
wird klar, dass es sich nicht um Porzellan handelt, sondern um Silikon. Auch hinter dem vermeintlichen Keramikgefäss<br />
mit Schwemmholz oder der weichen Stoffserviette stecken andere Materialien. Möglich sind Überraschungen dieser<br />
Art dank neuer Hightech-Materialien und -Verfahren. Damit kann man die Natur zwar immer besser imitieren, doch bis<br />
sie die Qualität von echten Naturmaterialien wie Holz, Glas, Leder, Leinen oder Baumwolle erreichen, wird es noch eine<br />
Weile dauern. Im Trend sind weiterhin Manufaktur-Produkte, Leuchten in ungewohnten Formen oder in aufwendiger<br />
Handarbeit, natürliche Raumdüfte, cooles Design ebenso wie nostalgische Sujets und barocke Formen. Hier sehen Sie<br />
eine Auswahl neuer Produkte, weitere Highlights finden Sie an der Sonderschau TRENDIG UND NEU, Eingangshalle<br />
<strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12, oder unter www.ornaris.ch (Einkäufer / Sonderschauen).<br />
6 0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12<br />
4<br />
1<br />
2<br />
Vollendete<br />
1 Dose Spira aus Silikon, ø 145 mm, H 110 mm; Aussteller: swedish design,<br />
Stand 3.2.D-13. 2 Handgefertigtes Buchzeichen aus elastischem,<br />
rostfreiem Stahl, auch mit Schwarz- oder Rotgold-Legierung erhältlich;<br />
3<br />
Aussteller: KOSHA, Stand 3.2.O-12. 3 Beistelltisch Trio yellow, Stahlblech<br />
beschichtet, von pulpo, ø 36 cm, H 48,5 cm, für den Designpreis Deutschland<br />
2012 nominiert; Aussteller: YMCollection, Stand 3.2.G-20. 4 Gefäss Laguna,<br />
Schwemmholz in Kombination mit weiss lackiertem Metall, diverse Modelle;<br />
Aussteller: Schlittler & Co. AG, Stand 3.0.B-12/13.
1<br />
Individuelle<br />
1 Designsparlampen von Plumen, 680 Lumen, E27-<br />
Gewinde, Design Hulger & Samuel Wilkinson; Aussteller:<br />
Trend Design Handel AG, Stand 3.2.C-30. 2 Spa-Kollektion<br />
Växbo Lin, reines Leinen, diverse Farben; Aussteller: Nordic<br />
Made, Stand 3.2.E-10. 3 Blob Vase aus Silikon, diverse<br />
Farben, von RoyalVKB, H 16,4 cm; Aussteller: Thurnherr<br />
Vertretungen GmbH, Stand 3.2.F-28. 4 Porzellanklemmen<br />
als Kerzenhalter, 6er-Set, handgefertigt in der Schweiz;<br />
Aussteller: Lavabo Lavabelle GmbH, Stand 3.2.B-36.<br />
5 Robuster Shopper im ironischen Heimatlook, 44 x 39 cm,<br />
aussen Fahnenstoff, innen Baumwolle, Innentasche mit<br />
Reissverschluss; Aussteller: DEUXSCHWO, Stand 3.2.B-20.<br />
6 Tretauto aus Blech, Monthléry do it yourself, für Kin-<br />
der von zwei bis sechs Jahren und ihre Väter; Aussteller:<br />
Happy Clown GmbH, Stand 1.1.C-20.<br />
7<br />
8<br />
5<br />
2<br />
4<br />
3<br />
Trendig und neu<br />
6<br />
0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12 7
Trendig und neu<br />
1<br />
Tragfähige<br />
1 Die kleinformatige Shibori-Tasche kann sich je nach Füllmasse bis zu einem Format von<br />
43 x 40 cm ausdehnen, Polyester, in diversen Farben erhältlich; Aussteller: Trendform AG, Stand<br />
3.2.D-30 / 31. 2 Dunkelbraune Ledertasche Remaches im Craquelé-Look; Aussteller: ETNIKO -<br />
World Art, Stand 2.0.C-11. 3 Cashmere-Schal im Zebraprint, 70 x 190 cm; Aussteller: 3bstyle Swit-<br />
zerland, Stand 1.2.D-48. 4 Seidenschal, 70 x 120 cm, handgedrucktes Muster; Aussteller: Catherine<br />
Henggeler GmbH, Stand 1.2.A-45. 5 Leder-Shopper der Edelmarke Ela Manu & Famiglia by<br />
Franco Roma, im aktuellen Khaki-Erdton; Aussteller: Franco Roma GmbH + Co Kg, Stand 1.2.C-48.<br />
6 Tasche aus synthetischem Leder; Aussteller: Bitex-Espe, Stand 3.0.F-05. 7 Taschen, bei denen<br />
sich Schweizer Gestaltung und zentralamerikanische Handwerkskultur treffen und bei denen vor<br />
allem die Verarbeitung im Vordergrund steht; Aussteller: BOLSOPASEO, Stand 2.2.O-18.<br />
8 0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12<br />
5<br />
2<br />
6<br />
4<br />
3<br />
7
1<br />
Nostalgiker<br />
1 Sigel-Notizbuch conceptum design, Kollektion<br />
Python, diverse Farben; Aussteller: Lempen AG,<br />
Stand 2.2.F-19. 2 Karte mit gepressten Blumen,<br />
aus einem Frauenprojekt in El Salvador; Aussteller:<br />
STEPPENBLÜTE, Stand 1.1.A-32. 3 Bleistift<br />
mit einem ledernen Rosen-Überzieher; Aussteller:<br />
tät-tat GmbH, Stand 3.2.B-38. 4 Nostalgie-Karte;<br />
Aussteller: Pédale, Stand 3.2.A-38. 5 Steinlin<br />
Wärmekissen, Alpaufzug, Überzug Baumwolle,<br />
abnehmbar; Aussteller: alba Albin Breitenmoser AG,<br />
Stand 3.2.H-11.<br />
Analytiker<br />
1 Serviertablett, Birkenholz mit Melaminüberzug,<br />
verschiedene Muster, Grössen ø 32 - 65 cm; Ausstel-<br />
ler: Pédale, Stand 3.2.A-38. 2 Hochmagnetische<br />
Kugeln Nanodots, aus denen sich vielfältigste For-<br />
men konstruieren lassen, ø 5 mm / 15 mm; Aussteller:<br />
cn creanorm gmbh, Stand 1.1.D-28. 3 Eyestyle<br />
Briefablage in High-Gloss-Optik; Aussteller: Lempen<br />
AG, Stand 2.2.F-19. 4 Abfalleimer Ex-Can mit<br />
Spezialeinsatz; Aussteller: Mayer & Bosshardt AG,<br />
Stand 3.2.G-29.<br />
2<br />
3<br />
1<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Trendig und neu<br />
4<br />
2<br />
0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12 9
Trendig und neu<br />
3<br />
1<br />
10 0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1 2<br />
6<br />
4<br />
5<br />
Gruppenführer<br />
1 Becher wave in neuen Farben und mit spezi-<br />
ellem Lack, der sie widerstandsfähiger macht,<br />
30 cl / 50 cl; Aussteller: Leonardo / Jamei AG,<br />
Stand 3.2.F-39. 2 Kissen Bollywood, 45 x 45 cm,<br />
Farbdruck auf Baumwolle; Aussteller: Pédale, Stand<br />
3.2.A-38. 3 Flaschenöffner Bottlefly, in Schmet-<br />
terlingsform aus Edelstahl; Aussteller: designimdorf<br />
Stefan Spitz GmbH & Co. KG, Stand 3.2.B-28.<br />
4 Casserole Cookware Collection, von Denby,<br />
Gusseisen, diverse Grössen; Aussteller: KREAVITA<br />
home design AG, Stand 3.2.B-39. 5 Türstopper-<br />
Hunde aus Stoff, diverse Rassen; Aussteller: Mayer<br />
& Bosshardt AG, Stand 3.2.G-29. 6 Doppelwandige<br />
Keramikbecher mit Silikondeckel, 0,33 l;<br />
Aussteller: Route 66 Fun + Trends, Stand 2.2.C-32.<br />
7 Heilige Drei Könige, Wolle, handgestrickt,<br />
20 – 25 cm; Aussteller: BADEN GmbH IMPORT,<br />
Stand 2.0.F-11.<br />
7
1<br />
Glanzlichter<br />
1 Bracelet aus Leder mit Krokoprint,<br />
verstellbar, mit diversen Charms; Aussteller:<br />
SENCE Copenhagen, Stand 1.2.A-20.<br />
2 Strasszahn-Anhänger, mit Halskette,<br />
80 cm, aus nickelfreiem, rhodiniertem<br />
Metall; Aussteller: EHRSAM GROSSHAN-<br />
DEL AG, Stand 1.2.C-30. 3 Bracelet von<br />
Amaro, Kupfer vergoldet; Aussteller: Almog<br />
GmbH, Stand 1.2.C-24. 4 Ohrschmuck,<br />
Messing, antik versilbert, Glas und Rhinestones,<br />
von Ayala Bar; Aussteller: DAZZL<br />
design e.K., Stand 1.2.A-11. 5 Chandelier,<br />
aus Hunderten von Keramikperlen, von<br />
Hand gerollt und trendig «verkalkt» in<br />
natürlichen Farben, Recyclingprodukt aus<br />
Südafrika; Aussteller: Out of Africa, Stand<br />
3.2.G-19. 6 Fingerring von Almog, Silber<br />
vergoldet; Aussteller: Almog GmbH, Stand<br />
1.2.C-24. 7 Halskette aus Glasperlen, mit<br />
Holzverschluss, 50 cm; Aussteller: DAVEN-<br />
PORT G<strong>MB</strong>H, Stand 1.2.A-46. 8 Halsketten<br />
aus Resinperlen; Aussteller: UZUME,<br />
Stand 1.2.P-04.<br />
6<br />
3<br />
7<br />
2<br />
4<br />
5<br />
8<br />
Trendig und neu<br />
9<br />
0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12 11
Trendig und neu<br />
1<br />
12 0rnATiP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1 2<br />
Heimlichtuer<br />
1 Notizbüchli Watermark; Aussteller: Thomas Merlo & Partner AG, Stand 3.2.E-31.<br />
2 Thermos Trinkbecher, 470 ml, mit zwei Trinköffnungen und patentiertem «Einhand»-<br />
Verschluss-System Contigo; Aussteller: Vento Star Sagl, Stand 3.2.H-39. 3 Einweg-Serviette,<br />
weiches Fasergemisch in Stoffhaptik; Aussteller: Vetrag AG, Stand 3.2.G-39. 4 Muddler-Set, das<br />
zum Cocktail-Set von Vacu Vin gehört; Aussteller: Schwarz Kitchen Selection SA, Stand 3.2.H-13.<br />
2<br />
3<br />
Duftnasen<br />
1 Aromavernebler Yun aus Eiche; Aussteller: Aromalife<br />
AG, Stand 3.2.A-39. 2 Bachblüten Aromabad; Aus-<br />
steller: Aromalife AG, Stand 3.2.A-39. 3 Bade-Donut<br />
mit viel Kakao- und Sheabutter, Milchproteinen und<br />
andern wertvollen Ölen; Aussteller: Samary-Group,<br />
Stand 3.2.A-17. 4 Textilspray von Millefiori, speziell<br />
für Stoffe von Fahrzeug-Innenräumen; Aussteller: Moviva<br />
AG, Stand 3.2.A-13. 5 Keramikrose, unglasiert,<br />
mit Rosentraum-Spray; Aussteller: Damascena GmbH,<br />
Stand 3.2.A-31.<br />
4<br />
3<br />
5<br />
4
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TReNdIg uNd Neu<br />
Vogelwelten<br />
Vögel sind ein Modell für soziale Vernetzung. Sie dienen aber auch als reichhaltige Quelle für Farbkarten, Materialien<br />
und Formen. Wohl deshalb sitzen Amsel, Drossel, Fink und Star diese Saison nicht nur auf Ästen, sondern zieren<br />
Foulards, Tassen und Tapeten. Text: Lilia Glanzmann, Fotos: Roland Blattner, Styling: Heidy-Jo Wenger<br />
14 0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
Home, sweet home<br />
1 Leuchte weiss mit Papageien;<br />
Aussteller: YMCollection, Stand 3.2.G-20.<br />
2 Wolldecke, Kissen;<br />
Aussteller: Nordic Made, Stand 3.2.E-10.<br />
3 Vogelhaus mit Tannzapfen und dunkles<br />
Holzhäuschen;<br />
Aussteller: Fritz Gerber, Stand 3.0.B-31.<br />
4 Geschirrserie «Four calling birds» in Weiss<br />
und Gold, mit Box;<br />
