Taxi Times DACH - 2. Quartal 2020
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<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> 4,80 €<br />
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Berlin und München<br />
25 SONDERSEITEN<br />
<strong>Taxi</strong>-Trennschutz<br />
TAXI<br />
VERLÄSSLICH – KREATIV – WANDELBAR<br />
TAXI TROTZT DER KRISE<br />
Kranken- und Dialysefahrten<br />
DIE GROSSE<br />
PATIENTENTREUE<br />
Maskenpflicht im <strong>Taxi</strong><br />
EIN PLUS<br />
AN SICHERHEIT<br />
Tipps zur Dokumentation<br />
NACHWEISBARE<br />
SOFORTHILFEN
EINE BRANCHE<br />
TROTZT EINEM<br />
VIRUS<br />
Da taucht plötzlich eine Pandemie<br />
auf, die das komplette bisherige<br />
Leben auf den Kopf stellt<br />
und die Wirtschaft völlig lähmt.<br />
Zahlreichen Branchen wird von<br />
einem Tag auf den anderen ihre<br />
Geschäftsbasis entzogen. Davon<br />
sind auch die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
betroffen, doch die können ihren Betrieb nicht einfach schließen,<br />
sondern müssen (und wollen) aufgrund ihrer Beförderungs- und<br />
Betriebspflicht trotz aller gesundheitlichen Risiken weiterfahren.<br />
Beispiel gefällig? 1,6 Millionen Dialysefahrten führen <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenbetriebe monatlich durch. Wie heftig wäre der Aufschrei<br />
in der Bevölkerung gewesen, wenn sich der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
bei seiner Gewissensfrage bedingungslos für die Gesundheit und<br />
gegen die Aufrechterhaltung der mobilen Daseinsvorsorge entschieden<br />
hätte und dadurch Dialysepatienten nicht mehr dreimal<br />
pro Woche zur lebenserhaltenden Behandlung gefahren worden<br />
wären?<br />
Mit dem Einbau diverser Trennschutzeinrichtungen wurde schnell<br />
eine Zwischenlösung geschaffen, die sich immer mehr als langfristige<br />
Vorkehrung herausstellte. Dem Thema Trennschutz ist deshalb<br />
in dieser Ausgabe ein 25-seitiges Special gewidmet.<br />
Die Schutzlösungen, die seit Beginn der Corona-Krise in mittlerweile<br />
über 3.300 <strong>Taxi</strong>s eingebaut wurden, sind nur die Spitze<br />
eines Eisbergs an Innovationen und Maßnahmen, mit denen eine<br />
Branche Umsatzverluste von bis zu 80 Prozent wenigstens teilweise<br />
kompensierte.<br />
Diese Sonderausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> greift diese Ideen auf. Und<br />
weil es viele waren, ist der Umfang dieses Heftes deutlich höher<br />
als sonst üblich. Was auch daran liegt, dass sich viele Partner und<br />
Freunde der <strong>Taxi</strong>-Industrie an dieser Ausgabe beteiligt haben. Sie<br />
demonstrieren mit ihren Werbeanzeigen, deren Preis coronabedingt<br />
deutlich gesenkt wurde, ihren Glauben an die Branche und<br />
zeigen sich auch und gerade in Krisenzeiten als Unterstützer des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes. So konnte jene Ausgabe entstehen, die Sie, lieber<br />
Leser, gerade in Ihren Händen halten. Ein Dokument der Stärke,<br />
der Innovationskraft und der Verlässlichkeit einer Branche, die<br />
auch ein Virus nicht unterkriegen kann.<br />
INHALT<br />
HYGIENE IM TAXI<br />
4 Wie vielfältig <strong>Taxi</strong>s desinfiziert werden<br />
MASKENPFLICHT<br />
6 Wer soll, wer muss in <strong>Taxi</strong>s eine Maske tragen?<br />
TAXI ERGÄNZT ÖPNV<br />
9 Ausgedünnte Lininenverkehre setzen auf <strong>Taxi</strong>s<br />
SCHÜLERVERKEHRE + KRANKENBEFÖRDERUNG<br />
12 Kostenerstattung wird zum Drama in drei Akten<br />
14 Kassen zahlen Corona-Zuschlag<br />
STAATSHILFEN<br />
16 Tipp: Dokumentieren für eine Nachprüfung<br />
TAXIZENTRALEN<br />
18 Stundung und Gebührenreduzierung<br />
19 Zentrale mit alternierender Auftragsvermittlung<br />
WETTBEWERBSRECHT<br />
21 Das vierte Urteil: Uber verliert in Düsseldorf<br />
TAXI INTERNATIONAL<br />
24 Corona News aus der <strong>Taxi</strong>-Welt<br />
25 Russland-Delegation tourt durch Deutschland<br />
GASTKOMMENTAR<br />
28 Mindestlohnerhöhung muss verschoben werden<br />
NEUSTART + IN EIGENER SACHE<br />
30 Appell zum Wieder-Hochfahren der Wirtschaft<br />
32 Warum der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Server schlappmachte<br />
32 Impressum<br />
TITELFOTO: Aobe Stock / AA+W FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Im Hinblick auf eine Zeit, die hoffentlich bald wieder „normal“ sein<br />
wird, möchte ich schon jetzt an die politisch Verantwortlichen für<br />
die Zeit nach Corona appellieren: „Liebe Politiker, bitte behalten<br />
Sie diese Verlässlichkeit der <strong>Taxi</strong>branche allzeit im Gedächtnis und<br />
denken Sie vor allem dann daran zurück, wenn über die geplante<br />
PBefG-Änderung beraten wird oder wenn demnächst wieder ein<br />
Lobbyist von Uber, Free Now und anderen Pseudo-Beförderern<br />
vor Ihrer Tür steht.“<br />
Jürgen Hartmann<br />
(Chefredakteur)<br />
EXTRA: SPECIAL TAXI-TRENNSCHUTZ ,<br />
REGIONAL: TAXI TIMES BERLIN + MÜNCHEN<br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
3
HYGIENE IM TAXI<br />
DESINFIZIEREN<br />
NACH REZEPT<br />
Ausverkaufte Desinfektionsmitttel erschwerten es <strong>Taxi</strong>fahrern und -unternehmern<br />
zu Beginn der Corona-Pandemie, ihre Fahrzeuge wirksam zu reinigen. Da waren<br />
dann eben kreative Lösungsansätze gefragt.<br />
Zu Beginn der Pandemie schien noch<br />
ein einfaches Hände-Desinfizieren<br />
ausreichend. Mittlerweile dominieren<br />
Schutzmasken und Trennwände in<br />
den <strong>Taxi</strong>s.<br />
Dieses <strong>Taxi</strong> wird<br />
mit Trockeneis<br />
gereinigt.<br />
Das Ziel aller Eigenkreationen war<br />
klar definiert: Sowohl der Fahrer<br />
als auch der Kundenschutz mussten<br />
sichergestellt werden, nicht nur zur<br />
Abwehr möglicher Ansteckungsgefahren,<br />
sondern auch, um Vertrauen bei den Kunden<br />
aufzubauen. Das war vor allem im<br />
Bereich der Krankenfahrten wichtig, denn<br />
einige Kassen hatten vereinzelt Patienten<br />
bereits geraten, sie sollten doch auf das<br />
<strong>Taxi</strong> verzichten und sich stattdessen von<br />
einem Familienmitglied zur Dialyse oder<br />
Bestrahlung fahren lassen.<br />
Wohl dem, der da schon sichtbare<br />
Schutzmaßnahmen entgegensetzen konnte.<br />
Erste findige <strong>Taxi</strong>fahrer hatten transparente<br />
Plastikplanen aus dem Baumarkt besorgt<br />
und diese am Fahrzeughimmel mit Panzerband<br />
festgeklebt. Zum Bezahlen wurde eine<br />
aufklappbare Lücke wie bei überlappenden<br />
Gardinen gelassen.<br />
Weniger sichtbar für den Fahrgast<br />
waren die vielen Hygienemaßnahmen, die<br />
zwischen den immer seltener gewordenen<br />
Fahrten durchgeführt wurden. Doch wie<br />
sollte gereinigt werden? Zur Problematik,<br />
dass viele Desinfektionsmittel nur schwer<br />
zu bekommen waren, kam erschwerend<br />
hinzu, dass diese bei häufigerer Anwendung<br />
die Fahrzeugausstattung beschädigen<br />
können, da sie meist Alkohole wie etwa<br />
Ethanol oder Isopropanol enthalten, die<br />
zwar effektiv desinfizieren, jedoch Oberflächen<br />
angreifen. Ebenso sind Flächendesinfektionsmittel<br />
nicht automatisch auch für<br />
die menschliche Haut geeignet, da sie auch<br />
den natürlichen Säureschutzmantel chemisch<br />
angreifen können, sodass die<br />
gewünschte Wirkung nach hinten losgehen<br />
könnte. <strong>Taxi</strong>fahrer haben stattdessen hautfreundliche<br />
Desinfektionstücher bevorzugt.<br />
HILFE IN EIGENINITIATIVE<br />
Manche haben sich ihr Desinfektionsmittel<br />
auch selbst zusammengestellt und dabei<br />
auf Rezepte zurückgegriffen, die im Internet<br />
erhältlich waren: „Man nehme 200 Milliliter<br />
Bio-Ethanol (Speise-Alkohol, z. B. im<br />
Baumarkt erhältlich) oder Isopropanol,<br />
dazu entweder 1 Teelöffel Zitronensäure<br />
(als Entkalker im Drogeriemarkt erhältlich)<br />
in ein Viertel Liter Wasser gelöst oder etwas<br />
Essigessenz. Gut mischen, ab in ein<br />
gebrauchtes Sprühfläschchen, fertig.“<br />
Wichtig neben den sofortigen Hygienemaßnahmen<br />
war von Beginn der Pandemie<br />
an die umfassende Desinfektion zum<br />
Schichtwechsel, der bei Mehrwagenbetrieben<br />
gleichbedeutend mit dem Fahrerwechsel<br />
war. Dabei griffen viele Betriebe auf ein<br />
Reinigungsverfahren mit Kälte zurück, bei<br />
dem zerstäubtes Trockeneis, also gefrorenes<br />
Kohlendioxid, das in Kühltruhen gelagert<br />
wird und wie Schnee aussieht, mit<br />
hohem Druck und einer Temperatur von<br />
etwa –80°C auf die Oberfläche geblasen<br />
wird. Das lässt nicht nur jeden Schmutzpartikel<br />
sofort gefrieren und abfallen, sondern<br />
auch sämtliche Bakterien. Im<br />
Unterschied zu Viren vertragen Bakterien<br />
keine Kälte. Da Bakterien aber den Nährboden<br />
für Viren bilden, ist das Fahrzeug<br />
nach einer solchen Behandlung zwar nicht<br />
klinisch steril, könnte aber als „porentief<br />
rein“ bezeichnet werden. Da bei diesem<br />
Verfahren nichts nass wird, bleibt das<br />
Innere des Fahrzeugs einschließlich der<br />
Polster trocken und ist augenblicklich wieder<br />
benutzbar. Der ganze Vorgang dauert<br />
für einen Pkw rund 20 Minuten.<br />
Eine äußerst „gehaltvolle“ Lösung hatte<br />
sich ein <strong>Taxi</strong>fahrer aus Halle ausgedacht,<br />
der es damit sogar bis in die „Bild“-Zeitung<br />
schaffte: Er habe in zwei Apotheken kein<br />
Desinfektionsmittel mehr bekommen,<br />
berichtet der <strong>Taxi</strong>fahrer. Alternativ holte er<br />
sich eine Flasche hochprozentigen Rum aus<br />
dem Supermarkt und rieb damit Türgriffe<br />
und jene Stellen im Außen- und Innenbereich<br />
seines <strong>Taxi</strong>s ab, mit denen seine Fahrgäste<br />
in Kontakt gekommen waren. Der<br />
Alkoholgeruch des 54-prozentigen Rums<br />
wäre schnell verflogen, weshalb er auch<br />
nicht von Fahrgästen darauf angesprochen<br />
worden wäre, dass es im <strong>Taxi</strong> nach Alkohol<br />
rieche. <br />
jh<br />
FOTOS: Stanislav Statsenko, Axel Rühle<br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
ANZEIGE<br />
Gerade in aktuellen Zeiten sind Partnerschaften und Verlässlichkeit wichtiger denn je.<br />
Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen und die Telekom haben seit über einem Jahrzehnt<br />
bereits viele Herausforderungen gemeistert und gemeinsam unterschiedliche Projekte initiiert<br />
und ins Leben gerufen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Branche ermöglicht es,<br />
die Herausforderungen und Neuerungen des <strong>Taxi</strong>gewerbes besser zu verstehen und die<br />
gewonnenen Erkenntnisse in die Lösungsentwicklung der Telekom einfließen zu lassen.<br />
Jüngstes Beispiel ist die Entwicklung des <strong>Taxi</strong> Buttons. Aus dem ursprünglich von der Telekom<br />
entwickelten Service Button wurde durch zahlreiche Hinweise und konkrete Feedbacks der <strong>Taxi</strong><br />
Button. Mit dem <strong>Taxi</strong> Button lässt sich auf Knopfdruck ein <strong>Taxi</strong> bestellen und in den Dispositionssystemen<br />
der <strong>Taxi</strong>zentralen wird der Auftrag direkt verarbeitet. Hiermit können neue Kunden gewonnen<br />
und an die örtliche <strong>Taxi</strong>zentrale gebunden werden – gleichzeitig wird der Bestellprozess automatisiert.<br />
„Die Telekom Deutschland ist wichtiger und fester Innovationspartner<br />
des Gewerbes. So gelingt es uns, die jeweiligen Stärken zu bündeln<br />
und die Mobilität von morgen gemeinsam zu gestalten.“<br />
MICHAEL OPPERMANN<br />
Geschäftsführer Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.<br />
Weiterhin will die Telekom auch in ihren Kernthemen Mobilfunk und Festnetz die Branche<br />
unterstützen. Aufgrund der Rückmeldungen der <strong>Taxi</strong>unternehmer und <strong>Taxi</strong>fahrer aus dem Verband<br />
konnten eigens für die <strong>Taxi</strong>branche angepasst Mobilfunktarife entwickelt werden. Hierzu zählt unter<br />
anderem unser <strong>Taxi</strong>fahrertarif, mit dem das Surfen und Telefonieren in Pausen- und Wartezeiten<br />
zum kleinen Preis mehr Spaß macht sowie die eigens eingerichteten Dispositionskarten (Datenkarten)<br />
für das Fahrzeug.<br />
Diese und weitere Lösungen finden alle Mitglieder des Bundesverbands <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen e. V.<br />
auf der Telekom-Verbandsseite, die eigens für den Bedarf der <strong>Taxi</strong>branche aufgebaut und gepflegt<br />
wird. Hier gibt es immer neue Angebote und Lösungen, die der <strong>Taxi</strong>branche den Weg in die<br />
Digitalisierung erleichtern und unterstützen: geschaeftskunden.telekom.de/verbaende/taxi<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Partnerschaft sind die gemeinsamen Veranstaltungen,<br />
um zukunftsorientierte Projekte innerhalb der Branche weiter zu treiben. Hierzu zählt beispielsweise<br />
die <strong>Taxi</strong> Driving Innovation, die auch in diesem Jahr unter geänderten Bedingungen stattfindet.<br />
Darüber hinaus ist die Telekom auch in diesem Jahr wieder auf der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe mit<br />
interessanten Exponaten und innovativen Projekten vertreten.<br />
KONTAKT FÜR VERBANDSMITGLIEDER<br />
• Per Telefon: 0800 33 0 6009<br />
• Per E-Mail: verbaende-vorteil@telekom.de<br />
• Oder in Ihrem Telekom Shop vor Ort: www.telekom.de/start/telekom-shops<br />
• Website: geschaeftskunden.telekom.de/verbaende/taxi
MASKENPFLICHT<br />
MASKENPFLICHT<br />
IM TAXI<br />
Mit den ersten Lockerungen des Lockdowns kam im Gegenzug die Maskenpflicht.<br />
Sie sorgte bei den <strong>Taxi</strong>fahrern für große Unsicherheit, stand sie doch im Konflikt<br />
mit diversen anderen Gesetzen.<br />
Die erste Meldung zum Thema Maskenpflicht<br />
in <strong>Taxi</strong>s erschien am<br />
6. April auf der Website von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Damals hatte Nordhausen, der<br />
nördlichste Landkreis Thüringens, eindringlich<br />
empfohlen, dass man beim Einkaufen<br />
und im ÖPNV sogenannte „Community-<br />
Masken“ tragen sollte. Das <strong>Taxi</strong> wurde<br />
hierbei ausdrücklich zum ÖPNV dazugezählt.<br />
„Eine Mund-Nasen-Maske, die die<br />
Geschwindigkeit des Ausatem-Stroms verringert<br />
und der Verbreitung von Tröpfchen<br />
beim Sprechen, Niesen oder Husten entgegenwirkt,<br />
hilft dabei, andere vor einer Infektion<br />
zu schützen“, hieß es zur Begründung<br />
auf der Internetseite des Landratsamtes.<br />
Ende April galt jene Maskenpflicht dann<br />
bundesweit, wenn es auch in den verschiedenen<br />
Bundesländern zu unterschiedlichen<br />
Auslegungen kam. Auch die <strong>Taxi</strong>branche<br />
tat sich zunächst schwer damit, was nun<br />
erlaubt und explizit verboten sei.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> konnte in einer Meldung<br />
vom 29. April (und damit kurz vor Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe) einige offene<br />
Fragen beantworten, allerdings nur unter<br />
Vorbehalt. Diese vorsichtige Formulierung<br />
kommt daher, weil sich Deutschland aufgrund<br />
der Sorge vor einer Ansteckung mit<br />
dem Corona-Virus seit Wochen im Ausnahmezustand<br />
befindet und sich die Bürger<br />
an diverse – neu aufgestellte – Länderverordnungen<br />
halten müssen. Diese in aller<br />
Hektik erlassenen Verordnungen stehen<br />
oft im Widerspruch zu bestehenden rechtlichen<br />
Bestimmungen, was oftmals erst dann<br />
bemerkt wird, wenn die neuen Bestimmungen<br />
bereits in Kraft getreten sind.<br />
So steht beispielsweise die Maskenpflicht,<br />
sofern sie bei einer Beförderung im<br />
<strong>Taxi</strong> angewendet wird, in Widerspruch zu<br />
dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG)<br />
und der Straßenverkehrsordnung (StVO).<br />
Dabei ist die grundlegende Frage aus Sicht<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes noch klar und ohne Vorbehalt<br />
zu beantworten: <strong>Taxi</strong>s gehören zum<br />
ÖPNV, somit gilt die Maskenpflicht auch<br />
bei <strong>Taxi</strong>fahrten.<br />
EMPFEHLUNGEN DES BVTM<br />
Rechtlich schwieriger wird es, wenn Fahrgäste<br />
ins <strong>Taxi</strong> einsteigen und keinen Mund-<br />
Nasen-Schutz tragen. Das PBefG definiert<br />
für <strong>Taxi</strong>s eine Beförderungspflicht, der<br />
Fahrgast hätte also das zwingende Recht,<br />
gefahren zu werden. Jedoch dienen die Maskenmaßnahmen<br />
mit höchster Priorität dem<br />
Gesundheits- und Infektionsschutz. Unter<br />
Berücksichtigung dieser Priorität empfiehlt<br />
der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
e. V. (BVTM), „die Maskenpflicht im <strong>Taxi</strong><br />
und Mietwagen umzusetzen. […] Fahrgäste,<br />
die diese Pflicht ablehnen, können vom Fahrer/von<br />
der Fahrerin abgelehnt werden“.<br />
Und umgekehrt? Darf der Fahrgast vom<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer das Tragen einer Schutzmaske<br />
verlangen? Immerhin gilt für das Führen<br />
eines Kfz der § 23, Absatz 4, Satz der StVO,<br />
wonach es Autofahrern verboten ist, ihr<br />
Gesicht während der Fahrt zu verhüllen.<br />
Diese Regelung zielt ursprünglich darauf<br />
ab, dass der Fahrer/die Fahrerin auf Blitzerfotos<br />
erkennbar sein soll, und wird bei<br />
Verstößen mit einem Bußgeld über 60 Euro<br />
geahndet.<br />
Jedoch gilt auch hier die oben beschriebene<br />
Priorität, deshalb empfiehlt der BVTM<br />
in diesem Fall, dass <strong>Taxi</strong>fahrer/Innen während<br />
der Fahrgastbeförderung eine Schutzmaske<br />
tragen sollten. Er beruft sich dabei<br />
auf ein Statement des Bundesverkehrsministeriums:<br />
„Das Tragen eines Mund- und<br />
Nasenschutzes durch Bus- und <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
zur Verhinderung einer Übertragung des<br />
Virus Sars-CoV-2 [ist] nicht vom Verbot<br />
des § 23 Abs. 4 StVO erfasst“. Doch auch<br />
diese klar definierte Priorisierung kommt<br />
nicht ohne zusätzliche Empfehlungen<br />
aus: Sonnenbrillen oder Mützen sollten in<br />
Kombination mit einer Schutzmaske nicht<br />
getragen werden. Das wäre dann wiederum<br />
nicht mehr mit § 23 StVO vereinbar, denn<br />
dann ist das Gesicht de facto nicht mehr<br />
erkennbar.<br />
Wobei an dieser Stelle die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
berechtigterweise anführen, dass<br />
anhand anderer im Einsatz befindlicher<br />
Aufzeichnungsgeräte wie Fahrtenbuch<br />
oder Taxameter jederzeit nachprüfbar ist,<br />
welche Person im Falle einer straßenverkehrsrechtlichen<br />
Verfehlung am Steuer<br />
saß. Zahlreiche <strong>Taxi</strong>unternehmen hatten in<br />
diesem Zusammenhang auch bereits klargemacht,<br />
dass bei ihnen Gesundheitsschutz<br />
vor Straßenverkehrsrecht steht. Sie hätten<br />
ILLUSTRATION: Adobe Stock / Syda Productions<br />
6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
MASKENPFLICHT<br />
das Bußgeld für ihre Fahrer bezahlt, falls<br />
diese tatsächlich wegen Verstoßes gegen<br />
§ 23 StVO belangt worden wären – wenn sie<br />
dabei einen Fahrgast im <strong>Taxi</strong> gehabt hätten.<br />
Für Fahrten ohne Fahrgast wurde übrigens<br />
sehr schnell eine klare Regelung definiert:<br />
Befindet sich außer dem <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
keine weitere Person im <strong>Taxi</strong> oder Mietwagen,<br />
darf der Fahrer keine Maske tragen.<br />
UNEINIGKEIT DER LÄNDER<br />
Bleibt noch der dritte große Bereich zu klären:<br />
Können Fahrer und Fahrgast auf eine<br />
Maske verzichten, wenn das <strong>Taxi</strong> oder der<br />
Mietwagen über einen Trennschutz verfügt,<br />
wie das laut einer Erhebung von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bereits bei über 3.000 <strong>Taxi</strong>s<br />
(Stand 27.4.) der Fall ist?<br />
Einer klaren Beantwortung steht der<br />
Föderalismus im Wege. Soll heißen: Dieser<br />
Punkt wird von jedem Bundesland anders<br />
interpretiert. Der Bundesverband <strong>Taxi</strong><br />
nennt dazu Ende April diejenigen Länder,<br />
in denen die Maskenschutz-Verordnungen<br />
nicht durch anderweitige Schutzmaßnahmen<br />
ersetzt wurden: Bayern, Brandenburg,<br />
Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen. „In den<br />
anderen Bundesländern gibt es individuelle<br />
Regelungen, die es dringlichst zu beachten<br />
gilt“ empfiehlt der BVTM.<br />
Mangels klarer Verpflichtung kann auch<br />
der Bundesverband hier nur die Empfehlung<br />
aussprechen, dass man auch im Falle<br />
einer verbauten Trennvorrichtung einen<br />
Mund-Nasen-Schutz tragen solle. Dies erhöhe<br />
nicht nur die Akzeptanz der Fahrgäste,<br />
sich an die für sie geltenden Regulierungen<br />
zu halten, sondern vermittle zugleich<br />
eine starke Außenwirkung, die Sicherheit,<br />
Verantwortungsbewusstsein und fahrgastorientiertes<br />
Krisenmanagement in den Mittelpunkt<br />
stellt.<br />
Als Beleg dafür mag eine E-Mail dienen,<br />
die unsere Redaktion Ende April von einer<br />
besorgten Tochter erreichte. „Meine […]<br />
Mutter (89) benötigt gelegentlich ein <strong>Taxi</strong><br />
für Fahrten zu Arztterminen. Bei Bestellung<br />
eines <strong>Taxi</strong>s vor ein paar Tagen wurde<br />
ihr ausdrücklicher Wunsch nach einem<br />
<strong>Taxi</strong> mit Trennwand geflissentlich überhört<br />
und ignoriert, zudem weigerte sich<br />
der Fahrer, einen Mundschutz zu benutzen.<br />
Eine Infektion meiner Mutter durch einen<br />
infizierten Fahrer würde angesichts ihres<br />
Alters ihren (fast) sicheren Tod bedeuten.“<br />
Fazit: Maskenpflicht in <strong>Taxi</strong>s war zu<br />
Beginn ein komplexes Thema, bei dem man<br />
manches falsch, aber auch vieles richtig<br />
machen konnte und bis heute noch kann.<br />
Nämlich dann, wenn man tatsächlich alle<br />
Optionen zieht, die dem Schutz vor Ansteckung<br />
dienen. Ganz im Sinne der Botschaft<br />
des BVTM: „Das <strong>Taxi</strong> ist und bleibt sicher,<br />
auch in Zeiten der Krise.“ <br />
jh<br />
FIRMENLOGO UND HEIMARBEIT<br />
FOTO: Küçük<br />
Der plötzliche und hohe Bedarf an Mund-Nasen-Schutz-<br />
Masken hat auch einige Randgeschichten hervorgebracht. Ein<br />
Augsburger <strong>Taxi</strong>unternehmer in Doppelfunktion hat Maske<br />
und Marketing miteinander kombiniert. Burak Küçük hat<br />
neben einem Familien-<strong>Taxi</strong>betrieb auch einen Textilbetrieb<br />
in Augsburg. Er ist selbst als <strong>Taxi</strong>unternehmer in der <strong>Taxi</strong><br />
Augsburg eG organisiert. Hauptberuflich leitet er ein Mode-<br />
Unternehmen.<br />
„Wir haben aufgrund der hohen Nachfrage für Behelfsmasken<br />
die Produktion auf Masken umgestellt und können nun<br />
10.000 Masken am Tag produzieren. Deshalb habe ich dem<br />
Augsburger Vorstand der eG vorgeschlagen, für jedes <strong>Taxi</strong><br />
fünf Masken mit dem Logo der eG bereitzustellen“, sagt<br />
Burak Küçük und fügt hinzu: „Wir bieten auch unter<br />
www.atem-mundschutz.de anderen Firmen Masken mit ihrem<br />
eigenen Logo an. Die Masken kosten 1,95 Euro, die Mindestabnahmemenge<br />
liegt bei 100 Stück.<br />
Bei der Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale 40100 mussten die Masken nicht<br />
von extern eingekauft werden, sondern wurden in Eigenproduktion<br />
erstellt – von einer Mitarbeiterin, die sonst eigentlich<br />
am <strong>Taxi</strong>-Service-Schalter am Wiener Flughafen arbeitet.<br />
Sie bot der Geschäftsführung an, für alle einen Mund-Nasen-<br />
Schutz in den Farben der Vermittlungszentrale, Schwarz und<br />
Gelb, zu nähen, damit ihre Kollegen in der <strong>Taxi</strong>zentrale besser<br />
vor dem Corona-Virus geschützt sind. Das brachte viel Lob<br />
vom Geschäftsführer Andreas Hödl: „Mit den Masken schützen<br />
wir auf der einen Seite unsere Mitarbeiter und sorgen auf<br />
der anderen Seite für ein einheitliches Erscheinungsbild. Wir<br />
freuen uns sehr, eine so engagierte Mitarbeiterin in unserem<br />
Unternehmen zu haben“, sagte Andreas Hödl. <br />
hs<br />
Die Schutzmaske als<br />
Marketinginstrument –<br />
ein Beispiel aus<br />
Augsburg.<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
7
Wir wünschen allen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrerinnen und<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern weiterhin<br />
viel Gesundheit. Und<br />
damit alle <strong>Taxi</strong>s auch in<br />
Zukunft sicher in Fahrt<br />
bleiben, bauen wir<br />
gemeinsam mit Ihnen<br />
weiter an digitalen<br />
Lösungen für morgen.<br />
www.fms.at
ÖPNV<br />
WENN DASEINS<br />
VORSORGE ZU TEUER IST<br />
ÖPNV-Anbieter in Mittelstädten und kleineren Großstädten hatten während der<br />
Ausgangsbeschränkungen so geringe Fahrgastzahlen, dass sie zeitweise <strong>Taxi</strong>s<br />
anstelle von Bussen einsetzten.<br />
Das <strong>Taxi</strong> fungiert in vielen Städten<br />
als Lückenfüller für ausgedünnte<br />
ÖPNV-Linien, wie hier in Freiburg … … oder in Landshut.<br />
FOTOS: Pixabay<br />
In Oberhausen galt für die Busse seit Mitte März auch werktags<br />
der Wochenendfahrplan – mit der Konsequenz, dass die ersten<br />
Linien später und nicht so dicht getaktet fuhren. Als Kompensation<br />
wurde ein <strong>Taxi</strong> als Zubringerdienst für jene Inhaber von Abo-<br />
Tickets und Monatskarten eingeführt, die mindestens 600 Meter<br />
von der nächsten Nachtexpress-Haltestelle entfernt wohnen. Morgens<br />
zwischen 4 Uhr und 7.30 Uhr konnten die Karteninhaber dann<br />
mit einem <strong>Taxi</strong> zum nächstgelegenen zentralen Umsteigepunkt<br />
fahren, sofern sie sich spätestens einen Werktag vorher telefonisch<br />
bei den Stadtwerken angemeldet hatten. Diese leiteten die Anfragen<br />
an das <strong>Taxi</strong>-Team Oberhausen weiter. Auch in Aschaffenburg<br />
fuhren die Verkehrsbetriebe werktags nach dem Samstagsfahrplan.<br />
Hier unterstützte seit dem 20. März ein <strong>Taxi</strong>betrieb die Stadtwerke,<br />
der zwischen 4.45 Uhr und 6 Uhr morgens sämtliche Linien des<br />
Stadtbusses bediente, finanziert von der Stadt.<br />
TAXI STATT LINIENVERKEHR<br />
Seit Anfang April ergänzten mit Heidelberg, Freiburg im Breisgau<br />
und Landshut drei weitere Städte den Linienverkehr zeitweise<br />
mit <strong>Taxi</strong>s. Die Freiburger Verkehrs AG bot seit dem 1. April<br />
einen kostenlosen Abholdienst für die Mitarbeiter der Krankenhäuser<br />
während der Corona-Krise, damit diese zuverlässig zu ihrem<br />
Arbeitsplatz kommen können. Die Rede war von einem „direkten<br />
Shuttle-Verkehr zu den Kliniken“ und zurück nach Hause für die<br />
Angestellten vierer Krankenhäuser – unter der Bedingung, dass<br />
diese in der Stadt wohnen. Gemeint ist eine Kombination aus Straßenbahnen<br />
bzw. Linienbussen, deren Abfahrtszeiten morgens um<br />
fünf und abends um elf und zwölf Uhr bereits auf die Dienstzeiten<br />
der Krankenhäuser eingestellt worden sind, und <strong>Taxi</strong>s, die die<br />
Mitarbeiter nach telefonischer Bestellung auf Kosten der Stadt zu<br />
den Haltestellen bzw. von dort nach Hause bringen.<br />
Einen Schritt weiter ist man in Heidelberg gegangen. Da hier<br />
mangels Nachfrage der Linienverkehr nur noch bis gegen 23 Uhr<br />
fuhr, hat die Stadtverwaltung den Leitungen von sieben Krankenhäusern<br />
Berechtigungen erteilt, ihr Personal spätabends und frühmorgens<br />
kostenlos mit dem <strong>Taxi</strong> von und zur Arbeit fahren zu<br />
lassen, soweit es nicht auf andere Verkehrsmittel ausweichen kann.<br />
Die Berechtigung galt für <strong>Taxi</strong>s, die an die <strong>Taxi</strong>-Zentrale angeschlossen<br />
waren, und für Fahrten innerhalb Heidelbergs zuzüglich elf<br />
Umlandgemeinden. Die Kosten trug komplett die Stadt.<br />
Noch einen Schritt weiter sind die Stadtwerke im niederbayerischen<br />
Landshut gegangen. Da in Bayern besonders strenge<br />
Einschränkungen wegen der Corona-Gefahr galten, war die durchschnittliche<br />
Auslastung im Linienverkehr durch die 7<strong>2.</strong>000-Einwohner-Stadt<br />
nebst drei Umlandgemeinden zuletzt auf ganze zwei<br />
Fahrgäste pro Bus gesunken. Deshalb wurden neben den abendlichen<br />
Fahrten auch sämtliche Fahrten an Sonn- und Feiertagen<br />
eingestellt. Angehörige systemrelevanter Berufe konnten an diesen<br />
Tagen zum Bustarif mit dem <strong>Taxi</strong> zur Arbeit und zurück fahren. Den<br />
Rest bezahlten die Stadtwerke. Die Erstattung der <strong>Taxi</strong>quittungen<br />
wurde unbürokratisch über ein Online-Formular der Stadtwerke<br />
geregelt. <br />
ar<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
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Arbeitskraft abzusichern, um im Fall der Fälle nicht in eine finanzielle Notlage zu geraten.<br />
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das Autofahren. Um die vereinbarte Rente<br />
zu erhalten, muss u. a. ein Arzt bescheinigen,<br />
dass eine der versicherten Grundfähigkeiten<br />
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unabhängig davon, ob der Beruf noch<br />
ausgeübt werden kann.<br />
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viele Sitzen zählen zu den Hauptursachen.<br />
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die wirtschaftlichen Folgen ab, wenn jemand<br />
aus gesundheitlichen Gründen zu<br />
wenigstens 50 Prozent nicht mehr berufsfähig<br />
ist. Eine Grundfähigkeitsversicherung<br />
dagegen springt ein, wenn so<br />
genannte Grundfähigkeiten wie Hören,<br />
Gehen, Greifen oder Autofahren verlorengehen.<br />
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SCHÜLERFAHRTEN<br />
DRAMA IN DREI<br />
AKTEN BEI DEN<br />
SCHÜLERVERKEHREN<br />
Nach der Schließung der Schulen ab Mitte März mussten zahlreiche Bus, <strong>Taxi</strong>und<br />
Mietwagenbetriebe um die Erstattung der Vorhaltekosten für wochenlang<br />
ausgefallene Schülerfahrten kämpfen – mit höchst unterschiedlichen Erfolgen.<br />
Der Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsen<br />
GVN und die dortige Fachvereinigung <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
sprechen in diesem Zusammenhang von einem<br />
Drama in drei Akten. Im ersten Akt gehe es um die unterschiedliche<br />
Praxis der Landkreise hinsichtlich der ausgefallenen Schülerfahrten,<br />
weil coronabedingt die Schulen wochenlang geschlossen<br />
blieben. Dieser Akt hat durchaus noch positive Elemente, weil<br />
manche Landkreise die existenzbedrohende Situation der Betriebe<br />
erkannt haben und zu Zahlungen bereit sind bzw. diese bereits<br />
geleistet haben.<br />
Zahlreiche Landkreise sehen dagegen keinerlei Notwendigkeit<br />
für einen Ausgleich der entgangenen Umsätze. „Sie setzen<br />
vermutlich darauf, dass die Unternehmen irgendwie durchkommen,<br />
die Zeche zahlen halt die UnternehmerInnen, deren Familien<br />
sowie die Beschäftigten und deren Familien“, kommentiert dies<br />
der GVN in einem Mitglieder-Rundschreiben von Anfang Mai.<br />
„Diese Gleichgültigkeit macht sprachlos, zumal die Behörden auch<br />
aus Steuermitteln genau dieser Unternehmen und Beschäftigten<br />
finanziert werden.“<br />
In ihren Begründungen schieben die angefragten Landkreise<br />
die Verantwortung auf den Bund und das Land. Der GVN kann<br />
das nicht nachvollziehen: „Ein Verweis auf die umfangreichen<br />
Förderprogramme von Bund und Land hilft nicht wirklich weiter,<br />
denn dabei handelt es sich um Hilfen, die die Steuerzahler selbst<br />
finanzieren werden. [Darüberhinaus] profitieren gerade die personalintensiven<br />
Dienstleistungsbetriebe nur sehr begrenzt von<br />
den Hilfsprogrammen. Dies hängt bekanntlich damit zusammen,<br />
dass die Personalkosten bei den Förderanträgen nicht berücksichtigt<br />
werden, die unter Einsatz des Personals erzielten Einnahmen<br />
aber sehr wohl.“<br />
DIE LANDKREISE ALS „KRISENGEWINNLER“<br />
Der GVN moniert, dass die Landkreise das Geld nicht an die <strong>Taxi</strong>und<br />
Mietwagenunternehmen weitergeben würden, das sie selbst<br />
vom Land bereits eingesteckt hätten. „Man könnte glatt von Krisengewinnlern<br />
sprechen“, heißt es in dem Rundschreiben.<br />
Als zweiten Akt prangert der GVN, seitdem wieder erste Schulklassen<br />
Unterricht haben und demzufolge auch wieder Beförderungen<br />
anfallen, das Verhalten einzelner Landkreise an. „Da<br />
fragt [beispielsweise] ein Landkreis-Mitarbeiter bei einem der<br />
Vertragsunternehmen für Schülerverkehre doch ein Angebot für<br />
eine Beförderung auf dessen bisherigen Touren ab“ beschreibt<br />
der <strong>Taxi</strong>verband das Erlebnis eines Mitglieds. „Der Unternehmer<br />
passt wegen der veränderten Bedingungen seinen Angebotspreis<br />
minimal nach oben an.<br />
Und der Landkreis-Mitarbeiter lehnt dieses Angebot ab mit dem<br />
Hinweis, dass man dann doch den alten, für 2019/<strong>2020</strong> vereinbarten<br />
Preis heranziehen müsse. Er hatte sich offensichtlich vorge-<br />
FOTOS: Adobe Stock / lichaoshu, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
SCHÜLERFAHRTEN<br />
VERHANDLUNGEN MIT TEILERFOLGEN IN RHEINLAND-PFALZ<br />
Neben dem GVN in Niedersachsen<br />
hatte sich auch der MOLO-Verband in<br />
Rheinland-Pfalz intensiv für die Teil-<br />
Erstattung der ausgefallenen Einnahmen<br />
aus Schülerverkehrsverträgen<br />
starkgemacht. Bereits im März hatte der<br />
Verband an sämtliche Träger die Bitte<br />
formuliert, „unter Berücksichtigung<br />
etwaiger Vorhaltekosten die Vergütung<br />
in Höhe von 85 Prozent weiterzuzahlen.“<br />
Dazu hätten sich einige Träger<br />
erfreulicherweise bereit erklärt, berichtet<br />
der Verband in einem Mitgliederschreiben<br />
von letzter Woche.<br />
Da allerdings nicht alle Einrichtungen<br />
und Kommunen dieser Bitte nachkamen,<br />
habe der Verband sein Anliegen<br />
auch bei dem dafür zuständigen<br />
rheinland-pfälzischen Innenministerium<br />
(MDI) sowie dem Ministerium für Wirtschaft<br />
und Verkehr (MWVLW) vorgetragen.<br />
Das Verkehrsministerium hatte daraufhin<br />
im April eine Abfrage bei allen<br />
Trägern durchgeführt, deren Auswertung<br />
die Erfahrungen des Verbands<br />
bestätigte: „Die Spanne der Weiterzahlung<br />
reicht dabei von 0 – 100 Prozent.“,<br />
berichte der MOLO Rheinland vom<br />
Ergebnis dieser Abfrage. Das Land<br />
wolle einen solchen „Flickenteppich“<br />
allerdings vermeiden und strebe daher<br />
an, eine Landesempfehlung zum<br />
Umgang mit dieser Thematik herauszugeben<br />
und den Trägern zuzuleiten.<br />
„Man möchte dabei auf unsere Verbandsempfehlungen<br />
Bezug nehmen.<br />
Hierzu läuft derzeit eine Abstimmung<br />
mit dem MDI, da die Aufwendungen<br />
für die freigestellten Verkehre grundsätzlich<br />
aus dem § 15 LFAG finanziert<br />
werden.“<br />
Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
lag diese Empfehlung allerdings<br />
noch nicht vor. Je länger die Corona-<br />
Krise andauert, desto langsamer<br />
mahlen die Mühlen der versprochenen<br />
Hilfsmaßnahmen …<br />
jh<br />
stellt, dass in dieser schwierigen<br />
Zeit Preisnachlässe möglich sein<br />
sollten. Mit anderen Worten, es<br />
drängt sich der Verdacht auf,<br />
dass man die wirtschaftliche<br />
Not der Unternehmen ausnutzen<br />
wollte, um sie zu Preisnachlässen<br />
zu zwingen.“ Als GVN wolle<br />
man dieses „haarsträubende Verhalten“<br />
nicht weiter kommentieren,<br />
heißt es im Rundschreiben.<br />
Beim dritten Akt geht es um<br />
das neue Schuljahr. Bereits jetzt<br />
wurden den <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetrieben<br />
die Unterlagen zur<br />
Ausschreibung der Schülerbeförderungen<br />
zugesandt. Dabei wollen<br />
einige Landkreise für den<br />
Fall einer neuen Krise schon mal<br />
vorbeugen, indem sie in den Ausschreibungsunterlagen jeglichen<br />
