asphalt 04/20
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55. Jahrgang<br />
4 |<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
J u n i – J u l i<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />
Fördermöglichkeiten<br />
Emissionsuntersuchung<br />
A81: In nur einer<br />
Nacht<br />
WITOS Paving Docu<br />
DIGITALE DOKUMENTATION<br />
VON ASPHALTBAUSTELLEN
Homberg/<br />
Nieder-Ofleiden,<br />
Deutschland<br />
14. bis 17.<br />
April <strong>20</strong>21<br />
(Mi.–Sa.)<br />
Tel. + 49 7229 606-29, info@geoplangmbh.de<br />
www.steinexpo.de
Meinung<br />
3<br />
Der Ruf<br />
nach dem Staat<br />
Oliver Nohse,<br />
Präsident des DAV<br />
Quelle: Eurovia<br />
In der aktuellen Krisensituation werden die Rufe nach staatlichen Hilfen lauter. Von den Fluggesellschaften<br />
bis hin zur Automobilindustrie: Überall soll der Staat die eingebrochene Nachfrage stützen.<br />
Nur der Bausektor ist noch still. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass Bauleistungen eine der großen<br />
Stützen der Binnennachfrage sind. Aber warum sollte die Bauwirtschaft auch jammern? Schließlich<br />
hat der Bund mit dem Investitionshochlauf in den vergangenen Jahren die Investitionen in die Bundesverkehrswege<br />
ausgeweitet und ein Gesamtvolumen von knapp 81 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.<br />
Zudem planten die Kommunen laut der Prognose der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände<br />
zu den Kommunalfinanzen <strong>20</strong>19 bis <strong>20</strong>22 ihre Investitionstätigkeit weiter auszubauen.<br />
Aufgrund der positiven konjunkturellen Gesamtsituation und<br />
steigender (Gewerbesteuer-)Einnahmen sollten sich allein die<br />
Bauinvestitionen auf über 30 Mrd. Euro bis <strong>20</strong>22 erhöhen.<br />
Überall soll der Staat die<br />
eingebrochene Nachfrage stützen.<br />
Nur der Bausektor ist noch still.<br />
Nicht nur die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dieses<br />
Stimmungsbild jedoch mittlerweile gekippt. Bereits Ende <strong>20</strong>19<br />
hatte der Straßenbau mit einer rückläufigen Ausschreibungssituation<br />
zu kämpfen. Während damals vor allem ein Rückgang auf Bundesebene aufgrund der Umstellung<br />
der Auftragsverwaltung der Länder auf die Autobahn GmbH des Bundes, der sich daraus<br />
ergebenden Umstrukturierungen auf Landesebene sowie einer teils bewussten Nachfragesteuerung<br />
(durch Zurückhalten von Aufträgen) durch die Straßenbauverwaltungen aufgrund vermeintlich zu<br />
hoher Baupreise ausschlaggebend waren, rücken heute die Städte und Gemeinden als Hauptauftraggeber<br />
der Bauindustrie mehr und mehr in den Fokus. Immerhin entfallen 42 % der Straßenbauausgaben<br />
auf die Gemeinden.<br />
Wichtig ist jetzt, dass ein kontinuierlicher Projekt-Deal-Flow auf allen Ebenen sichergestellt wird.<br />
Darüber hinaus muss die öffentliche Hand wieder in die Lage versetzt werden, Projekte schneller<br />
auf den Markt zu bringen. Stichworte sind hier u. a. die Aufstockung von Personal, Voraussetzungen<br />
für mobiles Arbeiten sowie die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen, u. a. für kollaboratives<br />
Arbeiten in Projektteams (Stichwort: Building-Information Modelling). Und nicht zuletzt müssen die<br />
Kommunen durch Bund und Länder unterstützt werden.<br />
Mit dem nun beschlossenen Konjunkturpaket besteht die Hoffnung, dass sowohl die Investitionstätigkeit<br />
der Kommunen gesichert als auch durch ein Vorziehen von Projekten auf Bundesebene<br />
der rückläufige Auftragseingang auf Jahressicht teilweise ausgeglichen wird. Alles mit dem Ziel, den<br />
Bau als Motor der Inlandsnachfrage intakt zu halten!<br />
Es grüßt Sie<br />
Ihr Oliver Nohse<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
4 Inhalt<br />
ZUM TITELBILD<br />
A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />
Bild: © Joseph Vögele AG<br />
WITOS Paving Docu<br />
DIGITALE DOKUMENTATION<br />
WITOS Paving Docu –<br />
VON ASPHALTBAUSTELLEN<br />
Digitale Dokumentation von<br />
Asphaltbaustellen<br />
Mit WITOS Paving Docu ergänzt der Weltmarktführer<br />
VÖGELE zwei seiner bisherigen<br />
Baustellen-Lösungen: das kontaktlose Temperatur-Messsystem<br />
RoadScan, mit dem sich die<br />
Einbautemperatur flächendeckend überwachen<br />
lässt, und die Telematiklösung WITOS<br />
Paving Plus, mit der sämtliche Prozesse von<br />
der Mischanlage bis zum Einbau in Echtzeit<br />
koordiniert und aktiv optimiert werden<br />
können. WITOS Paving Docu setzt genau<br />
dazwischen an: Die Lösung richtet sich<br />
speziell an Bauunternehmen, die über die<br />
Einbautemperatur hinaus zusätzliche Daten<br />
erfassen und auswerten möchten, aber nicht<br />
den vollen Umfang von WITOS Paving Plus<br />
inklusive Prozessoptimierung benötigen.<br />
46<br />
Baureportage<br />
Mit großen Schritten geht die B31neu<br />
ihrer Fertigstellung entgegen. In den<br />
vergangenen Monaten wurden die<br />
Fahrbahndecken im Tunnel Waggershausen<br />
eingebaut.<br />
Von Joachim Marholdt<br />
www.voegele.info<br />
Fachzeitschrift für Herstellung<br />
und Einbau von Asphalt<br />
Organ von:<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />
Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
40<br />
Quelle: Benninghoven<br />
Emissionsuntersuchungen<br />
Im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />
Untersuchung<br />
ist es gelungen,<br />
neue Erkenntnisse hinsichtlich<br />
der Emissionen,<br />
welche an einer Asphaltmischanlage<br />
entstehen,<br />
zu gewinnen.<br />
Von Prof. Lars Draack<br />
und Johannes Jung<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Inhalt<br />
5<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
12 Fördermöglichkeiten<br />
Mit dem Förderprogramm<br />
„Energieeffizienz<br />
in der Wirtschaft“<br />
bietet der Bund eine<br />
Möglichkeit zur Förderung<br />
von Energieeffizienzmaßnahmen<br />
in<br />
Unternehmen.<br />
Quelle: Gicon<br />
Von Falk Wittmann<br />
und Clemens Schmitt<br />
Quelle: Mahrholdt<br />
Meinung<br />
Der Ruf nach dem Staat Von Oliver Nohse 03<br />
Aktuell<br />
Nachrichten 06<br />
Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
Flexible und attraktive Möglichkeiten für Asphaltmischanlagen<br />
Von Falk Wittmann und Clemens Schmitt 12<br />
Menschen<br />
Wennemar Gerbens ist gestorben Von Elfriede<br />
Sauerwein-Braksiek und Michael Rohleder 18<br />
Mario Jentzsch verstärkt Nordbit 18<br />
Haghsheno im Beirat 19<br />
Ralf Schär als Vorsitzender gewählt 19<br />
Neuer Geschäftsführer in Egglkofen <strong>20</strong><br />
FIEC mit neuem Führungsduo <strong>20</strong><br />
Termine<br />
Kalender 21<br />
Intern<br />
Die ganze Vielfalt der Asphaltbranche mit einem<br />
Klick 22<br />
Vorankündigung: DAV-Radladerfahrseminar 23<br />
Technik<br />
„Wir helfen guten Einbauteams,<br />
noch besser zu werden“ 24<br />
Carbon Footprint der Asphaltbranche –<br />
Verbesserungschance mit SMA Von Dr. Gonzalo Oroz<br />
und Stefan Schulz 26<br />
Gelungene Kombination 31<br />
Wenn die großen Jungs das Sagen haben 33<br />
Asphalteinbau auf höchstem Niveau 36<br />
Künstliche Intelligenz für bessere Straßen 38<br />
Emissionsuntersuchung an Asphaltmischanlagen –<br />
neue Forschungsergebnisse Von Prof. Lars Draack<br />
und Johannes Jung 40<br />
In nur einer Nacht: Asphalterneuerung auf der A81<br />
Von Gerhard Gebhards 42<br />
Erfolgreicher Bauabschluss – trotz Coronakrise 45<br />
Asphalteinbau unter besonderen Bedingungen<br />
Von Joachim Mahrholdt 46<br />
Neue Fräswerkzeuge für die Bodenstabilisierung 47<br />
Einkaufsführer<br />
Produkte für Profis 48<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />
Buchtipp: Straße der Romanik 51<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
6 Aktuell<br />
Steinexpo <strong>20</strong>21<br />
Steinexpo findet vom<br />
14.–17. April <strong>20</strong>21 statt<br />
Nachdem die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer Mitte April <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
mit Verweis auf die Infektionsdynamik Großveranstaltungen mindestens bis zum 31. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
untersagt hatten, fiel auch für die Steinexpo der Hammer. Dies bedeutet, dass die ursprünglich vom<br />
26. bis 29. August <strong>20</strong><strong>20</strong> geplante Messe verschoben werden musste. Der neue Termin steht nach<br />
zahlreichen Gesprächen nun fest: die 11. Internationale Demonstrationsmesse für die Roh- und<br />
Baustoffindustrie wird (formell unter Corona-Vorbehalt) vom 14. bis 17. April <strong>20</strong>21 am bekannten Ort<br />
im hessischen MHI-Steinbruch Nieder- Ofleiden stattfinden.<br />
Es heißt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Tatsächlich<br />
blieb sie hinsichtlich der Steinexpo<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> auch noch bis weit in den April hinein<br />
erhalten. Schließlich obliegt es den einzelnen<br />
Bundesländern, über die konkreten Regelungen<br />
zu entscheiden und festzulegen, ab<br />
welcher Größe und unter welchen Umsetzungskriterien<br />
Veranstaltungen unter das proklamierte<br />
Verbot fallen. Dann allerdings haben<br />
die zuständigen hessischen Behörden doch<br />
entschieden, dass die 11. Steinexpo nicht wie<br />
geplant Ende August <strong>20</strong><strong>20</strong> stattfinden kann.<br />
Das heißt für die nationalen und internationalen<br />
Fachbesucher der Messe ebenso wie für die<br />
Aussteller aus den Angebotssegmenten Baumaschinen,<br />
Aufbereitungstechnik, Zusatzausrüstungen<br />
sowie Dienstleistungen, dass sie für<br />
ihr nächstes Zusammenkommen bei dieser<br />
Demo-Show noch einige Monate mehr Geduld<br />
aufbringen müssen.<br />
Dr. Friedhelm Rese, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Messeorganisators Geoplan<br />
GmbH, erklärt dazu: „Schweren Herzens muss<br />
die Steinexpo <strong>20</strong><strong>20</strong> aufgrund behördlicher Vorgaben<br />
verschoben werden. Über den neuen<br />
Termin für die 11. Steinbruch-Demonstrationsmesse<br />
haben wir im engen Kontakt mit den<br />
Betreibern des Messesteinbruchs und den<br />
zuständigen Behörden entschieden.“<br />
Der Messechef ergänzt: „Unser Team hat die<br />
Steinexpo <strong>20</strong><strong>20</strong> gemeinsam mit der bewährten<br />
Planungsmannschaft, dem Betreiber des Messe-Steinbruchs<br />
und den Ausstellern bereits<br />
engagiert und mit viel Herzblut vorbereitet.<br />
Dafür danke ich allen Beteiligten von ganzem<br />
Herzen! Die Verschiebung trifft uns – als eher<br />
kleineren Messeveranstalter – mit einiger<br />
Wucht. Dennoch heißt es jetzt nach vorn zu<br />
schauen: Gemeinsam werden wir die 11. Steinexpo<br />
vom 14. bis 17. April nächsten Jahres wieder<br />
zur erfolgreichen Plattform für die Rohund<br />
Baustoffindustrie machen.“<br />
Besonders erfreut zeigt sich Dr. Rese über<br />
das große Verständnis der bereits angemeldeten<br />
Aussteller: „Fast alle spiegelten zurück, dass<br />
diese Entscheidung aus der Perspektive von<br />
Ende April <strong>20</strong><strong>20</strong> die einzig vernünftige Lösung<br />
war. Alle Unternehmen, die sich auf der Messe<br />
engagieren, hoffen natürlich auf einen wiederholten<br />
Erfolg. Dieser stellt sich in einem beruhigten,<br />
sicheren Umfeld aber viel einfacher ein<br />
als in einer Stop-and-go-Phase.“<br />
Gute Gründe für die Durchführung<br />
im April <strong>20</strong>21<br />
Mit der Verschiebung in den April <strong>20</strong>21 findet<br />
die 11. Steinexpo ein ganzes Jahr vor der im<br />
April <strong>20</strong>22 folgenden Bauma statt und eröffnet<br />
quasi das kommende Messejahr der Branche.<br />
Damit handeln die Veranstalter auch im Sinne<br />
der Aussteller, indem die jeweils arbeitsintensiven<br />
Messe-Planungen, -Vorbereitungen und<br />
-Personaleinsätze entzerrt sind.<br />
Schlussendlich ist der Frühjahrstermin aus<br />
heutiger Sicht und Planungsprognose natürlich<br />
auch optimiert auf die Gewinnungssituation<br />
abgestimmt, denn die Steinexpo findet<br />
bekanntermaßen nicht an einem „normalen“<br />
Messeplatz statt, sondern in einem aktiv betriebenen<br />
Basalt-Steinbruch. Diese Tatsache ist mit<br />
besonderen Herausforderungen für beide Seiten<br />
verknüpft: Die Veranstalter müssen die<br />
Messekonzeption jeweils an das verfügbare<br />
Gelände anpassen, während der Steinbruchbetreiber<br />
bei seiner Gewinnungsplanung ebenso<br />
die Anforderungen für die nächste Messedurchführung<br />
im Blick behält.<br />
Dem gegenseitigen Respekt und Vertrauen<br />
der involvierten Partner ist es zu verdanken,<br />
dass die Wiederholung zur Entwicklung des<br />
Messegeländes für die Steinexpo <strong>20</strong>21 tatkräftig<br />
und ohne zusätzliche Reibungsverluste<br />
gemeinsam nochmals geschultert wird.<br />
Gelebtes Miteinander als<br />
Stimmungsaufheller<br />
Zuspruch und Unterstützungsbekundungen<br />
erfährt der Messeveranstalter auch von den<br />
Verbänden, die sich als fachlich-ideelle Träger<br />
der Messe engagieren, sowie den Medienpartnern:<br />
„So schwierig die Zeiten auch sind – es<br />
zeigt sich gerade jetzt mehr als deutlich, dass<br />
wir stolz darauf sein können, für derart bodenständige<br />
Branchen innerhalb der mineralischen<br />
Roh- und Baustoffindustrie zu arbeiten.<br />
Nach meinem Eindruck ist der Bezug zur Realität<br />
hier besonders groß. Man schaut über den<br />
eigenen Tellerrand, spricht eine gemeinsame<br />
Sprache und verhält sich im besten Wortsinn<br />
solidarisch. Das erneut so deutlich zu erfahren,<br />
ist bei allen Schwierigkeiten, auf die wir gerne<br />
verzichtet hätten, am Ende eine großartige<br />
Sache. Ich wünsche mir, dass wir das als Wert<br />
schätzen und gemeinsam über die Corona-Zeit<br />
hinaus verinnerlichen können“, fasst Dr. Friedhelm<br />
Rese seine momentanen Eindrücke<br />
abschließend zusammen.<br />
Aktuelles zur 11. Steinexpo ist regelmäßig<br />
auf der Internetseite der Messe zu finden.<br />
www.steinexpo.de<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Aktuell<br />
7<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
8 Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
ËËË A44 Anfang April begann die umfangreiche A44-Fahrbahnsanierung<br />
zwischen der A44-Talbrücke „Lüner Bach“ in<br />
Unna und dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna. Die Straßen.<br />
NRW-Autobahnniederlassung Hamm saniert bis Dezember 5,6<br />
km Autobahn grundhaft in beiden Fahrtrichtungen. Die Betonfahrbahnplatten<br />
sowie der Unterbau werden abgetragen, der<br />
Unterbau anschließend wieder aufgebaut und die A44<br />
bekommt dann eine Asphaltfahrbahn. Auch werden die<br />
Schutzplanken ersetzt und der gesamte Streckenabschnitt neu<br />
markiert. Straßen.NRW investiert dafür insgesamt 11,5 Mio.<br />
Euro aus Bundesmitteln. ËËË B433 Die Autobahn GmbH<br />
Niederlassung Nord saniert in drei Bauphasen die „Flughafenumgehung<br />
Fuhlsbüttel“ und die Zufahrtsrampen zu den Terminals<br />
1 + 2. Der betreffende Streckenabschnitt und die Zufahrtsrampen<br />
des Hamburg Airport weisen erhebliche Asphaltschäden<br />
auf, die nicht ausgebessert, sondern ganzheitlich<br />
saniert werden müssen. Die Maßnahme war für Mitte <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
geplant und wird nun, aufgrund der geltenden Reisebeschränkungen<br />
und des damit verringerten Verkehrsaufkommens im<br />
Flughafenbereich, terminlich vorgezogen. Bei dieser Maßnahme<br />
wird in Summe auf einer Fläche von rund 34.000 m² die<br />
Asphaltverschleißschicht erneuert. Der ausgebaute Asphalt<br />
wird wiederverwertet. ËËË A8 Auf der A8 bei Bergwald finden<br />
seit April umfassende Baumaßnahmen statt. Zwischen<br />
dem Autobahndreieck Karlsruhe und der Anschlussstelle Karlsbad<br />
wird die Fahrbahn in Fahrtrichtung Stuttgart saniert. Dazu<br />
gehören der Austausch des Fahrbahnbelags, der Ersatz zweier<br />
maroder Brücken durch Neubauten sowie Renovierungsarbeiten<br />
an der Straße. In der Bauzeit bis voraussichtlich Ende Oktober<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> werden dem Verkehr in Richtung Stuttgart drei Fahrspuren<br />
zur Verfügung stehen und in Richtung Karlsruhe zwei<br />
Spuren. Die bestehende Betonfahrbahn wird auf einer Länge<br />
von 2 km durch einen Asphaltbelag ersetzt. Außerdem wird<br />
der offenporige lärmmindernde Asphalt auf einer Länge von<br />
ca. 3,5 km erneuert. Somit wird insgesamt auf einer Fläche von<br />
ca. 89.000 m² ein neuer Fahrbahnbelag aus Asphalt eingebaut.<br />
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 15 Mio. Euro<br />
und werden durch die Bundesrepublik Deutschland getragen.<br />
ËËË L292 Im Juni begannen die vorbereitenden Maßnahmen<br />
für die Sanierungsarbeiten in der Ortsdurchfahrt Isenbüttel<br />
(Landkreis Gifhorn) auf der L 292. Die gesamten Bauarbeiten<br />
werden voraussichtlich bis Ende Dezember <strong>20</strong>21 andauern. Die<br />
Gesamtbaukosten belaufen sich auf ca. 4,3 Mio. Euro, von denen<br />
das Land Niedersachsen 2,2 Mio. Euro, der Wasserverband Gifhorn<br />
rund 1 Mio. Euro, die Gemeinde rund 1,05 Mio. Euro und<br />
die LSW rund 50.000 Euro übernehmen. ËËË<br />
Foto: DAV/Hin<br />
NRW investiert <strong>20</strong><strong>20</strong> rund 185 Mio. Euro in Erhaltungsmaßnahmen auf Landstraßen.<br />
(Quelle: Pixabay)<br />
Landesstraßenerhaltungsprogramm <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
NRW legt Programm vor<br />
Das NRW-Verkehrsministerium hat dem Landtag das<br />
Erhaltungsprogramm <strong>20</strong><strong>20</strong> für Landesstraßen vorgelegt.<br />
Der Landtag Nordrhein-Westfalen hatte bereits<br />
mit dem Haushalt <strong>20</strong><strong>20</strong> den Ansatz für Erhaltungsmaßnahmen<br />
in diesem Jahr auf 185 Mio. Euro erhöht. Das<br />
sind 57,5 Mio. Euro (+ 45 %) mehr als die Vorgängerregierung<br />
<strong>20</strong>17 zur Verfügung gestellt hat.<br />
Mit dem Landesstraßenerhaltungsprogramm legt das Verkehrsministerium<br />
nun fest, für welche Projekte die Mittel in <strong>20</strong><strong>20</strong> verwendet<br />
werden sollen. Verkehrsminister Hendrik Wüst zeigte sich zufrieden:<br />
„Eine gute und intakte Infrastruktur ist Voraussetzung für Wachstum,<br />
Wohlstand und eine bessere Mobilität. Für Unternehmen in den Regionen<br />
sind gerade die Landesstraßen oft die Startrampen auf die Weltmärkte.<br />
Mit dem Erhaltungsprogramm lösen wir den Investitionsstau<br />
weiter auf und erhöhen die Mittel für die planvolle Sanierung der Landesstraßen<br />
in Nordrhein-Westfalen.“<br />
Demnach fließen 117,02 Mio. Euro in 138 konkrete Sanierungsvorhaben<br />
an Fahrbahnen, Brücken und sonstigen Anlageteilen. Statt oberflächlicher<br />
Ausbesserung setzt das Land mit dem <strong>20</strong><strong>20</strong>er-Programm<br />
erneut vermehrt auf grundhafte und nachhaltige<br />
Sanierung zur dauerhaften Verbesserung des<br />
Zustands des Landesstraßennetzes. Zusätzlich zu<br />
den rund 117 Mio. Euro für „große“ Sanierungsmaßnahmen<br />
werden wie in den vergangenen<br />
beiden Jahren 50 Mio. Euro als sogenannte „Bauamtspauschale“<br />
für kleine und unvorhergesehene<br />
Sanierungsvorhaben vorgesehen. Die Auswahl<br />
der damit realisierbaren Maßnahmen erfolgt in<br />
der Eigenverantwortung der jeweiligen Regionalniederlassungen<br />
des Landesbetriebs Straßenbau<br />
NRW.<br />
INFO<br />
Die Projektliste kann<br />
hier abgerufen werden<br />
Weitere 10,46 Mio. Euro werden für die Sanierung von Geh- und Radwegen<br />
entlang der Landesstraßen in der Baulast des Landes eingesetzt.<br />
