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TOPFIT Juli 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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Nr. 2 / 2020

Jahrgang 20

DAS

KoStenloSe

Bescheid wissen

gesund BleiBen

Winzig, aber gefährlich

Die last mit den Viren

reizDarm

Das hilft, das schadet

rat aus Der apotheke

lavendel – arzneipflanze des Jahres

aqua- fitness

Endlich wiEdEr SpaSS im waSSEr


THEMA AKTUELL

4 Feinde en miniature:

Die Last mit dem Virus

6 Zeckensaison:

Neue Zeckenarten auf dem Vormarsch

DIAGNOSE & THERAPIE

8 Volksleiden Arthrose und Diabetes

10 Reizdarmsyndrom: Wie ein rebellischer Darm

beruhigt werden kann

12 Für eine schöne Körperkontur:

Fettabsaugung

13 Bösartige Erkrankungen von Bauchorganen:

HPB-Chirurgie zur Verbesserung der

Heilungschancen

16 Behandeln mit Eigenblut —

ACP-Therapie in der Orthopädie

18 LMU Klinikum: Was tun bei Hitze?

Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis

GESUND LEBEN

22 Gesundheitsprophylaxe: Seien Sie aktiv!

AUS DER APOTHEKE

24 Lavendel — Arzneipflanze des Jahres 2020

FITNESS

Liebe Leserin, lieber Leser,

Auslandsurlaub in Zeiten von Corona? Was noch im April

undenkbar schien, ist wieder möglich: Für einen Großteil

der (europäischen) Länder sind die Reisewarnungen aufgehoben,

die Einreisebeschränkungen für deutsche Touristen

wurden vielerorts gelockert. Schön, dass wir uns ein

großes Stück Normalität zurückerobert haben: Nicht nur,

dass Sommerferien in der Ferne wieder möglich sind, sondern

wir sind auch im Alltag wieder mobil, wir sitzen wieder

mit den Kollegen im Büro, wir dürfen wieder in der

Gruppe joggen und wir können auch wieder die Geburtstagsfeier

unseres besten Freundes besuchen.

Also, alles gut?

Ehrlich gesagt: Wir wissen es nicht.

Fest steht: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, immer

wieder gibt es Hotspots, die zeigen: Wir bewegen uns

nach wir vor auf sehr dünnem Eis. Mehr noch: Viele Experten

haben die Entstehung einer zweiten Infektionswelle

schon jetzt fest im Blick. Und manch einer wie etwa Prof.

Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes,

glaubt, dass diese zweite Welle uns härter treffen

könnte als die erste: »Weil wir nicht mehr so vorsichtig sein

werden«, so seine Befürchtung.

Die Botschaft der Fachwelt ist klar: Ob ein Anstieg an Neuinfektionen

ausbleibt oder nicht, hängt ganz entscheidend

von uns selbst ab. Immerhin wissen wir inzwischen, wie es

geht: Aufmerksam bleiben, Abstand halten, Mundschutz

tragen, Hände waschen. Na, dann: Nicht lockerlassen!

In diesem Sinn einen guten Sommer wünscht

26 Die Badesaison hat wieder begonnen —

wenn auch verspätet: Aqua-Fitness

PROMOTION

20 Der ganz persönliche Sessel

21 Bildschirmbrillen:

Perfekte Sehhilfe für den digitalen Alltag

RUBRIKEN

20 Medizinische Fachberatung

20 Impressum

28 Gewinnspiel

30 Rätsel

Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin

PS: Gewinnerin des letzten Gewinnspiels ist

Frau Christine B. aus Ebersberg

Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:

TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken, Arzt- und

Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos erhältlich.

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31 Corona — News & Infos


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20 Jahre Schuh-Forum –

Rat und Hilfe rund um den diabetischen Fuß

Diabetes birgt ein hohes Risiko

Diabetes mellitus ist eine der großen Volkskrankheiten.

Rund 8 Millionen Zuckerkranke

leben derzeit in Deutschland — Tendenz steigend.

Nicht nur ältere Menschen, auch immer

mehr jüngere Menschen sind betroffen. Jedes

Jahr erkranken hierzulande eine halbe Million

Bundesbürger an Typ II Diabetes. Häufig leiden

die Betroffenen an Fußschädigungen — eine

leidvolle Folgeerscheinung dieser Erkrankung.

Stefan Koppert, Sepp Ingerl und Sebastian

Wartner, Gründer des Schuh-Forums und erfahrene

Experten, haben sich seit nunmehr 20

Jahren auf diese Patientengruppe spezialisiert.

Zusammen mit ihrem gut geschulten Team

beraten sie ihre Kunden in allen Belangen rund

um den diabetischen Fuß.

Wenn Diabetespatienten Rat und Unterstützung in

einer der insgesamt fünf Filialen des Schuh-Forums

suchen, blicken die meisten schon auf einen jahrelang

erhöhten Blutzuckerspiegel zurück. Nervenschäden

und Gefäßverengungen sind die Folgen,

die wiederum zu schlimmen Läsionen, das heißt

pathologische Veränderungen, wie Ulzerationen,

nicht heilende Geschwürbildung an der Fußsohle,

führen können. Im schlimmsten Fall droht die

Amputation von einzelnen Zehen oder sogar eine

Beinamputation. Auslöser sind oft schlecht eingestellter

Blutzucker, nicht passendes Schuhwerk, das

Druckstellen versursacht, sowie unsachgemäße Fußpflege.

»Die Behandlung von Diabetikerfüßen gehört in

die Hände geschulter Fachleute!«

Gerade im Bereich der Füße ist die Haut besonders

anfällig. Hautreizungen, Ekzeme, Pilzneigung, verstärkte

Hornhautbildung, begleitet mit Hautrissen,

und Rhagaden (auch als Schrunde bekannt) führen

oft zu erheblichen schmerzhaften Problemen. Leidet

der Patient zusätzlich an einer Polyneuropathie, das

heißt sind zusätzlich die Nerven geschädigt, werden

diese Auffälligkeiten nicht oder nur teilweise wahrgenommen.

Auch Veränderungen des Fußskeletts,

wie Krallen und Hammerzehen, Hallux valgus, Ballen-Hohlfüße

bis hin zum völligen Zusammenbruch

der Fußwurzel, sind Folgen von Nervenschäden.

Mit der richtigen Vorbeugung und frühzeitigen

Behandlung lässt sich dies abmildern oder sogar

verhindern. Die Behandlung von Diabetikerfüßen

gehört in die Hände geschulter Fachleute, die sich

mit den vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten dieser

Folgeerkrankung bestens auskennen. Fachgerechte

podologische Fußbehandlungen zusammen

mit gut druckentlastenden Diabetes-Fußbettungen

in passenden Schuhen gehören zu einer guten

Prophylaxe. Ausgeprägte Fußschäden und Dysproportionen

benötigen Diabetesschutzschuhe oder

orthopädische Maßschuhe und sind ein Fall für die

Experten des Schuhforums. Das Unternehmen ist

Partner aller Krankenkassen. In der Filiale Poing

erwartet die Kunden ein umfangreiches Angebot an

Bequemschuhen in allen Weiten.

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4 Thema aktuell

Feinde en miniature

Die Last mit dem Virus

Foto oben: © Kot Kenneth / 123rf.com

Viren sind nicht nur sehr wandelbar,

sondern auch sehr anpassungsfähig.

Wie bedrohlich diese Fähigkeit für

uns Menschen werden kann, zeigt sich

gerade an der SARS-CoV-2-Pandemie,

bei der es einem neuartigen Coronavirus

innerhalb kürzester Zeit gelungen

ist, sich weltweit erfolgreich im

Menschen zu verbreiten.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Das Virus, das die Welt seit Ende Dezember

in Atem hält, ist winzig – es misst gerade

einmal 60 bis 140 Nanometer. Und es ist

auch nicht besonders robust. SARS-CoV-2 ist

zwar mit einer Fettummantelung ausgestattet,

doch ausgerechnet diese Lipidhülle macht es

empfindlich gegen fettlösende Substanzen: Etwas

Wasser und Seife können das Virus in einer

halben Minute vernichten. Und doch ist es dem

rundlichen, mit zahlreichen markanten Spikes

bestückten und bis vor Kurzem noch völlig unbekannten

Coronavirus gelungen, sich innerhalb

weniger Wochen in nahezu allen Ländern

der Welt im Menschen erfolgreich zu verbreiten

und dabei viele mit der Lungenerkrankung

COVID-19 zu infizieren.

Spanische Grippe –

schlimmste Pandemie

der Neuzeit

Eine solche weltumspannende Krankheitswelle

hat es zuletzt vor mehr als 100 Jahren gegeben.

Zwischen 1918 und 1920 kostete der Erreger der

Spanischen Grippe mehr Personen das Leben als

der Erste Weltkrieg. Insgesamt erkrankten über

500 Millionen Menschen an dieser schlimmsten

Pandemie der Neuzeit – und mindestens 50 Millionen

Menschen starben an akutem Lungenversagen,

der Endphase der Spanischen Grippe.

Damals war die Krankheit so unbekannt wie

COVID-19 heute. Mehr noch: Zu dieser Zeit

kannte man Viren als Krankheitserreger noch

gar nicht. Deshalb gingen die Ärzte davon aus,

ein »Grippebazillus« sei für die verheerende

Pandemie verantwortlich.

Erst einige Jahre später erkannten die Forscher,

dass es infektiöse Partikel gibt, die sehr viel kleiner

und einfacher gebaut sind als ein Bakterium.

Als 1940 das erste Elektronenmikroskop in

Betrieb genommen wurde, stellten die Wissenschaftler

dann fest: Es gibt nicht nur ein Virus,

sondern eine Reihe von völlig verschiedenen Viren.

Welcher Erreger die Spanische Grippe verursachte,

blieb allerdings lange unklar. Erst 2015

konnten Forscher nachweisen, dass die Spanische

Grippe durch ein Virus verursacht wurde,

dessen Erbgut dem des Vogelgrippevirus sehr

ähnlich ist.

Der Organismus als

Unterschlupf

Heute weiß man: Wir Menschen erkranken viel

häufiger durch Viren als durch Bakterien. Viele

Erkältungskrankheiten, manch ein Durchfall

und fast alle klassischen Kinderkrankheiten

wie Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken

werden durch Viren verursacht. Ebenso können

Hirnhäute, Lunge, Leber und viele anderen Organe

bis hin zum Immunsystem selbst (HIV-Infektion!)

von Viren befallen werden. Einige Viren

nutzen unseren Organismus sogar dauerhaft

als Unterschlupf. So schlummern etwa Herpessimplex-Viren

in den Nervenzellen, bis sie irgendwann

durch eine Erkältung, ein zu langes

Sonnenbad oder zu viel Stress reaktiviert werden

und Lippenbläschen verursachen. Eine andere

Gruppe aus der Herpesviren-Familie, die

Varizella-Zoster-Viren, rufen nicht nur Windpocken

hervor, sondern sie können auch noch

Jahrzehnte später zur Folgeerkrankung Zoster

(Gürtelrose) führen.

Manche Viren befallen nur ein Organ, andere

breiten sich auf mehrere Organe aus. Dazu gehört

auch SARS-CoV-2, das deshalb inzwischen

als Multiorganvirus bezeichnet wird. So hat sich

gezeigt, dass das neuartige Coronavirus nicht

nur eine schwere Lungenentzündung hervorrufen,

sondern auch andere Organe wie die Nieren

schädigen kann. In Studien konnte man den Erreger

zudem in Herz, Leber, Gehirn und Blut der

Patienten nachweisen.

TOPFIT 2 / 2020


Thema aktuell 5

Viren sind Parasiten

Welche Mechanismen den Viren im Einzelnen

zur Verfügung stehen, um sich erfolgreich in

uns Menschen einnisten zu können, beschäftigt

die Forschung seit Jahren. Auf den ersten Blick

hat ein Virus wenig vorzuweisen. Es ist in der

Fachwelt sogar umstritten, ob Viren überhaupt

als Lebewesen bezeichnet werden können. Anders

als Menschen, Tiere, Pflanzen oder Bakterien

bestehen Viren nämlich nicht aus Zellen,

sondern nur aus einem Strang Erbinformationen

und einigen Eiweißen, die diesen Strang

umhüllen. Das bedeutet auch, dass sie keinen

eigenen Stoffwechsel haben und keine Proteine

herstellen können. Folglich können sie sich auch

nicht eigenständig vermehren, sondern sind für

ihr Fortbestehen auf die fremden Zellen eines

Wirts angewiesen.

Der Weg, den ein Virus hierfür gehen muss, ist

aber letztlich recht einfach: Es heftet sich an eine

geeignete Zelle an, schleust seine Erbinformationen

in die Zelle ein und lässt diese dann für

sich arbeiten, indem sie nun das Virenerbgut –

DNA oder RNA – vervielfältigt. Einzige Voraussetzung:

Das Virus muss an die Zelle des Wirts

bestens angepasst sein. Tatsächlich sind die

meisten Viren ausgesprochen wandelbar, dabei

kommt ihnen zugute, dass sich ihre Erbinformation

praktisch permanent verändert. Die Viren,

die am besten an die Zelle des Wirts angepasst

sind, vermehren sich auch am besten. Sie haben

die größten Überlebenschancen, und sie können

mühelos andere Zellen infizieren. Für die Zelle

kann diese Reproduktion zur Folge haben, dass

sie ihre Funktion verändert oder sogar stirbt –

dann wird der Wirt meist krank.

Auch SARS-CoV-2 kapert Zellen und programmiert

sie um. Hierfür docken zunächst die charakteristischen

Spike-Proteine, die sich an der

Lipidhülle befinden, an spezielle Rezeptoren der

menschlichen Wirtszelle an, in diesem Fall vor

allem die Zellen von Rachen und Lungengewebe.

Dies ist nun der unheilvolle Startschuss für

die Zelle, das Virus in sein Inneres hineinzulassen

und seine Bauanleitung für die Herstellung

zahlreicher Viruspartikel zu übernehmen, die

im nächsten Schritt zu neuen Viren zusammengebaut

werden. Hat die Wirtszelle ihr Werk vollbracht,

stirbt sie ab und es werden zigtausende

Viren freigesetzt, die ihrerseits Zellen befallen

– die Lungenkrankheit Covid-19 nimmt ihren

Lauf. Nach einigen Tagen sind Millionen von

Zellen infiziert.

Virale Infekte sind

schlecht therapierbar

Dass Viren so geschickt darin sind, die Zellen

ihrer Wirte für ihre Zwecke einzuspannen, erschwert

auch die Entwicklung von Medikamenten.

Denn die Arznei muss zwar schädlich

für die Viren sein, sollte die Zellen jedoch verschonen,

andernfalls ist die Gefahr für schwere

Nebenwirkungen groß. Sind die Viren jedoch

erst einmal in die Zellen vorgedrungen, sind sie

praktisch abgetaucht und bieten den Wirkstoffen

kaum mehr Angriffspunkte. Hinzu kommt,

dass es das eine Virus nicht gibt. Wie auch der

Weg ihrer Vermehrung – im Zellkern, im Zytoplasma

der Zelle – sehr unterschiedlich sein

kann.

Langwierige Entwicklung

Immerhin: Einige hochwirksame antivirale

Arzneien gibt es inzwischen, allen voran die

Medikamente gegen HIV oder die gegen Hepatitis

C. Ihre Entwicklung dauerte jedoch Jahrzehnte.

Deshalb sind viele Forscher skeptisch,

ob es gelingen kann, neue Wirkstoffe zu finden,

die in absehbarer Zeit gegen SARS-CoV-2 helfen

können.

Eher konzentriert sich die gegenwärtige Suche

auf bekannte Arzneistoffe, die bereits eine Wirkung

auf die Virusvermehrung in Zellkulturen

gezeigt haben und die in Studien am Menschen

für andere Behandlungen bereits getestet

oder sogar zugelassen wurden. Zu den Medikamenten,

denen zugetraut wird, dass sie wirken

können, gehört z. B. das HIV-Medikament namens

Lopinavir, das mit Ritonavir geboostert

wird, oder Ribavirin, das zur Behandlung von

Hepatitis-C-Infektionen zum Einsatz kommt.

Auch das Ebola-Medikament Remdesivir wird

derzeit erprobt. Um ihre Wirkung endgültig

beurteilen zu können, sind jedoch große klinische

Studien nötig, die auch Kontrollgruppen

miteinschließen.

Die Hoffnung: ein

Impfstoff, der wirkt

Größere Hoffnungen setzen Wissenschaftler auf

einen Impfstoff. Einige Viruserkrankungen hat

man durch eine Immunisierung der Menschen

bereits im Griff. Dazu gehören z. B. Masern,

Windpocken und Röteln oder auch Influenzaviren,

die die »echte Grippe« auslösen. Andere Erreger

wie die Pocken konnten sogar ausgerottet

werden. Derzeit wird laut Weltgesundheitsorganisation

parallel an fast 140 Impfstoffprojekten

geforscht. Allerdings: Damit die Wirksamkeit

und Sicherheit eines Impfstoffs gewährleistet

ist, muss er vor der Zulassung mehrere Studienphasen

durchlaufen – das dauert Monate. Fachleute

gehen jedoch davon aus, dass Anfang 2021

erste erfolgversprechende Ergebnisse vorliegen.

Gelingt es, einen wirksamen Impfstoff gegen

SARS-CoV-2 auf den Markt zu bringen, muss

jedoch noch eine zweite wichtige Hürde genommen

werden, um die Pandemie vollständig

zu überwinden: Es müssen sich möglichst viele

Menschen impfen lassen.

Kurzportrait SARS-CoV-2

• SARS-CoV-2 vermehrt sich im Rachen

des Infizierten in Millionenhöhe

und breitet sich von dort in die

Lunge aus.

• Die Übertragung erfolgt im Wesentlichen

durch Tröpfcheninfektion,

d. h. die Viren, die im Rachen

sitzen, werden über feinste Speichel-

oder Schleimtröpfchen beim

Sprechen, Husten, Niesen, mitunter

auch beim Atmen an andere weitergegeben.

Dies geschieht in Form

von kleinen Aerosolen, die sich in

der Umgebung verbreiten.

• Eine Infektion kommt erst zustande,

wenn Aerosole an Schleimhäute

des oberen Atemtrakts, etwa

über den Mund, gelangen. Auch

die Nase und die Bindehaut des Auges

können Eintrittspforten sein.

Was bedeutet: Wer einem Infizierten

zu nahekommt, kann angesteckt

werden. Deshalb lautet die allgemeine

Empfehlung, eine Maske

zum Schutz von Nase und Mund zu

tragen und mindestens 1,5 Meter

Abstand zu halten. Generell sollten

wir alle die Husten- und Nies-

Etikette einhalten, also beim Niesen

und Husten die Armbeuge vor den

Mund halten.

