03.08.2020 Aufrufe

ME2BE HIERGEBLIEBEN 2020/01

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HIERGEBLIEBEN

AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN

SPECIAL

www.me2be.de ME2BE GmbH Heft 01 Frühjahr 2020 #BERUFSORIENTIERUNG

BESTECHENDE VIELFALT

KEIN PLAN? KEIN PROBLEM! ZWISCHEN EUTIN, KIEL, BRUNSBÜTTEL, HEIDE UND LECK

WARTEN SPANNENDE BERUFE UND INTERESSANTE ARBEITGEBER


EDITORIAL

Arbeiten bei der

Stadt Eutin ist

spannend + vielfältig.

Genau wie Du!

Höhepunkte aus allen Landesteilen

Ein pittoreskes Städtchen mit einer spannenden Geschichte und einer ebenso dynamischen

Gegenwart bildet den Startpunkt der HIERGEBLIEBEN-Rundreise im Jahr 2020: Eutin – die

Kreisstadt Ostholsteins und Hauptdarstellerin in der ME2BE-Stadtstrecke. Um zu erfahren,

was das Leben und Arbeiten in der Stadt ausmacht, haben wir uns mit Bürgermeister

Carsten Behnk „auf ein Fischbrötchen“ getroffen und in entspannter Atmosphäre über den

Wandel der Verwaltung, aussichtsreiche Karrieremöglichkeiten und Eutin als lebenswerten

Ort unterhalten.

Im historischen Rathaus werden Studierende und Azubis zu Profis in der Verwaltung

ausgebildet. Wir haben sie gebeten, uns Einblicke in ihren Arbeitsalltag zu gewähren und

allerlei spannende Dinge erfahren. Weil es in einer lebendigen Stadt jedoch noch viel mehr

zu entdecken gibt, waren wir an zwei beeindruckenden Schulen unterwegs: Sowohl die Johann-Heinrich-Voß-Schule

als auch die Carl-Maria-von-Weber-Schule machen viel, um ihren

Schülern einen hervorragenden Start ins Leben zu ermöglichen. Wie das aussieht, berichten

Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer in diesem Magazin. Und nicht nur

das: auch zwei Filme sind aus der Kooperation zwischen der Eutin und ME2BE entstanden.

Das Ergebnis gibt es auf dem YouTube chanel von me2be zu sehen.

Nächster Haltepunkt unserer Reise durch Schleswig-Holstein ist das Städtische Krankenhaus

Kiel. Eines beschäftigt die Pflegeschule der Klinik zurzeit besonders: die Reform der

Pflegeberufe, die aus drei ehemals eigenständigen Berufen einen macht – den der Pflegefachkraft.

Wie sich die Ausbildung ändert, welche Chancen und Risiken lauern – das erläutert

Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums des Krankenhauses, im Interview.

Weiter geht es an die raue, aber schöne Westküste: Dass die Arbeit in der Industrie keinesfalls

Männern vorbehalten ist, zeigt unsere Geschichte von starken Frauen bei der Covestro

Deutschland AG in Brunsbüttel. Nicht minder interessant geht es in der Kreisverwaltung

Dithmarschen und an den Westküstenkliniken (WKK) zu. Hier haben wir viel über junge

Menschen in der Verwaltung und neue Berufe in der Medizin erfahren. Stichwort: Klinik

4.0.

#public-administration@eutin

Wer seinen Blick auf der Landkarte noch weiter gen Norden richtet, landet schließlich in

einem der Zentren des europäischen Druckwesens. Bei CPI Clausen & Bosse in Leck werden

rund 250.000 Bücher gedruckt – pro Tag. Taschenbücher, Jugendbücher, Romane, Kataloge

und Kalender verlassen das Werk und werden anschließend in ganz Deutschland verkauft.

Zwischen Natur, Kultur und Freizeit findest

Du einen Arbeitsplatz, der Dir Spaß macht und

Dich erfüllt. Wir sind neugierig auf Menschen,

die sich mit Eutin verbunden fühlen, die sich

für die Gemeinschaft einsetzen und einfach

loslegen wollen.

Als Naturtalent passt Du nicht nur perfekt

in den Norden, sondern auch zu uns!

Du möchtest von uns alle Geheimnisse

einer funktionierenden Verwaltung

kennen lernen? Perfekt! Denn wir machen

aus deinen Talenten echte Stärken!

Ob Ausbildung oder Studium – auf dem

dualen Weg ist das Ziel einer Karriere

mit Weitblick für Dich ganz nah!

Weil nach viel Orientierung allerdings auch Ausgleich wichtig ist, haben die Sportlerinnen

und Sportler vom BSG Eutin ihre Lieblingsbeschäftigung in den Mittelpunkt gerückt und

uns erzählt, wie sie sich entspannen. Nachahmung ausdrücklich erwünscht!

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Lutz

PS: Mehr spannende Beiträge, tolle Fotos und Einblicke in die Berufswelt gibt es hier:

Schau doch gleich mal bei uns vorbei.

www.eutin.de | Karin Leider | 04521/ 793 - 120 | k.leider@eutin.de

www.me2be.de

www.facebook.com/me2bemag

hello@me2be.de

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Inhalt

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Hiergeblieben

„BERUFSORIENTIERUNG 4.0“

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) im ME2BE-Gespräch

TRADITION TRIFFT MODERNE

Fortschritt, visionäre Ideen und Tatendrang sind seit

Jahrhunderten in Eutin zu Hause

SZENEGEFLÜSTER

Tipps und Trends für Freizeit, Kultur, Hobby und Sport in Eutin

IM WASSER AN DIE WELTSPITZE

Kirsten Bruhn ist eine der erfolgreichsten Paralympioniken

Deutschlands

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF EIN

FISCHBRÖTCHEN

Der parteilose Verwaltungschef Carsten Behnk über Eutin als

Kultur-Hotspot und seine Freude am Bürgermeisteramt

DIE AZUBIS DES BÜRGERMEISTERS

Simon, Elaine, Sarina und Markus lernen bei der

Stadtverwaltung Eutin

JEDE VERRKÜCKTE SACHE

Die Ballspielgemeinschaft BSG Eutin lockt mit Vielfalt,

Klassikern und Trendsportarten

INTERVIEWS FÜR DIE EWIGKEIT

Schüler der Schleusen-Gemeinschaftsschule Brunsbüttel erleben

einen aufregenden Medienworkshop

Editorial

Messeübersicht

Impressum

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Schule

ICH HAB DA MAL `NE FRAGE

Die Schüler der Johann-Heinrich-Voß-Schule

MODERNES LERNEN VOR HISTORISCHER KULISSE

Zu Besuch an der Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin

DAS „LEHRER-DOPPEL“

Zwei Lehrkräfte antworten auf ein- und dieselben Fragen

WIE DIGITAL BIST DU?

Schülerstimmen aus der Carl-Maria-von-Weber-Schule

BUNT. EUROPÄISCH. DIGITAL.

Moderne Themen an der Carl-Maria-von-Weber-Schule in Eutin

„SEMINAR“ FÜR DIE ZUKUNFT!

Das Berufsorientierungsprogramm der Carl-Maria-von-Weber-

Schule Eutin

Berufsbilder

IMMOBILIENKAUFMANN/FRAU

ELEKTRONIKER/IN FÜR ENERGIE- UND

GEBÄUDETECHNIK

INDUSTRIEKAUFMANN/FRAU

MAURER/IN

METALLBAUER/IN

ELEKTRONIKER/IN FÜR BETRIEBSTECHNIK

BINNENSCHIFFER/IN

FACHKRAFT FÜR ABWASSERTECHNIK

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Companies

EINE STADT – VIELE PERSPEKTIVEN

Abwechslungsreich und familiennah: die Stadtverwaltung Eutin

PFLEGE MIT „RUNDUMBLICK“

Fließende Übergänge zwischen Kranken- und Altenpflege an der

August-Bier-Klinik in Ostholstein

SPANNENDE AUSBILDUNG BEI DEN

STADTWERKEN NORDERSTEDT

Im Interview: Zwei Elektroniker für Betriebstechnik

REFORMIERTE PFLEGEAUSBILDUNG:

WUNDERTÜTE MIT GUTER PERSPEKTIVE

Ein Gespräch mit Britta Schmidt vom Städtischen Krankenhaus

Kiel über den neuen Beruf der Pflegefachkraft und die Vorteile

für die Auszubildenden

NAVIGATION BEENDET:

SIE HABEN IHR ZIEL ERREICHT

Wege in die Pflege mit Sinn, Verstand und Herz

EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE

Making-of: Die Kreisverwaltung Dithmarschen in bewegten Bildern

EXPERTEN MIT SINN FÜRS KLIMA

Die Kälte- und Klimatechnikprofis von Delewski sind nicht nur

für Kunden eine gute Adresse

KLINIK 4.0

Die Westküstenkliniken WKK sind für die Zukunft gerüstet

GESUNDHEIT ZUM STUDIEREN!

Warum Gesundheitsfachberufe zunehmend auch als

Studiengänge angeboten werden

MIT VIELFALT ZUM ERFOLG

Covestro setzt als Arbeitgeber auf eine gute Mischung aus F

rauen und Männern

GENAU GEDRUCKT, GENIAL GEBUNDEN!

Einblicke in die Ausbildung von „Druckern“ und „industriellen

Buchbindern“ (Medientechnologen) bei der CPI Clausen & Bosse

GmbH in Leck

DIE ZIELGRUPPE FEST IM BLICK

Late-Night-Jobbing: Austausch auf Augenhöhe in

entspannter Atmosphäre

AZUBIPORTRAITS

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Industrielle Buchbinder/in (Medientechnologe

Druckverarbeitung)

Drucker/in (Medientechnologe Druck)

CPI Clausen & Bosse GmbH

Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Städtisches Krankenhauses Kiel

Medizinisch-technische

Radiologieassistenten (MTRA)

Dr.-Gillmeister-Schule an den Westküstenkliniken

(WKK)

Altenpfleger/in

Altenpflegehelfer/in

August-Bier-Klinik

Verwaltungsfachangestellte

Kreisverwaltung Dithmarschen

Kauffrau/mann für Büromanagement

Elektroniker/in für

Automatisierungstechnik

Chemielaborant/in

Covestro Deutschland AG

Mehr Ausbildung,Stories

und Berufsorientierung

auf WWW.ME2BE.DE

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F

R A G E

&

„Unser Schulsystem ist in den vergangenen Jahren stetig den sich

ändernden Erfordernissen angepasst worden. Es ist heute so durchlässig

wie noch nie und eröffnet in sehr vielen Bereichen – und bei weitem

nicht nur über die akademische Ausbildung – gute berufliche

Perspektiven und Karrieremöglichkeiten.“

A

N T

W O

R T

„BERUFSORIENTIERUNG 4.0“

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) im ME2BE-Gespräch

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Frank Peter

Wie funktioniert zeitgemäße

Berufsorientierung? Schleswig-

Holsteins Bildungsministerin

Karin Prien setzt vor allem auf die

Zusammenarbeit von Schulen, Wirtschaft,

Berufsberatern, Kammern und der Bundesagentur.

Warum Praktika zudem die duale

Ausbildung stärken können, erzählt die

CDU-Politikerin im Interview.

Hallo, Frau Ministerin Prien. Mit der

Arbeitswelt müssen sich alle Schülerinnen

und Schüler irgendwann beschäftigen.

Spätestens mit dem Schulpraktikum

kommt das Thema Berufsorientierung auf

den Tisch. Welche beruflichen Erfahrungen

haben Sie während Ihrer Schulzeit

sammeln können?

Mein erstes Praktikum habe ich als 16-Jährige

als Garderobiere im Landestheater

Rheinland-Pfalz absolviert. Es lief das Musical

‚My fair Lady‘. Meine Liebe zum Theater

hat sicherlich seine Wurzeln in dieser Zeit.

Der Fachkräftemangel fordert viele Branchen

heraus. Nach Schleswig-Holsteinischem

Schulgesetz gehört es zum Auftrag

der Schule, die jungen Menschen zur

Teilnahme am Arbeitsleben und zur Aufnahme

einer hierfür erforderlichen Berufsausbildung

zu befähigen. Müsste es dafür

in Schleswig-Holstein nicht das Schulfach

‚Berufsorientierung’ an Gymnasien und

Gemeinschaftsschulen geben?

Berufliche Orientierung findet auf vielfältige

Weise statt und bei Weitem nicht nur in einer

Unterrichtsstunde. Gerade erarbeiten wir

gemeinsam mit den Partnern aus der Wirtschaft,

den Kammern, der Bundesagentur

und den Berufsberatungen vor Ort das neue

Landes konzept für berufliche Orientierung,

das bis zum Sommer 2021 vorliegen soll.

Aber schon jetzt gibt es an den Gemeinschaftsschulen

und Förderzentren die berufliche

Orientierung ab dem fünften und an

den Gymnasien ab dem siebten Jahrgang.

Außerdem werden unter anderem Potenzialanalysen

erstellt, und speziell geschulte

Coaching-Fachkräfte unterstützen die

Schülerinnen und Schüler. In der geplanten

neuen Oberstufe erhält die Berufsorientierung

einen verbindlichen Platz in der Einführungsphase.

Dafür gibt es 18 zusätzliche

Lehrerstellen. Und zum Schuljahr 2020/21

führen wir eine flächendeckende Potenzialanalyse

ein – zunächst an den Gemeinschaftsschulen

und dann auch an den Förderzentren

und Gymnasien.

Immer mehr Schülerinnen und Schüler

entscheiden sich für das Abitur und gegen

eine duale Berufsausbildung. Wollen Sie

diesem Trend bildungspolitisch entgegenwirken

und wenn ja, wie?

Seit meinem Amtsantritt als Bildungsministerin

werbe ich intensiv für die dualen

Ausbildungsberufe. Einerseits, weil wir dem

drohenden Fachkräftemangel begegnen

müssen, andererseits aber auch, weil ich

davon überzeugt bin, dass sich in der dualen

Ausbildung auch für Abiturientinnen

und Abitur ienten spannende und zukunftssichere

Perspektiven bieten. Auf die müssen

wir verstärkt aufmerksam machen und dabei

sind zum Beispiel die Betriebspraktika in

den Jahrgangsstufen 8 und 9 sehr hilfreich.

Unsere Arbeitswelt wandelt sich rasant.

Durch die digitale Transformation werden

Berufsbilder verschwinden, neue entstehen.

Welche Konsequenzen ergeben sich

daraus für die Berufsorientierungsprogramme

der Schulen?

In der Tat ändern sich Berufsbilder und

Studiengänge immer schneller und es gibt

mittlerweile über 20.000 Studiengänge und

allein 326 Ausbildungsberufe. Das ist eine

große Herausforderung für die jungen Menschen,

aber auch für die sie begleitenden

Lehrkräfte und die Eltern. Umso wichtiger ist

es, dass die Schulen mit kompetenten Partnern

zusammenarbeiten. Ein gutes Beispiel

dafür ist das neue Unterrichtsmaterial zum

Berufs- und Studienwahlprozess, das wir in

Zusammenarbeit mit der Bundesagentur

für Arbeit und der Stiftung der Deutschen

Wirtschaft erarbeitet haben und das den

Schülerinnen und Schülern der gymnasialen

Oberstufen unter dem Titel ‚Berufliche Orientierung

wirksam begleiten‘ seit September

dieses Jahres zur Verfügung steht.

Allgemeinbildende und berufliche Schulen,

duale Ausbildung und duale Studiengänge,

Fachhochschulen und Universitäten

– sind unsere Bildungswege und

-einrichtungen noch zeitgemäß oder brauchen

wir eine höhere Durchlässigkeit für

Querstein steiger?

Unser Schulsystem ist in den vergangenen

Jahren stetig den sich ändernden Erfordernissen

angepasst worden. Es ist heute

so durchlässig wie noch nie und eröffnet

in sehr vielen Bereichen – und bei weitem

nicht nur über die akademische Ausbildung

– gute berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten.

Und da kommt wieder

die Berufsorientierung ins Spiel. Sie kann

den Jugendlichen die unterschiedlichen

Bildungswege erläutern und mit ihnen

gemeinsam einen Weg finden, der ihren

persönlichen Potenzialen und Begabungen

gerecht wird.

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Finde

einen

Beruf,

den

du

liebst.

HIERGEBLIEBEN

Wer zum ersten Mal nach Eutin kommt,

muss aufpassen, denn in eine Falle

tappen Besucher hier allzu leicht: Sie

sehen in der ostholsteinischen Kreisstadt

einen beschaulichen Ort inmitten einer

malerischen Landschaft mit charmanter

Altstadt und romantischen Ecken – und

liegen damit sicherlich nicht falsch.

Dennoch ist Eutin mehr als der schöne

Schein vermuten lässt. In der Kleinstadt

trifft historisches Erbe auf dynamischen

Zeitgeist. Und immer mit dabei: eine große

Offenheit für Fortschritt, neue Ideen und

Entwicklungen.

me2be.de

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EUTIN

HIERGEBLIEBEN

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

23701

Postleitzahl

16.971

Einwohner

TRADITION TRIFFT MODERNE

Fortschritt, visionäre Ideen und Tatendrang sind seit Jahrhunderten in Eutin zu Hause

TEXT Lutz Timm | FOTOS Monika Schröder, Olle August, fsHH (Pixabay)

Kreis

Ostholstein

Fläche

41,4 Quadratkilometer

www.eutin.de

Kfz

OH

Vorwahl

04521

Carsten

Behnk

Bürgermeister

Höhe

33 m ü. NHN

Vielleicht war es die Schönheit der

Landschaft, die die ersten Siedler

im 7. und 8. Jahrhundert dazu veranlasste,

auf der Fasaneninsel im Großen

Eutiner See eine Burg zu errichten. Rückblickend

kann man ihnen zu der guten Wahl

nur gratulieren, denn in rund eineinhalb

tausend Jahren hat sich aus der einstigen

Siedlung eine lebendige Stadt entwickelt.

Wer heute in Eutin unterwegs ist, muss

nicht lange suchen, um das optimistische

Grundrauschen der Stadt zu hören.

Bereits im historischen Zentrum ist deutlich

erkennbar, dass Stillstand in Eutin nicht

besonders hoch im Kurs steht. Seit sich

die Stadt vor einigen Jahren aufgemacht

hat, den Bereich rund um den Marktplatz

mit all seinen schmucken Gebäuden und

historisch gewachsenen Strukturen weitläufig

zu modernisieren, verändert sich das

Stadtbild – mit sichtbarem Erfolg. Vielleicht

ist es diese Lust an der Weiterentwicklung,

die auch zahlreiche Menschen in der Stadt

motiviert und begeistert. Zumindest finden

sich viele Beispiele, die von Kreativität,

Tatendrang und auch Mut zeugen. Hier

setzen engagierte Eutiner spannende gastronomische

Konzepte in die Tat um. Dort

verwirklichen überzeugte Unternehmer

Ideen aus der Kreativwirtschaft. Trotz der

mit rund 17.000 Einwohnern überschaubaren

Größe gibt es viele kleine Geschäfte,

lokale Initiativen und vielseitige Ehrenämtler,

die der Stadt eine ganz eigene positive

Ausstrahlung verleihen.

Es mag in der Geschichte Eutins begründet

liegen, dass Idee und Pläne vielleicht eine

Spur progressiver, fortschrittlicher sind als

anderswo. Als Residenzstadt tummelten

sich ab dem 12. Jahrhundert einflussreiche

Adlige und Geistliche in Eutin, das ab 1257

offiziell zur Stadt ernannt wurde. Im Eutiner

Schloss lernte Sophie Auguste Friederike von

Anhalt-Zerbst ihren Mann kennen, bevor sie

als machtbewusste und zuweilen skrupellose

Zarin Katharina die Große zu einer der

mächtigsten Herrscherin ihrer Zeit aufstieg.

Sie pflegte Kontakte zu Philosophen – unter

anderem Voltaire und Denis Diderot – und

Schriftstellern der Aufklärung, stand den

fortschrittlichen Ideen der Epoche also

durchaus nahe.

Auch der Name Johann Heinrich Voß ist

bis heute präsent. Als Namensgeber eines

der zwei Eutiner Gymnasien steht er bis

heute sinnbildlich für eine humanistische

Bildung. Dabei ist der Lehrer, Dichter und

Übersetzer der Epen Homers – der Ilias und

der Odyssee – mehr als nur der ehemalige

Rektor der Bildungsstätte. Zusammen mit

Philosophen, Schriftstellern, Juristen und

weiteren Gelehrten bildete Voß den Eutiner

Kreis, der zwischen 1776 und 1829 Ausdruck

der kulturellen Blütezeit Eutins war. Dieser

Zusammenschluss führender Intellektueller

verbreitete die Ideen der Aufklärung in der

Stadt und zog weitere bekannte Persönlichkeiten

zum Gedankenaustausch nach Eutin.

Auch der Maler Johann Heinrich Wilhelm

Tischbein lebte in der von Seen umgebenen

Stadt. Dass der Künstler unter anderem

Johann Wolfgang von Goethe portraitierte,

brachte der Stadt sogar den Spitznamen

„Weimar des Nordens“ ein.

Rund 200 Jahre später gibt es neue große

Fragen. Themen wie die Digitalisierung und

der demographische Wandel fordern die

Gesellschaft insgesamt heraus. Eutin setzt

deswegen auf eine fortschrittliche Weiterentwicklung

der Stadt. Die Gewerbegebiete

Prächtige Aussicht: Der Torturm (Bildmitte) gehört

zu den beliebtesten Fotomotiven bei einer Besichtigung

des Eutiner Schlosses.

Versteckt zwischen Wipfeln und Ästen liegt die

Freilichtbühne der Festspiele direkt am großen

Eutiner See.

sind begehrt, außerdem haben die Stadtwerke

bereits einen Großteil der Unternehmen

und Privathaushalte an das Glasfasernetz

angeschlossen. Und auch die

Bildungslandschaft hat sich den veränderten

Verhältnissen angepasst: Die Schulen sind

zumeist mit moderner Technik ausgestattet

und bereiten ihre Schülerinnen und Schüler

auf die künftigen Anforderungen vor.

Dennoch vergisst Eutin sein kulturelles und

intellektuelles Erbe nicht – was unter anderem

jeden Sommer während der Eutiner Festspiele

zu Ehren des Komponisten Carl Maria

von Weber erlebbar ist. Das hätte wohl auch

den Gelehrten des Eutiner Kreises gefallen.

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HIERGEBLIEBEN

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

SZENEGEFLÜSTER

Großer Traum für kleine Rollen

Lebendig, vielfältig, spannend: Wir

zeigen in unseren persönlichen Höhepunkten,

was Eutin als liebenswerte

Kleinstadt so alles zu bieten hat. Hier treffen

Träume auf Tradition und Fantasie auf

Kulinarik.

Tipps und Trends für Freizeit, Kultur, Hobby und Sport in Eutin

TEXT Lutz Timm | FOTOS Shutterstock, rawpixel.com

In der Ruhe liegt die Kraft

Ein stiller Zeuge, immer im Schatten der beeindruckenden

Kulisse des Eutiner Schlosses: Das

Fabeltier an der Schlossbrücke

sieht jeden Gast kommen

und gehen. Dass es jemals

den Zutritt verweigert hätte,

ist nicht überliefert. Es gibt

Stimmen, die dem affenartigen

Geschöpf glückbringende

Kräfte nachsagen. Ansonsten

dient es als grundsolider

Treffpunkt.

Der Traum, den die Eutiner Skateboardszene

träumt, hat Ecken und Kanten, dazu herrliche

Rundungen sowie einen feinen Belag

– und einen neuen Verein als Unterstützer,

damit aus dem Traum möglichst schnell

Realität wird: Ein neuer Skatepark in zentraler

Lage und mit zeitgemäßer Ausstattung

soll her. Dafür haben sich Ende September

jugendliche und erwachsene Skateboarder

sowie weitere Unterstützer zusammengetan

und den Verein „drop in“ gegründet. Sie wollen

gemeinsam mit Politik und Verwaltung

dafür sorgen, dass die aktiven Skateboarder

der Stadt einen Ort erhalten, wo sie ihrem

Hobby unter guten Bedingungen nachgehen

können. Der seit 2001 bestehende Skatepark

hinter der Gustav-Peters-Schule ist offenbar

in die Jahre gekommen; außerdem habe es

den Konstrukteuren vermutlich an Fachkenntnis

gefehlt. Das Urteil der Skater: zu

klein, zu alt, unpraktikabel und dringend

sanierungsbedürftig.

Damit die Skateboarder ihren Sport zukünftig

unter besseren Bedingungen ausüben

können, hat sich der Verein in den zuständigen

politischen Ausschüssen vorgestellt

und die Verantwortlichen überzeugt. „Die

ersten Planungsgelder und ein gemeinsamer

Workshop sind bereits bewilligt“, erläutert

Stephan Barnstedt, Vorsitzender von „drop

in“. Jetzt gehe es darum, einen Standort

für den neuen Skatepark zu finden. Politik

und Verwaltung seien dem Projekt wohl-

gesonnen. Mit ihrem Engagement haben

die Organisatoren außerdem einen weiteren

Erfolg erzielt. „Die Jugendlichen interessieren

sich jetzt für Kommunalpolitik und

haben richtig Lust, sich einzubringen“,

erzählt Barnstedt. Derzeit rund 60 Mitglieder

stehen hinter dem Verein, der den

Seepark als möglichen Standort favorisiert.

Aus Freude an Genuss und Atmosphäre

Von der Rolle: Filmkultur im

Doppelpack

Sofa, Chips und Netflix? Kann man machen.

Wer allerdings bereit ist, Haus oder Wohnung

zu verlassen, kann erheblich mehr erleben.

Mit seinen zwei Kinos hat Eutin für Filmfans

und Cineasten immer attraktive Angebote.

Das kommunale Kino Binchen bietet seit 35

Jahren Kinoerlebnisse der ganz besonderen

Art. Die Betreiber – seit 2012 der Kulturbund

Eutin – legen viel Wert auf die Auswahl ihrer

Filme und verpflichten sich dem Grundsatz

der nichtkommerziellen kommunalen Kinos:

Filme zeigen, die in größeren und gewinnorientierten

Häusern wenig Chancen haben. Im

„Binchen“ werden aufregende, innovative

und experimentelle Filme gespielt. Auch

Dokumentationen haben einen hohen

Stellenwert. Häufig werden Filme auch zu

inhaltlichen Themenreihen gebündelt.

Wer eher Fan großer Filmproduktionen ist,

findet im Programm des „Cine Royal Eutin“

den richtigen Streifen. Das klassische Kino

wurde 2012 von Fredy und Gisela Müller

grundlegend saniert und mit viel Liebe zum

Detail wiedereröffnet. Mit samtweichen

Sesseln, schweren Vorhängen und kleinen

Lampen an jedem Platz liegt der Fokus ganz

klar auf Komfort und Bequemlichkeit. Ein

weiterer Pluspunkt: Die Besucher können

Popcorn, Getränke und Co. direkt am Platz

bestellen.

Was haben Kaffee und Fischbrötchen

gemeinsam? Beides sind Produkte, die

in Eutin die Basis für neue, verlockende

Gastronomiekonzepte sind. Die Eutiner

Kaffeerösterei in der Königstraßenpassage

hat sich den vielfältigen Getränken aus der

gerösteten Kaffeebohne verschrieben. In

entspannter Atmosphäre können die Gäste

das Erlebnis des Kaffeetrinkens voll und

ganz auskosten. Dass Kaffee dabei lediglich

Oberbegriff für viele verschiedene Getränkevarianten

ist, zeigt bereits ein Blick in die

Karte. Vom klassischen Cappuccino über den

süßeren Chococino bis hin zum eisgekühlten

Espresso Tonic Double warten unterschiedlich

koffeinhaltige Wachmacher auf die Kundinnen

und Kunden. Und wer am liebsten

Filterkaffee trinkt, bekommt hier außerdem

frisch aufgebrühte Exemplare im Glasbecher

– stilecht aus dem Keramikfilter.

Handgemachte Limonade, frische Fischbrötchen

und leckere Kuchen warten im „tohuus“

auf die Gäste. Wer in den gemütlichen

Sofas des kleinen Cafés direkt am Markt

sitzt, bleibt zumeist länger als geplant. Die

Betreiber setzen erfolgreich auf eine lockere

Atmosphäre und qualitativ hochwertige Produkte.

Das kommt offenkundig so gut an,

dass bereits Rufe nach längeren Öffnungszeiten

laut wurden. Das tohuus-Team hat

reagiert und bietet freitags und samstags

auch abends seine Spezialitäten an. Dazu

gibt es Live-Musik oder spannende Duelle

im Pubquiz – und das alles in gemütlicher

Umgebung, wie ‚tohuus‘ eben.

12 13



HIERGEBLIEBEN

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

Die gebürtige Eutinerin Kirsten

Bruhn hat mehr Schwimmwettkämpfe

gewonnen, als die meisten

Menschen Pommes im Schwimmbad gegessen

haben. Ihre beeindruckende Bilanz:

65-fache Deutsche Meisterin, 54 Weltrekorde,

achtfache Europameisterin, sechsfache

Weltmeisterin und insgesamt elf paralympische

Medaillen, davon dreimal Gold.

Doch die 50-Jährige hat nach einem schweren

Unfall auch die Schattenseiten des

Lebens kennengelernt. In HIERGEBLIEBEN

IM WASSER AN DIE WELTSPITZE

Kirsten Bruhn ist eine der erfolgreichsten Paralympioniken Deutschlands

TEXT Lutz Timm | FOTO Kirsten Bruhn

erzählt die ehemalige Leistungssportlerin,

wie sie sich zurückkämpfte, wo sie schwimmen

lernte und warum sie heute als Botschafterin

für eine bessere Wahrnehmung

von behinderten Menschen kämpft.

