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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />

02<br />

03<br />

Umfrage:<br />

Wie die Zulieferindustrie<br />

mit der Krise zurechtkommt<br />

Studie:<br />

Wie der Lockdown die<br />

Produktionsstrukturen<br />

verändert<br />

Prognose:<br />

Wie die Corona-Pandemie<br />

die Einrichtungstrends<br />

beeinflusst


Macher & Märkte<br />

Ulrich Bühler, (Gruppenleitung<br />

Vertrieb & Marketing bei Egger):<br />

„Unser regionaler Einkauf hat sich bewährt“<br />

Hoffen auf<br />

Erholung<br />

„Die Effekte der Krise sind innerhalb<br />

der Egger Gruppe je nach<br />

Land und Produktbereich sehr unterschiedlich.<br />

Im deutschsprachigen<br />

Raum und auch im gesamten<br />

zentraleuropäischen Raum hat sich<br />

die Lage glücklicherweise inzwischen<br />

sehr stabil entwickelt. Auch<br />

global sehen wir im Großteil der<br />

Märkte eine weitgehende Stabilisierung<br />

und eine schrittweise<br />

Rückkehr zur Normalität. In unserem<br />

laufenden Geschäftsjahr<br />

2020/2021 wird sich die dreimonatige<br />

Lockdown-Phase mit dem einhergehenden<br />

Nachfragerückgang<br />

natürlich entsprechend niederschlagen.<br />

Wir gehen aber von einer<br />

gesamtwirtschaftlichen Erholung<br />

im Laufe des Jahres aus, die durch<br />

die nun national gestarteten Konjunkturprogramme<br />

befördert wird.<br />

Was unsere Investitionen anbetrifft,<br />

so verschieben wir einige Investitionen<br />

mit kleinerem Umfang.<br />

Unsere großen Investitionen in<br />

Biskupiec (Polen) und die Errichtung<br />

unseres Werks in Lexington/<br />

NC (USA) werden wir jedoch wie<br />

geplant umsetzen.<br />

Der wochenlange Lockdown der Einrichtungshäuser in Deutschland und die massiven Ausbrüche des<br />

Corona-Virus in wichtigen Exportländern bekamen nicht nur die Möbelhersteller zu spüren, sondern auch<br />

deren Zulieferer sowie die Maschinenlieferanten. Während die Möbelindustrie aufgrund der geringeren<br />

Exportabhängigkeit weniger stark von den massiven Einbrüchen im Ausland betroffen ist, spielen in der<br />

Zulieferindustrie die Verkäufe ins Ausland eine Hauptrolle. Bei zahlreichen Betrieben macht das Auslandsgeschäft<br />

oftmals 80 Prozent und mehr aus. Bei den Möbelherstellern indessen liegt der Auslandsanteil<br />

zwischen 30 und 40 Prozent, je nachdem ob es sich um einen Wohnmöbel-, Küchenmöbel- oder Polstermöbelhersteller<br />

handelt. Gerade in führenden Möbelproduktionsländern wie Italien, Spanien oder China<br />

waren für Monate die Herstellerbetriebe geschlossen, so dass die Zulieferindustrie dort keinerlei Absatzmöglichkeiten<br />

hatte und auch eventuelle Produktionsstätten in diesen Ländern ebenfalls schließen mussten.<br />

Im Rahmen einer Umfrage hat material+technik möbel Mitte Juni Unternehmen aus allen Sparten der<br />

Zulieferindustrie befragt, wie stark die Unternehmen vom Lockdown betroffen waren, mit welchen Maßnahmen<br />

sie darauf reagiert haben und ob sich aus den Erfahrungen der letzten Monate Änderungen in der<br />

Unternehmensstrategie für die Zukunft ergeben. Die Antworten spiegeln topaktuell die Branchenlage sechs<br />

Wochen nach der Lockerung der Maßnahmen in Deutschland und der Öffnung der Einrichtungshäuser<br />

wider. Jüngsten Prognosen zufolge ist die deutsche Wirtschaft durch die Corona-Pandemie in die größte<br />

Rezession seit dem zweiten Weltkrieg gerutscht. Die Experten gehen inzwischen von einem Rückgang der<br />

Wirtschaftsleistung in Höhe von fast 7 Prozent aus. In der Eurozone soll der Einbruch sogar fast<br />

8 Prozent betragen.<br />

Allerdings gab es Branchen, die weniger stark von dem Lockdown betroffen waren. In der Einrichtungsbranche<br />

waren dies die Küchenindustrie, die aufgrund des langfristigen und hohen Planungsbedarfs noch<br />

glimpflich davonkam. Auch Online-Händler sowie der Versandhandel konnten in den vergangenen Monaten<br />

passable Umsätze verzeichnen und damit auch ihre Lieferanten. Branchenübergreifend hat das Online-<br />

Geschäft laut Berechnungen des HDE-Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels 2018 einen Anteil von<br />

rund 12 Prozent erreicht. Im Einrichtungsbereich lag der Aneil von E-Commerce im Berichtsjahr laut EHI-<br />