• Viren können auch auf Gegenständen

eine Zeitlang überleben,

SARS-CoV-2 etwa zwei bis drei Tage

auf Kunststoff und Edelstahl. Um

eine eventuelle Ansteckung durch

Berühren von kontaminierten Oberflächen

zu vermeiden, ist regelmäßiges,

gründliches Händewaschen

wichtig (30 Sekunden lang).

• Ein Wirkstoff, der sich nicht gegen

Viren, sondern gegen das

Immunsystem richtet, könnte für

schwer erkrankte COVID-19-Patienten

lebensrettend sein: das Kortison

Dexamethason, das seit vielen

Jahren zur Behandlung von Entzündungszuständen

eingesetzt wird.

Personen mit einem lebensgefährlichen

Verlauf der Coronavirus-

Infektion leiden meist unter einer

überschießenden Immunreaktion.

Hier setzt Dexamethason an, indem

es das Immunsystem unterdrückt

und so der überbordenden Entzündungsreaktion

entgegenwirkt. Experten

plädieren nun dafür, Dexamethason

bei Patienten, die eine

Sauerstoffbehandlung benötigen,

zur Standardtherapie zu machen.

TOPFIT 2 / 2020


6 Thema aktuell

Zeckensaison

Neue Zeckenarten

auf dem Vormarsch

Foto oben: © Med-PR, München; Foto rechts: © Jaromir Chalabala / 123rf.com

Dieses Jahr wird die Zeckendichte,

so die Prognose von Experten, kaum

weniger gering sein als in den letzten

Jahren. Verantwortlich sind mehrere

Faktoren — einer davon sind die milderen

Winter, die dazu geführt haben,

dass die blutsaugenden Parasiten

hierzulande immer früher und immer

länger aktiv sind.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Schon ab wenigen Grad Celsius erwachen Zecken

aus der Kältestarre und warten dann

in Hecken, Büschen oder in hohem Gras auf

die passenden Opfer – auf Katzen und Hunde

ebenso wie auf Menschen. Das Problem: Zecken

sind nicht nur lästig, sondern sie können auch

bestimmte Erreger in sich tragen und so schwere

Erkrankungen übertragen. Weltweit werden

mehr als 50 Infektionskrankheiten mit Zecken

in Verbindung gebracht. In Deutschland spielen

derzeit vor allem zwei »Zeckenkrankheiten«

eine Rolle: die durch Bakterien ausgelöste Lyme-

Borreliose und die virusbedingte Frühsommer-

Meningoenzephalitis, kurz FSME. Die Infektion

erfolgt über den – in der Regel schmerzlosen

und deshalb meist unbemerkten – Stich des Gemeinen

Holzbocks (Ixodes ricinus), jene Zeckenart,

der man hierzulande mit Abstand am häufigsten

begegnet. Inzwischen warnen die Forscher

jedoch vor neuen Zeckenarten. So wurde

in Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus), die

in Deutschland erst seit einigen Jahren als frei

lebende Populationen nachgewiesen wurden,

ebenfalls das FSME-Virus gefunden. Auch andere

Zeckenarten, die dabei sind, sich möglicherweise

infolge des Klimawandels hierzulande

zu etablieren, werden intensiv beobachtet, allen

voran Ixodes inopinatus, eine Zeckenart, die

bislang ausschließlich im Mittelmeerraum beheimatet

war, und die Hyalomma-Zecke, die als

»Tropenzecke« oder »Megazecke« für Schlagzeilen

gesorgt hat. Tatsächlich ist Hyalomma fünfmal

größer als der Gemeine Holzbock, sie hat

auffallend geringelte Beine, kann sehr schnell

laufen, verfolgt ihre Opfer über weite Strecken

– und sie überträgt in ihren Heimatgebieten

Afrika, Asien und Südeuropa Krankheiten wie

das Krim-Kongo-Fieber oder Fleckfieber, die

unbehandelt zum Tod führen können. Ob die

neuen Zeckenarten auch FSME und Borreliose

übertragen, ist noch unklar. Zudem könnte eine

weitere Erkrankung in den nächsten Jahren an

Bedeutung gewinnen. Denn inzwischen findet

man immer häufiger auch Borrelia miyamotoi in

Zecken, die eine fieberhafte Erkrankung, ähnlich

den Rückfallfiebern, auslösen können. Das

ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die noch

nicht gut verstanden und vermutlich häufiger ist

als bislang angenommen.

Symptome und

Krankheitsverlauf der FSME

Die Erreger von FSME – und sehr wahrscheinlich

auch die von Borreliose – befinden sich im

Speichel der infizierten Zecken und gelangen

während des mehrstündigen Saugvorgangs in

den Körper des Opfers. Allerdings gibt es Unter-

schiede: Während eine Infektion mit den Borreliose-Bakterien

(Borrelia burgdorferi s.l.) in

der Regel erst im Verlauf des Saugvorgangs erfolgt,

werden FSME-Viren praktisch sofort mit

dem Stich übertragen. Von der Einstichstelle aus

gelangen sie über das Blut ins zentrale Nervensystem

und lösen dort eine Hirnhautentzündung

(Meningitis) aus; bei schweren Verläufen

kommt es außerdem zu einer Gehirnentzündung

(Enzephalitis). Die Zeit zwischen der Infektion

und dem Beginn der Symptome beträgt

durchschnittlich zehn bis 14 Tage, gelegentlich

zeigen sich erste Beschwerden schon nach vier

bzw. erst nach 28 Tagen.

FSME verläuft in Stadien. Die ersten Anzeichen

sind grippeähnliche Symptome, die häufig

für eine Sommergrippe gehalten werden; nach

etwa einer Woche klingen die Beschwerden ab.

In etwa zehn Prozent der Fälle steigt das Fieber

jedoch nach einigen Tagen wieder, außerdem

leiden Betroffene unter starken Kopfschmerzen

und oft auch unter einem steifen Nacken –

das gefürchtete zweite Stadium ist eingetreten.

Je nach Ausbreitung der Entzündung kommen

weitere Symptome wie Bewusstseinsstörungen

oder Lähmungen dazu.

Eine Therapie, die die Krankheitserreger unschädlich

macht und damit ursächlich wirkt,

gibt es nicht. Deshalb wird symptomatisch mit

schmerzlindernden bzw. antiepileptischen Medikamenten

behandelt. Fast alle Erkrankten, die

das zweite Stadium durchmachen, bedürfen der

Einweisung in ein Krankenhaus; bei einer (drohenden)

Lähmung der Atemmuskulatur oder

wenn schwere Bewusstseinsstörungen vorliegen,

ist eine intensivmedizinische Überwachung not-

TOPFIT 2 / 2020


Thema aktuell 7

wendig. Außerdem muss diese Patientengruppe

mit Spätfolgen wie einer Muskelschwäche und

sogar Lähmungen rechnen – ein tödlicher Verlauf

ist jedoch selten.

Weniger FSME-Fälle —

aber immer noch zu viele

462 FSME-Fälle wurden dem Robert Koch-Institut

(RKI) im vergangenen Jahr übermittelt.

Das sind zwar 145 Fälle weniger als 2018, doch

von Entwarnung möchten Experten nicht sprechen.

Im Gegenteil: Langfristig gehen sie von

einem weiteren Anstieg aus – zumal sich die

FSME übertragenden Zecken, die lange Zeit vor

allem in Baden-Württemberg und Bayern beheimatet

waren, zunehmend nach Norden ausbreiten

(Deutschlandkarte aller Risikogebiete

auf www.rki.de). Dem Risiko, an FSME zu erkranken,

kann man im Süden Deutschlands

praktisch nicht mehr ausweichen. Die Ständige

Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb allen

Bewohnern von Risikogebieten und Personen,

die in ein solches reisen und dort mit Zecken

in Kontakt kommen könnten, sich gegen

FSME impfen zu lassen; im Zweifelsfall kann

man sich in einem Tropeninstitut beraten lassen.

Borreliose — vielfältige

Beschwerden sind möglich

Gegen die bakterielle Infektionskrankheit

Borreliose gibt es bislang keine Impfung. Mit

mehr als 100 000 Infizierten pro Jahr ist sie in

Deutschland deutlich häufiger als FSME. Wird

die Erkrankung frühzeitig erkannt, heilt eine

Antibiotika-Therapie sie zuverlässig. Es kommt

jedoch immer wieder vor, dass eine Borreliose

unentdeckt bleibt – und dann schwerwiegende

Gesundheitsstörungen zur Folge hat. Ist etwa

das Nervensystem befallen, kann es zu zeitweiligen

Hirnnervenausfällen kommen, die oft eine

Gesichtslähmung und andere neurologische

Störungen hervorrufen. Auch die Entstehung

einer Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung

ist möglich; ebenso kann das Herz beteiligt sein.

Unbehandelt geht die Erkrankung in das chronische

dritte Stadium über: Monate bis Jahre

später kommt es zu schmerzhaften Gelenkentzündungen

(Lyme-Arthritis) und Störungen des

Zentralnervensystems bis hin zur Entwicklung

einer chronisch-progressiven Gehirnentzündung.

Auch eine Verdünnung und Fältelung der

Haut (»Pergamenthaut«) ist zu beobachten.

Eine Möglichkeit, sich vor einer Borreliose-Infektion

zu schützen, gibt es dennoch: das richtige

Verhalten in Zeckengebieten. Wer Zeckenbisse

vermeidet und eventuell festgesaugte Zecken

schnell entfernt, verringert deutlich das Erkrankungsrisiko.

Denn die Borreliose-Erreger werden

erst übertragen, wenn die Zecke den Stichkanal

vollständig ausgebildet und schon ausreichend

Blut getrunken hat. Das ist frühestens

nach acht Stunden, durchschnittlich nach zwölf

bis 24 Stunden der Fall.

Der richtige Schutz

Auch wenn es einen absoluten Schutz vor Zecken

nicht gibt, so kann man durchaus einiges

tun, um das Risiko im Freien zu minimieren. An

oberster Stelle steht eine sorgfältige Bekleidung,

die den Zecken möglichst keinen Hautkontakt

erlaubt, also vor allem Hosen mit langen Beinen

und Oberteile mit langen Ärmeln. Am besten

zieht man sich die Socken über die Hosenbeine,

oder man trägt (Gummi-)Stiefel, wenn man in

hohem Gras an Waldrändern oder im Gestrüpp

unterwegs ist. Auf diese Weise können die Zecken

nicht von unten über das Bein nach oben

krabbeln. Ansonsten empfiehlt es sich, eine

Kopfbedeckung und helle Kleidung zu tragen,

da man auf ihr die Zecken besser sieht. Einen

gewissen Schutz bieten auch Zeckenschutzmittel

(Repellents); allerdings halten sie die Zecken

maximal sechs Stunden auf Distanz.

Wichtig ist, sich nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang,

nach der Gartenarbeit oder einer

anderen Freizeitbeschäftigung im Grünen

sorgfältig auf Zeckenbefall abzusuchen. Vor

allem weiche und warme Körperregionen wie

Achseln, Leisten und Schambereich, aber auch

der Haaransatz am Nacken und hinter den Ohren

sollten inspiziert werden – hier saugen Zecken

besonders gern. Und weil auch die Katze

oder der Hund von Zecken befallen sein können,

sollten auch sie regelmäßig abgesucht werden.

Eventuelle Infektion

abklären lassen

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist in

Deutschland am häufigsten; neben Wild- und Haustieren

sind die Menschen sein wichtigster Wirt.

Wer befürchtet, sich durch einen Zeckenbiss infiziert

zu haben, sollte einen Arzt aufsuchen; gegebenenfalls

kann die entfernte Zecke zusätzlich

von einem spezialisierten Testlabor untersucht

werden. Teströhrchen gibt es in der Apotheke,

von dort kann die Zecke auch eingeschickt

werden. Allerdings: Selbst wenn nachgewiesen

wurde, dass die Zecke etwa mit Borrelien-Erreger

infiziert ist, lässt dies keine zuverlässigen

Rückschlüsse zu, dass der Betroffene sich ebenfalls

infiziert hat. Umgekehrt gibt ein negatives

Ergebnis nur relative Sicherheit, da die Rate der

»falsch negativen« Zecken nicht bekannt ist. Daher

sind solche Untersuchungen eigentlich nicht

zu empfehlen.

Auf jeden Fall muss der Arzt aufgesucht werden,

wenn sich eine kreisförmige Rötung um

die Zeckenbissstelle gebildet hat, die sich ringförmig

nach außen ausbreitet, in der Mitte abblasst

und einige Tage großflächig mit deutlichem

Randsaum bestehen bleibt. Dieses Erythema

migrans, auch »Wanderröte« genannt, tritt

bei mehr als 50 Prozent der Borreliose-Erkrankten

auf. Auch unklares Fieber und/oder Gelenkbzw.

Muskelschmerzen sollten Anlass für eine

ärztliche Untersuchung sein, wenn ein zeitlicher

Zusammenhang zu einem Zeckenbiss hergestellt

werden kann.

Weil sich Antikörper im Blut oft erst nach einigen

Wochen nachweisen lassen, lässt sich leider

nicht sofort feststellen, ob es sich wirklich um

eine Borreliose handelt. Deswegen muss das Blut

mehrfach kontrolliert werden, bis der Arzt Entwarnung

gibt. Übrigens: Ein positiver Test kann

auch bedeuten, dass man sich vor langer Zeit angesteckt

hat, ohne wirklich krank geworden zu

sein.

Schnell handeln,

aber nicht quetschen!

Um das Infektionsrisiko zu minimieren,

sollte man eine entdeckte Zecke

so schnell wie möglich entfernen.

• Mit einer feinen Pinzette lässt

sich eine saugende Zecke, und

zwar möglichst dicht über der Haut,

gut packen. Im Handel sind auch

spezielle Zeckenzangen erhältlich.

• Der Zeckenkörper sollte nicht

gequetscht werden — ist die Zecke

infiziert, gibt sie auf diese Weise

besonders viele Erreger ab.

• Völlig ungeeignet ist der Einsatz

von Klebstoff, Öl, Alkohol oder Nagellack.

Im Todeskampf entleeren

die Zecken ihren Verdauungstrakt

und geben so erst recht Erreger ins

menschliche Blut ab.

• Gelingt es nicht, die Zecke (vollständig)

aus der Haut herauszulösen,

sollte sie von einem Arzt entfernt

werden.

TOPFIT 2 / 2020


8 Diagnose & Therapie

Volksleiden Diabetes und Arthrose

Gefürchtete diabetesbedingte

Folgeerkrankungen

Foto oben: © Jozef Polc / 123rf.com; Foto rechts: © Manuel Faba Ortega / 123rf.com

Diabetes mellitus ist weltweit eine der

häufigsten chronischen Stoffwechselstörungen:

Allein in Deutschland sind

etwa acht Prozent der Bevölkerung

betroffen — wobei die überwiegende

Mehrzahl an einem Diabetes vom

Typ 2 erkrankt ist. Gefürchtet sind vor

allem die Folgeerkrankungen, allen

voran der diabetische Fuß.

Von Dr. Nina Schreiber

Bei einem Diabetes können die Körperzellen

die mit der Nahrung aufgenommene Glukose

(Traubenzucker) aufgrund eines Mangels

bzw. einer verminderten Wirkung des Stoffwechselhormons

Insulin nicht mehr richtig verarbeiten,

sodass zu viel Glukose im Blut verbleibt

und der Blutzuckerspiegel ansteigt.

Risikofaktor eins: Übergewicht

Übergewicht ist, neben einer erblichen Veranlagung,

der Hauptrisikofaktor für die Entstehung

eines Typ-2-Diabetes. Ein Grund ist, dass

im Blut von Übergewichtigen viele Fettsäuren

zirkulieren, die sich nach und nach in Geweben

und Organen, allen voran den Muskel- und Leberzellen,

ablagern – die Zellen verfetten. Das

hat zur Folge, dass sie mit der Zeit immer weniger

Zucker aus dem Blut aufnehmen können.

Dadurch verbleibt der Zucker im Blut, und es

entwickelt sich ein Typ-2-Diabetes.

Im Vordergrund der Behandlung steht eine

möglichst normnahe Blutzuckereinstellung.

Dies ist die wichtigste Maßnahme, um eine akute

Stoffwechselentgleisung (Unterzucker! Überzucker!)

zu vermeiden und diabetesbedingten

Spätfolgen vorzubeugen. Hierfür kann es notwendig

sein, täglich blutzuckersenkende Medikamente

einzunehmen oder, wenn die Betazellen

der Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug

Insulin produzieren können, regelmäßig Insulin

zu spritzen.

Der diabetische Fuß

Eine häufige Folgeerkrankung ist der diabetische

Fuß. Er ist eine ernstzunehmende Komplikation,

die im Extremfall die Amputation von

Zehen bis hin zum gesamten Bein zur Folge haben

kann. Umso wichtiger ist eine gute Prophylaxe,

mit der Diabetikerfüße vor schwerwiegenden

Schäden geschützt werden können. Dazu

gehören vor allem tägliche Inspektionen der

Füße, eine sorgfältige Fußpflege sowie druckentlastende

Maßnahmen, etwa mithilfe von

speziellen Fußbettungen in bequemen Schuhen.

Hat sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein

diabetischer Fuß entwickelt, stützt sich die Behandlung

auf einer konsequenten Druckentlastung,

einer umfassenden Wundpflege sowie auf

der Infektbekämpfung durch einen erfahrenen

Arzt. Orthopädische Maßschuhe, die individuell

angepasst sind, helfen bei der Entlastung des

Fußes; gegebenenfalls kann auch vorübergehend

eine Gehstütze sinnvoll sein.

Krankhafte Veränderungen an Nerven und

Blutgefäßen können nicht nur einen diabetischen

Fuß, sondern auch irreparable Netzhautschäden

(diabetische Retinopathie) und Nierenschäden

(diabetesbedingte Nephropathie) haben.

Sind die Nieren so stark in Mitleidenschaft

gezogen, dass sie es nicht mehr schaffen, ihrer

Rolle als Entgiftungsorgan gerecht zu werden,

muss ihre Funktion von einer »künstlichen Niere«

außerhalb des Körpers übernommen werden

– Betroffene werden dialysepflichtig.

Auch ein einzelner Nerv kann von einer diabetisch

bedingten Funktionsstörung betroffen

sein. Diese sogenannte diabetische Mononeuropathie

betrifft meist Diabetiker in einem höheren

Lebensalter. Kennzeichnend sind starke

Schmerzen im versorgenden Bereich des betroffenen

Nervs sowie oft auch eine Schwäche

oder Lähmung der von diesem Nerv gesteuerten

Muskeln. Ist z. B. der Sehnerv befallen,

kann eine deutliche Verschlechterung der Sehfähigkeit

auftreten. Eine diabetische Mononeuropathie

des Gesichtsnervs verursacht meist

eine schmerzhafte Lähmung der Gesichtshälfte.