Vergütungsanspruch im Falle höherer Gewalt ausschließen. In<br />
anderen Fällen sollen sich Unternehmer für einen Dreijahreszeitraum<br />
auch preislich binden. Der GVN kritisiert diese Forderungen<br />
scharf. „Dies sind Rahmenbedingungen, welche die Annahme<br />
Viele <strong>Taxi</strong>betriebe, die aufgrund bestehender Verträge mit dem<br />
Landkreis Fahrzeuge und Personal für Schülerfahrten vorhielten,<br />
bleiben nach der Schließung der Schulen auf ihren Kosten sitzen.<br />
eines derartigen Auftrages zum<br />
Harakiri machen. Solche Ausschreibungsbedingungen<br />
kann<br />
nur akzeptieren, wer entweder<br />
als Großunternehmen in der<br />
Lage ist, auch lange Krisenzeiten<br />
durchzustehen oder den eigenen<br />
möglichen Bankrott bereits<br />
mit Auftragsannahme billigend<br />
in Kauf nimmt.“<br />
Das Risiko, das zweifellos<br />
zum unternehmerischen Handeln<br />
dazugehöre, müsse auch<br />
eingepreist sein, so der GVN. Es<br />
könne deshalb nicht von einem<br />
staatlichen Monopolisten auf den<br />
schwächeren Partner abgewälzt<br />
werden.<br />
„Als politisch Verantwortlicher<br />
diese Praktiken bei großen Konzernen anprangern und es<br />
im eigenen Hause genauso praktizieren lassen, das ist ein No-Go“<br />
findet der GVN klare Worte und empfiehlt seinen Mitgliedern<br />
deshalb eindringlich, von solchen Knebelverträgen die Finger zu<br />
lassen. <br />
jh<br />
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KRANKENFAHRTEN<br />
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Um trotz Ansteckungsgefahr auch in<br />
Corona-Zeiten Dialysepatienten fahren<br />
zu können, haben <strong>Taxi</strong>fahrer ihre<br />
Hygienemaßnahmen intensiviert. Dafür<br />
gab es von den Krankenkassen einen<br />
Extra-Zuschlag.<br />
Zu Hause bleiben – dieses wochenlange<br />
Motto galt in Corona-Zeiten<br />
nicht für Dialysepatienten. Auch<br />
nicht für Krebskranke und deren Bestrahlungstherapien.<br />
Und auch nicht für die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrer, die täglich<br />
ihre Fahrgäste zu den lebenserhaltenden<br />
Behandlungen fuhren. 1,6 Millionen Dialysefahrten<br />
führen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe<br />
monatlich durch, hat Gisela Spitzlei<br />
vom Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
e. V. ausgerechnet.<br />
Für die vor Corona oft praktizierten<br />
Sammelfahrten galt bereits kurze Zeit nach<br />
Ausbruch der Pandemie: nur noch eine Person<br />
pro Fahrt. Die <strong>Taxi</strong>fahrer/-innen agierten<br />
bei diesen Beförderungen von Anfang<br />
an äußerst verantwortungsvoll. Viele von<br />
ihnen fuhren bereits zu Zeiten mit einem<br />
Mund-Nasen-Schutz, als der Großteil der<br />
Bevölkerung noch darüber diskutierte, ob<br />
und wen das nun schütze. Ebenso wurden<br />
die <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen mit ausreichend<br />
Desinfektionsmitteln ausgestattet, um nach<br />
jeder Krankenfahrt das Fahrzeug innen wie<br />
außen entsprechend reinigen zu können.<br />
Auch entsprechende Trennschutz-Vorrichtungen<br />
wurden eingebaut.<br />
START IN NIEDERSACHSEN<br />
Da dies allerdings einen erhöhten Aufwand<br />
bedeutet, hatten sich Vertreter der <strong>Taxi</strong>verbände<br />
an die Krankenkassen gewandt und<br />
einen sogenannten „Corona-Zuschlag“ über<br />
drei Euro vorgeschlagen. Die Ursprungsverhandlungen<br />
hatte die Fachvereinigung<br />
<strong>Taxi</strong> des GVN mit der AOK Niedersachsen<br />
geführt und dabei eine schnelle Einigung<br />
erzielt. Darüber hinaus wurde die Anregung<br />
gleich auf alle gesetzlichen Krankenkassen<br />
übertragen, wodurch sich auch die<br />
BKK, die IKK classic, die Knappschaft, die<br />
SVLFG sowie die vdek der Regelung angeschlossen<br />
hatten. Über den GKV, den Spitzenverband<br />
der Krankenkassen, wurde die<br />
Vergütung eines Schutz-Zuschlags auch<br />
den Krankenkassen der anderen Bundesländer<br />
empfohlen. Krankenkassen in fünf<br />
Bundesländern waren dieser Empfehlung<br />
gefolgt: <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
konnten ab dem 1. April rückwirkend für<br />
jede Krankenfahrt drei Euro gegenüber den<br />
Krankenkassen berechnen. Rheinland-<br />
Pfalz, das Saarland und Thüringen folgten<br />
mit demselben Betrag ab 1. Mai. Hessen<br />
zahlte fünf Euro, dort blieb allerdings die<br />
AOK außen vor.<br />
Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
liefen innerhalb des Spitzenverbands der<br />
Krankenkassen GKV Gespräche darüber,<br />
ob man diesen Zuschlag nicht bundeseinheitlich<br />
einführen solle. Unter www-taxitimes.com<br />
finden sie unter dem Suchbegriff<br />
„Corona-Zuschlag“ den neuesten Stand der<br />
Verhandlungen. <br />
jh<br />
ZUSCHLAG ZÄHLT ZUM EIGENANTEIL<br />
Für die Aufnahme des „Corona-Zuschlags“ in die Fahrtenabrechnung<br />
haben die Krankenkassen bestimmte Positionsnummern<br />
eingeführt, die abrechnende Unternehmen bei den<br />
jeweiligen Krankenkassen oder den <strong>Taxi</strong>-Landesverbänden<br />
abfragen können. Zu beachten sind dabei hinsichtlich Mehrwertsteuersatz<br />
und Patienten-Eigenteil folgende Regelungen:<br />
Die drei Euro sind als Bruttopreis anzusetzen, und<br />
der Mehrwertsteuersatz muss der Hauptleistung, also der<br />
Beförderungsfahrt, zugeordnet werden. Somit wird bei <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
der Zuschlag ebenfalls mit sieben Prozent versteuert,<br />
während bei Mietwagen 19 Prozent anzusetzen sind.<br />
Bei einer möglichen Zuzahlung durch den Patienten wird<br />
der Corona-Zuschlag anteilig berechnet. „Pro <strong>Taxi</strong>fahrt muss<br />
der Versicherte zehn Prozent des Fahrpreises als Eigenbeteiligung<br />
leisten – mindestens 5 Euro, höchstens 10 Euro.<br />
Somit müssen also bei allen Patientenfahrten, deren Fahrpreis<br />
zwischen 50 und 100 Euro liegt, auch zehn Prozent des<br />
Corona-Zuschlags als Eigenbeteiligung kassiert werden“,<br />
erläutert Gisela Spitzlei vom gleichnamigen Abrechnungszentrum<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. „Kostet eine Fahrt beispielsweise<br />
60 Euro, beträgt der Eigenanteil des Patienten am Corona-<br />
Zuschlag 30 Cent.“<br />
jh<br />
FOTO: Raufeld Medien<br />
14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
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VORSICHT VOR<br />
DEM NACHSPIEL<br />
Wer wegen der Corona-Pandemie Soforthilfen bekommen hat, wird spätestens<br />
bei der nächsten Steuererklärung nachweisen müssen, dass die Gelder berechtigt<br />
ausbezahlt wurden. Das sollte bereits jetzt nachvollziehbar dokumentiert werden.<br />
Als die Regierung Mitte März<br />
das öffentliche Leben komplett<br />
he runterfuhr, versprach man<br />
den betroffenen Unternehmen schnelle und<br />
unbürokratische finanzielle Soforthilfen.<br />
Deren Höhe und Auszahlungsmethoden<br />
regelten die Bundesländer sehr individuell.<br />
Da auch der Begriff „Soforthilfe“ höchst<br />
unterschiedlich interpretiert wurde, haben<br />
manche <strong>Taxi</strong>betriebe ihre beantragte Unterstützung<br />
innerhalb weniger Tage ausbezahlt<br />
bekommen, während andere noch<br />
wochenlang darauf warten mussten.<br />
Der regelmäßige Erfahrungsaustausch<br />
unter den Mitgliedern der von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
geleiteten Corona-Infogruppen bei Whats-<br />
App bzw. Telegram ließ erkennen, dass<br />
beispielsweise Nordrhein-Westfalen sehr<br />
schnell und unbürokratisch ausbezahlt<br />
hatte, während manche Unternehmen in<br />
Bayern mit am längsten auf die Auszahlung<br />
warten mussten. Bayerns Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger begründete dies<br />
damit, dass man sehr genau geprüft habe,<br />
ob ein Antragsteller überhaupt für den<br />
Bezug von Soforthilfe-Zuschüssen berechtigt<br />
sei.<br />
Andere Länder hatten auf eine solche<br />
Prüfung verzichtet und dadurch schnell<br />
ausbezahlt. Ungeprüft bleiben diese Anträge<br />
dadurch nicht, vielmehr sollen sie nachträglich<br />
geprüft werden. Hauptakteur wird<br />
dabei das Finanzamt sein – spätestens<br />
dann, wenn die Steuererklärung für <strong>2020</strong><br />
abgegeben wird. Dort müssen die erhaltenen<br />
Soforthilfen angegeben werden.<br />
Soweit doch noch im gleichen Steuerjahr<br />
ein Gewinn erzielt werden konnte, müssen<br />
sie dann in voller Höhe versteuert werden.<br />
SITUATION DOKUMENTIEREN<br />
Das Unternehmen Lexware, Spezialist für<br />
Steuersoftware, nennt in diesem Zusammenhang<br />
noch weitere Überprüfungen des<br />
Finanzamtes hinsichtlich der erhaltenen<br />
Soforthilfen. So werde man dort in erster<br />
Linie wissen wollen, ob man zum Zeitpunkt<br />
des Empfangs der Soforthilfen auch berechtigt<br />
war, diese zu beziehen.<br />
Um eventuelle und unberechtigte Rückforderungen<br />
zu vermeiden, empfiehlt Lexware,<br />
ab sofort und möglichst rückwirkend<br />
ab März <strong>2020</strong> zu dokumentieren, wie sich<br />
ACHTUNG, LIQUIDITÄTSFALLE<br />
Als Konsequenz des Lockdowns hatten<br />
sich die Krankenkassen ab März bereit<br />
erklärt, die Sozialversicherungsbeiträge<br />
zu stunden. Allerdings wird diese<br />
Stundung nur von kurzer Dauer sein<br />
und im Monat der Zurückzahlung<br />
müssen dann alle noch offenen Zahlungen<br />
inklusive der aktuellen Beiträge<br />
zurückbezahlt werden. Unter www.<br />
taxi-times.com können davon betroffene<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
die Situation im Betrieb entwickelt hat,<br />
und auch kurz zu erklären, warum man<br />
die staatlichen Hilfen benötigt habe.<br />
„Je besser und detaillierter die Dokumentation<br />
ist, desto leichter und schneller<br />
lassen sich mögliche unberechtigte Rückforderungen<br />
der Behörden widerlegen und<br />
man bleibt in der ohnehin schon schwierigen<br />
Lage vor unnötigen zusätzlichen Belastungen<br />
verschont“, rät Lexware auf seiner<br />
Homepage. Zudem helfe die Dokumentation<br />
den Unternehmern auch, selbst den<br />
Überblick über erhaltene Hilfen und die<br />
Entwicklung der Situation zu behalten.<br />
Lexware hat zur Erstellung einer solchen<br />
Dokumentation eine Mustervorlage<br />
erstellt, die wir auf der gegenüberliegenden<br />
Seite abbilden. <br />
jh<br />
unter dem Stichwort „Stundung<br />
Sozialversicherungsbeiträge“ nachlesen,<br />
zu welchem Zeitpunkt die<br />
Rückzahlung fällig wird. Um an diesem<br />
Tag nicht in die Liquiditätsfalle zu<br />
tappen, sollten <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe<br />
rechtzeitig vorher das<br />
Gespräch mit den Krankenkassen<br />
führen und dort individuell die<br />
Möglichkeiten einer Ratenzahlung<br />
verhandeln.<br />
jh<br />
FOTO: Adobe Stock / Wolfilser<br />
16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
STAATSHILFEN<br />
DOKUMENTATION ZUM NACHWEIS BERECHTIGTER ANSPRÜCHE<br />
VON LIQUIDITÄTSHILFEN WÄHREND DER CORONA-KRISE<br />
Diese Vorlage zur Erfassung und Dokumentation von Umsatzeinbußen,<br />
Kostenentwicklung und erhaltenen Finanz- sowie Soforthilfen<br />
wurde von Jörgen Erichsen vom Unternehmen Lexware<br />
erstellt und kann bei einem späteren Nachweis der Rechtmäßigkeit<br />
der erhaltenen Fördermaßnahmen helfen – sofern dieser gefordert<br />
wird.<br />
Die Teile I und II müssen einmalig, der Rest muss je Kalenderwoche<br />
ausgefüllt werden. Kleine Betriebe können prüfen, ob es<br />
genügt, statt einer Wochen- eine Monatsübersicht zu erstellen.<br />
Die Teile III und IV sollten möglichst wöchentlich ausgefüllt werden,<br />
am besten bis Ende des ersten Halbjahres bzw. bis etwa zwei<br />
Monate, nachdem man die letzten Hilfen erhalten hat.<br />
I. Allgemeine Angaben<br />
Unternehmen/Rechtsform:<br />
Branche:<br />
Inhaber/Geschäftsführer:<br />
Anschrift/Bundesland:<br />
Kontaktdaten:<br />
Steuernummer/-Id.:<br />
Anzahl Mitarbeiter:<br />
Sonstiges:<br />
II. Finanzielle Unterstützungen<br />
(alle Wertangaben in Euro)<br />
Soforthilfe Bund:<br />
Soforthilfe Bundesland:<br />
KfW-Kredite, z. B. Schnellkredit:<br />
Beantragt<br />
(Datum / Betrag)<br />
Ausgezahlt<br />
(Datum / Betrag)<br />
AUTOR: Jörgen Erichsen QUELLE: Lexware Wissen + Tipps<br />
Andere Förderkredite:<br />
Kurzarbeitergeld:<br />
Anpassungen Vorauszahlungen<br />
• Einkommensteuer<br />
• Körperschaftsteuer<br />
• Gewerbesteuer<br />
• Umsatzsteuer<br />
• Lohnsteuer<br />
• Andere<br />
Stundungen/Reduzierungen<br />
• Sozialversicherungen<br />
• Mieten<br />
• Darlehen/Tilgungen<br />
• Energieversorgung<br />
• Leasingraten<br />
• Andere<br />
Sonstige Unterstützungen<br />
Gesamt-Entlastungen<br />
III. Dokumentation<br />
Kalenderwoche/-monat:<br />
Welche zentralen Ereignisse hat es gegeben?<br />
Umsatzausfall Kostenersparnis Zusatzkosten Schadenssumme<br />
Summe Schäden €<br />
Finanzhilfen / Entlastungen<br />
Summe Entlastungen €<br />
Monatlich (Summen werden immer in KW __ Folgemonat<br />
erfasst)<br />
Umsatzausfall<br />
Zusatzkosten<br />
Entlastungen<br />
Schadenssumme Monat €<br />
IV. Umgesetzte Maßnahmen<br />
Zuflüsse<br />
Schaden<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
17
TAXIZENTRALEN<br />
STUNDEN ODER REDUZIEREN<br />
Zahlreiche <strong>Taxi</strong>zentralen hatten früh auf<br />
die drastischen Umsatzeinbrüche ihrer<br />
angeschlossenen Teilnehmer reagiert und<br />
die monatlichen Beiträge angepasst. Für<br />
die <strong>Taxi</strong>zentralen im städtischen Bereich<br />
war der Umgang mit der Corona-Krise ein<br />
Drahtseilakt. Auf den Rückgang der <strong>Taxi</strong>bestellungen<br />
reagierte man mit Kurzarbeit<br />
für die Mitarbeiter des Call-Centers. Gleichzeitig<br />
gingen auch die Einnahmen zurück,<br />
denn etliche <strong>Taxi</strong>betriebe hatten ihre Flotte<br />
ganz oder teilweise stillgelegt und damit<br />
auch die Mitgliedschaft bei der <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
gekündigt.<br />
Jenen <strong>Taxi</strong>unternehmen, die dabeigeblieben<br />
sind, kamen die Zentralen finanziell<br />
entgegen. So hatte beispielsweise die<br />
<strong>Taxi</strong> Nürnberg eG bereits Mitte März seinen<br />
Genossen mitgeteilt, dass man die Funkbeiträge<br />
für April stunden werde. Ähnlich<br />
agierten zahlreiche <strong>Taxi</strong>zentralen, zum<br />
Beispiel in Wien, Offenbach (Fledermäuse),<br />
Frankfurt und Stuttgart. „Wir stehen<br />
zusammen – gemeinsam durch die Corona-<br />
Krise“, hatte die <strong>Taxi</strong> Frankfurt eG in einem<br />
Schreiben an seine Teilnehmer verlauten<br />
lassen. „Auch unsere Möglichkeiten, Mittel<br />
und Rücklagen als mittelständische <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
sind begrenzt, Ihnen – den <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
– direkt zu helfen. Dennoch haben<br />
wir uns nach Rücksprache mit unserer<br />
Hausbank dazu entschlossen, dass wir die<br />
nächste Vermittlungsgebühr stunden.“ In<br />
Stuttgart wurden parallel mit der Stundung<br />
auch bereits die Rückzahlungsmodalitäten<br />
festgelegt: „ab September bis Dezember in<br />
vier Raten.“<br />
GEBÜHRENERLASS UM 50 %<br />
Andere <strong>Taxi</strong>zentralen haben auf das Mittel<br />
der Stundung ganz bewusst verzichtet und<br />
stattdessen einen Teil der fixen Funkgebühren<br />
erlassen. Berliner <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
mussten beispielsweise im April nur die<br />
Hälfte der fixen Gebühren bezahlen, im Mai<br />
rund zwei Drittel. „Wir haben uns bewusst<br />
gegen eine Stundung der Beiträge entschieden,<br />
weil unsere Funkteilnehmer zu dem<br />
Zeitpunkt, wenn sich das Geschäft wieder<br />
normalisiert, ja nicht das Doppelte verdienen<br />
werden, um dann die laufenden wie<br />
auch die aufgelaufenen, gestundeten Funkgebühren<br />
zurückzubezahlen“, begründete<br />
Hermann Waldner von <strong>Taxi</strong> Berlin die<br />
Entscheidung gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Man<br />
habe als Zentrale, wo immer möglich, die<br />
Betriebskosten gesenkt und könne nun das<br />
damit Erreichte weitergeben.<br />
Scharf kalkulierend und partnerschaftlich<br />
haben nicht nur große, sondern auch<br />
kleine Zentralen agiert. So verzichtete zum<br />
Beispiel die <strong>Taxi</strong>zentrale Passau auf die<br />
Funkgebühren. „Um unsere Mitglieder in<br />
der derzeit schwierigen Lage finanziell zu<br />
entlasten, haben Vorstand und Aufsichtsrat<br />
gemeinsam beschlossen, ab dem 1.April<br />
<strong>2020</strong> für unsere 40 Mitglieder die monatlichen<br />
Beitragszahlungen nicht zu stunden,<br />
sondern bis auf Weiteres auszusetzen“,<br />
teilte Vorstandsvorsitzender Andreas Keil<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> mit, versprach aber,<br />
dass die Zentrale weiterhin rund um die<br />
Uhr besetzt sein werde. „Wir werden keines<br />
unserer Mitglieder im Regen stehen<br />
lassen.“ <br />
jh<br />
Anstatt im März und April müssen viele<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer ihre Funkgebühren erst im<br />
Herbst <strong>2020</strong> bezahlen.<br />
HILFEN DURCH SYSTEMANBIETER<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen mussten sich seit den Corona-<br />
Maßnahmen auf veränderte Geschäftsfelder<br />
und reduzierte Funkgebühr-Einnahmen<br />
einstellen. Unterstützung bekamen sie<br />
dabei von ihren Zulieferern der <strong>Taxi</strong>-Vermittlungssoftware.<br />
So hat beispielsweise<br />
FMS/Austrosoft, dessen Vermittlungssystem<br />
von 155 <strong>Taxi</strong>zentralen in elf Ländern<br />
Europas genutzt wird und über das auch<br />
Bestellungen der europaweiten App taxi.eu<br />
Dank entsprechender Software-Tools können<br />
Mitarbeiter von <strong>Taxi</strong>zentralen auch von zu<br />
Hause aus <strong>Taxi</strong>bestellungen aufnehmen.<br />
abgewickelt werden, sein Homeoffice-Tool<br />
gleich zu Beginn der Corona-Krise den<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen zunächst lizenzfrei zur Verfügung<br />
gestellt. „Damit können die Zentralen<br />
Heimarbeitsplätze einsetzen, was einen<br />
wichtigen Beitrag zur Gesundheit aller Mitarbeiter<br />
darstellt“, sagte FMS-Geschäftsführer<br />
Robert Abel. Seibt & Straub, ein weiterer<br />
Anbieter von Vermittlungssoftware inklusive<br />
integrierter App „cab4me“, hatte sein<br />
Homeoffice-Feature ebenso lizenzfrei zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
KOSTENFREIE SIM-KARTEN<br />
Außerdem hatte Seibt & Straub bereits ab<br />
April die Servicegebühren für alle Fahrzeuge<br />
erlassen, die bei den Funkzentralen<br />
von den dortigen Teilnehmern stillgelegt<br />
worden waren. „Die Stilllegungen werden<br />
automatisch von Monat zu Monat verlängert,<br />
solange die Corona Beschränkungen<br />
in Kraft sind. Auch für die eingesetzten<br />
SIM-Karten werden während der Stilllegung<br />
keine Kosten berechnet“, erklärte<br />
Geschäftsführer Stefan Straub, der sich<br />
in diesem Zusammenhang auch bei den<br />
Telefonie-Partnern Telekom und Vodafone<br />
bedankte, die durch ihr Entgegenkommen<br />
diese Kulanz ermöglicht hätten.<br />
Kulant zeigte sich auch das Unternehmen<br />
<strong>Taxi</strong>-Butler, dessen Geräte weltweit<br />
von <strong>Taxi</strong>zentralen und Unternehmen in<br />
Hotels und bei anderen Vielbestellern eingesetzt<br />
werden. Seit April hatte man die<br />
Monatsmiete um 50 Prozent reduziert.<br />
Die Firma betonte, dass der Rabatt nicht<br />
zurückgezahlt werden muss.<br />
Unterstützung für die <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
gab es indirekt auch von Sixt. Dort hatte<br />
man im April bekannt gegeben, dass man<br />
den eigenen operativen Betrieb im Bereich<br />
der Fahrtenvermittlung schließen und über<br />
die Sixt-App „Ride“ ausschließlich <strong>Taxi</strong>s<br />
vermitteln werde. Davon könnten letztlich<br />
auch <strong>Taxi</strong>betriebe profitieren, sofern sie<br />
den Appell von Sixt beherzigen: „Wenn Sie<br />
nach der Krise für Ihr Unternehmen Chauffeure<br />
suchen, denken Sie bitte an unsere<br />
gute ausgebildeten ehemaligen Kollegen.“<br />
<br />
jh<br />
FOTOS: Adobe Stock / Wolfilser, Adobe Stock / Paolese<br />
18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
TAXIZENTRALEN<br />
HEUTE<br />
GERADE,<br />
MORGEN<br />
UNGERADE<br />
Auf den drastischen Rückgang der<br />
Fahrtenvermittlungen reagierte eine<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale mit einem alternierenden<br />
System in der Funkvermittlung. Die Idee<br />
fand viel Zuspruch.<br />
Am 13. März <strong>2020</strong> hatte Christian Linz (rechts) das Steuer von Wolfgang<br />
Ziegler als Vorstand der <strong>Taxi</strong>-Zentrale Nürnberg eG übernommen.<br />
Die Abschiedsfeier war die letzte Veranstaltung in Nürnberg vor<br />
den Corona-Beschränkungen.<br />
Als erste <strong>Taxi</strong>zentrale in Deutschland hatte die <strong>Taxi</strong>-Zentrale<br />
Nürnberg eG ihr System in eine abwechselnde<br />
50:50-Vermittlung umgewandelt. An ungeraden Tagen,<br />
wie zum Beispiel am 3. April <strong>2020</strong>, wurden ausschließlich <strong>Taxi</strong>s<br />
mit ungeraden Konzessionsnummern, wie zum Beispiel die Nummer<br />
475, von der Zentrale vermittelt. Am nächsten Tag kamen die<br />
<strong>Taxi</strong>s mit einer geraden Konzessionsnummer zum Zug. Die gleiche<br />
Regelung galt für die Aufstellerlaubnis der <strong>Taxi</strong>s am Nürnberger<br />
Flughafen.<br />
Christian Linz, neu gewählter Vorstand der <strong>Taxi</strong>-Zentrale<br />
Nürnberg eG, erläuterte auf Anfrage der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, wie die<br />
50:50-Regelung bei den Mitgliedern ankam: „Die Reaktion seitens<br />
der Kollegenschaft war anfangs durchwachsen, insbesondere,<br />
was die Vielzahl der 1-<strong>Taxi</strong>-Unternehmer anbelangt. Nachdem es<br />
sich um einen scharfen Eingriff in die Fahrautonomie des Unternehmers<br />
handelt, hatten wir zunächst nicht nur Zustimmung.“<br />
Als dann aber der Sinn der Maßnahme zu greifen begann (halbe<br />
Arbeitszeit bei gleichem Umsatz), verstummten die Skeptiker.<br />
STAMMKUNDENFAHRTEN WAREN MÖGLICH<br />
Die Regelung betraf aber nicht alle Fahrten. Die Nürnberger Zentrale<br />
wies ausdrücklich darauf hin, dass selbstverständlich jeder<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer weiterhin seine Privat- und Stammkunden fahren<br />
dürfe. Ebenso waren Fahrten für den Behindertenfahrdienst<br />
nicht von der 50:50-Regelung betroffen. Rund vier Wochen nach<br />
der Einführung konnte man eine erste Zwischenbilanz ziehen.<br />
So wurde durch die Funkteilung erreicht, dass in der Spitzenzeit<br />
nie mehr als 150 <strong>Taxi</strong>s „auf der Straße“ waren. Die Unternehmen<br />
konnten so zumindest an jedem zweiten Tag hinreichenden<br />
Umsatz erwirtschaften.<br />
<strong>Taxi</strong>-Unternehmen mit angestelltem Personal konnten zudem<br />
in der Zeit, in der die Fahrzeuge nicht einsetzbar waren, die entsprechenden<br />
Mitarbeiter kurzarbeiten lassen. „So besteht die Möglichkeit,<br />
dass jedes Geschäftsmodell die derzeit existenzielle Krise<br />
ökonomisch aushalten und überstehen kann“, hieß es in einem<br />
Rundschreiben an die Nürnberger <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />
Wie Christian Linz gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> verriet, war keine<br />
bestimmte Laufzeit für das 50:50-Vermittlungsverfahren definiert:<br />
„Perspektivisch kann ich Ihnen mitteilen, dass die derzeitige<br />
Beschlusslage vorsieht, die Funkregelung so lange laufen<br />
zu lassen, wie es zu keinen Vermittlungsengpässen kommt. Mit<br />
anderen Worten: Wenn das Geschäft wieder anzieht, werden wir<br />
zum Normalbetrieb übergehen.“ Zum Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe (Anfang Mai) war das noch nicht der Fall. hs<br />
Auch in schwierigen Zeiten:<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
19
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WETTBEWERBSRECHT<br />
Landgericht Frankfurt<br />
3 - 06 O 44/19<br />
DAS<br />
VIERTE<br />
VERBOT<br />
Landgericht Düsseldorf<br />
Landgericht München<br />
4 HK O 14935/16<br />
AZ 38 O 61/19<br />
Landgericht Köln<br />
AZ 81 O 74/19<br />
Mit Urteil vom 30. April hat das<br />
Landgericht Düsseldorf die App<br />
UberX verboten. Die Begründungen<br />
erinnern sehr an vorausgegangene<br />
Urteile aus Köln, Frankfurt, und<br />
München.<br />
FOTOS: Adobe Stock / Odua Images<br />
Geklagt hatte die <strong>Taxi</strong> Düsseldorf<br />
eG (= Klägerin), beklagt wurde das<br />
Unternehmen Uber BV, Niederlande<br />
(= Beklagte). Der Hauptsatz des Urteils<br />
(AZ 38 O 61/19) ist kurz und unmissverständlich<br />
formuliert: „Die Beklagte<br />
(= Uber) wird verurteilt, es zu unterlassen,<br />
im geschäftlichen Verkehr zu Wettbewerbszwecken<br />
die von ihr herausgegebene<br />
Smartphone-Applikation UberX für Mietwagenfahrer<br />
und Mietwagenunternehmer<br />
für die Vermittlung von Fahrtaufträgen<br />
einzusetzen, soweit diese Beförderungen<br />
entgeltlich erfolgen.“ Einschränkend folgt<br />
noch der Hinweis, dass Fahrten, bei denen<br />
das Gesamtentgelt die Kosten der Fahrt<br />
nicht übersteigt, von diesem Verbot ausgenommen<br />
seien. Da Uber allerdings keine<br />
Beförderungspreise unterhalb der Fahrtkosten<br />
verlangt, ist diese Einschränkung<br />
nicht relevant.<br />
In der unserer Redaktion vorliegenden<br />
schriftlichen Begründung führt das Gericht<br />
aus, dass die Verwendung der Smartphone-<br />
Anwendung UberX gegen den Paragrafen 49,<br />
Absatz 4, Satz 2 des Personenbeförderungsgesetzes<br />
verstoße. Dieser sieht vor, dass<br />
Mietwagen nur Beförderungsaufträge ausführen<br />
dürfen, die am Betriebssitz des<br />
Unternehmers eingegangen sind.<br />
EXISTENZSCHUTZ<br />
Eine Annahme von Beförderungsaufträgen<br />
durch den Fahrer während der Fahrt ist<br />
dagegen nur dem <strong>Taxi</strong> erlaubt. Verfassungsrechtlich<br />
sei eine solche gesetzliche<br />
Regelung unbedenklich, da es sich dabei<br />
um Berufsausübungsregelungen handle,<br />
„welche dem Schutz der Existenz- und<br />
Funktionsfähigkeit des <strong>Taxi</strong>gewerbes dienen,<br />
was wiederum ein wichtiges Interesse<br />
der Allgemeinheit darstelle. Das Landgericht<br />
Düsseldorf beruft sich dabei auf<br />
das BGH-Urteil zum Verbot der App Uber-<br />
BLACK.<br />
Demzufolge sei die App der Beklagten<br />
mit § 49, Abs. 2 nicht zu vereinbaren,<br />
denn wenn die App geöffnet sei, erreiche<br />
ein Fahrtauftrag den Fahrer nicht nur<br />
über den Betriebssitz, sondern auch zeitgleich<br />
unmittelbar über die Fahrer-App.<br />
Das Gericht kommt zu der Überzeugung,<br />
dass es sich dabei nicht um eine Fehlbedienung<br />
der Software handle, sondern „um<br />
eine Funktionalität, die die Software bietet,<br />
während sie sich in einem von ihrer<br />
Architektur her geplanten und gewünschten<br />
Zustand befindet. Mit anderen Worten:<br />
Uber hat seine App bewusst so gestaltet,<br />
dass Aufträge direkt von Fahrern angenommen<br />
werden können.<br />
Uber selbst hatte argumentiert, dass<br />
man mit den Partnern entsprechende Vereinbarungen<br />
getroffen habe, welche eine<br />
Auftragsannahme erst dann erlauben, wenn<br />
vorher die Zustimmung des Unternehmers<br />
vorliegt. Eine solche Vereinbarung wurde<br />
vom Gericht nicht anerkannt, weil damit<br />
die Uber-Fahrer angewiesen würden, die<br />
von der App bereitgestellten Nutzungsmöglichkeiten<br />
nicht auszuschöpfen. „Das lässt<br />
den in der tatsächlich gebotenen Funktionalität<br />
liegenden Verstoß gegen § 49, Abs. 4,<br />
S. 2, PBefG nicht entfallen. […] Somit nimmt<br />
die Beklagte Verstöße ihrer Partner und u<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
21
WETTBEWERBSRECHT<br />
deren Fahrer bewusst in Kauf, mag sie diese<br />
auch an sich nicht wünschen.“<br />
In den Worten eines Laien ausgedrückt<br />
bedeutet dies: Wer eine App mit rechtsverstoßenden<br />
Funktionen ausstattet, braucht<br />
hinterher die Nutzer nicht dazu verpflichten,<br />
solche vorhandenen Funktionen nicht<br />
anzuwenden.<br />
Vor allem dann, wenn man auf eine Kontrolle<br />
dieser Vorgaben verzichtet, was wiederum<br />
auch vom Gericht so gesehen wird:<br />
„In der Gesamtschau stellt die Beklagte<br />
nicht nur ihren Partnern eine Plattform<br />
zur Verfügung, die ohne Weiteres eine dem<br />
Betriebsablauf beschleunigende unmittelbare<br />
Auftragsannahme durch den Fahrer<br />
ermöglicht, sondern sie verzichtet außerdem<br />
auf eine effektive Kontrolle der Befolgung<br />
ihrer Vorgabe, von dieser technischen<br />
Möglichkeit im täglichen Betrieb keinen<br />
Gebrauch zu machen. Das rechtfertigt den<br />
Schluss, dass die Beklagte die Verwirklichung<br />
der von ihr erkannten Gefahr billigend<br />
in Kauf genommen hat.“<br />
Mit dieser juristischen Bewertung liegt<br />
das Landgericht Düsseldorf auf einer Wellenlänge<br />
mit den Gerichten in<br />
Frankfurt und München. Ebenso<br />
wie auch bei der Bewertung,<br />
dass Uber als<br />
Verkehrsdienstleister eingestuft<br />
werden muss. Uber<br />
selbst hatte in diesem Verfahren<br />
abermals damit argumentiert,<br />
dass man ein reiner<br />
Vermittler sei und somit unter<br />
die Dienstleistungsrichtlinie falle. Vermittlungsdienste,<br />
so das LG Düsseldorf,<br />
würden auch dann als Verkehrsdienstleister<br />
zählen, wenn „sie integraler Bestandteil<br />
einer hauptsächlich aus einer Verkehrsdienstleistung<br />
bestehenden Gesamtdienstleistung<br />
zu sehen sind“. Auch bei dieser<br />
Einschätzung beruft sich das Gericht auf<br />
das oben angesprochene BGH-Urteil zu<br />
UberBLACK.<br />
UBER TAKTIERT<br />
Als besonders dreist darf der Versuch<br />
Ubers eingestuft werden, dass man wie<br />
auch schon beim Verfahren in Köln, München<br />
und Frankfurt abermals eine Aufbrauchfrist<br />
beantragt hatte. Gemeint ist<br />
damit, dass man trotz eines juristischen<br />
Verbots noch für einen Zeitraum X weitermachen<br />
dürfe, um so die Gelegenheit zu<br />
bekommen, das Vermittlungsverfahren<br />
umzustellen. Uber hatte argumentiert, dass<br />
eine sofortige Durchsetzung eines Unterlassungsverbots<br />
eine nicht gerechtfertigte<br />
Härte darstelle. Das Landgericht Düsseldorf<br />
wertete dies jedoch ganz anders: „Ungeachtet<br />
der Frage, ob der Beklagten überhaupt<br />
unverhältnismäßige Nachteile drohen,<br />
überwiegen […] die Interessen der Klägerin<br />
und der sonstigen Marktteilnehmer an<br />
gesetzeskonformem Handeln der Beklagten.“<br />
Darüber hinaus hätte Uber bereits im<br />
Vorfeld genügend Zeit gehabt, sein System<br />
umzustellen, da die Verbote der Landgerichte<br />
Köln, Frankfurt und München schon<br />
klare Hinweise auf eine unrechtmäßige Vermittlung<br />
gewesen seien.<br />
Die Tatsache, dass Uber-Deutschland-<br />
Chef Christoph Weigler unmittelbar nach<br />
dem Düsseldorfer Urteil gegenüber Medien<br />
davon sprach, man sei für ein Verfahren<br />
verurteilt worden, das man sowieso mittlerweile<br />
geändert habe, lässt vermuten,<br />
dass der Antrag auf Gewährung einer<br />
„Aufbruchsfrist“ nichts anderes war als<br />
ein strategischer Schachzug der Anwälte.<br />
Ubers Anwälte kommen übrigens aus der<br />
Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer,<br />
gegen die vor einigen Monaten die Staatsanwaltschaft<br />
wegen des Verdachts von Verwicklungen<br />
in Cum-Ex-Geschäfte ermittelt<br />
hat. Sie waren vom US-Vermittler in allen<br />
vier Fällen mit der Verteidigung betraut<br />
worden. Auf Seite des <strong>Taxi</strong>gewerbes waren<br />
die Vertreter die Rechtsanwälte Dr. Carsten<br />
Matthias (Köln und Düsseldorf), Herwig<br />
Kollar (Frankfurt) und Alexandra Decker<br />
(München). <br />
jh<br />
GESIEGT, ABER NICHTS GEWONNEN<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat mit einem abermals hohen zeitlichen<br />
wie finanziellen Aufwand ein viertes Verbotsurteil für Uber<br />
erstritten. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> hatte in seiner ersten Ausgabe<br />
des Jahres über die drei Urteile ausführlich berichtet.<br />
Begonnen hatte es mit einem Urteil in Köln, das im Sommer<br />
letzten Jahres nicht zugestellt werden konnte, weil Uber in<br />
Amsterdam die Annahme verweigerte. In Köln wird bis heute<br />
weiter vermittelt. Dann folgte am 19. Dezember 2019 das<br />
Urteil des Landgerichts Frankfurt, das UberX sogar bundesweit<br />
verbot. Uber verkündete daraufhin, man habe das<br />
Vermittlungsverfahren umgestellt, und vermittelt bis heute<br />
weiter – inklusive München, wo das Landgericht München<br />
nach einer vierjährigen (!) Verfahrensdauer ebenfalls UberX<br />
verboten hat. Es ist daher zu erwarten, dass sich der Fahrtenvermittler<br />
auch nicht an das Düsseldorfer Verbot halten wird.<br />
Denis Klusmeier, Vorstand der klagenden <strong>Taxi</strong> Düsseldorf<br />
eG, wird deshalb die gleiche Option ziehen wie in Frankfurt:<br />
Man werde die vom Gericht festgelegte Sicherheitsleistung<br />
über 100.000 Euro hinterlegen und somit das Urteil vollstrecken,<br />
sagte er gegenüber den Medien. Soll heißen: Das<br />
Beweise-Sammeln beginnt von vorne: In Düsseldorf müssen<br />
die weiterhin durchgeführten Auftragsvermittlungen über die<br />
UberX-App neu dokumentiert und an das Landgericht eingereicht<br />
werden. Die Richter müssen dann abermals entscheiden,<br />
ob ein Verstoß gegen das Verbot vorliegt.<br />
Rechtlich ist das die übliche Vorgehensweise, aber das Recht<br />
schützt mit solchen umständlichen und nicht enden wollenden<br />
Verfahren den Falschen. Schon alleine deshalb wird<br />
es allerhöchste Zeit, dass endlich die Politik und die Behörden<br />
handeln, wie es auch unmittelbar nach dem Urteil vom<br />
Bundesverband <strong>Taxi</strong> gefordert worden war. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
muss deshalb auch in Corona-Zeiten immer wieder auf diese<br />
Missstände aufmerksam machen. <br />
<br />
Ein Kurzkommentar von Jürgen Hartmann<br />
FOTOS: Adobe Stock / Alexstar<br />
22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
Wir danken allen Vertragspartnern,<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern und -fahrern für<br />
ihr Durchhaltevermögen in dieser<br />
besonders herausfordernden Zeit.<br />
Wir sind auch weiterhin für Sie da.<br />
www.seibtundstraub.de
TAXI INTERNATIONAL<br />
NEWSTICKER<br />
UBER HÄLT BEI DONALD<br />
TRUMP DIE HAND AUF<br />
San Francisco – Ende März beantragten<br />
in den USA sechs große<br />
Personenbeförderungs-Verbände<br />
Unterstützung. Auch Uber-Geschäftsführer<br />
Dara Khosrowshahi forderte<br />
Geld für seine Fahrer und setzte sich<br />
erneut für eine Beschäftigungskategorie<br />
des „dritten Weges“ ein, bei dem<br />
Partner/Arbeiter der sogenannten<br />
Gig-Industrie weder als Angestellte<br />
noch als unabhängige Auftragnehmer<br />
gelten sollen. Uber-Fahrer hatten bis<br />
zu 70 Prozent Umsatzrückgang, während<br />
das Uber-Eats-Geschäft wegen<br />
geschlossener Restaurants anstieg.<br />
In europäischen Städten beklagten<br />
Uber-Fahrer, dass ihr Einkommen um<br />
die Hälfte sank, dass Uber aber weiterhin<br />
25 Prozent Kommission verlangt.<br />
<br />
wf<br />
TAXIZENTRALE ALS<br />
SEELSORGETELEFON<br />
In den Niederlanden besteht das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu 80 Prozent aus<br />
Unternehmen, die Sozialtransporte durchführen (für Behinderte,<br />
ältere Menschen etc.). Mangels Bedarf hatten im März und April auch<br />