Kirsten Bruhn, in Eutin dürfte jedes Kind

mit Seepferdchen Ihren Namen kennen.

Wie ist es, wenn die Geburtsstadt das

Schwimmbad nach einem benennt?

Ich war überrascht, erfreut und fühlte mich

sehr geehrt. Es war in einer Zeit, in der ich

„Man muss

nicht außergewöhnlich

sein,

um seine Ziele

zu erreichen,

sondern hart an

ihnen arbeiten.“

sportlich sehr erfolgreich war. Heute wird

mir immer mehr bewusst, dass es etwas

Besonderes ist, eine Art Monument.

Was verbindet Sie noch mit dem

Kirsten-Bruhn-Bad?

Ich habe dort Schwimmen gelernt, und zwar

ziemlich früh. Mit drei Jahren hat mich

mein Vater ins Wasser gesetzt und geguckt,

was passiert. Ich bin über Wasser geblieben,

hatte Spaß und Talent. Meine Eltern waren

beide Leistungsschwimmer und Trainer,

das hat mich und meine vier Geschwister

geprägt und begleitet.

Waren Sie das talentierteste

Familienmitglied?

Nein, ich glaube nicht. Mein ältester Bruder

hatte mehr Talent. Aber ich war die Ehrgeizigste,

die Zielstrebigste – zumindest im

Schwimmen. Noch heute fehlt es mir, bis an

die körperlichen Grenzen zu gehen.

Wie oft sind Sie heute im Wasser?

Drei- bis viermal pro Woche schwimme

ich, allerdings nur für mich, ohne

Wettkampfgedanken.

Stichwort: Berufsorientierung: Wie lief ihr

beruflicher Werdegang?

Zuerst wollte ich wie mein Vater zur Polizei

gehen, in der achten Klasse dann Tierärztin

werden. Später habe ich mich für den

Beruf der Heilpraktikerin interessiert, auch

für ein Medizinstudium. Ich bin schließlich

umgeschwenkt auf Grafikdesign und hatte

bereits einen Studienplatz, als der Unfall

dazwischenkam und alles umgeworfen hat.

Was ist passiert?

Ich war mit damaligem Freund im Urlaub

auf der griechischen Insel Kos. Er mietete

sich ein Motorrad, um die Insel zu erkunden.

Ihm zuliebe bin ich mitgefahren. In einer

Linkskurve kam Gegenverkehr, wir sind von

der Straße gerutscht, und ich bin unglücklich

mit dem Gesäß in eine Kuhle gefallen.

Dabei habe ich mir eine Trümmerfraktur des

ersten Lendenwirbels zugezogen. Nach einer

endlosen Odyssee mit überforderten Notärzten

kam ich einen Tag später in Kiel an und

wurde operiert. Da war aber schon zu viel

Nervengewebe zerstört.

Wie ging es ihnen in der Zeit nach dem

Unfall?

Ich war traumatisiert. Es folgten sieben

Monate Reha. In der Zeit fehlte mir zeitweise

der Lebensmut. Durch meine Eltern

und Geschwister und insbesondere meine

Nichte habe ich den Halt wiedergefunden.

Wie haben Sie gelernt die Querschnittslähmung

zu akzeptieren?

Das ist ein ewiger Kampf. Als ich Leistungsschwimmen

betrieben habe, war ich mit mir

im Reinen. Davor und danach ging es immer

auf und ab. Die Zweifel bleiben. Die Gesellschaft

ist ja immer ein Spiegel dessen, wie

man wahrgenommen wird. Als Mensch im

Rollstuhl wird man jedenfalls anders wahrgenommen,

aber nicht auf eine Art, wie man

wahrgenommen werden möchte.

Wie schätzen Sie die Lage behinderter

Menschen in unserer Gesellschaft ein?

Sie werden mehr gesehen und beachtet.

Früher wurden Behinderte häufig versteckt,

weil man meinte, es sei eine Schmach. Aber

auch heute wird oft vermittelt, dass es eine

Bürde sei. Das merkt man zum Beispiel in

Gesprächen, wenn es um die Bezahlung von

Pflege- oder Therapiemaßnahmen geht. Die

Realität wird oft ausgeblendet, was meiner

Meinung nach bereits in der Schule verhindert

werden könnte. Auch die Themen

Krankheit und Tod werden in unserer Gesellschaft

immer noch gerne ausgeklammert.

Inwiefern tragen Sie mit ihrer derzeitigen

Arbeit für das Unfallkrankenhaus Berlin

einen Teil dazu bei?

Ich bin Botschafterin für Prävention, Rehabilitation

und Sport. Ich gehe an Schulen

und thematisiere genau das, was wir gerade

angesprochen haben. Es geht zum Beispiel

darum, was behinderte und nichtbehinderte

Menschen machen können und dass Sport

eine hohe Bedeutung hat. Ich thematisiere

aber auch, was alles passieren kann und

zeige, dass auch nach einschneidenden Veränderungen

ein gutes Leben möglich ist.

Wie sind Sie nach ihrem Unfall wieder

zum Sport gekommen?

Zum Leistungssport erstmal gar nicht. Leider

brauchte ich elf Jahre, um zu begreifen, dass

das Schwimmen auch ohne Beinschlag noch

ein wichtiger Teil meines Lebens ist.

Welchen Anteil hat der Wettkampfgedanke

für Sie?

Wetteifern ist immer ein Vergleich, da

braucht man Courage und Selbstbewusstsein.

Das hatte ich lange nicht. Während

einer Reha fragte ein Therapeut, ob ich

nicht wieder an Wettkämpfen teilnehmen

möchte und gab mir die Kontaktdaten zum

Behindertensportverband. Mein Vater und

mein damaliger Freund haben mich überzeugt,

es zu versuchen. Damit hatte ich wieder

ein Ziel vor Augen. Der Erfolg hat mich

dann überzeugt und ich dachte: das ziehst

du jetzt durch.

Sie haben viel Rückhalt durch Ihre Familie

erfahren. Wie hat Sie das geprägt?

Wir haben als Familie immer einen tollen

Zusammenhalt. Diese uneingeschränkte

Liebe hat mich sehr beeinflusst. Man muss

verzeihen und Nachsicht üben, das habe ich

insbesondere als jüngstes Kind gelernt.

Sie haben Ihre Biografie geschrieben.

Was könnten junge Menschen von Ihnen

lernen?

Man muss nicht außergewöhnlich sein, um

seine Ziele zu erreichen, sondern hart an

ihnen arbeiten. Bei erfolgreichen Menschen

möchte man oft wissen: wie schaffen die

das? Bei mir kann man gut erkennen: Ich

hatte nicht nur Erfolg, sondern musste auch

Niederlagen einstecken. Erfolg ist immer

ein Kampf, bei jedem. Man muss gerade als

Leistungssportler auf vieles verzichten und

diszipliniert sein. Ich glaube, das übt auf

andere eine Faszination aus.

Frau Bruhn, vielen Dank für das Gespräch.

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MIT DEM BÜRGERMEISTER

AUF EIN FISCHBRÖTCHEN

Der parteilose Verwaltungschef Carsten Behnk über Eutin als Kultur-Hotspot

und seine Freude am Bürgermeisteramt

TEXT Lutz Timm | FOTOS Sebastian Weimar

Herr Behnk, Tanzen ist eines Ihrer Hobbys.

Wenn Sie sich Ihre Arbeit an der Spitze der

Verwaltung als Tanz vorstellen, welcher

wäre es?

Das wären vermutlich alle zehn klassischen

Turniertänze zusammen – fünf Standard,

fünf Latein-Tänze – das passt zur Verwaltung.

Verschiedene Tänze also und wir

versuchen, jeden Tag und zu jedem Projekt

die passende Choreographie zu finden. Mal

schwungvoll, mal langsam, mal auf der

Stelle drehend, hin und wieder aber auch die

großen Sprünge – das sind natürlich die, die

wir versuchen wollen und die uns am Herzen

liegen.

Als parteiloser Bürgermeister müssen

Sie den unterschiedlichen Interessen der

Bürger, der gewählten politischen Vertreter

und auch Ihrer eigenen Verwaltung

gerecht werden. Über welche Eigenschaften

muss man als Bürgermeister verfügen,

um da bestehen zu können?

Es ist ein großer Vorteil, dass ich als Verwaltungsfachmann

über knapp 30 Jahre

Erfahrung in der Stadt, im Kreis und im

Land verfüge. Außerdem bin ich in Eutin

verwurzelt, war Mitglied in vielen Vereinen

und in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Am

wichtigsten ist jedoch die Kommunikation.

Als Bürgermeister muss man in der Lage

sein, allen Menschen im Ort seine Vorstellungen

zu vermitteln. Außerdem muss man

zuhören können und herausfinden, wie es

den Menschen geht und was für die Stadt

wichtig ist. Ob das gelungen ist, entscheiden

die Bürgerinnen und Bürger dann bei der

nächsten Wahl.

Mussten Sie sich nach Ihrer Wahl zum

Bür-germeister 2016 mit über 71 Prozent

sehr umstellen? Sie sind schließlich

seither das ‚Gesicht der Stadtverwaltung‘.

Es ist auf jeden Fall ein sehr extrovertierter

Job. Man steht an der Spitze vorne im

Wind, verkörpert die Verwaltung als Chef

und muss alles vertreten können. Da gilt

es auf jede Frage möglichst eine Antwort

parat zu haben. Wichtig ist außerdem die

Bürgernähe, Präsenz im Büro und die Arbeit

in den Ausschüssen der Stadtvertretung.

Auf Veranstaltungen bekomme ich hautnah

Rückmeldung von den Menschen. Diese

Begegnungen sind gut und wertvoll.

„Es geht nicht nur um

die Ausstellung von

Personalausweisen und

Baugenehmigungen,

sondern um das ganze

Spektrum des gemeinsamen

Lebens der Menschen in

einem Ort.“

Sie sagten, manchmal stehe man extrem

im Wind. Wo ist der Wind schärfer: in der

Diskussion mit dem Bürger oder in der

Stadtvertretung?

Die politische Selbstverwaltung übt in Teilen

einen durchaus scharfen Ton, der mir

manchmal nicht gefällt. Problematisch wird

es, wenn die gegenseitige Wertschätzung auf

der Strecke bleibt. Wenn Verwaltungsmitarbeiter

oder -mitarbeiterinnen angegriffen

werden, versuche ich, sie zu schützen. Die

Bürger sind auch mal kritisch, aber grundsätzlich

bekommen wir eine gute Resonanz.

Die Leistung der Stadtverwaltung wird als

überdurchschnittlich gut empfunden.

Sie sind seit über 30 Jahren in der Verwaltung

tätig. Wann haben Sie gemerkt, dass

der Weg in die Verwaltung der richtige für

Sie ist?

Ein Grund war, dass ich nach dem Abitur

mit einer Ausbildung zum gehobenen Dienst

Diplomverwaltungswirt werden konnte.

Ein weiterer das politische Engagement

meines Onkels, der in Heringsdorf Bürgermeister

war, außerdem Amtsvorsteher und

Landtags abgeordneter. Es war für mich als

junger Mensch sehr spannend, diese politische

Arbeit mitverfolgen zu können. Damals

hatte ich zum ersten Mal den Gedanken, in

die Verwaltung zu gehen und Bürgermeister

zu werden. Die Idee reifte während meiner

Arbeit für den Kreis, als ich eng mit den

Kommunen zusammenarbeitete. Irgendwann

sagte ich zu meiner Frau: Bürgermeister, das

will ich auch sein. Erste Anfragen habe ich

dann allerdings verworfen und den Plan verschoben,

weil die Kinder noch klein waren.

Jetzt bin ich sehr froh darüber, dass ich

gewählt worden bin.

Wie hat sich die Verwaltung seit Ihrer

aktiven Zeit entwickelt?

Als ich anfing, war das Image der öffentlichen

Verwaltung noch sehr gut. Dann gab

es einige Jahre, in denen alte Vorurteile

auftauchten. Aber seit vielen Jahren ist

das Image wieder deutlich besser, weil klar

geworden ist, wie vielseitig die Möglichkeiten

einer Verwaltung sind. Es geht nicht nur

um die Ausstellung von Personalausweisen

und Baugenehmigungen, sondern um das

ganze Spektrum des gemeinsamen Lebens

der Menschen in einem Ort.

Warum würden Sie als Bürgermeister jungen

Menschen zu einer Ausbildung in der

Verwaltung raten?

Ich würde dazu raten, wenn man Interesse

daran hat, sein Leben lang zu lernen und als

Dienstleister tätig zu sein. Wenn man eine

Tätigkeit sucht, die vieles miteinander verbindet.

Eine fundierte Ausbildung – sowohl

als Studium als auch als Verwaltungsfachangestellter

– und vielseitige Einsatzbereiche

mit guten Aufstiegsmöglichkeiten. Es ist

eine Besonderheit der Verwaltung, dass man

16



DIE AZUBIS

des Bürgermeisters

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Simon, 17, ist im ersten Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten

bei der Stadtverwaltung

Eutin.

„Besonders die vielfältigen Aufgaben

in der Verwaltungsarbeit gefallen mir

sehr gut.“

„Mein Name ist Simon, ich bin seit Anfang August Auszubildender

in der Stadtverwaltung und muss sagen: Die Ausbildung ist noch

viel besser, als ich sie mir vorgestellt habe. Die Arbeit in der Verwaltung

hat mich schon seit meiner Kindheit gereizt und war immer

Teil meines Lebens. Meine Mutter war ebenfalls in der Verwaltung

tätig, und ich habe sie früher regelmäßig zur Arbeit begleitet. Es

ist total spannend, jetzt endlich unmittelbare Einblicke in den

Beruf zu bekommen, den ich schon immer ausüben wollte. Weil ich

für eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten kein Abitur

brauche, habe ich die Schule nach der zehnten Klasse mit dem Mittleren

Schulabschluss verlassen. Die Fachhochschulreife möchte ich

vielleicht noch an der Berufsschule nachholen. Obwohl ich erst seit

kurzer Zeit in der Stadtverwaltung arbeite, habe ich bereits viele

verschiedene Bereiche kennengelernt. In der IT-Abteilung durfte ich

gleich an der Website mitarbeiten und auch die Aufgaben in der

Personalabteilung und der Zentrale sind unglaublich vielfältig. Von

den Kolleginnen und Kollegen wird man nicht nur als Auszubildender

gesehen, sondern als Mitarbeiter, mit dem man vernünftig reden

und arbeiten kann – das ist ein sehr gutes Gefühl. Besonders die

vielfältigen Aufgaben in der Verwaltungsarbeit gefallen mir sehr gut.

Außerdem muss man im Kopf flexibel sein und auch mal mehrere

Dinge gleichzeitig bearbeiten. Angst vor vor der Zukunft muss ich

nicht haben, als Angestellter im Öffentlichen Dienst habe ich einen

krisensicheren Beruf.“

sich spezialisieren und aufsteigen kann.

Außerdem gibt es viele potentielle Arbeitgeber.

Ich würde es allerdings gerne sehen,

wenn die Menschen, die wir ausbilden, auch

bei uns blieben.

Begehrte Fachkräfte im besten Sinne...

... ja, Verwaltungsleute sind Fachleute, die

knapp sind und gesucht werden. Es ist ein

krisensicherer Job.

Was hat Eutin jungen Menschen, die hier

leben und arbeiten möchten, zu bieten?

Zum Beispiel eine sehr gute Ausstattung

mit Kindertagesstätten und Schulen. Eutin

als Bildungsstandort ist unheimlich attraktiv.

Außerdem gibt es ein gut ausgebautes

Verkehrsnetz, Vereine für fast jede Sportart,

und zur Ostsee ist es auch nicht weit.

Angenommen Sie bleiben noch länger Bürgermeister:

Wie sieht ein Eutin unter Ihrer

Leitung in 15 Jahren aus?

Die Sanierung der Innenstadt ist abgeschlossen;

wir haben eine barrierefreie Innenstadt

mit neuen Geschäften und Restaurants; die

Menschen sitzen in der Fußgängerzone bei

bestem Wetter draußen. Das Inklusionshotel

an der Stadtbucht ist etabliert, die Jugendherberge

fertig. Eutin wird als Kultur-Hotspot

wahrgenommen und gelebt. Wir haben

attraktive Mountainbike-Strecken und

bieten vielleicht eine Ostholsteinsafari an,

kurzum: Eutin erlebt eine neue Blütezeit.

Alle wohnen gern hier. Wir müssen neue

Baugebiete ausweisen und moderne Wohnformen

entwickeln.

Ist Eutin bereits zu 100 Prozent mit Glasfaser

ausgestattet?

Da sind wir ganz weit vorn. Es fehlen nur

wenige Stadtteile.

Wenn Sie einen ganzen Tag frei hätten,

um Ihren Auszubildenden zu vermitteln,

was das Leben in Eutin ausmacht. Was

würden Sie mit ihnen unternehmen?

Ich würde eine gemischte Rad-Wandertour

machen und ihnen die Highlights Eutins

näherbringen. Das heißt: durch den Schlossgarten,

rund um die Seen, die Badeanstalt

mit Blick auf die Stadtbucht und das Schloss,

Innenstadt mit verschiedenen Gebäuden.

Dabei würde ich auf die wechselvolle

Geschichte der Stadt und die dynastischen

Verbindungen des Hauses Oldenburg in die

dänischen, schwedischen und russischen

Herrscherfamilien aufmerksam machen.

Dann kämen sicherlich kulinarische Tipps.

Wenn man in Eutin wohnt, lebt und arbeitet,

ist man in erster Linie für diese Kommune

tätig, aber man lebt auch in der Region. Das

heißt: die Ostseeküste ist relativ nah und

das gilt auch für die möglichen Freizeitaktivitäten:

Baden, Segeln und Surfen. Hamburg

ist nur eine Stunde entfernt, Lübeck 30

Minuten, Kiel 40. Hier zu leben, kann sehr

bereichernd sein, wenn man sich öffnet und

seine Grenze nicht zu eng steckt. Und wenn

man mit einem guten Job auch in die Lage

versetzt wird, diese vielfältigen Möglichkeiten

auch wahrzunehmen – zum Beispiel in

der Verwaltung – dann steht einem glücklichen

Leben im Grunde nichts im Weg. Und

Eutin ist natürlich der beste Ort dafür.

Elaine, 24, befindet sich im ersten Ausbildungsjahr

zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung

Eutin.

„Hallo, ich bin Elaine. Während der ersten Monate meiner Ausbildung

zur Verwaltungsfachangestellten habe ich bereits viele Abteilungen

kennengelernt. Zurzeit bin im Haupt- und Personalamt tätig und

erhalte dort Einblicke in viele verschiedene Arbeitsfelder. Mit meinen

Kolleginnen und Kollegen bearbeite ich Urlaubsanträge, verfasse

Arbeitsverträge und berechne die Zuschläge vom Bauhof. Zuvor

konnte ich schon eine Gemeindevertretersitzung besuchen und so

zum ersten Mal Kommunalpolitik hautnah miterleben. Dort habe

ich interessante Einsichten in die politische Arbeit der Gemeinden

erhalten. Meine nächste Ausbildungsstation ist das Bürgerbüro. Ich

freue mich schon auf den Kundenkontakt, den ich dort haben werde,

denn Kommunikation ist meine große Stärke. Die Reaktionen der

Bürger sind vermutlich überwiegend positiv. Mit den Unzufriedenen

werde ich wohl gut auskommen, weil ich bereits zwischen meinem

Abitur und der Ausbildung viel Erfahrung mit Menschen in der Gastronomie

gesammelt habe. Nach dem Ende meiner Ausbildung könnte

ich mir vorstellen, im Ordnungs- oder Standesamt zu arbeiten. Für

Trauungen müsste ich allerdings eine Zusatzqualifikation erwerben.

Ich freue mich, einen sicheren Job in der Verwaltung in Aussicht zu

haben. Die sehr gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefällt mir

ebenfalls.“

„Ich freue mich, einen sicheren Job in

der Verwaltung in Aussicht zu haben.“

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Sarina, 23, studiert im dualen System Öffentliche

Verwaltung / Public Administration in der Stadtverwaltung

Eutin und an der Fachhochschule für Verwaltung

und Dienstleistung (FHVD) in Altenholz.

„Mein Name ist Sarina und ich absolviere seit August 2018 das duale

Studium Öffentliche Verwaltung / Public Administration. Vorher habe

ich bereits drei Jahre lang eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

bei der Stadtverwaltung Eutin gemacht. Dass ich in die

Verwaltung gehen möchte, war mir relativ früh klar. Meine Cousine

hat mir viel Positives von der Arbeit im Öffentlichen Dienst erzählt.

Nach zwei Praktika bei der Stadtverwaltung stand meine Berufsentscheidung

dann endgültig fest. Auf dem Gymnasium hieß es zwar

immer, dass man das Abitur machen und anschließend studieren

solle, aber das war nichts für mich. Ich wusste, dass mein Werdegang

anders verlaufen würde und bin bewusst nach der zwölften Klasse

mit der Fachhochschulreife abgegangen. Mein Wunsch war, nach der

Ausbildung ein Verwaltungsstudium an der FHVD anzuschließen.

Warum hätte ich also für den gleichen beruflichen Weg ein Lebensjahr

verschenken sollen? Ich mag meine Heimatstadt Eutin und habe

in der Verwaltung die Möglichkeit, das Leben in der Stadt mitzugestalten.

Mir gefällt vor allem die Kombination aus Büroarbeit und der

Kommunikation mit Menschen. In meinem Studium hilft es mir sehr,

dass ich in der Ausbildung schon viele Grundlagen kennengelernt

habe. Später würde ich gerne in der Bauverwaltung arbeiten, weil

dort mehrere Rechtsgebiete zusammenkommen und sich Büroarbeit

und Außentermine abwechseln. Mir ist es außerdem wichtig, dass

mir der Beruf eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet.

„Mir gefällt vor allem die Kombination

aus Büroarbeit und der Kommunikation

mit Menschen.“

WIE SIEHT [ ]

DEIN PLAN AUS?

Die Schüler der Johann-Heinrich-Voß-Schule

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Die Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin ist ein besonderer Ort zum Lernen und

bekannt für ihre ereignisreiche Vergangenheit. Wir haben Schülerinnen und Schüler

der neunten Kassen nach ihren Zukunftsplänen gefragt und sie gebeten, die

Antworten mit passenden Emojis zu gestalten. Hier sind die persönlichen Bildergeschichten

von Aaron, Enya, Phil, Jodine, Mathis und Amber.

Markus, 27, studiert seit 2019 im dualen System an

der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung

(FHVD) in Altenholz und in der Stadtverwaltung

Eutin Öffentliche Verwaltung / Public Administ

rat ion.

„An der Arbeit in der Verwaltung finde

ich insbesondere die Abwechslung

reizvoll.“

„Mein Name ist Markus und ich studiere seit Anfang August Öffentliche

Verwaltung. Nach meinem Abitur absolvierte ich zunächst ein

Freiwilliges Soziales Jahr an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt

geistige Entwicklung und machte anschließend an der Kieler

Uni meinen Bachelor in Geographie. Nach meinem Abschluss sah ich

jedoch keinen Bereich, der für mich beruflich infrage gekommen wäre.

Daher habe ich mich für ein weiteres Studium entschieden, wollte

aber unbedingt ins duale System. Die Vorteile liegen – zumindest für

mich – auf der Hand: Man kann bereits während des Studiums die

Praxis kennenlernen und weiß so, was einen im späteren Berufsleben

erwartet. Außerdem verdienen die Studierenden bereits Geld. So

kann ich auch die finanziellen Hürden eines Studiums meistern. Es

mag langweilig klingen, aber für mich ist diese Sicherheit – auch mit

Blick auf eine spätere Verbeamtung – sehr attraktiv. An der Arbeit

in der Verwaltung finde ich insbesondere die Abwechslung reizvoll.

Man kann das Zusammenleben in einer Kommune aktiv mitgestalten,

ist Ansprechpartner für die Bürger und trägt viel Verantwortung für

das Gemeinwohl. Diese Vielfältigkeit der Aufgaben entspricht auch

meinen Stärken. Ich bin kommunikativ, arbeite aber auch gerne

strukturiert am Schreibtisch. Insgesamt ist das Verwaltungsstudium

straffer getaktet als ein Uni-Studium. Aber alle Themen, die wir bisher

behandelt haben, sind absolut interessant.“

Amber

„Ich weiß noch nicht so genau, was ich

beruflich machen werde [ ]. Am liebsten

würde ich nach der Schule erst mal eine

Zeitlang im Ausland verbringen, zum Beispiel

in Nordamerika [ ]. Dort hat mein

Vater zehn Jahre lang als Reiter gearbeitet.

Ich könnte dort vielleicht auf einer Farm

arbeiten. Zuhause haben wir einen Pferdebetrieb,

sodass ich Erfahrung im Umgang

mit Pferden besitze. Später könnte ich mir

vorstellen, Wirtschaft, Medizin [ ] oder

Landwirtschaft [ ] zu studieren [ ].

Grundsätzlich würde ich gern hier in der

Region bleiben. Mir gefällt es hier gut zwischen

Nord- und Ostsee. Meine Lieblingsorte

sind die Strände in Scharbeutz und Haffkrug

und der Seepark beim Schloss.“

AMBERS EMOJIS:

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Mathis

Enya

„Mein erstes Emoji steht für das Glücklichsein [ ]. Die [ ]

habe ich gewählt, weil ich noch nicht sicher bin, welchen Weg

ich nach dem Abi einschlagen werde. Das [ ] steht für den

Wunsch zu reisen. Mein Ziel ist es, am Ende meines Lebens,

jeden Kontinent mindestens einmal besucht zu haben. Ein

Studium könnte ich mir später durchaus vorstellen. Die Fachrichtung

IT liegt mir, auch die Arbeit im Büro [ ] am Computer

[ ]. Auf jeden Fall möchte ich weg von hier – nach

Süddeutschland. Das Klima gefällt mir dort viel besser.

„Also, erst mal möchte ich glücklich sein,

das ist das Allerwichtigste [ ]. Dann

möchte ich natürlich mein Abi machen [ ]

und anschließend ein Auslandsjahr in Australien

oder Amerika absolvieren [ ]. Früher

habe ich unter anderem davon geträumt,

Polizistin zu werden! Heute würde ich eher

studieren [ ]. Welches Fach, weiß ich

noch nicht, vielleicht ein Lehramtsstudium.

Danach möchte ich einen passenden Beruf

finden und später vielleicht auch heiraten.

Meine Zukunft kann ich mir in Eutin vorstellen,

vor allem aufgrund der Nähe zur Ostsee.

Allerdings gefällt mir auch das Allgäu; ich

finde es nämlich schön, von Bergen umgeben

zu sein.“

ENYAS EMOJIS:

MATHIS EMOJIS:

Jodine

„Mein Traumberuf war immer Ärztin und mein Zukunftsplan sieht so aus: Ich würde

gern das Abitur machen und mich danach genauer umschauen [ ], welche Berufe

mich interessieren. Am liebsten würde ich nach der Schule erst mal etwas von der

Welt sehen und reisen [ ]. Die Länder, die mich besonders interessieren, sind Island

und Kalifornien. Anschließend würde ich gern studieren [ ]. Interesse hätte ich an

einem medizinischen Studium [ ] oder an einem Studium für das Grundschullehramt.

Welche Fächer, kann ich noch nicht sagen, vielleicht Deutsch und Sport oder

Deutsch und Englisch bzw. Kunst, auf keinen Fall aber Mathe! Wo ich später leben

möchte? Zum Studieren würde ich wegziehen, ansonsten kann ich mir gut vorstellen

hierzubleiben, denn ich mag diese Region [ ]. Alle meine Freunde leben hier!“

JODINES EMOJIS:

Aaron

„Ich möchte möglichst das Abitur machen

[ ], eventuell studieren [ ] und dann

mal schauen, wohin mich der Weg führt.

Mein Lieblingsfach ist Rechtskunde, deshalb

interessiere ich mich für ein Jurastudium

[ ]. Vielleicht arbeite ich anschließend als

Jurist [ ] im Strafrecht. Die [ ] wähle

ich für den Fall, dass ich mich bis dahin

noch anders entscheiden sollte.“ Hierbleiben

möchte ich jedoch nicht, aber weit weggehen

auch nicht, vielleicht nach Hamburg.“

AARONS EMOJIS:

Phil

„Ich habe noch keine berufliche Richtung für mich entdeckt

[ ], fände es aber schön, draußen in der Natur zu arbeiten

[ ]. Ich spiele Fußball [ ] bei Eutin 08. Mein Traumberuf

wäre daher der des Fußballprofis, aber realistisch ist das wohl

nicht. Den Beruf Koch [ ] finde ich ebenfalls interessant,

weil ich mich für Lebensmittel und das Kochen interessiere.

Was ich mir nicht vorstellen kann, ist das Leben in einer Großstadt

wie Hamburg. Mir gefällt die Umgebung hier, und ich

könnte mir vorstellen, entweder zu bleiben oder aber auch in

England oder in den USA zu leben [ ].“

PHILS EMOJIS:

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MODERNES LERNEN VOR

HISTORISCHER KULISSE

Zu Besuch an der Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

JOHANN-

HEINRICH-

VOSS-SCHULE

Das Johann-Heinrich-Voß-Schule

in Eutin ist ein Gymnasium mit

bewegter Geschichte. Die Schulgründung

geht auf das Jahr 1566 zurück.

