Musiker Magazin 2/2020
Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Konzept; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung; STORIES: Volkwin Müller – »Musik wie ein guter Freund«; KANDA – Die Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen; the brothers – More than a family affair; Samira Saygili & Peter Autschbach – Ein musikalischer Dialog der Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang zu einer Einheit verschmelzen; ROCKTAIL – Soul, Funk und Rock aus Kassel; Guitar Scale Colours – Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme! Die Singleschallplatten der 60er-Jahre – Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler; 3PLUS – Handgemachter deutscher Pop/Soul mit Rockeinflüssen aus Siegen; Jeff Beck – Who Else? – Einer der drei stilbildenden Gitarristen der British Invasion der 1960er-Jahre; Shure – feiert 95-jähriges Firmenjubiläum; Darkness Light – »The melodic hard rock band from Königsbrunn«; MUSIK & RECHT: Urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.; RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Konzept; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung; STORIES: Volkwin Müller – »Musik wie ein guter Freund«; KANDA – Die Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen; the brothers – More than a family affair; Samira Saygili & Peter Autschbach – Ein musikalischer Dialog der Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang zu einer Einheit verschmelzen; ROCKTAIL – Soul, Funk und Rock aus Kassel; Guitar Scale Colours – Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme! Die Singleschallplatten der 60er-Jahre – Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler; 3PLUS – Handgemachter deutscher Pop/Soul mit Rockeinflüssen aus Siegen; Jeff Beck – Who Else? – Einer der drei stilbildenden Gitarristen der British Invasion der 1960er-Jahre; Shure – feiert 95-jähriges Firmenjubiläum; Darkness Light – »The melodic hard rock band from Königsbrunn«; MUSIK & RECHT: Urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.; RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
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ROCKTAIL<br />
Soul, Funk und Rock<br />
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KANDA<br />
Die Kinder von<br />
gestern<br />
mit dem Spielzeug<br />
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Rock & Pop Preis<br />
am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
in der Siegerlandhalle, Siegen<br />
Die Historie<br />
der Rock- & Popmusik:<br />
JEFF<br />
Samira Saygili &<br />
Peter Autschbach<br />
Ein musikalischer Dialog<br />
der Extraklasse<br />
3PLUS<br />
Handgemachter deutscher<br />
Pop/Soul mit Rockeinflüssen<br />
aus Siegen<br />
BECK<br />
Who Else?<br />
Einer der<br />
drei stilbildenden<br />
Gitarristen<br />
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EDITORIAL 03<br />
am 12. Dezember <strong>2020</strong>,<br />
im Kongresszentrum Siegerlandhalle, Siegen<br />
CORONA? WIR MACHEN WEITER ...!<br />
ir gehen davon aus, dass wir die Preisverleihungsgala des<br />
W 38. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> am 12. Dezember<br />
in der Siegerlandhalle in Siegen durchführen werden.<br />
Die ca. achtstündigen Liveauftritte der ausgewählten Teilnehmer der<br />
Hauptkategorien finden allerdings ausdrücklich wegen der einschränkenden<br />
Corona-Regeln in diesem Jahr nicht statt. Somit können wir die fast<br />
zehnstündige Gesamtveranstaltung auf ca. drei Stunden reduzieren.<br />
Wenn das Land NRW so die dreistündige Preisverleihungsgala ge -<br />
neh migt, werden wir sie am 12. Dezember in der Siegerlandhalle in Siegen<br />
abends zwischen 20:00 und 23:00 Uhr durchführen. Ein Kom pro miss,<br />
den wir leider eingehen müssen.<br />
Den 24 Juroren der Bundesjury werden dann im Oktober/November<br />
die durch eine Vorauswahl-Jury ermittelten Songs der Finalteilnehmer<br />
(Hauptkategorien 1 – 8) zugesandt. Die Bewerber können vorher einen<br />
Song festlegen, der gewertet werden soll. Jeder der Juroren erhält dann<br />
einen detaillierten Bewertungsbogen (Punktierung 1 – 6) und schickt<br />
diesen ausgefüllt an den DRMV/Deutsche PopStiftung zur additiven<br />
Gesamtauswertung zurück.<br />
Ergibt die Addition aller Wertungen durch die Juroren in einzelnen<br />
Sparten ein gleiches Wertungsergebnis, werden in diesem Bereich ge -<br />
rechterweise diese gleichwertig ermittelten Preisträger gleichermaßen<br />
ausgezeichnet, da sich die Jury zu einem Gesamtbewertungshearing<br />
nicht treffen kann, sondern jeder Juror eine Einzelauswertung vornimmt.<br />
Alle ermittelten Preisträger erhalten anschließend – wenn eine Geneh -<br />
mi gung vorliegt – eine Einladung zur Preisverleihungsgala für den<br />
12. Dezember in der Siegerlandhalle in Siegen.<br />
Sollte dieser musikereigene Musikwettbewerb am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
in der Siegerlandhalle durch das Land NRW gänzlich verboten werden,<br />
wird die Bundesjury zuvor die Preisträger anhand des eingereichten<br />
Bewerbungsmaterials (CDs etc.) auswählen und alle Preise der Preis -<br />
träger (Haupt- und Sonderkategorien) öffentlichkeitswirksam online verleihen.<br />
Die DIN-A3-Urkunden werden in diesem Fall an alle Preis träger<br />
postalisch verschickt.<br />
GEWINNER*INNEN DER<br />
DEUTSCHEN ROCK & POP PREISE:<br />
PUR (1986), Lars Niedereichholz (MUNDSTUHL / THE AUTOMANIC –<br />
1994), JULI (SUNNYGLADE – 2000), KLIMA (2004), Pasquale Aleardi (BIG<br />
GEE – 2005), LUXUSLÄRM (2008), Carlotta Truman (2011 – Gewinnerin der<br />
deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem Duo<br />
„S!Sters“).<br />
37. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2019 –<br />
PRESSERESONANZ:<br />
Gesamtzahl aller bundesweit veröffentlichten Tageszeitungen, die über<br />
die Preisträgermusikgruppen und die Preisträger des „37. Deutschen<br />
Rock & Pop Preises 2019“ berichteten: 7.064.165 Millionen.<br />
Pressedokumentation 2019: WWW.YUMPU.COM/DE/DOCUMENT/<br />
READ/63397666/37-DEUTSCHER-ROCK-POP-PREIS-2019-PRESSE-<br />
DOKUMENTATION<br />
Weitere informationen: WWW.DEUTSCHERROCKPREIS.DE<br />
text: OLE SEELENMEYER<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
04 MUSIKER-NEWS<br />
FESTIVAL<br />
09 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> –<br />
Konzept<br />
13 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> –<br />
Anmeldung<br />
STORIES<br />
15 Volkwin Müller –<br />
»Musik wie ein guter Freund«<br />
16 KANDA – Die Kinder von gestern<br />
mit dem Spielzeug von morgen<br />
18 the bRotheRS –<br />
More than a family affair<br />
22 Samira Saygili & Peter Autschbach –<br />
ein musikalischer Dialog der<br />
extraklasse, bei dem Gitarre und<br />
Gesang zu einer einheit verschmelzen<br />
26 RoCKtAIl –<br />
Soul, Funk und Rock aus Kassel<br />
Foto: © master1305 / Adobe Stock<br />
30 Guitar Scale Colours –<br />
Die Dominant-Methode: Mit drei<br />
Skalen durch die tonleitersysteme!<br />
33 Die Singleschallplatten der<br />
60er-Jahre – eine enzyklopädie der<br />
Musikgeschichte für Sammler<br />
35 3PluS – handgemachter deutscher<br />
Pop/Soul mit Rockeinflüssen<br />
aus Siegen<br />
37 Jeff beck – Who else? – einer der<br />
drei stilbildenden Gitarristen der<br />
british Invasion der 1960er-Jahre<br />
44 ShuRe – feiert 95-jähriges<br />
Firmenjubiläum<br />
46 DARKNeSS lIGht –<br />
»the melodic hard rock band from<br />
Königsbrunn«<br />
MUSIK & RECHT<br />
48 urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.<br />
RUBRIKEN<br />
04 <strong>Musiker</strong>-News<br />
49 Produkt-News<br />
58 CD-Rezensionen<br />
64 titelschutzanzeigen<br />
65 Kleinanzeigen<br />
66 Impressum<br />
KEINE „URBAN MUSIC“ MEHR<br />
Führungskräfte der Musikindustrie fordern weitere Schritte<br />
zur Rassismus-Bekämpfung<br />
In einem offenen brief rufen Mitar beiter*innen<br />
der Musikbranche die großen labels dazu auf,<br />
den begriff „urban music“ durch „black music“<br />
zu ersetzen.<br />
Wie der Musikexpress berichtete, hat die<br />
universal Music Group eine task Force und einen<br />
„Change Funds“ ins leben gerufen, um Ras sis -<br />
mus innerhalb und außerhalb des unternehmens<br />
zu bekämpfen. Nun haben sich viele Führungs -<br />
kräfte und Mitarbeiter*innen der Musikindustrie in<br />
einem offenen brief an die leiter*innen von Platten -<br />
labels gewandt, um weitere Forderungen zur be -<br />
kämpfung von Rassismus an die branche zu stellen.<br />
Insbesondere die Verwendung des Wortes<br />
„urban“ als Musikgenre-beschreibung soll gestrichen<br />
werden, verlangen die unterzeichner*innen<br />
des briefes.<br />
Das Schreiben bezieht sich auf den blackout<br />
tuesday, der am vergangenen Dienstag aus Soli -<br />
darität mit der „black lives Matter“-be wegung<br />
stattfand und bei dem viele Musiklabels und weitere<br />
Akteur*innen der branche teilnahmen. In<br />
dem brief fordern die teilnehmenden nun weitere<br />
Aktionen von den labels. So heißt es in dem<br />
text: „Die Musikindustrie profitiert seit vielen Ge -<br />
nerationen von der reichen und vielfältigen Kultur<br />
der Schwarzen, aber hat es versäumt, den strukturellen<br />
und systematischen Ras sismus anzuerkennen,<br />
der genau dieselbe schwarze Gemein -<br />
schaft betrifft – so hat sie ef fektiv den Rhythmus<br />
genossen und den blues ignoriert“ (im englischen:<br />
„enjoying the rhythm and ignoring the blues“, also<br />
eine Anspielung auf das Genre R&b).<br />
Der brief wurde von der „black Music Coalition“,<br />
„the Show Must be Paused uK“ sowie von<br />
Mitarbeiter*innen u. a. von Warner, universal,<br />
Atlantic, Columbia, Sony und Ministry of Sound<br />
unterzeichnet. Insgesamt haben die unter zeich -<br />
ner*innen fünf Forderungen gestellt: es soll obligatorische<br />
Antirassismusprogramme und Schulun -<br />
gen gegen unbewusste Voreingenommenheit für<br />
alle weißen Mitarbeiter*innen geben. berufliche<br />
entwicklungsmöglichkeiten für schwarze Mit -<br />
arbeiter*innen sollen geschaffen und der Anteil<br />
an schwarzen Menschen in Führungspositionen<br />
verstärkt werden. Zur bekämpfung von Rassis -<br />
mus sollen jährliche Geldbeträge an organisa -<br />
tionen und Projekte überwiesen werden. Zudem<br />
fordern die unterzeichner*innen, dass der begriff<br />
„urban music“ durch „black music“ ersetzt wird<br />
und eine task Force eingerichtet wird, die die<br />
Ziele des unternehmens in bezug auf Diversität<br />
und Gerechtigkeit überprüft.<br />
TITELFOTO: JEFFBECK.COM<br />
Quelle: www.musikexpress.de/keine-urban-music-mehr-fuehrungskraefte-der-musikindustrie-fordern-weitere-schritte-zur-rassismusbekaempfung-1566675/<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
MUSIKER-NEWS 05<br />
Sammy hagar scheint genug von den ein -<br />
schränkungen durch die Corona-Krise zu haben.<br />
Wenn es nach dem <strong>Musiker</strong> ginge, könnten schon<br />
bald wieder Konzerte stattfinden, um damit der<br />
Musikindustrie und der Wirtschaft des landes zu<br />
helfen – auch wenn diese entscheidung Men -<br />
schenleben kosten würde.<br />
SAMMY HAGAR IST<br />
„BEREIT, KRANK ZU WERDEN UND ZU STERBEN“,<br />
WENN ES DER MUSIKINDUSTRIE HILFT<br />
Der uS-amerikanische RollING StoNe hat<br />
mehrere Künstler dazu befragt, wie sie dazu stehen,<br />
während der Corona-Krise Konzerte zu spielen.<br />
Die meisten waren sich einig, dass es keine<br />
gute Idee sei, voreilig auf die bühne zurückzukehren<br />
und damit das eigene leben und das der Fans<br />
zu riskieren. Sammy hagar hat diesbezüglich aber<br />
eine ganz eigene Auffassung – und er ist sich im<br />
Klaren darüber, dass sie sehr umstritten ist.<br />
Der einstige Sänger von Van halen erklärte<br />
hierzu: „Ich habe kein Problem damit, eine Show<br />
zu spielen, wenn es noch keinen Impfstoff gibt,<br />
sofern die Fälle zurückgehen. Ich gebe hier mal<br />
ein radikales Statement ab. Das ist schwer zu<br />
for mulieren, ohne anderen auf den Schlips zu<br />
treten, aber ehrlich gesagt, würde ich lieber krank<br />
werden und sterben, wenn dieses opfer zu bringen<br />
ist.“<br />
Sammy Hagar: „Wir werden alle mal sterben,<br />
Mann“.<br />
Welches opfer gemeint ist, führte der <strong>Musiker</strong><br />
im Folgenden aus: „Wir müssen die Welt und dieses<br />
land schützen – vor dieser wirtschaftlichen<br />
Sache, die auf lange Sicht mehr Menschen töten<br />
wird. Ich würde es lieber sehen, wenn jeder wieder<br />
an die Arbeit geht. Wenn sich dafür ein paar<br />
von uns opfern müssten, oK. Ich werde für meine<br />
Kinder und meine enkel sterben, damit sie in<br />
etwa so ein leben führen können, wie ich es in<br />
diesem tollen land hatte. So fühle ich halt. Ich<br />
werde nicht rumlaufen und die Krankheit verbreiten.<br />
Aber es gibt vielleicht eine Zeit, in der wir<br />
opfer bringen müssen. Wie viele Menschen sterben<br />
täglich auf der erde? Keine Ahnung. es tut<br />
mir leid, das zu sagen, aber wir werden alle mal<br />
sterben, Mann.“<br />
eine andere Meinung vertritt dagegen beispielsweise<br />
John Fogerty: „Ich glaube, dass<br />
niemand von uns bereit sein wird, bis wir einen<br />
Impfstoff gefunden haben und sich die Men -<br />
schen wieder sicher fühlen. Ich gehöre zum älteren<br />
Personenkreis und viele Menschen in meinem<br />
Alter sind gestorben. Vielleicht denkt da so<br />
ein typ, dass es eine gute Idee ist, aber ich sterbe<br />
nicht für Donald trump. Ich sterbe nicht für<br />
die Wirtschaft.“<br />
Quelle: rollingstone.de/sammy-hagar-musikindustrie-1998643<br />
BRITISCHE SÄNGERIN<br />
SPRICHT ÜBER<br />
RASSISMUS<br />
IN MUSIKINDUSTRIE<br />
Die britische Sängerin Alexandra burke hat in<br />
einem Video auf Instagram über ihre er fah run -<br />
gen mit Rassismus in der Musikindustrie gesprochen.<br />
Nach ihrem Gewinn der Casting show<br />
„the X Factor“ vor zwölf Jahren sei sie unter<br />
anderem gebeten worden, ihre haut zu bleichen<br />
bzw. aufzuhellen, „um weißer auszusehen“.<br />
Ihr wurde auch gesagt, dass sie „wegen der<br />
hautfarbe zehnmal härter arbeiten“ müsse als<br />
eine weiße Künstlerin. In dem Video erinnerte<br />
sie sich auch daran: „Man kann keine Zöpfe<br />
haben, man kann keinen Afro haben. Man<br />
braucht haare, die Weiße ansprechen.“<br />
burke sagte, sie hätte viel früher über den<br />
Ras sismus sprechen können. Sie sei aber zu<br />
ängstlich gewesen. eine Kollegin, die selbst kürz -<br />
lich über ihre eigenen Rassismus erfah run gen<br />
berichtet hatte, und die „black lives Matter“-<br />
be we gung hätten sie zum Schritt ermutigt.<br />
Quelle: orf.at/stories/3170408<br />
Fotoquelle: alexandraburkeofficial.com<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
06 MUSIKER-NEWS<br />
Foto: © meenkulathiamma / Adobe Stock<br />
Börsengang Warner Music:<br />
SO FEIERT DIE EINST KRISELNDE MUSIKINDUSTRIE<br />
IHREN COMEBACK<br />
Für die Musikindustrie war es ein Albtraum:<br />
Massenhaft saugten Konsumenten über illegale<br />
Adressen lieder und komplette Alben aus dem<br />
Internet, ohne dafür zu bezahlen. Innerhalb eines<br />
Jahrzehnts verlor die branche mehr als ein Drittel<br />
ihres umsatzes.<br />
len blavatnik, ein amerikanischer Geschäfts -<br />
mann mit ukrainischen Wurzeln, investierte trotzdem:<br />
Für 3,3 Milliarden Dollar kaufte er im Jahr<br />
2011 Warner Music, den drittgrößten Musik kon -<br />
zern der Welt. Was damals nur wenige realisierten:<br />
Die branche stand am beginn einer neuen<br />
Re vo lution – und eines spektakulären Comebacks.<br />
In jenem Jahr, in dem blavatnik kaufte, setzte<br />
die Musikindustrie weltweit knapp 15 Milliarden<br />
Dollar um, im letzten Jahr waren es mehr als 20<br />
Milliarden. Über die vergangenen fünf Jahre ist<br />
der umsatz um durchschnittlich neun Prozent im<br />
Jahr gewachsen – deutlich stärker als die Welt -<br />
wirt schaft.<br />
Auch Warner Music profitiert von dem boom:<br />
Seit 2015 hat der Konzern seinen umsatz um 50<br />
Prozent gesteigert. Geholfen haben Stars wie<br />
der britische Popsänger ed Sheeran, uS-Rap -<br />
perin Cardi b und R&b-Künstler bruno Mars.<br />
blavatnik nutzt den erfolg: In der vergangenen<br />
Woche platzierte er einen teil seiner Aktien an der<br />
börse. Jetzt wird Warner Music dort auf mehr als<br />
15 Milliarden Dollar taxiert. blavatnik hat sein<br />
Investment also mehr als vervierfacht.<br />
Musik ist plötzlich wieder ein hit: Das Internet,<br />
zunächst der Zerstörer, ist zum erlöser geworden.<br />
Auch die rasant wachsende Verbreitung von<br />
Smart phones kurbelt das Geschäft an, weil Geräte<br />
wie das iPhone auch mobile Musikspieler sind.<br />
Fast zwei Drittel ihrer umsätze erzielt die branche<br />
inzwischen digital. Vor allem Streaming bringt<br />
Geld in die Kasse. Dienste wie Spotify, Apple,<br />
Amazon oder auch tencent bieten Musik als<br />
Abo. Kunden kaufen nicht mehr einzelne lieder<br />
oder Alben, sondern bekommen gegen Gebühr<br />
Zugang zur gesamten bibliothek des An bieters.<br />
bezahlt wird entweder ein Monats beitrag, der in<br />
etwa so viel kostet wie ein Album, oder man lässt<br />
Werbespots über sich ergehen. Im April hat<br />
Warner einen neuen lizenzvertrag mit Spotify<br />
geschlossen. Die Plattform ist inzwischen der<br />
wichtigste Kunde des Konzerns. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr steuerte Spotify 14 Prozent<br />
des Gesamtumsatzes von Warner bei. Apple folgt<br />
mit einem umsatzanteil von 13 Pro zent knapp<br />
dahinter.<br />
Das Geschäft mit physischen tonträgern<br />
schrumpft nur noch leicht: enthusiasten kaufen<br />
Alben in Vinyl; diejenigen, die noch einen CD-<br />
Player besitzen, schaffen Nachfrage nach den<br />
Silberscheiben. Das Wachstum aber wird auch<br />
künftig aus dem Internet kommen. Der branchen -<br />
verband IFPI kalkuliert, dass die Zahl der Abon -<br />
nenten bei Streamingdiensten im vergangenen<br />
Jahr um 34 Prozent auf 341 Millionen gestiegen<br />
ist. Der Finanzdienst bloomberg kalkuliert, dass<br />
sich die einnahmen aus diesem Geschäfts be -<br />
reich bis zum Jahr 2025 verdoppeln können.<br />
Analysten sehen weiter Wachstumspotenzial<br />
vor allem in China. Dort hatten im vorvergangenen<br />
Jahr erst zwei Prozent der bevölkerung ein<br />
Abo bei einem Musikdienst, argumentiert Warner.<br />
Die Analysten der Schweizer bank ubS sehen<br />
Musik als eine langfristige, strukturelle Wachs -<br />
tumsstory.<br />
WIE SOCIAL MEDIA<br />
WIE TIKTOK<br />
DIE MUSIKINDUSTRIE<br />
VERÄNDERT<br />
Der einfluss der Video-App tiktok auf die Mu -<br />
sik industrie wird immer größer – mit teilweise<br />
erheblichen Folgen für <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong>,<br />
Plattenlabels, die Charts, Verwertungs modelle und<br />
sogar die Art, wie Popsongs geschrieben und<br />
produziert werden.<br />
Momentan liegt Instagram mit einer Milliarde<br />
Nutzerinnen und Nutzer auf Platz 6 der größten<br />
sozialen Netzwerke weltweit, könnte diesen Platz<br />
aber schon bald an tiktok verlieren. Die Video-<br />
App des chinesischen Konzerns byteDance hat<br />
bislang 800 Millionen userinnen und user weltweit<br />
– tendenz steigend, und das trotz Kritik am<br />
Datenschutz von tiktok und Vorwürfen, dass dort<br />
homosexuelle Nutzerinnen und Nutzer und Men -<br />
schen mit behinderung diskriminiert werden.<br />
Doch die Nutzungszahlen steigen, wohl auch<br />
wegen der aktuellen Weltlage, denn die Inhalte<br />
von tiktok sind wie gemacht für unkomplizierte<br />
unterhaltung in langweiliger Quarantäne: userinnen<br />
und user performen lippensynchron zu Schnipseln<br />
ihrer lieblingssongs, unterlegen kleine Sketche<br />
mit Musik oder machen bei tanzchallenges zu<br />
bestimmten liedern mit. Musik spielt auf tiktok<br />
eine extrem große Rolle.<br />
Auf diese Art hat sich tiktok zu einem neuen<br />
Player auf dem Musikmarkt entwickelt, der aktuell<br />
dabei ist, die Musikindustrie zu verändern. „Der<br />
einfluss von tiktok auf die Charts wächst seit<br />
einigen Jahren und wird immer deutlicher. Das<br />
offensichtlichste beispiel dafür ist lil Nas X – er<br />
hat dank eines Songs auf tiktok den Durch bruch<br />
geschafft“, so Chaz Jenkins vom unternehmen<br />
Chart Metric, das die Charts von Streaming -<br />
diensten analysiert.<br />
Foto: © MclittleStock / Adobe Stock<br />
Quelle: www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/boersengang-warner-music-so-feiert-die-einst-kriselnde-musikindustrie-ihrencomeback-1029297443<br />
Quelle: www.deutschlandfunk.de/social-media-wie-tiktok-diemusikindustrie-veraendert.807.de.html?dram:article_id=477229<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
MUSIKER-NEWS 07<br />
DIE MUSIKINDUSTRIE KOMMT ZUSAMMEN<br />
IM KAMPF GEGEN COVID-19<br />
Foto: © Masson / Adobe Stock<br />
CoVID-19 hat die globale Musikindustrie hart<br />
getroffen. Auf der ganzen Welt wurden Konzerte<br />
und Musikfestivals abgesagt, um die Aus brei tung<br />
des Virus zu stoppen, und viele unternehmen<br />
mussten vorübergehend Personal entlassen und<br />
budgets kürzen.<br />
Doch während die branche sich mit den vor<br />
ihr liegenden herausforderungen abfindet, war<br />
die bedeutung, die Musik für die Zusammen füh -<br />
rung von Gemeinschaften hat, noch nie so groß<br />
wie heute. eine Reihe von Initiativen auf globaler<br />
und sehr lokaler ebene nutzen Musik, um Gemein -<br />
schaften zusammenzubringen und unser aller<br />
Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken.<br />
Zum beispiel hat die Weltgesundheits organi -<br />
sation (Who) zusammen mit Global Citizen die<br />
„together At home“ live-Streaming-Initiative ge -<br />
startet, die von lady Gaga kuratiert wird und die<br />
Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens, die an<br />
vorderster Front arbeiten, feiert. Die Initiative ist<br />
teil einer größeren Kampagne, welche schon zig<br />
Millionen Dollar für den Kampf gegen CoVID-19<br />
mobilisiert hat.<br />
Auch die berliner Club Commission bringt im<br />
Rahmen des „united We Stream“-Programms<br />
DJs aus der ganzen Welt zusammen, um neue<br />
Musik und Kooperationen für jedermann zugäng -<br />
lich zu machen.<br />
In Afrika singen bekannte <strong>Musiker</strong> über Vor -<br />
sichts maßnahmen wie das händewaschen zum<br />
Schutz vor CoVID-19. In den Vereinigten Staaten<br />
hat das Musikunternehmen the orchard das<br />
Stay At home Festival auf Instagram live gestartet,<br />
während das Quarantäne-Fest in Spanien 30<br />
Künstler online zusammenbrachte.<br />
Das berühmte belgische Musikfestival tomor row -<br />
land hat damit begonnen, Millionen von Anhän gern<br />
auf Facebook und Youtube kostenlose live-<br />
Streaming-DJ-Sets der wichtigsten nationalen<br />
und internationalen DJs anzubieten. Sechzig<br />
Künstler*innen in belgien haben beschlossen,<br />
das lied „We Are the World“ zu covern, um die<br />
opfer von CoVID-19 und auch das medizinische<br />
Personal zu ehren. einhundert niederländische<br />
Künstler und einflussnehmer veröffentlichten den<br />
Song „Sunshine“.<br />
es gibt zu viele beispiele, um sie alle aufzuzählen.<br />
Von Italienern, die auf balkonen singen,<br />
bis hin zu Yo-Yo Ma, der ein lieblingslied der hei -<br />
lung teilt. Musik ist wichtiger denn je.<br />
Musik vereint Menschen. Sie ist unsere universelle<br />
Sprache. und so hat Musik auch einen<br />
einfluss auf die Verwirklichung der Ziele der<br />
nachhaltigen entwicklung (SDGs) und der<br />
Aktionsdekade. Sie kann die Gleichstellung der<br />
Geschlechter fördern, wie die Keychange-be -<br />
wegung in ganz europa gezeigt hat. Sie erarbeitet<br />
lösungen zur bekämpfung der Klimakrise,<br />
durch Null-Abfall-Festivals und Initiativen für grüne<br />
energie. Aber die Pandemie hat ernsthafte Aus -<br />
wirkungen auf die Musikindustrie. Die Absage<br />
des SXSW-Festivals in Austin, texas, verursachte<br />
der Stadt einen geschätzten Verlust von 350<br />
Millionen Dollar. ein Großteil davon betraf Arbeits -<br />
plätze außerhalb der Musikbranche, von lebens -<br />
mittelgeschäften bis zu hotels, von taxifahrern<br />
bis zu Reinigungskräften – wenn Musik verschwindet,<br />
werden wir alle ärmer.<br />
Wenn wir das Potenzial von Musik jetzt erkennen,<br />
während wir durch diese Krise gehen, werden<br />
wir sie in Zukunft besser schützen, erhalten<br />
und feiern können. Sie kann uns helfen, die<br />
SDGs zu verwirklichen und die Welt zu einem<br />
gerechteren, ausgewogeneren ort zu machen.<br />
Jetzt ist es an der Zeit, dies zu erkennen, und<br />
um Musik zu hören.<br />
Lady Gaga:<br />
KEINE WEIBLICHE<br />
HILFE IN DER<br />
MUSIKINDUSTRIE<br />
Lady Gaga will nicht dieselben Fehler<br />
machen, wie es die Frauen in der Musik in -<br />
dus trie bei ihr getan haben.<br />
Deswegen hat die Sängerin ihren jüngeren<br />
Kolleginnen wie Billie Eilish ihre Unter -<br />
stüt zung zugesprochen. Gegenüber „Apple“<br />
meinte die 34-Jährige: „Die Wahrheit ist, dass<br />
ich mit älteren Frauen eine harte Zeit hatte,<br />
abgesehen von Céline Dion. Im Sinne von,<br />
dass ich eine weibliche Mentorin hatte, die<br />
mir sagte: ,So wird es gemacht‘. Es hat sich<br />
als schwierig für mich herausgestellt, jemanden<br />
in meinem Leben zu haben, der mir den<br />
Weg zeigte.“<br />
Lady Gaga zeigt sich nicht nur ihren jüngeren<br />
Kolleginnen gegenüber unterstützend<br />
und großzügig, sondern auch gegenüber<br />
Fans, die sie im Supermarkt trifft.<br />
Quelle: www.fan-lexikon.de/musik/news/lady-gaga-keineweibliche-hilfe-in-der-musikindustrie.247729.html<br />
Foto: © Norbert Schoerner / Universal Music<br />
Quelle: unric.org/de/1404<strong>2020</strong>-musikindustrie-gegen-covid-19<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
08 MUSIKER-NEWS<br />
„Women In Music Pt. III“ von HAIM<br />
ist bei Universal erschienen.<br />
Foto: © Reto Schmid / Universal Music<br />
HAIM TRETEN GEGEN DIE ALTHERREN-ATMOSPHÄRE<br />
DER MUSIKINDUSTRIE AN<br />
Die drei Schwestern von hAIM haben sich vom<br />
Indie-Rock-Geheimtipp zu einer großen band en t -<br />
wickelt: mit klarer politischer haltung und ur-ameri -<br />
kanischem Sound. Ihr neues Album „Women in<br />
Music Pt. III“ hat auch eine feministische bot schaft.<br />
„Women In Music Pt. III“ heißt das neue Album<br />
der kalifornischen band hAIM, das nun erschienen<br />
ist. hAIM sind eine band, die aus drei Schwestern<br />
besteht. Die erste Single des Albums erschien<br />
bereits vor einem Jahr, die Platte selbst wurde von<br />
den Fans sehnlich erwartet und hätte im April<br />