Retail Institute bei fast 13 Prozent. Tendenz steigend.<br />

6 material+technik möbel 02|03|20<br />

Abbildung: AdobeStock | Thaut Images


Macher & Märkte<br />

In all unseren Werken in Zentralund<br />

Osteuropa konnten wir die<br />

Produktionen seit Beginn der Krise<br />

aufrechterhalten. An manchen<br />

Standorten haben wir die Kapazitäten<br />

an die reduzierte Nachfrage angepasst<br />

und die vergangenen Wochen<br />

teilweise für Wartungsarbeiten<br />

genutzt. Zeitweise Stillstände<br />

gab es, aus unterschiedlichen<br />

Gründen, in unseren Werken in<br />

Frankreich und Großbritannien sowie<br />

kurzzeitig in unserem Werk in<br />

Argentinien.<br />

An einigen unserer Standorte haben<br />

wir die von den jeweiligen Regierungen<br />

bereitgestellten Kurzarbeitsmodelle<br />

in Anspruch genommen.<br />

Da unsere Lieferketten sehr auf regionale<br />

Beschaffung ausgerichtet<br />

sind, konnten wir uns auch in der<br />

Krise wie gewohnt mit Rohstoffen<br />

versorgen, zumal die Grenzen für<br />

den Warenverkehr geöffnet blieben.<br />

Wir sehen uns gerade in dieser<br />

Krise, die globalisierte Lieferketten<br />

stark unter Druck gebracht<br />

hat, in unserer Strategie des regionalen<br />

Einkaufs und der langfristigen<br />

Partnerschaften mit unseren<br />

Lieferanten bestätigt. Inwiefern<br />

sich globale Lieferketten zukünftig<br />

verändern, kann wohl erst nach der<br />

bewältigten Krise bewertet werden.<br />

Da unsere Werke auf Basis einheitlicher<br />

Standards einheitliche Sortimente<br />

produzieren, können sie<br />

sich in der Belieferung unserer<br />

Kunden gegenseitig unterstützen<br />

und diese auch in Krisenzeiten problemlos<br />

sicherstellen. Auf diese<br />

Weise konnten wir unser Lieferversprechen<br />

erfüllen.<br />

Grundsätzlich sehen wir uns als solides<br />

Familienunternehmen für die<br />

Bewältigung einer solchen Krise<br />

auch in der Zukunft gut aufgestellt.<br />

Die Projekte und Investitionen, die<br />

wir in die digitale Transformation<br />

gemacht haben, haben sich in den<br />

vergangenen Monaten bewährt.<br />

Innerhalb kürzester Zeit hat etwa<br />

unsere IT ermöglicht, dass über<br />

2.000 Kolleginnen und Kollegen<br />

von zuhause arbeiten konnten.<br />

Diese nun gelebte Praxis von<br />

Videokonferenzen und ortsunabhängiger<br />

Zusammenarbeit wollen<br />

wir auch über die Krisenzeit hinaus<br />

gut nutzen.“<br />

Antje Lewe, Continental (Pressesprecherin Business Area ContiTech/Continental):<br />