Namensgeber ist der Dichter Johann-Heinrich-Voß,

bekannt durch seine Übersetzungen

der Werke Homers Ilias und Odyssee.

Er leitete die Schule in den Jahren 1784

bis 1802. Dass die rund 600 Schülerinnen

und Schüler an einem ganz besonderen

Lernort unterrichtet werden, erkennt man

außerdem von Weitem. Das historische

Schulgebäude in der Bismarckstraße 14

ähnelt von außen eher der Zauberschule

„Hogwarts“ als einem modernen Gymnasium.

Doch der Schein trügt. Im Inneren

der geschichtsträchtigen Schule sind fast

alle Klassenräume mit modernster digitaler

Technik ausgestattet.

„Unsere Schule besteht aus einem alten

Gebäude mit sehr lebendigen Menschen“,

schwärmt Schulleiterin Tanja Dietrich.

Tatsächlich bietet der Ort kontrastreiche

Motive, zum Beispiel hohe Altbau-Fassaden

aus rotem Backstein mit weißen Sprossenfenstern,

dahinter modern möblierte

Klassenräume, ausgestattet mit Smartboard-Technologie.

Inhaltlich versteht sich

die Voß-Schule als humanistisches Gymnasium

mit offenem Ganztagsschulangebot.

Schülerinnen und Schüler, die es wünschen,

können über den Unterricht hinaus an weiteren

Kursen teilnehmen. Außerdem gibt es

vielfältige Arbeitsgemeinschaften und Lernangebote:

Chor, Orchester, Musical, Theater,

Schach, physikalisch-technische AG, Gerätturnen,

Rudern, Ballsportarten und andere

mehr.

Eine Besonderheit im Unterrichtsangebot

ist die intensive Arbeit mit „neuen

Medien“, sprich: digitaler Technik. Es gibt

zwei Computerräume, die mit jeweils 14 PCs

ausgestattet sind. Die klassische Kreidetafel

wurde in den meisten Räumen durch interaktive

Smartboards und -displays ersetzt.

In vielen Fächern können Präsentationsund

Simulationsprogramme eingesetzt und

Internetrecherchen durchgeführt werden.

„Wir verfügen über eine gute technische

Ausstattung und unterrichten in modernen

Unterrichtsformen“, erklärt Tanja Dietrich,

„doch wir müssen digitale Möglichkeiten

inhaltlich ausfüllen. Nicht alles, was digital

ist, ist zwangsläufig besser. Wir überlegen

deshalb genau, in welchen Bereichen wir

diese Technik nutzen wollen und in welchen

wir analog bleiben. Wenn – neuesten Studien

zufolge – ein rein digitaler Matheunterricht

mit Tablets dazu führt, dass mathematische

Fähigkeiten bei Schülerinnen und Schülern

abnehmen, kann das nicht unser Ziel sein.

Nur wo uns digitale Technik voranbringt,

setzen wir sie auch ein.“ Das kommt bei den

Schülerinnen und Schülern gut an. „Früher

ging viel Zeit verloren“, erinnert sich Enya,

„wenn Lehrer einen Fernseher in den Klassenraum

reinrollten, um ihn dann noch

minutenlang anzuschließen. Ein Smartboard

ist doch viel praktischer!“

Dass eine digitale Zukunft die Säulen der

humanistischen Bildung benötigt, könnte

symbolischer nicht sein als am JHV-Gymnasium

in Eutin. „Unser Hauptanliegen

muss es sein“, so die Schulleiterin, „unsere

Schülerinnen und Schüler auf die Welt vorzubereiten,

auf die sie treffen, wenn sie den

Schutztraum Schule verlassen. Da sich die

Gesellschaft schnell und gravierend verändert,

müssen auch wir uns auf diese Veränderungen

einstellen und flexibel darauf

reagieren – eine große Herausforderung, der

wir uns täglich mit Freude stellen!“

Tradition und Moderne:

Historische Wasserspender

in den Bogengängen,

digitale Whiteboards in den

Klassenräumen!

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Anne Kolbusa (32) arbeitet seit vier Jahren als Lehrerin an der Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin und gehört zu den

jüngsten Lehrkräften im Kollegium. Sie unterrichtet die Fächer Biologie und Mathematik. Die zweifache Mutter stammt aus

Holzendorf in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Lehramtsstudium absolvierte sie an der Universität Rostock.

oder drei Songtexten von Bruce Springsteen

auseinanderzusetzen.

Wie lautet Ihre Meinung zum Thema ‚Digitalisierung

der Schulen’?

Anne: Meiner Meinung nach sollten Schüler

im Unterricht mit digitalen Medien konfrontiert

werden, weil sie deren Anwendung im

späteren Leben benötigen.

Thomas: Ich halte den Einsatz digitaler

Medien für unabdingbar. Allerdings bin

ich kein ‚digital native’ und wünsche mir

entsprechende Schulungen, um die eigene

Medienkompetenz zu stärken.

Beschreiben Sie die Atmosphäre an Ihrer

Schule?

Anne: Ich genieße die Art, wie wir insgesamt

miteinander umgehen. Die Atmosphäre

ist freundlich, sowohl unter Lehrerkollegen

als auch in der Begegnung mit den

Schülern.

Thomas: Unser Schulgebäude versprüht

einen einzigartigen Charme, die Zusammenarbeit

mit den Kolleginnen und Kollegen

empfinde ich als sehr harmonisch, und

unsere Schüler sind diszipliniert, interessiert

und engagiert.

Wie gefällt Ihnen die Region, in der Sie

arbeiten?

Anne: Die holsteinische Schweiz ist eine

wunderschöne Region, in der man hervorragende

Fahrradausflüge unternehmen kann.

Als Biologielehrerin finde ich hier die ideale

Umgebung für Exkursionen.

Thomas: Großartig! Ich bin hier fest verwurzelt

und liebe die Region.

Womit beschäftigen Sie sich in der

Freizeit?

Anne: Ich habe zwei Kinder, mit denen

ich viel Zeit verbringe, und tanze in einem

Karnevalsclub.

Thomas: Ich widme mich der Familie und

dem Sport, laufe gern, spiele Tischtennis

und genieße das Wandern im Urlaub.

Welchen Rat geben Sie Ihren Schülern mit

auf den Weg ins Berufsleben?

Anne: Schaut euch um, macht Praktika und

habt den Mut, euch auszuprobieren!

Thomas: Begegnet euren Nächsten mit

Wertschätzung und Respekt!

Thomas Dretzler (62) stammt aus der Nähe von Lübeck und absolvierte sein Lehramtsstudium an der

Universität Hamburg sowie am University College Cardiff in Wales. Er unterrichtet die Fächer Englisch und

Biologie und gehört zu den erfahrensten Lehrkräften an der Johann-Heinrich-Voß-Schule.

DAS „LEHRER-DOPPEL“

Zwei Lehrkräfte antworten auf ein- und dieselben Fragen

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Was hat Sie motiviert, Lehrerin bzw. Lehrer

zu werden?

Anne: Mein erster Wunschberuf war Zahntechnikerin,

doch nach einigen Praktika

und einer Orientierungsphase entschied

ich mich, das Abitur zu machen und auf

Lehramt zu studieren. Fachlich hat mich die

Mathematik am stärksten motiviert.

Thomas: Ein Fehlversuch brachte mich auf

die richtige Spur! Ursprünglich tendierte ich

in die medizinisch-therapeutische Richtung,

doch der Studiengang Medizintechnik war

mir zu ‚technisch’. Nach zwei Semestern

wechselte ich ins Lehramt. Das Fach Biologie

war meine logische erste Wahl. Interesse an

der englischen Sprache hatte ich durch das

Hören englischsprachiger Musik.

Was fasziniert Sie an Ihren Fächern?

Anne: Das Faszinierende an der Mathematik

ist der ewige Reiz, eine Aufgabe richtig zu

lösen. Jede Aufgabe hat ihre Lösungsverfahren.

Es stellt sich die Frage, welcher Weg am

schnellsten zum Ziel führt! Im Unterschied

zur Mathematik ist die Biologie auch ein

‚praktisches Fach‘. Im Bio-Unterricht kann

ich die Natur ins Klassenzimmer holen, oder

wir gehen nach draußen und erforschen

gemeinsam die Umwelt.

Thomas: Ich mag den Klang der englischen

Sprache und betrachte Englisch als ‚lingua

franca’, also als völkerverbindende Sprache.

An der Biologie fasziniert mich die Nähe zu

allem, was wir sind und machen. Das Leben

ist das größte Wunder der Welt. Sich mit

den biologischen Abläufen, Mechanismen

und Zusammenhängen zu beschäftigen, ist

faszinierend.

Welchen Forscher oder welche Forscherin

fasziniert Sie?

Anne: Alexander von Humboldt.

Thomas: Charles Darwin.

An welchem Unterrichtsthema kommen

Ihre Schülerinnnen und Schüler nicht

vorbei?

Anne: Am Thema Artenvielfalt. Ich finde es

wichtig, dass Schüler sich mit einheimischen

Pflanzen- und Tierarten auskennen.

Thomas: Meine Schüler kommen nicht

daran vorbei, sich mit mindestens zwei

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WIE DIGITAL BIST DU?

Schülerstimmen aus der Carl-Maria-von-Weber-Schule

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Berta-Luisa Dette

Smartboards, Tablets und Laptops – alles spricht von Digitalisierung. Auch an den

Schulen ist die digitale Transformation in vollem Gange. Das Weber-Gymnasium

in Eutin hat sich mit diesem Wandel frühzeitig beschäftigt. Es ist technisch hervorragend

ausgestattet und verwendet die neuen Medien regelmäßig im Unterricht. Wie

bewerten Schülerinnen und Schüler den Einsatz digitaler Technik?

Malene (13. Jahrgang)

„Ich nutze zu 70 Prozent digitale Medien

und zu 30 Prozent Bücher und andere Quellen.

Die Digitalisierung der Schulen finde

ich gut, wünsche mir aber, dass sie global

stattfindet. Überall auf der Welt sollten

Menschen von den Möglichkeiten digitaler

Technologien profitieren, nicht nur in den

Industriestaaten. Meine einzige Sorge ist,

dass wir uns zu viel mit künstlicher Intelligenz

beschäftigen und zu wenig um soziale

Aspekte kümmern. Das Menschliche darf

nicht zu kurz kommen. Vielleicht brauchen

wir zusätzlich einen ‚Sozialunterricht‘.“

Getoar (12. Jahrgang)

„Ich lebe zu 100 Prozent digital und erledige

alles mit Macbook und Smartphone. Warum

auch nicht? Wir sind eine junge Generation,

und ich halte es für absolut wichtig, dass

wir an der Schule lernen, wie die Welt funktioniert!

Nur dann können wir motiviert aus

der Schule ins Leben treten. Wenn wir uns

nicht für Digitalisierung interessieren, wer

dann?“

„WENN WIR

UNS NICHT FÜR

DIGITALISIERUNG

INTERESSIEREN,

WER DANN?“

Michel (11. Jahrgang)

„Ich interessiere mich für Informatik und Informationstechnik,

bin zu 85 Prozent in elektronischen

Medien unterwegs und bewerte die Digitalisierung

positiv. Ohne diese modernen Technologien werden

wir die Probleme der Zukunft nicht lösen können.

Der Klimawandel lässt sich meines Erachtens

nur stoppen, wenn wir Technologien zur regenerativen

Energiegewinnung anwenden. Als neues

Schulfach würde ich mir ‚Tagespoplitik‘ wünschen.

Ich finde es erschreckend, wie wenig viele von uns

über politische Themen informiert sind.“

Elina (12. Jahrgang)

„Ich begeistere mich für Sprachen und Kommunikation.

Für mich persönlich kann es gar nicht

digital genug sein. Privat nutze ich vor allem die

sozialen Netzwerke. Es gibt kaum eines, in dem ich

mich nicht bewege! Was die Ausstattung der Schule

angeht, sind wir gut aufgestellt, nur die WLAN-Verbindung

ist nicht immer stabil genug. Grundsätzlich

arbeiten wir an Smartboards. Für Präsentationen

nutzen wir Powerpoint und übertragen Dateien per

USB-Stick vom Computer. Das Smartphone benötige

ich beispielsweise zur Recherche, und viele haben

während des Unterrichts ihren Laptop aufgeklappt

auf dem Tisch stehen. Auch wenn ich die Digitalisierung

positiv sehe, finde ich es gut, dass Lehrer

ihren eigenen Unterrichtsstil haben. Der eine nutzt

mehr digitale Technik, der andere weniger. Das ist

völlig okay!“

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BUNT. EUROPÄISCH. DIGITAL.

Unterricht an der

Weberschule – mit Blick auf

Europa und die digitalen

Möglichkeiten!

Moderne Themen an der Carl-Maria-von-Weber-Schule in Eutin

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Berta-Luisa Dette

CARL-MARIA-

VON-WEBER-

SCHULE

Die Carl-Maria-von-Weber-Schule

(kurz: Weber-Schule) ist ein

Gymnasium im Zentrum Eutins.

Namensgeber ist der berühmte Sohn der

Stadt, der im 19. Jahrhundert als musikalischer

Leiter der deutschen Oper in Dresden

und als Komponist des „Freischütz“ zu

großem Ruhm gelangte. Die Schulgründung

geht auf das Jahr 1859 zurück. Mehr als

100 Jahre lang wurden nur Mädchen unterrichtet,

ehe 1972 auch Jungen zugelassen

wurden. Seit 2004 trägt die Schule den

Titel „Europaschule“. Sie verpflichtet sich,

den rund 640 Schülerinnen und Schüler

sowohl im Unterricht als auch in Projekten

die europäische Dimension zu vermitteln

und diese nachhaltig zu fördern.

Jede Schule setzt ihre eigenen Akzente.

Die Weber-Schule zum Beispiel hat ein

sprachliches, ein naturwissenschaftliches

und ein gesellschaftswissenschaftliches Profil.

Die Weber-Schule in Eutin bietet ihren

Schülerinnen und Schülern darüber hinaus

einen internationalen Schwerpunkt: Sie

legt einen speziellen Fokus auf die Themen

Europa, Kulturaustausch sowie moderne

Kommunikation.

Europaschule – was heißt das

eigentlich?

„Wir sind die bunte, europäische Schule“,

sagt Iris Portius, „mit einem Herz für diejenigen,

die es nicht so leicht haben!“ Die

Schulleiterin der Weber-Schule ist zufrieden.

Ihr Gymnasium liegt

exponiert zwischen

beiden Eutiner Seen,

inmitten der ostholsteinischen

Kreisstadt.

Mit einer top-modernen

Ausstattung, dem Titel

„Europaschule“ sowie

dem „Berufswahlsiegel“

für vorbildliche Berufsund

Studienorientierung

ist sie zukunftsorientiert

aufgestellt. „Als Europaschule

bereiten wir

unsere Schüler auch auf

ein weltoffenes Leben

in Europa vor“, erklärt

Portius das Leitbild. „Wir

fördern die interkulturelle

Kompetenz durch Wissensvermittlung,

den Erwerb von Fremdsprachen, die Begegnung

und den Dialog mit Menschen anderer

Länder und Kulturen: Die Schüler beteiligen

sich an Austauschprogrammen mit unseren

rumänischen, französischen und dänischen

Partnerschulen oder absolvieren Auslandspraktika.

Außerdem nehmen sie am ‚European

Youth Parliament‘ teil, sowohl hier bei

uns als auch im Ausland.“

Digitales Lernen – Chance und

Verpflichtung

Ein großes Plus der Weber-Schule ist die

moderne Ausstattung. „Wir verfügen über

zwei Computerräume, Laptops, Beamer,

Smartboards sowie mobile Digi-Boards“,

hebt die Schulleiterin hervor. „Der Einsatz

digitaler Technik im Unterricht kommt bei

den Oberstufenschülern gut an. Sie klappen

morgens ganz selbstverständlich ihre Laptops

auf und lernen den Umgang mit digitalen

Medien. Wir sehen es als unsere Aufgabe

an, sie auf die moderne Arbeitswelt vorzubereiten.

Aber: Pädagogik kommt vor Geräten!

Wir können nicht bisherige Inhalte und

Methoden eins-zu-eins mit neuer Technik

vermitteln. Für digitales Lernen brauchen

wir neue Konzepte … daran arbeiten wir!“

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Tim Martens absolvierte sein

Lehramtsstudium an der Christian-

Albrechts-Universität zu Kiel und

unterrichtet die Fächer Englisch

und WiPo. Mit dem sogenannten

„Seminar“ wurde ein besonderes

Unterrichtsmodell zur Berufs- und

Studienorientierung entwickelt, das

im November 2016 durch das bundesweite

BERUFSWAHLSIEGEL-Netzwerk

zertifiziert wurde.

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Kristina Pisot ist Oberstufenleiterin

und Mitglied der Schulleitung der

Carl-Maria-von-Weber-Schule Eutin.

Ihre Unterrichtsfächer sind Deutsch

und Geschichte. Ihr Lehramtsstudium

absolvierte sie an der

Christian- Albrechts-Universität zu

Kiel.

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„SEMINAR“ FÜR DIE ZUKUNFT!

Das Berufsorientierungsprogramm der Carl-Maria-von-Weber-Schule Eutin

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Berta-Luisa Dette

In welcher Form findet Berufsorientierung

an der Weberschule statt?

Pisot: Wir bieten in fünf von sechs Oberstufen-Semestern

einen regelmäßigen Unterricht

zur Berufs- und Studienorientierung

an. 2003 haben wir als eines der ersten

Gymnasien Schleswig-Holsteins damit

begonnen, uns mit beruflichen Themen zu

beschäftigen. Nach der Einführung der Profiloberstufe

2008 bat sich die Möglichkeit,

die sogenannten „Seminarstunden“ für die

Berufs- und Studienorientierung zu nutzen.

Die Teilnahme ist für alle Oberstufenschüler

verpflichtend.

Mit welchen Inhalten beschäftigen sich die

Schüler im ‚Seminar’?

Pisot: In den Seminarstunden versuchen wir

Schülern Schritt für Schritt ihre Möglichkeiten

aufzuzeigen und Impulse zu setzen.

Wir haben ein spiralcurriculares, vierstufiges

Modell entwickelt. Der Schwerpunkt

unserer Berufs- und Studienorientierung

liegt in der Oberstufe. Dort beginnen wir im

11. Jahrgang mit der ‚Sensibiliserung’ für

berufliche Themen und führen anschließend

zur ‚Selbstanalyse’. Mithilfe des ‚Geva-Tests’

können Schüler ihre Interessen, Stärken

und Schwächen ermitteln und sich mit den

Fragen ‚Was kann ich?’ und ‚Was will ich?’

beschäftigen.

Martens: Der Besuch der Messe Vocatium in

Lübeck ist ein weiterer wichtiger Baustein

unserer Studien- und Berufsorientierung.

Dort verabreden sich Schüler zu festen Terminen

mit den ausstellenden Arbeitgebern

und sammeln wertvolle Informationen. Im

12. Jahrgang steht die ‚Selbsterprobung’

im Vordergrund. Es geht um die Fragen:

‚Wie bewerbe ich mich?’ ‚Was ist ein Assessment-Center?’

oder ‚Wie verhalte ich mich

bei einem Vorstellungsgespräch?’ Dazu laden

wir externe Partner an die Schule ein oder

besuchen externe Veranstaltungen. Im 13.

Jahrgang beschäftigen wir uns mit dem

‚Übergang’ ins Berufsleben und sprechen

konkret über BAföG, Sozialversicherungen

oder über Aufnahmebedingungen von

Hochschulen.

Was sind die Ziele Ihres BO-Programms?

Pisot: Berufs- und Studienorientierung ist

ein Entwicklungsprozess. Die Inhalte lassen

sich nicht auswendig lernen und am Ende

durch eine Klausur abfragen. Wir verstehen

Berufs- und Studienorientierung auch

als Lebensorientierung und bieten in den

Seminarstunden Workshops zu den Themen

‚Drogen und Führerschein’ sowie ‚Stress’ an.

Martens: Wir möchten, dass Schülerinnen

und Schüler sich umfassend mit ihren

Möglichkeiten beschäftigen, darüber reflektieren

und auch mal über den Tellerrand

hinausblicken. Die Berufswelt wandelt sich

stetig, und wir stehen dafür, dass unsere

Schüler möglichst viele Bereiche kennenlernen.

Es geht darum, Scheuklappen abzulegen

und sich rundum zu orientieren, um den

passenden Weg zu finden.

Finde hier deinen Ausbildungsplatz

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EINE STADT –

VIELE PERSPEKTIVEN

Abwechslungsreich und familiennah: die Stadtverwaltung Eutin

TEXT Elisabeth Witten | FOTOS Sebastian Weimar

Umgeben von einer Seenlandschaft

und mitten im Herzen des Naturparks

Holsteinische Schweiz liegt

Eutin. Die Bräutigamseiche, die Fasaneninsel

und das Eutiner Schloss sind nur

einige der zahlreichen Aushängeschilder

der ostholsteinischen Kreisstadt. Das

Herzstück bildet die Altstadt rund um

den historischen Markt am Eutiner See.

Dort befindet sich auch das Rathaus. Rund

140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

Stadtverwaltung kümmern sich tagtäglich

um die Angelegenheiten der über 17.000

Einwohner zählenden Stadt und sorgen

dafür, dass alles rund läuft.

Die Aufgaben der Verwaltung sind so vielseitig

wie die Stadt selbst. In den drei

Fachbereichen Zentrale Steuerung und

Service, Bürgerservice und Tourismus sowie

Bauen, Stadtentwicklung und Klimaschutz

kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

etwa um die Wirtschaftsförderung,

Bildung und Kultur und die Stadt- und

Gemeindeplanung. Sie entscheiden außerdem

über Anträge der Bürgerinnen und Bürger

und sorgen für die öffentliche Sicherheit

und Ordnung. Alle Bereiche des städtischen

Lebens und Arbeitens werden also in der

Stadtverwaltung bearbeitet.

Neben Verwaltungsbeamtinnen und Verwaltungsbeamten

des mittleren und gehobenen

Dienstes und Verwaltungsfachangestellten

sind Mitarbeitende aus dem sozialen Bereich

– etwa Erzieherinnen und Sozialpädagogen –

und Menschen aus dem technischen Bereich

in der Stadtverwaltung tätig.

Die Stadt Eutin arbeitet als familienfreundliche

Arbeitgeberin mit der gemeinnützigen

Gesellschaft „Familie und Beruf Ostholstein“

zusammen. Neben flexiblen Arbeitszeiten

und Teilzeitstellen wird den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern auch eine Kinderbetreuung

in Notfällen angeboten.

Die Stadtverwaltung Eutin bietet zwei

Ausbildungen an, für die Bewerberinnen

und Bewerber entweder den Mittleren

Schulabschluss (MSA) oder die Fachhochschulreife

brauchen. Menschen, die mit

ihrem freundlichen Auftreten genauso wie

mit ihrem Engagement und ihrem Interesse

an Menschen und Büroarbeiten punkten,

sollten sich unbedingt bewerben. Wenn sie

sich dann auch noch mit der Stadt Eutin

verbunden fühlen und sich längerfristig an

die Stadt als Arbeitgeberin binden möchten,

ist das für beide Seite vielversprechend.

Fachdienste der Stadtverwaltung und profitieren

so von einer abwechslungsreichen,

spannenden und lehrreichen Ausbildung.

Für Bewerberinnen und Bewerber, die ein

Kind haben oder einen Angehörigen pflegen,

bietet die Stadt eine Teilzeitausbildung

an. Hierbei beschränkt sich die praktische

Arbeitszeit auf 25 Stunden bei gleicher Vergütung

wie bei einer Ausbildung in Vollzeit.

Innerhalb von drei Jahren können Bewerberinnen

und Bewerber bei der Stadtverwaltung

Eutin auch den Bachelor-Abschluss in

Allgemeiner Verwaltung/Public Administration

erlangen. Bei diesem dualen Studium

wechseln die Studentinnen und Studenten

zwischen der theoretischen Ausbildung

an der Fachhochschule Altenholz bei Kiel

und den Praxismodulen in der Stadt Eutin.

Die Studierenden lernen alle Fachbereiche

kennen und sammeln so umfangreiche

Erfahrungen. Nach Abschluss des Studiums

haben Absolventen sehr gute Chancen auf

eine Übernahme und eine Verbeamtung auf

Lebenszeit.

Eutin bietet einen sicheren Arbeitsplatz

sowie eine moderne und qualifizierte Ausbildung

mit guten Aufstiegschancen in einem

spannenden Arbeitsumfeld.

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Die Stadtverwaltung Eutin bietet

folgende Ausbildungen an:

Verwaltungsfachangestellte/r

Duales Studium Allgemeine Verwaltung /

Public Administration (B.A.)

Die Verwaltungsprofis von

morgen lernen in Eutin

in einer dynamischen

Verwaltung – egal, ob im

dualen Studium oder in der

klassischen Ausbildung.

In der Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten

vermittelt die Eutiner

Stadtverwaltung viele wichtige Grundlagen,

um ein echter Verwaltungsprofi zu werden.

Dazu gehört in erster Linie der Umgang

mit Menschen und Gesetzen. Während der

dreijährigen Ausbildungszeit wechseln sich

der theoretische Unterricht in der Beruflichen

Schule des Kreises Ostholstein und

die Praxisphase in der Verwaltung ab. Dabei

durchlaufen die Auszubildenden zahlreiche

Stadtverwaltung Eutin

Markt 1

23701 Eutin

T. 04521 793-0

E. bewerbung@eutin.de

www.eutin.de

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PFLEGE MIT

„RUNDUMBLICK“

Fließende Übergänge zwischen Kranken- und Altenpflege an der August-Bier-Klinik in Ostholstein

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Berta-Luisa Dette

Justin absolviert die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer.

Mireya absolviert die

dreijährige Ausbildung

zur Gesundheits- und

Krankenpflegerin.

Pflegeberufe stehen hoch im Kurs,

Fachkräfte werden dringend

gesucht und ein Imagewandel

findet statt! Pflegerinnen und Pfleger

verdienen höchste Anerkennung. Sie sind

nicht nur Ansprechpartner „am Bett“ der

Patienten, sondern unersetzbare und hoch

qualifizierte Mitglieder der Gesundheitsteams

in Kliniken, Krankenhäusern und

Pflegeeinrichtungen. Warum Pflegeberufe

viel attraktiver sind, als sich viele

Jugendliche vorstellen, veranschaulicht

ein Besuch an der August­Bier­Klinik in

Malente­Gremsmühlen.

„Ich befinde mich in der Ausbildung zur

Altenpflegerin“, erzählt Mireya, „und bin

genau da, wo ich sein will“. Die Eutinerin

ist Teil des 20-köpfigen Azubi-Teams der

August-Bier-Klinik in Malente-Gremsmühlen

und absolvierte bereits im Alter von 16

Jahren am selben Ort die einjährige Ausbildung

zur Altenpflegehelferin. Anschließend

sammelte sie Erfahrungen als Medizinische

Fachangestellte, gründete eine Familie

„Der enge persönliche

Kontakt zu den Patienten

und die Freude darüber,

dass es den meisten

irgendwann wieder besser

geht!“

und kehrte schließlich an den Ort ihrer

Ausbildung zurück. „Die Ausbildung an

der August-Bier-Klinik am Dieksee blieb

mir immer im Hinterkopf. Ich wusste, der

Pflegeberuf erlaubt es mir, mich persönlich

einzubringen und eine eigene Handschrift

zu entwickeln. Nicht nur der Blick auf den

Dieksee ist beeindruckend, die beruflichen

Aussichten sind es auch.“

Vielfalt und Verantwortung

2018 waren bundesweit 1,6 Millionen Frauen

und Männer in den klassischen Pflegeberufen

Alten-, Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege

beschäftigt, davon knapp 600.000 in

der Altenpflege, allerdings etwas mehr Helfer

als Fachkräfte. Eine Pflegefachkraft verdient

in Vollzeit durchschnittlich zwischen

2.700 und 3.300 Euro brutto. Die Ausbildung

wird tariflich mit rund 1.100 im ersten und

1.300 Euro brutto im Monat vergütet. In

der Altenpflege sind vor allem Frauen tätig

(84 Prozent), der Anteil der Teilzeitbeschäftigten

liegt bei 56 Prozent. So viel zu den

statistischen Fakten. Mit welchen Aufgaben

beschäftigen sich Altenpfleger/innen und

Altenpflegehelfer/innen eigentlich?

„Die Aufgaben in der Altenpflege sind vielfältig

und unterscheiden sich je nach Art der

Einrichtung. Hauptsächlich orientieren sie

sich am Patienten“, erklärt Auszubildender

Justin. „Was alle Pflege-Azubis lernen, sind

die Basistätigkeiten, die sogenannte Grundpflege,

dazu gehören zum Beispiel Körperpflege,

Mobilisierung und Ernährung. Ich

absolviere meine Ausbildung zum Altenpflegehelfer

in der August-Bier-Klinik. Das ist

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eine Fachklinik für Neurologie und Rehabilitation.

Dort erlerne ich die Grundbetreuung

von Patienten mit akuten neurologischen

Erkrankungen, wie Schlaganfall, Multiple

Sklerose, Parkinson, Demenz, Schwindel,

Epilepsie oder Kopfverletzungen. Im Gegensatz

zur Arbeit in einem Pflegeheim begleite

ich die Patienten nur für eine begrenzte Zeit

während ihrer unterschiedlichen Rehabilitationsphasen.

