hallo-greven_04-07-2020
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Bleiben Sie fit<br />
Samstag, 4. Juli <strong>2020</strong><br />
Der richtige Umgang mit Osteoporose<br />
Genug Vitamin Dist wichtig, das produziert der Körper in der Regel ganz alleine –solange man sich regelmäßig<br />
in der Sonne aufhält. Foto: dpa<br />
Krankheit inSchach halten<br />
Osteoporose ist weit verbreitet.<br />
In Deutschland<br />
gibt es ungefähr fünf bis<br />
sechs Millionen Betroffene,<br />
sagt Professor Markus<br />
Gosch von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Geriatrie.<br />
Die Krankheit, die<br />
auch Knochenschwund<br />
genannt<br />
wird, tritt vor allem<br />
im höheren<br />
Lebensalter auf –aber nicht<br />
nur.<br />
Minimale Brüche im Knochen<br />
werden von einem gesunden<br />
Körper ständig repariert.<br />
Im Laufe des Lebens<br />
komme es beim Knochenumbau<br />
allerdings zu einem Ungleichgewicht,<br />
erklärt Gosch.<br />
Das bedeutet: Es wird mehr<br />
Knochen ab- als aufgebaut.<br />
Sie werden porös undbrechen<br />
leichter.<br />
„Die besten Knochen hat ein<br />
Mensch zwischen dem 25.<br />
und 30. Lebensjahr“, sagt<br />
Gosch. Danach nimmt die<br />
Qualität stetig ab. Wer raucht,<br />
sich wenig bewegt und übermäßig<br />
Alkohol trinkt, erhöht<br />
sein Risiko, an Osteoporose zu<br />
erkranken.<br />
Auch Menschen mit bestimmten<br />
Krankheiten wie<br />
Diabetes oder Hormonstörungen<br />
gehören zur Risikogruppe.<br />
Gleiches gilt bei einer genetischen<br />
Vorbelastung –<br />
wenn es also schon in der Familie<br />
Fälle gab. Frauen nach<br />
der Menopause sind aufgrund<br />
des sinkenden Östrogenspiegels<br />
von Osteoporose<br />
besonders betroffen.<br />
Osteoporose bleibt bei vielen<br />
Menschen lange Zeit unbemerkt.<br />
Dabei lassen sich<br />
Anzeichen mit verschiedenen<br />
Messungen und Tests erfassen.<br />
Gewissheit bringt eine<br />
Knochendichtemessung.<br />
Früher galt Osteoporose<br />
nicht als Krankheit, sondern<br />
gehörte zum Altern dazu.<br />
„Auch heute wird sie oft einfach<br />
noch hingenommen und<br />
führt zu viel Leid bei den Patiente“,<br />
kritisiert Professor<br />
Hans-Christof Schober, Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Osteologie.<br />
Die Folgen einer nicht erkannten<br />
oder schlecht behandelten<br />
Osteoporose können<br />
schwerwiegend sein. Im<br />
fortgeschrittenen Stadium<br />
lässt die Beweglichkeit der Betroffenen<br />
deutlich nach –<br />
Frakturen können selbst bei<br />
geringer Belastung auftreten.<br />
Dabei lässt sich die Krankheit<br />
mit Medikamenten, die<br />
den Knochenaufbau stimulieren<br />
beziehungsweise den<br />
Abbau bremsen, in Schach<br />
halten. Gesunde Ernährung<br />
und ausreichend Bewegung<br />
ergänzen die Therapie und<br />
beugen generell einer Erkrankung<br />
vor.<br />
„Das Wichtigste ist Bewegung“,<br />
erklärt Schober. Radfahren<br />
oder Spazieren genügen<br />
hier aber nicht.Krafttraining<br />
mit leichten Gewichten<br />
dagegen stärkt Muskeln und<br />
Knochen.<br />
Wichtig ist zudem, dassder<br />
Körper genug Vitamin Dbekommt.<br />
Das produziert der<br />
Körper in der Regel ganz alleine<br />
–solange man sich regelmäßig<br />
in der Sonne aufhält.<br />
Auch Calcium ist zentral: Das<br />
steckt etwa inMilchprodukten<br />
oder in grünem Gemüse<br />
wie Brokkoli.<br />
Um Brüchen vorzubeugen,<br />
sind auch Gleichgewichtsübungen<br />
sinnvoll, erklärt Gisela<br />
Klatt, Präsidentin des<br />
Bundesselbsthilfeverbands<br />
für Osteoporose (BfO). Mit der<br />
Diagnose komme bei den Betroffenen<br />
häufig dieAngst vor<br />
Stürzen und Brüchen. Das<br />
wiederum kann zu weniger<br />
Bewegung führen. „Ein Teufelskreis“,<br />
sagt Klatt.<br />
„<br />
Auch heute wird sie<br />
oft einfach noch<br />
hingenommen und<br />
führt zuviel Leid bei<br />