7,52 Mio. Euro sind für sieben Maßnahmen im Zusammenhang mit Abstufungen<br />
von Landesstraßen zu Kreis- oder Gemeindestraßen vorgesehen.•<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Aktuell<br />
9<br />
Wirtschaftssanktionen<br />
Embargo gegen Nynas<br />
aufgehoben<br />
Das Amt für ausländische Vermögenskontrolle (OFAC)<br />
des US-Finanzministeriums gab im Mai bekannt, dass<br />
Nynas gemäß den Sanktionsbestimmungen von Venezuela<br />
nicht mehr blockiert wird. Infolge einer Unternehmensumstrukturierung<br />
des Eigentums an Nynas AB<br />
werden die Sanktionen aufgehoben und US-Personen<br />
und -Unternehmen benötigen keine Genehmigung von<br />
OFAC mehr, um Transaktionen oder Aktivitäten mit Nynas<br />
AB durchzuführen.<br />
ies bedeutet ein Ende der jahrelangen unfairen Belastung, die<br />
„Dein schwedisches Unternehmen durch die US-Sanktionen zu<br />
tragen hat. Dies führte zu einer sich zunehmend verschlechternden<br />
finanziellen Situation, die Nynas Ende letzten Jahres schließlich zur Reorganisation<br />
zwang“, so Nynas-Präsident Bo Askvik. „Wir konzentrieren uns<br />
jetzt darauf, den laufenden Reorganisationsprozess erfolgreich zu beenden,<br />
und nach dem Ende der Sanktionen wird Nynas in der Lage sein, zu<br />
normalen Handelsbedingungen zurückzukehren und die langfristige<br />
Finanzierung zu sichern.“<br />
Seit dem 13. Dezember <strong>20</strong>19 ist Nynas mit dem Reorganisationsprozess,<br />
laut eigenen Angaben, gut vorangekommen. Die Aufhebung der<br />
US-Sanktionen, die sich auf Nynas auswirkten, wurde durch die Verringerung<br />
des Eigentumsanteils und der Kontrolle des Unternehmens durch<br />
die staatliche venezolanische Ölgesellschaft PDVSA ermöglicht. Mit der<br />
jetzt bestätigten Erklärung über die Aufhebung der Sanktionen durch<br />
das OFAC sind sowohl Nynas als auch die Verwalter der Ansicht, dass die<br />
Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss der Reorganisation gegeben<br />
ist.<br />
Im Rahmen der vom OFAC überprüften und genehmigten Umstrukturierung<br />
der Aktionäre und des Verwaltungsrates von Nynas hat PDVSA<br />
den Prozentsatz der Nynas-Aktien, die sich in seinem Besitz befinden,<br />
auf 15 % aller derzeit ausgegebenen Aktien reduziert. Die von PDVSA<br />
veräußerten 35 % werden nun von einer unabhängigen schwedischen<br />
Stiftung kontrolliert, die nicht unter dem Einfluss von PDVSA steht und<br />
die gegründet wurde, um eine Reduzierung der PDVSA-Beteiligung zu<br />
Nynas macht sich bereit, verlorene Marktanteile zurückzuerobern und noch<br />
mehr. (Quelle: Nynas)<br />
ermöglichen. Der Aufsichtsrat von Nynas wird insgesamt neun Direktoren<br />
haben, darunter einen Direktor, der PDVSA vertritt, zwei Arbeitnehmervertreter<br />
und einen unabhängigen Vorsitzenden.<br />
Nynas hat sich mit dem OFAC auf eine laufende Berichterstattungspflicht<br />
in Bezug auf alle künftigen Änderungen bei den Anteilseignern<br />
und im Verwaltungsrat von Nynas geeinigt, solange PDVSA ein SDN (Person<br />
oder Institution gegen die ein US-Embargo besteht) ist. Da die Sanktionen<br />
gegen Nynas nun aufgehoben sind, stehen Finanzmittel zur Verfügung,<br />
um künftig notwendige Rohölkäufe zu sichern. „Die Situation,<br />
in die Nynas aufgrund der US-Sanktionen geraten ist, hat allen beteiligten<br />
Parteien harte Anforderungen abverlangt und einen unerträglichen<br />
Druck auf unsere Mitarbeiter ausgeübt. Ich möchte zum Ausdruck bringen,<br />
dass wir für die Unterstützung durch unsere Lieferanten und Kunden<br />
sehr dankbar sind. Unsere Partnerschaften gehen wirklich über reine<br />
Handelsgeschäfte hinaus. Unsere Marke ist stark, und dies ist das Ergebnis<br />
der Bemühungen aller loyalen und fleißigen Mitarbeiter von Nynas.<br />
Wir sind jetzt bereit, unsere verlorenen Marktanteile zurückzuerobern<br />
und noch mehr“, sagt Bo Askvik. <br />
•<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Top 5<br />
der online meistgelesenen Artikel<br />
der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 3/<strong>20</strong><br />
1. Seite 16<br />
„Wir erwarten, dass unsere<br />
Argumente fachkompetent<br />
beurteilt werden“<br />
2. Seite 12<br />
Ab November nur noch<br />
elektronisch<br />
3. Seite 30<br />
Gute Performance –<br />
wenig Emissionen<br />
4. Seite 6<br />
„Geld allein hilft nicht“<br />
5. Seite 36<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
bei der Automatisierung<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
10 Aktuell<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Zeppelin<br />
Der Zeppelin-Konzern schließt das Geschäftsjahr<br />
<strong>20</strong>19 mit dem höchsten Umsatz und<br />
höchsten Ergebnis in seiner 70-jährigen<br />
Geschichte ab: Konzernumsatz 3,1 Mrd. Euro<br />
(Vj. 2,9 Mrd. Euro) und Ergebnis vor Ertragssteuern<br />
134 Mio. Euro (Vj. 131 Mio. Euro). Das<br />
Gesamtinvestitionsvolumen für <strong>20</strong>19 liegt<br />
bei 369 Mio. Euro und beinhaltet die Ausgaben<br />
für das anorganische Wachstum. Der<br />
Zeppelin-Konzern geht für <strong>20</strong><strong>20</strong> von einem<br />
drastischen Einschnitt und einer wesentlichen<br />
Verschlechterung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-<br />
Pandemie aus.<br />
Volvo CE<br />
Die rapide Verschlechterung der weltweiten<br />
Nachfrage, die mit den Maßnahmen zur Eindämmung<br />
der Ausbreitung des Coronavirus<br />
einherging, wirkte sich zwangsläufig negativ<br />
auf die Finanzergebnisse von Volvo Construction<br />
Equipment (Volvo CE) im ersten<br />
Quartal <strong>20</strong><strong>20</strong> aus. In den ersten drei Monaten<br />
ging der Nettoumsatz um 17 % zurück. Der<br />
Auftragseingang gab um 7 % nach, obwohl<br />
die Nachfrage in China – dem weltweit größten<br />
Markt für Baumaschinen – gegen Ende<br />
des Quartals wieder zulegte. Die Auslieferungen<br />
verringerten sich um 13 % auf <strong>20</strong>.170<br />
Maschinen (Q1 <strong>20</strong>19: 23.139 Maschinen).<br />
Niedersachsen<br />
Nachdem <strong>20</strong>19 erstmals 115 Mio. Euro zum<br />
Erhalt und Ausbau des Landesstraßennetzes<br />
aufgewendet wurden, stehen in diesem Jahr<br />
sogar 117 Mio. Euro zur Verfügung. Mit diesen<br />
Mitteln wird der Zustand des über 8.000 km<br />
langen Landesstraßennetzes mit seinen<br />
4.500 km Radwegen und 1.900 Bauwerken,<br />
wie etwa Unterführungen oder Brücken,<br />
nachhaltig verbessert.<br />
Strabag AG<br />
Die Bauleistung der Kölner Strabag AG im<br />
Verkehrswegebau stieg <strong>20</strong>19 um 1,8 % auf<br />
einen neuen Höchststand von knapp 3,0<br />
Mrd. Euro. Parallel dazu legte der Auftragsbestand<br />
in diesem Segment zu: Zum Jahresende<br />
(31.12.<strong>20</strong>19) betrug das Volumen in den<br />
Büchern rund 2,1 Mrd. Euro. Diese Geschäftsentwicklung<br />
wirkte sich <strong>20</strong>19 auch positiv auf<br />
die Beschäftigung aus. Zum Jahresende<br />
beschäftigte Strabag 13.180 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Verkehrswegebau<br />
und damit 424 mehr als ein Jahr zuvor.<br />
Modell<br />
Der Kocher für den Schreibtisch<br />
Wem die großen Asphaltkocher auf<br />
der Baustelle der Gussas GmbH aus<br />
Dortmund noch nicht reichen, der<br />
kann jetzt sein persönliches Exemplar<br />
für den Schreibtisch erwerben.<br />
Die hochwertigen limitierten Modelle<br />
im Maßstab 1:50 können ab<br />
sofort erworben werden.<br />
Manch ein Straßenbauarbeiter schwärmt<br />
von dem Geruch des heißen Guss<strong>asphalt</strong>es,<br />
wenn er auf die Baustelle kommt. Wem das<br />
noch lange nicht ausreicht, der kann sich jetzt<br />
seinen kleinen Asphaltkocher – ohne Geruch<br />
– für den Schreibtisch ordern. Auf diese Idee<br />
kam die Gussas GmbH aus Dortmund, die <strong>20</strong>08<br />
mit zwei Asphaltkocher-Tandemzügen in Dortmund<br />
begonnen hatte und heute stolz auf die<br />
bisherige Entwicklung des Unternehmens<br />
zurückblickt. Denn aller Anfang ist schwer, der<br />
Knoten platzte mit dem Einsatz der ersten Sattelzüge,<br />
erste größere Aufträge standen nicht<br />
nur an, sondern wurden kundenorientiert und<br />
effektiv ausgeführt.<br />
Das ließ auch größere Auftraggeber auf<br />
Gussas aufmerksam werden. Die gestiegene<br />
Nachfrage an Kochern aus dem Hause Gussas<br />
zwang förmlich zur Expansion. Es wurden mehr<br />
Fahrzeuge angeschafft, bis schließlich in <strong>20</strong>15<br />
der bisherig angemietete Standort buchstäblich<br />
aus allen Nähten platzte. Bis dato waren<br />
Verwaltung und der Stellplatz der Fahrzeuge<br />
voneinander getrennt, die Guss<strong>asphalt</strong>kocher<br />
zwängten sich in der pausierenden Winterzeit<br />
auf dem mittlerweile viel zu klein gewordenen<br />
Freigelände in Dortmund. Es musste gehandelt<br />
werden, die Suche nach einem neuen Standort<br />
wurde unumgänglich und schließlich wurde<br />
man in Lünen fündig.<br />
<strong>20</strong>16 erfolgte der Umzug des Unternehmens<br />
auf den eigenen Betriebshof. Eine ehemalige<br />
TÜV-Station wurde zum neuen Standort<br />
der Gussas. Verwaltung, Stellplatz,<br />
eine große Fahrzeughalle,<br />
Tankstelle und durch die<br />
neuen Gegebenheiten jetzt<br />
auch die eigene Werkstatt<br />
sind seither an einem zentralen<br />
Ort.<br />
Ein moderner Fuhrpark,<br />
hauptsächlich im projektbezogenen<br />
Verleih, aber mittlerweile<br />
auch in der Dauermiete,<br />
Auffällig und eine Zierde für den<br />
Schreibtisch: die Gussas Asphaltkocher-Modelle.<br />
lackiert in Kundenfarben und als Leihkocher,<br />
wenn überhaupt nur noch am Lüneraner Kennzeichen<br />
zu erkennen, lassen die Flotte des<br />
Guss as-Asphaltkocher-Verleihs auf eine beacht<br />
liche Größe wachsen. Anlässlich des<br />
10-jährigen Jubiläums in <strong>20</strong>18 wurde der neue<br />
Standort mit einem großen Sommerfest eingeweiht,<br />
zwei weitere „Jubiläums-Guss<strong>asphalt</strong>kocher“-Züge<br />
– ein Tandem- und ein Sattelzug<br />
in der mittlerweile für Gussas typischen Zweifarbenlackierung<br />
rot/weiß angeschafft.<br />
Wer Interesse an dem Modell hat, kann hier<br />
bestellen: www.gussas.de.<br />
•<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Aktuell<br />
11<br />
Radwegebau<br />
Gut unterwegs mit dem Rad<br />
Ob als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, Schule oder Ausbildung, für<br />
die Freizeit oder den Urlaub: Das Fahrrad liegt in Deutschland mehr denn<br />
je im Trend. Über 80 % der Deutschen nutzen das Fahrrad. Die Bundesregierung<br />
stellt Mittel in nie dagewesener Höhe für Qualitätsradwege zur<br />
Verfügung.<br />
Immer mehr Menschen verzichten vor allem<br />
bei Distanzen von bis zu 15 km auf ihr Auto<br />
und nehmen stattdessen das Fahrrad. Damit<br />
noch mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen,<br />
verdreifacht der Bund die Mittel bis <strong>20</strong>23<br />
auf 1,45 Mrd. Euro. Mit Nordrhein-Westfalen<br />
und Baden-Württemberg haben sich gleich<br />
zwei einflussreiche Bundesländer an die<br />
Umsetzung gemacht.<br />
NRW<br />
Das NRW-Verkehrsministerium fördert in diesem<br />
Jahr 139 neue Projekte für einen besseren<br />
Fuß- und Radverkehr. Die Projekte werden mit<br />
<strong>20</strong>,9 Mio. Euro aus dem Programm zur Förderung<br />
der Nahmobilität finanziert. Zu den Mitteln<br />
aus dem Landesprogramm kommen weitere<br />
kommunale Investitionsmittel hinzu. Insgesamt<br />
stehen damit rund 36,3 Mio. Euro für<br />
eine bessere Nahmobilität zur Verfügung. Im<br />
Vergleich zu <strong>20</strong>19 steigt das Bauvolumen um<br />
knapp 8 Mio. Euro.<br />
Gefördert werden infrastrukturelle Maßnahmen<br />
wie Radwege, Fahrradabstellanlagen<br />
und Gehwege oder sicherheitsfördernde Baumaßnahmen<br />
wie Fußgängerüberwege. Aber<br />
auch Serviceangebote wie Wegweisungssysteme,<br />
Ladestationen für Pedelecs, Maßnahmen<br />
der Öffentlichkeitsarbeit sowie Modal-Split-Erhebungen<br />
sind Bestandteil des Programms.<br />
Neu ist, dass Radvorrangrouten ab diesem<br />
Jahr stärker gefördert werden: Der Fördersatz<br />
steigt von 70 auf 80 % der förderfähigen Kosten.<br />
Strukturschwache Kommunen erhalten darüber<br />
hinaus einen Zuschlag von 5 %. Radvorrangrouten<br />
sind eine gute Alternative zu Radschnellwegen,<br />
weil die vorgeschriebenen Standards<br />
geringer sind als bei Radschnellwegen. Die<br />
erhöhten Fördersätze sind für die Städte und<br />
Gemeinden eine Chance, wenn die Standards<br />
für Radschnellwege nicht erreicht werden können.<br />
Neben den kommunalen Projekten unterstützt<br />
das Land die Radwege in Nordrhein-Westfalen<br />
mit so viel Geld wie nie zuvor: In diesem<br />
wie im vergangenen Jahr stehen jeweils 47<br />
Millionen Euro für Radwege zur Verfügung.<br />
Baden-Württemberg<br />
In das Förderprogramm für den Bereich Radund<br />
Fußverkehr hat das Land Baden-Württemberg<br />
nun Bauvorhaben mit einer Förderhöhe<br />
von etwa 58 Mio. Euro neu aufgenommen. Dies<br />
ist eine Verdreifachung innerhalb von zwei Jahren.<br />
Im neuen Programm liegt der Schwerpunkt<br />
der Förderung bei neuen Radwegen,<br />
Schutz- und Radfahrstreifen sowie Fahrradabstellanlagen.<br />
Vermehrt sind auch große Maßnahmen<br />
wie beispielsweise Brücken zur<br />
Ne ckarquerung im Programm enthalten.<br />
Insgesamt umfasst das Programm mit den<br />
Vorhaben aus den Vorjahren 384 Maßnahmen.<br />
Die gesamten Investitionen der neuen und laufenden<br />
Vorhaben steigen damit auf 389 Mio.<br />
Euro, die in kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur<br />
investiert werden.<br />
•<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Investitionen von rund 580 Mio. Euro<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> werden in Baden-Württemberg<br />
mehr als 3<strong>20</strong> neue Erhaltungsmaßnahmen<br />
begonnen. Dabei gilt<br />
weiter hin der Grundsatz Erhaltung<br />
vor Umbau, Ausbau und Neubau.<br />
580 Mio. Euro investiert Baden-Württemberg <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
in die Erhaltung des Straßennetzes. (Quelle: DAV/hin)<br />
Das Investitionsvolumen für die Erhaltung<br />
des Straßennetzes in Baden-Württemberg<br />
beträgt im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> rund 580 Mio. Euro.<br />
Der Erhalt des Straßennetzes umfasst vor allem<br />
Maßnahmen zur Erneuerung der Fahrbahndecken<br />
der Straßen sowie Erhaltungsmaßnahmen<br />
an den Bauwerken. Darüber hinaus werden<br />
aber auch Entwässerungseinrichtungen,<br />
Amphibienleiteinrichtungen, Hangrutschungen<br />
sowie Geh- und Radwege saniert.<br />
In diesem Jahr will das Land in den Erhalt<br />
seiner Landesstraßen rund 153 Mio. Euro investieren.<br />
Somit stehen im Vergleich zum Vorjahr<br />
Investitionsmittel in ungefähr gleicher Höhe<br />
für die Erhaltung des Straßennetzes in<br />
Baden-Württemberg zur Verfügung. „Nur<br />
wenn wir ausreichend Investitionsmittel für die<br />
Erhaltung der Landesstraßen – insbesondere<br />
im Hinblick auf die teilweise enormen Preissteigerungen<br />
– bereitstellen, kann mittelfristig<br />
eine feststellbare Verbesserung des Straßenzustands<br />
erreicht werden“, erklärte Verkehrsminister<br />
Winfried Hermann.<br />
Das Sanierungsprogramm <strong>20</strong><strong>20</strong> umfasst<br />
landesweit knapp <strong>20</strong>0 sogenannte FDE-Maßnahmen,<br />
bei denen vor allem die Erneuerung<br />
der Fahrbahndecke im Vordergrund steht. In<br />
diesem Jahr ist an Autobahnen die Sanierung<br />
von rund 27 km Richtungsfahrbahnen, an Bundesstraßen<br />
die Sanierung von rund 161 km<br />
Fahrbahnen sowie an Landesstraßen die Sanierung<br />
von rund 218 km Fahrbahnen vorgesehen.<br />
Darüber hinaus sind im Sanierungsprogramm<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> auch wieder mehr als 100 Bauwerkssanierungen<br />
enthalten. Der Bund stellt für die Erhaltung<br />
des Bundesfernstraßennetzes voraussichtlich<br />
rund 425 Mio. Euro zur Verfügung. •<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
12 Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
Für die Asphaltbranche<br />
ist das Förderprogramm<br />
„Energieeffizienz in der<br />
Wirtschaft“ aufgrund seiner<br />
Vielseitigkeit von Interesse.<br />
(Quelle: Gicon)<br />
Energieeffizienzmaßnahmen<br />
Flexible und attraktive<br />
Möglichkeiten für<br />
Asphaltmischanlagen<br />
Mit dem Förderprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft“<br />
bietet der Bund eine vielseitig und flexibel einsetzbare Möglichkeit<br />
zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen in<br />
Unternehmen jeder Größenordnung. In den vergangenen Monaten<br />
begleiteten die Ingenieure der Gicon – Großmann Ingenieuer<br />
Consult GmbH bereits eine Vielzahl an Förderanträgen<br />
aus der Asphalt-Branche. Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />
dass das Programm bestens für die Umsetzung von Modernisierungs-<br />
und Effizienzsteigerungsmaßnahmen an Asphaltmischanlagen<br />
geeignet ist.<br />
Von Falk Wittmann, Clemens Schmitt<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
13<br />
Das Förderprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft“<br />
ist ein Gemeinschaftsprojekt des „Bundesamts<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle” (BAFA) und der<br />
„Kreditanstalt für Wiederaufbau” (KfW) und bietet dem<br />
Antragsteller ein sehr weit gefasstes Spektrum förderfähiger<br />
Maßnahmen. Je nach persönlichem Bedarf kann sich<br />
der Antragsteller hierbei entscheiden, ob die Zuwendung<br />
in Form eines Investitionszuschusses (BAFA) oder als Tilgungskredit<br />
(KfW) erfolgen soll. Durch die Aufgliederung<br />
in vier separate Module mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />
bietet das Programm ein hohes Maß an Flexibilität.<br />
Tabelle 1 gibt einen Überblick über die förderfähigen<br />
Inhalte der unterschiedlichen Module sowie die erreichbaren<br />
Förderquoten in Abhängigkeit der Größenordnung<br />
des Unternehmens. Weiterhin gibt die Tabelle Auskunft<br />
über die maximale Beihilfesumme des jeweiligen Moduls.<br />
Für die Asphaltbranche ist aufgrund seiner Vielseitigkeit<br />
insbesondere das Modul 4 von Interesse. Über das<br />
Modul können investive Maßnahmen zur energetischen<br />
Optimierung von industriellen und gewerblichen Anlagen<br />
und Prozessen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
sowie zur Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien<br />
und von Abwärme für gewerbliche Prozesse in<br />
Unternehmen gefördert werden. Die Förderung ist technologieoffen<br />
und kann darüber hinaus auch die unter<br />
Module 1 und 3 genannten Maßnahmen umfassen.<br />
Somit sind im Rahmen von Modul 4 u. a. folgende Maßnahmen<br />
förderfähig:<br />
• Prozess- und Verfahrensumstellungen auf effiziente<br />
Technologien und energetische Optimierung (z. B.<br />
Umstellung der Beheizungsart von Bitumentanks)<br />
• Maßnahmen zur Abwärmenutzung (z. B. Nutzung<br />
von Abgasströmen)<br />
• Maßnahmen zur effizienten Bereitstellung von Prozesswärme<br />
und -kälte (z. B. Substitution von Wärmeerzeugungsanlagen)<br />
Modul 1:<br />
Querschnittstechnologien (Pumpen, Motoren,<br />
Ventilatoren, Drucklufterzeuger<br />
usw.)<br />
Modul 2:<br />
Prozesswärmebereitstellung aus erneuerbaren<br />
Energien<br />
Modul 3:<br />
Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie<br />
Energiemanagementsoftware<br />
Modul 4:<br />
Energiebezogene Optimierung von Anlagen<br />
und Prozessen"<br />
Nicht KMU<br />
• Vermeidung von Energieverlusten im Produktionsprozess<br />
(z. B. Überdachung von Lagerboxen für<br />
RC-Material; Dämmmaßnahmen von Anlagenbereichen<br />