Zu meinen Aufgaben gehört

es, den Patienten beim Aufstehen und Aufrichten

zu helfen, sie zu beobachten und

Veränderungen festzustellen, den Blutdruck,

die Körpertemperatur oder gegebenenfalls

den Blutzuckerspiegel zu messen und zu

dokumentieren. Was mich bereits im Pflegepraktikum

gepackt hat, sind die vielseitigen

Aufgaben, der enge persönliche Kontakt zu

den Patienten und die Freude darüber, dass

es den meisten irgendwann wieder besser

geht!“

Pflege – ein Plus an Möglichkeiten

Die Auszubildende Mireya verfügt bereits

über mehrere Jahre Berufserfahrung als

Helferin und absolviert eine verkürzte

Ausbildung zur examinierten Pflegerin.

Sie unterstreicht die Bedeutung des zwischenmenschlichen

Kontaktes. „Zu meinen

wichtigsten Aufgaben zählt die Kommunikation

mit Patienten und Teamkollegen. In

den regelmäßigen Besprechungen treffen

sich Auszubildende, examinierte Pflegekräfte,

Therapeuten und Ärzte. Da ich den

Heilungsprozess der Patienten täglich genau

beobachte, habe ich die Möglichkeit, den

Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten,

Diätassistenten und Ärzten wertvolle Hinweise

für ihre Behandlungen zu geben.

Alten- und Krankenpflege befinden sich in

einem fließenden Übergang, und mit unserer

Pflegeleistung beginnt die therapeutische

Arbeit! Deshalb sind wir wichtige Mitglieder

der Gesundheitsteams und haben einen

abwechslungsreichen spannenden Beruf. So

etwas wie Langeweile kenne ich überhaupt

nicht!“

Neben anspruchsvollen Aufgaben stoßen

staatlich geprüfte Pflegefachkräfte auf ein

breiter werdendes Fortbildungsangebot.

Beliebte Weiterbildungskurse führen beispielsweise

zu Spezialisierungen in den

Bereichen Hygiene und Intensivpflege oder

qualifizieren für die Bereiche Pflegeberatung

oder Praxisanleitung. Frauke Steffens,

Pflegedienstleiterin der August-Bier-Klinik,

blickt deshalb positiv in die Zukunft. „Wir

beginnen 2020 mit der generalistischen

Ausbildung zur Pflegefachkraft und brauchen

empathische Nachwuchskräfte in der

Pflege. Unseren Auszubildenden bieten wir

Sie setzen auf eine Top-Ausbildung:

Pflegedienstleiterin Frauke Steffens

und Chefarzt Dr. med. Dipl.-Psych.

Klaus Stecker.

attraktive Ausbildungsbedingungen. Sie

werden von unseren Praxisanleiterinnen

intensiv angeleitet und können an sogenannten

‚Praxistagen’ ihre schulischen

Inhalte üben. Was die Aussichten angeht, so

stehen ihnen nach erfolgreich bestandenem

Examen alle Türen offen.“

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August-Bier-Klinik

Fachklinik für Neurologie,

Neurotraumatologie und Rehabilitation

Diekseepromenade 7-11

23714 Bad Malente-Gremsmühlen

T. 04523-405-0

info@august-bier-klinik.de

www.august-bier-klinik.de

Ausbildung: Pflegefachfrau/mann (3 Jahre)

Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss

oder Erster allgemeinbildender Schulabschluss

mit mindestens zweijähriger

Ausbildung.

Ausbildung: Altenpflegerhelfer/in (1 Jahr)

Voraussetzungen: Erster allgemeinbildender

Schulabschluss.Der Nachweis eines Pflegepraktikums

ist erwünscht.

Die Stadtwerke Norderstedt bilden

aktuell 62 Auszubildende in insgesamt

neun verschiedenen Ausbildungsberufen

aus. Dazu gehört auch der

Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik

(m/w/d). Am 01.08.2019 haben Florian

und Jonas ihre Ausbildung begonnen

und gehören zu den 37 Auszubildenden,

die aktuell in der Lehrwerkstatt betreut

werden. Die beiden haben uns von ihrem

ersten Eindruck und ihrem Arbeitsalltag

erzählt.

Warum habt ihr euch für die Ausbildung

bei den Stadtwerken Norderstedt

entschieden?

Die Stadtwerke Norderstedt genießen im

Bereich der Ausbildung einen guten Ruf.

Gerade die eigene Lehrwerkstatt macht sie

besonders. Dort kann die erlernte Theorie

aus der Berufsschule direkt in die Praxis

umgesetzt werden. Wir werden von unseren

Ausbildern gut betreut, können aber auch

viel selbstständig arbeiten.

Was hat euch bisher am besten gefallen?

Richtig gut hat uns die Einführungswoche

gefallen. Alle neuen Auszubildenden konnten

sich gleich kennenlernen – sowohl die

aus dem kaufmännischen, als auch die aus

dem technischen Bereich.

Außerdem haben wir viele Bereiche des

Unternehmens kennengelernt und waren

zum Beispiel im Wasserwerk und in einem

unserer Blockheizkraftwerke.

Auf welche Projekte freut ihr euch am

meisten?

Im 2. bzw. 3. Lehrjahr bekommen wir die

Möglichkeit, den Drohnenführerschein

zu machen. Das wird auf jeden Fall sehr

spannend.

Außerdem lernen wir mit dem 3-D-Drucker

umzugehen.

Welche Berufsschule besucht ihr? Auf welchen

Fächern liegen die Schwerpunkte?

Unsere Berufsschule ist das Berufsbildungszentrum

in Norderstedt. Wir sind immer im

SPANNENDE AUSBILDUNG BEI DEN

STADTWERKEN NORDERSTEDT

Im Interview: Zwei Elektroniker für Betriebstechnik

TEXT & FOTO Stadtwerke Norderstedt

Wechsel zwei Wochen im Betrieb und dann

eine Woche in der Schule.

Das wichtigste Fach unseres Ausbildungsberufs

ist Elektrotechnik. Ansonsten werden

noch Digitaltechnik, Haustechnik, Englisch

und Wirtschaft/Politik unterrichtet.

Was empfehlt ihr jungen Leuten, die

sich für eine Ausbildung im technischen

Bereich bei den Stadtwerken Norderstedt

interessieren?

Auf jeden Fall sollte man technisches Verständnis

mitbringen und auch handwerkliches

Geschick haben. Zudem sollte man

offen für Neues sein, da gerade aufgrund des

technischen Wandels ganz unterschiedliche

Aufgaben auf einen zukommen können.

Wer sich einen Einblick in die Ausbildung

verschaffen möchte, dem empfehlen wir

einen Blick auf unsere Social-Media-Kanäle

zu werfen.

Instagram: azubiteam

Facebook: Ausbildung bei den Stadtwerken

Norderstedt

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Florian (links) und Jonas

Ausbildungsberufe (m/w/d):

• Anlagenmechaniker

• Elektroniker für Betriebstechnik

• Fachangestellte für Bäderbetriebe

• Fachkräfte für Lagerlogistik

• Industriekaufleute

• IT-Systemelektroniker

• KFZ-Mechatroniker

Bewirb dich online unter stadtwerkenorderstedt.de/ausbildung

oder schick

deine Bewerbung an ausbildung@

stadtwerke- norderstedt.de

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REFORMIERTE PFLEGEAUSBILDUNG:

WUNDERTÜTE MIT GUTER PERSPEKTIVE

Ein Gespräch mit Britta Schmidt vom Städtischen Krankenhaus Kiel über den neuen

Beruf der Pflegefachkraft und die Vorteile für die Auszubildenden

TEXT Lutz Timm | FOTOS Henrik Matzen

EU-weite Anerkennung, die Möglichkeit

zum Studium und Anspruch

auf eine Ausbildungsvergütung:

Mitte 2017 verabschiedete der Bundestag

das sogenannte Pflegeberufereformgesetz,

das zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Britta

Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums

am Städtischen Krankenhaus Kiel, erklärt

im ME2BE-Gespräch, was die künftigen

Auszubildenden erwartet, warum sich auch

die Arbeitgeber umstellen müssen und was

eine gute Pflegefachkraft ausmacht.

ME2BE: Frau Schmidt, zum 1. Januar

2020 gilt die Reform der Pflegeberufe. Hat

sich das Bildungszentrum bereits auf die

neuen Ausbildungsinhalte eingestellt?

Britta Schmidt: Wir sind auf dem Weg. Die

Informationen, die wir bislang bekommen

haben, sind doch sehr übersichtlich. Es

gibt einen Rahmenlehrplan für Theorie und

Praxis, der beide Bereiche sehr passgenau

zusammenführt. Das gefällt uns sehr gut,

weil wir uns davon eine deutlich bessere

Ausbildungsqualität erhoffen.

Wann startet das Städtische Krankenhaus

erstmals mit der generalistischen

Ausbildung?

Wir fangen am 1. April 2020 mit der Ausbildung

an. Das wird auch das letzte Jahr sein,

in dem wir nur im Frühjahr anfangen. Wir

werden dazu übergehen, zweimal im Jahr

mit der Ausbildung zu beginnen.

Worin bestehen Ihrer Ansicht nach die

Vorteile der gesetzlichen Neuregelung?

Die Reform bietet viele Chancen. Man

kann jetzt mit einer Berufsausbildung die

Qualifikation erlangen, Patienten aller

Altersgruppen – vom Frühchen bis zum

hochbetagten Menschen – pflegerisch zu

versorgen. Ein weiterer enormer Vorteil ist

die EU-weite Anerkennung der Ausbildung.

„Der Beruf erfordert eine

gewisse Neugierde am

Miteinander und eine

Bereitschaft, sich empathisch

auf Menschen einzulassen,

die sich in einer besonderen

Lebenssituation befinden.“

Das ist für viele junge Menschen eine entscheidende

Verbesserung. Besonders in der

Alten- und Kinderkrankenpflege war ein

Wechsel ins europäische Ausland bislang

sehr kompliziert.

Gerade die Alten- und die Kinderkrankenpflege

erfahren nicht immer gebührende

Anerkennung. Werden die einzelnen

Berufe durch die Zusammenlegung

aufgewertet?

Das gilt es zu hoffen. Wir haben in den

kommenden Jahren den Auftrag, die Ausbildung

attraktiver zu gestalten. Der gesellschaftliche

Bedarf an Pflegeleistungen ist

riesig. Aber gerade in der Altenpflege war

die Ausbildung in den vergangenen Jahren

wenig attraktiv. Jetzt gibt es eine Ausbildungsfinanzierung,

die vergleichbar ist. Ich

finde es ganz wesentlich, dass Auszubildende

kein eigenes Geld investieren müssen,

um ihre Ausbildung absolvieren zu können.

Außerdem: Die klassische duale Ausbildung

ist ja nur ein Teil der neuen gesetzlichen

Regelung. Der zweite ist, dass parallel die

Möglichkeit eines grundständigen Pflegestudiums

erstmalig zu Ende gedacht worden

ist. Dadurch erfährt der Pflegeberuf eine

Aufwertung...

... gerade für die Perspektiven der Auszubildenden,

die zum Beispiel sagen können:

Ich schließe noch ein Studium an und gehe

dann in die Lehre.

Alles denkbar. Mit Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft

und Pflegemanagement haben

wir drei Säulen, in denen ohne grundständiges

Studium heute nichts mehr geht. Viele

Wege, die sich jetzt eröffnen – das kennen

wir etwa von Architekten und Ingenieuren

– führen zu einer verstärkten Akademisierung.

In diese Richtung wird es zunehmend

gehen: eine Ausbildung machen, Berufserfahrung

und Kompetenzen aneignen und

dann den nächsten Schritt gehen. Viele

Kolleginnen und Kollegen stehen erst viele

Jahre am Bett des Patienten, um dann zu

sagen: Ich würde gerne mein Wissen weitergeben

oder in die Wissenschaft gehen.

Diese Erfahrungen haben Sie ja auch

selbst gemacht.

Ja, ich habe 16 Jahre in der Intensivpflege

gearbeitet. Die Begeisterung für den Beruf

habe ich immer noch, da können Sie mich

nachts um drei Uhr wecken. Es ist trotz

herausfordernder Rahmenbedingungen ein

unendlich sinnstiftender und erfüllender

Beruf.

Welche Menschen entscheiden sich für die

Pflege?

Der Beruf erfordert eine gewisse Neugierde

am Miteinander und eine Bereitschaft, sich

empathisch auf Menschen einzulassen, die

sich in einer besonderen Lebenssituation

befinden. Es ist eine hohe Kompetenz in

diesem Beruf, gemeinsam den Bedarf an

Unterstützung aushandeln zu können.

Wird die generalistische Ausbildung ein

Erfolgsmodell?

Wir müssen jedes Jahr melden, wie viele

Auszubildende sich für welchen Ausbildungsgang

entschieden haben: die generalistische

Ausbildung, eine Altenpflege- oder

Kinderkrankenpflegeausbildung. Ich vermute,

dass anhand dieser Vergleichszahlen

über die zukünftige Ausbildungsstruktur

entschieden wird – mit der aktuellen Aufteilung

oder einem zweifasigen Modell aus

Studium oder generalistischer Grundbildung.

Die Auszubildenden werden also mit

darüber entscheiden, wie die Zukunft der

Ausbildung aussieht. Ein Vorteil ist die Flexibilität.

Es wird dann hochprofessionelle

Arbeitskräfte geben, die ein kleines Kind

und im gleichen Maße einen hochbetagten

Menschen betreuen können.

Welche Herausforderungen sehen Sie in

der Reform?

Die Schwierigkeit ist, drei vormals eigenständige

dreijährige Berufsausbildungen

zu integrieren, ohne eine Verlängerung der

Ausbildungszeit vorzunehmen. Daher können

wir nicht mehr so in die Tiefe gehen wie

zuvor. Vieles wird sich auf die Zeit nach dem

Examen verlagern.

Man beginnt mit einer breit gefächerten

Ausbildung und spezialisiert sich anschließend.

Können die Auszubildenden den

Anforderungen in der Praxis unter solchen

Umständen noch gerecht werden?

Ein bisschen Sorge habe ich mit Blick auf die

Kinderpflegekräfte. Da wird es zügig Qualifizierungen

geben müssen. Das Fachwissen

ist sehr speziell. Hier ist es wichtig, dass

wir einen guten Übergang hinbekommen, so

dass die Versorgung im Bereich der Kinderheilkunde

sichergestellt werden kann.

Wie verläuft die Ausbildung am

Bildungszentrum?

Wir starten zunächst mit einem klassischen

Einführungsblock. Hier lernen die

Auszubildenden die Grundfertigkeiten. Wir

merken zum Beispiel immer wieder, dass

viele junge Menschen es als Herausforderung

empfinden, sich zu Übungszwecken in

Sportsachen gegenseitig zu waschen. Dabei

lernt man so nachzufühlen, wie es ist, wenn

der Oberarm nicht abgetrocknet ist oder das

Waschwasser nicht die ideale Temperatur

hat. Das sind Selbsterfahrungen, die ein

empathisches Hineinspüren und so professionelles

Pflegehandeln ermöglichen.

Was würden Sie jungen Menschen raten,

die sich für eine Ausbildung in der Pflege

interessieren?

Wir empfehlen mindestens ein Praktikum

oder ein Freiwilliges Soziales Jahr. Es ist

eine prägende Erfahrung, 14 Tage hintereinander

morgens um sechs mit anderen

Pflegekräften eine Übergabe zu machen

und in ein Zimmer zu treten, wo jemand

die ganze Nacht geschlafen hat. Man dringt

in die Intimsphäre ein, begrüßt ihn, spürt

körperliche Wärme, Ausdünstungen und

Schmerzen. Danach weiß man, ob es einem

Freude macht, gemeinsam mit einem Menschen

pflegerische Ziele zu erreichen.

Wie sind die Perspektiven der Pflegekräfte

nach erfolgreich absolvierter Ausbildung?

Wir wissen noch nicht, wie sich die generalistische

Ausbildung in drei, vier Jahren für

die neuen Pflegefachkräfte auswirken wird.

Aber die Aussichten auf einen sinnstiftenden

Beruf und eine Festanstellung sind

ausgezeichnet. Ich glaube auch, dass junge

Menschen bereit sind, mitzugestalten, wo

qualitativ hochwertige Arbeit stattfindet.

Denn sie haben die Möglichkeit zu sagen:

Ich ziehe weiter, wenn es mir nicht gefällt.

Darauf wird sich der Arbeitsmarkt einstellen

müssen – das ist auch meine Hoffnung.

Frau Schmidt, vielen Dank für das

Gespräch!

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NAVIGATION BEENDET:

SIE HABEN IHR

ZIEL ERREICHT

Wege in die Pflege mit Sinn, Verstand und Herz

TEXT Lutz Timm | FOTOS Henrik Matzen

„Wir sind am dichtesten

an den Patienten dran.

Wir können den kranken

Menschen helfen, das

macht mich glücklich.“

Üben bis die Handgriffe sitzen:

Die Auszubildenden trainieren im

Übungssaal des Bildungszentrum

die Vorgänge, die sie später auf den

Stationen regelmäßig brauchen.

Ihre Aufgaben sind genauso vielfältig

wie ihre Lebensläufe. Gesundheits-

und Krankenpfleger sind

direkte Bezugspersonen, unentbehrliche

Mitarbeiter sowie Profis in Organisation

und Verwaltung. Doch welche Menschen

finden überhaupt den Weg in die Pflege?

Wir haben mit fünf Auszubildenden des

Bildungszentrums am Städtischen Krankenhaus

Kiel über ihre Motivation, verworfene

Berufsziele und die Entwicklung der

eigenen Persönlichkeit gesprochen.

Jonah (25), André (27) und Jan (31) sind

im zweiten Jahr ihrer Ausbildung, Annika

(22) und Ronja (26) bereits im dritten. Die

Auszubildenden haben eine Gemeinsamkeit,

die nicht ungewöhnlich für die Gesundheitsund

Krankenpflege ist, in anderen Berufen

jedoch seltener vorkommt: Sie alle haben

nicht den direkten Weg in die duale Ausbildung

genommen.

Der gebürtige Peruaner André entschied

sich nach dem Abitur zunächst für ein Studium.

Weil er mit Spanisch und Deutsch als

Muttersprachen eine Vorliebe für Sprachen

hat, entschied er sich für ein Lehramtsstudium

in den Fächern Englisch und Spanisch.

Doch irgendwann überkamen ihn Zweifel.

„Als ich im Schulpraktikum vor der Klasse

stand und keinen Spaß am Unterrichten

hatte, wurde mir klar, dass es nicht das

Richtige für mich ist“, erzählt der Kieler. Er

wollte kein Lehrer werden, der nur seinen

Unterricht absitzt. „Das wäre unfair gegenüber

den Schülern.“ Also entschied André

sich für einen Wechsel – absolvierte zuvor

allerdings noch seinen Bachelor. Wohin es

gehen sollte, war dem 27-Jährigen schnell

klar. „Ich hatte schon immer den Willen

zu helfen. Außerdem ist mein Vater Arzt,

daher war der Bereich Gesundheit präsent“,

berichtet er.

Auch Jonah ist über den Umweg Universität

in die Ausbildung gekommen. Vom Fach

Wirtschaftsinformatik wechselte der 25-Jährige

zur Volkswirtschaftslehre. Damals hatte

er das Ziel vor Augen, viel Geld zu verdienen.

Zufrieden war der gebürtige Eckernförder

Jonah auch nach dem Wechsel nicht. „Ich

habe Gespräche mit Freunden und meinen

Eltern geführt und herausgefunden, was

mir fehlt“, berichtet er. „Es war der soziale

Aspekt.“ Also entschied er sich für eine

Ausbildung zum Krankenpfleger. „Wir sind

am dichtesten an den Patienten dran. Wir

können den kranken Menschen helfen, das

macht mich glücklich.“ Jonah sieht seine

Pflegeausbildung als „einen ersten Schritt“.

Er möchte zunächst Erfahrungen in der

Praxis sammeln, anschließend jedoch gerne

nochmal studieren – und dafür im Pflegebereich

bleiben. „Pflegepädagogik könnte ich

mir gut vorstellen.“

Annikas Werdegang schien eigentlich klar

zu sein. Schon als Kind begleitete sie ihre

Mutter – ebenfalls eine examinierte Krankenpflegerin

– und half bei der Pflege der

Urgroßmutter. Es folgte ein Pflegepraktikum

während der Schulzeit. Nach dem Abitur

ging sie für ein Freiwilliges Soziales Jahr

von Freudenberg in Nordrhein-Westfalen

nach Sylt. Dort arbeitete sie in einem Wohnheim

für Schwerstmehrfachbehinderte –

eine Erfahrung, die sie noch immer bewegt.

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„Die Zusammenarbeit mit den Kollegen

und den Bewohnern wird mir unvergesslich

bleiben. Ich habe so viel Dankbarkeit

erfahren“, berichtet Annika. Es sei immer

wieder „herzerwärmend“ gewesen, die Menschen

in ihrem Alltag zu begleiten. Zu ihrem

Abschied sang einer der Bewohner „Noch in

hunderttausend Jahren wirst du meine Liebe

spüren“. „Da mussten dann alle vor Rührung

weinen“, erzählt Annika.

Anschließend wollte Annika in einer gänzlich

anderen Branche beruflich starten.

Auf sie wartete ein Ausbildungsplatz zur

Versicherungsfachangestellten bei einer

der größten deutschen Krankenversicherungen

– eine Vernunft-, jedoch keine

Herzensentscheidung. Bereits am ersten

Tag kamen ihr jedoch Zweifel, nach vier

Wochen brach Annika die Ausbildung ab.

„Es hat mir nichts gegeben“, berichtet die

22-Jährige. Eine passende Alternative lag

auf der Hand: eine Zukunft in der Pflege –

im Norden. „Ich fühle mich hier sehr wohl.

Sylt ist mittlerweile mein Ruhepol.“ Als die

Zusage aus Kiel kam, verließ sie ihre Heimat

in Nordrhein-Westfalen. Bereut hat sie es

nicht: „Ich bin total glücklich mit dem, was

ich hier lernen kann.“

Als studierter Archäologe ist Jan vermutlich

eine Seltenheit unter den Krankenpflegern.

Nach seinem Masterstudium (Abschlussnote:

Eine sinnvolle Ausbildung, die zufrieden macht: Jan (von links), Annika, Ronja,

Jonah und André haben ihren Platz gefunden.

1,5) konnte der 31-Jährige aus Minden jedoch

keine der raren Stellen im Bereich Archäologie

ergattern. Über eine Zeitarbeitsfirma

landete er schließlich in der Küche und im

Bettenteam des Städtischen Krankenhauses.

Durch den Einblick, den er in den Klinikalltag

bekam, begann Jan, sich mit dem Beruf

des Gesundheits- und Krankenpflegers zu

befassen – und absolvierte ein Pflegepraktikum.

„Vorher habe ich mir Sorgen gemacht,

ob ich der Arbeit gewachsen bin“, erzählt

der 31-Jährige. „Aber während des Praktikums

habe ich gemerkt, dass die Pflege das

Richtige für mich ist.“ Der Umgang mit den

Patienten, die Auseinandersetzung mit den

persönlichen Schicksalen, die Abwechslung

– all das überzeugte Jan. „Außerdem

war mir nach meinen Erfahrungen die gute

Perspektive auf dem Arbeitsmarkt wichtig.“

Begeistert hat ihn zudem der Zusammenhalt

unter den Pflegekräften. Die Archäologie

betreibt Jan jetzt nur noch ehrenamtlich:

als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem

Museum. Wenn er mit der Ausbildung fertig

ist, könnte er sich vorstellen, noch eine

Dissertation zu schreiben. „Ein Pfleger mit

Doktor in Archäologie, das wäre doch was“,

sagt Jan schmunzelnd.

Auch Ronja entschied sich nach ihrem Abitur

in Plön für ein Freiwilliges Soziales Jahr,

das sie an der Muthesius Kunsthochschule

absolvierte. „Ich bin ein kreativer Mensch

und habe mit dem Gedanken an ein Studium

an einer Kunsthochschule gespielt“,

erzählt die 26-Jährige. Doch nach einem

Jahr hatte Ronja genug Einblicke erhalten

und verwarf das Vorhaben. Stattdessen fing

sie ein Pharmazie-Studium an. Als Ronja im

vierten Semester ein Fachpraktikum in der

Apotheke des Städtischen Krankenhauses

absolvierte, kamen ihr Zweifel an der Entscheidung.

„Man ist in einer Apotheke oft

weit weg von den Menschen und kann nur

wenig beraten. Die Kommunikation hat mir

gefehlt.“ Ihre Zwillingsschwester, die zur

selben Zeit ihre Pflegeausbildung im Städtischen

Krankenhaus absolvierte, schlug ihr

einen Wechsel in die Pflege vor. „Nach einem

zweiwöchigen Praktikum auf der onkologischen

Station wusste ich: das soll es sein“,

berichtet Ronja.

Theorie und Praxis gehen am

Bildungszentrum Hand in Hand

Rund 120 Auszubildende fangen jedes Jahr

im Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses

eine Ausbildung zum/r Gesundheits-

und Krankenpfleger/in oder Gesundheits-

und Kinderkrankenpfleger/in an. Nach

einem mehrwöchigen Einführungsblock lernen

die angehenden Pflegeexperten in den

modernen Räumen des Bildungszentrums

die theoretischen Inhalte. Anschließend

werden sie auf den verschiedenen Stationen

des 1864 gegründeten Krankenhauses eingesetzt.

Während ihrer Ausbildung lernen die

Auszubildenden im Kursverband und werden

von einem Kursleiter drei Jahre begleitet.

Die Vermittlung erfolgt durch qualifizierte

Lehrkräfte und Fachdozenten, auf den

Stationen warten geschulte und erfahrene

Praxisanleiter. Ab 2020 bildet das Bildungszentrum

gemäß der Pflegeberufereform den

Beruf Pflegefachkraft aus (siehe Interview

mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums,

auf Seite 40).

Annika, Jonah, André, Ronja und Jan sind

mit ihrer Ausbildung zufrieden. Sie stimmen

überein, dass sie sich in dieser Zeit verändert

haben. „Ich habe mich fachlich, sozial und

persönlich weiterentwickelt“, findet André.

Er habe viel gelernt und mittlerweile herausgefunden,

dass er in der Intensivpflege

arbeiten möchte. Auch Ronja hat durch ihre

Arbeit gelernt, vieles mit anderen Augen zu

sehen. Am Anfang hätte sie Berührungsängste

gehabt, die sie jedoch mittlerweile

abgelegt habe. „Die Arbeit auf der Palliativstation

zeigt: Der Tod gehört genau wie

die Geburt einfach zum Leben dazu“, sagt

Ronja. „Und das Krankenhaus ermöglicht

den Menschen, durch eine intensive Betreuung

in Würde sterben zu können.“ Die

Arbeit mit todkranken Menschen erde einen

sehr, erzählt die Auszubildende.

Für Annika kam ein besonderes Projekt

innerhalb der Ausbildung zum richtigen

Zeitpunkt. Im dritten Jahr übernehmen

die angehenden Pflegerinnen und Pfleger

eine Station und leiten diese eigenständig.

„Vorher hatte ich ein kleines Tief, aber das

Projekt hat mir einen richtigen Schub gegeben“,

erinnert sie sich. Ihr wurde deutlich,

dass sie viel gelernt habe und einer sinnvollen

Aufgabe nachgehe. „Das hat mich

sehr motiviert und mir viel Selbstvertrauen

gegeben. Mittlerweile kann ich auf eine

gewisse Erfahrung zurückgreifen und zum

Beispiel in der Kommunikation mit Ärzten

ganz anders auftreten.“

Wie eine Ausbildung im Gegensatz zum Studium

abläuft, war vor allem für André überraschend.

„Ich dachte, man wird einfach ins

kalte Wasser geworfen“, sagt er. „Aber es ist

der genaue Gegensatz. Wir werden hier sehr

genau und gut auf unsere Einsätze in der

Praxis vorbereitet.“ Seine Erwartungen seien

im positiven Sinn noch übertroffen worden,

berichtet der Kieler.

Dass fünf junge Menschen mit unterschiedlichen

Biografien und Lebenswegen letztlich

im selben Beruf landen, hat wohl viele

Gründe. Die Haltung zum Leben und zu den

Mitmenschen, einen ausgeprägten Drang,

anderen zu helfen und die Fähigkeit zur

Kommunikation gehören sicherlich dazu.

Im Fall von André, Jan, Jonah, Ronja und

Annika kommt noch eine weitere Gemeinsamkeit

hinzu: Sie alle haben Familienmitglieder,

die bereits in der Pflege oder einem

pflegenahen Beruf arbeiten. Ronja folgte

ihrer Zwillingsschwester in die Ausbildung

als Krankenpflegerin. André hatte über seinen

Vater früh Einblicke ins Gesundheitswesen.

Jonahs Eltern sind als Krankenpflegerin

und Physiotherapeut prägend gewesen.

Ebenso Annikas Mutter, die Krankenpflegerin

ist. Und Jan diskutiert leidenschaftlich

mit seinen zwei Schwestern – einer Krankenpflegerin

und einer Altenpflegerin. Nun

sind familiäre Bande in die Branche keine

Voraussetzung für die Arbeit in der Pflege.

Eine passende Lebensanschauung schon

eher – und die kann sich auf unterschiedliche

Weisen zeigen.

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

D

I R B

B E W

Das Städtisches Krankenhaus bietet

folgende Ausbildung an:

Pflegefachfrau/mann mit generalistischer

Ausrichtung

Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH

Bildungszentrum

Hasseldieksdammer Weg 30

24116 Kiel

T.: 0431 16 97 37 01

bildunszentrum@krankenhaus-kiel.de

www.krankenhaus-kiel.de

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EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE

Making-of: Die Kreisverwaltung Dithmarschen in bewegten Bildern

TEXT Lutz Timm | FOTOS Frieder Dillmann, Katharina Grzeca

das, rechtzeitig am Kreishaus in Heide zu

sein. Schließlich nimmt es Zeit Anspruch,

bis das Equipment bereit ist. Neben der

Kamera müssen noch Akkus, Kabel, Stative,

Leuchten und vieles mehr ausgepackt und

aufgebaut werden.