Nicht selten bilden sich die Symptome einer diabetischen

Mononeuropathie jedoch nach kurzer

Zeit von selbst wieder zurück.

Abgesehen von den direkten Organschädigungen,

die ein chronisch zu hoher Blutzuckerspiegel

zur Folge haben kann, ist zudem das Risiko

für Diabetiker, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung

zu erleiden, mehr als doppelt so hoch als bei

Nicht-Diabetikern.

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

9

Arthrose —

kein reines Altersleiden

Etwa fünf Millionen Menschen leiden

in Deutschland unter einer Arthrose —

damit ist sie die häufigste Gelenkerkrankung.

Wichtigster Risikofaktor:

das Alter. Aber auch andere Faktoren,

wie die Lebensweise oder das Körpergewicht,

bestimmen mit, ob es zu

einem krankhaften Gelenkverschleiß

kommt. Deshalb können auch schon

jüngere Menschen von einer Arthrose

betroffen sein.

Der glatte, elastische Überzug aus Knorpel,

der die Gelenkflächen umgibt, ist ein wichtiger

Schutz für die Gelenke: Er dient als eine

Art Stoßdämpfer, indem er jede Bewegung abfedert

und so verhindert, dass die Gelenkflächen

aufeinander reiben. Liegt eine Arthrose

vor, hat sich der Gelenkknorpel degenerativ verändert,

sodass er seiner »Pufferfunktion« nicht

mehr im vollen Umfang nachkommen kann.

Zunächst betreffen die Abnutzungserscheinungen

die Knorpeloberfläche, die rauer und rissiger

wird. Mit der Zeit wird der Knorpel jedoch

dünner, die Schäden werden größer – das Knorpelgewebe

wird immer weniger – bis die beiden

Knochenenden schließlich schmerzhaft aufeinander

reiben.

Eine Arthrose ist auch deshalb so heimtückisch,

weil ihre Auswirkungen über kurz oder lang

praktisch alle Gelenkstrukturen erfasst: die

Knochen, die Gelenkinnenhaut und die Gelenkkapsel,

aber auch die Bänder oder die umgebende

Muskulatur. So bildet z. B. der Knochen – als

Kompensationsmaßnahme auf die vermehrte

Belastung infolge des Verlusts seines »Puffers« –

an seinem Rand knöcherne Ausziehungen (Osteophyten).

Entzündliche Prozesse in der Gelenkkapsel

und der Gelenkinnenhaut können

zu akuten Entzündungsphasen mit Gelenkergüssen

(aktivierte Arthrose) führen, die dann

mit starken Schmerzen und typischen Entzündungszeichen

wie eine Schwellung und Überwärmung

des betroffenen Gelenks einher gehen.

Prinzipiell kann sich in jedem Gelenk des Körpers

eine Arthrose entwickeln. Besonders oft

sind Knie-, Hüft- und Sprunggelenke betroffen.

Art und Intensität der Symptome sind bei allen

Gelenken gleich: Zunächst schmerzt das Gelenk

vor allem dann, wenn es stark beansprucht

wurde. Im weiteren Verlauf gesellen sich Anlaufschmerzen

hinzu, z. B. die Beschwerden treten

auf, wenn das Gelenk nach einer Phase der

Ruhe, etwa morgens nach dem Aufstehen oder

nach längerem Sitzen, bewegt wird. Im fortgeschrittenen

Stadium schmerzt das Gelenk dann

auch im Ruhezustand. Zudem ist die Beweglichkeit

in dieser Phase oft stark eingeschränkt, sodass

manch eine Alltagstätigkeit, wie z. B. in die

Hocke gehen oder Schuhe binden, kaum mehr

möglich ist.

Bis heute nicht heilbar

Eine Arthrose ist bis heute nicht heilbar. Je früher

die Erkrankung erkannt und behandelt

wird, desto größer ist jedoch die Chance, die

Beschwerden langfristig in den Griff zu bekommen.

Wichtig ist, ungünstigen Einflüssen wie

Beinachsenabweichungen, Fußfehlstellungen

oder chronischen Haltungsfehlern entgegenzuwirken,

die häufige Gründe für eine krankmachende

Fehlbelastung von Gelenken sind. Neben

einer orthopädischen Behandlung kann auch

die Orthopädietechnik, etwa mit individuell angefertigten

Einlagen oder speziellen Orthesen,

dazu beitragen, arthrosefördernde Faktoren zu

entschärfen bzw. dem Betroffenen zu ermöglichen,

sich im Alltag oder auch beim sportlichen

Training (wieder) ohne Einschränkungen zu

bewegen.

Wichtig ist zudem, überschüssige Pfunde zu vermeiden.

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung

in Kombination mit regelmäßiger körperlicher

Aktivität trägt dazu bei, normalgewichtig zu

bleiben: Jedes Kilogramm mehr bedeutet eine

höhere Last für Knochen und Gelenke.

Erst Diabetes, dann Arthrose

Was nur wenige wissen: Die Entstehung

einer Arthrose kann auch durch

einen Diabetes begünstigt werden.

Studien belegen, dass Menschen mit

einem Typ-2-Diabetes sehr viel häufiger

unter einem krankhaftem Gelenkverschleiß

leiden als Nicht-Diabetiker.

Dabei nimmt das Risiko, eine Arthrose

zu entwickeln, mit der Dauer der Erkrankung

zu.

Besonders oft spielt sich bei Diabetikern

eine Arthrose an den Knie- und

Hüftgelenken ab. Einer Studie zufolge

haben sie zugleich ein doppelt so hohes

Risiko, irgendwann in ihrem Leben

ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk

zu erhalten. Aber auch andere Gelenke

wie die Schulter oder das Sprunggelenk

können bei Diabetikern arthrotisch

verändert sein.

Noch sind die Zusammenhänge nicht

vollständig erforscht. Experten gehen

jedoch davon aus, dass infolge

des Überschusses an Zucker im Blut

Zuckermoleküle auch in den Gelenkknorpel

gelangen − und dort dann

ihr Unwesen treiben. Möglicherweise

haben sie zwei ungute Effekte: Zum

einen schädigen die Zuckermoleküle

die Knorpelzellen direkt, und zum anderen

fördern sie die Bildung von entzündungsfördernden

Substanzen, die

ihrerseits nun Entzündungsprozesse

im Gelenk anheizen. Es könnte aber

auch sein, dass ein erhöhter Blutzucker

eine Verminderung der körpereigenen

knorpelschützenden Substanzen

zur Folge hat, wodurch die Verschleißerscheinungen

weitgehend

ungebremst voranschreiten können.

Diabetiker können ihr Arthroserisiko —

wie überhaupt das Risiko für die Entstehung

diabetesbedingter Folgeerkrankungen

— verringern, indem sie

auf einen konstant guten Blutzuckerspiegel

achten und sich regelmäßig

bewegen. Wichtig sind zudem regelmäßige

Kontrolluntersuchungen auch

der Gelenke, insbesondere, wenn ein

Gelenk Beschwerden verursacht.

Regelmäßige körperliche Aktivität

hilft im Übrigen auch Arthrosepatienten,

die nicht an Diabetes erkrankt

sind: Zahlreiche (Langzeit-)Studien haben

gezeigt, dass durch ein maßvoll

betriebenes Training das Fortschreiten

des Gelenkverschleißes verlangsamt

und das betroffene Gelenk wieder

beweglicher wird.

TOPFIT 2 / 2020


10 Diagnose & Therapie

Reizdarmsyndrom

Wie ein rebellischer Darm

beruhigt werden kann

Foto: © Shao-Chun Wang / 123rf.com

Aus medizinischer Sicht ist das Reizdarmsyndrom

harmlos — für die Betroffenen

ist mit der Erkrankung jedoch

eine erhebliche Einschränkung ihrer

Lebensqualität verbunden. Bislang kann

ein Reizdarm nicht geheilt werden. Eine

individuell abgestimmte Behandlungsstrategie

kann jedoch helfen, die Symptome

zu lindern.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Lust auf einen Spaziergang? Geht nur, wenn

auf dem Weg Toiletten erreichbar sind …

Das wichtige Meeting ist morgen? Da heißt es

dann wohl mal wieder: Bauchkrämpfe ignorieren

und Zähne zusammenbeißen … Die Einladung

zum Abendessen annehmen? Lieber nicht,

womöglich fängt der Darm wieder an zu rebellieren

… Bei Menschen mit Reizdarm ist die

Verdauung ein bestimmender Faktor ihres privaten

und beruflichen Alltags.

Allein in Deutschland sind etwa sieben Millionen

Menschen von einem Reizdarmsyndrom

betroffen: Sie leiden unter krampfartigen Bauchschmerzen,

Völlegefühl, Blähungen, Druckgefühlen

im Bauch, Verstopfung, Durchfall bzw.

hartem (kotsteinartigem) oder weichem Stuhl

(oft mit Schleimauflagerungen). Oft stehen bestimmte

Symptome im Vordergrund; dann ist

z. B. von einem »verstopfungsdominierten« oder

von einem »durchfalldominierten« Reizdarm-

typ die Rede. Zudem reagieren viele Reizdarmpatienten

auf Kohlenhydrate mit einer Unverträglichkeit;

am häufigsten sind eine Milchzucker-

und eine Fruktoseunverträglichkeit.

Reizdarm – eine

Ausschlussdiagnose

Obwohl das Krankheitsbild so häufig ist, erleben

viele zunächst eine Odyssee von Arzt zu Arzt,

bevor sie die Diagnose »Reizdarm« erhalten.

Diese wird in der Regel durch den Ausschluss

von anderen Darmerkrankungen mit ähnlicher

Symptomatik gestellt, denn eine Untersuchung,

die ein Reizdarmsyndrom sicher nachweist, gibt

es bislang nicht. Dabei kann der Befund sogar

erst einmal für Erleichterung sorgen, denn die

Symptome können so gravierend sein, dass der

Arzt bei der Differenzialdiagnose zunächst auch

an eine schwere Darmentzündung denken muss.

Bei einem Reizdarmsyndrom lässt sich jedoch

keine organische Ursache feststellen; deshalb

wird die Erkrankung den funktionellen Störungen

zugeordnet.

In etwa 25 Prozent der

Fälle tritt die Erkrankung

im Anschluss an eine

Darminfektion auf.

Auch für den Reizdarm ist ein chronischer Verlauf

typisch: Zwar kann es immer wieder Phasen

von weitgehender Beschwerdefreiheit geben,

doch muss der Betroffene stets mit akuten Attacken

rechnen, die Tage bis Wochen anhalten

können – und dies oft für den Rest seines Lebens.

Die Lebenserwartung bleibt jedoch unbeeinträchtigt.

Ebenso ist die Sorge, durch die Erkrankung

ein erhöhtes Darmkrebsrisiko zu tragen,

unbegründet.

Ursachenforschung

auf Hochtouren

Lange Zeit wurde das Reizdarmsyndrom für

rein psychosomatisch gehalten – nicht nur, weil

sich kein organischer Auslöser feststellen lässt,

sondern auch, weil psychische Faktoren wie

Stress, Ängste, Überforderung oder depressive

Verstimmungen die Beschwerden tatsächlich

auslösen bzw. verstärken können. Gleichwohl

konzentriert sich der Blick bei der Ursachenforschung

inzwischen vor allem auf einige auffällige

physiologische Aspekte. Dabei legen die

aktuellen Ergebnisse nahe, dass der Reizdarm

vermutlich doch organische Ursachen hat. So

steht mittlerweile fest, dass Menschen mit Reizdarm

unter einer erhöhten Reizempfindlichkeit

im Verdauungstrakt (viszerale Hypersensitivität)

leiden: Schon normale Verdauungsvorgänge

werden als schmerzhaft wahrgenommen; bereits

ein Glas Wasser kann ein unangenehmes Druckgefühl

hervorrufen. Ebenso lässt sich bei Reizdarmpatienten

eine veränderte Darmbeweglichkeit

(Motilität) beobachten. Wissenschaftler

vermuten, dass eine Störung der Signalfunktion

des Botenstoffs Serotonin im Nervensystem des

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

11

Darms für die Auffälligkeiten verantwortlich ist

– ein Ungleichgewicht im Serotoninsystem wird

auch mit depressiven Erkrankungen in Zusammenhang

gebracht.

Probiotika zur

Verbesserung der

Darmflora

Unbestritten ist, dass das Reizdarmsyndrom mit

einer Störung des Darmmikrobioms (Darmflora)

einhergeht. Erst kürzlich wurde nachgewiesen,

dass Patienten mit Reizdarm eine andere

Bakterienzusammensetzung im Stuhl haben

als Gesunde. Ob die veränderte Darmflora Ursache

oder Wirkung ist, wird allerdings kontrovers

diskutiert. Immerhin scheinen viele Reizdarmpatienten

von einer Therapie mit Probiotika

zu profitieren. Hierbei kommen überwiegend

lebende Mikroorganismen zum Einsatz,

die in natürlicher Form auch im Darm vorkommen.

Hauptvertreter sind Milchsäurebakterien

(wie Bifidobacterium- und Lactobacillus-Stämme);

ebenso wirken Hefen sowie Bakterien des

Stamms Escherichia coli Nissle oder (abgetötete)

Enterococcus-faecalis-Bakterien probiotisch.

Da ein Reizdarmsyndrom

familiär gehäuft auftritt, spielt

vermutlich auch erbliche

Veranlagung eine Rolle.

kann letztlich jedoch nur der Betroffene selbst

beurteilen. Ein erster Schritt ist, herauszufinden,

welche Faktoren die Beschwerden auslösen

oder verschlimmern können. Ist es Stress? Sind

es Nahrungsmittel oder eine bestimmte Zubereitung?

Welche Rolle spielt die psychische Verfassung?

Wie wirken sich Infekte aus? Gibt es

Phasen im weiblichen Zyklus, in denen die Beschwerden

besonders schlimm sind? Um sich

über die Trigger im Klaren zu werden, kann es

hilfreich sein, eine Weile eine Art Tagebuch zu

führen. Die Auslöser möglichst zu meiden, ein

gutes Stressmanagement zu entwickeln (zu dem

auch das Erlernen einer Entspannungsmethode

wie Autogenes Training oder Muskelrelaxation

nach Jacobson gehören kann), die Ernährung

umzustellen und alles wegzulassen, was nicht

(gut) vertragen wird – das sind die wichtigsten

Maßnahmen, um sich wieder besser zu fühlen.

Manchmal sind die Schmerzen und der damit

verbundene Leidensdruck jedoch so groß, dass

der Arzt dazu rät, ergänzend Medikamente einzunehmen

und/oder eine Psychotherapie zu beginnen.

Die klassische Homöopathie empfiehlt

eine individuell abgestimmte Konstitutionstherapie.

Dies kann bedeuten, dass zwei Menschen

mit ähnlichen Reizdarmsymptomen aufgrund

ihrer unterschiedlichen Konstitution verschiedene

Mittel erhalten.

Geht der Arzt von einer Fehlbesiedelung des

Dünndarms aus, wird er eventuell ein spezielles

Antibiotikum (wie Rifaximin) empfehlen. Auch

wenn es fast ausschließlich im Darm verbleibt

und nur zu einem Bruchteil in den Körperkreislauf

gelangt, ist sein Einsatz bei Wissenschaftlern

umstritten.

FODMAP-Diät – hilfreich

für Reizdarmpatienten

Bislang gibt es keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen

für Reizdarmpatienten. Wissenschaftler

haben an der Universität Melbourne

nun eine Spezialdiät für Reizdarmpatienten entwickelt:

die FODMAP-Diät (fermentierbare Oligo-,

Di- und Monosaccharide- sowie Polyole-reduzierte

Diät). Bei dieser Diät sind kurzkettige

Kohlenhydratverbindungen wie Fruktose, Fruktane,

Laktose, Galaktose oder auch die Zuckeraustauschstoffe

Xylit, Sorbit und Maltit stark reduziert.

Hierfür muss der Betroffene allerdings

auf einiges verzichten, so z. B. neben Knoblauch,

Zwiebeln und Kohl auch auf Pilze, Brokkoli und

Rote Bete oder auf beliebte Obstsorten wie Äpfel,

Birnen, Kirschen und Weintrauben. Die Umsetzung

der kohlenhydratarmen Kost sollte immer

mit einem Ernährungsberater abgestimmt

werden.

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Den positiven Studienergebnissen haben auch

die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und

Stoffwechselkrankheiten (DGVS) sowie die

Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie

und Motilität (DGNM) Rechnung getragen

und empfehlen in ihrer aktuellen Leitlinie zum

Reizdarmsyndrom erstmals die Gabe von Probiotika

als eine evidenzbasierte Therapieoption.

Probiotika gibt es nicht nur als standardisierte

Arzneimittelzubereitungen, sondern sie können

dem Körper auch im Rahmen der normalen

Ernährung zugeführt werden. Die Bakterien

sind z. B. in Naturjoghurt, Kefir, Dickmilch,

Sauerkraut, Roter Bete oder milchsauren Gärgetränken

aus biologischen Vollkorngetreiden

enthalten.

Die eine Therapie

gibt es nicht!

Ein so facettenreiches Krankheitsbild, das zudem

viele individuelle Auslöser hat und dessen

Ursache nach wie vor unklar ist, lässt sich natürlich

nicht mit der einen Standardtherapie behandeln.

Deshalb richten die Ärzte die Therapiestrategie

vor allem an den Beschwerden ihres

Patienten und seinen Lebensumständen aus.

Welche Maßnahme hilft und welche weniger,

Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie

Mehr als nur Schulmedizin

Das Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München ist eine der

führenden komplementärmedizinischen Kliniken Deutschlands. Seit

mehr als 100 Jahren praktizieren wir erfolgreich die integrative Medizin,

indem wir die evidenzbasierte Schulmedizin durch anerkannte

Naturheilverfahren und die Homöopathie ergänzen. Im Sinne eines

„Sowohl-als-auch“ profi tieren unsere Patienten nachhaltig von diesem

therapeutischen Ansatz.

Wir behandeln Patienten aller Kassen.

Unsere Behandlungsschwerpunkte:

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Telefon 089 62505 - 0 · Telefax - 430

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info@kfn-muc.de

TOPFIT 2 / 2020


12 Diagnose & Therapie

Für eine schöne Körperkontur

Fettabsaugung

Unliebsame Fettpolster auf den

Hüften, an den Flanken, den Oberschenkeln

… Es gibt Problemzonen,

die wird man einfach nicht mehr los,

wenn sie sich erst einmal entwickelt

haben. »Diese Fettdepots sind vor

allem hormonell oder anlagebedingt.

