Dit un Dat 05-2020
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HÖGEL<br />
henden Kräuter in <strong>un</strong>serer Saatgutmisch<strong>un</strong>g haben es im ersten Jahr<br />
schwer gegen die Gräser <strong>un</strong>d benötigen auch mehr Zeit für die Keim<strong>un</strong>g.<br />
Die Fläche muss daher auch jährlich Ende J<strong>un</strong>i, Anfang Juli gemäht<br />
werden, so dass die Gräser nicht zu stark samen können <strong>un</strong>d den<br />
blühenden Kräutern genügend Licht zur Verfüg<strong>un</strong>g steht. In diesem Jahr<br />
sieht es jetzt tatsächlich schon richtig schön b<strong>un</strong>t aus <strong>un</strong>d es summt<br />
<strong>un</strong>d brummt von Hummeln, Bienen <strong>un</strong>d anderen Insekten. Es gibt <strong>un</strong>ter<br />
anderem gelbe Blüten von Hahnenfuß, Hornklee <strong>un</strong>d Wiesen-Platterbse<br />
zu bew<strong>un</strong>dern. In weiß blühen Margeriten, Möhre <strong>un</strong>d Schafgarbe.<br />
Aber was ist das für eine blaue Blume, die über die ganze Wiese<br />
verteilt so schön blüht? Das ist keine Lupine wie man aus der Ferne<br />
meinen könnte, sondern ein blauer Natternkopf. Die Blüten sollen an<br />
den Kopf einer Natter erinnern, daher der <strong>un</strong>gewöhnliche Name für<br />
diese Pflanze. Aber auch die Gräser haben durchaus schöne Samenstände<br />
<strong>un</strong>d damit ihren ganz eigenen Reiz. In den nächsten Jahren wird<br />
sich das Aussehen der Fläche immer wieder verändern, da sich die Zusammensetz<strong>un</strong>g<br />
der Pflanzen weiterentwickeln wird, verspricht Frau<br />
Schönberg. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass sich interessierte<br />
Komm<strong>un</strong>en bereits wieder für das Saatgut bewerben können. Aufgr<strong>un</strong>d<br />
der großen Nachfrage bereitet der DVL gerade ein über sechs Jahre laufendes<br />
Projekt vor, über das Saatgut von regionalen Wildpflanzen kostenlos<br />
zur Verfüg<strong>un</strong>g gestellt werden kann, um mehr Lebensraum für<br />
Insekten zu schaffen. Wir sind also gespannt mit welchen Blüten <strong>un</strong>s<br />
die Wiese im nächsten Jahr überraschen wird.<br />
Kitzrett<strong>un</strong>g vor der Wiesenmahd<br />
Einsatzbericht <strong>un</strong>d Erfahr<strong>un</strong>gen der Jagdgemeinschaft Högel<br />
Es begann mit einer WhatsApp Nachricht in <strong>un</strong>serer Gruppe: „Morgen<br />
soll gemäht werden, wer hat Zeit, treffen 04:00 Uhr“. Eine wohl sehr <strong>un</strong>gewöhnliche<br />
Zeit, um nach Rehkitzen zu suchen. Wir hatten aber im<br />
Mai <strong>un</strong>d J<strong>un</strong>i einige Male die gute Gelegenheit, die Unterstütz<strong>un</strong>g des<br />
Teams der „Wildtierrett<strong>un</strong>g r<strong>un</strong>d um den Stollberg“ zu nutzen, die mit<br />
einer fliegenden Wärmebildkamera die Flächen aus 80 m Höhe absuchen.<br />
Also Wecker gestellt, einen Kaffee vorweg <strong>un</strong>d los geht es. Nachdem<br />
alle da waren, ging es dann zum ersten Feld. Vorher wird sich<br />
ausgestattet, Regenhose, denn das Gras ist teilweise hüfthoch <strong>un</strong>d sehr<br />
nass vom Morgentau. Dazu noch Transportkisten <strong>un</strong>d einen großen Angelkescher<br />
sowie ein Handsprechf<strong>un</strong>kgerät, um Kontakt mit <strong>un</strong>serem<br />
Multicopterpiloten zu halten. In zwei Teams zu je zwei Leuten, eines<br />
links <strong>un</strong>d eines rechts an der Feldkante geht es dann los.<br />
Der Multicopter steigt mit einem Summen, welches an einen Insektenschwarm<br />
erinnert, hoch <strong>un</strong>d fängt an, seine vorher programmierten<br />
Suchbahnen abzufliegen. Wir gehen dann langsam hinter der Drohne<br />
her. Wenn sie dann auf einmal in der Luft verharrt, ist das für <strong>un</strong>s ein<br />
Zeichen, da könnte was sein. Kurz darauf<br />
auch die Bestätig<strong>un</strong>g per F<strong>un</strong>k:<br />
„Möglicher Treffer 20 Meter links von<br />
euch“. Langsam nähert sich dann ein<br />
Trupp, Schritt für Schritt der Stelle<br />
näher. „Noch 8 Meter, ein Stück mehr<br />
rechts, noch 5 Meter, jetzt genau vor<br />
euch, noch zwei Meter“ Noch immer<br />
ist im hohen Gras nichts zu sehen. 1<br />
Meter vorher, tatsächlich, da scheint<br />
was zu sein. Da liegt das Rehkitz, tief<br />
im Gras versteckt. Der Pilot hat <strong>un</strong>s<br />
p<strong>un</strong>ktgenau an das Kitz herangeführt,<br />
bemerkenswert <strong>un</strong>d überzeugend<br />
diese Präzision.<br />
Ihr Anzeigen-Berater<br />
Rüdiger Högden<br />
freier Handelsvertreter | Mediaberater<br />
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