„Wir prüfen die Notwendigkeit von Investitionen genau“<br />

„Als Folge der Coronavirus-Pandemie<br />

hatte Continental zum<br />

Schutz der Mitarbeiter und in Reaktion<br />

auf Nachfragerückgänge<br />

seit Mitte März schrittweise an<br />

mehr als 40 Prozent der insgesamt<br />

249 Continental-Produktionsstandorte<br />

weltweit die Produktion<br />

für die Dauer von wenigen<br />

Tagen bis einigen Wochen<br />

eingestellt und Anfang Mai an<br />

vielen Standorten wieder aufgenommen.<br />

In Deutschland haben<br />

im Mai rund 30.000 Mitarbeiter<br />

an durchschnittlich 8 Tagen kurzgearbeitet.<br />

Diese wurde auch im<br />

Juni in Anspruch genommen. In<br />

China beschäftigt Continental<br />

rund 24.000 Mitarbeiter an 50<br />

Produktions- und Entwicklungsstandorten.<br />

Als Geschäftseinheit<br />

Surface Solutions verfügen wir<br />

über drei Werke in diesem Land,<br />

die für unsere dortigen Kunden<br />

arbeiten. Die Herausforderung<br />

hier war eher der Nachfragemangel,<br />

der mit der Pandemie einherging.<br />

Seit Anfang Juni wird zwar in allen<br />

Werken weltweit wieder produziert,<br />

aufgrund potenzieller geringerer<br />

Kundenabrufe kann es<br />

aber sein, dass die Produktion in<br />

einzelnen Werken vorübergehend<br />

wieder eingestellt werden<br />

muss. Wir sehen für den Geschäftsbereich<br />

Surface Solutions<br />

derzeit aber eine sukzessive Stabilisierung<br />

der Lage.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass unsere<br />

Lieferanten und Kunden<br />

sehr unterschiedlich von der Pandemie<br />

betroffen waren, blieben<br />

Störungen bei der Belieferung unserer<br />

Kunden nicht aus. Diese<br />

konnten jedoch im Rahmen gehalten<br />

werden, da wir das Herunter-<br />

und Hochfahren der Werke<br />

gegenüber Lieferanten und Kunden<br />

kommuniziert hatten.<br />

Auf einen erneuten Ausbruch von<br />

Covid-19 wären wir vorbereitet,<br />

da es bei Continental schon lange<br />

Pandemiepläne gibt, die bereits<br />

bei der Schweinegrippe-Pandemie<br />

erfolgreich zum Einsatz gekommen<br />

sind.<br />

Aufgrund der Unsicherheit über<br />

die Dauer der Beeinträchtigungen<br />

und der möglichen weiteren<br />

Konsequenzen hat der Vorstand<br />

bereits Anfang April entschieden,<br />

den im Geschäftsbericht 2019<br />

enthaltenen Ausblick für das Jahr<br />

2020 zurückzunehmen. Gleichzeitig<br />

prüfen wir die Notwendigkeit aller<br />

Ausgaben und Investitionen zum jetzigen<br />

Zeitpunkt ganz genau, wobei<br />

es dabei insbesondere um Einsparungen<br />

mit sofortiger Wirkung geht.<br />

Wichtige Entwicklungsprojekte sowie<br />

Vorbereitungen für bevorstehende<br />

Serienanläufe werden jedoch<br />

„Innerhalb der Kesseböhmer-<br />

Gruppe läuft der Bereich Ladenbau/Warenpräsentation<br />

aufgrund<br />

diverser Projekte noch recht ordentlich,<br />

aber im Bereich Möbelbeschlag<br />

und Industrie/Automotive<br />

haben wir mit signifikanten<br />

Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.<br />

mit voller Kraft weiter vorangetrieben.<br />

Wir sehen aber auch, dass die Pandemie<br />

nicht nur negative Wirkungen<br />

hat. So hat zum Beispiel die Digitalisierung<br />

deutlich an Dynamik zugelegt.<br />

Ob und in welchem Umfang die<br />

Pandemie unser globales Wirtschaften<br />

allerdings nachhaltig ändert, ist<br />

noch nicht absehbar.“<br />

Burkhard Schreiber, (Geschäftsführer Kesseböhmer):<br />

„Die Verzahnung mit den Partnern wird wichtiger“<br />

Der Monat Mai war bisher der<br />

Tiefpunkt, der Juni hat eine Verbesserung<br />

des Auftragseinganges<br />

vor allem im Inland gebracht.<br />

Aufträge aus China, Skandinavien<br />

und einigen Teilen Osteuropas<br />

entwickeln sich ebenfalls gut.<br />

In Teilen der Verwaltung sind wir<br />

seit Anfang April und in der Produktion<br />