Deshalb gibt es auch kein spezielles

Anti-Fettpolster-Programm, mit dem

man die unliebsamen Fettansammlungen

gezielt wegessen oder wegtrainieren

könnte«, erklärt der Münchner

Facharzt für Plastische Chirurgie Dr.

med. Hans-Hermann Wörl. Helfen kann

die Fettabsaugung — eine bewährte

Maßnahme der Plastisch-Ästhetischen

Chirurgie, mit der der Körper wieder

seine harmonische Form zurückerhält.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Wörl, anscheinend lassen sich die

Proportionen des Körpers, mit denen man unzufrieden

ist, mit Selbsthilfemaßnahmen kaum

beeinflussen. Woran liegt das?

Dr. Wörl: Wenn sich die Körperproportionen

unschön verändert haben, liegt es meist an

Fettdepots, denen weder mit Sport noch mit

diszipliniertem Essen beizukommen ist. Die

Fettpolster sitzen dann überwiegend dort, wo

sie besonders stören und sich dann auch ungünstig

auf die Körpersilhouette auswirken:

an Gesäß oder den Hüften, aber auch an den

Oberarmen oder den Oberschenkeln. Ein typisches

Beispiel bei Frauen sind z. B. Reiterhosen,

die durch Fettpolster an Oberschenkeln,

Hüften und Knie-Innenseiten entstehen; der

Oberkörper ist dagegen häufig zierlich. Männer

leiden oft unter einer Fettansammlung

im Hüft- oder Brustbereich. Mit der Fettabsaugung

können die unerwünschten Fettpolster

gezielt entfernt werden, um so z. B. einen

harmonischen Übergang von Oberschenkeln

zur Hüfte bzw. von der Hüfte zum Bauch zu

erreichen. Das Ergebnis ist eine schöne, ansprechende

Körperform.

Eignet sich die Fettabsaugung auch, um einige

Kleidergrößen schlanker zu werden?

Dr. Wörl: Die Fettabsaugung ist nicht die

geeignete Maßnahme, um Übergewicht abzubauen.

Das Verfahren dient primär zur Beseitigung

von Fettdepots an bestimmten, vorab

genau definierten Körperarealen und nicht,

um das Körpergewicht als solches zu reduzieren.

Ziel ist es, nur so viel Fett und Fettzellen

wie nötig abzusaugen, um eine ebenmäßige

Körperkontur zu gestalten.

Kann es nach einer Fettabsaugung passieren,

dass sich Fettzellen an anderen Stellen im

Körper ansiedeln und dort dann für neue

unschöne Fettpolster sorgen?

Dr. Wörl: Nach derzeitiger Studienlage

kehren entfernte Fettzellen nicht von selbst

wieder zurück. Wie auch Fett im Körper nicht

wandert. Vielmehr ist es so: Hat man den

Verdacht, dass nach einer erfolgreichen Oberschenkel-Fettabsaugung

nun die Oberarme

dicker geworden sind, liegt das mit ziemlicher

Sicherheit daran, dass das Körpergewicht

insgesamt mehr geworden ist.

Können Sie das genauer erklären?

Dr. Wörl: Wenn wir mehr essen, als wir

verbrauchen, wandelt der Körper den Überschuss

in Fett um und speichert es in seinen

Fettzellen — wir nehmen zu. Dort, wo eine

Fettabsaugung erfolgt ist, gibt es nur noch

relativ wenige fettspeichernde Zellen. Deshalb

müssen nun andere Fettzellen im Körper den

Part der Fettaufnahme übernehmen, etwa die

Fettzellen an den Oberarmen. Das bedeutet

also: Bilden sich nach einer Fettabsaugung

in einer anderen Körperregion unschöne

Fettdepots, ist das die Folge einer generellen

Gewichtszunahme. Gelingt es jedoch, das

Körpergewicht zu halten, bleibt die Bildung

von neuen Fettansammlungen aus. Man hat

es also selbst in der Hand, ob das Ergebnis

der Fettabsaugung von Dauer ist.

Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam

mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie

& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche

Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach

massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.

Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur

Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,

Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.

Dann ist eine Fettabsaugung allein noch

keine Garantie für ein langanhaltendes

Ergebnis?

Dr. Wörl: Richtig ist: Soll die neue Körperkontur

dauerhaft Bestand haben, gilt es

auch nach einer Fettabsaugung, seine Lebens-

und Essgewohnheiten so zu gestalten,

dass eine starke Gewichtszunahme vermieden

wird. Wir empfehlen unseren Patienten,

mit einem Gewicht, das sie gut halten

können, zu uns zu kommen und nicht mit

einem Wunschgewicht im unteren Bereich.

Denn die Erfahrung zeigt, dass es schwierig

ist, dieses niedrigere Körpergewicht stabil

zu halten. Bei einem Gewichtslevel im oberen

Bereich ist dagegen eher eine Gewichtsabnahme

zu erwarten. Bleibt das Gewicht

konstant, ist die Beseitigung der unschönen

Fettdepots von Dauer und die Körpersilhouette

bleibt formschön.

Sie empfehlen die Fettabsaugung unter

Vollnarkose in Kombination mit Tumeszenz-

Lokalanästhesie als Methode der Wahl. Was

sind die Gründe?

Dr. Wörl: Um mit einer alleinigen Lokalanästhesie

eine ausgedehnte Fettabsaugung

durchzuführen, müsste man die Lokalanästhetika

weit überdosieren — und das könnte

fatale Komplikationen für Herz und Gehirn

haben. Aus diesem Grund empfehlen wir

eine schonende, medikamentengeführte

Narkose (TIVA) in Kombination mit zugelassenen

Dosierungen von Lokalanästhetika

in Tumeszenzlösung, die das Fettgewebe

dünnflüssig machen und dem Patienten

nach der Absaugung Schmerzfreiheit ermöglichen

sollen. Dieses Verfahren ist lange

Jahre erprobt, es gilt als besonders sicher

und patientenfreundlich. Für die Absaugung

selbst verwenden wir ein spezielles Vibrationsverfahren

und dünne Absaugkanülen,

um das Gewebe möglichst schonend zu

behandeln. Dadurch können wir auch das

Risiko von Gefäß- und Lymphbahnverletzungen

auf ein Minimum reduzieren.

Nähere Infos: www.widenmayer16.de

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

13

Bösartige Erkrankungen von Bauchorganen

HPB-Chirurgie zur Verbesserung

der Heilungschancen

Foto oben: © StockedHouseStudio ./ 123rf.com

Was früher undenkbar schien, gelingt

inzwischen immer häufiger: dass

ein bösartiger Tumor an Leber oder

Bauchspeicheldrüse auch auf minimalinvasivem

Weg entfernt werden kann.

Allerdings sind diese Operationsmethoden

sehr anspruchsvoll und setzen eine

herausragende chirurgische Expertise

sowie eine große Erfahrung voraus. Die

HPB-Chirurgie trägt diesen besonderen

Anforderungen Rechnung.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Lange Zeit gehörten bösartige Tumore der Leber,

Gallengänge oder Bauchspeicheldrüse

(Pankreas) zu den eher seltenen Krebserkrankungen.

Inzwischen erkranken jedoch allein

in Deutschland mehr als 9000 Menschen jedes

Jahr an Leberkrebs; damit hat sich die Zahl der

Neuerkrankungen in den letzten 35 Jahren weltweit

verdoppelt. Eine ähnliche Entwicklung beobachten

die Mediziner bei Bauchspeicheldrüsenkrebs:

Seit den 1990er Jahren ist die Zahl der

Erkrankungen kontinuierlich auf derzeit etwa

18 500 Fälle pro Jahr gestiegen. Und: Die Fachärzte

befürchten, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs

schon 2030 zur dritthäufigsten Krebstodesursache

werden könnte.

Krebs der Bauchspeicheldrüse

Tatsächlich gilt Bauchspeicheldrüsenkrebs

(Pankreaskarzinom) als eine besonders schwer

zu behandelnde Tumorerkrankung, deren Prognose

zum Zeitpunkt der Diagnose meist eher

ungünstig ist. »Weil die Erkrankung lange Zeit

keine Symptome verursacht, wird sie oft erst in

einem Stadium entdeckt, in dem der Tumor bereits

am Ort seiner Entstehung so weit fortgeschritten

ist, dass er aus anatomischen Gründen

chirurgisch nicht mehr entfernt werden kann.

Oder er hat schon Metastasen in anderen Regionen

des Körpers wie der Leber oder Lunge abgesiedelt«,

sagt Dr. Alexander Gratz, Oberarzt

im Krankenhaus Barmherzige Brüder München

und Leiter des Departments für spezialisierte

Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangschirurgie

(HPB). Häufig entstehen die Tumoren

im exokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse,

also in dem Teil, in dem die Verdauungsenzyme

hergestellt werden; dabei sind die meisten

Tumore im Pankreaskopf zu finden. Bei bis zu

30 Prozent aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs

ist die operative Entfernung des

Tumors technisch möglich und dann die The-

rapie der Wahl. Gelingt es, den Tumor vollständig

zu entfernen (und hat er noch keine anderen

Organe befallen), verbessert sich die Prognose

deutlich.

Krebs der Leber

Auch eine bösartige Tumorerkrankung der Leber

ist eine sehr komplexe Erkrankung. Wenn

von »Leberkrebs« die Rede ist, ist meist das

Leberzellkarzinom (Hepatozelluläres Karzinom,

HCC) gemeint. Hierbei geht die bösartige

Erkrankung von den Leberzellen aus. Aus

den Zellen der Gallengänge in der Leber kann

sich ebenfalls ein bösartiger Tumor entwickeln,

dann sprechen die Ärzte von einem cholangiozellulären

Karzinom, kurz CCC. Die mit Abstand

häufigsten Lebertumoren sind jedoch

nicht die Tumoren, die sich direkt aus dem Lebergewebe

entwickeln, sondern die Lebermetastasen.

Sie entstehen, wenn sich Krebszellen von

bösartigen Tumoren in einem anderen Organ

ablösen und in der Leber ansiedeln. »So gesehen

sind Lebermetastasen kein Leberkrebs im engeren

Sinn. Dennoch können sie genauso verheerende

Folgen haben wie das Leberzellkarzinom,

wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt

werden«, erklärt der Chefarzt der Klinik für

Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses

Barmherzige Brüder Priv.-Doz. Dr.

Johann Spatz.

TOPFIT 2 / 2020


14 Diagnose & Therapie

Das Interview zum Thema

Illustration rechts: © nerthuz / 123rf.com

Unter dem Dach der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Barmherzige

Brüder München wurde im Mai das Department für Hepato-Pankreato-Biliäre (HPB-)Chirurgie

gegründet. Im Gespräch mit TOPFIT erklären PD Dr. Spatz und Dr. Gratz u. a., was »HPB-

Chirurgie« bedeutet und welchen Stellenwert die minimal-invasiven Verfahren inzwischen in der

chirurgischen Tumortherapie haben.

Herr Dr. Spatz, HPB-Chirurgie — was verbirgt

sich hinter diesem Begriff?

PD Dr. Spatz: Die Hepato-Pankreato-Biliäre

Chirurgie, kurz HPB-Chirurgie, ist ein spezialisierter

Bereich der Viszeralchirurgie, der

auf die operative Behandlung von gutartigen

und bösartigen Erkrankungen der

Leber, der Bauchspeicheldrüse sowie den

Gallenwegen und der Gallenblase ausgerichtet

ist. Diese Bauchorgane befinden

sich nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft

zueinander, sondern sie zeichnen

sich auch durch besondere anatomische

und physiologische Eigenschaften aus.

Hauptanliegen der HPB-Chirurgie ist es,

möglichst schonend zu operieren und bei

Tumorerkrankungen den Tumor vollständig

zu entfernen, aber die Funktion des

erkrankten Organs zu erhalten.

Besonders wichtig ist eine funktionserhaltende

Behandlungsstrategie für Leber

und Bauchspeicheldrüse . . .

Dr. Gratz: … das ist richtig. Denn diese

beiden Organe spielen eine zentrale Rolle

in der Verdauung und im Stoffwechsel. So

stellt die Leber nicht nur lebenswichtige

Stoffe wie Eiweiße, Blutgerinnungsfaktoren,

Zucker oder Cholesterin her, sondern

sie ist auch für die Entgiftung des Körpers

zuständig und steuert die Energieversorgung.

Die Bauchspeicheldrüse hat ebenfalls

mehrere Funktionen: Sie produziert

Verdauungssäfte, stellt jedoch darüber

hinaus das so wichtige Hormon Insulin

bereit, das direkt ins Blut abgegeben wird

und den Blutzuckerspiegel reguliert. Aber

auch den verzweigten, teilweise intrahepatischen,

also innerhalb der Leber befindlichen,

teilweise extrahepatischen, d. h.

außerhalb der Leber verlaufenden Gallengänge

kommt eine wichtige Bedeutung zu.

Gibt es ein Hindernis wie einen Stein oder

einen Tumor in einem der Gallengänge,

kann sich das nicht nur negativ auf die

Gallenblase, sondern auch auf Leber oder

Bauchspeicheldrüse auswirken.

Also bilden Leber, Bauchspeicheldrüse und

Gallengangsystem eine Art Verbund?

PD Dr. Spatz: Das stimmt insofern, als dass

ihre jeweiligen biochemischen Prozesse

ineinandergreifen und sich gegenseitig bedingen.

Daraus ergibt sich aber auch, dass

eine Erkrankung eines dieser Organsysteme

nicht isoliert betrachtet werden kann.

Dies gilt umso mehr, wenn es sich um eine

Krebserkrankung handelt, die nach einer

chirurgischen Intervention verlangt. Diese

Eingriffe sind sehr komplex und erfordern

eine ausgewiesene Expertise wie auch eine

verlässliche, interdisziplinäre Zusammenarbeit

— und genau das bietet das neue

Department für HPB-Chirurgie. Zugleich ist

das Department die konsequente Weiterentwicklung

unseres Pankreaskarzinomzentrums

und unseres Leberkrebszentrums, das

von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)

zertifiziert ist.

Welche Verfahren umfasst die HPB-Chirurgie

im Einzelnen?

Dr. Gratz: Zur HPB-Chirurgie gehören sämtliche

offenen und minimal-invasiven Operationsmethoden

bis hin zu hochmodernen

Hybrid-Techniken. Welche Vorgehensweise

im Einzelfall das bestmögliche Ergebnis

verspricht, muss jedoch vorab sorgfältig

abgeklärt werden.

Ist die minimal-invasive Chirurgie auch für

Patienten mit bösartigen Erkrankungen der

Leber oder Bauchspeicheldrüse eine Option?

PD Dr. Spatz: Auch wenn die offene Chirurgie

oft nach wie vor Goldstandard ist,

lassen sich heute viele Tumore auch mithilfe

der laparoskopischen, also der minimalinvasiven

Technik, erfolgreich entfernen.

Diese Vorgehensweise ist für die Patienten

deutlich schonender, und auch die Rekonvaleszenz

ist kürzer als bei einer offenen

Operation. Für manche Patientengruppen

ist das ein Segen, z. B. für Leberkrebspatienten,

die gleichzeitig eine Leberzirrhose

haben. Weil die Funktion ihrer Leber bereits

eingeschränkt ist, wäre für sie mit der

operativen Teilentfernung der Leber auf

herkömmlichem Weg ein zu hohes Dekompensationsrisiko

verbunden. In diesem Fall

ist die Leberresektion, die minimal-invasiv

bzw. mithilfe der Hybrid-Operationstechnik

durchgeführt wird, eine schonende Alternative.

Je nachdem, wo genau sich der Tumor

befindet bzw. ob das Tumorgeschehen noch

lokal begrenzt ist, kann auch eine Krebserkrankung

der Bauchspeicheldrüse minimalinvasiv

behandelt werden.

Was ist unter »Hybrid-Operationstechnik«

genau zu verstehen?

Dr. Gratz: »Hybrid« steht für die Kombination

verschiedener Techniken, in diesem

Fall die der minimal-invasiven Technik und

die der offenen Chirurgie. Das heißt, der

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

15

Priv.-Doz. Dr. Johann Spatz, Chefarzt der Klinik für Allgemein-

und Viszeralchirurgie (links), und Oberarzt der

Chirurgie Dr. Alexander Gratz sind verantwortlich für die

Gründung und Leitung des Departments für Hepato-

Pankreato-Biliäre (HPB-)Chirurgie.

Hautschnitt ist zwar deutlich kleiner als bei

einer offenen Operation, aber doch so groß,

dass neben der Einführung der Spezialinstrumente

auch eine manuelle Unterstützung

im Operationsgebiet möglich ist. Das Organ

lässt sich also, wie bei der offenen Chirurgie,

ertasten, jedoch ohne dafür ein größeres

Gewebetrauma in Kauf nehmen zu müssen.

Zudem erlaubt uns diese Vorgehensweise,

auch an schwer zugängliche Organregionen

zu gelangen. Wie bei der reinen minimalinvasiven

Chirurgie erfolgt der Eingriff unter

Sicht einer Videokamera. Man könnte die

Hybrid-Verfahren demnach auch als handassistierte

Schlüssellochchirurgie bezeichnen,

die die Vorteile beider Operationstechniken

vereinen.

Kann auch eine Gallenblase mithilfe der

Hybrid-Technik entfernt werden?

PD Dr. Spatz: Wenn Gallensteine bzw. eine

Gallenblasenentzündung vorliegen, ist die

laparoskopische Entfernung der Gallenblase

die Therapie der Wahl. Manchmal kommt es

jedoch vor, dass die histologische Untersuchung

des entfernten Organs eine Krebserkrankung

offenbart. Dann muss der Patient

nachoperiert werden. Diesen Eingriff führen

wir, wenn möglich, mithilfe der minimalinvasiven

Hybridtechnik durch.

Welchen Stellenwert hat die minimal-invasive

Chirurgie heute in der Tumorbehandlung?

PD Dr. Spatz: Tatsächlich bescheinigen

immer mehr Studien der minimal-invasiven

Chirurgie, dass mit ihr im Rahmen der operativen

Krebsbehandlung bei entsprechender

Indikation ähnlich gute Langzeitergebnisse

erzielt werden können wie mit der offenen

Chirurgie. Mitunter ist sie ihr sogar überlegen,

dies zeigen z. B. Langzeitstudien zur

Beurteilung der Erfolgsquote von laparoskopisch

behandeltem Dickdarmkrebs.

Man muss allerdings auch sagen, dass die

minimal-invasive Chirurgie bei Tumoren

der Bauchspeicheldrüse oder Leber eine

besondere Expertise erfordert — und genau

dies zeichnet das Expertenteam des Departments

für HPB-Chirurgie aus: Unsere Mediziner

sind alle hochqualifiziert und erfahren.

Wer entscheidet, welches chirurgische

Verfahren im Einzelfall infrage kommt?

Dr. Gratz: Sämtliche operativen und nichtoperativen

Maßnahmen zur Behandlung wie

auch zur Nachsorge einer Krebserkrankung

der Leber, Bauchspeicheldrüse oder des

Gallengangsystems werden individuell im

interdisziplinären Tumorboard festgelegt.