erscheinen sollen – die Veröffentlichung wurde<br />
aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.<br />
„Ziehst du im bett dieselben Gesichter wie auf<br />
der bühne?" Sexistische Fragen wie diese stellen<br />
Journalisten den Mitgliedern von hAIM seit<br />
Anfang ihrer Karriere. Als drei junge Frauen, die<br />
Musik machen, haben Danielle, este und Alana<br />
haim hunderte Kommentare zu ihrem Aussehen<br />
und ihren musikalischen Fähigkeiten bekommen.<br />
Kein Wunder, dass sie langsam die Nase voll<br />
davon haben. Die ersten Zeilen im Song „Man<br />
From the <strong>Magazin</strong>e“ sind direkt an Journalisten<br />
gerichtet, die hAIM auf ihr Aussehen reduzieren:<br />
„Was ist das denn für ne Frage, Mann?“<br />
Der Albumtitel „Women In Music Pt. III“ ist eine<br />
direkte Anspielung auf die Altherren-Atmosphäre<br />
der Musikindustrie. hAIM sind eine gestandene,<br />
Grammy-nominierte band mit knapp drei Millionen<br />
Followern in den sozialen Netzwerken – und trotz -<br />
dem, erzählen sie in Interviews, wollen ihnen männliche<br />
Angestellte in Gitarrenläden immer noch<br />
Akkor de erklären. hAIM können es mittlerweile mit<br />
humor nehmen. und ihr neues Album sollte alle<br />
Zweifel an ihren Fähigkeiten und ihrem Status als<br />
momentan größte band der Welt ausräumen.<br />
Die britische Musikzeitschrift NMe hat in ihrer<br />
Rezension von „Women In Music Pt. III“ die<br />
höchstwertung vergeben: fünf von fünf Sternen.<br />
und tatsächlich ist dieses Album hAIMs bisher<br />
bestes. Die Songs entstanden während einer für<br />
die Schwestern schwierigen Zeit. bei Sängerin<br />
Danielles Partner und gleichzeitig dem Produ zenten<br />
des Albums, Ariel Rechtshaid, wurde hoden krebs<br />
diagnostiziert. und Alana haim traue rte um eine<br />
enge Freundin, die bei einem Auto unfall ums leben<br />
gekommen war.<br />
Die Songs auf „Women In Music Pt. III“ sind<br />
vielleicht auch deswegen insgesamt eher ruhig:<br />
Das tempo ist bedächtig, der Fokus liegt auf den<br />
texten und den Melodien. Musikalisch passiert<br />
aber innerhalb dieser Grundausrichtung sehr viel.<br />
Folk-legende Joni Mitchells einfluss ist schnell<br />
er kennbar, genauso wie hAIMs Faible für den<br />
sonnen geküssten Rock-Sound von Fleetwood<br />
Mac. Aber auch hAIMs andere große leiden schaft<br />
dringt zum ersten Mal richtig durch: der poppige<br />
R&b-Sound der späten 90er- und frühen Nuller -<br />
jahre.<br />
Dieses selbstverständliche und natürlich wirkende<br />
Genre-hopping ist vielen bands, die von<br />
hAIMs Musik beeinflusst sind, in Fleisch und blut<br />
übergegangen. eine neue Generation von Mu -<br />
sikerinnen und bands, in den uSA und auch in<br />
Deutschland, positionieren sich wie hAIM auch<br />
klar gegen Sexismus und Rassismus und lassen<br />
ihre Musik zwischen Rock, R&b und hip-hop hin<br />
und her tänzeln. hAIMs Ästhetik, einstellung und<br />
Sound haben also schon in den letzten paar<br />
Jahren bereits deutliche Spuren hinterlassen.<br />
und mit „Women In Music Pt. III“ haben sie ein<br />
Album gemacht, das auch 2040 noch höre -<br />
rinnen und hörer neu für sich entdecken werden:<br />
einen modernen Klassiker.<br />
www.br.de/nachrichten/kultur/haim-treten-gegen-die-altherren-atmosphaere-der-musikindustrie-an,S3DJ2Qm<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
DEuTSCHER RoCK & PoP MuSIKERVERBAND E.V.<br />
DEuTSCHE PoPSTIFTuNG uND MuSIKER MAGAzIN<br />
PRäSENTIEREN<br />
Die verschiedenen Deutschen Rock- und Pop-Preise werden in folgenden Sparten verliehen:<br />
8 Hauptkategorien:<br />
Rock, Pop, Hard Rock, Funk & Soul,<br />
Alternative/Independent, Singer-Songwriter, Singer, Country<br />
119 Sonderkategorien:<br />
Rock, Pop, Funk & Soul, Hard Rock, Alternative, Metal, Jazz-Rock, Rhythm & Blues, New Age,<br />
Reggae, Latin-Pop, Folkrock, Country, Gospel, Musical, Punk, Fusion-Jazz-Rock,<br />
Gothic/Wave, Weltmusik, Hip-Hop, Schlager, Filmmusik, Kinderlieder,<br />
Experimental, Fusion, Hardcore, Industrial, Progressiv, Ska, New Metal, Trance, Elektronik, Dancehall, Elektropop,<br />
Blues, Rock’n’Roll/Rockabilly, Cover/Revival, A Capella, Tonstudio,<br />
Independent-Label, Independent-Musikverlag, Booking-Agentur, Musikmanager, Musikproduzent,<br />
Förderung der Rock- & Popmusik, Lebenswerk, neuer Rock- & Popkünstler, CD-Album (deutschsprachig),<br />
CD-Album (englischsprachig), Studioaufnahme, Single, Song (deutschsprachig), Song (englischsprachig),<br />
Musikvideo, beste Komposition, deutscher Text, Booklet und Inlaycard,<br />
Instrumentalband, Instrumentalsolist, Instrumentalalbum, bester Gitarrist, bester Keyboarder, bester Schlagzeuger,<br />
bester Bassist, bester Percussionist, bestes Arrangement, bestes Blasinstrument<br />
an Nachwuchsmusikgruppen, Einzelmusiker & Sänger*innen sowie an Profimusiker<br />
Anmeldegebühren pro Kategorie: € 20,– DRMV-Mitglieder / € 30,– DRMV-Nichtmitglieder (Bitte den Bewerbungsunterlagen beilegen.)<br />
Teilnahmegebühr: € 150,– je Sparte bei Auswahl durch die Bundesjury<br />
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von € 1000,– für eigene Gäste/Fans)<br />
INFOS: Deutsche Pop Stiftung • Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/ 23 30 30 • E-Mail: info@drmv.de / info@deutschepopstiftung.de<br />
ANMELDEFORMuLAR: www.musiker-online.com/festival-konzept/anmeldung<br />
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung,<br />
des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V., des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.<br />
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />
Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.<br />
12. Dezember <strong>2020</strong> – Siegen<br />
Kongresszentrum Siegerlandhalle
10 FESTIVAL<br />
38. DEUTSCHER<br />
ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />
am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />
ZIEL/KONZEPT<br />
<strong>2020</strong> werden zum 38. Mal insgesamt über<br />
In<br />
125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />
musikalischen Bereiche an herausragende<br />
Nachwuchsmusikgruppen, Nach -<br />
wuchs einzelkünstler*innen sowie durch eine<br />
Fachjury ausgewählte professionelle Musik grup -<br />
pen und Einzelkünstler*innen mit Ton träger ver -<br />
trag verliehen. So sollen auch in diesem Jahr<br />
Künstler so unterschiedlicher musikstilistischer<br />
Bereiche wie Rock, Pop, Country, Hard & Heavy,<br />
Alternative, Weltmusik, Reggae, Funk & Soul<br />
u.v.a.m. geehrt werden. Einziges Kriterium ist<br />
dabei der künstlerische Anspruch. In ihrer kulturellen<br />
und künstlerischen Ausrichtung steht<br />
diese Kulturveranstaltung damit im be wussten<br />
Gegensatz zu bisherigen Veranstaltungs zere mo -<br />
nien von Industriepreisen und TV-Anstalten.<br />
Durch die Auszeichnung in über 125 verschiedenen<br />
Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />
Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />
Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden,<br />
dass sich möglichst viele Musikgruppen, Einzel -<br />
künstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik wiederfinden.<br />
Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />
Plattform des kreativen Nachwuchses, aber<br />
auch als Treffpunkt einzelner etablierter Künst -<br />
ler*innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />
Umfeldes dienen.<br />
FINANZIERUNG<br />
Kulturveranstaltung wird im Wesent -<br />
Diese<br />
lichen – wie in den vergangenen Jahren<br />
auch – durch die Deutsche Popstiftung, den<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und<br />
die am Wettbewerb beteiligten Musikgruppen<br />
und Künstler*innen finanziert. Von allen Be wer -<br />
bern dieses bundesweiten kulturellen Wett be -<br />
werbs wird – ebenfalls wie in den Jahren zuvor –
11<br />
ein Solidarbeitrag in Form einer geringen An -<br />
meldegebühr verlangt. Alle durch die Bundes -<br />
jury ausgewählten Finalteilnehmer sowie durch<br />
die Bundesjury nominierten Preisträger der<br />
Neben- und Sonderkategorien zahlen außerdem<br />
einen Teilnahmebetrag pro Musiksparte,<br />
um die Selbst finanzierung dieses musikereigenen<br />
Kulturfesti vals auf Bundesebene zu ge -<br />
währleisten. Diese solidarische Gemeinschafts -<br />
finanzierung ist in Deutschland einmalig: Damit<br />
wird auch der 38. Deutsche Rock & Pop Preis<br />
wieder gemeinschaftlich finanziert durch die<br />
Stiftungs- und Verbandsträger, die ca. 3000<br />
Musikgruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> im<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V.<br />
sowie durch die über 1000 Teilnehmer dieses<br />
Festivals.<br />
KATEGORIEN<br />
können an herausragende etablierte Musik -<br />
gruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in den<br />
Sonderkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />
Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />
Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen werden.<br />
Hierfür kann man sich direkt bewerben. Die<br />
Bundesjury entscheidet, ob besondere Leis tun -<br />
gen in diesen Bereichen vorliegen.<br />
FOLGENDE<br />
EINZELKATEGORIEN<br />
WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />
8 Hauptkategorien<br />
119 Sonderkategorien<br />
bedeutenden, aber bisher bei Preisverlei hun -<br />
gen vernachlässigten Musikrichtungen ebenfalls<br />
gewürdigt werden können. In den acht<br />
Hauptkategorien werden die Finalaus schei -<br />
dun gen (und/oder Halbfinalvorentscheide) tags -<br />
über live am Festivalort auf der Bühne erfolgen.<br />
In den übrigen Kategorien entscheidet die<br />
Bundesjury allein aufgrund des eingeschickten<br />
Materials über eine Nominierung bzw. Aus -<br />
zeichnung bei der Preisverleihung.<br />
Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />
mit dem künstlerischen und technischen Um -<br />
feld einer CD-Produktion und des Musikmana -<br />
ge ments auseinandersetzen (Studiopro duktion,<br />
CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />
etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese<br />
ansonsten im Schatten von künstlerischen<br />
Auszeichnungen stehenden Firmen und Per so -<br />
nen geehrt werden.<br />
Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />
Im<br />
preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />
Preise <strong>2020</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />
Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />
Durch die differenzierte Auswahl an Sonder -<br />
kategorien wird gewährleistet, dass eine große<br />
Anzahl vielversprechender Musikgruppen, In -<br />
terpreten und Künstler*innen in musikhistorisch<br />
Jede Band/jeder Künstler kann sich mit<br />
einer CD/einem Musikvideo pro Kategorie<br />
(möglichst eine Liveaufnahme) bei der<br />
Deutschen Pop stiftung für die verschiedenen<br />
Kategorien bewerben.<br />
8
12 FESTIVAL<br />
BEWERBUNGSGEBÜHR<br />
20 Euro<br />
drMV-Mitglieder<br />
30 Euro<br />
drMV-nicHtMitglieder<br />
Nach dem Bewerbungsschluss ermitteln<br />
unabhängige Expertenjuroren, die von der<br />
Deutschen Popstiftung eingesetzt werden, die<br />
Teilnehmer am Finale und die Preisträger der<br />
Neben- und Sonder kategorien des 38.<br />
Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong>. Mithilfe<br />
eines detaillierten Be wer tungsbogens (Arran-<br />
ge ment, Instrumen tierung, Gesang, Text, Kom -<br />
position, Originalität, Kreativität etc.) ermittelt<br />
die Festivaljury die live im Finale des 38.<br />
Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> auftretenden<br />
Musik gruppen und Einzelinterpreten<br />
der Hauptkategorien. Um eine gerechte Preis -<br />
verleihung zu gewährleisten, kann die Bundes -<br />
jury, wenn die Einordnung den Juroren passend<br />
erscheint, Preise auch in anderen als den<br />
durch die Künstler ursprünglich beworbenen<br />
Kategorien zuerkennen.<br />
TEILNAHME<br />
Teilnehmer am Finale des 38. Deut -<br />
Die<br />
schen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> erhalten<br />
durch die Deutsche Popstiftung eine Ein -<br />
ladung nebst Teilnahmeformular. Die in allen<br />
Sparten und Bereichen nominierten Bands und<br />
Künstler*innen werden persönlich eingeladen.<br />
Erst die Rücksendung des ausgefüllten Teil -<br />
nahme formulars und die Entrichtung der Teil -<br />
nahmegebühr in Höhe von 150 Euro je Haupt -<br />
kategorie und je erste Sonderkategorie (alle<br />
weiteren 100 Euro) garantieren die Teilnahme<br />
am 38. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong>.<br />
Die Finalisten (Einzelkünstler*innen und Musik -<br />
gruppen) der Hauptkategorien und die ausgezeichneten<br />
Preisträger der Sonderkategorien<br />
erhalten im Gegenzug je 50 Eintrittskarten (mit<br />
Publikumsabstimmung) im Gesamtwert von<br />
1000 Euro für den eigenen Gäste-/Fankreis.<br />
Mit der Nichtrücksendung des Anmelde for -<br />
mulars und der Nichtentrichtung der Teilnah me -<br />
gebühr verfallen die Teilnahme und Preis zuer -<br />
kennung.<br />
Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />
durch die Festivaljury werden auf der Website<br />
des DRMV www.musiker-online.tv und durch<br />
die Kulturzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> nach dem<br />
Festival veröffentlicht.<br />
PREISVERLEIHUNG<br />
gehen davon aus, dass wir die Preis -<br />
Wir<br />
verleihungsgala des 38. Deutschen<br />
Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> am 12. Dezember in<br />
der Siegerlandhalle in Siegen durchführen werden.<br />
Die circa achtstündigen Liveauftritte der aus -<br />
gewählten Teilnehmer der Hauptkategorien finden<br />
allerdings ausdrücklich wegen der einschränkenden<br />
Corona-Regeln in diesem Jahr<br />
nicht statt. Somit müssen wir die fast zehnstündige<br />
Gesamtveranstaltung auf ca. drei Stun den<br />
reduzieren.<br />
Wenn das Land NRW so diese dreistündige<br />
Preisverleihungsgala genehmigt, werden wir<br />
diese am 12. Dezember in der Sieger land -<br />
halle in Siegen abends zwischen 20:00 und<br />
23:00 Uhr durchführen. Ein Kom pro miss, den<br />
wir leider eingehen müssen.<br />
Den 24 Juroren der Bundesjury werden dann<br />
im Oktober/November die durch eine Voraus -<br />
wahl-Jury ermittelten Songs der Finalteilnehmer<br />
(Hauptkategorien 1 – 8) zugesandt. Die Bewerber<br />
können vorher einen Song festlegen, der gewertet<br />
werden soll. Jeder der Juroren erhält dann<br />
einen detaillierten Bewertungsbogen (Punktie-<br />
rung 1 – 6) und schickt diesen ausgefüllt an den<br />
DRMV/Deutsche PopStiftung zur additiven Ge -<br />
samtauswertung zurück.<br />
Ergibt die Addition aller Wertungen durch<br />
die Juroren in einzelnen Sparten ein gleiches<br />
Wertungsergebnis, werden in diesem Bereich<br />
gerechterweise diese gleichwertig ermittelten<br />
Preisträger gleichermaßen ausgezeichnet, da<br />
sich die Jury zu einem Gesamtbewer tungs -<br />
hearing nicht treffen kann, sondern jeder Juror<br />
eine Einzelauswertung vornimmt. Alle ermittelten<br />
Preisträger erhalten anschließend – wenn<br />
eine Geneh mi gung vorliegt – eine Einladung<br />
zur Preisverleihungsgala für den 12. Dezember<br />
in der Siegerlandhalle in Siegen.<br />
Sollte dieser musikereigene Musikwett be werb<br />
am 12. Dezember <strong>2020</strong> in der Sieger land halle<br />
durch das Land NRW gänzlich verboten werden,<br />
wird die Bundesjury zuvor die Preisträger<br />
anhand des eingereichten Bewer bungs ma -<br />
terials (CDs etc.) auswählen und alle Preise der<br />
Preisträger (Haupt- und Sonderkategorien)<br />
öffentlichkeitswirksam online verleihen. Die<br />
DIN-A3-Urkunden werden in diesem Fall an alle<br />
Preisträger postalisch verschickt.<br />
Die umfassende Preisverleihung aller Preis -<br />
träger findet, falls sie genehmigt wird, am 12.<br />
Dezember <strong>2020</strong> zum Schluss des 38. Deutschen<br />
Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> in der Sieger land -<br />
halle in Siegen statt. Dafür werden zuerst alle<br />
Preis träger der Sonderkategorien auf die Bühne<br />
gerufen und dann der Reihe nach ausgezeichnet.<br />
Dann werden alle Preisträger der Haupt -<br />
kate go rien auf die Bühne ge rufen und ebenfalls<br />
feierlich ausgezeichnet. Zum Schluss beider<br />
Preis ver lei hungen werden alle Preisträger für<br />
die anwesenden Journalisten, Fotografen und<br />
Video ka meras unter Einspielung der Festival -<br />
hymne im Halb kreis gruppiert, um für die zahlreichen<br />
Be richt erstattungen der bundesweiten<br />
Tages zei tungen geeignete Medienfotos zur Ver -<br />
fü gung zu haben.<br />
Web: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />
Pressedokumentation 2019:<br />
WWW.YUMPU.COM/DE/DOCUMENT/READ<br />
/63397666/37-DEUTSCHER-ROCK-POP-<br />
PREIS-2019-PRESSEDOKUMENTATION<br />
text: OLE SEELENMEYER<br />
Fotos: LUDWIG CZAPLA
ANMELDUNG<br />
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> an.<br />
FESTIVAL 13<br />
38. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />
Band/Künstler*in: .........................................................<br />
Ansprechpartner*in: ......................................................<br />
Straße: ..........................................................................<br />
PLZ Ort: ........................................................................<br />
Bundesland: ..................................................................<br />
Tel.: ...............................................................................<br />
Mobil: ............................................................................<br />
Fax: ....................................................................................<br />
E-Mail: ................................................................................<br />
Internet: ..............................................................................<br />
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />
GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />
q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />
Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />
Bewerbungsgebühr pro Musiksparte: 20,– Euro DRMV-Mitglieder /30,– Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />
Die Bewerbungsgebühren in Höhe von Euro ........... q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />
Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 1. September <strong>2020</strong> an:<br />
Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2020</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />
Teilnahmegebühr: 150,– Euro je Hauptkategorie und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,– Euro) – Diese Gebühr fällt erst<br />
nach Auswahl durch die Bundesjury an. (Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von 1.000,– Euro für eigene Gäste/Fans)<br />
38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: HAuPTKATEgoRiEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
q 1<br />
q 2<br />
q 3<br />
q 4<br />
q 5<br />
q 6<br />
q 7<br />
q 8<br />
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />
Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />
Deutscher Singer Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Stimme)<br />
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />
Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />
38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: SoNDERKATEgoRiEN<br />
q 9<br />
Beste Filmmusik<br />
q 18<br />
Bestes Trancealbum<br />
q 26<br />
Beste A-Capella-Band<br />
q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />
q 11 Beste Experimentalband<br />
q 12 Beste Crossoverband<br />
q 13 Beste Hardcoreband<br />
q 14 Beste Industrialband<br />
q 15 Beste Progressiveband<br />
q 16 Beste Skaband<br />
q 19<br />
q 20<br />
q 21<br />
q 22<br />
q 23<br />
q 24<br />
Beste(r) Mundart-Interpret*in<br />
Beste(r) Electronic-Interpret*in<br />
Bestes Dancehall-Album<br />
Beste Elektropopband<br />
Bestes traditionelles Blues-Album<br />
Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />
q 27<br />
q 28<br />
q 29<br />
q 30<br />
q 31<br />
q 32<br />
Bestes Chanson-Album<br />
Beste Punkband<br />
Beste Gothic/Wave-Band<br />
Beste(r) Gospel-Interpret*in<br />
Beste Gospelgruppe<br />
Bestes Weltmusikalbum<br />
q 17<br />
Beste Nu-Metal-Band<br />
q 25<br />
Beste Cover/Revivalband<br />
q 33<br />
Bestes Hip-Hop-Album<br />
EINSENDESCHLUSS: 1. SEPTEMBER <strong>2020</strong>
14 FESTIVAL<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
BEREICH RoCK:<br />
q 34 Beste Rocksängerin<br />
q 35 Bester Rocksänger<br />
q 36 Bester Rocksong<br />
q 37 Bestes Rockalbum<br />
BEREICH PoP:<br />
q 38 Beste Popsängerin<br />
q 39 Bester Popsänger<br />
q 40 Bester Popsong<br />
q 41 Bestes Popalbum<br />
BEREICH FuNK:<br />
q 42 Beste Funk-Sängerin<br />
q 43 Bester Funk-Sänger<br />
q 44 Bester Funk-Song<br />
q 45 Bestes Funk-Album<br />
BEREICH HARD RoCK:<br />
q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />
q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />
q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />
q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />
BEREICH METAl:<br />
q 50 Beste Metal-Sängerin<br />
q 51 Bester Metal-Sänger<br />
q 52 Beste Metal-Band<br />
q 53 Bester Metal-Song<br />
q 54 Bestes Metal-Album<br />
BEREICH FuSIoN-JAzz-RoCK:<br />
q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />
q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />
q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />
q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />
q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />
BEREICH AlTERNATIvE:<br />
q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />
q 61 Bester Alternative-Sänger<br />
q 62 Bester Alternative-Song<br />
q 63 Bestes Alternative-Album<br />
BEREICH NEW AGE:<br />
q 64 Beste New-Age-Band<br />
q 65 Bester New-Age-Song<br />
q 66 Bestes New-Age-Album<br />
BEREICH R’N’B/Soul:<br />
q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />
q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />
q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />
q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />
q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />
BEREICH REGGAE:<br />
q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />
q 73 Bester Reggae-Sänger<br />
q 74 Beste Reggae-Band<br />
q 75 Bestes Reggae-Album<br />
BEREICH lATIN-PoP:<br />
q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />
q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />
q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />
q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />
q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />
BEREICH FolKRoCK:<br />
q 81 Beste Folkrocksängerin<br />
q 82 Bester Folkrocksänger<br />
q 83 Beste Folkrockband<br />
q 84 Bester Folkrocksong<br />
q 85 Bestes Folkrockalbum<br />
BEREICH CouNTRy:<br />
q 86 Beste Country-Sängerin<br />
q 87 Bester Country-Sänger<br />
q 88 Bester Country-Song<br />
q 89 Bestes Country-Album<br />
BEREICH SCHlAGER:<br />
q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />
q 91 Bester Schlager-Sänger<br />
q 92 Beste Schlager-Band<br />
q 93 Bester Schlager-Song<br />
q 94 Bestes Schlager-Album<br />
BEREICH MuSICAl:<br />
q 95 Beste Musicalsängerin<br />
q 96 Bester Musicalsänger<br />
q 97 Bestes Musicalalbum<br />
Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />
MuSIKBuSINESS:<br />
q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />
(Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.)<br />
q 99 Bestes kreatives Independent-label (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.)<br />
q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.)<br />
q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht)<br />
q 102 Erfolgreiche*r Musikmanager*in (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen)<br />
q 103 Erfolgreiche*r Musikproduzent*in (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD)<br />
q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik in<br />
Deutschland (Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!)<br />
q 105 lebenswerk (Bew.: Beschreibung des Lebenswerks)<br />
MuSIKPRoDuKTIoN:<br />
q 106 Beste*r neue*r Rock- und Popkünstler*in des Jahres<br />
q 107 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 108 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />
q 109 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 110 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />
q 111 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />
q 112 Beste Single des Jahres<br />
q 113 Bestes Musikvideo<br />
q 114 Beste Komposition<br />
q 115 Bester deutscher Text<br />
q 116 Bestes Booklet und Inlaycard<br />
q 117 Beste Instrumentalband<br />
q 118 Bestes Instrumentalalbum<br />
q 119 Beste*r Barpiano-Interpret*in<br />
INSTRuMENTAlISTEN:<br />
q 120 Beste*r Instrumentalsolist*in<br />
q 121 Beste*r Gitarrist*in<br />
q 122 Beste*r Keyboarder*in<br />
q 123 Beste*r Schlagzeuger*in<br />
q 124 Beste*r Bassist*in<br />
q 125 Beste*r Percussionist*in<br />
q 126 Bestes Arrangement<br />
q 127 Bestes Blasinstrument<br />
EINSENDESCHLUSS: 1. SEPTEMBER <strong>2020</strong>
ie große Stärke von Volkwin Müller ist die<br />
D Empathie. Der Detmolder Singer-Song -<br />
writer spürt den Gefühlen seiner Umwelt nach, als<br />
hätte er eine besonders empfindliche Antenne im<br />
Herzen. Vielleicht hatte diese Antenne aber auch<br />
jemand in der Nadel seines Plattenspielers versteckt.<br />
Kein allzu ferner Gedanke, denn das, was<br />
Volkwin fühlt, bricht sich Bahn in Musik. Das war<br />
insbesondere 2012 evident, als er dem Men schen<br />
und <strong>Musiker</strong> John Lennon mit einem Cover album<br />
Tribut zollte. „All you need is love“ bestätigte ni -<br />
ckend das <strong>Magazin</strong> Akustik Gitarre. Und hätte sich<br />
Beatles-Freund Klaus Voormann dazu hinreißen<br />
lassen, für Volkwin ein exklusives Lennon-Portrait<br />
zu zeichnen, wenn da nicht diese Extraportion<br />
Herz blut an den Gitarrensaiten geklebt hätte?<br />
Dieser Tage macht sich Volkwin nun wieder auf<br />
den Weg, auf eine Reise zu sich selbst, weiter auf<br />
die Straße, das Autoradio an, immer ein Ohr für<br />
die Person, die da neben ihm sitzt, im Auto, vor<br />
der Bühne oder neben dem Radiolautsprecher.<br />
Volkwin Müller<br />
»MUSIK<br />
WIE EIN GUTER<br />
FREUND«<br />
STORIES 15<br />
Musikalisch bewegt sich Volkwin in einem in -<br />
ternationalen Rock-/Pop-Universum, kennt seinen<br />