wie bspw. Heiß- und Fertigmaterialsilos; Einhausungen<br />
von Heißgaserzeugern/Paralleltrommeln)<br />
Anders als bei den anderen Modulen berechnet sich die<br />
Förderquote des Moduls 4 in Abhängigkeit von der<br />
Menge an eingesparten CO 2 -Äquivalenten. Für jede jährlich<br />
eingesparte Tonne CO 2 erhält der Antragsteller eine<br />
Förderung in Höhe von 500 Euro. Die maximale Fördersumme<br />
liegt hierbei bei 30 % der förderfähigen Kosten.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten sogar<br />
eine Förderung von 700 Euro pro jährlich eingesparte<br />
Tonne CO 2 . Für KMU liegt die maximale Fördersumme bei<br />
40 % der förderfähigen Kosten.<br />
Als Nachweis für die Höhe der Einsparung von Energie<br />
und Treibhausgasemissionen ist jedem Förderantrag des<br />
KMU<br />
Pauschal 30 % Pauschal 40 %<br />
Maximale Beihilfe <strong>20</strong>0.000 Euro<br />
Pauschal 45 % Pauschal 55 %<br />
Maximale Beihilfe 10 Mio. Euro<br />
Pauschal 30 % Pauschal 40 %<br />
Maximale Beihilfe 10 Mio. Euro<br />
30 % bzw. 500 Euro pro eingesparte<br />
Tonne CO 2<br />
40 % bzw. 700 Euro pro eingesparte<br />
Tonne CO 2<br />
Maximale Beihilfe 10 Mio. Euro<br />
Tabelle 1: Kurzbeschreibung<br />
der vier Module des<br />
Förderprogramms „Energieeffizienz<br />
in der Wirtschaft“<br />
unter Nennung der maximal<br />
erreichbaren bzw. pauschal<br />
gewährten Förderquoten<br />
nach Größenordnung des<br />
Unternehmens.<br />
Beispiel 1: Ansicht Asphaltlagerboxen vor Umsetzung Maßnahme<br />
Ansicht Asphaltlagerboxen nach Umsetzung Maßnahme<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
14<br />
Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
Das Förderprogramm<br />
„Energieeffizienz in der Wirtschaft”<br />
kann deutlich zur Wirtschaftlichkeit<br />
von investiven Energieeffizienzmaßnahmen<br />
an Asphalt mischanlagen<br />
beitragen.<br />
Beispiel 2: Ansicht Tanks vor Umsetzung Maßnahme<br />
Moduls 4 ein Energiekonzept beizufügen, welches durch<br />
einen vom BAFA zertifizierten Energieberater zu erstellen<br />
ist. Die Kosten für die Erarbeitung des Energiekonzeptes<br />
können hierbei wiederum gefördert werden.<br />
Um eine Förderung nach Modul 4 in Anspruch nehmen<br />
zu können, muss die Amortisationszeit des gesamten<br />
Vorhabens insgesamt mehr als zwei Jahre betragen.<br />
Als zusätzliche Voraussetzung für die Förderung einer<br />
Maßnahme gilt es sicherzustellen, dass sämtliche relevanten<br />
Dokumente vor Beginn der Maßnahme beim BAFA<br />
bzw. der KfW eingereicht werden. Bevor mit den Maßnahmen<br />
begonnen werden kann, muss eine Zusage der<br />
jeweiligen Institution vorliegen.<br />
Die Gicon-Ingenieure besitzen langjährige Erfahrung<br />
bei der Entwicklung von Energie- und Förderkonzepten<br />
und unterstützen Sie gerne in Form von Beratungen zur<br />
Förderfähigkeit von Maßnahmen. Zu den bereits erfolgreich<br />
geförderten Maßnahmen zählen:<br />
Beispiel 1: Einsparungen durch Reduktion<br />
des Feuchtegehalts von Asphaltgranulat<br />
Beispiel 2: Ansicht Bitumentanks nach Umsetzung Maßnahme<br />
Eine energetisch und finanziell besonders lohenswerte<br />
und gleichzeitig förderfähige Maßnahme besteht in der<br />
Überdachung von Asphaltgranulatlagerboxen. Ziel der<br />
Maßnahmen ist die Reduktion des Feuchtegehalts des<br />
eingelagerten Asphaltgranulats (RC-Material) und die<br />
daraus resultierende Senkung der Energiebedarfe für die<br />
Trocknung des Granulats. In Zusammenarbeit mit den<br />
Sachverständigen des Boden- und Grundwasserlabors<br />
der BGD Ecosax GmbH konnte Gicon nachweisen, dass<br />
durch eine witterungsgeschützte Lagerung der Feuchtegehalt<br />
von Aspahltgranulat um durchschnittlich rund<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
15<br />
INFO<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.bafa.de<br />
www.kfw.de<br />
www.gicon.de<br />
Beispiel 3: Ansicht Trockentrommel vor Umsetzung Maßnahme (links). Ansicht Bitumentanks vor Umsetzung Maßnahme (rechts).<br />
3,5 M.-% verringert werden kann. Zudem zeigte sich,<br />
dass die genauen Feuchtigkeitsverhältnisse in Abhängigkeit<br />
der Witterungsbedingungen und Materialeigenschaften<br />
des RC-Materials standortbezogen zum<br />
Teil stark variieren. Im Ergebnis konnte durch die<br />
Feuchtigkeitsreduktion bei den von Gicon durchgeführten<br />
Projekten Endenergie in Höhe von bis zu<br />
1.650 MWh/a pro Standort eingespart werden. Dies<br />
entspricht einer Reduktion der CO 2 -Emissionen um<br />
ca. 600 t/a.<br />
In Summe konnten durch die Maßnahme<br />
Zuschüsse von bis zu 90.000 Euro generiert werden.<br />
Durch die enorme CO 2 -Einsparung der Maßnahme<br />
konnte an sämtlichen betrachteten Standorten die<br />
maximale Förderquote von 30 % (Nicht-KMU) bzw.<br />
40 % (KMU) der Investitionsmehrkosten erreicht werden.<br />
Beispiel 2: Modernisierung von Bitumentanks<br />
und Bitumenverteilersystemen<br />
Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der Asphaltindustrie<br />
stellt die Modernisierung von Bitumentanks<br />
und Bitumenverteilsystemen dar. In einem erfolgreich<br />
von Gicon durchgeführten Fördervorhaben<br />
wurden alte thermalölbeheizte Bitumentanks und<br />
Rohrleitungen durch ein elektrisch beheiztes System<br />
ersetzt. Neben der Umstellung der Beheizung sind<br />
die neuen Komponenten mit einer deutlich besseren<br />
Wärmedämmung versehen. Infolge der Maßnahme<br />
konnten die spezifischen Wärmedurchgangs-,<br />
Ab strahl- sowie Abgasverluste des Heizsystems reduziert<br />
und die Lagerkapzität des Bitumenlagers erhöht<br />
Beispiel 3: Ansicht Mischturm und Fertigmaterialsilo vor Umsetzung Maßnahme<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
16<br />
Schwerpunkt: Fördermöglichkeiten<br />
AUTOREN<br />
M.Eng. Falk Wittmann<br />
Gicon – Großmann Ingenieur<br />
Consult GmbH<br />
f.wittmann@gicon.de<br />
M.Eng. Clemens Schmitt<br />
Gicon – Großmann Ingenieur<br />
Consult GmbH<br />
c.schmitt@gicon.de<br />
werden. Insgesamt konnten die Energieverbräuche um<br />
rund 400 MWh/a und der CO 2 -Ausstoß der Anlage um<br />
etwa 100 t/a gesenkt werden. Der Anlagenbetreiber<br />
erhielt einen Zuschuss von rund 50.000 Euro.<br />
Beispiel 3: Komplettsanierung einer<br />
Asphaltmischanlage<br />
Neben diesen vergleichsweise übersichtlichen Maßnahmen<br />
ist es im Rahmen des Förderprogramms ebenfalls<br />
möglich, Förderanträge über die ganzheitliche Modernisierung<br />
von Asphaltmischanlagen zu stellen. Im jüngsten<br />
Beispiel begleitete das Gicon-Team die Modernisierung<br />
einer Asphaltmischanlage, bei der es sich um eine bis<br />
dahin diskontinuierlich gefahrene Anlage mit RC-Kaltzugabe<br />
handelte. Im Rahmen der Maßnahme wurde die<br />
Anlage mit einer Pa ralleltrommel sowie einem Heißgaserzeuger<br />
zur RC-Warmzugabe ertüchtigt. Weiterhin wurden<br />
die Bitumentanks und das verbundene Bitumenverteilsystem<br />
moderniesiert und mit einer elektrischen<br />
Beheizung versehen. Gleichzeitig wurden das Heißmineral-<br />
und das Fertigmaterialsilo erneuert und energetisch<br />
verbessert. Infolge der Modernisierung konnte der Energiebedarf<br />
der Anlage um rund 1.550 MWh/a reduziert<br />
werden, während der CO 2 -Ausstoß am Standort um rund<br />
550 t/a sank. Insgesamt konnte der Anlagenbetreiber<br />
somit einen Tilgungszuschuss in Höhe von etwa 270.000<br />
Euro beantragen. Als positiver Nebeneffekt der Maßnahme<br />
kann am betrachteten Standort in Zukunft ein<br />
deutlich größerer Anteil an RC-Material (> 55 %) verwendet<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Das Förderprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft”<br />
kann deutlich zur Wirtschaftlichkeit von investiven Energieeffizienzmaßnahmen<br />
an Asphaltmischanlagen beitragen.<br />
• Beihilfen von bis zu 10 Mio. Euro<br />
• Förderquoten von bis zu 40 %<br />
• Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien sogar<br />
bis zu 55 %<br />
• Starke Reduktion der Energiebedarfe und -kosten<br />
• Deutliche Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />
• Zusätzliche Vorteile durch Effizienzmaßnahmen<br />
(z. B. Steigerung RC-Quote)<br />
•<br />
Beispiel 3: Ansicht Mischturm und Einhausung für Paralleltrommel, Heiß gaserzeuger und Sieb maschine nach Umsetzung Maßnahme<br />
(links). Ansicht Bitumentanks nach Umsetzung Maßnahme (rechts).<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
17<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
18 Menschen<br />
NACHRUF<br />
Wennemar Gerbens ist gestorben<br />
Am 11. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong> hätte Wennemar Gerbens<br />
sein 70. Lebensjahr vollendet, nun<br />
ist er bereits jetzt, gefühlt und auch tatsächlich<br />
zu früh, von uns gegangen. Gerbens war<br />
Vorsitzender der Forschungsgesellschaft für<br />
Straßen- und Verkehrswesen von <strong>20</strong>08 bis<br />
<strong>20</strong>16.<br />
In Arnsberg geboren, besuchte Wennemar<br />
Gerbens dort das Gymnasium Laurentianum<br />
und studierte nach dem Abitur an der<br />
RWTH Aachen mit Vertiefung im Konstruktiven<br />
Ingenieurbau. Daran anschließend<br />
absolvierte er die Referendarausbildung und<br />
begann seine berufliche Laufbahn beim<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Hier<br />
war er in verschiedenen Funktionen und<br />
Bereichen tätig, zuletzt als stellvertretender<br />
Leiter des Straßenneubauamtes Gelsenkirchen,<br />
eine Zeit, aus der er immer herzerfrischende<br />
Geschichten erzählen konnte.<br />
Im Jahr 1991 wechselte Wennemar Gerbens<br />
in die Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalt,<br />
leitete dort mehrere Jahre das<br />
Autobahnamt Halle, bis ihm 1994 die Leitung<br />
des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr<br />
Mecklenburg-Vorpommern übertragen<br />
wurde, wo er bis zu seiner Pensionierung im<br />
Jahr <strong>20</strong>15 die Geschicke des Landes in diesen<br />
Bereichen lenkte.<br />
Neben seiner Karriere in der Straßenbauverwaltung<br />
hat Wennemar Gerbens sich<br />
auch immer anderweitig beruflich engagiert.<br />
So war er unter anderem seit 1996 als Prüfer<br />
für Referendare im Oberprüfungsamt Frankfurt<br />
tätig und war dort darüber hinaus von<br />
Wennemar Gerbens (1950–<strong>20</strong><strong>20</strong>) (Quelle: FGSV)<br />
<strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>09 Vorsitzender des Prüfungsausschusses<br />
„Straßenwesen“. Bereits seit 1978<br />
und bis 1999 war er auch für die Bundesvereinigung<br />
der Straßen- und Verkehrsingenieure<br />
(BSVI) tätig. Hier leitete er den verkehrspolitischen<br />
Ausschuss und übernahm später<br />
die Verantwortung zunächst als Vizepräsident<br />
und danach als Präsident der BSVI.<br />
Neben den beruflichen Dingen war Wennemar<br />
Gerbens auch sehr für das Gemeinwesen<br />
engagiert, wobei hierbei besonders der<br />
Bereich der Wildhege sowie auch das Gebiet<br />
der kirchlichen Einrichtungen zu nennen<br />
sind.<br />
In der FGSV war Wennemar Gerbens<br />
bereits seit November 1995 Mitglied des Vorstandes.<br />
Ebenfalls seit 1995 war er zudem<br />
Mitglied des Forschungsbeirates bis zu dessen<br />
Auflösung im Jahr <strong>20</strong>06. Von <strong>20</strong>08 bis<br />
<strong>20</strong>16 war Wennemar Gerbens schließlich Vorsitzender<br />
der Forschungsgesellschaft für<br />
Straßen- und Verkehrswesen, war Gesicht<br />
und Verantwortlicher zugleich und führte die<br />
FGSV mit großem Geschick in seiner dynamischen<br />
und zupackenden, aber dennoch kollegialen<br />
und verbindlichen Art. Die FGSV war<br />
für ihn eine Herzensangelegenheit, er hat die<br />
Rolle des FGSV-Vorsitzenden nach außen wie<br />
nach innen mit Leben erfüllt und sich mit<br />
seinem großen und unermüdlichen, auch<br />
persönlichen Engagement in außergewöhnlicher<br />
und vorbildlicher Weise große Verdienste<br />
für die FGSV erworben.<br />
Folgerichtig wurde Wennemar Gerbens<br />
im Jahr <strong>20</strong>16 die höchste Auszeichnung der<br />
FGSV zuteil, die Ehrenmitgliedschaft.<br />
Wennemar Gerbens war ein Mensch großer<br />
Lebensfreude, und er verstand es ganz<br />
wunderbar, diese auf andere zu übertragen.<br />
Er war ein hervorragender Gesprächspartner,<br />
ein spannender Erzähler, gleichzeitig ein<br />
guter Zuhörer, fröhlich und sehr humorvoll.<br />
Es war immer eine Freude, ihn zu sehen,<br />
und er wird uns fehlen.<br />
Am 29. März <strong>20</strong><strong>20</strong> ist Wennemar Gerbens<br />
nach langer Krankheit zu seiner letzten Pirsch<br />
aufgebrochen. Die Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen wird ihm<br />
stets ein ehrendes Andenken bewahren und<br />
ihn in allerbester Erinnerung behalten.<br />
Elfriede Sauerwein-Braksiek<br />
Michael Rohleder<br />
Nordbit<br />
Mario Jentzsch verstärkt Nordbit<br />
Im Zuge des Ausbaus der Geschäftsaktivitäten<br />
und der damit zusammenhängenden Gewinnung<br />
neuer Geschäftsfelder bekommt das Team<br />
der Nordbit GmbH & Co. KG Verstärkung.<br />
Das Unternehmen teilte mit, dass die<br />
Geschäftsführung zum 1. Juni durch Mario<br />
Jentzsch erweitert wurde. Jentzsch wird ab<br />
diesem Zeitpunkt das Geschäft der Nordbit<br />
gemeinsam mit Angela Sahm und Robertus<br />
van Lingen verantworten.<br />
Seit fast 30 Jahren ist Jentzsch bereits in der<br />
Asphalt- und Bitumen-Industrie tätig und verfügt<br />
daher über weitreichende Erfahrungen<br />
und Kenntnisse sowohl bezüglich der Branche<br />
als auch im Hinblick auf die Vielfalt der Bitumenprodukte.<br />
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“,<br />
betonten Sahm und van Lingen in<br />
einem gemeinsamen Statement. •<br />
Neu im Team bei Nordbit: Mario Jentzsch (Quelle: Privat)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Menschen<br />
19<br />
Wolff & Müller<br />
Haghsheno im Beirat<br />
Prof. Dr. Shervin Haghsheno (Quelle: KIT)<br />
Prof. Dr. Shervin Haghsheno unterstützt Wolff<br />
und Müller als erfahrener Spezialisten mit<br />
Schwerpunkt Baubetrieb und Bauprozessmanagement<br />
im Beirat. Der Universitätsprofessor<br />
am Karlsruher Institut für Technologie und Spezialist<br />
für Baubetrieb (KIT) bringt seine vielfältigen<br />
Erfahrungen in das beratende Gremium ein.<br />
Der Beirat, dem Haghsheno als neues fünftes<br />
Mitglied angehört, hat die Aufgabe, die Wolff<br />
und Müller Holding zu beraten und einen aktiven<br />
Informations- und Ideenaustausch mit der<br />
Unternehmensgruppe und ihren Gesellschaftern<br />
zu pflegen. Neben Haghsheno gehören<br />
an: Dr. Gerhard Wirth (Recht), Friedrich Stähler<br />
(Finanzen), Erwin Staudt (Wirtschaft) sowie<br />
Prof. Dr. Fritz Berner (Bauwirtschaft). Haghsheno,<br />
Jahrgang 1975, hat Bauingenieurwesen<br />
an der TU Darmstadt studiert und anschließend<br />
am Institut für Baubetrieb promoviert. Während<br />
seiner Promotion studierte er außerdem<br />
Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität<br />
Hagen. Seine berufliche Karriere begann<br />
bei der Bilfinger SE zunächst als Vorstandsreferent.<br />
Es folgten mehrere Stationen bis hin zum<br />
Mitglied der Geschäftsführung der Bilfinger<br />
Hochbau GmbH. Seit <strong>20</strong>13 ist er Universitätsprofessor<br />
am Karlsruher Institut für Technologie<br />
(KIT). Haghsheno bekleidet dort die Position<br />
des geschäftsführenden Direktors des<br />
Instituts für Technologie und Management im<br />
Baubetrieb und leitet das Fachgebiet Baubetrieb<br />
und Prozessmanagement. Als geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Haghsheno<br />
In vest ment & Consulting GmbH bietet er<br />
außerdem Beratungsleistungen in der Bauund<br />
Immobilienwirtschaft an. Der 44-Jährige<br />
fungiert zudem als Wirtschaftsmediator bei<br />
Konflikten am Bau und engagiert sich in verschiedenen<br />
Fachverbänden der Bau- und<br />
Immobilienwirtschaft.<br />
•<br />
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für schnelle und langlebige Kleinflächenreparaturen.<br />
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Bundesfachabteilung Straßenbau<br />
Ralf Schär als Vorsitzender gewählt<br />
Die Delegierten der Bundesfachabteilung<br />
(BFA) Straßenbau im Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie haben im Mai Ralf<br />
Schär einstimmig zum neuen Vorsitzenden<br />
gewählt.<br />
Schär, der seit 1999 Vorstandsvorsitzender<br />
der Bickhardt Bau AG ist, löst damit Dr. Walter<br />
Fleischer ab, der nach acht Jahren im Vorsitz<br />
des Vorstands nicht mehr für dieses Amt kandidiert<br />
hat. Schär engagiert sich seit <strong>20</strong>11 als<br />
Mitglied der BFA Straßenbau im Hauptverband<br />
sowie als langjähriges Mitglied der Bauindustrie<br />
Hessen-Thüringen für bauindustrielle<br />
Belange. Er wirkt seit <strong>20</strong>18 als Vorstandsmitglied<br />
in der Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />
und Verkehrswesen (FGSV) mit.<br />
Die BFA Straßenbau ist ein wichtiges Gremium<br />
für die Branchenvertretung der<br />
Bauindustriefirmen aus den Bereichen Autobahnbau,<br />
Bau von Bundes-, Landes- und Kommunalstraßen,<br />
Brückenbau, Flugplatzbau,<br />
Werkstraßen und Parkplätze, Wegebau sowie<br />
Erdbau und Recycling im Straßenbau. Sie vertritt<br />
die Interessen von Firmen sowohl im<br />
Asphalt- und Betonstraßenbau als auch für<br />
Sonderbauweisen. Die im Straßenbau tätigen<br />
Ralf Schär ist neuer Vorsitzender der BFA Straßenbau.<br />
(Quelle: Hauptverband)<br />
Unternehmen sind auf Basis der Landesverbände<br />
organisiert und werden über den Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie strategisch<br />
und wirkungsvoll positioniert. •<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
<strong>20</strong> Menschen<br />
Streumaster Maschinenbau GmbH<br />
Neuer Geschäftsführer in Egglkofen<br />
Andreas Marquardt ist seit Februar <strong>20</strong><strong>20</strong> neuer Geschäftsführer<br />
der Streumaster Maschinenbau GmbH<br />
im bayerischen Egglkofen. Er folgt Didier Gutzwiller,<br />
der im vergangenen Jahr bei einem Unfall verstarb. Die<br />
Streumaster-Geschäftsführung besteht außer Herrn<br />
Marquardt noch aus Catherine Gutzwiller, die auch<br />
Eigentümerin der Unternehmung ist.<br />
Streumaster gehört zur familiengeführten französischen Gutzwiller<br />
Group mit insgesamt 1<strong>20</strong> Beschäftigten in den Bereichen Bodenstabilisierung,<br />
Recycling und Wegesanierung. Marquardt (52) blickt auf 30<br />
Jahre internationale Erfahrung in der Bau- und Zulieferindustrie zurück.<br />
In den letzten <strong>20</strong> Jahren war er in verschiedenen Funktionen für die<br />
Wirtgen Group tätig. Unter anderem hat er erfolgreich mit der Geschäftsführung<br />
von Wirtgen zusammengearbeitet, um das Geschäft in den<br />
spanisch-, portugiesisch- und französischsprachigen Märkten weiterzuentwickeln.<br />
Er war Ansprechpartner für internationale Großkunden und<br />
Baukonzerne in diesen Gebieten.<br />
Marquardt machte folgenden Ausblick für die Zukunft deutlich: „Wir<br />
möchten in Zukunft unsere Systempartnerschaft mit Wirtgen noch professionalisieren<br />
und unsere Fertigungspalette weiter standardisieren,<br />
damit wir hier am Standort in Egglkofen noch konkurrenzfähiger werden.<br />
Des Weiteren ist eine umfassende Modernisierung unserer Produktpalette<br />
unser Ziel. Für mich geht dies einher mit mehr Investitionen zum<br />
Ausbau unserer Produktionsstätte hier in Egglkofen.“ Streumaster<br />
produziert mit über 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer<br />
hohen Fertigungstiefe in Egglkofen Bindemittelstreuer für den Straßenbau,<br />