Zu den Personen

Einmal pro Woche kommen Chirurgen,

Onkologen, Gastroenterologen, Radiologen,

Pathologen und Strahlentherapeuten

zusammen, um gemäß dem aktuellen Stand

der Wissenschaft für jeden Patienten die

individuell beste Therapie zu finden. Aber

auch während der Behandlung tauschen

sich die Ärzte regelmäßig aus, um den eingeschlagenen

Therapieweg kontinuierlich

zu überprüfen. Dabei ist natürlich die enge

fachliche und personelle Verzahnung von

Leberkrebszentrum, Pankreaskrebszentrum

und dem Department für HPB-Chirurgie

unter einem Dach von Vorteil …

PD Dr. Spatz: … im Übrigen kann auch

eine Kombination von Therapien infrage

kommen. In manchen Fällen bietet es sich

z. B. an, den Tumor vor dem chirurgischen

Eingriff erst einmal mithilfe einer Chemotherapie

zu verkleinern. Bei einigen Lebertumoren

hat sich auch eine Chemoembolisation

bewährt. Das Verfahren kombiniert die

Prinzipien der regionalen Chemotherapie

mit einer Embolisation und erlaubt eine Verkleinerung

des Tumors, ohne dass ausgeprägte

Nebenwirkungen zu erwarten sind.

Im Idealfall kann im Anschluss eine Thermoablation

oder sogar ein chirurgischer Eingriff

zur endgültigen Entfernung des Tumors

durchgeführt werden. Diese und andere

Therapieoptionen werden im Tumorboard

stets interdisziplinär erörtert. So gesehen,

bietet das Tumorboard zugleich den optimalen

Rahmen, um auch in Grenzbereichen

der Machbarkeit die Behandlungsstrategie

sinnvoll und realistisch zu planen.

Privatdozent Dr. med. Johann Spatz ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus

Barmherzige Brüder München und zusammen mit Prof. Dr. Christian Rust Leiter des Leberkrebszentrums,

das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert ist. Hier wird das gesamte Therapiespektrum zur

Behandlung von lebereigenen Tumoren und Lebermetastasen angeboten: von der offenen Leberchirurgie und

minimal-invasiven Eingriffen bis hin zu interventionell-radiologischen Therapien.

Oberarzt Dr. Alexander Gratz ist Leiter des neu gegründeten Departments für Hepato-Pankreato-Biliäre

(HPB-)Chirurgie. Sein Spezialgebiet ist die Weiterentwicklung von minimal-invasiven (Hybrid-)Operationstechniken

im Bereich der HPB-Chirurgie.

Es besteht eine enge Kooperation des Leberkrebszentrums und des Departments für HPB-Chirurgie mit dem

Pankreaskrebszentrum sowie mit dem zertifizierten Darmzentrum des Hauses.

Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de

Bildnachweis links oben: © Olta Elezi, Krankenhaus Barmherzige Brüder München

TOPFIT 2 / 2020


16 Diagnose & Therapie

Behandeln mit Eigenblut

ACP-Therapie in der Orthopädie

3 Fotos oben: © Thiago Rocha Dos Santos / 123rf.com (links); Volodymyr Tverdokhlib / 123rf.com (Mitte); Goran Bogicevic / 123rf.com (rechts)

Schon lange tüftelt die Forschung an innovativen Verfahren, mit denen das natürliche Reservoir

unseres Organismus an hochpotenten regenerativen Substanzen gezielt zu therapeutischen Zwecken

genutzt werden kann. Ein vielversprechender Ansatz ist die ACP-Therapie, die in der Orthopädie

erfolgreich zur Behandlung von Arthrose oder von Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern

zur Förderung des Heilungsprozesses eingesetzt wird. Wie die ACP-Therapie funktioniert, darüber

sprach TOPFIT mit den Münchner Fachärzten für Orthopädie Dr. Werner Zirngibl und Dr. Felix Söller

vom MVZ im Helios.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Zirngibl, wofür steht die

Abkürzung ACP?

Dr. Zirngibl: ACP ist die Abkürzung für Autologes

Conditioniertes Plasma. Das ist ein

körpereigenes (= autologes) Blutplasma,

das in einem speziellen Herstellungsprozess

konditioniert, also von den restlichen

Blutbestandteilen getrennt und konzentriert

wurde (conditioniert = biologisch aufbereitet).

Das Besondere an dem aufbereiteten

Blutplasma ist, dass es vor allem Blutplättchen

(Thrombozyten) sowie zahlreiche

Wachstumsfaktoren enthält. Basis für das

Konzentrat ist das Blut des Patienten; damit

gehört die ACP-Therapie zur Gruppe der

Eigenblutbehandlungen. Der große Vorteil

einer Behandlung mit Eigenblut ist ihre

sehr gute Verträglichkeit, da es sich ja nicht

um eine körperfremde, sondern um eine

körpereigene Substanz handelt.

Auf welchem Wirkprinzip beruht

die Therapie?

Dr. Söller: Das Verfahren beruht auf der

Erkenntnis, dass das Blut körpereigene

Wirkstoffe enthält, die die Heilung in Gang

setzen und beschleunigen. Treten im Körper

Verletzungen auf, wandern umgehend Blutplättchen

in großer Zahl an den Ort des Geschehens,

um die Wunde zu verschließen.

Dabei setzen die Blutplättchen u. a. Wachstumsfaktoren

frei, die bei der Reparatur und

Regeneration des betroffenen Gewebes

helfen und gleichzeitig Entzündungen

hemmen. Mithilfe des thrombozytenreichen

Plasma-Konzentrats nutzen wir diesen natürlichen

heilfördernden Effekt nun ganz gezielt

dort, wo er benötigt wird. Hierzu wird

das Konzentrat z. B. direkt in ein schmerzendes

Gelenk oder an eine gereizte, entzündete

oder eingerissene Sehne injiziert. Auf

diese Weise setzen wir therapeutisch direkt

an der Ursache an, die zu den Schmerzen

geführt hat. Wird diese beseitigt, lassen

auch die Beschwerden nach. Erste Studien

bescheinigen der ACP-Therapie denn auch

eine hohe Erfolgsquote …

Dr. Zirngibl: … Tatsächlich liegt die Stärke

der Therapie vor allem in ihrer nachhaltigen

Wirkung. So kann es z. B. bei einer Akutverletzung

sinnvoll sein, zur raschen Schmerzlinderung

erst einmal eine entzündungshemmende,

schmerzstillende Behandlung,

etwa in Form einer Infiltrationstherapie,

durchzuführen, und dann die ACP-Therapie

einzusetzen, um die Heilung zu beschleunigen.

Wie funktioniert die Aufbereitung?

Dr. Söller: Für die Gewinnung des Konzentrats

entnehmen wir dem Patienten zunächst

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

17

Illustration oben: © guniita / 123rf.com

etwas Blut aus der Armvene. Dieses Blut

wird zentrifugiert, d. h. das Plasma, das die

Blutplättchen enthält, wird von anderen

Bestandteilen des Bluts weitgehend getrennt

und konzentriert. Die Zentrifugierung

erfolgt in unserer Praxis in einem speziellen

Gerät unter sterilen Bedingungen

und dauert nur wenige Minuten. Während

dieses »Schleudergangs« in der Zentrifuge

werden die körpereigenen Blutplättchen

so aktiviert, dass sie nun vermehrt Wachstumsfaktoren

freisetzen. Nach etwa 15 bis

20 Minuten wird das Konzentrat in die zu

behandelnde Stelle injiziert, wo die Reparaturstoffe

nun ihre Wirkung entfalten.

Bei welchen Krankheitsbildern

kommt die ACP-Therapie zum

Einsatz?

Dr. Zirngibl: Das Anwendungsspektrum

der ACP-Therapie ist breitgefächert. Wir

setzen das Verfahren zur Förderung des

Heilungsprozesses z. B. bei Sehnenreizungen,

Sehnenentzündungen oder auch bei

Sehnenteilverletzungen ein, die keiner

Operation bedürfen. Ebenso hat sich die

Methode bei Muskel- und Bänderverletzungen

bewährt. Deshalb wird sie inzwischen

auch im Profisport zur schnelleren Heilung

von Sportverletzungen eingesetzt. Aber

natürlich profitieren auch Hobbysportler

davon, wenn ein Muskelfaserriss oder eine

überlastungsbedingte Sehnenreizung rasch

verheilt, sodass sie schon bald wieder ihr

Training aufnehmen können — und dies,

ohne dass Nebenwirkungen zu befürchten

sind …

Dr. Söller: … Gute Erfahrungen haben

wir auch in der Arthrosetherapie gemacht.

Vor allem wenn sich infolge des Knorpelverschleißes

akute Entzündungsvorgänge

im Gelenk abspielen, kann das Verfahren

wertvolle Dienste leisten, indem es der

Entzündung entgegenwirkt und Schmerzen

lindert. Wir setzen das Verfahren oft bei

einer aktivierten Arthrose des Kniegelenks

ein, letztlich kann jedoch jedes arthrotisch

veränderte Gelenk mit ACP behandelt werden.

Aber auch nach einer Operation, etwa

nach der arthroskopischen Rekon struktion

einer gerissenen Sehne, unterstützt die

ACP-Therapie den Heilungsverlauf und

beschleunigt ihn.

Ein häufiges und oftmals schwer

zu behandelndes Krankheitsbild ist

der »Tennisarm«. Kann auch hier die

ACP-Therapie helfen?

Dr. Zirngibl: Auf jeden Fall. Die Wirksamkeit

einer ACP-Behandlung speziell bei

chronischen Sehnenansatzentzündungen,

die einem »Tennisarm«, einem »Golferarm«

oder einem »Mausarm« zugrunde liegen,

ist inzwischen auch durch verschiedene

Studien belegt.

Wie entsteht ein Tennisarm?

Dr. Zirngibl: Ausgangspunkt des »Tennisarms«

— oder einer Epicondylitis humeri

radialis, wie die Mediziner sagen — sind

Mikroeinrisse im Sehnenansatz der Unterarm-Streckmuskulatur.

Diese entstehen

infolge einer Fehl- bzw. Überbelastung.

Dadurch wird eine Reiz- bzw. Entzündungsreaktion

in Gang gesetzt, die stark schmerzhaft

ist. Typische Anzeichen sind Druckschmerzen

am äußeren Ellbogenknochen

sowie Schmerzen bei Streckbewegungen

des Handgelenks und Drehungen des Unterarms;

oft strahlen die Schmerzen im Ellbogen

über die Außenseite bis in die Hand

aus. Auch das Heben von Gegenständen

oder Händedrücken können dem Betroffenen

Probleme bereiten. Eine Variante des

»Tennisarms« ist der »Golferarm«: Hierbei

treten die Beschwerden verstärkt an der

inneren Seite des Ellbogens — im Ansatzbereich

der Unterarmbeugemuskeln — auf.

Winzige Verletzungen an den beteiligten

Muskeln und Sehnen sind auch für den

»Mausarm« verantwortlich. Hiervon sind

vor allem Menschen betroffen, die täglich

am Computer arbeiten und immer wieder

die Tastatur betätigen oder mit der Maus

klicken. Alle drei Beschwerdebilder neigen

dazu, einen chronischen Verlauf zu nehmen;

dann ist die Behandlung oft langwierig. Hier

kann die ACP-Therapie helfen, durch die

natürliche Aktivierung der körpereigenen

Reparaturmechanismen das chronifizierte

Entzündungsgeschehen zu stoppen und

den Heilungsprozess einzuleiten.

Wie viele Behandlungen sind im

Allgemeinen notwendig?

Dr. Söller: Das hängt vom individuellen

Beschwerdebild ab. In der Regel behandeln

wir unsere Patienten bis zu dreimal mit der

ACP-Therapie, manchmal genügt auch die

einmalige Wiederholung zwei Wochen nach

der Erstanwendung. In dieser Zeit verspüren

die Betroffenen oft schon eine deutliche

Besserung ihrer Beschwerden.

Zu den Personen

Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin

im Münchner MVZ im Helios niedergelassen. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war

er 14-mal Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international

renommierten Turnieren. Heute ist Dr. Zirngibl ein anerkannter Experte für die Behandlung

von Sportverletzungen, der u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP BMW Open

München auch Leistungs- bzw. Profisportler medizinisch betreut. Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum

gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von Ellbogen-, Knie- und

Sprunggelenkverletzungen. Außerdem nimmt er minimal-invasive Wirbelsäuleneingriffe

vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.

Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin und

Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin,

Dr. med. Werner Zirngibl und Dr. med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten

gehören neben minimal-invasiven Wirbelsäulen interventionen auch

die operative Behandlung von Schulter-, Hand- und Ellbogen-Erkrankungen sowie von

Knie- und Vorfuß-Erkran kungen.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

TOPFIT 2 / 2020


18 Diagnose & Therapie

LMU Klinikum

Was tun bei Hitze?

Empfehlungen aus der Praxis

für die Praxis

Illustration/Foto: © Aleksandr Papichev / 123rf.com (oben); © LMU Klinikum München (rechts)

Der Klimawandel ist nun auch in der stationären

Pflege angekommen: Das LMU

Klinikum München hat in Kooperation

mit Münchner Pflegeeinrichtungen einen

Hitzemaßnahmenplan für Altenpflegeeinrichtungen

entwickelt. Doch auch

für Senioren, die in ihren eigenen vier

Wänden leben, wie auch für ihre Angehörigen

können die Tipps eine hilfreiche

Unterstützung sein, damit sie wohlbehalten

durch die Sommerhitze kommen.

Wie erkenne ich, wenn Bewohner besonders

durch Hitze gefährdet sind? Was muss ich bei

der Medikamentengabe an heißen Tagen beachten?

Wie kann man Mitarbeitende für den

Hitzeschutz sensibilisieren? Antworten auf diese

Fragen gibt ein neuer Hitzemaßnahmenplan

für stationäre Einrichtungen der Altenpflege.

Diesen hat das Institut für Arbeits-, Sozial- und

Umweltmedizin am LMU Klinikum mit Unterstützung

des Instituts für Didaktik und Ausbildungsforschung

– in engem Austausch mit

Münchner Pflegeeinrichtungen – entwickelt.

Ab sofort steht er online für alle Interessenten

zum Download bereit.

Der Hintergrund: Gerade bei älteren, pflegebedürftigen

Menschen ist das Risiko besonders

hoch, bei Hitze gesundheitliche Probleme zu

entwickeln. Durch den Klimawandel und öfter

auftretende Hitzewellen steigt dieses noch zusätzlich.

Ziel des zweijährigen Projekts war es,

ein praxisnahes Werkzeug zum Umgang mit

Hitze für die stationäre Altenpflege zu entwickeln.

»Dabei war insbesondere der intensive

Austausch mit den Münchner Pflegeeinrichtungen

und deren Mitarbeitenden sehr wertvoll

und zielführend«, sagt Projektleiterin Dr. Julia

Schoierer.

So ist der Hitzemaßnahmenplan

aufgebaut

Der erste Teil des Hitzemaßnahmenplans beschäftigt

sich mit den verschiedenen Aspekten

von Hitze und Gesundheit. Hierunter fallen

die Zunahme von Hitzewellen und das besondere

Gesundheitsrisiko für ältere und pflegebedürftige

Menschen. Der zweite Teil geht intensiv

auf praktische Maßnahmen ein, die man bei

Hitzeereignissen umsetzen kann. Hierzu gehören

u. a. eine Checkliste, um besonders gefährdete

Bewohner zu erkennen. Außerdem erhalten

Pflegekräfte Tipps, wie sie während Hitze

mit möglicherweise kontraindizierten Medikamenten

umgehen können. Für die Managementebene

ist der dritte Block gedacht. Anhand

des Schemas »Struktur-Prozess-Ergebnisqualität«

können Führungskräfte die umzusetzenden

Maßnahmen organisieren und bekommen

Tipps, wie sie ihre Mitarbeitenden für das The-

ma sensibilisieren. Im letzten Teil des Hitzemaßnahmenplans

sind Infoblätter für Angehörige,

die Apotheke/Ärzteschaft oder externe Essenslieferanten

zu finden, um auch diese auf das

Thema aufmerksam zu machen.

Das Sozialreferat und das Referat für Gesundheit

und Umwelt der Landeshauptstadt München,

das Bayerische Landesamt für Gesundheit

und Lebensmittelsicherheit sowie das Institut

für Qualität in der Pflege (Berlin) haben die Erstellung

des Maßnahmenplans unterstützt.

Der Hitzemaßnahmenplan steht zum Download

bereit unter

www.klimawandelundbildung.de

Dr. phil.

Julia Schoierer

Kontakt

Dr. phil. Julia Schoierer

Institut für Arbeits-, Sozial- und

Umweltmedizin

LMU Klinikum München

Tel. 089 / 4400–55392

E-Mail:

julia.schoierer

@med.uni-muenchen.de

TOPFIT 2 / 2020


Diagnose & Therapie

19

Anhaltende Hitze — was ist wichtig?

Illustrationen: © Jaroslav Chaplya / 123rf.com (1. Spalte unten); Suriya Siritam / 123rf.com (1. Spalte oben)

Lange Tage, Sonnenschein pur, große

Hitze – der Klimawandel bringt mit sich,

dass wir hierzulande immer häufiger ausgeprägte

Wärmephasen erleben. Temperaturen

über 30 °C können dem Organismus

jedoch einige Probleme bereiten

– dies gilt nicht nur für ältere Menschen.

Dann treten neben starkem Schwitzen

oft auch andere Beeinträchtigungen

wie Müdigkeit, Mattigkeit und Kreislaufschwäche

auf. Einige Tricks können helfen,

die Hochsommertage trotz Hitze zu

genießen.

Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr

von täglich

mindestens 1,8

Litern über den

Tag verteilt zu sorgen

– so lautet der

Rat der Ärzte. Ideale

Durstlöscher

sind Mineralwasser,

Kräuter- und

Früchtetees oder verdünnte Obst- und

Gemüsesäfte. Sie sind kalorienarm und

enthalten in der Regel genug Mineralien,

um die ausgeschwitzten Salze zu ersetzen.

Die Getränke sollten zimmerwarm

(und nicht eiskalt) sein. Nicht zum Durstlöschen

geeignet sind dagegen schwarzer

Tee, Kaffee und Alkohol.

Wer herz- oder nierenkrank ist, sollte

mit dem behandelnden Arzt besprechen,

welche individuelle Trinkmenge an

besonders heißen Tagen sinnvoll ist.

Sommerspeiseplan

Bei hochsommerlichen

Temperaturen

sollten

Sie generell

einer leicht verdaulichen

Kost

den Vorzug geben,

denn fette,

schwer verdauliche

Speisen belasten den Kreislauf zusätzlich.

Empfehlenswert ist ein Sommerspeiseplan

mit viel wasserreichem Obst,

Gemüse, Salaten und Kaltschalen.

Salziges für zwischendurch stellt eine

ausreichende Elektrolytzufuhr sicher!

