SOCIETY 377
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SOCIETY
Vom Bodybuilder
zum Politiker
Mit seinen 72 Jahren hat Arnold Schwarzenegger
vieles erreicht. Vom berühmtesten Bodybuilder
der Welt zum Hollywoodstar, Politiker,
Umweltaktivisten und politischen Berater –
Ein wahrgewordener „American Dream“.
In seiner Biografie „Total Recall – die
wahre Geschichte meines Lebens“, die
2012 erschien, erzählt er von Höhen
und Tiefen, von gefloppten Filmen
und Hollywood Hits, persönlichen
Triumphen und privaten Niederlagen,
politischen Errungenschaften und
rhetorischen Fehlschlägen.
Als zweiter Sohn von Gustav und Aurelia
Schwarzenegger wurde er am 30.
Juli 1947 in Thal, einem kleinen Dorf in
der Steiermark, geboren. Im Österreich
der Nachkriegszeit wuchs er in einfachsten
Verhältnissen auf. Seinem um
ein Jahr älteren Bruder Meinhard stand
Arnold in jungen Jahren sehr nahe, die
Beziehung war aber auch von einem
durch den Vater angestachelten, brüderlichen
Konkurrenzkampf geprägt.
Körperliche Arbeit machte Schwarzenegger
schon immer Spaß, deshalb
schlugen seine Eltern einen Berufsweg
als Handwerker oder Polizist vor. Er
hingegen hatte bereits damals andere
Pläne: „Irgendwie hatte sich in mir der
Gedanke festgesetzt, dass ich nach
Amerika gehen würde. Ich hatte keine
konkreten Vorstellungen. Einfach….
Amerika“, erinnert sich Schwarzenegger
in seiner Biografie.
Zum ersten Mal mit dem Bodybuilding
in Berührung kam er, als ein Freund
ihn zu einem Wettbewerb mitnahm.
Als Jugendlicher trat Schwarzenegger
dann der Athletik Union Graz bei, seinen
ersten Bodybuilding-Wettbewerb
bestritt er in einem Bierzelt. Es folgte
eine spannende Zeit beim Militär, wo
er beinahe einen Panzer ruinierte und
ein Panzerrennen initiierte, welches
schließlich auch auschlaggebend für
die Genehmigung der von ihm beantragten
frühzeitigen Entlassung aus
dem Militär war. Bald konnte er internationale
Bodybuilding-Titelgewinne
verbuchen, die ihm Magazincover und
Jobangebote einbrachten. Er zog nach
München, um als Leiter eines Fitnessstudios
zu arbeiten. Nach seinem
zweiten Sieg beim Mister Universum
Wettkampf in London, wurde er vom
damaligen Königsmacher der Bodybuilding-Szene,
Joe Weider, nach Amerika
eingeladen. Weider bot ihm an, für
ein Jahr lang sein Leben in Kalifornien
zu finanzieren und ihn zu trainieren.
ANFÄNGE IN KALIFORNIEN
Die Unterschiede von L.A. zu Graz oder
München waren natürlich enorm, an
vieles musste er sich erst langsam
gewöhnen, als er 1968 endlich in den
USA ankam. Joe Weider wurde nicht
nur im Sportbereich zu seinem Mentor.
Er nahm ihn auf Geschäftsreisen mit,
erzählte ihm über Kunst und Antiquitäten
und weckte so seinen Unternehmergeist.
Schwarzenegger hatte bald
auch seine erste Geschäftsidee – mit
dem Verkauf und Versand von Broschüren
über Bodybuilding erarbeitete er
sich einen guten Zuverdienst, musste
nach kurzer Zeit sogar einen Sekretär
einstellen. Sein Lebensstandard stieg
und er konnte sogar etwas Geld investieren,
stets mit dem Ziel vor Augen
„reich zu werden, und zwar so schnell
wie möglich“, wie er in seinem Buch
betont. Auch im Bodybuilding konnte
er weiterhin zahlreiche Siege feiern. „Im
Bodybuilding war ich der König, aber im
Alltag in Los Angeles war ich nur einer
von vielen Einwanderern, die versuchten
Englisch zu lernen und sich ihren
Lebensunterhalt zu verdienen“, erinnert
er sich. Arnold belegte neben seiner
Arbeit und dem Training Englisch- und
später auch Betriebswirtschafts-,
Geschichts-, und Mathematikkurse an
verschiedenen Colleges. 1971 musste er
den Verlust seines Bruders Meinhard,
mit dem er in den Jahren zuvor nur
wenig Kontakt hatte, verkraften. Nur
ein Jahr später verstarb sein Vater an
den Folgen eines Schlaganfalls. „Ich war
geschockt und wie gelähmt“, heißt es in
seiner Biografie. Doch Gefühle zeigen
lag ihm nicht. Er konzentrierte sich
weiter auf seine Karriere, wollte aber
gleichzeitig auch unbedingt für seine,
in Österreich lebende, Mutter da sein.
Eine besonders enge Beziehung baute
er zu dieser Zeit auch zu seinem Neffen
Patrick auf.
Fotos: Wiener Staatsoper, Michael Pöhn
COVERSTORY
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