jene Call-Center wenig zu tun, die von zahlreichen großen Beförderungsunternehmen<br />
gemeinsam betrieben werden, unter anderem<br />
das Center DVG Personenvervoer, das sich etwa 65 <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
teilen.<br />
Dort hatte man daher beschlossen, spezielle „Social Talk“-Dienste<br />
in ihrem Kundenkontaktcenter anzubieten. Die Call-Center-Mitarbeiter<br />
riefen landesweit ihre Kunden an, nur um sie zu fragen, wie es<br />
ihnen in dieser schwierigen Zeit gehe. So entgingen Bereitschaftsdienst-Mitarbeiter<br />
zum einen der Gefahr der Arbeitslosigkeit, während<br />
man erfolgreich die Einsamkeit bekämpfte, unter der viele<br />
ältere Kunden in der Phase der „sozialen Distanzierung“ in den Altersheimen<br />
oder zu Hause leiden mussten. <br />
wf<br />
STUNDUNG FÜR TAXIUNTER-<br />
NEHMER AM HUDSON<br />
New York City – Der größte Anbieter<br />
von <strong>Taxi</strong>medaillon-Darlehen,<br />
Marblegate Asset Management, bot<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern im April eine einmonatige<br />
Zahlungspause an.<br />
<strong>Taxi</strong>medaillons, also Konzessionen,<br />
werden in US-Großstädten<br />
aufgrund der zahlenmäßigen Begrenzung<br />
schon immer teuer gehandelt.<br />
Der Höchstwert 2013 lag in NYC bei<br />
über einer Million Dollar. Seitdem<br />
fällt er durch die Mietwagen-Konkurrenz<br />
immer weiter, zuletzt auf unter<br />
150.000 US-Dollar. Die Corona-Krise<br />
hat die Situation des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
abermals verschlimmert. Ohne die<br />
Stundung wären viele Konzessionsinhaber<br />
wahrscheinlich vollends<br />
kollabiert. Ob man das damit aber<br />
aufgehoben oder nur aufgeschoben<br />
hat, wird erst die Zukunft zeigen … wf<br />
Seelsorge statt Fahrtenvermittlung im Kundenkontakt-Center DVG<br />
Personenvervoer.<br />
LONDON: TRADITION<br />
TROTZ CORONA<br />
In Corona-Zeiten zeigt sich eine bemerkenswerte Präferenz für klassische<br />
London-<strong>Taxi</strong>s, nicht nur gegenüber Bus oder U-Bahn, sondern<br />
insbesondere gegenüber Mietwagen, die Apps wie Uber, Bolt und Ola<br />
verwenden.<br />
Das schwarze <strong>Taxi</strong> hat derzeit einen großen Vorteil: „Aufgrund<br />
der Trennscheibe fühlen Sie sich in einem Londoner <strong>Taxi</strong> wie in einer<br />
eigenen Glasblase, getrennt vom Fahrer“, erklärt Steve McNamara,<br />
Generalsekretär des Berufsverbands Licensed <strong>Taxi</strong> Drivers Association<br />
(LTDA), der die <strong>Taxi</strong>s ausgiebig medial bewarb und den Fahrern<br />
Flugblätter mit Corona-Präventionstipps mitgab. Da Kartenzahlungen<br />
in allen Londoner <strong>Taxi</strong>s möglich sind, muss kein bares Geld mehr<br />
ausgetauscht werden. Kombiniert mit zusätzlichen strikten Hygienemaßnahmen<br />
erreichte das London-<strong>Taxi</strong> eine zweite Beliebtheitswelle.<br />
Schon als das neue elektrische London <strong>Taxi</strong> TX von LEVC auf den<br />
Markt kam, wurde es speziell von umweltbewussten Londonern verstärkt<br />
nachgefragt. wf<br />
FOTOS: photodune, DVG<br />
24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
TAXI INTERNATIONAL<br />
Gruppenfoto am Reisetag 5 vor einem Münchner Elektro-<strong>Taxi</strong>. Svetlana Verbitskaya (4. v. r.), Gregor Beiner<br />
und Wim Faber (jeweils links daneben) hatten den Deutschland-Besuch einer russischen <strong>Taxi</strong>delegation organisiert.<br />
EIN LETZTER BESUCH<br />
VOR CORONA<br />
Fünf Tage, fünf Experten, fünf Besuche. Eine russische <strong>Taxi</strong>delegation reiste<br />
Anfang März quer durch Deutschland. Der Informationsaustausch war für beide<br />
Seiten sehr aufschlussreich.<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Es begab sich zu einer Zeit, als man sich noch gegenseitig<br />
besuchen durfte, auch wenn es bereits mit dem Händeschütteln<br />
oder einer freundschaftlichen Umarmung vorbei<br />
war. Zu jener Zeit, die heute wie eine ferne Vergangenheit wirkt,<br />
hatten sich fünf Experten aus Nowosibirsk auf den Weg nach<br />
Deutschland gemacht, um sich mit diversen Gesprächspartnern<br />
über das deutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe zu informieren.<br />
Tag 1 begann in Berlin, wo man zunächst das <strong>Taxi</strong>zentrum Berlin<br />
besuchte, in dem mit <strong>Taxi</strong> Berlin auch eine der größten europäischen<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen und mit taxi.eu die größte echte <strong>Taxi</strong>-App<br />
beheimatet ist. Gesprächsinhalte während des Rundgangs durch<br />
Kundencenter, Call-Center und <strong>Taxi</strong>-Museum waren unter anderem<br />
App-Vermittlung und digitale Zahlungsarten in Mitteleuropa<br />
im Vergleich zu Russland, die Arbeitsweise, Bestellmöglichkeiten<br />
und Tarife des <strong>Taxi</strong>gewerbes in Russland und nicht zuletzt verkehrspolitische<br />
Themen wie Ridesharing. Auch für Anekdoten<br />
über öffentlichen Verkehr in Russland einschließlich kurioser<br />
Platzkartenregelungen in Liegewagen russischer Fernzüge bot<br />
die entspannte Gesprächsatmosphäre Raum.<br />
Als Begleiter auf der gesamten Reise fungierte Wim Faber,<br />
der als internationaler <strong>Taxi</strong>-Journalist auch für <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> schreibt.<br />
Er hatte gemeinsam mit dem Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer u<br />
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Station 1: Besuch der Berliner <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Station 2 beim Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
e. V.: Irina Zaripova (links) und Michael Oppermann;<br />
Svetlana Verbitskaya fungierte als Dolmetscherin.<br />
Station 3: Besuch bei Familie<br />
Personenbeförderer. Ganz<br />
führende Persönlichkeit des<br />
Gregor Beiner und Svetlana Verbitskaya von Business Tourism den<br />
Trip organisiert. Die Gruppe bestand aus Personen des Öffentlichen<br />
Rates (Public Council), darunter die Geschäftsführerin Irina<br />
Zaripova, eine führende Persönlichkeit in der russischen <strong>Taxi</strong>-Welt.<br />
Der Public Council ist für die Entwicklung des <strong>Taxi</strong>geschäfts in<br />
Russland zuständig und somit die einzige Organisation im Land,<br />
die <strong>Taxi</strong>unternehmer und <strong>Taxi</strong>fahrer zusammenbringen und<br />
ihre Situation verbessern möchte. Als quasi staatlich legitimierte<br />
Gewerbevertretung war es daher naheliegend, auch die deutsche<br />
Gewerbevertretung zu treffen.<br />
Der anschließende Besuch in den Geschäftsräumen des Bundesverbands<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen (BTM) als zweite Berliner Station war<br />
dann für beide Seiten sehr informativ. Es gab einen äußerst lebhaften<br />
anglo-deutsch-russischen Informationsaustausch. Michael<br />
Oppermann, Geschäftsführer des BTM, verwies auf der Grundlage<br />
von vier Welttrends (Urbanisierung, Technologiewandel, Elektrifizierung,<br />
Globalisierung) auf rasche Veränderungen im <strong>Taxi</strong>sektor<br />
und berichtete von den Demonstrationen, die überall in Deutschland<br />
gegen Scheuers Eckpunkte im vergangenen Jahr liefen.<br />
KEINE BETRIEBSPFLICHT IN RUSSLAND<br />
Er erklärte den Unterschied zwischen <strong>Taxi</strong> und Mietwagen. Letzteren<br />
gibt es in Russland nicht – nur illegal. Die russische Gruppe<br />
fand es bemerkenswert, dass das <strong>Taxi</strong> in Deutschland einen festen<br />
Tarif und eine Beförderungspflicht hat und rund um die Uhr verfügbar<br />
sein sollte (Betriebspflicht). Der öffentliche Rat möchte<br />
einige dieser „<strong>Taxi</strong>-Elemente“ in das russische Recht aufnehmen.<br />
Die Berliner Besuche waren ebenso wie die Stippvisite vier Tage<br />
später in München (siehe unten) als Rahmenprogramm rund um<br />
den Besuch der UITP-<strong>Taxi</strong>-Konferenz in Karlsruhe organisiert. Da<br />
die Konferenz allerdings wegen Corona abgesagt werden musste,<br />
besuchte die Delegation stattdessen den Familienbetrieb Holl AG<br />
in Gaggenau nahe Karlsruhe. Dirk Holl gab dabei einen kurzen<br />
Überblick über seine Rolle als innovativer Personenbeförderer.<br />
Hier lernten die Russen mehr als auf einer <strong>Taxi</strong>konferenz, vor<br />
allem weil Antonia Bogdanov, Dirk Holls rechte Hand, alle Aspekte<br />
der Buchhaltung, Routenplanung und -ausführung, der Transportarten<br />
und der Herausforderungen für das Unternehmen in<br />
einwandfreiem Russisch skizzieren konnte. Holl (130 Mitarbeiter)<br />
verfügt über einen Mix an Pkw (40, davon 6 elektrisch und<br />
20 Hybrid), Minibussen (6) und neun Rollstuhlfahrzeugen und<br />
bietet – durch eine kollegiale Zusammenarbeit mit einem Busunternehmer<br />
– auch Busse an.<br />
Die sechsköpfige Gruppe wurde mit einem Londoner LEVC-<br />
E-<strong>Taxi</strong> abgeholt – eine besondere Einführung. Null Emission hat<br />
einen wichtigen Platz im Unternehmen Holl. Ebenso wie die Rollstuhlbeförderung,<br />
die Fahrer Sammy in Ettlingen demonstrierte.<br />
Dort fährt Holl „My Shuttle“ und setzt dabei London-<strong>Taxi</strong>s ein,<br />
in denen genügend Platz für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen<br />
(ob im Rollstuhl oder nicht) vorhanden ist. Die Idee des<br />
Inklusionstaxis nahm die Delegation begeistert auf, denn da liege<br />
in Russland doch einiges im Argen.<br />
Dirk Holl, flankiert von Edeltraud Holl, der Gründerin des Familienunternehmens,<br />
erklärte, wie man sich von einem <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmen zu einem breiten Personenverkehrsunternehmen<br />
entwickelt habe. Holl fährt nicht nur <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen,<br />
sondern hat an vielen der neun badischen Standorte des<br />
Unternehmens auch ÖPNV-ähnliche <strong>Taxi</strong>systeme entwickelt (wie<br />
das Next-Shuttle-Einkaufstaxi in Rastatt, das vom örtlichen Mittelstand<br />
finanziert wird). „Das Wichtigste für die Menschen ist,<br />
dass sie wissen, wo sie stehen. Wenn sie ihre Fahrt über die App<br />
buchen, wollen sie einen festen Preis.“<br />
Kürzlich startete Holl in Karlsruhe einen „Uber-ähnlichen“ Service<br />
mit „Inges Mietwagen“ und festen App-Preisen. „Von Punkt<br />
zu Punkt ist das die billigste und attraktivste Beförderung für<br />
den Kunden“, sagt der Unternehmer. „Sobald andere Dinge wie<br />
Umwege hinzugefügt werden, wird es teurer. Ich denke, das ist<br />
die Zukunft – besonders die Festpreise!“ Für Irina Zaripova und<br />
ihre Begleiter war neben diesen Geschäftskonzepten auch der Einsatz<br />
moderner digitaler Technik bemerkenswert, unter anderem<br />
ein Kasten für die Fahrzeugschlüssel, der sich nur öffnen lässt,<br />
wenn die Angestellten sich mit ihrem Führerschein legitimieren.<br />
Vom beschaulichen Karlsruhe ging es anschließend wieder<br />
in eine Millionenstadt. In München traf die Delegation auf den<br />
Mitorganisator Gregor Beiner, einen weiteren sehr zukunftsgewandten<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer, der mit über 80 <strong>Taxi</strong>s die größte<br />
<strong>Taxi</strong>flotte der bayerischen Hauptstadt betreibt. Zehn dieser<br />
Fahrzeuge fahren rein elektrisch, der Rest mit Hybridantrieb.<br />
Geladen wird an betriebseigenen Schnellladesäulen. Welche CO2-<br />
Emissionen man dadurch im Vergleich zu dieselbetriebenen <strong>Taxi</strong>s<br />
einspart (60 Prozent), erläuterte Beiner in einer englischsprachigen<br />
Präsentation.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> Berlin, Wim Faber,<br />
26 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
TAXI INTERNATIONAL<br />
Holl, einem vielseitig aktiven<br />
vorne: Irina Zaripova, eine<br />
russischen <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />
Station 4: Besuch im Münchner <strong>Taxi</strong>-Zentrum, dem größten<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen Münchens.<br />
Station 5: Besuch bei der Münchner<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Zur Sprache kam dabei auch das bemerkenswerte Förderprogramm<br />
der Stadt München, die den Kauf eines E-<strong>Taxi</strong>s mit bis zu<br />
40 Prozent des Netto-Anschaffungspreises bezuschusst, indem<br />
pro besetzt gefahrenen Kilometer 20 Cent erstattet werden. Nicht<br />
ohne Stolz wusste Beiner auch zu berichten, dass die ersten Elektrofahrzeuge<br />
I-Pace, die Jaguar vor zwei Jahren auf die Straße<br />
gebracht hat, an ihn ausgeliefert wurden. Die E-<strong>Taxi</strong>flotte sorgte<br />
für viele Rückfragen vonseiten der russischen Delegation, die<br />
von Svetlana Verbitskaya ins Englische übersetzt wurden und bei<br />
denen auch zur Sprache kam, dass sämtliche Fahrer des I-Pace<br />
weiße Hemden tragen.<br />
GLOBALISIERUNGSTREND RICHTIG NUTZEN<br />
Noch lebhafter wurde der Austausch, als man auf die aktuellen<br />
Wettbewerber zu sprechen kam. Was in den deutschen Städten<br />
(und mittlerweile auch auf dem Land) Uber und Free Now sind,<br />
ist in Russland das Unternehmen Yandex-<strong>Taxi</strong>, ein rein privates<br />
Unternehmen, wie Irina Zaripova klarstellte. Bei der Bekämpfung<br />
dieser beiden Wettbewerber würde sie eine Kooperation sehr<br />
begrüßen, und sie strebe auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Vereinigungen an. Den Trend der Globalisierung sollte man auch<br />
dahingehend nutzen, dass man global möglichst eine <strong>Taxi</strong>-App<br />
anbiete. Zaripova regte hier eine weitere Öffnung der taxi.eu-App<br />
an. Womit sich auch der Kreis der erfahrungsreichen Woche wieder<br />
schloss, denn mit dem anschließenden Besuch der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale IsarFunk besuchte die Delegation ein weiteres Mitglied<br />
der taxi.eu-Gruppe. Geschäftsführer Christian Hess und<br />
Marketingleiter Hans-Jürgen Dinter beantworteten die Fragen zur<br />
Schulung der <strong>Taxi</strong>fahrer, die vom ebenfalls im selben Stockwerk<br />
ansässigen <strong>Taxi</strong>verband München durchgeführt wird, und berichteten<br />
als Organisatoren des <strong>Taxi</strong>verkehrs am Münchner Flughafen<br />
über das dort geplante E-<strong>Taxi</strong>-Projekt, bei dem sich E-<strong>Taxi</strong>s vorne<br />
einreihen dürfen.<br />
Insgesamt nahmen Zaripova und ihr Team viele Eindrücke<br />
und Anregungen mit, doch gibt es auch Dinge, die Deutschland<br />
von Russland lernen könnte? Die öffentlichen Ratsmitglieder<br />
zeigen bei dieser Frage einen YouTube-Film von der diesjährigen<br />
Endausscheidung für Russlands <strong>Taxi</strong>fahrer des Jahres. Um<br />
diese Auszeichnung zu gewinnen, müssen die Fahrer einen Zickzack-Parcours<br />
mit einem vollen Glas auf dem Dach meistern.<br />
Sie müssen aber auch in einem kreativen Teil Gedichte und Poetry-<br />
Slams vortragen und kulturelle Fragen beantworten. Hier hofft die<br />
Gruppe, diese Veranstaltung durch die Teilnahme von Fahrern<br />
von außerhalb Russlands internationaler zu gestalten. Denn das<br />
Ziel dieses Events dürfte allen guttun: Imagepflege für die <strong>Taxi</strong> -<br />
branche. <br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
27
GASTKOMMENTAR<br />
ALLE JAHRE WIEDER …<br />
Turnusgemäß müsste es auch 2021 wieder eine Mindestlohnerhöhung geben.<br />
Doch können bestimmte Branchen, darunter auch das <strong>Taxi</strong>, eine neue<br />
Mindestlohnanpassung zum 1. Januar 2021 verkraften?<br />
Aktuell verharrt die Republik in der<br />
Corona-Starre, das ganze Land<br />
steht still. Das ganze Land? Nein,<br />
denn noch in diesem <strong>Quartal</strong> trifft sich turnusgemäß<br />
wieder die Mindestlohnkommission<br />
– ob real oder digital, ist dabei egal – und<br />
erarbeitet, welcher Mindestlohn für das<br />
kommende Jahr gelten soll. In der Vergangenheit<br />
folgte die Kommission dabei stets<br />
der allgemeinen Tarifentwicklung (siehe<br />
nebenstehenden Kasten). Gemäß den vorliegenden<br />
Statistiken ergäbe sich unter Beibehaltung<br />
der bisherigen Prinzipien ab Januar<br />
2021 ein neuer Mindestlohn von 9,85 Euro.<br />
Basis wäre der Tarifindex von 2017 und<br />
2018 mit einer Steigerung der damaligen<br />
Tariflöhne um 5,3 Prozent. Würde alternativ<br />
erneut eine Anpassung in zwei Schritten<br />
beschlossen, ergäbe sich immerhin ein Zwischenschritt<br />
von vielleicht 9,60 Euro zum<br />
Jahreswechsel <strong>2020</strong>/2021, bevor der Zielwert<br />
von 9,85 Euro dann zum Jahreswechsel<br />
2021/2022 erreicht werden würde. Allerdings<br />
ist durchaus auch ein gewisser politischer<br />
Druck auf gravierendere Anpassungen<br />
auszumachen, Überraschungen sind also<br />
trotz der aktuellen Wirtschaftskrise durchaus<br />
möglich. Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe war die<br />
MINDESTLOHNKOMMISSION<br />
Die Kommission besteht aus einem<br />
Vorsitzenden, sechs stimmberechtigten<br />
sowie zwei beratenden Mitgliedern.<br />
Sie muss alle zwei Jahre in einer<br />
Gesamtabwägung prüfen, welche Höhe<br />
des Mindestlohns geeignet ist, zu einem<br />
angemessenen Mindestschutz der<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
beizutragen, faire und funktionierende<br />
Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen<br />
sowie Beschäftigung nicht zu<br />
gefährden. Gleichzeitig orientiert sie<br />
sich bei der Höhe ihres Beschlusses<br />
Entscheidung der Mindestlohnkommission<br />
schon immer besonders relevant, da sich<br />
zumindest das Grundgehalt in unserem<br />
Niedriglohngewerbe wohl auch zukünftig<br />
am Mindestlohn orientieren wird und steuerfreie<br />
Zuschläge oder zwangsläufig unregelmäßig<br />
erzielte Umsatzbeteiligungen nur<br />
on top zu zahlen sind.<br />
STUNDENLOHN KOLLIDIERT<br />
MIT PROVISION<br />
Ein fester stundenorientierter Mindestlohn<br />
kollidiert somit mit den früher gewerbeübergreifend<br />
üblichen umsatzorientierten<br />
Lohnmodellen. Je dichter die Besiedlung,<br />
desto relevanter ist der Anteil des echten<br />
Gelegenheitsverkehrs, Städte und besonders<br />
die Metropolen sind dabei also zwangsläufig<br />
mehr betroffen als ländliche Regionen<br />
mit regelmäßigeren Fahraufträgen.<br />
Überall aber lassen sich die Fahrteinnahmen<br />
stets nur zeitversetzt an die neue Kostensituation<br />
im Lohnsektor anpassen, denn<br />
bekanntlich gibt nicht das Gewerbe selbst,<br />
sondern die Kommunen und anschließende<br />
Krankenkassenvereinbarungen geben die<br />
Tarife vor, wofür sich beide in der Regel viel<br />
Zeit nehmen. Es besteht also das Risiko, dass<br />
an der allgemeinen Tarifentwicklung.<br />
Die Bundesregierung folgt meist dem<br />
„Vorschlag“ der Mindestlohnkommission<br />
und setzt ihn 1:1 um.<br />
Die Geschäftsordnung der Mindestlohn-Kommission<br />
sieht vor, dass der<br />
Mindestlohn mit der allgemeinen<br />
Tarifentwicklung Schritt halten muss.<br />
Eine Abweichung ist nur dann zulässig,<br />
wenn gravierende Gründe vorliegen.<br />
Solche Gründe wären etwa ein starker<br />
Einbruch des Wirtschaftswachstums<br />
oder steigende Erwerbslosenzahlen. rw<br />
direkt in die Aufbauphase nach dem Corona-<br />
Shutdown ein neuer Mindestlohn platzt, der<br />
alle Überlebensanstrengungen des Gewerbes<br />
zunichtemacht, wenn die darauf nötig<br />
werdenden <strong>Taxi</strong>tarifanpassungen erst Monate<br />
später in Kraft treten.<br />
Besonders brisant ist dabei, dass diejenigen<br />
Unternehmer, deren Stunde je nach<br />
Bedarf durchaus auch mal einiges mehr als<br />
60 Minuten haben kann, natürlich erheblich<br />
entspannter mit diesem Thema umgehen<br />
können als diejenigen, die dem Gewerbe seinem<br />
Grauschleier versagen. Eine konsequente<br />
digitale Einzelaufzeichnung von Umsätzen<br />
und Arbeitszeiten inklusive Pausen behindert<br />
eine entspannte Haltung zum Thema,<br />
selbst wenn man dem Mindestlohn grundsätzlich<br />
positiv gegenübersteht, da sich die<br />
<strong>Taxi</strong>tarife und somit die Einnahmen bekanntlich<br />
nur zögerlich an die Mindestlohnentwicklung<br />
anpassen. Dementgegen lassen<br />
sich die Länge der Pausen und Arbeitszeiten<br />
da natürlich erheblich flexibler anpassen.<br />
Die an diesem Punkt übliche Frage, ob<br />
denn jede „kleine“ Mindestlohnanpassung<br />
immer gleich in den <strong>Taxi</strong>tarifen eingepreist<br />
werden muss, steht im Übrigen wohl nur<br />
Einzelwagenunternehmen zu. Kommt ein<br />
digital aufzeichnender Mehrwagenunternehmer<br />
nicht an durchschnittlich 25 Euro<br />
pro Fahrzeugeinsatz-Stunde, ist heute schon<br />
der Ofen aus. Die Auslastung muss also<br />
schon jetzt ausgereizt sein, wenn man überleben<br />
will. Gewerbespezifisch lässt sich ein<br />
Lohnkostenanteil von 50 bis 70 Prozent festmachen<br />
(je nach Betriebsstruktur mit oder<br />
ohne eigener Zentrale/Buchhaltung/Werkstatt).<br />
5,3 Prozent Mindestlohnanpassung<br />
bedeutet da eine Kostensteigerung von<br />
knapp 3 Prozent und dieses Geld muss<br />
irgendwo herkommen (übrigens auch bei<br />
Moia & Co., wenn dort denn real gewirtschaftet<br />
wird). Da unser Gewerbe sicherlich kaum<br />
über Rücklagen verfügt und Geldverdienen<br />
ja auch nicht verboten ist, müssen es wohl<br />
regelmäßige Tarifanpassungen richten –<br />
würde die Mehrwertsteuer angehoben,<br />
FOTOMONTAGE: Remmer Witte<br />
28 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
GASTKOMMENTAR / KLEINANZEIGEN<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
würde man ja auch mit zeitgleich steigenden<br />
Preisen rechnen.<br />
Der bangen Frage, wie hoch die aktuelle<br />
Mindestlohnanpassung denn nun ausfällt,<br />
steht man wohl mehr oder weniger hilflos<br />
gegenüber. Man könnte alternativ allerdings<br />
auch die Frage stellen, ob denn gerade der<br />
kommende Jahreswechsel der richtige Zeitpunkt<br />
für eine Mindestlohnanpassung ist.<br />
Wahrscheinlich bringt eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit der zweiten Frage dabei<br />
das bessere Ergebnis, zumindest für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe, denn an der Wahrheit, dass<br />
die vergangenen Tarifabschlüsse vor Corona<br />
nicht stagniert haben, kommt man wohl<br />
nicht vorbei. Zumindest für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
würde der Neustart nach Corona jedoch<br />
erheblich erleichtert, wenn ein neuer Mindestlohn,<br />
der mehr als 9,50 € pro Stunde<br />
aufruft, nicht schon zum kommenden Jahreswechsel,<br />
sondern erst im Sommer 2021<br />
greifen würde.<br />
Und in derselben Logik könnte der Zeitraum<br />
zwischen Beschluss und Umsetzung<br />
vielleicht ja sogar generell verlängert werden,<br />
denn immerhin sind die beschlussrelevanten<br />
Tarifabschlusswerte ja nicht erst im<br />
Juni des Folgejahres bekannt. Eine vorgezogene<br />
Entscheidung schon Ende März wäre<br />
also auch für die längere Zukunft unproblematisch<br />
und würde eine aktuelle Konzession<br />
an die Corona-Problematik zu einer<br />
einmaligen Aktion machen, trotzdem aber<br />
auch für die Zukunft Entzerrung für unser<br />
Gewerbe bringen. <br />
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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
29
NEUSTART<br />
WIRTSCHAFT ODER<br />
MENSCHENLEBEN?<br />
Bereits im April wurden erste Forderungen formuliert, die Politik möge doch bitte<br />
die Wirtschaft wieder hochfahren. Ein auf <strong>Taxi</strong>werbung spezialisiertes<br />
Unternehmen hatte dazu eine Online-Petition gestartet.<br />
Die Initiative „#wannstartenwirneu“<br />
setzte sich bereits seit Mitte<br />
April für die Interessen der Wirtschaft<br />
ein, ohne die Sorgen vor gesundheitlicher<br />
Unversehrtheit außer Acht zu lassen.<br />
„Wir brauchen Klarheit und einen zeitlichen<br />
Rahmen“, formulierte es Falk Röbbelen,<br />
Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong>-Ad, der<br />
die Aktion gemeinsam mit Malte Wettern,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Hamburg Finance GmbH, initiiert hatte.<br />
„Wie lange noch steht die Wirtschaft still?“<br />
Als eine der ersten Maßnahmen wurde<br />
ein Schreiben an die Bundesregierung<br />
verfasst, das unter der eigens eingerichteten<br />
Homepage www.wann-starten-wirneu.de<br />
veröffentlicht wurde. Darin ließen<br />
Röbbelen und Wettern keinen Zweifel<br />
daran, dass die bisherigen heftigen Schritte<br />
der Bundesregierung notwendig gewesen<br />
seien. Nun gehe es allerdings darum,<br />
der Wirtschaft eine Alternative aufzuzeigen.<br />
„Um den Menschen verständlich zu<br />
machen, dass sie durchhalten müssen,<br />
muss man ihnen auch sagen, bis WANN<br />
sie durchhalten müssen“, hieß es in dem<br />
Schreiben.<br />
DEN NEUSTART PLANEN<br />
Bis Ostern oder Ende April würden viele<br />
Betriebe durchhalten, bis Ende Mai aber<br />
nicht, mahnte die Initiative. „Und mit<br />
dem Wissen, dass dies keine Einzelfalleinschätzung<br />
ist, dass die ersten Insolvenzen<br />
bereits Realität sind, […] dass das Hochfahren<br />
der Wirtschaft nicht schneller geht als<br />
das Herunterfahren, sollten wir JETZT mit<br />
der Planung des Hochfahrens beginnen.“<br />
Das künftige Handeln dürfe keinesfalls<br />
nur auf die simple Frage „Wirtschaft oder<br />
Menschenleben?“ reduziert werden, vielmehr<br />
müsse beides in der Betrachtung der<br />
weiteren Vorgehensweisen Berücksichtigung<br />
finden.<br />
„Der Shut-Down ist nicht alternativlos“,<br />
mahnten Röbbelen und Wettern. „Unsere<br />
Gesundheit und ein funktionierendes und<br />
weltweit führendes Gesundheitssystem<br />
können nur in einer ebenfalls gesunden<br />
und funktionierenden Wirtschaft funktionieren.<br />
Wenn die Auswirkungen der Therapie<br />
dramatischer zu werden drohen als<br />
die Auswirkungen der Krankheit, sollte<br />
man die Therapie einstellen.“ Die Initiative<br />
sprach von zwei Seiten einer Medaille,<br />
welche die Gesellschaft aber auf keinen<br />
Fall spalten dürfe. „Wir müssen das eine<br />
tun, ohne das andere zu lassen.“ Um dieser<br />
Forderung Nachdruck zu verleihen, wurde<br />
eine gleichnamige Petition gestartet, deren<br />
Zulauf allerdings eher mäßig war. Gerade<br />
einmal rund 250 Personen hatten bis Ende<br />
April unterschrieben. <br />
jh<br />
UBERS VERSTÖSSE GEGEN CORONA-GESETZE<br />
Während des Lockdowns mussten Hotels, Gastrobetriebe<br />
und Geschäfte schließen, wurden Grenzen dichtgemacht und<br />
Abstandsgebote von zwei Metern ausgesprochen. Geregelt<br />
wurden diese Beschränkungen in sogenannten Allgemeinverfügungen.<br />
Bei der konsequenten Umsetzung dieser Regelungen wurde<br />
dann allerdings mit zweierlei Maß gemessen. So hätten beispielsweise<br />
Mietwagen, die in Ballungsgebieten ausschließlich<br />
Gelegenheitsfahrten nach § 49 PBefG durchführten, eigentlich<br />
auch verboten werden müssen. Das hatte bereits Ende<br />
März die <strong>Taxi</strong>vereinigung Frankfurt in einem offenen Brief an<br />
die Politik und die Genehmigungsbehörden gefordert.<br />
In Mietwagen, die anders als <strong>Taxi</strong> nicht zum ÖPNV zählten,<br />
„ist weder ein Abstand von 1,5 Metern einzuhalten noch<br />
garantiert, dass nicht mehr als zwei Menschen zusammentreffen“,<br />
monierte die <strong>Taxi</strong>vereinigung und forderte die<br />
zuständigen Stellen auf, die entsprechenden Mietwagengenehmigungen<br />
im Gelegenheitsverkehr ruhen zu lassen – mit<br />
Ausnahme der Krankenbeförderung im Mietwagen, bei der<br />
es sich nicht um Gelegenheitsverkehr handele. Bewirkt hat<br />
dieser Appell leider nichts, Uber & Co. konnten unbehelligt<br />
ihre Fahrten durchführen.<br />
FOTO: Screenshot change.org<br />
30 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
€
IN EIGENER SACHE<br />
KEIN ZUGRIFF AM 1. MAI<br />
Während der Corona-Pandemie haben sich die Zugriffe auf die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Online-<br />
Meldungen verfünffacht. Das brachte den Server an seine Grenzen.<br />
In der Nacht auf den 1. Mai wurde kurzzeitig die<br />
Homepage von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> vom Netz genommen.<br />
FOTOS: Google Analytics, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Im Fokus der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> stand seit<br />
Beginn des Lockdowns eine Berichterstattung,<br />
die zeitgemäß, aktuell und fundiert<br />
recherchiert in der schwierigen Zeit<br />
eine Orientierung für das <strong>Taxi</strong>gewerbe bietet.<br />
Mit deutlich höheren Zugriffszahlen<br />
auf unsere Meldungen war daher zu rechnen.<br />
Dass man damit den Internet-Server<br />
des Providers in die Knie zwingen würde,<br />
wurde dann plötzlich Anfang Mai klar. Kurz<br />
vor dem Start in ein wegen des Maifeiertages<br />
verlängertes Wochenendes erreichte<br />
unsere Redaktion eine Mail des Providers<br />
mit dem Betreff „Überlastung durch Ihre<br />
Domain / Sperrmitteilung“. Ohne Vorwarnung<br />
wurde die Homepage abgeschaltet.<br />
Für den rasanten<br />
Anstieg der Nutzerzahlen<br />
gab es sogar<br />
von Google ein Lob.<br />
500 PROZENT MEHR ZUGRIFFE<br />
Die Steigerung von über 500 Prozent der<br />
Zugriffe während der letzten Monate konnte<br />
vom Server nicht mehr gestemmt werden.<br />
Der Erfolg frisst seine Kinder, heißt ein altes<br />
Sprichwort. In diesem Fall hat der Erfolg<br />
die Serverkapazität aufgefressen.<br />
Plötzlich „rächte sich“, dass beispielsweise<br />
eine sich ständige erweiternde<br />
Online-Übersicht über aktuelle Trennschutzlösungen<br />
in kurzer Zeit in vier<br />
Wochen über 1<strong>2.</strong>000-mal angeklickt worden<br />
war. Da diese Meldung mit zahlreichen Bildergalerien<br />
versehen ist, bedeutete dies aus<br />
technischer Sicht eine um ein Vielfaches<br />
höhere Anzahl an Abfragen (die Übersicht<br />
ist unter der Stichwort-Suche „Trennschutz-<br />
Lösungen“ nach wie vor abrufbar).<br />
Als gut für alle, aber schlecht für den<br />
Server erwies sich zudem die Übersicht<br />
der mit Trennscheiben umgerüsteten <strong>Taxi</strong>s.<br />
Diese wurde verstärkt von Fahrgästen<br />
genutzt, um für sich oder nahe Familienangehörige<br />
ein „sicheres“ <strong>Taxi</strong> zu finden<br />
(Stichwortsuche „Übersicht Bestellung“).<br />
Diese beiden Themenbereiche waren<br />
auch letztlich mit ein Grund, warum taxitimes.com<br />
in Folge der Sperrung fast<br />
25 Stunden überhaupt nicht erreichbar<br />
war. Davon waren vermutlich auch viele<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Leser betroffen, die den am<br />
Tag zuvor versendeten wöchentlichen<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Newsletter empfangen haben.<br />
Die Redaktion hat daraus die nötige<br />
Konsequenz gezogen. „Wir können Ihnen<br />
mitteilen, dass wir investiert haben und<br />
nach einem Serverumzug jetzt so schnell<br />
wie noch nie sind“, verspricht <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Redakteur Simon Günnewig. „Genau diesen<br />
Rückenwind wollen wir nutzen, um auch<br />
in Zukunft nahe am Geschehen zu bleiben<br />
und mit unseren Beiträgen das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
zu unterstützen.“ <br />
red<br />
IMPRESSUM<br />
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32 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
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TRENNSCHUTZ<br />
TAXIS MIT TRENNSCHUTZ<br />
DEUTSCHLAND RÜSTET UM<br />
Material- und Einbaukosten<br />
SCHEUER ERSTATTET<br />
TRENNSCHUTZ-UMRÜSTUNG<br />
Folie oder Polycarbonat?<br />
DIE ANBIETER IM<br />
ÜBERBLICK<br />
Tipps und Vorgaben<br />
TÜV UND BG VERKEHR FORDERN<br />
UNFALLSCHUTZ
INHALT<br />
SCHUTZKONFLIKT + FÖRDERUNG<br />
4 Ansteckungs- vs. Verletzungsgefahr<br />
6 Scheuer erstattet Materialkosten<br />
ÜBERSICHT ANBIETER<br />
8-18 Wer welche Fertiglösungen anbietet<br />
SERIENLÖSUNG<br />
20 Im London-<strong>Taxi</strong> gehört die Trennwand<br />
zur Serienausstattung<br />
UNFALLSCHUTZ<br />
22 Tipps und Anforderungen von<br />
TÜV und BG Verkehr<br />
BESTELLBARE TRENNSCHUTZ-TAXIS<br />
24 Wo in Deutschland bereits <strong>Taxi</strong>s<br />
mit Trennschutz unterwegs sind<br />
TRENNSCHUTZ UND PR<br />
26 Aktion „Safe-<strong>Taxi</strong>s“ in Bayern<br />
Viele Unternehmen haben Engagement gezeigt und<br />
Trennvorrichtungen speziell für <strong>Taxi</strong>s entwickelt.<br />
TRENNSCHUTZ SCHAFFT SICHERHEIT<br />
Deutschland rüstet um: Für den Infektionsschutz für Fahrer und<br />
Fahrgast sind mittlerweile über 3.300 <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen in<br />
Deutschland mit einem Trennschutz ausgestattet (Stand Anfang<br />
Mai, siehe Übersicht ab Seite 24). Das dürfte noch lange nicht das<br />
Ende sein. Je mehr <strong>Taxi</strong>zentralen das Merkmal „Trennscheibe“ oder<br />
ein Synonym dafür einsetzen, umso häufiger dürfte auch bei den<br />
Kunden der Wunsch danach geäußert werden. Auch Krankenkassen<br />
fordern zunehmend den Einsatz von <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen mit<br />
Trennschutz verlangen. Trennschutz schafft Sicherheit.<br />
Mittlerweile gibt es mehr als drei Dutzend Firmen, die solche<br />
Lösungen anbieten. Preise wie Materialien variieren dabei sehr<br />
stark, das zeigt unsere Übersicht ab Seite 8. Einen hundertprozentigen<br />
Schutz vor Ansteckung bieten sie nicht, erst recht nicht<br />
im Falle eines Unfalls.<br />
Mittlerweile sehen sich die Berufsgenossenschaft sowie der<br />
TÜV in der Pflicht, Tipps und Anforderungen an solche Einbauten<br />
zu definieren (siehe Seiten 22–23). Sie stürzen damit die <strong>Taxi</strong>branche<br />
ins nächste Dilemma. Der dringend nötige Infektionsschutz<br />
vor einer möglichen Corona-Ansteckung kollidiert mit den<br />
Sicherheitsanforderungen im Falle eines Verkehrsunfalls. Diese<br />
Tatsache ist unbestritten, sie rechtfertigt jedoch keinesfalls, die<br />
vielen neuen und innovativen Anbieter pauschal als „Geschäftemacher“<br />
in die Schmuddel-Ecke zu stellen.<br />
Sagen wir es ganz deutlich: Beide Aspekte sind aktuell nicht<br />
vereinbar. Eine Einhaltung der TÜV-Anforderungen würde bedeuten,<br />
dass sämtliche Lösungen umfassend getestet werden müssten.<br />
Würde die <strong>Taxi</strong>branche das abwarten, müsste sie bis dahin konsequenterweise<br />
ihren Fahrdienst einstellen, was aber im Widerspruch<br />
zu der Betriebs- und Beförderungspflicht stehen würde.<br />
Das <strong>Taxi</strong> muss weiterhin unterwegs sein, das ist absolut alternativlos.<br />
Das Gefahrenpotenzial einer Ansteckung ist dabei deutlich<br />
höher einzustufen als jenes eines Unfalls. Deshalb sind die<br />
Bedenken von TÜV und Dekra zwar absolut berechtigt, sie müssen<br />
aber in Corona-Zeiten, in denen selbst elementare Grundrechte<br />
ausgehebelt werden, zwingend zurückgestellt werden. Auf keinen<br />
Fall darf ein <strong>Taxi</strong>- oder Mietwagenunternehmer im Falle eines<br />
Unfalls in die Haftung für eventuelle Trennschutz-Folgeschäden<br />
genommen werden!<br />
Hier ist die Politik gefordert, ein klares Statement abzugeben.<br />
In Zusammenhang mit der Förderung (Seite 6) hätte Andreas<br />
Scheuer Klarheit schaffen können. Leider hat er dies verpasst.<br />
Herzlichst<br />
- die Redaktion -<br />
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<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> „Trennschutz“ ist eine Sonderpublikation<br />
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TITEL: Much FOTO: Much<br />
2<br />
<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
DANKE, dass Ihr unterwegs seid!<br />
Wir sind an eurer Seite,<br />
jetzt und auch nach der Krise.