Achten Sie auf einen guten Schlaf! Denn

nachts regeneriert sich der Körper. An

anstrengenden heißen Tagen ist dies

besonders wichtig. Was helfen kann:

Nächtliches Lüften,

vor allem zwischen

3 und 5 Uhr morgens,

und leichte

Bettwäsche.

Für eine erträgliche

nächtliche

Raumtemperatur

können neben einem

guten Hitzemanagement

(siehe unten) am Tag auch

feuchtkühle Handtücher helfen, die im

Schlafzimmer z. B. auf die Heizung, einen

Stuhl oder die Gardinenstange gelegt

werden. Wenn die Tücher trocknen, wird

der Raumluft die Wärme entzogen.

Die richtige Bekleidung im Sommer

kann helfen, einen

Hitzestau zu vermeiden.

Am besten,

Sie kleiden

sich nach dem bewährten

»Zwiebelschalenprinzip«:

Sie ziehen einfach

verschiedene Kleidungsstücke

übereinander,

derer Sie

sich dann bei steigenden

Temperaturen nach und nach

entledigen können. Wählen Sie eine

weit geschnittene, helle Kleidung aus

Naturfasern (z. B. Baumwolle). Die Luft

sollte durch die Hemden und Hosen zirkulieren

können, damit sich der Körper

abkühlen kann. Wichtig ist, dass Sie Ihren

Organismus vor einer Überhitzung

schützen – im Extremfall könnte sich ein

Kreislaufkollaps entwickeln.

Wird Ihnen schwarz vor Augen,

schwindlig und fühlen Sie sich schwach,

setzen oder legen Sie sich sofort hin und

lagern Sie die Beine hoch!

Was hilft kurzfristig? Wenn ein Hitzestau

droht, sollte dem Körper Wärme entzogen

werden, und zwar durch Waschen

oder Duschen oder durch feuchte Tücher,

die auf Beine, Arme, Gesicht und/

oder Nacken gelegt werden. Auch kühlende

Fußbäder können helfen, der Hitze

entgegenzuwirken.

Wenn Sie Sport treiben: Sorgen sie vor

und während des körperlichen Trainings

für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr!

Und: Meiden Sie die Mittagshitze! Treiben

Sie Ihren Sport lieber in den (frühen)

Morgen- oder Abendstunden. Nehmen

Sie Medikamente zur Entwässerung (Diuretika)

und/oder

bestimmte Blutdruckmedikamente

ein, ist es noch

wichtiger, dass Sie

auf körperliche

Anstrengung in

der prallen Sonne

verzichten.

Worauf Sie sonst noch achten

sollten

Vermeiden Sie Überanstrengungen!

Belasten Sie Ihren Kreislauf nicht

zusätzlich durch schwere körperliche

Betätigung. Dies gilt auch für die Arbeit

in Haushalt und Garten oder fürs

Tragen von schweren Gegenständen.

Schwimmen ist gesund und gerade

im Sommer ein beliebtes Mittel,

sich abzukühlen. Achten Sie darauf,

langsam ins Wasser gehen, damit sich

Ihr Körper auf die kühleren Temperaturen

einstellen kann.

Sperren Sie tagsüber die Hitze

aus! Am besten lüften Sie morgens

und abends Ihre Wohnung gut durch

und schließen tagsüber Rollläden und

Jalousien.

Meiden Sie Alkohol! Alkohol hat

eine gefäßerweiternde Wirkung, sodass

dem Kreislauf weniger Blut zur

Verfügung steht. Zusätzlich wird die

Flüssigkeitsausscheidung über die

Niere angeregt – der Körper verliert

noch mehr Flüssigkeit und Mineralstoffe.

Verzichten Sie deshalb während der

heißen Tage besser auf alkoholhaltige

Getränke.

Sommerzeit ist Mückenzeit. Da hilft

im Zweifelsfall nur, sich mit einer Antimückenlotion

einzucremen. Studien

zeigen: Mittel, die auf chemischen

Wirkstoffen basieren, halten zuverlässiger

Mücken ab als Produkte mit natürlichen

Inhaltsstoffen. Bis zu acht Stunden

hält der Schutz an – danach muss

das Mittel erneut zur Anwendung

kommen, um den gefürchteten Stich

zu vermeiden. Doch Vorsicht: Die Lotion

niemals auf entzündete Haut (z. B.

Sonnenbrand) auftragen!

Illustrationen: © Lorelyn Medina / 123rf.com (2. Spalte unten); Nataliya Yakovleva / 123rf.com (2. Spalte oben); sayu / 123rf.com (3. Spalte)

TOPFIT 2 / 2020


20 Promotion

Der ganz persönliche Sessel

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Foto: Muckenthaler Ergonomie

Rückengesund und bequem sitzen — mühelos Aufstehen: Das verspricht

der Fitform Sessel, der speziell auf die Bedürfnisse von Senioren

zugeschnitten ist.

Unser Alltag ist davon geprägt, dass wir viel sitzen. Dies kann vor allem

unserem Rücken zu schaffen machen. Zudem sitzen viele Menschen

falsch, oftmals, weil der Sitzplatz nicht individuell zu ihren Körpermaßen

passt. Dadurch wird die Entstehung von Rückenbeschwerden

und anderen Schmerzen des Bewegungsapparats zusätzlich geför-

dert. Gegensteuern lässt sich am besten mit einem Sitzmöbel, das

genau an die individuellen Körpermaße angepasst ist.

Ein solches Sitzmöbel ist der Fitform Sessel. Denn er ist exakt auf die

individuell richtige Sitzhöhe, Sitztiefe und Armlehnhöhe seines Besitzers

eingestellt und erlaubt damit nicht nur ein sehr bequemes,

sondern auch ein gesundes Sitzen. Die Wirbelsäule behält ihre natürliche

S-Form beim Sitzen. Die Bandscheibe steht damit weniger

unter Druck, und Rückenschmerzen werden erheblich vermindert. Per

Handbedienung lässt sich die Mechanik in Funktion setzen. Mehrere

Motoren sorgen dafür, dass getrennt voneinander Rückenlehne, Fußstütze,

Kippverstellung und Aufstehhilfe eingestellt werden können.

Bereits über 50 000 Senioren genießen alle Vorteile eines maßgeschneiderten

Sessels aus der holländischen Fitform-Manufaktur. Erfahrung,

moderne Technik und beste Materialqualität garantieren

erholsame entspannte Stunden sowie ein müheloses Aufstehen und

Hinsetzen.

Sie möchten mehr über den Fitform Sessel und seine vielen Vorzüge

wissen? Dann wenden Sie sich an das Münchner Studio Mucken-

thaler: Hier lässt man Sie selbstverständlich auch gern probesitzen!

Muckenthaler Ergonomie

Pacellistr. 5 • 80333 München

Tel. 089 / 29 19 89-0

www.muckenthaler.de

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für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag

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E-Mail: produktion@letter-content.de

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg

Für die medizinische Fachberatung

in dieser Ausgabe danken wir

Dr. Alexander Gratz

Leiter des Departments für Hepato-Pankreato-

Biliäre (HPB-)Chirurgie

Krankenhaus Barmherzige Brüder München

Romanstraße 93

80639 München

Tel. 089 / 17 97-23 02 (Sekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de (Seiten 9 –11)

Dr. phil. Julia Schoierer

Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin

LMU Klinikum München

Ziemsenstraße 1

80336 München

Tel. 089 / 4400–55392

Geschäftsbedingungen

Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 17 vom 01.10.2015.

Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen

für Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen

Geschäftsbedingungen des Verlags.

www.klinikum.uni-muenchen.de/Institutund-Poliklinik-fuer-Arbeits-Sozial-und-

Umweltmedizin/de (Seite 18f)

PD Dr. med. Johann Spatz

Chefarzt der Klinik für Allgemein- und

Viszeralchirurgie am Krankenhaus

Barmherzige Brüder München

Romanstraße 93 • 80639 München

Tel. 089 / 17 97-23 02 (Sekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de (Seiten 9 –11)

Dr. med. Felix Söller

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 • 80637 München

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Die in diesem Printmedium veröffentlichten Inhalte

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solche gekennzeichnet. Jede vom deutschen Urheberund

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Diese Zeitschrift kann u. a. werbliche Informationen

über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel

enthalten. Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls

die Inanspruchnahme eines Arztes.

Tel. 089 / 15 92 77-0

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Dr. med. Hans-Hermann Wörl

Widenmayerstraße 16

80538 München

Tel. 089 / 54 80 66 66

www.widenmayer16.de (Seite 12)

Dr. med. Werner Zirngibl

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19

80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de (Seite 16f)

TOPFIT 2 / 2020


Promotion

21

Bildschirmbrillen

Perfekte Sehhilfe für den

digitalen Alltag

Bei der Arbeit am Computerbildschirm leisten die Augen Schwerstarbeit. Um diese

Daueranstrengung abzumildern, hat die moderne Augenoptik eine Brille entwickelt,

die perfekt auf die individuellen Sehanforderungen und auf den Arbeitsplatz abgestimmt

ist: die Bildschirmbrille.

Am Arbeitsplatz muss sich der Blick immer

wieder auf Schreibtisch, Monitore und

Kollegen in verschiedenen Distanzen einstellen.

Das schnelle Fokussieren auf verschiedene

Entfernungen ist für die Augen extrem anstrengend

– und führt zwangsläufig dazu, dass deutlich

weniger Lidschläge gemacht werden. Diese

sind jedoch notwendig, um den Tränenfilm

gleichmäßig auf die Augenoberfläche zu verteilen.

Werden die Augen nicht mehr ausreichend

mit Tränenflüssigkeit bedeckt, sind trockene,

tränende und gerötete Augen bis hin zum typischen

Sandkorngefühl die Folgen. Und auch

dies ist eine häufige Folge des digitalen Augenstresses:

Kopfschmerzen und sogar Schlafstörungen.

Denn durch den unnatürlich hohen Anteil

an blauem Licht, den Laptops, Smart phones,

Tablets und andere Bildschirme ausstrahlen,

kann die innere Uhr aus dem Gleichgewicht geraten

– und so dazu führen, dass das Einschlafen

schwerfällt.

Dass gängige Sehhilfen wie die Lesebrille die

speziellen Anforderungen des Computerarbeitsplatzes

nicht zufriedenstellend erfüllen können,

liegt vor allem daran, dass diese für eine Entfernung

im Nahbereich von maximal 40 Zentimetern

konzipiert ist. »Der Sehabstand zwischen

Augen und Bildschirm liegt jedoch zwischen

40 und 100 Zentimetern«, erklärt die Augenoptikermeisterin

Beate Michiels von Söhnges

Exklusiv Optik. Auch mit einer Gleitsichtbrille

lässt sich das Problem nur unzureichend behe-

ben. Zwar ermöglicht eine Gleitsichtbrille stufenloses

Sehen von nah bis fern, doch bringt

diese Vielseitigkeit mit sich, dass der Sehbereich

für den typischen Bildschirmabstand relativ

klein bemessen ist. Um etwa die Schrift auf

dem Bildschirm durch den Mittelbereich der

Gleitsichtbrille lesen zu können, muss sich der

Bildschirmarbeiter nach vorn beugen und den

Kopf unnatürlich heben, um alles scharf sehen

zu können. Dies führt zu einer verkrampften

Körperhaltung, die wiederum schmerzhaften

Nacken-, Schulter- oder Halswirbelsäulenproblemen

Vorschub leistet.

Extragroße Sehbereiche für

ermüdungsfreies Sehen

Der einzige Brillentyp, der sämtlichen Sehanforderungen

der regelmäßigen Bildschirmarbeit

gerecht wird, ist die Bildschirmbrille. Auch eine

Bildschirmbrille vereint verschiedene Sehzonen,

doch verfügt sie über ein extra großes Blickfeld.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Kurz- und

Mitteldistanz; unterschiedliche Sehabstände

wie die zur Textvorlage, zur Tastatur und / oder

zum Bildschirm bereiten den Augen also keine

Mühe. Und ebenso ist in einer Entfernung von

drei bis vier Metern eine scharfe Sicht möglich.

Auf diese Weise werden die Augen optimal entlastet

– müde, überanstrengte Augen gehören

ebenso der Vergangenheit an wie eine ungünstige

Körperhaltung.

Maßgeschneidert auf die

jeweiligen Bedürfnisse

Allerdings: Bildschirmbrille ist nicht gleich Bildschirmbrille.

Am besten ist eine Bildschirmbrille,

die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des

Trägers abgestimmt ist: auf die individuellen

Anforderungen am Arbeitsplatz ebenso wie auf

sein Alter oder seine Brillenstärke. Mindestens

ebenso wichtig sind eine präzise Augenglasbestimmung

sowie später eine genaue Zentrierung

der Brillengläser in das Gestell – Anforderungen,

die nur ein qualifizierter Augenoptikermeister

leisten kann.

Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, steht einem

optimalen Sehkomfort am Bildschirm

nichts mehr im Weg. Im Übrigen kann eine individuelle

Arbeitsplatzbrille auch für Gamer,

Musiker, Zahnärzte, Lehrer, Handwerker und

bei vielen weiteren Tätigkeiten eine echte Erleichterung

sein. Und: Viele Arbeitgeber bezuschussen

Brillen für den Arbeitsplatz.

Söhnges Exklusiv Optik GmbH

Brienner Straße 7

80333 München

Tel. 089 / 290 710 10

www.soehnges-exklusiv.com

Das Münchner Traditionsunternehmen Söhnges Exklusiv

Optik hält für seine Kunden Bildschirmbrillen mit

Ergo® Nahkomfortgläsern von Rodenstock bereit, die in

vielerlei Hinsicht einzigartig sind. Vor allem erlauben sie

eine maßgeschneiderte Lösung für den Berufsalltag, da

sie individuell an die persönlichen Arbeits- und Leseabstände

angepasst werden — mit extragroßen Sehbereichen

genau dort, wo es wichtig ist.

Und: Rodenstock Bildschirmbrillen mit der Premium-

Veredelung Solitaire® Protect Balance 2 reduzieren den

Blauanteil von Bildschirm, TV, Tablet oder Smartphone.

Auf diese Weise wird dem negativen Einfluss entgegengewirkt,

den ein erhöhter Blaulichtanteil auf unseren

Schlaf-Wach-Rhythmus hat.

100

cm

70

cm

80

cm

Foto: Rodenstock GmbH

50

cm

65

cm

TOPFIT 2 / 2020


22 Gesund leben

Gesundheitsprophylaxe

Seien Sie aktiv!

Aktiv und vielseitig interessiert sein, neue Kontakte knüpfen und langjährige

Freundschaften pflegen, sich für andere engagieren, regelmäßig ein Hobby

ausüben oder ein neues für sich entdecken: Es gibt unzählige Möglichkeiten,

wie Sie Ihre freie Zeit abwechslungsreich gestalten und damit viel zu einer

guten Lebensqualität beitragen können.

Von Sabine Jansen

Foto: © Wavebreak Media Ltd. / 123rf.com

Die eine tanzt für ihr Leben gern, der andere

spielt wöchentlich mit Freunden Karten

oder geht regelmäßig mit dem Nachbarn joggen.

Auch wenn Sie sich längst ein Hobby zugelegt

haben, kann es sein, dass Sie eigentlich noch genug

Zeit für andere erfüllende Aufgaben haben.

Tatsächlich ist die Gestaltung der Freizeit ein

enorm wichtiger Aspekt Ihres Lebens. Eine Freizeitbeschäftigung,

die zu Ihnen passt und die Sie

gern ausüben, fördert Ihre geistige und körperliche

Vitalität, sorgt für Abwechslung und Freude,

anregende Impulse und bereichernde Erlebnisse

– und bietet Ihnen zugleich die Möglichkeit,

den vielfältigen Facetten Ihrer Persönlichkeit

gerecht zu werden, die vielleicht in anderen

Lebensbereichen etwas zu kurz kommen. Dies

wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für

Lebensfreude und Zufriedenheit. Dabei spielt

das Alter erst einmal keine Rolle: Hauptsache,

Sie empfinden Ihre Freizeitgestaltung als sinnvoll

und wohltuend.

Ruhestand — ein neuer

Lebensabschnitt beginnt

Dies gilt insbesondere, wenn der Ausstieg aus

dem Berufsleben kurz bevorsteht oder bereits

Wirklichkeit geworden ist. Dann beginnt für Sie

eine neue Zeitrechnung: Nun steht Ihnen jeder

Tag zur freien Verfügung – eine vielleicht von

Ihnen lange herbeigesehnte neue Lebensweise,

die jedoch auch ihre Tücken haben kann. Denn

langjährige Gewohnheiten wie täglich zur selben

Uhrzeit aufzustehen, denselben Weg zur

Arbeit zu nehmen, sich am Arbeitsplatz mit den

Kollegen auszutauschen oder nach getaner Arbeit

das »Feierabend«-Gefühl zu genießen, fallen

weg, wohingegen neue Gewohnheiten erst noch

Tropeninstitut des LMU Klinikums

Ein neuer Impfstoff gegen COVID-19

wird getestet — wer möchte teilnehmen?

Die Entwicklung eines effektiven

COVID-19-Impfstoffs gehört zu den wichtigsten

Maßnahmen, um die Bevölkerung

gegen die potenziell lebensbedrohliche

SARS-CoV-2-Infektion zu schützen und

eine weitere Ausbreitung des Virus zu

verhindern. Das Tropeninstitut des LMU

Klinikums führt zusammen mit der Cure-

Vac AG eine klinische Studie zur Testung

des neuen CureVac Impfstoffs gegen

COVID-19 durch, für die freiwillige Probanden

gesucht werden.

Die Studie ist der Auftakt zu einer Studienreihe

mit dem Ziel, einen COVID-19-

Impfstoff zuzulassen. Hierfür werden freiwillige,

gesunde Personen im Alter zwischen

18 und 60 Jahren aus München

und Umgebung gesucht, die bereits eine

nachgewiesene COVID-19-Erkrankung

bzw. SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht

haben.

In der Studie geht es primär darum, die

Verträglichkeit und Immunantwort des

neuen Impfstoffs zu untersuchen und die

Dosis, die wichtig für die Wirksamkeit ist,

zu finden. Um die Verträglichkeit und Immunantwort

mit ausreichender Sicherheit

zu bestimmen, bekommt ein Teil der

Probanden nicht den Impfstoff, sondern

ein Placebo (Kochsalzlösung) verabreicht.

Die Studie beinhaltet einen Screening-

Termin, zwei Impftermine und zehn Kontrolltermine

innerhalb eines Zeitraums

von 13 Monaten. Für die Teilnahme wird

der damit verbundene Aufwand durch

eine angemessene Aufwandsentschädigung

kompensiert.

