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rudern-aviron-canottaggio 1/2011 - Schweizerischer Ruderverband

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Sarnen, 22. Februar <strong>2011</strong> | 35. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich<br />

Ziehen was<br />

1 | 11<br />

das Zeug hält


Bild : Jos Doekbrijder, SRV<br />

SwiSS Rowing indooRS <strong>2011</strong><br />

Trocken<strong>rudern</strong> boomt:<br />

Teilnehmerrekord in der Halle<br />

Dass Indoor­Rowing mehr ist als nur eine<br />

physische Betätigung in der kalten Winterzeit,<br />

zeigte der erneute Teilnehmerrekord<br />

von knapp 500 Athleten und Athletinnen,<br />

welche sich minutiös auf die Schweizermeisterschaften<br />

in der Halle vorbereitet hatten<br />

und im Kampf mit Maschine, Gegner und<br />

Zeit die 2000 m in Angriff nahmen. Erneut<br />

sorgte der Veranstalter mit 40 vernetzten<br />

Ergometern, welche alle auf der gleichen<br />

Leinwand mit Detailinformationen für den<br />

Zuschauer angezeigt wurden, für spannende<br />

und emotionale Rennen. Das ganze Team<br />

der Nationalmannschaft war am Start anwesend<br />

und konnte diesen ersten Leistungstest<br />

An der ETH Zürich gingen am 29. Januar die Swiss Rowing indoors zum 23. Mal über die<br />

Bühne – ein Anlass, der seit 2003 den offiziellen Status einer Schweizermeisterschaft innehat.<br />

die zahlreich angereisten Zuschauer konnten sich dieses Jahr über viele spannende Rennen<br />

und einen neuen Schweizerrekord von Augustin Maillefer bei den Junioren erfreuen.<br />

V.l.n.r. 2. Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron) 6:19,3. 1. Augustin Maillefer (Lausanne Sports Aviron) 6:03,0 (Neuer Schweizerrekord).<br />

3. Roman Röösli (Seeclub Sempach) 6:22,7.<br />

im <strong>2011</strong>, als Vorbereitung für die kommende<br />

Regatta­Saison, mit Bravour bestehen.<br />

Mit den kleinsten Juniorinnen und Junioren<br />

begann die diesjährige nationale Meisterschaft<br />

mit insgesamt 18 Rennen über die<br />

imaginäre Renndistanz. Die jungen Knirpse<br />

waren zuerst von den vielen Informationen<br />

auf dem Display etwas überrascht, sah der<br />

eine oder andere evtl. zum ersten Mal den<br />

Drag­Factor oder die ständig wechselnden<br />

Gegner, welche mit Namen, Vorsprung und<br />

Rückstand in Metern auf dem Monitor<br />

erschienen. Ein Rennen, welches anders als<br />

auf dem Wasser, eine Fokussierung des<br />

Monitors mit sich bringt. Alle Informatio­<br />

nen sind nach jedem Schlag auf 10 Quadratzentimeter<br />

zusammengefasst und werden<br />

laufend aktualisiert. Der Ruderer erkennt<br />

so auch, wenn er den Gegner attackiert oder<br />

gerade selber überspurtet wird. Zu jedem<br />

Zeitpunkt des Rennens ist er sich über<br />

seine Position bewusst und weiss genau,<br />

welche Endzeit möglich ist, wenn er mit der<br />

gleichen Pace (Split, Zeit/500 m) weiterrudert<br />

und diese evtl. im Endspurt nochmals<br />

um 0.5 sec drückt. So wird das Rennen<br />

für viele Athleten auch zur Rechnerei, welche<br />

die erste Hälfte schnell verstreichen<br />

lässt und es auch erlaubt das Rennen optimal<br />

einzuteilen.<br />

Titelseite: Ziehen was das Zeug hält<br />

Foto: Jos Doekbrijder,<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Ruderverband</strong><br />

Kurz vor der Mittagspause startet auch einige<br />

ältere Semester, darunter zwei Lokalmatadoren<br />

der ETH Zürich. Zwei Professoren<br />

hatten sich unter die Masters gemischt und<br />

genossen diese einzigartige Wettkampsatmosphäre<br />

und vor allem die Abwechslung<br />

zum Berufsalltag im Hörsaal, dabei war das<br />

Leid nur von kurzer Dauer. Die einstündige<br />

Rennpause war gleichzeitig der Startschuss<br />

für die Indoors­Bar, deren Team jetzt ebenfalls<br />

zur Höchstleistung gefordert wurde.<br />

Am Nachmittag füllte sich die Halle erneut<br />

bis auf die Galerie und die offiziellen Meisterschaftsserien<br />

wurden mit Spannung<br />

erwartet. Schlag auf Schlag wurden im 15<br />

Minutentakt die 6 Titel­Rennen inkl. Siegerehrungen<br />

mit lautstarker Unterstützung<br />

vom Publikum durchgeführt. Florian Zutt<br />

(Co­Speaker und Sportmoderator SF) be ­<br />

merkte, dass man nirgendwo sonst im Sport<br />

die Athleten so nahe leiden und kämpfen<br />

sehen kann wie an den Rowing Indoors. Hier<br />

ist es dem Zuschauer möglich, dass er dem<br />

Meister Vonarburg direkt 2 m vor ihm stehend<br />

ins Gesicht sehen und mitfühlen kann,<br />

wie er zum 12. Titel im 3.500er richtig<br />

kämpfen und leiden muss. Die Fans auf der<br />

Galerie sahen dasselbe Bild dank Live­Aufnahmen<br />

auf einer 2. Leinwand. Der Lärm in<br />

der Halle war enorm und die Zurufe trugen<br />

die Sportler auf den letzten Metern ins Ziel.<br />

Die Sieger:<br />

In der offenen Kategorie konnten sich beide<br />

Titelverteidiger erneut deutlich durchsetzen:<br />

Martina Ernst bei den Damen und André<br />

Vonarburg bei den Herren.<br />

Beim Leichtgewichtfinal (< 75 kg) konnte<br />

Lucas Tramer nach einem spannenden und<br />

knappem Rennen Vorjahressieger Mario<br />

Gyr bezwingen; Eliane Wasser erreichte mit<br />

Fortsetzung auf Seite 6<br />

2 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 3<br />

EdiToRiAl<br />

Eisig kalter wind und<br />

unruhiges Wasser<br />

Der aktuelle Winter war bis jetzt alles andere als angenehm für die<br />

Ausübung des Rudersports auf unseren Gewässern. Wie haben wir uns<br />

auf die stillen Wintertage mit ruhigem Wasser gefreut. Aber Temperaturen<br />

tief unter der Nullgradgrenze und die fros tige Bise machten das<br />

Rudern nicht nur sehr unangenehm, sondern auch äusserst ungesund<br />

und nicht ungefährlich. Die Schwimmweste gehört jetzt unbedingt zur<br />

Standardausrüstung dazu.<br />

Zum Glück gibt es für uns Ruderer in der kalten Jahreszeit eine «allseits<br />

beliebte Alternative»: Der Ergometer ruft, und tatsächlich sind<br />

am Samstag, 29. Januar <strong>2011</strong> anlässlich der Swiss Rowing Indoors<br />

zahlreiche Sportlerinnen und Sportler diesem Ruf gefolgt. Mit einem<br />

Teilnehmerrekord von 466 Teilnehmern und neuer Junioren-Bestzeit<br />

gestalteten sich die diesjährigen Swiss Rowing Indoors als sehr erfolgreicher<br />

Event und zeigten einmal mehr, dass die Schweizer Ruderinnen<br />

und Ruderer keine Winterschläfer sind!<br />

Auch unser Head Coach Olympiaprojekte (Sen A), Simon Cox, war<br />

diesen Winter aktiv. Er berichtet uns von seinem Besuch an der FISA<br />

Trainer Conference in London und erläutert die neuesten Erfahrungen<br />

im Zusammenhang mit Trainingsmethoden für Erfolgsmannschaften.<br />

Des weiteren berichten wir von der FISA Tour, welche letztes Jahr in<br />

Australien statt fand. Ziemlich genau dort, wo einige Tage später<br />

riesige Überflutungen und gar ein Super-Zyklon die Gegend heimsuchte.<br />

Wie die Teilnehmer der FISA Tour mit den Vorboten des<br />

Sturms umgehen mussten, lesen Sie auf Seite 18.<br />

Nebst anderen zahlreichen Neuerungen lässt die Rudersaison <strong>2011</strong><br />

auch Altbewährtes wieder aufleben. Informieren Sie sich auf Seite 10<br />

wie sich die Regatta Cham neu präsentiert.<br />

Interessante Informationen über die Zürcher Interclubregatta sowie die<br />

«etwas anderen» Trainingsmöglichkeiten mit einem Ruderergometer<br />

sind weitere Themen in diesem Heft.<br />

Zu guter Letzt rufe ich Sie auf: Senden Sie uns Ihre Beiträge und<br />

Informationen rund um die Ruderwelt. Orientieren auch Sie die<br />

Leserschaft über Ihre vergangenen und kommenden Events, denn<br />

unser Magazin wird von Ruderern für Ruderer gemacht.<br />

Jos Doekbrijder


woRT dES pRäSidEnTEn<br />

der steinige weg an die<br />

olympischen Spiele 2012 in London<br />

Die WM in Neuseeland hat uns gezeigt, dass<br />

wir mit unseren Olympiaprojekten schon<br />

vieles erreicht haben, aber trotzdem noch<br />

nicht dort stehen, wo wir stehen müssten.<br />

In der knappen noch zur Verfügung stehenden<br />

Zeit, war der Vorstand deshalb gefordert,<br />

eine Analyse vorzunehmen und die Weichen<br />

so zu stellen, dass eine realistische Hoffnung<br />

besteht, drei Quotenplätze erreichen zu können.<br />

Ich sagte hier bereits einmal, dass der<br />

Weg zum angestrebten Ziel steinig und hart<br />

sein wird. Hart, aber notwendig waren deshalb<br />

auch die Entscheide, die der Vorstand in<br />

kurzer Zeit treffen musste. Die Rochade der<br />

beiden Nationaltrainer war das Ergebnis langer<br />

Diskussionen. Die Rochade war nötig, um<br />

dem Olympiateam, das im Kern ja steht, die<br />

notwendigen frischen Impulse zu geben.<br />

Zusätzlich wollten wir aber alles, was gut war,<br />

nicht über Bord werfen. Die Rochade war<br />

nicht etwa nur ein halbwertiger Kompromiss,<br />

sondern die zukunftstaugliche und systemverträgliche<br />

Lösung. Simon Cox ist deshalb ab<br />

1. Januar <strong>2011</strong> verantwortlich für die Olympiaprojekte,<br />

Tim Foster für die U19 und U23<br />

Nationalmannschaft. Beide werden sich in<br />

ihrer neuen Rolle mit voller Kraft und<br />

gewohnt grossem Engagement einbringen.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass unsere Athleten,<br />