die von Wirtgen als exklusiver Systempartner weltweit vertrieben<br />
werden.<br />
•<br />
Andreas Marquardt (Quelle: Streumaster)<br />
Europäische Bauwirtschaft<br />
FIEC mit neuem Führungsduo<br />
Die Generalversammlung der European Construction Industry Federation<br />
(FIEC) hat Prof. Thomas Bauer zum neuen Präsidenten gewählt. Zu ihrem<br />
neuen Vizepräsidenten wurde Rüdiger Otto gewählt. Bauer ist Mitglied des<br />
Präsidiums des Hauptverbands Deutscher Bauindustrie. Otto ist Vizepräsident<br />
des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).<br />
Prof. Thomas Bauer zum neuen Präsidenten der<br />
FIEC gewählt. (Quelle: Hauptverband)<br />
Mit Bauer wurde der bisherige Erste Vizepräsident<br />
der FIEC zum neuen Präsidenten<br />
des Verbandes gewählt. Er folgt auf Kjetil<br />
Tonning aus Norwegen. Bauer ist bereits seit<br />
<strong>20</strong>17 Mitglied des FIEC-Präsidiums und war bis<br />
<strong>20</strong>16 Präsident des Hauptverbandes der deutschen<br />
Bauindustrie (HDB).<br />
Rüdiger Otto ist Geschäftsführer und Inhaber<br />
des Bauunternehmens A. Otto & Sohn<br />
GmbH & Co. KG in Leverkusen. Seit <strong>20</strong>10 gehört<br />
er dem Vorstand des ZDB an, seit <strong>20</strong>14 als Vizepräsident<br />
und Schatzmeister. Darüber hinaus<br />
engagiert sich Otto als Präsident der Bauverbände.<br />
NRW sowie als Vorsitzender des Baugewerbeverbandes<br />
Nordrhein.<br />
Die European Construction Industry<br />
Federation FIEC ist der europäische Dachverband<br />
der Baubranche mit Sitz in Brüssel. Ihm<br />
gehören 32 nationale Organisationen in 28<br />
Ländern an. Hauptaufgabe ist, für die Interessen<br />
der Bauwirtschaft gegenüber den europäischen<br />
Institutionen einzutreten sowie die<br />
Branche auf Arbeitgeberseite im europäischen<br />
sektoralen sozialen Dialog für den Bausektor<br />
zu vertreten. <br />
•<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Termine<br />
Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />
21<br />
September <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
24.-25.9. Dresden<br />
DAV-Regionalversammlung Mitte<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
9.10. Leinfelden-Echterdingen<br />
DAV-Regionalversammlung<br />
Baden-Württemberg<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
November <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
6.11. Rostock-Warnemünde<br />
DAV-Regionalversammlung Nord<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
19.–<strong>20</strong>.11. Nürburg (Nürburgring)<br />
DAV-Regionalversammlung West<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Dezember <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
8.–9.12. Nürnberg<br />
DAV-Regionalversammlung Bayern<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Vorschau <strong>20</strong>21<br />
22.–24.3. Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
(nur für Mitglieder)<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
26.4. Leipzig<br />
Mitgliederversammlung DAV/DAI<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
14.–17.4. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
Steinexpo<br />
www.steinexpo.eu<br />
27.–28.4. Leipzig<br />
FGSV-Asphaltstraßentagung<br />
www.fgsv.de<br />
16.–18.6. Madrid<br />
7th Eur<strong>asphalt</strong> & Eurobitume<br />
Congress<br />
www.eecongress<strong>20</strong>21.org<br />
Vorschau <strong>20</strong>22<br />
16.–18.2. Berchtesgaden<br />
21. Deutsche Asphalttage<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
4.–10.4. München<br />
Bauma<br />
www.bauma.de<br />
NALTEC ®<br />
NALTEC Geruchsbekämpfung<br />
®<br />
Geruchsbekämpfung<br />
Befeuchtung/Verkrustung<br />
Befeuchtung/Verkrustung<br />
MATAKT ®<br />
Luftkanonen<br />
MATAKT ®<br />
Luftkanonen<br />
NALTEC ®<br />
NALTEC ®<br />
Staubbekämpfung<br />
Staubbekämpfung<br />
Kühlung/Luftreinigung<br />
Kühlung/Luftreinigung<br />
FLAER ®<br />
FLAER ®<br />
Förderbandabstreifer<br />
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E-Mail: info@buwip.de E-Mail: info@buwip.de • Internet: www.buwip.de • Internet: www.buwip.de<br />
<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
22 Intern<br />
Wer liefert was?<br />
Die ganze Vielfalt der<br />
Asphaltbranche mit einem Klick<br />
Die ganze Welt der Asphaltbranche<br />
auf einen Blick! Das liefert jetzt die<br />
Homepage des Deutschen Asphaltverbandes.<br />
Nachdem bereits seit<br />
Jahren eine Standortkarte das Auffinden<br />
stationärer Asphaltmischwerke<br />
erleichtert, wird mit der neuen<br />
Rubrik „Wer liefert was?“ nun das<br />
gesamte Spektrum des Asphaltbaus<br />
abgedeckt.<br />
Der Deutsche Asphaltverband (DAV)<br />
wächst seit einigen Jahren kontinuierlich.<br />
Von der kompletten Asphaltmischanlage bis<br />
hin zu Dienstleistungen rund um den Baubetrieb:<br />
Die Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />
decken das komplette Spektrum<br />
des Asphaltbaus ab. Dies gilt im besonderen<br />
Maße für die assoziierten Mitglieder, mit deren<br />
Hilfe und Kompetenz die Asphaltbauweise<br />
gefördert und vorangebracht wird.<br />
Dabei ist die Homepage des Verbandes ein<br />
ganz wichtiges Instrument der Kommunikation.<br />
Bei Stichworten wie „Asphalt“, „Asphaltmischgut“,<br />
„Asphaltmischanlage“ oder<br />
„Asphalttechnik“ belegt die Internetadresse<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de im sogenannten Google-Ranking<br />
in Deutschland jeweils den ersten bis dritten<br />
Platz. „Wir können also davon ausgehen,<br />
dass viele Personen und Unternehmen im<br />
Wege der einschlägigen Stichwortsuche nach<br />
Asphaltanwendungen bzw. -technologie auch<br />
auf der Seite des DAV landen“, fasst Marco<br />
Bokies, DAV-Geschäftsführer, zusammen.<br />
Von Anfang an stand bei der Planung die<br />
Übersichtlichkeit im Vordergrund. „Es war<br />
schnell klar, dass eine geografische Suche, wie<br />
bei den Asphaltmischanlagen, bei den assoziierlinks:<br />
Schon seit Jahren ist die Asphaltmischwerksdatei<br />
fester Bestandteil des DAV-Internetauftritts<br />
(Zugang über die Deutschlandkarte, rechts im Bild).<br />
(Quelle: DAV)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Intern<br />
23<br />
ten Mitgliedern keinen Sinn macht. Wir haben<br />
uns deshalb dazu entschlossen, nach Stoffgruppen<br />
bzw. Dienstleistungen zu sortieren“, erläutert<br />
André Täube, DAV-Geschäftsführer.<br />
Die Menüführung des neuen Bereiches ist<br />
dabei ganz bewusst übersichtlich und leicht<br />
verständlich angelegt. Zu finden ist die Rubrik<br />
„Wer liefert was?“ als sogenannter Reiter auf der<br />
oberen Menüleiste. Nach einem Klick kann der<br />
Vorankündigung: DAV-Radladerfahrseminar<br />
Unter dem neuen Label „Asphalt Akademie“<br />
bündelt der DAV sein gesamtes Aus- und<br />
Weiterbildungsangebot.<br />
Neu im Programm der Asphalt Akademie<br />
und <strong>20</strong><strong>20</strong> das erste Mal angeboten wird das<br />
DAV-Radladerfahrseminar. In Kooperation<br />
mit Zeppelin und Mimberg Spedition-Baustoffe<br />
wurde für den 28. und 29. Oktober ein<br />
Seminar entwickelt, in dem es hauptsächlich<br />
um energieeffizientes Fahren geht. „Da<br />
unsere Radladerfahrseminare natürlich<br />
auch einen hohen praktischen Anteil an und<br />
mit der Baumaschine haben, wird die Teilnehmerzahl<br />
strikt auf rund <strong>20</strong> begrenzt<br />
sein“, erläutert Thomas Reschke, Referent<br />
Asphaltbauweise und Bitumen beim DAV.<br />
Über die genauen Inhalte des Seminars wird<br />
der DAV zeitnah in dieser Zeitschrift sowie<br />
auf www.<strong>asphalt</strong>.de informieren.<br />
In dem DAV-Radladerfahrseminar, das <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
erstmals durchgeführt wird, dreht sich alles um<br />
energieeffizientes Fahren. (Quelle: DAV/hin)<br />
Der übersichtliche Einstieg in die jeweiligen Stoffgruppen<br />
erleichtert das Auffinden der gewünschten<br />
Produkte oder Dienstleistungen. (Quelle: DAV, pixabay)<br />
Nutzer unter folgenden Menüpunkten wählen:<br />
• Maschinen- und Gerätetechnik<br />
• Dienstleistungen<br />
• Bauliche Erhaltung<br />
• Modifizierung<br />
• Labor<br />
• Auf der Baustelle<br />
• In das Asphaltmischgut<br />
• Besondere Bauweisen<br />
• Für den Betrieb der Asphaltmischanlage<br />
• Gestalten mit Asphalt<br />
Damit wird der Nutzer in ein Untermenü<br />
geführt, das identisch übersichtlich aufgebaut<br />
ist. Beispielsweise ergeben sich für den Bereich<br />
„Maschinen- und Gerätetechnik“ folgende<br />
Unterpunkte:<br />
• Asphaltmischanlagen<br />
• Fräsen<br />
• Walzen/Verdichtung<br />
• Asphaltstraßenfertiger und Beschicker<br />
• Radlader<br />
• Transport/Thermomulden<br />
• Aufbereitungsanlagen/Brecher<br />
Im Folgenden sind die Hersteller der unterschiedlichen<br />
Baumaschinen alphabetisch sortiert.<br />
„Wir sind froh, diesen Service neu anbieten<br />
zu können“, freuen sich die beiden DAV-Geschäftsführer,<br />
„denn mit unserer neuen Rubrik<br />
,Wer liefert was?‘ entfallen für alle, die sich beruflich<br />
mit unserem Baustoff beschäftigen, langwierige<br />
Recherchen im Internet.“ Eben die ganze<br />
Vielfalt der Asphaltbranche mit einem Klick. •<br />
www.werwie.com<br />
BUNDESWEITE VERMIETUNG VON DREI STANDORTEN<br />
werwie ist spezialisiert auf die bundeweite Vermietung von Asphaltbeschickern, Asphaltfertigern und Verdichtungstechnik für den<br />
Erd- und Asphalteinbau. Darüber hinaus umfasst der werwie Kundenservice auch die Bereitstellung von erfahrenem Bedienpersonal für<br />
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4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
24 Technik<br />
Vögele<br />
„Wir helfen guten Einbauteams,<br />
noch besser zu werden“<br />
Prozessoptimierungslösungen<br />
haben ein enormes Potenzial für<br />
Straßenbau-Unternehmen – vorausgesetzt<br />
die Firmen haben den<br />
Willen, bisherige Abläufe rund um<br />
den Asphalteinbau zu überdenken<br />
und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
aktiv anzugehen. Dr. Stephan Weller,<br />
Leiter Softwareprodukte bei<br />
der Joseph Vögele AG, erklärt, wie<br />
Unternehmen, unabhängig von der<br />
Größe und Anzahl ihrer Baustellen,<br />
von digitalen Lösungen wie WITOS<br />
Paving Plus profitieren.<br />
<strong>asphalt</strong>: Herr Dr. Weller, arbeiten Straßenbau-Unternehmen,<br />
die Prozessoptimierungslösungen<br />
nutzen, grundsätzlich besser<br />
als die, die konventionell planen und<br />
bauen?<br />
Weller: Nicht per se. Zwar sind die Vorteile von<br />
Prozessoptimierungslösungen wie WITOS<br />
Paving Plus immens: Eine Just-in-time-Belieferung<br />
auf der Baustelle ermöglicht einen kontinuierlichen<br />
Einbau ohne Fertigerstopps. Das<br />
erhöht zum einen die Einbauqualität. Zum<br />
anderen sind die Abläufe natürlich wesentlich<br />
schneller und kosteneffizienter: Beispielsweise<br />
lassen sich Lkw-Kapazitäten einsparen und<br />
Restmengen vermeiden. Außerdem können<br />
Bauunternehmen die Daten und Auswertungen<br />
zur Eigenüberwachung und gleichzeitig<br />
als Qualitätsnachweis nutzen. Aber Prozessoptimierungslösungen<br />
allein sind natürlich kein<br />
Allheilmittel. Sie erfordern auch einen gewissen<br />
Willen zur Veränderung: Unternehmen<br />
müssen ihre bisherigen Abläufe aktiv überdenken,<br />
Verbesserungspotenzial identifizieren und<br />
genau da dann ansetzen.<br />
Es ist aber auch eine Frage der Investition.<br />
Lohnen sich Prozessoptimierungslösungen<br />
wirklich für jedes Unternehmen, egal welcher<br />
Größe?<br />
Weller: Definitiv. Unsere Erfahrung hat gezeigt,<br />
dass sich die Kosten und der Aufwand, die die<br />
Dr. Stephan Weller, Leiter Softwareprodukte bei der Joseph Vögele AG, erklärt, wie Unternehmen von Prozessoptimierungslösungen<br />
profitieren und welche Lösung sich für welche Anforderungen eignet.<br />
Anschaffung mit sich bringen, schon nach<br />
wenigen Baustellentagen amortisieren. Bauunternehmen,<br />
aber auch andere involvierte<br />
Akteure wie Mischanlagen profitieren dann<br />
ziemlich zeitnah von den Qualitätsverbesserungen,<br />
den Effizienzsteigerungen und der<br />
höheren Transparenz. Abgesehen davon ist<br />
Prozessoptimierung häufig schon Pflicht: Es<br />
gibt zahlreiche öffentliche Ausschreibungen,<br />
die eine Prozessdokumentation oder sogar<br />
eine dynamische Logistik- und Maschinensteuerung<br />
verlangen. Die Digitalisierung hat auch<br />
im Straßenbau richtig Fahrt aufgenommen –<br />
wer jetzt aufspringt, hat noch die Möglichkeit,<br />
neue Abläufe in Ruhe einzuführen und anzupassen.<br />
Gerade bei Unternehmen, die vorwiegend<br />
mittlere oder kleinere Baumaßnahmen<br />
umsetzen, fehlt aber oft die Bereitschaft,<br />
Prozessoptimierungslösungen einzusetzen<br />
beziehungsweise sich mit diesem Thema zu<br />
beschäftigen. Woran kann das Ihrer Ansicht<br />
nach liegen?<br />
Weller: Einige Bauunternehmen glauben, dass<br />
die Einführung solcher Lösungen mit einem<br />
großen Aufwand einhergeht, oder sie sehen<br />
bei ihren bisherigen Baustellen noch keinen<br />
Bedarf für eine aktive Prozessoptimierung. Deshalb<br />
bieten wir unseren Kunden drei unterschiedlich<br />
umfangreiche Lösungen an: Mit dem<br />
RoadScan- System lässt sich die Einbautemperatur<br />
flächendeckend überwachen und dokumentieren.<br />
Wer darüber hinaus zusätzliche<br />
Maschinen- und Prozessdaten erfassen und<br />
auswerten möchte, Lieferscheine scannen und<br />
automatisch Baustellenreports versenden will,<br />
kann unser App-basiertes System WITOS<br />
Paving Docu nutzen. Dabei werden die Daten<br />
direkt online auf den Server übertragen. Das<br />
System eignet sich vor allem für kleinere und<br />
mittlere Baustellen beziehungsweise für Unternehmen,<br />
die ihre Baustellen wie bisher weiterplanen,<br />
aber digital und automatisiert dokumentieren<br />
wollen. Mit der großen Lösung<br />
WITOS Paving Plus lassen sich demgegenüber<br />
sämtliche Prozesse von der Mischanlage bis<br />
zum Einbau in Echtzeit planen, koordinieren<br />
und aktiv optimieren.<br />
WITOS Paving Plus eignet sich also für<br />
große Baustellen, WITOS Paving Docu für<br />
kleinere Baustellen?<br />
Weller: Nein, nicht zwangsläufig. Es kommt<br />
darauf an, welche Daten ich am Ende erhalten<br />
und wie aktiv ich in den Bauprozess eingreifen<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
25<br />
möchte. Selbst bei einer größeren Baustelle<br />
reicht mir unter Umständen eine reine Dokumentation.<br />
Umgekehrt will vielleicht ein Unternehmen,<br />
das viele kleine Baustellen betreut,<br />
die Abläufe in Echtzeit überwachen<br />
und notfalls gegensteuern<br />
können. Denn ob ich<br />
nun 500 oder 5.000 m einbaue<br />
– Fertigerstopps bedeuten<br />
immer Stillstand und Verzögerungen,<br />
und damit ein zusätzliches<br />
Qualitätsrisiko und<br />
mehr Kosten. Ein anderes<br />
Argument ist auch die Planung: Viele Unternehmen<br />
möchten, dass sämtliche Baustellen vorab<br />
digital und so exakt wie möglich geplant werden,<br />
um am Ende beispielsweise Soll- und Istwerte<br />
abzugleichen. Es ist also nicht unbedingt<br />
eine Frage der Größe, sondern eher eine Frage<br />
der Herangehensweise und der Anforderungen.<br />
Welche Daten möchte ich selbst erhalten,<br />
zum Beispiel um meine Prozesse zu überwachen<br />
und zu verbessern? Welche Erwartungen<br />
hat mein Auftraggeber? Das sind die Fragen,<br />
die sich Unternehmen stellen, bevor sie sich für<br />
die oder andere Lösung entscheiden.<br />
Und was ist, wenn die Unternehmen Baustellen<br />
mit unterschiedlichen Anforderungen<br />
haben?<br />
Weller: Wer mit der großen Lösung WITOS<br />
Paving Plus startet, muss natürlich nicht bei<br />
jeder Baustelle den vollständigen Umfang nutzen<br />
– sondern kann je nach Bedarf auch nur die<br />
WITOS Paving Docu App nutzen. Umgekehrt<br />
können Unternehmen, die sich mit RoadScan<br />
„Die Digitalisierung<br />
hat auch im<br />
Straßenbau richtig<br />
Fahrt aufgenommen.“<br />
oder WITOS Paving Docu zunächst ganz langsam<br />
an Softwarelösungen herantasten möchten,<br />
problemlos auf WITOS Paving Plus upgraden.<br />
Das ist ganz unkompliziert, weil alle Daten<br />
– egal ob Bauunternehmen<br />
den RoadScan, WITOS Paving<br />
Docu oder WITOS Paving Plus<br />
nutzen – in einer Anwendung<br />
und Datenbank organisiert<br />
sind. Wenn Kunden zwischen<br />
den drei Lösungen wechseln,<br />
müssen also keine Daten<br />
transferiert werden. Außerdem<br />
müssen sie keine neue Auswertungssoftware<br />
erlernen.<br />
Noch mal zurück zur Planung: Im Straßenbau<br />
ergeben sich immer wieder Störungen<br />
oder kurzfristige Änderungen. Ein idealer<br />
Prozess von der perfekten Planung bis hin<br />
zur Ausführung ist nicht immer gegeben. Ist<br />
eine komplexe Lösung wie WITOS Paving<br />
Plus da nicht zu unflexibel?<br />
Weller: Nein. Gerade bei größeren Baustellen<br />
ist eine exakte Planung natürlich unbedingt<br />
empfehlenswert. Muss aber aus irgendwelchen<br />
Gründen kurz vor Beginn einer Baustelle neu<br />
geplant werden, gibt es bei WITOS Paving Plus<br />
die Möglichkeit der sogenannten Ad-hoc-Planung.<br />
Mit dieser Funktion kann der Polier die<br />
Baustelle über den Baustellen-PC komplett vor<br />
Ort planen. Zwar ist die Planung nicht ganz so<br />
detailliert, dennoch haben Unternehmen auf<br />
diese Weise die Möglichkeit, WITOS Paving Plus<br />
auch bei spontanen Einsätzen schnell und<br />
unkompliziert zu nutzen. So kann unter anderem<br />
auch die Mischanlage bei kurzfristigen<br />
Einsätzen eingebunden werden.<br />
Wie begleitet Vögele seine Kunden denn<br />
konkret bei der Einführung und Umsetzung?<br />
Schließlich sind der Stand der Digitalisierung<br />
und die jeweiligen Anforderungen<br />
von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.<br />
Weller: Das ist richtig. Manche Unternehmen<br />
haben schon eine genaue Vorstellung oder<br />
nutzen bereits diverse digitale Lösungen, für<br />
andere ist die softwarebasierte Prozessoptimierung<br />
noch komplettes Neuland. Deshalb<br />
bieten wir zusammen mit unseren Vertriebsund<br />
Servicepartnern für alle am Bauprozess<br />
Beteiligten entsprechende Schulungen an.<br />
Dabei richtet sich der Umfang nach den Vorkenntnissen.<br />
Außerdem begleiten wir unsere<br />
Kunden in der Regel bei ihrem ersten Einsatz<br />
mit WITOS Paving. Das ist am effektivsten, weil<br />
sich viele Fragen erst während des eigentlichen<br />
Bauprozesses ergeben. Aber auch danach<br />
stehen wir natürlich bei Fragen zur Verfügung<br />
und nutzen das Feedback, um unsere Lösungen<br />
weiterzuentwickeln. Selbstverständlich<br />
kann WITOS Paving nicht die Erfahrung und<br />
die Kompetenz der Einbaumannschaft ersetzen.<br />
Unser Ziel ist vielmehr, den Anwendern<br />
Informationen zu liefern, mit deren Hilfe sie<br />
dann faktenbasiert Entscheidungen treffen<br />
können. Letztendlich helfen wir mit unseren<br />
Lösungen also guten Einbauteams, noch besser<br />
zu werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Großes Potenzial für Straßenbau-Unternehmen: WITOS Paving Plus vernetzt alle am Bauprozess beteiligten Akteure und ermöglicht auch bei Störungen oder<br />
Planungsabweichungen eine exakte Koordination in Echtzeit. (Quelle: Vögele)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
26 Technik<br />
CFF GmbH & Co. KG<br />
Carbon Footprint der Asphaltbranche<br />
– Verbesserungschance mit SMA<br />
Vor Kurzem war das Ausmaß<br />
der medizinischen, sozialen und<br />
wirtschaftlichen Notlage, die<br />
durch die Covid-19-Krankheit<br />
ausgelöst wurde, noch nicht<br />
quantifizierbar. Viele Experten<br />