Interessenten können sich am Tropeninstitut

des LMU Klinikums (Leopoldstr. 5, 80802

München) per E-Mail melden:

Covid19-Impfstudien@med.uni-muenchen.de

Es werden dann gern weitere Informationen besprochen

und alle notwendigen Schritte erklärt.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Michael Hoelscher

Direktor

Tropeninstitut München (Abteilung für

Infektions- und Tropenmedizin)

LMU Klinikum

Dr. Arne Kroidl

Prüfleiter (Principal Investigator) der Studie

am Tropeninstitut München (Abteilung

für Infektions- und Tropenmedizin)

LMU Klinikum

TOPFIT 2 / 2020


Gesund leben

23

entwickelt und in den Tagesablauf inte griert

werden müssen. Hat Ihnen Ihre Arbeit viel bedeutet,

werden Sie neben aller Freude über die

neu gewonnene Freiheit sicherlich auch erst einmal

ein gewisses Verlustgefühl empfinden oder

sich sogar ein wenig orientierungslos fühlen.

Und auch das Thema »Freizeitgestaltung« stellt

sich plötzlich anders dar: Beschäftigungen, die

früher primär der Erholung oder dem »Abschalten«

von den Herausforderungen des Arbeitsalltags

dienten, bekommen einen ganz neuen

Sinn. Nun geht es darum, sich darauf einzustellen,

dass die lange Zeit vorherrschende Trennung

zwischen »Freizeit« und »übriger Zeit« (=

Arbeitszeit) keine Gültigkeit mehr hat, sondern

dass jetzt die Losung heißt: »Ab sofort steht mir

jeder Tag zu meiner freien Verfügung«. Diese

neue Freiheit und Unabhängigkeit zu genießen

und sie gleichzeitig sinnvoll für sich zu nutzen,

gelingt am besten, indem Sie weiterhin für einen

strukturierten Tagesablauf sorgen und die neue

Routine Ihres Alltags so gestalten, dass nicht

nur für Sie wichtige häusliche Rituale, sondern

auch regelmäßige Aktivitäten außerhalb Ihres

Zuhauses und das Pflegen von sozialen Kontakten

einen festen Platz in Ihrem täglichen Ablauf

haben. Denn: Eine sinnvolle Aufgabe und

der regelmäßige Austausch mit anderen sind die

Schlüsselfaktoren für ein zufriedenes Leben im

Alter.

Wie schön, dass es

Gleichgesinnte gibt!

Menschen sind soziale Wesen. Allerdings: Soziale

Kontakte entstehen in den seltensten Fällen

von selbst. Deshalb ist es wichtig, dass Sie selbst

aktiv werden und offen auf Ihr soziales Umfeld

zugehen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten,

etwa das nette Gespräch mit dem

Nachbarn, die Treffen mit den ehemaligen Kollegen

bis hin zur Teilnahme an einer Wander-,

Gymnastik-, Schwimm- oder Herzsportgruppe.

Bei diesen und vielen anderen zwanglosen Begegnungen

lernen Sie mit Sicherheit Gleichgesinnte

kennen, die ähnliche Neigungen und Interessen

haben wie Sie.

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TOPFIT 2 / 2020


24 Rat und Hilfe aus der Apotheke

Foto: animaflorapicsstock © 123rf.com

Arzneipflanze des Jahres 2020

Lavendel

2020 steht der Echte Lavendel gleich in zweifacher Hinsicht im Rampenlicht:

In Deutschland wurde er zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. In Österreich

erhielt die gesamte Gattung Lavendel (Lavandula), die bis zu 37 Arten und

zahlreiche Varietäten umfasst, diese Auszeichnung.

Von Apotheker Thomas Knaier

In der europäischen Medizingeschichte spielten

drei Lavendelarten eine bedeutendere Rolle,

deren genaue Zuordnung und Wirksamkeit

allerdings erst in neuerer Zeit geklärt wurde.

Einige der traditionellen Anwendungsgebiete

konnten mittlerweile klinisch belegt werden.

Herkunft

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia L.)

ist ursprünglich eine Pflanze des westlichen

Mittelmeergebiets. Er wächst als wilder Lavendel

ab einer Höhe von 800 bis 1800 Metern in

gebirgigen Regionen. Als bedeutende Anbaugebiete

zur Ölproduktion sind heute Frankreich,

Bulgarien, Tasmanien und die Staaten des ehemaligen

Jugoslawien zu nennen. Auch in Österreich

und Deutschland sind Lavendelfelder entstanden.

Die Weltproduktion an Lavendel wird

auf über 1000 Tonnen pro Jahr geschätzt.

Botanik

Der Lavendel gehört taxonomisch zur Familie

der Lippenblütler (Lamiaceae). Diese Familie

kennt 230 Gattungen mit über 7000 Arten und

ist weltweit in allen Klimazonen der Erde anzutreffen.

In der Pflanzenheilkunde sind Echter

Lavendel, Schopflavendel (L. stoechas L.), Speik-

Lavendel (L. latifolia L.), Wolliger Lavendel (L.

lanata Boiss.) und Lavandin (L. intermedia, ein

steriler Hybrid) am besten bekannt. Die Unterschiede

liegen in der Zusammensetzung ihrer

ätherischen Öle, ihren Wirkungen, Nebenwirkungen

und Kontraindikationen – sie sind daher

nicht untereinander austauschbar.

Der Echte Lavendel (syn.: L. officinalis) bildet einen

aromatisch riechenden, graufilzig behaarten

Halbstrauch, der 30 bis 80 Zentimeter Höhe

erreicht. Die aufrechten, verästelten Zweige enthalten

Öldrüsen, ebenso die gegenständig angeordneten

Laubblätter und Blütenkelche. Die

violetten bis amethystfarbenen Blüten sind in

Scheinquirlen angeordnet und bilden einen bis

zu acht Zentimeter langen, ährenförmigen Blütenstand.

In der Heilkunde und als Gewürz finden

sich hauptsächlich die Blüten (Lavandulae

flos). Bei der Destillation wird das gesamte

blühende Kraut verwendet. Erst Carl von Linné

führte die beiden historischen Stränge der arzneilich

verwendeten Arten in seinem Werk Species

Plantarum von 1753 zusammen und unterteilte

sie in vier Arten, die heute alle der Untergattung

Lavandula zugeordnet werden

Geschichte

Antike: Von allen Lavendelarten ist in der Antike

lediglich der Schopflavendel sicher nachweisbar.

Eine erste Monografie findet man in

der berühmten Arzneimittellehre des griechischen

Militärarztes Pedanios Dioskurides. Dort

werden als Namensherkunft des heutigen Artbegriffs

stoechas die Stöchaden, wie damals die

französischen Îles d᾿Hyères genannt wurden,

erwähnt. Dioskurides beschreibt den scharfen,

bitteren Geschmack des Krauts, das er im

Aussehen mit dem Thymian vergleicht, und beschreibt

eine Abkochung, die wie Ysop bei Leiden

der Brust von guter Wirkung sein soll. Auch

Galen greift im 2. Jahrhundert den Schopflavendel

in De simplicium medicamentorum auf und

nennt die bereits von Plinius und Dioskurides

bekannten Anwendungen.

Mittelalter: Das lateinische Mittelalter bietet

bis ins 12. Jahrhundert zum Lavendel wenig

mehr als die griechisch-römische Antike. Vieles

spricht jedoch für die Bildung des Begriffs lavendula

im Mittelalter als Ableitung von lateinisch

lavare (= waschen, baden) – analog zu calendula

(Ringelblume). Wie beliebt der Lavendel schon

damals gewesen sein muss, zeigt eine frühmittelhochdeutsche

Bearbeitung der biblischen Genesis

mit einer Beschreibung des Paradieses, in

der der Autor auch einige Pflanzen aufzählt.

Beginnend mit den Marienpflanzen Lilie und

Rose folgen wenig später der Lavendel und die

Narde, was auf deren Unterscheidung im Mittelalter

hindeutet. Im Anglicanus ortus des Historikers

Heinrich findet sich vermutlich erstmals

die Verwendung von Lavendel gegen Ungeziefer

in Form von Lavendelsäckchen. Diese empfiehlt

auch Hildegard von Bingen in ihrer Physica. Sie

beschreibt die Pflanze als warm, trocken und

stark duftend, was die Augen klar mache und

nützlich gegen Läuse sei.

Frühe Neuzeit: In den Kräuterbüchern von Leonhart

Fuchs (1542/43) werden der Echte Lavendel

und der Speik-Lavendel in Abbildungen beschrieben

und als »falsche Narden« bzw. »Pseudonarden«

bezeichnet. Auch die 1546 erschienene

illustrierte Ausgabe des Kräuterbuchs von

Hieronymus Bock behandelt die beiden Lavendelarten

und spricht dem Speik-Lavendel eine

stärkere Wirkung zu. Die in Wein gekochten

Blüten seien harntreibend, Menstruation und

Nachgeburt fördernd sowie bei Blähungen und

Bauchschmerzen hilfreich. Bei Gelbsucht sei der

Lavendel ähnlich wirksam wie Rosmarin, heißt

es dort. Andere »Artzney-Bücher« beschreiben

Lavendelwässer zur Stärkung und Kräftigung

des Herzens, bei Vergiftungen und Schlaganfällen

und zur Beruhigung. Auch Fußbäder mit

Lavendel und Deodorants werden dort bereits

erwähnt. In einem sogenannten »Vier-Räuber-

Essig« von 1748 finden sich ebenfalls Lavendelblüten.

Der Sage nach hatte sich eine Bande von

vier Halunken und Plünderern mit diesem Mittel

während der Pest in Marseille (1720/22) wirkungsvoll

gegen Ansteckung geschützt. Im 18.

und 19. Jahrhundert verbreiteten sich mehrere

Varianten des »Essigs« in ganz Europa und fanden

Eingang in Kräuterlexika.

TOPFIT 2 / 2020


Rat und Hilfe aus der Apotheke

25

Schwelle zur Moderne: Bei dem »Wasserdoktor«

Sebastian Kneipp sind Spiköl oder Lavendelöl

unverzichtbar für die Hausapotheke. Es

wird auch zur Förderung der Verdauung und

Erhöhung des Appetits sowie ferner gegen Kopfschmerzen

und Blähungen empfohlen. Als Dosierung

schlägt Kneipp zweimal fünf Tropfen auf

Zucker vor, was auch »Gemütsleidenden« helfe.

Der Pharmazeut, Chemiker und Pharmaziehistoriker

Georg Dragendorff erwähnt 1898, »Blüthe

bei Kolik, Flatulenz, äußerlich zu Einreibungen,

Kräuterkissen, Umschlägen etc. gebraucht«.

Speiklavendel diene nur als Ersatz und Verfälschung

des Echten Lavendels. Im Lehrbuch der

biologischen Heilmittel von Madaus (1938) heißt

es, dass »Lavendelöl in therapeutischen Dosen

als recht ausgesprochenes Narkotikum wirkt, es

betäubt die Sensibilität, vermindert die Reflexerregbarkeit,

setzt die Temperatur leicht herab,

ebenso die Energie der Herzkontraktionen. Erst

in toxischen Dosen wirkt es erregend«.

Französische Aromatherapie: Als sich 1910

der französische Chemiker Gattefossé bei einem

Laborunfall schwere Brandwunden an den Händen

zuzog, behandelte er diese mit ätherischem

Lavendelöl und war in den folgenden Tagen vom

Heilerfolg begeistert und beeindruckt. In den

nächsten Jahren untersuchte er zusammen mit

dem Arzt Jean Valnet ätherische Öle auf ihre Inhaltsstoffe

und beschrieb die therapeutischen

Wirkungen. Damit war die moderne Aromatherapie

geboren.

Moderne Phytoarznei

Phytobalneologie: In einer Studie (1992) wurde

bestätigt, dass ätherische Öle des Lavendels

die Hautbarriere durchdringen und in den Blutkreislauf

gelangen können. Die Kommission E

hat die positive Wirkung von Lavendelbädern

auf den Blutkreislauf in den 1990er Jahren anerkannt.

Lavendelbäder zeigten eine einheitlich

schlafverbessernde Wirkung sowohl bei gesunden

Probanden als auch bei Reha-Patienten mit

Schlafstörungen im Vergleich zu Placebos. Die

Studie war Grundlage für die Monografie Lavendelölbäder

der Komission B8.

Aromatherapie: Ätherisches Öl des Echten Lavendels

gehört heute neben Rosenöl zu den am

häufigsten eingesetzten ätherischen Ölen in der

modernen Aroma-, Hospiz- und Palliativmedizin.

Beide ätherischen Öle können pur auf der

Haut angewendet werden und kommen bei einer

Vielzahl an Beschwerden, etwa bei Verbrennungen,

Narben, schmerzenden, kleinen Wunden

und juckenden Insektenstichen, erfolgreich

zum Einsatz.

Antibakterielle Wirkungen: 2016 belegten

Studien, dass Lavendelöl in der Raumluft stark

desinfizierend wirkt und gegen Hospitalismus

hilft. In unserer Zeit – an der Schwelle zum

post-antibiotischen Zeitalter – steht das antiinfektiöse

Wirkpotential ätherischer Öle im Fokus

der medizinischen Forschung. Im Reagenzglas

zeigte Lavendelöl eine gute antibakterielle

Wirkung auf Keime wie Staphylococcus aureus,

Pseudomonas aeruginosa und antibiotikaresistente

MRSA. Auch eine fungizide Wirkung auf

Hefe- (Candida albicans) und Fadenpilze (Cryptococcus

neoformans) konnten in portugiesischen

Studien nachgewiesen werden.

Lavendel bei psychischen Beschwerden: Wissenschaftliche

Studien belegen inzwischen die

angstlösende, stressmindernde, entspannende

und krampflösende Wirkung ätherischen Lavendelöls.

Molekulare Wirkmechanismen des

Öls auf die Psyche wurden ebenfalls enträtselt.

Schon in geringen Dosen hemmt Lavendelöl

spannungsgesteuerte Kalziumkanäle und Linalool,

seine Abbauprodukte beeinflussen sogenannte

GABA-A-Rezeptoren. Heute zählt Lavendel

neben Johanniskraut zu den bedeutendsten

pflanzlichen Arzneimitteln für psychische

Beschwerden. Inzwischen wird sowohl die Einnahme

des ätherischen Öls in Form von Kapseln

und auch die äußerliche Anwendung von Körperölen

und Aromabädern empfohlen.

Heutige Gewinnung von Lavendelöl

Die Hauptanbaugebiete des Lavendels wurden

oben bereits genannt. Aufgrund des Klimawandels

sehen wir erste Lavendelfelder seit wenigen

Jahren auch in Deutschland. In der Regel wird

das ätherische Öl des Echten Lavendels durch

Wasserdampfdestillation gewonnen. Darin

sind ca. 160 bis 180 Inhaltsstoffe enthalten. Die

wichtigsten sind Linalool und Linalylacetat. Die

Qualität des ätherischen Öls wird dabei wesentlich

durch seinen Esteranteil (vor allem Linalylacetat)

bestimmt, der bis zu 70 Prozent betragen

kann. Der Duft von Lavendelöl wird mit blumigkrautig

bis balsamisch-holzig charakterisiert.

50 Kilogramm Kraut und Blüten des Berglavendels

ergeben ca. 50 Liter Lavendelhydrolat und

zwischen 500 und 650 Milliliter ätherisches Lavendelöl.

In der modernen Aromatherapie werden

beide Essenzen eingesetzt.

Echter Lavendel und Speik-Lavendel

Echter Lavendel in der Aromatherapie ist nicht

zu verwechseln mit Lavandin oder Speik-Lavendel,

da die ätherischen Öle der drei Arten sich bezüglich

der Inhaltsstoffe deutlich unterscheiden.

So wird das ätherische Öl des Speik-Lavendels

ebenfalls durch Wasserdampfdestillation gewonnen,

zeichnet sich aber im Gegensatz zum

Echten Lavendel durch einen niedrigeren Estergehalt

aus. Der höhere Prozentsatz an Campher

und Cineol (belegt durch klinische Studien)

prädestiniert das Speik-Lavendelöl zur Behandlung

von Nasennebenhöhlenentzündungen und

Bronchitis. Hier wird die Einnahme des Öls, das

antiviral und schleimlösend wirkt, in Kapselform

empfohlen. Aufgrund des hohen Camphergehalts

wird von der innerlichen Anwendung

bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren

jedoch abgeraten (Kontraindikation).

Das ätherische Öl des Schopflavendels wird aufgrund

seines hohen Gehalts an Monoterpenketonen

mit abortiver und neurotoxischer Wirkung

in der Therapie nicht innerlich verwendet.

Fazit

Bei der Destillation des Lavendels fallen, wie

oben beschrieben, das ätherische Öl und das

Lavendelhydolat an. In der modernen Aromatherapie

werden heute beide Komponenten genutzt,

wobei Hydrolate mit modernen analytischen

Verfahren wie der GC-/MS-Spektometrie

bestimmt werden. Das Lavendelhydrolat enthält

bis zu 68 Prozent Linalool und besitzt eine beruhigende,

entzündungshemmende Wirkung

auf die Haut und eine beruhigende, entspannende

und angstlösende Wirkung auf die Psyche.

Hydrolate zeichnen sich durch eine sehr

hohe Hautverträglichkeit aus, da sie kaum allergieauslösende

Komponenten besitzen. Entsprechend

wurden mit Lavendelwasser sehr gute

Erfahrungen in der Aromapflege und -therapie

gemacht. Angesichts einer steigenden Zahl von

Allergien und Unverträglichkeiten in der Bevölkerung

eröffnet sich hier ein neues Feld für den

medizinischen Einsatz von Pflanzenwässern

(Hydrolaten).

RAT DES APOTHEKERS

◾◾

Einige Fertigpräparate und Darreichungsformen

mit Lavendelextrakten

sind in Deutschland als apothekenexklusive

Arzneimittel auf dem Markt.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit

seien Lasea ® -Kapseln gegen Nervosität

und innere Unruhe genannt. Empfohlen

wird die Einnahme von einmal

täglich einer Kapsel – in aufrechter

Position stehend oder sitzend, unabhängig

von der Mahlzeit und zum

gleichen Tageszeitpunkt.

◾◾

Innerliche Anwendung (Tee):

1,5 Gramm getrocknete Droge

(Lavan dulae flos) auf 150 Milliliter

Wasser oder 1 bis 4 Tropfen Lavendelöl

auf 20 bis 80 Milliliter Wasser

verdünnt.

◾◾

Äußerliche Anwendung: 20 bis

100 Gramm getrocknete Droge (Lavandulae

flos) auf 20 Liter von 35 bis

38 °C warmem Badewasser.

◾◾

Die pharmazeutische Droge und

das ätherische Lavendelöl sind auch

Bestandteil von zahlreichen apothekenüblichen

Beruhigungstees sowie

kombinierten Fertigarzneimitteln aus

der Phytotherapie.