Wie sicher sind<br />
Trennschutzvorrichtungen<br />
im<br />
Falle eines Unfalls?<br />
Anders als bei<br />
serienmäßigen<br />
Sicherheitsvorrichtungen<br />
gibt es<br />
dazu noch keine<br />
Untersuchungen.<br />
GESUNDHEIT VS.<br />
UNFALLSICHERHEIT<br />
Beeindruckend schnell haben <strong>Taxi</strong>unternehmer reagiert<br />
und einfache Trennschutzlösungen installiert. Doch die<br />
Übergangsvariante wird zur Dauerlösung – und damit gewinnt der<br />
Aspekt der Crash-Sicherheit an Bedeutung.<br />
Seit der Definition des Abstandsgebots von 1 bis 2 Metern<br />
waren <strong>Taxi</strong>unternehmer in einem Dilemma. Einerseits<br />
bestand eine gesetzliche Vorgabe in Form der Betriebsund<br />
Beförderungspflicht, andererseits galt es, sich selbst, die angestellten<br />
Fahrer und die Fahrgäste zu schützen. Beeindruckend<br />
schnell haben deshalb viele Betriebe reagiert und in ihre Fahrzeuge<br />
einen Trennschutz eingebaut. Bei einer Abfrage durch<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> für eine exklusive Übersicht haben <strong>Taxi</strong>zentralen und<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe bereits über 3.000 <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen mit einem<br />
eingebauten Trennschutz gemeldet (Stand Anfang Mai).<br />
Nicht weniger innovativ waren die Anbieter solcher Trennschutzlösungen.<br />
Vom Festeinbau bis zur Folie wird aktuell ein<br />
breites Spektrum produziert, nachzulesen in der großen Übersicht<br />
auf den nachfolgenden Seiten.<br />
Die beiden Hauptkriterien waren zu Beginn, dass es eine<br />
schnell einzubauende Vorrichtung sein sollte, die vor allen Dingen<br />
die Übertragung der Corona-Viren verhindern sollte. Die Nutzungsdauer<br />
war für vier bis fünf Wochen geplant. Der Trennschutz<br />
sollte eine Übergangslösung in einer Zeit sein, in der fundamentale<br />
Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden – weshalb es auch niemanden<br />
interessierte, ob diese Varianten den Anforderungen an<br />
eine straßenverkehrsrechtliche Zulassungsvorgabe entsprechen<br />
würden. Wo kein Kläger, da kein Richter. Oder anders ausgedrückt:<br />
Wo kein Unfall, da kein Kläger.<br />
Doch mit zunehmender Dauer der Pandemie wurde klar, dass<br />
es noch viele Monate nötig sein wird, <strong>Taxi</strong>s mit entsprechenden<br />
Schutzvorrichtungen auszustatten. Und damit rückte neben dem<br />
gesundheitlichen Aspekt (der sowieso nie zu 100 Prozent gesichert<br />
war) immer mehr der Aspekt der Verkehrssicherheit in den Vordergrund.<br />
Dies mit den Herausforderungen einer schnellen Verfügbarkeit<br />
unter einen Hut zu bringen, ist bis heute ein schmaler<br />
Grat, denn Zeit für die notwendigen Zertifizierungen der aktuellen<br />
Lösungen blieb bisher kaum.<br />
Folglich liegt es in der individuellen Verantwortung der <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
für sich diejenige Trennschutz-Lösung zu finden,<br />
die eine ausreichende Nachhaltigkeit garantiert und die Verkehrssicherheit<br />
weiterhin gewährleistet. Diese wird je nach Material<br />
sehr unterschiedlich interpretiert.<br />
FOLIENLÖSUNGEN AUS DER WELT DES SEGELNS<br />
Die aktuell günstigsten Ausführungen sind aus Folie und starten<br />
bei rund 20 bis 30 Euro. Die preisliche Obergrenze bilden feste<br />
Trennwände, die dann auch teilweise über einen TÜV-Segen verfügen<br />
und ab rund 650 Euro zu bekommen sind. Prinzipiell lassen<br />
sich die verschiedensten Ausführungen grob in feste oder flexible<br />
Abtrennungen unterscheiden. Letztere bestehen zumeist aus<br />
durchsichtigen Folien, die aus dem Lkw- oder Segel-Bereich stammen<br />
und unproblematisch an die Fahrzeuge angepasst werden<br />
können.<br />
Die festen Trennwände unterscheiden sich in erster Linie durch<br />
das verwendete Material, Größe und die Art der Befestigung.<br />
Waren es zu Beginn noch Trennwände aus Acrylglas, besser<br />
bekannt als Plexiglas©, haben mittlerweile fast alle Anbieter nur<br />
mehr Polycarbonat, welches unter anderem auch als Makrolon©<br />
FOTO: ADAC<br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
SCHUTZKONFLIKT<br />
gehandelt wird, im Repertoire. Befestigt wird mittels Kabelbinder<br />
an den Kopfstützen oder per Klettverschluss.<br />
Acryl und Polycarbonat weisen unterschiedliche Eigenschaften<br />
auf. Grundsätzlich ist Acrylglas als Rohstoff vergleichsweise<br />
günstig. Scheiben aus Polycarbonat sind circa 3-mal so teuer.<br />
Acrylglas hat zudem den Nachteil, dass es splittern kann. Verschiedene<br />
Prüfinstitute sehen das als potenzielle Gefahrenquelle<br />
für Fahrer und Fahrgast an.<br />
Professor Dr.-Ing. Bernhard Rief vom Institut für Kunststoffund<br />
Entwicklungstechnik (IKET) sieht bei der bunten Auswahl<br />
von Werkstoffen ganz klar Polycarbonat als den optimalen Werkstoff<br />
an. Wie Rief gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> berichtete, wird Polycarbonat<br />
auch in der Automobilproduktion eingesetzt. Das<br />
Plattenmaterial ist nahezu unzerbrechlich, hitzebeständig, selbstlöschend<br />
und feuerhemmend. Durch die Festigkeit ist die Platte<br />
auch gut zu bearbeiten und lässt sich mühelos biegen, ohne dass<br />
sie auf der Faltlinie reißt. Deshalb dürfte Polycarbonat bei einem<br />
längerfristigen Einsatz als <strong>Taxi</strong>-Trennwand auf Dauer mehr Freude<br />
machen.<br />
Die Freigabe durch einen technischen Sachverständigen ist für<br />
viele <strong>Taxi</strong>unternehmer ein wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung.<br />
Neben der Materialbeschaffenheit müssen die verbauten<br />
Airbags in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden. Wird<br />
die Abtrennung an der Sitzflanke herumgezogen, könnte die Funktion<br />
der Seitenairbags, die im Sitz oder der Türverkleidung verbaut<br />
sind, beeinträchtigt werden. Ebenso könnte Kopf und Vorhangairbag<br />
mit den Trennscheiben kollidieren. Um all diese Themen<br />
abschließend zu klären, ist eine Freigabe der bekannten Prüfstellen<br />
unabdingbar. Zahlreiche Anbieter bemühen sich derzeit intensiv<br />
um ein Sicherheitszertifikat.<br />
So oder so wird es weiterhin im Verantwortungsbereich des<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmers liegen, das richtige Produkt sowohl für die<br />
Gesundheit als auch für die Verkehrssicherheit einzubauen. Bleibt<br />
zu hoffen, dass sich auch möglichst viele Hersteller um eine entsprechende<br />
Zertifizierung kümmern – auch wenn dann klar sein<br />
muss, dass es Lösungen für 40 Euro eventuell nicht mehr geben<br />
wird. <br />
sg<br />
BOKRAFT ERLAUBT TRENNSCHEIBEN<br />
Das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) muss übrigens<br />
wegen eines Trennschutzes nicht geändert werden,<br />
denn die das PBefG ergänzende Verordnung BoKraft<br />
erlaubt nach wie vor den Einsatz von Trennscheiben und<br />
beschreibt sogar deren Beschaffenheit. Wörtlich heißt es<br />
im § 25, Abs. 3 der BoKraft: „3) Taxen und Mietwagen können<br />
mit einer Trennwand ausgerüstet sein, die zum Schutz<br />
des Fahrzeugführers ausreichend kugelsicher ist. Die<br />
Trennwand soll entweder zwischen den Vorder- und Rücksitzen<br />
angebracht sein oder den Sitz des Fahrzeugführers<br />
von den Fahrgastplätzen abteilen; sie darf versenkbar<br />
oder so beschaffen sein, dass ein Teil seitlich verschoben<br />
werden kann.“
STAATLICHE FÖRDERUNG<br />
Der unterschriebene Antrag<br />
muss zwingend auch per<br />
Post gesendet werden.<br />
SCHEUER FÖRDERT<br />
UND ZAUDERT<br />
Das Bundesverkehrsministerium erstattet die Material- und Einbaukosten für eine<br />
Trennschutzvorrichtung in <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen. Bei der Definition der<br />
technischen Vorgaben stiehlt man sich dagegen aus der Verantwortung.<br />
Bundesverkehrsminister Andreas<br />
Scheuer hatte es bereits Mitte April<br />
via Twitter angekündigt, offiziell<br />
gültig ist die „Sonderförderung von Trennvorrichtungen<br />
in <strong>Taxi</strong>s im Rahmen der<br />
Corona-Krise“ seit 19. Mai. Dieses Datum ist<br />
deshalb wichtig, weil ein „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“<br />
nicht möglich sei, wie das<br />
Bundesverkehrsministerium (BMVI) betont.<br />
„Das heißt, der Kauf der Trennschutzvorrichtung<br />
darf nicht vor Erhalt des Förderbescheides<br />
erfolgen.“ Somit bekommen alle<br />
jene <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer, die<br />
vor dem 19. Mai bereits in rund 3.300 Fahrzeuge<br />
entsprechende Trennschutzvorrichtungen<br />
eingebaut haben (siehe Seite 24),<br />
keine Kosten erstattet. Die Förderung gilt<br />
für maximal 30 Fahrzeuge mit je 400 Euro<br />
pro <strong>Taxi</strong> bzw. Mietwagen. Insgesamt stehen<br />
Fördermittel in Höhe von 4 Millionen Euro<br />
zur Verfügung.<br />
Die Antragsstellung kann bis einschließlich<br />
31. August <strong>2020</strong> bei der Bundesanstalt<br />
für Verwaltungsdienstleistungen<br />
(BAV) erfolgen, die dafür das elektronische<br />
Antragsverfahren easyOnline zur Verfügung<br />
stellt. Zusätzlich muss ein Antrag<br />
rechtsverbindlich unterschrieben per Post<br />
bei der BAV, Schloßplatz 9, 26603 Aurich<br />
eingereicht werden, dem wiederum insgesamt<br />
sechs Nachweise bzw. Erklärungen<br />
beigefügt sein müssen: die Kopie der<br />
Genehmigungsurkunde(n), eine Angabe<br />
der Fahrzeug-Ident.-Nummern in Bezug<br />
zum Kennzeichen sowie vier Erklärungen<br />
bzw. Belehrungen, unter anderem über die<br />
ordnungsgemäße Verwendung von Trennscheiben.<br />
Alle Anträge und Infos zur Förderung<br />
können unter www.tinyurl.com/<br />
bund<strong>2020</strong> abgerufen werden.<br />
FEST ODER TEMPORÄR?<br />
Was zunächst alles sehr positiv klingt,<br />
relativiert sich, wenn man sich die oben<br />
angesprochene Erklärung über die ordnungsgemäße<br />
Verwendung von Trennscheiben<br />
durchliest. Darin muss der<br />
Antragsteller bestätigen, dass „die<br />
Vo raussetzungen für die ordnungsgemäße<br />
und sichere Verwendung der im Antrag<br />
bezeichneten Trennscheiben“ vorliegen.<br />
Das Hauptunterscheidungsmerkmal<br />
sieht das BMVI zwischen fest und temporär<br />
verbauten Abtrennungen und ob diese mit<br />
oder ohne Werkzeug demontiert werden können.<br />
Bei fest verbauten Trennscheiben aus<br />
Glas oder glasähnlichem Material, wie beispielsweise<br />
Kunststoff, muss das verwendete<br />
Material den Anforderungen der STVZO,<br />
§ 40, Absatz 1 und § 22 entsprechen, unter<br />
anderem also auch eine Bauartgenehmigung<br />
haben. Fest verbaute Abtrennungen aus Folien<br />
sind von diesem Nachweis befreit.<br />
Bei temporär verbauten Abtrennungen<br />
(ohne Werkzeug) verweist das BMVI<br />
da rauf, dass auch hier in jedem Fall die<br />
Straßenverkehrsordnung eingehalten werden<br />
muss, und zählt dafür einige Beispiele<br />
auf. Diese sind auf der Webseite der BAV –<br />
www.bav.bund.de – nachzulesen.<br />
Letztendlich hinterlassen die definierten<br />
Voraussetzungen mehr Fragen als Antworten.<br />
Minister Scheuer will diese Antworten<br />
nicht geben und zieht sich damit aus der<br />
Verantwortung für mögliche Haftungsfragen,<br />
sollte es zu einem Unfall mit Verletzungsfolgen<br />
kommen, die nachweislich<br />
auf den eingebauten Trennschutz zurückzuführen<br />
sind. Sein Ministerium verweist<br />
stattdessen auf TÜV & Co.: „Liegt für die<br />
Abtrennung keine separate Genehmigung<br />
vor, dann sollte man sich im Vorfeld des<br />
geplanten Einbaus mit einer technischen<br />
Prüfstelle oder einem technischen Dienst<br />
abstimmen.“ <br />
sg, jh<br />
Hinweis: Lesen Sie dazu auch den<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Kommentar „Verkehrssicherheit<br />
steht über den Grundrechten“, zu finden unter<br />
www.tinyurl.com/TTBAV<br />
FOTOS: Adobe Stock / ghazii, pixabay / analogicus<br />
6<br />
<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
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TAXI-TRENNSCHUTZ<br />
– DIE GROSSE<br />
ÜBERSICHT<br />
Zu Beginn waren es noch Eigenlösungen, mit denen sich <strong>Taxi</strong>fahrer vor der<br />
Ansteckungsgefahr schützten, doch schnell kamen industrielle Lösungen hinzu.<br />
Wir bieten auf den folgenden Seiten eine Übersicht, die auch unter<br />
www.taxi-times.com abrufbar ist.<br />
Eine besondere Konstruktion bietet All-In Werbung aus Niedersachsen<br />
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gefertigt und werden mittels einer stabilen Konstruktion an<br />
den Kopfstützen (Durchmesser 12–18 mm) verschraubt, beziehungsweise<br />
geklemmt. Eine weitere<br />
Besonderheit ist, dass die Scheibe zweigeteilt<br />
aufgebaut ist, weswegen die Sitze<br />
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Bislang sind passende Modelle für die Mercedes-Benz E-Klasse,<br />
den VW Caddy und den Citroën Berlingo und dessen<br />
baugleichen Schwestermodelle erhältlich. Die feste Trennwand<br />
mit Sichtfenster wird unter anderem am Fahrzeughimmel an<br />
bereits vorhandenen Befestigungspunkten fixiert. Eine Trennwand<br />
für weitere Fahrzeugmodelle kann vor Ort angepasst werden. Alle<br />
Ausführungen können für 200 Euro netto inklusive Versand zum<br />
anschließenden Selbsteinbau bestellt werden. Wer in der Nähe<br />
wohnt, der bekommt die Trennwand für 200 Euro netto, dann<br />
allerdings inklusive Montage.<br />
t.nienhaus@activa-automobilservice.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
ANBIETER<br />
Die at Werbeteam Berlin GmbH hat <strong>Taxi</strong>-Trennscheiben aus<br />
schlagfestem Makrolon im Angebot. Die Trennscheiben werden<br />
nach Maß gefertigt und reichen bis zum Fahrzeughimmel. Die<br />
Kanten werden umlaufend mit einer Schaumstoffpolsterung abgedichtet.<br />
Derzeit gibt es zwei verschiedene Ausführungen, die sich<br />
in der Art und Weise der Befestigung unterscheiden. Ein Modell<br />
wird mit zwei Schrauben in der B-Säule fixiert. Die zweite Ausführung<br />
wird geklebt und kommt ganz ohne Schrauben aus. Die<br />
verschraubte Version kostet 125,21 Euro netto und die schraubenlose<br />
Variante schlägt mit 220 Euro netto zu Buche. Die Montage<br />
vor Ort für 35 Euro netto ist ebenso möglich wie der Postversand.<br />
info@werbeteamberlin.de<br />
Einen <strong>Taxi</strong>-Trennschutz aus durchsichtiger<br />
Fensterfolie bietet die Esslinger Sackund<br />
Planenfabrik GmbH & Co. KG an.<br />
Die Trennfolie ist ca. 1,20 Meter breit und<br />
68 Zentimeter hoch und kann an sechs verstärkten<br />
Ösen mittels Expandergummis im<br />
Fahrzeug befestigt werden. Die wetterbeständige<br />
Folie ist ab einem Preis von<br />
39 Euro inkl. MwSt. bestellbar. Werden<br />
zehn Exemplare oder mehr geordert, dann<br />
erfolgt der Versand frei Haus.<br />
info@es-planen.de<br />
Die Meerkötter GmbH aus Borken ist auf den Werkstattbedarf,<br />
Arbeitsschutz und den Vertrieb von Berufsmoden spezialisiert.<br />
Jetzt hat Meerkötter in seinen Onlineshop auch einen Übergreifund<br />
Niesschutz für Fahrzeuge aufgenommen. Der Niesschutz ist<br />
aus Polycarbonat gefertigt und wird mittels Madenschrauben an<br />
den Kopfstützen befestigt. Anders als bei den meisten Wettbewerbern<br />
ist der Übergreifschutz um den Fahrersitz herumgebogen<br />
und soll auch vor einer Tröpfcheninfektion vom Beifahrersitz aus<br />
schützen. Der Trennschutz wird individuell auf das Fahrzeug angepasst<br />
und ist beispielsweise für den VW Caddy ab 165 Euro netto<br />
zuzüglich Versand zu bekommen.<br />
info@meerkoetter.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
Mit dem Spiprotector hat die FROnow<br />
GmbH und Co. KG einen Hygieneschutz<br />
aus Segelfolie entwickelt. Der Trennschutz<br />
ist flexibel und kann dank seiner variablen<br />
Befestigungsmöglichkeit in nahezu allen<br />
Pkw eingesetzt werden. Der Spiprotector<br />
ist ab dem 8. April bundesweit für 59 Euro<br />
brutto zuzüglich 3,49 Euro für den Versand<br />
erhältlich. Zum Start wird der Spiprotector<br />
innerhalb von Berlin kostenfrei ausgeliefert.<br />
Die Bezahlung ist auch mit PayPal<br />
möglich.<br />
spiprotector@fronow.de<br />
TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
9
Neue<br />
Herausforderungen<br />
Neue Lösungen<br />
Die Corona-Krise hat das gesamte <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
hart getroffen. Umso mehr ist es uns ein Anliegen,<br />
mit technischen Lösungen die sichere Nutzung von<br />
<strong>Taxi</strong>dienstleistungen zu vereinfachen. Darum haben<br />
wir unsere App taxi.eu in kürzester Zeit an die neuen<br />
Anforderungen angepasst.<br />
Sicheres<br />
Fahren<br />
Mit dem neuen Fahrzeugmerkmal<br />
„Safe<strong>Taxi</strong>“ können Kunden ab<br />
jetzt auch <strong>Taxi</strong>s mit geeigneten<br />
Trennschutzwänden anfordern.<br />
Einfaches<br />
Bestellen<br />
Für eine Einkaufsfahrt gibt der<br />
Kunde einfach ein, was er sich liefern<br />
lassen möchte und der Auftrag kann<br />
ausgelöst werden.<br />
Kontaktloses<br />
Bezahlen<br />
Für sicheres bargeldloses Bezahlen<br />
können Kunden nun auch für<br />
Essenslieferungen Amazon Pay,<br />
Apple Pay oder PayPal nutzen.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-App<br />
Jetzt auch<br />
verfügbarbar<br />
in der Huawei<br />
AppGallery
ANBIETER<br />
Die unter anderem im Prototypenbau tätige Firma Kater-Planen<br />
aus Braunschweig vertreibt ein Schutz-Transparent mit dem<br />
Namen „drive-safe“, welches bereits über 2000-mal verbaut worden<br />
ist. Es besteht aus einer durchsichtigen PVC-Folie, die mit<br />
einer roten Randeinfassung versehen ist. Der Schutz wird mittels<br />
Flachexpanderbänder an den B-Säulen befestigt, deshalb können<br />
die Sitze auch weiterhin ohne Umbaumaßnahmen auf den jeweiligen<br />
Fahrer eingestellt werden. Derzeit ist ‚drive-safe‘ in drei<br />
Größen erhältlich. Die Ausführung ‚Limousine‘ passt bei der Mercedes-Benz<br />
E-Klasse, Mercedes-Benz C-Klasse, VW Passat etc. Die<br />
Ausführung ‚Kompakt‘ ist auf den Einsatz im VW Caddy, im VW<br />
Touran, in der Mercedes-Benz B-Klasse etc. ausgerichtet. Für Fahrzeuge<br />
wie den MB-Vito / VW T5/T6 ist die Ausführung ‚Großraum‘<br />
erhältlich. Sie kann auch ohne Probleme bei Fahrzeugen mit nur<br />
einer Schiebetür montiert werden. Speziell für die Großraumfahrzeuge<br />
hat Kater-Planen auch noch eine weitere Abtrennung zwischen<br />
den Sitzen in der ersten und zweiten Reihe mit ins Programm<br />
aufgenommen. Alle PVC-Schutztransparente sind schnell zu montieren.<br />
Für den Fall, dass ein Seitenairbag auslöst, verfügen die<br />
Schutztransparente über ‚Sollbruchstellen‘, Aufgrund der großen<br />
Stückzahlen, die das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits<br />
gefertigt hat, können die Schutzplanen mittlerweile zu einem<br />
Stückpreis von 50 Euro netto angeboten werden. Der bundesweite<br />
Versand schlägt mit 9,90 Euro zu Buche. Ab dem Kauf von zehn<br />
Exemplaren ist der Versand inklusive.<br />
info@kater-planen.de<br />
Die DKT Thielgen GmbH aus Lebach im Saarland hat<br />
<strong>Taxi</strong>-Schutzscheiben aus Polycarbonat ins Angebot aufgenommen.<br />
Die klaren Trennscheiben mit den Abmessungen<br />
113 x 50 cm sollen universell in vielen<br />
Fahrzeugen passen. Die Scheiben werden mittels Klettbänder<br />
fixiert und können jederzeit ohne Werkzeug<br />
montiert und demontiert werden. Ein Exemplar der<br />
Scheibe ist für 129 Euro netto<br />
zuzüglich Versand erhältlich.<br />
taxischutz@brd-dkt.de<br />
Das Unternehmen Werbepylon ist ursprünglich auf die Herstellung<br />
von Lichtwerbeanlagen spezialisiert. Jetzt hat Werbepylon<br />
auch eine <strong>Taxi</strong>-Trennwand aus 2–3 mm starkem, bruchfestem<br />
Polycarbonat entwickelt. Die Scheiben sind in vier verschiedenen<br />
Abmessungen erhältlich und sollen für die meisten Fahrzeuge<br />
passen. Vor Ort können auch Scheiben nach individuellen Abmessungen<br />
gefertigt werden. Die günstigste Ausführung ist ab 59 Euro<br />
netto erhältlich. Für den Versand wird pauschal 19 Euro verlangt.<br />
Geliefert wird in zwei bis drei Tagen. Für Kleinbusse, wie beispielsweise<br />
dem VW Crafter, kann eine Scheibe vor Ort angefertigt<br />
und montiert werden. Die Kosten liegen dann inkl. Aufmaß und<br />
Einbau bei 250 Euro. Bei mehreren gleichen Modellen ist ein Mengenrabatt<br />
möglich. info@werbepylon.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
Die medienkraftwerk GmbH bietet aktuell für die Mercedes-<br />
Benz E-Klasse einen Trennschutz aus bruchsicherem Polycarbonat<br />
an. Der Trennschutz wird mithilfe der mitgelieferten<br />
Klettbänder an den Kopfstützen<br />
befestigt und kann für 99 Euro netto<br />
zuzüglich Versandkosten bestellt werden.<br />
Weitere Modelle sind auf Anfrage möglich.<br />
info@medienkraftwerk.de<br />
TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
11
ANBIETER<br />
Die baden-württembergische Firma SIGNal Design bietet seine<br />
<strong>Taxi</strong>-Schutzwand in zwei verschiedenen Ausführungen an. Die<br />
Pkw-Version ist 1125 mm x 410 mm groß und besteht, je nach<br />
Verfügbarkeit, aus ca. 1 Millimeter dickem Polycarbonat. Die Transporter<br />
Ausführung unterscheidet sich in der Breite. Sie beträgt dann<br />
1380 Millimeter. Die Trennwände werden mit Kabelbindern an den<br />
Kopfstützen fixiert und können im SIGNal-Design-Online-Shop zum<br />
Preis ab 65 Euro netto bestellt werden. Interessant: SIGNal-Design<br />
bietet auch ein Trennscheiben-Paket für<br />
Fahrzeuge mit drei Sitzreihen an. Als<br />
Lieferzeit werden 5–7 Tage angegeben.<br />
Große Stückzahlen sind auch außerhalb<br />
des Shops abrufbar. johannes.<br />
kuebler@signal-design.de<br />
KOLLEGENHILFE<br />
Jens Marggraf aus Melsungen hat der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Redaktion<br />
einen Selbstmach-Vorschlag für einen Trennschutz im <strong>Taxi</strong><br />
vorgestellt. Hinter dem Ansatz steckt die Idee, durch Eigenleistung<br />
die Kosten möglichst gering zu halten. Speziell für<br />
die Mercedes-Benz E-Klasse W212 hat Marggraf in seinem<br />
Betrieb eine gut durchdachte Lösung umgesetzt. Der<br />
flexible Trennschutz besteht aus einer durchsichtigen Folie,<br />
welche vom Düsseldorfer Spezialisten EFD GmbH geliefert<br />
wurde, ein paar Ösen und Kabelbinder. Weiterhin wird zur<br />
Fixierung im Dachhimmel die originale Haltestange vom<br />
W212er Gepäcknetz verwendet. Sie kann bis auf eine kleine<br />
Naht, die aufgetrennt werden muss, ganz einfach demontiert<br />
werden und dient als Träger der Folie. Das eingesetzte<br />
Weich-PVC wird beispielsweise auch bei Streifenvorhängen<br />
in Kühlhäusern eingesetzt und verfügt über eine Materialstärke<br />
von 2 Millimetern. Beim Einkauf des Materials hat der<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer direkt in eine 20 Meter Rolle investiert,<br />
um nach und nach seine gesamte Fahrzeugflotte mit dem<br />
Hygienevorhang auszustatten. Die Kosten pro Exemplar<br />
belaufen sich auf ca. 20 Euro netto, variieren aber natürlich<br />
in Abhängigkeit von der eingekauften Materialmenge.<br />
Der Folienspezialist und Taxameterservice fft-Hamburg<br />
hat maßgeschneiderte Schutzfolien für Pkw und<br />
Busse ins Angebot aufgenommen. Die Folie aus 0,8 Millimeter<br />
starkem PET soll danke einer speziellen Falttechnik<br />
besonders flexibel genutzt werden<br />
können. Wie fft-Hamburg mitteilte, verfügen<br />
die Folien über eine Durchreiche für den Zahlungsverkehr.<br />
Für eine gängige Limousine ist<br />
die Schutzfolie ab 49,90 Euro zu bekommen.<br />
info@fft-hamburg.de<br />
Südlich von Berlin, in Königs Wusterhausen, bietet Drucken.Werben.Kanschur<br />
ein Covid-19-Paket an. Enthalten<br />
sind eine Trennscheibe aus Polycarbonat, zwei<br />
Aufkleber mit dem Hinweis auf die Trennscheibe und<br />
50 Infoflyer (DIN-A5). Das Paket ist inklusive Mehrwertsteuer<br />
für 149,95 Euro zu bekommen. Eine Montage ist<br />
nicht inbegriffen.<br />
angebot@drucken-werben-kanschur.de<br />
Auf Bonmedico, der Website der Bonstato GmbH, werden<br />
klare Trennscheiben für den <strong>Taxi</strong>einsatz angeboten.<br />
Die Scheiben sind aus dem Kunststoff PE (90 Prozent<br />
recycelter Kunststoff) gefertigt und werden mittels Kabelbinder<br />
an den Kopfstützen befestigt. Derzeit werden zwei<br />
verschiedene Varianten angeboten, die sich in der Höhe<br />
unterscheiden. Für Pkw werden Scheiben mit 38,5 Zentimetern<br />
Höhe empfohlen. Für Vans sind die Scheiben<br />
55 Zentimeter hoch. Die Scheiben sind ab 34,90 Euro<br />
bestellbar und werden versandkostenfrei geliefert.<br />
bestellung@bonmedico.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
䰀 漀 爀 攀 洀 䤀 瀀 猀 甀 洀<br />
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ANBIETER<br />
Das Autohaus Much aus Bad Tölz hat bereits frühzeitig die<br />
kommende Nachfrage gesehen und kann deshalb bereits jetzt für<br />
eine Vielzahl von Fahrzeugen eine Trennwand liefern. Für die<br />
gängigen <strong>Taxi</strong>-Modelle Mercedes W212 und W213 sowie Mercedes<br />
B-Klasse, Mercedes Vito (Baureihe 447), VW Touran, Sharan und<br />
Caddy wird eine Lösung aus Polycarbonat ab 139 Euro netto zuzüglich<br />
Porto und Verpackung angeboten. Die <strong>Taxi</strong>-Trennscheibe ist<br />
aus bruchsicherem Polycarbonat (gemäß BO Kraft § 25 Abs. 3<br />
zugelassen) gefertigt sowie beidseitig kratzfest beschichtet und<br />
formgefräst. Die Materialstärke beträgt 4 mm und die Kanten sind<br />
gefasst, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die Trennscheibe<br />
kann ganz einfach selbst mithilfe passgenauer Bohrungen im<br />
Fahrzeug montiert werden und bei Bedarf wieder rückstandslos<br />
entfernt werden.<br />
Außerdem bietet das Tölzer Unternehmen für den Mercedes Vito,<br />
Viano, Citan, Sprinter, die V-Klasse sowie den VW Caddy, T-5 und<br />
T-6 und Ford Transit eine Sicherheits-Trennwand mit Fenster an.<br />
Sie ist ab 690 Euro netto erhältlich und kann auf Wunsch fahrgastseitig<br />
mit Stoff bezogen werden. Die Trennwände verfügen<br />
über eine Durchreiche und können bundesweit innerhalb von zwei<br />
Tagen geliefert werden. Für den Einbau der großen Trennwand<br />
muss man maximal drei Stunden kalkulieren. Die Preise verstehen<br />
sich inklusive deutschlandweitem Versand. Mit dem Erwerb<br />
eines zulassungsfertigen <strong>Taxi</strong>fahrzeuges bis 30.1<strong>2.</strong><strong>2020</strong> erstattet<br />
das Autohaus Much je Fahrzeug / Trennscheibe (egal welche Ausführung)<br />
einen Betrag von 200 Euro.<br />
info@taxifahrzeuge.de<br />
Der Düsseldorfer <strong>Taxi</strong>betrieb <strong>Taxi</strong>-Goossens bietet aufgrund<br />
der hohen Nachfrage ebenfalls eine klare Trennscheibe aus Polycarbonat<br />
an. Wie das Unternehmen berichtet, werden die Scheiben<br />
trotz fehlender ABE von den lokalen Behörden toleriert, denn nur<br />
mit Trennscheibe kann ein Unternehmer seinem Fahrer gegenüber<br />
seiner Vorsorgepflicht und zugleich der Beförderungspflicht nachkommen.<br />
Die universelle Trennscheibe wird inklusive Befestigungsmaterial,<br />
Einbauanleitung und Hinweisschilder zum Preis<br />
von 52,94 Euro netto zuzüglich Versand angeboten. Die Bezahlung<br />
ist via PayPal möglich.<br />
info@goossens-taxi.de<br />
Die Firma Gerken Druck bietet für 199 Euro netto<br />
einen Trennschutz an. Die Corono genannte Abtrennung<br />
ist aus dem gleichen Material gefertigt, wie es im Segelund<br />
Lkw-Bereich Verwendung findet, und ist entsprechend<br />
flexibel. Corono unterscheidet sich von den bisher<br />
genannten Lösungen durch seine anders gedachte Befestigung.<br />
An jeweils zwei Punkten pro Seite wird eine<br />
Fiberglasstange befestigt, die dann die transparente und<br />
alkoholbeständige Folie spannt. In der Höhe der Mittelkonsole<br />
ist eine verschließbare Durchreiche<br />
platziert. Bislang ist Corono für den Volvo<br />
V90 und den Mercedes-Benz W213 erhältlich.<br />
Der Hersteller gibt ein Jahr Gewährleistung.<br />
Ein Versand soll möglich sein.<br />
info@gerken-druck.de<br />
Unter dem Label <strong>Taxi</strong>glas vertreibt die Düsseldorfer<br />
Apporo GmbH & Co. KG einen flexiblen Trennschutz<br />
aus 0,5 mm starkem PVC. Die Sicherheitsfolie soll uvstabil,<br />
einfach zu reinigen und desinfizierbar sein. Sie<br />
wird als spiegel- und blendfrei sowie äußerst hitzestabil<br />
beschrieben. Der rundum vernähte Trennschutz lässt<br />
sich ohne Werkzeug mittels Bandgurte schnell installieren<br />
und passt sich den Innenraumkonturen an. Die<br />
Befestigung erlaubt beispielsweise das Verschieben der<br />
Vordersitze. Die Folie schließt mit dem Dachhimmel ab<br />
und lässt sich rückstandsfrei wieder demontieren. Auf<br />
der Höhe der Mittelkonsole befindet sich eine Durchreiche.<br />
Zum Lieferumfang gehören das benötigte Befestigungsmaterial<br />
sowie ein Fach für Visitenkarten und ein<br />
paar Aufkleber, die auf den Trennschutz hinweisen. Die<br />
Sicherheitsfolie ist zum Preis von 179 Euro inklusive<br />
Steuer erhältlich und kann innerhalb von ein bis zwei<br />
Tagen geliefert werden. info@taxiglas.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
Die auf Rolliumbauten spezialisierte Firma MobiLTec hat ihr<br />
Angebot ebenfalls auf die Herstellung von Hygienewänden ausgeweitet.<br />
Derzeit sind für die Mercedes-Benz E-Klasse, den Ford<br />
Transit/Custom, den Ford Connect und Ford S-Max, sowie für den<br />
VW Caddy speziell angepasste Hygienewände aus Wabenplatten<br />
erhältlich. Der Preis inklusive Montage beträgt 150 Euro für Pkw<br />
und 200 Euro für Transporter. Das verbaute Sichtfenster ist aus<br />
einer starken Folie gefertigt. Auf Anfrage kann die Hygienewand<br />
auch für andere Fahrzeugmodelle angeboten werden.<br />
mobiltec@umbau-spezialist.de<br />
Die Mainlicht GmbH hat in Kooperation mit Christian<br />
Kehl Schutzscheiben aus Makrolon entwickelt. Die<br />
zweiteiligen Scheiben erlauben es weiterhin, die vorderen<br />
Sitze individuell zu verstellen. Der Trennschutz ist<br />
für alle Fahrzeugklassen ( z. B. Mercedes-Benz E-Klasse,<br />
Toyota Corolla und Audi A6) geeignet und kann ohne zu<br />
verkratzen mit Desinfektionsmittel gereinigt werden.<br />
Die Schutzscheiben kosten 99 Euro zzgl. Mehrwertsteuer<br />
und können versendet werden.<br />
info@main-licht.de<br />
SPIPROTECTOR<br />
Dekra: zugelassen<br />
keine Prüfung nach §21 StVZO erforderlich<br />
flexible Montage<br />
passend für alle Fahrzeugtypen<br />
59,- €*<br />
*inkl. MwSt.<br />
zzgl. Versand 3,49 €<br />
www.spiprotector.de
MobiTEC, der bekannte Umrüster von Inklusionstaxis aus Berkheim im Allgäu hat verschiedene<br />
Trennwand-Lösungen im Angebot. Eine aufwendige Ausführung mit Tüv-Segen<br />
kann vor Ort in Berkheim an jedes Fahrzeug angepasst werden. Die stabile Ausführung<br />
mit einer Scheibe aus Makrolon bietet zusätzlich Schutz gegen Vandalismus und ist ab<br />
650 Euro erhältlich. Die günstigeren, ebenfalls aus Makrolon gefertigten, klaren Scheiben<br />
sind für viele Fahrzeuge folgender Hersteller erhältlich: Renault, Nissan, Ford, Opel,<br />
Fiat, VW, Citroën, Mercedes-Benz. Die Trennscheiben werden, je nach Ausführung, mit<br />
den Kopfstützen verschraubt. Eine Montage vor Ort in Berkheim ist möglich. Der Preis<br />
für die Trennscheibe beträgt 145 Euro netto zuzüglich Versand.<br />
info@mobi-tec.de<br />
Das Online-Portal Druck-Held.de<br />
bietet gleich für mehrere Fahrzeugtypen<br />
einen Trennschutz an. Derzeit<br />
gibt es bereits entsprechende Modelle<br />
für die Mercedes-Benz E-Klasse<br />
W213, B-Klasse, V-Klasse / Vito und<br />
für den VW Touran. Der Trennschutz<br />
ist aus Polycarbonat gefertigt und<br />
wird für 69 Euro brutto zuzüglich Versand<br />
angeboten. Zudem wird auch ein<br />
universelles Modell angeboten. Dieses<br />
ist ca. 1150 mm x 420 mm groß und<br />
soll für Fahrzeuge geeignet sein, die<br />
über einen Kopfstützenabstand von<br />
60 bis 90 cm verfügen. Bei allen angebotenen<br />
Trennscheiben weist Druck-<br />
Held darauf hin, dass sie nicht der<br />
StVZO entsprechen und deswegen<br />
nicht offiziell für den Straßenverkehr<br />
zugelassen sind.<br />
office@yourprintdesign.de<br />
Wie uns der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Leser Michael Bacher aus Wiernsheim mitteilte, bietet die in<br />
Pforzheim ansässige Firma Neon-Nagel GmbH <strong>Taxi</strong>-Trennwände wahlweise aus<br />
Polycarbonat oder aus durchsichtigem Acrylglas an. Die Trennwände werden auf Kundenwunsch<br />
individuell angefertigt. Herr Bacher hat uns freundlicherweise Fotos<br />
geschickt, wie die Trennwand in einer Mercedes-Benz E-Klasse und in einem Mercedes-<br />
Benz Vito aussehen. werbung@neon-nagel.de<br />
Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen<br />
<strong>Taxi</strong> Butler ist ursprünglich für<br />
die <strong>Taxi</strong>-Bestellung auf Knopfdruck<br />
bekannt. Jetzt wurden auch zwei verschiedene<br />
Trennwandlösungen ins Portfolio aufgenommen.<br />
Unter dem Namen Driver<br />
Bubble bietet <strong>Taxi</strong> Butler das Modell „Flex“<br />
aus PVC-Folie für 39,90 Euro an. Die Folie<br />
wird mittels Spanngurte an den Haltegriffen<br />
oder, falls keine vorhanden sind, an den<br />
beiden B-Säulen befestigt. Der Trennschutz<br />
hat die Abmessungen 139 x 101 Zentimeter<br />
und kann gegebenenfalls unproblematisch<br />
umgefaltet oder an den Seitenrändern zugeschnitten<br />
werden. Die feste Version „Shield“<br />
hingegen ist aus schlagfestem Polycarbonat<br />
gefertigt und ab 79,90 Euro erhältlich. Bei<br />
der Abnahme mehrerer Driver Bubbles<br />
wird Mengenrabatt gewährt.<br />
peter.moen@taxibutler.com<br />
Die Firma Profi Werbetechnik<br />
GmbH bietet einen Trennschutz aus<br />
bruch- und schlagfestem Polycarbonat<br />
an. Die transparente Scheibe wird<br />
dem jeweiligen Fahrzeug angepasst,<br />
ist abwischbar und kann desinfiziert<br />
werden. Der Trennschutz wird mit<br />
Kabelbindern an den Kopfstützen<br />
befestigt und ist für 80 Euro zuzüglich<br />
9,90 Versand bestellbar.<br />
info@profi-werbetechnik.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
ANBIETER<br />
Die Firma Dornhöfer Automation<br />
& Haustechnik<br />
bietet ab sofort Corona-Hygieneschutzscheiben<br />
für das <strong>Taxi</strong><br />
an. Die Scheiben bestehen aus<br />
6 Millimeter dickem Makrolon,<br />
