Ergebnisse der Praxiserhebung zum Anbau von Sorghum 2011
Ergebnisse der Praxiserhebung zum Anbau von Sorghum 2011
Ergebnisse der Praxiserhebung zum Anbau von Sorghum 2011
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Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
<strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> - <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
M. Märtin, Dr. G. Barthelmes<br />
Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg (LELF)<br />
Ein Bestandteil des Mehrlän<strong>der</strong>-Verbundprojektes „Pflanzenbauliche, ökonomische und öko-<br />
logische Bewertung <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong>arten und –hybriden als Energiepflanzen“ (Laufzeit <strong>2011</strong>-<br />
2014) ist die Durchführung einer <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong>. Mittels jährlich<br />
durchgeführter Umfragen (Fragebogen) sollen in einer dreijährigen Erhebung die Erfahrun-<br />
gen, Probleme und Akzeptanz des <strong>Sorghum</strong>anbaus in <strong>der</strong> Praxis ermittelt werden. Die Er-<br />
gebnisse <strong>der</strong> ersten Erhebung (<strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong>) werden im Folgenden dargestellt.<br />
Im Ergebnis <strong>der</strong> Umfrage <strong>2011</strong> wurden insgesamt 226 eingegangene Rückantworten ver-<br />
zeichnet. Allerdings enthielt nicht jede Rückantwort Angaben <strong>zum</strong> Energiepflanzenanbau. Es<br />
verblieben somit 137 verwertbare beantwortete Fragebögen. Da die Vollständigkeit nicht<br />
immer gegeben ist, bezieht sich die Auswertung einzelner Punkte auf die Anzahl <strong>der</strong> jeweili-<br />
gen Gesamtnennungen.<br />
Anzahl [n]<br />
250<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Eingang gesamt<br />
Bayern<br />
Brandenburg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
nicht verwertbare Rückantworten<br />
verwertbar Rückantworten<br />
Sachsen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Abbildung 1 Anzahl und Wertbarkeit <strong>der</strong><br />
Umfragerückantworten insgesamt und nach<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Verbundpartner<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Mais<br />
93<br />
66<br />
<strong>Sorghum</strong> gesamt<br />
Sudangrashybr.<br />
40<br />
Futterhirse<br />
33<br />
GPS-Getreide<br />
34<br />
Sonstige<br />
n = 137<br />
Abbildung 2 Anteil [%] <strong>der</strong> Pflanzenarten<br />
an den wertbaren Gesamtnennungen<br />
<strong>Anbau</strong>häufigkeit <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Energiepflanzen in <strong>der</strong> Praxis<br />
Aus Abbildung 3 geht hervor, dass bezogen auf die erfasste Gesamtanbaufläche <strong>der</strong> antwor-<br />
tenden Betriebe rund 25 % für den <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> Energiepflanzen als Biogassubstrat verwendet<br />
wurde. Dabei dominierte sowohl in <strong>Anbau</strong>häufigkeit (93 %) und im Umfang <strong>der</strong> <strong>Anbau</strong>fläche<br />
(18 % <strong>der</strong> Gesamt- bzw. 61 % <strong>der</strong> Energiepflanzenanbaufläche) <strong>der</strong> Mais. Gefolgt <strong>von</strong><br />
Ganzpflanzengetreide und weiteren Kulturen wurde auch <strong>Sorghum</strong> mit einem hohen Anteil<br />
28<br />
1
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
<strong>von</strong> 66 % in den befragten Betrieben angebaut. Der Einsatz <strong>von</strong> Sudangrashybriden und<br />
Futterhirsen erfolgte zu gleichen Teilen. Die <strong>Anbau</strong>fläche <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> fiel jedoch mit 5 % an<br />
<strong>der</strong> Gesamt- bzw. mit 16 % an <strong>der</strong> Energiepflanzenanbaufläche etwas geringer als <strong>der</strong> An-<br />
bau <strong>von</strong> Ganzpflanzengetreide und deutlich geringer als <strong>der</strong> <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> Mais aus. Erklärung<br />