die dem Ziel «Olympia» alles unterordnen,<br />

auf diese Weise bestmöglich betreut<br />

in die Quotenplatzsaison einsteigen können.<br />

Die Feedbacks der grossen Mehrheit der<br />

betroffenen Athleten und Trainer – und das<br />

ist letztlich das Wichtigste – waren jedenfalls<br />

ermutigend und positiv. Dies gibt dem Vorstand<br />

– bei aller Unwägbarkeit – die vorläufige<br />

Gewissheit, mit Augenmass entschieden<br />

zu haben.<br />

Hans-Rudolf Schurter<br />

Präsident SRV<br />

lE MoT du pRéSidEnT<br />

le chemin chaotique menant aux<br />

Jeux Olympiques 2012 à Londres<br />

Les CM en Nouvelle­Zélande nous ont<br />

montré que nous avons déjà atteint beaucoup<br />

de choses dans nos projets olympiques, mais<br />

que nous ne sommes cependant pas là où nous<br />

devrions être.<br />

Dans le court temps dont nous bénéficions<br />

encore, le comité a dû faire une analyse et<br />

placer l’aiguillage pour atteindre trois places<br />

de qualification de manière la plus probable<br />

possible. J’ai déjà dit ici que le chemin vers ce<br />

but serait chaotique et difficile. Aussi les<br />

décisions prises par le comité furent­elles<br />

difficiles. La rocade entre les deux entraîneurs<br />

nationaux fut le résultat de longues discussions.<br />

La rocade était nécessaire pour donner une<br />

impulsion fraîche à l’équipe olympique qui est<br />

au centre de nos préoccupations. Mais nous ne<br />

voulions pas jeter par­dessus bord tout ce qui<br />

était bon. La rocade n’est pas un simple compromis,<br />

mais la solution d’avenir s’inté grant<br />

dans le système en place. Simon Cox est ainsi<br />

responsable depuis le 1er janvier <strong>2011</strong> des<br />

projets olympiques, Tim Foster des équipes<br />

nationales U19 et U23. Les deux s’engagent<br />

avec force et avec leur engagement habituel<br />

dans leurs nouveaux rôles.<br />

Nous sommes confiants que nos athlètes, qui<br />

mettent leur objectif «Olympia» au­dessus de<br />

tout, seront ainsi encadrés de la meilleure<br />

manière possible pour entrer dans la saison<br />

des qualifications. Le feedback de la grande<br />

majorité des athlètes et entraîneurs concernés,<br />

c’est ce qui compte finalement, était encourageant<br />

et positif. Cela donne aujour d’hui au<br />

comité, abstraction faite de tous les aléas<br />

imprévisibles, la certitude d’avoir agi avec<br />

raison.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Président FSSA<br />

Traduction: André Gossauer<br />

l’ardua via verso<br />

le Olimpiadi di Londra 2012<br />

I Campionati Mondiali in Nuova Zelanda ci<br />

hanno mostrato che col nostro Progetto<br />

Olimpia abbiamo conseguito molto. Ciò<br />

nonostante non siamo ancora posizionati<br />

dove dovremmo esserlo.<br />

Nel poco tempo ancora a disposizione del<br />

Comitato, lo stesso fu obbligato ad analizzare<br />

la situazione in modo da creare una realistica<br />

possibilità di raggiungere tre quote di partecipazione.<br />

Io avevo ultimamente detto in<br />

questa sede che la via per raggiungere questo<br />

traguardo sarebbe stata ardua e dura. Ardue<br />

ma necessarie furono perciò anche le decisioni<br />

che, in poco tempo, il Comitato dovette<br />

Vertrauter Arbeitsplatz: Lukas<br />

Rieder im Winter 1999 in Sarnen.<br />

adottare. L’avvicendamento era necessario<br />

affinché la squadra olimpica, la cui base già<br />

esiste, potesse ricevere i necessari nuovi<br />

impulsi. Inoltre non si volle eliminare ciò che<br />

di buono già esisteva. L’avvicendamento non<br />

è stato un compromesso: è stato, al contrario,<br />

una soluzione confacente e sostenibile per il<br />

prossimo futuro.<br />

A partire dal 1. gennaio <strong>2011</strong> Simon Cox è<br />

perciò responsabile del progetto Olimpia<br />

mentre Tim Foster lo sarà per gli equipaggi<br />

nazionali U19 e U23. Ambedue si assumono<br />

il nuovo incarico con entusiasmo e con la<br />

loro già nota competenza.<br />

lA pARolA dEl pRESidEnTE<br />

Siamo sicuri che i nostri atleti, che a tutto<br />

antepongono il sogno «Olimpia» potranno<br />

in questo modo essere seguiti nel miglior<br />

modo possibile, alfine di poter raggiungere il<br />

traguardo delle quote di partecipazione.<br />

Le impressioni lasciate dalla maggior parte<br />

degli atleti ed allenatori sono state incoraggianti<br />

e positive: e questo è, in fondo, la cosa<br />

più importante. Tutto ciò dà al Comitato la<br />

(provvisoria) certezza di aver agito correttamente.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Presidente FSSC<br />

Traduzione: Marco Rezzonico<br />

4 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 5


Bild : Jos Doekbrijder, SRV<br />

lEiSTungSSpoRT<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

persönlicher Bestzeit einen deutlichen Sieg bei<br />

den leichten Damen. Auffallend war vor allem<br />

die Dominanz der Ruderer von Lausanne<br />

Sports, welche einen deutlichen Sieg in der<br />

Clubwertung erzielten und vor allem die<br />

Nachwuchs­Rennen fest in ihrer Hand hatten:<br />

Adeline Sydoux gewann bei den Juniorinnen<br />

und Clubkollege und Weltmeister Augustin<br />

Maillefer bei den Junioren.<br />

Lucas Tramèr (Club Aviron Vésenaz)<br />

freut sich über seinen ersten Sieg bei den<br />

Swiss Indoors Zürich.<br />

Resultate Swiss Rowing indoors Zürich<br />

Schweizermeisterschaften auf dem Ruder-Ergometer.<br />

Meisterschaftsrennen (2000 m)<br />

Männer Open: 1. André Vonarburg (Seeclub Sempach) 5:53,3.<br />

2. Florian Stofer (Seeclub Sempach) 5:59,4. 3. Jérémy Maillefer<br />

(Lausanne Sports Aviron) 6:00,9. 4. Adrian Zwahlen (Seeclub Rorschach)<br />

6:05,1. 5. David Aregger (Ruderclub Schaffhausen) 6:08,4.<br />

6. Alex Plüss (Ruderclub Schaffhausen) 6:10,5.<br />

Männer Leichtgewichte: 1. Lucas Tramèr (Club Aviron Vésenaz)<br />

6:13,7. 2. Mario Gyr (Seeclub Luzern) 6:14,5. 3. Patrick Joye (Grasshopper<br />

Club Zürich) 6:17,3. 4. Simon Schürch (Seeclub Sursee)<br />

6:17,4. 5. Nicola Edelmann (Seeclub Zürich) 6:19,9. 6. Raphaël Jeanneret<br />

(Club de l’Aviron Vevey) 6 :24,8.<br />

Frauen Open: 1. Martina Ernst (Belvoir Ruderclub Zürich) 7:00,2.<br />

2. Sarah Zurbrügg­Greenaway (Seeclub Zug) 7:07,4. 3. Nora Fiechter<br />

(Ruderclub Blauweiss Basel) 7:09,8. 4. Natalie Felder (Seeclub Stansstad)<br />

7:14,4. 5. Regina Naunheim (Seeclub Wädenswil) 7:14,5. 6. Bettina<br />

Schäfli (Lausanne Sports Aviron) und Yvonne Wäger (Belvoir<br />

Ruderclub Zürich) 7:15,2.<br />

Frauen Leichtgewichte: 1. Eliane Waser (Seeclub Luzern) 7:13,6.<br />

2. Eliane Baumberger (Belvoir Ruderclub Zürich) 7:19,2. 3. Olivia<br />

Wyss (Seeclub Sursee) 7:20,1. 4. Florence Cron (Ruderclub Rotsee<br />

Luzern) 7:21,4. 5. Pamela Weisshaupt (Seeclub Küsnacht) 7:21,8.<br />

6. Tonia Iagovitina (Lausanne Sports Aviron) 7:28,4.<br />

Junioren U19: 1. Augustin Maillefer (Lausanne Sports Aviron) 6:03,0<br />

(Neuer Schweizerrekord). 2. Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron)<br />

6:19,3. 3. Roman Röösli (Seeclub Sempach) 6:22,7. 4. Damien<br />

Tollardo (Club d’Aviron Vésenaz) 6:29,4. 5. Joel Schweizer (Rowing<br />

Club Bern) 6:29,9. 6. Marc Ronner (Seeclub Rorschach) 6:33,6.<br />

Bereits am Freitag wurde an der ETH zu<br />

lautstarker Musik und unter Animation von<br />

ASVZ­Instruktoren die 9. Rowing/Cycling<br />

Class auf total 210 Ruder­ und Veloergometern<br />

durchgeführt. Man kann sich schon<br />

heute freuen, wenn 2012 die offiziellen<br />

Swiss Rowing Indoors die 10. Auflage feiern<br />

werden.<br />

Florian Eigenmann<br />

Juniorinnen U19: 1. Adeline Seydoux (Lausanne Sports Aviron)<br />

7:13,3. 2. Christiana Amacker (Seeclub Luzern) 7:32,8. 3. Patricia<br />

Merz (Seeclub Zug) 7 :33,8. 4. Shari Paternostro (Belvoir Ruderclub<br />

Zürich) 7:34,4. 5. Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) 7 :34,7.<br />

6. Anna Boila (CC Lugano) 7:39,1.<br />

Critérium National<br />

Junioren U17 (1500 m): 1. Guillaume Graf (Lausanne Sports Aviron)<br />

4:48,4. 2. Liam de Louwere (RC Reuss Luzern) 4:51,7. 3. Janick<br />

Zurkirch (Ruderclub Cham) 4:58,6. 4. Alexis Erpen (Club de l’Aviron<br />

Vevey) 5:02,2. 5. Niklaus Haberthür (RC Reuss Luzern) 5:03,3.<br />

Juniorinnen U17 (1500 m): 1. Pascale Walker (Ruderclub Zürich)<br />

5:28,0. 2. Laura Bitterli (Seeclub Richterswil) 5:28,2. 3. Ines Weiss<br />

(Seeclub Zug) 5:44,9. 4. Stefanie Huber (Seeclub Luzern) 5:47,5.<br />

5. Fanny Belais (Club d’Aviron Vésenaz) 5:51,7.<br />

Junioren U15 (1000 m): 1. Marek Stahel (Ruderclub Schaffhausen)<br />

3:17,5. 2. Joshua Meyer (Grasshopper Club Zürich) 3:29,8.3. Dimitri<br />

Gmelin (Ruderclub Uster) 3:34,2. 4. Lukas Naegeli (Grasshopper<br />

Club Zürich) 3:36,6. 5. Pascal Ryser (Ruderclub Thalwil) 3:37,0.<br />

Juniorinnen U15 (1000 m): 1. Debora Hofer (Seeclub Thun) und<br />

Vivienne Burkard (Ruderclub Rotsee Luzern) 3:47,9. 3. Nina Stierli<br />

(Seeclub Zug) 3:48,1. 4. Gianna Anastasia (Ruderclub Zürich) 4:00,7.<br />

5. Lara Eichenberger (Ruderclub Erlenbach) 4:02,7.<br />

Mehr Informationen und detaillierte Resultate sind unter<br />

www.rowingindoors.ch verfübar.<br />

Seit 1970 förderte die Stiftung Schweizer<br />

Sporthilfe rund 14’000 Sportler und schrieb<br />

damit unzählige Erfolgsgeschichten mit –<br />

darunter auch die von Roger Federer, Didier<br />

Défago oder Fabian Cancellara. Heutige<br />

Schweizer Spitzenruderer wie André Vonarburg<br />

oder Patrick Joye durften auf ihrem Weg<br />

an die Weltspitze auch von der Unterstützung<br />

der Stiftung profitieren. Rund 100 Millionen<br />

Franken investierte die Sporthilfe in den vergangenen<br />

40 Jahren in den Schweizer Sport.<br />

Unterstützung für Rudertalente<br />

Damit hoffnungsvolle Rudertalente nicht an<br />

der finanziellen Hürde scheitern, greift<br />

ihnen die Sporthilfe heute und auch in<br />

Zukunft unter die Arme. Mit dem Patenschaftsprojekt<br />

sowie individuellen Sport<br />

Scho larships von 2’000 bis 4’000 Franken<br />

pro Jahr fördert die Sporthilfe zurzeit sechs<br />

leistungsorientierte Rudertalente: Roman<br />

Röösli, Augustin Maillefer und Elias Farhan<br />

erhalten einen finanziellen Beitrag von<br />

einem Paten. Valentin Gmelin (Future), Alex<br />

Plüss (Top), Romain Loup (Future) und auch<br />

Augustin Maillefer (Top) werden mit einem<br />

Sport Scholarship unterstützt. Für Nachwuchsprojekte<br />

hat die Sporthilfe Swiss Rowing<br />

allein in den letzten zehn Jahren beinahe<br />

lEiSTungSSpoRT<br />

Für die Ruder-<br />

Weltmeister von morgen<br />

wie André Vonarburg den Traum vom Spitzensport verwirklichen? Viele Rudertalente träumen<br />

davon und verfolgen den Erfolgsweg des Schweizer Aushängeschilds. die Sporthilfe unterstützt<br />

sie, damit ihr weg an die Spitze nicht von finanziellen Hindernissen erschwert wird.<br />

Rudercrack André Vonarburg dient in seinem<br />

Verein den Jungen als Vorbild. Hier ist der<br />

Sempacher mit Junior und Clubkollege Max<br />

Nietzschke zu sehen.<br />

6 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 7<br />

Bild: Martin Ruetschi, Keystone<br />

Helfen Sie mit!<br />

900’000 Franken überwiesen. Damit gehörte<br />

Swiss Rowing in dieser Periode zu den Top<br />

Ten unter den von der Sporthilfe geförderten<br />

Schweizer Sportverbänden.<br />

Martina Gasser<br />

Damit sich die Schweiz auch in Zukunft über grossartige Olympia­ und WM­Medaillen<br />

freuen kann, ist die Sporthilfe auf die Unterstützung von Partnern, Gön nern und Mitgliedern<br />

angewiesen. Als Mitglied der Sporthilfe helfen Sie mit einem Jahresbeitrag von<br />

50 Franken potenziellen Nachfolgern von André Vonarburg, den Traum vom Spitzen ­<br />

sport zu verwirklichen. Sporthilfe­Mitglieder er hal ten im Gegenzug vier Mal jährlich<br />

die Publikation «zoom» und profitieren von vergünstigten Eintritten an den Sporthilfe<br />

Super10Kampf. Mehr Infos finden Sie auf www.sporthilfe.ch.