einem schlagfesten Polycarbonat, und werden an den<br />
Kopfstützen befestigt. Wie das Unternehmen bestätigt, soll<br />
die Montage schnell und einfach sein. Die Preise starten<br />
bei 65 Euro netto. Ab einer Abnahme von zehn Scheiben<br />
bietet das Unternehmen einen gestaffelten Mengenrabatt<br />
mit deutlich günstigeren Preisen an.<br />
metalltechnik@dornhoefer.de<br />
Unser <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Kollege Simi hat sich bei dem Berliner Lkw-<br />
Planen-Hersteller Leheplan am Buckower Damm 30, 12349 Berlin,<br />
nach Muster eine feste, aber dennoch flexible Abtrennung<br />
anfertigen lassen. Befestigt wird die transparente Folie über Ösen<br />
und mithilfe von Kabelbindern. Kostenpunkt für die flexible Folie<br />
ist 29,75 Euro brutto (z. B. Toyota Prius+). Die flexiblen Abtrennungen<br />
werden sofort nach Muster gefertigt.<br />
info@leheplan.de<br />
In Baden-Württemberg hat das Unternehmen<br />
<strong>Taxi</strong> Schoch eine Trennwand aus<br />
Polycarbonat entwickelt. Die 3 mm starke<br />
Trennscheibe wird mit Kabelbindern über<br />
Doppelreihen-Bohrungen an den Kopfstützen<br />
fixiert. Eigenen Angaben zufolge sind<br />
deutschlandweit bereits über 700 <strong>Taxi</strong>s mit<br />
dem Trennschutz aus Fellbach ausgestattet<br />
worden. Die Scheibe wird für 129,90 Euro<br />
brutto inklusive bundesweitem Versand<br />
mit einem Datenblatt, das als Nachweis für<br />
den Tüv dienen soll, angeboten.<br />
taxischoch@gmail.com<br />
Der Scheiben-Doktor Offenbach<br />
(Sprendlinger Landstraße<br />
180) hat mittlerweile über<br />
300 <strong>Taxi</strong>s im gesamten Rhein-<br />
Main-Gebiet mit einer Trennscheibe<br />
ausgerüstet. Sie ist aus<br />
bruchfestem Polycarbonat<br />
(Ma krolon) gefertigt. Der Hygieneschutz<br />
wird mit Kabelbindern<br />
an den Kopfstützen befestigt und<br />
ist ab rund 70 Euro zu bekommen.<br />
michael.axt@<br />
scheibendoktor.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
BEGRIFF »SPUCKSCHUTZ« KANN TEUER WERDEN<br />
Aktuell sind viele Begriffe für die Abtrennungen zwischen<br />
Fahrer und Fahrgast im Umlauf, einer jedoch sollte nicht<br />
unbedacht Verwendung finden, denn der „Spuckschutz®“<br />
ist eine vom oberösterreichische Unternehmen Gyrcizka KG<br />
eingetragene Marke. In Österreich ist das bereits seit 2002<br />
der Fall und seit 2013 ist der Spuckschutz® auch für Deutschland<br />
als Unionsmarke eingetragen und darf demzufolge nicht<br />
mehr ohne Beachtung der Markenrechte Verwendung finden.<br />
Darüber haben mit (berechtigter) Empörung bereits diverse<br />
Medien und Fernsehsender, unter anderem das ZDF in „Hallo<br />
Deutschland“ berichtet. Es ist damit zu rechnen, dass genau<br />
darauf geschaut wird, ob der Markenname verbotenerweise<br />
von Wettbewerbern vermarktet wird. Wir können uns deshalb<br />
nur dem Tipp der Medienkollegen anschließen und allen<br />
Unternehmen raten, bei der Bewerbung Ihres Trennschutzes<br />
auf die Verwendung des Markennamens Spuckschutz® zu<br />
verzichten. Glücklicherweise ist die Liste der möglichen Alternativen<br />
recht lang: Trennschutz, Trennwand, Hygieneschutz,<br />
Hygienevorhang, Niesschutz, Schutzscheibe, Virenschutz,<br />
Hustschutz etc.<br />
sg<br />
TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
17
ANBIETER<br />
Die Atelier Damböck Messebau GmbH hat ihr<br />
Angebot um eine zweiteilige <strong>Taxi</strong>-Trennwand aufgestockt.<br />
Sie ist aus Polycarbonat gefertigt und wird mit<br />
einer aus Holz gefertigten Halterung an den Kopfstützen<br />
fixiert. Durch den zweiteiligen, überlappenden Aufbau<br />
sollen die vorderen Sitze bis zu einem gewissen Grad<br />
verstellbar sein. Die Trennscheiben werden für 129 Euro<br />
netto zuzüglich Versand angeboten. Eine Abholung in<br />
Neufinsing ist ebenfalls möglich. Gegen Aufpreis bietet<br />
Atelier Damböck die Möglichkeit der individuellen<br />
Beschriftung an.<br />
atelier@damboeck.de<br />
Das süddeutsche Unternehmen KM foliographics GmbH &<br />
Co. KG bietet einen Trennschutz aus Polycarbonat an. Die Scheibe<br />
mit dem Namen SAFETY2DRIVE ist klar, transparent und<br />
Brandschutz-zertifiziert und kostet ca. 60 Euro netto. Befestigt<br />
wird sie mittels Kabelbinder an den Kopfstützen. Entsprechende<br />
Löcher bohrt der Kunde selbst. Die Trennscheibe mit den Abmessungen<br />
1350,2 mal 662,8 mm soll in den gängigsten <strong>Taxi</strong>modellen<br />
wie Mercedes-Benz E-Klasse und VW Touran verbaut werden können,<br />
verfügt aber aktuell über keine ABE. Sonderanfertigungen<br />
sind nach Absprache möglich. Auf Wunsch können die Scheiben<br />
wahlweise einseitig mit einer antimikrobiellen Folie beschichtet<br />
werden. anfrage@km-f.de<br />
In Hamburg bietet der Funk-<br />
Service <strong>Taxi</strong>-Point Trennscheiben<br />
aus 1 mm starker<br />
PET-Folie an. Sie kann mit<br />
handelsüblichen Fensterputzmitteln<br />
gereinigt werden und ist flexibel. Die Preise<br />
für die Trennwand inklusive Montage beginnen bei<br />
85 Euro brutto. moin@taxipoint-hamburg.de<br />
Das Unternehmen J.D.Geck GmbH aus Altena bietet<br />
eine Trennwand aus 1,5 mm PET G glasklar an. Sie hat<br />
die Abmessungen 1321mm x 450mm x 1,5mm und wird<br />
über die Schlitze in der Scheibe mithilfe von vier Klettschlaufen<br />
an den Kopfstützen fixiert. Die extra langen<br />
Klettschlaufen ermöglichen einen universellen Einsatz<br />
für alle gängigen Sitzabstände. Die Scheibe wird für<br />
50 Euro netto zzgl. Versand angeboten.<br />
daniela.makala@geck.de<br />
BRODIT STELLT DIE VERBINDUNG HER<br />
Viele der hier vorgestellten festen Trennwände werden an<br />
den Kopfstützen der Fahrzeuge befestigt. Mal mit Kabelbindern,<br />
mit Klettverschlüssen oder mit einer Klemmvorrichtung.<br />
Der Hersteller Brodit, unter anderem bekannt durch seine<br />
fahrzeugspezifischen Handy- und Tablethalterungen, bietet<br />
für nahezu jedes Fahrzeug Kopfstützen-Halterungen an, die<br />
sich als Träger für eine feste Trennwand eignen könnten. Die<br />
Halterungen gelten als Zuladung und fallen deshalb nicht<br />
unter §19 der StVZO. Trotzdem sind die Halterungen teilweise<br />
von unabhängigen Prüfunternehmen wie der Dekra getestet<br />
worden. Die Fotos zeigen den Grundhalter und Trennscheiben,<br />
wie sie in Schweden verbaut werden. info@brodit.de<br />
FOTOS: Hersteller<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!<br />
18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
TRENNSCHUTZ IN SERIE<br />
TRENNSCHUTZ IN SERIE<br />
Bei dem auch in Deutschland erhältlichen London <strong>Taxi</strong> ist traditionell eine<br />
Trennwand verbaut. Der Konflikt zwischen Gesundheits- und Unfallschutz ist hier<br />
also bereits gelöst. Der E-Antrieb wird jetzt auch gefördert.<br />
Eine Trennwand gehört genauso zum London <strong>Taxi</strong> wie sein<br />
klassisches Design.<br />
Wollen die Gäste bar bezahlen, kann der direkte Kontakt dank der<br />
Geldschale vermieden werden.<br />
Das Bundesamt für Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat das<br />
elektrisch betriebene <strong>Taxi</strong>, dessen<br />
Raumkonzept und Design am klassischen<br />
Londoner Black Cab angelehnt ist,<br />
mittlerweile als Plug-in-Hybrid eingestuft.<br />
Der Kauf eines Neuwagens wird deshalb<br />
mit bis zu 3.750 Euro gefördert. Gerade<br />
zur Zeit der Corona-Pandemie punktet der<br />
Brite mit seiner umfangreichen Standardausstattung.<br />
Beispielsweise verfügt der TX,<br />
so lautet die offizielle Typenbezeichnung<br />
des London <strong>Taxi</strong>s, serienmäßig über eine<br />
Trennscheibe. Sie schützt nicht nur vor<br />
Überfällen, sondern dient auch als Hygieneschutz.<br />
Die transparente Scheibe baut ab<br />
der halben Fahrzeughöhe auf einer festen<br />
Abtrennung auf und ist massiv ausgeführt.<br />
Für die einfache Kommunikation zwischen<br />
dem Fahrer und den Fahrgästen steht<br />
eine Gegensprechanlage zur Verfügung,<br />
die auf Wunsch für Fahrgäste mit Hörgerät<br />
einen Extra-Service bietet, indem dieses<br />
über eine sogenannte T-Spule verbunden<br />
werden kann. Der Inklusionsgedanke wird<br />
aber noch weitergeführt, denn der TX kann<br />
auch Menschen in Rollstühlen befördern.<br />
Der Zugang erfolgt über eine Rollstuhlrampe,<br />
die auch zu einer Trittstufe umfunktioniert<br />
werden kann. Ein Schwenksitz ist<br />
ebenfalls mit an Bord.<br />
INKLUSIONSTAXI AB WERK<br />
Diese Ausstattung eröffnet dem TX-Besitzer<br />
auch noch weitere Türen, beispielsweise zu<br />
regionalen Förderungen, die den Einsatz<br />
von Inklusionstaxis finanziell unterstützen.<br />
In Berlin ist das beispielsweise mit<br />
dem Programm „Wirtschaftsnahe<br />
Elektromobilität“ (WELMO)<br />
möglich, welches Berliner<br />
TX-Besitzer auf weitere<br />
4.000 Euro<br />
Zuschuss hoffen<br />
lässt. Ein Antrag kann beim IBB Business<br />
Team GmbH Berlin gestellt werden.<br />
Regional, speziell in Süddeutschland, laufen<br />
Förderprogramme, welche die Umrüstung<br />
von <strong>Taxi</strong>s hin zum Inklusionstaxi<br />
fördern. Ob und wie die Programme den<br />
Kauf eines TX fördern, der ja ab Werk<br />
komplett ausgestattet ist, muss individuell<br />
abgefragt werden.<br />
Mit Blick auf das Corona-Virus spricht<br />
noch mehr für den TX. Das in der Nähe von<br />
Birmingham gefertigte <strong>Taxi</strong> kann auch optional<br />
mit einer kontaktlosen Bezahlfunktion<br />
geordert werden. Will der Kunde bar bezahlen,<br />
kann das Geld mittels einer Geldschale,<br />
die in der Trennwand integriert ist, übergeben<br />
werden. Aus der Sicht des Fahrers<br />
ist auch die Abwesenheit des Beifahrersitzes<br />
zu begrüßen, denn beim London <strong>Taxi</strong><br />
ist dort klassischerweise der Platz für das<br />
Gepäck vorgesehen. Der Fahrgast muss also<br />
nie dazu aufgefordert werden, auf den hinteren<br />
Sitzen Platz zu nehmen.<br />
Das neu errichtete LEVC-Werk in der<br />
Nähe von Coventry musste natürlich<br />
auch auf Covid-19 reagieren und hat die<br />
für Ostern geplante einwöchige Produktionsunterbrechung<br />
ausgeweitet. Wie das<br />
Frankfurter LEVC-Vertriebsbüro, welches<br />
erst kürzlich personell aufgestockt wurde,<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> mitteilte, sind allerdings<br />
Lagerfahrzeuge verfügbar. Wenn die<br />
Produktion am 8. Juni wie geplant wieder<br />
angelaufen ist, können auch kurzfristig<br />
nach Kundenwunsch ausgestattete Fahrzeuge<br />
ausgeliefert werden. <br />
sg<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, LEVC<br />
20 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
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TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong>
UNFALLSCHUTZ<br />
DER UNFALLSCHUTZ<br />
KOSTET (ZU) VIEL ZEIT<br />
Eigentlich sollen die <strong>Taxi</strong>-Trennwände nur vor der Ansteckung mit<br />
dem Corona-Virus schützen. Die technischen Überwachungsvereine<br />
haben jedoch eine ziemlich konkrete Idee davon, welche Tests die<br />
Trennvorrichtungen absolviert haben müssen.<br />
In einem mehrseitigen Anforderungskatalog haben sich beispielsweise<br />
der TÜV Rheinland und der TÜV Süd mit den<br />
Trennscheiben in <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen auseinandergesetzt.<br />
Per Definition unterscheiden die beiden Prüforganisationen dabei<br />
nach der Art und Weise der Befestigung der Trenneinrichtung. Ob<br />
das verwendete Material flexibel oder fest ist, spielt dabei zunächst<br />
keine Rolle.<br />
Wichtig ist, dass der TÜV einen großen Unterschied macht, ob<br />
die Trenneinrichtung fest verbaut ist, sprich nur mit Werkzeug<br />
entfernt werden kann, oder ob sie mittels einer Schnellfixierung<br />
befestigt wird. Letztere kann bei einer vorübergehenden Nutzung<br />
als Trenneinrichtung aus „juristischen Gründen als ,Mitführen<br />
von Ladung‘ eingestuft werden. Was – und das ist der wichtige<br />
Punkt – nicht zum Erlöschen der Betriebserlaubnis nach § 19 (2)<br />
StVZO führen soll. Als Beispiele einer Schnellfixierung werden<br />
konkret Saugnäpfe oder Klemmvorrichtungen genannt.<br />
Trotzdem stellt der TÜV fest, dass auch die vorübergehende<br />
Nutzung einer Trennvorrichtung grundsätzlich ein Gefährdungspotenzial<br />
mit sich bringe, und das sei identisch mit dem Gefährdungspotenzial<br />
einer fest verbauten Trennwand. Um nur einen<br />
von vielen Punkten beispielhaft zu nennen: Bereits bei einer eingeschränkten<br />
Nutzbarkeit des Beifahrersitzes geht der TÜV von<br />
einer Gefährdung aus. Will man also eine Trennwand fest im Fahrzeug<br />
fixieren, dann müsste ein Gutachten zur Erlangung der<br />
Betriebserlaubnis durchgeführt werden. Dabei würde das Augenmerk<br />
unter anderem auf die Eigenschaften der verwendeten Materialien<br />
gerichtet, aber auch die Interaktion der Trennwand mit<br />
dem Airbag-System müsste mittels einer Auslöseprüfung untersucht<br />
werden. Geht es nach dem TÜV, sollte auch das Unfallverhalten<br />
mittels eines Schlittentests nachgewiesen werden. Für ein<br />
komplettes Gutachten müsste zusätzlich noch eine Vielzahl von<br />
Prüfpunkten abgearbeitet werden.<br />
Mobitec bietet als einer von wenigen Trennschutz-Anbietern eine<br />
Lösung an, die vom TÜV abgesegnet ist.<br />
Kann für Festeinbauten die Gefährdung von Insassen auf<br />
bestimmten Sitzplätzen nicht ausgeschlossen werden, dann ist<br />
das aber auch noch kein Ausschlusskriterium. Im Zweifel solle<br />
dann der Nachweis geführt werden, dass diese Sitzplätze nicht<br />
mehr benutzt werden können. Kann kein Nachweis geliefert werden,<br />
dann gibt es die Option, den entsprechenden Sitzplatz aus<br />
den Fahrzeugpapieren auszutragen.<br />
Fazit: <strong>Taxi</strong>-Trennvorrichtungen müssen nicht grundsätzlich<br />
zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Wichtig ist die Unterscheidung<br />
zwischen Festeinbauten und der vorübergehenden Nutzung<br />
mit Schnellfixierungen. Zudem kann ein <strong>Taxi</strong>-Trennschutz<br />
auch eintragungsfähig sein. Eine TÜV-sichere Zertifizierung wird<br />
allerdings ein länger andauernder Prozess sein. <br />
sg<br />
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gebrauchten Taxen und Mietwagen<br />
<strong>Taxi</strong>-/Kleinbus-Trennwände<br />
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22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
UNFALLSCHUTZ<br />
DIE TIPPS DER<br />
BG VERKEHR<br />
Als für den Verkehrssektor und damit<br />
auch für <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen<br />
zuständige Berufsgenossenschaft hat<br />
auch die BG Verkehr ihre Einschätzung<br />
zu den in <strong>Taxi</strong>s eingesetzten<br />
Schutzsystemen abgegeben.<br />
Scheiben aus hartem Material wie Kunststoff oder Glas sollten stoßund<br />
splitterfest sein, rät die BG Verkehr.<br />
Auf der BG Verkehr-Homepage<br />
haben Präventionsexperten und<br />
Arbeitsmediziner branchenspezifische<br />
Empfehlungen zum Infektionsschutz<br />
zusammengestellt, die den Arbeitsschutzstandard<br />
des Bundesministeriums für<br />
Arbeit und Soziales für das Verkehrsgewerbe<br />
konkretisieren. Dabei werden unter dem<br />
Stichwort <strong>Taxi</strong> auch Fragen zu den Trennschutz-Lösungen<br />
beantwortet, die aktuell<br />
bei immer mehr <strong>Taxi</strong>s zum Einsatz kommen.<br />
Laut einer Erhebung durch <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> sind<br />
BITTE ANSCHNALLEN<br />
Was eigentlich bei jeder Beförderung<br />
selbstverständlich ist,<br />
sollte in <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz ganz<br />
besonders hervorgehoben werden:<br />
Sowohl durch einen Aufkleber als<br />
auch mündlich vor Beginn jeder<br />
Fahrt sollte man die Fahrgäste<br />
explizit auf die Anschnallpflicht<br />
hinweisen. Wenn man dann auch<br />
darauf achtet, dass beim Einbau<br />
die Kanten abgerundet und nicht<br />
scharfkantig sind, wäre das Verletzungsrisiko<br />
deutlich reduziert.<br />
in Deutschland bereits knapp 3.000 <strong>Taxi</strong>s<br />
entsprechend umgerüstet (Stand Anfang<br />
Mai). Dabei kommen sowohl Schutzscheiben<br />
als auch Folien zum Einsatz.<br />
Laut BG Verkehr bietet keine der beiden<br />
Varianten einen verlässlichen Schutz,<br />
sie reduzieren allerdings das Risiko einer<br />
Tröpfcheninfektion, weshalb sie grundsätzlich<br />
zu empfehlen seien. Beim Einbau<br />
nennt die BG Verkehr vier Punkte, auf die<br />
man achten sollte. Dazu zählt erstens eine<br />
Klärung, ob die Lösung gemäß Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
(StVZO) zulässig<br />
ist. Auskunft darüber könnten sowohl<br />
die Zulassungsstellen als auch die Prüfstellen<br />
zugelassener Prüforganisationen<br />
geben.<br />
KEINE SCHARFEN KANTEN<br />
Zweitens sollten Scheiben aus hartem Material<br />
wie Kunststoff oder Glas stoß- und splitterfest<br />
sein. Die BG Verkehr schreibt dazu<br />
wörtlich: „Scheiben aus Sicherheitsglas<br />
oder glasähnliche Kunststoffe brauchen<br />
eine Bauartgenehmigung nach UNECE 43<br />
oder (national) nach Paragraf 22a StVZO.“<br />
Drittens seien bei der Verankerung nur<br />
solche Lösungen zu empfehlen, „durch die<br />
beim Bremsen oder bei einem Aufprall<br />
keine zusätzliche Gefahr durch schlechte<br />
Verankerung, scharfkantige oder vorstehende<br />
Teile etc. entsteht. Befestigungen,<br />
die eine feste Verschraubung mit der Karosserie<br />
beinhalten, sollten durch einen Kfz-<br />
Fachbetrieb eingebaut werden.“<br />
Als vierten Punkt weist die BG Verkehr<br />
auf die Wirkung der Airbags hin. Diese<br />
dürfe durch den Einbau nicht beeinträchtigt<br />
werden.<br />
Auch hinsichtlich der Reinigung der<br />
Scheiben oder Schutzfolien gibt es von der<br />
BG Verkehr Tipps. „Damit sich keine Viren<br />
auf den Scheiben oder Folien ansammeln,<br />
sollten die Fahrer oder die Fahrerinnen<br />
diese möglichst mehrmals am Tag reinigen.“<br />
Dabei sei eine gründliche Reinigung<br />
mit fettlösenden Haushaltsreinigern und<br />
Einmaltüchern zu empfehlen. Alternativ<br />
könne man auch chemische Desinfektionsmittel<br />
nutzen, wobei die BG Verkehr<br />
ausdrücklich darauf hinweist, dass diese<br />
keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber den<br />
erstgenannten Reinigungsmitteln haben.<br />
Außer man verwendet Desinfektionsmittel<br />
„mit nachgewiesener Wirksamkeit mit<br />
dem Wirkungsbereich ,begrenzt viruzid‘<br />
(wirksam gegen behüllte Viren), ,begrenzt<br />
viruzid PLUS‘ oder ,viruzid‘.“ jh<br />
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und bleiben Sie gesund!<br />
TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
23
DEUTSCHLAND RÜSTET UM<br />
»EIN TAXI MIT<br />
TRENNSCHUTZ, BITTE«<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe und Zentralen aus ganz Deutschland melden seit Ostern an die<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion die Anzahl ihrer <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen, die sie mittlerweile<br />
mit einer Trennschutz-Vorrichtung ausgestattet haben. Wir haben sie nach<br />
Postleitzahlen sortiert.<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 0<br />
01067 – 01705 <strong>Taxi</strong>zentrale Dresden,<br />
T: 0351 / 211 211; www.taxi-dresden.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
06484 Quedlinburg: <strong>Taxi</strong>betrieb<br />
Bettermann, T: 08000 / 702525,<br />
www.taxibettermann.de<br />
09456 Annaberg-Buchholz, AutoRuf<br />
Annaberg, T: 03733 / 6 22 500,<br />
www.taxi-annaberg.de<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 1<br />
10115 – 14193 Berlin: <strong>Taxi</strong> Berlin,<br />
T: 030 / 20 20 20, www.taxi-berlin.de,<br />
App: taxi.eu<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe mit Trennschutz, die sich<br />
über <strong>Taxi</strong> Berlin vermitteln lassen: Fischer,<br />
Sven Prade, Metrocab <strong>Taxi</strong>- und Handels-<br />
GmbH, H. Simsek, Claudia Jensen, Wolfgang<br />
Slipek, Hanifi Karakus, Thomas Dahl,<br />
Mustafa Orcan, Va Piano taxi, Boto Töpfer<br />
12529 Schönefeld: Jacqueline Hackermann-Richter,<br />
T: 0171 / 47 19 812<br />
14059 Berlin: <strong>Taxi</strong>betrieb Ralf Titzmann,<br />
T: 0171 / 79 21 400 (OF)<br />
15711 Königs Wusterhausen, <strong>Taxi</strong> Konski,<br />
T: 03375 / 293371<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 2<br />
20095 – 22769 <strong>Taxi</strong>zentralen Hamburg<br />
Hansataxi, T: 040 / 211 211,<br />
www.taxi211211.de, App: taxi.eu;<br />
<strong>Taxi</strong> Hamburg, T: 040 / 66 66 66,<br />
www.taxihamburg.de, App: taxi.eu<br />
„DAS TAXI“, T: 040 / 22 11 22,<br />
www.das-taxi.de, App: taxi.eu<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe mit Trennschutz, die sich<br />
über eine der Hamburger Zentralen<br />
vermitteln lassen: Prösch, Ingrid Seele<br />
22293 Hamburg: <strong>Taxi</strong> Alstertal,<br />
T: 040 / 600 30 40, www.taxialstertal.de;<br />
App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
22850 Norderstedt: Autoruf Norderstedt<br />
Roland Klee, T: 040 / 52 41 088<br />
www.taxi-norderstedt.de, App: taxi.de<br />
22851 Norderstedt: Topp-<strong>Taxi</strong>,<br />
T: 040 / 30 85 20 20, www.topp-taxi.de<br />
24103 bis 24159 Kiel: Kieler Funk-<strong>Taxi</strong>-<br />
Zen trale, T: 0431 / 68 01 01, www.taxikiel.de<br />
24113 Kiel: Mare <strong>Taxi</strong> Kiel GmbH,<br />
T: 0431 / 77070, www.maretaxikiel.de<br />
24340 Eckernförde: <strong>Taxi</strong>ruf Ottenberg,<br />
T: 04351 / 5000, www.taxiottenberg.de<br />
24768 Rendsburg: <strong>Taxi</strong> Bogalski,<br />
T: 04331 / 22033, www.taxi-bogalski.de<br />
24803 Erfde: <strong>Taxi</strong> Rehder, T: 04333 / 377<br />
24855 Jübek: <strong>Taxi</strong> Sierks, T: 04625 / 73 37,<br />
www.taxi-sierks.de<br />
24963 Tarp: <strong>Taxi</strong> Sierks,<br />
T: 04638 / 89 97 533, www.taxi-sierks.de<br />
25337 Elmshorn: Minicar Nord<br />
Personen beförderung, T: 04121 / 750 642,<br />
www.minicar-nord.de<br />
25980 Sylt: Miet.Micha,<br />
T: 04651 / 83 20 632, www.mietmicha.de<br />
26122 Oldenburg: Acht-Elf-Elf Das <strong>Taxi</strong><br />
GmbH, T: 0441 / 811 11,<br />
www.81111.taxi, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
26382 Wilhelmshaven: Taxen Zaage,<br />
T: 04421 / 44450, www.taxenzaage.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
26409 Wittmund: DAKO <strong>Taxi</strong> und<br />
Mietwagen GmbH, T: 04462 / 4066<br />
28195 bis 28777 Bremen: <strong>Taxi</strong>-Ruf Bremen,<br />
T: 0421 / 14014, www.taxi-ruf-bremen.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland.<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 3<br />
30159 – 30657: <strong>Taxi</strong>zentrale Hannover<br />
Hallo <strong>Taxi</strong> 3811, T: 0511 / 3811;<br />
www.taxi-hannover.de, App: Cab4me,<br />
Besonderheit: An die angeschlossenen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer und deren Fahrer<br />
wurden 6.100 OP-Masken verteilt. davon<br />
1.100 nach dem FFP2-Maskenstandard.<br />
30163 Hannover: Leine Taxen,<br />
Telefon siehe Hallo <strong>Taxi</strong>3811<br />
30823 Garbsen: Taxengemeinschaft<br />
Bittner, T: 05131 / 22 22,<br />
www.taxengemeinschaft.de, App: taxi.de<br />
30853 Langenhagen: <strong>Taxi</strong>betrieb Gieseke,<br />
T: 0163 / 640 72 32<br />
30926 Seelze: Taxengemeinschaft Bittner,<br />
T: 05137 / 22 22,<br />
www.taxengemeinschaft.de, App: taxi.de<br />
31134 – 31141 <strong>Taxi</strong>zentrale Hildesheim,<br />
T: 05121 / 555 55, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
31139 Hildesheim: <strong>Taxi</strong> Danielzik,<br />
T: 05121 / 999 51 55 oder<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale Hildesheim<br />
31141 Hildesheim: Mende Taxen,<br />
T: 05121 / 20 69 55, www.mende-taxen.de<br />
31167 Bockenem: Funk-Autoruf Schneider,<br />
T: 05067 / 20 20<br />
31515 Wunstorf: Taxengemeinschaft<br />
Bittner, T: 05031 / 22 22,<br />
www.taxengemeinschaft.de, App: taxi.de<br />
31535 Neustadt am Rbge.: Taxengemeinschaft<br />
Bittner, T: 05032 / 44 33,<br />
www.taxengemeinschaft.de, App: taxi.de<br />
31812 Bad Pyrmont: Pyrmonter<br />
Taxenzentrale e. V., T: 05281 / 24 24,<br />
www.taxipyrmont.de<br />
33330 Gütersloh: City <strong>Taxi</strong> E. Pischke UG,<br />
T: 05241 / 347 11, www.taxi-pischke.de<br />
35444 Biebertal: City-<strong>Taxi</strong> bzw. Minicar<br />
Biebertal, T: 06409 / 808 40 00<br />
37327 Leinefelde: <strong>Taxi</strong> Fischer KG,<br />
T: 03605 / 50 19 69, www.taxi-eichsfeld.de<br />
37574 Einbeck: Uta Konstantianos,<br />
T: 05561 / 13 13,<br />
www.taxi-konstantin-einbeck.de;<br />
37581 Bad Gandersheim, <strong>Taxi</strong><br />
Rosenthal, T: 05382 / 2544, www.taxibad-<br />
gandersheim.de, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
38100 – 38126 <strong>Taxi</strong>zentralen Braunschweig:<br />
<strong>Taxi</strong>-Ruf Braunschweig GmbH,<br />
T: 0531 / 66 66 66, www.taxibraunschweig.de;<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland,<br />
Braunschweiger Taxenzentrale GmbH &<br />
Co. KG, T: 0531 / 555 55, www.taxi-5991.de<br />
38518 Gifhorn: <strong>Taxi</strong> Hoffmann,<br />
T: 05371 / 123 33, www.taxi-hoffmann.com,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Hoffmann<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 4<br />
40210 – 40721 Düsseldorf:<br />
<strong>Taxi</strong>-Düsseldorf eG, T: 0211 / 333 33 oder<br />
T: 0211 / 999 99, www.taxi-duesseldorf.com,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Düsseldorf<br />
Rhein-<strong>Taxi</strong>, T: 0211 / 21 21 21,<br />
www.rhein-taxi.de, App: taxi.eu<br />
41238 Mönchengladbach: <strong>Taxi</strong>betrieb<br />
A. Faller, T: 02166 / 18 55 55<br />
41352 Korschenbroich: <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Korschenbroich, T: 02161 / 67 00 00,<br />
www.taxi-korschenbroich.de<br />
41466 Neuss: Limousinenservice & Personenbeförderung<br />
Lesmeister,<br />
T: 02131 / 133 80 80<br />
41540 Dormagen: <strong>Taxi</strong> Surmann GmbH,<br />
T: 02133 / 4 44 44<br />
41564 Kaarst: Funktaxi Hoesen,<br />
T: 0172 / 266 55 99<br />
41564 Kaarst: <strong>Taxi</strong> Holzbüttgen,<br />
T: 02131 / 606 99 99<br />
24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
DEUTSCHLAND RÜSTET UM<br />
42103 – 42399: <strong>Taxi</strong>-Zentrale Wuppertal,<br />
T: 0202 / 27 54 54,<br />
www.taxi-wuppertal.de; App: taxi.eu<br />
42349 Wuppertal: Gregor Fischer,<br />
T: 0202 4087120 oder bei <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Wuppertal; www.taxifischer.de<br />
44135 – 44388 Dortmund: <strong>Taxi</strong> Dortmund<br />
eG, T: 0231 / 14 44 44, www.taxi-dortmund.de;<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
44143 Dortmund: Helmut Betz<br />
Dienstleistungen oHG,<br />
T: 0231 / 51 15 03, www.helmutbetz.de<br />
44287 Dortmund: <strong>Taxi</strong> Martina Schepers,<br />
T: 0231 / 44 10 10,<br />
www.taxi-martina-schepers.de<br />
45478 Mülheim an der Ruhr:<br />
Auto Stephany GmbH, T: 0208 / 52 222,<br />
www.auto-stephany.de<br />
45966 Gladbeck: <strong>Taxi</strong>betrieb D. Scholz,<br />
T: 02043 / 24 222, www.taxischolz.com<br />
46395 Bocholt: <strong>Taxi</strong> Schwers,<br />
T: 02871 / 6060 oder 44144,<br />
www.taxi-schwers.de<br />
48429 Rheine: <strong>Taxi</strong>unternehmen Andreas<br />
Hartmann, T: 05971 / 79 11 06, www.taxihartmann.info,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Hartmann<br />
48431 Rheine: <strong>Taxi</strong> Medycki, T: 05971 / 20 40,<br />
www.taxirheine.de; App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
48529 Nordhorn: <strong>Taxi</strong> Geers,<br />
T: 05921 / 60 80, www.taxigeers.de<br />
49074 – 49090 Osnabrück: Osnabrücker<br />
Funk-<strong>Taxi</strong>-Zentrale 32011 eG, T: 0541 /<br />
232011, www.taxi32011.de, App: taxi.eu<br />
49090 Osnabrück: <strong>Taxi</strong>ruf Osnabrück,<br />
T: 0541 / 685 48 48, www. joerg-faenger.info<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 5<br />
50667 – 51467 Köln:<br />
<strong>Taxi</strong> Ruf Köln, T: 0221 / 2882, www.taxiruf.de,<br />
App: taxi.eu, <strong>Taxi</strong> 17, T: 0221 / 17 00 00,<br />
www.taxi17.de, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
51465 Bergisch Gladbach: Limo-B / Reiner<br />
Bremer, T: 0151 22 / 45 46 55,<br />
www.limo-b.de<br />
51597 Morsbach: <strong>Taxi</strong> Gossmann,<br />
T: 02294 / 561, www.gossmann.taxi<br />
52525 Heinsberg: MiniCar Heinsberg,<br />
T: 02452 / 44 44 oder 55 55,<br />
www.mini-car-heinsberg.de<br />
53111 – 53229 Bonn: <strong>Taxi</strong> Bonn eG,<br />
0228 / 55 55 55, www.taxibonn.de, App:<br />
<strong>Taxi</strong>Deutschland<br />
53225 Bonn: <strong>Taxi</strong>krog, T: 0228 / 46 46 49,<br />
www.taxikrog.de<br />
53783 Eitorf: <strong>Taxi</strong> Wisser,<br />
T: 02243 / 22 20, www.taxi-wisser.de<br />
55122 Mainz: <strong>Taxi</strong> Schäfer, T: 0172 / 616 33 39<br />
56075 Koblenz: <strong>Taxi</strong>unternehmen Dirk<br />
Schwartz, T: 0157 / 78 93 30 55,<br />
www.koblenz-taxi.com<br />
56154 Boppard: <strong>Taxi</strong> Gras,<br />
T: 06742 / 82 188, www.taxi-gras.de<br />
59227 Ahlen: <strong>Taxi</strong> Peine GmbH,<br />
T: 2382 / 12 34, www.taxi-peine.de<br />
59439 Holzwickede: <strong>Taxi</strong> Steinberg,<br />
T: 02301 / 22 56<br />
59557 Lippstadt: <strong>Taxi</strong>zentrale Roli GbR,<br />
T: 02941 / 101 03, www.taxiroli.de,<br />
App: taxi.de<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 6<br />
60306 – 65931 Frankfurt: <strong>Taxi</strong> Frankfurt<br />
eG, T: 069 / 23 00 01, www.taxi-frankfurt.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland;<br />
60439 Frankfurt: Diaz und Paschen GbR,<br />
Telefon siehe <strong>Taxi</strong> Frankfurt eG<br />
60487 Frankfurt: Jupiter <strong>Taxi</strong> GmbH,<br />
Telefon siehe <strong>Taxi</strong> Frankfurt eG,<br />
www.taxibasalt19.de<br />
60487 Frankfurt: Kurs <strong>Taxi</strong> GmbH,<br />
www.acretat.wixsite.com/kurs<strong>Taxi</strong> (OF)<br />
63839 Kleinwallstadt: <strong>Taxi</strong> Lo Re (bedient<br />
auch Hausen , Leidersbach, Eschau, Sulzbach<br />
/ Main, Niedernberg und Grosswallstadt),<br />
T: 06022 / 710 15 15, www.taxi-lo-re.de<br />
64521 Groß Gerau + 64569: VIP Care<br />
Hospitality, T: 06152 / 3333, www.3333.taxi<br />
66111 – 66133 Saarbrücken: <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Saarbrücken eG, T: 0681 / 33 0 33,<br />
www.taxi-sb.de<br />
66111 Saarbrücken: <strong>Taxi</strong> 71111,<br />
T: 0681 / 711 11, www.71111.de<br />
69115 – 69126 Heidelberg: Auto-Funktaxi-<br />
Vermittlungszentrale Heidelberg e. G.,<br />
T: 06221 / 30 20 30, www.taxi302030.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong>Deutschland, taxi eu, SixtRide<br />
<strong>Taxi</strong>HDirekt e. V. Heidelberg,<br />
T: 06221 / 73 90 90, www.taxihdirekt.de<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 7<br />
70173 – 70178 Stuttgart: <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />
e. G., T: 0711 / 551 00 00 oder<br />
T: 0711 / 194 10, App: taxi.eu<br />
70825 Korntal-Münchingen: <strong>Taxi</strong> Frank,<br />
T: 07150 / 92 26 00<br />
71522 Backnang: <strong>Taxi</strong>-Unternehmen<br />
K. Assfalg, T: 07191 / 91 37 70<br />
71640 Ludwigsburg: <strong>Taxi</strong> Gücer,<br />
T: 07141 / 259 10 33<br />
78098 Triberg: <strong>Taxi</strong> Herrmann,<br />
T: 07722 / 50 85<br />
78132 Hornberg: Interessengemeinschaft<br />
<strong>Taxi</strong> Ortenau e. V., T: 07833 / 955 89 83,<br />
www.ig-taxi-ortenau.de<br />
78132 Hornberg: <strong>Taxi</strong> Lehmann,<br />
T: 07833 / 95 96 11<br />
78333 Stockach: <strong>Taxi</strong> Stockach,<br />
T: 07771 / 44 44, www.stockach-taxi.de<br />
78462 – 78467 Konstanz:<br />
<strong>Taxi</strong> Dornheim, T: 07531 / 677 77,<br />
www.taxi-dornheim.de<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 8<br />
80331 bis 81369 München: <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale, T: 089 / 450 540,<br />
www.isarfunk.de, App: taxi.eu, <strong>Taxi</strong>-<br />
München eG, T: 089 / 21 610, www.taximuenchen.com,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland,<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe, die sich über eine Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale vermitteln lassen: Osman<br />
Naimen; Selaedin Oglou; A1 <strong>Taxi</strong>, Christine<br />
Degler, Florian Bachmann Businesstaxi<br />
Munich-Team, T: 0177 / 780 78 08,<br />
www.businesstaxi-munich.de<br />
82496 Oberau: <strong>Taxi</strong>-Bader, T: 08824 / 80 79<br />
83043 Bad Aibling: <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Wendelstein GmbH, T: 08061 / 16 60,<br />
www.taxi-badaibling.de<br />
83646 Bad Tölz, <strong>Taxi</strong> Much, 08041 / 12 12,<br />
www.taxi-much.de, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
84524 Neuötting + 84503 Altötting:<br />
<strong>Taxi</strong> Hansbauer, T: 08671 / 24 38 und<br />
T: 08671 / 67 32, www.taxi-hansbauer.de<br />
85049 – 85057 Ingolstadt: <strong>Taxi</strong>-Funk<br />
Ingolstadt, T: 0841 / 194 10,<br />
www.taxi-ingolstadt.de, App: Cab4me<br />
85661 Forstinning: <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
Pawelczyk, T: 08121 / 31 4,<br />
www.taxi-pawelczyk.de<br />
86150 – 86154 Augsburg: <strong>Taxi</strong> Augsburg<br />
e. G., T: 0821 / 350 25, www.taxiaugsburg.de;<br />
App: taxi.eu, Besonderheit:<br />
Seit dem 14. April <strong>2020</strong> werden Krankenfahrten<br />
grundsätzlich nur noch an Taxen<br />
mit Trennschutz vermittelt.<br />
86956 Schongau: <strong>Taxi</strong> Wieland,<br />
T: 08861 / 88 98, www.taxi-wieland.de<br />
87700 Memmingen: Maier Memmingen<br />
MM <strong>Taxi</strong> GmbH, T: 08331 / 44 44 oder<br />
T: 08331 / 45 45, www.taxi-memmingen.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
88045 – 88048 Friedrichshafen:<br />
<strong>Taxi</strong> Fuhrmann, T: 07541 / 55 55 55 oder<br />
T: 07542 / 55 55 55, www.taxifuhrmann.de<br />
88339 Bad Waldsee: Hörmann & Hörmann<br />
GbR, T: 07524 / 83 40<br />
88400 Biberach/Riß: <strong>Taxi</strong> Gnant,<br />
T: 07351 / 60 00 oder T: 07351 / 66 66,<br />
www.taxi-gnant.de<br />
88499 Riedlingen: <strong>Taxi</strong>-Kasiske,<br />
T: 07371 / 74 07, www.taxi-kasiske.de<br />
89542 Herbrechtingen: <strong>Taxi</strong> Mackenbach,<br />
T: 07324 / 98 75 75,<br />
www.taxi-mackenbach.de<br />
POSTLEITZAHLENGEBIET 9<br />