Aussteller: J. Lüber AG, Stand 2.0.E-11.<br />
5 Vogelhäuschen grau;<br />
Aussteller: ZAUBERBLUME GmbH,<br />
Stand 3.0.F-13.<br />
6 Zwei Vögel, Tasse, Zuckerdose in Weiss;<br />
Aussteller: BADEN GmbH IMPORT,<br />
Stand 2.0.F-11.<br />
7 Kirschsteinkissen, Brillenetui und ein<br />
Kosmetiktäschchen;<br />
Aussteller: purpur3, Stand 3.2.B-21.<br />
1
7<br />
4<br />
3<br />
1<br />
5<br />
Die Trendpäpstin Li Edelkoort wird ihrem<br />
Ruf einmal mehr gerecht: Sie<br />
prognostizierte für diese Saison die<br />
Vogelwelt als Inspirationsquelle. Und tatsächlich spiegelt<br />
sich die Voraussage in der Mode, im Innenraum<br />
und in der Architektur.<br />
Gucci und Ralph Lauren arbeiten mit Pelzen aus Federn,<br />
Alexander McQueen zeigt Fellkokons in weichen<br />
Farben, die an fragile Jungtiere erinnern. Das Amsterdamer<br />
Designstudio PIP lanciert Vogeltapeten, der<br />
Bützberger Glashersteller Glas Trösch hat soeben eine<br />
Scheibe entwickelt, die Vögel davon abhalten soll,<br />
in Glasfronten zu fliegen, und die App «Zwitschern»<br />
liefert Stimmen von hundert heimischen Vögeln.<br />
2<br />
2<br />
5<br />
7<br />
TReNdIg uNd Neu<br />
Auch der Luzerner Künstler und Illustrator Luca Schenardi<br />
bearbeitet das Thema. Doch er sieht das Ganze<br />
kritisch. Ihn beschäftigt das Verschwinden eines grossen<br />
Teils der Vogelwelt in der Schweiz: «Über 40 Prozent<br />
der lokalen Brutvogelarten stehen derzeit auf der<br />
Roten Liste, weitere zwölf Prozent gelten als potenziell<br />
gefährdet.»<br />
Fachwissen und subjektives Empfinden<br />
Diese Erkenntnis verarbeitet er in dem Kunstbuch<br />
«An Vogelhäusern mangelt es jedoch nicht», das im<br />
September in der Edition Patrick Frey erscheint. Darin<br />
kombiniert er ornithologisches Fachwissen mit seiner<br />
subjektiven Empfindung und dokumentiert die ver-<br />
6<br />
0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12 15
TReNdIg uNd Neu<br />
Bunte Vögel<br />
1 Homestickers Wellensittiche;<br />
Aussteller: Art Edition R. + E. Reiter AG, Stand 2.2.D-18.<br />
2 Homesticker graues Vogelhäuschen;<br />
Aussteller: Art Edition R. + E. Reiter AG, Stand 2.2.D-18.<br />
3 Singvogeluhr «KooKoo» mit Funk;<br />
Aussteller: Spielzeug 3 AG, Stand 1.1.C-21 / 2.0.G-18.<br />
4 Salz- und Pfefferstreuer, hellgrün und gelb, mit weissem Eierbecher,<br />
hellgrünes Büroklammerndepot, weisser Brieföffner;<br />
Aussteller: Trendform AG, Stand 3.2.D-30 / 31.<br />
5 Salatschüssel mit grünem Besteck;<br />
Aussteller: Trendform AG, Stand 3.2.D-30 / 31.<br />
6 Farbige Vogelhäuschen;<br />
Aussteller: Mayer & Bosshardt AG, Stand 3.2.G-29.<br />
7 Sammeltassen mit Unterteller;<br />
Aussteller: BRISOLE AG, Stand 3.2.A-30 / 35.<br />
16 0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1
4<br />
1<br />
schwindenden Vogelarten schon fast wissenschaftlich.<br />
Der Illustrator ist im Kanton Uri aufgewachsen und<br />
hat sich bereits als Kind ornithologisches Wissen angeeignet.<br />
Dieses nutzt er heute für seine Studien. Er<br />
nimmt die Vögel in seinem Lebensraum als Indikatoren:<br />
Welche Vögel gab es früher, welche heute, und warum<br />
sind gewisse Vögel nicht mehr hier?<br />
Wie die Tiere, die empfindlich auf Störfaktoren in ihrer<br />
Umwelt reagieren, fühlt sich auch Schenardi durch<br />
die Verdichtung seines Lebensraums bedrängt. So ist<br />
sein Buch geprägt von beissender Gesellschaftskritik,<br />
Zynismus, Wut und Wehmut. Dank einer ironischen<br />
Komponente umgeht er aber geschickt den gängigen<br />
Kulturpessimismus.<br />
Li Edelkoort kam auf die Idee mit den Vögeln, als sie<br />
für die kommenden Wintertrends recherchierte: «Die<br />
Verhaltensweisen der Tiere spiegeln sich in unserer<br />
Gesellschaft wider.» Sie glaubt, dass die Gemeinschaft<br />
für uns im nächsten Jahrzehnt immer wichtiger wird:<br />
Vögel leben in Schwärmen, analog vernetzen wir uns<br />
und teilen unsere Interessen online. Die Tiere bauen<br />
Nester und inspirieren uns, der Familie Sorge zu tragen.<br />
Und weil sie Landesgrenzen ganz einfach überfliegen,<br />
vermitteln sie uns ein neues Gefühl von Freiheit.<br />
2<br />
4<br />
5<br />
1<br />
3<br />
6<br />
Doch Vögel sind nicht nur ein Modell für soziale Vernetzung<br />
– sie bieten eine reichhaltige Quelle für Farbkarten,<br />
Materialien und Formen.<br />
Versteckte Sehnsucht<br />
Den Trend zum freiheitsliebenden Tier bestätigt auch<br />
die Textildesignerin Katharina Högger von purpur3:<br />
«Der Vogel verkörpert versteckte Sehnsucht.» In ihrem<br />
Atelier im appenzellischen Stein stapeln sich Stoffe,<br />
Siebdruckrahmen, bunte Bänder und Säcke mit Kirschkernen.<br />
Hier bedruckt sie Foulards, «Chriesischtei»-<br />
Kissen und Glückwunschkarten. Hat sie bis anhin vor<br />
allem mit Ornamenten gearbeitet, kommen diese Saison<br />
Vogelzeichnungen hinzu.<br />
Auf der Suche nach neuen Motiven geht sie durch<br />
die Strassen, beobachtet, was die Leute tragen, und<br />
macht sich Notizen. Eine weitere Inspirationsquelle<br />
sind die Natur oder Museen. Die Vogelmotive für ihre<br />
neue Kollektion hat Katharina Högger auf einer antiken<br />
Porzellantasse entdeckt: «Ich habe die farbige Malerei<br />
fotografiert und für den Siebdruck aufbereitet.» Bei<br />
den Tieren auf ihren Foulards und Karten handelt es<br />
sich ausschliesslich um Singvögel. Gedruckt wird im<br />
hauseigenen Atelier, und sogar die Siebe belichtet sie<br />
7<br />
TReNdIg uNd Neu<br />
0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12 17
TReNdIg uNd Neu<br />
Glasmenagerie<br />
1 Teetasse, Untertasse, Teller, Cremier und Zucker-<br />
dose, rechteckige Platte und Etagère, aus der<br />
Geschirrserie «Cuckoo» von Wedgwood;<br />
Aussteller: KREAVITA home design AG,<br />
Stand 3.2.B-39.<br />
2 Glasvögel und Glasglocke «Paradiso»;<br />
Aussteller: Leonardo / Jamei AG, Stand 3.2.F-39.<br />
1<br />
18 0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1<br />
1<br />
hier. So bezieht sie auch ihre drei Kinder mit in die Pro-<br />
duktion ein, sie helfen ihr bei der Arbeit: «Aber nicht<br />
immer», lacht die Textildesignerin. Ihre älteste Tochter<br />
tritt nun sogar in ihre Fussstapfen: Anina hat für nächstes<br />
Jahr die letzte Textildesign-Lehrstelle der Schweiz<br />
bei Bischoff-Textil in St. Gallen ergattert.<br />
Häuschen bauen<br />
2<br />
Ein weiterer Aussteller, der sich mit der Vogelwelt befasst,<br />
ist die MAREIN AG aus Spreitenbach. Vor dreissig<br />
Jahren verschrieb sich Manfred H. Reinecke dem<br />
Hobby- und Bastelmarkt. Jetzt lanciert die Firma ein<br />
kleines Programm mit Vogelhäusern, Futterstellen und<br />
Nistkästen zum Selberbauen. «Viele Vogelhäuser dienen<br />
einzig einem dekorativen Zweck», sagt Geschäftsführer<br />
Markus P. Hadorn. «Aber sie sollten in erster<br />
Linie artgerecht sein.»<br />
1<br />
2<br />
Deshalb hat er sich bei der Vogelwarte Sempach<br />
nach den entsprechenden Vorgaben erkundigt. Die<br />
Dimensionen spielen eine grosse Rolle: «Das Loch der<br />
Nistkästen darf aber nicht zu gross sein, damit keine<br />
Krähen eindringen und die Brut zerstören können.»<br />
Schliesslich hat er in der hausinternen Kreativabteilung<br />
einen Wettbewerb lanciert, um das passende<br />
Design zu finden. Die Firma entschied sich für eine organische<br />
Formensprache, die dem naturnahen Thema<br />
gerecht werden soll.<br />
Jetzt produzieren sie die vier Produkte Hand in Hand<br />
mit einer Einrichtung für sozial benachteiligte Menschen.<br />
«Und wir verwenden ausschliesslich Schweizer<br />
Holz.» Und wie lange muss der Kunde an den Häuschen<br />
basteln? Wer eine Futterstelle baut, benötigt zwanzig<br />
Minuten. Und wer geübt ist, schaffe das Häuschen in<br />
einer halben Stunde.<br />
2
Romantiker<br />
1 Geschirrserie mit Teekrug;<br />
Aussteller: MIXBOX, Stand 3.2.D-10.<br />
2 Drei Vogelhäuschen «Sweethome» mit Karo und<br />
Blumendekor;<br />
Aussteller: Fritz Gerber, Stand 3.0.B-31.<br />
3 Tasche, Necessaire, Stofftäschchen, Schmuckkiste,<br />
Dekorvögel;<br />
Aussteller: Tomato products GmbH, Stand 2.2.F-10.<br />
4 Drei blaue Kerzen mit Kohlmeise;<br />
Aussteller: Punto Verde GmbH, Stand 2.2.H-30.<br />
4<br />
1<br />
3<br />
2<br />
3<br />
TReNdIg uNd Neu<br />
Artgerecht swissmade<br />
Vogelhäuser sollten ganz bestimmte Kriterien erfüllen, damit<br />
sie ihrem Zweck gerecht werden und den Bedürfnissen der<br />
Vögel entsprechen. MAREIN AG hat deshalb die Zusammenarbeit<br />
mit der Vogelwarte Sempach gesucht, um gemeinsam<br />
ein kleines Programm Vogelhäuser, Futterstellen und Nistkästen<br />
zum Selberbauen zu entwickeln. Die Produkte tragen<br />
ausserdem drei Signete, die sie als «typisch schweizerisch»<br />
(rot), sowie umweltbewusst (grün) kennzeichnen und besagen,<br />
dass sie ausschliesslich in der Schweiz und in Zusammenarbeit<br />
mit einer Einrichtung für sozial benachteiligte Menschen (blau)<br />
hergestellt werden. Aussteller: MAREIN AG, Stand 1.1.A-12.<br />
2<br />
2<br />
3<br />
0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12 19
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37<br />
tat Schweizer Design mit Mehrwert und Vielsinn<br />
Schweizer Design mit Mehrwert und Vielsinn
Revue Romande<br />
Editorial<br />
Vous connaissez la thèse voyant les jupes des femmes comme un<br />
indicateur économique, celles-ci ayant tendance à se raccourcir<br />