Tom Petty, seine Dire Straits und natürlich seine<br />
Beatles. Und er kennt seine Gitarre, kreiert nach<br />
25 Jahren als <strong>Musiker</strong> deutschsprachige Lieder,<br />
die sich hinter angloamerikanischen Produk tionen<br />
nicht verstecken müssen. Seine Themen findet er<br />
jedoch nicht in Hollywood-Welten, sondern in<br />
inneren Gefühlswelten. Er singt von Mut, Zweifeln,<br />
vom Loslassen, vom Verlust, aber auch vom Zu -<br />
trauen in das eigene Ich. Volkwins Musik wirkt<br />
fast schon wie der gute Freund, den man sich<br />
manch mal wünschen würde.<br />
Das Album wurde unter Mithilfe des Hamburger<br />
Gitarristen und Produzenten Uli Kringler „in perfekter<br />
Weise in Szene gesetzt“, schwärmt Volkwin,<br />
der sich auch mit dessen „glücklicher Hand bei<br />
der Zusammenstellung der richtigen Begleit mu -<br />
siker“ zufrieden zeigt. Mit Bassist Jens Wrede und<br />
Schlagzeuger Heinz Lichius haben sie das Album in<br />
Hamburg-Finkenwerder zusammen aufgenom -<br />
men. Gäste sind der Reutlinger Pianist Samuel<br />
Jersak („Straßensong“ und „In all den Jahren“)<br />
sowie die aus Holland stammende Sängerin<br />
Nyassa Alberta („Straßensong“, „Ich muss Dir was<br />
sagen“ & „Kannst Du es hören“).<br />
CD-BESTELLUNG: WWW.VOLKWIN.DE<br />
TExT: CHRISTIAN BIADACZ<br />
FOTOqUELLE: VOLKWIN MÜLLER<br />
»Er singt von Mut,<br />
Zweifeln,<br />
vom Loslassen, vom<br />
Verlust, aber<br />
auch vom Zutrauen<br />
in das eigene Ich.«<br />
VOLKWIN MÜLLER<br />
„Auf dem Weg“<br />
VÖ: 03. JANUAR <strong>2020</strong><br />
WWW.VOLKWIN-MUELLER.DE<br />
WWW.INSTAGRAM.COM/VOLKWIN.MUELLER<br />
WWW.FACEBOOK.COM/VOLKWIN.MULLER<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
16 STORIES<br />
Die Kinder von gestern<br />
mit dem Spielzeug<br />
von morgen<br />
KANDA SIND KATRIN MEDDE<br />
UND ALEX MENICHINI.<br />
KANDA<br />
„Kanda“<br />
VÖ: 03 JANUAR <strong>2020</strong><br />
WWW.KANDALAND.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
KANDAMUSIK<br />
ie feiern in ihrer Musik die großen und<br />
S kleinen Schritte, suchen und finden den<br />
Glanz im Einmaligen und die Wunder im All -<br />
täglichen. Kanda vereinen Pop, Rock, Punk &<br />
Drama mit greifbarer Spielliebe und starten<br />
eine mitreißende Expedition durch den Mo ment<br />
– ganz nach der Parole: Mach dir deine Welt,<br />
wie sie dir gefällt!<br />
„Kanda“ sind also da und haben ein neues<br />
Album aufgenommen, das keinem vorenthalten<br />
werden sollte.<br />
Produziert wurde das Album in Ludwigsburg<br />
im Jamusic Studio. Zusammen mit Jörg<br />
Orlamünder haben wir in unglaublicher Atmo -<br />
sphäre und super Workflow ein großartiges<br />
Album aufgenommen. Man kann es überall<br />
online hören und auf Bandcamp oder bei uns<br />
direkt natürlich auch bestellen. 15 Titel sind<br />
drauf. Ein Musikvideo wurde natürlich auch pro -<br />
duziert (gedreht von Steffen Hacker)!<br />
Musikvideo:<br />
(www.youtube.com/watch?v=K1RC6zQHFIE&lis<br />
t=PL3LnciWllH5uydT3x1O21yFCqw1SVygm0)<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 17<br />
»Mal klassisch, mal<br />
fantastisch, mal über alle<br />
Berge, mal mit<br />
allerlei Pipapo und immer<br />
nach vorne:<br />
Der Puls im Beat –<br />
das Herz im Sound.«<br />
WORUM GEHT ES IN DEM ALBUM?<br />
Da wir sehr großen Wert auf Musik und auch<br />
Texte legen, haben wir uns gedacht, dass kurze<br />
Teaser zu den einzelnen Songs den Einstieg in<br />
die Welt von Kanda erleichtern könnten. Hier ein<br />
paar Beispiele:<br />
ANIKA NILLES<br />
PAD BOOK<br />
Anika Nilles<br />
Buch<br />
€21,95<br />
NEW<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-943638-17-3<br />
Alfred’s KLAVIERSCHULE<br />
FÜR ERWACHSENE<br />
Jetzt mit CD!<br />
<br />
NEW<br />
BOOKS<br />
GUITAR SCALE<br />
COLOURS<br />
Wieland Harms<br />
Buch&CD<br />
€ 21,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-13-5<br />
POP PIANO<br />
SCHOOL<br />
Florian Tekale<br />
NEW<br />
Wir haben die letzten Wochen und Monate<br />
fleißig an verschiedenen Livesetups gearbeitet,<br />
um einen möglichst breiten Bereich ab -<br />
decken zu können, sei es ein winziges Wohn -<br />
zimmer konzert oder auf der großen Bühne in<br />
der Sieger landhalle … :) Egal in welchem<br />
Setup, wir spielen im Duo und haben unsere<br />
eigene Tech nik dabei und sind startklar.<br />
RÜCKENWIND<br />
Das Ende einer Beziehung aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven und die Freiheit, eben<br />
genau damit umgehen zu dürfen!<br />
REPARIEREN<br />
Wie oft lässt sich etwas reparieren, das<br />
von Anfang an aus zwei unterschiedlichen<br />
Teilen besteht? Der Kampf ums Gleich ge -<br />
wicht in einer Beziehung!<br />
HANGOVER<br />
Auf alle Wege, die entstehen! Auch wenn<br />
diese Wege sich manchmal voneinander<br />
trennen müssen!<br />
ALLES WIEDER GUT<br />
Ein Lied über das Glück, die tollsten und<br />
auch seltsamsten Dinge teilen zu können!<br />
ÜBER ALLE BERGE<br />
Manchmal liegt, was wir uns wünschen,<br />
nicht auf dem Weg, der sich vor uns er -<br />
streckt … das bedeutet nicht, dass dieser<br />
Weg nicht der richtige ist …<br />
MELODIE<br />
Leben ist Tanzen! Wir treffen, drehen, trennen<br />
uns und geben so immer ein kleines bisschen<br />
unserer eigenen Melodie weiter …<br />
POLAROID<br />
Wir sind Kinder von gestern mit dem Spiel -<br />
zeug von morgen … machen wir was draus!<br />
TexT und FoToquelle: KANDA<br />
Web: WWW.KANDALAND.DE<br />
Social neTWorkS:<br />
WWW.FACEBOOK.COM/KANDAMUSIK<br />
WWW.INSTAGRAM.COM/KANDAMUSIK<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-933136-15-2<br />
JOST NICKEL<br />
SNARE BOOK<br />
Jost Nickel<br />
Buch&Beilage<br />
€ 21,95<br />
Buch&CD<br />
€16,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-11-1<br />
NEW<br />
Buch&CD<br />
€21,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-16-6<br />
The Singer’s COACH<br />
Der Karriere-Ratgeber<br />
LeeZa Nail<br />
Buch<br />
€ 18,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-08-1<br />
alfredmusic.de
18 STORIES<br />
Seelenmeyer sprach mit Tilo Buchholz<br />
Ole<br />
(51), Drummer, Sänger, Texter und „Halb-<br />
tagsverwalter“ der Band.<br />
MM: Aus welchen Mitgliedern wird eure Band<br />
gebildet?<br />
THe BroTHerS: The Brothers waren ursprünglich<br />
vier leibliche Brüder. Der älteste Bruder, Bassist<br />
Andres, hat die Band bereits 1995 verlassen.<br />
Coco (53) singt, spielt Gitarre und Keyboards,<br />
Zwilling Lorenz (51) singt und spielt Gitarre, und<br />
ich, Zwilling Tilo (51) singe und spiele Schlag -<br />
zeug. Seit 2011 ist als jüngster Bruder roby (45)<br />
„adoptiert“. er spielt Bass und singt.<br />
MM: Wie seid ihr als Band organisiert? Als<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder<br />
als Honorarunternehmen, das von einer einzelnen<br />
Person geleitet wird?<br />
THe BroTHerS: Wir haben als Brüder mit einem<br />
Freund 1992 zwei Gbrs eingetragen. Über die<br />
eine wickeln wir die künstlerischen Dinge ab wie<br />
Konzertgagen, über die andere steuern wir unsere<br />
Produktionen und das eigene kleine Label.<br />
Musikalische Gäste auf der Bühne oder im Studio<br />
laufen dann über Honorarverträge.<br />
THe BroTHerS: Das hat sich über die Jahr -<br />
zehnte nach Neigungen und Verfügbarkeiten ent -<br />
wickelt. Der kreative Teil wird von allen vier Band -<br />
mitgliedern getragen, jeder entwickelt seinen Part in<br />
den Songs selber. Das Songwriting liegt zumeist<br />
in den Händen der Gitarristen Coco und Lorenz,<br />
die Texte steuere zum größten Teil ich bei. Coco<br />
ist unser „musical mastermind“, er schreibt die<br />
Arrangements für unsere Gesangssätze und hat<br />
auch im Studio den Hut auf. Außerdem ist er für<br />
die Wartung der Anlage zuständig, repariert Kabel<br />
und Speaker oder stellt neue racks für das Inear-Monitoring<br />
zusammen.<br />
Lorenz und ich teilen uns das Büro, in dem wir<br />
unsere Konzerte organisieren und die Veröffent -<br />
lichungen von Tonträgern begleiten. Von hier aus<br />
pflegen wir die Kontakte zu Veranstaltern und<br />
Medien. Buchhaltung und die IT-Wartung konnten<br />
wir glücklicherweise in befreundete Hände<br />
auslagern. Zu erwähnen ist noch unser Tech niker<br />
Wolfgang, quasi unser fünftes Bandmitglied. er<br />
fährt seit 1992 unseren Live-Sound und mischt<br />
und mastert inzwischen auch die Studio pro duk -<br />
tionen. Außerdem betreut er unseren Webauf -<br />
tritt – eine wirklich großartige Hilfe.<br />
MM: Wieviel Jahre insgesamt spielt ihr schon<br />
zusammen?<br />
THe BroTHerS: Coco, Lorenz und ich haben<br />
1978 im elterlichen Keller begonnen, zusammen<br />
Beatles-Songs nachzuspielen. Unsere ersten Auf -<br />
tritte als Schülerband, die pressemäßig verbrieft<br />
sind, stammen aus dem Jahr 1979. Daher haben<br />
wir offiziell im letzten Jahr unser 40-jähriges<br />
Bühnen jubiläum gefeiert.<br />
MM: Bitte beschreibe mir eure fünf verschiedenen<br />
Musikprogramme etwas ausführlicher<br />
im Einzelnen …<br />
THe BroTHerS: Auch wenn wir als Jugendliche<br />
mit Coverversionen begonnen haben, liegt seit<br />
unserem professionellen „Antritt“ 1991 der<br />
Schwer punkt auf unseren eigenen Kompo sitio -<br />
MM: Wie verteilt ihr innerhalb dieser Musik -<br />
gruppe die verschiedenen Aufgaben: Pro -<br />
duk tion, Songbearbeitung, Instrumentation,<br />
Gesang, Technik, Management, Booking,<br />
Pres searbeit, Promotion, Merchandising,<br />
Label, Verlag etc.?<br />
Vier Fünftel ihres Lebens<br />
stehen sie schon gemeinsam auf der Bühne,<br />
die Gebrüder Buchholz aus Freiburg.<br />
Wie könnte die Band da anders heißen als „The Brothers“?<br />
Eine echte independent Band<br />
mit eigenem Label, diversen CD-Veröffentlichungen und<br />
unzähligen Konzerten in vielen Ländern.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 19<br />
»Uns geht es einfach so gut<br />
hier im gesättigten<br />
Deutschland, dass ich als<br />
Texter nicht umhinkomme,<br />
Missstände zu benennen<br />
und zu überlegen,<br />
was es zu ändern gilt.«<br />
THE BROTHERS<br />
„Grounded“<br />
VÖ: 5. DEZEMBER 2019<br />
WWW.THEBROTHERS.DE<br />
BNB-NET.DE/PRODUKT/THE-BROTHERS-GROUNDE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/THEBROTHERSFREIBURG<br />
nen. Bis 2000 haben wir fünf CDs mit eigenen<br />
Songs veröffentlicht. Beim Jahrhundertwechsel<br />
spürte man aber schon, dass die CD-Verkäufe<br />
insgesamt rückläufig waren. Da wir unbedingt<br />
weiter vom Musikmachen leben können wollten,<br />
haben wir 1999 begonnen, in gleicher Beset zung<br />
mit dem „Acoustic Fun orchestra“ humorvolle<br />
Coverversionen von rock- und Pop klassi kern für<br />
Partys und MusiComedybühnen zu entwickeln.<br />
Das hat sich live sehr gut bewährt, wir spielen<br />
jedes Jahr viel auf Messen, Stadtfesten, Theater -<br />
bühnen oder etwas anderen Betriebsfeiern.<br />
Im Jahr 2008 haben wir mit einem befreundeten<br />
Sänger ein weiteres Programm aus der Taufe<br />
gehoben. oli Meier hat eine begnadete Stimme,<br />
mit ihm kümmern wir uns um nicht nur gesanglich<br />
anspruchsvolle Werke von Deep Purple, Queen,<br />
Led Zeppelin, Boston, Journey und vielen anderen<br />
Acts des Classic rock. Das Programm heißt<br />
„Fireworks of rock“ und kommt beim feierwütigen<br />
Publikum bombastisch an, speziell weil oli<br />
vorne eine echte rampensau ist.<br />
eher selten frönen wir unserer ersten Leiden -<br />
schaft, den Beatles. Wir haben das Format<br />
„Special Beatles Night“ entwickelt, bei dem wir<br />
mit Gastsängerinnen und -sängern einen Abend<br />
lang Klassiker der Fab Four interpretieren. Da<br />
standen schon tolle Künstler wie Julia Neigel,<br />
Fools Garden, Tokunbo, Anne Haigis oder auch<br />
Tony Sheridan mit uns auf der Bühne. Das ist<br />
aber produktionstechnisch recht aufwendig,<br />
weshalb wir das nur auf spezielle Nachfrage oder<br />
zu besonderen Momenten aufgreifen. Bei all diesen<br />
Programmen sind wir zu viert, also mit unserem<br />
Basser roby unterwegs.<br />
Auf ganz kleinen Bühnen oder wenn es mal ganz<br />
kurzfristig kommt, spielen wir als reines Brüder-Trio<br />
akustische Konzerte in Singer-Songwriter-Tradition.<br />
eine Menge Spaß machen aber alle diese fünf<br />
völlig verschiedenen Programme!<br />
8<br />
the<br />
brothers<br />
more than a family affair<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
20 STORIES<br />
MM: Wie viele Konzerte insgesamt habt<br />
ihr schon absolviert? Wo habt ihr überall<br />
ge spielt?<br />
THe BroTHerS: es werden inzwischen weit über<br />
2 000 sein! Ich müsste das mal anhand der alten<br />
Tourpläne recherchieren. Die meisten davon na -<br />
türlich in Deutschland, aber immer wieder spielen<br />
wir auch im Ausland. Das nördlichste Konzert<br />
war in Lappland, südlich sind wir bis nach Bari in<br />
Italien vorgedrungen. Auch in Frankreich und<br />
Luxembourg sind wir immer wieder zu Gast.<br />
In den Nullerjahren waren wir ab und zu als<br />
Guest entertainer für Special events an Bord der<br />
AIDA-Flotte und haben so zum Beispiel eine X-<br />
mas-Show bei Windstärke zwölf in der karibischen<br />
See vor Costa rica gespielt. Auch ein<br />
paar tolle Festivals waren in all den Jahren dabei.<br />
So spielten wir mit unserer Debüt-CD 1993 auf<br />
der off-Bühne des Montreux-Jazzfestivals und<br />
waren regelmäßig beim Zeltmusik-Festival in<br />
Freiburg oder bei der Kieler Woche. In guter erin -<br />
nerung bleiben auch das Münchener Tollwood,<br />
das Nürnberger Barden-Treffen oder das Jübeker<br />
openAir …<br />
MM: Wo und in welchem Tonstudio produziert<br />
ihr eure CDs? Wer ist der Produzent?<br />
THe BroTHerS: Unsere ersten drei CDs haben<br />
wir in unserer ehemaligen Heimatstadt Hagen im<br />
Woodhouse-Studio aufgenommen, produziert vom<br />
ehemaligen Grobschnitt-Drummer eroc, der uns<br />
seit Kindertagen freundschaftlich unterstützt hat.<br />
er hat auch später noch CDs für uns gemastert.<br />
Seit der Produktion von „Bluu Tambourine“ (1997)<br />
haben wir dann die Basis-Tracks in unserem<br />
Proberaum in Freiburg aufgenommen und das<br />
Mischen „outgesourct“.<br />
Unser jetziger Proberaum ist so groß, dass wir<br />
einen regieraum abteilen konnten und somit völlig<br />
autark arbeiten können. Mischen und Mastern<br />
lagern wir trotzdem meistens aus, um auch noch<br />
andere ohren an der Produktion zu beteiligen.<br />
MM: Unter welchem Label veröffentlicht ihr<br />
die CDs und die digitalen Produktionen?<br />
THe BroTHerS: 1994 haben wir das Label „True<br />
Color records“ gegründet, über das all unsere<br />
Produktionen und auch Veröffent lichungen be -<br />
freundeter Künstler laufen. es gab zwar immer<br />
wieder mal Gespräche mit Majorlabels, aber die<br />
Bedingungen dort waren zumeist für uns nicht<br />
zufriedenstellend.<br />
MM: Wie viele CDs habt ihr schon produziert?<br />
THe BroTHerS: „Grounded“ ist unsere neunte<br />
CD mit ausschließlich eigenen Kompositionen.<br />
Außerdem gibt es eine Live-DVD zum 30. Büh -<br />
nenjubiläum, drei CDs mit MusiComedy vom<br />
Acoustic Fun orchestra, ein Live-Album mit „Fire-<br />
works of rock“ und einen Mitschnitt von einer<br />
„Special Beatles Night“ von 2002 in Kooperation<br />
mit dem SWr.<br />
MM: Bitte erkläre uns und den Lesern euer<br />
politisches Engagement in der Aussage eurer<br />
Texte.<br />
THe BroTHerS: Groß geworden in den frühen<br />
80ern hat uns die Friedensbewegung sozialisiert.<br />
»Groß geworden in den frühen 80ern hat uns<br />
die Friedensbewegung sozialisiert<br />
und seit jeher sind wir politisch-denkend<br />
und lassen unsere Mei nung<br />
immer wieder auch in unsere Texte einfließen.«<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 21<br />
Nato-Doppelbeschluss, Pershings in Deut sch -<br />
land usw. Später kamen Straßenmusik-Tour -<br />
neen durch ganz europa dazu, was zu vielen<br />
schönen Kontakten und bleibenden Freund -<br />
schaf ten geführt hat, erleichtert durch die offenen<br />
Grenzen. Dadurch sind wir zu glühenden<br />
Verfechtern europas geworden. Seit jeher sind<br />
wir politisch denkend und lassen unsere Mei -<br />
nung immer wieder auch in unsere Texte einfließen.<br />
Unser 94er-Album hieß „Winter Has<br />
Gone“ und beschäftigte sich damals schon mit<br />
dem drohenden Klimawandel. Songs gegen<br />
Walfang oder über die ungerechte Be hand -<br />
lung der indigenen Völker Süd ameri kas entstanden<br />
aus dieser einstellung.<br />
Der opener auf dem neuen Album „Groun-<br />
ded“ heißt „Let Them Drown“ und prangert<br />
an, dass ein Marktplatz voller Menschen „Ab-<br />
saufen“ skandiert und die Politik das ret ten<br />
vom ertrinken bedrohter Flüchtlinge als Ver -<br />
brechen darstellt.<br />
Uns geht es einfach so gut hier im gesättigten<br />
Deutschland, dass ich als Texter nicht um -<br />
hinkomme, Missstände zu benennen und zu<br />
überlegen, was es zu ändern gilt.<br />
WeB: WWW.THEBROTHERS.DE<br />
INTerVIeW: OLE SEELENMEYER<br />
FoToQUeLLe: THE BROTHERS
22 STORIES<br />
SAMIRA SAYGILI &<br />
PETER AUTSCHBACH<br />
„Sweeter Than Honey“<br />
VÖ: 19. NOVEMBER 2018<br />
WWW.SAYGILI-AUTSCHBACH.DE<br />
MM: Seit wann arbeitet ihr als Duo zusammen?<br />
Wie habt ihr euch kennengelernt?<br />
PeTer: Bei einem Dating-Portal (Gelächter). Nein,<br />
ich habe schon immer gern Sängerinnen begleitet,<br />
weil für meine Ohren weiblicher Gesang besonders<br />
gut zur Gitarre passt. Mit Samira arbeite ich<br />
seit 2009 zusammen.<br />
SAMIrA: Alle Duopartnerinnen, mit denen Peter<br />
damals gespielt hat, waren schwanger, als er<br />
ihnen ein Konzertangebot machte. Da empfahl<br />
die tolle, damals schwangere Sabine Kühlich ihre<br />
ehemalige Gesangsschülerin Samira. Wir hatten<br />
dann drei Konzerte zusammen. Ich war sehr aufgeregt,<br />
meine Lehrerin zu vertreten. Als Peter dann<br />
meinte: „Hey, das passt, sollen wir öfter?“, habe<br />
ich mich sehr gefreut. Natürlich! Und seitdem ent -<br />
wickeln wir uns auf wundervolle Art und Weise<br />
zusammen weiter.<br />
MM: Wie oft übt ihr im Monat eure Pro gram -<br />
me ein?<br />
SAMIrA: es kommt immer darauf an, was an -<br />
steht. Je mehr Konzerte wir haben, desto weniger<br />
üben wir, da wir ja immer spielen und dadurch<br />
nichts vergessen, uns aber trotzdem weiterentwickeln.<br />
Da wir beide neugierig sind und penible<br />
routine nicht unser Ding ist, überraschen wir uns<br />
gerne gegenseitig bei Konzerten. Das ist ein<br />
schönes musikalisches Zusammenspiel und so<br />
entsteht viel Neues. So kam zum Beispiel unser<br />
„Girl from Ipanema/I’m not in Love“-Medley zu -<br />
stande. Peter improvisiert auf Deutsch über das<br />
Girl-from-Ipanema-Thema. Immer wieder lustig.<br />
PeTer: Ich probe gern mit Samira, weil dabei hinterher<br />
noch bessere Musik herauskommt. es gibt<br />
in unseren Songs überraschende Momente, die<br />
aber auch Fallen sein können. Wenn wir die immer<br />
wieder gemeinsam durchgehen, werden aus den<br />
Fallen interessante Höhepunkte. Die Spon ta neität<br />
ist aber genauso wichtig. Das kann man zwar<br />
nicht proben, aber die erprobten klaren Struk tu -<br />
ren sind unsere Spielwiese für spontane einfälle.<br />
Wir planen gerade ein neues Album, da steht<br />
natürlich auch viel Arbeit an.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
SAMIRA SAYGILI&<br />
STORIES 23<br />
PETER AUTSCHBACH<br />
Das Duo Samira Saygili & Peter Autschbach agiert gleichermaßen<br />
mitreißend wie gefühlvoll und bleibt dabei stets äußerst<br />
unterhaltsam. Die beiden bieten einen musikalischen Dialog der<br />
Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang<br />
zu einer Einheit verschmelzen, die ihresgleichen sucht.<br />
SAMIrA: Ich war in einer Ausstellung zu diesem<br />
Thema in Kiel und unendlich fasziniert darüber,<br />
dass wir alle Holobionten sind, also eine Kom bi -<br />
nation aus Mensch und jeder Menge Mikroben.<br />
es sind weit über 30 Billionen ...<br />
MM: Ihr habt am 14. Dezember 2019 in der<br />
Siegerlandhalle in Siegen Deutsche Rock<br />
und Pop Preise gewonnen. Welche Be deu -<br />
tung hat für euch diese Preise? Erleichtern<br />
sie eure Öffentlichkeitsarbeit? En gage ments<br />
bei Konzertveranstaltern?<br />
MM: Welche besondere Geschichte steht<br />
hinter den Songs „Unhappy Triad“ und „Holo-<br />
biont“ ?<br />
PeTer: Samira bewegt sich gerne. So still wie bei<br />
unseren Konzerten sitzt sie im Grunde nie. Sie<br />
war türkische Vizemeisterin im Bouldern, ist also<br />
sehr sportlich. Als die CD-Aufnahmen zu „Sweeter<br />
Than Honey“ bei mir im Studio anstanden, ist sie<br />
einige Tage vorher aus nur einem Meter Höhe so<br />
unglücklich auf die Matte gefallen, dass sie sich<br />
die schlimmste Knieverletzung (Unhappy Triad<br />
genannt, das ist so was wie der Atomschlag im<br />
Knie) zugezogen hat. Als Samira zu der Auf nah -<br />
mesession bei mir zu Hause ankam, mit Orthese<br />
und Krücken und deutlich geknickter Stimmung,<br />
meinte ich: Aus dieser Stimmung müssen wir<br />
unbedingt einen Song machen! Gesagt, getan –<br />
so enstand „Unhappy Triad“.<br />
Als Samira mir später den Text zu „Holobiont“<br />
gab, erklärte ich sie zunächst für verrückt. ein<br />
Song über Bakterien?<br />
Sie erklärte mir dann, dass der Mensch zu<br />
mehr aus der Hälfte seiner Zellen aus Mikroben<br />
besteht und dass wir mit denen in einer engen<br />
Symbiose leben. Ohne die Mikroben können wir<br />
nicht überleben und umgekehrt ist es genauso.<br />
Dann dachte ich: Wenn das so ist, dann muss<br />
der Song eine richtige Hymne werden, groß und<br />
mit Pathos. Und genau das ist es geworden:<br />
Unsere Ode an die Mikrobe :-)<br />
PeTer: Ich habe mich eigentlich nie für Wett -<br />
bewerbe interessiert, weil Musik für mich das<br />
Gegenteil von einem Sportwettkampf ist. Aber<br />
viele Kollegen haben gewonnene Wettbewerbe in<br />
ihrer Vita stehen. Als dann Anfang 2019 eine e-<br />
Mail kam, dass man sich noch für die Interna tional<br />
Jazz Competition Bucharest anmelden kann, habe<br />
ich gedacht: Warum nicht? Nun bin ich ja nicht<br />
mehr der Jüngste, falle damit durch das raster der<br />
Nachwuchsförderung und komme natürlich nicht<br />
mehr für Wettbewerbe infrage, weil ich die zu -<br />
lässige Altershöchstgrenze überschritten habe. In<br />
Bukarest habe ich mich in der Funktion „Band-<br />
leader unseres Duos“ angemeldet, der Band leader<br />
darf dort älter sein. Wir waren dann plötzlich im<br />
Halbfinale, sind nach Bukarest geflogen und<br />
haben das Finale erreicht und im ehrwürdigen<br />
Odeon Theater unsere Musik präsentieren dürfen.<br />
Das gab rückenwind für mehr: Wir haben dann im<br />
Dezember 2019 beim Deut schen rock und Pop<br />
Preis zwei Preise ge wonnen: den ersten Preis in<br />
der Haupt kate gorie „Deutscher Singer Preis“<br />
und eine Auszeichnung in der Sonder ka tegorie<br />
„Bester Gitarrist“. Wir hatten nur fünf Mi nu ten<br />
Bühnenzeit – da galt es, alles rauszulassen. 8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
24 STORIES<br />
Das haben wir getan und wir haben gewonnen.<br />
Ich glaube, dass der Preis vor allem für Samira<br />
wichtig ist. Vor allem sie kann diese Aus zeich -<br />
nung für ihren weiteren Weg gut gebrauchen. Ich<br />
freue mich natürlich auch sehr über den Preis –<br />
die Oskar-förmige Trophäe sieht fantastisch aus in<br />
meinem Studio. Ich selbst konnte mir allerdings<br />
über die letzten 30 Jahre einen Namen als Gitarrist<br />
und Kom po nist machen. Man kennt mich auch<br />
als äußerst aktiven Workshop-Dozenten; deswegen<br />
ist die Trophäe für mich eher eine wunderbare<br />
Be stä tigung, dass ich mit Samira auf dem richtigen<br />
Weg bin. Fest steht: Wir sind beide sehr stolz<br />
auf die Auszeichnungen und würden jederzeit wieder<br />
an diesem Wettbewerb teilnehmen! Wir hatten<br />
eine tolle Presseresonanz im Vorfeld und nach der<br />
Veranstaltung, auch dafür hat sich unsere Teil nah -<br />
me gelohnt. Ob der Deutsche rock und Pop Preis<br />
uns zusätzlich mehr Chancen auf en ga gements<br />
eröffnet, kann man nicht so genau sagen, denn wir<br />
wissen ja nicht genau, warum ein be stimmter Ver -<br />
anstalter für uns offen ist oder nicht.<br />
SAMIrA: Die Teilnahme am Deutschen rock &<br />
Pop Preis war (und ist) eine tolle erfahrung. Dieser<br />
Preis bestätigt mich nicht nur als Sängerin, mit all<br />
der Arbeit, die ich in meine Stimmbildung gesteckt<br />
habe, sondern auch Peters Wahl mit mir als Sän -<br />
»Ich möchte, dass sich Samira sicher fühlen kann,<br />
wenn ich sie begleite.<br />
Ich möchte dafür sorgen, dass sie gut klingt, denn<br />
wenn sie gut klingt, klingen wir beide gut.<br />
Ich lege Wert darauf, dass Gesang und Gitarre gleich<br />
laut sind, nur so entsteht unsere Duo-Atmosphäre.«<br />
gerin an seiner Seite. Was aber für mich wichtig<br />
war: Wir haben und hatten immer großen respekt<br />
vor dem Können des anderen mit und ohne Preis,<br />
wir haben uns immer gegenseitig in spiriert – mit<br />
ein Grund, weshalb wir gerne zusammen proben<br />
und live auftreten.<br />
MM: Worauf legst du in der Zusam men ar beit<br />
mit Samira den größten Wert? Was ist dabei<br />
von besonderer Bedeutung?<br />
PeTer: Ich möchte, dass sich Samira sicher fühlen<br />
kann, wenn ich sie begleite. Ich möchte dafür<br />
sorgen, dass sie gut klingt, denn wenn sie gut<br />
klingt, klingen wir beide gut. Ich lege Wert darauf,<br />
dass Gesang und Gitarre gleich laut sind, nur so<br />
entsteht unsere Duo-Atmosphäre. Die meisten<br />
Ton techniker würden den Gesang bei unserem<br />
Duo lauter einstellen, weil das meist so ge wünscht<br />
ist. Ich mag ein gleichberechtigtes Klangbild;<br />
darum spielen wir, wenn’s irgendwie möglich ist,<br />
über unser eigenes Mischpult. Da haben wir die<br />
Verhältnisse auch live im Griff. Wir schreiben<br />
unsere Songs gemeinsam und entwickeln ge -<br />
meinsam unsere Ideen. Das macht Spaß, und<br />
hinterher kommt etwas dabei heraus, hinter dem<br />
wir gleichermaßen stehen können. Live hören wir<br />
uns intensiv zu und reagieren aufeinander, darum<br />
ist bei uns keine Version eines Songs wie die<br />
andere. Das ist immer sehr spontan und frisch.<br />
SAMIrA: Ja, ich lege auch großen Wert darauf,<br />
Nuancen, Frequenzen und bestimmte Schwin -<br />
gungen der Gitarre mit in meine Stimme zu inte-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 25<br />
»Wenn Peter Autschbach zur Gitarre greift, ist Genuss<br />
garantiert. Seine internationalen Workshops sind<br />