im Mai und im Juni für einige<br />

Tage in Kurzarbeit gegangen.<br />

Da wir in China ausschließlich für<br />

den lokalen Markt in Asien fertigen<br />

und nur einige Komponenten<br />

aus Asien beziehen, musste unser<br />

Einkauf nur in wenigen Fällen<br />

mit zusätzlichem Aufwand die<br />

Lieferversorgung unserer Produktion<br />

sicherstellen. Bei der Belieferung<br />

unserer Kunden kam es<br />

zum Glück aber nur in wenigen<br />

material+technik möbel 02|03|20 7


Fokus<br />

Die Corona-Pandemie<br />

hat das Home-Office<br />

wiederbelebt:<br />

Mit „Fläpps Sekretär“<br />

bietet Ambivalenz eine<br />

Micro-Living-Lösung,<br />

die nach getaner Arbeit<br />

einfach an die Wand<br />

weggeklappt wird.<br />

The corona pandemic<br />

has revived working<br />

from home: Ambivalenz’s<br />

“Fläpps Secretary”<br />

is a micro living<br />

solution which can<br />

simply be folded back<br />

into the wall after your<br />

work is done.<br />

Photo: Ambivalenz<br />

Gleich mit drei Ereignissen sieht sich die Büromöbelindustrie in diesem<br />

Jahr konfrontiert. Alle drei haben und werden in der Branche ihre Spuren<br />

hinterlassen und laut Prognosen von Experten den Industriezweig nachhaltig<br />

verändern. Während die Corona-Pandemie durch die vermehrte Home-<br />

Office-Tätigkeit einem Teil der Branche einen Umsatzzuwachs beschert hat,<br />

müssen die Unternehmen seit April den neuen Arbeitsschutzanforderungen<br />

Rechnung tragen und sich auf die Orgatec im Oktober vorbereiten.<br />

Auf den ersten Blick sehen die Perspektiven<br />

für die Büromöbelindustrie<br />

vielversprechend aus. Für mehrere<br />

Monate arbeiteten die Mitarbeiter<br />

von Unternehmen und<br />

Institutionen während der Corona-<br />

Pandemie im Home-Office. Laut einer<br />

repräsentativen Umfrage des<br />

22 material+technik möbel 02|03|20<br />

DIW-Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

hatten Mitte April<br />

35 Prozent der Befragten teilweise<br />

oder vollständig von zu Hause aus<br />

gearbeitet. Vor allem Beschäftigte<br />

mit höheren Einkommen und höherer<br />

Bildung konnten laut DIW ins<br />

Home-Office wechseln.<br />

Desk-Sharing gestaltet sich mit<br />

dem Arbeitsplatzmanagementsystem<br />

„iotspot“, das in Tischanschlussfeldern<br />

von Bachmann<br />

integriert ist.<br />

Desk sharing using the workspace<br />

management system<br />

integrated into the Bachmann<br />

desk connection panels.<br />

Photo: Bachmann<br />

Mit den neuen Hubsäulen<br />

„DD05“ hat Okin eine wirtschaftliche<br />

Antriebslösung für<br />

höhenverstellbare Schreibtische<br />

entwickelt.<br />

With its new “DD05” lifting<br />

columns Okin has developed an<br />

economical drive solution for<br />

height-adjustable desks.<br />

Photo: Dewert/Okin<br />

Home-Office gewünscht<br />

Es gibt sogar Überlegungen und<br />

Initiativen seitens der Politik, das<br />

Recht auf die Arbeit von zu Hause<br />

aus in den Arbeitsverträgen zu verankern.<br />

Eine weitere Studie von<br />

Google Surveys unter Internetnutzern<br />

ergab, dass rund zwei Drittel<br />

der Unternehmensmitarbeiter<br />

auch weiterhin im Home-Office arbeiten<br />

wollen. Während der Krise<br />

hatten 39 Prozent der Befragten<br />

mehrmals pro Woche von zuhause<br />

aus gearbeitet, rund 26 Prozent besuchten<br />

gar nicht das Büro und arbeiteten<br />

komplett im Home-Office.<br />

Von der plötzlichen Rolle des<br />

Home-Office konnte die Büromöbelindustrie<br />

allerdings nicht uneingeschränkt<br />

profitieren, wie eine<br />

Anfrage von material+technik möbel<br />

beim Industrieverband Büround<br />

Arbeitswelt e.V. (IBA) in Wiesbaden<br />

ergab. Laut Angaben von<br />

Barbara Schwaibold (Pressespecherin)<br />

machte sich bei den Unter­


Fokus<br />

Schneller Hygieneschutz: Sedus hat für Großraumbüros und<br />