lorsque les temps sont favorables? Les pantalons étant de plus<br />
en plus en vogue, c’est plutôt en fonction des ventes de rouge à<br />
lèvres et de l’intensité de ces derniers qu’on mesure désormais<br />
les nouvelles crises. Les budgets serrés imposent une certaine<br />
retenue, et des lèvres colorées donnent alors aux femmes le sen-<br />
timent d’être un peu plus «habillées». Il y a plus d’un siècle, les<br />
talons s’élevant au gré de la conjoncture reflétaient déjà l’esprit<br />
de la gent féminine, affirment aussi les spécialistes. Quant aux<br />
hommes, ils achètent justement plus de cravates pour montrer<br />
qu’ils sont capables d’entreprendre malgré la récession, l’épais-<br />
seur desdits accessoires de mode diminuant cependant à l’heure<br />
où le contexte économique devient plus difficile. Les exemples<br />
sont nombreux, mais que peuvent-ils signifier pour vous et pour<br />
<strong>ORNARIS</strong> préférant un luxe sans prétentions? La réponse est qu’on<br />
est ainsi toujours à la bonne adresse, car les gens achètent de<br />
beaux objets, des luminaires originaux et des parfums d’ambiance<br />
quand tout va bien. S’il faut y regarder à deux fois, ces choses<br />
deviennent alors un luxe que l’on s’accorde et qu’on peut encore<br />
se permettre. L’offre d’<strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong>e ’12 est parée pour répondre<br />
aux divers mouvements de la demande avec un assortiment des<br />
plus fournis. La sélection présentée ici saura vous en convaincre,<br />
même s’il convient de souligner qu’un suivi plus intensif de la<br />
clientèle et des présentations plus attrayantes s’imposent pour<br />
augmenter les chiffres d’affaires. Les produits de cette année n’en<br />
sont pas moins prometteurs, et c’est en ce sens que je vous sou-<br />
haite beaucoup de succès dans vos tournées de commandes.<br />
Monika Widler<br />
Traductions: Walter Bamert<br />
22 0RnaTIP <strong>Bern</strong>e ’12<br />
1<br />
Le monde des o<br />
Merles, grives, pinsons et étourneaux ne se posent pas que sur<br />
Gucci et Ralph Lauren travaillent avec des plumes de fourrure alors qu’Alexander<br />
McQueen présente des cocons de poils dans des couleurs douces évoquant<br />
de jeunes animaux fragiles. On remarque également les motifs d’oiseaux des papiers<br />
peints colorés du studio de design amsterdamois PIP, alors que Glas Trösch de Bützberg<br />
(BE) a de son côté développé des vitrages évitant que les oiseaux ne s’écrasent sur les<br />
parois de verre.<br />
«Les comportements des animaux se reflètent dans notre société», considère la spécialiste<br />
des tendances Li Edelkoort qui a prédit que les oiseaux seraient une source<br />
d’inspiration pour cette saison. Les volatiles font en effet des nids et nous inspirent à<br />
prendre soin de votre famille, nous donnant également un nouveau sentiment de liberté<br />
du fait qu’ils survolent tout simplement les frontières géographiques.<br />
Confirmant elle aussi un faible pour ces animaux épris d’indépendance, la designer textile<br />
Katharina Högger de purpur3 imprime dans son atelier appenzellois de Stein des foulards,<br />
des coussins de noyaux de cerises et des cartes de vœux avec cette saison d’édifiants<br />
dessins d’oiseaux. L’entreprise Marein AG lance pour sa part un petit programme de<br />
cabanes pour oiseaux ainsi que des abris et des mangeoires à bricoler soi-même, lesquels<br />
2<br />
1
6<br />
iseaux<br />
1<br />
3<br />
les branches, ils ornent désormais également foulards, tasses et autres papiers peints.<br />
doivent en premier lieu être adaptés aux espèces ciblées. «Les trous ne doivent pas être<br />
trop importants, ceci pour éviter que les corneilles ne détruisent les couvées», explique<br />
le directeur de l’établissement Markus P. Hadorn qui s’est dûment renseigné auprès de la<br />
Station ornithologique de Sempach. Utilisant exclusivement du bois suisse, l’entreprise<br />
produit maintenant ses quatre créations main dans la main avec une institution pour<br />
personnes socialement défavorisées.<br />
«Plus de quarante pour cent des oiseaux nicheurs locaux figurent actuellement sur<br />
la liste rouge et douze pour cent des autres sont considérés comme potentiellement<br />
menacés», s’inquiète l’artiste et illustrateur lucernois Luca Schenardi préoccupé par<br />
l’extinction de nombreuses espèces. Ses réflexions accompagnent un ouvrage artis-<br />
tique à paraître auprès de la maison d’édition Patrick Frey et où ses connaissances<br />
ornithologiques le disputent à une perception subjective tout en documentant quasi<br />
scientifiquement la disparition d’un grand nombre d’oiseaux.<br />
En fait, nous nous intéressons tous au monde des oiseaux, ne serait-ce qu’en observant<br />
les migrateurs qui s’envolent vers le sud lorsqu’arrivent les frimas et que nous accompagnons<br />
tout au moins en pensée durant ce voyage.<br />
3<br />
6<br />
Texte: Lilia Glanzmann, photo: Roland Blattner, styling: Heidy-Jo Wenger<br />
6<br />
4<br />
4<br />
Revue Romande<br />
1 Nichoir triangulaire «startloch» (orange et vert); mangeoire triangulaire<br />
«pickarus»; petite mangeoire «hang-on» (rouge, en haut au<br />
centre); maison pour oiseaux «langbank» en style Bauhaus (avec trois<br />
pommes sur le toit;<br />
Exposant: tät-tat GmbH, stand 3.2.B-38.<br />
2 Deux oiseaux de bois suspendus, l’un rouge, l’autre vert;<br />
Exposant: STEPPENBLÜTE, stand 1.1.A-32.<br />
3 Villa pour oiseaux «Barcelona»;<br />
Exposant: Vetrag AG, stand 3.2.G-39.<br />
4 Nichoir gris contre le mur et nichoir à face de chat;<br />
Exposant: Team Trade, stand 3.2.D-39.<br />
5 «Pieper-Snack», mangeoire abritée;<br />
Exposant: designimdorf Stefan Spitz GmbH & Co.KG,<br />
stand 3.2.B-28.<br />
6 Oiseaux de bois sculptés à la main;<br />
Exposant: Decoflora AG, stand 3.0.A-22.<br />
5<br />
0RnaTIP <strong>Bern</strong>e ’12 23
Revue Romande<br />
1<br />
Faire chanter<br />
les arbres de Noël<br />
Dans sa boutique célébrant la Nativité de janvier à décembre,<br />
le bâlois Johann Wanner propose toutes les décorations<br />
imaginables pour nos sapins. Outre son stand<br />
richement doté, l’expert de 73 ans présentera également<br />
«le plus beau de tous les arbres de Noël» à l’occasion du<br />
rendez-vous d’<strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong>e ’12.<br />
Texte: René Ammann, photos: Johann Wanner<br />
N é dans une famille rigoureusement catholique, Johann Wanner se souvient<br />
aujourd’hui encore de ces Noëls qui ont déterminé une grande partie de sa<br />
vie. «Les fêtes sont une période très émotionnelle, y compris pour moi», déclare notre<br />
homme qui a aussi emprunté les habits de Saint-Nicolas à l’âge de seize ans.<br />
A son retour d’un périple de deux ans autour du monde, Johann Wanner ouvre à Bâle un<br />
magasin d’antiquités spécialisé dans les décorations de Noël, après quoi le hasard lui<br />
donnera un coup de pouce en la personne d’un voyageur de Thuringe transportant dans<br />
ses bagages de vieilles décorations de verre. Johann Wanner part alors un beau jour<br />
pour la RDA où il commandera pas moins de 500 000 boules de Noël en une seule fois.<br />
Sa passion l’habite aujourd’hui encore, et il entend notamment présenter chaque jour<br />
deux démonstrations consacrées à l’art de la décoration des arbres de Noël dans le<br />
cadre d’<strong>ORNARIS</strong>. Exposant: Johann Wanner, stand 2.0.B-04.<br />
24 0RnaTIP <strong>Bern</strong>e <strong>'12</strong><br />
1 Nain festif à l’heure de la<br />
Nativité<br />
2 Le Spalenberg 14 et la<br />
boutique de Johann<br />
Wanner à Bâle sont incontournables<br />
à l’approche<br />
des fêtes de Noël<br />
3 Johann Wanner<br />
3<br />
2<br />
L'arbre le plus vilain<br />
Qui se charge de décorer le sapin, vous ou votre épouse ?<br />
Je tiens à le décorer moi-même, car c’est quelque chose<br />
de très personnel que de sortir les boules de leurs cartons.<br />
Je ne me contente pas d’accrocher ces objets, j’adopte ici<br />
une véritable démarche de décoration, rituel que je célèbre<br />
volontiers avec un petit verre de vin et un cigare. Si les<br />
choses se prolongent, je prends un deuxième ou un troisième<br />
verre, voire un quatrième, et c’est alors que l’arbre<br />
commence à chanter ...<br />
Quelle sorte d’arbre choisissez-vous?<br />
Je donne la préférence à l’épicéa, choisissant généralement<br />
le plus vilain du lot qui saura se sublimer pour peu qu’on<br />
lui en donne la chance. Jeune homme, j’invitais d’abord à<br />
danser les femmes d’un certain âge, et je n’avais ensuite<br />
aucune mauvaise conscience à préférer les plus jeunes.<br />
Qu’allez-vous montrer à l’occasion d’<strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong>e ’12?<br />
Outre notre stand décoré de sapins traditionnels, nous présentons<br />
également «le plus beau des arbres de Noël». Deux<br />
fois par jour (à 10 h 30 puis à 14 h 30), j’explique en effet<br />
comment procéder pour bien décorer son arbre au moyen<br />
de plusieurs exemplaires à divers stades du processus.<br />
Quelles tendances voyez-vous poindre?<br />
Les décorations de Noël ont beaucoup à voir avec la mode.<br />
Certes, je n’habille pas des femmes, mais des arbres, et nous<br />
allons présenter pour l’occasion des décorations de verre<br />
véritablement argentées qui sont les seules à constituer<br />
une unité avec l’argenterie de nos ménages.
