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13 d’Isarwinkler

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1000 JAHRE Sachsenkam<br />

Damaliger Vorstand und Belegschaft der Klosterbrauerei Reutberg<br />

In der ältesten Überlieferung wird als<br />

Dorfname „Sassincheim“ genannt.<br />

Das lässt auf eine Mehrzahl von<br />

Siedlern schließen. Vermutlich wurden<br />

hier zu Zeiten Karls des Großen<br />

um 794 bis 811 Sachsen angesiedelt.<br />

Für diese Annahme spricht auch die<br />

Fähigkeit der Sachsen in der Kultivierung<br />

von Mooren und verwilderten<br />

Waldgegenden, was sich wiederum in<br />

der Beschaffenheit des Kirchseemoores<br />

widerspiegelt. Zusammengefasst<br />

ist Sachsenkam damit wohl deutlich<br />

älter als 1000 Jahre.<br />

Das Geschlecht der „Herren<br />

von Sachsenkam“<br />

Beginnen wir unsere kleine Retrospektive<br />

bei dem ersten „Herren von<br />

Sachsenkam“, dem hier schon erwähnten<br />

„Adalpero, filius Odalrici“.<br />

In manchen Chroniken wird er als<br />

Edelmann bezeichnet und damit<br />

Spross einer adeligen Familie. Als einer<br />

der Söhne Adalperos, Bernhard,<br />

im Alter von 60 Jahren im Jahr<br />

1102 ohne männliche Nachkommen<br />

starb, erlosch damit das Geschlecht<br />

der Herren von Sachsenkam. Ihre<br />

Spuren hat die Adelsfamilie jedoch<br />

bis heute in der Gemeinde hinterlassen:<br />

Das Gemeindewappen ziert<br />

eine Hirschgeweihstange auf rotem<br />

Grund, eben jenes Wappen der Herren<br />

von Sachsenkam.<br />

Nach dem Tode Bernhards fiel Sachsenkam<br />

in den Besitz des Klosters<br />

Tegernsee zurück.<br />

Ab dem Jahr 1127 wird ein „Alban<br />

de Sehsenchaim“ als Ministeriale<br />

des Klosters Tegernsee benannt.<br />

Diese Ministerialenfamilie hatte<br />

eine Art Beamtenstatus inne und<br />

übte im Dorf die so genannte „niedere<br />

Gerichtsbarkeit“ aus. Das bedeutet,<br />

sie richteten über Streitigkeiten<br />

und Straffälle außer Totschlag,<br />

Raub und „Notnunft“. 350 Jahre<br />

lang wachten die Nachkommen dieser<br />

Familie über das Dorf und seine<br />

Bewohner. Im Laufe der Zeit entwickelten<br />

sie eine immer größere Unabhängigkeit<br />

vom Kloster Tegernsee<br />

und wurden ab 1430 zum „Landstand“<br />

gezählt. Damit durften sie<br />

sich „Freiherren“ nennen.<br />

Im Mittelalter wurde Sachsenkam<br />

zur Hofmark. Als Hofmark bezeichnete<br />

man den abgegrenzten Bezirk<br />

einer Grundherrschaft im Herzogtum<br />

Bayern. Der Herzog von Bayern<br />

verlieh damals die Hofmarken<br />

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