Doppelarbeitsplätze einen Aerosol-Aufsatz aus Plexiglas für sein<br />

Sichtschutzsystem „se:wall“ entwickelt.<br />

Quick hygiene protection: Sedus has developed an plexiglass<br />

aerosol add-on element for open-plan offices and double workstations<br />

that can be attached to its privacy screen element “se:wall”.<br />

Photo: Sedus<br />

Das Büroprogramm „Creva“ von Kusch & Co by Novystyl trägt dem<br />

Trend zu mehr Flexibilität im Büro Rechnung, indem es sich an<br />

wechselnde Arbeitsumgebungen und Anforderungen einstellen<br />

lässt.<br />

The “Creva” office collection of Kusch & Co by Novystyl looks to<br />

give an answer to the trend towards more flexibility in office spaces<br />

by providing options to adapt it to varying workplace conditions<br />

and requirements.<br />

Photo: Kusch & Co<br />

nehmen vor allem die Nachfrage<br />

nach ergonomischen Drehstühlen<br />

für die Homeoffices positiv bemerkbar.<br />

Sie wurden hauptsächlich<br />

über den Fachhandel sowie über<br />

die Shops der Hersteller bestellt.<br />

Profitieren konnten dabei offenbar<br />

vor allem Unternehmen, die mit einem<br />

Schnelllieferprogramm aufwarten<br />

konnten. Also Unternehmen<br />

wie die Firma Krieg in Heimsheim,<br />

die in dieser Zeit die Lieferung<br />

von kompletten Arbeitsplätzen binnen<br />

48 Stunden bewarb.<br />

Vieles deute nach Ansicht des IBA<br />

darauf hin, dass agile Arbeitsformen<br />

in den Unternehmen schneller<br />

etabliert werden, als dies ohne die<br />

Erfahrungen der letzten Wochen<br />

der Fall gewesen wäre.<br />

Heimbüros stärker nachgefragt<br />

Nicht ganz so optimistisch zeigt sich<br />

die jüngste Studie des Marktforschungsinstituts<br />

Marketmedia24.<br />

Die Kölner Marktforscher gehen davon<br />

aus, dass die Umsatzentwicklung<br />

im Inland für Büromöbel in den<br />

Jahren 2020 und 2021 nicht mehr<br />

an das Wachstum der letzten Jahre<br />

anknüpfen kann. Laut ihrer Analyse<br />

gaben die Deutschen seit 2014 pro<br />

Kopf gut 14 Prozent mehr für Büromöbel<br />

aus. Jahr für Jahr habe die<br />

Nachfrage zugelegt. Wie der IBA<br />

geht auch Marketmedia24 davon<br />

aus, dass die Ausgaben für Home­<br />

Office-Arbeitsplätze steigen werden,<br />

allerdings werde sich auch das<br />

Ausgabeverhalten bei privaten und<br />

geschäftlichen Einkäufen insgesamt<br />

verringern, denn Kostenorientierung<br />

werde künftig an oberster<br />

Stelle stehen. Die Kölner Marktforscher<br />

erwarten zugleich, dass vor<br />

dieser Prämisse der Online-Handel<br />

weiter zulegen wird. Der Abstand<br />

Büromöbelumsatz schrumpft<br />

Wie die Pressesprecherin zugleich<br />

unterstreicht, konnte dieser Nachfrageanstieg<br />

allerdings nicht die gesunkene<br />

Nachfrage nach Büroausstattungen<br />

ausgleichen. „Wir gehen<br />

davon aus, dass die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie<br />

mindestens so gravierend sein<br />

werden, wie die der Finanzkrise vor<br />

gut zehn Jahren. Diese führte im<br />

Jahr 2009 zu einem Umsatzrückgang<br />

von 23 Prozent“, informiert<br />

Schwaibold. Gleichzeitig sieht die<br />

Interessenvertretung der deutschen<br />

Büromöbelindustrie auch<br />

Chancen: „Mittelfristig gehen wir<br />

davon aus, dass die Büroeinrichtungsbranche<br />

von der jetzt beginnenden<br />

Diskussion um eine Veränderung<br />

der Arbeitswelt profitieren<br />

wird“, sagt die Pressesprecherin.<br />

Steh-Sitz-Arbeitsplätze halten verstärkt Einzug in die Bürowelt: Mit seinen höhenverstellbaren Tischund<br />

Sitzlösungen bringt Flokk mehr Bewegung in den Arbeitstag.<br />

Standing-sitting workstations are becoming increasingly more common in offices: Providing height-adjustable<br />

desk and sitting solutions, Flokk help keep your working day dynamic and active. Photo: Flokk<br />