Revue Romande<br />
Avatars de la mode<br />
Faisant parler d’eux depuis des années, les magasins concept ne cessent de se renouveler et peuvent formuler de<br />
belles suggestions à l’adresse des clients <strong>ORNARIS</strong>. De plus, nous vous présentons également ci-après deux tendances<br />
importantes ainsi qu’un exposant de la première heure ayant su trouver une niche de choix pour son assortiment.<br />
Textes: Beatrice Hirt, Sandro Pianzola, Manuela Schär; photos: Roland Blattner, Sandro Pianzola<br />
La séduction et le style<br />
Mélanges de grandes surfaces et de boutiques, les magasins concept sont<br />
de plus en plus tendance. De la marmite élégante et stylée aux magnifiques<br />
chapeaux pour dames, on y trouve quasiment tout et leur assortiment<br />
se fait l’ambassadeur du bon goût. Ces établissements disposent aussi<br />
souvent d’une lounge accueillante invitant à s’attarder autour d’un drink<br />
ou d’un espresso. Les emplettes se révèlent alors un véritable happening,<br />
et ces espaces de rencontre deviennent partie intégrante d’une culture<br />
délicieusement vécue, comme c’est le cas notamment avec l’enseigne<br />
Changemaker préoccupée par l’environnement et où l’esthétique entend<br />
bien embrasser l’éthique. Lorsque des adresses en vue organisent des ver-<br />
nissages, des lectures ou des concerts, ceci n’est pas seulement l’expres-<br />
1<br />
sion d’une stratégie commerciale bien pensée mais satisfait également<br />
au désir des chalands de vivre, de consommer, de voir et d’être vus. Les<br />
boutiques de luxe ne sont cependant pas les seules à surfer sur cette<br />
tendance, et c’est ainsi qu’on a vu apparaître des commerces indépen-<br />
dants présentant des meubles choisis à côté de chocolats, d’habits, de<br />
porcelaines, de fleurs et autres bijoux mode dans une démarche propre<br />
à éviter le stress des emplettes.<br />
La boutique Changemaker à Zurich<br />
Tendances antagonistes<br />
La décontraction et le bonheur deviennent des thèmes tendance formels où les coins et les arêtes le disputent au volume<br />
et à la douceur, avec en commun des détails techniquement novateurs. On trouvera par exemple la lentille acrylique<br />
développée pour un luminaire que Tom Nixon a habillé d’une couche de laiton coloré, mais aussi des capitonnages et des<br />
housses rembourrées définissant un confort moderne. On perçoit néanmoins ici le minimalisme redécouvert avec des<br />
lignes prenant un aspect élégant et parfois sculptural, les nouveaux objets de design étant de plus en plus disposés dans<br />
l’espace en tant qu’éléments individuels. Dernier design en date de Konstantin Grcics, la «Medici Chair» s’inscrit dans<br />
cette tendance avec ses lattes de bois travaillées pour donner une chaise puriste aux coins clairement dessinés, égale-<br />
ment adaptée pour un usage en extérieur alors qu’un jaune saturé et un gris couvert soulignent le caractère de l’objet.<br />
La tradition mise à la mode<br />
Présent depuis vingt-huit ans à <strong>ORNARIS</strong>, Walter Maurer se plaît à décliner des<br />
matériaux traditionnels sous les formes et les couleurs de la mode. Après s’être<br />
fait un nom en travaillant des couvertures et des gamelles issues des stocks de<br />
l’armée, le designer tient aujourd’hui à ce que ses créations restent des produits<br />
de niche. Présenter la collection Maurer dans son assortiment permet de se démar-<br />
quer des commerces voisins et d’offrir l’exclusivité en plus de la qualité suisse.<br />
On soulignera avant tout le succès de la ceinture Appenzell qui a pourtant dans<br />
un premier temps échauffé les esprits des locaux.<br />
Exposant: Design Atelier Maurer GmbH, stand 1.2.D-51.<br />
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Warm ums Herz<br />
Die mehr als 50 neuen Aussteller an der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ‘12 bieten eine breite und interessante Produktepalette an.<br />
Darunter befinden sich kunsthandwerkliche Erzeugnisse, die von gefilzten Hausschuhen über Schals aus gestricktem<br />
Papiergarn bis Edelstahl-Accessoires für den Wohnbereich reichen. Dinge, die Einkäuferherzen höher schlagen lassen.<br />
1<br />
28 0rNATiP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1 Da wird Ihren Kunden warm ums Herz. Von den Füs-<br />
sen ganz zu schweigen, denn die Filzschuhe der Marke<br />
Magicfelt sind ein Naturprodukt aus dem Tirol und wer-<br />
den aus feinster Merinowolle und hochwertiger Wolle<br />
von Tiroler Schafen gefertigt. Die gesamte Produktion,<br />
vom Filzen in reinem Gebirgswasser bis zur Fertigung<br />
des Schuhs, erfolgt ausschliesslich in Österreich. Die<br />
Hausschuhe in farblich abgestimmter Doubleface-<br />
Verarbeitung sind in modischen und klassichen Farben<br />
erhältlich, nahtlos gefilzt, anatomisch geformt, und sie<br />
werden mit einer Chromledersohle oder einer in Na-<br />
turlatex getauchten Filzsohle versehen.<br />
Aussteller: Gottstein GmbH & Co. KG, Stand 2.2.O-10.<br />
1<br />
2<br />
2 Sie denken, das seien Schals? Ja, schon, aber . . .<br />
Die luftigen Gebilde in Hellblau und Rot sind aus Papier.<br />
Doch, doch, das ist möglich! Aus dünnen Papierfäden<br />
entstehen eigenwillige Textilien mit ganz speziellen Ei-<br />
genschaften. Die transparenten Schals aus Papiergarn<br />
sind federleicht, im Sommer angenehm kühl und im<br />
Winter leicht wärmend. Papiergarn ist glatt und fasert<br />
nicht, weshalb es von Allergikern geschätzt wird. Doris<br />
Schuhmachers Schals und Schmuckstücke entstehen<br />
als Unikate oder in Kleinserien, sind teilweise kombi-<br />
niert mit Seide, Leinen oder Baumwolle. Die ganze Pro-<br />
duktion erfolgt auf einfachen Strickmaschinen.<br />
Aussteller: strickwerkstatt, Stand 1.2.P-07.
3 Der rote Kugelfisch ist nicht der einzige seltsame<br />
Vogel in der Schmuckkollektion von Taratata. Schne-<br />
cken, Raupen oder Pudel als Ohrringe in schrillen Far-<br />
ben findet man dort ebenso wie eine Sardinendose als<br />
Brosche oder Miniatur-Küchenutensilien als Ohrhänger.<br />
Das französische Label mit dem unkonventionellen Auf-<br />
tritt wurde 1986 von drei ebenso unkonventionellen Un-<br />
ternehmern in der Normandie gegründet. Inzwischen<br />
sind zwei eigene Läden in Paris und Verkaufspunkte in<br />
ganz Frankreich hinzugekommen.<br />
Aussteller: Taratata Sàrl JLN, Stand 1.2.D-15.<br />
4 Wie vielseitig Holz sein kann, beweisen die liebe-<br />
voll gestalteten Produkte von matrouvaille. Aus dem<br />
Material entstehen hier Schneidebretter mit Sujets im<br />
Kreuzstichmuster oder Postkarten mit farbigen Druck-<br />
motiven. Vom Format her entsprechen diese zwar nor-<br />
malen Karten, doch das spezielle Material hält man<br />
definitiv länger in der Hand. Hier trifft traditionelles<br />
Schweizer Handwerk auf moderne Ästhetik.<br />
Aussteller: matrouvaille, Stand 3.2.O-09.<br />
5 Nein, den Schneebesen der Uhr kann man nicht<br />
zum Rahmschlagen verwenden. Er muss pendeln. Die<br />
Konservendosen-Uhr namens «Chef», Design Steve<br />
Buss, ist ein Produkt der niederländischen Designfirma<br />
NeXtime, die auf Uhren spezialisiert ist. Die Oberfläche<br />
Die Neuaussteller an der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> <strong>'12</strong><br />
1.1. C-28 Preba AG<br />
1.1. C-30 s'Lädeli B B<br />
1.1. C-31 Rudolf Vater<br />
1.2. B-21 Rohm GmbH & Co. KG<br />
1.2. C-47 Mark V GmbH<br />
1.2. C-48 Franco Roma GmbH + Co. Kg<br />
1.2. C-51 No Way AG<br />
1.2. D-11 Med Import<br />
1.2. D-15 Taratata Sàrl JLN<br />
1.2. D-25 Sport Concept SA<br />
1.2. D-36 Roukain & Fils<br />
1.2. P-03 SGBeadsart<br />
1.2. P-04 UZUME<br />
1.2. P-07 strickwerkstatt<br />
1.2. P-10 UDIRELEFORME Sagl<br />
2.0. A-18 Kaolin<br />
2.0. C-18 Finnor Project AG<br />
2.0. C-31 Serenity<br />
2.0. D-10 LaNature<br />
2.0. E-20 Société Laurige<br />
2.0. G-29 El-Fèsi – Oriental Art Decor<br />
2.2. D-19 bb Klostermann.ch AG<br />
2.2. H-18 Süsse Schachtel Manufaktur<br />
2.2. O-06 Swiss - Impress GmbH<br />
2.2. O-07 EXENTRI / sCHNOw<br />
2.2. O-10 Gottstein GmbH & Co. KG<br />
2.2. O-11 KreativWerkstatt<br />
des iPhones ist ebenso Motiv für Wanduhren wie alte<br />
Vinylplatten. Neben dieser Uhrenmarke führt Finnor<br />
Project AG unter anderem auch die Leuchtenkollektion<br />
Sompex Lighting im Sortiment.<br />
Aussteller: Finnor Project AG, Stand 2.0.C-18.<br />
6 In der Batzberg Manufaktur im Zürcher Oberland<br />
stellen Mitarbeiter seit 1946 mechanische Präzisions-<br />
teile und Konstruktionen her. Nicht nur präzise, sondern<br />
auch edel und kostbar sind die Accessoires für Heim<br />
und Hof. Das Sortiment besteht vorwiegend aus hoch-<br />
wertigem, poliertem Edelstahl und umfasst Windlichter,<br />
Kerzenständer, Schalen, Vasen, Aschenbecher sowie<br />
Kombinationen daraus als Tisch- oder Bodenvarianten<br />
und Zapfenzieher. Tradition bedeutet hier bewährte,<br />
schweizerische Qualität vom Design über die Produk-<br />
tion bis zur Montage.<br />
Aussteller: Batzberg AG, Stand 3.2.O-05.<br />
7 Der eine offene Tee schmeckt prickelnd süss wie<br />
reife Pflaumen mit der Wärme von Ingwer, der andere<br />
nach würzigen Äpfeln. Oder suchen Sie Geschenksets?<br />
Dann seien Ihnen die schönen Doppelhohlkammer-Ke-<br />
ramiktassen mit integriertem Teesieb und vorpropor-<br />
tioniertem Tee empfohlen. Ausserdem gibts limitierte<br />
Auflagen von Winter-Spice-Geschenksets.<br />
Aussteller: Tea forté, Stand 3.2.E-25.<br />
2.2. O-12 Favouritz by Domeisen<br />
2.2. O-15 Mode et Création Apsara<br />
2.2. O-16 Refur Pelzaccessoires<br />
2.2. O-18 BOLSOPASEO<br />
2.2. O-23 increation<br />
2.2. O-24 comepony GmbH<br />
3.0. E-04 Sigmund Produktdesign UG<br />
3.0. G-31 m&b AG<br />
3.0. H-27 m&b AG<br />
3.2. A-10 F.G. Ritter AG<br />
3.2. A-14 F.G. Ritter AG<br />
3.2. B-06 Autour du Bain<br />
3.2. B-07 Quintessence - Paris<br />
3.2. B-16 FAIRCUSTOMER.CH<br />
3.2. E-12 Keppler & Fremer GmbH<br />
3.2. E-25 Tea forté<br />
3.2. G-05 innveri AG<br />
3.2. O-01 Ina Seidler-Kronwitter<br />
3.2. O-02 Raum- und Tafelschmuck Günther<br />
3.2. O-03 Léno Diffusion Sàrl<br />
3.2. O-05 Batzberg AG<br />
