forschen 1/2009 - Forschungscluster «Nuclear and Radiation Science

Liebe Leserinnen
und Leser,
Im „Wissenschaftsjahr 2009“
bedeutet Forschen die
Weiterentwicklung unseres
Weltbilds. Aus der Forschung
leiten sich aber auch viele
praktische Ergebnisse
technischer Fertigkeiten ab,
die die ökonomische Grundlage
unserer Exportgesellschaft
darstellen. Die naturwissenschaftliche
Grundlagenforschung in Deutschland
verfügt über eine Vielfalt von Strukturen,
angefangen von universitären Arbeitsgruppen, die
den wissenschaftlichen Nachwuchs sichern, bis hin
zu internationalen Großforschungszentren mit
weltweit einzigartigen technischen Möglichkeiten.
Die „Wissenschaftsstadt“ Darmstadt beherbergt mit
der Technischen Universität und dem GSI Helmholtzzentrum
für Schwerionenforschung solche universitären
und außeruniversitären Forschungsstrukturen
in besonders vernetzter Form. Dies beschleunigt den
Zugang von Studierenden zur Großgeräteforschung
mit dem damit verbundenen Wissenstransfer
in die Wirtschaft. An dem GSI Helmholtzzentrum
entsteht gegenwärtig die internationale
From the very
small and
the very large
to mankind
Facility for Antiproton and Ion Research
(FAIR) aus Mitteln des Bundes, des Landes
Hessen und von weiteren 15 Mitgliedsstaaten.
Beim Aufbau der Großforschungsanlage
FAIR spielt die Partnerschaft des GSI
Helmholtzzentrums mit der TU Darmstadt
und den Universitäten in Frankfurt, Gießen, Mainz
und Heidelberg eine tragende Rolle. FAIR eröffnet
weltweit einmalige Möglichkeiten zur Erforschung
des Mikro- und Makrokosmos von den Quantenbausteinen
der Materie bis zur Evolution des Weltalls.
Die Vergangenheit hat gezeigt, wie Erkenntnisse der
Grundlagenforschung zu technischen Innovationen
und dann zu neuen Produkten oder therapeutischen
Verfahren führen. Diese sichern unsere Gesellschaft
und tragen zu ihrem Erfolg bei. Auf diese Weise
erscheint die Erforschung des ganz Großen und des
ganz Kleinen konkret im Alltag der Menschen. Die
Struktur dieses Heftes lehnt sich an diesen Gedanken
an. Nach einer kurzen Übersicht der beteiligten
Forschungslandschaft führt das Heft von Arbeiten
zum Ursprung des Universums und Sternexplosionen
über die winzige Quantenwelt der inneren Struktur
von Atomkernen oder Materiekondensaten zurück
zu technischen Innovationen auf der „Längenskala“
des erlebbaren Alltags.
Professor Dr. Norbert Pietralla
Professor Dr. Horst Stöcker
Dear Readers,
Editorial ◀
Horst Stöcker (links), Professor für Theoretische
Physik an der Goethe-Universität in
Frankfurt, ist seit 2007 Wissenschaftlicher
Geschäftsführer des GSI Helmholtzzentrums
für Schwerionenforschung in Darmstadt.
Er gehört zu den Initiatoren des
Helmholtz International Center for FAIR.
Norbert Pietralla ist seit 2006 Professor
für experimentelle Kernphysik an der
TU Darmstadt und Direktor des
Instituts für Kernphysik. Im Helmholtz
International Center for FAIR verantwortet
er an maßgeblicher Stelle die
Kernstruktur- und nukleare Astrophysik.
Scientific research in the “Year of Science 2009”
represents not only the continuous progress in our
understanding of the world around us. It also provides
the very foundation for technological innovations, on
which the prosperity of our export-oriented society
is based upon. Modern pure research in Germany shows
many facets, ranging from university research groups,
which are responsible for the scientific education of
young people, to international large-scale research
facilities with unique technological infrastructures.
The “City of Science” Darmstadt accommodates with
the Technische Universität and the GSI Helmholtzzentrum
für Schwerionenforschung two very
closely related research structures. This gives
students direct access to large-scale research
facilities, which also implies a very efficient
transfer of knowledge to industry and
commerce. At the GSI Helmholtzzentrum the
international Facility for Antiproton and Ion
Research (FAIR) is currently under construction,
which is funded by the German federal government,
the State of Hesse, and further 15 member states.
For the construction of FAIR the strategic partnership
of the GSI Helmholtzzentrum with the TU Darmstadt
and the Universities of Frankfurt, Gießen, Mainz, and
Heidelberg plays a major role. FAIR opens worldwide
unique possibilities to study the micro- and macrocosmos
from the quantum building blocks of matter to the
evolution of the universe.
We have witnessed in the past how pure research led to
technological innovations and then to new commercial
products or new therapeutic methods. In this way it contributes
to progress and stability of our society. Research
on the very small and the very large actually concerns our
everyday’s life. The structure of this booklet follows this
thought. After a short survey of the research landscape,
the articles lead the reader on a journey starting from the
origin of our universe and star explosions over to the
tiny quantum world of the inner structure of atomic
nuclei or condensates of matter, and back to technological
innovations on the “length scale” of everyday’s life.