material+technik möbel 02|03|20 23


Macher & Märkte<br />

„Nach der Krise kommt<br />

die Erholung“<br />

Die zukünftige Marktentwicklung bei dekorativen Oberflächen steht Jahr<br />

für Jahr im Fokus der „Decorative Surfaces Conference“. Aufgrund des<br />

Coronavirus wurde die für März geplante Konferenz in den Oktober<br />

dieses Jahres verlegt. Um unsere Leser dennoch über die neuesten Daten<br />

und künftigen Perspektiven informieren zu können, sprachen wir mit<br />

Dr. Philipp Sauter von AFRY, der diese Daten auf der Konferenz im März<br />

präsentieren wollte.<br />

mt: Herr Dr. Sauter, in den vergangenen<br />

Jahren sind Sie als Referent<br />

des Consultingunternehmens<br />

Pöyry aufgetreten. Gab es<br />

eine Namensänderung?<br />

Sauter: Im November vergangenen<br />

26 material+technik möbel 02|03|20<br />

Jahres wurde aufgrund der Fusion<br />

der beiden Ingenieurs- und Beratungsunternehmen<br />

ÅF und Pöyry<br />

der Name in AFRY geändert. Bereits<br />

im Februar 2019 hatten sich die<br />

beiden Unternehmen mit jeweils<br />

10.500 und 5.500 weltweiten Mitarbeitern<br />

zusammengeschlossen,<br />

um in nunmehr fünf Divisionen unterschiedlichen<br />

Industrien ihre umfassenden<br />

Serviceleistungen anbieten<br />

zu können.<br />

mt: Die Marktbeobachtung im<br />

Oberflächensegment ist dabei<br />

offenbar ein wesentlicher Aufgabenbereich<br />

der Arbeit von AFRY<br />

geblieben, wie die Teilnehmer<br />

der Oberflächenkonferenz im Oktober<br />

in Wien feststellen werden<br />

können.<br />

Sauter: Mit einem starken Partner<br />

im Rücken können wir nun mit<br />

mehr Mitarbeitern auf einem breiteren<br />

Fundament global Märkte<br />

und Produkte analysieren und unsere<br />

Kunden strategisch beraten.<br />

mt: In Ihrem Vortrag auf der<br />

„Decorative Surfaces Conference“<br />

im März hätten Sie sicher-


Macher & Märkte<br />

Dr. Philipp Sauter informiert die<br />

Teilnehmer der „Decorative<br />

Surfaces Conference“ regelmäßig<br />

über die Marktentwicklung.<br />

Dr Philipp Sauter regularly<br />

informs participants at the<br />

“Decorative Surfaces Conference”<br />

about market developments.<br />

Photo: Fischer<br />

lich den Teilnehmern wieder die<br />

jüngsten Marktdaten des Vorjahres<br />

präsentieren können. Nun<br />

steht der Vortrag im Oktober auf<br />

der Agenda. Vermutlich allerdings<br />

mit neuen Prognosen, oder?<br />

Sauter: Aktuell analysieren wir die<br />

Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />

auf den Oberflächenmarkt und<br />

passen unsere ursprünglichen Prognosen<br />

der Entwicklung an, allerdings<br />

wird diese regional teilweise<br />

sehr unterschiedlich ausfallen.<br />

„2019 stagnierte weltweit<br />

die Nachfrage“<br />

mt: Wir werden am Ende dieses<br />

Interviews auf die veränderten<br />

Prognosen zu sprechen kommen,<br />

aber zunächst möchte ich Sie bitten,<br />

die Entwicklung des vergangenen<br />

Jahres aufzuzeigen. Zu<br />

welchen Erkenntnissen sind Sie<br />

bei Ihren Analysen gekommen?<br />

Sauter: Weltweit ermittelten wir<br />

für 2019 eine stagnierende bis leicht<br />

rückläufige Nachfrageentwicklung<br />

bei Oberflächenmaterialien. Während<br />

papierbasierte Oberflächen ihre<br />

Position weitestgehend halten<br />

konnten, stellten wir bei anderen<br />

Oberflächen einen Rückgang fest.<br />

Die Gründe hierfür waren vielfältig<br />

und für die einzelnen Segmente unterschiedlich.<br />

Während wir weltweit<br />

einen weiteren Anstieg bei<br />

Selbstbaumöbeln sowie bei Küchen<br />

feststellten, bewegte sich die<br />

Entwicklung bei aufgebauten Möbeln<br />

in den einzelnen Ländern zwischen<br />

leichtem Wachstum und<br />

Rückgang. Speziell in Westeuropa<br />

stellten wir aber eine rückläufige<br />

Dekorpapiernachfrage und einen<br />

Rückgang bei bedrucktem Dekorpapier<br />

fest. Die Herstellung von Holzwerkstoffplatten<br />

stagnierte bzw.<br />

war sogar in einzelnen Ländern<br />

eher rückläufig<br />

mt: Stellten Sie bei Ihrer Untersuchung<br />

auch Bereiche mit Wachstum<br />

fest?<br />

Sauter: Die Entwicklungen unterscheiden<br />

sich nach Region und Produkt.<br />

Beispielsweise in Osteuropa<br />

haben wir im letzten Jahr einen Anstieg<br />

in der Dekorpapiernachfrage<br />

feststellen können. Bei Betrachtung<br />

auf Produktebene ermittelten wir<br />

oft gegenläufige Entwicklungen,<br />

material+technik möbel 02|03|20 27


Produkte & Konzepte<br />

Virtuelle Maschinenschau<br />

Die neuesten Maschinentechnologien stehen seit Monaten in den Startlöchern.<br />

Nachdem mit der Holz-Handwerk und der Xylexpo zwei wichtige Branchenmessen<br />

aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen sind, präsentiert der<br />

italienische Maschinenriese SCM die Neuentwicklungen nun virtuell auf einer<br />