3.2. O-07 Tin Marin<br />
3.2. O-08 Kaptus nature<br />
3.2. O-09 matrouvaille<br />
3.2. O-12 KOSHA<br />
3.2. O-13 Wasser & Metalldesign<br />
3.2. O-14 einzigartiges.ch<br />
Neu AN der OrNAris<br />
3<br />
4<br />
6<br />
5<br />
7<br />
0rNATiP <strong>Bern</strong> ’12 29
3<br />
PoRTRäT<br />
1<br />
4<br />
30 0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
2<br />
1 Kugeln mit Polka-Dots im Stil der 60er-<br />
Jahre, erhältlich in diversen Farben<br />
2 Christbaum mit weissen Lilien, dem At-<br />
tribut von Jungfräulichkeit, in farblicher<br />
Harmonie mit dem Bild im Hintergrund<br />
3 Kapellen-Ecke als Dekoridee mit Heili-<br />
genbildern im Weihnachtscafé an der<br />
Schneidergasse 7 in Basel<br />
4 Johann Wanner vor dem Geschäft am<br />
Spalenberg in Basel im Gespräch mit<br />
seinem Chauffeur<br />
5 Glashirsch an einem Kristallleuchter<br />
6 Johann Wanner, der auch ein Kochbüch-<br />
lein mit Familienrezepten herausgege-<br />
ben hat, serviert an einem Apéro im<br />
Weihnachtscafé Guetzli<br />
5<br />
6
PoRTRäT<br />
Ich nehme den wüstesten Baum<br />
Ein Telefon mit Wählscheibe als Christbaumschmuck? Oder ein Schweinchen im Bolero, eine warzige Gurke? Johann<br />
Wanner führt jeden erdenklichen Baumschmuck (und anderes mehr). Der Basler feiert in seinem Laden am Spalenberg<br />
von Januar bis Dezember Weihnachten. Und an der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12 zeigt der 73-Jährige neben seinem Stand voller<br />
Schmuck «den schönsten Weihnachtsbaum von allen». Text: René Ammann, Fotos: Johann Wanner<br />
Für Johann Wanner, ältestes von sechs Kindern einer streng katholi-<br />
schen Basler Familie, waren die Weihnachtstage nicht nur eine wichtige<br />
Episode, sondern sie bestimmten sein Leben. Er erinnert sich bis heute<br />
ans Geigenspiel seines Vaters, an den Teddybären, der von einem Kind<br />
zum anderen wanderte, und an den Wisa-Gloria-Anhänger, dessen Holz<br />
fürs nächste Kind erneut in frischem Rot und Gelb erstrahlte.<br />
Mit sechzehn war Johann Wanner als «Chlaus» unterwegs, er hatte<br />
in der Zeitung ein kleines Inserat geschaltet. Daraufhin meldeten sich<br />
Familien, die er der Reihe nach besuchte: «Ich läutete als Chlaus mit<br />
falschem Bart, der Vater oder die Mutter kam heraus und gab mir fünf<br />
Franken und einen Zettel, auf dem stand, was die Kinder geleistet<br />
hatten – oder eben nicht. Und das trug ich den Kindern vor. Mit dem<br />
«Chlausgeld» fuhr ich im Jänner in die Ferien ins <strong>Bern</strong>er Oberland,<br />
logierte in einer Jugendherberge und trank zum «Thé dansant» allen-<br />
falls ein Pepita, das ich auf dem WC mit Wasser auffüllte. Ich habe noch<br />
heute eine Sammlung der Zettel. Letzthin traf ich einen Staatsanwalt,<br />
bei dessen Familie ich als Chlaus gewesen bin, als er noch ein Kind war.<br />
Ich gab ihm den Zettel, und er brach in Tränen aus. Die Weihnachtstage<br />
sind etwas sehr Emotionales, das gilt auch für mich.»<br />
Mit 23 packte Wanner sein Erspartes und seine Siebensachen und<br />
fuhr zwei Jahre lang mit einer «Ente» durch die Welt. Sein «Döschwo»<br />
führte ihn in den Orient. Das war 1962, die Welt befand sich im Kalten<br />
Krieg, die Amerikaner und Briten pflanzten in der Türkei Raketen mit<br />
Atomsprengköpfen Richtung Russland, Wanner erfreute sich in Ägypten<br />
im Schatten der Pyramiden an seinem Weihnachtsbäumchen. Zurück<br />
in Basel, eröffnete er ein Geschäft für Antiquitäten. Spezialgebiet:<br />
Weihnachtsschmuck. Doch den handgemachten aus seiner Kindheit,<br />
die Vögelchen, Engel und Pilze – all dies gab es nicht mehr.<br />
Wie der Zufall spielte, tauchte eines Tages ein Mann aus Thüringen in<br />
Wanners Laden auf. In seinem Gepäck: alter Christbaumschmuck aus<br />
Glas. Wanners Feuer war entfacht. Er reiste in die DDR, fand Glasbläser,<br />
Kugeln, Gussformen und bestellte 500 000 Kugeln aufs Mal. Nach<br />
der Wende, 1989, schlug für Wanner erneut eine Schicksalsstunde.<br />
Die Tschechen wollten ihr staatliches Archiv samt den schönsten<br />
Weihnachtskugeln aus 50 Jahren wegwerfen. Wanner griff zu, und zwei<br />
volle Güterwagen mit schönstem Schmuck fuhren in Basel vor.<br />
Heute lenkt Johann Wanner einen Rolls-Royce, er war als Messebeirat<br />
der «Christmasworld» in Frankfurt tätig, brachte mit seiner Frau Ursel<br />
jedes Jahr erschöpfende acht Fachmessen hinter sich. Kürzer treten?<br />
Nein. Er sprüht vor Ideen. An der <strong>ORNARIS</strong> will er neben dem Stand<br />
zweimal am Tag einen Vortrag halten zum Thema: Wie schmücke ich<br />
den Baum? Das kann von wunderbar kitschigem Biedermeier bis zu<br />
echt versilbertem Glasschmuck reichen. Wanners Lieblingskugel ist<br />
übrigens schwarz, ein dunkler, geheimnisvoller Spiegel.<br />
Wie weiss der Experte, ob ein neuer Artikel ein Erfolg wird oder<br />
nicht? Er zählt die Nasenabdrücke am Schaufenster seines Ladens<br />
am Spalenberg. Auf 70 cm Höhe drücken sich die Kindergärtler die<br />
Nasen platt, und Herr Wanners Ohren werden «noch grösser, als sie<br />
schon sind». Und was tut er, wenn er am Weihnachtstag den Schlüssel<br />
dreht? «Nach Weihnachten ist immer vor Weihnachten. Aber am spä-<br />
ten Nachmittag wird es ruhiger», sagt Johann Wanner, «wir wohnen<br />
ja nach alter Art und Weise im Haus, dort wo der Laden ist. Wir spa-<br />
zieren durch die Gassen zum grossen Baum vor dem Münster, hören<br />
die Posaunen. In den Tagen danach schöpfen wir Kraft. Weihnachten,<br />
das ist wie ein Abschied. Wie wenn der Schullehrer seinen Abgang<br />
gibt. Das Ende eines Zyklus. Meistens regnets. Es gab auch schon<br />
Schnee. Aber selten.»<br />
Aussteller: Johann Wanner, Stand 2.0.B-04.<br />
Bis der Baum singt<br />
Wer schmückt Ihren Christbaum, Sie oder Ihre Frau?<br />
Meinen Baum dekoriere ich sicher selbst. Es ist etwas sehr<br />
Persönliches, die Kugeln aus den Schuhschachteln auszu-<br />
packen. Man hängt den Schmuck niemals auf! Man deko-<br />
riert! Und man zelebriert das Dekorieren mit einem Gläsli<br />
«Wysse» oder «Roote» und einer Zigarre. Wenns länger<br />
dauert, auch mit einem zweiten oder dritten Gläsli, oder<br />
einem vierten, dann beginnt der Baum zu singen . . .<br />
Welche Baumsorte wählen Sie?<br />
Eine Fichte oder Rottanne, wie sie bei uns heisst. Ich nehme<br />
jeweils den wüstesten Baum. Wenn man ihm die Ehre gibt,<br />
erhält man eine Antwort zurück. Auch als junger Mann for-<br />
derte ich erst die älteren Damen zum Tanz auf, dann hatte<br />
ich kein schlechtes Gewissen.<br />
Was werden Sie an der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12 zeigen?<br />
Neben unserem Stand mit traditionellen, dekorierten Fich-<br />
ten zeigen wir «den schönsten Weihnachtsbaum von allen».<br />
Zweimal am Tag – um 10.30 und um 14.30 Uhr – erkläre ich,<br />
wie man einen Baum schmückt, und das anhand mehrerer<br />
Bäume, die erst nur teilweise dekoriert sind, dann voll de-<br />
koriert und schliesslich perfekt sind.<br />
Welchen Trend sehen Sie?<br />
Silber. Weihnachtsschmuck hat viel mit der Mode zu tun.<br />
Nur ziehe ich keine Frauen an, sondern Bäume. Wir werden<br />
echt versilberten Glasschmuck präsentieren. Nur er bildet<br />
mit dem Silberbesteck eine Einheit. www.johannwanner.ch.<br />
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2 Walter Maurer, Designer<br />
und Pionier des<br />
Folkloretrends<br />
3 Appenzellergürtel in<br />
modischen Farben<br />
Tradition modisch umsetzen<br />
Walter Maurer gehört zur <strong>ORNARIS</strong> wie die Kühe auf seine Appenzellergürtel. Vor 28 Jahren nahm er zum ersten Mal<br />
an der Messe teil, nachdem er rund drei Jahre auf der Warteliste gestanden hatte. Text: Manuela Schär, Foto: Roland Blattner<br />
«Als ich das erste Mal an der <strong>ORNARIS</strong> teilnahm, stand die Messe<br />
noch unter der Leitung von Milani Senior. Als Neuling musste man sich<br />
damals von den oberen Etagen in die gut besuchten unteren durchkämpfen»,<br />
sagt Walter Maurer. Die Taschen und Rucksäcke aus weichem<br />
Ziegenleder und Leinen, die er präsentierte, hatte er während<br />
der Lehre als Hochbauzeichner für das Lederwarengeschäft seines<br />
Vaters gefertigt, das er bald darauf übernahm.<br />
«Mein Handwerk besteht heute darin, Traditionelles modisch umzusetzen»,<br />
so Maurer. Traditionell sind die Materialien und das Handwerk,<br />
modisch die Formen und Farben. Da er möglichst wenig neue Ressourcen<br />
verbrauchen wollte, schaute er sich auch in den Liquidationsshops der<br />
Armee um, als die Lager entrümpelt wurden. So kam er günstig zu<br />
den Wolldecken und Gamellen, die er weiterbearbeitete und dafür in<br />
Deutschland mit zwei Designpreisen ausgezeichnet wurde. Als er nicht<br />
mehr «der mit den Schweizer Kreuzen» sein wollte, verkaufte er die<br />
Wolldecken-Kollektion an Karlen Swiss.<br />
Der Designer ist gleichzeitig Geschäftsmann. Er ist darauf bedacht,<br />
dass seine Kreationen Nischenprodukte bleiben, dass die Auflagen<br />
gross genug sind für ihn, jedoch nicht interessant genug für internationale<br />
Firmen. Mit der Maurer-Kollektion im Sortiment können sich seine<br />
Kunden vom Laden nebenan abgrenzen und neben Schweizer Qualität<br />
1<br />
2<br />
3<br />
auch Exklusivität bieten. Diesen Mehrwert beanspruchen städtische<br />
Boutiquen ebenso wie Sport- und Modeboutiquen in den Bergen, die<br />
vor allem Touristen zu ihren Kunden zählen. Maurers Kundenkreis ist<br />
entsprechend vielfältig. «Angesichts vieler kleinerer Kunden will ich<br />
die Stückzahl beim Ordern nicht festlegen. Wenns gut läuft, kommen<br />
die Kunden wieder. Wenn nicht, habe ich etwas falsch gemacht.»<br />
Erfolgreich sind vor allem seine Appenzellergürtel. Zunächst waren die<br />
Appenzeller zwar nicht glücklich darüber, dass Maurer ihre traditionellen<br />
schwarzen Ledergürtel mit den goldenen Kühen und Sennen darauf<br />
«verfälscht» und sie in modischen Farben produziert. Doch inzwischen<br />
hat sich die Aufregung gelegt.<br />
Sein Label «MAGO of Switzerland» (MAurer GOssau) steht für reine<br />
Schweizer Produktion. Einzig der Karo-Sportsack im 50er-Jahre-<br />