TOPFIT 2 / 2020


26 Fitness

geln einhalten, ist auch in diesem Fall eine Ansteckunggefahr

sehr gering.

Wie steht's mit den Aqua-Kursen?

In vielen Bädern wird derzeit fieberhaft daran

gearbeitet, das Kursprogramm unter Berücksichtigung

der Sicherheitsvorgaben wieder zum

Laufen zu bringen. Wenn Sie also Aqua-Fitness

gern in der Gruppe ausüben, sollten Sie vorab in

Erfahrung bringen, wie weit das Bad Ihrer Wahl

in dieser Hinsicht vorangekommen ist. Sollte

dies noch eine Weile dauern, bietet es sich an,

ein eigenes Programm (siehe Seite 27) zu entwicklen,

das Sie auch allein regelmäßig durchführen

und mit dem Sie gezielt Ihre Ausdauer

trainieren können.

Aqua-Jogging —

die ideale Kombination

Foto: © Artem Shatalov / 123rf.com

Die Badesaison hat begonnen — wenn auch verspätet

Aqua-Fitness —

Spaß im Wasser

Das Coronavirus hat auch Sport und

Vergnügen in öffentlichen Bädern

und Seen für viele Wochen unmöglich

gemacht. Hallenbäder, Thermen

und Wellness-Landschaften mussten

schließen, Sommerbäder konnten

nicht öffnen, und Strände wurden

gesperrt. Wer nicht gerade zu den

glücklichen Besitzern eines eigenen

Pools gehört, dem war der Spaß im

Wasser zunächst einmal gründlich

verdorben.

Von Herbert Schwinghammer

Dadurch, dass die Einschränkungen, die die

Verbreitung des Coronavirus eindämmen

sollten und schließlich in Deutschland auch zu

deutlich verringerten Infektionszahlen führten,

wieder gelockert wurden, hat sich auch die Lage

für Hobby-Schwimmer und Aqua-Fitness-Spezialisten

inzwischen wieder entspannt. Tatsächlich

konnten inzwischen unter Sicherheitsauflagen

ein großer Teil der Sommerbäder eröffnet

und Strände wieder freigegeben werden. Im Juli

werden, wenn weiterhin alles gut geht, die Hallenbäder

und die Thermen folgen. Allerdings: In

vielen Bädern bleibt manch eine Wasserattraktion

geschlossen, und es muss auf das eine oder

andere Angebot erst einmal verzichtet werden.

Spaß ja, aber anders

Immerhin: Schwimmen oder Übungen im Wasser

zu absolvieren sind grundsätzlich wieder erlaubt.

Dass dennoch nicht alles beim Alten ist,

wird man aber noch länger hinnehmen müssen.

Die Beschränkungen sind natürlich ungewohnt.

Dazu gehört, dass in allen Bädern auf die allgemeinen

Abstandsregeln geachtet werden muss,

indem z. B. immer nur eine bestimmte Anzahl

von Gästen in ein Becken darf. Mund- und Nasenbedeckung

sind obligatorisch in den Eingangs-,

Gastronomie- und Zugangsbereichen

zu den Umkleiden. Wie das alles in »Ihrem«

Schwimmbad bzw. »Ihrer« Therme im Detail

geregelt ist, entnehmen Sie bitte vor Ihrem Besuch

dem Internet oder anderen gängigen Infomedien.

Übrigens: Es gibt kaum eine Ansteckungsgefahr

durch das Wasser selbst! Derzeit

besteht in der Fachwelt Konsens, dass eine Infektion

mit SARS-CoV-2 durch das Wasser

selbst extrem unwahrscheinlich ist. In den Bädern

sorgt die normal übliche Desinfektion vor

allem mit Chlor für keimfreie Verhältnisse im

Wasser. In natürlichen großen Gewässern hat

die Menge des vorhandenen Frischwassers einen

starken Verdünnungseffekt zur Folge, der

die Virusmenge im Wasser auf ein Minimum

reduziert und damit ungefährlich macht.

Bleibt das Risiko durch Aerosole, das durch

Spritzwasser von anderen Menschen durchaus

vorhanden ist. Wenn Sie jedoch die Abstandsre-

Joggen war in den vergangenen Monaten die

Ersatzsportart schlechthin – noch nie waren so

viele Läufer in Stadt und Land gleichzeitig unterwegs

wie zu Zeiten des »Lockdowns«. Nun

steht auch das Wasser wieder zur Verfügung, sodass

mit Aqua-Jogging eine willkommene Abwechslung

ins Sportprogramm gebracht werden

kann.

Bei 30 Minuten Jogging verbrennt unser Körper

etwa 250 Kilokalorien, beim Aqua-Jogging

ist es fast das Doppelte, nämlich 400 Kilokalorien.

Der Grund: Die Wasserdichte ist viel höher

als die Luftdichte; der Widerstand bzw. Druck

des Wassers erfordert mehr Energie. Zusätzlich

muss der Körper die Wassertemperatur ausgleichen

und vernichtet dadurch automatisch Kalorien

– also zugleich der ideale Schlankmachersport.

Und: Aqua-Jogging ist ein hervorragender

Ausgleichssport, der keine Strapazen für

die Wirbelsäule, Gelenke und Bänder mit sich

bringt und zudem weniger anstrengend ist als

normales Joggen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, im Wasser zu joggen:

Entweder joggt man im hüft- oder brusthohen

Wasser, wobei die Füße den Boden berühren

(Water Running). Oder man trainiert

das sogenannte Deep Water Running: Man hat

dann keinen Bodenkontakt mehr, sondern ein

Auftriebsgürtel sorgt für die nötige Balance im

nassen Element.

Aquarobic — intensive Gymnastik

Eine Alternative zum Aqua-Jogging ist Aquarobic

– eine intensive Wassergymnastik, die keine

komplizierten Bewegungsabfolgen erfordert.

Das Wasser macht Übungen wie Beinkreisen,

Radfahren, verschiedene Sprünge und Schritte

harmonisch und fließend. Die Vorteile: Trotz

intensiver Muskelarbeit gibt es keinen Muskelkater.

Gelenke, Sehnen und Bänder werden geschont.

Und da Wasser eine höhere Dichte hat,

trägt es auch schwere Körper.

TOPFIT 2 / 2020


Fitness

27

Einfache Aqua-Fitness-Übungen

Aqua-Fitness-Übungen sind das ideale

Training für den gesamten Körper: für

Bauch und Rücken ebenso wie für Po,

Oberschenkel oder Oberarme. Und:

Eine Minute Aqua-Gymnastik bringt so

viel wie fünf Minuten Trockenübungen!

... und einfach schwimmen?

Wer im Wasser lieber eine Bahn nach der anderen

zieht, profitiert ebenfalls von den zahlreichen

gesundheitsfördernden Eigenschaften eines

Trainings im Wasser. Denn auch Schwimmen

fordert den ganzen Körper. Dabei werden

nicht nur Ausdauer und Beweglichkeit, sondern

auch die Koordination gefördert. Und

ebenso werden Gelenke und Wirbelsäule durch

den Auftrieb im Wasser spürbar entlastet. Das

macht Schwimmen zu einer der gesündesten

Sportarten überhaupt, die man zudem bis ins

hohe Alter ausüben kann.

Hinzu kommt, dass Dauer, Geschwindigkeit

und Intensität der körperlichen Betätigung im

Schwimmbecken bzw. See jederzeit so bestimmt

werden kann, wie es individuell gerade richtig

ist. Wobei die wichtigste Vorgabe immer sein

sollte: Vermeiden Sie, zu lange im Wasser zu

bleiben, und vor allem: Achten Sie darauf, sich

nicht zu überanstrengen! Im Extremfall setzen

Sie gerade in offenen Gewässern Ihre Sicherheit

aufs Spiel.

Generell gilt: Sportliches schnelles Schwimmen

bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung,

sämtliche Muskelgruppen werden gekräftigt,

und das Atmen gegen den Wasserdruck stärkt

darüber hinaus die Atemmuskulatur. Langsames,

aber dennoch zügiges Schwimmen sorgt

für eine gute Kondition und ist generell eine ideale

Vorbereitung für den Einstieg in eine andere

sportliche Betätigung. Egal, ob schnell oder

langsam: Durch das Arbeiten gegen den Wasserdruck

spüren Sie Ihren Körper ganz bewusst,

das Körpergefühl verbessert sich.

Für die Oberarme

Ein Tipp vorab: Möchten Sie gezielt Ihre

Oberarme trainieren, sollten die Arme

bei einer Übung unter Wasser bleiben.

Eine Übung, die zu den Basics des

Oberarmtrainings gehört: Strecken Sie

beide Arme nach vorn, die Daumen zeigen

dabei nach unten. Führen Sie nun

die Arme auf gleicher Höhe nach hinten.

Drehen Sie die Hände langsam,

bis die Daumen am Ende nach oben

zeigen. Wiederholen Sie die Übung 20

bis 30 Mal. Achten Sie darauf, dass Sie

für das Austrecken der Arme im Wasser

genug Platz vor, neben und hinter sich

haben.

Für Bauch und Rücken

Für die folgende Übung sollte das Wasser

so hoch sein, dass Arme und Schultern

weitgehend unter Wasser sind.

Stellen Sie sich einen halben Meter vom

Beckenrand gerade und mit parallel zueinander

gestellten Füßen hin. Legen

Sie Ihre Hände auf den Beckenrand,

beugen Sie die Ellbogen und ziehen

Sie Ihren Oberkörper in Richtung Rand.

Drücken Sie ihn dann wieder möglichst

fest nach hinten. Wiederholen Sie diese

Übung mindestens 20 Mal.

Für Po und Oberschenkel

Eine einfache Übung zum Training von

Po und Oberschenkel: Machen Sie im

Wasser abwechselnd mit dem linken

und rechten Bein jeweils größere Ausfallschritte,

führen Sie dabei den Arm

der jeweiligen Seite leicht schwingend

seitlich mit. Ihr Körper sollte mindestens

bis zur Brust im Wasser sein. Idealerweise

schaffen Sie es, auf diese Weise mindestens

drei Minuten zu walken.

Eine Übung für Fortgeschrittene

Stellen Sie sich mit dem Rücken zur Beckenwand,

legen Sie die Arme zum

Festhalten auf den Rand. Heben Sie nun

das rechte Bein im 90-Grad-Winkel an.

Drehen Sie das Knie erst nach rechts —

und zwar so stark, wie Sie können; das

linke Bein ist Standbein. Dann führen

Sie es über das linke Standbein. Wiederholen

Sie dies 20 Mal, danach wechseln

Sie das Bein und führen die gleiche

Übung mit dem anderen Knie durch.

Fotos: © Aleksandr Markin / 123rf.com (unten); Michael Möller / 123rf.com (oben)

TOPFIT 2 / 2020


28 Gewinnspiel

Pure ALPEN.KRAFT tanken im Gasteinertal

Fotos: Alpenhaus Gasteiner Tal

Plötzlich wird der Alltag klein und der

Zauber groß — selbst wenn man gar

nicht an Magie glaubt. Alle Sinne sind

erfüllt — das Sehen, Riechen, Fühlen,

Schmecken, das Hören der Natur. Und

es ist tatsächlich so, als wäre man mehr

Ich. Man fühlt sich befreit, der Stress

und die Sorgen lassen nach, man kann

richtig tief und bewusst durchatmen

— und ebenso loslassen. Das ist Natur,

die sich jedem eröffnet, der einfach

den ersten Schritt macht: hinaus.

»Offener Zugang zur Natur und uns selbst«

Wer diese Reise zur Achtsamkeit und

back to health gut begleitet antreten

will, begibt sich ins ALPENHAUS GAS-

TEINERTAL und in die Hände von NA-

TUR.MENSCH Alfred Silbergasser. Der

erfahrene Wildnispädagoge zeigt, wie

man ein Maximum an grüner Kraft tanken

kann und wie wir unseren Umgang

mit uns selbst kultivieren können. »Im

Grunde liegt alles, was wir brauchen, um

uns körperlich und seelisch gesund zu

erhalten, in uns und um uns herum. Mit

dem offenen Zugang zur Natur und zu

uns selbst können wir bewusst aus diesen

Ressourcen schöpfen«, betont Alfred

Silbergasser.

Ein Hauch von »Grand Charme«

DAS ALPENHAUS GASTEINERTAL liegt

inmitten des geschichtsträchtigen Bad

Hofgastein. Ursprünglich, imposant,

naturnah. Mit einem Hauch »Grand

Charme«. Das ALPENHAUS vermittelt

nicht nur im Interieur ein besonderes

Wohlgefühl, es geht auch inhaltlich in die

Tiefe: eine ausgezeichnete, regionale

ALPEN.KULINARIK, die zudem allergenfreie,

vegetarische und vegane Küche

offeriert. Ein sinnliches Erholungsparadies

auf 2 000 m² — das ALPEN.VEDA.SPA

mit Pa-norama-Schwimmbad, Saunen,

Dampfbädern, Solegrotte, Laconium, Tepidarium,

Fitnessstudio, Wellness- und

Beauty-Paketen. Und ein einzigartiges

Programm: ALPEN.KRAFT.RETREAT.

Sechs Säulen

ALPEN.KRAFT.RETREAT fußt auf den

sechs Säulen Detox, Destress, Restart,

Yoga, Natur.Mensch und Familie. Ein Programm,

das Mensch und Natur zusam-

TOPFIT 2 / 2020


Gewinnspiel

29

menführt, in ihrer Gesamtheit begreift

und einen bewussten und authentischen

Rückzug vom Alltag ermöglicht. Ausgewiesene,

handverlesene Trainerinnen

und Trainer aus der Region wie NATUR.

MENSCH Alfred Silbergasser sowie internationale

Experten leiten die ALPEN.

KRAFT.RETREATS — von der Kraftortwanderung

über Waldbaden und Meditation

bis hin zu Tanz-Workshops, Yoga-Wochen,

Movement-, BodyArt-, Qigong- oder auch

Wechseljahre-Retreats und mehr. Ergänzt

durch das spezielle ALPENHAUS-Wochenprogramm.

Entdecken Sie Ihre ALPEN.

KRAFT!

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(02. 07. — 21. 12. 2020):

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1 Teilmassage (25 Min.)

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Wochenprogramm mit Natur.Mensch,

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KONTAKT:

DAS ALPENHAUS GASTEINERTAL

Alpenhaus Management GmbH

KURGARTENSTRASSE 26 5630 BAD HOFGASTEIN

TEL. 0043 (0) 6432 63 560

www.alpenhaus-gastein.at willkommen@alpenhaus-gastein.at

Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon, Fax

So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.

Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.

Einsendeschluss: 31.08.2020 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TOPFIT 2/ 2020


30 Rätsel

Schwedenrätsel

rhetorische

Figur

poröses

Silicium

Begriff für

verbunden

im Netz

Schimpfwort

für Kind

Insel im

Pazifik

Roman v.

Stephen King

Kriegsschiff

Gehirntraining

Buchstabe

griech.

Alphabet

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(engl.)

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Wüste

2 5

6 7 2

9 6

2 5 7

6 5 8 1

4 8 3

3 5

1 2

4 8 1

Fleisch

behandeln

Fluss in

Russland

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Warendorf

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Begriff

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Not

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angreifen

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alle zwei

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Drogenabhängiger

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(schweiz.)

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Vorfahren

Mazedonische

Währung

Schienenweg

Vorsteher

eines

Klosters

länglicher

Gegenstand

sich

abwärts

oder

aufwärts

bewegen

TOPFIT 2 / 2020


31

Gewinnspiel

31

31

An dieser Stelle steht normalerweise unser Veranstaltungskalender. Da wegen der Corona-Pandemie nach wie

vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier diesmal auf

Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19

und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.

München

Portal der Landeshauptstadt

Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die

Entwicklung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro

100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und

Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.

▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-

Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html

Bayern

Bayerisches Landesamt für Gesundheit

und Lebensmittelsicherheit

Die Website des Ministeriums bietet eine Übersicht über die Fallzahlen der Coronavirusinfektionen

nach Landkreisen und Regierungsbezirken.

▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/

infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/

Deutschland

Robert Koch Institut (RKI)

Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen

Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte

und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische

Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.

▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

Kliniken in München

Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden

Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken

und das Klinikum der TU München Rechts der Isar mit 30 Kliniken und dem

Deutschen Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner

Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken

und Abteilungen genannt.

LMU Klinikum München

Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München

Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München

▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/002f6c4b550c8d7a

Klinikum rechts der Isar

Ismaninger Straße 22 · 81675 München

▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar

München Klinik

▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/

coronavirus/

Unsere Empfehlungen

▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Das Coronavirus-Update mit Prof. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner

Charité und einer der weltweit führenden Virologen, informiert sachlich-verständlich

zu neuen Forschungsergebnissen. Leider hat der Podcast bis Ende August

Sommerpause.

▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk

Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem

You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet

Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.

▶ https://coronavirus.jhu.edu/

Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern

Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden

und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler

Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und

nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene

Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.

▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/

coronavirus-covid-19

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten

Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist

die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.

Interdisziplinäre Schmerzambulanz

Interdisziplinäre Schmerzambulanzen

und Tageskliniken

am LMU Klinikum

An den Standorten der Kliniken Großhadern und Innenstadt

des LMU Klinikums führen wir eine intensive multimodale

schmerztherapeutische Diagnostik und Therapie bei allen

Formen von akuten und chronischen Schmerzen durch.

Tagesklinische Programme

Münchner Rücken Intensiv Programm

Münchner Psychologisches Schmerzbewältigungsprogramm

Münchner Naturheilkundliches Schmerzprogramm

Weitere Informationen

ana.klinikum.uni-muenchen.de

Kontakt

Marchioninistr. 15, 81377 München, Tel.: 089 4400-74464

schmerzambulanz.grosshadern@med.uni-muenchen.de

schmerzambulanz.innenstadt@med.uni-muenchen.de

www.lmu-klinikum.de

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auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für

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Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das

positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.

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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite

soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne

Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende

Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die

zum Einsatz. Dazu wer-

Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer

X-Beine) und Knorpelschäden

oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-

lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen

Das Kniegelenk

ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG

sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.

und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-

passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG

an Ober- UND und Unterschenkel mit

Facharzt für Chirurgie,

ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG

korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS

Ein

• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite

zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie

zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer

und

Boa® Tragezeit Fit System

verschleißfes-

• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite

Umstellungs-OP erfolgreich und wie anhaltend diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen

entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei

• einfache Handhabung mit Boa® Fit System

anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück

Lassen Facharzt für Orthopädie und

• einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite

wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz

Unfallchirurgie

und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder

möglich. 80–90 % der Patienten profitie-

sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.

sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei

vermieden werden kann.

beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed

bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten

einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich

entweder auf

Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von

und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten

darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und („mobile bearing“) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE („fixed

am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen

erst sechs Wo-

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bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-

später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-

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bei Gonarthrose

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