verbinden die aktuelle Krise<br />
auch mit der Klimakrise; nicht,<br />
weil es notwendigerweise einen<br />
Ursache-Wirkungs-Zusammenhang<br />
gibt, sondern weil es bedeutet,<br />
den menschlichen Einfluss<br />
auf die Natur zu verdeutlichen.<br />
In diesem Sinne ist es<br />
angebracht, zu überprüfen, wie<br />
unsere Industrie den Herausforderungen<br />
des Klimawandels<br />
begegnet und welche Wege bei<br />
diesen Bemühungen beschritten<br />
werden können. Dieser Artikel<br />
will einige Maßnahmen, die<br />
Veränderungen in der Branche<br />
aufzeigen, diskutieren.<br />
Von Dr. Gonzalo Oroz<br />
und Stefan Schulz<br />
SMA eignet sich insbesondere bei Projekten mit hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit gegen Verformung.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Die gegenwärtige Situation hat das Leben aller Menschen auf dem<br />
Planeten verändert und ist auch in unserer Branche zu spüren. Was<br />
noch bis vor Kurzem für einen Augenblick unverrückbar schien, wird<br />
vergänglich. Bei der Durchsicht von Artikeln in verschiedenen Zeitungen<br />
und Zeitschriften der ganzen Welt war eine Reflexion sichtbar, die sich<br />
auf unterschiedliche Weise wiederholt, die aber in ihrem Wesen immer<br />
gleich bleibt. Viele Autoren verbinden die aktuelle Krise auch mit der<br />
Klimakrise. Aus dem gleichen Grund und in optimistischer Erwartung,<br />
dass wir früher oder später zur relativen Normalität in unseren Arbeitsaufgaben<br />
zurückkehren werden, müssen wir zwangsläufig hinterfragen,<br />
wo andere Handlungsweisen erforderlich sind. In diesem Sinne ist es<br />
angebracht, zu überprüfen, wie unsere Industrie den Herausforderungen<br />
des Klimawandels begegnet und welche Wege bei diesen Bemühungen<br />
beschritten werden können. Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch,<br />
das Thema vollständig zu behandeln. Es ist jedoch beabsichtigt, einige<br />
Maßnahmen, die Veränderungen in der Branche aufzeigen, zu diskutieren.<br />
Somit ist die Asphaltindustrie eventuell in der Lage, ihr Sandkorn im<br />
Kampf gegen den Klimawandel beizusteuern.<br />
Treibhausgase<br />
Greta Thunberg, die jüngste schwedische Umweltaktivistin, hat der Welt<br />
deutlich gemacht, dass es nicht sinnvoll ist, in die Schule zu gehen und<br />
für eine Welt zu lernen, die bald nicht mehr existieren wird. Trotz all der<br />
populistischen Politiker, die die Existenz einer globalen Erwärmung leugnen,<br />
ist der Klimawandel eine offensichtliche Realität und schreitet<br />
schnell voran. Die Folgen können nur mäßig gemildert werden, wenn<br />
sich alle darauf einigen, die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.<br />
Es sind diese Gase, die von allen Experten der Klimatologie einhellig<br />
als Hauptursache für diese Situation im Weltklima mit beispielsweise<br />
extremen Episoden wie langen Dürren, Stürmen und Orkanen an unge-<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
27<br />
Tabelle 1: Vergleichende Übersicht Superpave/SMA (Flexible Pavements) – Angaben in Jahren. (Quelle: NCAT, Dr. Yi)<br />
Straßenbaubehörde Leistungsmessungsmethode SMA Superpave Längere Liegezeit SMA<br />
Illinois Tollway Gesamtzustand Sichtprüfung 13,5 9 4,5<br />
Maryland SHA<br />
(Principal Arterial)<br />
Spurbildung 21,8 19,6 2,2<br />
Michigan DOT Gesamtzustand Sichtprüfung 22,2 21,3 0,9<br />
Pennsylvania DOT<br />
(Interstate)<br />
Pennsylvania DOT<br />
(Non- Interstate)<br />
Gesamtzustand Sichtprüfung 21,1* 22,2* -<br />
Gesamtzustand Sichtprüfung 24,5* 11,0* 13,5<br />
Virginia DOT Gesamtzustand Sichtprüfung 23 12,8 10,3<br />
* Informationen für eine nur begrenzte Anzahl von Strecken verfügbar<br />
wöhnlichen Orten, oder Rückzug der Gletscher verantwortlich gemacht<br />
werden [1, 2].<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) wurde als das Hauptgas mit Auswirkungen auf das<br />
Klima angegeben, dessen Ursprung industrielle Aktivitäten im Zusammenhang<br />
mit der Nutzung fossiler Brennstoffe ist. Der CO 2 -Fußabdruck<br />
ist, streng genommen, die Gesamtmenge an Treibhausgasen (GHGs), die<br />
als direkte oder indirekte Folge eines Individuums, einer Organisation,<br />
einer Veranstaltung oder eines Produkts emittiert werden.<br />
Die technische und technologische Entwicklung sowie das wirtschaft-<br />
RZ-TOK-BAND_210x141_<strong>20</strong>0519.qxp_RZ 19.05.<strong>20</strong> 13:32 Seite 1<br />
liche Wachstum der Nationen in den letzten zweihundert Jahren gingen<br />
Hand in Hand mit der Nutzung fossiler Brennstoffe als Energiequelle.<br />
Diese Energiequellen haben der Industrie Sicherheit in Bezug auf die<br />
Produktion zu erschwinglichen Kosten gegeben, aber sie haben eine<br />
Situation geschaffen, die auf Dauer nicht tragbar ist.<br />
Die Bitumen- und Asphaltindustrie ist vor dieser Entwicklung nicht<br />
gefeit.<br />
Die Asphaltindustrie betrachtet fünf klare Etappen, beginnend mit<br />
der Gewinnung des Öls zur Weiterleitung an die Raffinerie, der Herstel-<br />
Der schnellste Weg zur sicheren Fuge.<br />
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4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
28 Technik<br />
Tabelle 2: Vergleichende Übersicht Superpave/SMA (Composite Pavements) – Angaben in Jahren. (Quelle: NCAT, Dr. Yi)<br />
Straßenbaubehörde Leistungsmessungsmethode SMA Superpave Längere Liegezeit SMA<br />
Alabama DOT Gesamtzustand Sichtprüfung 16,2 16,6 –<br />
Colorado DOT Spurbildung; Risse 17 17,4 –<br />
Georgia PACES Rating 16,0* 11,0* 5<br />
Maryland SHA<br />
(Interstate)<br />
Maryland SHA<br />
(Principal Arterial)<br />
Spurbildung; Risse 24,8 26,9 –<br />
Spurbildung; Risse 32,2 24,0 8,2<br />
Minnesota DOT<br />
Ride Quality Index<br />
Surface Rating<br />
16,6* 11,3* 5,3<br />
Virginia DOT Critical Condition Index 19,0 14,4 4,6<br />
* Informationen für eine nur begrenzte Anzahl von Strecken verfügbar<br />
lung von Bitumen, der Asphaltherstellung in der Asphaltmischanlage,<br />
dem Einbau der Asphaltschicht und den anschließenden Recyclingzyklen.<br />
Jede dieser Stationen musste sich einer Reihe von Herausforderungen<br />
stellen, die eine Reduzierung der Schadstoffemissionen implizieren,<br />
um ihren CO 2 -Fußabdruck zu verringern. Obwohl der Prozess der Erdölförderung<br />
und der anschließenden Raffination ein sehr wichtiger<br />
Bestandteil der Asphaltproduktionskette ist, konzentrieren wir uns in<br />
diesem Dokument auf diejenigen Glieder der Asphaltproduktion, die am<br />
meisten mit dieser Industrie verbunden sind. Es handelt sich um die<br />
Herstellung von Asphaltmischgütern in der Asphaltmischanlage, den<br />
Einbau von Asphaltschichten (Asphaltdeck-, -binder- und -tragschichten)<br />
sowie die nachfolgenden Fräsgutzyklen oder RAP (Reclaimed Asphalt<br />
Pavement).<br />
Der Asphaltherstellungsprozess<br />
Insbesondere bei den europäischen Asphaltmischanlagenherstellern hat<br />
ein Wechsel der Energiequellen begonnen. Leider ist der Standard immer<br />
noch der Kohlenstaub (Braunkohle), der keinen hohen Heizwert hat, da<br />
er nur 60 bis 75 % reine Kohle und eine große Menge flüchtiger Stoffe<br />
enthält, die extrem umweltbelastend und schädlich für die Gesundheit<br />
von Mensch und Tier sind.<br />
Asphaltwerke, die mit diesem System ausgerüstet sind, lassen sich<br />
nur schwer auf neue Energiequellen umstellen. Aber der Trend geht im<br />
Allgemeinen dahin, Asphaltproduktionsanlagen nach und nach durch<br />
Modelle zu ersetzen, die in ihrer allgemeinen Konstruktion zu größeren<br />
Energieeinsparungen führen. Es geht nicht nur darum, die für den Trocknungsprozess<br />
der Mineralstoffe verwendeten Brennstoffe zu ändern. Die<br />
Mineralstoff-Fraktionen sollten überdacht gelagert werden, was den<br />
Energiebedarf zur Trocknung der Gesteine reduziert. All diese Maßnahmen<br />
haben eine reduzierende Wirkung auf den CO 2 -Ausstoß in die Atmosphäre.<br />
Die Asphaltproduktion selbst hat jedoch keine grundlegende<br />
Veränderung erfahren, die eine Revolution im Produktionsprozess mit<br />
sich bringen oder die Produktion von Treibhausgasen drastisch reduzieren<br />
würde [3].<br />
Auch die modernen Asphaltmischanlagen können nicht CO 2 -neutral<br />
produzieren oder werden derzeit noch nicht mit 100 % erneuerbarer<br />
Energie betrieben. Es ist jedoch zu erwarten, dass die großen Unternehmen,<br />
die sich der Herstellung von Asphaltmischanlagen widmen, erhebliche<br />
Fortschritte in ihren Planungsprozessen machen werden. Fossile<br />
Brennstoffe werden in den Produktionsprozessen definitiv durch ausschließlich<br />
erneuerbare und nicht umweltschädliche Energiequellen wie<br />
Wind und Sonne ersetzt werden.<br />
Die Verwendung von<br />
recyceltem Asphalt<br />
Einer der bemerkenswertesten Aspekte, aber sicherlich keine große Neuheit<br />
mehr in der Welt des Asphalts, ist die Verwendung von Recycling<strong>asphalt</strong><br />
(RAP – Reclaimed Asphalt Pavement). Die Nutzung von RAP ist eine<br />
Maßnahme, die dazu beitragen wird, den CO 2 -Fußabdruck der Asphaltindustrie<br />
zu reduzieren. Es ist festzustellen, dass der Einsatz von RAP in<br />
allen Asphaltschichten im internationalen Maßstab zunimmt.<br />
In Deutschland gibt es immer noch erhebliche Beschränkungen für<br />
die Verwendung von RAP, insbesondere in Asphaltdeckschichten. Die<br />
Verwendung von Recyclingmaterial in den unteren Schichten (Asphaltbinder-<br />
und -tragschicht) hat zugenommen, aber es bestehen immer<br />
noch Zweifel, ob der Anteil von RAP in der Asphaltdeckschicht erhöht<br />
werden kann. Gründe, die dafür angeführt werden, um die Menge an<br />
Recyclingmaterial in der Asphaltdeckschicht nicht wesentlich zu erhöhen,<br />
sind die schwierige Rückverfolgbarkeit des Materials und die Kosten<br />
für die genaue Bestimmung der Materialeigenschaften. In anderen Regionen<br />
der Welt sind die Ansprüche bei der Bestimmung der Materialqualität<br />
nicht so hoch wie in Mitteleuropa. Im Sinne einer positiveren Bilanz<br />
des CO 2 -Fußabdrucks sollte die einheimische Asphaltindustrie eine prozentual<br />
höhere Einbeziehung von RAP in Betracht ziehen.<br />
SMA – ein Beitrag gegen<br />
den Klimawandel<br />
Splittmastix<strong>asphalt</strong> (SMA) bietet eine Reihe von Vorteilen im Vergleich<br />
zu anderen Asphaltmischgutarten, insbesondere beim Einsatz in Projekten<br />
mit hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit gegen Verformung<br />
[4]. So werden in Deutschland Autobahnen und Bundesstraßen<br />
mit SMA 11 oder SMA 8 gebaut. In der Zwischenzeit kommt der SMA<br />
weltweit in mehr als 50 Ländern als Standardbauweise zum Einsatz [5].<br />
Aber was sind die Merkmale, die dazu geführt haben, dass sich diese<br />
Bauweise in vielen Ländern durchgesetzt hat und als technische Option<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
29<br />
weiterwächst? Der hohe Anteil an grobkörnigen Mineralstoffen bildet<br />
ein sich selbst abstützendes Gesteinsgerüst und bietet eine ausgezeichnete<br />
Widerstandsfähigkeit gegen permanente Verformungen.<br />
Der bitumenreiche Asphaltmörtel, welcher den Hohlraum zwischen<br />
den Mineralstoffen ausfüllt, macht SMA langlebig und nachhaltig. Cellulosefasern,<br />
die als stabilisierende Zusätze im SMA unabdingbar sind,<br />
werden aus technischer Rohcellulose/Recyclingpapier hergestellt und<br />
unterstützen bereits seit Jahrzehnten den Nachhaltigkeitsgedanken.<br />
Die Cellulose besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist biologisch<br />
abbaubar.<br />
SMA erreicht in der Regel eine um <strong>20</strong> bis 25 % längere Lebensdauer<br />
als Asphaltbeton bzw. Superpave bei vergleichbarer Verkehrsbelastung<br />
[5]. Die SMA-Oberflächenstruktur bietet eine gute Griffigkeit mit<br />
relativ geringem Verkehrslärm.<br />
Durch längere Lebenszyklen wird der Ausstoß<br />
von Treibhausgasen erheblich reduziert.<br />
Die von der European Asphalt Pavement Association (EAPA) veröffentlichten<br />
Referenzwerte zur durchschnittlichen Lebensdauer der<br />
verschiedenen Asphaltmischgutarten basieren hauptsächlich auf Erhebungen<br />
und Beobachtungen der assoziierten Mitglieder. Eine weitere<br />
Bestätigung dieser veröffentlichten Referenzwerte ist die Studie, die<br />
von Professor Dr. Fan Yi vom National Center for Asphalt Technology<br />
(NCAT) auf der ersten internationalen SMA-Konferenz, in Atlanta, Georgia/USA,<br />
Ende <strong>20</strong>18 vorgestellt wurde [6].<br />
Die Studie spiegelt die Daten wider, die in verschiedenen US-Bundesstaaten<br />
gesammelt wurden, in denen zwischen <strong>20</strong>11 und <strong>20</strong>15 systematisch<br />
SMA eingesetzt wurde, wobei im Vergleich zu Superpave-<br />
Asphalten sehr deutlich bessere Ergebnisse mit SMA erzielt wurden.<br />
Die Studie von Dr. Yi legt besonderen Wert auf wirtschaftliche Aspekte<br />
bei der Bestimmung der einzusetzenden Asphaltmischgutart. Das<br />
Umweltkriterium wird nur am Rande erwähnt, aber es ist zweifellos<br />
klar, dass SMA aufgrund seiner längeren Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit<br />
längere Lebenszyklen impliziert, was zu einer automatischen<br />
Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks führt.<br />
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Eine dänische Weiterentwicklung von SMA<br />
Durch königlichen Erlass hat Dänemark beschlossen, dass ab Oktober<br />
<strong>20</strong>19 alle Autobahn- und Schnellstraßenprojekte mit der neuen<br />
Asphaltmischgutart SMA-KVS (Klimavenlig Slidlag; deutsch Klimafreundliche<br />
Deckschicht) gebaut werden müssen. Der in Dänemark<br />
entwickelte neue SMA-KVS bietet alle Eigenschaften von SMA, die es<br />
dieser Art von Asphaltmischgut ermöglicht haben, sich weltweit zu<br />
etablieren. Aber durch diese Weiterentwicklung wurden gewisse klimarelevante<br />
Eigenschaften des SMA um einiges verbessert.<br />
Das dänische Straßenbauamt (DRD) erhielt <strong>20</strong>18 einen Zuschuss von<br />
Den Grønne Pulje (Grüne Fonds) in Höhe von 3,1 Mio. DKK, um den<br />
optimierten klimafreundlichen Asphalt (KVS) in eine Demonstrationsphase<br />
zu bringen [7]. Ziel des Projektes war es, den Bau von Belägen<br />
mit geringerem Rollwiderstand zu entwickeln. Das Projekt war in verschiedene<br />
Arbeitspakete gegliedert:<br />
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<strong>20</strong><strong>20</strong>-06-05 4|<strong>20</strong><strong>20</strong> 4:47 PM
30 Technik<br />
Vergleich von Proben von<br />
SMA-KVS mit SMA Standard<br />
in Bezug auf die langfristige<br />
Lärmreduzierung. (Quelle:<br />
Vejdirektoratet, Straßenbaubehörde<br />
Dänemark <strong>20</strong>19)<br />
AUTOREN<br />
Dr. Gonzalo Oroz<br />
Stefan Schulz<br />
CFF GmbH & Co. KG<br />
Arnstädter Straße 2<br />
98694 Ilmenau, OT Gehren<br />
gonzalo.oroz@cff.de<br />
s.schulz@cff.de<br />
1. Identifizierung von Teststrecken für energieeffiziente Beläge<br />
2. Beschreibung von rollwiderstandsoptimiertem Asphalt in<br />
Ausschreibungsunterlagen<br />
3. Qualitätskontrolle der Produktion<br />
4. Qualitätskontrolle beim Einbau<br />
5. Funktionsmerkmale von Belägen<br />
6. Messung des Rollwiderstands und des Kraftstoffverbrauchs<br />
Vier verschiedene Testabschnitte wurden von vier verschiedenen Auftragnehmern<br />
<strong>asphalt</strong>iert. Die KVS-Spezifikationen wurden vom DRD auf<br />
der Grundlage der europäischen Produktnorm EN13108-5:<strong>20</strong>16 sowie<br />
zusätzlicher Merkmale festgelegt. Alle hergestellten Asphaltmischungen<br />
und die eingesetzten Bindemittel wurden getestet, um zu bewerten, wie<br />
sich verschiedene Bestandteile und Produktionsverfahren auf die erwarteten<br />
KVS-Eigenschaften auswirken. Die Einbauprozesse wurden mit hilfe<br />
von Temperatursensoren überwacht und aufgezeichnet.<br />
Alle fertigen KVS-Beläge wurden dahingehend überprüft, die erwarteten<br />
Anforderungen und Eigenschaften zu bestätigen. Alle grundlegenden<br />
funktionellen Eigenschaften wie Textur, Griffigkeit, Rauheit und<br />
Lärmerzeugung wurden vom DRD gemessen. Der Rollwiderstand und<br />
der Kraftstoffverbrauch wurden ebenfalls gemessen, um die endgültige<br />
Wirksamkeit der erzielten Eigenschaften zu verifizieren.<br />
Im Allgemeinen hat das Projekt gezeigt, dass KVS-Asphalt eine langlebige<br />
Textur mit einem reduzierten Rollwiderstand aufweist, was zu geringerem<br />
Kraftstoffverbrauch führte. Die Lärmreduzierung eines KVS-Asphaltbelags<br />
unterscheidet sich nicht wesentlich vom Standard SMA 8.<br />
Aufgrund der verbesserten Haltbarkeit und Stabilität der Textur wird<br />
erwartet, dass der Lärmreduzierungseffekt des KVS-Asphalts länger<br />
anhält.<br />
Das Demonstrationsprojekt erbrachte folgende<br />
Ergebnisse:<br />
• Die CO 2 -Reduktion, bei einer durchschnittlichen zu erwartenden<br />
Lebensdauer des Belags von 17 Jahren, beträgt ca. 1,5 % bzw. 1,1 %<br />
im Vergleich zu Standard-SMA 11 und -SMA 8.<br />
• Die Haltbarkeit der KVS-Beläge ist mit der von Standard-SMA 11 vergleichbar.<br />
• Die Lärmreduzierung des KVS ist vergleichbar mit der des Standard-SMA<br />
8, aber es wird erwartet, dass der Lärmreduzierungseffekt<br />
des KVS-Asphalts länger anhält.<br />
Fazit<br />
SMA, auch in der konventionellen Form, leistet einen wichtigen Beitrag<br />
bei der Erhaltung der Umwelt. Durch längere Lebenszyklen wird der<br />
Ausstoß von Treibhausgasen erheblich reduziert. SMA-KVS ist ein Schritt<br />
weiter. Zusätzlich zu den längeren Lebenszyklen bringt diese neue dänische<br />
Entwicklung weitere klimafreundliche Faktoren mit sich, die uns<br />
helfen, unsere Umwelt zu schonen. Unsere Industrie hat gezeigt, dass sie<br />
in der Lage ist, mit geeigneten Maßnahmen zur Verringerung des<br />
CO 2 -Fußabdrucks beitragen zu können. <br />
•<br />
LITERATUR<br />
[1] Fabian, P. (1996) Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase, Luftverschmutzung<br />
und ihre Klimawirksamkeiten: Praxis der Naturwissenschaften<br />
Chemie 45(2), S. 2 ff.<br />
[2] Roth, E. (<strong>20</strong><strong>04</strong>) Globale Umweltprobleme – Ursachen und Lösungsansätze,<br />
München, Friedmann Verlag.<br />
[3] Hohes Energiesparpotenzial in der Asphaltmischanlage: https://eca-concept.<br />
de/aktuelles/news-archiv/hohes-energiesparpotenzial-in-der-<strong>asphalt</strong>mischanlage.html<br />
[4] Brown, EW.R. (1999) Designing Stone Matrix Asphalt for Rut-Resistant<br />
Pavements in Journal of the Transportation Research Board, National Academy<br />
Press, Washington, S. 6–24.<br />
[5] EAPA, (<strong>20</strong>07) Position Paper Long Life Pavement Brussels, S. 23.<br />
[6] Yin, F. (<strong>20</strong>18) Performance and Life-Cycle Cost Benefits of Stone Matrix<br />
Asphalt. First International Conference on SMA, NAPA, Atlanta Georgia,<br />
November <strong>20</strong>18.<br />
[7] Final Technical Report KVS (<strong>20</strong>19), Vejdirektorat Hedehuisene, Dänemark.<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
31<br />
Weisig Maschinenbau<br />
Gelungene Kombination<br />
Die Weisig Maschinenbau GmbH aus Alfeld hat an die Firma Jota aus Hildesheim eine selbst fahrende<br />
Rampenspritzmaschine Typ Weiro TM600SKH übergeben. Die Kombi-Anspritzmaschine dient im Schwarzdeckenbau<br />
neben dem Auftragen der Haftbrücke mit den Bindemitteln C40BP4S und dem polymermodifizierten<br />
C60BP4S auch der Vorbehandlung der Längsnähte mit geeigneten Heißbitumenwerkstoffen.<br />
Auftrag des Schichtenverbunds auf einem innerstädtischen Radweg – die Weiro TM600SKH überzeugt hierbei durch einen gleichmäßigen Bindemittelauftrag, das<br />
saubere Anspritzen auch der Randbereiche und durch ihre extreme Wendigkeit. (Quelle: Weisig Maschinenbau GmbH)<br />