TiCino<br />

Fabrizio Güttinger:<br />

addio sogni olimpici?<br />

Fabrizio Güttinger<br />

«Se vuoi avere una possibilità di prendere<br />

parte alle selezioni in vista dei Giochi olimpici<br />

di Londra, da quest’anno devi abbandonare<br />

ogni attività professionale per dedicarti<br />

anima e corpo allo sport e quindi essere a di<br />

posizione dell’allenatore federale per tutti gli<br />

allenamenti collegiali a Sarnen, tutti i ritiri<br />

previsti dalla Fedreremiera». E’ questo, in<br />

sintesi quanto si è sentito dire, a fine ottobre,<br />

Fabrizio Güttinger, campione svizzero 2010<br />

nel singolo dal direttore tecnico nazionale,<br />

Christian Stofer.<br />

Una «imposizione» che il portacolori del<br />

Club Canottieri Lugano non ha potuto<br />

Bootshaus- und Bootszubehör<br />

www.brtechnik.ch<br />

Beat Rinderknecht, Bruggerweg 14, 8037 Zürich<br />

078 661 04 23, info@brtechnik.ch<br />

accettare. «Come faccio a vivere senza un<br />

minimo stipendio. Impossibile. Ho ormai 28<br />

anni non posso essere in continuazione a<br />

‹rimorchio› dei miei genitori che già tanto<br />

hanno fatto per me in questi ultimi anni».<br />

Per questo motivo, seppure a malincuore,<br />

Güttinger ha dovuto… tirare i remi in barca.<br />

Proprio in questi giorni gli è stato proposto<br />

un buon posto di lavoro al 100% in qualità di<br />

meccanico d’aerei. Un’opportunità, certamente<br />

interessante, sia dal profilo professionale<br />

come da quello finanziario ma che, inevitabilmente,<br />

gli precluderà di allenarsi in<br />

modo ottimale, considerati gli orari di lavoro<br />

assai irregolari previsti da questa specifica<br />

attività.<br />

«Evidentemente avrei preferito proseguire<br />

l’attività sportiva per cercare di raggiungere<br />

l’obiettivo olimpico che mi ero prefissato,<br />

unitamente a Martina Ernst, già in occasione<br />

dei ‹mondiali› juniori di Duisburg nel 2001.<br />

Ringrazio comunque la direzione del Club<br />

Canottieri Lugano che, tra l’altro mi ha messo<br />

a disposizione una barca nuova per poter<br />

partecipare ai mondiali in Nuova Zelanda,<br />

senza dimenticare altri piccoli ma pur sempre<br />

importanti sostenitori che mi hanno consentito<br />

di portare a termine la stagione agonistica<br />

in modo dignitoso», aggiunge Güttinger.<br />

Purtroppo, è la triste realtà di tutti o quasi<br />

quegli atleti che praticano quelle discipline<br />

sportive cosiddette «minori», che non posso­<br />

no godere dell’appoggio di adeguati sponsor.<br />

Una grave lacuna è data anche dal pressoché<br />

totale disimpegno dello Stato che nulla o<br />

poco fa per favorire questa categoria di sportivi.<br />

Non ci dovremo quindi meravigliare se<br />

la Svizzera deve e dovrà accontentarsi anche<br />

in futuro di qualche exploit di atleti superdotati<br />

come è successo a Xeno Müller ed ai fratelli<br />

Gier in occasione dei Giochi olimpici di<br />

Atlanta nel 1996.<br />

Güttinger ha comunque assicurato che proseguirà<br />

l’attività sportiva nel limite del possibile,<br />

con l’intento di raggiungere determinati<br />

obiettivi. Il Club Canottieri Lugano si è già<br />

dichiarato disponibile a chiedere alla Federremiera<br />

elvetica la possibilità di integrare<br />

l’atleta nei vari testi federali,, affinché possa<br />

mettersi in gioco contro atleti più fortunati.<br />

Sulle difficoltà a cui vanno incontro i nostri<br />

atleti di punta, anche il fratello di Fabrizio<br />

Güttinger, già ciclista professionista, vuole<br />

togliersi qualche sassolino dalle scarpe. «Ci<br />

risiamo. Per l’ennesima volta un atleta talentuoso<br />

deve gettare la spugna a causa del mancato<br />

supporto da parte di una nazione fra le<br />

più ricche. Se non fai parte di una di una<br />

discipline sportive che vanno per la maggiore<br />

o se non hai alle spalle una famiglia in grado<br />

supportarti finanziariamente non puoi permetterti<br />

di affrontare una carriera da professionista».<br />

Americo Bottani<br />

Clicko der Klick zum persönlichen Ruderschuh.<br />

Das Klicksystem für Ruderschuhe bewährt<br />

sich seit Jahren im Leistungs- und Breitensport.<br />

Martina Ernst si riconferma<br />

ai vertici nazionali<br />

Martina Ernst si è riconfermata la più veloce<br />

agli «Swiss indoors» che sono andati in scena<br />

sabato, 29 gennaio nella palestra del politecnico<br />

zurighese che hanno visto impegnati<br />

ben 466 atleti, suddivisi nelle categorie élite,<br />

pesi leggeri, juniori, master, uomini e donne.<br />

La dottoressa locarnese ha terminato la prova<br />

simulata (2000 metri) nel tempo di 7’00”2,<br />

5/100 superiore al primato personale, stabilito<br />

lo scorso anno. «Sono felicissima del risultato<br />

ottenuto, considerato il fatto che, in queste<br />

ultimi settimane, a causa del sovraccarico<br />

di lavoro in ospedale, non ho potuto allenarmi<br />

in modo ottimale. Fisicamente mi sento<br />

molto in forma e sono quindi più che mai<br />

motivata per affrontare nel migliore dei modi<br />

la nuova stagione agonistica dov’è in palio la<br />

selezione per i Giochi olimpici di Londra del<br />

2012». Al secondo posto, staccata di 7” troviamo<br />

Sara Zurbrügg­Greenaway, medaglia<br />

d’argento nel doppio ai mondiali juniori di<br />

Pechino del 2007. Più staccate Nora Fiechter<br />

e regina Naunheim, compagne della Ernst<br />

nel 4 di coppia.<br />

Nei pesi leggeri, sempre nel contesto femminile,<br />

il successo ê arriso alla campionessa<br />

nazionale outdoor, Eliane Waser che ha fermato<br />

il cronometro in un eccellente 7’13”6.<br />

Solo quinta la due volte campionessa del<br />

mondo di singolo, Pamela Weisshaupt.<br />

Il Ticino, presente con 13 atleti si ê difeso con<br />

onore. La migliore in assoluto è risultata Anna<br />

Boila (CC Lugano), classificatasi al 6. rango<br />

assoluto nella categoria U19, vinta dalla losannese<br />

Adeline Seydou. Tempo della Boila:<br />

7’39”1, 4” inferiore al tempo fatto registrare<br />

in occasione dei recenti campionati ticinesi.<br />

Nei pesi leggeri, il più veloce è risultato il<br />

portacolori del Vésenaz, Lucas Tramèr<br />

(6’13”7), membro del «quattro», medaglia di<br />

bronzo agli ultimi europei di Montemor. Al<br />

21. rango troviamo l’atleta della canottieri<br />

Lugano, Niccolò Soldati (6’43”8) e al 25. il<br />

compagno di società, Matteo Franchini<br />

(6’56”8). Nell’élite, André Vonarburg ha vinto<br />

il suo 12° titolo nazionale nel tempo di<br />

5’53”3, a 6” dal suo primato nazionale da lui<br />

stesso stabilito nel 2008.<br />

Gli ultimi metri di Martina Ernst<br />

8 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 9<br />

Bild : Jos Doekbrijder, SRV<br />

Così gli altri ticinesi: categoria U17: 16. Vincenzo<br />

de Luca (CCL),. in 508’7, 27. Michele Aldeghi<br />

(CCL), 5’17”6, 31. Alan Giudici (CCL),<br />

5’19”6, 33. Calvin Cannavacciuolo (CCL),<br />

5’20”6, 35. Gianmarco Bernasconi (CCL),<br />

TiCino<br />

5’21”7, 87. Francesco Di Casola (Audax), 6’04”0.<br />

ragazze U17: 17. Elena Botti (CCL), 5’59”5, 18.<br />

Lisa Cassina (CCL), 5’59”7; Juniori U15: 38.<br />

Giulio Baietti (Audax), 4’13”1; U15F: 21. Laura<br />

Baietti (Audax”, 4’34”3. Americo Bottani


Bild: Thomas Abächerli<br />

Bild: Adolf Durrer<br />

lEiSTungSSpoRT<br />

nationale Ruderregatta Cham<br />

<strong>2011</strong>: Neu für alle Kategorien<br />

Bootssteg<br />

Blick vom Villette-Park auf die ganze Regattastrecke<br />

Am wochenende vom 21./22. Mai <strong>2011</strong> findet die traditionsreiche, beliebte Ruder -<br />

regatta auf dem Zugersee in Cham nach einem zweijährigen unterbruch wieder statt.<br />

die Chamer Regatta erfährt in ihrer 37. Auflage gleichzeitig eine Aufwertung von<br />

der ehemaligen Juniorenregatta zur nationalen Ruderregatta für alle Kategorien.<br />