Für Henrike beginnt der Tag hingegen fast

wie immer: Die 17-Jährige läuft im Morgengrauen

am Kreishaus entlang, durchquert

die elektronischen Schiebetüren und schreitet

über das Kreiswappen ins Gebäude. Diesmal

muss sie den Gang für die Kamera jedoch

mehrfach wiederholen – und das möglichst

schnell, bevor sich das Morgenlicht verflüchtigt

hat. Nach einer kurzen Besprechung mit

den drei Protagonisten, der Ausbildungsleiterin

Petra von Würtzen-Pieper und den vier

ME2BEs geht Henrike zur Führerscheinstelle.

„Ich wollte schon als Kind gerne was mit

Akten machen“, erzählt sie. „Zwar bin ich

eher ruhig, finde es aber total spannend, mit

den Bürgern zusammenzuarbeiten.“

Donnerstag, 14.25 Uhr: Dynamisch

betritt Nils mit einem Aktenordner

unter dem Arm den Sitzungssaal

des Kreishauses. Die Dezembersonne

strahlt durch die Deckenfenster, während

er gewissenhaft die Tagesordnung auf

den Tischen der Kreistagsabgeordneten

verteilt. Und wieder einsammelt – nur um

die Papiere erneut auf den glatten Holztischen

zu positionieren. Auch beim dritten

Anlauf keine Spur von nachlassender Konzentration

– dann hat ME2BE-Kameramann

Frieder die Szene aus allen Perspektiven im

Kasten. Einblicke in einen Drehtag in der

Kreisverwaltung Dithmarschen.

Nils und seine Kolleginnen Henrike und

Amelie stehen an diesem Tag nicht im

Dienst der Bürgerinnen und Bürger, sondern

in ungewohnter Rolle vor der Kamera. Für

einen dreiminütigen Film lassen sich die

angehenden Verwaltungsprofis vom ME2BE-

Team begleiten. Sie wollen zeigen, wie

vielseitig ihre Aufgaben sind, was künftige

Bewerber mitbringen sollten und was die

Arbeit im Heider Kreishaus in der Stettiner

Straße auszeichnet. Amelie (16) und Henrike

(17) sind im ersten Jahr ihrer dualen Ausbildung

zur Verwaltungsfachangestellten, Nils

(19) studiert im dualen System Allgemeine

Verwaltung / Public Administration.

Weil ein Arbeitstag in der Verwaltung zwar

flexibel, aber dennoch immer morgens

anfängt, beginnt der Drehtag noch fast im

Dunkeln. Für das ME2BE-Team bedeutet

Als die kleine Lampe an der Tür von rot auf

grün springt, wird es ernst für die Auszubildende:

Sie prüft Unterlagen und händigt

einem Bürger anschließend seinen Führerschein

aus. Immer im Hintergrund: Ausbildungsleiterin

Petra von Würtzen-Pieper oder

andere erfahrene Kolleginnen und Kollegen

aus der Verwaltung, die darauf achten, dass

die Szene realitätsnah bleibt. Dass aus Gründen

des Datenschutzes Verwaltungsmitarbeiter

als Komparsen einspringen, bleibt daher

nur eine Randnotiz.

Während die Dreharbeiten in der Führerscheinstelle

die Blicke der wartenden Bürgerinnen

und Bürger auf sich ziehen, geht

es in dem zum Tonstudio umfunktionierten

Konferenzraum ruhiger zu. Hinter zugezogenen

Jalousien stehen Nils und Amelie

nacheinander vor dem Mikrofon und stellen

sich den Fragen von ME2BE: Wie läuft die

Ausbildung ab? Warum hast du dich für die

Verwaltung entschieden? Die Antworten werden

aufgenommen, gespeichert und in der

Postproduktion unter die Bilder geschnitten.

Obwohl die beiden Auszubildenden auf

keinerlei Medienerfahrung zurückblicken

können, kommen die Antworten souverän,

ehrlich und spontan – so macht das Arbeiten

Spaß!

180 Sekunden – so lang soll der Film über

die Ausbildung bei der Kreisverwaltung am

Ende sein. Dass vor dem fertigen Produkt

jedoch viele Stunden Arbeit stehen, merken

die drei Protagonisten schnell. Die einzelnen

Szenen erfordern viele Ortswechsel im Haus,

dazu kommen die notwendigen Perspektivwechsel

und viele kleine Sequenzen, die

im Schnittraum zu einem großen Ganzen

„Ich wollte schon als

Kind gerne was mit

Akten machen.“

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AZUBIPORTRAITS

EXPERTEN MIT SINN FÜRS KLIMA

Die Kälte- und Klimatechnikprofis von Delewski sind nicht nur für Kunden eine gute Adresse

TEXT & FOTOS Lutz Timm

zusammengefügt werden. Damit alle Handlungsstränge

stimmig zusammenpassen,

wird auch der oberste Dienstherr der Dithmarscher

Kreisverwaltung – Landrat Stefan

Mohrdieck – für eine Szene ins Boot geholt.

Student Nils bringt die Sitzungsunterlagen

aus dem Büro, bevor er sie im Sitzungssaal

verteilt.

Wenn die Dithmarscher Bürgerinnen und

Bürger ins Kreishaus kommen, haben sie

meist ein konkretes Anliegen, sei es die Fahrzeugzulassung

oder die Verlängerung der

Aufenthaltserlaubnis. Die wenigsten werden

den Kreis dabei als möglichen Arbeitgeber

wahrnehmen. Daher hat ME2BE gemeinsam

mit den Auszubildenden und Studenten die

Perspektive junger Menschen eingenommen,

die mit dem Gedanken an eine berufliche

Zukunft in der Verwaltung spielen – entweder

als Verwaltungsfachangestellte/r oder

als Studierende der Allgemeinen Verwaltung

/ Public Administration.

noch mehr

als das. Es ist

ein Ort, an

dem rund 500 Menschen arbeiten, gemeinsam

essen und das Leben der Dithmarscher

Bürger mitgestalten. Die produktive, aber

entspannte Atmosphäre im Haus zu transportieren,

einen authentischen Einblick zu

bieten und die Mitarbeiter als individuelle

Charakter zu zeigen – das war die Zielsetzung,

mit der die Kreisverwaltung und

ME2BE den Film realisiert haben. Dafür,

dass das Ergebnis stimmt, sind vor allem

Henrike, Amelie und Nils verantwortlich.

Sie haben mit trockenem Hals Sätze zigmal

ins Aufnahmegerät gesprochen, die gleichen

Bewegungen vollführt und sogar das Mittagessen

auf dem Teller kalt werden lassen.

Herausgekommen ist – so sehen wir es – ein

Film, der jungen Menschen einen informativen

und unterhaltsamen Einblick in die

Ausbildungsmöglichkeiten der Kreisverwaltung

Dithmarschen bietet. Viel Spaß beim

Anschauen unter me2be.de.

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

D

I R B

Die Kreisverwaltung Dithmarschen bietet

folgende Ausbildungen an:

- Verwaltungsfachangestellte/r

- Forstwirt/in (nach Bedarf)

- Fachkraft für Büromanagement (nach

Bedarf)

- Duales Studium Allgemeine Verwaltung /

Public Administration (B. A.)

Kreis Dithmarschen

Ausbildungsleitung

Petra von Würtzen-Pieper

Stettiner Straße 30

25746 Heide

T. 0481 97-1232

E. info@dithmarschen.de

www.dithmarschen.de

B E W

Frostige Minusgrade auf Knopfdruck

oder ein perfekt abgestimmtes

Raumklima – die Delewski Kälteund

Klimatechnik GmbH sorgt immer

für die richtige Temperatur. Durch hohe

Qualitätsstandards und professionelles

Auftreten hat sich das mittelständische

Unternehmen aus Osterrönfeld einen

exzellenten Ruf erworben. Und das begeistert

nicht nur die Kunden: Azubi Justin

(19) hat uns erzählt, warum er gerne zur

Arbeit fährt und wieso ihm seine vielen

Interessen in der Ausbildung immer wieder

zugute kommen.

7.30 Uhr, Nikolaus-Otto-Straße 10: Justin

radelt auf das Firmengelände, geht ins

Büro und anschließend in die Werkstatt.

„Ich sage allen Kollegen ‚Hallo‘ und gucke

dann, welchem Gesellen ich zugeteilt bin“,

erzählt der Azubi aus Schülldorf. Justin ist

im dritten Lehrjahr zum Mechatroniker für

Kältetechnik.

„Ich war schon immer vielseitig interessiert

und wollte ein Allrounder sein“, erzählt

Justin, der nach einem Praktikum seine

Ausbildung bei Delewski angefangen hat.

Als Mechatroniker für Kältetechnik deckt

man mehrere spannende Bereiche ab, findet

Justin. Durch die Arbeit mit unterschiedlichen

Kältemitteln stecke Chemie in dem

Beruf, außerdem Physik in der Metallverarbeitung

und Elektronik für die Anlagensteuerung.

„Wir müssen jede Anlage verstehen

und beherrschen, wenn wir bei den Kunden

sind.“ Dabei sei jede Anlage individuell

aufgebaut. Die Auftraggeber sind unter

anderem Supermärkte, Hotels, Betriebe aus

der Lebensmittelindustrie oder medizinische

Einrichtungen und EDV-Dienstleister.

Nach rund zwei Jahren Ausbildung hat

Justin bereits viele praktische Erfahrungen

gesammelt. „Die Arbeit macht Spaß und ist

total vielseitig. Wenn ich morgens ankomme,

weiß ich meistens noch nicht, welche Aufgaben

der Tag bringt“, berichtet er. „Manchmal

muss nur ein Ventil ausgetauscht werden,

dann wieder ganze Teile einer Anlage.“

Auch die professionelle, aber herzliche

Atmos phäre im Unternehmen gefällt Justin.

„Die Kollegen begegnen einem auf Augenhöhe,

das ist sehr schön.“ Man müsse sich

auch aufeinander verlassen können, weil die

Arbeit mit chemischen Stoffen und hohem

Druck mitunter gefährlich werden kann.

Justin ist sich sicher, seinen Wunschberuf

gefunden zu haben. „Das habe ich gemerkt,

als ich zum ersten Mal im Maschinenraum

einer Kühlanlage stand. Überall waren Rohre

und Kabel, die ganze Anlage war total komplex,

das hat mich überrascht. Wenn man

von außen davorsteht, denkt man: Stecker

rein, und alles läuft. Aber da steckt viel,

viel mehr dahinter. Das war wirklich der

Moment, in dem es ‚klick‘ gemacht hat.“

In rund 40 Jahren Firmengeschichte hat

sich der Betrieb stetig weiterentwickelt.

Die Brüder Jan und Stefan Delewski, die das

Unternehmen gemeinsam mit ihrer Mutter

leiten, legen Wert auf innovatives Denken

und Handeln. Außerdem ist ihnen die Ausund

Fortbildung ihrer Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter wichtig – etwa bei der Qualifizierung

zum Meister, die gerade ein Beschäftigter

durchläuft.

Zur Offenheit im Betrieb gehört für Jan und

Stefan Delewski auch, dass alle Auszubildenden

wissen, was sie später im Arbeitsleben

erwartet. „Notdienst gehört selbstverständlich

auch zum Job dazu“, sagt Stefan Delewski.

Auch Azubi Justin weiß mittlerweile

von den Gesellen, was die Einsätze mit sich

bringen. Für ihn ist das kein Problem: „Ich

habe meinen Beruf gefunden!“

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

D

I R B

B E W

Delewski Kälte- und Klimatechnik GmbH

Stefan Delewski

Nikolaus-Otto-Straße 10

24783 Osterrönfeld

T 04331 – 846 70

stefan@delewskigmbh.de

www.delewski-kaelte.de

Das Kreishaus als Sitz der Kreisverwaltung

ist zwar in erster Linie ein Gebäude, aber

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KLINIK 4.0

Die Westküstenkliniken WKK sind für die Zukunft gerüstet

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar

Positiver Blick in

die Zukunft: die

drei angehenden

Gesundheits-

Fachkräfte Max,

Nicole und Laila

mit der Leiterin der

Schule für

Pflegeberufe Mareike

Eckstein (von links

nach rechts).

Das deutsche Gesundheitssystem

genießt einen hervorragenden Ruf.

Gleichzeitig steht der Bereich vor

gewaltigen Herausforderungen: Die Patientenzahlen

steigen, gleichzeitig mangelt es

an Ärzten und Fachkräften. Hinzu kommt

die Digitalisierung und die Sicherstellung

der medizinischen Versorgung im ländlichen

Raum. Müssen Nachwuchskräfte im

Gesundheitswesen Angst vor der Zukunft

haben?

Auf keinen Fall, denn der Weg zum Krankenhaus

der Zukunft, der „Klinik 4.0“, ist

längst beschritten, wie man am Beispiel der

WKK erkennen kann. Die Westküstenkliniken

gehören mit zwei Krankenhäusern in

Heide und Brunsbüttel, 25 Instituten und

Kliniken sowie 18 zertifizierten Zentren

und Abteilungen zu den größten Gesundheitseinrichtungen

Norddeutschlands. Sie

sind modern aufgestellt und arbeiten wirtschaftlich

erfolgreich. Auch die Leitmotive

Qualität, Innovation, Patienten- und Mitarbeiterorientierung

sind zukunftsfähig. Für

die Ausbildung besitzen die WKK mit dem

eigenen Bildungszentrum eine wertvolle

und zukunftsweisende Einrichtung zur

Fachkräftesicherung.

Die Zukunft im Blick – das Bildungszentrum

der WKK

Unter dem Dach des Bildungszentrums in

Heide befinden sich vier Ausbildungseinrichtungen:

die Schule für Pflegeberufe

für Gesundheits- und Krankenpfleger/

innen, die Dr.-Gillmeister-Schule, an der

Medizinisch Technische Radiologieassistenten/innen

(MTRA) in ihre Berufe starten,

außerdem die Fachschule für Altenpflege

des DRK- Landesverbandes Kiel und die

Rettungsdienst-Akademie der Rettungsdienst-Kooperation

in Schleswig-Holstein

(RKiSH) für die Ausbildung zum/r Notfallsanitäter/in.

In den Abteilungen der WKK

werden außerdem noch sieben weitere

Ausbildungen angeboten: Unter anderem

Anästhesietechnische/r Assistent/in, Elektroniker/in

für Energie- und Gebäudetechnik,

Fachinformatiker/in für Systemintegration

und die kaufmännischen Ausbildungen

für Büromanagement und Gesundheitswesen

oder Operationstechnische Assistenten/

innen (OTA).

Top-Ausbildung, die Azubis motiviert

„Das Thema Ausbildung steht bei uns an erster

Stelle“, betont die pädagogische Leiterin

des Bildungszentrums Angelika Nicol. „Wir

legen größten Wert auf die Qualität. Gleichzeitig

gestalten wir unsere Inhalte modern

und zukunftsorientiert. Auch Katja Chanvoedou,

Leiterin der Dr.-Gillmeister-Schule,

ist gelassen: „Unsere Ausbildungsgänge sind

top-modern und führen in zukunftssichere

Gesundheitsberufe. Die Azubis können derzeit

im Anschluss an die Ausbildung zwischen

drei bis fünf freien Stellen auswählen!

Die Tatsache, dass die MTRA-Ausbildung seit

2019 attraktiv vergütet wird, hat zu einer

Aufwertung des Berufs und zu steigenden

Bewerberzahlen geführt.“

2020 werden die drei klassischen Pflegeberufe

„Gesundheits- und Krankenpfleger/in“,

„Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/

in“ und „Altenpfleger/in“ zu einer generalistischen,

alle Pflegethemen umfassenden

Ausbildung zusammengeführt. Ziel ist es,

zum Beispiel examinierten Pflegefachmännern

und -frauen einen größeren Einsatzbereich

anzubieten. Parallel beginnt im

WS 2020/21 das duale Studium „Physician

Assistant (PA)“, dessen Absolventen eine

Lücke zwischen Ärzten und Patienten

schließen werden. Und wie blicken aktuelle

die Azubis der WKK in die Zukunft?

„Um die Zukunft mache ich mir keine Sorgen“,

sagt Laila, „im Gegenteil. Ich bin

glücklich, einen der Ausbildungsplätze

an der Schule für Pflegeberufe in Teilzeit

bekommen zu haben. Als Mutter eines kleinen

Sohnes war es für mich schwer, einen

zu finden, der zeitlich passt und mir Freude

macht. Ich bin dankbar, einen Beruf in den

modernen Abteilungen der WKK erlernen zu

können, in dem ich Menschen helfen kann.

Nach der Ausbildung würde ich daher gern

hier bleiben!“

Für Max aus Hamburg stand nach einem

Praktikum am Universitätsklinikum Eppendorf

fest: „Meine Zukunft liegt ganz klar

im medizinischen Bereich! Mein Plan ist es,

nach der Ausbildung zum Gesundheits- und

Krankenpfleger das Abitur nachzuholen und

Medizin zu studieren. Um die hohe Ausbildungsqualität

zu genießen, bin ich extra

nach Heide gezogen.“

„Ich blicke positiv in die Zukunft“, erzählt

Nicole. „Als Versorgungskraft im WKK Heide

habe ich mein Interesse am Pflegeberuf

entdeckt und mich nun entschlossen, eine

zweite Ausbildung im Gesundheitsbereich

zu absolvieren. Empathie und Freude am

Umgang mit Menschen bringe ich mit, die

Erfahrungen sammle ich hier täglich in der

Ausbildung!“

Katja Chanvoedou, Leiterin der

Dr.-Gillmeister-Schule

„Empathie und Freude am Umgang mit Menschen

bringe ich mit, die Erfahrungen sammle ich hier

täglich in der Ausbildung!“

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GESUNDHEIT

ZUM STUDIEREN!

Warum Gesundheitsfachberufe zunehmend auch als Studiengänge angeboten werden

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Das Gesundheitswesen ist einer der

größten Arbeitsbereiche Deutschlands.

2017 waren bundesweit

rund 5,6 Millionen Frauen und Männer

im Gesundheitsbereich tätig, allein etwa

203.000 Personen in Schleswig-Holstein.

Der Einstieg in die meisten Berufe erfolgt

über die duale Ausbildung. Studieren

musste jahrhundertelang nur, wer Arzt oder

Ärztin werden wollte. Um auf die veränderten

Herausforderungen im Gesundheitsbereich

zu reagieren, werden seit einigen

Jahren Ausbildungsberufe „akademisiert“,

das heißt, zusätzlich in Form eines Studiums

angeboten. Was steckt dahinter? Welche

Angebote gibt es bereits und welche

sind zu erwarten.

„An der Akademisierung der Gesundheitsberufe

führt kein Weg vorbei“, meint Angelika

Nicol, Pädagogische Leiterin am Bildungszentrum

des Westküstenklinikums Heide

(WKK). „Ohne akademisch ausgebildete

Kräfte werden wir unsere Aufgaben zukünftig

nicht mehr leisten können.“ Genau diese

Empfehlung sprach 2012 der Wissenschaftsrat

aus, das wichtigste wissenschaftspolitische

Beratungsgremium in Deutschland. Bis

zu 20 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs

sollten zukünftig in gesundheitsrelevanten

Studiengängen einen Studienabschluss

erwerben. Mit welcher Zielsetzung?

Studierte Pflegekräfte – mehr Verantwortung,

effektive Arbeitsteilung

Die Akademisierung sei erforderlich, weil

das Gesundheitspersonal künftig komplexere

Tätigkeiten ausüben müsse, um Ärztinnen

und Ärzte zu entlasten. Der Bachelorabschluss

solle zur unmittelbaren Arbeit

am Patienten befähigen, bislang alleiniges

Jenny studiert „Physician Assistant“ (PA),

Abschluss: Bachelor of Science.

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Hoheitsgebiet der Ärzteschaft. Dafür müssten

studierte Pflegekräfte zukünftig so ausgebildet

werden, dass sie ihr Handeln auf der

Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse

prüfen und ausführen können. Die übliche

Ausbildung an berufsbildenden Schulen

reiche dafür nicht aus. Welche Berufe sind

bereits akademisiert?

In Schleswig-Holstein gibt es bisher zwei

Beispiele akademisierter Gesundheitsberufe.

Seit dem Wintersemester 2014/15

bietet die Universität zu Lübeck das duale

Studium „Pflege“ an (40 Studienplätze). Im

WS 2017/18 wurde das dortige Angebot um

die „Hebammenwissenschaft“ ergänzt (35

Studienplätze). 2020 wird am Bildungszentrum

der Westküstenkliniken – in Kooperation

mit der SRH Hochschule Gera – ein

weiteres Gesundheitsstudium eingerichtet.

Am 1. Oktober nehmen in Heide 20 neue

Studierende das duale Studium „Physician

Assistant“ (PA) auf.

„Physician Assistant“ (PA) – neuer

Beruf im ärztlichen Team

Auf der Intensivstation des WKK in

Heide hat Jenny ihre Patienten im Blick.

Im Notfall muss sie Beatmungsgeräte,

„Es ist interessant,

anspruchsvoll und

vermittelt mir neues

Fachwissen.“

Ultraschallsysteme, Infusionspumpen, Defibrillatoren

und andere medizinische Geräte

sekundenschnell bereitstellen und aktivieren

können. Als ausgebildete Gesundheits- und

Krankenpflegerin mit mehrjähriger Berufserfahrung

verfügt sie über die notwendigen

Kenntnisse, um Patienten zu überwachen,

zu pflegen und alle Vorgänge zu dokumentieren.

Eine Ultraschalluntersuchung (Echografie)

darf sie allerdings nicht durchführen.

Medizinische Untersuchungen, Diagnostik

und Therapiekonzepte sind allein Ärztinnen

und Ärzten vorbehalten. Diese Arbeitsteilung

wird sich für Jenny und ihre Ärzte bald

ändern. Sie gehört zu den wenigen, die den

Bachelorstudiengang „Physician Assistant“

studieren – berufsbegleitend an der Steinbeis

Hochschule Berlin. In Heide absolviert

die 33-Jährige ihre Praxisblöcke. Mit dem

Bachelorgrad zum „PA“ wird sie zukünftig

echografische Bilder selbst anfertigen dürfen.

Das bedeutet: mehr Verantwortung für

Jenny, Entlastung für den Stationsarzt! Und

für die Studierenden?

Viel Lernstoff und regelmäßige Klausuren

kommen auf Studierende zu! „Trotzdem

gefällt mir das Studium“, schwärmt Jenny.

„Es ist interessant, anspruchsvoll und

vermittelt mir neues Fachwissen. Durch

meine Ausbildung zur Gesundheits- und

Krankenpflegerin verfüge ich bereits über

ein breites Knowhow. Einige Studienthemen

sind mir bekannt, das meiste aber ist

neu. Die Pathologie hatte ich vorher nur

am Rande kennengelernt, im Rahmen des

Studiums erhielt ich intensive Einblicke.

Mit Physiologie beschäftigt man sich auch

während der Ausbildung, im dualen Studium

wird dieses Thema nun wesentlich vertieft.

Ein unbekanntes Gebiet war für mich die

Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten.

Ich muss im ersten Jahr eine 20-seitige Projektarbeit

verfassen, im zweiten Jahr eine

40-seitige Studienarbeit und zum Schluss

des Studiums eine 80-seitige Bachelorarbeit.

Da ich berufsbegleitend studiere, bleibt mir

wenig Zeit für andere Dinge. Aber ich weiß,

dass sich die Anstrengung lohnen wird. Als

angehende PA stehe ich als Assistentin vor

einem neuen Aufgabengebiet an der Seite

der Ärzte!“

Pro und Contra – Akademisierung der

Gesundheitsberufe

„Müssen Pflegekräfte studiert haben?“,

lautet die Frage. „Bis zu 20 Prozent wären

sinnvoll“, so der Vorschlag des Wissenschaftsrats.

Welche Argumente sprechen für

eine Akademisierung, welche dagegen?

PRO

Pflegeberufe haben ein schlechtes Image.

Der Fachkräftemangel sorgt für personelle

Engpässe in vielen Einrichtungen. Die

Akademisierung der Pflegeberufe ist ein

notwendiger Schritt, um Nachwuchskräfte

mit attraktiven Karrieremöglichkeiten in

den Gesundheitsbereich zu locken. Das

Format ‚duales Studium’ ist außerdem ein

Erfolgsschlager und bedeutet: praxisnahes

Studieren, eine attraktive Vergütung sowie

eine enge Vernetzung mit Arztpraxen, Kliniken

und Pflegeeinrichtungen! Nutznießer

sind auch die Patienten: Mit akademisch

geschultem Personal finden vor allem neue

wissenschaftliche Erkenntnisse schnelleren

Eingang in die Praxis, sodass sich die Patientenbetreuung

langfristig verbessert.

CONTRA

Zusätzliches Studienangebot: Ja. ‚Zwangsakademisierung‘:

Nein. Der Fachkräftemangel

in der Pflege trifft vor allem die „Eins-zu-

Eins-Betreuung“ am Pflegebett – dafür

qualifizieren nach wie vor die dualen Ausbildungsberufe

in ausreichender Form, deren

Bedingungen und Vergütungen zunächst

deutlich verbessert werden müssen.

Was das kommende duale Studienangebot

„Physician Assistant“ in Heide anbetrifft, so

stehen alle Zeichen auf PRO! Der Geschäftsführer

der Westküstenkliniken, Dr. Martin

Blümke, betont: „Durch die Einrichtung des

Studiengangs leisten wir einen wichtigen

Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Zum

einen öffnen wir Pflegekräften oder MFAs

neue Karrierewege. Zum anderen gewinnt

die Region durch ein weiteres Studienangebot

neben der Fachhochschule zusätzlich

an Attraktivität.“ Angelika Nicol kann es

kaum erwarten: „Wir freuen uns sehr, im

Oktober 2020 in dieses innovative Studium

zu starten. Es passt zu unserem besonderen

Anspruch, Menschen bestens auszubilden,

um sie anschließend an den Schnittstellen

der Kliniken einsetzen zu können. Wir

sehen ganz klar einen Bedarf und wünschen

uns zahlreiche Bewerbungen!“

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

D

I R B

Bildungszentrum für Berufe im

Gesundheitswesen / WKK

Esmarchstraße 50

25746 Heide

T: 0481 7852900

E: info@wkk-hei.de

www.westkuestenkliniken.de

B E W

Studium: Physician Assistant (PA)

Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)

Regelstudienzeit: 6 Semester

Studienbeginn: 01.10. und 01.04.

Voraussetzungen: Hochschulberechtigung,

Nachweis einer abgeschlossenen

Berufsausbildung

in einem Gesundheits- oder

Pflegeberuf

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SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

Das Ziel im Blick: Industriemechanikerin

Christin

möchte bei Covestro

Ausbilderin werden.

MIT VIELFALT ZUM ERFOLG

Covestro setzt als Arbeitgeber auf eine gute Mischung aus Frauen und Männern

TEXT Lutz Timm | FOTOS Sebastian Weimar

Wer das Covestro-Gelände im ChemCoast-Park in Brunsbüttel betritt, spürt sofort: hier

zeigt die Chemieindustrie, was sie kann. Produktionshallen stehen neben Werkstätten,

große Stahlrohre transportieren flüssige Stoffe über weite Entfernungen, und über

allem ragt der 132-Meter hohe, buntbemalte Covestro-Turm. Effiziente Abläufe verbinden sich

mit handwerklicher Expertise und höchsten Sicherheitsstandards. Ein Arbeitsplatz wie gemacht

für – ja, für wen eigentlich? Für alle, die in einem zukunftsorientierten, vielfältigen und

spannenden Unternehmen mit globaler Ausrichtung arbeiten möchten.

Die angehende Chemielaborantin Lea

geht jeden Tag gerne zur Arbeit.

Projekt: Film – Einblicke in die

Ausbildung

Und damit das jeder erfährt, widmen sich

Covestro und ME2BE einmal im Schwerpunkt

den Menschen, die auf dem Werksgelände

noch in überschaubarer Anzahl ein- und

ausgehen: Frauen. Denn auch sie sind in

allen Bereichen tätig und tragen mit ihrem

Einsatz in den Laboren, Produktionsgebäuden,

den Werkstätten und in der Verwaltung

wesentlich zum Erfolg des Unternehmens

bei. Um zu zeigen, wie es sich als Auszubildende

in einer vermeintlichen Männerdomäne

arbeiten lässt, haben wir unter

anderem mit Svana gesprochen – die übrigens

landesbeste Chemikantin ihres Ausbildungsjahres

geworden und mittlerweile als

Gesellin bei Covestro angestellt ist. Auch die

angehende Chemielaborantin Lea berichtet

von ihren Erfahrungen, genauso wie Industriemechanikerin

Christin, die ebenfalls im

Unternehmen ausgebildet wurde. Aus diesen

interessanten Einblicken ist unter anderem

ein Film entstanden (zu sehen unter www.

me2be.de).

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AZUBIPORTRAITS

Von der Auszubildenden

bis

zur promovierten

Chemikerin:

Ninas Karriere

geht Hand

in Hand mit

Covestro.

Bestandteil der Covestro-Firmenphilosophie.