Unter den kritischen Augen von Inhaber Jürgen Opitz und seiner<br />
Mitarbeiter zeigte die Maschine während der Einweisung durch<br />
einen Weiro-Mitarbeiter ihre Arbeitsweise. Gerade die Kombination aus<br />
der zuverlässigen Sicherstellung des Schichtenverbunds und Versiegelung<br />
der Arbeitsnaht, letztlich ausschlaggebend für die Kaufentscheidung,<br />
beeindruckte die Teilnehmer der Bedienerschulung.<br />
Zunächst wurde auf einem innerstädtischen Radweg von ca. 2 m<br />
Breite der Schichtenverbund mit C40B4-S aufgetragen. Hier zeigte sich<br />
ein Vorteil des Maschinenkonzepts, nämlich die Kompaktheit und Wendigkeit.<br />
Auf engstem Raum operierend wurden die Anspritzarbeiten<br />
sauber und schnell erledigt. Die umlaufende Abdeckung der Spritzrampe<br />
sorgte hierbei insbesondere dafür, dass die Bereiche an den Randsteinen<br />
so angesprüht wurden, dass keine nachträgliche Reinigung der Randsteine<br />
von übergetretener Bitumenemulsion erforderlich war. Notwendige<br />
Anpassungen der Arbeitsbreite konnten dabei auf dem ergonomisch<br />
gestalteten Bedienpult des Fahrers über die elektro-pneumatische<br />
Ansteuerung der einzelnen Spritzdüsen vorgenommen werden.<br />
Die extreme Wendigkeit des Dreirad-Fahrgestells ermöglicht zusätzlich<br />
ein schnelles Umsetzen der Maschine, ohne den rollenden Verkehr<br />
auf der Hauptfahrbahn allzu sehr zu beeinträchtigen. Zentrale Kompo-<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
32 Technik<br />
Gerade die Kombination aus Sicherstellung des<br />
Schichtenverbunds und Versiegelung der Arbeitsnaht<br />
beeindruckte.<br />
nente des Maschinenantriebs ist das Dieselaggregat mit angeflanschten<br />
Hydraulikpumpen für den Fahrantrieb und die Arbeitshydraulik. Der<br />
Dieselmotor verfügt dabei über Technologie der Abgasnachbehandlung<br />
gemäß Verordnung (EU) <strong>20</strong>16/1628 Stufe V inklusive Dieselpartikelfilter.<br />
Seit <strong>20</strong>19 sind alle Maschinen der Baureihe Weiro TM mit dieser umweltfreundlichen<br />
Antriebstechnik ausgerüstet. Damit sind die Anwender<br />
dieser Maschinen beispielsweise auch berechtigt, in besonders ausgezeichneten<br />
Luftreinhaltezonen, wie sie von bestimmten Kommunen<br />
vielerorts ausgewiesen wurden, die erforderlichen Anspritzarbeiten<br />
uneingeschränkt durchzuführen.<br />
Gleichzeitig wurde der hydrostatische, auf die Hinterräder wirkende<br />
Fahrantrieb effizienter ausgeführt, was die Emissionen in Bezug auf<br />
Abgas und Lärm gegenüber früheren Ausführungen nochmals verringert.<br />
Die auf der Maschine installierten Hilfsaggregate wie Kompressor<br />
und Rührwerk sowie die schalt- und regelbaren Pumpenantriebe werden<br />
ebenfalls hydraulisch angetrieben. Für den Auftrag des Schichtenverbunds<br />
ist die kombinierte Arbeitsmaschine TM600SKH mit einem isolierten<br />
Bindemitteltank mit 600 l Nutzinhalt und mit direkter, thermostatgesteuerter<br />
Propangasheizung ausgerüstet. Das Bindemittel wird nach<br />
dem Aufheizen mittels einer Vollzirkulationsspritzrampe gleichmäßig<br />
und dosiergenau auf die Oberfläche ausgebracht. Das verstopfungsfreie<br />
Arbeiten wird auch hier durch das Zirkulationsprinzip gewährleistet.<br />
Dabei wird stets erwärmtes Bindemittel im Umlauf gehalten und so Leitungen,<br />
Spritzeinrichtung und Düsen erwärmt.<br />
Die Befüllung des Bindemitteltanks erfolgt auf der Baustelle mittels<br />
Saugrohr oder aus separaten Behältern, etwa IBC oder Servicetanks, oder<br />
mit externer Pumpe direkt durch den geöffneten Domdeckel. Der Bitumenwerkstoff<br />
für die Naht- und Randversiegelung wird im indirekt<br />
beheizten und wärmegedämmten Rührwerkskocher aufgeschmolzen.<br />
Das den Bitumenkessel umgebende Thermalöl wird dabei durch einen<br />
Gasbrenner mit automatischer Temperaturregelung erwärmt, wodurch<br />
eine schonende Aufschmelzung der empfindlichen Bitumenwerkstoffe<br />
erreicht wird. Das hydraulische Rührwerk stellt die erforderliche gleichmäßige<br />
Wärmeverteilung sicher.<br />
Die Spritzeinrichtung ermöglicht eine direkte und zeitsparende Ausbringung<br />
des Heißbitumenwerkstoffes. Sie besteht aus einer hydraulisch<br />
angetriebenen, außen liegenden und beheizten Spezialpumpe sowie<br />
einem durch Bindemittelzirkulation vorgeheizten Düsenkopf. Die Förderleistung<br />
der Pumpe wird am Fahrerplatz elektrohydraulisch eingestellt.<br />
Der Düsenkopf wird in Auslenkung und Anspritzhöhe voreingestellt.<br />
Zusätzlich ermöglicht eine Auswahl von verschiedenen Düseneinsätzen<br />
für den richtigen Anspritzwinkel, dass das Bindemittel sachgerecht an<br />
der Längsnaht aufgetragen werden kann. Zum Versiegeln von Quernähten<br />
und Anschlüssen kann zusätzlich ein Handspritzrohr angeschlossen<br />
werden. Die Dosierung der Auftragsmenge wird in beiden Anwendungsfällen<br />
grundsätzlich durch die Düsenbestückung, die Fahrgeschwindigkeit<br />
und den Spritzdruck festgelegt. Die für die jeweils gewünschte Auftragsmenge<br />
notwendige Fahrgeschwindigkeit kann dabei in der Grundversion<br />
der Maschine einer vom Fahrersitz aus abzulesenden Dosiertabelle<br />
entnommen werden.<br />
Optional kann die TM600SKH, wie auch andere Weiro-Anspritzsysteme,<br />
mit einer rechnergestützten Dosierautomatik ausgestattet<br />
werden, welche den Bindemittelauftrag weitgehend unabhängig von<br />
der Arbeitsgeschwindigkeit auf einen vorher eingegebenen Sollwert<br />
regelt und überwacht. Diese Option erlaubt es auch, die jeweiligen<br />
Betriebsdaten bezogen auf jede Baustelle zu speichern und in Form eines<br />
Kurzprotokolls (Lieferschein) auszudrucken. Zusätzlich können die Daten<br />
aus dem Steuerrechner auch extern gespeichert und einer späteren<br />
detaillierteren Auswertung unterzogen werden.<br />
Ein wichtiger Punkt innerhalb der durchgeführten Einweisung war<br />
die sorgfältige Reinigung sämtlicher Leitungen und der Düsen sowohl<br />
des Düsenkopfs als auch der Spritzrampe nach Arbeitsende. Dies<br />
geschieht zuverlässig mittels Druckluft und ist Gewähr dafür, dass nach<br />
einem erneuten Aufheizen des Materials sofort störungsfrei weitergearbeitet<br />
werden kann.<br />
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4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
33<br />
Marktreportage Asphaltfertiger<br />
Wenn die großen Jungs das Sagen haben<br />
Sie sind die Flaggschiffe auf jeder Großbaustelle – egal<br />
ob beim Straßenbau oder beim Asphaltieren von Startund<br />
Landebahnen. Die großen Asphaltfertiger der<br />
Baumaschinenhersteller überzeugen durch Superleistungen.<br />
Wir haben uns bei den Schwergewichten der<br />
Hersteller umgesehen.<br />
Für die Autobahnbaustelle und für den Bau von Flugbetriebsflächen<br />
gilt gleichermaßen: die beste Naht ist keine Naht. Daher sind vor<br />
allem bei diesen Großbaustellen Asphaltfertiger mit großen Einbaubreiten<br />
gefordert. Daneben sind aber auch noch andere<br />
Features für einen erfolgreichen Einsatz notwendig.<br />
<strong>asphalt</strong> blickt auf das Angebot der<br />
Baumaschinenhersteller in diesem Sektor.<br />
Ammann<br />
Mit seiner Auswahl an Asphaltfertigern<br />
bietet Ammann die richtige Maschine für<br />
jede Aufgabe. So bietet der Maschinenbauer<br />
beispielsweise auch für Großprojekte die passende Einbaumaschine, mit<br />
den großen Premiumfertiger, bestehend aus zwei Radfertigern (AFW<br />
600-3 und AFW 700-3) und vier Kettenfertigern (AFT 600-3, AFT 700-3,<br />
AFT 800-3 und AFT 900-3). Der AFT 900-3 ist der größte Straßenfertiger<br />
von Ammann. Mit einer starren Bohle erzielt er eine Einbaubreite von<br />
14 m und ist damit besonders geeignet für Großprojekte. Er verfügt über<br />
die nötige Leistung und Traktion, die auch für den Einsatz einer Hochverdichtungsbohle<br />
erforderlich sind. Die intelligente Steuerung mit<br />
Ammann Pavemanager gestattet die umfassende Überwachung sämtlicher<br />
Fertigerfunktionen. Die technologisch ausgereifte Ausstattung<br />
der Ammann-Fertiger bietet den Kunden zahlreiche Optionen, mit<br />
denen sie sich ihre Maschinen für die tägliche Arbeit oder spezifische<br />
Projekte zusammenstellen können. Die bewährte Steuerung ist einfach<br />
zu bedienen und bietet hohe Qualität. Die Fertiger der Premiumklasse<br />
sind mit dem Pavemanager ausgestattet, einem leistungsstarken, automatisierten<br />
HMI-System, das dem Bediener permanent Rückmeldungen<br />
zum Arbeitsablauf liefert und Einstellungsänderungen in Echtzeit<br />
ermöglicht. Dank einer großen Auswahl an Bohlen lassen sich die Fertiger<br />
problemlos an spezifische Anwendungen für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />
und die Präferenzen der Einbaumannschaft anpassen. Alle<br />
Bohlen für Ammann-Fertiger überzeugen durch Stabilität – selbst bei<br />
großen Einbaubreiten. Die Bohlen können elektrisch oder mit Gas<br />
beheizt werden.<br />
Sie wollen mehr zum Ammann-<br />
Asphaltfertigerprogramm erfahren:<br />
Der AFT 900-3 ist der größte Straßenfertiger von Ammann. (Quelle: Ammann)<br />
Bomag<br />
Bomag geht mit den beiden Schwergewichten BF 800 und BF 900 an den<br />
Start. Der BF 800 bietet 135 kW, 21,3 t Gewicht und eine Einbauleistung<br />
von 800 t/h. Er ist überall dort im Einsatz, wo es um besonders hohe<br />
Einbauleistungen geht: zum Beispiel bei Autobahnen oder auch dem<br />
Start- und Landebahnnetz eines Großflughafens. Die gilt ebenfalls für<br />
den noch größeren Fertiger BF 900. Er verfügt über 160 kW, hat ein<br />
Gewicht von 21,5 t und eine Einbaukapazität von 900 t/h. Beide Highwayfertiger<br />
können auf bis zu 10 m Arbeitsbreite angebaut werden. Bei Fertigern<br />
dieser Größenordnung ist ein einfacher und sicherer Transport<br />
besonders wichtig. Der wird beim BF 800 und BF 900 durch das hydraulisch<br />
absenkbare Dach und die schnelle Transportfixierung der Bohle<br />
sichergestellt. Ob Autobahnen oder Start- und Landebahnen für Verkehrsflugzeuge,<br />
die Highwayfertiger sind mit einer ausgezeichneten<br />
Vorverdichtung von bis zu 94 % die ideale Maschine für anspruchsvolle<br />
Projekte. Ein ebenso kraftvoller wie sparsamer 140-kW-Deutz-Motor (190<br />
PS) treibt den Kettenfertiger an. Dank des Bohlen-Schnellanbausystems<br />
Quick Coupling sind die Fertiger beim Umrüsten nach Herstellerangaben<br />
doppelt so schnell startklar. Wertvolle Zeit auf der Baustelle spart der<br />
Anwender auch mit dem Magmalife-Heizsystem. Die Heizbohlentechnologie<br />
von Bomag basiert auf elektrischen Heizelementen, die in Aluminium<br />
vergossen sind. Wegen der guten Wärmeleitfähigkeit dieses<br />
Metalls heizen sich die Glättbleche besonders schnell und gleichmäßig<br />
in gerade einmal 25 Minuten auf die Betriebstemperatur auf. Magmalife<br />
ist nachweislich 25 % schneller als herkömmliche Bohlenheizungen.<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
34 Technik<br />
Sie wollen mehr zum<br />
Bomag-Asphaltfertigerprogramm<br />
erfahren:<br />
Der BF 800 im Einsatz<br />
(Quelle: Bomag)<br />
Dynapac<br />
Dynapac schickt beim Konzert der großen Asphaltfertiger seine SD-Kettenfertiger<br />
an den Start. Mit theoretischer Einbaukapazität von 650 t/Std.<br />
(SD2500C) bis 1.100 t/Std. (SD2550CS) und maximalen Einbaubreiten von<br />
9 bis 14 m sind sie universell einsetzbar. Bei ihrer Entwicklung hat sich<br />
der Maschinenbauer nach eigenen Angaben auf Einbauleistung und<br />
Einbauqualität konzentriert. Die SD-Reihe von Dynapac bietet eine große<br />
Vielfalt an Optionen: Elektro- oder Gasheizung, kleinere Einsätze oder<br />
Großbaustellen, Arbeiten mit normaler oder hoher Kapazität, vier verschiedene<br />
Leistungsklassen. Alle verfügen über das EcoMode-Antriebskonzept,<br />
optional ergänzt durch Variospeed. Alle Fertiger basieren auf<br />
dem gleichen Wartungskonzept und Betriebssystem für den Aufbau<br />
einer einheitlichen Fertigerflotte. Die Steuerungssoftware PaveManager<br />
2.0 verschafft – insbesondere in Kombination mit einem 7"-Display –<br />
einen guten Überblick über den gesamten Einbauprozess und stellt den<br />
Materialfluss sicher. Der PaveManager 2.0 bietet erweiterte Funktionen<br />
wie die Echtzeit-Erfassung der Einbauparameter, das Speichern von Einbauparametern<br />
sowie automatische Einstellung vom Dachprofil- und<br />
Neigungswinkel. In Kombination mit zusätzlichen Sensoren können auch<br />
Echtzeitdaten zu Schichtdicke und Arbeitsbreite angezeigt werden.<br />
Außerdem sind die SD-Kettenfertiger mit dem Safe-Impact-System ausgestattet.<br />
Eine hydraulisch gedämpfte Schubrolle verhindert Oberflächenabdrücke<br />
der Einbaubohle, die durch das Andocken eines Lkw verursacht<br />
werden. Das System vergrößert zudem die Andocklänge und<br />
bietet Ihnen Flexibilität beim Einsatz verschiedener Lkw-Modelle.<br />
Vögele<br />
Mit einer Einbaubreite von bis zu 18,00 m, einer Einbaukapazität von<br />
1.800 t/h und einer Motorleistung von 354 kW ist der Super 3000-3i das<br />
Flaggschiff unter den-Vögele Fertigern. Als Vertreter der Premium Line<br />
bietet der Großfertiger sämtliche Features der „Strich 3“-Generation – so<br />
sind beispielsweise Ergoplus 3, Ecoplus und Autoset Plus im Standardlieferumfang<br />
enthalten. Dank des neuen Materialförderkonzepts, bei dem<br />
Kratzerband und Verteilerschnecke gemeinsam in der Höhe verstellt<br />
werden, kann der Fertiger dünne Asphaltdeckschichten, aber auch dicke<br />
Frostschutzschichten von bis zu 50 cm problemlos einbauen – ganz ohne<br />
mechanische Umrüstarbeiten. Zusätzlich ist der Super 3000-3i mit Autoset<br />
Plus ausgerüstet. Damit lassen sich Einbauprozesse automatisieren<br />
und eine einmal erzielte Qualität auf Knopfdruck reproduzieren. So lässt<br />
Sie wollen mehr zum Dynapac-<br />
Asphaltfertigerprogramm erfahren:<br />
Der SD2550CS hat eine maximale<br />
Einbaubreite von 14 m.<br />
(Quelle: Dynapac)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
35<br />
Mit einer Einbaubreite von bis<br />
zu 18,00 m ist der Super 3000-3i<br />
das Flaggschiff unter den Vögele-<br />
Fertigern. (Quelle: Vögele)<br />
Sie wollen mehr zum Vögele-<br />
Asphaltfertigerprogramm<br />
erfahren:<br />
sich der Highway-Class-Fertiger schnell und einfach auf die unterschiedlichsten<br />
Einbauaufgaben einstellen. Um eine Vielzahl an Anwendungen<br />
effizient und produktiv umzusetzen, ist auch das Bohlenkonzept des<br />
Flaggschiffs auf maximale Flexibilität getrimmt. Der Super 3000-3i kann<br />
mit der Ausziehbohle AB 600 und den starren Bohlen SB 300 und SB 350<br />
ausgestattet werden. Die Bohlen gibt es in unterschiedlichen Verdichtungsvarianten<br />
von Tamper mit Vibration (TV) bis hin zu Hochverdichtungsbohlen<br />
mit Tamper und zwei Pressleisten (TP2). Zu den Highlights<br />
gehören weiter der Pavedock und Pavedock Assistant, die die Prozesssicherheit<br />
bei der Mischgutübergabe erhöhen, das standardmäßig eingebaute<br />
Heavy-Duty-Kit, um dem abrasiven Verschleiß durch nicht bituminöse<br />
Mischgüter entgegenzuwirken, die hydraulische Tamperhub-Einstellung,<br />
mit der sich ganz bequem auf Knopfdruck bei der SB 300 und<br />
SB 350 der Tamperhub (4 oder 8 mm) verstellen lässt.<br />
Mit dem Radfertiger P6870D ABG und den Kettenfertiger P88<strong>20</strong>D ABG<br />
schickt Volvo Construction Equipment zwei Asphaltfertiger ins Rennen.<br />
Mit einer Basisbreite von 2,5 m sind sie kompakt gebaut und verfügen<br />
über eine maximale Einbaubreite von 9 m bzw. 13 m bei einer Einbauleistung<br />
von 700 t/h bzw 1.100 t/h. Bei beiden Maschinen ist der leistungsstarke<br />
Volvo-Motor eine zentrale Komponente. Er ist speziell auf<br />
das Hydrauliksystem abgestimmt und sorgt durch die Kombination aus<br />
hohem Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich für eine hohe Produktivität<br />
bei geringem Kraftstoffverbrauch. Das System verfügt über<br />
einen adaptiven Eco-Modus, der die benötigte Motorleistung stets an<br />
die jeweiligen Baustellenanforderungen anpasst und damit eine branchenführende<br />
Performance bietet. Die Fertiger überzeugen durch einen<br />
niedrigen Geräuschpegel. Davon profitiert nicht nur das Einbauteam,<br />
sondern auch die gesamte Baustellenumgebung, in der die Maschine<br />
arbeitet. Mit dem neuen Eco-Modus lassen sich Geräusche und der Kraftstoffverbrauch<br />
nach Herstellerangaben um bis zu 30 % reduzieren. Mit<br />
Electronic Paver Management (EPM 3) steht ein Tool zur Verfügung, das<br />
im Layout der Vogelperspektive die Bedientasten angeordnet hat, die<br />
den Bediener intuitiv durch individuelle Arbeitsfunktionen führen. Mit<br />
dem ergonomisch positionierten Jog-Wheel lassen sich notwendige<br />
Einstellungen schnell auswählen und vornehmen. Die kompakte Bauweise<br />
bietet dem Bediener eine ausgesprochen gute Sicht zur Fertigerfront<br />
und gewährt ein hohes Maß an Beinfreiheit. Die bewährte Einstellbarkeit<br />
des Teleskoparms für die Hauptbedienkonsole auf der Bedienerplattform<br />
wurde zudem ergonomisch verfeinert.<br />
•<br />
Volvo<br />
Der Volvo-Kettenfertiger P88<strong>20</strong>D ABG im Einsatz. (Quelle: Volvo)<br />
Sie wollen mehr zum Volvo-<br />
Asphaltfertigerprogramm erfahren:<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
36 Technik<br />
Ammann<br />
Asphalteinbau auf höchstem Niveau<br />
Im Auftrag des Kantons Wallis baut die Imboden Ulrich AG derzeit den rund 32 km langen Streckenabschnitt<br />
der A9 zwischen Siders und Brig. Eine sensible Linienführung ist darauf ausgerichtet, die Verkehrswege im<br />
engen Rhonetal so effizient wie möglich zu bündeln. Entsprechend verlaufen rund 50 % der Autobahnstrecke<br />
im Oberwallis unterirdisch. Dadurch wird das Landschaftsbild für den immens wichtigen Tourismus erhalten.<br />
Bei den anspruchsvollen Asphaltierungsarbeiten unterstützen ein AFT700-3-Straßenfertiger, ARP 95<br />
Tandem- und AP240 Gummiradwalzen sowie eine Asphaltmischanlage von Ammann.<br />
01<br />
Der Bergkanton Wallis besitzt nur eine Hauptverkehrsader. Den Ausbau<br />
dieser Straße zu realisieren, ohne das Kanton vom Rest der<br />
Schweiz zu isolieren, ist schwierig und wird seit Jahrzehnten diskutiert.<br />
Der Bau der neuen A9 umgeht das Problem und verbindet die Region<br />
mit dem schweizerischen Nationalstraßennetz.<br />
Herausforderung durch Tunnelstrecken<br />
Die Baustelle ist insgesamt 31,8 km lang und mit vielen Herausforderungen<br />
gespickt. So führen zwei durch eine Brücke verbundene Tunnel die<br />
Autofahrer auf einer Strecke von rund 7 km Länge direkt durch die Berge.<br />
Der Verkehr darf hier so wenig wie möglich beeinträchtigt werden oder<br />
womöglich ins Stocken geraten. Entsprechend müssen die Intervalle für<br />
Arbeiten an der Deckschicht so groß wie möglich sein. Außerdem ist die<br />
Beanspruchung des Belags wegen des hohen Verkehrsaufkommens<br />
immens. Und die Schweizer Behörden stellen europaweit mit die höchsten<br />
Ansprüche an die Asphaltqualität in Autobahnunterführungen.<br />
Für die Asphaltdeckschicht wird PmB verwendet. Eine optimale Verdichtungsleistung<br />
ist wichtig, damit Öl, das Fahrzeuge verlieren, nicht<br />
in den Untergrund gelangt, sondern schnell in ein entsprechendes<br />
Abwassersystem der Tunnel abgeleitet werden kann.<br />
Im Herzen der Prozesskette<br />
In unmittelbarer Nähe der Tunnel betreibt die Imboden Ulrich AG mit<br />
Sitz in Visp seit mehreren Jahren eine fest installierte Ammann-Asphalt-<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
37<br />
02<br />
mischanlage. Diese stellt für diverse Projekte im Wallis den Asphalt her<br />
und verfügt über ausreichende Kapazität, um ein Mammutunterfangen<br />