Look, den er unter seinem Namen verkauft, wird in Fernost zu tieferen<br />
Kosten produziert, da er damit eher ein junges Publikum mit kleinem<br />
Budget anspricht. Maurer lebt und arbeitet unweit von Teufen in einer<br />
alten, zum Loft umgenutzten Textilfabrik. Unten im Atelier tüftelt er<br />
an Ideen und gestaltet die Musterkollektionen. Ob seine Kreationen<br />
strassentauglich sind, testen seine Frau und die beiden erwachsenen<br />
Kinder. Ist der Härtetest bestanden, gehts in die Produktion.<br />
Design Atelier Maurer GmbH, Stand 1.2.D-51.<br />
0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12 33
coNcePT sToRes<br />
Verführung und Lifestyle<br />
Wer erfolgreich verkaufen will, lässt sich etwas einfallen: einen Concept Store. Der Begriff stammt aus dem Englischen<br />
und umschreibt die konzeptionelle Mischung aus Warenhaus und Boutique. Die ersten Geschäfte entstanden in New<br />
York, London und Paris. Heute wagen sich immer mehr Detailhändler an diesen Sortiments-Spagat.<br />
Text: Sandro Pianzola, Fotos: Changemaker, Yamatuti, Además<br />
Erfolgreiche Concept Stores von heute bieten eine aussergewöhnlich<br />
hochwertige Kombination von Sortiment und Marken. Die moderne<br />
Auffassung eines erlebnisreichen Einkaufens und das Ziel, Kunden zu<br />
binden, verschmelzen. Die konzeptionelle Mischung von Warenhaus<br />
und Boutique kennt man seit mehr als zehn Jahren, und sie liegt mehr<br />
denn je im Trend.<br />
Das Einkaufen muss zu einem Erlebnis werden. Dazu inszeniert man<br />
die verrücktesten Kombinationen. Vom stylishen Kochtopf bis hin zum<br />
modischen Damenhut kann man in Concept Stores beinahe alles fin-<br />
den. Das Angebot wird zum kleinen Warenhaus des guten Geschmacks.<br />
Da ist es chic, eine Lounge zu unterhalten, wo Drinks oder Espressi<br />
die Kundschaft zum Verweilen animieren. Selbst Warenhäuser kennen<br />
34 0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
heute die Café-Bar mit dem «Wohlfühl-Faktor», der die Kunden zum<br />
ausgedehnten Einkaufen verführt. Für das behagliche Ambiente sorgt<br />
nicht mehr der Milchkaffee, sondern der Latte macchiato. Einkaufen<br />
wird zu einem Happening, der Laden zum Treffpunkt, der Aufenthalt<br />
zum Bestandteil erlebter Kultur. Wenn edle Concept Stores abends<br />
Vernissagen, Lesungen oder Konzerte veranstalten, dann ist dies nicht<br />
nur Ausdruck einer gut durchdachten Geschäftsstrategie, sondern<br />
auch zu einem guten Teil die Erfüllung eines Kundenwunsches: leben,<br />
konsumieren, sehen und gesehen werden.<br />
Changemaker, Zürich<br />
Nicht nur Luxus-Läden folgen diesem Trend. Der gesamte Einzelhandel<br />
orientiert sich stärker an Zielgruppen. So werden in den Läden die<br />
Angebote immer breiter gefächert. Gute Möglichkeiten bieten sich
esonders in markenfreien Stores. So präsentieren sich ausgesuch-<br />
te Möbelstücke gerne in Gesellschaft von Schokolade, Klamotten,<br />
Porzellan, Blumen und Modeschmuck. Kombinationen, die man nirgend-<br />
wo anders findet. Der Shopping-Stress im Einkaufszentrum bleibt der<br />
anspruchsvollen Klientel damit erspart.<br />
Das Gefühl von «Zuhause»<br />
Neben einem guten Sortiment ist die ansprechende Präsentation ein<br />
wichtiger Faktor. Viele Innenarchitekten gestalten Läden heute so, dass<br />
sie den Vorstellungen der Zielgruppe von «ihrem» Zuhause entspre-<br />
chen. In den trendigsten Lifestyle-Tempeln, die sich mittlerweile überall<br />
auf der Welt finden, kaufen Trendsetter lieber in einer Raumschiff-Optik<br />
als im verstaubten Warenhaus ein. Und Stil-Mix ist gefragt. Eine geziel-<br />
te Mischung von Markenartikeln mit No-Name-Produkten ist beliebt.<br />
«Gegensätze sind zu einem der wichtigsten dramaturgischen Mittel der<br />
Ladengestalter geworden», sagt Bettina Müller von «eclectic lifestyle».<br />
Historische Räume werden mit moderner Einrichtung kombiniert. Holz<br />
trifft auf Plexiglas, Plastik auf Porzellan, Blumen auf Kunstlicht und<br />
Bücher stapeln sich neben Badezusätzen und Seifen. Shopping wird<br />
zum Erlebnis für alle Sinne.<br />
Trendsetterin im Bereich der Damenmode ist Bettina Müller mit ihrem<br />
Laden «eclectic lifestyle» in Zürich. In Kürze feiert sie ihr zehnjähriges<br />
Jubiläum. Die gelernte Modezeichnerin weiss, was die moderne Frau<br />
wünscht. Das Sortiment entspricht dem Geschmack der Hausherrin.<br />
Früher mit einem breiten Angebot bis in den Wohnbereich, reduzier-<br />
te sie ihre Auslage wieder auf das Wesentliche einer eigenständigen<br />
Frauenmode mit Accessoires.<br />
Ökologie und europäische Produktion<br />
Wenn ein ambitioniertes Ladenkonzept und ein vielseitiges Angebot<br />
gut zusammenpassen, so ist der Erfolg garantiert. Gutes Beispiel ist der<br />
Concept Store «Changemaker». Mit dem Slogan «Ethik küsst Ästethik»,<br />
der eine urbane, umweltbewusste Zielgruppe ansprechen will, traf<br />
Inhaber und Gründer Gerhard Friesacher ins Schwarze. Die vor zwei<br />
Jahren gegründete Ladenkette eröffnet ein Geschäft nach dem andern.<br />
Der Gedanke, Nachhaltigkeit mit gutem Design zu verbinden, überzeugt<br />
und führt schliesslich zum gewünschten Erfolg.<br />
Ein Paradebeispiel mit Raritäten und Bijoux ist «Yamatuti» in <strong>Bern</strong>. Es ist<br />
ein Bilderbuch-Sammelsurium von Ikonenkitsch, Dekorations-Klimbim<br />
und Kücheninventar. In den Regalen gibts fast keinen freien Zentimeter.<br />
Das Lädeli ist in den vergangenen zehn Jahren zum Inbegriff eines<br />
Concept Stores geworden. Wer den Laden betritt, kommt garantiert<br />
nicht mit leeren Händen heraus.<br />
Die «Además»-Besitzer Coletta Zwimpfer Wittmer und Felix Wittmer<br />
in Winterthur übernahmen den Vorläufer eines Concept Stores vor 13<br />
Jahren von ihrer Tante. Den sukzessiven Ausbau des Angebots, das<br />
heute rund 3 000 Artikel beinhaltet, passten die beiden Trendsetter<br />
dem Wohnverhalten ihrer Kunden an. Sie erkannten, dass Mode- den<br />
Wohntrends voraus sind. Ihre ersten Vorbilder fanden sie in London<br />
oder Stuttgart. Mittlerweile sind sie selbst so einzigartig geworden,<br />
dass sie nur noch eigene Wege gehen. Sie achten auf Ökologie und<br />
europäische Herstellung. Ihre immer grösser werdende Fangemeinde<br />
beschreiben sie als Kunden, die das Schöne lieben, das Spezielle schät-<br />
zen und qualitätsbewusst sind. Ihre Kundschaft pflegen sie ebenfalls<br />
«modern» via Facebook, einem Online-Shop und speziellen Anlässen.<br />
Changemaker, Zürich<br />
Yamatuti, <strong>Bern</strong><br />
Además, Winterthur<br />
Tipps für die Präsentation<br />
• Bilden Sie trendige, farbliche oder saisonale Produktethemen.<br />
• Mischen Sie Design, Markenprodukte mit<br />
Modischem. • Ergänzen Sie Ihre Verkaufsrenner mit<br />
Zusatzprodukten. • Kaufen Sie, was noch nicht im Trend<br />
ist und platzieren Sie die Ware prominent.<br />
• Fairtrade und Öko, Qualität und Nachhaltigkeit sind<br />
Verkaufsargumente. • Lassen Sie die Produkte mit<br />
Charme und Lebendigkeit «Geschichten» erzählen mit<br />
Infos über Entstehung oder Mythos. • Suchen Sie<br />
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unverzichtbare Produkte in den Nischen. • Verkaufen Sie<br />
sinnvolle Produkte, die der Kunde schon lange suchte.<br />
0RNATIP <strong>Bern</strong> ’12 35<br />
2
kreuz und quer<br />
Windlicht mit Seele<br />
Die Vogeltränken und Windlichter haben eine Ausstrahlung, die uns berührt, die nostalgischen Glanzbilder und die rote<br />
Sternenwolke ebenfalls. Auf ihre Art auch die Stahltischchen oder die Geschäftsherrensocken. Der Grund? In diesen<br />
Produkten stecken Engagement und Überzeugung. Und genau das überzeugt auch Ihre Kunden. Texte: Monika Widler<br />
1 2<br />
3<br />
1<br />
2<br />
36 0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
ORNA-TOP<br />
Mehr Sinnlichkeit will raum-<br />
gestalt-design mit seinen Pro-<br />
dukten in unsere Welt bringen.<br />
dem Hektischen etwas Beru-<br />
higendes entgegensetzen. Tat-<br />
sächlich strahlt das Bild mit den<br />
Vogeltränken aus weissem Porzel-<br />
lan, die auf einem Stahlstab stehen,<br />
etwas poetisch Meditatives<br />
aus (1). Ebenso die Windlichter<br />
mit dem Geäst und dem Spiel von<br />
Licht und Schatten (2). Diese Haltung<br />
drückt sich auch in den Produktnamen<br />
aus. Ein Futterplatz<br />
wird hier zum Vogelrestaurant,<br />
aus Blumenkisten werden die hängenden<br />
Gärten von Babylon und<br />
die Bänder von Schlüsselanhängern<br />
sind, je nach der «Richtung<br />
des Herzens», mit Heim- oder<br />
Fernweh beschriftet. Es sind «Gegenstände<br />
mit Seele», die Tradition,<br />
Ästhetik und Qualität vereinen.<br />
So viel Poesie und Feingefühl<br />
können wohl nur in einem kleinen<br />
Dorf im Schwarzwald entstehen,<br />
Börsen für jede Tasche<br />
wo Fichtenwald und Bergwiesen<br />
als Inspirationsquelle dienen und<br />
helfen, den Seelenfrieden zu finden.<br />
Jutta Rothe (3) jedenfalls hat<br />
sich hier oben sofort wohlgefühlt<br />
und sich vor mehr als 20 Jahren in<br />
einem 300-jährigen Bauernhaus<br />
niedergelassen. Sie war von den<br />
Drechslereien des Ortes angetan<br />
und hat zusammen mit einer Designerin<br />
Pfeffer- und Salzbehälter<br />
mit Glasschalen gestaltet, die sich<br />
fast unverändert noch heute im<br />
Sortiment von Raumgestalt befinden.<br />
Inzwischen arbeitet auch<br />
ihre Tochter Julia Lübcke im Geschäft,<br />
das Sortiment ist gewachsen<br />
und bietet Alltagsgegenstände,<br />
die sich nicht aufdrängen und<br />
still und ästhetisch ihren Dienst<br />
verrichten, ohne Schnickschnack<br />
auskommen und durch Klarheit,<br />
hochwertige Materialien und<br />
handwerkliche Fertigkeit überzeugen.<br />
Aussteller: Raumgestalt<br />
GmbH, Stand 3.2.C-28.<br />
Sie sind kompakt und klein (1), aus Leder in 15 Farben und haben Noten- und sieben<br />
Kartenfächer. Aussteller: EXENTRI / sCHNOw, Stand 2.2.O-07. Campbell’s (2)<br />
besteht aus einem papierähnlichen, aber robusten und wasserabstossenden Mikrofaser-Material,<br />
hat je zwei Banknoten-, Münz- und Kreditkartenfächer und ist auch<br />
als 1 000er-Note oder Dollar erhältlich. Aussteller: IC Design AG, Stand 3.2.B-12.