dafür gibt Tabelle 1. Es ist erkennbar, dass sich <strong>der</strong> flächenbezogene <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> Mais<br />
hauptsächlich in den Größenklassen <strong>von</strong> 11-50 ha und 101-500 ha wie<strong>der</strong>findet, aber auch<br />
Betriebe verzeichnet wurden, die > 500 ha bzw. > 1000 ha Maisanbaufläche angaben. Ähn-<br />
lich stellt sich das für Ganzpflanzengetreide dar, während sich <strong>der</strong> <strong>Sorghum</strong>anbau auf An-<br />
baugrößen <strong>von</strong> 1-50 ha begrenzt und nur wenige Betriebe mehr als 100 ha anbauten.<br />
restl.<br />
Ackerfläche<br />
69.471 ha<br />
[70%]<br />
Mais<br />
18.082 ha<br />
[18%]<br />
Sonstiges<br />
1.043 ha<br />
[1%]<br />
<strong>Sorghum</strong><br />
4.859 ha<br />
[5%]<br />
GPS<br />
5.648 ha<br />
[6%]<br />
Abbildung 3 Anteile <strong>der</strong> Energiepflanzen<br />
an <strong>der</strong> Gesamtfläche <strong>der</strong> Betriebe<br />
Tabelle 1 Anteile <strong>der</strong> Pflanzenarten an <strong>Anbau</strong>flächenklassen<br />
Sudangras<br />
2.374 ha<br />
[49%]<br />
Futterhirse<br />
2.476 ha<br />
[51%]<br />
Abbildung 4 Anteil <strong>von</strong> Sudangrashybriden<br />
und Futterhirse an <strong>der</strong> <strong>Anbau</strong>fläche<br />
<strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong><br />
<strong>Anbau</strong>flächenklasse Mais GPS-<br />
<strong>Sorghum</strong><br />
Getreide<br />
allgemein Sudangras Futterhirse<br />
Anteil Betriebe in %<br />
1 bis 10 ha 11 24 36 33 36<br />
11 bis 50 ha 36 43 37 41 30<br />
51 bis 100 ha 15 13 16 12 25<br />
101 bis 500 ha 33 13 10 14 7<br />
501 bis 1000 ha 4 4 1 0 2<br />
über 1000 ha 2 2 0 0 0<br />
Anzahl <strong>der</strong> Betriebe [n] 123 46 87 51 44<br />
2
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
Einglie<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> in die Fruchtfolge (Vergleich zu Mais) in <strong>der</strong> Praxis<br />
In den antwortenden Betrieben wurden Mais und <strong>Sorghum</strong> unterschiedlich in die Fruchtfolge<br />
eingeordnet (Abbildung 5). Mais wurde zu 98 % als Hauptfrucht angebaut. Einige <strong>der</strong> befrag-<br />
ten Betriebe glie<strong>der</strong>ten auch Zweitfruchtmais ein. Auch bei <strong>Sorghum</strong> dominierte mit 73-79 %<br />
<strong>der</strong> Hauptfruchtanbau gegenüber dem Zweitfruchtanbau mit 29-39 %, wobei das Verhältnis<br />
Hauptfruchtanbau zu Zweitfruchtanbau deutlich enger lag (Mais 1:7; Sudangrashybriden<br />
1:1,9; Futterhirse 1: 2,7) und Sudangrashybriden als Zweitfrucht häufiger <strong>zum</strong> Einsatz kamen<br />
als Futterhirsen. Der Zweitfruchtanbau <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> erfolgte hauptsächlich nach Grün-<br />
schnittroggen und Ganzpflanzengetreide, hatte aber auch auf auswinterungsgeschädigten<br />
Umbruchflächen Bedeutung.<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
98<br />
14<br />
Mais<br />
(120 Betriebe)<br />
73<br />
39<br />
Sudangras<br />
(49 Betriebe)<br />
Hauptfruchtanbau<br />
Zweitfruchtanbau<br />
79<br />
29<br />
Futterhirse<br />
(42 Betriebe)<br />
Abbildung 5 Fruchtfolgestellung <strong>von</strong> Mais und <strong>Sorghum</strong> in <strong>der</strong> Praxis<br />
Beurteilung produktionstechnischer Aspekte <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> im Vergleich zu Mais<br />
durch die landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Von den Betrieben wurden die Vor- und Nachteile des <strong>Anbau</strong>verfahrens <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> im<br />
Vergleich zu Mais beurteilt. Günstiger im Vergleich zu Mais wurden die Saatzeitflexibilität<br />
und die Verfahrenskosten gesehen. Als nicht nachteilig wurden auch die Einordnung in die<br />
Fruchtfolge, die Bestandesführung sowie die Silierbarkeit beurteilt. Die Bestimmung des Ern-<br />
tetermins <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> wurde teils ungünstiger, teils mit Mais vergleichbar bewertet. Eine<br />
überwiegend negative Einschätzung im Vergleich zu Mais verzeichneten dagegen <strong>der</strong> Ertrag<br />