90402 – 90491 Nürnberg: <strong>Taxi</strong> Zentrale<br />
Nürnberg e. G., T: 0911 / 194 10,<br />
www.taxi-nuernberg.de, App: <strong>Taxi</strong>-<br />
Deutschland<br />
92224 Amberg: <strong>Taxi</strong> Penschok,<br />
T: 09621 / 722 33<br />
94469 Deggendorf: <strong>Taxi</strong> Neumeier,<br />
T: 0991 / 34 29 50, www.taxi-neumeier.de<br />
95326 Kulmbach: <strong>Taxi</strong> Braun,<br />
T: 09221 / 74 545<br />
95447 Bayreuth: <strong>Taxi</strong>-Schröder,<br />
T: 0921 / 66 66 22, www.taxi-bayreuth.de<br />
96047 – 96052: Bei der Bamberger<br />
<strong>Taxi</strong>genossenschaft eG sind aktuell (Stand<br />
11.4.<strong>2020</strong>) 40 <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz ausgestattet.<br />
T: 0951 / 150 15, www.taxi-bamberg.de<br />
97421 – 97424 Schweinfurt: <strong>Taxi</strong>-Ruf e. G.,<br />
09721 / 160 60 oder 09721 / 194 10,<br />
www.taxi-schweinfurt.de, App: <strong>Taxi</strong>.de<br />
96476 Bad Rodach: <strong>Taxi</strong> Olm,<br />
T: 09564 / 92 21 16, www.taxi-olm.de,<br />
App: <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
99867 Gotha: <strong>Taxi</strong> Weise, T: 03621 / 75 76<br />
66<br />
99610 Sömmerda: <strong>Taxi</strong>betrieb Simbill,<br />
T: 03634 / 60 06 66<br />
Anmerkung der Redaktion: Kein Anspruch<br />
auf Vollständigkeit. Berücksichtigt sind Meldungen<br />
bis einschließlich 1. Mai <strong>2020</strong>. Die<br />
Übersicht ist auch unter https://tinyurl.com/<br />
ycw7tx5b einsehbar und wird dort ständig<br />
aktualisiert.<br />
TAXI – Spezialausgabe Trennschutz <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
25
VERMARKTUNG UND PR<br />
<strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz,<br />
wie hier am Beispiel<br />
eines Dortmunder<br />
<strong>Taxi</strong>s, können seit April<br />
auch per App bestellt<br />
werden.<br />
EIN BELIEBTES MEDIENTHEMA<br />
<strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz bedeuten für die Fahrgäste ein Plus an Sicherheit.<br />
Genau das wurde bei den begleitenden Marketingmaßnahmen von <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
und App-Entwicklern in den Vordergrund gerückt.<br />
Seit dem 17. April kann man in Nürnberg sogenannte<br />
„Safe-<strong>Taxi</strong>s“ mit Trennschutz bestellen. Zu Beginn waren<br />
rund 100 <strong>Taxi</strong>s umgerüstet, zwei Wochen später meldete<br />
<strong>Taxi</strong>-Zentrale Nürnberg-Vorstand Christian Linz dann schon die<br />
stolze Anzahl von 300 <strong>Taxi</strong>s. Der Zuspruch unter den Unternehmern<br />
war kein Zufall, schließlich war auch die Nachfrage nach<br />
genau solchen <strong>Taxi</strong>s entsprechend groß.<br />
Dass die Kunden überhaupt von dieser Option erfuhren, war<br />
letztlich einer guten PR-Arbeit zu verdanken. Um diese allerdings<br />
ins Rollen zu bringen und bei den Medien Gehör zu finden,<br />
brauchte es eine klare Botschaft. Die <strong>Taxi</strong>-Zentrale Nürnberg eG<br />
hatte diese Botschaft in einen gängigen Slogan verpackt. „Wenn<br />
das <strong>Taxi</strong> zur Sicherheitszone wird“, hieß es in einer Pressemitteilung.<br />
Was die Menschen also mittlerweile aus dem Supermarkt,<br />
der Tankstelle oder der Apotheke kennen, sei nun auch in <strong>Taxi</strong>s<br />
verfügbar. „Mit dieser Maßnahme trotzen wir Covid-19“, sagte<br />
dazu Christian Linz und sprach von einem<br />
GUTE MEDIENARBEIT<br />
Auch <strong>Taxi</strong>betriebe aus dem<br />
ländlichen Raum haben mit ihren<br />
Trennschutzlösungen mediale<br />
Aufmerksamkeit erlangt. Zahlreiche<br />
lokale Tageszeitungen berichteten<br />
landauf, landab über die Trennlösungen<br />
der <strong>Taxi</strong>betriebe. <strong>Taxi</strong> Much<br />
schaffte es sogar bis in die Sendung<br />
„Jetzt red i“ vom Bayerischen<br />
Rundfunk.<br />
sg<br />
„Schutzschirm“.<br />
Damit Kunden speziell diese <strong>Taxi</strong>s<br />
bestellen können, hatte die Zentrale zudem<br />
ein Bestellmerkmal definiert, dessen Name<br />
auch gleich die Funktion beschrieb: „Unsere<br />
Kunden können bei der telefonischen<br />
Bestellung ein ,Safe-<strong>Taxi</strong>‘ ordern und so<br />
unbesorgt und sicher mit dem <strong>Taxi</strong> fahren.“<br />
Die erhoffte Medienresonanz blieb nicht<br />
aus: Sowohl Radiosender wie auch die<br />
Tageszeitungen berichteten. Der große<br />
Erfolg wurde denn auch schnell vervielfältigt.<br />
Das Safe-<strong>Taxi</strong> wurde über den Landesverband<br />
Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
mittlerweile auf ganz Bayern ausgedehnt.<br />
TRENNSCHUTZ VIA APP<br />
Was Kunden nahezu überall in Deutschland telefonisch können,<br />
ist mittlerweile auch bei App-Bestellungen möglich. taxi.eu hat in<br />
Zusammenarbeit mit dem Software-Entwickler fms Systems GmbH<br />
die Möglichkeit in die App implementiert, ein „Safe-<strong>Taxi</strong>“ zu<br />
ordern. „Wir haben nun die Bestellung für die Städte Berlin, Hamburg,<br />
Köln, München, Wien und Zürich in der taxi.eu-App freigeschaltet,<br />
weitere Städte im In- und Ausland folgen in Kürze“, sagte<br />
taxi.eu-Geschäftsführer Hermann Waldner zum Start Anfang Mai.<br />
„Natürlich wird für diesen Service auch kein Aufpreis fällig. Wir<br />
wollen unseren Fahrgästen die größtmögliche Sicherheit bieten,<br />
deshalb sind auch die Fahrer mit Mundschutz unterwegs.“<br />
Wenige Tage vor taxi.eu hatte bereits der <strong>Taxi</strong>-Partner Sixt<br />
die Buchung eines „Safe-<strong>Taxi</strong>s“ in seine<br />
App „Ride“ integriert. Vermittelt werden<br />
dabei ebenfalls <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz, wie<br />
gewohnt über die <strong>Taxi</strong>zentralen, unter<br />
anderem in den Städten München, Köln,<br />
Frankfurt, Dortmund, Bremen, Düsseldorf,<br />
Braunschweig, Bochum und Bonn.<br />
Fahrten in einem solchen <strong>Taxi</strong> werden<br />
ohne Aufpreis über die dortigen <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
vermittelt. Die Tatsache, dass dort<br />
bereits bei 80 Prozent aller Bestellungen<br />
das Merkmal Trennschutz verlangt wird,<br />
zeigt den hohen Kundenwunsch an solchen<br />
<strong>Taxi</strong>s. <br />
jh<br />
FOTO: KM Foliographics<br />
26 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Spezialausgabe Trennschutz
<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
www.taxi-times.taxi<br />
BERLIN<br />
GEBÜHRENREDUZIERUNG, EINKAUFS- UND ESSENSFAHRTEN<br />
BERLINER TAXIZENTRALE<br />
AKTIV GEGEN DIE KRISE<br />
„WOHLTÄTER“ BERLKÖNIG<br />
Pseudo-<strong>Taxi</strong>-Anbieter<br />
fahren weiter<br />
UMZUG DER BERLINER<br />
VERBÄNDE<br />
Vereint in neuen Räumen<br />
ANTI-ECKPUNKTE<br />
Verkehrssenatorin<br />
kritisiert Scheuer-Papier
INHALT<br />
BERLINER TAXIZENTRALE<br />
4 Umgang mit der Krise<br />
5 Einkaufszettel in der App<br />
6 <strong>Taxi</strong> bringt Lieblingsessen<br />
BERLINER WETTBEWERB<br />
7 Fragwürdiges Treiben der Pseudo-<br />
<strong>Taxi</strong>-Anbieter geht weiter<br />
8 Die nicht gemeinnützige Studie<br />
BERLINER VERBÄNDE<br />
8 Verbände in neuen Räumen<br />
BERLINER MELDUNGEN<br />
9 News<br />
BERLINER INITIATIVE<br />
10 Günther gegen Scheuer<br />
KOLUMNE<br />
12 Werde auch Du Uber-Pate!<br />
Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther hat ein<br />
Gegenpapier zu Scheuers Eckpunkten vorgelegt (S. 10).<br />
WEGE AUS DER KRISE<br />
Der Staat lässt uns hängen – so in etwa empfinden viele <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
die Corona-Politik. Die staatlichen Hilfen für bedrohte<br />
Gewerbetreibende, die niemand anderes als wir Steuerzahler und<br />
Arbeitslosenversicherten bezahlen müssen, werden ungleich verteilt<br />
und reichen gerade für Mittelständler hinten und vorne nicht.<br />
Etliche Betriebe haben ihre Flotten teilweise oder komplett außer<br />
Betrieb genommen, mit der Versicherung einen Deal gemacht,<br />
beim LABO eine Aussetzung der Betriebspflicht beantragt – und<br />
wissen nicht, wie sie diesen Monat überstehen sollen und wie<br />
lange die Krise noch dauert.<br />
Das Leben und das Geschäft müssen trotz allem weitergehen.<br />
Die Berliner Funkzentrale hat ab Anfang April mit der Senkung<br />
der Funkbeiträge geholfen und bemüht sich überall, Aufträge zu<br />
akquirieren, sei es bei Politik und Wirtschaft, sei es bei Restaurants<br />
und Apotheken. Mit Neuerungen, die wir auf den folgenden<br />
Seiten (und in einer Meldung auf Seite 9) beschreiben, wurde<br />
schnellstmöglich so einiges auf die Beine gestellt, um im Rahmen<br />
der begrenzten Möglichkeiten das Beste aus dem Dilemma<br />
zu machen.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer wurden mit Beginn der Krise umgehend aktiv<br />
und tüftelten Lösungen gegen Tröpfcheninfektionen im Auto aus.<br />
Schnell ließ man in Baumärkten Acrylglasscheiben zuschneiden<br />
oder klebte Folien an den Fahrzeughimmel im <strong>Taxi</strong>. Dienstleister<br />
fanden kreative Arten der Pkw-Desinfektion, sei es mit Chemikalien<br />
oder mit Trockeneis.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> informiert online fast rund um die Uhr über die<br />
Möglichkeiten, staatliche Hilfen zu beantragen, über Trennschutz-<br />
Lösungen und über Ideen gegen die Auswirkungen der Krise.<br />
Taxen mit Trennscheibe oder -folie genießen bei der Kundschaft<br />
eine hohe Nachfrage. Wer so etwas hat, sollte sich sowohl bei <strong>Taxi</strong><br />
Berlin (fub@taxi-berlin.de) als auch bei <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (trennschutz@<br />
taxi-times.com) melden.<br />
Inzwischen scheint der Tiefpunkt der Krise hinter uns zu liegen.<br />
Sieht man sich die Auftragszahlen an, so geht es seit Anfang Mai<br />
wieder bergauf. Wir wünschen Ihnen die Kraft und das Durchhaltevermögen,<br />
die Krise zu überstehen, und dass der angestaute<br />
Konsumhunger sich danach explosionsartig entlädt und uns eine<br />
Belebung des <strong>Taxi</strong>geschäfts und aller anderen angeschlagenen<br />
Branchen beschert.<br />
– die Redaktion –<br />
FOTOS: Wilfried Hochfeld, Hayrettin Şimşek / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH<br />
Persiusstr. 7<br />
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Jürgen Hartmann (jh)<br />
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Handelsregister: Amtsgericht München<br />
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Stephan Berndt (sb), Jürgen Hartmann (jh),<br />
Wilfried Hochfeld (wh), Axel Rühle (ar),<br />
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Irene Jaxtheimer (jx), Rumen Milkow (rm),<br />
Leszek Nadolski (ln)<br />
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wurde die Regionalausgabe <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />
(ISSN-Nr.: 2367-3842) als eigenständiger Sonderteil<br />
in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> integriert.<br />
Weitere Verlagsmagazine:<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong>, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />
Die <strong>Taxi</strong> Berlin TZB GmbH bekommt in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Berlin eigens gekennzeichnete Mitteilungsseiten, für<br />
deren Inhalte die Genannte im Sinne des Presserechtes<br />
selbst verantwortlich ist.<br />
Veröffentlichung gemäß § 7a Berliner Pressegesetzes<br />
bzw. § 8, Absatz 3 des Bayerischen Pressegesetzes.<br />
Gesellschafter (100 %) der taxi-times Verlags GmbH,<br />
Berlin, ist Jürgen Hartmann.<br />
TITEL: stock.adobe.com<br />
2 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI - Regionalausgabe Berlin
BERLINER TAXIZENTRALE<br />
<strong>Taxi</strong>-Berlin-<br />
Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner<br />
spricht mit einem<br />
Fernsehteam über<br />
Maßnahmen gegen<br />
die Krise<br />
MIT TAXI BERLIN AUS DER KRISE<br />
Neben den eigenen Mitarbeitern trägt eine <strong>Taxi</strong>funkgesellschaft auch<br />
Verantwortung für viele angeschlagene Unternehmen. <strong>Taxi</strong> Berlin setzt<br />
seit März sukzessive gezielte Maßnahmen um.<br />
FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Eine große <strong>Taxi</strong>funkgesellschaft<br />
muss vielseitig aktiv und vernetzt<br />
sein, wenn sie ihren Teilnehmern<br />
stetig Aufträge servieren will. Eine Krise,<br />
die sich in ihrer Art und ihren Ausmaßen<br />
niemand ausmalen konnte, verlangt von<br />
einer Funkgesellschaft vielfältige Maßnahmen.<br />
Mit Schnellschüssen ist in Extremsituationen<br />
meist niemandem geholfen. Im<br />
Kampf gegen drohende Insolvenzen sind<br />
sowohl umgehend eingeleitete als auch<br />
wohlüberlegte Maßnahmen gefragt.<br />
Eine der ersten Reaktionen auf die<br />
Krise bestand darin, Gespräche mit Entscheidungsträgern<br />
in der Politik sowie mit<br />
potentiellen Auftraggebern, beispielsweise<br />
in der Wirtschaft, aufzunehmen, um das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe in das Krisenmanagement<br />
einzubinden und die Wahrnehmung seiner<br />
Funktion als systemrelevante Institution<br />
zu stärken. Während die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
die Wichtigkeit einer Abschirmung zwischen<br />
Fahrern und Fahrgästen erkannten<br />
und begannen, erste improvisierte Trennscheiben<br />
in ihren Fahrzeugen zu installieren,<br />
hatte Geschäftsführer Hermann Waldner<br />
bereits Gesprächstermine in schneller<br />
Abfolge. Zu einem Interviewtermin mit<br />
einem ARD-Fernsehteam am 20. März lud<br />
er auch <strong>Taxi</strong>unternehmer und die Berliner<br />
Lokalredaktion der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> in die Persiusstraße<br />
ein, um der Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren, wie aktiv das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
die Herausforderung angenommen hatte.<br />
Dass die Funkteilnehmer, sprich die<br />
angeschlossenen <strong>Taxi</strong>betriebe, die Krise<br />
kaum ohne Hilfe überstehen würden, war<br />
schnell abzusehen. Eine wichtige Maßnahme<br />
in diesem Bereich war deshalb die<br />
Halbierung von Funkbeiträgen. Ende März<br />
teilte <strong>Taxi</strong> Berlin seinen Teilnehmern mit,<br />
dass sämtliche fixen Grundgebühren für<br />
den Monat April auf 50 Prozent reduziert<br />
werden. Lediglich die Gebühren für die<br />
vermittelten Funkfahrten im März lasse<br />
man unverändert. Man habe sich zu dieser<br />
kurzfristigen Maßnahme entschieden, weil<br />
man der Verantwortung sowohl gegenüber<br />
den Teilnehmern als auch gegenüber der<br />
Zentrale gerecht werden müsse.<br />
STUNDUNG WÄRE SINNLOS<br />
„Wir haben uns bewusst gegen eine Stundung<br />
der Beiträge entschieden, weil unsere<br />
Funkteilnehmer zu dem Zeitpunkt, wenn<br />
sich das Geschäft wieder normalisiert,<br />
ja nicht das Doppelte verdienen werden,<br />
um dann die laufenden wie auch die aufgelaufenen,<br />
gestundeten Funkgebühren<br />
zurückzubezahlen“, sagte Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />
Man habe als Zentrale, wo immer möglich,<br />
die Betriebskosten gesenkt und könne nun<br />
das damit Erreichte weitergeben. „Selbstverständlich<br />
behalten wir die Lage im Blick<br />
und werden kurzfristig auf die jeweilige<br />
Situation reagieren.“ Er bedankte sich für<br />
den großen Zuspruch. Auch für Mai wurden<br />
die Grundgebühren der Funkbeiträge<br />
reduziert, diesmal um 35 Prozent.<br />
Eine so deutliche Senkung der Beiträge<br />
ist für eine Funkgesellschaft keine Selbstverständlichkeit<br />
und nicht leicht umsetzbar,<br />
denn auch in der Krise fallen wie für<br />
jeden <strong>Taxi</strong>betrieb die laufenden Kosten weiter<br />
an. Ein Einbruch der Auftragszahlen<br />
senkt nur einen geringen Teil der monatlichen<br />
Ausgaben, da man einen für einen Teil<br />
des Personals Kurzarbeit anmelden kann.<br />
Dann zahlt die Arbeitsagentur einen Teil<br />
der Löhne, doch die Arbeitskraft steht entsprechend<br />
nur noch eingeschränkt zur Verfügung.<br />
Das wiederum steht der Notwendigkeit<br />
entgegen, der Krise mit verstärkten<br />
Bemühungen zur Auftragsakquise und<br />
zur Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />
zu begegnen.<br />
Zwei Ergebnisse dieser dennoch erfolgreichen<br />
Bemühungen sind bereits Teil der<br />
Vermittlung bei <strong>Taxi</strong> Berlin. Dazu mehr auf<br />
der nächsten Doppelseite.<br />
ar<br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Persiusstraße 7, 10245 Berlin<br />
Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />
Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
www.taxi-berlin.de<br />
Öffnungszeiten Kundencenter<br />
und Technikcenter<br />
Mo - Fr 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
momentan nur Di + Do 10 - 16 Uhr<br />
Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Hermann Waldner<br />
Redaktion: Axel Rühle (ar)<br />
Pressekontakt: presse@taxi-berlin.de<br />
TAXI - Regionalausgabe Berlin <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
3
BERLINER TAXIZENTRALE<br />
DER<br />
EINKAUFSZETTEL<br />
IN DER TAXI-APP<br />
„Du shoppst, wir liefern“ – dieses Angebot haben<br />
App-Besteller von <strong>Taxi</strong> Berlin bereits weit über<br />
1.000 mal wahrgenommen. Die Besonderheit: Die<br />
Smartphone-Bezahlung für Waren und Lieferung<br />
erfolgt mit einem einzigen Vorgang.<br />
Den Anfang machte die Berliner Zentrale bereits Ende<br />
März. Kaum hatte die einsetzende Corona-Krise zu<br />
massiven Umsatzeinbrüchen geführt, entwickelte man<br />
gemeinsam mit dem Software-Entwickler fms den elektronischen<br />
Einkaufszettel, um schnellstmöglich weitere Geschäftsfelder für<br />
die Funkteilnehmer zu erschließen. Inzwischen wird dieses Feature<br />
auch von anderen Zentralen genutzt.<br />
Wirklich neu ist die Idee nicht: Wer krank ist oder wegen der<br />
Ansteckungsgefahr Sorge hat, einkaufen zu gehen, ist auf eine<br />
Lieferung angewiesen. Im Bemühen, Aufträge zu generieren, integrierte<br />
<strong>Taxi</strong> Berlin das neue Bestellsegment innerhalb kurzer<br />
Zeit in die <strong>Taxi</strong>-Berlin-App. App-Benutzer, die ein bargeldloses<br />
Zahlungsmittel in der App hinterlegt haben, bekommen neben den<br />
Optionen <strong>Taxi</strong>, XXL, Business und Green auch die „Einkaufsfahrt“<br />
angeboten, untermalt mit dem Motto „Du shoppst, wir liefern“.<br />
Klickt der Kunde die Option an, kann er dem Fahrer in einem<br />
Textfeld die individuellen Wünsche sowie den bevorzugten Laden<br />
übermitteln. Der Funkauftrag auf dem Display im <strong>Taxi</strong> enthält<br />
dann das Merkmal „Einkaufsfahrt APP“ sowie den Einkaufszettel,<br />
die Telefonnummer und die Adresse des Kunden.<br />
Damit Fragen geklärt und nötigenfalls Einzelheiten abgesprochen<br />
werden können, wird der Kunde beim Absetzen der<br />
Bestellung darauf hingewiesen, dass seine Telefonnummer an<br />
den Fahrer übermittelt wird – eine Erleichterung, die Fahrer<br />
sich für alle Aufträge sehnlich wünschen, und die leider nur bei<br />
elektronischen Bestellungen möglich ist, da der User sich hierbei<br />
automatisch dazu bereit erklärt. Bei telefonischen Bestellungen<br />
ist das datenschutzrechtlich ausgeschlossen, da man ansonsten<br />
jeden Anrufer die Allgemeine Geschäftsbedingungen vorlesen<br />
und sein Einverständnis aufzeichnen müsste.<br />
Die Liefermöglichkeit ist von der Kundschaft gut angenommen<br />
worden, kann aber natürlich nicht das übliche Geschäft ersetzen.<br />
Dennoch lassen Kunden sich mit dem <strong>Taxi</strong> Lieferungen von Apotheken,<br />
Drogeriemärkten, Optikern und sogar Schnellrestaurants<br />
kommen.<br />
Nachdem das Modell in Berlin erfolgreich angelaufen war, erläuterte<br />
der App-Entwickler in einer Nachricht an die Kunden das<br />
Modell und führte dazu aus: „Der User wählt das Produkt ‚Einkaufstour’,<br />
gibt die Lieferadresse ein und notiert im Feld Einkaufsliste/Fahrerinfo<br />
die entsprechenden Lebensmittel, die dann vom<br />
<strong>Taxi</strong> geliefert werden. In Abhängigkeit der Lieferadresse steuert<br />
der <strong>Taxi</strong>fahrer nach Bestelleingang den nächstgelegenen Laden an<br />
und erledigt die Besorgungen. Der Kunde hat keine Zusatzkosten<br />
und bezahlt nur die Kosten für den Einkauf und die Fahrt.“<br />
Somit ist der Weg auch für andere Zentralen und sogar für taxi.<br />
eu frei, das Feature zu nutzen. Voraussetzung, um die Abrechnung<br />
unkompliziert und sicher abzuwickeln, ist laut <strong>Taxi</strong>-Berlin-<br />
Geschäftsführer Hermann Waldner die bargeldlose Zahlung mit<br />
der <strong>Taxi</strong>-App. Daher wird das Produkt ‚Einkaufstour’ in der <strong>Taxi</strong>-<br />
App nur verfügbar, wenn der User ein bargeldloses Zahlungsmittel<br />
wie Paypal, Kreditkarte, Amazon Pay oder Apple Pay hinterlegt<br />
hat. Bar bezahlen kann er dann auf Wunsch trotzdem. ar<br />
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<strong>Taxi</strong>schein für Berlin<br />
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Neu: mit Prüfungssimulation<br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI - Regionalausgabe Berlin
BERLINER TAXIZENTRALE<br />
DAS TAXI BRINGT ESSEN<br />
ZUM PAUSCHALPREIS<br />
Nachdem der elektronische Einkaufszettel in der <strong>Taxi</strong>-Berlin-App<br />
implementiert war, konzipierte ein Team aus Marketing- und Technik-<br />
Mitarbeitern das nächste Projekt: Essens-Lieferfahrten zum Pauschalpreis<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> Berlin<br />
Wenn der Kunde nicht ins Restaurant<br />
darf, muss das Essen<br />
manchmal zum Kunden<br />
gebracht werden. Wer nicht selbst einkaufen<br />
oder bestelltes Essen abholen kann,<br />
weil er zum Beispiel krank, gebrechlich,<br />
in Quarantäne oder nicht mehr fahrtüchtig<br />
ist, kann auch Lieferdienste beauftragen.<br />
Diese sind aber gerade während der<br />
Corona-Krise zum Teil überlastet. Mitunter<br />
scheuen Restaurants auch vor der Zusammenarbeit<br />
mit herkömmlichen Lieferdiensten<br />
zurück, wenn diese den mühsam<br />
gewonnenen Stammkunden ebenso die<br />
kulinarische Palette aller Konkurrenz-Restaurants<br />
anbieten. Dies dürfte vor allem bei<br />
Anbietern für gehobene Ansprüche der Fall<br />
sein, und an diese richtet sich das Projekt<br />
„<strong>Taxi</strong> Berlin bringt Dein Lieblingsessen“<br />
schwerpunktmäßig, denn wer Essen für<br />
zehn Euro pro Portion bestellt, wird selten<br />
bereit sein, ein <strong>Taxi</strong> nur für die Lieferung<br />
zu bezahlen.<br />
Essen vom Restaurant nach Hause bringen<br />
– das macht das <strong>Taxi</strong>gewerbe schon immer.<br />
Die Herausforderung bestand nun darin, die<br />
Idee den Kunden möglichst griffig, leicht verständlich<br />
und transparent zu präsentieren.<br />
Der Besteller soll wissen, was er erwarten<br />
kann, und wie er das leicht bekommt.<br />
Ein wichtiger Bestandteil des neuen<br />
Angebots ist deshalb ein Pauschalpreis.<br />
Da die Tarifpflicht nur bei Personenbeförderung<br />
gilt, kann man diesen anbieten,<br />
ohne Fahrer zu solchen Aufträgen zu verpflichten.<br />
Um dem Fahrer kein unnötiges<br />
Risiko zuzumuten, muss er nicht in Vorleistung<br />
gehen, sondern das Essen vom Restaurant<br />
zum Kunden bringen, gleichzeitig<br />
für das Essen und die Lieferung kassieren<br />
(zwei Rechnungen mit unterschiedlichen<br />
Steuersätzen) und das Geld für das Essen<br />
anschließend zusammen mit der Transportkiste<br />
im Restaurant abliefern.<br />
Der Vorgang besteht also aus der<br />
Anfahrt, einer Fahrt vom Restaurant zum<br />
Kunden und einer Rückfahrt zum Restaurant.<br />
Als Pauschalpreis wurden 12,50<br />
Euro festgelegt. Für den Fall, dass jemand<br />
Essen aus einem mehr als fünf Kilometer<br />
entfernten Lokal bestellt, zahlt er 16 Euro<br />
für Lieferungen bis acht, 20 Euro für Lieferungen<br />
bis zehn und den <strong>Taxi</strong>tarif bei<br />
Lieferungen über zehn Kilometer, allerdings<br />
für Hin- plus Rückfahrt. Wer sich als<br />
Fahrer die Rückfahrt ersparen will, kann<br />
Essen in Einweg-Lieferverpackungen auch<br />
gleich beim Abholen bezahlen und darauf<br />
vertrauen, dass alles gut geht. Bei Fehlfahrt<br />
oder Falschlieferung ist der Gastwirt zur<br />
Zahlung einer Pauschale von 5 Euro als<br />
Entschädigung für das entgangene Fahrgeld<br />
verpflichtet.<br />
Die „magische“ Telefonnummer sowohl für<br />
den hungrigen Besteller zu Hause als auch<br />
für den interessierten Gastwirt ist die (030)<br />
23 00 25. Der Kunde oder der registrierte<br />
Gastwirt muss also nur die Hotline anrufen,<br />
den Zeitpunkt zur Abholung angeben<br />
und die Adresse sowohl des Restaurants<br />
als auch des Kunden nennen.<br />
Beim Öffnen der Internetseite von <strong>Taxi</strong><br />
Berlin stößt man derzeit auf ein appetitliches<br />
Bild mit zwei Links zu dem Projekt,<br />
einem für Bestellkunden und einem<br />
für Gastwirte. Dort wird für beide Gruppen<br />
kurz und anschaulich beschrieben,<br />
wie das ganze funktioniert. Die Fahrer<br />
sind bereits per Newsletter informiert<br />
worden. Wer nicht teilnehmen möchte,<br />
kann die Aufträge einfach jedes Mal<br />
ablehnen oder per E-Mail an die Fahrer-<br />
und Unternehmerbetreuung das<br />
Fahrermerkmal „Essen liefern“ aus seinem<br />
Profil entfernen lassen.<br />
ar<br />
TAXI - Regionalausgabe Berlin <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
5
BERLINER WETTBEWERB<br />
Totgesagte leben länger<br />
UBER, BERLKÖNIG & CO.<br />
FAHREN WEITER<br />
Auch die Pseudo-<strong>Taxi</strong>-Anbieter versuchten, aus der Krise das Beste zu<br />
machen. Ob bloße Image-Aufbesserung oder staatlich unterstützte<br />
Krankenfahrten: Meist geschah es zum Schaden des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />
Der Berlkönig, betrieben von der<br />
Daimler-Tochter ViaVan und der<br />
BVG, erwirtschaftet Verluste, wie<br />
Uber. In der Krise fand er seine Notbestimmung.<br />
Er fuhr vom 25.3. an kostenlos<br />
medizinisches Personal. Am 17.4. teilte<br />
die BVG mit, man stelle den „Ridepooling-<br />
Service BerlKönig weiter in den Dienst des<br />
Berliner Gesundheitswesens“ und fahre<br />
„exklusiv und kostenlos ärztliches Personal,<br />
Pflegepersonal, medizinische Fachangestellte<br />
und Rettungskräfte.“ Eigentlich<br />
hatte der Dienst schon vor der Krise eingestellt<br />
werden sollen, da man nur mit<br />
43 Millionen an jährlichen Steuergeldern<br />
weitermachen wollte.<br />
Moia, bisher ausschließlich von VW<br />
gesponsert, Anbieter in Hamburg und Hannover<br />
(in Berlin hatte man keine Genehmigung<br />
erhalten), hatte seinen Dienst zwar<br />
zunächst eingestellt, erfreute sich nun<br />
aber nächtlicher Fahrten in Hamburg. Der<br />
dortige Senat übernahm ab Anfang April<br />
die Kosten für Moia-Fahrten zwischen virtuellen<br />
Haltestellen von null bis sechs Uhr<br />
komplett und für <strong>Taxi</strong>fahrten mit vier Euro<br />
Fahrgastbeteiligung.<br />
Uber, auf dessen Tür-Klebern neuerdings<br />
betont wird, man sei Vermittler und<br />
nicht selbst Beförderer, verkündete Mitte<br />
April: „Uber vermittelt 20.000 kostenfreie<br />
Fahrten für Beschäftigte im Gesundheitswesen.<br />
Start am Donnerstag, 16. April<br />
<strong>2020</strong>, in München; Berlin, Frankfurt/Main,<br />
Köln und Düsseldorf folgen“. Was das <strong>Taxi</strong><br />
in einigen Städten – teils staatlich unterstützt,<br />
teils in selbstloser Eigeninitiative<br />
– bereits eingeführt hatte, entdeckte auch<br />
der amerikanische Milliardenkonzern für<br />
sich.<br />
EINE GUTE TAT – ZUMINDEST<br />
FÜR DEN RUF VON UBER<br />
Die Zahl von 20.000 Fahrten bezog sich<br />
offenbar auf alle genannten Städte zusammen.<br />
Die Fahrer erhielten laut Uber den vollen<br />
Fahrpreis – oder war das gemeint, was<br />
nach Abzug der ubertypisch hohen Vermittlungsmarge<br />
davon übrig bleibt? <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> hat aus online verfügbaren Daten<br />
grob überschlagen, dass in den genannten<br />
Städten rechnerisch jeder zehnte Arzt oder<br />
Krankenpfleger einmal eine der kostenlosen<br />
Uber-Fahrten abbekommen könnte.<br />
Ubers Offensive erscheint damit nicht<br />
wirklich wie die Absicht, effektiv zu helfen.<br />
Wäre nicht alles eher traurig, könnte man<br />
von einem PR-Gag sprechen.<br />
So mancher Anbieter vollbrachte also<br />
medienwirksam „guten Taten“ – die die<br />
Not des <strong>Taxi</strong>gewerbes weiter verschlimmerten.<br />
In Berlin sind seit März weniger<br />
Pkw auf den Straßen unterwegs, was auch<br />
für <strong>Taxi</strong>s gilt. Gerade mittelständische<br />
Betriebe mit mehr als zehn Fahrzeugen<br />
haben aufgrund fehlender staatlicher Nothilfen<br />
zum Teil ihre kompletten Flotten eingemottet.<br />
Der Anteil an Free-Now-, Uber-,<br />
Berlkönig- und Clever-Shuttle-Fahrzeugen<br />
im Straßenverkehr hat aber nicht auffallend<br />
abgenommen. Sie alle verzeichnen<br />
zwar erhebliche Umsatzeinbußen, verfügen<br />
aber mit Ausnahme von Clever Shuttle<br />
über quasi unendlich liquide Geldgeber,<br />
die ausschließlich ihren profithungrigen<br />
Anlegern verpflichtet sind.<br />
Ebenfalls nicht gut lief es schon im letzten<br />
Jahr für Clever Shuttle, betrieben von<br />
der GHT Mobility GmbH, die zu 76 Prozent<br />
der Deutschen Bahn AG (und damit dem<br />
Staat) gehört und zu je zwölf Prozent dem<br />
Gründer-Trio und (seit letztem Oktober)<br />
dem japanischen Konzern Mitsui.<br />
In drei der acht Städte gab der Fahrdienst<br />
auf, doch in Berlin ging er einen ähnlichen<br />
Weg wie der Berlkönig und fuhr – laut Berliner<br />
Zeitung – für das Robert-Koch-Institut<br />
und die Charité, häufig erkennbar an den<br />
weiß-grünen Autos am Campus Mitte der<br />
Charité.<br />
ar<br />
FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI - Regionalausgabe Berlin
BERLINER WETTBEWERB<br />
DIE NICHT<br />
GEMEINNÜTZIGE<br />
STUDIE<br />
Eine Studie soll Pooling-Dienste stärken und<br />
als sinnvolle ÖPNV-Ergänzung positionieren<br />
– dort, wo andere Verkehrsformen nur<br />
schlecht bedienen können. Tut sie das?<br />
Clever Shuttle und die Charité: fragwürdige<br />
Zweckgemeinschaft<br />
FOTO: Leszek Nadolski<br />
Ein Kommentar von Leszek Nadolski<br />
Wir, die Innung des Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes e. V., melden<br />
uns anlässlich der Expansionspläne<br />
von Clever Shuttle und der hochgelobten<br />
WZB-Studie zu Wort. Dabei handelt<br />
es sich um eine im April <strong>2020</strong> erschienene<br />
Untersuchung zur Bedeutung von Pooling-<br />
Diensten, die vom Wissenschaftszentrums<br />
Berlin für Sozialforschung (WZB) erstellt<br />
wurde, einer gemeinnützigen GmbH, die<br />
zu 75 Prozent dem Bund und zu 25 Prozent<br />
dem Land Berlin gehört.<br />
Interessant an der Studie ist, dass die<br />
Datenauswertung in sichtlich geringem<br />
Maße tatsächlich die formulierten Ziele<br />
stützt. Denn die Ergebnisse zeigen, dass<br />
der Fokus von Pooling-Diensten im Zentrum<br />
von Innenstädten liegt – wo das Angebot<br />
an Bus, Bahn und <strong>Taxi</strong> am höchsten und<br />
zeitlich am längsten in kurzen Intervallen<br />
verfügbar ist. Zudem liegt der Haupt-Nutzungszeitraum<br />
von Clever Shuttle zwischen<br />
18:00 und 1:00 Uhr – sowohl in der Woche<br />
als auch am Wochenende. Innerhalb dieses<br />
Zeitraumes sind die Wartezeiten auf ÖPNV<br />
in Stadtzentren jedoch weder gering, noch<br />
fehlen sie. 55 Prozent der Befragten hätten<br />
Bus oder Bahn genutzt und nur knapp 10<br />
Prozent das eigene Auto, wenn es Clever<br />
Shuttle nicht gegeben hätte. 20 Prozent<br />
hätten das <strong>Taxi</strong> genutzt. Dieses Ergebnis<br />
spricht deutlich gegen die Behauptung,<br />
dass der ÖPNV ergänzt würde. Insgesamt<br />
sprechen diese Befunde eher gegen die<br />
Ziele der Studie. Medial wird dies jedoch<br />
wie so oft etwas verschleiert.<br />
GELDER LASSEN SICH<br />
SINNVOLLER EINSETZEN<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe, das ein Teil des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs, also der<br />
Daseinsvorsorge ist, ist in der aktuellen<br />
Pandemie-Situation mit Umsatzeinbrüchen<br />
von schätzungsweise 80 bis 90 Prozent<br />
betroffen. Die gewährten Sonderzahlungen<br />
über die IBB und ähnliche Maßnahmen<br />
können die betriebswirtschaftlichen Verluste<br />
nur für eine sehr kurze Zeit abfedern.<br />
Die Fahrer sind bei einem Kurzarbeitergeld,<br />
in dessen Berechnung Zulagen für<br />
Nachtarbeit und Trinkgeld natürlich nicht<br />
einfließen, zusätzlich auf Arbeitslosengeld<br />
II angewiesen.<br />
Da die Auswirkungen der Pandemie die<br />
Welt sicher noch sehr lange beschäftigen<br />
werden, möchten wir abermals unsere<br />
Gesprächsbereitschaft anbieten, denn das<br />
Steuergeld, das KuG und AlgII kosten,<br />
könnte man sinnvoller einsetzen, so dass<br />
ein Gewinn für die Bevölkerung durch<br />
Transportmöglichkeiten im <strong>Taxi</strong> entsteht.<br />
DASEINSVORSORGE WIRD<br />
NICHT ERNSTGENOMMEN<br />
Weiter hat das Gewerbe schon sehr<br />
frühzeitig angeboten, Krankenhauspersonal<br />
und Pflegepersonal zu einem besonders<br />
günstigen Tarif zu fahren. Damit<br />
könnte der Geschäftsbetrieb und somit die<br />
Daseinsvorsorge gegebenenfalls im Bereich<br />
der Mobilität durch gezielte Subventionen<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Wie wir unlängst der Presse entnehmen<br />
konnten, ist der Regierende Bürgermeister<br />
von Berlin ein großer Verfechter<br />
der Daseinsvorsorge. Das könnte zu dem<br />
Gedanken führen, dass der Rest des Berliner<br />
Senats dieser Idee folgt. Bemerkenswert,<br />
dass dies in der Presse betont werden<br />
muss, da die Daseinsvorsorge ja ohnehin<br />
zu den Staatsaufgaben gehört, im Falle<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes aber offensichtlich nicht<br />
ernst genommen wird.<br />
Die Situation stellt sich also aktuell so<br />
dar: Von den ca. 8.000 Berliner Taxen steht<br />
eine nicht unerhebliche Anzahl von ca.<br />
3.000 abgemeldet still. Die verbleibenden<br />
ca. 5.000 Fahrzeuge gewährleisten zwar<br />
die Daseinsvorsorge für verbliebene Fahrgäste,<br />
allerdings mit einem Stundenumsatz,<br />
von dem sich der Betrieb sehr deutlich<br />
nicht aufrechterhalten lässt.<br />
In diesem Zusammenhang müssen wir<br />
abermals aufs schärfste gegen das Gewährenlassen<br />
von ViaVan (Berlkönig) und der<br />