ausgebucht, seine Lehrbücher sind überaus erfolgreich<br />
und seine brillanten Kompositionen (u. a. zu hören<br />
auf seiner neuen, in Japan erschienenen Solo-CD<br />
„Begin At The End”) bereichern die Gitarren-Szene.«<br />
allein stemmen musste, aber es ist ganz allmählich<br />
immer erfolgreicher geworden und heute habe<br />
ich einen festen Platz in meiner Nischenmusik. In<br />
dieser Nische fühle ich mich pudelwohl, denn ich<br />
kann authentisch sein und ich kann endlich auch<br />
gut davon leben. es hat verdammt lange gedauert,<br />
damit hätte ich nie gerechnet. Manchmal ist<br />
es gut, wenn man so was nicht weiß und dann<br />
einfach immer weitermacht ...<br />
grieren. Die Stimme und ihre Physiologie sind ein<br />
spannendes Gebilde. Ich glaube, dass Klang -<br />
wellen sich verbinden können, ich und meine<br />
Stimme nicht nur Sender, sondern auch emp -<br />
fänger sind – so können unsere Klänge verschmelzen.<br />
Wären wir ungleich gemischt, könnten wir<br />
das nicht so rüberbringen. Wir sind beide sehr<br />
detailverliebt, was unseren Sound angeht.<br />
MM: Ihr habt in Zukunft besondere Kon zert -<br />
aktivitäten vor: Konzert und Guitar-Master -<br />
class in Singapur, eine Konzerttour durch<br />
Rumänien, eine TV Sendung bei „Kaffee oder<br />
Tee“ und anderes. Bitte beschreibe all diese<br />
Aktivitäten etwas näher.<br />
SAMIrA: Letztes Jahr haben wir in Singapur<br />
gespielt und Peter lehrte vor dem an stehenden<br />
Konzert Tipps und Tricks auf der Gi tarre. Die<br />
Teilnehmer (inklusive mir) waren begeistert. Wir konzertierten<br />
mit einem lokalen Star als Gast in<br />
einem Club namens 1880. Da spielten wir neben<br />
der Bar. Leider waren einige Gäste nicht wegen<br />
der Musik da und unterhielten sich lauthals, ganz<br />
zum Ärgernis der Leute, die zuhören wollten. Der<br />
Club entschuldigte sich und bot uns ein Kon zert in<br />
einem abgetrennten Konzertraum für <strong>2020</strong> an. Da<br />
haben wir uns natürlich gefreut und angenommen.<br />
Der rumänientrip ist eine Folgeveranstaltung<br />
der International Jazz Competition Bucharest, für<br />
den Peter plante – das eröffnete er mir erst nach<br />
dem Wett bewerb –, dass ich den Preis als beste<br />
Vokalistin bekomme, der war nämlich ausgeschrieben.<br />
es waren 9 Tage voller toller Musik und<br />
Musi ker*innen aus fünf Kontinenten, Span nung,<br />
etwas Alkohol und wenig Schlaf. Am ende war<br />
ich tatsächlich die einzige Vokalistin im Finale.<br />
Den Preis bekam ich trotzdem nicht – der wurde<br />
sehr spontan in einen Preis für eine be zau bernde<br />
Band bestehend aus zuckersüßen Kindern um -<br />
gewandelt. Die Kinder-Band war noch nicht einmal<br />
ins Finale gekommen. Der Schirm herr fand<br />
uns aber überragend (er hatte wohl keinen ein -<br />
fluss auf die Sonderpreisvergabe). er schrieb<br />
mir ein außerordentlich positives Zertifikat und<br />
lud uns für <strong>2020</strong> für drei Konzerte nach Bukarest<br />
ein. Und diesmal lassen wir uns nicht mehr von<br />
Taxi fahrern über’s Ohr hauen. Ich sage nur: 150 €<br />
vom Flughafen in die Stadt und 15 € von der Stadt<br />
zum Flughafen. Da kommt Freude auf ...<br />
Ich bin gebürtige Karlsruherin und freue mich<br />
riesig darüber, dass wir im SWr-Fernsehen am<br />
Valentinstag in der Sendung „Kaffee oder Tee“ zu<br />
sehen waren.<br />
MM: Peter, dein vergangenes Berufsfeld hat<br />
sich in den letzten Jahren unübersehbar ge -<br />
wandelt: vom musikalischen Dienst leister<br />
für Musicals, Rockopern und Orchester zum<br />
Interpreten deiner eigenen Kompositionen.<br />
Wie kam es dazu?<br />
PeTer: Ich habe 2008 meine letzte Dienstleistung<br />
als <strong>Musiker</strong> erbracht, als Gitarrist in der queen-<br />
Show „We Will rock You“. Seitdem verlasse ich<br />
mich ausschließlich auf eigene Projekte und spiele<br />
meine Kompositionen. es gibt keine musikalischen<br />
Leiter mehr, die mir sagen dürfen, wie ich zu klingen<br />
habe. Das ist das resultat jahrzehntelanger<br />
Doppelbelastung: Ich habe neben den vielen<br />
Musicals, Theaterproduktionen und Künstlerbe -<br />
gleitungen nie vernachlässigt, weiter intensiv an<br />
den eigenen Kompositionen zu arbeiten. es war<br />
ein finanzielles schwarzes Loch, weil ich das alles<br />
MM: Wie viele Gitarrenworkshops führst du<br />
jährlich live durch?<br />
PeTer: es sind mittlerweile über 20 Workshops<br />
jährlich, deren Dauer zwischen drei Tagen und<br />
einer Woche variiert. Vieles in Deutschland, aber<br />
auch darüber hinaus. Ich habe Kurse in Italien,<br />
Frankreich, Singapur und Japan geleitet. Im Gäste -<br />
buch meiner Homepage kann man lesen, was<br />
die Teilnehmer zu meinen Kursen sagen. Dann<br />
gibt es eine Workshop-Urlaubsveranstaltung,<br />
deren Ort immer variiert, da liegt der Fokus auf<br />
dem gemeinsamen Urlaub. Das habe ich bisher<br />
auf den Malediven, den Seychellen, auf Mauritius,<br />
La réunion und rodrigues angeboten. Ich reise<br />
gern und hier kann ich meine Leidenschaften<br />
Musik und reisen perfekt miteinander verbinden.<br />
Im Oktober reisen wir wieder für Konzerte und<br />
einen Gitarrenworkshop nach Japan, darauf freue<br />
ich mich schon jetzt.<br />
SAMIrA: Peter ist ein großartiger Pädagoge,<br />
manch mal gönne ich mir auch einen Workshop<br />
bei ihm!<br />
MM: Samira, bietest du auch Workshops<br />
an? In welchen Bereichen?<br />
SAMIrA: Ja! Schaut gerne mal auf meiner Home -<br />
page und tragt euch in meinen Newsletter ein.<br />
Ich gebe Workshops rund um die Stimme und<br />
ihre Ausdrucksmöglichkeiten. Das muss nicht<br />
nur die Singstimme umfassen, da ich mich zum<br />
Beispiel auch auf Aussprache spezialisiert habe. Ich<br />
gebe gerade auch mein Bestes, im Bereich Aus -<br />
sprache im Fremdsprachenerwerb zu promovieren,<br />
ich bin an der Uni Oldenburg eingeschrieben.<br />
Die Stimme ist unendlich faszinierend und so vielschichtig<br />
mit unserer Psyche und unserem<br />
Körper verbunden. Das lasse ich alles in meine<br />
Workshops einfließen. Da möchte ich direkt das<br />
Buch meines großartigen Doktorvaters – „Warum<br />
Singen glücklich macht!“ verweisen. Der Meinung<br />
bin ich nämlich definitiv.<br />
WeB: WWW.SAYGILI-AUTSCHBACH.DE<br />
INTerVIeW: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOqUeLLe: SAYGILI / AUTSCHBACH<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
26 STORIES<br />
Mit verfeinerten<br />
Arrangements und neuen<br />
Songs erobern Rocktail<br />
wieder die Bühnen.<br />
Hoher Mitgroovefaktor ist<br />
garantiert!<br />
Soul, Funk und Rock aus Kassel<br />
MM: Bitte stellt eure Musikgruppe Rocktail<br />
kurz vor.<br />
ROCKTAIL: Wir sind die Band Rocktail aus<br />
Kassel. Seit vielen Jahren am Start mit unterschiedlichen<br />
musikalischen Ausrichtungen setzen<br />
wir seit einiger Zeit schwerpunktmäßig auf<br />
Elemente aus Funkrock und Soul in unseren<br />
Songs.<br />
MM: Was für einen Musikstil spielt diese<br />
Band?<br />
ROCKTAIL: Die Klammer ist sicherlich noch<br />
Rockmusik, wie auch der Bandname besagt.<br />
Jedoch ist dieses Genre keine starres System.<br />
Im Laufe der Zeit haben wir viele Ent wick -<br />
lun gen beobachtet und das, was uns gefallen<br />
hat, auch mit Augenmaß in unser Programm<br />
in tegriert. Es macht Spaß, uns mit neuen musikalischen<br />
Facetten zu beschäftigen und die<br />
Songs immer wieder aus einem neuen Blick -<br />
winkel zu betrachten. Daher klingen einige unserer<br />
Titel heute völlig anders als noch vor drei<br />
Jahren.<br />
Seit Längerem denken wir beim Kom po nie ren<br />
und beim Arrangieren viel über die Rhyth mik<br />
unserer Titel nach, was eben auf die derzeit<br />
starken Einflüsse aus Soul und Funk zurückzuführen<br />
ist. Dabei räumen wir auch dem Gesang<br />
mehr Freiräume ein.<br />
MM: Welche musikalischen Einflüsse und<br />
Vorbilder habt ihr?<br />
ROCKTAIL: Das ist keine so leichte Frage, da<br />
jeder von uns musikalisch sehr unterschiedlich<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 27<br />
sozialisiert wurde. Unser Sänger Jörn wurde<br />
sehr stark vom klassischen Soul der 60er ge -<br />
prägt; Markus, unser Bassist, wohl eher vom<br />
Hard Rock. Albert, Peter oder Bea haben eine<br />
musikalische Ausbildung absolviert und sind<br />
dabei sicherlich auch von der Klassik oder dem<br />
Jazz beeinflusst worden. Ich hingegen bin reiner<br />
Autodidakt. Wenn mir eine Schallplatte gefiel,<br />
habe ich versucht, die Songs auf der Gitarre<br />
mitzuspielen. Insofern nutzt jeder von uns<br />
unterschiedliche Einflüsse, um sich in unseren<br />
Sound einzubringen. Das macht es jedoch<br />
absolut spannend – gerade wenn es darum<br />
geht, einen neuen Song zu arrangieren.<br />
der Groschen war gefallen! Unserem Sänger,<br />
der 2013 in die Band kam, ist es anfangs schwer<br />
gefallen, deutsch zu singen, da er viele Jahre in<br />
Soul-Tributebands ausschließlich mit englischen<br />
Titeln unterwegs war. Aber offenbar sagen ihm<br />
die Inhalte unserer Texte und die Möglichkeit,<br />
nun in seiner Muttersprache zu singen, zu. Von<br />
unserem Publikum bekommen wir ebenfalls viele<br />
positive Rückmeldungen, weil die Texte verständlich<br />
sind und auch Sprachmittel wie Ironie,<br />
Redewendungen oder Zitate meist besser wahr -<br />
genommen werden können.<br />
MM: Bitte stelle hier eure Bandmitglieder<br />
vor …<br />
ROCKTAIL: Jörn Birkenstock ist unser Sänger.<br />
Er liebt Soulmusik und hat natürlich bei entsprechenden<br />
Nummern die Sonne in seinem Herzen.<br />
Imponierend finde ich es jedoch immer wieder,<br />
wie er sich auch unserer klassischen Rocktitel<br />
annimmt, die wir auch noch im Pro gramm haben.<br />
„Er schmachtet, rotzt, tänzelt mit einer Stimme<br />
voller Kraft und Emotionen.“ So hat es mal unsere<br />
Tageszeitung in Kassel nach einem Auftritt be -<br />
schrieben. Das trifft’s! Darüber hinaus spielt Jörn<br />
bei uns Congas und Mundharmonika.<br />
MM: Warum spielt ihr ausschließlich nur eigene<br />
Titel statt Coversongs?<br />
ROCKTAIL: Ich habe mit zwölf Jahren meine<br />
ersten Auftritte mit einer Band gehabt. Damals<br />
haben wir uns die ersten Sporen mit Cover -<br />
titeln verdient. Ich fing jedoch bereits parallel<br />
damit an, eigene Titel zu schreiben. Ich habe in<br />
dieser Zeit Udo Lindenberg, Marius Müller-<br />
Westernhagen oder auch Wolfgang Ambros für<br />
mich entdeckt, die mir mit vielen ihrer Songs aus<br />
dem Herzen sprachen.<br />
Es hat mich gereizt, meine eigenen Ge danken<br />
aufs Papier zu bringen und zu vertonen. Die<br />
fertigen Songs habe ich dann immer wieder im<br />
Freundeskreis zur akustischen Gitarre präsentiert.<br />
Das kam oft gut an. Häufig bekam ich Be -<br />
such von Kumpels, die mich direkt fragten, ob<br />
ich denn nicht wieder einen neuen Song hätte.<br />
Das hat mich natürlich motiviert, am Ball zu<br />
bleiben. Bis heute! Beim Arrangieren hat jeder<br />
in der Band ein hohes Maß an künstlerischer<br />
Freiheit, da wir nicht an die Vor gaben eines<br />
Originals gebunden sind.<br />
MM: Warum habt ihr für eure Songs deutsche<br />
Texte gewählt?<br />
ROCKTAIL: Meine ersten Gehversuche beim<br />
Texten waren auf Englisch, wie bei sehr vielen<br />
anderen <strong>Musiker</strong>n hierzulande wohl auch. Ich<br />
hatte dann aber sehr schnell festgestellt, dass<br />
ich mit meinem Schulenglisch nicht annähernd<br />
in der Lage war, detailliert und auch in einer<br />
akzeptablen lyrischen Art und Weise meine<br />
Gedanken und Gefühle darzustellen. Ich empfand<br />
meine Texte oberflächlich und steif. Hat mir<br />
bei genauer Betrachtung überhaupt nicht ge -<br />
fallen. Dann habe ich Udo Lindeberg gehört und<br />
»Es macht Spaß,<br />
die Songs immer wieder<br />
aus einem<br />
neuen Blick winkel zu<br />
betrachten.<br />
Daher klingen einige<br />
unserer Titel heute<br />
völlig anders als noch<br />
vor drei Jahren.«<br />
Bea Przybilla ist Jörns kongeniale Partnerin<br />
an den Mikros. Sie ist sanfter, von der Klassik<br />
geprägt, aber sicherlich auch vom Chanson. Sie<br />
gibt Jörn Raum und den Songs mit ihrem warmen<br />
Timbre genau das, was sie noch brauchen.<br />
Am Bass haben wir Markus Lebensieg. Er<br />
kommt, wie bereits gesagt, aus dem Hardrock.<br />
Vor einiger Zeit suchte er eine Band und spiete<br />
bei uns vor. Unsere Musik hat ihm auf Anhieb<br />
sehr gut gefallen. Ich finde es großartig, wie er<br />
sich in kürzester Zeit mit diesem für ihn neuen<br />
Genre vertraut gemacht hat und völlig darin<br />
aufgeht.<br />
albert Esipovic ist unser Drummer. Er hat<br />
unter anderem Schlagzeug studiert und ist<br />
musikalisch natürlich auf breiter Ebene bewandert.<br />
Seine Ideen beim Arrangieren neuer Titel<br />
oder des Umbaus vorhandenen Materials sind<br />
elementarer Bestandteil unserer Arbeit.<br />
Peter zingrebe, unser Saxophonist, kommt<br />
vom Jazz. Es ist immer wieder toll zu hören,<br />
wie gut sich seine Läufe mit unseren Songs<br />
vertragen. Peter kann super improvisieren, was<br />
sich natürlich bei unseren Gigs immer positiv<br />
auf die Stimmung auswirkt.<br />
Bleibe noch ich selbst (Toby Hartmann). Ich<br />
spreche nicht so gerne über mich. Daher in Kürze:<br />
Bandgründer, Gitarrist und verantwortlich für<br />
Kompositionen und Texte etlicher Titel.<br />
MM: Wie erarbeitet und entwickelt ihr eure<br />
neuen Songs?<br />
ROCKTAIL: Wie gesagt, komponiere ich die<br />
Mehr zahl unserer Titel und schreibe auch die<br />
Texte dazu. Das hat sich wohl über die Jahre<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
28 STORIES<br />
so eingebürgert. Nichtsdestotrotz appelliere ich<br />
auch immer wieder an die anderen Band mit -<br />
glieder, in dieser Hinsicht kreativ zu sein. Ich<br />
denke, dass ein Programm die Chance hat, noch<br />
vielseitiger und spannender zu werden, wenn<br />
es auf der Arbeit verschiedener Songwriter<br />
beruht. In der jüngeren Vergangenheit gab es<br />
hier einige vielversprechende Ansätze. Texte oder<br />
Kompositionen kamen von anderen Band mit -<br />
glie dern, die eine klar eigene Ausrichtung hatten<br />
und sich somit von meiner Art zu arbeiten<br />
deutlich unterschieden. Aus meiner Sicht stets<br />
eine große Bereicherung.<br />
Neue Songs werden der Band in der Regel<br />
mit akustischer Gitarre präsentiert. Dann gehen<br />
die Daumen entweder hoch oder runter. Grund -<br />
sätzlich finden wir diesbezüglich immer sehr<br />
schnell Einigung. Danach wird der Song von allen<br />
gemeinsam arrangiert und eingeübt. Ins be son -<br />
dere Albert bringt sich dabei immer wieder mit<br />
tollen Ideen ein. Insgesamt macht diese Art zu<br />
arrangieren großen Spaß, weil die Titel dann<br />
Ergebnisse gemeinschaftlichen Arbeitens sind.<br />
Jeder trägt seinen Teil bei, was für die Iden -<br />
tifikation mit dem Song wichtig ist und sehr<br />
dem Zusammenhalt in der Band dient.<br />
MM: Bitte stelle hier kurz eure neue Single<br />
„Vulkan“ vor.<br />
ROCKTAIL: Jörn ist seit 2013 in der Band.<br />
Damals war das Programm noch sehr klassikrocklastig.<br />
Ich musste ihm immer wieder versprechen,<br />
mehr Titel mit Souleinflüssen für ihn<br />
zu schreiben. Toll war, dass unser Bandfoto -<br />
graf und Webdesigner Heiko Musiatowski<br />
einen wunderbaren Text zur Verfügung stellen<br />
konnte, der mich durch dessen aufwühlende<br />
Gefühlsbeschreibung sofort fasziniert hat. Ich<br />
musste nur noch die dazu passende Kom po -<br />
sition scheiben. Scheinbar hat dies gut ge -<br />
klappt. Mit diesem Titel sind wir für das Finale<br />
des Deutschen Rock & Pop Preises 2019<br />
nominiert worden und haben dort den 2. Platz<br />
in der Kategorie „Beste Soul-/Funkband“ und<br />
ebenfalls den 2. Platz in der Kategorie „Bester<br />
R’n’B-/Soulsänger“ belegt. Wir haben daraufhin<br />
„Vulkan“ als Single veröffentlicht. Sie steht<br />
auf allen gängigen Plattformen zum Down loaden<br />
oder Streamen zur Verfügung.<br />
MM: Welche Ziele verfolgt ihr?<br />
ROCKTAIL: Wir wollen von Jahr zu Jahr mehr<br />
Menschen mit unserer Musik erreichen. Die Teil -<br />
nahme im Finale des Deutschen Rock & Pop<br />
Preises war dabei ein wichtiger Schritt.<br />
MM: Wie vermarktet ihr euch? Wer ist bei<br />
euch für Konzertveranstaltungen zuständig?<br />
Wie macht ihr das?<br />
ROCKTAIL: Wir vermarkten uns selbst. Auch<br />
das Booking erledigen wir in Eigenregie, was<br />
mir zufällt. Ohne Agentur ist das natürlich nicht<br />
so einfach. Man muss kreativ arbeiten und sehr<br />
viel Recherche betreiben, wer überhaupt wo<br />
Konzerte veranstaltet. Man braucht eine gute<br />
Webpräsenz und viel, viel Geduld. Ich habe mal<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 29<br />
ROCKTAIL<br />
„VULKAN“ – Single<br />
VÖ: 21. FEBRUAR <strong>2020</strong><br />
ROCKTAIL-KS.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
ROCKTAIL.KS<br />
Besonders weiche,<br />
instrumentenschonende<br />
<br />
»Im Laufe der Zeit haben wir<br />
viele Entwicklungen<br />
beobachtet und das, was uns<br />
gefallen hat,<br />
auch mit Augenmaß in unser<br />
Programm in tegriert.«<br />
27 Anrufe gebraucht, um die Zusage für einen Gig in<br />
Braunschweig zu bekommen. Bedauerlicher weise ist der<br />
Club dann eine Woche vor unserem Auftritt abgebrannt.<br />
Ein dickes Fell ist oftmals schon nötig.<br />
In unserer Region haben wir uns jedoch inzwischen eine<br />
gute Fanbase und auch Akzeptanz bei den Veran staltern<br />
aufgebaut. Darüber sind wir schon glücklich. Die nächsten<br />
Schritte sollten allerdings darauf hinzielen, auch überregional<br />
etwas stärker präsent zu sein.<br />
Web: WWW.ROCKTAIL-KS.COM<br />
IntervIeW: OLE SEELENMEYER<br />
Fotoquelle: ROCKTAIL<br />
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Gut Ding will Weile haben.<br />
Nach elf Jahren<br />
Veröffentlichungspause hat ein<br />
neues Gitarrenbuch des<br />
stellvertretenden SMTT-Leiters<br />
Wieland Harms das Licht<br />
der Welt erblickt.<br />
Zum 168 Seiten umfangreichen<br />
Werk „Guitar Scale Colours“<br />
gehören eine von Wieland Harms<br />
mit teils atemberaubenden<br />
Beispielen eingespielte CD und<br />
umfangreiches Videomaterial<br />
im Netz. Im Interview erzählt er<br />
über Entstehung und Idee<br />
seines Großwerkes, das durchaus<br />
als langjähriger Begleiter<br />
für Gitarrenfans gedacht ist.<br />
»THINK DOMINANT!«<br />
– Guitar Scale Colours –<br />
Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme!<br />
Skalen und ihre Klangfarben sinnvoll einsetzen!<br />
MM: Dein neues Gitarrenbuch sollte bei der<br />
Frankfurter Musikmesse Anfang April vorge -<br />
stellt werden. Die Corona-Pandemie hat das<br />
vereitelt. Schlimm?<br />
Wieland Harms: das kann ich verschmerzen.<br />
mich stört mehr, dass ich einige Gitarren-Work -<br />
shops, für die ich als dozent angefragt war,<br />
wegen Corona nicht machen kann. dort wollte ich<br />
eigent lich mein Buch zur Workshop-Unter stüt zung<br />
einbringen.<br />
MM: Du hast schon eine ganze Menge Gi -<br />
tar ren literatur veröffentlicht, allerdings nur<br />
bis 2009. Warum hat es elf Jahre gedauert,<br />
bis wieder was von dir erschienen ist?<br />
Wieland Harms: Zum einen hat mich mein<br />
damals neuer Job als stellvertretender smTT-leiter<br />
doch mehr beansprucht, als ich gedacht habe.<br />
Zum anderen hatte ich das Gefühl, dass die Pro -<br />
jekte, die mich interessieren würden, für meinen<br />
damaligen Verlag aus kommerziellen Gründen<br />
nicht so interessant waren. ich hatte bis dato nur<br />
Projekte gemacht, für die ich auch einen Vertrag<br />
mit dem Verlag hatte. das jetzige in meinem neuen<br />
Verlag erschienene Buch ist das erste, das ich<br />
quasi auf eigene Faust angefangen habe.<br />
MM: Ich dachte du hättest die Zeit ge -<br />
braucht, um dich in die Relativitätstheorie<br />
einzuarbeiten. So zitierst du im Vorwort<br />
Albert Einstein mit dessen Maxime: „So einfach<br />
er klären wie möglich, aber auch nicht<br />
einfacher.“ Was ist in der Gitarrengalaxie so<br />
kompliziert?<br />
Wieland Harms: das Komplizierte ist nicht das<br />
Gitarrenspezifische, sondern entsteht mit dem<br />
im provisieren. etwas vereinfacht gesagt, muss<br />
man sich dabei Tonleitern oder skalen aussuchen,<br />
die zu einem gegebenen akkord passen. Wer sich<br />
allein auf den eher klassisch-harmonischen rah -<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 31<br />
WIELAND HARMS<br />
„Guitar Scale Colours“<br />
in Standardnotation | mit Tabulatur | DIN A4 | 168 Seiten<br />
inkl. CD mit Demoversionen | plus Online-Videos<br />
ISBN 9783947998135 | ARTIKELNUMMER 20280G | WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />
men beschränkt, hat in dur und moll 21 skalen zur<br />
auswahl. das ist selbst in dieser reduzierten Form<br />
noch ganz schön viel und in der Praxis kaum überschaubar.<br />
die Kunst besteht also darin, ein system<br />
zu finden, das die sache beherrschbar macht. so<br />
einfach wie möglich machen, aber dabei alle<br />
möglich keiten erhalten, so lautete mein motto.<br />
mein ansatz war, das Ganze auf drei (miteinander<br />
verwandte) Hauptskalen zu reduzieren.<br />
akkorde den leit- und Gleitton haben, der sie mit<br />
dem nachfolgenden akkord verbindet. Frei nach<br />
einstein: Wer dominanten beherrscht, beherrscht<br />
das Gesamtsystem.<br />
MM: Ist dein Dominant-Kniff Ergebnis deiner<br />
langjährigen Unterrichtspraxis oder stammt<br />
das eher aus deiner eigenen Erfahrung als<br />
Spieler?<br />
MM: Du brütest also schon ziemlich lange<br />
über deinem Konzept?<br />
Wieland Harms: das Buch ist tatsächlich ge -<br />
wachsen. in der Grundform lag es bei mir schon<br />
vor 30 Jahren in der schublade, mit stücken und<br />
eingespieltem demomaterial. Vor ungefähr fünf<br />
Jahren habe ich dann wieder angefangen, kontinuierlich<br />
dran zu arbeiten.<br />
MM: Du pickst dir jetzt im Buch die sogenannte<br />
Dominant-Skala raus und jagst die<br />
in drei Typen – in Dur und zwei Moll varianten<br />
– durchs Tonuniversum. Warum gerade die<br />
Dominant-Skala?<br />
Wieland Harms: die ist in der traditionellen Har -<br />
monik der dreh- und angelpunkt, weil dominant -<br />
Wieland Harms: im Grunde ist man ja immer<br />
auch sein eigener lehrer. mich hat einst unheimlich<br />
der berühmte Jazzgitarrist Pat martino in -<br />
spiriert, der selbst so ein skalensystem entwickelt<br />
hat. er hat aber alles auf mollskalen reduziert. in<br />
seinem system gehen ein paar differenzierungen<br />
verloren, die ich wichtig finde, zum Beispiel charakteristische<br />
Klangfarben.<br />
MM: Es gibt eine Flut von Gitarrenliteratur,<br />
von den vielen Videos im Internet ganz zu<br />
schweigen. Was kann inmitten dieser Fülle<br />
dein Buch leisten?<br />
Wieland Harms: die masse an literatur auf dem<br />
markt ist tatsächlich enorm. Wenn ich nicht das<br />
Gefühl gehabt hätte, etwas neues beitragen zu 8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
32 STORIES<br />
»Das Komplizierte ist nicht das<br />
Gi tarren-Spezifische, sondern entsteht<br />
mit dem Im provisieren. Die Kunst<br />
besteht also darin, ein System<br />
zu finden, das die Sache beherrschbar<br />
macht.<br />
So einfach wie möglich<br />
machen, aber dabei<br />
alle Möglich keiten<br />
erhalten, so lautete mein<br />
Motto. Mein Ansatz war,<br />
das Ganze auf drei<br />
(miteinander<br />
verwandte) Hauptskalen<br />
zu reduzieren.«<br />
können, hätte ich das Buch nicht gemacht. Was<br />
ich bislang nicht gesehen habe, ist ein Gesamt -<br />
konzept, das zeigt, wie man vom harmonisch relativ<br />
einfachen kontinuierlich zu Komplizierterem<br />
kommt.<br />
MM: Zum Buch gehört nicht nur eine CD mit<br />
Beispielen und zum Mitspielen. Du hast<br />
gleich zeitig viele Beispielvideos ins Netz ge -<br />
stellt. Wie lief das Einspielen: erst komponiert<br />
und dann gespielt oder improvisiert und<br />
danach aufgeschrieben?<br />
Wieland Harms: eine mischung aus beidem.<br />
im Prinzip hatte ich die stücke und habe sie dann<br />
im sWr-studio in Tübingen eingespielt. ich habe<br />
dann beim spielen ad hoc manchmal ein paar<br />
sachen verändert. das habe ich nachträglich im<br />
Text korrigiert beziehungsweise am ende (der<br />
arme Verlag – so kurz vor der Veröffentlichung!).<br />
Videoaufnahmen hatte ich ursprünglich gar nicht<br />
vor. aber Jörg Heinkel vom sWr-studio, selbst<br />
Gitarrist, hat darauf bestanden, um die eine oder<br />
andere spezielle spieltechnik, die ich einsetze,<br />
ganz deutlich zu machen.<br />
Wieland Harms: es ist kein anfängerbuch, aber<br />
ich habe da schon auch meine schüler im sinn.<br />
einer von ihnen, roman länge, hat mich auch<br />
über die Jahre bei der entstehung begleitet, manu -<br />
skripte Korrektur gelesen und Verbes se rungs -<br />
vorschläge gemacht.<br />
MM: Und wie lange kann man sich mit deinem<br />
Buch beschäftigen?<br />
Wieland Harms: das kann lange gehen. ich<br />
hab’ mich ja auch 30 Jahre damit beschäftigt.<br />
aber spaß beiseite. ich hoffe, das Buch ist so<br />
ergiebig, dass man es immer wieder rausziehen<br />
kann.<br />
MM: Wenn man es durch und drauf hat, dann<br />
braucht man aber nicht weiter üben, oder?<br />
Wieland Harms: da muss ich leider enttäuschen.<br />
ich selbst übe auch noch. aber das ist ja<br />
das schöne an der Gitarre. mit dem instrument<br />
kann man alt werden und immer noch neues<br />
entdecken.<br />
MM: Du erklärst und spielst vor, wie sich<br />
dein Dominant-System in unterschiedlichsten<br />
Stilistiken von Country, Western und Soul<br />
über Rock und Blues bis Jazz einsetzen lässt.<br />
Vieles auf deiner Demo-CD ist dabei knackigvirtuos.<br />
An wen richtet sich das Buch?<br />
WeB: WWW.WIELAND-HARMS.DE<br />
WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />
inTerVieW: MUSIKER MAGAZIN<br />
FoToqUelle: WIELAND HARMS<br />
GraFiKen: © WATERCOLOR_CONCEPT /<br />
ADOBE STOCK<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
DIE SINGLESCHALLPLATTEN<br />
DER 60ER-JAHRE<br />
Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler<br />
STORIES 33<br />
MM: Warum hast du diese drei großen und<br />
sehr umfangreichen Bücher/Kompendien ge -<br />
schrieben?<br />
REINHOLD DEBUS: Wenn man, wie ich, als<br />
Samm l er von Singles schon jahrelang auf der<br />
Suche nach Platten für seine Sammlung ist, stellt<br />
sich oft der Wunsch nach einem Buch ein, in dem<br />
diese Singles mit allen Daten, die für einen Sammler<br />
wichtig sind, aufgelistet werden. Nach mehr als<br />
zwanzigjähriger (!) Arbeit ist dieser Mangel mit den<br />