„Live Show“ Ende Juni.<br />

Der italienische Maschinenriese<br />

SCM ist mit seinen Holzbearbeitungsmaschinen<br />

sowohl im Bereich<br />

der Handwerkermaschinen<br />

als auch im industriellen Sektor unterwegs.<br />

Für die Präsenz auf der<br />

Holz-Handwerk Mitte März in Nürnberg<br />

hatte das Unternehmen eine<br />

Reihe von neuen Stationärmaschinen<br />

sowie automatisierte Lösungen<br />

für Tischler und Schreiner präsentiert.<br />

Durch die komplette Streichung der<br />

Messe für 2020 konnten diese<br />

Neuentwicklungen dadurch einem<br />

breiten Fachpublikum nicht vorgestellt<br />

werden. Die neuen Maschinen<br />

und Anlagen für die Möbelindustrie<br />

sowie für verwandte Zweige<br />

wie den Holzbau hätte SCM<br />

eigentlich im Mai auf der Xylexpo in<br />

Mailand vorstellen sollen. Doch<br />

durch die Verschiebung dieser<br />

Fachmesse auf Mitte November<br />

können die Neuentwicklungen nun<br />

erst sechs Monate später der internationalen<br />

Einrichtungsindustrie<br />

vorgestellt werden und dann auch<br />

erst ihre Früchte tragen.<br />

Darauf wollte der italienische Maschinenbauer<br />

offenbar nicht warten<br />

und lädt die Branche nun vom 30.<br />

Juni bis 2. Juli zu einer virtuellen<br />

„SCM Live Show“ ein. An diesen<br />

Tagen werden von dem 2.000 m 2<br />

großen Technologgy Center in<br />

Rimini sowie den anderen italienischen<br />

Niederlassungen des Unternehmens<br />

aus die zahlreichen Neuentwicklungen<br />

für Handwerk und<br />

Industrie nun online durch Live-Vorführungen<br />

zu sehen sein.<br />

Weltpremieren in allen<br />

Produktbereichen<br />

Neben den Live-Schaltungen zur<br />

Vorführung der neuen Technologien<br />

werden Webinare mit SCM-Experten<br />

sowie Talkshows zu den wichtigen<br />

Markttrends vorgeführt. Auf<br />

der Agenda, zu der sich Interessierte<br />

auf der Website des Unternehmens<br />

anmelden können, stehen<br />

neue Maschinen und Anlagen für<br />

die Einrichtungsindustrie, den Holzhausbau,<br />

die Fenster- und Türenindustrie<br />

sowie Technologien für die<br />

Herstellung von LVT-Bodenbelägen.<br />

Die Live-Show dürfte schon allein<br />

deshalb auf großes Interesse stoßen,<br />

da das Unternehmen auf ihr<br />

eine Reihe von Weltpremieren feiert<br />

und sich im Rahmen von Demo-<br />

Vorführungen auch über die neuen<br />

Software-Updates informieren<br />

kann, mit denen das Unternehmen<br />

seine Philosophie einer „smart and<br />

human“ Fabrik unter Beweis stellt.<br />

Mit der Organisation einer virtuellen<br />

Messe will der italienische Maschinenkonzern<br />

nicht zuletzt beweisen,<br />

welche Möglichkeiten und<br />

Potenziale in den jüngsten Fertigungs-<br />

und Software-Technologien<br />

stecken und dass diese weiter optimiert<br />

werden.<br />

Unter anderem steht ein Talk zum<br />

Thema „Digital Integrated Woodworking<br />

Process“ auf dem Programm,<br />

der zeigen soll, wie Software<br />

und Dienstleistungen von<br />

SCM den Kunden in allen Prozessphasen<br />

der Möbelherstellung unterstützen<br />

können: von der Planung<br />

und Datenaufbereitung für<br />

die Produktion auf der Maschine<br />

über die Überwachung der Produktion<br />

bis hin zur Wartung und zum<br />

Kundendienst.<br />

Zu den Highlights der Veranstaltung<br />

wird aber auch die Smart & Human<br />

Factory zählen, die auf der Ligna<br />

2019 erstmals<br />

vorgestellt wurde<br />

und inzwischen<br />

weitere<br />

Auf seiner „virtuellen“ Messe<br />

führt SCM auch die weiterentwickelte<br />

Software sowie die<br />

digitalen Services für Anwender<br />

vor.<br />

At its “virtual” trade fair, SCM<br />

will also be demonstrating<br />

advanced software and digital<br />

services for users.<br />

Vorteile für die Möbelindustrie bietet.<br />

Die neue Version bietet u.a. eine<br />

erhöhte Produktivität und Flexibilität<br />

der Plattenbearbeitungsprozesse,<br />

eine Reduzierung von Abfall<br />

und Verschwendung und optimiert<br />

die Qualität des Endprodukts auch<br />

bei den empfindlichsten Materialien.<br />

Die neue Version besteht aus<br />

flexiblen automatisierten Zellen mit<br />

modularem Aufbau, die durch anthropomorphe<br />

Roboter integriert und<br />

selbstfahrende intelligente Shuttles<br />

miteinander verbunden sind.<br />

38 material+technik möbel 02|03|20<br />

Neben dem Bearbeitungszentrum Morbidelli „X400“ stellt SCM<br />

Ende Juni mit der „X200“ eine kleinere Nesting-Anlage vor.<br />

In addition to the Morbidelli “X400” machining center, SCM is<br />

introducing a smaller nesting system, the “X200”.<br />

Automatisierung und<br />

höchste Flexibilität<br />

Weltpremiere feiert auch die Winkelaufteilsäge/Plattensäge<br />

„Gabbiani<br />

a2“, die für alle Anforderungen<br />

der Massenproduktion, aber auch<br />

für die Losgröße-Eins konzipiert<br />

wurde. Flexibilität heißt auch die<br />

Prämisse bei den Kantenanleimsystenen,<br />

wo mit der „Stefani<br />

Cell“ spezielle Lösungen für die


Macher & Märkte<br />

„Covid-19 beschleunigt<br />

die Dezentralisierung der<br />

Fertigung“<br />

Vor Kurzem hat der Dekordrucker Interprint die Investition in eine dritte<br />

Digitaldruckmaschine bekannt gegeben. Das Arnsberger Unternehmen hatte<br />

2015 als erstes in den industriellen Digitaldruck investiert. Auch Marcus<br />

Timson ist auf diesem Gebiet Vorreiter, denn er lancierte zusammen mit<br />

Frazer Chesterman im Jahr 2014 unter dem Namen InPrint die erste Digitaldruckmesse.<br />