Nostalgie fürs Business<br />
ein Bild sagt mehr als 1 000 Worte. Auf Glanzbilder oder Oblaten,<br />
wie sie auch genannt werden, trifft das geflügelte Wort ganz besonders<br />
zu. Früher klebte man sie ins Album der Schulfreundin,<br />
heute sind sie bei Jung und Alt als Sammel- und Tauschobjekte<br />
oder als dekors für verschiedenste zwecke wieder begehrt. die<br />
heile Welt ist ein erfolg. Auch im Business. die Firma ernst Freihoff<br />
aus dem deutschen Coesfeld bietet solche Bögen, Glückwunschkarten<br />
oder Geschenkdosen auch als Werbeträger für Businesskunden an.<br />
Firmengründer Ernst Freihoff brachte 203 verschiedene Bögen mit<br />
zeitlosen Motiven heraus, die bis heute alle Modetrends überdauert<br />
haben. Die Sujets ziehen sich quer durch alle Themenbereiche wie<br />
Blumen, Tiere, Märchen, Kinder, Engel, Weihnachten und Weihnachtsmänner.<br />
Die Geschichte der Glanzbilder-Produktion begann Mitte des<br />
19. Jh. mit der Erfindung der Chromolithografie, die es ermöglichte,<br />
grosse Stückzahlen zu drucken. Die Hochburg der Glanzbilderherstellung<br />
befand sich bis ca. 1900 in Berlin. Heute gibt es weltweit nur<br />
noch zwei Firmen (die andere ist in England), die sich der Produktion<br />
dieser alten Tradition verschrieben haben. Von der Herstellung der<br />
Werkzeuge bis zur Verarbeitung der gedruckten Bögen wird vielfach<br />
auch heute noch vieles in Handarbeit gefertigt. Aussteller: Ernst Freihoff<br />
Papierwarenvert. GesmbH, Stand 2.2.O-08.<br />
1<br />
Inés Bader Textildesign,<br />
Stand 3.2.B-15.<br />
So kommts zur Geltung<br />
kreuz und quer<br />
Sie reden von Slow Design – was ist<br />
denn das wieder für ein Ausdruck!<br />
Slow Design setzt sich mit Herstellungsorten<br />
und -bedingungen des Gestaltungsprozesses<br />
auseinander. Man kennt den Begriff vor allem<br />
vom Slow Food. Anders ausgedrückt: Es geht<br />
um Designklassiker versus Kurzlebigkeit. Meine<br />
Arbeit besteht darin, aus Fäden Tücher zu<br />
konstruieren. Es ist eine Art Forschung, aus der<br />
schliesslich Produkte entstehen, die mehr als<br />
eine Saison bestehen. Der Halstuch-Klassiker<br />
TARTARUGA stammt aus einer der letzten<br />
Schweizer Strickereien, der Nostalgieklassiker<br />
namens LUNA, eine Neuauflage aus Haspelseide,<br />
wurde zum letzten Mal von Weisbrod gewoben,<br />
der Seidenweberei am Albis, die aufgeben<br />
musste. Die Halstücher, die ich vor knapp 20<br />
Jahren an der <strong>ORNARIS</strong> präsentierte, habe<br />
ich noch selbst produziert. Ich werde meiner<br />
anspruchsvollen Kundschaft aber weiterhin<br />
Qualität und Ästhetik bieten – Slow Design eben.<br />
Sternzeichen<br />
Erst ist es nur ein Stück Papier,<br />
doch mit ein paar Handgriffen entfaltet<br />
es sich und dehnt sich in alle<br />
drei Dimensionen aus, bis daraus<br />
eine Wolke aus Sternen wird, die<br />
im Raum schwebt. Aussteller: tät-tat<br />
GmbH, Stand 3.2.B-38.<br />
Die Verpackung ist das halbe Geschäft.<br />
Eine attraktive Präsentation ebenso. So<br />
diskret wie möglich, so prominent wie<br />
nötig, heisst es dort! Wenn man sich an<br />
diesen Leitsatz hält, kanns nur gut kommen.<br />
Bijewa bietet das Sortiment dazu.<br />
Aussteller: Bijewa, Stand 1.2.B-11.<br />
0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12 37
kreuz und quer<br />
1<br />
ORNA-START<br />
Die Plattform ORNA-START bietet kreativen<br />
Gestaltern und Produzenten die<br />
Möglichkeit, sich dem Detailhandel zu<br />
präsentieren. Dazu gehören die akademische<br />
Malerin Ina Seidler-Kronwitter<br />
mit handgemalten Taschen (1), Dina<br />
Nhiev von Mode et Création Apsara<br />
mit üppigen Blumenapplikationen auf<br />
Stofftaschen (2) sowie Beatrice Graf<br />
von BOULE ROUGE mit Taschen aus robustem<br />
Blachenmaterial (3). Insgesamt<br />
finden Sie dort mehr als 36 Anbieter von<br />
Mode- und Wohnaccessoires, Papeterie-,<br />
Souvenir- und Geschenkartikeln.<br />
ORNA-START Hallen 2.2. / 3.2.<br />
38 0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
2<br />
3<br />
die zahl 20<br />
So lange schon gibts die Geschäftsherrensocken von Inés Bader.<br />
Es sind Klassiker mit dem witzigen Etwas. Als sie entstanden,<br />
gab es in der Schweiz noch 30 Sockenstrickereien. Heute<br />
muss die Designerin sie in Italien fertigen lassen. Die<br />
Qualität ist jedoch besser geworden, denn die guten<br />
Stücke sind jetzt handgekettet, im Preis<br />
jedoch gleich geblieben. Aussteller: Inés<br />
Bader Textildesign, Stand 3.2.B-15.<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Diese Plattform ist für Schmuckgestalter und ihre handwerklich gefertigten Preziosen<br />
reserviert. Das fuchsiafarbene Bracelet aus schmiegsamem Material mit<br />
Silberverschluss ist den 15 Frauen gewidmet, die mit dem Friedens-Nobelpreis<br />
ausgezeichnet wurden, und stammt von UZUME (1). Bei UDIRELEFORME finden<br />
Sie unter anderem diesen Ring in Rosagold, 18 kt, mit rosa Saphiren und braunen<br />
Rosettendiamanten (2). PERSPEKTIVEN Halle 1.2.<br />
1 2<br />
Pièce de résistance<br />
Glockenriemen oder Gürtel, ja, aber einen<br />
Golfsack aus Kuhfell? Den würde man in einer<br />
Sattlerei/Gerberei aus dem Emmental nicht<br />
unbedingt erwarten. Aber was wir Unterländer<br />
halt nicht wissen: Golf Emmental mit seinem<br />
18-Loch-Platz ist nicht weit. Der Golfsack<br />
jedenfalls ist ein Prachtsexemplar, das jedes<br />
andere Weihnachtsgeschenk in den Schatten<br />
stellt. Nicht nur im Emmental. Aussteller: Emme<br />
Leder GmbH, Stand 1.2.C-45.