den Patienten.<br />
„<br />
Professor Hans-Christof Schober, Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Osteologie<br />
Klatt hat eine Vorstufe der<br />
Osteoporose, die Osteopenie.<br />
Sie erzählt: „Ich war 45Jahre<br />
alt, als durch eine Knochendichtemessung<br />
bei mir Osteopenie<br />
festgestellt wurde.“<br />
Mittlerweile ist sie 68Jahre<br />
alt, doch ihre Osteopenie hat<br />
sich seitdem nur unwesentlich<br />
verschlechtert. Unter anderem<br />
hält sie sich mit Gymnastik<br />
fit.<br />
Außerdem ist Klatt seit<br />
ihrer Diagnose Mitglied in<br />
einer Selbsthilfegruppe. Dort<br />
finden Betroffene Hilfe und<br />
Möglichkeiten zum Austausch.<br />
Der BfO hat auf der<br />
Website osteoporosedeutschland.de<br />
eine Übersicht<br />
zu regionalen Selbsthilfegruppen<br />
zusammengestellt.<br />
(dpa)<br />
Kurz<br />
notiert<br />
Den Rumpf<br />
stärken<br />
Joggen an der frischen Luft ist<br />
trotz Corona-Beschränkungen<br />
möglich. Anfänger könnten allerdings<br />
nach der Laufrunde mit<br />
Rückenschmerzen zukämpfen<br />
haben. Eine mögliche Ursache ist<br />
eine geschwächte Rumpfmuskulatur,<br />
erklärt die Aktion Gesunder<br />
Rücken. Denn diese stützt die<br />
Rückenmuskeln während des Joggens.<br />
Entsprechend sinnvoll ist<br />
es für Läuferinnen und Läufer,<br />
den Rumpf zu stärken. Ideal sind<br />
dafür Stabilisationsübungen wie<br />
der Unterarmstütz. Auch das falsche<br />
Schuhwerk und ein ungünstiger<br />
Laufstil können zuZipperlein<br />
imRücken führen. Bei starken,<br />
ausstrahlenden Rückenschmerzen<br />
geht man aber lieber<br />
zum Arzt. Dahinter könnte beispielsweise<br />
ein Bandscheibenvorfall<br />
stecken. (dpa)<br />
Rost: Kein Risiko<br />
für Gesundheit<br />
Rost in der Backform, amBesteck<br />
oder in der Spüle: Das<br />
bei vielen Menschen verhasste rötliche<br />
Eisenoxid an so manchem<br />
Küchenutensil ist zwar lästig, stellt<br />
laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BfR) aber kein gesundheitliches<br />
Risiko dar. Esgebe keine<br />
Daten dazu, dass Flugrost auf<br />
Pfannen, Töpfen, Messern oder Besteck<br />
schädlich sei, sagt BfR-Sprecher<br />
Jürgen Thier-Kundke. (dpa)<br />
Diabetes und Nierenprobleme hängen oft<br />
zusammen<br />
Vorsorge nötig<br />
Wer Diabetes hat,<br />
bekommt oft<br />
Probleme mit der<br />
Niere. Und Nierenpatienten<br />
haben in vielen<br />
Fällen einen unentdeckten<br />
Diabetes. Darauf weist die<br />
Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
hin.<br />
Die Experten raten deshalb<br />
dazu, bei Nierenproblemen<br />
auch den Blutzuckerunter die<br />
Lupe zu nehmen. Eine Früherkennung<br />
von Diabetes und<br />
von Nierenerkrankungen sei<br />
unbedingt notwendig, um Patienten<br />
vor Nierenschäden<br />
und möglicherweise einer<br />
Transplantation oder einer<br />
lebenslangen Dialyse zu bewahren.<br />
„Untersuchungen zeigen,<br />
dass etwa jeder Dritte auf der<br />
Warteliste zur Nierentransplantation<br />
einen bislang unerkannten<br />
Diabetes oder Prädiabetes<br />
hat“, erklärt die Medizinerin<br />
Martina Guthoff,<br />
Spezialistin für Nierenkrankheiten.<br />
Mindestens einmal im Jahr<br />
sollten Diabetiker wiederum<br />
ihren Urin auf Eiweiß, sogenanntes<br />
Albumin, untersuchen<br />
lassen. Arbeitet die Niere<br />
nicht richtig, wird dieses vermehrt<br />
mit dem Urin ausgeschieden.<br />
Dauerhaft erhöhter Blutzucker<br />
undBlutdruck sind nach<br />
Angaben der Fachgesellschaft<br />
Hauptrisikofaktoren für eine<br />
Nierenschädigung. Darum<br />
sollten beide Werte stabilund<br />
im grünenBereich sein. Menschen<br />
mit Diabetes können<br />
die Funktion ihrer Nieren zudem<br />
fördern, indem sie abnehmen,<br />
nicht rauchen, sich<br />
gesund ernähren undausreichend<br />
bewegen. (dpa)<br />
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