Deutschen Bahn (Clever Shuttle) in Berlin<br />
protestieren.<br />
PROBEWEISE GENEHMIGUNG<br />
GALT FÜR POOLING<br />
Wir fragen uns, wie die aktuelle Tätigkeit<br />
von Berlkönig und Clever Shuttle in<br />
Berlin mit dem Personenbeförderungsgesetz<br />
vereinbar ist. Zugelassen sind<br />
diese Verkehrsformen zur Erprobung des<br />
Pooling-Verkehrs nach § 2 (7) PBefG. Wie<br />
kann es sein, dass nun jeweils nur noch ein<br />
Fahrgast befördert wird, und das im Falle<br />
von Berlkönig, der seinen Dienst eigentlich<br />
zum 1.4. einstellen wollte, auch noch mit<br />
der Subvention durch den Berliner Senat?<br />
Eine Subvention, die erst im Februar abgelehnt<br />
wurde!<br />
Somit erbringen diese beiden Dienste<br />
keinen Verkehr mehr nach dem Erprobungsparagraphen<br />
des PBefG, sondern<br />
schlicht die Dienstleistung <strong>Taxi</strong> – diese<br />
erfordert aber eine <strong>Taxi</strong>konzession. Besonders<br />
ärgerlich ist, dass die Fahrzeuge von<br />
Clever Shuttle den Eindruck erwecken, sich<br />
unerlaubt bereitzuhalten, zum Beispiel an<br />
der Charité. Dies ist auch nach dem PBefG<br />
nur den Taxen gestattet!<br />
Die „Krise“, in die uns die Verbreitung<br />
des Coronavirus geworfen hat, bringt in<br />
vielen Bereichen ungelöste, unbearbeitete,<br />
ignorierte und ganz besonders auch falsch<br />
gehandhabte Aufgaben an den Tag. Wir<br />
fordern die zuständigen Stellen im Senat<br />
auf, ihren Teil an den „Aufräumarbeiten“<br />
unverzüglich beizutragen und mit dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe gemeinsam zu einer Lösung<br />
zu kommen.<br />
ln<br />
TAXI - Regionalausgabe Berlin <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
7
BERLINER GEWERBE<br />
DREI VERBÄNDE AN EINER<br />
ADRESSE:<br />
PERSIUSSTRASSE 7,<br />
10245 BERLIN<br />
<strong>Taxi</strong>verband Berlin, Brandenburg e. V.<br />
Öffnungszeiten: Di und Do 12 bis 15 Uhr<br />
Tel.: +49 30 / 20 20 21 319<br />
E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />
www.taxiverband-berlin.de<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland und „Innung“: Leszek Nadolski, Irene Jaxtheimer,<br />
Carsten Reichert, Mariusz Kramer, Michele Kramer, Ahmad Vahdati (v.l.n.r.)<br />
Innung der Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e. V.<br />
Sekretariat: Mo bis Do 10 bis 16 Uhr<br />
Tel.: +49 30 / 23 62 72 01<br />
E-Mail: info@taxiinnung.org<br />
www.facebook.com/taxiinnung<br />
VERBÄNDE MIT<br />
NEUEN RÄUMEN<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland Berlin e. V.<br />
Sekretariat: Mo bis Do 10 bis 16 Uhr<br />
Tel.: +49 30 / 202 02 13 10<br />
Fax: +49 30 / 202 02 13 11<br />
E-Mail: berlin@taxideutschland.eu<br />
www.taxideutschland.eu<br />
www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />
Die Geschäftsräume von <strong>Taxi</strong> Deutschland Berlin e. V. und der<br />
„Innung“ des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes befinden sich seit Jahresbeginn im<br />
Quergebäude am Parkplatz des Kundencenters in der Persiusstraße.<br />
Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />
Im klaren Industriedesign mit Betondecke,<br />
freigelegten Backsteinwänden<br />
und bodentiefen Fenstern spiegeln die<br />
neuen Räumlichkeiten eine offene und<br />
transparente Struktur wider. Jeder Verband<br />
hat seinen eigenen Büroraum, doch<br />
die „Innung“ und <strong>Taxi</strong> Deutschland teilen<br />
sich den großen Empfangsraum.<br />
Die Verbände rücken nicht nur räumlich<br />
näher zusammen, auch die gemeinsame<br />
Arbeit wird intensiviert. Dazu heißt es:<br />
„In dieser unruhigen Zeit erschien es uns<br />
wichtig, gemeinsam die Kräfte und Kompetenzen<br />
zu bündeln und zusammenzustehen.<br />
Wie wir alle wissen, haben unsere<br />
Gegner mit großem finanziellem Aufwand<br />
alles unternommen, um unser <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
zu schwächen. Umso wichtiger ist unsere<br />
Entscheidung, die Stärken der Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>verbände miteinander zu verbinden<br />
und zusammen den Kampf für den Erhalt<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes und gegen den unfairen<br />
Wettbewerb der subventionierten Mietwagen<br />
weiterzuführen.<br />
Michele Kramer hat für beide Verbände<br />
als Assistentin der Geschäftsführung die<br />
Aufgaben des gemeinsamen Sekretariats<br />
übernommen. Schulungsrelevante Unterlagen<br />
für die <strong>Taxi</strong>fahrerausbildung, wie<br />
Wandpläne, Spezialatlanten, Ortskundekataloge<br />
sowie die Ausstattungen für Taxen<br />
wie Konzessionsschild, Tarife etc. und die<br />
Vermittlung von Kreditkarten-Terminals<br />
können zu unseren Öffnungszeiten bei<br />
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von Montag bis Donnerstag von 10 Uhr bis<br />
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FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI - Regionalausgabe Berlin
BERLINER MELDUNGEN<br />
TAXI.EU IN DER<br />
APPGALLERY VON HUAWEI<br />
Das chinesische Telekommunikations-Unternehmen Huawei,<br />
auf dem weltweiten Smartphone-Markt die Nummer<br />
zwei hinter Samsung (Südkorea) und vor Apple (USA),<br />
hat die Bestell-App taxi.eu im Rahmen einer Werbekampagne<br />
zwei Wochen lang in seiner AppGallery prominent platziert. Vom<br />
21. Mai bis zum 3. Juni hatte taxi.eu einen der begehrten Plätze<br />
als Top-App in der wachsenden App-Platform von Huawei. Im<br />
Zeitraum einer solchen Aktion bekommen Nutzer von Huawei-<br />
Smartphones beim Öffnen der AppGallery die beworbene App als<br />
eine der zwölf wichtigsten Apps (recommended apps) angezeigt.<br />
Eine Fortsetzung der Kooperation war bei Redaktionsschluss<br />
bereits vereinbart.<br />
Die App Gallery ist das Pendant zu Apples App Store und Googles<br />
Play Store. Der Handelsstreit seitens der USA brachte ihr einen<br />
enormen Schub, da der chinesische Konzern seinen Kunden so<br />
weiterhin alle Applikationen zugänglich machen kann. Nach Firmenangaben<br />
ist sie mit über 400 Millionen aktiven Nutzern bereits<br />
der drittgrößte App-Markplatz der Welt und wächst schnell.<br />
Da bisher ein entscheidender Nachteil von taxi.eu gegenüber<br />
Konkurrenz-Apps schlicht im geringeren Bekanntheitsgrad bei<br />
den Verbrauchern besteht, darf das europäische <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
damit rechnen, von der Marketing-Aktion durch Huawei zu profi<br />
t i e r e n .<br />
ar<br />
FRAGWÜRDIGER UMGANG<br />
MIT BUSSPUREN<br />
Zugeparkte Busspuren gehören in einigen Straßen Berlins<br />
weiterhin zum alltäglichen Bild. Bereits Anfang Januar<br />
präsentierte die BVG mehrere Abschleppwagen, die sie<br />
gebraucht erstanden hatte, und kündigte an, dass Falschparker<br />
auf Busspuren und Straßenbahngleisen von nun an konsequent<br />
umgesetzt würden.<br />
Dass die BVG selbst abschleppen dürfe, war schon vorher mehrfach<br />
verkündet worden. Geschehen war augenscheinlich nicht viel.<br />
Zu sehr haben die Verkehrsteilnehmer sich daran gewöhnt, dass<br />
keine Behörde mehr die Einhaltung von Verkehrsregeln durchsetzt.<br />
Steht ein erstes Fahrzeug auf der Busspur, ist sie für den<br />
ÖPNV einschließlich der Taxen nicht mehr benutzbar, und der<br />
zweite Falschparker kann sich herausreden, dass nicht er das<br />
Verkehrshindernis sei, sondern einer, der schon dort stand. So<br />
setzt es sich dann den ganzen Tag fort, unterbrochen von gelegentlichen<br />
Abschleppaktionen, deren Wirkung stets schnell verpufft.<br />
Im Durchschnitt schleppt die BVG berlinweit keine sieben Autos<br />
pro Tag ab.<br />
Unterdessen ist die Verkehrsverwaltung dabei, für knapp 50<br />
Kilometer Busspuren die Geltungsdauer auszuweiten, davon die<br />
Hälfte auf „rund um die Uhr“. So geschehen in der Kolonnenstraße<br />
auf dem kurzen Abschnitt zwischen Herbertstraße und Feurigstraße,<br />
wo schon zu Stoßzeiten selten Stau herrscht. Allein dort<br />
sind dadurch nachts und am Wochenende rund 40 Parklücken<br />
weggefallen. Begründet wird die fragwürdige Maßnahme mit<br />
dem Mobilitätsgesetz. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin hat eine Presseanfrage<br />
gestellt und wird ausführlich berichten.<br />
ar<br />
TAXI.EU INTEGRIERT<br />
TRENNSCHUTZ IN DIE APP<br />
Nachdem immer mehr Kunden <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz nachfragten,<br />
hat die Funkzentralengemeinschaft taxi.eu in Zusammenarbeit<br />
mit dem Software-Entwickler fms Anfang Mai die Option<br />
„Safe<strong>Taxi</strong>“ in ihre Bestell-App implementiert. „Wir haben nun die<br />
Bestellung für die Städte Berlin, Hamburg, Köln, München Wien<br />
und Zürich freigeschaltet; weitere Städte im In- und Ausland folgen<br />
in Kürze“, sagte taxi.eu-Geschäftsführer Hermann Waldner. „Zwar<br />
sind bereits sehr viele <strong>Taxi</strong>s in ganz Deutschland mit Trennwänden<br />
zum Schutz gegen das Corona-Virus unterwegs, bislang konnten sie<br />
aber nur über Anrufe in den Zentralen bestellt werden.“<br />
Der Impuls ging von Deutschlands größter Zentrale in Berlin aus.<br />
„Natürlich wird für diesen Service auch kein Aufpreis fällig“, betont<br />
Hermann Waldner, zugleich Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong> Berlin. „Wir<br />
wollen unseren Fahrgästen die größtmögliche Sicherheit bieten,<br />
deshalb sind auch die Fahrer mit Mundschutz unterwegs.“ Auch<br />
die Fahrgäste werden gebeten, auf eine Mund-Nasen-Bedeckung zu<br />
achten – aus Verantwortung dem Fahrpersonal gegenüber.<br />
Waldner wünscht sich so schnell wie möglich eine flächendeckende<br />
Bestückung der Flotte mit Trennschutzvorrichtungen. Zur<br />
Erlangung des Vermittlungsmerkmals dient bei <strong>Taxi</strong> Berlin ein<br />
Foto als Beleg oder auch die Rechnung eines Fahrzeugausstatters<br />
über den Einbau. Eine zwischen den Kopfstützen gespannte Folie<br />
reicht nicht aus.<br />
Auch die Autovermietung Sixt, die in ihrer App <strong>Taxi</strong>bestellungen<br />
ermöglicht, hatte Ende April die Option Trennschutz in zunächst neun<br />
Städten eingeführt. Dass dies dort bei 80 Prozent aller <strong>Taxi</strong>bestellungen<br />
verlangt wird, zeigt den hohen Kundenwunsch.<br />
ar<br />
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TAXI - Regionalausgabe Berlin <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
9
BERLINER INITIATIVE<br />
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz<br />
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale infrastruktur<br />
REGINE GÜNTHERS<br />
ANTI-ECKPUNKTEPAPIER<br />
Die Verkehrssenatorin hat mit einer bundespolitischen Initiative<br />
zugunsten des <strong>Taxi</strong>gewerbes überrascht. Vorausgegangen war<br />
geduldige Überzeugungsarbeit durch Gewerbevertreter.<br />
Der Trumpf war die Umweltschädlichkeit der Pseudo-<strong>Taxi</strong>-Anbieter.<br />
Das Vollzugsdefizit der Behörden<br />
bei Kontrollen illegal agierender<br />
Uber- und Free-Now-Partner<br />
empört seit Langem das <strong>Taxi</strong>gewerbe, auch<br />
während der Corona-Krise. Das Land Hamburg<br />
hat längst vorgemacht, wie man das<br />
Problem bereits bei der Entscheidung über<br />
Ausnahmegenehmigungen betreffs Wegstreckenzähler<br />
unterbinden kann. In Berlin<br />
bekommt die Verwaltung vieles nicht auf<br />
die Reihe.<br />
Die Koalition ist über etliche Themen<br />
zerstritten, beispielsweise über den Berlkönig.<br />
Der Regierende Bürgermeister, auf der<br />
Beliebtheitsskala zeitweise tief gesunken,<br />
muss so tun, als wäre er mit seiner Verkehrssenatorin<br />
zufrieden. Diese ging bei<br />
Gesprächsanfragen aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
lange auf Tauchstation und schickte ihren<br />
Staatssekretär vor.<br />
Gewerbevertreter mühen sich ab, Politiker<br />
und Entscheidungsträger in Verwaltungen<br />
über die Probleme der <strong>Taxi</strong>branche<br />
zu informieren und sie für die eklatanten<br />
Missstände zu sensibilisieren. Hermann<br />
Waldner etwa berichtete <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />
von Gesprächen mit Vertretern der Senatsverwaltungen<br />
für Finanzen, Inneres und<br />
Verkehr, die nicht an die große Glocke<br />
gehängt wurden, in denen er unter anderem<br />
die Bedenken des Gewerbes gegenüber<br />
den berüchtigten Eckpunkten des Bundesverkehrsministers<br />
darlegte.<br />
Verhandlungen sind manchmal genau<br />
dann erfolgreich, wenn sie hinter den<br />
Kulissen stattfinden und nicht nach allen<br />
Seiten Angriffsfläche bieten. Als Kehrseite<br />
wird dann manch positives Ergebnis nicht<br />
direkt als Resultat der Verhandlungen<br />
wahrgenommen.<br />
EIN „MANGELHAFT“<br />
FÜR SCHEUER<br />
Ende Februar legte Verkehrssenatorin<br />
Günther auf einer Sitzung ein internes<br />
Papier vor, in dem sie das Scheuer’sche<br />
Eckpunktepapier zur Novellierung des<br />
Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) in<br />
Frage stellt und Gegenvorschläge macht,<br />
wobei etliche Forderungen vom Bundesverband<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. (BVTM)<br />
bekannt sind.<br />
In dem Papier stellt Günther fest, dass<br />
im Eckpunktepapier des Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI) von fünf angekündigten Themen<br />
nur eines inhaltlich näher ausgeführt<br />
werde, nämlich die „Modernisierung des<br />
PBefG unter dem Stichwort Digitalisierung“.<br />
Relevant seien dabei vor allem die<br />
Genehmigungspflicht digitaler Beförderungsdienstleister,<br />
die Einführung eines<br />
Sondergenehmigungstatbestands für<br />
„ÖPNV-Ridepooling-Dienste“ als „Sonderform<br />
des Linienverkehrs“ und die Abschaffung<br />
der Rückkehrpflicht für Mietwagen<br />
nebst Erlaubnis zur Einzelplatzvermietung.<br />
Es folgt eine „Bewertung“, die die wichtigsten<br />
Argumente und Warnungen der<br />
<strong>Taxi</strong>verbände in Bezug auf die Pseudo-<strong>Taxi</strong>-<br />
Anbieter und die geplante Marktliberalisierung<br />
enthält: „Bedenkt man, dass sich die<br />
bestehende Regulierung des Mietwagenverkehrs<br />
daraus erklärt, dass ein Abstand<br />
zum <strong>Taxi</strong>gewerbe bestehen soll, mangelt<br />
es den BMVI-Eckpunkten an Erklärungen,<br />
mit welchem Ziel und mit welchen Folgen<br />
insbesondere für das <strong>Taxi</strong>gewerbe der bisherige<br />
Abstand ‚eingeebnet’ werden soll.“<br />
Entscheidend sei aus Landessicht, „dass<br />
Kommunen ‚on-demand-Verkehre’ als Nahverkehr<br />
bestellen können müssen, wenn<br />
sie der Daseinsvorsorge dienen. Hingegen<br />
sollen Angebote außerhalb des ÖPNV, die<br />
in der Regel rein kommerziell betrieben<br />
werden, nur dort zugelassen werden, wo<br />
sie nach den Maßgaben verkehrspolitischer<br />
FOTOS: Wilfried Hochfeld, Hayrettin Şimşek / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI - Regionalausgabe Berlin
BERLINER INITIATIVE<br />
Rahmensetzungen vor Ort […] einen Beitrag<br />
zur umwelt- und stadtverträglichen<br />
Mobilität leisten.“<br />
Aus letztem Absatz geht hervor, dass<br />
man zwar Anbieter wie Uber und Free Now<br />
einschränken bzw. die Möglichkeit dazu<br />
schaffen möchte, dass aber der „Berlkönig“<br />
(der die Straßen entgegen deren Vorstellungen<br />
voller macht statt leerer) weiterhin Teil<br />
des Berliner Nahverkehrs bleiben soll. Das<br />
wird im nächsten Absatz nochmals deutlich,<br />
wo es als „maßgeblich“ bezeichnet<br />
wird, den bundesrechtlichen Rahmen so<br />
zu „justieren, dass die neuen Mobilitätsformen<br />
dann zum Einsatz kommen können,<br />
wenn sie einen Beitrag zur Verkehrswende<br />
leisten, d. h. als nachhaltiges und stadtverträgliches<br />
Verkehrsmittel ausgestaltet<br />
sind.“ Auch Barrierefreiheit soll privilegiert<br />
werden.<br />
Dann der Satz, der die vielleicht wichtigste<br />
Korrektur des Eckpunktepapiers<br />
beinhaltet: „Andernfalls müssen die Kommunen<br />
den Einsatz der neuen Mobilitätsformen<br />
steuern und ggf. auch begrenzen<br />
können.“ Scheuer hatte letztes Jahr vorgeschlagen,<br />
die Kommunen über die Rückkehrpflicht<br />
entscheiden zu lassen.<br />
„ARTENSCHUTZ FÜR TRADITIONELLE TAXEN“<br />
Ein Kommentar von Stephan Berndt<br />
Wenn dieser Überschrift des „Tagesspiegel“<br />
vom 26.<strong>2.</strong> noch der Einfluss<br />
der Desinformations-Kampagne der<br />
neuen Mobilitätsanbieter anzumerken<br />
war, so ist doch Bewegung in die<br />
Debatte gekommen, bevor Corona<br />
zum alles beherrschenden Thema<br />
wurde. Die Pläne des Senats sind ebenso<br />
begrüßenswert wie langwierig.<br />
Zum Thema Inklusionstaxen will der<br />
Senat eine Veränderung erreichen<br />
und „eine Gesetzgebungskompetenz<br />
für die Länder (im Bundesrecht)<br />
WAS IST „STADTVERTRÄGLICH“?<br />
Günthers Papier geht einen entscheidenden<br />
Schritt weiter und will den Kommunen<br />
ermöglichen, Pseudo-<strong>Taxi</strong>-Anbieter zu<br />
„steuern“ und gegebenenfalls zu „begrenzen“,<br />
bei nicht ausreichendem Schutz der<br />
öffentlichen Interessen auch deren Genehmigung<br />
zu versagen.<br />
Wer beurteilen soll, ob ein Dienst einen<br />
Beitrag zur Verkehrswende leistet, lässt<br />
das Papier allerdings offen. Was bezüglich<br />
Verträglichkeit für den ÖPNV im öffentlichen<br />
Interesse liegt, dürfe jedenfalls nicht<br />
Bundesrecht regeln, sondern gehöre in die<br />
Entscheidungsgewalt der Kommunen und<br />
Landkreise.<br />
Ferner fordert das Papier für Verkehrsanbieter<br />
außerhalb des ÖPNV eine Aufzeichnungspflicht<br />
zur Ermöglichung einer „aufwandsarmen“<br />
Kontrolle der Einhaltung<br />
der Vorgaben sowie eine Berechtigung<br />
des Staates, diese Daten anonymisiert zur<br />
Verkehrsplanung zu nutzen. Zudem wird<br />
explizit verlangt, dass „‚Rosinenpickerei’,<br />
die zu wesentlichen Nachteilen beim ‚klassischen’<br />
ÖPNV führt oder die Funktionsfähigkeit<br />
des etablierten, flächendeckenden<br />
<strong>Taxi</strong>verkehres bedroht“, verhindert wird.<br />
Ein eigener Absatz ist dem Thema Inklusionstaxis<br />
gewidmet. Hier wird bemängelt,<br />
dass das Thema im Eckpunktepapier nicht<br />
auftaucht, obwohl in vielen Städten und<br />
Landkreisen, auch in Berlin, erhebliche<br />
Defizite bestehen. Hier bestehe „dringender<br />
Handlungsbedarf im Bundesrecht, da<br />
den Ländern die Gesetzgebungskompetenz<br />
fehlt, um eigene Vorgaben für barrierefreie<br />
Taxen zu treffen“. Als Beleg wird<br />
eingeräumt, dass die in Berlin angebotene<br />
Förderung noch „keine ausreichenden<br />
Anreize“ setzt (denn sie wird bisher kaum<br />
in Anspruch genommen). Daher wird gefordert,<br />
den Ländern eigenständige gesetzliche<br />
Regelungen zu ermöglichen. Es müsse<br />
verankern, um eigene Vorgaben für<br />
barrierefreie Taxen treffen“ zu können.<br />
Die Formulierungen zum Thema<br />
Pseudo-<strong>Taxi</strong>-Anbieter zeigen große<br />
Schnittmengen mit den Argumenten<br />
der Gewerbevertreter. Die geplante<br />
PBefG-Novellierung wäre ein „erheblicher<br />
Wettbewerbsnachteil“ für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe. Die gewerbepolitische<br />
Arbeit des BVTM und der Berliner <strong>Taxi</strong>verbände,<br />
aber auch das Flaggezeigen<br />
der KollegInnen auf der Straße, tragen<br />
Früchte. sb<br />
verhindert werden, dass etwa Menschen,<br />
die darauf angewiesen sind, im Rollstuhl<br />
sitzend in ein <strong>Taxi</strong> rollen zu können, auf<br />
Dauer von flexibler Mobilität ausgeschlossen<br />
bleiben.<br />
Das Papier soll unter anderem in der<br />
Verkehrsministerkonferenz sowie durch<br />
„Austausch im parlamentarischen Raum<br />
und mit Verbänden“ diskutiert und später<br />
im Bundesrat eingebracht werden.<br />
KEINE AUSNAHMEN MEHR<br />
FÜR MIETWAGEN<br />
Inzwischen folgt Berlin dem Hamburger<br />
Vorbild: Wie Verbandsvertreter kürzlich<br />
aus Senatskreisen erfahren haben, ist die<br />
Pflicht zum Einbau von Wegstreckenzählern<br />
in Mietwagen bei der Verkehrsverwaltung<br />
fest beschlossen worden. Auch<br />
hierzu gab es Gespräche zwischen Hermann<br />
Waldner und Regine Günther. Die<br />
Umsetzung hängt allerdings am Eichamt,<br />
das für das Projekt zu wenig Personal hat.<br />
Für dessen Bewilligung ist wiederum die<br />
Wirtschaftsverwaltung zuständig. Hier<br />
fordert das <strong>Taxi</strong>gewerbe nun die Schaffung<br />
weiterer Stellen.<br />
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TAXI - Regionalausgabe Berlin <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
11
KOLUMNE<br />
Bildungsauftrag – ein vergessenes Qualitätsmerkmal<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
WERDE AUCH DU UBER-PATE!<br />
Zum Abschluss der „Berliner Seiten“ eine Kolumne des Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrers Rumen Milkow. Er möchte den Bildungsauftrag<br />
wiederbeleben und hilft auch gerne orientierungslosen Uber-Fahrern.<br />
Es gab mal den „Bildungsauftrag“,<br />
der einst öffentlich-rechtlich war,<br />
der eine oder andere erinnert sich.<br />
Öffentlich-rechtlich hinterlässt da eine<br />
große Lücke. Wir als öffentliches Verkehrsmittel<br />
müssen sie füllen!<br />
Die wachsende öffentlich-rechtliche<br />
Bildungslücke wird von manch einem<br />
bereits als Vakuum wahrgenommen. So<br />
ein Vakuum kann rasch gefährlich werden,<br />
zum Beispiel als Machtvakuum. Deswegen<br />
ist es wichtig, dass diese Lücke zügig<br />
gefüllt wird. Und wer könnte dies besser als<br />
wir <strong>Taxi</strong>fahrer? Immerhin lenken<br />
wir ein öffentliches Verkehrsmittel<br />
mit Beförderungspflicht – und neuerdings<br />
auch mit Bildungsauftrag.<br />
In meinem <strong>Taxi</strong> weise ich mittels<br />
laminierter Schilder auf den<br />
Bildungsauftrag hin, und ich muss<br />
sagen: Das Angebot stößt auf enormes<br />
Interesse. Nie hätte ich gedacht,<br />
dass der Bedarf an Bildung hierzulande so<br />
groß ist. Ich erfülle den Bildungsauftrag,<br />
indem ich zum ersten Mal überhaupt ein<br />
Straßenverzeichnis rezitiere. Das Telefonbuch<br />
wurde schon mehrfach vorgelesen,<br />
ein Straßenverzeichnis noch nie.<br />
Zum Glück gibt es in Berlin genug<br />
Ampeln und Baustellen. Die dortige Wartezeit<br />
nutze ich zum Vorlesen. In letzter<br />
Zeit passiert es immer öfter, dass Fahrgäste<br />
selbst aus dem Straßenverzeichnis<br />
vortragen möchten. Es kam sogar schon<br />
vor, dass das Straßenverzeichnis vor_<br />
ge_rappt wurde: „Die_Feh_ler_str Punkt<br />
in Frie_de_nau ist kein Feh_ler Komma<br />
son_dern ...“ – zweifellos ein Höhepunkt<br />
bei der Bildungsauftragserfüllung.<br />
Unser Bildungsauftrag muss aber nicht<br />
beim Fahrgast enden. Neulich trat ein junger<br />
Mann an mein <strong>Taxi</strong>, der ohne Orientierung<br />
war, weil sein Navigationsgerät den<br />
Geist aufgegeben hatte. Ein Gerät, so der<br />
Fachmann, das orientierungsblöd macht.<br />
Kein Problem, sagte ich, ich fahre ihn<br />
gerne und ganz ohne Navi – ist schließlich<br />
auch eine Frage der Ehre. Leider habe er<br />
kein Geld dabei, weswegen aus der Fahrt<br />
nichts wurde. Immerhin schien es mir<br />
«Navigationsgeräte machen<br />
orientierungsblöd.»<br />
Hans-Joachim Maaz (*1943), Therapeut und<br />
Bestseller-Autor („Der Gefühlsstau“, „Das falsche<br />
Leben“, „Das gespaltene Land“)<br />
ein Fall für den Bildungsauftrag zu sein.<br />
Sogleich holte ich das Straßenverzeichnis<br />
hervor, um ihm daraus die Straße vorzutragen,<br />
in die er begehrte. Dafür hatte<br />
der junge Mann wiederum keine Zeit. So<br />
erklärte ich ihm „nur“ rasch den Weg, das<br />
Bildungsauftragsbasisprogramm.<br />
Erst als sich der junge Mann von meinem<br />
<strong>Taxi</strong> entfernte, bemerkte ich, dass er mit<br />
einem Auto unterwegs war, in dem sich<br />
weitere junge Menschen befanden. Junge<br />
Menschen, die sich für eine von Uber vermittelte<br />
Fahrt entschieden hatten. Der<br />
schwarze Toyota war ein Mietwagen, der<br />
junge Mann ein Uber-Fahrer. Laut Eigenwerbung:<br />
ein „lokaler Profi“ – allerdings<br />
ohne Plan, der ohne Navi und ohne Ortskenntnisse<br />
gar nichts kann.<br />
Nun mangelt es hierzulande bekanntlich<br />
überall an Fachkräften. Aber anstatt<br />
Menschen zu bilden, senkt man lieber das<br />
Niveau. Auf unseren Straßen werden beispielsweise<br />
gerade Fachkräfte durch ungelernte<br />
Hilfsarbeiter ersetzt. (Böse Zungen<br />
behaupten, hinter dem angeblichen Mangel<br />
würde sich nur Lohndumping verbergen,<br />
aber das ist schon wieder ein anderes<br />
Thema.) Fakt ist, dass Uber-Fahrer unter<br />
dem Deckmantel einer angeblichen<br />
Modernisierung nicht einmal mehr<br />
die in der Vergangenheit für Mietwagen-Fahrer<br />
nötigen Ortskenntnisse<br />
nachweisen müssen.<br />
John F. Kennedy sagte einmal: „Fragt<br />
nicht, was euer Land für euch tun kann<br />
– fragt, was ihr für euer Land tun<br />
könnt!“ Kennedy war kein <strong>Taxi</strong>fahrer,<br />
dafür aber Bearleener. Als solchen sollten<br />
wir ihn beim Wort nehmen und gemeinsam<br />
etwas für unsere Stadt tun. Deswegen, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen, lasst uns zusammen<br />
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen<br />
und mittels Bildungsauftrag’ etwas für’s Bildungsniveau<br />
im Allgemeinen und für mehr<br />
Fachkräfte auf den Straßen im Besonderen<br />
tun. Werde auch Du Uber-Fahrer-Pate! rm<br />
Rumen Milkow (rm) fährt <strong>Taxi</strong> in Berlin und<br />
macht alle vier Wochen mit seiner Frau Layne<br />
Mosler eine Radiosendung mit <strong>Taxi</strong>-Themen.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin portraitierte die beiden in<br />
der April-Ausgabe 2019 von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin.<br />
FOTO: Rumen Milkow
<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
www.taxi-times.taxi<br />
MÜNCHEN<br />
VERKEHRSMINISTERIUM BRÜSKIERT TAXIGEWERBE<br />
AUFREGUNG IN MÜNCHEN<br />
Lockdown für<br />
<strong>Taxi</strong>verband München<br />
ALLES AUF NULL<br />
Aktion für<br />
Ärzte und Pfleger<br />
KOSTENLOS INS KRANKENHAUS<br />
Förderung für<br />
Rollitaxis<br />
GELD VON DER STADT
RUBRIK<br />
INHALT<br />
AUFREGUNG IN MÜNCHEN<br />
4 Verkehrsministerium brüskiert<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN INFORMIERT<br />
6 Verbandsarbeit ohne Einnahmen<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE INFORMIERT<br />
7 mywirt: Essensfahrten zu Corona-Zeiten<br />
IMAGEWERBUNG<br />
8 Kostenlose <strong>Taxi</strong>fahrten für Ärzte<br />
FÖRDERMASSNAHME ROLLITAXIS<br />
10 Stadt und Landkreis München<br />
bezuschussen Umrüstung<br />
von Inklusionstaxis<br />
MÜNCHNER CORONA-AKTIONEN<br />
12 Blumenlieferungen und London <strong>Taxi</strong><br />
Stadt und Landkreis<br />
München fördern<br />
Inklusionstaxis mit<br />
einem Zuschuss über<br />
10.000 Euro pro Fahrzeug.<br />
Mehr dazu auf<br />
Seite 10.<br />
VERKEHRSPOLITIKER DENKEN FALSCH<br />
Ein gefährliches Virus droht das gesamte Gesundheitssystem kollabieren<br />
zu lassen. Um das zu verhindern, reagiert die Politik mit<br />
Notstandsmaßnahmen und fährt das komplette öffentliche Leben<br />
runter. Nur wer zu Hause ist, kann niemanden anstecken.<br />
Doch wer zu Hause bleibt, benötigt auch kein <strong>Taxi</strong>, und so traf<br />
der plötzliche Lockdown die Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer/innen völlig<br />
unvorbereitet. Das Nachtgeschäft brach völlig zusammen, tagsüber<br />
fielen sämtliche Geschäftsfahrten aus, was sich vor allen Dingen<br />
am Flughafen desaströs auswirkte.<br />
Während also die <strong>Taxi</strong>unternehmen tagtäglich um ihr wirtschaftliches<br />
Überleben kämpften, setzte der <strong>Taxi</strong>verband München<br />
trotz weggefallener Schulungseinnahmen seine gewerbepolitische<br />
Arbeit fort (Seite 6) und schufen <strong>Taxi</strong>zentralen neue Geschäftsfelder<br />
wie beispielsweise „mywirt“ (Seite 7).<br />
Doch nicht nur das: 500 Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer/innen fuhren<br />
Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern sogar kostenlos in die<br />
Münchner Kliniken bzw. von dort nach Hause (Seite 8). Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer/innen haben so eindrucksvoll die individuelle Mobilität<br />
auch in Krisenzeiten aufrechterhalten. Nicht nur aus wirtschaftlichem<br />
Eigennutz, sondern weil sie gesetzlich dazu<br />
verpflichtet sind. Das ist der Unterschied zu den taxiähnlichen<br />
Fahrtenvermittlern wie Uber, CleverShuttle oder Free Now und<br />
hätte allein schon deshalb eine staatliche Unterstützung verdient<br />
gehabt. Dass die Bitte um eine Subvention dieser Fahrten unerhört<br />
geblieben ist, ist traurig.<br />
Dass man die Branche im Gegenzug aber auch noch auf eine<br />
Stufe mit privaten Fahrtenvermittlern stellt, ist schlicht und ergreifend<br />
verantwortungslos. Anstatt Uber und Free Now eine Vermittlung<br />
während Corona-Zeiten zu verbieten, weil sie Fahrten unter<br />
Missachtung der Abstandsregeln an Mietwagen vermitteln und<br />
vor Gerichten ein Verbot nach dem anderen kassieren, hat das<br />
Bayerische Verkehrsministerium diese Unternehmen ganz offiziell<br />
auf eine Stufe mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe gestellt (Seite 4).<br />
Die eigentliche gut gemeinte Aktion zeigt: In den Köpfen der<br />
wichtigen politischen Entscheidungsträger werden die privaten<br />
Fahrtenvermittler inzwischen als gleichberechtigt zum <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
gesehen. Das ist falsch und eine Gefahr, die langfristig die<br />
Existenz der <strong>Taxi</strong>branche nachhaltiger gefährdet als der kurzfristige<br />
Lockdown aufgrund einer Virus-Pandemie. Die politische<br />
Aufklärungsarbeit muss also mit aller Entschlossenheit weitergehen.<br />
Herzlichst<br />
- die Redaktion -<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH<br />
Persiusstr. 7<br />
10245 Berlin, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />
E-Mail: info@taxi-times.com<br />
Internet: www.taxi-times.com<br />
Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />
Jürgen Hartmann (jh)<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse München<br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht München<br />
HRB 209524<br />
Redaktion (tt)<br />
Jürgen Hartmann (jh), Simon Günnewig (sg)<br />
E-Mail: tt-muenchen@taxi-times.taxi<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Hayrettin Simsek (hs)<br />
Grafik & Layout<br />
Katja Stellert (Artdirektion),<br />
Ivan Cottrell<br />
Raufeld Medien GmbH<br />
Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />
10999 Berlin<br />
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Druck<br />
Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25<br />
D-34253 Lohfelden<br />
Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />
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<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong>, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin,<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />
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Wie kann es sein, dass ein demokratisch gewählter Staatssekretär mit einem<br />
Unternehmen gemeinsame Sache macht, das juristisch bewiesen illegal agiert?<br />
EIN STAATSMINISTERIUM<br />
BRÜSKIERT DAS<br />
TAXIGEWERBE<br />
Eigentlich wollte das Bayerische Verkehrsministerium eine »transparente<br />
Information zu Verhalten und Maßnahmen aller Fahrgäste im <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenverkehr« erreichen. Doch der Schuss ging gehörig nach hinten los.<br />
Es war ein Gemeinschaftsfoto, das<br />
mächtig Wellen schlug. Rund um<br />
ein <strong>Taxi</strong> hatten sich – in gebührendem<br />
Abstand zueinander und mit Schutzmasken<br />
getarnt – Vertreter des Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes sowie je ein Vertreter von<br />
Free Now und von Uber versammelt. Mittendrin<br />
als Initiator auch der Staatssekretär<br />
des Bayerischen Verkehrsministeriums,<br />
Klaus Holetschek (CSU).<br />
Dieses Foto wurde gemeinsam mit einer<br />
Pressemitteilung am 24. April veröffentlicht,<br />
die laut Verkehrsministerium von<br />
„Vertretern der bayerischen <strong>Taxi</strong>-, Mietwagen-<br />
und Fahrtvermittlungsbranche“ abgegeben<br />
wurde. „Die Corona-Krise bestimmt<br />
in weiten Bereichen das derzeitige Leben“,<br />
verkündete das Ministerium. Die Branche<br />
wolle einen wirksamen Beitrag zur Eindämmung<br />
des Infektionsgeschehens leisten.<br />
Sie stehe in dieser Krise als zuverlässiger<br />
Mobilitätspartner zur Seite.<br />
Anschließend wird an den Fahrgast<br />
appelliert, zur Unterstützung bei der Eindämmung<br />
des Corona-Virus bei <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenfahrten einige Dinge zu beachten.<br />
So solle man beispielsweise immer<br />
hinten einsteigen, um den Abstand zu den<br />
Fahrerinnen und Fahrern zu halten, bereits<br />
ab drei Personen ein Großraumfahrzeug<br />
rufen, die Möglichkeiten der bargeldlosen<br />
Bezahlung nutzen, Hygienemaßnahmen<br />
einhalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung<br />
tragen.<br />
Im Gegenzug verspricht die Branche,<br />
die Fahrzeuge mit Trennschutz auszustatten,<br />
(vermehrt) die bargeldlose Zahlung zur<br />
Verfügung zu stellen sowie Fahrer einzusetzen,<br />
die spätestens ab 27. April eine Mund-<br />
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FOTO: Bayerisches Verkehrsministerium<br />
4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Regionalausgabe München
AUFREGUNG IN MÜNCHEN<br />
Nasen-Bedeckung tragen. Zudem habe man<br />
die Reinigungsmaßnahmen in Bezug auf<br />
die Fahrzeuge intensiviert, um das Infektionsrisiko<br />
zu senken.<br />
So weit, so gut, doch nun kommt der<br />
große Haken an dieser Geschichte: Auf dem<br />
Foto waren auch je ein Vertreter der beiden<br />
privaten Fahrtenvermittler Uber und Free<br />
Now zu sehen, und deren Logos fanden sich<br />
auch auf der vom Verkehrsministerium veröffentlichten<br />
gemeinsamen Information –<br />
neben den Logos des Landesverbands<br />
Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
sowie der beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
IsarFunk und <strong>Taxi</strong>-München eG.<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wurde also von der<br />