Freude am Gestalten<br />
Wenn ein Couvert mit dekorativer Handschrift<br />
auf dem Pult liegt, der Brief aus<br />
drei Lagen unterschiedlichen Papiers<br />
besteht und die CD eher nach Kalligrafiekunst<br />
als nach einem Datenträger<br />
für <strong>ORNATIP</strong>-Fotos aussieht, dann ist<br />
klar: Das ist Post von leben-dig. Dass<br />
ihre Grusskarten und Tischsets genauso<br />
«leben-dig» sind, sehen Sie am Stand.<br />
Aussteller: leben-dig, Stand 2.2.G-29.<br />
1<br />
2<br />
Shopping-Familie<br />
Boris, Ida, Lars und wie sie alle<br />
heissen: Die Verwandtschaft ist<br />
trotz Abweichungen in Form und<br />
Farbe nicht zu übersehen. Kein<br />
Wunder, denn die 15-köpfige «Einkaufsfamilie»<br />
stammt aus dem<br />
Designlabor von Ann Lee Zwirner.<br />
Die einzelnen Mitglieder sind aus<br />
Baumwolle, die einen zeichnen<br />
sich durch einen Reissverschluss<br />
aus, andere hingegen kann<br />
man über die Schulter hängen.<br />
Aussteller: Grünenburg produkte<br />
edition media, Stand 3.2.B-31.<br />
kreuz und quer<br />
Ein Flair fürs Spezielle<br />
Wer das Gewöhnliche sucht, ist hier nicht am richtigen Ort. YM-<br />
Collection ist ein Aussteller für Leute aus dem Living-Bereich, die<br />
das Spezielle suchen. denn Yvonne Memmel und ihr Partner Jörg<br />
Gramsall meiden den Mainstream und haben alle Sinne am Puls der<br />
design-entwicklung. Sie präsentieren und vertreiben hochwertige<br />
designprodukte, vorwiegend aus europäischer Produktion. neu im<br />
Sortiment ist das Label gaga & design mit seinen Flechtstühlen aus Polypropylenschnur<br />
wie der stapelbare double D / easy chair (2). 60 Stück davon<br />
stehen übrigens an der <strong>ORNARIS</strong> für die Besucher zum Ausruhen bereit.<br />
Ebenfalls neu ist die Kollektion von pulpo mit seinen extravaganten, aber<br />
funktionellen Möbeln und Wohnaccessoires wie der Tischleuchte Kate S.<br />
aus pulverbeschichtetem Stahlblech (1) oder der Tischgruppe Loll (3), die<br />
den interior innovation award 2012 gewonnen hat. «Mit pulpo haben wir<br />
einen Produzenten», sagt Yvonne Memmel, «der geografisch im nächsten<br />
Umfeld von YMC domiziliert ist und dessen Produkte teils in der Schweiz,<br />
teils in Süddeutschland produziert werden. Das ist der Kommunikation und<br />
der Logistik sehr zuträglich.» Dass sie und ihr Partner ein Flair fürs Einzigartige<br />
haben, beweisen sie an der <strong>ORNARIS</strong> nun bereits seit 17 Jahren, vor<br />
vier Jahren zum Beispiel mit zwei Porzellanlinien der Thüringer Porzellanmanufaktur<br />
Reichenbach, die sie in der Schweiz exklusiv vertreiben. Für<br />
die Linie Colour hat der Designer Gerd Sommerlade eine unwiderstehliche<br />
Farbpalette erfunden und sie mit Goldlinien perfektioniert. Und für die<br />
Linie Taste hat sich Paola Navone vom historischen Formenschatz der<br />
Manufaktur inspirieren lassen. Aussteller: YMCollection, Stand 3.2.G-20.<br />
3<br />
0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12 39
kreuz und quer<br />
Peruanischen Frauen nachgemacht<br />
Isabel Brunner, die Designerin des Tragebandes namens Tandem,<br />
kommt ursprünglich aus Peru. Die Tragetücher der Frauen<br />
aus den peruanischen Anden haben sie inspiriert, denn damit<br />
lassen sich Babys in unterschiedlichster Art tragen. Und immer<br />
hat man damit die Hände frei fürs ältere Geschwisterchen.<br />
Aussteller: Tin Marin, Stand 3.2.O-07.<br />
40 0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
3D-Puzzle für Knobelfans<br />
Schaffe ich ihn oder schafft der Würfel mich? Das ist die Frage. Man<br />
kauft ihn in 38 Einzelteilen und muss herausfinden, wie er zu einem<br />
festen Würfel mit glatten Seiten zusammengebaut werden kann.<br />
Aussteller: REX METALL AG, Stand 1.1.C-29.<br />
Schlusspunkt<br />
Das neue Jahr kommt so sicher wie<br />
das Amen in der Kirche. Und den<br />
elektronischen Produkten zum Trotz<br />
halten sich die handgemachten<br />
Agenden und Bücher weiterhin<br />
tapfer. Sie sind ein Must für jedes<br />
Geschenkartikel-Sortiment. Aussteller:<br />
Tapa-Atelier, Stand 2.2.C-15.<br />
Kurz nachgefragt<br />
bei Martin rippstein,<br />
Geschäftsführer m&b AG,<br />
Stand 3.0.G-31 / 3.0.H-27<br />
Der Name Ihrer Firma taucht zum ersten Mal an der<br />
<strong>ORNARIS</strong> auf. Wer ist die m&b AG?<br />
Wir sind ein Handels- und Dienstleistungsunternehmen, das<br />
sich in den vergangenen 30 Jahren im Schweizer Markt<br />
etabliert hat und rund 100 Mitarbeitende beschäftigt. Mit<br />
unseren technischen Produkten beliefern wir den Fachhandel<br />
und die Grossverteiler. Im vergangenen Jahr haben wir<br />
zudem den neuen Sortimentsbereich Deko und Garten lanciert<br />
und bauen diesen laufend aus.<br />
Womit sind Sie denn an der Messe präsent?<br />
Da wir im Februar das Sortiment der Jacob Vertretungen<br />
AG und im Mai dasjenige von SwissDecor übernommen haben,<br />
können wir dem Fachhandel an der <strong>ORNARIS</strong> <strong>Bern</strong> ’12<br />
ein breites Dekorationssortiment in den Bereichen Floristik,<br />
Wohnaccessoires und Geschenkartikel anbieten.<br />
Dann haben Sie aber als Erstes wohl tüchtig aufgeräumt?<br />
Nein, ganz und gar nicht. Wir haben die hinzugekommenen<br />
Sortimente sorgfältig analysiert und zum grössten<br />
Teil integriert. Der Fachhandel kann von der Integration<br />
der erwähnten Sortimente in unsere Firma bestimmt nur<br />
profitieren. Der eine Vorteil ist das grössere Angebot aus<br />
einer Hand, der andere ist die Tatsache, dass wir Know-how<br />
bündeln und Kapazitäten besser nutzen können. Ziel ist es,<br />
Bestehendes zu optimieren, Gutes zu verstärken, weniger<br />
Gutes auszumerzen. Dass das nicht vom einen Tag auf den<br />
andern geht, ist uns bewusst.<br />
Aber der Fachhandel hat doch das Nachsehen gegenüber den<br />
Grossverteilern!<br />
Im Gegenteil. Mit unserer Strategie können wir beiden<br />
Kanälen gerecht werden, indem wir sie klar trennen und<br />
Gross- und Fachhandel mit unterschiedlichen Produkten<br />
beliefern. Ausschliesslich für den Fachhandel etwa haben<br />
wir ein neues Produktlabel geschaffen, das wir an der Messe<br />
erstmals präsentieren werden. Diese Linie beinhaltet unter<br />
anderem Kerzen und besteht teilweise aus Eigenkreationen.<br />
Sie reden von Integration. Was bedeutet das genau?<br />
Dass Eugenio Amendola und Raphael Wiser, die Inhaber der<br />
erwähnten Firmen, jetzt bei m&b arbeiten, sagt wohl alles.<br />
Die beiden sind denn auch weiterhin als Ansprechpartner<br />
für die Kunden präsent, natürlich auch auf der Messe.<br />
Und Sie, sieht man Sie auch an der Messe?<br />
Ja klar. Ich bin verantwortlich für die Firma, dazu gehört,<br />
dass ich den Messealltag kennenlerne und auch beim Aufund<br />
Abbau mithelfe. Es freut mich, Sie auf eine Überraschung<br />
an unserem Stand hinzuweisen und bei einem Drink<br />
mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Candle deLIGHT<br />
Exclusive Design by Schlittler<br />
Halle 3.0 - Stand B-12 und B-13<br />
Schlittler & Co. AG<br />
Franzosenstrasse CH-6423 Seewen SZ<br />
Tel. ++41-41 818 60 60<br />
www.schlittler.com<br />
E-Mail: schlittler@schlittler.com<br />
www.samary-group.com<br />
Neuheit 2012<br />
N O U G A T<br />
L O N D O N<br />
Jetzt entdecken<br />
Halle 3.2<br />
Stand A-17
Trendforschung<br />
Cool und happy<br />
Die Wintertrends «Coolness» und «Happiness» bringen<br />
Ecken und Kanten, aber auch Volumen und Weichheit.<br />
Text: Beatrice Hirt, Foto: © 2008-2011 Choi+Shine Architects<br />
Objekte, die mit 3D-Druckern hergestellt wurden, waren an der<br />
Mailänder Möbelmesse Thema Nummer eins. Ähnlich wie beim<br />
Tintenstrahler fliesst eine chemische Lösung aus den Düsen, die das<br />
Objekt Schicht um Schicht, schnell und höchst präzise wachsen lässt.<br />
Nendo, ein japanisches Designteam experimentiert bereits erfolgreich<br />
mit verflüssigtem Holz, aus dem es kleine Boxen (e) formt – paradoxerweise<br />
im Stil traditioneller Holzschachteln. Genau diese grenzenlosen<br />
Möglichkeiten faszinieren und werden das Design revolutionieren.<br />
Dass der Markt selbst für spektakulärste Innovationen offen ist, beweist<br />
das Projekt «The Land of Giants» des amerikanischen Architektur-<br />
und Designbüros Choi+Shine, bei dem 46 Meter hohe «Riesen»-<br />
Strommasten mit beweglichen Gliedern die Starkstrom-Kabel halten.<br />
Das Alltagsdesign zeigt sich noch minimalistischer, eleganter, beinahe<br />
skulptural. Wie das monolithische Sitzobjekt «Miss Less» von Philippe<br />
Starck für Kartell (5), das gleich einen weiteren Trend setzt: Orange als<br />
Ergänzung zu den saisonalen Farben wie Grau und Gelb. Der Teppich<br />
«Alvaro de Campo» (2) von Linde Burkhardt für Driade machts vor.<br />
Die puristischen Meccano-Konstruktionen des Vorjahrs wurden weiterentwickelt<br />
und poliert, erhielten scharfe Ecken und Kanten. Neu<br />
entstanden das filigrane Metall-Bücherregal «Weave» (4) von Chicako<br />
Ibaraki für Casamania oder Tom Dixons Hängeleuchten «Fin» (1) mit<br />
einer Acryl-Linse, die er mit einer farbigen Messingschicht abgerundet<br />
hat. Die Edelstahl-Giesskanne «Verdo» von Flöz Design für Blomus (6)<br />
42 0rnATIP <strong>Bern</strong> ’12<br />
1<br />
2<br />
oder Konstantin Grcics «Medici Chair» aus Holz (3) zeigen, dass die<br />
Materialien trotz futuristischer Formen konventionell sein können.<br />
Eine gewisse Stil-Anarchie erkennt man auch beim Trend «Happiness».<br />
Wurde emotionales Design eben noch mit Authentizität und Flick-Schick<br />
gleichgesetzt, so gibt sich Kuscheliges heute weniger sentimental. Wohl<br />
erleben Ohrensessel gerade ein Revival, doch Gemütlichkeit definiert<br />
sich neuestens über viel Volumen und schliesst Hightech nicht mehr<br />
aus. So hat Designer Alfredo Häberli seinen vor neun Jahren entworfenen<br />
Fauteuil «Take a Line for a Walk» für Moroso (f) neu mit einem<br />
abziehbaren Polster versehen. Länger haben vermutlich Les M. getüftelt.<br />
Der kapriziöse, weiche Sessel «Collerette» für Casamania (d) ist<br />
mit seiner aufgerollten Kuscheldecke eine Art Pouf, in den man sich<br />
einwickeln kann. Erst auf den zweiten Blick spektakulär ist das Design<br />
der «Lampshade-Lamp» (a), der Birne ohne Lampenschirm des Designteams<br />
Nacho Carbonell, Design Front und Formaplasma für BOOO.<br />
Inspiration war die Tatsache, dass LED-Birnen eine längere Lebensdauer<br />
haben als Lampenschirme. Ein Schmunzeln provoziert auch der<br />
wackelige Korb «Bidum» aus Federstahl von Laetitia Florin für Ligne<br />
Roset (c). Ein Regalsystem für die ganz besonderen Dinge haben die<br />
Gebrüder Bouroullec für Vitra entworfen: Die Tablare von «Corniche»<br />
(b) hängen wie kleine Felsvorsprünge an der Wand.<br />
Die Trendforscherin<br />
1 «Coolness» mit skulpturalen<br />
Konstruktionen<br />
2 «Happiness» ist kuschelig<br />
und trotzdem modern<br />
3 Trendforscherin<br />
Beatrice Hirt<br />
Beatrice Hirt, Designerin und Journalistin, ist Inhaberin<br />
des Beratungsbüros Trend Tools in Zürich. Zu ihren Auftraggebern<br />
gehören rennomierte internationale Unternehmen.<br />
www.trend-tools.ch.<br />
3
CULTI_AnzOrnatip_8/2011 15.06.11<br />
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