Ruderclub Cham<br />

Der Ruderclub Cham befindet sich an der<br />

Seestrasse 11 in Cham und wurde 1918 von<br />

Technikern der damaligen Nestlé & Anglo<br />

Swiss Kondensmilchfabrik gegründet. Nach<br />

der Aufnahme in den Schweizerischen<br />

<strong>Ruderverband</strong> 1922 nahmen die Chamer<br />

Ruderer regelmässig an Regatten in der<br />

Schweiz teil. 1946 kauften die Ruderer das<br />

erste Bootshaus. 1987 wurde das «neue»<br />

Bootshaus eingeweiht, welches durch einen<br />

Brand am 22. April 2010 teilweise zerstört<br />

wurde. Die Bootshalle blieb zum Glück<br />

unversehrt und der Trainingsbetrieb konnte<br />

weitergeführt werden. Im Jahr <strong>2011</strong> wird<br />

auf der Bootshalle ein neues Bootshaus aufgebaut.<br />

Heute zählt der Ruderclub ca. 150<br />

Mitglieder.<br />

Gemeinde Cham<br />

Die Gemeinde Cham erhielt bereits 1360<br />

das erste Stadtrecht. Um 1850 wächst Cham<br />

und wird offiziell eine Stadt. Die Industrialisierung<br />

schreitet voran und gegen die<br />

Jahrhundertwende ist die Nestlé & Anglo<br />

Swiss Kondensmilchfabrik (heutige Nestlé)<br />

einer der grössten Arbeitgeber.<br />

Bereits 1864 können erste Teile der Seeuferanlagen<br />

für die Allgemeinheit gesichert<br />

werden, weitere folgen. Die Gemeinde<br />

stellt das Gelände den ortsansässigen Vereinen<br />

zur Verfügung.<br />

Hirsgarten: Hirse war in früheren Zeiten<br />

das Grundnahrungsmittel in der Zugerseegegend.<br />

Die Hirse gab dem Chamer Hirsgarten,<br />

dem 15’000 Quadratmeter grossen<br />

Ge lände beim Lorzenausfluss am See den<br />

Namen. Hier gehen viele grosse Feste der<br />

Chamer über die Bühne… unter anderem<br />

auch die Chamer Ruderregatta.<br />

Gleich gegenüber dem Hirsgarten, erreichbar<br />

über eine kleine Fussgängerbrücke über<br />

die Lorze, liegt der Villette­Park. Der<br />

prachtvolle weiträumige Park mit seinem<br />

imposanten alten Baumbestand sucht weitherum<br />

seinesgleichen. Er wurde 1865 im<br />

Englischen Stil kunstvoll angelegt. Das<br />

romantische Inseli wurde beim Bau der<br />

Eisenbahn mit dem Aushubmaterial des<br />

teilweise abgetragenen Kirchhügels aufgeschüttet.<br />

Diese wunderschöne Ufergegend<br />

bildet sowohl den Rahmen als auch das<br />

Areal für die Ruderregatta Cham.<br />

1972 – 2008 Nationale Junioren<br />

Ruderregatta Cham<br />

1972 organisierte der Ruderclub Cham<br />

unter der Präsidentschaft von Chrigel<br />

Bruckbach im Hirsgarten die 1. Nationale<br />

Junioren Regatta. In den Anfängen wurde<br />

von der Badi Hünenberg von Westen nach<br />

Osten ausgerichtet nach Cham gerudert,<br />

später wurde die Strecke entlang dem westlichen<br />

Zugerseeufer von Süd nach Nord<br />

geführt. Die Meldungen erfolgten dannzumal<br />

noch auf Papier und das Meldeergebnis<br />

wurde durch Auslegen sämtlicher Papiere<br />

auf dem Boden und manuelles Zusammenstellen<br />

der einzelnen Rennen erzielt.<br />

Von 1988 bis 1997 übernahm Wilfried<br />

Wimmer die Regattapräsidentschaft. Als<br />

Techniker wurde unter seiner Federführung<br />

1993 das noch heute im Gebrauch stehende<br />

Halbalbanosystem mit Verankerungen auf<br />

dem Seeboden konstruiert. Speziell daran<br />

ist, dass sich die 2000 m langen Streckenseile<br />

durch ein ausgeklügeltes Unterwasserspannsystem<br />

immer wieder gerade ziehen.<br />

Weitere Neuerungen waren die vermehrte<br />

Automatisierung des Regattameldewesens.<br />

Unter der Präsidentin Germaine Bauer,<br />

1998 – 2008, wurde die neue Regasoft auch<br />

in Cham der Standard und die Regatta für<br />

Masters und Seniorenruderer geöffnet. Sie<br />

behielt jedoch den Charakter einer Junioren<br />

Regatta bei. In den 36 Jahren unter 3 Präsidenten<br />

erlebten viele spätere Spitzenruderer<br />

ihre Premiere als Rennruderer in Cham.<br />

2008 ging dann jedoch vorläufig die Ära der<br />

Chamer Junioren Regatten zu Ende. Die<br />

Gründe waren ganz verschieden, hingen<br />

aber mit immer höheren Kosten, weniger<br />

Sponsoren und auch fehlender Zeit verschiedener<br />

OK Mitglieder und wichtiger<br />

Helfer zusammen.<br />

<strong>2011</strong> – der Neustart<br />

als Nationale Ruderregatta Cham<br />

Unter der Initiative von Adolf Durrer wurde<br />

anlässlich der Generalversammlung vom<br />

November 2009 beschlossen, die traditionsreiche<br />

und beliebte Ruderregatta in Cham<br />

nach einem zweijährigen Unterbruch ab<br />

<strong>2011</strong> wieder durchzuführen, sofern sich bis<br />

im Mai 2010 ein neues Organisationskomitee<br />

konstituieren kann. Und dies ist gelungen!<br />

Ein motiviertes OK, bestehend aus<br />

erfahrenen bisherigen und initiativen neuen<br />

Mitgliedern unter der Leitung von Peter<br />

Bisang, ehemaliger Regattierender, konnte<br />

gebildet werden und hat die Arbeit aufgenommen.<br />

Die Chamer Regatta­Tradition wird somit<br />

weitergeführt und gleichzeitig aufgewertet.<br />

Im Einvernehmen mit dem SRV wird die<br />

Regatta Cham neu als Nationale Ruderregatta<br />

für alle Kategorien durchgeführt.<br />

Die Ausschreibung mit 59 Kategorien<br />

umfasst neu auch die Frauen­Riemenbootsklassen<br />

W2­, W4­ und W8+. Die je 48 Rennen<br />

werden am Samstag ab 11.00 – 18.30<br />

Uhr und am Sonntag am 07.30 – 15.00 Uhr<br />

abgewickelt.<br />

Die Chamer Seeanlagen bilden ideale<br />

Voraussetzungen für die Austragung der<br />

Ruderregatta auf dem Zugersee. Das Regat­<br />

lEiSTungSSpoRT<br />

tazentrum mit Bootslagerplatz und Zielgelände<br />

befindet sich auf dem Hirsgartenareal<br />

am See. Der Villette­Park und das<br />

Hirsgartenareal ermöglicht den Zuschauern<br />

das Mitverfolgen der Rennen und das<br />

Unter stützen ihrer Mannschaften. Über<br />

Lautsprecher werden alle Regattierenden<br />

und Besucher durch den Platzspeaker und<br />

mit Streckenreportagen bei allen Rennen<br />

auf dem Laufenden gehalten. Eine Festwirtschaft<br />

sorgt für das leibliche Wohl aller<br />

Teilnehmer und Besucher. Das Regattagelände<br />

Hirsgarten in Cham ist ideal erreichbar<br />

mit dem öffentlichen Verkehr ab Zug<br />

mit SBB und Bus im Viertel­Stunden­Takt<br />

oder mit dem Auto über Autobahn A4. Der<br />

Bahnhof Cham, die Bushaltestelle Cham<br />

Neudorf und die 4 Parkhäuser befinden sich<br />

im Umkreis von 5 Gehminuten zum Regattagelände.<br />

Der Ruderclub Cham und das Organisationskomitee<br />

heissen schon jetzt alle Ruderclubs<br />

willkommen. Wir freuen uns, wenn<br />

Sie die Nationale Ruderregatta Cham in<br />

Ihren Regatta­Kalender aufnehmen.<br />

Für das Organisationskomitee:<br />

Peter Bisang, Präsident<br />

Germaine Bauer, Vizepräsidentin<br />

Adolf Durrer, Sekretär<br />

10 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 11<br />

Siegerponton<br />

Bild: Thomas Abächerli


woRld Rowing CoACHing KonFEREnZ woRld Rowing CoACHing KonFEREnZ<br />

wie man einen<br />

Olympiasieger findet<br />

In diesem Artikel werde ich darauf eingehen,<br />

welche Methoden beide Länder verfolgen,<br />

um erfolgreiche internationale Ruderer auszuwählen<br />

und zu fördern, und was wir in der<br />

Schweiz davon lernen können.<br />

Tom Trehar eröffnete die Konferenz mit<br />

einer Beschreibung seiner Trainingsmethoden<br />

für die erfolgreiche US­Frauenmannschaft.<br />

Dabei handelt es sich um ein völlig<br />

anderes System, als wir in der Schweiz<br />

anwenden.<br />

Seine Erfolgsformel<br />

«Gib den besten Sportlern die beste Möglichkeit<br />

zu gewinnen»<br />

Gewiss ein Grundsatz, den alle Trainer<br />

anstreben. Er verfügt über einen Pool hochmotivierter<br />

Sportlerinnen, die – so beschreibt<br />

er es – mit folgender Einstellung zu ihm<br />

kommen: «Ich will eine olympische Goldmedaille<br />

und mache vier Jahre lang alles, was<br />

du sagst, um ans Ziel zu gelangen».<br />

Es handelt sich um eine Gruppe hochmotivierter<br />

Frauen mit ausgeprägtem Konkurrenzdenken,<br />

die ihre eigene, manchmal<br />

übermässig angespannte Trainingsatmosphäre<br />

schaffen. Eines der grössten Probleme<br />

besteht darin, die Sportlerinnen zu<br />

beruhigen und das Training weniger wettbewerbsorientiert<br />

zu gestalten.<br />

Seine Sportlerinnen werden in sechs jeweils<br />

eintägigen Auswahl­Camps ausgesucht. 200<br />

Trainer von 140 Hochschulen und Universitäten<br />

schicken ihre besten Sportlerinnen<br />

in die Camps.<br />

Oft handelt es sich dabei um unerfahrene<br />

Ruderinnen, die jedoch herausragende<br />

Sportlerinnen sind. Er nennt das Beispiel<br />

einer Sportlerin, die in den ersten 40 Sekunden<br />

des Minutentests einen Split von 1 Min.<br />

Zwei gegensätzliche Methoden, wie man ein gewinnerteam findet, trainiert und fördert.<br />

Auf der im Januar veranstalteten FiSA-Konferenz <strong>2011</strong> berichteten sowohl der äusserst<br />

erfolgreiche Trainer der uS-Frauenmannschaft, Tom Trehar, als auch der führende Trainer<br />

des britischen Talentprogramms «world Class Start» über ihre Erfahrungen.<br />

und 20 Sek. ruderte (später gewann sie die<br />

olympische Silbermedaille in Peking), und<br />

einer Schwimmerin, die zwar als Ruderanfängerin<br />

zu ihm kam, acht Monate später<br />

jedoch ein Ergebnis von 6,42 im 2000m<br />

Ergo­Test erreichte. Doch egal, welches<br />

Potenzial in der Physiologie der getesteten<br />

Sportlerinnen steckt, letztlich zählt für ihn<br />

das eigentliche Ergebnis. Was zählt, sind<br />

die Fakten, nicht die Theorie.<br />

Jedes Jahr kommen rund 200 Sportlerinnen<br />

in die Auswahl­Camps. Die hohe Anzahl<br />

der Ruderinnen ist hauptsächlich auf das<br />

System der gleichberechtigten Förderung<br />

zurückzuführen: Wenn eine US­Institution<br />

Betrag «X» für ein Football­Team der Männer<br />

ausgibt, muss sie den gleichen Betrag<br />

auch für den Frauensport aufwenden und<br />

ebenso viele Plätze anbieten. Der Rudersport<br />

profitiert in hohem Masse von diesem<br />

System.<br />

Die von Trehar betreuten Sportlerinnen<br />

kommen bereits rennbereit zu ihm, da sie<br />

am College überwiegend Rennen trainieren.<br />

Doch obwohl sie vielleicht schon rennbereit<br />

sind, verfügen sie nur über wenig<br />

oder keine Grundfitness und haben in der<br />

Regel keine Erfahrung oder Kenntnisse<br />

darin, kleine Boote zu fahren. Sie können<br />

ein Achter­Rennen fahren, das ist alles.<br />

Seine erste Aufgabe besteht darin, ihnen<br />

beizubringen, wie man ein GA1 in der korrekten<br />

Intensität durchführt, wie man mit<br />

Gewichten trainiert und schliesslich wie<br />

man gute Leistungen in kleinen Booten<br />

erzielt.<br />

Er legt einen besonderen Schwerpunkt auf<br />

das 2000 m­Ergebnis für sein Ranking und<br />

beginnt so spät wie möglich mit der endgültigen<br />

Bootsauswahl (ein Achter ist immer<br />

das Spitzenboot), um so viel Zeit wie möglich<br />

für technische Verbesserungen zu nutzen. Er<br />

Trehar achtet auf folgende<br />

physische Grundmerkmale:<br />

– Über 1,75 m gross<br />

– Höchstleistung von 550 watt in 10 Zügen<br />

– Über 450 watt im 1-Minuten-Test, Frequenz 40, widerstandsfaktor 120<br />

(seiner Meinung nach hat das gewicht des Sportlers keinen Einfluss auf den Test)<br />

– 6000 Meter in 22 min<br />

– 2000 Meter unter 6:55 Minuten<br />

lässt die Sportlerinnen so lange wie möglich<br />

mit kleinen Booten trainieren und gegeneinander<br />

antreten. Damit wird seiner Ansicht<br />

nach die «Spannung» aufrechterhalten.<br />

Die Sportlerinnen folgen dem Motto:<br />

«Du bist nur so gut wie dein letzter Test»<br />

Als Beispiel nennt er ein Gewinnerteam der<br />

Rotsee Regatta. Nach ihrer Rückkehr verloren<br />

zwei Frauen aufgrund weiterer Tests, die<br />

in den wenigen Tagen zwischen der Regatta<br />

und dem Ablauf der Auswahlfrist durchgeführt<br />

wurden, ihren Platz im Team.<br />

Erfahrung oder Medaillen sind also keine<br />

Garantie für einen Platz im Team. Auf ­grund<br />

der hohen Anzahl neuer, hochmotivierter<br />

Sportlerinnen, die ständig nachrücken und<br />

um einen Platz kämpfen, kann er es sich leisten,<br />

absolut schonungslos mit Sportlerinnen<br />

umzugehen, deren Leistung abnimmt.<br />

Das Grundtraining pro Woche besteht aus<br />

12 – 14 Einheiten, davon 80 – 90 % unter<br />

2 mmol Laktat, 1 – 2 Einheiten bis zu einer<br />

Frequenz von 22 (40 – 60 min) sowie 2 Trainingseinheiten<br />

mit Gewichten.<br />

Der Erfolg dieses Systems lässt sich an den<br />

zahlreichen Titeln messen, die die US­Frauenmannschaft<br />

bereits gewonnen hat.<br />

Das britische System<br />

Die britische Nationalmannschaft rekrutiert<br />

immer mehr Sportler aus ihrem World<br />

Class Start­Programm. Während es 2004<br />

noch keine Sportler aus dem «Start»­Programm<br />

im Olympiateam gab, waren es 2008<br />

bereits 30 %. Im Gegensatz zu den Amerikanern,<br />

die ihr Team aus motivierten und<br />

bereits sehr talentierten Sportlern zusammenstellen,<br />

beginnen die Briten erst einmal<br />

bei der richtigen Grösse.<br />

ERIMA IST OFFIZIELLER AUSRÜSTER<br />

DES SCHWEIZERISCHEN RUDERVERBAND<br />

Sie bestimmen die wichtigsten physischen<br />

Merkmale, die einen Olympiasieger ausmachen<br />

können.<br />

Männer müssen über 1,90 m und Frauen<br />

über 1,80 m gross sein. Zudem müssen sie<br />

Kraft­ und Ausdauertests bestehen. Die Tests<br />

werden nicht unbedingt wegen der anfänglichen<br />

Ergebnisse durchgeführt, sondern um<br />

die «Trainierfähigkeit» des potenziellen<br />

Ruderers zu beurteilen.<br />

das britische<br />

System<br />

der Auftrag des Systems lautet:<br />

– Auswahl<br />

– Rekrutierung<br />

– Entwicklung<br />

GEMEINSAM GEWINNEN<br />

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Kombizweier Rennboote, fabrikneu, subventionsberechtigt!<br />

Skull- und Riemen-Flügelausleger, demontierbares Fusssteuer,<br />

Gewicht ca. 1,0 kg über FISA-Mindestgewicht<br />

Gewicht Rudernde: 60 – 75 kg CHF 8’000.–<br />

Gewicht Rudernde: 80 – 95 kg CHF 8’000.–<br />

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Gewicht Rudernde: 50 – 65 kg CHF 5’000.–<br />

Gewicht Rudernde: 65 – 75 kg CHF 5’000.–<br />

Gewicht Rudernde: 75 – 85 kg CHF 5’000.–<br />

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Guilin Rowing GmbH / Albisstrasse 103 / 8038 Zürich<br />