bayerischen Politik auf eine Stufe mit privaten<br />
Vermittlungsanbietern gestellt, und<br />
genau das führte sofort nach der Veröffentlichung<br />
zu einem wahren Shitstorm in<br />
den sozialen Medien. Allerdings richtete<br />
sich der Zorn der <strong>Taxi</strong>fahrer und Unternehmer<br />
nicht nur gegen das Ministerium,<br />
sondern gegen die eigenen Gewerbevertreter,<br />
denen man unterstellte, gemeinsame<br />
Sache mit Uber und Free Now zu machen –<br />
nicht zuletzt deshalb, weil diese Aktion von<br />
Online-Plattformen als „Schulterschluss“<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes mit Uber und Free Now<br />
bezeichnet wurde.<br />
GUTE MIENE ZUM BÖSEN SPIEL<br />
Diese Gleichstellung der beiden Privatanbieter<br />
mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe wurde allerdings<br />
nicht von den Vertretern des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes eingefädelt, wie diese auf<br />
Nachfrage gegenüber der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion bestätigten. Vielmehr<br />
seien sowohl Uber als auch Free Now<br />
von Beginn an bei allen Telefonkonferenzen<br />
vom Verkehrsministerium einbezogen<br />
worden.<br />
Thomas Kroker, Vorstand der <strong>Taxi</strong>-München<br />
eG, kann darüber nur den Kopf schütteln:<br />
„Die <strong>Taxi</strong>-München eG möchte klar<br />
hervorheben, dass es weder einen ‚Schulterschluss‘<br />
oder eine Annäherung an die<br />
PURE IGNORANZ<br />
Im Nachgang zu dieser Meldung hat die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion bei der<br />
Pressestelle des Bayerischen Verkehrsministeriums u. a. nachgefragt, ob dem<br />
Ministerium die bisherigen Urteile zum Verbot der Applikation UberX durch die<br />
Landgerichte Frankfurt und München bekannt seien und wie man in Anbetracht<br />
dieser Urteile rechtfertigt, dass man Uber nun sogar bei der angesprochenen<br />
Aktion gleichberechtigt mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe hat teilnehmen lassen. Diese Anfrage<br />
wurde nicht konkret beantwortet, stattdessen teilte das Ministerium mit: „Das<br />
Ziel aller Beteiligter war es, mit einem gemeinsamen und einheitlichen Vorgehen<br />
eine transparente Information aller Fahrgäste im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverkehr<br />
zu erreichen und damit Vertrauen angesichts der Corona-Krise herzustellen. Der<br />
gemeinsame Pressetermin diente damit ausschließlich der Information über die<br />
Maßnahmen zum Infektionsschutz.“<br />
beiden Mietwagen-Vermittlungsplattformen<br />
gegeben hat bzw. auch keine geben<br />
wird“, stellt er klar. „Wir bewerten diese<br />
Organisationen nach wie vor als existenzbedrohende,<br />
illegal agierende Mitbewerber<br />
im Markt, die ihr Geschäftsmodell nur<br />
durch systematische Umgehung von Gesetzen<br />
und Verordnungen am Leben erhalten.“<br />
Christian Hess, Geschäftsführer von<br />
IsarFunk, hebt die wesentlichen Unterschiede<br />
zwischen dem <strong>Taxi</strong> und privaten<br />
Anbietern hervor: „Einzig und alleine das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe hat eine Betriebs- und Beförderungspflicht.<br />
Damit stellen wir gerade<br />
während der Corona-Krise sicher, dass<br />
nach wie vor kranke Menschen zum Arzt<br />
gefahren werden und Patienten dreimal pro<br />
Woche zur lebenserhaltenden Dialyse. Um<br />
das sicherzustellen, setzten sich die Fahrer<br />
seit Wochen dem Risiko einer Ansteckungsgefahr<br />
aus. Und weil gerade solche<br />
Fahrgäste sogenannte Hochrisikopatienten<br />
sind, wurden bereits über 3.000 <strong>Taxi</strong>s in<br />
Deutschland mit einem Infektionsschutz<br />
versehen. Die Politik darf unsere Branche<br />
nicht mit shareholdergetriebenen Privatanbietern<br />
gleichsetzen, die mit marktvernichtendem<br />
Preisdumping jenen Teil des ÖPNV<br />
zerstören, der die mobile Daseinsvorsorge<br />
der Gesellschaft sichert.“<br />
Hess und Jörg Wohlfahrt, Vorstand der<br />
<strong>Taxi</strong> München eG, hatten wie auch der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
Donald Huber beim Fototermin gute<br />
Miene zum bösen Spiel gemacht. Immerhin<br />
ging es darum, den privaten Anbietern keinesfalls<br />
den öffentlichen Raum zu überlassen<br />
und die vertrauensbildende Maßnahme<br />
für die Bevölkerung nicht zu gefährden.<br />
Und man konnte im Vorfeld wenigstens<br />
noch erreichen, dass ein <strong>Taxi</strong> in Hellelfenbein<br />
auf dem Foto erscheint. Hätte man sich<br />
der Aktion verweigert, „wäre im Rahmen<br />
dieser gemeinsamen Mitteilung das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
überhaupt nicht in Erscheinung<br />
getreten“, mutmaßt Wohlfahrt.<br />
Der Schwarze Peter ist also allein dem<br />
Bayerischen Verkehrsministerium zuzuschieben,<br />
findet Kroker: „Es ist für die<br />
<strong>Taxi</strong>-München eG nicht nachvollziehbar,<br />
aus welchen Gründen ein Staatsministerium<br />
Organisationen und Strukturen, deren<br />
Geschäftsmodell ausschließlich auf Hinterwanderung,<br />
Aushebelung und Umgehung<br />
rechtsstaatlicher Prinzipien aufbaut, die<br />
Teilnahme an offiziellen Terminen und<br />
Telefonkonferenzen ermöglicht. Die Präferenz<br />
hätte in diesem Rahmen ausschließlich<br />
beim seriösen <strong>Taxi</strong>gewerbe als fixer,<br />
zuverlässiger Bestandteil des ÖPNV liegen<br />
dürfen.“ jh<br />
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TAXI – Regionalausgabe München <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
5
TVM<br />
VERBANDSARBEIT OHNE<br />
EINNAHMEN<br />
Finanziell traf die Corona-Pandemie den TVM<br />
ebenso stark wie seine Mitglieder. Erschwerend<br />
kam hinzu, dass Berufsverbände aus allen<br />
Sofortprogrammen fielen. Die Arbeit musste<br />
trotzdem weitergehen.<br />
Der <strong>Taxi</strong>verband München (TVM)<br />
finanziert sich im Wesentlichen<br />
aus Schulungen und Vorbereitungskursen<br />
für die Ortskundeprüfung<br />
sowie der Unternehmerprüfung „<strong>Taxi</strong> –<br />
Mietwagen“ bei der IHK. Nur ein kleiner<br />
Teil der Gesamteinnahmen kommt aus den<br />
Mietgliedsbeiträgen. Die Schulschließungen<br />
haben natürlich auch die Kurse des<br />
<strong>Taxi</strong>verbands betroffen – mit der bitteren<br />
Folge, dass in den vergangenen Monaten<br />
auch keine Einnahmen erzielt werden<br />
konnten. Klar, wenn keine Kurse stattfinden,<br />
dann bekommen auch die Dozenten<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
Rosenheimer Straße 139<br />
81671 München<br />
Tel. / Verband: 089 / 45 05 41 13<br />
Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: 089 / 49 00 44 94<br />
E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann (fb)<br />
keinen Aufwand, und auch sonst wurde der<br />
Betrieb so weit wie möglich eingeschränkt.<br />
Das Büro war nur an zwei Tagen besetzt,<br />
telefonisch konnte man den Verband aber<br />
relativ gut erreichen. Dennoch bedeuten<br />
zwei Monate ohne Einnahmen auch für den<br />
TVM einen erheblichen Verlust. Und bis<br />
die Schulungen auf altem Niveau laufen<br />
können, werden noch einige Monate vergehen.<br />
Hier geht es dem Verband genauso wie<br />
jedem einzelnen <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
DIGITALE SCHULUNGEN SIND<br />
KEIN ERSATZ<br />
Alternativ hat der TVM versucht, seine<br />
Schulungen zu digitalisieren. Doch die<br />
Vermittlung einer Ortskunde kann ebenso<br />
wie das Erklären betriebswirtschaftlicher<br />
Formeln zur Berechnung der Fahrzeugkosten<br />
nur durch gemeinsames Erarbeiten zu<br />
einer erfolgreichen Prüfung führen. Immerhin<br />
wurden einige digitale Ideen entwickelt,<br />
deren Umsetzung in den nächsten<br />
Monaten erfolgen wird. Ein Berufsverband<br />
hat aber auch ganz andere Aufgaben, und<br />
die wurden weiterhin erfüllt. Alle verfügbaren<br />
aktuellen Informationen zu Themen<br />
wie Kurzarbeit, Fahrzeughygiene, Trennschutz<br />
etc. wurden gesammelt, ausgewertet<br />
und an die Mitglieder weitergegeben.<br />
Wie hier beim <strong>Taxi</strong>verband München<br />
mussten während des Lockdowns viele<br />
Vorbereitungskurse zur Ortskunde oder<br />
Fachkundeprüfung ausfallen.<br />
Dabei kam es nicht nur zum regelmäßigen<br />
Austausch mit den Münchener <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />
sondern wurde auch der Kontakt zur<br />
Genehmigungsbehörde KVR gehalten. Parallel<br />
dazu gab es Gespräche mit den bayerischen<br />
Ministerien sowie den jeweiligen<br />
zuständigen Bundesministerien, in denen<br />
der TVM seine Ideen in die Weiterentwicklung<br />
von Hilfsprogrammen eingebracht hat.<br />
Vor allem aber wurde viel unternommen,<br />
um die Auftragslage durch die Gewinnung<br />
neuer Kundenkreise zu verbessern.<br />
Festhalten lässt sich jedenfalls heute<br />
schon, dass der Verband trotz des finanziellen<br />
Desasters durch seine Aktivitäten<br />
zur Bewältigung der Krise bei der Politik<br />
und den Behörden ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />
und Akzeptanz erzielen konnte<br />
und an Reputation gewonnen hat. fb<br />
Florian Bachmann ist Vorstand des<br />
<strong>Taxi</strong>verbands München e. V. Er und seine<br />
Vorstandsmitglieder haben während<br />
der Pandemie auf ihre sonst üblichen<br />
Aufwands entschädigungen verzichtet.<br />
Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR<br />
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Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 18:30 Uhr<br />
Betriebsmedizinische Untersuchung / Reaktionstests (ohne Anmeldung):<br />
Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
FOTO: Pixabay<br />
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6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Regionalausgabe München
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
WARMES ESSEN<br />
DANK »MYWIRT«<br />
Reduzierte Business- und Gastrobestellungen machten die Erschließung<br />
neuer Geschäftsfelder nötig. IsarFunk hatte deshalb bereits im März erste<br />
Vereinbarungen mit Münchner Restaurant-Besitzern getroffen.<br />
Seit Ende März war es Münchner<br />
Lokalen nicht mehr gestattet, nach<br />
15 Uhr Kunden im Lokal zu bedienen.<br />
Nach wie vor erlaubt waren allerdings<br />
die so genannten Drive-ins, Essen zum Mitnehmen,<br />
oder eben Lieferungen. Damit das<br />
Geschäft mit den Essenslieferungen zu<br />
einer sicheren Einnahmequelle für die<br />
Lokale werden konnte, hatte IsarFunk Lieferfahrten<br />
zum Pauschalpreis unterstützt.<br />
Unter dem eingängigen Namen<br />
„MyWirt“ können Münchner Wirte ihre<br />
Essensbestellungen durch das <strong>Taxi</strong> ausliefern<br />
lassen. Dafür werden dem jeweiligen<br />
Wirt pro Botenfahrt pauschal zehn Euro in<br />
Rechnung gestellt. Damit der Service reibungslos<br />
abläuft, rechnen die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
bzw. deren Unternehmer über die <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
ab, die Gastrobetriebe erhalten eine<br />
Sammelrechnung. Für den sicheren Transport<br />
und damit das Essen auch warm beim<br />
Kunden ankommt, setzen die Restaurants<br />
auf geeignete Take-away-Verpackungen.<br />
Das Angebot ist aktuell nicht im kompletten<br />
Stadtgebiet verfügbar, sondern<br />
beschränkt sich auf das Gebiet innerhalb<br />
des Mittleren Rings, schließt aber zusätzlich<br />
im Münchner Norden Moosach und die<br />
Parkstadt Schwabing mit ein.<br />
Derzeit setzen 13 namhafte Münchner<br />
Lokale auf diesen exklusiven Service.<br />
„MyWirt“ entwickelte sich zwar langsam,<br />
aber stetig und könnte auch nach der Krise<br />
eine Option bleiben. Waren es im April insgesamt<br />
500 Fahrten, konnten in der ersten<br />
Mai-Hälfte bereits 280 Bestellungen verbucht<br />
werden. Wie Jürgen Dinter, Leiter der<br />
Kundenbetreuung und des Vertriebs bei<br />
IsarFunk, gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bemerkte,<br />
verfügen aktuell über 100 <strong>Taxi</strong>s das Bestellmerkmal<br />
„MyWirt“ , rund 170 Fahrer beteiligen<br />
sich an dem Projekt. Für Dinter sind<br />
„neue Fahrer und Unternehmer jederzeit<br />
herzlich willkommen“, denn je mehr Fahrer<br />
sich anschließen würden, desto flexibler<br />
könnten die Wirte den Lieferservice nutzen.<br />
Fahrer, die befürchten, dass ihre Zehn-<br />
Euro-Lieferfahrten quer durch die Stadt<br />
gehen, kann Dinter beruhigen: „Wir haben<br />
festgestellt, dass die Fahrtstrecke im Durchschnitt<br />
knapp unter drei Kilometern liegt.“<br />
PRO TOUR IM SCHNITT 11,90 EURO<br />
Rein rechnerisch gesehen würde so eine ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />
Tour 11,90 Euro Umsatz bringen. Damit die<br />
Differenz zu der Lieferpauschale von zehn Rosenheimer Straße 139, 81671 München<br />
Euro keine zu große Lücke hinterlässt, subventioniert<br />
Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />
IsarFunk die Fahrten mit wei-<br />
Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />
teren 1,20 Euro und lässt damit im E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />
Endeffekt die Differenz auf 70 Cent www.isarfunk.de,<br />
schrumpfen. Auch muss sich der Fahrer www.facebook.com/isarfunk450540<br />
nicht um die Abrechnung der gelieferten Redaktion und presserechtlich<br />
Speisen kümmern, das geschieht in der verant wortlich für die<br />
Regel bereits im Vorfeld. Dies ist auch mit IsarFunk-Seiten: Christian Hess<br />
ein Grund dafür, warum die Fahrten im<br />
Schnitt innerhalb von neun Minuten erle-<br />
Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout 1 29.01.16 10:28 Seite 1<br />
digt sind. Für Dinter steht bereits jetzt fest,<br />
dass die Liefer- Kurierfahrten grundsätzlich<br />
auch nach der Corona-Krise für Isar-<br />
Funk eine Zukunft haben werden. sg<br />
Auch wenn davon auszugehen ist, dass nach<br />
der Wiedereröffnung weniger Essen ausgeliefert<br />
werden, bleibt das von einer <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
organisierte Kuriergeschäft interessant.<br />
FOTO: Pixabay<br />
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KOSTENLOSE HILFE<br />
FÜR DIE HELFER<br />
Nach dem Vorbild der Schweiz und Frankreichs unterstützte das Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe mit kostenlosen Arzt-Fahrten den Kampf gegen das Corona-Virus.<br />
Doch die erhoffte politische Unterstützung blieb bis zuletzt aus.<br />
Seit dem 1. April konnte in<br />
München medizinisches<br />
Personal, wie Ärzte, Pfleger<br />
und Schwestern, den kostenlosen<br />
Fahrservice der Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
nutzen. „Die Mitarbeiter<br />
von Kliniken und Krankenhäusern<br />
leisten in der Corona-Krise Übermenschliches“,<br />
teilte Gregor Beiner,<br />
Vorstand des <strong>Taxi</strong>verbands<br />
München, zum Aktionsstart mit.<br />
„Wir, das <strong>Taxi</strong>gewerbe, wollen helfen,<br />
dass Sie nach Schichten und<br />
Überstunden schnell nach Hause<br />
kommen.“ Wer diesen Service in<br />
Anspruch nehmen wollte, konnte<br />
über die beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
IsarFunk und die <strong>Taxi</strong> München e.G. eine Fahrt buchen.<br />
Voraussetzung war der Nachweis einer Tätigkeit in der Gesundheitsbranche.<br />
Vom ersten Tag an lebte das Angebot von der freiwilligen Unterstützung<br />
der teilnehmenden <strong>Taxi</strong>unternehmer, welche die Kosten<br />
für die Fahrzeuge tragen, und den <strong>Taxi</strong>fahrern, welche die Fahrten<br />
kostenlos durchführten. Die Bilanz nach rund einem Monat<br />
konnte sich sehen lassen: „Seit Beginn der Aktion unterstützte<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe das Münchner Gesundheitswesen mit insgesamt<br />
über 1.000 Freifahrten. Dabei muss man unbedingt das Engagement<br />
der rund 500 <strong>Taxi</strong>fahrer hervorheben, die sich bereit erklärt<br />
haben, die Fahrten kostenlos durchzuführen“, bilanziert Beiner<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />
Die Aktion, die als Vorbild für viele ähnlich gelagerte Initiativen<br />
diente, stieß auch in den Medien auf ein großes Interesse. So hat,<br />
neben vielen Print-Magazinen, auch das „heute Journal“ von der<br />
Mit diesem professionellen Plakat warb das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
für seinen humanitären Service.<br />
freiwilligen Aktion berichtet. Unter<br />
anderem auf dem Onlineportal themayor.eu<br />
fanden die Münchner Kollegen<br />
auch international Beachtung<br />
und Wertschätzung.<br />
Das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
zeigte sich bei dem Projekt als eine<br />
Einheit, denn neben dem <strong>Taxi</strong>verband<br />
München (TVM) waren auch<br />
die beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
IsarFunk und <strong>Taxi</strong> München<br />
eG involviert und unterstützten das<br />
Projekt unter anderem mit einer<br />
kleinen Aufwandsentschädigung<br />
für die <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
Damit die Münchner Helfer so<br />
lange wie möglich und nötig gratis<br />
mit dem <strong>Taxi</strong> gefahren werden können, führte der <strong>Taxi</strong>verband<br />
München in Abstimmung mit dem Bundesverband Gespräche<br />
mit der Politik. Letztlich war eine Entscheidung darüber, ob das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe mit einer staatlichen Unterstützung für die Freifahrten<br />
rechnen kann, eine Entscheidung des Bundes. Von dort gab<br />
es leider keinerlei Signale. Da half es dann auch nichts, dass der<br />
Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und die bayrische<br />
Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bereits ihre Unterstützung<br />
zugesagt hatten. Im Mai wurde das Projekt wieder eingestellt.<br />
Trotzdem hat es bei den Kliniken einen bleibenden Eindruck<br />
hinterlassen. „Dass unsere Mitarbeiter die Möglichkeit haben,<br />
mit dem <strong>Taxi</strong> kostenlos in die Klinik und wieder nach Hause zu<br />
kommen, ist eine herausragende Geste jedes einzelnen Fahrers<br />
der Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen, die uns sehr viel bedeutet“, sagte<br />
beispeisweise Timo Sonntag, Verwaltungsleiter der Helios Klinik<br />
München Perlach. sg<br />
Dr. J. Cichon*<br />
Unfallschadenregulierung<br />
Fahrerlaubnisrecht<br />
Erbrecht<br />
Dr. Cichon & Partner*<br />
Rechtsanwaltskanzlei in München Neuhausen seit 1962<br />
M. Werther*<br />
Fachanwältin: Verkehrsrecht<br />
Zivilrecht<br />
N. Nöker*<br />
Fachanwältin: Arbeitsrecht<br />
Verwaltungsrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
S. v. Kummer*<br />
Fachanwalt: Familienrecht<br />
Sozialrecht<br />
M. Wunderlich-Serban<br />
Fachanwältin: Mietrecht<br />
Privatinsolvenzen<br />
Dr. B. Schwerdt*<br />
Fachanwältin: Strafrecht<br />
Bußgeldsachen<br />
A. Friedmann<br />
Gewährleistungsrecht<br />
Reiserecht<br />
Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 München, Tel.: 089 / 13 99 46-0, Fax: 089 /16 59 51<br />
FOTO: TVM<br />
8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Regionalausgabe München
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Sie helfen den<br />
Corona-Patienten<br />
Ihr sichert<br />
die Mobilität<br />
500 Münchner <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrer fuhren während der Corona-Pandemie kostenlos Ärzte,<br />
Schwestern und Pfleger von Münchner Krankenhäusern nach Hause und umgekehrt. Das war ein<br />
starkes Zeichen der Solidarität mit denen, die täglich dafür sorgten, dass Corona-Patienten geholfen<br />
wird und ein beeindruckender Beweis dafür, dass <strong>Taxi</strong> auch in schwierigen Situationen immer da ist.<br />
Ahmadwalid Ali Ahmet Alexandra<br />
Alfred Alp Ammar Andre Andreas Armend<br />
Arsim Aytekin Azemi Bagci Bärbel Bayram Bernhard Bilal<br />
Braco Brigitte Christian Christine Daniel Denes Derya Detlef<br />
Dieter Dietrich Dimitrios Dorin Dragan Durko Düzgün Edmund<br />
Emir Emre Ernst Eva Fabian Fahim Farah Farshad Fatma Georg<br />
Georgios Gerald Gerd Gerhard Günter Gyula Hakan Hannes Hans<br />
Hansjörg Heinrich Helmut Horst Ilker Ingrid Jan Joachim Jochen<br />
Johann Johannes Jozo Jwad Karsten Kasim Kemal Kevin Klaus<br />
Korbinian Kurt Levent Lucian Manfred Marcus Marija Marius<br />
Markus Martin Max Mehdi Michael Moayd Muharem Murat<br />
Mustafa Nicolas Nikolaos Ömer Ömür Ozan Özkan<br />
Pavlos Peter Petra Phuc Ralf Ramadan Ramin<br />
Reinhold Renate Rene Ricardo Richard Riza<br />
Robert Rolf Ruben Sabine Sami Sandor<br />
Serkan Simon Soran Steffen Stoja<br />
Suud Thilo Thomas Tino Ulrich<br />
Üstün Uwe Valentin Vel<br />
Viktor Volkan Volker<br />
Werner Wolfgang<br />
Yusuf<br />
Vielen Dank!<br />
Zoltan<br />
<strong>Taxi</strong> Verband München<br />
Rosenheimer Str. 139/XII<br />
81671 München<br />
089 450 54-113<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co. KG<br />
Rosenheimer Str. 139 /XII<br />
81671 München<br />
089 450 54-110<br />
www.isarfunk.de<br />
TAXI-MÜNCHEN eG<br />
Engelhardstraße 6<br />
81369 München<br />
089 77 30 77<br />
www.taxi-muenchen.de
FÖRDERUNG IN MÜNCHEN<br />
ANREIZ ZUR<br />
ROLLI-<br />
UMRÜSTUNG<br />
Rollstuhlfahrer sollen künftig auch<br />
spontan ein <strong>Taxi</strong> rufen können. Stadt<br />
und Landkreis haben deshalb eine<br />
Anreizförderung aufgelegt.<br />
Es war ein langer Prozess, der jetzt endlich seine<br />
Früchte trägt. Die Stadt München sowie der Münchner<br />
Landkreis haben die notwendigen Finanzmittel für<br />
eine Inklusionstaxi-Förderung freigegeben.<br />
Bereits seit zwei Jahren haben sich<br />
der <strong>Taxi</strong>verband München und<br />
die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale für<br />
die Umsetzung einer Inklusionstaxi-Förderung<br />
eingesetzt. Inzwischen hat diese<br />
Arbeit Früchte getragen, denn Anfang April<br />
hat die Stadt München den ersten Schritt<br />
gemacht und die Richtlinien für den finanziellen<br />
Zuschuss veröffentlicht. Nur vier<br />
Wochen später hat der Münchner Landkreis<br />
gleichgezogen und ist mit seiner Fördermaßnahme<br />
an die Öffentlichkeit gegangen.<br />
Beide Parteien haben sich untereinander<br />
ausgetauscht, was jetzt in einem sehr<br />
ähnlichen Grundgerüst für die Förderrichtlinien<br />
resultiert. So herrscht beispielsweise<br />
Einigkeit beim maximalen Unterstützungsbetrag,<br />
der bei 10.000 Euro pro Fahrzeug<br />
und Umbau liegt. Pro <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
können maximal fünf Fahrzeuge im Jahr<br />
gefördert werden.<br />
KEINE RÜCKZAHLUNG<br />
Die auf eine Laufzeit von drei Jahren (von<br />
<strong>2020</strong> bis 2022) angelegte Maßnahme der<br />
Stadt sieht vor, dass pro Jahr maximal zehn<br />
Anträge, beziehungsweise eine Fördersumme<br />
von 100.000 Euro bewilligt werden können.<br />
Insgesamt sollen so in München 30<br />
neu umgerüstete Rollstuhltaxis auf die<br />
Straße kommen. Beim Landkreis verfolgt<br />
man das gleiche Ziel, der Fördertopf ist mit<br />
250.000 Euro allerdings etwas schmaler<br />
angesetzt. Die Münchner Förderung baut<br />
auf dem bereits 2015 erstellten <strong>2.</strong> Aktionsplan<br />
zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
in München auf. Wichtig<br />
zu wissen: Bei dieser finanziellen Unterstützung<br />
handelt es sich um ein einmaliges<br />
Projekt. Eine Rückzahlung ist nicht vorgesehen<br />
und Fahrzeuge, die mithilfe der Subventionierung<br />
umgebaut wurden, müssen<br />
zukünftig an einem gut sichtbaren Aufkleber<br />
mit der Aufschrift ‚Inklusionstaxi‘ auf<br />
der Heckklappe zu erkennen sein.<br />
UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
KONTAKT UND WEITERFÜHRENDE LINKS<br />
München Stadt<br />
inklusion.soz@muenchen.de<br />
www.muenchen-wird-inklusiv.de/<br />
München Land<br />
chancengleichheit@lra-m.bayern.de<br />
www.landkreis-muenchen.de/inklusionstaxi<br />
www.tinyurl.com/TTMue2<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Pixabay<br />
10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Regionalausgabe München
FÖRDERUNG IN MÜNCHEN<br />
DOPPELFÖRDERUNG ROLLI- UND E-TAXI<br />
Mit dem Nissan e-NV200 gibt es bereits ein E-<strong>Taxi</strong>, das<br />
sich zu einem Inklusions-Fahrzeug umrüsten lässt. Da<br />
die Stadt München ausdrücklich eine Doppelförderung<br />
erlaubt, wollen wir an dieser Stelle auch noch mal kurz<br />
die Voraussetzungen und Infos des E-<strong>Taxi</strong>-Programms<br />
aufführen:<br />
• <strong>Taxi</strong>unternehmen mit Genehmigung nach § 47 PBefG mit<br />
Sitz oder Niederlassung im Münchner Stadtgebiet<br />
• 36 Monate Haltefrist der E-<strong>Taxi</strong>s<br />
• Fiskaltaxameter mit INSIKA<br />
• Neufahrzeug mit Erstzulassung nach dem 01.01.2017<br />
• Beklebung des E-<strong>Taxi</strong>s mit Motiv der E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
• Förderungshöhe: 0,20 Euro pro Besetztkilometer, maximal<br />
40 % der Anschaffungskosten des E-<strong>Taxi</strong>s<br />
• quartalsweise Abrechnung durch Übermittlung der Daten<br />
des Fiskaltaxameters<br />
• Weitergabe der Daten für eine wissenschaftliche Auswertung<br />
• Optional kann auf der gleichen <strong>Taxi</strong>konzession weiterhin<br />
ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor genutzt werden.<br />
Allerdings darf immer nur ein Auto auf der Straße sein.<br />
Informationen im Netz: www.tinyurl.com/TTMue1<br />
Speziell das städtische Programm hat<br />
eine weitere Besonderheit: Es ist mit der<br />
seit Jahren laufenden E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
kombinierbar (siehe Kasten), was durchaus<br />
bemerkenswert ist, da Doppelförderungen<br />
meist von vornherein ausgeschlossen sind.<br />
Wer die Rückerstattung der Umbaukosten<br />
geltend machen möchte, muss<br />
ein paar grundlegende Dinge beachten.<br />
So muss beispielsweise die Umrüstung<br />
in einer vom Autohersteller zertifizierten<br />
Fachwerkstatt durchgeführt werden<br />
und die gesetzlichen Anforderungen nach<br />
§ 35a Absätze 4a und 4b Straßenverkehrs-<br />
Zulassungs-Ordnung (StVZO) erfüllen.<br />
Die Fahrzeuge müssen zudem mindestens<br />
der Abgasnorm Euro 6 und nach dem<br />
Umbau der DIN-Norm 75078, Teil1 und<br />
Teil 2 entsprechen (Teil 1 = „Kraftfahrzeuge<br />
zur Beförderung mobilitätsbehinderter<br />
Personen – Begriffe, Anforderungen,<br />
Prüfungen“, Teil 2 „Kraftfahrzeuge zur<br />
Beförderung mobilitätsbehinderter Personen<br />
– Rückhaltesysteme – Begriffe, Anforderungen,<br />
Prüfungen“). Zusätzlich fordert<br />
der Landkreis für jeden Rollstuhlplatz den<br />
Einbau einer geeigneten fahrzeuggebundenen<br />
Kopf-Rückenstütze. Weiterhin erwarten<br />
die Behörden einen Nachweis über die<br />
Betriebshaftpflichtversicherung für die<br />
gewerbliche Personenbeförderung. Sofern<br />
weitere technische Umrüstungen am Fahrzeug<br />
erforderlich sind, können deren Kosten<br />
ebenfalls zurückerstattet werden. Die<br />
Einhaltung der geltenden Bestimmungen<br />
des Arbeits- und Gesundheitsschutzes werden<br />
vorausgesetzt.<br />
VIER JAHRE HALTEFRIST<br />
Bei der Wahl des Basisfahrzeugs wird von<br />
München Stadt verlangt, dass neben dem<br />
besetzten Rollstuhl noch Platz für zwei weitere<br />
Fahrgäste vorhanden ist. Der Landkreis<br />
erhöht diese Anforderung um einen<br />
zusätzlichen Platz für eine dritte Person.<br />
Alle umgerüsteten <strong>Taxi</strong>s müssen auch Personen<br />
in elektrisch betriebenen Rollstühlen<br />
transportieren können. Hier reichen dann<br />
Sitzplätze für zwei weitere Fahrgäste.<br />
Weiterhin schreiben die LH München,<br />
sowie das Münchner Landratsamt eine<br />
sogenannte Haltefrist vor. Sie erlaubt den<br />
Weiterverkauf des Inklusionstaxis frühestens<br />
nach vier Jahren oder 250.000 Kilometern.<br />
Wird das Fahrzeug vorher veräußert,<br />
muss die Förderung anteilig in die Stadtkasse<br />
zurückfließen. Von dieser Regel gibt<br />
es allerdings auch eine Ausnahme. Wenn<br />
das <strong>Taxi</strong> nachweislich einen wirtschaftlichen<br />
Totalschaden erlitten hat, wird keine<br />
Rückerstattung erwartet.<br />
Damit der regelmäßige Einsatz der<br />
Inklusionstaxis sichergestellt wird, sehen<br />
die Förderrichtlinien eine Mindesteinsatzzeit<br />
an drei Tagen pro Woche, Montag<br />
bis Freitag zwischen 18 Uhr und 24 Uhr,<br />
vor. In der Landeshauptstadt sollen rund<br />
500 Einsatzstunden pro Jahr an Samstagen,<br />
Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen<br />
nachgewiesen werden. München Land<br />
fordert sogar noch 100 Stunden mehr.<br />
Die Förderrichtlinien sind bereits in<br />
Kraft getreten. Die Anträge können bei<br />
der Landeshauptstadt München bis zum<br />
31. August 2022 eingereicht werden, beim<br />
Münchner Landratsamt ist das bis zum<br />
31. Dezember 2022 möglich. Etwaige Interessenten<br />
sollten sich aber nicht zu viel<br />
Zeit lassen, denn übersteigt die Anzahl der<br />
Förderanträge die bereitgestellten Mittel,<br />
gilt das „First-in-first-out-Prinzip“. sg<br />
Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst<br />
Dr. med G. Kirchhoff<br />
Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von<br />
Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (<strong>Taxi</strong>/Mietwagen),<br />
Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D)<br />
Unsere<br />
Untersuchungszeiten:<br />
Montag, Mittwoch und Donnerstag<br />
8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
Keine Voranmeldung nötig!<br />
Ridlerstr. 8 (Erdgeschoss)<br />
80339 München<br />
Tel: 089 / 509 144<br />
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TAXI – Regionalausgabe München <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
11
AKTIONEN<br />
Ein Zeichen der Wertschätzung und Dank für<br />
die fleißigen Fahrer.<br />
LIEFERFAHRTEN FÜR<br />
EIN BUNTES OSTERFEST<br />
Wer das Osterfest in einem gepflegten Garten<br />
verbringen oder auch einfach nur den<br />
Ostertisch mit einem frischen Blumenstrauß<br />
schmücken wollte, der hatte es coronabedingt<br />
nicht leicht, denn die Münchner<br />
Gartencenter und Baumärkte waren für<br />
Kunden gesperrt. Das Gartencenter Seebauer<br />
bekam aber tatkräftige Unterstützung<br />
des Münchner <strong>Taxi</strong> Zentrums mtz<br />
und seiner Fahrer. Rund um Ostern halfen<br />
sie dem Gartencenter dabei, Waren an Kunden<br />
auszuliefern. Mit fünf bis zehn Fahrzeugen<br />
waren die Fahrer zum Pauschalpreis<br />
unterwegs und lieferten Blumenerde, Gartenutensilien<br />
oder einfach nur Blumen an<br />
die Kunden aus. Der Service ging sogar so<br />
weit, dass bis an die Haustür geliefert<br />
wurde. Dabei wurde jederzeit darauf<br />
geachtet, gemäß der hygienischen Schutzmaßnahmen,<br />
die Waren kontaktlos zu<br />
übergeben. Um die Fahrten möglichst effizient<br />
zu gestalten wurden pro Tour gleich<br />
mehrere Kunden angefahren. Als Dankeschön<br />
für die tolle Unterstützung erhielten<br />
die Fahrer vom Gartencenter einen Korb<br />
voller Blumen. sg<br />
LONDON TAXI MIT TRENNSCHEIBE<br />
Bereits seit Ende März ist in München<br />
beim <strong>Taxi</strong> Center Ostbahnhof das erste<br />
elektrische London <strong>Taxi</strong> auf der Straße.<br />
Aus Unternehmersicht hätte der Zeitpunkt<br />
nicht besser sein können, denn der Wagen<br />
ist bereits ab Werk mit einer Trennwand<br />
ausgestattet.<br />
Die Neuauflage des britischen Klassikers<br />
dürfte derzeit das Wunschauto vieler<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer und <strong>Taxi</strong>unternehmer sein,<br />
denn bei keinem anderen Fahrzeug ist der<br />
Fahrer ab Werk besser vom Fahrgast separiert.<br />
Das liegt einerseits an der serienmäßig<br />
verbauten Trennwand, aber auch<br />
daran, dass das <strong>Taxi</strong> über keinen Beifahrersitz<br />
verfügt, weil stattdessen dort das<br />
Gepäck untergebracht wird. So kommt man<br />
erst gar nicht in die Verlegenheit, den Fahrgast<br />
direkt neben sich zu befördern. Der<br />
TX, so lautet die exakte Bezeichnung des<br />
Herstellers LEVC, wurde vom Münchner<br />
Unternehmer Ünal Kücüksahin vom <strong>Taxi</strong><br />
Center Ostbahnhof in seine Fahrzeug-Flotte<br />
aufgenommen. Die notwendige Eichung<br />
und den gesamten Zulassungsvorgang,<br />
damit der Brite als <strong>Taxi</strong> eigesetzt werden<br />
konnte, bezeichnet der Unternehmer als<br />
‚Kraftakt‘, denn aufgrund der Corona-Krise<br />
arbeiteten die zuständigen Behörden in<br />
der Regel auch vom Homeoffice aus, was<br />
neue Behördenabläufe notwendig machte.<br />
Für Kücüksahin, der den Wagen bereits<br />
vor der Corona-Krise gekauft hatte, war<br />
das Gesamtkonzept ausschlaggebend für<br />
die Kaufentscheidung. „Einerseits lege ich<br />
Wert auf einen emissionsarmen E-Antrieb,<br />
andererseits kann ich mit dem TX auch den<br />
Rollstuhltransport anbieten.“ sg<br />
Mehr Abgrenzung zwischen Fahrer und<br />
Fahrgast als im TX ist fast nicht möglich.<br />
Dr. Hans Bake v. Bakin<br />
Erst- und Verlängerungsuntersuchung <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Lkw-Bus – G25<br />
Tassilostraße 23, 85609 Aschheim<br />
Tel.: 089/37065690<br />
Mobil: 0172/6523805<br />
E-Mail: bakebakin@gmx.de<br />
Arbeits- und Verkehrsmedizin<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
FOTOS: MTZ, _<strong>Taxi</strong> Center Ostbahnhof<br />
12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI – Regionalausgabe München
Lexus ES 300h Hybrid<br />
Benzinmotor mit 131 kW (178 PS) und Elektromotor mit 88 kW (120 PS), Systemgesamtleistung<br />
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Pre-Collision System, Vinyl-Ledersitze, Reifendruckwarnsystem, Privacy-Glas,<br />
Regensensor, lenkradintegirerte Bedienelemente für Audiosystem, Bluetooth Freisprecheinrichtung,<br />
USB/AUX Anschlüsse mit iPod-Steuerung, Rückfahrkamera, el.<br />
Fensterheber vorn, und hinten, Tempomat, Start-Stop-Knopf, Smart-Key, Klimaautomatik,<br />
Leichtmetallfelgen mit Bereifung 205/60 R 1 6 u.v.m.<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/komb. 5,0/4,4/4,5 l/100 km.<br />
CO2-Emission kombiniert 103 g/km. Energieeffizienzklasse A+.<br />
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Monatliche<br />
Finanzierungsrate 2 499<br />
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Anzahlung 8.821.81 €<br />
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