Nichts, was wir tun, ist es wert, dafür

eine Verletzung in Kauf zu nehmen! Dieses

Sicherheitsdenken leben wir unseren neuen

Mitarbeitern von der ersten Sekunde vor,

damit sie es verinnerlichen.“ Für Evers und

seine Kolleginnen und Kollegen spielt auch

der persönliche Kontakt zu den Auszubildenden

eine gewichtige Rolle. „Wir wollen

mit unseren Produkten Grenzen verschieben

und die Welt ein bisschen lebenswerter

machen. Das können wir nur mit motivierten,

mutigen und neugierigen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern.“ Gerade deshalb seien

Kommunikation und Teamwork gefragt.

Nur so könnten für Probleme gemeinsame

Lösungsstrategien entwickelt werden.

„Wir wollen mit unseren Produkten Grenzen

verschieben und die Welt ein bisschen

lebenswerter machen. Das können wir nur

mit motivierten, mutigen und neugierigen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Dass die Wege zu Covestro vielfältig sind,

zeigen die Lebensläufe der Mitarbeiterinnen.

Eines haben sie jedoch alle gemeinsam:

sie arbeiten gerne am Brunsbütteler

Standort des Werkstoffherstellers. Nina aus

Dithmarschen ist zum Beispiel nach ihrem

Master in Chemie zu Covestro gekommen –

und das nicht zum ersten Mal. „Chemie hat

mich schon immer fasziniert. Aber direkt

nach dem Abitur ein Studium zu beginnen,

kam für mich nicht infrage. Dafür fühlte ich

mich einfach noch nicht bereit“, erzählt sie.

Mit Covestro zum Doktortitel

Also bewarb sich die Dithmarscherin auf

eine Ausbildung zur Chemielaborantin bei

Covestro. „Die Ausbildung war eine fantastische

Vorbereitung auf mein Chemiestudium,

welches ich gleich nach dem Ausbildungsabschluss

an der Universität in Kiel begann“,

berichtet Nina. „Eigentlich wollte ich nach

dem Bachelor nicht weiter studieren. Aber

das Thema hat mich gepackt und ich dachte,

die zwei Jahre schaffst du auch noch!

Außerdem bekam ich das Angebot, meine

Masterarbeit bei Covestro zu schreiben. Für

mich war das ideal. Durch die Ausbildung

kannte ich bereits das Unternehmen sowie

die Mitarbeiter, und nach dem Studium

hatte ich ohnehin vor, wieder in die Industrie

zu gehen.“

Nach der erfolgreichen Masterarbeit war

jedoch noch nicht Schluss. „Ich bekam das

Promotionsangebot zum Thema der ‚Kühlkreisläufe‘

am Standort in Brunsbüttel. Das

war großartig. Schritt für Schritt hat mich

Covestro bei meiner Karriere begleitet.

Und wenn alles klappt, können meine Forschungsergebnisse

zur Verbesserung unserer

Energie- und Abfallwirtschaft eingesetzt

werden“, erzählt die 30-Jährige.

Von der Auszubildenden zur

Ausbilderin

Auch Christin (31) hat ihre Karriere bei

Covestro gestartet und weiß genau, welche

Ziele sie noch erreichen möchte. Sie absolvierte

eine Ausbildung zur Industriemechanikerin

und wurde – als Kammerbeste ihres

Jahrgangs – 2018 als Gesellin übernommen.

„Meine Leidenschaft für Handwerk

und Technik habe ich bereits während der

Schulzeit entwickelt, als ich an meinen

Leichtkrafträdern herumgebastelt habe. Ich

mag mechanische Abläufe, handwerkliche

Aufgaben, aber auch die Arbeit an Werkzeugmaschinen“,

berichtet Christin.

„Seit Abschluss meiner Ausbildung arbeite

ich in der Kunststoffwerkstatt. Auch das

gefällt mir gut. Wir fertigen Rohrleitungen

an, montieren Halterungen für Apparaturen

und Ventile oder stellen sonstige Passstücke

her. Besonders gern veredele ich Oberflächen,

aber täglich warten interessante Aufgaben

auf mich. Aus meiner Sicht bietet die Covestro

Deutschland AG ihren Auszubildenden

eine sehr gute Ausbildungsqualität in angenehmer

Atmosphäre. Daher könnte ich mir

gut vorstellen, als Ausbilderin tätig zu sein.

Die notwendige Ausbildereignungsprüfung

habe ich bereits absolviert.“

Covestro: Gute Wahl in allen Belangen

Auch Lea, Auszubildende im ersten Jahr,

ist sich sicher, die richtige Entscheidung

getroffen zu haben. „Es gab bisher noch

nicht einen Tag, an dem ich nicht gern zur

Arbeit gegangen bin!“, sagt die 20-Jährige.

Sie hat erst ihren Mittleren Schulabschluss

und anschließend das Abitur gemacht.

„Während der gesamten Schulzeit hatte ich

viel Glück mit meinen Chemielehrern, das

Fach war immer positiv besetzt“, erzählt sie.

„So entstand sowohl mein Interesse an dem

Beruf der Chemielaborantin als auch an der

Firma Covestro.“ Nach den ersten Monaten

der Ausbildung sieht sie sich in ihrer Entscheidung

bestätigt. „Die Aufgaben, die ich

im Labor erhalte, sind abwechslungsreich,

mit meinen Kollegen verstehe ich mich gut,

und unsere Ausbildungsleiterin gestaltet die

Ausbildung ausgesprochen interessant.“

Damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

ihr Potential voll entfalten können, setzt

Covestro bereits in der Ausbildung auf

bestimmte Werte. „Zuallererst bin ich für die

Sicherheit in der Ausbildungsstätte verantwortlich“,

erzählt Ausbildungsleiter Jürgen

Evers. „Safety first“ ist ein elementarer

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

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Bewirb dich jetzt für eine Ausbildung:

Zerspanungsmechaniker/in

Chemikant/in

Chemielaborant/in

Elektroniker/in für

Automatisierungstechnik

Elektroniker/in für Betriebstechnik

Industriemechaniker/in

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Ausbildung & Training

Patricia Porschütz

Fährstraße 51

25541 Brunsbüttel

ausbildung-bru@covestro.com

www.covestro.de

Bewirb dich online:

www.career.covestro.de

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Offen, ehrlich, transparent: Ausbildungsleiter Jürgen Evers sucht aufgeschlossene

Menschen für eine Karriere bei Covestro.

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AZUBIPORTRAITS

GENAU GEDRUCKT,

GENIAL GEBUNDEN!

Einblicke in die Ausbildung von „Druckern“ und „industriellen Buchbindern“

(Medientechnologen) bei der CPI Clausen & Bosse GmbH in Leck

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Bäcker/in, Friseur/in, Gärtner/in –

unter diesen Berufsbezeichnungen

können wir uns etwas vorstellen.

Was aber machen Medientechnologen und

–technologinnen? Um das zu verstehen,

haben wir die Auszubildenden Jan und

Sergej in ihrem Ausbildungsbetrieb CPI

Clausen & Bosse GmbH (C&B) besucht. Sie

nennen sich lieber herkömmlich „Drucker“

und „Buchbinder“ und demonstrieren uns,

wie modern es an ihren Ausbildungsplätzen

zugeht!

Kaum zu glauben, was bei der Firma CPI Clausen

& Bosse in Leck passiert! Etwa 250.000

Bücher werden in der Birkstraße 10 täglich

gedruckt, gebunden, verpackt und vertrieben.

Rund 500 Beschäftigte produzieren

an diesem Ort Kinder- und Jugendbücher,

Taschenbücher, Comics, Mangas, Romane,

Kataloge und Kalender in allen Farben und

Größen hauptsächlich für den deutschen

Buchmarkt. Die Unternehmensgruppe CPI

gehört zu den erfolgreichsten Unternehmen

der europäischen Druckindustrie und

umfasst 16 Druckereien in fünf Ländern.

Mittendrin absolvieren zwei nordfriesische

Jungs ihre Ausbildung in Leck – Jan aus

Klixbüll und Sergej aus Stadum. Beide werden

zu sogenannten „Medientechnologen“

ausgebildet, allerdings in unterschiedlichen

Fachrichtungen.

„Mit wachem Auge“ in der

Fachrichtung Druck

Sergej blickt konzentriert auf die Monitore

am Leitstand. „Beim ersten Mal

war ich ziemlich aufgeregt“, verrät der

Stadumer. In wenigen Augenblicken wird

er per Knopfdruck seine Maschine in Gang

setzen – eine „MAN Roland 705 LV“. Was

sich wie ein klassisches Motorrad anhört,

ist in Wirklichkeit eine moderne, zwölf

Meter lange und vier Meter breite 5-Farben-

Bogenoffsetdruckmaschine. „Die Farbwerke

sind gefüllt, die Bögen eingespannt, los

geht’s!“ Sergej drückt den Knopf und der

Druckprozess wird gestartet. In Höchstgeschwindigkeit

jagen bis zu 15.000 Druckbögen

pro Stunde durch die Druckwerke und

produzieren die Seiten eines schwedischen

Kriminalromans.

Der Drucker-Beruf heißt heutzutage offiziell

„Medientechnologe/technologin in der

Fachrichtung Druck“ und ist eine Mischung

aus Technik und Handwerk. „Während der

Ausbildung bei Clausen & Bosse lerne ich,

moderne Druckmaschinen einzurichten und

am Computer zu steuern“, erklärt Sergej,

„sowohl im Offset- als auch im Digitaldruckverfahren.

Egal welche Auflage, welches

Format, welche Farben oder welcher Liefertermin

– für jeden Auftrag haben wir die

passenden Maschinen und Verfahren. Meine

Aufgabe ist es, einen Druckprozess von

Anfang bis Ende zu begleiten, sodass alles in

der optimalen Qualität gedruckt und dabei

so wenig Papier wie möglich verbraucht wird.

Dazu muss ich wissen, wie Druckmaschinen

funktionieren, welche Papiersorten es gibt

und wie Druckfarben gemischt werden.“

Und wie lernt man so etwas am besten?

„Durch praktische Übung, direkt an der

Druckmaschine“, verrät der 25-Jährige. „Bei

Clausen & Bosse haben wir hervorragende

Einrichten, drucken, reinigen,

prüfen. Sergej lernt das Handwerk

des industriellen Druckens. An

seiner Seite: Ausbildungsleiter

Hauke Jensen.

60 61



MESSEN

11.03.2020

14.03.2020

25.04.2020

Bedingungen. Täglich schaue ich erfahrenen

Druckern über die Schulter und erhalte

Schritt für Schritt mehr Verantwortung.

Irgendwann heißt es dann unter Aufsicht:

‚So, dann druck mal los!’ Das erste Mal allein

verantwortlich an der Maschine – ein cooler

Moment!“

„Denkende Hände“ in der

Druckverarbeitung

In der Halle nebenan wirft Jan einen

prüfenden Blick auf die angelieferten

Druckbögen. „Was Sergej druckt, landet

anschließend bei mir“, schmunzelt der

Klixbüller. „Mal schauen, ob alles passt!“

Mit den Händen legt er die Druckbögen in

die Schneidemaschine und trägt am Computer

das gewünschte Rohformat ein. „Die

industrielle Buchbindung läuft in mehreren

Arbeitsschritten ab“, erklärt er, „und bietet

viel Abwechslung. Für meine Arbeit brauche

ich meine Hände und meinen Kopf. Ich muss

mich konzentrieren, logisch denken und

Maße berechnen können. Außerdem bin ich

sowohl eigenständig als auch im Team gefordert.

Das Schöne ist, dass ich bei Clausen &

Bosse als Auszubildender respektiert werde,

mir alles gut erklärt wird und die Atmosphäre

in unserem Team angenehm ist. Ich

kann hier so sein, wie ich bin!“

Wie wird ein Buch industriell gebunden?

„Die moderne Schneideanlage schneidet die

Druckbögen in das Format, das ich vorher

einprogrammiere“, führt Jan vor. „Sind

die Bögen geschnitten, geht es weiter mit

der Falzung und Pressung. Anschließend

werden sie in einer bestimmten Art übereinander

gelegt und zu einem Buchblock

zusammengeheftet. Zum Schluss wird der

Buchblock dreiseitig beschnitten und mit

einer Klebebindung, Draht- oder Fadenheftung

gebunden.“

Und wie kommt der Umschlag um das Buch?

„Auch das gehört zu meinen Kernaufgaben“,

erklärt Jan. „Zunächst schneide ich

die sogenannte ‚Buchdecke’ aus mehreren

Pappteilen maschinell zu. Parallel wird der

Umschlag veredelt, zum Beispiel durch

eine Prägung oder eine Folienkaschierung.

Schließlich werden Buchblock und Buchdecke

mit dem Umschlag zusammengeführt,

oder wie wir sagen: Der Buchblock wird in

die Decke ‚eingehängt‘.“

Medientechnische Berufe mit

Perspektive

Während ihrer dreijährigen Ausbildung werden

die angehenden Drucker und Buchbinder

bzw. Medientechnologen von Clausen &

Bosse intensiv betreut und intern geschult.

„Für die Ausbildung unserer medientechnischen

Berufe nehmen wir uns Zeit“, sagt

Rainer Witte, verantwortlich für den Bereich

Druckverarbeitung. „Was wir suchen, sind

junge Leute mit allen Schulabschlüssen, die

ein Interesse für Technik mitbringen, lernbereit

sind und Lust haben, etwas mit den

Händen zu schaffen! Alles andere lernen sie

an der Seite unserer Fachkräfte. Nach erfolgreich

abgeschlossener Ausbildung möchten

wir unsere Azubis dann ins feste Team übernehmen

und ihre Karriere im Unternehmen

fördern. Es liegt an ihnen, die guten Perspektiven

in unserer spannenden Branche zu

nutzen!“

Falzen, schneiden, binden, veredeln. Jan lernt

das Handwerk der industriellen Buchbindung. An

seiner Seite: Ausbildungsleiter Rainer Witte.

A U S B

GUT ZU WISSEN

I L D U N G S

I C H

I N F O S

D

I R B

Die CPI Clausen & Bosse GmbH in Leck

bietet folgende Ausbildungen an:

- Industrielle/r Buchbinder/in (Medientechnologe/-technologin

Druckverarbeitung)

- Drucker/in (Medientechnologe/

-technologin Druck)

- Industriekauffrau/mann

- Fachinformatiker/in

- Industriemechaniker/in

- Elektroniker/in für Betriebstechnik

CPI Clausen & Bosse GmbH

Birkstraße 10

25917 Leck

T 04662 83-0

personal@cpi-print.de

www.cpi-print.de

B E W

15. TAG DER AUSBILDUNG

BRUNSBÜTTEL

Bildungszentrum Brunsbüttel

Kopernikusstraße 1

25541 Brunsbüttel

9-14 Uhr

16.05.2020

BERUFSFORUM FÖRDE SPARKASSE

Förde Sparkasse

Lorentzendamm 28-30

24103 Kiel

10-16 Uhr

www.foerde-sparkasse.de

17.09.2020

AZUBIS WERBEN AZUBIS

Siegfried-Lenz-Schule

Alter Kirchweg 38

24983 Handewitt

8:10-12:10 Uhr

www.siegfried-lenz-schule.de

MARKTPLATZ DER BERUFE

Klaus-Groth-Schule Heide

Klaus-Groth-Straße 18-20

25746 Heide

10-13 Uhr

www.kgs-heide.de

MOIN

19.09.2020

BERUFSINFORMATIONSMESSE

GOETHE-SCHULE KIEL

Goethe-Gemeinschaftsschule Kiel

Westring 358

24118 Kiel

www.ggs-kiel.de

MOIN

WIR SEHEN UNS AUF DER MESSE!

BERUFSWAHL-CAFÉ DER

BERGSCHULE FOCKBEK

Bergschule Fockbek

Friedhofsweg 3

24787 Fockbek

9-12 Uhr

www.schule-fockbek.de

11.09.2020

NACHT DER BEWERBER

VR Bank Niebüll

Hauptstraße 30

25899 Niebüll

18-22 Uhr

www.vrbanknord.de

26.09.2020

BIM BAD BRAMSTEDT

Gemeinschaftsschule Auenland

Schäferberg 28

24576 Bad Bramstedt

10-15 Uhr

www.bim-bb.de

62 63



HIERGEBLIEBEN

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

DITHMARSCHER VOLKS- UND RAIFFEISENBANK EG

Markt 24-26

25746 Heide

Telefon: 0481/697-0

E-Mail: posteingang@dvrb.de

Die geballte Ladung Zukunft am

Freitagabend: Auf der Late-Night-

Jobbing präsentieren am 6. März

rund 50 regionale Unternehmen, Behörden

und Organisationen über 100 Ausbildungsberufe

und Studiengänge. Die Berufsorientierungsmesse

der Dithmarscher Volks- und

Raiffeisenbank öffnet zum neunten Mal

die Türen der Hauptstelle im Zentrum von

Heide. Für die bis zu voraussichtlich 2000

Besucherinnen und Besucher haben die

Veranstalter wieder ein buntes Programm

mit Musik, Catering und vielen Aktionen

auf die Beine gestellt.

Wer die gleiche Sprache spricht, versteht

sich besser. Deshalb gehört es zum bereits

bewährten Konzept der Late-Night-Jobbing,

dass an vielen Ständen die Auszubildenden

ihre Unternehmen präsentieren. Dazu noch

ein wenig Wochenendstimmung, kulinarische

Leckereien, Musik und Mitmach-Aktionen

und fertig ist das Rezept für eine der

bekanntesten und erfolgreichsten Berufsorientierungsmessen

in Dithmarschen.

DIE ZIELGRUPPE FEST IM BLICK

Late-Night-Jobbing: Austausch auf Augenhöhe in entspannter Atmosphäre

TEXT Lutz Timm | FOTO Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank

„Wir wollen einen Austausch auf Augenhöhe

und möglichst wenig Barrieren“, erläutert

Anette Parszinski, Personal- und Ausbildungsleiterin

bei der Dithmarscher Volksund

Raiffeisenbank. Die lockere Atmosphäre

erlaube es den Schülerinnen und Schülern,

ohne Scheu auf die Aussteller zuzugehen

und sich umfassend zu informieren. „Außerdem

stellen fast gleichaltrige Besucher den

Azubis ganz andere Fragen als den Personalern.

Das sei bereits seit der ersten Messe

2012 eines der Erfolgsgeheimnisse, berichtet

auch Marketingchefin Veronika Wegener und

ergänzt: „Wir wollten eine Plattform schaffen,

auf der junge Menschen und Unternehmen

ohne Hemmschwelle aufeinander

zugehen können.“

Damit das Late-Night-Jobbing den Draht zur

Zielgruppe behält, setzt die Dithmarscher

Volks- und Raiffeisenbank auf den eigenen

Nachwuchs: Fünf Azubis aus den ersten zwei

Ausbildungsjahren sitzen mit im Projektteam.

Dieses Jahr sind unter anderem die

angehenden Bankkauffrauen Johanna (21)

und Sanja (20) mit dabei. „Wir unterstützen

bei der Organisation und sind am Messetag

Ansprechpartner für die Aussteller und

Besucher“, berichtet Johanna. Außerdem

informiert sie gemeinsam mit den anderen

beteiligten Auszubildenden über den Messetermin.

„Wir gehen in die 9. und 10. Klassen

der Schulen und stellen das Programm vor.“

Dafür legen die Auszubildenden so einige

Kilometer zurück. „Auf unserer Tour statten

wir fast allen Schulen in Dithmarschen einen

Besuch ab“, erzählt Sanja. „Das trägt sicherlich

auch zum Erfolg der Messe bei.“

Dass auch die Aussteller jedes Jahr gerne

wiederkommen, liegt auch an der Offenheit

der Besucher – immerhin ist das Late-Night-

Jobbing freiwillig. „Die Schüler, die zu uns

kommen, wollen sich informieren, weil sie

sich für das vielfältige Angebot interessieren.

Sie sind häufig mit Freunden auf der

Messe unterwegs und engagiert bei der Sache,

gerade weil es keine Pflicht ist“, betont Ausbildungsleiterin

Anette Parszinski.

www.dvrb.de

AUSSTELLER

Agentur für Arbeit

Ahl, Timm & Kollegen – Rechtsanwälte, Fachanwälte und Notare

Amt Mitteldithmarschen

AOK NordWest - die Gesundheitskasse

Bäckerei Olaf Balzer e. K.

Bauunternehmung Holger Bartels Zimmerei

Böttcher Fahrräder GmbH

Boyens Medien

Bundeswehr

DEHOGA / Gasthof Leesch

Dithmarscher Kältetechnik GmbH

Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG

DRK Kreisverband Dithmarschen e.V.

EDEKA Frauen

Eversfrank Gruppe

Fachhochschule Westküste

Finanzamt Dithmarschen

Friseurinnung Dithmarschen

Göpfert AG

Gottfried Puhlmann GmbH

Holzland Jacobsen GmbH & Co.KG

Kähler Bau GmbH & Co. KG

Kreis Dithmarschen

Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz S-H

Landespolizei Schleswig-Holstein

Landwirtschaftskammer S-H

Meiereigenossenschaft Sarzbüttel eG

ME2BE

R+V

Raffinerie Heide

Rechtsanwälte und Notare Vehrs-Bracht -Vehrs-Knöll

Reifen-Meyenburg GmbH & Co.KG

Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH

Restaurant am Wasserturm

Schmidt Kraftfahrzeuge GmbH & Co. KG

SCHRAMM Group GmbH & Co.KG

SHBB Steuerberatungsgesellschaft mbH + Landwirtschaftlicher

Buchführungsverband Unternehmens- und Steuerberatung für

Landwirte

Spedition Anhalt Logistics GmbH & Co. KG

Stadt Heide

Steuerberatungsgesellschaft Kittendorf mbH, Bunsoh

Stiftung Mensch, Meldorf

STRABAG AG

W. Schorisch GmbH & Co. KG Holzhandel

Wagner Metallbau GmbH + Licht & Schatten

WKK / Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen der

Westküstenkliniken

Wohnungsunternehmen Dithmarschen eG

Zoll

Zweckverband Kindertagesstätten Heider Umland (KiTa

Sternschnuppe)

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Immobilienkaufmann/frau

Ausbildungsvergütung

Circa 800 € im ersten bis circa 1.025 €

im dritten Ausbildungsjahr.

WAS? Immobilienkaufleute sind Experten für die Immobilienverwaltung.

Sie organisieren Präsentationen und Besichtigungstermine,

setzen Mietverträge auf, berechnen anhand von Kalkulationen die

Wirtschaftlichkeit von Immobilien, überprüfen bauliche Mängel und

kommunizieren direkt mit Mietern und Käufern. Mit guten Noten in

Mathe und Deutsch kannst du in deiner Bewerbung auf jeden Fall

punkten. Außerdem werden kommunikative Leute gesucht, die ein

Talent haben, andere von ihren Argumenten zu überzeugen – und

dabei immer freundlich sind.

WIE?

Für die Ausbildung wird mindestens der Mittlere Schulabschluss

empfohlen. Ausbildungsinhalte sind: Beratungsgespräche,

Kauf- und Verkaufsverhandlungen, Erstellung von Betriebskostenabrechnungen,

Technisches Gebäudemanagement, Marketingmaßnahmen,

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Grundstücksrecht,

Bau- und Mietrecht sowie Steuer- und Bauvertragsrecht.

WO?

Die dreijährige Ausbildung findet im Betrieb und in der

Berufsschule statt, die Arbeit überwiegend im Büro, aber auch in

Wohnobjekten vor Ort. Ausbildungsplätze gibt es bei unterschiedlichen

Unternehmen, die Immobilien kaufen, verkaufen, vermieten

oder verpachten, z.B. bei Immobilienmaklern oder Wohnungsbaugenossenschaften.

Mit einer Weiterbildung zum/zur Immobilienfachwirt/in

qualifizierst du dich für Führungsaufgaben im

Immobilienmanagement.

Elektroniker/in für Energieund

Gebäudetechnik

Ausbildungsvergütung

Circa 670 € im ersten und circa 870 €

im vierten Ausbildungsjahr.

Was? Elektronikerinnen und Elektronikerfür Energie- und Gebäudetechnik

montieren, warten, bauen und programmieren elektrische

Schaltungen und Systeme in Häusern und Gebäuden. Sie legen

Steckdosen und Stromleitungen und beschäftigen sich mit LED-Beleuchtungen,

Wärmetechnik, Fotovoltaik sowie HiFi-, Telefon- und

Alarmanlagen.

Wie?

Empfohlen für die dreieinhalbjährige Ausbildung ist der

Mittlere Schulabschluss. Weitere Voraussetzungen sind technisches

und handwerkliches Interesse sowie Erfahrung im Umgang mit

Computer und Smartphone, aber auch gute Noten in Mathe und

Physik.

Wo?

Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik

arbeiten zum Beispiel in Elektrobetrieben. Die Perspektiven und

Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf sind außerordentlich

gut. Die Elektrobranche gilt als besonders innovativ und

gefragt!

Wir suchen Dich!

Ausbildung zur

Immobilienkauffrau/

zum Immobilienkaufmann

Bewerbung an:

Wohnungsunternehmen

Dithmarschen eG

Hindenburgstraße14a

25704 Meldorf

info@wo-di.de

www.wo-di.de



Ausbildung

mit Zukunft

Bei uns stimmt

die Chemie

In Hemmingstedt steht eine der modernsten Raffinerien

Deutschlands. Beim Thema Anlagensicherheit gehören

wir zur europäischen Spitze.

Unsere Anlagen produzieren Treibstoff für Automobile

und Flugzeuge sowie Grundstoffe für die chemische Industrie.

Zudem sorgen wir für warme Häuser in ganz

Norddeutschland.

Wir sind auch aufgrund unserer hochwertigen Ausbildung

einer der begehrtesten Arbeitgeber in ganz

Norddeutschland.

Bist du interessiert an Chemie und Physik? Hast du

Spaß an Technik oder findest du wirtschaftliche Zusammenhänge

in einem internationalen Marktumfeld spannend?

Dann komm in unser Team als Auszubildender

(m/w/d)

• Chemikant

• Elektroniker für Automatisierungstechnik

• Industriekaufmann

Schon während der Ausbildung kannst du mit einer guten

Bezahlung und umfassenden Sozialleistungen rechnen.

Es ist der optimale Start in deine berufliche Zukunft, denn

unsere Absolventen gehören vielfach zu den Prüfungsbesten

in Schleswig-Holstein.

Erfahre mehr unter www.heiderefinery.com.

Was? In diesem Beruf beschäftigst du dich mit den wirtschaftlichen

Abläufen in einem Unternehmen. Im Bereich

Materialwirtschaft vergleichst du Angebote, verhandelst

mit Lieferanten und kontrollierst die Warenannahme und

-lagerung. In der Produktionswirtschaft geht es um die Herstellung

von Waren und Dienstleistungen, während du im

Verkaufsbereich Kalkulationen und Preislisten erstellst und

mit dem Kunden Verhandlungsgespräche führst. Geschäftliche

Vorgänge prüfst und buchst du in der Rechnungs- und

Finanzabteilung.

Wie?

Industriekaufmann/frau

Schulische Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung

ist mindestens ein guter Mittlerer Schulabschluss.

Unverzichtbar für diesen Beruf sind Kommunikationsstärke,

Kooperationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick sowie höfliche

Umgangsformen im Kundenkontakt. Du solltest außerdem

gute Noten in Mathe, Deutsch und Englisch haben und gute

PC-Kenntnisse besitzen.

Wo? Gebraucht werden Industriekaufleute im Handel und

in der Industrie – beispielsweise Elektroindustrie, Maschinen-Anlagenbau,

Medizin- oder IT-Technik. Wenn du deinen

Abschluss als Industriekauffrau/mann in der Tasche hast,

stehen dir viele Möglichkeiten der Zusatzqualifizierung offen.

Eine Weiterbildung im Bereich „Internationales Wirtschaftsmanagement“

kann die Karriere zum Finanzwirt, Handelsfachwirt,

Betriebswirt oder Industriefachwirt ebnen.

Ausbildungsvergütung

Maurer/in

Ausbildungsvergütung

Circa 850 € im ersten und circa 1.475 €

im dritten Ausbildungsjahr.

Was? Keine Sorge, es geht hier nicht nur um Mauern und Hauswände.

Als Maurer/in brauchst du einen Sinn für räumliches Denken

und technisches Verständnis. Während der Ausbildung fertigst du

Konstruktionspläne an, lernst, mit künstlichem und natürlichem

Stein zu mauern und verputzt Innen- und Außenwände. Außerdem

erfährst du alles über Beton, montierst Bauelemente und kümmerst

dich um Wärmedämmung und Feuchtigkeitsschutz.

Wie? Die Ausbildung zum oder zur Maurer/in dauert drei Jahre.

Schulische Voraussetzung ist der Erste allgemeinbildende Schulabschluss.

Dir sollte es nichts ausmachen, körperlich zu arbeiten, Stubenhocker

sind im Maurerhandwerk nicht gefragt. Außerdem sollten

Mathe und Physik nicht zu deinen schlechtesten Fächern zählen!

Ansonsten kommt es darauf an, Spaß an Teamarbeit zu haben und

„anpacken“ zu können.

Wo? Maurerinnen und Maurer werden händeringend gesucht und

haben beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Perspektiven

sind hervorragend, denn es wird immer gebaut, renoviert und

saniert. Nach der Ausbildung gibt es viele Aufstiegsmöglichkeiten

zum/zur Polier/in, Meister/in bis hin zur Selbständigkeit.

DEINE ZUKUNFT, DEINE CHANCE!

Wir bieten Dir echte Perspektiven. Komm zu uns – als Auszubildender oder Student:

■ Stahlbetonbauer ■ Maurer ■ Zimmerer ■ Tischler ■ Dualer Student Bachelor of Engineering – (m/w /d)

Circa 850 € im ersten und circa 1.100 €

im dritten Ausbildungsjahr.