043 244 62 51 / 079 690 96 76 / rowr@bluewin.ch<br />

Es gibt landesweit zehn Zentren, in denen<br />

sich zahlreiche Trainer um die Sportler kümmern.<br />

Die potenziellen Ruderer werden ermutigt,<br />

sich vorzustellen und zu zeigen, ob sie die<br />

Kriterien erfüllen. Es wurden landesweite<br />

Medienkampagnen durchgeführt, die so<br />

erfolgreich waren, dass immer noch Leute<br />

anrufen und fragen, ob sie teilnehmen können,<br />

obwohl die Kampagnen längst nicht<br />

mehr laufen.<br />

Nachdem die Sportler nach ihrer Grösse<br />

ausgewählt wurden – was einfach klingen<br />

mag, doch höchstens einer von 10.000 erfüllt<br />

die Kriterien und muss dann auch noch den<br />

nötigen Ehrgeiz mitbringen – bekommen die<br />

Sportler einen persönlichen Trainer und lernen,<br />

wie man richtig trainiert.<br />

Anfangs wird nur wenig gerudert<br />

Das gesamte Training wird an Land durchgeführt,<br />

und das Wassertraining bezieht<br />

sich ausschliesslich auf die technischen<br />

Fähigkeiten. Die Sportler müssen erst eine<br />

Reihe von Tests absolvieren, u.a. im Balancieren,<br />

Lenken, Anhalten und Wenden des<br />

Bootes, bevor sie den jeweils nächsten<br />

Schritt machen dürfen. Dem liegt die Idee<br />

zugrunde, dass die Sportler bereits souverän<br />

mit ihrem Boot umgehen können sollten,<br />

bevor sie das Training im Boot beginnen. Es<br />

ist beeindruckend, welche Tricks die Sportler<br />

bereits nach kürzester Trainingszeit<br />

parat haben. Sie scheinen in den ersten<br />

Wochen mehr Zeit im Stehen als im Sitzen<br />

in ihren Einerbooten zu verbringen.<br />

Nachdem die Sportler nach einigen Monaten<br />

sowohl physische als auch technische<br />

Fortschritte erzielt haben, verlassen sie erstmals<br />

ihre geschützte Umgebung und nehmen<br />

an nationalen Wettkämpfen teil. Es ist<br />

bemerkenswert, wie schnell sich diese absolut<br />

unerfahrenen, jedoch grossen und körperlich<br />

beeindruckenden Sportler mithilfe<br />

der intensiven Betreuung durch die zahlreichen<br />

Trainer entwickeln können. Eine der<br />

Gewinnerinnen der Silbermedaille im<br />

Frauen Zweier ohne Steuerfrau (W2­) der<br />

diesjährigen Weltmeisterschaft benötigte<br />

zwei Jahre und neun Monate von ihrem Einstieg<br />

bis zum Medaillensieg.<br />

Hier noch einige Zahlen: Im Rahmen einer<br />

Kampagne, in der grosse Sportler gesucht<br />

wurden, meldeten sich 1500 Interessenten,<br />

von denen 900 sieben Tage lang getestet<br />

wurden und 100 an weiteren Tests teilnehmen<br />

durften. Letztendlich wurden 44 für das<br />

Programm ausgewählt.<br />

Es gibt keinerlei Altersbeschränkungen oder<br />

Einschränkungen, und alle Altersgruppen<br />

werden im Training gemischt. Die Sportler<br />

finanzieren sich komplett selbst. Die Trainer<br />

werden aus staatlichen Subventionen bezahlt,<br />

für alles Weitere müssen die Sportler jedoch<br />

selbst aufkommen.<br />

Auf die mehrfach gestellte Frage, wie hoch<br />

die tatsächlichen Kosten eines solchen Programms<br />

seien, wurde keine Antwort gegeben.<br />

Was mich jedoch am meisten beeindruckte,<br />

war die Nachbetreuung der Sportler<br />

mit dem entsprechenden Erfolgspotenzial.<br />

Viele der ausgewählten Sportler brauch ­<br />

ten einige Zeit – in einem Fall sogar drei<br />

Jahre – bevor sie in der Lage waren, tatsächlich<br />

an dem Programm teilzunehmen und<br />

das Training zu beginnen. Das System ist<br />

jedoch darauf ausgelegt, zu warten. Das Problem<br />

liegt nicht darin, körperlich starke<br />

potenzielle Ruderer auszuwählen, sondern<br />

eine Betreuungs­ und Trainingsstruktur aufrechtzuerhalten,<br />

die viel Zeit und hohe<br />

Kosten und Investitionen erfordert.<br />

Wie man sieht, gibt es viele Gemeinsamkeiten<br />

zwischen den beiden Systemen. In<br />

beiden ist die starke Korrelation zwischen<br />

physischer Grösse und Kraftleistung von<br />

entscheidender Bedeutung, um ein erfolgreicher<br />

internationaler Ruderer zu werden.<br />

Die beiden erfolgreichen Rudernationen<br />

machen keinen Hehl daraus, dass man in der<br />

Lage sein oder zumindest das Potenzial<br />

haben muss, auf höchstem körperlichen<br />

Niveau Leistung zu erzielen, bevor das<br />

Rudertraining überhaupt beginnt.<br />

Wir sind uns sicher alle einig, dass körperliche<br />

Merkmale allein noch keinen Erfolg<br />

bedeuten. Die Botschaft lautet jedoch, dass<br />

eine gute physische Leistung zweifellos viel<br />

zur Schnelligkeit eines Bootes beitragen<br />

kann.<br />

Die Briten sind dafür gerüstet und verstehen,<br />

dass es nötig ist, langfristig in potenzielle<br />

Ruderer zu investieren. Die USA kann sich<br />

auf einen grossen Pool an motivierten Sportlern<br />

verlassen, die zwar nur für kurze Zeit,<br />

dafür aber mit grossem Ehrgeiz und hoher<br />

Motivation dabei sind. Diese Strategie<br />

scheint eher kurzfristig angelegt zu sein und<br />

führt zu einer hohen Fluktuation bei den<br />

Sportlern. Da diese jedoch weiterhin nachrü­<br />

woRld Rowing CoACHing KonFEREnZ<br />

cken, scheint sie auch in Zukunft zu funktionieren.<br />

Da wir in der Schweiz viel weniger Sportler<br />

haben, können wir nicht annähernd so «verschwenderisch»<br />

mit denen umgehen, die mit<br />

Enthusiasmus dabei sind und Talent haben.<br />

Wir müssen einen geduldigeren, auf Förderung<br />

ausgerichteten Ansatz verfolgen, dürfen<br />

dabei jedoch nicht die Grundlagen unseres<br />

Sports vergessen. Um an der Spitze erfolgreich<br />

zu sein, ist eine extrem hohe körperliche<br />

Leistung erforderlich.<br />

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Training<br />

– und halten Sie immer Ausschau nach<br />

über 1,90 m bzw. 1,80 m grossen potenziellen<br />

Ruderinnen und Ruderern!<br />

Simon Cox, Headcoach Olympiaprojekte SRV<br />

@ diesen Artikel finden Sie unter<br />

www.swissrowing.ch auch in französischer<br />

und englischer Sprache!<br />

impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Ruderverband</strong>,<br />

www.swissrowing.ch<br />

Redaktion<br />

SRV­Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24, Fax 041 660 94 43<br />

rac@swissrowing.ch<br />

Gestaltung, Satz, Inserateverwaltung<br />

Koller Werbung, Silvio Signer<br />

Unteres Ziel 3, 9050 Appenzell<br />

Tel. 071 788 39 46/silvio@kollerwerbung.ch<br />

Druck und Versand<br />

Cavelti Druck und Media<br />

Wilerstrasse 73, 9201 Gossau<br />

Abonnements und Adressänderungen<br />

SRV­Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182 A, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch<br />

Redaktionsschluss Nr. 2/11<br />

10.4.<strong>2011</strong><br />

RudernAvironCanottaggio 01/11 15


AuSBildung<br />

Erfolgreiche Rudertrainer<br />

in der Trainerbildung<br />

Im Trainergrundkurs (TGK) werden qualifizierte<br />

Trainerinnen und Trainer von Swiss<br />

Olympic angeschlossenen Sportverbänden<br />

für ihre Tätigkeit im Leistungssport aus­<br />

und weitergebildet. Die Ausbildung führt<br />

bei Bestehen der Prüfungen zum Fachausweis<br />

«Trainer/­in Leistungssport» des Bundesamt<br />

für Berufsbildung und Technologie<br />

(BBT) und wird mit dem Zertifikat<br />

«Trainer/­in Leistungssport Swiss Olympic»<br />

ausgewiesen.<br />

Durch theoretischen und praktischen<br />

Unterricht wird im TGK die Handlungskompetenz<br />

der Trainer verbessert. Dabei<br />

orientieren sich der Unterricht, die Aufgabenstellungen<br />

und auch der abzulieferende<br />

Sportfachbericht an den konkreten Tätigkeits­<br />

und Handlungsfeldern des Trainers.<br />

In fünf Modulen zu den Themen Nach­<br />

Ich organisiere<br />

Ihre Werbemittel<br />

und Events !<br />

Silvio Signer, Organisator<br />

die beiden Rudertrainer Michael Erdlen (Ruderclub Thalwil) und peter Fritsch (Rowing<br />

Club Bern) sowie SRV-Masseur und leichtathletiktrainer Thomas Rymann (Sarnen) durften<br />

am 28. Januar <strong>2011</strong> das Zertifikat «Trainer leistungssport Swiss olympic» entgegenneh-<br />

men. Alle drei haben den Trainergrundkurs im Rahmen der Trainerbildung von Swiss olym-<br />

pic und des Bundesamts für Sport erfolgreich abgeschlossen.<br />

wuchs, Ausdauer, Coaching, Kraft und<br />

Technik erlangen die Teilnehmenden kompaktes<br />

Wissen. In einem umfassenden<br />

Sportfachbericht wird berichtet, wie das<br />

erlernte Wissen in die eigene Arbeitssituation<br />

und in die Sportart transferiert werden<br />

konnte und welche Erkenntnisse dabei<br />

gewonnen wurden. Das erfolgreiche Absolvieren<br />

des TGK ist eine Grundvoraussetzung,<br />

damit der weiterführende Diplomtrainerlehrgang<br />

belegt werden kann.<br />

Der Schweizerische <strong>Ruderverband</strong> gratuliert<br />

Michael Erdlen, Peter Fritsch und<br />

Thomas Rymann zum Prüfungserfolg und<br />

wünscht für die weitere Tätigkeit im Rahmen<br />

der Arbeit mit SRV­Kaderathleten<br />

oder bei der Arbeit im Verein viel Erfolg<br />

und gutes Gelingen.<br />

Christian Stofer<br />

info@kollerwerbung.ch, www.kollerwerbung.ch<br />

V.l.n.r. Peter Fritsch (Rowing Club Bern),<br />

Michael Erdlen (Ruderclub Thalwil), Thomas<br />

Rymann (Sarnen) zeigen stolz ihr erlangtes Zertifikat<br />

«Trainer Leistungssport Swiss Olympic»<br />

Das besondere Ruder-Erlebnis:<br />

Ruderferien in<br />

LITAUEN<br />

auf Seen und Flüssen in Natur<br />

pur, in einem Land mit grosser<br />

Kultur und Geschichte.<br />

NEU: Wir organisieren Ihr Club -<br />

Trainingslager im einzigartigen<br />

Ruderzentrum von Trakai! Mehr unter:<br />

www.rudertouren-litauen.ch<br />

Werner Zwimpfer,<br />

Feldmatt 9, 6206 Neuenkirch<br />

Tel. 041 320 26 36, 079 344 05 80<br />

Bilder: Sabine Rymann-Stockmann<br />

23. oktober <strong>2011</strong> –<br />

Interclubregatta Zürich<br />

Eine gemeinsame «Interclubregatta» sollte<br />

nicht nur eine grössere sportliche Herausforderung,<br />

sondern auch einen gesellschaftlichen<br />

Zusatznutzen bieten: Der Anlass ist eine perfekte<br />

Plattform für einen Austausch zwischen<br />

den Clubs dar. Ein weiterer Vorteil des<br />

gemeinsamen Anlasses ist die «Professionalisierung».<br />

So werden nun beispielsweise Bojen<br />

gesetzt.<br />

6 Clubs und 110 Teilnehmer <strong>rudern</strong> um<br />

«Goldenen Krebs» und «Goldene Dolle»<br />

Von den zehn Zürcher Ruderclubs stellten<br />

dieses Jahr deren fünf (Belvoir RC, Grasshopper<br />

Club Zürich, Nordiska RC, Polytechniker<br />

RC und Seeclub Zürich) 110 Ruderinnen und<br />

Ruderer. Im ersten Teil des Wettkampfs wird<br />

jeweils in C­Gig Vierern in reinen Clubmannschaften<br />

gegeneinander angetreten.<br />

Wie die Mannschaften clubintern gebildet<br />

werden, ist den Clubs überlassen. Da beispielsweise<br />

im GC der Anlass auch dem Austausch<br />

zwischen Jung und Alt dienen soll,<br />

<strong>rudern</strong> in den GC­Vierern stets vier Ruderer<br />

aus vier verschiedenen Alters­ und Leistungskategorien<br />

zusammen. Der Belvoir RC meldete<br />

einen reinen Juniorinnen Vierer, der<br />

PRC einen reinen Masters­Vierer. Gemäss<br />

Markus Schürch, OK­Mitglied und PRC­<br />

Präsident, dürfte der Anlass einigen Mannschaften<br />

auch als Motivation für regelmässige<br />

gemeinsame Ausfahrten gedient haben.<br />

Die Vierer (dieses Jahr 22 Stück) werden in<br />

zwei Kategorien eingeteilt, in die sog. «Schnellen»<br />

und die sog. «Weniger Schnellen». Bei<br />

Letzteren wird ein einziger Vorlauf ausgetragen,<br />

wobei sich die zwei erfolgreichsten<br />

Mannschaften für den Hoffnungslauf der<br />

«Schnellen» qualifizieren. Die verbleibenden<br />

Mannschaften <strong>rudern</strong> in einem Finale um den<br />

«Goldenen Krebs» – dem dieses Jahr eingeführten<br />

Wanderpokal für die «Weniger<br />

Schnellen». Aufgrund einer spontanen Meu­<br />

während Jahrzehnten führten die Stadtzürcher Ruderclubs ihre Clubregatten individuell<br />

durch. da diese Anlässe bei einigen Clubs an akutem Teilnehmerschwund litten, waren die<br />