wie den Ausbau der A9 zuverlässig zu versorgen.<br />
Die Nähe zur Baustelle ist ideal. Lkw benötigen nur wenige Minuten,<br />
um das Mischgut zum Fertiger zu transportieren. Mit ihrem Output muss<br />
sich die Anlage stets gut am aktuellen Bedarf des Asphaltfertigers orientieren.<br />
Schließlich ist der AFT 700-3 von Ammann das „Herz“ und damit<br />
der Taktgeber des gesamten Einbauprozesses. Rund 180° C heiß ist der<br />
Asphalt, der vom Lkw in den Fertiger gekippt wird. Er muss so schnell<br />
wie möglich und bei gleichbleibender Temperatur verarbeitet werden.<br />
Die Fahrbahn kann auf diese Weise in ihrer Gesamtbreite von 7,3 m in<br />
einem Zug <strong>asphalt</strong>iert werden. Ein großer Vorteil.<br />
Hohe Verdichtungsleistung bei schnellem Einbau<br />
03<br />
Um den Asphalt zu verdichten, kommen direkt hinter dem Fertiger eine<br />
ARP-95-Tandemwalze mit ACE-Technologie und eine Gummiradwalze<br />
vom Typ AP240 zum Einsatz. Letztere hat ein höheres statisches Gewicht<br />
als die Tandemwalze und erzeugt durch die Pneumatik einen Kneteffekt,<br />
der die Verdichtungsleistung erhöht. Die ACE-Technologie von Ammann<br />
ist ein wichtiges Tool im gesamten Prozess. Diese eingebaute automatische<br />
Verdichtungskontrolle zeigt dem Maschinenführer den Verdichtungsgrad<br />
während seiner Arbeit an. Er vermeidet damit unnötige Überfahrten<br />
und hat die direkte Kontrolle. Letztendlich spart das nicht nur<br />
wertvolle Zeit, sondern auch Kraftstoff und vermeidet teure Nacharbeiten.<br />
Für die finale Deckschicht sind ARP 95 schemelgelenkte Tandemwalzen<br />
von Ammann im Einsatz. Durch die Vibration der Walzen wird die<br />
Oberfläche des Belags optimal eingeebnet. Um auch die Straßenkanten<br />
effizient zu verdichten, finalisieren zwei APF-Rüttelplatten von Ammann<br />
den Prozess durch. Durch das Ineinandergreifen der Maschinen und die<br />
hohe und auch gesicherte Qualität der Verdichtungsleistung werden alle<br />
Auflagen der Schweizer Behörden erfüllt.<br />
Der Ausbau der A9 unterstreicht die seit vielen Jahren erfolgreiche<br />
Partnerschaft zwischen der Imboden Ulrich AG und Ammann. Läuft alles<br />
nach Plan, können <strong>20</strong>22 die Tunnel befahren werden.<br />
Kontakt: www.ammann-group.com<br />
SPRITZMASCHINEN:<br />
<strong>04</strong><br />
NEU<br />
EU-Abgasstufe<br />
V<br />
Bild 01<br />
Bild 02<br />
Bild 03<br />
Bild <strong>04</strong><br />
Ausbau der A9 im Kanton Wallis, mittendrin die<br />
Ammann-Asphaltmischanlage der Imboden Ulrich AG.<br />
Bei rund 180 Grad wird der Belag vom Lkw in den Fertiger<br />
gekippt.<br />
Die genaue Abfolge der Walzen erfordert ein eingespieltes<br />
Team mit hoher Expertise.<br />
Der Asphaltfertiger AFT 700-3 von Ammann <strong>asphalt</strong>iert die<br />
Gesamtbreite von 7,3 m in einem Zug. (Quelle: Ammann)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
38 Technik<br />
Vialytics<br />
Künstliche Intelligenz für bessere Straßen<br />
Das Wissen um den Zustand des Straßennetzes ist Basis für eine durchdachte<br />
Erhaltungsplanung. Das Stuttgarter Start-up vialytics hilft Städten und<br />
Gemeinden, den Zustand ihrer Straßen selbstständig per Smartphone zu<br />
erfassen und Instandhaltungsmaßnahmen effizient zu planen.<br />
Wie kann man künstliche Intelligenz dazu<br />
nutzen, Straßen clever instand zu halten?<br />
Das ist die Idee hinter dem Stuttgarter<br />
Start-up vialytics. „Für viele Städte und Gemeinden<br />
ist es bislang sehr aufwendig, den Zustand<br />
ihrer Straßen zu erfassen und vor allem aktuell<br />
zu halten. Vielen fehlt da der Überblick“, erklärt<br />
Danilo Jovicic, Geschäftsführer und bei vialytics<br />
für den Sales und die Finanzen verantwortlich.<br />
„Das führt dazu, dass oftmals der<br />
richtige Zeitpunkt für eine Sanierung verpasst<br />
wird. Die Folge sind dann aufwendige und kostenintensive<br />
Neubaumaßnahmen, die in der<br />
Regel fast fünfmal so teuer sind.“<br />
Mit vialytics können Städte und Kommunen<br />
den Zustand ihrer Straßeninfrastruktur nicht<br />
nur schnell und ohne großen Aufwand erfassen,<br />
sondern notwendige Instandhaltungsmaßnahmen<br />
auch effizient und einfach planen.<br />
Über 60 Partnerkommunen zählt das <strong>20</strong>-köpfige<br />
Start-up schon. Herzstück ist eine ebenso<br />
intelligente wie kostengünstige Lösung, die<br />
vielseitig einsetzbar ist: „Wir setzen bei der<br />
Datenerfassung auf städtische Fahrzeuge, beispielsweise<br />
von Müllabfuhr oder Ordnungsamt,<br />
die sowieso täglich auf den Straßen unterwegs<br />
sind“, sagt Jovicic. Ausgestattet werden<br />
sie dafür mit einem modifizierten Smartphone,<br />
das in der Windschutzscheibe, ähnlich einem<br />
Navigationssystem, angebracht wird. Über den<br />
Bewegungssensor werden Erschütterungen<br />
erfasst, die Kamera liefert alle 4 m ein hochauflösendes<br />
Bild, der GPS-Empfänger bestimmt<br />
den Standort.<br />
Die so gesammelten Daten werden<br />
zunächst auf dem Gerät zwischengespeichert<br />
und sobald eine WLAN-Verbindung vorliegt, an<br />
das Verarbeitungssystem von vialytics<br />
geschickt. Dort macht ein Algorithmus in<br />
einem ersten Schritt die personenbezogenen<br />
Daten, wie Kennzeichen oder Gesichter,<br />
unkenntlich. Anschließend werden die Bilder<br />
Zur Datenerfassung bringt vialytics ein modifizierten<br />
Smartphone an der Windschutzscheibe, ähnlich<br />
einem Navigationssystem, an.<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
39<br />
Über den Bewegungssensor<br />
werden Erschütterungen<br />
erfasst, die<br />
Kamera liefert alle 4 m ein<br />
hochauflösendes Bild, der<br />
GPS-Empfänger bestimmt<br />
den Standort.<br />
„Dank der Ampel-Logik<br />
sind schlechte Straßen sofort<br />
zu erkennen, auch vom<br />
Nicht-Fachmann.“<br />
Vialytics setzt bei der<br />
Datenerfassung auf<br />
städtische Fahrzeuge, beispielsweise<br />
von Müllabfuhr<br />
oder Ordnungsamt,<br />
die sowieso täglich auf<br />
den Straßen unterwegs<br />
sind. (Quelle: Vialytics)<br />
auf Straßenschäden hin analysiert. Unterschieden<br />
wird beispielsweise zwischen Rissen, offenen<br />
Fugen, auf- oder eingelegten Flickstellen<br />
sowie Schachtdeckeln und Spurrinnen. Das<br />
Ausmaß des Schadens wird anhand von<br />
Schulnoten zwischen eins und fünf angezeigt.<br />
Im webbasierten Geoinformationssystem (GIS)<br />
von vialytics werden die Daten visualisiert und<br />
nach der gängigen Richtlinie E EMI <strong>20</strong>12 (Empfehlungen<br />
für das Erhaltungsmanagement von<br />
Innerortsstraßen) kartografiert. Das GIS wird<br />
jeweils im Frühjahr und Herbst eines Jahres<br />
aktualisiert. Es ermöglicht den Kommunen,<br />
Änderungen im Straßenzustand einfach nachzuverfolgen<br />
und bietet ihnen eine aktuelle<br />
Basis für die jährliche Sanierungsplanung.<br />
Eine clevere Idee, für die vialytics im letzten<br />
Jahr mit dem „Smart Country Start-up Award“<br />
in der Kategorie „Smart City“ ausgezeichnet<br />
wurde. Der Innovationspreis für junge Unternehmen<br />
mit herausragenden Lösungen für den<br />
Public Sector wurde von der Get Started Initiative<br />
des Bitkom, vergeben. „Unsere Kernkompetenz<br />
liegt vor allem in der automatisierten<br />
Auswertung der Daten“, erklärt Jovicic. „Wir<br />
können einzelne Schäden exakt klassifizieren<br />
und erreichen eine sehr hohe Objektivität.“<br />
Auch für den Landkreis Freudenstadt im<br />
Südwesten Baden-Württembergs ein entscheidendes<br />
Argument. „Früher wurde die Zustandskontrolle<br />
von Mitarbeitern der Straßenmeisterei<br />
durchgeführt, die sich die einzelnen<br />
Abschnitte angeschaut und ihre Ergebnisse<br />
händisch protokolliert haben“, erinnert sich der<br />
Amtsleiter für das Straßenbauamt Matthias<br />
Fritz. Eine aufwendige Prozedur, die der Landkreis<br />
in dieser Form nicht fortführen wollte. Auf<br />
einer Landräteversammlung im vergangenen<br />
Jahr erfuhr Fritz von vialytics. „Wir haben jetzt<br />
einen objektiveren Überblick über unser Straßennetz<br />
und vermeiden individuelle Unterschiede<br />
in der Bewertung. Wir erkennen, welche<br />
Straßen schneller saniert werden sollten<br />
und welche noch ein wenig warten können. Für<br />
uns eine wichtige Entscheidungsgrundlage,<br />
wenn es darum geht, wie finanzielle Mittel für<br />
den Straßenerhalt am besten verwendet werden<br />
sollten.“<br />
Seit Dezember <strong>20</strong>18 arbeitet der Landkreis<br />
mit vialytics zusammen. Mehrere Fahrzeuge<br />
der Straßenmeisterei erfassen regelmäßig die<br />
rund 280 km der örtlichen Kreisstraßen. Rund<br />
100 Euro pro Kilometer kostet die Soft- und<br />
Hardwarelösung den Landkreis jährlich. Vor-<br />
Ort-Termine gibt es dank der guten Bildqualität<br />
von vialytics nur noch selten. „Viele Sachverhalte<br />
können jetzt am PC geklärt werden.“<br />
Zudem müssen die Ergebnisse nicht interpretiert<br />
werden. „Dank der Ampel-Logik sind<br />
schlechte Straßen sofort zu erkennen, auch<br />
vom Nicht-Fachmann.“<br />
Kontakt: www.vialytics.de<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
40 Technik<br />
Benninghoven<br />
Emissionsuntersuchung an Asphaltmischanlagen –<br />
neue Forschungsergebnisse<br />
Die Thematik der Emissionsreduzierung an Asphaltmischanlagen, vor allem hinsichtlich der Gesamtkohlenstoff-Emissionen,<br />
ist nach wie vor noch lange nicht als vollständig abgearbeitet anzunehmen. Hieran wird<br />
auch in Zukunft vonseiten der Benninghoven GmbH & Co. KG akribisch geforscht. So ist es im Rahmen einer<br />
wissenschaftlichen Untersuchung gelungen, neue Erkenntnisse hinsichtlich der Emissionen, welche an einer<br />
Asphaltmischanlage entstehen, zu gewinnen. Hierbei konnten zugleich bisher bestehende Aussagen und<br />
Annahmen widerlegt werden.<br />
Von Prof. Lars Draack und Johannes Jung<br />
Entscheidend für die Ermittlung von Emissionswerten<br />
ist nach bestehender, aber<br />
auch nach geplanter TA Luft, der vorliegende<br />
Sauerstoffwert im Abgasstrom. Unter seiner<br />
Berücksichtigung sind alle Messergebnisse auf<br />
17 Vol.-% O 2 zu beziehen. Mit der Regelung<br />
bezweckt der Gesetzgeber, dass Abgasströme<br />
nicht mit Umgebungsluft verdünnt und somit<br />
verfälscht werden. Bei kontinuierlich arbeitenden<br />
Feuerungsanlagen mag dieser Ansatz sinnvoll<br />
und praktikabel sein. Bei diskontinuierlich<br />
arbeitenden Brennern, wie sie an den Asphaltmischanlagen<br />
eingesetzt werden, ist dieser<br />
Ansatz untauglich.<br />
Stellt der Anlagenbetreiber seine Brenner<br />
ab, ist es vollkommen logisch, dass durch die<br />
laufenden Absauganlagen der Sauerstoffgehalt<br />
binnen Kürze in der gesamten Anlage dem<br />
der Umgebung entspricht. Erst wenn es innerhalb<br />
des Anlagensystems zu einer Oxidation<br />
zwischen einem Brennstoff und Sauerstoff<br />
kommt, kann der Volumenanteil des Sauerstoffs<br />
im Abgasstrom sinken. Passiert genau<br />
dies nicht, weil der Anlagenbetreiber den Brenner,<br />
unter Umständen sogar um Emissionen<br />
einzusparen, heruntergefahren oder gar abgeschaltet<br />
hat, wird der Messwert über den Korrekturfaktor<br />
des Messsystems verfälscht. Hier<br />
gilt es in Zukunft mit den Behörden zufriedenstellende<br />
Lösungen zu schaffen, die die<br />
Betriebszustände der Asphaltmischanlagen<br />
klar definieren und noch genauer berücksichtigen.<br />
Welche Auswirkungen unterschiedlich<br />
ermittelte Sauerstoffwerte für die Emissionsergebnisse<br />
haben können, wurde nicht nur für<br />
die durchgeführten Untersuchungen, sondern<br />
vor allem für den Betreiber der Asphaltmischanlage<br />
in Baden-Württemberg zur wichtigen<br />
Diskussionsgrundlage. Obwohl die fest verbaute<br />
und kontinuierlich arbeitende Messtechnik<br />
keineswegs falsch, also außerhalb ihres<br />
Empfindlichkeitsdrifts arbeitete, führten die<br />
Abweichungen im gemessenen Sauerstoffwert<br />
durch den Korrekturfaktor zu Grenzwertüberschreitungen,<br />
die mit anderen Messgeräten<br />
nicht vorlagen.<br />
Die These, dass die Feuerungstechnik verantwortlich<br />
für die Emissionen an der Asphaltmischanlage<br />
ist, liegt sehr nahe. Aufgrund der<br />
Dimension der verbauten Brenner, je nach<br />
Anlagentyp bis zu zwei Stück, scheint diese<br />
Aussage erst einmal plausibel. Dieser Gedankengang<br />
konnte eindeutig entkräftet werden.<br />
Stattdessen konnte der Zusammenhang zwischen<br />
dem Mischprozess und den auftretenden<br />
Gesamtkohlenstoffen im Abgasstrom<br />
nachgewiesen werden.<br />
In empirischen Versuchen wurde eine<br />
direkte Abhängigkeit an allen getesteten<br />
Rezepturen festgestellt. In jedem Fall konnte<br />
immer ein Anstieg der Gesamtkohlenstoffe zur<br />
jeweiligen Mischzeit festgestellt werden. Die<br />
Höhe des Ausschlags war dabei stark von der<br />
Menge des zugeführten Recyclingmaterials<br />
und des Frischbitumens abhängig.<br />
Mit der letzten Aussage werden zwei weitere<br />
Erkenntnisse aufgeführt, die ebenfalls von<br />
entscheidender Bedeutung sind. Vollkommen<br />
außerhalb des Einflussbereichs vom Anlagenhersteller<br />
und auch für den Betreiber nur<br />
schwer änderbar ist die jeweilige Bitumenqualität,<br />
die für das Asphaltmischgut verwendet<br />
wird. Wie Versuche gezeigt haben, bilden sich<br />
bei der Verwendung von hochwertigem Polymerbitumen<br />
deutlich weniger Gesamtkohlenstoffe,<br />
als dies bei der Nutzung von Bitumen<br />
geringerer Qualität der Fall ist. In beiden Fällen<br />
werden aber die normativen Anforderungen,<br />
die an das fertige Asphaltmischgut gestellt<br />
werden, erfüllt. Ist nun die Qualität des angelieferten<br />
Bitumens aufgrund immer besser wer-<br />
Die These, dass die Feuerungstechnik<br />
verantwortlich für die<br />
Emissionen an der Asphaltmischanlage<br />
ist, konnte eindeutig<br />
entkräftet werden.<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
41<br />
dender Raffinerietechnologien ohnehin schon<br />
deutlich niedriger, als dies noch vor Jahren der<br />
Fall war, öffnet sich eine bisher vollkommen<br />
unbedachte Problematik, auf die nur schwer<br />
Einfluss genommen werden kann.<br />
Wie zu erwarten war, konnten bei der Herstellung<br />
und während der laufenden Aufbereitung<br />
von Warm-Recycling durchaus positive<br />
Messergebnisse, die allesamt unterhalb des<br />
gesetzlichen Grenzwertes lagen, erzielt werden.<br />
Nach wie vor war dies aber auch äußerst<br />
stark vom vorherrschenden Sauerstoffwert im<br />
Abgasstrom und von der verwendeten Bitumensorte<br />
abhängig. Hier zeigen erneut die<br />
zuvor beschriebene Problematik rund um die<br />
kontinuierliche Messeinrichtung sowie den<br />
nach TA Luft geforderte Korrekturfaktor ihre<br />
Wirkung.<br />
Die Thematik der Emissionsreduzierung an<br />
Asphaltmischanlagen, vor allem hinsichtlich<br />
der Gesamtkohlenstoff-Emissionen, ist nach<br />
wie vor noch lange nicht als vollständig abgearbeitet<br />
anzunehmen. Hieran wird auch in<br />
Zukunft vonseiten der Benninghoven GmbH &<br />
Co. KG akribisch geforscht, um weiterhin<br />
Asphaltmischanlagen liefern zu können, die die<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte<br />
unterschreiten. Dabei bleibt es nach wie vor<br />
spannend, welche Konsequenzen die Novellierung<br />
der derzeit gültigen TA Luft aus dem Jahre<br />
<strong>20</strong>02 für die Betreiber der Asphaltmischanlagen<br />
mit sich bringen wird. Was jetzt schon feststeht,<br />
ist, dass Umweltregularien und vor allem<br />
Umweltbewegungen in Zukunft eine immer<br />
wichtigere Rolle einnehmen werden – auch in<br />
der Asphaltbranche.<br />
Vor diesem Hintergrund bietet Benninghoven<br />
mit der Technologie der Recyclingtrommel<br />
im Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger<br />
die klare Antwort, um umweltfreundlich,<br />
zukunfts- und investitionssicher Asphalt zu<br />
produzieren. Erfüllung der TA Luft mit Emissionen<br />
unter dem Normbereich (Cges < 50 mg/<br />
Nm³) und Recyclingzugabemöglichkeiten über<br />
90 % ermöglichen bereits heute eine zukunftssichere<br />
Lösung.<br />
•<br />
AUTOREN<br />
Johannes Jung M.Eng.<br />
Benninghoven GmbH & Co. KG<br />
Prof. Dr. rer. nat. Lars Draack<br />
Hochschule Trier<br />
oben: Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Mischprozess und den auftretenden<br />
Gesamtkohlenstoffen im Abgasstrom.<br />
unten: Benninghoven bietet mit der Technologie der Recyclingtrommel im<br />
Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger die klare Antwort um umweltfreundlich,<br />
zukunfts- und investitionssicher Asphalt zu produzieren. (Quelle: Benninghoven)<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
42 Technik<br />
Baumaßnahmen auf Bundesautobahnen finden meistens bei fließendem Verkehr und unter hohem Termindruck statt.<br />
Denso<br />
In nur einer Nacht: Asphalterneuerung auf der A81<br />
Die Bundesautobahn A81 führt als eine der meistbefahrenen Verkehrsadern<br />
Deutschlands vom Bodensee nach Stuttgart. Aufgrund der extremen<br />
Verkehrsbelastung verschleißt die Fahrbahn relativ schnell. Regelmäßige<br />
Baumaßnahmen zum Erhalt der Strecke sind die Folge. Die Arbeiten finden<br />
meistens bei fließendem Verkehr und unter hohem Termindruck statt. Um<br />
einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten, erfolgen die<br />
Erhaltungsmaßnahmen vielfach nachts innerhalb von nur wenigen Stunden.<br />
Von Gerhard Gebhards<br />
Im Bereich der Autobahnmeisterei Herrenberg<br />
wird die Fahrbahn der A81 extrem<br />
belastet und daher regelmäßig saniert. Auf<br />
etwa 700 m Länge wird die Asphaltdeckschicht<br />
(bzw. auf 350 m Länge die Asphaltdeckschicht<br />
inklusive der Asphaltbinderschicht) erneuert.<br />
Diese großen Abschnitte können jedoch nur<br />
mit Einsatz von speziellen Bauverfahren in<br />
einer Nacht erneuert werden. Dafür wird der<br />
alte Asphalt herausgefräst, um anschließend an<br />
beiden Seiten der Fräsfläche Fugen im Tokomat-Verfahren<br />
auszubilden. Danach kann der<br />
neue Asphalt sofort eingebaut werden. Es ist<br />
weder ein nachträgliches Schneiden und Vergießen<br />
mit einer Heißvergussmasse noch eine<br />
zweite Absperrung erforderlich. Nach dem<br />
Abkühlen des Asphalts ist die Strecke sofort<br />
wieder befahrbar.<br />
Die großen Vorteile dieses Verfahrens sind,<br />
dass die Fuge immer an der richtigen Stelle<br />
(Anschluss von altem an neuen Asphalt) liegt<br />
und sich die Bauzeit sehr verkürzt. Damit minimiert<br />
sich die Gefahr von Staus und Unfällen.<br />
Im Auftrag der Firma Otto Morof Tief- und<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
43<br />
Straßenbau GmbH bildete im Jahr <strong>20</strong>19 die<br />
Fachfirma Böhler GmbH Fugen- und Markierungstechnik<br />
die Fugen im Rahmen der Bauarbeiten<br />
für die Erhaltung der A81 aus. Die Böhler<br />
GmbH ist bereits seit über 25 Jahren ein Partner<br />
der DENSO GmbH, dem Erfinder des Tokomat-Verfahrens.<br />
Axel Böhler, Geschäftsführer der Böhler<br />
GmbH, bestätigt, dass sich das Tokomat-Verfahren<br />
seit Jahrzehnten bestens in der Praxis<br />
bewährt: „Wir arbeiten seit mehr als <strong>20</strong> Jahren<br />
mit dem Tokomat und können uns kein besseres<br />
Verfahren vorstellen. Die Fugen werden<br />
schnell und sicher ausgebildet. Es entstehen<br />
keine Schäden.“<br />
Auch die Firma Morof ist von dieser Bauweise<br />
überzeugt, wie die Bauleiterin Sarah<br />
Schwab erklärt: „Mit dem Tokomat-Verfahren<br />
werden die Fugen wirtschaftlich und in einer<br />
absolut sicheren Qualität hergestellt. Für uns<br />
als Baufirma und für unsere Auftraggeber ist<br />
am wichtigsten, dass die Partnerfirmen zuverlässig<br />