material+technik möbel sprach mit Timson über den aktuellen<br />

Stellenwert der Technologie und wollte von ihm wissen, ob Digitaldruck<br />

inzwischen den Durchbruch geschafft hat.<br />

40 material+technik möbel 02|03|20<br />

mt: Herr Timson, 2014 veranstalteten<br />

Sie zusammen mit Frazer<br />

Chesterman in Hannover mit der<br />

InPrint die erste Digitaldruckmesse.<br />

2019 haben Sie die Messe<br />

jedoch an den Messeveranstalter<br />

veräußert und zusammen mit<br />

Chesterman die Firma FM Future<br />

gegründet. Welche Ziele verfolgt<br />

diese Firma?<br />

Timson: Der Name beinhaltet unsere<br />

beiden Vornamen Frazer und<br />

Marcus und mit dem Zusatz Future<br />

wollen wir zum Ausdruck bringen,<br />

dass wir die Branche auf dem Gebiet<br />

der Oberflächenveredelung in<br />

die Zukunft führen wollen. Letztlich<br />

handelt es sich um eine strategische<br />

Kommunikations- und Eventberatung,<br />

die gerade aktuell die<br />

Vorteile des Internet nutzt und beispielsweise<br />

mit FuturePrint eine<br />

Online-Content-Plattform für fortschrittliche<br />

Drucktechnologien erweitert<br />

wurde.<br />

mt: Welche Aktivitäten stehen<br />

hier auf dem Programm?<br />

Timson: Anfang und Ende April<br />

haben wir beispielsweise zwei<br />

Webinare mit internationalen<br />

Teil nehmern zum Thema Digitaldruck<br />

durchgeführt und freuen<br />

uns darüber, dass wir hierfür<br />

material+technik möbel als Medienpartner<br />

gewinnen konnten. Vom<br />

2. bis zum 4. Juni hatten wir dann<br />

den „FuturePrint Virtual Summit“<br />

Anfang Juni führte Timson eine mehrtägige virtuelle Konferenz mit<br />

internationalen Teilnehmern durch.<br />

At the beginning of June, Timson held a virtual conference with<br />

international participants lasting several days.<br />

veranstaltet, eine Online-Konferenz,<br />

die sich mit allen Fragen rund<br />

um den Digitaldruck befasste.<br />

„Über 1.500 Interessenten bei<br />

unserem Digitaldruck-Gipfel“<br />

mt: Wie war die Resonanz auf<br />

diesen „Digitaldruck-Gipfel“?<br />

Timson: Angesichts der Tatsache,<br />

dass die Corona-Pandemie das<br />

wirtschaftliche Leben weitgehend<br />

lahmlegt, werden Online-Konferenzen<br />

als willkommene Chance gesehen,<br />

den Horizont zu erweitern und<br />

um strategische Investitionen zu<br />

planen. Dies bestätigt auch unsere<br />

Bilanz: An den drei Konferenztagen<br />

informierten 73 Experten aus Europa<br />

und den USA in 39 verschiedenen<br />

Sitzungen und Präsentationen<br />

die über 1.500 zugeschalteten Teilnehmer<br />

aus 65 Ländern, wobei die<br />

meisten Interessenten aus den<br />

USA, Großbritannien, Deutschland<br />

und den Niederlanden stammten.<br />

Insgesamt wurden auch über 3.200<br />

Einzelsitzungen durchgeführt.<br />

mt: Sie hatten mit FM Future von<br />

Anfang an bereits stark auf<br />

online-Aktivitäten gesetzt. Wurde<br />

diese Informationsmöglichkeit<br />

auch schon in der Zeit vor der<br />

Corona-Krise genutzt?<br />

Timson: Wir haben eine Online-<br />

Fangemeinde von über 12.000 Personen,<br />

denen wir praxisorientierte<br />

und hilfreiche Inhalte bieten. Diese<br />

erstrecken sich von Praxiserfahrungen<br />

im Umgang mit Inkjet-Druck bis<br />

hin zu Fertigungsfragen. Indem wir<br />

unseren Followern interessante Inhalte<br />

bieten, bringen wir sie auch<br />

mit neuen Möglichkeiten in Kontakt<br />

und dies ist für alle wertvoll. Unsere<br />

Philosophie lautet „Klarheit und<br />

Richtung in einer turbulenten Welt“,<br />

denn wir wollen die Branche gerade<br />

in dieser stressigen Zeit informieren<br />

und inspirieren.<br />

„Covid-19 hat den Wandel<br />

beschleunigt“<br />

mt: Sicherlich erhielten Sie auf<br />

dem „Virtual Summit“ einen guten<br />

Einblick in die aktuelle Lage<br />

der Digitaldruckbranche. Sehen<br />

die Protagonisten weiterhin optimistisch<br />

in die Zukunft oder hat<br />

sich das Blatt durch Corona gewendet?<br />

Timson: Tintenstrahldrucker im traditionellen<br />

kommerziellen Papierdruck<br />

und im Großformatgrafikdruck<br />

wurden am härtesten von der<br />

Krise betroffen, jedoch sind die industriellen<br />

Tintenstrahldrucker, insbesondere<br />

für Verpackungen und<br />

Dekorationen, nach wie vor stark<br />

und Projekte werden weiterentwickelt.<br />

mt: Wie lässt sich dies erklären?<br />

Timson: Zum einen sind diese Projekte<br />

langfristig eingeplant, zum anderen<br />

ist das Interesse an digitaler

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