organisatoren gezwungen, nach einer Aufwertung ihrer Regatten zu suchen.<br />

terei (Kälte und Nässe trieben die Mannschaften<br />

so weit) wartet dieser jedoch noch immer<br />

auf die erste Gravur.<br />

Die Mannschaften der «Schnellen» werden<br />

jeweils in mehrere Vorläufe eingeteilt, wobei<br />

sich die Sieger direkt für das Finale qualifizieren.<br />

Den unterlegenen Mannschaften wird die<br />

Chance eingeräumt, sich über einen Hoffnungslauf<br />

nachträglich für das Finale zu qualifizieren,<br />

wobei hierfür ein zweiter Platz notwendig<br />

ist. Die «Goldene Dolle», den ebenfalls<br />

dieses Jahr eingeführten Wanderpokal für<br />

die «Schnellen» sicherte sich die bereits<br />

erwähnte Mannschaft des Polytechniker<br />

Ruderclubs.<br />

Normalerweise findet im zweiten Teil der<br />

Regatta ein Achterwettkampf statt. Dabei<br />

würden alle Teilnehmer im Zufallsverfahren in<br />

die Achtermannschaften eingeteilt werden.<br />

Kämpfte man in den Vierern gegen die anderen<br />

Clubs, tritt man hier mit vereinten Kräften<br />

an. Aufgrund zu hohen Wellengangs fiel dieser<br />

Teil des Anlasses buchstäblich ins Wasser.<br />

Der Abend danach…<br />

Zwar hat man mit der Interclubregatta in<br />

Zürich stark zu einem vermehrten Austausch<br />

modellruderboote<br />

FiTnESSRudERn<br />

zwischen den Clubs beigetragen. Soweit, dass<br />

auch die Festivitäten nach dem Wettkampf<br />

gemeinsam abgehalten werden, ist man jedoch<br />

noch nicht. So liessen die Clubs den Wettkampftag<br />

denn auch unterschiedlich ausklingen.<br />

Das Spektrum reichte vom gemütlichen<br />

Abendessen im Bootshaus über einen der<br />

legendären «Herrenabenden» im Zunfthaus<br />

(SCZ) bis zur berühmt­berüchtigten Nordiska­Party<br />

– wobei die (jüngeren) Teilnehmer<br />

spätestens hier doch wieder gemeinsam feiern.<br />

Für Clemens Schreiber, OK­Mitglied<br />

und «Maître de Plaisir» des SCZ, wäre es aber<br />

auf jeden Fall eine Überlegung wert, die<br />

Festivitäten künftig zusammenzulegen.<br />

Obwohl die Achter­Wettkämpfe abgesagt<br />

werden mussten, sind die Organisatoren mit<br />

dem Wettkampf zufrieden – dank dem immer<br />

grösser werdenden Teilnehmerfeld, dem ausgeklügelten<br />

Modus und der hervorragenden<br />

Organisation wurde den Teilnehmern und<br />

den (leider etwas spärlich vorhandenen)<br />

Zuschauern einmal mehr spannende Wettkämpfe<br />

geboten.<br />

Roland Altenburger (GCZ) mit Unterstützung<br />

von Clemens Schreiber (SCZ)<br />

und Markus Schürch (PRC)<br />

Alle Bootsklassen im Massstab 1:30, vom Skiff (24 cm) bis zum Achter (58 cm)<br />

Hergestellt in Handarbeit aus Aluminium, poliert<br />

Geeignet als Geschenk oder Erinnerung für alle,<br />

die mit dem Rudersport verbunden sind.<br />

Preise: Skiff SFr. 330.– bis Achter SFr. 680.–<br />

Röbi Kunz, Wiesentalstrasse 13, 9320 Arbon, Tel. 071 446 55 53 (bis 9.00 und ab 18.00 Uhr) oder<br />

Rico Lang, Stacherholzstr. 57, 9320 Arbon, Tel. 076 317 84 42, ricolang@gmx.ch<br />

NEU auch erhältlich bei: Stämpfli Racingboats AG, Zürich-Wollishofen, Tel. 044 482 99 44<br />

16 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 17


Bilder: Annette Bauer Hahn<br />

FiTnESSRudERn<br />

FISA-Rudertour 10.–17.10.2010<br />

Solche Unterfangen brauchen viel Vorbereitungszeit.<br />

Ziel waren Brisbane und das 150<br />

km nördlich gelegene Noosa in Queensland.<br />

Wetterpech<br />

Natürlich hatte man die wettersicherste Jahreszeit<br />

ausgesucht. Auf den Autoschildern<br />

steht sogar «Queensland Sunshine State».<br />

Doch es sollte anders kommen. Der Wetterbericht<br />

für die ganze Woche war nass und<br />

windig. Am 9.10. trafen sich die 59 Teilnehmer<br />

aus 14 Ländern im «Commercial Rowing<br />

Club» Brisbane. Viele Ruderinnen und<br />

Ruderer kannten sich bereits von früheren<br />

Fahrten, es gab ein grosses Hallo. Der Begrüssungsabend<br />

war kurz, denn am nächsten<br />

dieses Jahr fand die internationale Rudertour in Australien statt. Bereits in Argentinien<br />