von mir herausgebrachten Büchern für die 60er-<br />
Jahre behoben. Die vorliegenden Bände umfassen<br />
den Zeitraum Januar 1960 – Dezember 1969. Am<br />
Anfang war es nur eine Idee, aber dann wurde mir<br />
klar und bewusst, wie wichtig das ist und dass dieses<br />
Buch, geboren aus einer Idee, ein Muss werden<br />
muss. Jeder, der die 60er-Jahre musikalisch<br />
erlebt hat und nicht mein Buch besitzt, dem geht<br />
ein Schatz verloren. Ein Schatz an Information und<br />
Rückgewinnung von verlorenem Wissen. Diese drei<br />
Bände bleiben für immer einmalig! Für jeden Single -<br />
sammler und Oldie-Orientierten un ent behr lich.<br />
MM: Diese drei großen und umfangreichen<br />
Bücher weisen einen außergewöhnlich in for -<br />
mativen und enorm umfangreichen Inhalt von<br />
veröffentlichten Schallplatten/Ton trä gern<br />
aus. Warum hast du dir diese Mühe gemacht?<br />
REINHOLD DEBUS: Die Bücher sind nicht nur<br />
Nachschlagwerke für den Single-Platten sammler,<br />
sie sind aufgrund ihrer Informationsfülle für jeden<br />
Oldie- und Musikliebhaber interessant und werden<br />
sicher auch für ihn mit der Zeit unentbehrlich.<br />
Diese Bücher bieten mehr als nur die reinen<br />
Daten, sie bringen zusätzlich noch Information,<br />
Wissen, Unterhaltung und farbiges An schau ungs -<br />
material.<br />
MM: Warum hast du in diesem Buch alle Ton -<br />
trägerhüllen oder das Lochcover der Singles<br />
aufgelistet? Warum war dir dies so wichtig?<br />
REINHOLD DEBUS: Das ist für jeden Platten -<br />
sammler essenziell und absolut wichtig, und es<br />
hat auch eine finanzielle Seite, das zu wissen.<br />
Viele neu erschienene Singles wurden vorab in<br />
den damals in fast allen Gaststätten aufgestellten<br />
»Ich widme diese Bücher den Künstlern<br />
und <strong>Musiker</strong>n, deren Plattenveröffentlichungen<br />
unbekannt blieben und denen<br />
ein Erfolg versagt war. Wieviel Arbeit, Ängste<br />
und Hoffnung steckt in den Aufnahmen.<br />
Wieviel Erwartungen wurden nicht erfüllt.<br />
Wieviel Fleiss wurde nicht belohnt.<br />
Wieviel Schicksal hing von Erfolg oder<br />
Misserfolg ab. Wieviel Kunst wurde nicht<br />
erkannt oder blieb vergessen. Mit diesen<br />
Bänden bleiben sie in unserer Erinnerung, denn<br />
ihre Namen sind nicht vergessen.«<br />
Musikboxen ein- und vorgestellt. Der Musikbox-<br />
Aufsteller selbst konnte mit den Plattenhüllen<br />
nichts anfangen. Sie wurden vernichtet, entsorgt<br />
oder zerstört (oder es wurde ein sinnloses Loch<br />
in die wertvolle Hülle geschnitten). Damit kam für<br />
den späteren Plattenmarkt (Plattenauktionen) oft<br />
die Frage auf: Gibt es eine oder gibt es keine<br />
Plattenhülle zu dieser oder jener Single? In meinen<br />
drei Bänden wird diese Frage beantwortet.<br />
Ich führe gerne das Beispiel mit den Rolling<br />
Stones an. Die Platte erzielt einen Preis von 5 Euro,<br />
die Hülle (Fünf-Kopf-Cover) 100 Euro – nur die<br />
Hülle allein.<br />
MM: Warum hast du in deinem Buch alle An -<br />
gaben für die deutsche, die englische und<br />
die amerikanische Hitparade veröffentlicht?<br />
REINHOLD DEBUS: Auch etwas ganz Wichtiges.<br />
In den rechtlich-öffentlichen Rundfunkanstalten<br />
wurden Singles, die in den englischen und amerikanischen<br />
Charts große Hits waren, selten, um<br />
nicht zu sagen sehr wenig gespielt.<br />
Man musste bei solchen „Hits“, die in den<br />
Discotheken selbst (heute heißt so etwas Club)<br />
rauf und runter gespielt wurden, den richtigen<br />
Sender finden. Ich nenne hier als Stichwort<br />
Piraten sender (auch RTL hat anfangs damit sein<br />
Geld gemacht), oder im Westen stationierte Pro -<br />
pa gan da sender haben sich damit über den<br />
Eisernen Vorhang hinweg im Osten Gehör verschafft.<br />
In Deutschland waren sie auch zu hören;<br />
man hat kein Wort verstanden, aber sie spielten<br />
die amerikanischen und englischen Charthits<br />
rauf und runter. Diese Erfolgstitel sind auch heute<br />
noch jedem geläufig und in meinen drei Bänden<br />
sind sie alle aufgelistet. Deswegen die Angaben<br />
„am.“ und/oder „eng.“ Hitparade.<br />
Das beantwortet auch die Frage, wieso so<br />
viele Singles in Deutschland von Interpreten veröffentlicht<br />
wurden, die hier doch fast keiner kennt.<br />
Meine Bücher rufen sie mit den Angaben der<br />
englischen und amerikanischen Hitparaden -<br />
platzierung vielen ins Gedächtnis zurück.<br />
MM: Wieso hast du dieses außergewöhnliche<br />
Buchformat ausgewählt?<br />
REINHOLD DEBUS: Das ungewöhnliche Buch -<br />
format ergab sich aus dem Bestreben, die vollständige<br />
Information über jede einzelne Single in<br />
einer Zeile unterzubringen (mit der B-Seite in zwei<br />
Zeilen).<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
34 STORIES<br />
REINHOLD DEBUS<br />
„Die Singleschallplatten der 60er Jahre“<br />
HTTP://SINGLESCHALLPLATTEN-DER-60ER.DE<br />
Interpreten-Lochcover<br />
Firmen-Lochcover<br />
Buchseite Kinks<br />
Buchseite Rolling Stones<br />
Schallplatten sind Zeugnisse ihrer Zeit. Sie zu<br />
hören oder zu besitzen, bringt das Gefühl dieser<br />
Zeit, in der sie erschienen sind, wieder zurück,<br />
denn dieses Gefühl (Musik) wurde ja in ihren ge -<br />
pressten Rillen konserviert und Plattencover sind<br />
Fotografien (Bilder) aus dieser Zeit. Platten zu be -<br />
sitzen bedeutet, ein Stück Zeitgeschichte in den<br />
Händen zu haben.<br />
Um diese Musik seiner Zeit zuordnen zu<br />
können, muss man natürlich wissen, wann die<br />
jeweilige Single veröffentlicht worden ist. Diesen<br />
Zeitpunkt zu kennen, war für mich einer der ausschlaggebenden,<br />
wenn nicht sogar der wichtigs -<br />
te Grund, es herauszufinden, zu dokumentieren<br />
und mit diesen Bänden allen Interessierten<br />
zugänglich zu machen. Deshalb habe ich zu den<br />
Singles den Erscheinungsmonat und das -jahr<br />
mit angegeben.<br />
MM: Wieso sind in diesem Buch so erstaunlich<br />
viele italienische, französische und englische<br />
Singles aufgelistet?<br />
REINHOLD DEBUS: Das ergab sich zuerst nicht<br />
bei meinen Recherchen, nur die Feststellung, dass<br />
aufgrund der ersten italienischen Gastarbeiter<br />
1962 in Deutschland auch italienische Singles (auf<br />
italienischen Plattenlabels) veröffentlicht wurden.<br />
Bei meinen Recherchen in der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek wurde mir dann klar, dass für diese<br />
Zeit zu vieles weggelassen wurde. Diese Lücke<br />
habe ich geschlossen. Deshalb wurden sehr viele<br />
Singles aufgelistet, die nie in Deutschland so er -<br />
schienen sind. Diese Zeit ist und war viel zu wichtig<br />
und wird mit den Zusätzen „nicht Dt“, „nur It“,<br />
nur Fr“ etc. ihrer Wichtigkeit gerecht.<br />
MM: Was ist für den passionierten Sammler<br />
besonders wichtig?<br />
REINHOLD DEBUS: Diese Frage ist anhand der<br />
Statistik zu den Büchern leicht zu beantworten:<br />
Gesamtzahl der offiziell veröffentlichten Singles<br />
der 60er-Jahre in Deutschland (nach Angaben<br />
der Plattenindustrie): 21 105. Gesamtzahl der in<br />
meinen Büchern aufgelisteten Singles: 22 813 =<br />
ca. 95 %. Wenn man für inländische Plattenlabels<br />
eine fortlaufende Nummerierung annimmt und<br />
davon ausgeht, dass nicht alle Nummern veröffentlicht<br />
wurden, kommt man auf ca. 24 000.<br />
Gesamtzahl der aufgelisteten Interpreten: 7 866.<br />
Anzahl der abgebildeten farbigen Plattenhüllen:<br />
mehr als 18 000. Alle in den 60er-Jahren er schienen<br />
Singles werden in den drei Bänden aufgelistet,<br />
unabhängig von ihrem Genre.<br />
MM: Gibt es wirklich so viel zu entdecken und<br />
zu berichten? Welche außergewöhnlichen,<br />
interessanten, informativen und skurrilen<br />
Dinge hast du auch veröffentlicht?<br />
REINHOLD DEBUS: Auch ich wurde von den<br />
außergewöhnlichen, interessanten, informativen<br />
und skurrilen Dingen bei meinen Recherchen<br />
überrascht. Es standen doch so viele menschliche<br />
Schicksale hinter manch einer Single, mit der<br />
ein Künstler an die Öffentlichkeit trat. Aber meine<br />
Bücher beinhalten auch, und wurden deswegen<br />
auch von mir geschrieben, dass Inte res santes,<br />
Informatives und Skurriles nicht verloren gehen<br />
darf. In meinen Büchern ist auch der zeitliche<br />
Zusammenhang darüber zu finden. Die 60er-Jahre<br />
waren musikalisch viel zu wichtig und einmalig.<br />
Und wie ich es auch in meiner Wid mung ge schrie -<br />
ben habe: „Ihre Namen sind nicht vergessen.“<br />
Bestellen kann man die Bücher übrigens über<br />
meine Website: singleschallplatten-der-60er.de<br />
INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOqUELLE: REINHOLD DEBUS<br />
GRAFIKEN: ADOBE STOCK<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 35<br />
3PLUS SIND:<br />
• ARIANE FEy – GESANG<br />
• CLAUS BüSCHER – GITARRE<br />
• WINDFRIED KOBLENZER – SCHLAGZEUG<br />
• THOMAS BRUSE – BASS<br />
• MARTIN DECKER – KEyBOARD<br />
ANFRAGEN UNTER: 3PLUS@ONLINE.DE<br />
3 PLUS<br />
Handgemachter<br />
deutscher Pop/Soul<br />
mit Rockeinflüssen<br />
aus Siegen<br />
MM: Wann wurde eure Musikgruppe ge -<br />
grün det? Welche Personen waren damals<br />
die Gründungsmitglieder?<br />
3 PLUS: Meine Freundin Nadine (Gesang) und ich<br />
(Ariane/Gesang) wollten uns im Sommer 2015<br />
einen Traum erfüllen und eine Band gründen.<br />
Bei einem Festival lernte ich Carlo kennen, der<br />
Schlagzeug spielte und sofort von der Idee be -<br />
geistert war. Wir starteten zur Untermiete im Probe -<br />
raum meines Schwagers Patrick, der uns als<br />
„Leihgitarrist“ unterstützte, bis wir unsere eigenen<br />
<strong>Musiker</strong> zusammen hatten.<br />
MM: Wie seid ihr auf euren Bandnamen ge -<br />
kommen?<br />
3 PLUS: Tja, auf uns lastete der Fluch „Jedes Jahr<br />
im Dezember verlässt uns einer“. So verloren wir<br />
mal den Keyboarder, mal den Bassisten, Nadine<br />
musste leider aufhören und Carlo kehrte Deutsch -<br />
land den Rücken. Aber – es blieben immer drei<br />
<strong>Musiker</strong> als harter Kern übrig und ließen sich<br />
nicht entmutigen!<br />
Seit Anfang 2018 sind wir nun komplett – 3 Plus<br />
eben! – Ariane/Gesang, Claus/Gitarre, Martin/<br />
Keyboard, Thomas/Bass, Winni/Schlagzeug.<br />
Wir haben uns als Team gut eingegroovt und<br />
beim Rock und Pop Preis auf’s Treppchen ge -<br />
schafft … läuft :-)<br />
MM: Wie oft probt ihr im Monat/pro Woche?<br />
3 PLUS: Wir haben jeden Dienstag unseren<br />
festen Probetermin. Wenn von uns fünfen dann<br />
3 plus auch da sind, macht es auch (fast) immer<br />
viel Spaß. Wir sind kein großes Orchester – und<br />
jeder, der fehlt, fehlt natürlich spürbar. Um 19:19<br />
Uhr soll es losgehen. Nun ja, die gute deutsche<br />
Pünkt lich keit handhaben wir recht locker.<br />
Außer Instru men ten gibt es auch gemütliche<br />
Sitz gelegen heiten im Raum, immer gut gefüllte<br />
Süßigkeitenvorräte und unseren heiß geliebten<br />
Kühlschrank. Da kann man auch mal gerne aufeinander<br />
warten.<br />
MM: Wie würdet ihr euren Musikstil einordnen?<br />
3 PLUS: Wir sind auch ohne Stil glücklich. :-)<br />
Es gibt so viele verschiedene Stilrichtungen,<br />
die in unsere Musik einfließen. Schwer punkt mäßig<br />
eher Old-School-Einflüsse. Eher Black Music. Aber<br />
nichts in Reinkultur. Wir machen soulige, meist<br />
deutschsprachige Popmusik. Mal klingt der Soul -<br />
pop dann etwas funkiger, mal rockiger, mal nach<br />
Rastalocken, mal ... Nie nach Florian. Nie nach<br />
Helene.<br />
MM: Wie sieht euer Musikprogramm aus?<br />
Eigenkompositionen und Coversongs?<br />
3 PLUS: Unsere aktuelle Setlist beinhaltet überwiegend<br />
Eigenkompositionen, aber auch einige<br />
Coverstücke, zum Beispiel von Mel C, Sheryl<br />
Crow, Johannes Oerding oder Alice Merton.<br />
MM: Wie entstehen eure eigenen Songs/<br />
Eigenkompositionen?<br />
3 PLUS: Die Texte stammen entweder von unserer<br />
Sängerin oder von unserem Schlagzeuger und<br />
basieren häufig auf alltäglichen Beobach tungen<br />
oder persönlichen Situationen und Erfahrungen.<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
36 STORIES<br />
»Wir versuchen<br />
einfach, ohne Vorbehalte<br />
und mit einem<br />
Augenzwinkern auf’s Leben<br />
zu schauen, und daraus<br />
ergeben sich<br />
dann spontan Ideen«<br />
Manche Texte entstehen auch spontan aus völlig<br />
sinnfreiem Probengelaber :-)<br />
Meistens bringt einer dann einen Vorschlag für<br />
die Musik mit, der von allen gemeinsam weiterentwickelt<br />
und arrangiert wird. Manchmal entsteht<br />
die Musik auch durch gemeinsame Sessions, wo<br />
wir einfach drauflos „brainstormen“.<br />
MM: Welche Themen beinhalten eure eigenen<br />
Songs?<br />
3 PLUS: Eigentlich gibt es in unseren Themen<br />
keine vorgegebene Richtung oder bestimmte<br />
Schwerpunkte. Wir versuchen einfach, ohne Vor -<br />
behalte und mit einem Augenzwinkern auf’s Leben<br />
zu schauen, und daraus ergeben sich dann spontan<br />
Ideen, die in manchen Fällen zum Beispiel<br />
erlebte Anekdoten sind oder aus dem Umfeld<br />
aufgeschnappte Themen eines Freundes, Zu -<br />
stände, emotionale Befindlichkeiten – uns interessiert<br />
einfach alles!<br />
Wir arbeiten auch Themen und Ideen auf, die<br />
den einzelnen Bandmitgliedern im Kopf rumgeis -<br />
tern (manchmal jahrelang), um sie dann teils ironisch,<br />
teils ernsthaft reflektierend umzusetzen.<br />
Gelegentlich ist auch plötzlich nur eine Melodie<br />
da während der Probe, die für ein bestimmtes<br />
Thema wie geschaffen ist, und dann machen wir<br />
uns auf die Suche. Natürlich kommen dann schon<br />
mal so Sachen wie Liebe, Sehnsucht, Trallala auf<br />
den Tisch, was wir dann musikalisch verarbeiten,<br />
trotzdem aber versuchen, den Mainstream nicht<br />
zu sehr zu bedienen und unserer selbstbestimmten<br />
Art, mit Musik umzugehen, treu und der<br />
Band gegenüber dabei demokratisch zu bleiben.<br />
Wir versuchen, die Zuhörer auf eine Reise mitzunehmen,<br />
in der sie sich selbst wiedererkennen<br />
oder neue Perspektiven finden können und immer<br />
am Ende des Songs die Wahl haben, sich unterhalten<br />
haben zu lassen oder den ein oder anderen<br />
Gedanken mitzunehmen, im Idealfall beides – und<br />
das sogar gleichzeitig.<br />
MM: Was hat euch dazu bewogen, beim<br />
letztjährigen 37. Deutschen Rock & Pop Preis<br />
2019 in der Siegerlandhalle in Siegen mitzumachen?<br />
3 PLUS: Unsere Sängerin kam eines Abends zur<br />
Probe mit der Idee, beim Rock und Pop Preis<br />
2019 mitzumachen. Wir haben uns dann relativ<br />
schnell und einstimmig entschieden, uns einfach<br />
mal zu bewerben ohne den Gedanken einer Ziel -<br />
setzung.<br />
Im Vordergrund stand die Möglichkeit, mit<br />
Spaß an der Musik eine größere Veranstaltung<br />
zu spielen, neue Kontakte zu knüpfen etc.<br />
Vielleicht hat der Gedanke „Marktwert antesten“<br />
eine winzige Rolle gespielt. Aber wir haben wirklich<br />
nicht damit gerechnet, dass wir im Finale landen<br />
würden, geschweige denn, einen Preis einzuheimsen.<br />
Umso größer war natürlich die Freude, als wir<br />
für unsere drei Stücke, die wir eingereicht hatten,<br />
eine Zusage zum Finale bekamen, was wir übrigens<br />
gebührend gefeiert haben.<br />
Als wir dann während der Siegerehrung auch<br />
noch aufgerufen wurden und mit den anderen<br />
Preisträgern auf der Bühne standen, war die<br />
Aktion mehr als perfekt und hat im Grunde alle<br />
unsere Erwartungen übertroffen.<br />
MM: Welche Eindrücke habt ihr von diesem<br />
kulturellen und gemeinnützigen Musikwett -<br />
bewerb mitgenommen?<br />
3 PLUS: Das war einfach eine tolle und wichtige<br />
Erfahrung! Viele gute Bands, ein breit gefächertes<br />
Musikspektrum, nette <strong>Musiker</strong>kollegen und<br />
das für uns bisher größte Publikum. Es hat definitiv<br />
Spaß gemacht, dabei zu sein!<br />
MM: Was habt ihr als nächstes Projekt vor?<br />
3 PLUS: Erst mal wieder proben dürfen – das<br />
wäre ja was! :-)<br />
Geplant waren für dieses Jahr eigentlich neue<br />
Aufnahmen im Studio und ein paar Wohn zimmer-<br />
Konzerte. Wir hoffen mal, dass das bald wieder<br />
möglich ist.<br />
Wir nehmen auf jeden Fall gerne noch<br />
Buchungs anfragen entgegen. Mailt uns einfach<br />
unter: 3plus@online.de<br />
INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOqUELLE: 3PLUS<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 37<br />
JEFF BECK<br />
Who Else?<br />
Der 1944 geborene<br />
Jeff Beck ist<br />
einer der drei stilbildenden<br />
Gitarristen der British<br />
Invasion der 1960er-Jahre.<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
38 STORIES<br />
»Jeff Beck hat sich<br />
kontinuierlich und fast<br />
immer abseits des<br />
Mainstreams<br />
weiterentwickelt. Sein<br />
Spiel kombiniert er virtuos<br />
mit Gitarren- und<br />
Verstärkertechnik und<br />
hat eine jazzbeeinflusste,<br />
rockartige Musik<br />
geschaffen, die mit seinem<br />
Namen verbunden ist.«<br />
wollte die Band PinK FLOYd<br />
1968 Beck ihrem psychisch instabilen<br />
Gitar risten syd Barrett als zweiten Gitarristen an<br />
die seite stellen. ende 1974 stieg Mick Taylor bei<br />
den rolling stones aus, sie wünschten sich Beck<br />
als nachfolger. Beide Male lehnte er ab. Trotz seiner<br />
alleinstellungsmerkmale steht sein nimbus doch<br />
hinter dem von eric Clapton und Jimmy Page<br />
zurück, die weithin bekannt sind: Clapton als<br />
Gitarren-ikone und Page als Gitarrist der super -<br />
gruppe Led ZePPeLin. die drei verbindet ihre<br />
Mitgliedschaft in der britischen Bluesrockband<br />
The YardBirds, der Beck und Page sogar einige<br />
Monate gemeinsam angehörten.<br />
schon als junger <strong>Musiker</strong> bewunderte Beck<br />
Buddy Guys druckvolles Gitarrenspiel sowie die<br />
spieltechnik und die innovationen des Us-<br />
Gitarristen Les Paul, der nicht nur seine elektrische<br />
Gitarre exquisit beherrschte, sondern in<br />
den 1950er-Jahren auch mit mit soundeffekten<br />
experimentierte. Vermutlich wäre ohne ihn Jimi<br />
hendrix’ sound und der vieler anderer Gitar ris -<br />
ten, wie zum Beispiel Bill Frisell, nicht vorstellbar.<br />
der Gitarrenhersteller Gibson benannte sein<br />
erfolgreichstes Modell nach Paul, das sich ab<br />
den 1960er-Jahren zu einem instrumenten -<br />
klassiker der rockmusik entwickelte und manche<br />
annehmen ließ, Paul sei keine Person. als er<br />
1988 in die rock ’n’ roll hall of Fame aufgenommen<br />
wurde, war Beck sein Laudator und<br />
gestand: „ich habe mehr Licks von Les Paul<br />
kopiert, als mir lieb ist zuzugeben.“ die hom mage-<br />
Cd „Les Paul & Friends. american Made, World<br />
Played“ von 2005 entstand mit vielen anderen<br />
international bekannten <strong>Musiker</strong>n wie Clapton,<br />
Keith richards, Billy Gibbons und Beck. Zu ehren<br />
von Paul veranstaltete Beck 2011 eine rock ’n’<br />
roll Party, die als Cd und Blu-ray verkauft wurde.<br />
nun spielte Beck so überzeugend rockabilly der<br />
1950er-Jahre, als hätte er nie etwas anderes<br />
getan.<br />
Bevor Beck Clapton bei den YardBirds nachfolgte,<br />
spielte er mit der britischen Live-Band<br />
The TridenTs. Zur Förderung ihrer auftritte zu<br />
fördern, nahm sie einige demos auf, die Jahre<br />
später auftauchten und Beck als Gitarristen zeigen,<br />
der nicht nur irgendetwas nachspielte, sondern<br />
sich bereits freigeschwommen hatte. eine<br />
studio-LP nahmen die Tridents nie auf. als Beck<br />
im März 1965 auf empfehlung von Page Mitglied<br />
der YardBirds wurde, waren seine instrumentalen<br />
Fertigkeiten erstaunlich weit fortgeschritten.<br />
Mit seiner tontechnischen und musikalischen<br />
experimentierfreudigkeit veränderte sich die Musik<br />
der YardBirds weg vom rhythm and Blues hin<br />
zu psychedelischem, sehr viel lauterem rock.<br />
nun gelangten songs der YardBirds nacheinander<br />
in die hitparaden, am bekanntesten wohl<br />
„shapes of Things“, eine Quintessenz des neuen<br />
YardBirds-stils. rückblickend lobte der rhyth -<br />
musgitarrist der YardBirds, Chris dreja, Becks<br />
ideenreichtum und Musi ka li tät, die die Band in<br />
neue Bahnen gelenkt hätten. im Juli 1966 erschien<br />
die LP „The Yardbirds“, die in deutschland den<br />
Titel „Over Under sideways down“ trug. Besser<br />
bekannt ist sie jedoch als „roger The engineer“.<br />
die Band zog darauf die register ihres Könnens<br />
mit unterschiedlichen Musikrichtungen, subtilen<br />
und rauen interpre ta tionen, tontechnischen Fines -<br />
sen und purer spiel freude. Mit dem song „every<br />
since The World Began“ inspirierten sie den stil<br />
von BLaCK saBBaTh, die ihre erste LP vier<br />
Jahre später herausbrachten. die gemeinsamen<br />
höhen flüge ge hörten bald der Ver gangen heit an.<br />
noch vor dem erscheinen von „roger The<br />
engineer“ stieg Bassist Paul samwell-smith aus.<br />
rhyth mus gitarrist dreja wechselte zum Bass, und<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 39<br />
zweiter Gitarrist neben Beck wurde Jimmy Page,<br />
bis Beck im novem ber 1966 während einer Us-<br />
Tournee den YardBirds ebenfalls die Band verließ.<br />
in Michelangelo antonionis Kultfilm „Blow Up“<br />
von 1966 sind die YardBirds noch mit beiden<br />
Gitarristen in einem Clubkonzert zu sehen, für<br />
das ursprünglich The WhO hätten verpflichtet<br />
werden sollen, die damals nach ihren auftritten<br />
regelmäßig ihre instrumente zerstörten. Beck<br />
stand Pete Townshend nicht nach und zertrümmerte<br />
seine Gitarre auf der Bühne.<br />
damals trennten sich <strong>Musiker</strong> von der einen<br />
Formation so schnell, wie sie neue Bands gründeten.<br />
Von langer hand strategisch geplante<br />
und juristisch in die Verästelungen abgesicherte<br />
Zusammenarbeit wurde erst später standard.<br />
Beck organisierte sich neu und schien sich anfang<br />
1967 mit seiner hitsingle „hi ho silver Lining“/<br />
„Beck’s Bolero“ kommerzieller orientiert zu haben.<br />
für keine geringere Band als Led ZePPeLin, die<br />
überzeugende neufassung von „shapes Of<br />
Things“, „Morning dew“ und die auf live ge trim m te<br />
studioaufnahme „Blues de Luxe“ mit herrlichen<br />
soli von Beck und hopkins sind stücke, die man<br />
nicht müde wird, sich immer wieder anzuhören.<br />
als ich diese LP bald nach ihrer deutschen Ver -<br />
öffentlichung mit nach hause brachte, sorgten<br />
diese beiden stücke und einige andere für einen<br />
handfesten Krach zu hause. Mein Vater schimpfte,<br />
jetzt dürften sogar alkoholselige stadtstreicher<br />
auf schallplatten singen und unfähige Gitarristen<br />
Lärm machen, die nicht einmal in der Lage seien,<br />
einen Ton zu halten, wie es jedermann auf der<br />
Wandergitarre könne.<br />
„Truth“ war mit seiner rauen Wildheit ein internationaler<br />
erfolg, sodass die Band mit diesem<br />
rückenwind in den Usa auftrat. auftritte wurden<br />
fürs radio mitgeschnitten, einiges davon ist mittlerweile<br />
als Cd erhältlich. 2005 wurde das studio -<br />
Mit stewart als sänger, dem Bassisten Tim<br />
Bogert und dem drummer Carmine appice, beide<br />
von der Us-Band VaniLLa FUdGe, wollte Beck<br />
eine neue Band gründen. im november 1969<br />
erlitt Beck einen Verkehrsunfall, bei dem er schwer<br />
verletzt wurde, was die Pläne zunichte machte.<br />
stewart und Wood gründeten die FaCes mit<br />
ehemaligen Mitgliedern der sMaLL FaCes, die<br />
steve Marriott für hUMBLe Pie verlassen hatte.<br />
Bogert und appice gründeten mit anderen die<br />
Band CaCTUs. sechs Monate gingen ins Land,<br />
bis Beck einigermaßen genesen war. Kopf -<br />
schmerzen und depressionen begleiten ihn jedoch<br />
noch geraume Zeit. der nächsten JeFF BeCK<br />
GrOUP gehörten der künftige hardrock-drummer<br />
Cozy Powell und der Keyboarder Max Middleton<br />
an, der später Mitglied von Chris rea und der<br />
snOWY WhiTes Bands wurde. da Beck nun<br />
auf den sound von Mowtown und stax setzte,<br />
ließ er das 1971 herausgekommene album „Jeff<br />
Beck Group“ von steve Cropper produzieren,<br />
Gitarrist von Booker T. and the MGs. Musikalisch<br />
war das entfernt von „Truth“ und das sehr gute<br />
instrumental-stück „definitely Maybe“ thematisch<br />
vielleicht auch ausdruck eines gewissen status<br />
quo. 1972 ließ die Band, die im Mai des Jahres<br />
zu Gast im Bremer Beat-Club war, die LP „rough<br />
and ready“ folgen, die wegen der Mischung aus<br />
soul, Jazz und rhythm and Blues geteilte reak -<br />
tionen auslöste. Bald nach dem Beat-Club-auftritt<br />
zerbrach auch diese Band an persönlichen dif fe -<br />
renzen. Becks aktivitäten danach widerlegen die<br />
Vermutung mancher, ihm seien nach seiner Ge -<br />
nesung die ideen ausgegangen.<br />
die von Mickey Most produzierte single mit dem<br />
künftigen Led-ZePPeLin-Mitglied John Paul<br />
Jones, Bass, und Becks Gesang auf der a-seite<br />
stand im Gegensatz zu seiner Musik mit den<br />
Yard Birds, war aber nur eine episode. er formierte<br />
die JeFF BeCK GrOUP, die von Februar<br />
1967 bis Juli 1972 nicht weniger als sechs Me -<br />
ta morphosen durchlief. der erste sänger der<br />
JeFF BeCK GrOUP war rod stewart, den<br />
Beck gewann, als er die Band sTeaMPaCKeT<br />
verlassen wollte und seinen Frust in einem Lokal<br />
mit alkohol hinunterspülte. Produzent Most hielt<br />
stewart allerdings für einen schlechten sänger.<br />
Gegen diese Fehleinschätzung setzte Beck sich<br />
durch. Mit stewart, dem Gitarristen ron Wood,<br />
der auf Bass umstieg, dem ehemaligen sTeaM -<br />
PaCKeT-drummer Mick Waller und dem studio-<br />
Pianisten nicky hopkins nahm Beck bis ins Jahr<br />
1968 das Meilenstein-album „Truth“ auf. es strotzt<br />
vor wuchtiger, abwechslungsreicher Musik und<br />
war mit seinem hardrock musikalisches Vorbild<br />
album mit acht hörenswerten Bonustracks neu<br />
aufgelegt. „Beck-Ola“ von 1969, aufgenommen<br />
mit dem neuen drummer Tony newman, war ein<br />
würdiger nachfolger, der seit 2004 ebenfalls um<br />
Bonustracks erweitert auf Cd vorliegt. Zum Bei -<br />
spiel klingen die beiden elvis-Presley-stücke „all<br />
shook Up“ und „Jailhouse rock“ wie neu erfunden.<br />
auf dem album „Barabajagal“ unterstützte<br />
die JeFF BeCK GrOUP ohne stewart noch<br />
donovans Titelstück. Jedoch sprengten dann<br />
spannungen unter den Bandmitgliedern die hervorragende<br />
Band noch vor dem legendären<br />
Woodstock-Festival vom august 1969, das<br />
natürlich eine riesenchance gewesen wäre. Bis<br />
dahin war Beck noch mit stewart und hopkins<br />
an den aufnahmen zu „screaming Lord sutchs“<br />
hörenswertem album „Lord sutch and heavy“<br />