und sauber arbeiten. Und die Qualität<br />
muss natürlich stimmen. Beides ist bei der<br />
Firma Böhler und dem Verfahren mit Sicherheit<br />
der Fall.“<br />
Ausbildung von Fugen mit dem Tokomat<br />
Die im Tokomat-Verfahren eingesetzte<br />
Fugenmasse Tok-Riegel ist, genauso wie die in<br />
der ZTV Fug-StB geregelten Bitumenfugenbänder,<br />
ein gemäß den TL Fug-StB geprüftes und<br />
zugelassenes Fugenmaterial. Bei Bitumenfugenbändern<br />
und bei den Tok-Riegeln erfolgt<br />
dreimal jährlich die Fremdüberwachung der<br />
Qualität und Normerfüllung durch ein akkredi-<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
44 Technik<br />
AUTOR<br />
Gerhard Gebhards<br />
Leitung Technik<br />
Phone: +49 214 2602-3<strong>04</strong><br />
Mobile: +49 171 8630683<br />
E-mail: gerhard.gebhards@<br />
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www.denso-group.com<br />
links: Herausgefahrene<br />
Heißvergussmassen<br />
unten: Tokomat-Fuge an<br />
Walz<strong>asphalt</strong><br />
tiertes Prüfinstitut. Dazu im Vergleich wird in<br />
der Norm EN 14188-1 für Heißvergussmassen<br />
der Typen N1 und N2 in diesem Einsatzgebiet<br />
vielfach keine Fremdüberwachung gefordert,<br />
was sich auf die Qualität entsprechend auswirken<br />
kann.<br />
Seit Dezember <strong>20</strong>18 gilt zudem in Deutschland<br />
die Arbeitsschutzrichtlinie ASR A5.2. Darin<br />
werden höhere Anforderungen an Schutzräume<br />
für die Beschäftigten auf Baustellen<br />
gefordert. Beim halbseitigen Einbau von<br />
Asphalt liegen dadurch vielfach Fugen in der<br />
Rollspur von Fahrbahnen. Wird bei einer Fahrbahnerneuerung<br />
dadurch die Fuge in den<br />
Bereich der Rollspur verlagert, kommt es durch<br />
den permanenten Verkehr, Schwerlasttransporte<br />
und eventuell hohe Temperaturen zu<br />
erheblichen Belastungen des Fugenmaterials.<br />
Soll in dieser Fuge dann eine Heißvergussmasse<br />
zum Einsatz kommen, wird zunächst der<br />
neue Asphalt aufgebracht und anschließend,<br />
wenn der neue Asphalt bereits abgekühlt ist,<br />
„Wir arbeiten seit mehr als<br />
<strong>20</strong> Jahren mit dem Tokomat und<br />
können uns kein besseres Verfahren<br />
vorstellen.“<br />
nachträglich eine Fuge zwischen der alten und<br />
neuen Asphaltdeckschicht geschnitten. Diese<br />
Fuge wird dann mit Heißvergussmaterial verfüllt.<br />
Heiß vergossene Fugenmassen können<br />
allerdings an Autoreifen haften und werden im<br />
schlimmsten Fall aus der Fuge herausgefahren.<br />
Erneute kosten- und zeitintensive Sanierungen<br />
mit starken Verkehrsbehinderungen sind die<br />
Folge.<br />
Wenn bei der Fahrbahnerneuerung hingegen<br />
zunächst eine Fugenflanke ausgebildet<br />
wird, an der ein Fugenband (z. B. in Form eines<br />
maschinell extrudierten Fugenbandes wie mit<br />
dem Tokomat-Verfahren) angebracht wird,<br />
dann verbindet sich dieses Fugenband bereits<br />
beim Einbau des neuen, heißen Asphalts fest<br />
mit der Asphaltdeckschicht. Das Bitumenfugenband<br />
kann aufgrund seiner Materialzusammensetzung<br />
und der festen Verbindung mit<br />
den beiden Asphaltdeckschichten nicht durch<br />
Autoreifen aus der Fuge gezogen werden. •<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
45<br />
Rüko<br />
Erfolgreicher Bauabschluss – trotz Coronakrise<br />
Nach etwa sieben Monaten konnte<br />
Ende März <strong>20</strong><strong>20</strong> – sogar fast zwei<br />
Monate früher als ursprünglich<br />
geplant – die Sanierung der B35<br />
bei Gondelsheim abgeschlossen<br />
werden. Trotz der unsicheren Zeiten<br />
von Corona und der permanenten<br />
Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln<br />
konnte am Projektende<br />
ein rundum positives Resümee gezogen<br />
werden.<br />
Verantwortlich für die Bauausführung war<br />
das Familienunternehmen Wolff & Müller.<br />
Die Baufirma wurde im Rahmen einer öffentlichen<br />
Ausschreibung vom Regierungspräsidium<br />
Karlsruhe mit dem Projekt beauftragt.<br />
<strong>20</strong>19 begannen die Arbeiten an der Großbaustelle<br />
auf der Bundesstraße B35 zwischen Bretten<br />
und Helmsheim. Die Umgestaltung der<br />
Einmündung mit Lichtsignalanlagen, die Fahrbahndeckensanierung,<br />
die Fahrbahnerneuerung<br />
mit Tieferlegung der Fahrbahn und der<br />
Einbau eines lärmoptimierten Fahrbahnbelags<br />
standen auf der Agenda.<br />
Das Großprojekt bestand insgesamt aus 17<br />
Bauabschnitten – was einen großen logistischen<br />
Aufwand erforderte. Zumal die jeweils<br />
festgelegten Bauvertragstermine eingehalten<br />
werden mussten. Selbst der Gondelsheimer<br />
Zwei Beschicker, einen Asphaltfertiger und drei<br />
Walzen – alles inklusive Personal – lieferte Rüko<br />
zur B35. (Quelle: RÜKO)<br />
Bürgermeister Markus Rupp merkte laut<br />
„Kraichgau news“ an, dass es seit der Verlegung<br />
der B35 an den westlichen Ortsrand im Jahr<br />
1959 keine derart umfangreiche Straßenbaumaßnahme<br />
mehr gegeben hatte.<br />
So wurden etwa an einem Wochenendeinsatz<br />
insgesamt mehr als 22.000 m² lärmoptimierter<br />
Fahrbahnbelag eingebaut. Ein Vorhaben,<br />
das sich nur bei Vollsperrung der B35<br />
bewältigen ließ. Darüber hinaus erfolgte der<br />
Einbau zweibahnig, „heiß an heiß“. Um den<br />
hohen Bedarf von 2.000 t des Asphaltmischguts<br />
bewältigen zu können, wurden die Beschicker<br />
aus zwei Asphaltmischanlagen gleichzeitig<br />
beliefert: aus Bruchsal und aus Heidelberg.<br />
Der Bauabschnitt mit Vollsperrung lag<br />
zudem schon mitten in der Corona-Zeit. Demnach<br />
waren die termingerechte Umsetzung<br />
und die Verfügbarkeit von Mensch und<br />
Maschine keine Selbstverständlichkeit, zumal<br />
ein Teil der Baumaschinen extern bei Rüko aus<br />
Malsch angemietet wurde. Der Baumaschinenvermieter<br />
stellte wie vereinbart Maschinen mit<br />
Personal zur Verfügung: zwei Dynapac-Beschicker<br />
MF 2500 CS mit Big Ski, ein Vögele-Fertiger<br />
1900 und drei Walzen. Beauftragt wurde Rüko<br />
aufgrund der hohen Maschinenverfügbarkeiten<br />
und der termingerechten Abwicklung.<br />
Es gab keine negativen Folgen für die Bauabwicklung.<br />
So wurden erhöhte Hygienemaßnahmen<br />
und besondere Sicherheitsvorkehrungen<br />
getroffen, es wurde sichergestellt, dass die<br />
einzelnen Arbeitsgruppen keinen Kontakt<br />
zueinander haben – um das Infektionsrisiko so<br />
gering wie möglich zu halten –, und ausreichend<br />
Desinfektionsmittel und zusätzliche<br />
sanitäre Anlagen wurden zur Verfügung<br />
gestellt. Darüber hinaus wurden die Gefährdungsbeurteilung<br />
und die Sicherheitsmaßnahmen<br />
im Vorfeld mit der Behörde abgestimmt.<br />
Alles in allem konnte dieses Großprojekt<br />
durch termingerechte Ausführung der einzelnen<br />
Bauabschnitte – teilweise durch Mehrschichtbetrieb<br />
– eineinhalb Monate früher als<br />
geplant abgeschlossen werden.<br />
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4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
46 Technik<br />
Den Einbau der Deckschicht erledigten die Spezialisten von<br />
Leonhard Weiss. (Quelle: Storz)<br />
Die Südröhre des Doppeltunnels. (Quelle: Mahrholdt)<br />
Tunnel B31neu<br />
Asphalteinbau unter besonderen Bedingungen<br />
Mit großen Schritten geht die<br />
B31neu im Westen Friedrichshafens<br />
ihrer Fertigstellung entgegen. Auch<br />
die Arbeiten am und im Tunnel<br />
Waggershausen im Norden der<br />
Bodenseestadt sind bereits weit gediehen<br />
– in den vergangenen Monaten<br />
wurden die Fahrbahndecken<br />
in den beiden Röhren eingebaut.<br />
Ein Besuch vor Ort.<br />
Von Joachim Mahrholdt<br />
Es dröhnt, es ist laut, es ist heiß – kein Platz<br />
für geruhsame Betrachtungen. Was hier<br />
Mitte Dezember <strong>20</strong>19 vor sich geht, ist ein permanenter<br />
Stress für alle Sinne. Und gleichzeitig<br />
eine bemerkenswerte Leistung an Präzision,<br />
Qualität und Geschwindigkeit: Die Rede ist vom<br />
Einbau der Asphalttrag- und -binderschichten<br />
im Tunnel Waggershausen. Storz-Bauleiter<br />
Alexander Himpel führt über die Baustelle.<br />
Eine Woche lang herrsche hier Ausnahmezustand<br />
aufgrund der besonderen Einbaubedingungen<br />
im und vor dem Tunnel, ruft er mit<br />
lauter Stimme dem Besucher ins Ohr. Hier muss<br />
man schon fast schreien, um sich zu verständigen.<br />
Diese Baustelle stelle spürbare Herausforderungen<br />
an die Logistik, weil das Mischgut auf<br />
Lkw mit Schiebetechnik umgeladen werden<br />
müsse. Und dann gelte es, den Tunnel mit seinen<br />
700 m Länge zu bewettern, also mit starken<br />
Lüftern für Frischluft zu sorgen. Das alles<br />
sei Teamarbeit; entsprechend eng stimme er<br />
sich mit seinem Kollegen Ralf Schlachter, dem<br />
Bauleiter Asphalteinbau.<br />
Wir nähern uns dem Einbau. Vier Walzen<br />
führen hinter dem großen Asphaltfertiger<br />
einen Reihentanz auf, vor und zurück, ihre piepsenden<br />
Rückfahrwarner scheinen zu kommunizieren.<br />
Dazwischen unbeeindruckt Christian<br />
Hoffmann, Baustoffprüfer aus dem Tuttlinger<br />
Zentrallabor, der mit seiner Troxler-Sonde die<br />
Verdichtung des noch heißen Asphalts kontrolliert<br />
und dokumentiert. Bei Bedarf stimmt er<br />
die Walzübergänge mit den Walzenfahrern ab.<br />
„Zweimal 700 m, zwei Asphalttragschichten,<br />
dann Asphaltbinderschicht. Erst die Nordröhre,<br />
dann die Südröhre. Drei Schichten. Eine<br />
Woche lang. Am Montag sind wir durch!“<br />
Alexander Himpel verzichtet auf Verben. Dafür<br />
spricht er noch lauter. Aber er macht klar: Hier<br />
passiert gerade etwas, auf das man lange hat<br />
warten müssen: Die beiden Tunnelröhren<br />
bekommen endlich ihre Fahrbahnen.<br />
Asphaltpolier Sergej Schreiner kommt<br />
hinzu. Auch er informiert wegen des Lärms in<br />
Kurzform: „Pro Röhre 5000 m² Fläche zu <strong>asphalt</strong>ieren,<br />
zusammen rund 6500 t einzubauen. Mit<br />
einer Kolonne von zehn Mann.“ Die zahlreichen<br />
Kollegen an den Steuern der Lkw natürlich<br />
nicht mitgezählt. Ein Durchgang zur Südröhre<br />
entspannt die Situation kurzzeitig akustisch –<br />
man kann hier in normaler Lautstärke reden.<br />
Jetzt gehe es erst einmal um die Asphalttragund<br />
-binderschichten. Die Decke aus Guss<strong>asphalt</strong><br />
folge frühestens im April. Doch gerade<br />
dieser Guss<strong>asphalt</strong> erfordere eine sehr hohe<br />
Ebenheitsgenauigkeit der Schichten darunter.<br />
Alexander Himpel: „Hier geht es nicht um Zentimeter,<br />
sondern um Millimeter!“<br />
Der Respekt vor den Kollegen auf den Großgeräten<br />
und an der Bohle wächst. Sie bauen auf<br />
einer Breite von ca. 7,25 m in einem Zug ein.<br />
Hinter dem Fertiger tanzen die Walzen unermüdlich<br />
ihren Reigen, vor dem Beschicker die<br />
permanenten Annäherungsversuche der Thermomulden<br />
mit ihrer „heißen Ware“.<br />
Helle Decke aus Guss<strong>asphalt</strong><br />
Inzwischen ist es April. Die Welt, so wie man sie<br />
vor wenigen Wochen kurz vor Weihnachten<br />
noch sorglos erlebte, hat sich deutlich verändert.<br />
Die Sorge um die eigene Gesundheit<br />
angesichts der Corona-Pandemie ist auch bei<br />
den Straßenbauern auf den Baustellen deutlich<br />
zu spüren. Und trotzdem geht es weiter. Auch<br />
im Tunnel Waggershausen. Hier wird jetzt die<br />
Fahrbahndecke aus Guss<strong>asphalt</strong> eingebaut.<br />
Dafür sind die Asphalt-Kollegen von Leonhard<br />
Weiss im Auftrag von Storz zuständig. Sie verfügen<br />
über die spezielle Ausrüstung. Diese<br />
Fahrbahndecke ist hell – sie fällt im Unterschied<br />
zu der bereits außerhalb des Tunnels eingebauten<br />
schwarzen Decke der neuen Bundesstraße<br />
in westlicher Richtung deutlich ins Auge.<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Technik<br />
47<br />
Die Teamchefs beim Einbau im Tunnel Waggershausen: Bauleiter Alexander Himpel, Asphaltpolier<br />
Sergej Schreiner und Ralf Schlachter, Bauleiter Asphalteinbau (v. l. n. r.). (Quelle: Mahrholdt)<br />
Die helle Deckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> soll später zur Verkehrssicherheit<br />
beitragen. (Quelle: Storz)<br />
Das sei vom Auftraggeber – der Bundesrepublik<br />
Deutschland, vertreten durch die Deges<br />
– so gewollt und habe einen interessanten<br />
technischen Hintergrund, erläutert Storz-Bauleiter<br />
Himpel. Helle Fahrbahndecken in Tunnelbauwerken<br />
dienten der Verkehrssicherheit,<br />
weil sie die Straßenbeleuchtung und die Lichter<br />
der Fahrzeuge besser reflektierten als dunkle.<br />
So ließe sich auch der Energiebedarf der<br />
Beleuchtungseinrichtungen senken, was mit<br />
Blick auf die Betriebskosten ein nicht unerwünschter<br />
Nebeneffekt sei. Um die hellbraune<br />
Farbe der Oberfläche zu erzielen, streue man<br />
die frisch aufgebrachte Guss<strong>asphalt</strong>schicht mit<br />
Granusil ab, einem fast weißen Naturgestein.<br />
Der Einbau der Deckschicht erfordere wiederum<br />
sehr exaktes Arbeiten, wie auch zuvor<br />
schon bei den Trag- und den Binderschichten.<br />
Während im Westen des Tunnels die Fahrbahnen<br />
bis nach Immenstaad fertig <strong>asphalt</strong>iert<br />
sind und noch im Laufe dieses Jahres dem Verkehr<br />
übergeben werden sollen, warten im<br />
Osten noch einige größere Arbeiten. So ist die<br />
Verdolung des Mühlbaches in vollem Gange.<br />
Erst dann können die Erdarbeiten für die späteren<br />
Fahrbahnen beginnen. Asphalteinbau im<br />
Tunnel Waggershausen – das ist Arbeit unter<br />
besonderen Bedingungen.<br />
•<br />
AUTOR<br />
Joachim Mahrholdt<br />
joachim@mahrholdt.info · www.mahrholdt.info<br />
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Für alle Bereiche wird umfassend über Forschung und Entwicklung,<br />
Unternehmen, Verbände, Institutionen und Personen sowie über<br />
Literatur und Veranstaltungen berichtet.<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Abonnement-Bestellung online: shop.stein-verlagGmbH.de
50 Zu guter Letzt<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B + W Gesellschaft für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ----------Seite 21<br />
BENNINGHOVEN GmbH & Co. KG, 54516 Wittlich --------------------Seite 17<br />
CFF GmbH & Co. KG, 98694 Ilmenau ---------------------------Seite 43<br />
DENSO GmbH, 51371 Leverkusen -----------------------------Seite 27<br />
J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg -------------- Seite 7<br />
Joseph Vögele AG, 671075 Ludwigshafen -------------------- Titel + Seite 4<br />
MAP GmbH, 688<strong>04</strong> Altlußheim ------------------------------Seite 45<br />
Ritchie Bros. Deutschland GmbH, 49716 Meppen --------------------Seite 29<br />
SAINT-GOBAIN ADFORS CZ s.r.o., 570 01 Litomysl, TSCHECHISCHE REPUBLIK -----Seite 19<br />
Weisig Maschinenbau GmbH, 31061 Alfeld/Leine -------------------Seite 37<br />
WMH Werwie Maschinen-Handels GmbH ------------------------Seite 23<br />
Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />
Vorschau <strong>asphalt</strong> 5|<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />
Deponie<strong>asphalt</strong> – Teil 1<br />
Fünf Jahre Eignungsbeurteilung<br />
und Güterichtlinie Abdichtungskomponenten<br />
aus Deponie <strong>asphalt</strong><br />
– Stand der Dinge und Ausführungshinweise.<br />
(Quelle: Egloffstein)<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteur<br />
Bernd Hinrichs<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
53119 Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-19<br />
hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
53119 Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-0<br />
dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Redaktion<br />
Andreas Stahl<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Herstellung/Layout<br />
Ines Merkel<br />
Tel.: +49 72 29 606-23<br />
ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Grimm Kommunikation<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />
Anke Schmale<br />
Tel.: +49 72 29 606-24<br />
Fax: +49 72 29 606-10<br />
anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 6 gültig ab 01.01.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Technische Herstellung<br />
W. Kohlhammer Druckerei<br />
GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />
Bezugspreis<br />
Jahresabonnement<br />
Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />
und zzgl. ges. MwSt.;<br />
Ausland: 119,00 €, inkl. Versandkosten.<br />
Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />
erhalten Studenten 50 %<br />
Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />
Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />
(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />
als Mitglieder-Abonnement. Der<br />
Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (September),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die<br />
Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />
über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte. Sie<br />
behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />
und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />
auch aus zugsweise, nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag<br />
Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> (55. Jahrgang)<br />
ISSN 0945-6228<br />
Fachzeitschrift für Herstellung<br />
und Einbau von Asphalt<br />
Temperaturabsenkung<br />
Temperaturabsenkung und<br />
Verdichtungshilfe durch einen<br />
chemischen Zusatz.<br />
(Quelle: Hoesch)<br />
Organ von:<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der<br />
European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
4|<strong>20</strong><strong>20</strong>
Zu guter Letzt<br />
51<br />
Buchtipp<br />
Die Straße der Romanik<br />
Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes<br />
Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder zum Abschied.<br />
In unserer Rubrik „Buchtipp“, stets auf der letzten<br />
Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen besonderen<br />
Tipp vor. Dieses Mal das Buch „Die Straße der Romanik“<br />
von Sebastian Kaps und Michael Pantenius.<br />
Das Land zwischen Harz, Unstrut, Saale und Elbe war vom 9. bis ins<br />
12. Jahrhundert Kernland deutscher Geschichte. Bedeutende Bistümer<br />
und Kirchen entstanden, hier gründeten der erste König und der<br />
erste Kaiser der Deutschen starke Pfalzen und Burgen. Vieles hat die<br />
Jahrhunderte überdauert. Sebastian Kaps und Michael Pantenius führen<br />
in diesem Band zu beeindruckenden Denkmälern der romanischen Baukunst<br />
entlang der historischen Straße. Der Fotograf ist seit über 30 Jahren<br />
als freiberuflicher Fotograf tätig. Seine große Liebe gehört der Landschaftsfotografie.<br />
Michael Pantenius, der Autor des Bandes, ist promovierter<br />
Historiker, Feuilletonchef einer Tageszeitung, Lektor und Redakteur.<br />
Ein Buchgenuss fürs Auge und für den Kopf.<br />
Sebastian Kaps und<br />
Michael Pantenius<br />
Die Straße der Romanik –<br />
Bild-Text-Band<br />
ISBN 978-3-96311-<strong>20</strong>7-2<br />
Mitteldeutscher Verlag<br />
16 Euro<br />
Im Fokus:<br />
Die Branche.<br />
Das Ziel:<br />
Der Job.<br />
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zu uns:<br />
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60624<br />
Der Weg:<br />
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Jobs für die Branche.<br />
Weitere Informationen unter<br />
jobboerse.stein-verlaggmbh.de
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Sie sind interessiert? Wenden Sie sich bitte an Susanne Grimm-Fasching,<br />
Tel.: +49 8364 9860-79 | susanne.grimm@stein-verlaggmbh.de<br />
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