und die Biogasausbeute <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong>, bei <strong>der</strong> sich allerdings auch die größten Unsicherhei-<br />
ten zeigten (Abbildung 6).<br />
3
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
41<br />
48 24<br />
4<br />
Beeinflussung<br />
Fruchtfolge<br />
57<br />
15<br />
Saatzeitflexibilität<br />
40<br />
37<br />
20<br />
Bestandesführung<br />
55<br />
33<br />
10<br />
Verfahrenskosten<br />
4 2<br />
47<br />
41<br />
Bestimmung<br />
Erntetermin<br />
67<br />
21<br />
Silierbarkeit<br />
7<br />
21<br />
67<br />
3<br />
14<br />
57<br />
Ertrag Biogasausbeute<br />
A = ungünstiger B = gleich C = günstiger unsicher/keine Angaben n = 94<br />
Abbildung 6 Beurteilung produktionstechnischer Aspekte <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> im Vergleich zu Mais<br />
Produktionsverfahren <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> in <strong>der</strong> Praxis<br />
Der Praxisanbau <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> gestaltet sich je nach vorhandener Technik, <strong>Anbau</strong>strategie<br />
und den Erfahrungen <strong>der</strong> Betriebe sehr unterschiedlich (siehe dazu Abbildungen 7 bis 14).<br />
Als Vorfrüchte gaben die Betriebe überwiegend Wintergetreide (rd. 40 %), gefolgt <strong>von</strong> Ganz-<br />
pflanzengetreide (rd. 22 %), Mais (rd. 15 %) und Grünschnittroggen (rd. 14 %) an. Jeweils 1<br />
bis 3 % <strong>der</strong> Betriebe bauten <strong>Sorghum</strong> auch nach <strong>Sorghum</strong>, Sommergetreide, Gras und Um-<br />
bruchraps an. Die Bodenbearbeitung erfolgte in den Betrieben überwiegend pfluglos (56 %)<br />
mit Grubber o<strong>der</strong> Scheibenegge. In 6 % <strong>der</strong> Betriebe wurde sowohl gepflügt als auch<br />
pfluglos gearbeitet.<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Wintergetreide<br />
Sommergetreide<br />
GPS-Getreide<br />
Grünschnittroggen<br />
Raps<br />
Vorfrucht<br />
(n=86)<br />
<strong>Sorghum</strong><br />
Gras<br />
Mais<br />
Sonstiges<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Pflug pfluglos mit Pflug /pfluglos<br />
Bodenvorbereitung<br />
(n=89)<br />
Abbildung 7 Vorfrüchte Abbildung 8 Bodenbearbeitung<br />
Anteil [%]<br />
4
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
<strong>Sorghum</strong> wurde überwiegend (83 %) mit Drilltechnik ausgesät. In den Nennungen folgen<br />
Einzelkornsaat (11 %; meist Zuckerrübentechnik), Direktsaat (4 %) und Breitsaat (1 %).<br />
Rund 78 % <strong>der</strong> Betriebe wählten den Aussaatzeitraum <strong>von</strong> Mitte Mai bis Anfang Juni, <strong>der</strong><br />
vorwiegend für den Hauptfruchtanbau steht. Sehr frühe Aussaaten (Ende April bis Mitte Mai)<br />
und späte Saattermine ab Mitte Juni sind <strong>von</strong> untergeordneter Bedeutung.<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Direktsaat Breitsaat Einzelkornsaat Drillsaat<br />
Saatverfahren<br />
(n=89)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
früh<br />
(vor Mitte Mai)<br />
normal<br />
(Hauptfrucht: Mitte<br />
Mai bis Anfang Juni)<br />
Aussaatzeitraum<br />
(n=89)<br />
Abbildung 9 Saatverfahren Abbildung 10 Aussaatzeitraum<br />
Anteil [%]<br />
spät<br />
(Zweitfrucht: Mitte<br />
Juni bis Juli)<br />
Die Düngung wurde in rd. 48 % <strong>der</strong> Betriebe in organische Form einschließlich <strong>der</strong> Ausbrin-<br />
gung <strong>von</strong> Gärresten abgesichert. Der Anteil <strong>der</strong> Mineraldüngung sowie <strong>der</strong> kombinierten or-<br />
ganisch-mineralischen Düngung lag jeweils zwischen 20 und 30 %. Eine eindeutige Bezie-<br />
hung zwischen Düngerart und dem Anteil <strong>von</strong> Betrieben mit eigener Biogasanlage bzw. Sub-<br />
stratverkauf ließ sich aus den vorliegenden Daten nicht ableiten. Betriebe mit eigener Bio-<br />
gasanlage setzten nur geringfügig mehr organischen Dünger ein als Betriebe ohne Biogas-<br />