Friends vom Mai 1969 beteiligt gewesen, neben<br />
anderen <strong>Musiker</strong>n wie Jimmy Page, dem Jimihendrix-Bassisten<br />
noel redding und dem künftigen<br />
Led ZePPeLin-drummer John Bonham.<br />
im Juni 1972 traf Beck in dem von Jimi hendrix<br />
gegründeten electric-Ladyland-studio auf Bogert<br />
und appice, die sich der neuen JeFF BeCK<br />
GrOUP anschlossen, nachdem ihre Band<br />
CaCTUs am ende war. Mit dem sänger Kim<br />
Milford und dem Keyboarder Middleton ging man<br />
gemeinsam auf Us-Tournee und spielte in extremer<br />
Lautstärke. nachdem Middleton das nicht<br />
länger ertrug und das Publikum Milford einmal<br />
ausgebuht hatte, blieben Beck, Bogert und appice<br />
als neues Power-Trio übrig, kurz BBa. alle drei sind<br />
<strong>Musiker</strong> der extraklasse: Bogert ein virtuoser<br />
Bassist und appice ein einfallsreicher und kraftvoller<br />
drummer, um kräftige showeffekte nie verlegen.<br />
Gesang war bei ihnen allen jedoch keine<br />
stärke. auf dem hervorragenden album „Beck,<br />
Bogert, appice“ von 1973 glänzten sie, vor allem<br />
Beck als Gitarrist, und gesanglich konnte ihnen<br />
im studio ausgeholfen werden. der stevie-Wonder-<br />
Klassiker „i ain’t superstitious“ wurde für sie mit<br />
Becks energetischen Gitarrenparts sowie Jimmy<br />
Greenspoon und danny hutton von Three dOG<br />
niGhT als angenehmen sängern zum hit und<br />
das album nach „Truth“, „Beckola“ und „rough<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
40 STORIES<br />
and ready“ vergoldet. aber live wurde die<br />
gesangliche Unzulänglichkeit offenbar, was im<br />
auffallenden Kontrast stand zur exzessiven, wilden<br />
Bühnenshow des Trios, das die Zuschauer<br />
mit seinem instrumentalkönnen mehr als zufriedenstellte.<br />
die musikalische Wucht von Beck,<br />
Bogert und appice wurde von dem in Japan mitgeschnittenen<br />
Live-album „Beck, Bogert, appice<br />
Live“ von 1974 sehr gut eingefangen. es kam<br />
damals nur als Japan-Pressung heraus, ist mittlerweile<br />
aber längst als doppel-Cd erhältlich.<br />
Beck zieht alle register seines Könnens, höchst<br />
spannend ist zum Beispiel der song „Livin’<br />
alone“. Jahre bevor Peter Frampton die Talkbox<br />
mit seinem Live-album „Frampton Comes alive“<br />
1976 populär machte, setzte Beck sie schon ein<br />
– nicht als erster, denn Mike Pinera hatte sie schon<br />
1970 für die LP „Metamorphosis“ der Band irOn<br />
BUTTerFLY im stück „Butterfly Bleu“ gespielt.<br />
die Talkbox ist ein effektgerät, durch das der<br />
schall des instruments über einen schlauch in<br />
den Mundraum des <strong>Musiker</strong>s geleitet wird und<br />
dort wie beim sprechen durch Zunge und Lippen<br />
moduliert werden kann. auf den songs „i ain’t<br />
superstitious“ und „Black Cat Moan“ des Japan-<br />
Konzertes ist dies eindrucksvoll zu hören. einige<br />
andere aufnahmen aus den Jahren 1973 und 1974<br />
erschienen später noch in der Box „Beckology“<br />
von 1991, und auf YouTube kann man sogar Live-<br />
Videos der Band finden. Jedoch war auch BBa<br />
keine langlebige Band. interne spannungen ließen<br />
bei diesen drei selbstbewussten <strong>Musiker</strong>n nicht<br />
lange auf sich warten. Beck unterstellte Bogert,<br />
ihm die schau stehlen zu wollen, und während<br />
einer Tournee durch Großbritannien flogen<br />
schließlich die Fäuste hinter der Bühne. Gerade<br />
noch hatten die Leser der Zeitschrift Melody Maker<br />
die Band zu „The World’s Brightest hope“ ge -<br />
wählt, da waren BBa im Mai 1974 am ende. ein<br />
zweites studioalbum, für das die Band bereits<br />
einige aufnahmen eingespielt hatte, wurde nicht<br />
mehr zu ende produziert. als Bootleg tauchten<br />
sie neben mehreren BBa-Live-Mitschnitten auf.<br />
die Verve des ersten studioalbums fehlte allerdings.<br />
danach änderte Beck seinen Musikstil völlig<br />
und kombinierte seine absolute Virtuosität auf<br />
der Gitarre mit seinem Faible für sound und effek -<br />
te. seine nächste LP „Blow By Blow“ ist ein reines<br />
instrumentalalbum und wurde eines der erfolgreichsten<br />
alben seiner Karriere. Produziert hatte es<br />
der mittlerweile selbstständige BeaTLes-Produ zent<br />
George Martin. aufgenommen im Oktober 1974<br />
mit Max Middleton an den Keyboards enthält<br />
„Blow By Blow“ eine kluge Mischung aus wunderschönen<br />
songs und eindeutig jazzorientierten<br />
stücken, deren Bindeglied ein überwältigender<br />
technischer ideenreichtum und bestaunenswerte<br />
Gitarre ist, die mal zart klingt, mal messerscharf<br />
und dann auch wieder moduliert wird durch die<br />
Talkbox bei dem BeaTLes-song „she’s a<br />
Woman“. 1974 hatte stevie Wonder seinen song<br />
„Cause We ended Up as Lovers“ veröffentlicht,<br />
den Beck zu einem der schönsten stücke seiner<br />
Karriere werden ließ. er widmete ihn unter anderem<br />
dem Gitarristen roy Buchanan. Wonder steuerte<br />
zu „Blow By Blow“ außerdem das stück<br />
„Thelonius“ bei, für das er selbst am Keyboard saß.<br />
das instrumentalalbum „Wired“ von 1976 wurde<br />
ebenfalls von George Martin produziert. Ge mein -<br />
sam mit dem tschechisch-stämmigen Jazz-Key -<br />
boarder Jan hammer gelang Beck ein einzigartiges<br />
album, härter in der Gangart als sein Vorgänger,<br />
mit zwei songs, die immer wieder einmal auf<br />
Becks Konzerten zu hören sind: „Led Boots“ von<br />
Middleton und Charles Mingus’ „Goodbye Pork<br />
Pie hat“. diese LP polarisierte. Man warf ihr einer -<br />
seits vor, seelenlos zu sein, andererseits wurden<br />
„Blow By Blow“ und „Wired“, die beide Platinstatus<br />
erreichten, musikalische Twin-Towers ge -<br />
nannt. an die härtere seite des hochtechnisierten<br />
Freestyle-Jazzrock knüpften die kommenden<br />
Tourneen an. auf der 1977 veröffentlichten LP<br />
„Jeff Beck With The Jan hammer Group Live“<br />
spielen Beck und hammer einander entfesselt<br />
die rhythmisch-musikalischen Bälle zu, was mit<br />
einer Gold-LP belohnt wurde. die „Freeway Jam“<br />
als akustische Tour de force ist ein gutes Beispiel<br />
aus dieser Zeit, aus der die im März <strong>2020</strong> er -<br />
schienene Cd „Jeff Beck With The Jan hammer<br />
Group Brisbane 1977“ mit sieben weiteren Live-<br />
Fassungen eine willkommene ergänzung ist.<br />
1978 tourte Beck mit ähnlichem Programm,<br />
aber anderen <strong>Musiker</strong>n durch die Usa: stanley<br />
Clark am Bass, Becks Wunsch-drummer simon<br />
Philips und der Keyboarder Tony hymas, mit<br />
dem Beck in den kommenden Jahren wiederholt<br />
zusammenarbeiten sollte. der radiomitschnitt<br />
„Freewy Jam“ mit dieser Band wurde vor einigen<br />
Jahren von Laser media auf den Markt gebracht.<br />
Mit Philips und hymas, zum Teil auch mit hammer,<br />
entstand 1980 das studioalbum „There and<br />
Beck“, das Becks Fusionsstil weiter konsolidierte.<br />
„el Becko“ heißt ein stück selbstbewusst. Für die<br />
weichere seite von Becks stil steht das balladeske<br />
„The Pump“, das 1983 in den Film „Lockere Ge -<br />
schäfte“ (risky Business) integriert wurde.<br />
»Beck änderte seinen<br />
Musikstil völlig<br />
und kombinierte seine<br />
absolute Virtuosität<br />
auf der Gitarre mit seinem<br />
Faible für Sound<br />
und Effek te.<br />
Seine LP „Blow By Blow“<br />
ist ein reines<br />
Instrumentalalbum<br />
und wurde eines<br />
der erfolgreichsten Alben<br />
seiner Karriere.«<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 41<br />
den Curtis Mayfields „People Get ready“ sang.<br />
außerdem coverte Beck den TrOGGs-Klassiker<br />
„Wild Thing“, der damals nur als single herauskam,<br />
einige Jahre später aber auch zum sampler<br />
„Beckology“ gehörte. Für Jan hammers instru -<br />
mental „escape“ erhielt Beck seinen ersten<br />
Grammy. das zweite und letzte instrumental auf<br />
„Flash“ ist „You Know, We Know“ von Tony hymas.<br />
die Kritiken waren wieder einmal geteilt, doch im<br />
endeffekt wurde auch „Flash“ gut angenommen.<br />
Beck selbst hält allerdings nicht viel von dem album.<br />
ab 1979 war Beck Gast verschiedener Wohl -<br />
tätigkeitskonzerte wie den „secret Policeman’s<br />
Balls“ zugunsten von amnesty international und<br />
im september 1983 mit Clapton, Page und steve<br />
Winwood sowie in der Londoner royal albert<br />
hall beim a.r.M.s.-Konzert zur Bekämpfung der<br />
Multiplen sklerose. Weite Teile davon sind auf<br />
dVd und Cd erschienen. ein neues Beck-album<br />
ließ auf sich warten. dafür war Beck als Gitarrist<br />
auf alben prominenter anderer <strong>Musiker</strong> vertreten<br />
und genoss sein Gastdasein nach eigener<br />
darstellung. 1984 war er auf „Bad For You“ von<br />
rod stewarts album „Camouflage“ (1984) zu<br />
hören, bei dem Titelsong von Tina Turners<br />
Comeback-album „Private dancer“ aus demselben<br />
Jahr übernahm er den Gitarrenpart des von<br />
Mark Knopfler geschriebenen stücks und wirkte<br />
mit an der semi-YardBirds-reunion, die in das<br />
album „Box of Frogs“ mündete. Gleich auf sechs<br />
der neun songs von Mick Jaggers erster solo-<br />
Wieder vergingen Jahre bis zu seinem näch s -<br />
ten studioalbum. Jedoch war dies nicht durch<br />
eine kreative Pause bedingt, sondern durch einen<br />
weiteren Unfall, der Becks Karriere hätte beenden<br />
können. als Liebhaber alter klassischer autos,<br />
sogenannter hot rods, ist er schon lange sein<br />
eigener Kfz-Mechaniker mit voll ausgerüsteter<br />
Werkstatt einschließlich hebebühne und Grube.<br />
1987 fiel ihm ein solches Gefährt von der Bühne,<br />
quetschte einen Finger seiner spielhand gegen<br />
das Chassis des autos und verletzte sie damit<br />
schwer. Mühsam musste Beck sich wieder an<br />
das spielen der Gitarre gewöhnen. 1989 kam<br />
„Jeff Beck’s Guitar shop“ heraus, auf dem Cover<br />
eine Fender stratocaster groß wie ein Fahrzeug<br />
auf einer hebebühne, und Beck schraubt daran.<br />
auf dem instrumental-album mischte er seinen<br />
Jazz-Fusion kräftig mit rock. damit beschritt er<br />
zwar keine neuen Wege, aber er präsentierte mit<br />
„Guitar shop“ einen showcase seiner Karriere,<br />
indem er zeigte, was für ihn auf der Gitarre alles<br />
möglich ist. seine Band bestand aus hymas und<br />
dem ex-Frank-Zappa-drummer Terry Bozzio,<br />
der mit einem enorm umfangreichen schlagzeug<br />
arbeitete und einige sprecheinlagen einstreute.<br />
die dichte treibenden stücke bis hin zur atem -<br />
losig keit einerseits und einfühlsamer Musik andererseits<br />
machen dieses album zu einem schwer punkt<br />
LP „she’s The Boss“ spielte Beck 1985 die Lead -<br />
gitarre. in dem Jahr entstand auch der sound track in Becks Werk. stücke wie das unglaublich intensive<br />
„Big Block“ sowie die geradezu zarten<br />
zu dem Film „Porkey’s revenge“ mit Becks „sleep<br />
Walk“. Überhaupt war er fortan an er staunlich „Behind the Veil“ und „Where Were You“ können<br />
vielen soundtracks beteiligt, wie ein Blick auf die den Zuhörer immer wieder in das album hineinziehen.<br />
Wer noch nie etwas von ihm gehört hat<br />
eintragungen zu ihm bei imdb.com zeigt. dass<br />
er außerdem er im Laufe der Zeit mit anderen und sich ihm nähern möchte, sollte vielleicht mit<br />
Gitarristen wie steve Lukather, Carlos santana und „Guitar shop“ beginnen, für das Beck seinen zweiten<br />
Grammy empfing. den sound seiner hoch-<br />
stevie ray Vaughan auf der Bühne gestanden<br />
hatte, erscheint wie selbstverständlich. einige verstärkten Fender stratocaster regelte er, steuerte<br />
den sound über die Lautstärke- und Klang -<br />
Beispiele davon enthält die <strong>2020</strong> erschienene<br />
Laser-Media-Cd „Jeff Beck & Friends Live“. regler seiner Fender und setzte immer mehr den<br />
Tremolo-hebel ein, wenn er gleichzeitig die saiten<br />
nach fünf Jahren Pause kam im Juli 1985 anschlug, was er künftig nur noch ohne Plektrum<br />
Becks album „Flash“ heraus. es wandelte eher auf tat. Bei Live-auftritten wie zum Beispiel am 1.<br />
Mainstream-Pfaden, und diesmal waren die Mai 1990 im hamburger CCh ließ sich gut beobachten,<br />
wie Beck über die dämpfung der hoch-<br />
instrumentals in der Minderzahl. sogar Beck<br />
selbst reihte sich in die sängerriege ein bei den verstärkten Gitarre viele Facetten seiner Musik<br />
songs „Get Workin’“ and „night after night“. erzielte, die durch hymas’ Keyboards ein hervorragendes<br />
Gerüst bekam. Bozzios Parts waren eine echte Überraschung war, dass rod stewart 8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
42 STORIES<br />
fulminant und bestimmt eine sportliche Leistung<br />
ein ganzes Konzert hindurch. die drei <strong>Musiker</strong> auf<br />
der Bühne waren ein echtes hardcore Package.<br />
„Crazy Legs“ von 1993, ein Jahr nachdem Beck<br />
mit den YarTdBirds in die rock ’n’ roll hall of<br />
Fame aufgenommen worden war, ist vermutlich<br />
eine Cd, die man von Beck kaum erwartet hätte<br />
und die er wohl auch nur aufgrund seiner bisherigen<br />
Karriere auf den Markt bringen konnte. Mit<br />
den BiG TOWn PLaYBOYs spielt er songs des<br />
rock ’n’ rollers Gene Vincent und dessen Gitar -<br />
risten Cliff Gallup, den Beck ebenfalls zu seinen<br />
ein flüssen zählt. einer besonderen erwähnung<br />
bedarf Georg Martins Cd „in My Life“ von 1998.<br />
er rief viele <strong>Musiker</strong> zusammen, um ihm besonders<br />
am herzen liegende BeaTLes-songs neu zu<br />
interpretieren, und ihm gelang ein Meisterstück,<br />
auf dem zum Beispiel sean Connery „in My Life“<br />
von rubber soul ohne Musik einfühlsam spricht.<br />
da Martin auch Beck produziert hatte und die<br />
Zusammenarbeit sehr angenehm gewesen war, lud<br />
er auch ihn ein. nach Martins einschätzung ist<br />
Beck ein Gitarrist, der „sein instrument singen lassen<br />
kann wie die menschliche stimme“. Beck<br />
schlug „a day in The Life“ von „sergeant Pepper’s<br />
Lonely hearts Club Band“ vor und spielte eine fantastische<br />
Version, von der Martin überzeugt war,<br />
der höhepunkt des songs komme ohne Orchester<br />
aus, da die Gitarre alles ausdrücke. „a day in the<br />
Life“ wurde fester Bestandteil von Becks Konzerten<br />
und 2010 mit einem Grammy ausgezeichnet.<br />
1999 setzte Beck mit „Who else!“ seine zehn<br />
Jahre zuvor entstandene „Guitar shop“ fort. neben<br />
rock mischte er Blues ein, und es entstand ein<br />
ausgezeichnetes album, das mit einer Vielzahl<br />
von <strong>Musiker</strong>n aufgenommen wurde, unter ihnen<br />
hammer und hymas sowie die Gitarristin Jennifer<br />
Batten. rockmusikerinnen findet man eher selten,<br />
aber bei Beck seither ständig. „Who else!“<br />
ist ein selbstbewusstes statement, und das zu<br />
recht. niemand spielt Gitarre wie Beck, und deswegen<br />
ist er sofort zu erkennen. „What Mamma<br />
said“ von Beck, hymas und Batten steht ganz im<br />
Kontext mit den atemberaubend harten stücken<br />
von „Guitar shop“. „Brush With The Blues“ beginnt<br />
als klassischer Blues, den Beck manchmal fast nur<br />
andeutet, und gerade das verursacht Gänse haut.<br />
dann bricht ein musikalisches Gewitter mit großer<br />
sogwirkung los, bis sich der Orkan wieder legt –<br />
vor allem live ein un glaub liches erlebnis. Mit Batten<br />
spielte Beck 1999 in Tokyo. das sehr zu empfehlende<br />
Konzert wurde 2011 auf doppel-Cd „Live in<br />
Tokyo 1999“ bei immortal als sogenanntes Official<br />
Bootleg veröffentlicht. es versammelt 17 stücke<br />
vor allem von „Guitar shop“ und „Who else!“, dabei<br />
„Brush With The Blues“, und von anderen alben<br />
„The Pump“, „Cause We ended as Lovers“ und „a<br />
day in The Life“.<br />
Zwei Jahre darauf ist „You had it Coming“<br />
(2001), wieder mit Batten, keine direkte Weiter füh -<br />
rung von „Who else!“. Mit einer zeitweise kompromisslosen<br />
härte scheint Beck in den raum<br />
zu stellen, dass er noch weitere Grenzen ausloten<br />
möchte. auf zwei stücken singt imogen heap:<br />
„rollin’ and Tumblin’“ und „dirty Mind“, für das<br />
Beck den nächsten Grammy bekam. noch ein<br />
Grammy gesellte sich zwei Jahre später hinzu für<br />
„Plan B“ aus der Cd „Jeff“ (2003), die mit zahlreichen<br />
<strong>Musiker</strong>n aufgenommen wurde. „so What“<br />
und „Pork-U-Pine“ sind hochenergetische aus -<br />
flüge eines Künstlers, der nicht stehen bleiben<br />
will und seine ungebrochene Vorliebe für schnelle<br />
autos mit „hot rod honeymoon“ beim namen<br />
nennt. ebenfalls von 2003 stammt das exzellente<br />
Live-album „Jeff Beck Live: B.B. King Blues Club<br />
& Grill“, das zunächst nur über sonys Onlinehandel<br />
zu beziehen war, bevor man es 2006<br />
regulär kaufen konnte. Becks hochklassige Band,<br />
mit drummer Bozzio, spielte ein mitreißendes<br />
Programm von „Freeway Jam“ bis „Jeff“. abseits<br />
der Produktion von alben war an einer ganz<br />
anderen stelle eine musikalische Perle zu entdecken.<br />
der renommierte Filmregisseur Martin<br />
scorcese ist ein bekennender rock- und Blues-<br />
Liebhaber, der zum Beispiel „The Last Waltz“<br />
über das abschiedskonzert von The Band vom<br />
25. november 1976 gedreht hatte und 2006 mit<br />
den rOLLinG sTOnes „shine a Light“. 2003 legte<br />
er die von ihm produzierte serie „Martin scorcese<br />
Presents The Blues“ vor mit Mike Figgis’ „red,<br />
White & Blues“ über die British Blues explosion.<br />
neben dokumentarischen aufnahmen und inter -<br />
views hatte Figgis <strong>Musiker</strong> wie Jeff Beck, Tom<br />
Jones, Van Morrison und Lulu zu einer Jamsession<br />
in die berühmten Londoner abbey road<br />
studios eingeladen und spielte dabei selbst Klavier.<br />
es entstand ein besonderes musikalisches ereignis<br />
vor laufender Kamera. Jones’ und Morrisons in -<br />
tensiver Gesang treiben den Blues tief unter die<br />
haut. davon würde man sich mehr wünschen. Wie<br />
gut, dass Jones nach einer jahrzehntelangen<br />
sängerkarriere mit ganz anderer Musik 2004 und<br />
2010 seinem Blues auf „Tom Jones & Jools<br />
holland“ und „Praise & Blame“ raum gegeben hat.<br />
Becks zehntes studio-album ließ sieben Jahre<br />
auf sich warten. die wurden gefüllt mit der Cd<br />
„Official Bootleg Usa ’06“, die am rande von<br />
Konzerten verkauft wurde. 2007 war Beck zu<br />
Gast auf dem renommierten Montreux Jazz<br />
Festival und auf eric Claptons Crossroads Guitar<br />
Festival mit der jungen ausnahme-Bassistin Tal<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 43<br />
»Im Sommer 2016 versammelte Beck aus Anlass<br />
seines 50-jährigen Jubiläums als <strong>Musiker</strong><br />
seine Band und Gäste in der Hollywood Bowl<br />
zu einem Konzert, das 2017 als CD und DVD in voller<br />
Länge veröffentlicht wurde.<br />
Seine Zeitrechnung begann offenbar mit seinem<br />
Eintritt in die YARDBIRDS und nimmt<br />
das Publikum mit auf eine Zeitreise durch sein Werk:<br />
20 Stücke, die es in sich haben.«<br />
Wilkenfeld, die ihr instrument mit vollem Körper -<br />
einsatz spielt. Becks Konzert im Londoner ronnie<br />
scott’s Jazz Club im Jahr darauf mit der sängerin<br />
imogen heap und einem Gastauftritt von Clapton.<br />
diese auftritte wurden aufgezeichnet und zeigen,<br />
wie unterschiedlich Konzerte trotz sich überschneidender<br />
setlists sind. Während „Performing<br />
This Week ... Live at ronnie scott’s“ schon 2008<br />
als Cd und dVd veröffentlicht wurde, erschien ein<br />
aus schnitt aus dem Montreux-Konzert 2018,<br />
und auch der vollständige auftritt auf dem Cross -<br />
roads Guitar Festival wurde dem 2010 veröffentlichten<br />
album „emotion & Commotion“ erst bei<br />
einer neu auf lage als dVd beigegeben. da war<br />
Beck 2009 bereits ein zweites Mal Mitglied der<br />
rock ’n’ roll hall of Fame geworden, diesmal allein<br />
und nicht als Mit glied einer Band.<br />
„emotion & Commotion“ ist nach allen seit Tonund<br />
Bildträgern seit „Blow By Blow“ gewöhnungs -<br />
bedürftig. abgesehen von der erneuten Zunahme<br />
an Gesangsparts seit „Flash“ hätte wohl kaum<br />
jemand ein 64-köpfiges Orchester auf dem Groß -<br />
teil von Becks neuer Cd erwartet. Un ge wöhnlich<br />
ist auch die songauswahl: „nessun dorma“<br />
stammt aus Giacomo Puccinis Oper „Turandot“<br />
von 1926, „Over the rainbow“ ist Julie Garlands<br />
Lied aus dem Film „das zauberhafte Land“ bzw.<br />
„der Zauberer von Oz“ aus dem Jahr 1939 – das<br />
übrigens Clapton schon häufig zum ausklang<br />
seiner Konzerte spielte –, James sheltons „Lilac<br />
Wine“ von 1950 und Benjamin Brittens 1961<br />
aufgezeichnetes stück „Corpus Christi Carol“.<br />
auf der Japan-ausgabe von „emotion & Com -<br />
motion“ stößt man dann noch auf das Traditional<br />
„Poor Boy“ als Bonustrack. Wie alles eine Frage<br />
des Geschmacks. Beck erhielt jedenfalls für die<br />
stücke „hammerhead“ und „nessun dorma“ zwei<br />
weitere Grammys – der musikalische Kontrast<br />
zwischen beiden könnte kaum größer sein. noch<br />
überraschender war 2011 die schon genannte<br />
„rock ’n’ roll Party“. im selben Jahr begannen<br />
Beck und rod stewart ein Blues-album, das aber<br />
nie zustande kam. die egos seien letztendlich<br />
aufeinandergeprallt und hätten das Projekt verhindert,<br />
wie stewart es ausdrückte.<br />
Bis zu Becks bisher letztem studioalbum „Loud<br />
hailer“ (2016) kamen Konzerte in vertrauten<br />
Bahnen auf den Markt: ein Japan-Konzert von<br />
2006 im Jahr 2013 bei immortal und zwei Jahre<br />
später zwei auftritte von 2014 in den Usa und in<br />
Japan auf Cd („Jeff Beck Live+“) bzw. dVd („Jeff<br />
Beck Live in Tokyo“), diese beiden mit der Bassistin<br />
rhonda smith aus der Band des verstorbenen<br />
Prince. „Loud hailer“ geriet mit Megafon und<br />
kräftig verstärkter Gitarre dem Titel entsprechend<br />
wesentlich rauer als „emotion & Commotion“.<br />
„The revolution Will Be Televised“ mit der sän -<br />
gerin rosie Bones am Megafon spiegelt drastisch<br />
die heutige Medienwelt wider. am hochauflösenden<br />
TV-Bildschirm kann man schon lange die<br />
schlimmsten dinge miterleben. Wie früher schon<br />
gibt es in dem stück „scared For The Children“<br />
aber auch raum für leisere, balladenhafte Töne.<br />
im sommer 2016 versammelte Beck aus anlass<br />
seines 50-jährigen Jubiläums als <strong>Musiker</strong> seine<br />
Band und Gäste in der hollywood Bowl zu einem<br />
Konzert, das 2017 als Cd und dVd in voller<br />
Länge veröffentlicht wurde. seine Zeitrechnung<br />
begann offenbar mit seinem eintritt in die<br />
YardBirds und nimmt das Publikum mit auf<br />
eine Zeitreise durch sein Werk: 20 stücke, die es<br />
in sich haben. dem Jubilar und seinen meist<br />
auch betagteren Gästen merkt man das alter<br />
nicht an. Buddy Guy bewies einmal mehr eine<br />
erstaunliche Bühnenpräsenz. Jan hammer, Billy<br />
Gibbons von ZZ TOP und steven Tyler von<br />
aerOsMiTh waren bestens aufgelegt. Tylers<br />
interpretation von „shapes Of Things“ ist schlicht<br />
hervorragend (was ihn zum abschluss der Ver -<br />
anstaltung nicht daran hinderte, den Berufs -<br />
jugendlichen zu geben). dass rod stewart nicht<br />
teilnahm, war nach den 2011 ad acta gelegten<br />
gemeinsamen Plänen wohl keine Überraschung.<br />
sänger Jimmy halls brauchte sich allerdings zum<br />
Beispiel bei „Morning dew“ nicht hinter stewart<br />
zu verstecken. die (wesentlich jüngere) Bluessängerin<br />
Beth hart und Becks Gitarre schienen<br />
auch wie füreinander geschaffen. seine Band bei<br />
diesem denkwürdigen ereignis zeigte eine hochprofessionelle<br />
spielfreude und bestand aus der<br />
sängerin rosie Bones, unter anderem mit<br />
Megafon zu „The revolution Will Be Televised“,<br />
der rhythmus-Gitarristin Carmen Vandenberg,<br />
Jonathan Joseph an den drums und rhonda<br />
smith am Bass. dass als 21. song zum ab -<br />
schluss „Purple rain“ mit allen Beteiligten ge -<br />
spielt wurde, war wohl auch ein dankeschön an<br />
smith. ein 50-jähriges Jubiläum zog bei einem<br />
solch bedeutenden <strong>Musiker</strong> wie Beck natürlich<br />
auch eine dokumentation nach sich. sie heißt<br />
„still On The run. The Jeff Beck story“ und<br />
wurde 2018 von eagle Vision auf den Markt ge -<br />
bracht, mit dem schon genannten ausschnitt von<br />
Becks aufritt auf dem Montreux Jazz Fest iv al 2007<br />
als Beigabe. Zur ruhe gesetzt hat der agile Jubilar<br />
sich aber bisher nicht. im september 2019 war<br />
er erneut Gast bei der neuauflage des Cross -<br />
roads Guitar Festivals, das nicht zuletzt wegen<br />
Claptons Gesundheitsproblemen sechs Jahre<br />
pausiert hatte. Vermutlich werden über die zweitägige<br />
Veranstaltung Ton- und Bildträger veröffentlicht<br />
und werden zeigen, dass so mancher<br />
<strong>Musiker</strong> auch im fortgeschrittenen alter seine<br />
Frische be wahren konnte. Wäre es also nicht an<br />
der Zeit für ein neues album von Jeff Beck? aber<br />
etwas neues gibt es schon. ende april <strong>2020</strong><br />
erschien der song „isolation“, den der neugierige<br />
<strong>Musiker</strong> Beck mit dem schauspieler Johnny<br />
depp aufgenommen hat, der seit 2015 mit alice<br />
Cooper und Joe Perry in der Band hOLLYWOOd<br />
VaMPires spielt. Ob Beck im nächsten Teil der<br />
Piraten der Karibik zu sehen sein wird?<br />
näChsTe FOLGe:<br />
THAT LITTLE OL’ BAND FROM TEXAS –<br />
ZZ TOP<br />
WeB: WWW.JEFFBECK.COM<br />
TexT: DR. NORBERT APING<br />
FOTOQUeLLen: WWW.JEFFBECK.COM,<br />
WIKIPEDIA<br />
GraFiKen: © EXPLORICH; © COMAUTHOR<br />
– ADOBE STOCK<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952,<br />
Buchautor und direktor<br />
des amtsgerichts a. d.<br />
in Buxtehude<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
44 STORIES<br />
1939 1942 – 1944<br />
1951<br />
Im Laufe einer<br />
langen<br />
Innovationsgeschichte,<br />
die im Jahr 1925<br />
begann,<br />
wurde für Shure aus<br />
der Leidenschaft<br />
für die Herstellung<br />
erstklassiger<br />
Mikrofone und<br />
Audioelektronik eine<br />
Obsession.<br />
Heute wie damals<br />
setzt Shure weltweit<br />
Branchenstandards<br />
für hochwertige,<br />
zuverlässige Produkte.<br />
FEIERT<br />
95-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />
Incorporated, einer der branchenführenden<br />
Hersteller von Audiotechnik, feiert<br />
Shure<br />
in diesem Jahr das 95-jährige Firmenjubiläum.<br />
Seit den Anfängen im Jahr 1925 als Ein-Mann-<br />
Unternehmen, das Bausätze für Radios verkaufte,<br />
hat Shure die Audiobranche um unzählige In -<br />
novationen bereichert und bietet heute ein breit<br />
aufgestelltes Portfolio wegweisender kabelgebundener<br />
und drahtloser Mikrofone, Kopf- und<br />
Ohrhörer für den privaten und professionellen Ein -<br />