2008 kündigten unsere australischen Ruderkameraden das datum «10.10.» an.<br />

Morgen läutete der Wecker bereits sehr früh.<br />

Um 05.50 Busfahrt bei Regen zum «Centenary<br />

Rowing Club» in Riverhills. Bei der<br />

Eröffnungsfeier sprach u. A. eine alte, würdige<br />

Aboriginal Lady zu uns und wünschte uns alles<br />

Gute. Unter einem Regendach (eigentlich<br />

Sonnendach) gab es Frühstück.<br />

Die ersten Ruderschläge auf dem Brisbane<br />

River wurden am 10.10.2010 in 12 gesteuerten<br />

Rennvierern getan. Im Stauraum der Boote<br />

war gerade Platz für ein Wasserfläschlein und<br />

den Regenschutz. Letzteren hatte man sowieso<br />

meistens an! Gegen Mittag kam auch noch<br />

ein starker Wind auf. Darum wurde beschlossen,<br />

nach dem Mittagessen im «Gregory Terrace<br />

Rowing Club» in Tennyson die Ruder­<br />

fahrt abzubrechen. Wir waren alle durchnässt,<br />

für Ersatzkleider war kein Platz. In Grosstaxis<br />

wurden wir zum Hotel gefahren.<br />

Geduscht und getrocknet traf man sich wieder<br />

zum Abendessen im «Commercial Rowing<br />

Club». Während der ganzen Woche sorgte<br />

eine Gruppe von australischen RuderkameradInnen<br />

aus verschiedenen Clubs von Brisbane<br />

und Umgebung für die meisten Mahlzeiten.<br />

Australien ist ein teures Land. Die Kosten<br />

mussten gut eingeteilt werden. Die HelferInnen<br />

machten ihre Aufgabe hervorragend.<br />

Sightseeing statt Rudern<br />

Der zweite Rudertag fiel ganz ins Wasser. Es<br />

regnete und stürmte noch mehr. So verpass­<br />

sten wir die Flussfahrt durch Brisbane. Die<br />

Organisatoren waren mit Programmänderungen<br />

aufs Äusserste gefordert. Unser<br />

Hotel in Brisbane lag sehr zentral. Man<br />

konnte zu Fuss zum Stadtzentrum und zum<br />

Museums­Komplex of Modern Art gehen.<br />

Am Nachmittag wurden wir vom Vertreter<br />

des Bürgermeisters in der Stadthalle empfangen.<br />

Der Bürgermeister selbst musste sich<br />

nämlich um die überschwemmten Gebiete in<br />

und um Brisbane kümmern! In den vergangenen<br />

50 Jahren hatte es nie so stark geregnet.<br />

Vermutlicher Grund: in der Nähe von<br />

Thailand war ein Taifun unterwegs.<br />

Unterdessen halfen ein paar RuderInnen bei<br />

strömendem Regen, die Rennboote abzuriggern,<br />

auf die Hänger zu laden und wieder zu<br />

den verschiedenen Ruderclubs zu bringen.<br />

Gegen Abend fuhren alle im Bus nach Noosa,<br />

ca. 150 km nördlich von Brisbane gelegen.<br />

Dort waren wir in zwei nebeneinander gelegenen<br />

Hotels untergebracht. Am nächsten<br />

Morgen um 6 machten wir einen (fakultativen)<br />

Spaziergang am Meer entlang. Die<br />

Wellen waren hoch, zur Freude der Surfer.<br />

Die versprochenen Koalas liessen sich leider<br />

nicht blicken. Dafür hatte der Regen aufgehört,<br />

es windete nur noch stark. Einmal mehr<br />

wurde das Programm geändert. Anstatt zu<br />

<strong>rudern</strong> wurden wir mit einem Passagierschiff<br />

auf dem Noosa River und über den bewegten<br />

Lake Cotharaba gefahren. Mittagessen gab es<br />

in Boreen Point in einem schönen, alten Inn.<br />

Zurück ging es per Bus. Noosa ist ein Ferienort<br />

und erinnert ein wenig an die mondänen<br />

Orte am Mittelmeer (Côte d’Azur, Costa Brava...).<br />

Es wimmelt von Touristen, man hört<br />

alle Sprachen. Der Ort liegt in der Nähe des<br />

Great Barrier Reefs. Der lange Strand lädt<br />

zum Spazieren, Reiten, gar Autofahren ein.<br />

Pleiten, Pech und Pannen<br />

Am 13.10. endlich konnten wir in die Ruderboote<br />

steigen. Doch das Vergnügen war<br />

kurz, denn für die Rennboote waren die Wellen<br />

auf dem Cotharabasee zu hoch. Der See<br />

ist nicht tief. Dadurch gibt es schnell hohe<br />

Wellen. Wir hatten sechs Rennboote und<br />

sechs Ocean Rowing Boote. Die Organisatoren<br />

hatten für unsere Rudertour extra drei<br />

FiTnESSRudERn<br />

neue Ocean Rowing Boote in Frankreich<br />

gekauft. Mit diesen Booten kamen wir problemlos<br />

an unser Ziel. Leider mussten die<br />

Rennboote auf der halben Strecke an den<br />

Start zurück gerudert werden. Unterdessen<br />

machten die beiden begleitenden Motorboote<br />

schlapp, konnten aber etwas später<br />

wieder flott gemacht werden. Die Handys<br />

der Organisatoren liefen auf Hochtouren.<br />

Die nächste Panne war das Abendessen. Der<br />

Besitzer des Restaurants hatte zwar alles<br />

bestätigt, doch am Nachmittag blieben die<br />

Türen wegen Konkurs geschlossen. Unser<br />

Küchenteam war wieder gefordert. In<br />

unserem Hotel fand das Essen auf der Terrasse<br />

am Schwimmbad statt. Wir schleppten<br />

Tische und Stühle von unseren Balkonen<br />

herbei. Man setzte sich auch auf Treppen<br />

und Liegestühle. Der improvisierte Abend<br />

bei ca. 27 ° C, ohne Regen und Wind, war ein<br />

voller Erfolg.<br />

Herrliches Naturerlebnis<br />

Am ruderfreien Tag machten wir einen Ausflug<br />

in drei Vierradantriebsbussen nach Fra­<br />

18 RudernAvironCanottaggio 01/11<br />

RudernAvironCanottaggio 01/11 19


FiTnESSRudERn FiTnESSRudERn<br />

zer Island. Das UNESCO Weltkulturerbe ist<br />

die grösste Sandinsel der Welt. Die Busse<br />

fuhren auf dem 68 km langen Strand. Später<br />

bogen wir in den dichten Regenwald, badeten<br />

im türkisfarbenen Lake MacKenzie und spazierten<br />

durch die vielfältig Natur. Da wuchsen<br />

unsere Zimmerpflanzen in freier Natur!<br />

Nun blieb das Wetter trocken, aber windig.<br />

Wir mussten uns in die sechs übrig gebliebenen<br />

breiten Boote teilen. Man ruderte<br />

abwechslungsweise einmal in den einen,<br />

dann in den anderen Arm des Upper Noosa<br />

Rivers und im wunderschönen Naturschutzgebiet<br />

der Everglades. Wir waren allein in<br />

dieser herrlichen Natur und genossen die<br />

Stille. Wer warten musste, spazierte durch<br />

den Tropenwald, entdeckte Leguane, Pelikane<br />

und viele andere Vögel. Man hatte Zeit<br />

zum Plaudern.<br />

Endlich Sonne<br />

Das Endziel war wiederum Boreen Point am<br />

Lake Cotharaba. Im alten Inn drehten sich<br />

zwei Riesenbraten am Spiess. Später fuhr uns<br />

der Bus wieder nach Noosa. In der Nacht<br />

regnete und stürmte es wieder. Doch am<br />

nächsten Morgen war der Himmel blau. Der<br />

Wind aber blieb uns erhalten. Für die Ocean<br />

Rowing Boats waren die hohen Wellen kein<br />

Problem. Auf der Hälfte der Strecke wechselten<br />

die Mannschaften bei einer kleinen<br />

Insel. Das Wasser reichte bis zu den Knien<br />

und die Ein­ und Aussteigerei in die Boote<br />

war bequem. Es war unser erster sonniger<br />

Tag. Endlich konnten wir uns mit Sonnencrème<br />

einschmieren, denn die australische<br />

Sonne brennt unerbittlich durch die dünne<br />

Ozonschicht.<br />

Herzlichen Dank den Organisatoren<br />

Noch nie haben wir unsere Regenjacken<br />

während einer Ruderwoche so oft benützt.<br />

Noch nie haben wir so viele Änderungen und<br />

Umstellungen bei einer FISA­Tour erlebt.<br />

Die Organisatoren hatten unsere volle<br />

Bewunderung. Die FISA­Tour 2010 wird als<br />

eine Besonderheit in die Rudergeschichte<br />

eingehen. Der Abschiedsabend war festlich<br />

wie immer. Die RuderInnen aus den verschiedenen<br />

Ländern bedankten sich mit<br />

kurzen Ansprachen und kleinen Darbietungen.<br />

Vertreten waren Australien, Österreich,<br />

Kanada, Dänemark, Deutschland,<br />

Japan, Niederlande, Norwegen, Portugal,<br />

Schweiz, Türkei, Grossbritannien, USA.<br />

Ziel der FISA­Fahrten ist es, den Breitensport<br />

im jeweiligen Land bekannt zu machen.<br />

In Australien ist der Hauptorganisator Warwick<br />

Marler (warwick@darvall.com) An sprech ­<br />

person. In Zukunft werden noch zuätzliche<br />

Ocean Rowing Boats gekauft. Vor 13 Jahren<br />

ruderten wir in South Australia auf dem<br />

Murray River. Auch dort finden alljährlich<br />

Ruderfahrten statt. Hierzu gibt Warwick<br />

Marler ebenfalls gerne Auskunft.<br />

Die nächste FISA­Fahrt findet vom 4.–12.<br />

Juni <strong>2011</strong> auf dem Lake Biwa in Japan statt.<br />

Es wird die erste FISA­Tour in Asien sein.<br />

Http://fisa­tour.setarc.jp/<br />

Fritz Hahn und Annette Bauer Hahn<br />

Überschwemmungen<br />

Inzwischen haben wir alle erfahren, dass ganz<br />

Queensland von riesigen Überschwemmungen<br />

heimgesucht wurde – es hat also weiter<br />

geregnet. Eine der Orga nisatorinnen<br />

schickt an alle Teilnehmer immer wieder<br />

Situationsberichte. Viele schreiben ihre<br />

Kommentare an alle. Das Gemeinschaftsgefühl<br />

ist gewachsen, es ist eine Art FISA­Familie<br />

geworden. In der Gegend von Brisbane<br />

sind alle Ruderclubs in Mitleiderschaft gezogen<br />

– klar – sie liegen an den Flüssen und<br />

Seen. Die Boote konnten jedoch rechtzeitig<br />

ausgelagert werden. Am 20.1. haben wir ein<br />

Mail von Warwick Marler bekommen. 365<br />

Bootsstege sind abgerissen worden uns<br />

schwimmen jetzt irgendwo im Moreton Bay.<br />

Warwick macht aufmerksam auf den Link:<br />

http://www.abc.net.au/news/infographics/<br />

qld­floods/beforeafter.htm<br />

20 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 21<br />

Bilder: Annette Bauer Hahn


FiTnESSRudERn<br />

Noch abwechslungsreicher<br />

trainieren – aber wie?<br />

Nicht nur immer gleichmässig und mühsam<br />

vor und zurück!<br />

Wer allzu lange immer dasselbe tut, verliert<br />

mit der Zeit die Freude – egal worum es sich<br />

handelt. Deshalb ist es gerade beim Rudertraining<br />

auf dem concept2 wichtig, dass<br />

nebst den so genannt «einseitigen» Trainingsformen<br />

immer wieder auch «vielseitige»<br />

Übungen ins Training eingebaut werden.<br />

Ueli Bodenmann stellt in der Folge<br />

einige seiner «Geheimrezepte» vor, die er<br />

selbst als Ruderer aber vor allem als Trainer<br />

angewandt hat.<br />

Richtig <strong>rudern</strong> – aber wie?<br />

Im Buch «210 Spiel­ und Trainingsformen<br />

mit und um den Indoor Rower concept2»<br />

sind viele Ideen gesammelt und übersichtlich<br />

geordnet. Im Kapitel 2 «Richtig <strong>rudern</strong> –<br />

aber wie?» erinnert Ueli an die wichtigsten<br />

Elemente einer rhythmisch harmonischen,<br />

technisch richtigen Ruderbewegung. Alle<br />

Übungsbeispiele sind mit Fotos und kurzen<br />

Beschreibungen erläutert.<br />

Im Kapitel 3 «Ruderspezifische Übungen»<br />

folgen Beispiele für Aufwärmen, Druckaufnahme,<br />

Beinstoss, Mittelzug, Endzug, Freilauf/Rhythmus<br />

und Spielformen. Der Auszug<br />

( 1 ) auf nebenstehender Seite zeigt 2<br />

Beispiele zum Thema Freilauf/Rhythmus.<br />

Wenn mit Spass trainiert wird, dann steigt auch<br />

die Motivation. Dies kann mit gut ausgewählten<br />

Spiel­ und Trainingsformen noch besser gelingen.<br />

Wetten? Versucht doch mal, eine oder<br />

mehrere der 4 Beispiele ( 2 ) auf nebenstehnder<br />

Seite ins Trainingsprogramm aufzunehmen!<br />

im letzten Heft wurde der schnelle umbau vom Ruder- zum Skiergometer vorgestellt.<br />

doch das ist noch lange nicht alles, was der concept2 bietet. in dieser zweiten Folge verrät<br />

der ehemalige Spitzenruderer ueli Bodenmann einige seiner Trainingstipps mit dem con-<br />

cept2. der Sportdozent und Masterruderer walter Bucher stellt einige Kraftübungen vor,<br />

welche mit wenig Aufwand am concept2 durchgeführt werden können. und ursula wehr-<br />

li, verantwortlich für das Marketing von powerboard ® , offeriert interessante Einsteigeran-<br />

gebote und ein informatives Buch zu diesen Themen.<br />

Zu guter Letzt folgen dann im Kapitel 3 Seite<br />

38 «Richtig <strong>rudern</strong> – aber wie» 3 konkrete<br />

Trainingsprogramme.<br />

Der Indoor Rower concept2 bietet weit<br />

mehr als «nur» <strong>rudern</strong>!<br />

Ueli Bodenmann und Walter Bucher haben<br />

aus dem concept2 ein eigentliches Fitnessgerät<br />

entwickelt. Kernstück dieser überzeugenden<br />

Idee ist ein Brett, das «powerboard<br />

® ». Mit wenigen Handgriffen kann das<br />

concept2 in 10 verschiedenen Positionen auf<br />

dieses Brett gestellt und mit Zugriemen<br />

befestigt werden, und schon können vielseitige<br />

Kraftübungen durchgeführt werden.<br />

Beispiel ( 3 ) auf nebenstehender Seite zeigt<br />

die dritte der insgesamt 10 möglichen Positionen.<br />

Jede Position hat einen eigenen Na ­<br />

men. Diese dritte heisst «Schneekanone».<br />

Im Buch wird der Aufbau der jeweiligen<br />

Position jeweils in drei Schritten beschrieben.<br />

So auch Position 3 «Schneekanone».<br />

Die 4 folgenden Beispiele zeigen, wie aus<br />

dem Rudergerät plötzlich ein faszinierendes<br />

Kraftgerät entstehen kann. Alle Spiel­ und<br />

Trainingsformen haben einen Namen, wei­<br />

sen unter «Ziele/Akzente» auf den Schwerpunkt<br />

für das Training hin, sind verständlich<br />

umschrieben und jeweils mit Fotos mit der<br />

Ausgangs­ und Endstellung gezeigt. Mehr<br />

noch: Die meisten Übungen (jeweils mit<br />

einer Videokamera markiert) sind als Videoclip<br />

auf der jedem Buch beiliegenden DVD<br />

gespeichert!<br />

Erst mal schnuppern und austesten?<br />

210 ist nicht eine Fantasiezahl, sondern sie<br />

symbolisiert die Summe aller Spiel­ und Trainingsformen,<br />

welche in unserem spannenden<br />

Team­Entwicklungsprozess entstanden sind.<br />

All diese Beispiele sind im oben erwähnten<br />

Buch gesammelt und übersichtlich geordnet.<br />

Das ganze powerboard ® ­Konzept besteht<br />

aus verschiedenen Einzelelementen (Zugriemen,<br />

Brett, Seile usw.). Um den Einstieg<br />

etwas zu erleichtern, wurde ein spezielles<br />

32<br />

Basis­Programm («basics») entwickelt. Nur<br />

schon mit diesem Material sind rund 50 verschiedene<br />

Krafttrainingsformen möglich.<br />

Für Interessierte hat sich Ursula Wehrli ein<br />

interessantes Angebot ausgedacht. Das<br />

basics­Set kann zu günstigen Bedingungen<br />

gemietet werden. Ein Teil der Miete wird<br />

beim Kauf angerechnet (siehe www.powerboard.ch<br />

– rechte Spalte)<br />

Das Buch «210» – eine wahre Fundgrube!<br />

Wer sich für die vielen verschiedenen<br />

Anwendungsmöglichkeiten des Indoor<br />

Ro wers concept2 interessiert, sollte sich<br />

unbedingt das Buch «210 Spiel­ und Trainingsformen<br />

mit und um den Indoor Rower<br />

concept2» anschaffen!<br />

Zum Inhalt:<br />

Kap. 1 Richtig trainieren – aber wie?<br />

Kap. 2 Richtig <strong>rudern</strong> – aber wie?<br />

Kap. 3 Ruderspezifische Übungen<br />

Kap. 4 Kombinierte Übungs­ und Trai ­<br />

nings formen mit dem «powerset»<br />

Kap. 5 Ergänzende Spiel­ und<br />

Trainingsformen<br />

Informationen<br />

Mehr Informationen zum Buch und<br />

zum powerboard­Projekt siehe unter<br />

www.powerboard.ch oder direkt beim<br />

powerboard­Team.<br />

Viel Spass beim vielseitigeren Training!<br />

Ihr powerboard­Team<br />

3 Ruderspezifische Übungen<br />

FiTnESSRudERn<br />

22 RudernAvironCanottaggio 01/11<br />

RudernAvironCanottaggio 01/11 23<br />

1<br />

Nr.<br />

Name<br />

Ziele/Akzente Idee/Beschreibung Hinweise/Organisation<br />

25<br />

Rudern mit ganzer Schlaglänge. Baue im Freilauf (beim Vorrollen)<br />

Stopps in verschiedenen Positionen ein (Armstreckung, Oberkörpervorlage,<br />

¼ Rollbahn, ½ Rollbahn, etc). Mach in diesen Stellun-<br />

Abgehackt <strong>rudern</strong> gen eine kurze Pause, kontrolliere die Körperhaltung und nimm<br />

Rhythmus<br />

dann die Bewegung wieder ruhig auf. Achte auf den Rhythmus.<br />

Beginne mit nur einem Stopp an einer beliebigen Stelle.<br />

• Pausenlänge in den Positionen variieren<br />

• Alternierend <strong>rudern</strong>: Schlag mit Stopps/Schlag ohne Stopps/…<br />

• Den Ergometer vor einem Spiegel aufstellen.<br />

26 Rudern mit ganzer Schlaglänge. Zähle beim Rudern auf drei<br />

und achte auf folgende Ausführung: 1 Zählschlag ist für den<br />

Durchzug, 2 Zählschläge sind für den Freilauf (Walzertanzen).<br />

Walzer<br />

1 (Durchzug) – 2 – 3 (Vorrollen) – 1 – 2 – 3 ; 1 …<br />

Rhythmus<br />

• Variiere den Rhythmus beliebig von 1 bis 5, wobei für den<br />

Durchzug immer nur ein Zählschlag sein darf. Schließe immer<br />

mit dem Walzerschlag deine Rhythmus-Experimente ab!<br />

• Verändere deinen Krafteinsatz.<br />

27<br />

Rudern mit ganzer Schlaglänge. Achte genau, dass die Geschwindigkeit<br />

der Arme beim Endzug und beim nachträglichen<br />

Strecken gleich ist. Erhöhe den Druck während des Durchzugs.<br />

Fahrtspiele<br />

Die Armgeschwindigkeit erhöht sich, der Freilauf wird deswe-<br />

Rhythmus<br />

gen zeitlich kürzer. Jetzt erhöht sich die Frequenz automatisch.<br />

2<br />

Suche den ökonomischen Ablauf auch in hoher Frequenz.<br />

• Verändere den Krafteinsatz (Frequenz)<br />

• Variiere die Anzahl Schläge, welche auf hoher Frequenz<br />

gerudert werden.<br />

28 Die Auslage für den Rennstart ist auf ¾ Rollbahn. Beginne mit<br />

einem ersten Schlag ganz bis zum Endzug. Achte gut darauf,<br />

dass die Bewegung im Durchzug beschleunigend verläuft. Die<br />

Schlaglänge beim zweiten Schlag ist etwa bei ¼ Rollbahn,<br />

Dampflokomotive beim dritten ½ Rollbahn, beim vierten Schlag ¾ Rollbahn und<br />

Rhythmus<br />

beim fünften Schlag ist die ganze Schlaglänge erreicht. Achte<br />

gut auf den Rhythmus. Der sollte von Beginn weg wie bei einer<br />

Dampflokomotive sein.<br />

• Starts mit verschiedenen Anzahl Schlägen: Nur ein Schlag,<br />

nur die ersten beiden Schläge, die ersten drei Schläge, usw.<br />

3<br />

3.6 Freilauf/Rhythmus<br />

Bilder: ???