anlage, so dass auch keine Präferenzunterschiede in <strong>der</strong> Gärresteausbringen erkennbar<br />
waren.<br />
In den meisten Betrieben (rd. 83 %) wurde in <strong>Sorghum</strong> eine Unkrautbekämpfung durchge-<br />
führt. Diese erfolgte überwiegend chemisch, während mechanische Verfahren kaum Anwen-<br />
dung fanden.<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
mineralisch organisch (einschl.<br />
Gärrest)<br />
Düngung<br />
(n=90)<br />
mineralisch &<br />
organisch<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
chemisch mechanisch chemisch &<br />
mechanisch<br />
Unkrautbekämpfung<br />
(n=89)<br />
Abbildung 11 Düngung Abbildung 12 Unkrautbekämpfung<br />
Anteil [%]<br />
keine<br />
Bekämpfung<br />
5
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
Der Zeitraum <strong>der</strong> Ernte fiel überwiegend in die Monate September (rd. 28 %) und Oktober<br />
(rd. 67 %). Da die Silierung hauptsächlich im Gemisch (rd. 63 %) mit an<strong>der</strong>en Substraten wie<br />
(vorrangig Mais) erfolgte, ist zu vermuten, dass <strong>Sorghum</strong> in diesen Fällen zeitgleich mit Si-<br />
lomais geerntet wurde.<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
August September Oktober November<br />
Erntezeitraum<br />
(n=87)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
einzeln im Gemisch einzeln & im<br />
Gemisch<br />
Silagebereitung<br />
(n=86)<br />
Abbildung 13 Erntezeitraum Abbildung 14 Silagebereitung<br />
Akzeptanz des <strong>Sorghum</strong>anbaus in <strong>der</strong> Praxis<br />
Anteil [%]<br />
Die Auswertung <strong>der</strong> Umfrage hat gezeigt, dass <strong>der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> befragten land-<br />
wirtschaftlichen Betriebe (89 %) bisher positive Erfahrungen mit dem <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong><br />
gemacht hat. Darunter fallen sowohl Erstanbauer als auch Folgeanbauer. Unter den Befrag-<br />
ten befanden sich knapp ein Drittel Erstanbauer, <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Betriebe (67 %) baute<br />
<strong>Sorghum</strong> <strong>zum</strong> wie<strong>der</strong>holten Male an. Aufgrund positiver Erfahrungen planen 89 % <strong>der</strong> Be-<br />
triebe den <strong>Sorghum</strong>anbau fortzusetzen. Die Verwertung erfolgt dabei überwiegend in eige-<br />
nen Biogasanlagen (60 %).<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Erstanbau<br />
Folgeanbau<br />
Erfahrungsstand<br />
<strong>2011</strong> (n= 91)<br />
positiv<br />
negativ<br />
Erfahrungen<br />
<strong>2011</strong> (n= 80)<br />
Abbildung 15 Erfahrungen und Nutzung <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong><br />
ja<br />
nein<br />
<strong>Anbau</strong>fortsetzung<br />
<strong>2011</strong> (n= 84)<br />
Eigennutzung<br />
Verkauf<br />
Nutzung<br />
<strong>2011</strong> (n= 90)<br />
6
Verbundprojekt <strong>Sorghum</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxiserhebung</strong> <strong>Anbau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
Gründe für den <strong>Anbau</strong> <strong>von</strong> <strong>Sorghum</strong> in <strong>der</strong> Praxis<br />
� Risikominimierung – relative Ertragssicherheit auf leichten, trockenen Böden<br />
� Risikominimierung – kaum Wildschaden<br />
� Standortnutzung – auf für Mais ungeeigneten Flächen, Alternative bei Begrenzung des<br />
Maiseinsatzes in Biogasanlagen sowie zur Flächenstilllegung<br />
� Fruchtfolge - günstige zeitliche Arbeitsverteilung, flexible Saattermine, <strong>Anbau</strong> als Zweit-<br />
frucht möglich<br />
� Verfahrenskosten – Saatgutkosten<br />
� Nährstoffversorgung – Gülle- und Gärrestverwertung<br />
� Landtechnik – vorhandene Technik nutzbar<br />
In den persönlichen Gesprächen mit den Landwirten zeigte sich, dass <strong>Sorghum</strong> trotz des im<br />
Vergleich zu Mais häufig geringeren Ertrages und schlechterer Biogasausbeute aufgrund <strong>der</strong><br />
genannten Vorzüge beson<strong>der</strong>s auf den sehr leichten Böden angebaut wird.<br />
7