Kähler Bau GmbH & Co. KG

Rechenmeisterweg 14 · 25761 Büsum

Tel.: 0 48 34 / 992-0

www.kaehler-bau.de



Was? Im Metallbau-Handwerk dreht sich alles um die Verarbeitung

von Metallen und Nichtmetallen: Du wirst Metalle bearbeiten, schweißen,

prüfen, montieren, befestigen, formen und nicht zuletzt deren

Eigenschaften verstehen.

Metallbauer/in

Ausbildungsvergütung

Circa 670 € im ersten und circa 900 €

im vierten Ausbildungsjahr.

Es gibt drei Fachrichtungen:

• Konstruktionstechnik

• Metallgestaltung

• Nutzfahrzeugebau (Karrosseriebau)

Das Erlernte reicht von reiner Handarbeit wie Schweißen, Biegen,

Umformen in der Metallgestaltung bis hin zu hochtechnisierten Fügeverfahren

wie Schweißtechniken oder das Programmieren einer

Laserschneidmaschine.

Wie? Die duale Ausbildung dauert 3,5 Jahre und findet im Lehrbetrieb,

in der Berufsschule und ggf. in überbetrieblichen Lehrwerkstätten

statt. Voraussetzungen sind mindestens ein guter Erster

allgemeinbildender Schulabschluss, handwerkliches Geschick und

Interesse an einem metallverarbeitenden Beruf.

Wo? Metallbauer/innen arbeiten in metallverarbeitenden Betrieben

oder Industrieunternehmen. Die Arbeit findet überwiegend in Werkhallen

und auf Baustellen statt.

Elektroniker/in für

Betriebstechnik

Ausbildungsvergütung

Circa 8950 € im ersten und circa 1.070 €

im vierten Ausbildungsjahr.

Was? Elektroniker/innen für Betriebstechnik testen, reparieren

und messen, prüfen und entwickeln alle Anlagen und Maschinen,

die mit Energieversorgung, Kommunikations- und Beleuchtungstechnik

zu tun haben. In dieser Ausbildung lernt man, mit hochmoderner

Technik und Elektronik umzugehen. Sorgfalt, handwerkliches

Geschick sowie Interesse an Technik und Elektronik sind gefragt.

Wie? Die bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung dauert 3,5

Jahre und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die Ausbildung

unterteilt sich in einen Kern- und einen Fachbereich: Im

Kernbereich lernen alle Elektroniker/innen dasselbe, die speziellen

Qualifikationen für ihren Fachbereich erhalten sie in gesonderten

Unterrichtseinheiten. Empfohlen wird der Mittlere Schulabschluss.

Wo?

Elektroniker/innen für Betriebstechnik sind vorwiegend

bei Energieversorgern und Elektroinstallationsbetrieben tätig.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten finden sie in der Metall-,

Maschinen-, Fahrzeugbau-, Chemie-, Textil-, Nahrungsmittel- oder

Kunststoff-Branche.

AZUBIS GESUCHT FÜR:

METALLIC MISSION!

METALLBAUER/-IN FACHRICHTUNG

KONSTRUKTIONSTECHNIK

In unserem Familienbetrieb in Langenhorn mit eigener

Schlosserei dreht sich alles um die Verarbeitung von

Metallen und deren Verbindung mit Nichtmetallen.

Ob Zäune, Tore, Geländer, Stahlträger oder Balkone – als

Azubi gehörst du vom ersten Tag an zu unserem Team

und lernst das Schweißen und Trennen, die Veredelung

von Oberflächen, die Montage und Demontage von

Stahl- und Metallbauteilen sowie die Bedienung und

Pflege von Maschinen. Als Fachkraft im Metallbau winkt

dir nach der erfolgreichen Ausbildung eine attraktive

Karriere, denn Metallbaugesellinnen und -gesellen sind

begehrte Fachkräfte! Haben wir dein Interesse geweckt?

Dann ruf jetzt an, verabrede ein Praktikum bei uns und

bewirb dich auf einen Ausbildungsplatz.

MARTEN RICKERTSEN GMBH

Dorfstraße 113

25842 Langenhorn

T. 04672 – 2 35

F. 04672 – 13 04

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unser NetzWerk!

Wieviel Spannung steckt in Dir?

Gib Gas und sei Teil der Energiezukunft.

Bewirb Dich online unter hansewerk.com/ausbildung

auf unseren Ausbildungsberuf:

• Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)

Die Ausbildung findet innerhalb der HanseWerk-Gruppe

bei unserer Tochtergesellschaft Schleswig-Holstein Netz

statt. Wir begrüßen die Bewerbung von Menschen mit

Behinderung.

www.instagram.com › ausbildung_shnetz

Mehr Energie. Weniger CO 2

71



Binnenschiffer/in

Ausbildungsvergütung

Circa 830 € im ersten bis circa 1.100 €

im dritten Ausbildungsjahr.

Was? Als Binnenschiffer/in arbeitest du auf Schiffen und bist auf

dem Wasser zu Hause. Deine Touren führen dich tage- oder wochenlang

entlang deutscher und europäischer Flüsse und Kanäle. Du

kannst mit Radar- und Funkgeräten ebenso umgehen wie mit dem

Bordcomputer. Wenn dir Schiffe entgegenkommen, weißt du genau,

welche Wasserstände zu erwarten sind und wie du in Notsituationen

reagieren musst. Auch im Maschinenraum ist dein Können gefragt.

Wie?

Für die Ausbildung kannst du dich mit dem Ersten allgemeinbildenden

Schulabschluss bewerben. Die Ausbildung dauert drei

Jahre und findet abwechselnd auf Schiffen deines Ausbildungsbetriebs

sowie in einer speziellen Schifferberufsschule statt. Voraussetzungen

für diesen verantwortungsvollen Beruf sind Seetauglichkeit,

körperliche Fitness, technisches Verständnis und Flexibilität.

Wo?

Binnenschiffer/innen finden ihre Ausbildungsplätze bei

Betrieben der Güter- und Personenbeförderung, der Binnenschifffahrt,

in Hafenbetrieben sowie bei Wasser- und Schifffahrtsämtern.

Perspektiven nach der Ausbildung gibt es in auch den Bereichen

Hafenbau, Schiffbau oder im Frachtumschlag. Mit ausreichender

Berufserfahrung kannst du auch Steuermann/frau oder Kapitän/in

werden.

Fachkraft für

Abwassertechnik

Ausbildungsvergütung

Circa 850 € im ersten und circa 1.000 €

im dritten Ausbildungsjahr.

Was? Der nachhaltige Umgang mit dem Rohstoff Wasser ist eines der

großen Zukunftsthemen! Als angehende Fachkraft für Abwassertechnik

lernst du, städtische Abwässer in riesigen Becken zu sammeln, zu reinigen

und aufzubereiten. Du steuerst und überwachst Betriebsabläufe in

Kläranlagen und Kanalbetrieben, analysierst Wasser- und Klärschlammproben

und wartest die Abwasserrohrsysteme. Deine Arbeit ist ein wichtiger

Beitrag zum Umweltschutz!

Wie? Die Ausbildung zum/zur Fachkraft für Abwassertechnik dauert

drei Jahre. Du solltest mindestens den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss

(ESA) haben, über gute Mathe- und Chemiekenntnisse verfügen

und ein Interesse an Umwelt und Technik mitbringen. Ansonsten

sind Teamfähigkeit und körperliche Fitness gefragt, denn du bist immer

in Bewegung!

Wo?

Die praktische Ausbildung findet in allen Anlagen und Pumpwerken

städtischer Klärwerke statt. Der theoretische Unterricht wird

meist im geblockten Berufsschulunterricht angeboten. Im Anschluss an

die Ausbildung winkt dir eine unbefristete Vollzeitstelle im öffentlichen

Dienst.

Mit Energie in

Bild: goodluz | shutterstock.com

die Zukunft

Wir suchen Auszubildende für

folgende Berufe (d / m / w):

ME2BE.DE

Elektroniker/-in Fachrichtung

Betriebstechnik*

Fachangestellte/r für Bäderbetriebe*

Industriekaufmann/-frau

Informatikkaufmann/-frau

Fachkraft für Abwassertechnik

Fachkraft für Wasserversorgung

* Ausbildungsbeginn zum 01. August 2020 möglich.

Wer wir sind

Die Stadtwerke SH GmbH & Co. KG ist eine Kooperation

der Schleswiger Stadtwerke, der Stadtwerke Eckernförde

und der Stadtwerke Rendsburg. Sie ist ein gemeinsamer

kommunaler, leistungsstarker und innovativer Partner für

die drei Städte und für die gesamte Region.

stadtwerke-sh.de/karriere

Kontakt: Anna-Maria Bracht . karriere@stadtwerke-sh.de . Telefon 04621. 801-130 . www.stadtwerke-sh.de



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AZUBIPORTRAITS

Jan, 24

im 3. Ausbildungsjahr zum Industriellen

Buchbinder (Medientechnologe Druckverarbeitung)

bei der CPI Clausen & Bosse

GmbH.

„Ich bin Jan, komme aus Klixbüll, habe den Mittleren Schulabschluss an der Berufsfachschule

in Niebüll gemacht und absolviere die Ausbildung zum Industriellen Buchbinder

oder offiziell Medientechnologen in der Fachrichtung Druckverarbeitung. Ich genieße die

Ausbildung, weil ich es schön finde, am Ende des Tages das Ergebnis meiner Arbeit in den

Händen halten zu können! Meine Aufgabe ist es, die gedruckten Bögen zu einem fertigen

Buch zu binden. Die Ausbildung ist extrem abwechslungsreich! Ich arbeite täglich an bis zu

zwölf verschiedenen Schneide-, Binde- und Veredelungsmaschinen und bin sowohl eigenständig

als auch im Team gefragt. Was ich sehr schätze, ist die gute Atmosphäre im Team.

Als Auszubildender genieße ich große Wertschätzung bei C&B. Ein witziges Erlebnis hatte

ich kürzlich mit meinem Kollegen Sergej in einer Buchhandlung. Im Regal entdeckte ich

einen Roman, den ich einige Wochen vorher verarbeitet hatte. ‚Guck mal’, rief ich, ‚das Buch

habe ich gebunden!’ Darauf antwortete Sergej: ‚Ja, und ich hab es gedruckt.’“

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

„Die Ausbildung ist

klasse! Mich hat die

Welt der Druckindustrie

echt gepackt!“

Sergej, 25

im 3. Ausbildungsjahr zum Drucker (Medientechnologe

Druck) bei der CPI Clausen & Bosse

GmbH.

„Die Ausbildung

ist extrem

abwechslungsreich!“

„Ich habe mein Abitur an der Friedrich-Paulsen-Schule

in Niebüll gemacht und mich ursprünglich

für Berufe im IT-Bereich interessiert.

Erst durch einen Nebenjob bei der CPI

Clausen & Bosse GmbH entdeckte ich die Welt

der Druckindustrie und das hat mich echt

gepackt! Die Mischung aus Handwerk und

Technik, selbständiger Tätigkeit und Teamwork,

aber auch das Arbeiten mit modernster

Technik sind faszinierend! In meinem Ausbildungsberuf

geht es um das ‚Drucken’, also

die Übertragung von Druckdaten auf Papier.

Ein Auftrag läuft grundsätzlich folgendermaßen

ab: Ich treffe mich mit einem Kollegen

an der Druckmaschine. Dort richten wir

gemeinsam die Druckmaschine ein. Es müssen

Druckplatten eingespannt, Farben gemischt,

Farbwerke gefüllt und Druckbögen zugeführt

werden. Anschließend lerne ich am sogenannten

‚Leitstand’, das Druckverfahren zu

steuern. Während des Drucks überprüfe ich

regelmäßig die bedruckten Bögen, ob Farbgebung

und Druckqualität stimmen. Was ich für

meine tägliche Arbeit benötige, sind vor allem

ein technisches Verständnis, Lernbereitschaft,

ein gutes Farbempfinden und die Lust

auf Teamwork. Ich kann nur sagen: Die Ausbildung

ist klasse, und ich würde auch danach

gern bei CPI weiterarbeiten. Für die Zukunft

plane ich noch ein Studium der Medien- und

Informationstechnologie. Die Weiterbildung

zum Berufsschullehrer wäre ebenfalls eine interessante

Option.“

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

75



André, 27

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AZUBIPORTRAITS

„Es gibt so viele

spannende Berufe in

der Gesundheits- und

Krankenpflege.“

Ronja, 26

ist im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und

Krankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses

Kiel.

„Hallo, mein Name ist Ronja. Ich bin im dritten Jahr meiner

Ausbildung und bereite mich gerade auf mein Examen vor. Als

Prüfungsthema habe ich die Onkologie gewählt. Seit meinem

ersten Pflegepraktikum arbeite ich gerne in diesem Bereich

und möchte auch nach meinem Abschluss auf einer onkologischen

Station tätig sein. Zuerst hatte ich Berührungsängste,

die konnte ich jedoch mittlerweile abbauen. Das Krankenhaus

ist in der Lage, sehr kranken Menschen einen würdevollen

Tod ermöglichen. In Gesprächen mit den Patienten

erfahre ich außerdem viel über persönliche Schicksale. Diese

Gedanken nehme ich manchmal auch mit nach Hause. Das

erdet einen menschlich sehr. Vor meiner Ausbildung habe ich

vier Semester Pharmazie studiert. Das Studium war jedoch

zu naturwissenschaftlich ausgerichtet, außerdem fehlte mir

der unmittelbare Kontakt zu Menschen. Jetzt arbeite ich in

einem sehr vielseitigen und attraktiven Beruf, der jedoch

auch anstrengend und fordernd sein kann. Dennoch brennen

wir für unseren Job und wollen zeigen, wie spannend und

erfüllend er ist.“

absolviert im zweiten Lehrjahr eine Ausbildung zum

Gesundheits- und Krankenpfleger am Bildungszentrum

des Städtischen Krankenhauses Kiel.

„Hallo, mein Name ist André, ich bin in Peru geboren

und vor 20 Jahren mit meiner Familie nach Kiel gekommen.

Nach meinem Abitur habe ich zunächst Spanisch

und Englisch auf Lehramt studiert. Als ich im Praktikum

das erste Mal öfter unterrichtet habe, merkte

ich, dass ich langfristig keine Freude am Lehrerberuf

entwickeln könnte. Daher wäre es unfair den Schülern

gegenüber gewesen, Lehrer zu werden – daher habe

ich nach dem Bachelor aufgehört. Weil ich mich aber

schon immer für Berufe im Gesundheitsbereich interessierte,

informierte ich mich über die Pflegebranche

und fing schließlich am Bildungszentrum meine Ausbildung

an. Es gibt so viele spannende Berufe in der

Gesundheits- und Krankenpflege. Nach meiner Ausbildung

würde ich mich gerne in der Intensivpflege

weiterqualifizieren. In den vergangenen eineinhalb

Jahren habe ich mich fachlich, sozial und persönlich

weiterentwickelt. Was man für eine Ausbildung in der

Pflege mitbringen sollte? Wissbegierde, Empathie und

Disziplin. Dann macht die Tätigkeit richtig viel Spaß!“

„Zuerst hatte ich

Berührungsängste, die konnte ich

jedoch mittlerweile abbauen.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

„Bereits als Kind

habe ich meine Mutter

begleitet, wenn sie meine

Urgroßmutter gepflegt hat.“

Jonah, 25

ist im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Gesundheits- und

Krankenpfleger am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses

Kiel.

„Hallo, mein Name ist Jonah. Mein Abitur habe ich in Eckernförde

gemacht und absolviere gerade meine Ausbildung zum

Gesundheits- und Krankenpfleger in Kiel. Das Studium der

Volkswirtschaftslehre an der Kieler Uni hatte ich zuvor abgebrochen,

es war nicht das Richtige für mich. Mir fehlte der

soziale Aspekt; nur die Aussicht auf ein gutes Gehalt war mir

langfristig nicht genug. Meine Eltern arbeiten beide im Gesundheitsbereich

und haben mir empfohlen, mich über eine

Ausbildung in der Pflege zu informieren. Kurz darauf habe

ich im Städtischen Krankenhaus angefangen. Es klingt wie

ein Klischee, aber es macht mich glücklich, wenn ich anderen

Menschen helfen kann. Das habe ich in der Ausbildung

festgestellt. Wir stehen im direkten Kontakt mit den Patienten

und bekommen so auch die Dankbarkeit der Menschen zu

spüren. Nach der Ausbildung möchte ich zuerst Erfahrungen

in der Praxis sammeln. Irgendwann würde ich gerne nochmal

ein Studium aufnehmen, vielleicht im Bereich Pflegepädagogik.

Ich kann Dinge gut vermitteln und erklären, das würde

mir zugute kommen.“

Annika, 22

ist im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und

Krankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen

Krankenhauses Kiel.

Hallo, ich heiße Annika, bin im dritten Ausbildungsjahr

und bereite mich gerade auf meine Examensprüfungen

vor. Als Thema habe ich die Urologie gewählt. Anschließend

möchte ich gerne auf einer urologischen Station

arbeiten, weil die Aufgaben dort vielfältig sind und es

viele Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt. Wenn ich

Erfahrungen in der Praxis gesammelt habe, könnte ich

mir auch eine Qualifizierung in der Intensivpflege vorstellen.

Dass ich im pflegerischen Bereich arbeiten würde,

hat sich schon früh abgezeichnet. Bereits als Kind habe

ich meine Mutter begleitet, wenn sie meine Urgroßmutter

gepflegt hat. Dennoch wollte ich nach der Schule zuerst

eine Ausbildung bei einer Versicherung machen, die

ich aber nach wenigen Wochen abgebrochen habe. Aufgewachsen

bin ich in Nordrhein-Westfalen, fühle mich

jedoch seit meinem Freiwilligen Sozialen Jahr auf Sylt

sehr wohl im Norden. Kurz vor Ende meiner Ausbildung

bin ich sicher, sehr gut auf die Praxis vorbereitet zu sein.

Durch die Erfahrungen, die ich gemacht habe, kann ich

mit einem gesunden Selbstvertrauen auftreten – ich weiß

ja, was ich in dieser Zeit alles gelernt habe.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

„Es klingt wie ein Klischee, aber

es macht mich glücklich, wenn ich

anderen Menschen helfen kann.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

76 77



Jan, 31

absolviert am Bildungszentrum des Städtischen

Krankenhauses Kiel seine Ausbildung zum Gesundheits-

und Krankenpfleger.

„Hallo, ich heiße Jan und bin im zweiten Ausbildungsjahr

zum Gesundheits- und Krankenpfleger.

Vor meiner Ausbildung am Städtischen

Krankenhaus habe ich Archäologie studiert und

meinen Master gemacht. Weil ich nach meinem

Abschluss jedoch keine feste Stelle gefunden

habe, bin ich über eine Zeitarbeitsfirma in der

Küche und im Bettenteam des Krankenhauses

gelandet. Durch diese Arbeit habe ich auch Einblicke

in die Pflege erhalten und mich am Bildungszentrum

beworben. Der Beruf des Gesundheits-

und Krankenpflegers ist sehr vielseitig

und spannend. Ich wollte auf keinen Fall einen

reinen Bürojob machen und finde es gut, dass

ich während der Arbeit viel erlebe und einen abwechslungsreichen

Arbeitstag habe. Auch die guten

Aussichten auf dem Arbeitsmarkt waren mir

nach meinen Erfahrungen wichtig. Die Archäologie

betreibe ich jetzt nur noch ehrenamtlich.

Über meine Erfahrungen im Klinikum tausche

ich mich regelmäßig mit meinen Schwestern aus.

Sie arbeiten beide ebenfalls in der Pflege, eine

davon als Altenpflegerin in einem Seniorenheim.

„Der Beruf des Gesundheitsund

Krankenpflegers ist sehr

vielseitig und spannend.“

Mireya, 27

absolviert im ersten Ausbildungsjahr eine Ausbildung zur Altenpflegerin

an der August-Bier-Klinik in Malente-Gremsmühlen.

„Moin, ich heiße Mireya und komme aus Eutin. Mit 15 Jahren

machte ich mein erstes Praktikum in der August-Bier-Klinik und

anschließend absolvierte ich die Ausbildung zur Altenpflegehelferin.

Der Pflegebereich hat mir damals schon gefallen, aber ich

war noch zu jung, um mich auf einen Beruf festlegen zu können.

Heute – zehn Jahre später – weiß ich, dass ich das richtige Gespür

hatte, denn der anschließende Versuch, medizinische Fachangestellte

zu werden, erfüllte mich nicht. Es genügte mir nicht, die

Abläufe am Empfangstresen zu beherrschen, was mir fehlte, waren

die Gespräche und intensiven Begegnungen mit Menschen.

Ich bin nicht der Typ, der nach Schema F arbeiten kann. Deshalb

habe ich mich erneut in der August-Bier-Klinik beworben und bin

seitdem froh, wieder in der Pflege arbeiten und mich nun zur

Altenpflegerin weiterbilden zu können. Ein besonderes Plus der

Klinik sind unsere Arbeitsbedingungen. Als Mutter kann ich meine

Dienstzeiten flexibel gestalten, besitze die Möglichkeit, mich

in allen Klinikbereichen umzuschauen, und im Sommer sitzen wir

draußen am Seeufer und genießen die Aussicht!“

Foto Berta-Luisa Dette | Text Christian Dorbandt

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SCHULE

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AZUBIPORTRAITS

„Ich bin nicht der Typ,

der nach Schema F

arbeiten kann.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

„Krankenhäuser haben mich

schon immer fasziniert!“

Kerrin, 19 aus Sprakebüll

3. Ausbildungshalbjahr zur Medizinisch-technischen Radiologieassistentin

(MTRA) an der Dr.-Gillmeister-Schule in Heide.

„Ich fühle mich im Norden fest verankert und kann mir ehrlich gesagt

nicht vorstellen, woanders zu leben. Ursprünglich komme ich aus Sprakebüll,

das ist eine kleine Gemeinde in Nordfriesland mit nur knapp 250

Einwohnern, direkt an der deutsch-dänischen Grenze. Ich mag das Meer,

die Nähe zum Strand, das Reiten und bin außerdem ein absoluter Wassermensch.

Beruflich kam für mich nur der Bereich Gesundheit in Frage. Medizin und

Krankenhäuser haben mich schon immer fasziniert! Nach einem Praktikum

in der Radiologie war mir klar, dass ich MTRA werden möchte.

MTRA arbeiten in den Bereichen Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie.

Die Arbeit ist eine Mischung aus Patientenkontakt und der

Anwendung von Medizintechnik. Ich lerne unter anderem, Röntgenuntersuchungen

oder Kernspintomographien durchzuführen. Dazu haben

wir am Bildungszentrum der WKK in Heide hervorragende Bedingungen,

zum Beispiel zwei Röntgenröhren, die nur zu Übungszwecken genutzt

werden! Auch dass die Ausbildung seit 2019 attraktiv vergütet wird, ist

ein Pluspunkt, genauso wie die guten Karriereaussichten. Die meisten

Azubis erhalten schon während ihrer Praxisphasen Job-Angebote, denn

MTRA-Fachkräfte werden gesucht – hoffentlich auch in Nordfriesland, in

der Nähe zur dänischen Grenze. Dort würde ich gern anschließend arbeiten

– ich brauche die Nähe zu meiner Familie und zum Meer!“

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

„Ich erlebe die

Heilungsphasen der

Patienten hautnah mit.“

Justin (17)

absolviert im ersten Ausbildungsjahr eine Ausbildung

zum Altenpflegehelfer in der August-Bier-Klinik in Malente-Gremsmühlen.

Hallo, ich heiße Justin. Nach dem Ersten allgemeinbildenden

Schulabschluss hatte ich keine Vorstellung, welcher Beruf

zu mir passen könnte.

Privat interessiere ich mich in erster Linie für Sport und

spiele Fußball in der A-Jugend der SG Sarau/Bosau! Dort

trainiere ich eine E-Jugend-Mannschaft und bin darüber

hinaus als Schiedsrichter aktiv. Über das Thema Gesundheit

habe ich früher nicht nachgedacht, außer dass ich Sport

treibe, keinen Alkohol trinke und nicht rauche.

Im Rahmen einer berufsvorbereitenden Maßnahme konnte

ich dann ein Pflegepraktikum in der August-Bier-Klinik absolvieren

und war begeistert!

Das Praktikum habe ich verlängert und mich anschließend

für die Ausbildung zum Altenpflegehelfer entschieden, und

die gefällt mir sehr gut! Das Besondere in der Ausbildung

an unserer neurologischen Reha-Klinik ist, dass ich die verschiedenen

Heilungsphasen der Patienten hautnah miterlebe.

Es berührt mich zu sehen, wie Patienten Tag für Tag

Fortschritte machen und irgendwann wieder gehen, sprechen

und lachen können!“

Foto Berta-Luisa Dette | Text Christian Dorbandt

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Christina, 20

ist im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

bei der Kreisverwaltung Dithmarschen.

„Die ersten Erfahrungen

haben alle meine

Vorstellungen

übertroffen!“

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AZUBIPORTRAITS

„2017 habe ich mein Abitur am Gymnasium Heide-Ost gemacht

und wusste nach dem Abschluss noch nicht genau, wie es weitergehen

sollte. Zunächst bewarb ich mich für eine Ausbildung

als Buchhändlerin, weil Lesen mein größtes Hobby ist. Um die

Wartezeit zu überbrücken, arbeitete ich in einem Baumarkt. Als

ich dann spät eine Absage erhielt, wollte ich zuerst eine Ausbildung

als Kauffrau für Büromanagement absolvieren. Auf einer

Berufsmesse stieß ich dann jedoch auf die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellen.

Das klang interessant: ich bewarb mich

und hatte schon beim Vorstellungsgespräch ein sehr gutes Gefühl.

Im Nachhinein hat mir die Extrarunde nach der Schule nicht geschadet:

Ich bin viel selbstbewusster geworden und habe gelernt,

auch in Stresssituationen angemessen zu reagieren. Die Arbeitszeiten

in der Verwaltung weiß ich zu schätzen und kann mir gut

vorstellen, hier auch in 40 Jahren noch zu arbeiten und glücklich

zu sein. In der Ausbildung habe ich bereits einen guten Einblick

in die Tätigkeitsbereiche erhalten, etwa in den Fachbereich Wirtschaftliche

Jugendhilfe. Dort war ich mit dem Sozialraumteam

im Außendienst und habe an Hilfeplangesprächen teilgenommen.

Ich könnte mir vorstellen, später im Jugendamt zu arbeiten. So

könnte ich Menschen helfen, das würde gut zu meinen beruflichen

Plänen passen.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

„Die Zusammenarbeit

mit den Kollegen gefällt

mir ganz besonders.“

„Ich bewarb mich

und hatte schon beim

Vorstellungsgespräch

ein sehr gutes Gefühl.“

Alida, 16

absolviert im ersten Jahr eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

bei der Verwaltung des Kreises

Dithmarschen.

„Ich habe viele Bekannte, die selbst Verwaltungsfachangestellte

sind und mir von ihrer Arbeit erzählt haben. Nach

meinem Mittleren Schulabschluss wollte ich unbedingt

mehr wissen. Am Tag der offenen Tür war ich im Kreishaus

und habe mich danach direkt beworben. Dass ich im

Büro arbeiten möchte, war mir schon immer klar, da meine

Stärken vor allem im organisatorischen Bereich liegen.

Besonders reizvoll finde ich, dass wir regelmäßig mit Gesetzestexten

arbeiten. Gerechtigkeit ist mir sehr wichtig.

Schließlich sollen die Menschen immer bekommen, was

ihnen rechtlich zusteht. Die Ausbildung in der Verwaltung

des Kreises Dithmarschen gefällt mir bislang sehr gut. Ich

darf bereits eigenständig Aufgaben erledigen, werde dabei

aber nicht überfordert. Besonders spannend war die Tätigkeit

im Veterinäramt. Ich habe alte Fälle studiert und viel

über die gesetzlichen Bestimmungen zum Tierschutz gelernt.

Einmal konnte ich sogar unsere Tierärzte zu einem

Einsatz auf einem Bauernhof begleiten.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen gefällt mir ganz

besonders. Am öffentlichen Dienst schätze ich, dass es

vielfältige Aufgaben gibt, außerdem lernt man viel über

den Umgang mit Menschen, aber das fördert die Persönlichkeit.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

Mara, 17

absolviert beim Kreis Dithmarschen eine

Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten.

Sie ist derzeit im ersten Ausbildungsjahr.

„Ich wusste bereits in der Schule, dass ich

eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

absolvieren möchte. Im Berufsorientierungsunterricht

habe ich den Beruf

in einem Referat vorgestellt und war mir

ziemlich sicher, dass er genau zu mir passt,

denn ich organisiere gern. Außerdem ist die

Ausbildung total vielseitig. Im öffentlichen

Dienst hat man ein interessantes Arbeitsumfeld

und bei entsprechender Leistung

auch gute Aufstiegschancen, das finde

ich wichtig. Die Kolleginnen und Kollegen

begegnen uns total offen und erklären alle

Aufgaben mit viel Geduld. Bisher war ich

im Fachdienst Ordnung und Sicherheit und

in der Ausländerbehörde tätig. Es war zum

Beispiel sehr interessant mitzubekommen,

wie Einbürgerungen und Abschiebungen

ablaufen. Im Fachbereich Innerer Service

habe ich auch einen Überblick über die

„Nach meiner Ausbildung

möchte ich gerne in einem

Bereich mit regelmäßigem

Kundenkontakt arbeiten.“

Sabrin, 21

gesamte Struktur der Verwaltung erhalten.