Bilder: © IOC Lausanne<br />

nACHRuF HAnS KAlT<br />

olympia-Silbermedaillengewinner<br />

Hans Kalt verstorben<br />

Hans Kalt war ein Gentleman, der viele<br />

Türen öffnete und viele Räume betrat. Einige<br />

davon möchte ich hier erwähnen: Nach den<br />

Anfängen im Burgbachschulhaus be suchte er<br />

die Sekundarschule und die Handelsschule.<br />

Danach liess er sich im väterlichen Betrieb<br />

zum Buchdruck­Maschinenmeister ausbilden.<br />

An der Kunstgewerbeschule in Zürich<br />

und bei verschiedenen Aufenthalten wie z.B.<br />

in Neuenburg und Thun bildete er sich beruflich<br />

weiter, um später das Geschäft mit seinem<br />

Bruder selber zu übernehmen und dann von<br />

seinem Neffen Josef weitergeführt zu sehen.<br />

Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete<br />

sich Hans Kalt in erster Linie dem Sport,<br />

unterbrochen nur durch die RS und UOS<br />

als Radfahrer. Er war weit über unsere Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt als einer der<br />

weltbesten Ruderer der 40er­ und frühen<br />

50er­Jahre. Am Ende seiner aktiven Ruderkarriere<br />

war er dann 20­facher Schweizermeister<br />

und Sieger von rund 120 Rennen.<br />

Noch wertvoller als die Landesmeistertitel,<br />

die er in 4 verschiedenen Bootskategorien<br />

herausgerudert hatte, waren natürlich die vie­<br />

24 RudernAvironCanottaggio 01/11<br />

len internationalen Erfolge im 2er ohne, allen<br />

voran die Medaillen an den Olympischen<br />

Spielen, zuerst die Silberne 1948 in Henley<br />

mit seinem Bruder Josef und dann die Bronzene<br />

1952 in Helsinki mit Kurt Schmid. Dazwischen<br />

wurde Hans Kalt 1950 in Mailand<br />

Europameister, was damals etwa gleichbedeutend<br />

war wie Weltmeister.<br />

Auch nach der Karriere als aktiver Regattaruderer<br />

war für Hans Kalt der Sport mehr<br />

als nur ein Hobby neben Thea und dem<br />

Geschäft. So stand er dem See­Club Zug<br />

immer mit Rat und Tat zur Seite, wo er nur<br />

konnte: Zuerst als Trainingschef, als harter<br />

zwar und erfolgreicher, aber auch als sehr<br />

grosszügiger Trainingschef, der seinen<br />

Mannschaften nach einem siegreichen Rennen<br />

auch hie und da einen Coupe spendierte,<br />

dann 6 Jahre als Präsident des See­Clubs und<br />

schliesslich auch noch als erster und sehr<br />

aktiver Präsident der 1996 gegründeten<br />

Gönnervereinigung des See­Clubs, dem<br />

Verein «Skull 1882». Am wichtigsten war<br />

aber wohl seine Funktion als Vorbild, einem<br />

Vorbild, dem man in menschlicher und sport­<br />

licher Hinsicht immer voll nacheifern konnte.<br />

Aber auch auf nationaler und internationaler<br />

Ebene brachte er seine Erfahrung ein, so beim<br />

Schweizerischen <strong>Ruderverband</strong>, wo er sich<br />

während 20 Jahren als Schiedsrichter einsetzte,<br />

und wo er als Mitglied der Technischen<br />

Kommission für die Jugendförderung verantwortlich<br />

war. Unvergesslich sind die Junioren­Fünfländerkämpfe<br />

– z.B. jener von 1962<br />

mit dem Achter des Seeclub Zug in Mâcon<br />

oder jener von 1964 in Zug, wo er überall der<br />

vom SRV delegierte zuständige Mann war.<br />

Dann half er während über 40 Jahren als<br />

Mitglied des Regattavereins Luzern mit, die<br />

Internationalen Rotseeregatten inklusive<br />

vier Weltmeisterschaften zu organisieren,<br />

was ihm 2002 mit der verdienten Ehrenmitgliedschaft<br />

verdankt wurde, wie er ohnehin<br />

bei fast allen Vereinen wegen seines enormen<br />

und uneigennützigen Einsatzes zum Ehrenmitglied<br />

oder Ehrenpräsidenten ernannt<br />

wurde.<br />

Wie sehr Hans Kalt die Juniorenförderung<br />

am Herzen lag, sieht man u.a. auch an sei ­<br />

nem grossen Engagement als Präsident der<br />

Schweizerischen Vereinigung der Ruder<br />

Veteranen (1985 – 2004), die alljährlich ein<br />

Junioren­Ruderlager durchführt.<br />

Hans Kalt war aber nicht nur ein Mann des<br />

Wassers, nicht nur ein grosser Ruderer und<br />

Rudersportförderer. Er war auch in vielen<br />

andern Sportarten aktiv und mancher Verein<br />

durfte von ihm profitieren, war er doch auch<br />

20 Jahre lang Mitglied der Turn­ und Sportkommission<br />

der Stadt Zug. Vielseitig wie er<br />

war, spielte er auch 2 Jahre Wasserball im<br />

Schwimm­Club Zug und war SLRG Le ­<br />

bensretter. Als Mitglied des Stadtturnvereins<br />

Zug wurde er Zentralschweizer Juniorenmeister<br />

im 600m­Lauf und Junioren­Hochsprungsieger<br />

in Zürich und erlebte drei eidg.<br />

Turnfeste.<br />

Gross war auch sein Engagement für den Skisport.<br />

Als aktiver Rennfahrer fuhr Hans Kalt<br />

viele regionale Skirennen und ­derbies, selbstverständlich<br />

auch das legendäre Zugerberg­<br />

Derby von der Hochwacht (mit Gegensteigung)<br />

bis zum Liebfrauenhof. 13 Jahre lang<br />

präsidierte der spätere erste Ehrenpräsident<br />

den Ski­Klub Zug und gründete dessen Sonn­<br />

Bilder von sportlichen Ausnahme- und<br />

Höchstleistungen aus vergangenen Zeiten.<br />

Das IOC-Archiv in Lausanne stellte «Rudern-<br />

Aviron-Canottaggio» exklusive Bilder von der<br />

Olympischen Ruderregatta 1948 in Henley<br />

(GBR) zur Verfügung. Dort erreichte Hans<br />

Kalt mit seinem Bruder Josef Kalt die Olympia-<br />

Silbermedaille im Zweier ohne Steuermann<br />

vor stark besetzter Zuschauerkulisse. Vier Jahre<br />

später holte er sich seine zweite Olympiamedaille.<br />

In Helsinki 1952 gab es Bronze für den<br />

Zuger Ausnahmeruderer.<br />

tags­Skischule mit, die manchmal bis zu 700<br />

Personen per Extrazug ins Skigebiet fuhr.<br />

1983 rief Hans Kalt den Panathlon Club<br />

Zug ins Leben, mit dem er auch zweimal<br />

eine Jugendsportmesse durchführte. Wie in<br />

wohl allen andern Vereinen war das bisher<br />

einzige Ehrenmitglied dieses Service­Clubs<br />

auch hier das liebenswürdige und konziliante<br />

Vorbild, das mit natürlicher Autorität<br />

und mit gelebter Würde und mit Stil von<br />

Anfang an den Club prägte und für das gute<br />

Klima im Verein besorgt war. In bester<br />

Erinnerung sind die angeregten Diskussionen<br />

jeweils nach den Veranstaltungen am<br />

runden Tisch im Guggital: Man konnte mit<br />

Hans hier wie auch in der Bäckerzunft,<br />

deren Mitglied er seit 1964 war, trefflich mit<br />

Worten streiten; wirklich Streit haben<br />

konnte man mit Hans Kalt aber nie: Er wird<br />

uns allen als würdevoller Mensch, als Gentleman<br />

und als grosses Vorbild in wunderbarer<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Zug, 11. Januar <strong>2011</strong><br />

Christoph Straub<br />

Partner<br />

Verbandssponsoren<br />

Medical Partner<br />

Bootssponsor<br />

Bekleidungspartner<br />

Ruder- und Ergometersponsor<br />

gemeinsam<br />

kommen<br />

wir noch<br />

schneller<br />

voran.<br />

herzlichen<br />

dank den<br />

sponsoren.<br />

®


FiTnESSRudERn VERBAnd<br />

Jubiläumsschrift 75 Jahre ROZ<br />

Die Textquellen sind vielfältig, von Erinnerungen<br />

über ROZ­Protokolle bis zur Zürichsee<br />

Zeitung, von den engagierten Texten von<br />

Toto Pfister der Sport­Zeitung bis zur Ruderzeitung<br />

des SRV. Dies gilt auch für die fotografischen<br />

Quellen. Das Buch soll einen<br />

Überblick bieten über die Geschichte des<br />

ROZ und speziell über die Leistungen der<br />

Ruderer in den angeschlossenen Ruderclubs.<br />

Auch werden einige Blicke in den Westen<br />

nach Zürich oder in den Süden nach Cham<br />

und Zug geworfen sowie die verschiedenen<br />

Renngemeinschaften aus diesem Einzugsgebiet<br />

und unter Nationaler Führung vorgestellt.<br />

Die attraktiv gestaltete, reich illustrierte<br />

Festschrift kostet Fr. 25.– und ist zu beziehen<br />

über a­a@bluewin.ch.<br />

der RoZ, der <strong>Ruderverband</strong> oberer Zürichsee, konnte 2008 sein 75. Jubiläum feiern, un-<br />

terdessen liegt eine sorgfältige Übersicht über 75 Jahre RoZ-Aktivitäten und den Ruder-<br />

sport in der Schweiz vor.<br />

125 Jahre<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Ruderverband</strong><br />

Der Schweizerische <strong>Ruderverband</strong> feiert sein 125­jähriges<br />

Bestehen mit einer Jubiläumsregatta. Am Wochenende des<br />

10./11. September <strong>2011</strong> findet auf dem Rotsee zur Feier die<br />

SRV­Jubiläumsregatta statt. Am Samstag wird diese in der<br />

Form einer traditionellen nationalen Regatta durchgeführt.<br />

Am Sonntag gibt es dann die eigentliche Jubiläumsregatta<br />

mit speziellem Regattaprogramm für Clubmannschaften.<br />

Auch die Fitnessruderer sind am Rotsee erwartet und tragen<br />

zur Clubwertung bei. Ziel ist, dass alle Clubs an diesem<br />

Sonntag auf dem Rotsee vertreten sind.<br />

Mehr Informationen folgen anfangs März mit den<br />

Regattaausschreibungen auf www.swissrowing.ch.<br />

Verbandsnews<br />

Selektionsgremium und Rekursinstanz SRV gewählt<br />

Der SRV Vorstand hat an seiner Sitzung vom 26. Januar <strong>2011</strong><br />

die Selektionsgremien und die Rekursinstanz für die Saison<br />

<strong>2011</strong> gewählt. Den beiden Gremien gehören die folgenden<br />

Mitglieder an:<br />

Selektionsgremium SRV<br />

Heinz Schaller, Chef Leistungs<strong>rudern</strong> SRV (Vorsitz)<br />

Ruth Berchtold, Vertreterin Präsidium SRV<br />

Günter Schneider, Mitglied (RC Thalwil)<br />

Senioren A: Simon Cox (Headcoach Olympiaprojekte)<br />

oder für<br />

U23 und U19: Tim Foster (Headcoach SRV)<br />

Rekursinstanz SRV<br />

Stéphane Trachsler, Vizepräsident SRV (Vorsitz)<br />

Stefanie Schütz­Balmer, Mitglied (SC Luzern)<br />

Urs Fankhauser, Mitglied (SC Stansstad)<br />

Ersatzmitglied: Hans­Rudolf Schurter (Präsident SRV)<br />

49 durchgeführte Dopingkontrollen<br />

Im Jahr 2010 wurden von Antidoping Schweiz insgesamt 49<br />

Dopingkontrollen bei Ruderinnen und Ruderern des<br />

Schweizerischen <strong>Ruderverband</strong>es durchgeführt. Dabei handelte<br />

es sich um 33 Trainings­ und 16 Wettkampfkontrollen.<br />

Erstmals wurden auch 7 Blutkontrollen durchgeführt. Die<br />

restlichen 42 Proben waren Urinkontrollen. Alle Tests<br />

zeigten ein negatives Resultat.<br />

Quelle: Antidoping Schweiz<br />

Schweizermeisterschaften<br />

vom 2./3. Juli <strong>2011</strong><br />

An den Schweizermeisterschaften auf dem Rotsee vom 2./3.<br />

Juli <strong>2011</strong> werden einzelne Rennen der Kategorie Masters<br />

wieder am Samstag ausgetragen. Neu ins Programm kommt<br />

für die Masters ein Mix­Doppelvierer, der je zur Hälfte mit<br />

Frauen und Männern besetzt sein muss.<br />

Communications<br />

de la Fédération<br />

Le comité de sélection et l’instance de recours de la<br />

FSSA ont été choisis<br />

Le comité de la FSSA a choisi le comité de sélection et<br />

l’instance de recours pour la saison <strong>2011</strong> dans sa séance du<br />

26 janvier <strong>2011</strong>. Font partie de ces deux instances:<br />

Comité de sélection de la FSSA<br />

Heinz Schaller, chef compétition de la FSSA (président)<br />

Ruth Berchtold, représentante de la direction du comité<br />

de la FSSA<br />

Günter Schneider, membre (RC Thalwil)<br />

Seniors A: Simon Cox (entraîneur responsable des projets<br />

olympiques) ou pour les<br />

U23 et U19: Tim Foster (entraîneur en chef de la FSSA)<br />

Instance de recours de la FSSA<br />

Stéphane Trachsler, vice­président de la FSSA (président)<br />

Stefanie Schütz­Balmer, membre (SC Luzern)<br />

Urs Fankhauser, membre (SC Stansstad)<br />

Membre remplaçant: Hans­Rudolf Schurter<br />

(président FSSA)<br />

49 contrôles anti-dopage ont été effectués<br />

Antidoping Suisse a effectué au total 49 contrôles anti­dopage<br />

auprès des rameuses et rameurs de la Fédération Suisse des<br />

Sociétés d’Aviron pendant la saison 2010. Il s’est agit de 33<br />

contrôles en entraînement et 16 en compétition. Pour la<br />

première fois, 7 contrôles sanguins ont aussi été effectués. Les<br />

42 contrôles restants concernaient des prélèvements d’urine.<br />

Tous les contrôles se sont avérés négatifs.<br />

Source: Antidoping Suisse<br />

Championnats suisses des 2/3 juillet <strong>2011</strong><br />

Lors des championnats suisses des 2/3 juillet <strong>2011</strong> sur le<br />

Rotsee, certaines courses de la catégorie Masters se<br />

dérouleront à nouveau le samedi. Comme nouveauté dans le<br />

programme Masters s’inscrira un quatre de couple mixte, qui<br />

devra comporter pour chaque moitié des femmes et des<br />

hommes.<br />

26 RudernAvironCanottaggio 01/11 RudernAvironCanottaggio 01/11 27


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