satz sowie Conferencing- und Besprechungs -<br />
lösungen. Shure-Produkte werden mittlerweile in<br />
über 120 Ländern vertrieben und wurden im Laufe<br />
der Jahrzehnte weltweit von Berühmt heiten wie<br />
Dr. Martin Luther King Jr., Elvis Presley, Papst<br />
Franziskus, Nelson Mandela, den Beatles sowie<br />
jedem US-Präsidenten seit Franklin D. Roosevelt<br />
verwendet.<br />
Zu den wichtigsten<br />
Produktinnovationen der 95-jährigen<br />
unternehmensgeschichte gehören:<br />
Das unidyne® i model 55 – das erste dynamische<br />
Richtmikrofon mit Schwingspule.<br />
Das sm58® – der weltweite Branchen stan -<br />
dard unter den Live-Gesangsmikrofonen.<br />
Das vagabond 88 – das weltweit erste draht -<br />
lose Handmikrofon.<br />
Die se-ohrhörer – In-Ear-Ohrhörer mit Sound<br />
Isolating Technologie und einzigartigen<br />
Klangeigenschaften.<br />
axient® digital – das weltweit führende<br />
Draht lossystem mit intelligenter Hardware und<br />
Software zur Erkennung und Vermeidung von<br />
Interferenzen.<br />
Das ksm8 dualdyne – ein dynamisches<br />
Handmikrofon mit Doppelmembran und pa -<br />
1966 1978 1998<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 45<br />
1925<br />
tentiertem Kapseldesign mit ultradünnen<br />
Membranen und richtungsweisender Tech -<br />
nologie mit invertiertem Luftstromsystem.<br />
Die motiv serie – digitale Mikrofone und<br />
mobile Aufnahmelösungen für hochwertige<br />
Klangqualität.<br />
Die microflex® mXw-, mXa-, und mXcserien<br />
– intelligente, kabelgebundene und<br />
draht lose Mikrofonsysteme für AV-Con fe ren -<br />
cing und Besprechungen.<br />
Das sm7B – ein beliebtes Mikrofon für Studio -<br />
aufnahmen, Podcasting und Recording-<br />
Sessions.<br />
Auch im letzten Jahr hat Shure mehrere wichtige<br />
Produktinnovationen eingeführt. Dazu gehören<br />
die twinPlex serie mit bahnbrechenden,<br />
neuartigen Subminiatur-Lavaliermikrofonen, das<br />
mv88+ video kit – ein neues Stereo-Mikrofon für<br />
hochwertige Aufnahmen mit dem Smartphone –,<br />
microflex® advance mXa910 mit intellimix®<br />
– eine leistungsstarke Mikrofonlösung zur Mon -<br />
tage an der Decke – und die aonic-serie mit<br />
Ohr- und Kopfhörern, darunter der AONIC 50<br />
Drahtloskopfhörer mit Noise Cancelling und die<br />
AONIC 215 True Wireless Sound Isolating<br />
Ohrhörer.<br />
Shure-Produkte sind bei den Personen im<br />
Rampenlicht ebenso beliebt wie bei den Tech ni -<br />
kern hinter den Kulissen. Sie werden beim Super<br />
Bowl, den GRAMMYs®, den olympischen Spielen,<br />
den Academy Awards und von lokalen und überregionalen<br />
Verwaltungen auf der ganzen Welt<br />
eingesetzt. Zudem nutzen viele der größten globalen<br />
Unternehmen Shure-Equipment in ihren<br />
Büro- und Besprechungsräumen – wir verbinden<br />
Menschen an verschiedenen Standorten durch<br />
virtuelle Konferenzen mit herausragender Klang -<br />
qualität.<br />
„Ganz gleich ob <strong>Musiker</strong>, Toningenieur, Do zent,<br />
Rundfunkanbieter, Vlogger, AV-Integrator, Con tent<br />
Creator oder einfach Musikliebhaber: Shure hat für<br />
jeden ein innovatives Produkt, das seine Er war -<br />
tungen übertrifft“, sagt Christine Schyvinck, Shure<br />
President und CEO. „Unser Unternehmens grün -<br />
der S.N. Shure hatte sich zum Ziel gesetzt, technisch<br />
innovative Produkte mit einzigartiger Klang -<br />
qualität und Langlebigkeit zu entwickeln. Seine<br />
Vision und die Leidenschaft, Expertise und Kreati -<br />
vität unserer Mitarbeiter haben uns 95 erfolgreiche<br />
Jahre beschert. Wir danken all unseren Kunden<br />
und Vertriebspartnern für ihre Unterstützung im<br />
Laufe der Jahre.“<br />
WEB: WWW.SHURE.COM<br />
FOTOqUELLE: SHURE<br />
2009 2010 2019<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
46 STORIES<br />
MM: Was zeichnet eure Musik aus?<br />
DARKNESS LIGHT: Wir haben uns dem melodischen<br />
Hardrock verschrieben und verbinden<br />
verschiedene Einflüsse von Hardrock, Blues,<br />
der Neoklassik bis zum symphonischen Rock.<br />
Ein besonderes, harmonisches Element sind die<br />
weibliche und männliche Stimme der zwei<br />
gleich wertigen Frontsänger, die dem Sound von<br />
Darkness Light ein außergewöhnliches Flair gibt.<br />
MM: In welcher Besetzung spielt ihr aktuell?<br />
DARKNESS LIGHT: Wir spielen in einer klassischen,<br />
bereits durch Deep Purple/Rainbow<br />
eta blierten Instrumentierung, mit Hammond-<br />
Orgel und dazu modern verzerrten Gitarren.<br />
Aktuell sind das Cristian Bettendorf (Gitarren,<br />
Keyboards, Produktion), Helmuth Treichel (Ge-<br />
sang, Produktion – Ex-Gift; Atomic Picnic Pro -<br />
ject), Gaby Weihmayer (Gesang – vormals Gener -<br />
ation X, Label Z, Red to Grey), Klaus Geisel<br />
(Keyboards – Ex-Shotguns, Maddox), Bernd<br />
Sparhuber (Bass – The Eagle Trail, Ex-Maddox)<br />
und Maxx Hertweck (Schlagzeug – Aeneas).<br />
MM: Ihr habt euch 2011 gegründet – wie ging<br />
es dann weiter?<br />
DARKNESS LIGHT: Die Band wurde Anfang<br />
2011 von Cristian Bettendorf gegründet und<br />
2015 wurde das Debütalbum „Living With The<br />
Danger“ veröffentlicht. Im Mai 2017 erschienen<br />
Single und Video zu „Live Is Live“ mit Rock -<br />
sänger Kess. Die Single ist ein Hardrock-Cover<br />
des gleichnamigen, ursprünglich von den Öster -<br />
reichern Opus veröffentlichten Chartbreakers. Im<br />
offiziellen Video ist die IBO- und WBC-Silber-<br />
Profi-Boxweltmeisterin Tina Rupprecht zu sehen.<br />
Die Single ist gleichzeitig das Titellied des<br />
Charity-Projekts zur Unterstützung von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Behinderungen, das wir<br />
ge meinsam mit Kess und Tina initiiert haben.<br />
Unser zweites Studioalbum „Darkness“ wurde<br />
im Juni 2018 fertiggestellt und erzählt eine Ge -<br />
schichte vom Fallen in tiefste Dunkelheit und<br />
den schweren Weg in ein neues, erfülltes Leben.<br />
Die Produktion wurde bereits mehrfach international<br />
ausgezeichnet und auch beim Deut -<br />
schen Rock & Pop Preis 2018 als bestes Rock-<br />
Album ausgezeichnet.<br />
MM: Anfang des Jahres habt ihr eure zweite<br />
Single „Remember Death“ veröffentlicht.<br />
Inwiefern unterscheidet sich die Single von<br />
ihren Vorgängern?<br />
DARKNESS LIGHT: „Remember Death“ ist eine<br />
natürliche Weiterentwicklung des Songwritings<br />
und Sounds, der mit dem „Darkness“-Album<br />
vorgestellt wurde. Die Single ist eine Zusam -<br />
menarbeit mit Todd Simpson, einem exzellenten<br />
amerikanischen Gitarristen. Geschrieben<br />
wurde der Song, wie fast alle Titel, von Cristian<br />
Bettendorf und Helmuth Treichel.<br />
„Remember Death“ ist die englische Über -<br />
set zung von ‚Memento Mori‘. Der Ausdruck<br />
„Memento Mori“ (lat. „Sei dir der Sterblichkeit<br />
bewusst“) entstammt dem mittelalterlichen<br />
Mönchslatein. Er ist ein Symbol der Vanitas, der<br />
Vergänglichkeit, und war wesentlicher Bestand -<br />
teil der cluniazensischen Liturgie.<br />
„Memento Mori“ bezieht sich nicht auf einen<br />
Toten- oder Ahnenkult und beinhaltet auch nicht<br />
die für die Romantik typische Ewigkeits sehn -<br />
sucht, sondern weist darauf hin, dass jedermann<br />
sterblich ist, ob arm oder reich. Der Text ist<br />
passenderweise in einem antiquierten Englisch<br />
verfasst. Der Titel wurde zunächst nur als digitaler<br />
Download in Verbindung mit einem entsprechenden<br />
Video veröffentlicht.<br />
MM: Was ist euch bei euren Musikvideos als<br />
Band wichtig?<br />
DARKNESS LIGHT: Das Wichtigste ist für uns die<br />
Umsetzung der Texte, ohne zu viele Stereo typen<br />
zu verwenden. Natürlich spielen auch Kosten<br />
dabei eine Rolle. Demzufolge helfen alle Band -<br />
mitglieder und Freunde (u. a. Peter Swoboda,<br />
Martin Vill, Roland Kopper, Axel Weiss) bei der<br />
Bearbeitung und Umsetzung. Unsere Spon soren<br />
(Stauden-Verkehrs-GmbH, LA Rocks Radio)<br />
haben uns fantastische Locations dafür zur Ver -<br />
fügung gestellt.<br />
MM: Im Studio wurdet ihr von bekannten<br />
Gastmusikern unterstützt. Wen konntet ihr<br />
da für eure Arbeit gewinnen?<br />
DARKNESS LIGHT: Kess (bei „Live Is Life“) und<br />
Lydia Pané (AXEperience, Sainted Sinners, Dark<br />
Blue Inc.) bei „Into The Light“; als Gastsänger,<br />
Claus Hiltensberger (Ex-JVP) bei „Darkness“<br />
und „Dragon Eye“ und Ronnie Parkes (Bonfire,<br />
Slippery When Wet, Seven Witches, Ex-Tango<br />
Down) bei „Nightcrawler“ und „Relic“ am Bass,<br />
Frank Pané (Bonfire, Dark Blue Inc., Purpen -<br />
dicular, AXEperience) für Bass und Gitarre bei<br />
„Into The Light“ und Todd Simpson (Ex-Gnostic,<br />
Caustic Thought, Corpse Worm, The Dillon<br />
James Band, Skyeclad) an der Gitarre bei<br />
„Remember Death“.<br />
MM: Habt ihr schon weitere Veröffent -<br />
lichun gen geplant?<br />
DARKNESS LIGHT<br />
„Live at the MatriX“<br />
VÖ: 25. OKTOBER 2019<br />
DARKNESSLIGHT.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
DARKNESSLIGHT.DE<br />
DARKNESS LIGHT: Unsere Live-CD „Live At<br />
The MatriX“ ist Ende Oktober auf den Markt<br />
kom men. Parallel arbeiten wir an neuem Material<br />
für ein für dieses Jahr geplantes Studioalbum.<br />
MM: Gibt es etwas, was euch fehlt in der Band?<br />
DARKNESS LIGHT: Eine seriöse Bookingagen tur!<br />
Bisher verlegen und veröffentlichen wir unser<br />
Ma terial über unseren eigenen Verlag und auf<br />
eigenem Label (Atomic Picnic Project UG). Dem -<br />
zufolge wäre ein größeres Label, das uns tat -<br />
kräftig bei Marketing und Vertrieb unterstützt,<br />
wünschenswert. Das Booking erledigen wir zurzeit<br />
selbst, wären aber einer seriösen Booking -<br />
agentur gegenüber auf jeden Fall aufgeschlossen.<br />
Der Markt hält hier leider oft unangenehme<br />
Überraschungen für <strong>Musiker</strong> bereit.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
STORIES 47<br />
Darkness Light<br />
The melodic hard rock band from Königsbrunn<br />
»Memento Mori bezieht<br />
sich nicht auf einen Totenoder<br />
Ahnenkult und<br />
beinhaltet auch nicht die<br />
für die Romantik typische<br />
Ewigkeitssehnsucht,<br />
sondern weist darauf hin,<br />
dass jedermann sterblich<br />
ist, ob arm oder reich.«<br />
Wo kann man euch noch live erleben?<br />
DARKNESS LIGHT: 2019 haben wir mehrere<br />
Festivalauftritte absolviert, wie z.B. am 27.<br />
April beim Rock ‘n‘ Lock Festival, wo wir u. a.<br />
zusammen mit international bekannten Bands<br />
wie Axxis, Mad Max, Crystal Ball, Maverick ge -<br />
spielt haben. Am 27. Juni bei den Augsburger<br />
Sommernächten, im Rahmen der großen Rock -<br />
nacht am Stadtmarkt, war der vorerst letzte<br />
Auf tritt vor der Sommerpause. Im Frühherbst<br />
ging es zunächst in den Süden von Deutsch -<br />
land. Wir haben bewusst weniger Konzerte für<br />
den Rest von 2019 gebucht, da wir uns auf<br />
unsere Studioarbeit konzentrieren wollen. Was<br />
aber nicht heißt, dass wir bei einem top Gig-<br />
Angebot abgeneigt sind. Die ersten Termine für<br />
<strong>2020</strong> sind aber bereits in trockenen Tüchern.<br />
Der Fokus werden Auftritte bei Festivals sein.<br />
Natürlich wird auch der ein oder andere Club -<br />
gig dabei sein.<br />
(Das Interview wurde vor März <strong>2020</strong> durchgeführt,<br />
Anm. d. Red.)<br />
Web: DARKNESSLIGHT.DE<br />
IntervIeW: RONJA RABE<br />
Foto: MARTIN WILL<br />
HIntergrundFoto: BILLIONPHOTOS.COM/<br />
ADOBE STOCK<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
48 MUSIK & RECHT<br />
URTEIL<br />
im Fall Julia Neigel gegen Axel S.<br />
Im Namen des Volkes<br />
Urteil<br />
in dem Rechtsstreit<br />
Julia Neigel, Ludwigshafen<br />
Klägerin,<br />
Prozessbevollmächtigte:<br />
Rechtsanw. Zeller & Seyfert Partnerschaft von<br />
Rechtsanwälten mbB<br />
gegen<br />
Axel S., (S. Music Planet), Mannheim<br />
Beklagter,<br />
I.<br />
Der Beklagte wird verurteilt, es bei Meidung eines für<br />
jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungs -<br />
geldes und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben<br />
werden kann, einer Ordnungshaft oder einer Ordnungshaft<br />
bis zu 6 Monaten (Ordnungsgeld im Einzelfall höchstens<br />
250.000,00 EUR; Ordnungshaft insgesamt höchstens 2<br />
Jahre) zu unterlassen,<br />
❶ in Bezug auf die Klägerin wörtlich oder sinngemäß die<br />
Behauptung aufzustellen und/oder zu verbreiten, dass<br />
bei der Staatsanwalt schaft Frankenthal ein Ermittlungs -<br />
verfahren wegen Untreue gegen die Klägerin gelaufen<br />
ist, wie dies auf der Webseite … des Beklagten ge sche -<br />
hen ist und wie ersichtlich in der Anlage B1;<br />
Prozessbevollmächtigte:<br />
Rechtsanw. Z. & D., Hamburg<br />
hat das Landgericht Frankfurt am Main<br />
– 3. Zivilkammer –<br />
durch Vorsitzenden Richter am Landgericht Dr. Kurth,<br />
Richter am Landgericht Dr. Mantz und<br />
Richterin am Landgericht Dr. Kothes<br />
und/oder<br />
❷ die einstweilige Verfügung gegen die Klägerin (Be-<br />
schluss des Landgerichts Mannheim vom 26.10.2005,<br />
Az. 7 O 300/05) öffentlich zugänglich zu machen, wie<br />
dies auf der Webseite … des Beklagten geschehen ist<br />
und wie ersichtlich in der Anlage B1.<br />
II.<br />
aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 19.12.2019<br />
für Recht erkannt.<br />
Die Kosten des Rechtsstreits hat der Beklagte zu tragen.<br />
III.<br />
JULIA NEIGEL<br />
„Ehrensache“<br />
VÖ: 21. AUGUST <strong>2020</strong><br />
JULIANEIGEL.COM<br />
FACEBOOK.COM/JULIANEIGEL<br />
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar gegen Sicherheits leis -<br />
tung, hinsichtlich der Aussprüche zu I. 1. und I. 2. jeweils in<br />
Höhe von 15.000,00 EUR und im Übrigen in Höhe von 110 %<br />
des jeweils zu vollstreckenden Betrages.<br />
Web: JULIANEIGEL.COM<br />
Grafikquelle: © KELIFAMILY / ADOBE STOCK<br />
musiker MAgAZIN 2/<strong>2020</strong>
PRODUKT-NEWS 49<br />
ANNE GRABS, KARIM-PATRICK BANNOUR, ELISABETH VOGL<br />
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feh lungsmarketing nutzen<br />
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Die Social-Media-Experten Anne Grabs,<br />
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Media und welche Chancen bieten sie?<br />
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Voraussetzungen müssen dafür geschaffen<br />
werden? Welche Schritte müssen in welcher<br />
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• Social Media Monitoring und Erfolgs -<br />
messung<br />
• Reputation Management<br />
• Innovationsmanagement und Crowd -<br />
sourcing<br />
• Mobile Social Marketing und Mobile<br />
Commerce<br />
• Social Search, Social Commerce und<br />
Facebook Commerce<br />
5., aktualisierte Auflage 2018, 555 Seiten,<br />
broschiert, mit Klappen. Flexibles Hand buch -<br />
format 17,2 x 23 cm. In Farbe gedruckt, mit<br />
zahlreichen Abbil dun gen und Tipp-Kästen.<br />
Rheinwerk Computing<br />
ISBN 978-3-8362-6231-6<br />
34,90 € | Bundle Buch + E-Book 39,90 €<br />
Weitere Infos: www.rheinwerk-verlag.de<br />
BE A VOICE<br />
not an echo<br />
Du wolltest schon immer mal Gesangsunterricht<br />
nehmen und entdecken, was in dir steckt?<br />
Dann bist du hier genau richtig!<br />
Melde dich gleich<br />
heute zu einer<br />
Voice Lesson per Skype<br />
oder in-person an!<br />
Ich freue mich auf dich!<br />
STARTERPAKET<br />
Ich biete allen meinen neuen<br />
Schülern/Sängern an,<br />
den 5. Unterricht geschenkt.*<br />
*alle fünf Unterrichte müssen innerhalb von<br />
zwei Monaten genommen werden.<br />
www.elvoice-academy.com
50 PRODUKT-NEWS<br />
Weiß gehalten und für die gängigsten Des -<br />
infektionsmittelflaschen geeignet. Der Halter<br />
80370 ist zudem in Schwarz erhältlich und<br />
als Tischstativ oder Wandhalter verwendbar.<br />
Für Euro-Spender werden der Desinfek tions -<br />
mittelständer 80320 in Weiß, die Desinfek -<br />
tions mittelsäule 80350 in Schwarz sowie das<br />
Tischstativ 80360 in Schwarz oder Weiß<br />
angeboten.<br />
Als Ergänzung können dank des Halters<br />
80396 Desinfektionsmittelflaschen direkt an<br />
die Stative für die Euro-Spender montiert<br />
werden.<br />
Die Ablage 80380 in Weiß lässt sich an den<br />
Ständer oder generell an Rohre bis 30 mm<br />
anschrauben und sich vielseitig für Kos metikoder<br />
Reinigungstücher, Mund schutz masken<br />
oder sonstige Hygiene pro dukte verwenden.<br />
PRODUKTE FÜR DEN GESUNDHEITSSCHUTZ – MADE IN GERMANY<br />
Eine gründliche und regelmäßige Hände -<br />
hygiene ist unerlässlich, um Virusinfek tionen<br />
wie die aktuelle Covid-19-Erkrankung und<br />
natürlich auch generell krankmachende<br />
Erreger zu bekämpfen. Gerade in hochfrequentierten<br />
Bereichen und Orten, an denen<br />
viele Menschen zusammenkommen, können<br />
sich Keime schnell übertragen. Ein<br />
Des infizieren der Hände ist deshalb unverzichtbar,<br />
um sich und andere vor Infek tionen<br />
zu schützen. So müssen allerdings auch<br />
Möglichkeiten zur Händedesinfektion zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Mit den mobilen Desinfektionsmittelständern,<br />
Desinfektionsmittelhaltern und weiteren<br />
Ergänzungen von der Firma König & Meyer<br />
können Kunden, Mitarbeiter und Be sucher<br />
sich sicher und nachhaltig vor Viren und<br />
Keimen schützen. König & Meyer bietet verschiedene<br />
Produkte an, die optimal in ge -<br />
werblichen Räumen mit hoher Besucher -<br />
frequenz wie Krankenhäusern, Arztpraxen,<br />
Einzelhandelsgeschäften, Hotels, Gastro no -<br />
miebetrieben, Schulen, Veranstaltungshallen<br />
oder Geschäftsräumen zur Auf stel lung in den<br />
Eingangs- und Wartebereichen einsetzbar<br />
sind.<br />
Die Desinfektionsmittelständer 80340,<br />
80310 und 80315 sowie der Desinfektions -<br />
mittelwandhalter 80330 sind in neutralem<br />
Am Plakatständer 80395 sowie an der<br />
Hinweistafel 80390 können nützliche In for -<br />
mationen für Besucher angebracht werden.<br />
Die Tafel kann sowohl an den Desinfektions -<br />
mittelständer 80320 als auch an die Des -<br />
infektionsmittelsäule 80350 montiert werden.<br />
Alle Produkte werden in Deutschland gefertigt.<br />
Auf Anfrage können die Modelle auch<br />
in anderen individuellen Abmessungen ge -<br />
fertigt werden.<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de<br />
KÖNIG & MEYER – 14087 KLAVIERBANK<br />
AUSFÜHRUNG: schwarz Kunstleder;<br />
klappbar; mit eingravierter Höhenskala<br />
GRÖSSE ZUSAMMENGELEGT: 650 x 375 x 228 mm<br />
SITZFLÄCHE: Polstersitz mit Kunstlederbezug,<br />
660 x 330 mm<br />
HÖHE: von 423 bis 623 mm<br />
MATERIAL: Stahl<br />
HÖHENVERSTELLUNG: Rast-Klemmschrauben<br />
GEWICHT: 9,5 kg<br />
Obwohl es im Moment „Abwarten“ heißt,<br />
freut man sich schon jetzt auf die nächste<br />
Konzert- und Festivalzeit. Dieses Pro dukt<br />
aus dem Haus König & Meyer lässt die<br />
Vorfreude noch weiter anwachsen. Aus<br />
gutem Grund, denn mit ihm hat man eine<br />
Sorge weniger: Platzmangel im Tour-Auto.<br />
Nach dem Launch des klappbaren Omega<br />
Pro Klaviertischs im letzten Jahr wurde nun<br />
eine klappbare Klavierbank entwickelt.<br />
Die beidseitigen Rast-Klemmschrauben er -<br />
möglichen eine leichte und feine Höhen ver -<br />
stellung. Dank der eingravierten Höhen skala<br />
kann jeder <strong>Musiker</strong> übersichtlich und problemlos<br />
seine persönliche Einstellung finden.<br />
Aufgrund der beiden einklappbaren Beine<br />
ergibt sich ein kompaktes und flaches Pack -<br />
stück. Somit ist die extrem stabile Bank im<br />
Handumdrehen auch für den Transport ge -<br />
eignet.<br />
Die kompakte Stahlrohrkonstruktion und die<br />
großen, runden Parkettschoner verleihen dieser<br />
formschönen Bank eine hohe Stabilität.<br />
Das komfortable Sitzpolster mit dem attraktiven<br />
Skailederbezug schafft die Voraus set -<br />
zung für ein angenehmes und entspanntes<br />
Musizieren.<br />
Das Design der Bank ist passend zu den<br />
Keyboardtischen 18810/18820 abgestimmt.<br />
14087-000-55 – schwarz Kunstleder<br />
UVP: 224,90 €; EAN: 4016842115273<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de
PRODUKT-NEWS 51<br />
ANIKA NILLES<br />
PAD BOOK<br />
Fundamental-Workouts<br />
Wer nicht regelmäßig am Drumset üben kann, wird sich<br />
bereits ein Drum Pad zugelegt haben. Aber ohne Drumset zu<br />
üben ist speziell! Denn wer seine Hände nicht nur be weglich<br />
halten, sondern am Pad auch effektiv üben möchte, für den<br />
ist Anika Nilles’ PAD BOOK genau das Richtige!<br />
In ihrem für sich selbst entwickelten Trainingssystem präsentiert<br />
Anika eine Vielzahl von Optionen, was und wie man<br />
am Pad am besten üben kann. Besonders gut geeignet ist<br />
das Pad, weil es im Wesentlichen auf nur eine Klangquelle<br />
reduziert ist. So kannst du den Prozess deiner Fort schritte<br />
hinsichtlich Stickings und Rudiments, Phrasie rung und<br />
Rhythmus-Konzepten kontinuierlich verfolgen.<br />
In ihren Fundamental–Workouts widmet sich Anika auf insgesamt<br />
280 Seiten den Themen Subdivision Studien, Mixed<br />
Meters, Unabhängigkeit der Hände und Polyrhythmen. Es<br />
ergibt sich ein vollständiges System mit Triolen, 16teln,<br />
Quintolen, Sextolen und Septolen, die in einzelnen Arbeits -<br />
schritten – von sehr einfachen bis hin zu komplexen<br />
Rhythmen – aufgeschlüsselt sind. Der Auf- und Ausbau von<br />
Grundlagen, die Sensibilisierung für Time und Rhythmus<br />
sowie die zahlreichen Möglichkeiten der Erwei terung eigener<br />
Fertigkeiten stehen im Fokus. Zusammen stellungen von<br />
Warm-ups geben dir eine Idee davon, wie du deine eigenen<br />
Rhythmuspatterns entwickeln kannst. Der tiefere Sinn dahinter<br />
ist, den Übungsprozess kreativer zu gestalten, effektiv an<br />
den eigenen Schwächen zu arbeiten, neue Themen für sich<br />
selbst zu entwickeln und bereits Ver t rautes einfach aus einer<br />
anderen Perspektive zu betrachten.<br />
Zurück am Drumkit wirst du feststellen, dass du dich auf<br />
spezifischere, musikalisch relevante Themen wie Sound,<br />
Orchestrierung und Dynamik konzentrieren kannst, da Hände,<br />
Körper und Geist die auf dem Pad geübten Grund lagen<br />
bereits verinnerlicht und automatisiert haben. Eben Fundamental!<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de | Buch (280 Seiten) | 21,95 €| Format: DIN A4 | 20284G (Deutsche Edition) | ISBN-10: 3-947998-17-1 | ISBN-13: 978-3-947998-17-3<br />
FLORIAN TEKALE<br />
POP PIANO SCHOOL<br />
Für Einsteiger: Die Klavierschule für<br />
Popularmusik mit aktuellen Pop-Rhythmen,<br />
modernem Akkordspiel und<br />
zeitgemäßen Solostücken mit CD mit<br />
70 Tracks im Audio-Format!<br />
POP PIANO SCHOOL ist eine neue, innovative Methode für<br />
Klaviereinsteiger. Dieses kompakte Lehrbuch ermöglicht<br />
angehenden Pianistinnen und Pianisten einen zeitgemäßen<br />
Start ohne „klassische“ Umwege – angepasst an die Wün -<br />
sche und Bedürfnisse der großen Mehrheit der Schüler innen<br />
und Schüler von heute. Vor allem Jugendliche und Er wach -<br />
sene haben mit POP PIANO SCHOOL endlich das Buch<br />
gefunden, um Klavier spielen zu lernen. Wenn der Piano-<br />
Sound in Richtung Ludovico Einaudi, Yann Tiersen oder<br />
Alicia Keys gehen soll, dann ist POP PIANO SCHOOL genau<br />
richtig! Eine Auswahl bekannter Hits aus Pop, Rock und<br />
Folk neben lyrischen Stücken, coole Grooves und entspannte<br />
Lounge- und Chill-out-Sounds – dieses Piano-Buch ist so<br />
vielseitig wie die Popularmusik des 21. Jahr hunderts. Die<br />
große Vielfalt an stilistisch ab wechs lungs reichen und schönen<br />
Spielstücken macht POP PIANO SCHOOL zu einem<br />
einzigartigen Lehrwerk. Die professionell produzierte CD<br />
soll inspirieren und erhöht die Motivation. Von Rock & Pop<br />
bis „New Classic“ – POP PIANO SCHOOL bietet eine große<br />
musikalische Bandbreite für Anfangs unterricht und Selbst -<br />
studium. POP PIANO SCHOOL – So geht Piano heute!<br />
Florian Tekale lebt in der Nähe von Stuttgart und arbeitet<br />
seit vielen Jahren als Pianist, Komponist, Arrangeur und<br />
Klavierpädagoge.<br />
Buch (120 Seiten) inkl. CD mit Playbackaufnahmen<br />
Format: DIN A4 | 21,95 €<br />
Verlags-Nr. 20283G<br />
ISBN-10: 9783947998166 | ISBN-13: 3947998163<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de
52 PRODUKT-NEWS<br />
MODEL 12: 10-KAnAl-misChpult mit 12-spur-reCorder<br />
EINE KLEINE REVOLUTION VON TASCAM<br />
Manchmal scheint sich Geschichte zu wiederholen: Tascam, der Hersteller, der vor mehr als<br />
40 Jahren mit seinen Portastudios Weltruhm erlangt hat,<br />
stellt mit seinem Model 12 jetzt eine Neuheit vor, die ähnlich erfolgreich werden könnte.<br />
Model 12 vereint Mischer, Mehrspurrekorder, USB-Inter face<br />
und DAW-Controller in einem kompakten Pult ge häuse.<br />
Dadurch ist es unglaublich vielseitig einsetzbar, und zwar im<br />
(Heim-)Studio genauso wie im Livebetrieb. Beispiel Home -<br />
recording und Multimedia-Produktion: Bis zu zehn Ein gangs -<br />
signale (acht mono, zwei stereo, einer davon wahl weise über<br />
Bluetooth) stehen auch am eingebauten Rekorder und an der<br />
USB-Schnittstelle für Aufnahmen zur Verfügung. Beim<br />
Abmischen kann man für jeden Kanal zwischen Ein gangs -<br />
buchse und der vom Rekorder oder Inter face kommenden<br />
Spur wählen, wodurch sich viele Möglichkeiten ergeben,<br />
unterschiedliches Material zu kombinieren. Und der<br />
Controller-Modus sorgt für einfache Bedienung der DAW-<br />
Software mit den Reglern und Tasten des Mischpults.<br />
BACKING TRACKS FÜR LIVE-AUFTRITT<br />
Auch Alleinunterhaltern und kleinen Künstlergruppen bieten<br />
sich neue Möglichkeiten mit Model 12: Sie können<br />
etwa zuvor aufgenommene Tonspuren zum Livesignal<br />
dazu zu mischen oder während des Auftritts etwas aufnehmen,<br />
was sie im nächsten Moment als Playback oder Be -<br />
gleitung nutzen. Mit einem Firmware-Update auf Version<br />
1.10 hat Tascam dem Model 12 sogar noch eine sogenannte<br />
Vamp-Wieder gabe spendiert. Damit lassen sich für<br />
jeden aufgezeichneten Song bis zu zehn Intervalle markieren,<br />
die das Gerät während der Wiedergabe wiederholt<br />
abspielt. So kann man etwa den Refrain zusammen mit<br />
dem Publikum so lange ausdehnen, wie man möchte, oder<br />
Soli beliebig verlängern. Im Proberaum hilft das Vamping<br />
beim Einstudieren schwieriger Parts – auch Solisten ge -<br />
lingt das dank optionaler Fußschalterbedienung leicht.<br />
IDEAL AUCH FÜR PODCASTER<br />
Für Podcasting mit Live-Streaming ist das kleine Pult<br />
ebenfalls gut gerüstet. Es bietet einen Smartphone-An -<br />