Durch meine Schwester, die auch Verwaltungsfachangestellte

ist, hatte ich schon

vor der Ausbildung ein klares Bild von dem

Beruf und ich kann jetzt sagen: Die ersten

Erfahrungen haben alle meine Vorstellungen

übertroffen!“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

absolviert im ersten Jahr eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

bei der Verwaltung des Kreises Dithmarschen.

„Ich bin seit fünf Jahren in Deutschland und habe 2018 mein Abitur

an der Hermann-Tast-Schule in Husum gemacht. Ich wusste

nach dem Abi erst nicht so genau, wie es weitergehen könnte.

Mir war klar, dass ich in meinem Beruf Menschen helfen und

die Gesetze und das Regierungssystem in Deutschland kennenlernen

möchte. Der Beruf Verwaltungsfachangstellte verbindet

beide Seiten. Weil ich in Husum viele Menschen kenne, wollte

ich meine Ausbildung lieber in einer anderen Stadt absolvieren

– ein bisschen Distanz kann nicht schaden. Grundsätzlich würde

ich mich als hilfsbereit, freundlich und offen beschreiben,

aber ich habe meine eigene Art mich zu organisieren. Wenn ich

lerne, breite ich zum Beispiel alles vor mir aus, um zu erfassen,

was ich weiß und was noch fehlt. Das erscheint vielleicht als

Unordnung, mir jedoch hilft es, Ordnung zu schaffen und mir

Wissen anzueignen. Zum Glück sagen hier alle: Hauptsache, du

weißt, wo alles ist. Nach meiner Ausbildung möchte ich gerne in

einem Bereich mit regelmäßigem Kundenkontakt arbeiten. Ich

spreche Deutsch, Arabisch und Englisch und könnte Menschen

helfen, die neu in Deutschland sind – so wie ich Hilfe bekommen

habe, als ich neu war. Während meiner Ausbildung hatte ich bereits

die Gelegenheit, Vermögensüberprüfungen durchzuführen.

Einmal durfte ich auch mit den Pflegekräften in den Außendienst.

Wir haben geprüft, ob die Wohnung eines alten Mannes

noch geeignet ist und inwieweit er pflegebedürftig ist. Das war

sehr spannend. Am öffentlichen Dienst gefällt mir vor allem die

Gleitzeit, aber auch dass ich ständig Neues lerne und in Zukunft

vielfältige berufliche Möglichkeiten besitze.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

80 81



Henrike, 17

ist im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

bei der Kreisverwaltung Dithmarschen.

„Für mich war schon seit meiner Kindheit klar, dass ich in

meinem späteren Beruf Akten bearbeiten möchte. Meine

Mutter arbeitet auch in der Verwaltung und hat immer

viel erzählt. Von den Kolleginnen und Kollegen wurde

ich zu Beginn der Ausbildung sehr gut aufgenommen.

Sie haben mir zunächst alles gezeigt und erklärt, ohne

gleich vorauszusetzen, dass ich alles können muss. An der

Ausbildung reizt mich besonders, dass man für die Bürgerinnen

und Bürger arbeitet. Als Behörde unterstützt

die Kreisverwaltung die Menschen mit ihren Anliegen.

Sie muss daher auf jeden Fall sehr gut strukturiert und

organisiert sein. Sehr spannend ist außerdem die Arbeit

mit Gesetzestexten. Interessant finde ich aber auch, mit

den Bürgern zusammenzuarbeiten, weil sie immer anders

reagieren. Bisher habe ich den Fachbereich Innerer Service

kennengelernt, sozusagen die Verwaltung der Verwaltung.

Das hat mir gut gefallen, weil ich so gelernt

habe, wie die Verwaltung aufgebaut ist. Die Arbeit macht

mir schon jetzt großen Spaß. Außerdem will ich unbedingt

in meiner Heimat in Dithmarschen bleiben – es

passt also alles perfekt zusammen!“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

„Von den Kolleginnen und

Kollegen wurde ich vom

ersten Tag an sehr freundlich

aufgenommen.“

„Die Arbeit macht mir

schon jetzt großen Spaß.“

Amelie, 16

ist im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei

der Kreisverwaltung Dithmarschen.

„Jeder kennt bestimmt die Zeit, in der man von jedem gefragt wird, was

man beruflich machen möchte. Für mich stand schon immer fest: Ich will

ins Büro. Verwaltungsaufgaben finde ich interessant, also habe ich mich

beim Kreis beworben. Es ist eine Stärke von mir, dass ich gerne organisiere

und strukturiere. Gut finde ich in meiner Ausbildung vor allem, dass es so

viele verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Aufgaben gibt. Bisher

war ich unter anderem in der Stabsstelle 1 ‚Personal und Organisation‘ und

habe dort unter anderem Anträge auf Elternzeit bearbeitet. Ich hätte aber

auch sehr gerne regelmäßigen Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern. Ich

kann mir gut vorstellen, dass mir die Kommunikation mit den Kunden

liegt. Derzeit bin ich im Fachdienst Wasser, Boden, Abfall tätig. Das gefällt

mir richtig gut. Für die Ausbildung sollte man nicht nur fachliche, sondern

auch persönliche Kompetenzen mitbringen. Von den Kolleginnen und

Kollegen wurde ich vom ersten Tag an sehr freundlich aufgenommen. Auch

von unserer Ausbildungsleiterin Frau von Würtzen-Pieper fühlte ich mich

sofort akzeptiert und sozusagen direkt ins Boot geholt, als würden wir alle

zusammen irgendwo hinschippern. Ich lerne jeden Tag etwas Neues. Es ist

das Gesamtpaket, das mir bestätigt, dass ich in die Verwaltung gehöre.“

Foto Henrik Matzen | Text Lutz Timm

Lisa

Lisa ist im 2. Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Büromanagement

bei der Covestro Deutschland AG in

Brunsbüttel.

„Hallo, ich bin Lisa und habe im August 2018 eine

Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei

Covestro begonnen. Wie bin ich darauf gekommen?

Ich wollte auf jeden Fall einen kaufmännischen Beruf

erlernen. Im Internet habe ich recherchiert, welche

Ausbildungsangebote es in Dithmarschen gibt.

Dabei bin ich auf Covestro gestoßen und fand die

Beschreibung äußerst interessant. Die dreijährige

Ausbildung verschafft mir nicht nur eine gute berufliche

Grundlage, sondern eröffnet mir auch im

Unternehmen hervorragende Perspektiven. Mein

Aufgabenbereich ist sehr abwechslungsreich. Büromanagement

bedeutet, Dinge gut organisieren zu

können. Ich wirke zum Beispiel an der Gestaltung

von Terminplänen mit, bin mit der Vorbereitung von

Einstellungstests beschäftigt, erledige aber auch

kleinere Aufgaben, wie das Scannen von Dokumenten

für unsere elektronischen Personalakten. Als

angehende Kauffrau für Büromanagement lerne ich,

ständig den Überblick zu behalten!“

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

HIERGEBLIEBEN

Kilian

„Ich hoffe, dass mein Weg bei

Covestro noch weitergeht.“

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

„Mein Aufgabenbereich

ist sehr

abwechslungsreich.“

ist Elektroniker für Automatisierungstechnik und berichtet von

seinem Weg zum Industriemeister bei der Covestro Deutschland

AG in Brunsbüttel.

„Mit sechzehn Jahren habe ich meinen Mittleren Bildungsabschluss

gemacht und eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik

bei Covestro begonnen. Anschließend wurde

ich als Geselle übernommen. Bereits kurze Zeit später konnte

ich in einem viereinhalbmonatigen Vollzeitlehrgang meinen

Industrie meistertitel erlangen. Covestro und meine Vorgesetzten

haben mich wirklich vorbildlich unterstützt und gefördert.

Ich konnte für die viermonatige Ausfallzeit vorher Überstunden

sammeln und den Rest mit Urlaub abgelten. So wurde ich mit 22

Jahren bereits Industriemeister und habe jetzt gute Perspektiven

in dem Unternehmen. Ich hoffe, dass mein Weg bei Covestro noch

weitergeht!“

Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

83



Komm in unser Team!

Wolf

ist im 3. Ausbildungsjahr zum Chemielaboranten bei

der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel.

„Es hat mich schon immer fasziniert, wie man mit

chemischem Fachwissen die eigene Umwelt erklären

kann. Deswegen zählte auch Chemie zu meinen

Lieblingsfächern. Nach meinem Abschluss machte ich

zunächst eine Ausbildung zum Lebensmitteltechniker.

Der Beruf war interessant, aber noch nicht genau

das, was ich beruflich tun wollte. Darum habe ich

mich dazu entschieden, Chemielaborant zu werden.

Ich wollte Tag für Tag etwas tun, was mich brennend

interessiert. Zu Beginn der Ausbildung absolvieren wir

die Grundausbildung in den Laboren des Ausbildungszentrums.

„Covestro hat sich zum

Ziel gesetzt, die Welt zu

einem lebenswerteren

Ort zu machen – und

das tun wir auch!“

Ausbildung zum

Bankkaufmann (m/w/d)

84

Mit diesem Wissen gehen wir anschließend in den

Betrieb. Zurzeit arbeite ich im Umweltlabor. Hier kümmern

wir uns unter anderem um Abwässer, die bei der

Herstellung unserer Produkte entstehen. Wir überprüfen

zum Beispiel, ob die gesetzlichen Messwerte eingehalten

werden und stellen sicher, dass keine Verunreinigungen

in die Umwelt gelangen. Umweltschutz

ist ein wichtiges Thema im Unternehmen. Covestro

hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt zu einem lebenswerteren

Ort zu machen – und das tun wir auch!“

Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

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Dithmarscher

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INTERVIEWS FÜR DIE EWIGKEIT

Schüler der Schleusen-Gemeinschaftsschule Brunsbüttel erleben einen aufregenden

Medienworkshop

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Berta-Luisa Dette

Projekttag mit Mehrwert: Der WPK Medien ist mit der Journalistin

Daniela Herzberg in die Welt des Hörfunks eingetaucht. Die

Ergebnisse werden ab Juni im Brunsbütteler Schleusenmuseum

für eine Ausstellung genutzt.

An der Schleusen-Gemeinschaftsschule

Brunsbüttel ist immer was

los! Die rund 600 Schüler und 35

Lehrkräfte organisieren regelmäßig spannende

Projekte und Aktionen. Festgehalten

wird alles im Schulmagazin „Boje-Welle“

und zwar von den Nachwuchsredakteuren

des Wahlpflichtkurses „Medien“. Im

November 2019 standen sie nun selbst im

Mittelpunkt. In einem Medienworkshop

der Initiative „Klangkanal“, unterstützt

durch die Bildungskette Süd, wurden sie

mit den Arbeitsweisen von Hörfunkjournalisten

vertraut gemacht, um anschließend

selbständige Interviews mit Personen aus

„Wasserberufen“ durchzuführen. Ziel: Die

unter professioneller Anleitung erstellten

Schüler-Interviews sollen zum Kanalgeburtstag

im Juni 2020 im Schleusenmuseum

Brunsbüttel veröffentlicht werden

und dort dauerhaft zu hören sein! Um

diese spannende Aktion auch fotografisch

zu dokumentieren, erklärten wir uns spontan

bereit, parallel noch einen ME2BE-

Foto- Workshop anzubieten und das Projekt

medial zu begleiten.

„Ich bin gespannt, was da auf uns zukommt“,

flüstert Thore aus der 8b. Der Medienraum

der neuen Schleusenschule in der Kopernikusstraße

ist vollbesetzt. 15 Schülerinnen

und Schüler aus den Klassen 8 bis 10

haben sich am runden Tisch versammelt und

erfahren von Projektleiterin Leiterin Daniela

Herzberg, wie ein professionelles Interview

für den Hörfunk aufgenommen wird.

Wie wird ein Interview durchgeführt?

„Für ein professionelles Interview benötigt

ihr einen Kopfhörer, ein Mikrofon und ein

Aufnahmegerät“, erklärt die Hörspielautorin

und Journalistin. „Beide Geräte sind mit

einem Kabel verbunden. Doch nicht nur die

Geräte sind wichtig, es kommt auch darauf

an, wie ihr das Mikrofon in der Hand haltet.

Damit während der Aufnahme keine Störgeräusche

auftreten, gibt es die sogenannte

‚Reporterschlaufe’. Habt ihr davon schon

mal gehört? Bevor das Mikrofon in die Hand

genommen wird, wickelt ihr das Kabel einmal

um das Handgelenk. So verhindert ihr,

dass sich das Kabel heftig bewegt und vermeidet

ein Kabelrauschen.“

Die Einführung in die Welt der Akustik

ist ganz nach dem Geschmack der

medieninteres sierten Gruppe. Schnell werden

die ersten Probeinterviews untereinander

geführt.

Niclas befragt Navkaran nach seinen Hobbys,

danach wechselt das Mikro und Navkaran

interviewt Rieke, Rieke befragt Nadja und

Nadja wendet sich an Jayline. Jeder kommt

an die Reihe, auch Chris und Berta von

ME2BE sowie die Lehrerin Frau Peters.

Am Ende des Workshops sind alle für die Live-

Interviews gerüstet. Noch ein letzter Tipp

von Frau Herzberg: „Wir haben die Neigung,

zu schnell auf die Stopptaste zu drücken,

wenn wir gesprochene Worte aufgenommen

haben. Geräusche brauchen eine Weile, um

auszuklingen. Damit die Atmosphäre eines

Interviews vollständig erfasst wird, lassen

wir die Aufnahme noch etwas weiterlaufen.

Dadurch hören wir später eventuell noch ein

Schiffshorn oder einen Türknall und müssen

dies nicht extra aufnehmen!“

Wie funktioniert eine Digital-Kamera?

Parallel zum Hörfunk-Workshop versammelt

sich eine vierköpfige Schülergruppe

zum Foto-Workshop. Wie funktioniert eine

Digital kamera? Welche Einstellungen muss

ich wählen, um bei hellem oder dunklem

Licht die besten Fotos machen zu können?

Und was bedeuten die vielen Zahlen auf den

Objektiven? ‚Licht ins Dunkel‘ bringt Berta

von ME2BE. „Nehmt bitte mal eure Schulkamera

in die Hand“, beginnt die Multimediaexpertin,

„und wählt am Gehäuse das

Programm M für ‚manuelle Belichtung’. Jetzt

könnt ihr selbst die sogenannte ‚Blende’ einstellen.

Mit der Blende legt ihr fest, wieviel

86 87



Das Ausprobieren stand für die 15 Schülerinnen

und Schüler im Mittelpunkt. Dafür standen

unter anderem die beiden Wasserbauer Janek

und Dominik (oben links) Rede und Antwort.

Licht in das Objektiv strömt. Je niedriger

der Wert, desto mehr Licht fällt ein und das

Bild wird entsprechend hell. Ob draußen in

der Sonne oder in einem dunklen Raum –

mit der Blendenwahl seid ihr in der Lage,

den Lichteinfall unterschiedlich zu steuern.

Gleichzeitig könnt ihr damit die Schärfe justieren.

Je höher die Blende, desto schärfer

das Bild! Probiert das mal aus und fotografiert

abwechselnd mit der Blende 1.8 und

dann mit Blende 5.0. …“

Der Foto-Crashkurs kommt gut an. „Ich habe

schon auf meinem Smartphone verschiedene

Fotoeinstellungen ausprobiert“, sagt Rieke,

„aber noch nie auf einer digitalen Spiegelreflexkamera“.

Nach und nach erfahren die

Schüler, was die „Belichtungszeit“ bewirkt

und was eine „ISO-Zahl“ ist. Am Ende haben

alle große Lust, mit der Kamera zu üben.

Fazit: Man muss nur wissen, wie es geht!

Das Schleusenmuseum wird zum

Tonstudio

Nach den Workshops geht’s zum Schleusenmuseum

Brunsbüttel. Die Schüler erwarten

drei Personen, die in wasserbezogenen Berufen

arbeiten: Zuerst wollen sie Nautiker Matthias

Früchtnicht interviewen, der schon als

Kapitän, Schleusenmeister und Schifffahrtspolizist

und Leiter der Verkehrszentrale für

den Nord-Ostsee-Kanal tätig war und jetzt

zuständig für die Sicherheit der Schleusenanlagen

in Kiel und Brunsbüttel ist. Anschließend

werden zwei junge „Wasserbauer“ aus

ihrem Alltag im Küstenschutz erzählen. Und

dann ist es so weit: Im Schleusenmuseum

wird es mucksmäuschenstill. Alle sitzen um

den Käpt‘n herum, die Aufnahmegeräte und

Mikrofone werden aufgestellt, und dann

heißt es: „Ruhe bitte! Aufnahme läuft …!“

„Moin, Herr Kapitän“, fragt Thore mit

Kopfhörer und Mikro bewaffnet. „Sie haben

schon viele verschiedene Berufe ausgeübt.

Hat Ihnen die Arbeit als Kapitän Spaß

gemacht?“ Die erste Frage sitzt! Käpt’n

Früchtnicht runzelt die Stirn und antwortet:

„Ja, nicht wirklich, wenn ich ehrlich

bin. Der Kapitänsberuf ist kein einfacher

Job und davor steht auch ein schwieriges

Studium.“ Doch dann legt der Käpt’n los

und erzählt von seiner Anfangszeit als

Matrose, als Kapitän auf großer Fahrt, der

alle Weltmeere durchquert und danach als

Schifffahrtspolizist für das Wasserstraßenund

Schifffahrtsamt Brunsbüttel gearbeitet

hat. Über eine halbe Stunde steht er den

Schülern geduldig Rede und Antwort. Er

berichtet über schwere Unwetter auf See,

von den Auswirkungen der Seekrankheit,

vom wiederkehrenden Heimweh, den vielen

Sprachen der Matrosen, vom Lotsenberuf,

warum es bei Havarien im Nord-Ostsee-Kanal

schnell sehr teuer für eine Reederei werden

könne und warum er heute lieber festen

Boden unter den Füßen habe!

Im zweiten Interviewblock kommen die

gelernten Wasserbauer Janek (25) und

Dominik (24) zu Wort. „Was tun Wasserbauer

eigentlich?“, lautet die erste Schülerfrage.

„Als Wasserbauer arbeiten wir für den schleswig-holsteinischen

Küstenschutz“, erklärt

Janek. „das heißt, wir stellen zum Beispiel

Schifffahrtszeichen auf und reinigen sie

oder reparieren das Böschungspflaster am

Kanalpodest.“ Über diesen besonderen Ausbildungsberuf

möchten die Interviewer der

Schleusenschule natürlich alles ganz genau

wissen: Wie lange dauert die Ausbildung?

Welchen Schulabschluss benötigt man, um

sich auf einen Ausbildungsplatz bewerben

zu können? Welche Voraussetzungen müssen

darüber hinaus erfüllt sein? Wie verläuft ein

Arbeitstag als Wasserbauer? Wieviel verdient

man und … ist der Beruf eigentlich gefährlich?

Fragen über Fragen und erst nach weiteren

dreißig Minuten sind alle Antworten

auf Band.

Geschafft! Doch das war erst die halbe

Arbeit. In den Interviewpausen erfahren die

Schülerinnen und Schüler von Frau Herzberg,

wie ungewollte Nebengeräusche aus

den Rohaufnahmen geschnitten werden, so

dass eine perfekte Audiodatei entsteht.

Fazit: Die 15 Medienkundler aus Brunsbüttel

haben ereignisreiche Tage erlebt. Sie

sammelten Erfahrungen in Interview-, Aufnahme-

und Schnitttechniken, der Kunst

der Live-Interviewführung, in digitaler Fotografie

und begegneten dabei interessanten

Menschen mit spannenden Berufsprofilen.

„Diese beiden Tage haben uns nicht nur

sehr viele Einblicke in die Berufsmöglichkeiten

rund um die Schleusenanlagen und

den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel

gewährt“, fasst Boje-Welle-Redakteur Niclas

zusammen, „sondern sie waren auch sehr

lehrreich, denn in Sachen Aufnahme- und

Interviewtechnik wussten wir bisher noch

nicht so gut Bescheid. Was wir alles über die

verschiedenen Menschen erfahren haben,

die wir kennenlernen durften, kann man

sich dann im Juni 2020 im Schleusenmuseum

anhören. Selbst wir sind schon sehr

gespannt auf das Ergebnis!“

88 89



SCHÜLERSTIMMEN

Fatema

„Ich heiße Fatema und komme ursprünglich aus

Aleppo in Syrien. Zurzeit besuche ich die zehnte

Klasse der Schleusen-Gemeinschaftsschule Brunsbüttel

und bin seit einem Jahr im WPU Medienkunde

dabei. Ich strebe eine Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen

Angestellten an.“

Rieke

„Hallo, ich bin Rieke und gehe in die zehnte Klasse auf der Schleusen-Gemeinschaftsschule.

Meine Klassenlehrerein ist Frau Peters und

meine Lieblingsfächer sind Medienkunde, Mathe und Wirtschaft/

Politik. Unsere neue Schule betrachte ich mit gemischten Gefühlen.

Das alte Schulgebäude gefiel mir besser, denn es hatte eine ganz

besondere Atmosphäre. Allerdings haben wir in der neuen Schule

eine wesentlich bessere Ausstattung, zum Beispiel neue Tafeln und

neue Computer.

Was meine Zukunft angeht, besitze ich schon einen genauen Plan:

Ich habe bereits Praktika bei Brunsbüttel Port und Sasol gemacht

und möchte nach der Schule eine Ausbildung zur Fachkraft für

Hafenlogistik oder Lagerlogistik absolvieren. Überhaupt nicht vorstellen

kann ich mir einen Beruf in der Pflege oder im Kindergarten.“

Bennet

„Hallo, ich bin Bennet und gehe in die 8b. Mir macht der Unterricht

in Medienkunde großen Spaß und für die Boje-Welle schreibe

ich Artikel zu den Themen Gaming und Politik. Ich könnte mir gut

vorstellen, später im Medienbereich zu arbeiten. Vielleicht gibt’s ja

eine Möglichkeit bei ME2BE? Falls das nicht klappt, würde ich mir

einen Plan B überlegen und eine ganz andere Richtung einschlagen.

Vielleicht mache ich dann eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer.

Auf jeden Fall möchte ich in Brunsbüttel bleiben. Zum einen leben

hier alle meine Freunde und zum anderen ist Brunsbüttel eine wunderschöne

Stadt mit viel Kultur!“

Thore

Niclas

„Hallo, ich bin Niclas. In unserem Wahlpflichtunterricht Medienkunde

übernehme ich die Aufgaben eines Redakteurs: Ich schreibe

Artikel für die Boje-Welle, bin für das Inhaltsverzeichnis zuständig

und lese am Ende Korrektur. Neben Medienkunde ist Deutsch mein

Lieblingsfach. Nach der Schule würde ich gern einen kaufmännischen

Beruf ausüben. Ich hätte auch Spaß daran, im Verkauf tätig zu sein.

Medienberufe sind in Brunsbüttel leider nicht so verbreitet, deshalb

tendiere ich zu einer Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement

oder als Speditionskaufmann.

An unserer neuen Schule gefallen mir vor allem die digitalen Möglichkeiten.

Beispielsweise nutzen wir überall Smartboards im Unterricht

und für Präsentationen. Die Ausstattung der Schule ist topmodern.“

„Ich bin Thore und meine Lieblingsfächer

sind Medienkunde,

Mathe, Erdkunde, Wirtschaft/

Politik und Sport. Im Fach Medienkunde

machen mir die Interviews

am meisten Spaß. Ich lerne unterschiedliche

Menschen kennen und

hoffe, durch meine Artikel Leserinnen

und Leser bereichern zu können.

Für unsere Boje-Welle schreibe

ich mehrere Artikel, zum Beispiel

über den Schüleraustausch, die

Mensa und den ehemaligen Schüler

Robin. Außerdem führe ich noch

ein Interview mit unserem Schülersprecher.

Was die Berufsorientierung

angeht, so ist das noch etwas

zu früh für mich, ich könnte mir

aber vorstellen hierzubleiben, denn

ich lebe gern in Brunsbüttel.“

Lehrerin Dörte Peters

„Der Umzug in das neue Schulgebäude bietet

jetzt hervorragende Möglichkeiten und eine

moderne Ausstattung. Sie ist größer, offener

und leiser! Jeder Trakt verfügt über eigene

Toilettenräume, und es gibt Lernzonen,

Active Panels sowie Smartboards, mit denen

wir im Unterricht alles machen können. Das

macht richtig Spaß! Auch unsere Schülerzeitung

ist ja ohne digitale Medien gar nicht

mehr denkbar. Trotzdem vermisse ich auch

ein wenig die alte Schule und ihre ‚Patina‘,

also die Atmosphäre, die von der Altbausubstanz

ausging. Was wir auf jeden Fall

beibehalten, ist unsere Schülerzeitung, die

Boje-Welle. In unserem Wahlplichtunterricht

Medienkunde produzieren wir dieses Magazin

in jedem Schuljahr. Dazu haben wir eine

eigenständige Schülerfirma gegründet und

übernehmen alle Aufgaben, vom Inhalt,

über den Satz bis hin zum Anzeigenverkauf

und zur Abgabe fertiger Druckdaten an die

Druckerei. Alles, was wir einnehmen, wird

für den Druck, das Material und die Bindung

ausgegeben. Die Boje-Welle gibt es seit

1980, und in diesem Jahr veröffentlichen

wir die 56. Ausgabe. Eine lange Tradition,

doch das Schönste und Wichtigste ist: Wir

sind ein echtes Team und ziehen alle an

einem Strang.“

90 91



HIERGEBLIEBEN

SCHULE

COMPANIES

AZUBIPORTRAITS

JEDE

VERRÜCKTE

SACHE!

Die Ballspielgemeinschaft BSG Eutin lockt mit Vielfalt, Klassikern und Trendsportarten

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS BSG Eutin

Sportvereine haben’s schwer. Zwar

interessieren sich immer mehr Menschen

für Fitness und Gesundheit,

die Bewegung findet allerdings zunehmend

in sozialen Netzwerken statt. Die BSG Eutin

wirkt diesem Trend erfolgreich entgegen.

Sie bietet ihren rund 900 Mitgliedern nicht

nur beliebte Klassiker, sondern auch sieben

verschiedene Tanzsportarten, diverse

Turn- und Gymnastikgruppen, asiatische

Kampfsportarten sowie den Boom-Sport

„Parkour“.

Eutin ist eine Sportstadt: Über 20 Sportvereine

haben in der ostholsteinischen Kreisstadt

ihr Zuhause. Zu den größten zählen

Clubs neben der Ballspielgemeinschaft (BSG)

Eutin der Polizeisportverein PSV, Eutin 08

und die TS Riemann. Mit einem breit angelegten

Angebot begeistert die BSG alte und

neue Mitglieder – und verzeichnet sogar

steigende Mitgliederzahlen. „Wir sind ein

offener Sportverein und überzeugt von dem,

was wir machen“, sagt der erste Vorsitzende

Helmut Groskreutz. „Unser Angebot ist

vielfältig und soll alle erreichen. Ein besonderes

Augenmerk legen wir auf das Thema

Integration. Alte und Junge, Frauen und

Männer, mit oder ohne Behinderung, gleich

welcher Nationalität – der Verein heißt alle

Menschen willkommen!“

Was gibt’s sonst noch im Angebot der BSG?

Neben den klassischen Sportarten Fußball,

Handball und Badminton werden Fitness,

Boxen, Schwimmen, Trampolin, Erlebnisgymnastik,

Aikido und Tai Chi angeboten.

„Wir machen eigentlich jede verrückte Sache

mit!“, schwärmt Klubchef Groskreutz. „Vor

Kurzem konnten wir 80 neue Mitglieder in

unserer Tanzsparte begrüßen. Jetzt gibt es

bei uns Kinder-Tanz, Orientalischer Tanz,

Pole Dance, Just Dance, Tanz-Spaß für Menschen

für Behinderung, Paar-Tanz und American

Line Dance!“

Parkour & Akrobatik in

Eutin: Trainer Alexej

bringt seine Sportgruppen

ins Gleichgewicht!

Jüngstes Kind der Vereinssparten ist „Parkour“,

eine Trendsportart, die aus Frankreich

stammt. Als Ausgleich dafür, dass die

Stadt sich immer weiter ausbreitet und die

Natur zurückgedrängt wird, begann Menschen

irgendwann damit, auf Geländern,

Mauern und Dächern herumzuklettern und

zu turnen. Mit der Zeit entwickelte sich

daraus eine eigene Kunstform der Bewegung

und ein neues Bewusstsein für körperliche

Freiheit. Parkour kann jeder machen, unabhängig

von Alter, Geschlecht oder Fitnesszustand.

„Jeder hat einen inneren Fluss“,

meint Parkour-Trainer Alexej, „und der kann

bei jedem in Gang gesetzt und gestärkt werden.

Zusammen mit Elementen der Akrobatik

entsteht ein bunter, vielfältiger Raum,

der es jedem erlaubt, seinen eigenen Stil zu

finden und sich persönlich und körperlich

zu entfalten. Es geht nicht darum, besser zu

sein als der andere, sondern darum, miteinander

Spaß zu haben.“

Wer sich für eine Mitgliedschaft in der BSG

Eutin interessiert, kann sich auf der Webseite

www.bsgeutin.de über alle Sportarten

und Sparten informieren. Der Mitgliedsbeitrag

berechtigt zur Teilnahme aller Sportangebote

des Vereins.

BSG Eutin Ballspielgemeinschaft von

1971 e.V.

Weidestraße 65

23701 Eutin

T 04521 6066

www.bsgeutin.de

92 93



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