schluss mit Mix-Minus-Funktion, die Rückkopplungen verhindert.<br />
Und auch das ist längst nicht alles – aber weit<br />
mehr als das seinerzeit revolutionäre erste Portastudio von<br />
Tascam aufweisen konnte. Wie war das damals noch?<br />
AUF DEN SPUREN DES PORTASTUDIOS<br />
In einem Jahr, in dem wohl viele Leser noch nicht einmal<br />
geboren waren, gelang Tascam ein Coup, der die Recording-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
PRODUKT-NEWS 53<br />
Welt verändern sollte: Das 1979 vorgestellte Tascam 144<br />
erlaubte es erstmals, bis zu vier einzelne Audiospuren auf<br />
einer handelsüblichen Compact-Kassette aufzunehmen, und<br />
begründete damit das Home-Recording. Denn nun konnte<br />
jeder kostengünstig Musik zu Hause aufnehmen und produzieren.<br />
Die einzelnen Spuren ließen sich im Ping-Pong-Verfahren<br />
zusammenfassen, wodurch wieder Tracks für neues<br />
Material frei wurden. Für die finale Stereo mischung musste<br />
dann das heimische Hi-Fi-Kassettendeck bemüht werden,<br />
aber das war in der Regel ohnehin vorhanden.<br />
Auch heute bietet Tascam Portastudios an, bei denen das<br />
Recording zu Hause oder im Proberaum im Mittelpunkt steht.<br />
Die Ausstattung der modernen digitalen Nachfolger ist der<br />
DP-32SD: 32-spur-digitAl-portAstudio<br />
des damaligen Revoluzzers natürlich haushoch überlegen.<br />
Das größte Modell DP-32SD beispielsweise hat alles an<br />
Bord, was man für erstklassige Produktionen mit bis zu 32<br />
Audiospuren braucht, angefangen bei XLR-Eingängen mit<br />
Phantomspeisung über Dynamikbearbeitung und Effekte<br />
bis hin zu Tools fürs Mastering und vieles mehr. Über die<br />
Vergabe von Einzelspuren muss sich heute angesichts<br />
enormer Speicherkapazitäten kaum noch jemand Ge danken<br />
machen. Wem weniger mehr ist, der findet bei Tascam<br />
auch sehr günstige, nur mit dem Nötigsten ausgestattete<br />
Modelle, die sich für schnelle Mitschnitte oder als Ideen -<br />
sammler deutlich komfortabler bedienen lassen als beispielsweise<br />
ein Handy.<br />
OPTIONALES ZUBEHÖR<br />
CS-MODEL12: Tragetasche für Model 12<br />
RC-1F: Fußschalter<br />
Alle Infos zu Model 12 gibt es auf der deutschsprachigen<br />
Website tascam.de/MODEL12<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
54 PRODUKT-NEWS<br />
RACHEL REP<br />
DRUM ATHLETICS<br />
FITNESS FÜR SCHLAGZEUGER<br />
– für alle <strong>Musiker</strong> – für jeden<br />
Rachel Rep entstammt einer <strong>Musiker</strong>familie, ist seit 25<br />
Jahren Schlagzeugerin und lebt in Berlin.<br />
2001 wurde sie die Drummerin vom „Farin Urlaub Racing<br />
Team“.<br />
Das Tourleben kennt sie seit frühester Kindheit, und da die<br />
„als Ballerina Getarnte mit der Attitüde einer finnischen<br />
Hammerwerferin“ einen ausgeprägten Hang zur Bewegung<br />
hat, setzte sich diese Lebensform bis heute durch.<br />
Ihr erster autobiographischer Roman „Panzerschokolade“<br />
erschien 2013 beim Milena Verlag (Wien).<br />
Der WDR produzierte ein Hörspiel von „Panzerschokolade“,<br />
dessen Drehbuch sie schrieb.<br />
Weitere Informationen unter: www.rachelrep.com<br />
Nun erschien Ihr Ratgeber Drum Athletics: Fitness für<br />
Schlagzeuger – für alle <strong>Musiker</strong> – für jeden<br />
Was zum Henker hat das Universum mit Schlagzeugspielen<br />
zu tun?<br />
Alles!<br />
DAS UNIVERSUM UND SCHLAGZEUGSPIELEN<br />
– SCHWINGUNG<br />
Müssen alle Drummer eigentlich Leistungssportler sein bzw.<br />
mindestens so fit wie Profi-Fußballer? Rockdrummer sind<br />
es! Manche können während des Trommelns sogar Kette<br />
rauchen! Beim Schlagzeugspielen geht es um Koordination,<br />
Balance, Tiefenmuskulatur, äußere Muskulatur, mentale<br />
Stärke, Kraft, Ausdauer, Schnellkraft.<br />
Körpergefühl ist ein Talent, zu dem nicht alle Menschen den<br />
gleichen Zugang haben. Ebenso ist es mit der Musikalität.<br />
Schön, wenn sie angeboren bzw. in der Genetik verankert<br />
ist (Dittsche). Fördert man sie aber nicht, nützen die allerbesten<br />
Voraussetzungen nichts.<br />
Es ist doch interessant festzustellen, dass die meisten<br />
Menschen keinen richtigen Bezug zu ihrem Körper haben,<br />
ihn als eine Art Anhängsel ihres Kopfes betrachten, das viel<br />
zu viel Aufmerksamkeit will, Aufhebens um seine Be find lich -<br />
keiten macht, was nervt und Zeit kostet. Dabei ist er das<br />
Einzige, was uns wirklich gehört, und das wertvollste Arbeits -<br />
material, das uns früher oder später zu verstehen gibt, wenn<br />
wir nicht in seinem/unserem Sinn handeln.<br />
Selbst bei Drummern, Menschen, die eines der komplexesten<br />
Musikinstrumente mit Hilfe aller Extremitäten bedienen,<br />
gibt es große Unterschiede in der Wahrnehmung. Für<br />
den einen ist das Zusammenspiel mit Körper und Geist<br />
selbstverständlich, während der andere gar nicht auf die<br />
Idee käme, einen Zusammenhang zwischen sich und seinem<br />
Körper herzustellen.<br />
Es heißt ja, dass Drummer so fit sein müssen wie ein<br />
Turnschuh – aber wie oft haben Sie denn einen durchtrainierten,<br />
in sich ruhenden, gleichzeitig äußerlich ausrastenden,<br />
mit Schweißtropfen und allen Gliedmaßen um sich<br />
werfenden Drummer gesehen? Eben. Nicht häufig genug.<br />
Aber wie kann das sein? Ich rede hier nicht vom soliden<br />
Stand, den es braucht, um das Beste aus einer Blockflöte<br />
herauszuholen. Es geht hier um einen komplexen Apparat,<br />
der von einem noch komplexeren nicht nur bedient, nein,<br />
geradezu belebt, von einem irdischen ICH in ein im besten<br />
Falle übergeordnetes WIR transponiert werden soll/will. Wie<br />
bitte soll das gehen ohne Turnschuhfitness?<br />
SCHWINGUNG IST DAS STICHWORT!<br />
Wenn man bedenkt (laut Forschung, Stand heute), dass<br />
alles schwingt, dass alles im Grunde aus Schwingungen<br />
besteht – die kleinsten Teilchen, das ganze Universum, wir,<br />
die wir mit unserer Schwingung die Felle der Trommeln und<br />
die Becken (tellerförmige Hochtonschallerzeuger!) zum<br />
Schwingen bringen, was den Effekt hat, dass die daraus<br />
entstandenen Wellen sich nicht nur den Weg durch unsere<br />
Ohren bahnen, sich in einen Sound umwandeln, sondern<br />
auch unseren ganzen Körper bzw. unser Knochengerüst<br />
zum Vibrieren bringen –, ist es kein Wunder, dass man als<br />
durchgerüttelter Drummer während und nach dem Spielen<br />
ziemlich gute Laune hat.<br />
Heilpraktiker, Therapeuten oder Schamanen benutzen diese<br />
Technik, um Menschen zu behandeln, ihre Schmerzen zu<br />
lindern, Traumata zu verarbeiten und psychische Barrieren<br />
zu überwinden. Es gibt sogar eine Klopftechnik, die Men schen<br />
in Extremsituationen wie Panik durch Abklopfen einzelner<br />
Knochen, unter anderem am Handrücken, den Finger -<br />
knochen, Wangenknochen, dem Schlüsselbein, am Solar -<br />
plexus usw., zur Entspannung verhilft. Durch die Klopf aku -<br />
pressur (ca. 120 BPM) wird das ganze Skelett sozusagen<br />
durchgerüttelt, was ein wohliges Gefühl auslöst und die<br />
Psyche wieder beruhigt.<br />
FITNESSTRAINING FÜR SCHLAGZEUGER UND MUSIKER<br />
• Das Universum und Schlagzeugspielen<br />
• Schwingung – Warum macht Trommeln glücklich<br />
• Body Mind – Warum Schlagzeugspielen schlau macht<br />
• Forschung, Alexandertechnik<br />
• Programme für Kinder und Jugendliche<br />
• Haltung – Cloy Petersen<br />
• Unterricht<br />
• Motion is Emotion<br />
• Abtrainieren<br />
• Tour vs. Fitnessprogramm zu Hause<br />
• Der Fitnessmarkt<br />
• Mind over Matter<br />
• Mentale Ebene<br />
• Durchdrehn<br />
• Mentales Training<br />
• Vorbereitung<br />
• Frauen/Männer<br />
• Chacun à son-goût<br />
• Ayurveda vs. Crystal Meth<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
PRODUKT-NEWS 55<br />
SPIELEN HÄLT GESUND UND MACHT GLÜCKLICH!<br />
Das können <strong>Musiker</strong>innen/<strong>Musiker</strong> und Sängerinnen/ Sänger,<br />
überhaupt Menschen, die in künstlerischen Be rufen tätig sind<br />
oder einfach lieben, was sie tun, nur bestätigen.<br />
Wenn ein <strong>Musiker</strong> mit seinem Instrument im Einklang<br />
schwingt, vergisst er Raum und Zeit. Das gemeinsame Mu -<br />
sizieren oder allein schon das Musikhören reicht aus, um<br />
eine meditative Wirkung zu spüren. Auch im Metal-Bereich<br />
„bängt“ man sich in Trance und ist happy.<br />
WARUM MACHT TROMMELN GLÜCKLICH?<br />
Um sich beim Spielen auf die Band, die Abläufe, das Pro -<br />
gramm, den Sänger/die Sängerin konzentrieren zu können,<br />
die Atmosphäre des Publikums zu spüren und überhaupt<br />
das Wichtigste: sich in die Musik fallen lassen zu können,<br />
ohne alle anderen Parameter des Schlagzeugspielens zu<br />
vergessen, ist es extrem vorteilhaft, seinen Körper in einen<br />
Zustand versetzen zu können, in dem er quasi eigenständig<br />
für sich denkt und spielt. Denn die besten Gigs sind die,<br />
in denen der <strong>Musiker</strong>/die <strong>Musiker</strong>in nicht spielt, sondern<br />
gespielt wird. Das sind die Momente im reinen Be wusst -<br />
seinszustand, in dem die Zeit stillsteht und – wumms – der<br />
knapp Drei-Stunden-Gig vorbei ist. Wie auf einer dieser<br />
langen Autobahnfahrten, nach der man „aufwacht“ und<br />
keinen Schimmer hat, wie man es überhaupt lebend ans<br />
Ziel geschafft hat und wer „wirklich“ gefahren ist. Wenn<br />
man einmal dieses Gefühl genießen durfte, will man logischerweise<br />
mehr davon.<br />
Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-182-8 | 90 Seiten,<br />
Farbfotos | 19,80 Euro<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
FRANK BRUNS<br />
SCHLAGZEUG SPIELEN<br />
Ein Basisbuch für kleine und große Einsteiger<br />
ab 6 Jahren<br />
Leichter Einstieg ins Trommeln – wir legen sofort los!<br />
Notenlesen lernen in ganz kleinen Schritten, dann die ge -<br />
lernten Noten sofort am Schlagzeug verteilen und die ersten<br />
Rhythmen bilden.<br />
Soli für die Snare, Drumsoli, erste Duette, Unab hängig keits -<br />
übungen, viele verschiedene Rhythmen aus Rock & Pop …<br />
und das alles auf der ganz einfachen Basis von ganzen,<br />
halben, Viertel- und Achtelnoten. Im letzten Kapitel kommen<br />
dann verschiedene Grundrhythmen, mit denen wir schon<br />
eine Vielzahl von Songs aus der Rock- und Popmusik be -<br />
gleiten können.<br />
• kindgerechtes Einsteigerwerk mit vergrößertem<br />
Notenbild<br />
• ideal für den Unterricht mit ganz jungen Kindern ab<br />
5 – 6 Jahren<br />
• ebenfalls geeignet für den Unterricht mit Spät ein stei gern<br />
und Senioren<br />
• sanfter Einstieg in das Notenlesen<br />
• leichte Verständlichkeit<br />
• vorbereitendes Lehrwerk für weitere Grundlagenbücher<br />
• mit zahlreichen Rhythmen aus Rock- & Popmusik<br />
• Soli für die Snare Drum und das Drumset, einfache Duette<br />
• für den Einzel- und Gruppenunterricht<br />
• mit vielen Hörbeispielen auf der beiliegenden CD<br />
• mit mehr als 50 Original-Rhythmen aus der Rock- &<br />
Pop musik<br />
TOM SCHÄFER<br />
DRUMGROOVES DER<br />
POPKULTUR<br />
138 Grooves, 110 Drummer<br />
Drum Grooves der Popkultur ist eine Hommage an die wunderbare<br />
Welt des Schlagzeugspiels, die mit den Drum-<br />
Monstern der 1940er-Jahre Fahrt aufnahm und durch die<br />
inspirative Popkultur kreative Höchstleistungen entwickelte.<br />
Wir Schlagzeuger brennen für Grooves, denen eine besondere<br />
Magie innewohnt. Dabei kann Magie auf vielfältige<br />
Weise entstehen, sei es durch spielerische Komplexität, durch<br />
ein tolles Feel, durch Ideenreichtum, durch spannende rhythmische<br />
Architekturen oder eine bestimmte Ästhetik. Wie<br />
unterschiedlich die Faszination eines Drum grooves auch<br />
ausgeprägt sein mag – jeder Groove geht immer auf seine<br />
kreative Kernidee zurück. Es ist die eigentliche Urzelle – die<br />
DNA. Und diese kommt häufig in nur wenigen Takten als<br />
essenzieller Baustein zum Ausdruck.<br />
• die lebendige Ergänzung für den Unterricht<br />
• für Schulen und zum Selbststudium<br />
• für Anfänger und Fortgeschrittene<br />
• mit Statements, Fotos und Storys<br />
• notierte Groove-Ausschnitte<br />
• von Afrobeat bis Swag<br />
Die DNA des modernen Schlagzeugspiels seit Erfindung<br />
des Backbeats. Eine Zeitreise durch die Groove-Jahrzehnte<br />
von den 50ern bis heute. IconIc Grooves, Alltime-Klassiker<br />
und jede Menge Überraschungen. 138 Groovebeispiele und<br />
110 Drummer von den 50er-Jahren bis heute.<br />
Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-174-3<br />
100 Seiten mit MP3-CD | 22,00 Euro<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-181-1<br />
192 Seiten | 29.80 Euro<br />
A4 farbig | Fotos | Notenbeispiele<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
56 PRODUKT-NEWS<br />
E-BASS MIT ESCHEKORPUS SOWIE TONABNEHMERN<br />
UND ELEKTRONIK VON MEC<br />
Der Fame Baphomet II 4 Natural Ash ist ein handgemachter<br />
Nobelbass, der nicht nur mit einer extrem schicken Holz -<br />
auswahl überzeugt, sondern auch mit optimalen Spiel eigen -<br />
schaften und einem vielseitigen Klangbild. Dement sprechend<br />
verfügt der Viersaiter über einen leicht gewölbten Korpus<br />
aus Esche mit intensiver Maserung und einen sechsfach<br />
geschraubten Hals aus Ahorn und Mahagoni, dessen flaches<br />
„D“-Profil bequem in der Hand liegt. Zwei aktive MEC<br />
Jazz Single-Coil-Pickups und eine aktive 2-Band-Klang -<br />
regelung aus gleichem Haus sorgen darüber hinaus für ein<br />
vielseitiges Klangspektrum, das mit hoher Durchset zungs -<br />
kraft jedes Genre gekonnt abdeckt. Auch Hardware-seitig<br />
zeigt sich der Fame Baphomet II mit einer WSC-SI4-Brücke<br />
und präzisen WSC-JB15-Mechaniken bestens ausgestattet.<br />
ERSTKLASSIGE HÖLZER UND HOHER SPIELKOMFORT<br />
MEC PICKUPS UND ELEKTRONIK FÜR HOCHKARÄTIGE<br />
SOUNDS<br />
Die elektrische Tonwandlung des Fame Baphomet II 4 Natural<br />
Ash übernehmen zwei aktive MEC Jazz Single-Coils. Aus ge -<br />
stattet mit Keramikmagneten, überzeugen die Tonab nehmer<br />
mit einem besonders transparenten Klang bild, das eine hohe<br />
Durchsetzungskraft mit Allround-Fähig keiten für nahezu jede<br />
Musikrichtung verbindet. Neben den Volume- und Balance-<br />
Reglern bietet der Fame Baphomet II 4 außerdem eine aktive<br />
MEC BEC2 2-Band-Klang rege lung. Mit Höhen- und Bass-<br />
Regler auf einem Doppel-Poti, er möglicht der Equalizer ein<br />
präzises Anpassen des Sounds, wobei die musikalische Ab -<br />
stimmung auch bei extremen Einstellungen erstklassige<br />
Klang erlebnisse garantiert.<br />
DER FAME BAPHOMET II 5 NATURAL ASH<br />
IM ÜBERBLICK:<br />
• 5-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />
• Eschekorpus<br />
• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme Anlage an<br />
den Körper<br />
• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-Mahagoni-Hals<br />
• Griffbrett aus Pau Ferro mit Dot-Inlays<br />
• „D“-Halsprofil<br />
• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />
• Aktive MEC BEC2 2-Band-Klangregelung<br />
• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />
• WSC-SI5-Bassbrücke<br />
• Schaller S-Locks<br />
Artikelnummer: BAS0010704-000 – 974 Euro<br />
Für die Konstruktion des Fame Baphomet II kommen ausschließlich<br />
handselektierte Hölzer zum Einsatz, die optimale<br />
Klang- und Spieleigenschaften garantieren. Dement sprechend<br />
unterstützt der Korpus aus Esche einen druckvollen Sound,<br />
während die sanfte Wölbung eine bequeme Anlage an den<br />
Spieler garantiert. Der fünfteilige Hals aus Ahorn mit Trenn -<br />
furnieren aus Mahagoni ist für eine besonders stabile Ver -<br />
bindung sechsfach verschraubt und bietet mit schlankem<br />
„D“-Profil beste Spieleigenschaften über alle 24 Bünde des<br />
Pau-Ferro-Griffbretts.<br />
FAME BAPHOMET II<br />
MIT UNVERWÜSTLICHER HARDWARE<br />
Nicht zuletzt ist der Fame Baphomet II 4 Natural Ash mit<br />
unverwüstlicher Hardware ausgestattet, die mit uneingeschränkter<br />
Funktionalität eine langanhaltende Spielfreude<br />
garantiert. Dementsprechend unterstützt die massive WSC<br />
SI4 Bassbrücke auf dem Korpus die gleichmäßige Klang -<br />
entfaltung, wobei vier individuelle Saitenreiter eine optimale<br />
Einstellung von Intonation und Saitenlage sicherstellen. An<br />
der Kopfplatte sorgen darüber hinaus vier gekapselte WSC<br />
JB15 Mechaniken für ein akkurates und stabiles Tuning<br />
des Viersaiters.<br />
DER FAME BAPHOMET II 4 NATURAL ASH<br />
IM ÜBERBLICK:<br />
• 4-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />
• Eschekorpus<br />
• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme Anlage an<br />
den Körper<br />
• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-Mahagoni-Hals<br />
• Griffbrett aus Pau Ferro mit Dot-Inlays<br />
• „D“-Halsprofil<br />
• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />
• Aktive MEC BEC2 2-Band-Klangregelung<br />
• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />
• WSC-SI4-Bassbrücke<br />
• Schaller S-Locks<br />
Artikelnummer: BAS0010703-000 – 925 Euro<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
PRODUKT-NEWS 57<br />
FAME FORUM CUSTOM QUILTED MAPLE TOP<br />
TRANSPARENT BROWN #FC2002037<br />
FAME FORUM IV<br />
MODERN TIGER EYE<br />
HIGHGLOSS<br />
SEYMOUR DUNCAN HUMBUCKER FÜR<br />
SOUNDS ZWISCHEN BLUES UND ROCK<br />
Dank der vielseitigen Tonabnehmer ausstat -<br />
tung zeigt sich die Fame Forum IV Modern<br />
klanglich besonders flexibel. Mit einem<br />
Seymour Duncan SH-4 JB am Steg und<br />
einem Seymour Duncan SH-2n Jazz am Hals<br />
FAME FORUM CUSTOM E-GITARRE<br />
Die Fame Forum Custom stellt die Meister -<br />
klasse der Nobelschmiede M-Guitars in Danzig<br />
dar. Beste Tonhölzer, handgewickelte Seymour<br />
Duncan USA Pickups und erstklassige Pre -<br />
mium-Hardware des deutschen Herstellers<br />
Schaller finden hier zusammen und werden<br />
mit Finessen wie Abalone-Bindings, Gold-<br />
Hardware oder dem sorgsam abgestimmten<br />
transparenten Finish abgerundet. Fame<br />
Forum Custom – eine Edel-Gitarre der Super -<br />
lative!<br />
PREMIUM-TONHÖLZER<br />
UND ERGONOMISCHES DESIGN<br />
Der Korpus der Fame Forum Custom be -<br />
steht aus Mahagoni und verfügt über eine<br />
zweiteilige und gestürzt verleimte Decke aus<br />
kontrastreich und gleichmäßig gemasertem<br />
Wölkchenlahorn. Hierbei achten die erfahren<br />
Gitarrenbauer aus Danzig auf eine möglichst<br />
kräftige Zeichnung mit dreidimensionalem<br />
Tiefeneffekt, welcher durch das transparente<br />
Finish zusätzlich unterstrichen wird. Einen<br />
weiteren optischen Tiefeneffekt sowie klare<br />
Korpuskonturen setzt das schimmernd irisierende<br />
Abalone-Purfling, welches mit einem<br />
einlagigen cremefarbenen Bin ding abgeschlossen<br />
wird.<br />
Wer die Fame Forum Custom anspielt, wird<br />
sowohl am Gurt als auch auf dem Schoß<br />
vom schlanken Profil und dem Gewicht des<br />
Instruments schlichtweg begeistert sein!<br />
Denn sämtliche Hardware des Instruments<br />
in Form von Potis, Brücke und Schaltern<br />
sind aus ergonomischen Gründen in der<br />
Decke versenkt, um Palm Mutes und Pick -<br />
ings so komfortabel wie möglich zu gestalten.<br />
SEYMOUR DUNCAN USA PICKUPS<br />
UND SCHALLER PREMIUM-HARDWARE<br />
Klassische Rocksounds, singende Blues-<br />
Leads und aggressive Metal-Riffs sind das<br />
Metier der klassischen Seymour-Duncan-<br />
Kombination aus einem SH-4b JB Model<br />
Humbucker am Steg sowie einem SH-2n<br />
Jazz Tonabnehmer in Halsposition. Die hand -<br />
gewickelten und in den Vereinigten Staaten<br />
gefertigten Tonabnehmer des Marktführers<br />
verfügen über Alnico-5-Magneten und sorgen<br />
für einen gut balancierten Output mit<br />
überzeugendem Druck, ohne dabei den<br />
dynamischen Spielraum aufzugeben. Nicht<br />
zuletzt lassen sich beide Pickups per Mini-<br />
Switch in den Einzelspulenbetrieb schalten.<br />
Natürlich wurde auch in Bezug auf Hard -<br />
ware keineswegs gespart: Die komplett mit<br />
hochwertigen Schaller-Parts ausgerüstete<br />
Edel-Gitarre verfügt über eine GTM-Piezo-<br />
Brücke mit Saitenreitern von GraphTech,<br />
solide Schaller M6 Klemm-Mechaniken mit<br />
Backlocking-Funktion und bereits ab Werk<br />
installierte Security-Locks für gefahrenfreie<br />
Bühnen-Performances. Selbstverständlich<br />
sind sämtliche Hardware-Parts mit 24-<br />
karätigem Gold überzogen. Wenn wir von<br />
Premium-Hardware sprechen, meinen wir<br />
das auch so!<br />
• Inklusive Schaller Security Locks, Justier -<br />
schlüssel und Handbuch!<br />
• Fame Historic Guitar Case gratis dazu!<br />
Artikelnr.: GIT0053116-000 – 2.143,60 Euro<br />
Weitere Infos: www.musicstore.de<br />
Die Fame Forum IV Modern Tiger Eye High -<br />
gloss überzeugt als vielseitige E-Gitarre mit<br />
einer zeitgemäßen Vollausstattung und<br />
einem hohen Spielkomfort. Der schlanke<br />
Mahagonikorpus mit schicker Riegel ahorn -<br />
decke nimmt eine komfortable Spielposition<br />
ein, wobei die großzügigen Cutaways einen<br />
ungehinderten Zugang über den gesamten<br />
Hals bieten. Dieser wird aus Mahagoni ge -<br />
fertigt und traditionell verleimt, während das<br />
flache „D“-Profil bequem in der Hand liegt,<br />
sodass auf dem Ebenholzgriffbrett jedes Riff<br />
oder Lick wie von selbst aus der Hand geht.<br />
Am Verstärker liefert die bewährte Kombina -<br />
tion aus einem Seymour Duncan SH-2n Jazz<br />
am Hals und einem Seymour Duncan SH-4<br />
JB am Steg vielseitige Sounds zwischen Pop,<br />
Blues und Rock, die dank Coil-Split um<br />
authentische Single-Coil-Klänge erweitert<br />
werden. Das integrierte Piezo-Tonab neh mer -<br />
system stellt darüber hinaus erstklassige<br />
Akustikgitarren-Sounds bereit, sodass der<br />
klanglichen Vielfalt und dem musikalischen<br />
Ausdruck keine Grenzen gesetzt sind. Eine<br />
Tune-O-Matic-Brücke samt Stopbar-Saiten -<br />
halter sowie präzise Locking-Mechaniken<br />
ver vollständigen die Fame Forum IV Modern<br />
Tiger Eye Highgloss.<br />
Die Fame Forum IV Modern wird von erfahrenen<br />
Gitarrenbauern in Europa gefertigt<br />
und überzeugt dementsprechend mit einer<br />
sorg fältigen Holzauswahl und einer makellosen<br />
Verarbeitung. So wird der Korpus aus<br />
Khaya-Mahagoni mit einer Decke aus Riegel -<br />
ahorn gefertigt, dessen einzigartige Mase -<br />
rung durch das Hochglanz-Finish betont wird.<br />
Edles Highlight ist hierbei zweifelsohne die<br />
scharf konturierte Wölbung der Decke mit<br />
einer Aus sparung im Cutaway, die eine<br />
ungehinderte Bespielbarkeit über alle Lagen<br />
sicherstellt. Der Hals aus Sapelli-Mahagoni<br />
liegt dank des perfekt proportionierten „D“-<br />
Profils bequem in der Hand, sodass sich auf<br />
dem Eben holz griffbrett jeder Ton fast von<br />
alleine spielt.<br />
kommt ein bewährtes Humbucker-Pär chen<br />
zum Einsatz, das den passenden Sound für<br />
jedes Genre zwischen Blues, Pop, Rock und<br />
gar Metal liefert. Hierbei überzeugt der Steg-<br />
Pickup mit einem hohen Output und der enormen<br />
Durchsetzungskraft seiner scharf fokussierten<br />
Mitten, während der Hals-Pickup<br />
jeden Ton mit endlosem Sustain und warmer<br />
Vintage-Stimme zum Leben erweckt. Dank<br />
der Coil-Split-Schaltung stehen außer dem<br />
authentische Single-Coil-Sounds mit der<br />
typisch glockig-klaren Klangentfaltung bereit.<br />
DIE FAME FORUM IV MODERN TIGER EYE<br />
HIGHGLOSS IM ÜBERBLICK:<br />
• E-Gitarre made in Europe<br />
• Hochglanz-Finish<br />
• Korpus aus Khaya-Mahagoni mit Riegel -<br />
ahorn-Decke<br />
• Hals aus Sapelli-Mahagoni mit „D“-Profil<br />
• Ebenholzgriffbrett mit Mother of Pearl Dot<br />
Inlays<br />
• Seymour Duncan SH-2n Jazz Halston ab -<br />
nehmer<br />
• Seymour Duncan SH-4 JB Stegtonabnehmer<br />
• Coil-Split über Mini-Schalter<br />
• GraphTech Resomax Tune-O-Matic-<br />
Brücke mit Ghost Piezo-Tonabnehmern,<br />
aktiver Piezo Preamp<br />
• Stopbar-Saitenhalter<br />
• Locking-Mechaniken<br />
Artikelnr.: GIT0042110-000– 974 Euro<br />
Weitere Infos: www.musicstore.de<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
58 REZENSIONEN<br />
BOOGIELICIOUS<br />
FEAT. ABI WALLENSTEIN<br />
»Live & Pure«<br />
Mit „Live & Pure“ haben sich zwei mitteleuropäische Schwer -<br />
gewichte des Blues zusammengetan und ein Livezeugnis<br />
der Extraklasse auf „Tonband“ verewigt. Die markante und<br />
lebendige Stimme und das Gitarrenspiel des deutschen<br />
Vaters des Blues, Abi Wallenstein aus Hamburg, wird live<br />
begleitet von der großartigen deutsch-holländischen Band<br />
BOOGIELICIOUS, bestehend aus Bertram Becher, David Herzel<br />
und Eeco Rijken Rapp. Von reiner musikalischer Begleitung<br />
kann hier allerdings kaum die Rede sein: Hier treffen jahrzehntelange<br />
Blues-Erfahrung auf die mindestens ebenso<br />
be eindruckende musikalische Laufbahn von Abi Wallenstein,<br />
der selbst seit 60 Jahren auf den kleinen und großen<br />
Bühnen Europas unterwegs ist. Diese gemeinsame Ex pertise<br />
kulminiert sich auf den Bühnen des Jahres 2018 in Sennestadt<br />
und Taunusstein zu einer Lehrstunde in Sachen Blues Rock<br />
und Boogie. Die für Wallenstein übliche Entspanntheit,<br />
Lebendig keit und Spielfreude kommt deutlich zur Geltung,<br />
seine leichte Reibeisenstimme veredelt die Songs und<br />
BOOGIELICIOUS sorgen für die angemessene, hochqualitative<br />
musikalische Untermalung. So grooven sich die vier <strong>Musiker</strong><br />
durch Hits wie „Sweet Home Chicago“, „Silver City“ oder<br />
„Alabama Blues“ und beweisen dabei, dass der Blues noch<br />
immer am wirkungsvollsten live präsentiert und rezipiert wird.<br />
www.boogielicious.de<br />
P.S.<br />
MEETING IN APRIL<br />
»Meeting in April«<br />
„Wechselhaftigkeit im positiven Sinne“, das ist es, was<br />
MEETING IN APRIL mit ihrer Musik ausdrücken möchten.<br />
Den Hörer erwarten denn konsequenterweise vielschichtige,<br />
lebendige und teilweise komplexe Kompositionen mit einer<br />
Mischung aus Jazz, Klassik und Pop. Erst 2015 gegründet<br />
ergatterte die Band schnell einen Plattenvertrag bei ZeitART<br />
Records aus Worms, bei dem 2018 das Debüt-Album<br />
„Meeting in April“ erschien – passenderweise im Mai. Auf<br />
diesem in tollem Artwork und physischer Verpackung präsentierten<br />
Release werden 16 Songs mit oben genannter<br />
Mischung in teils aufregender, teils entspannter, teils entgrenzender<br />
und fast schon psychedelischer Stimmung dargeboten.<br />
Neben Sängerin Annika Scholers Stimme und den<br />
gut aufeinander abgestimmten Arrangements werden den<br />
Instrumentalisten hier viele Freiheiten für individuelle, aber<br />
nie störende Ausbrüche eingeräumt (beispielsweise in<br />
„Remember“). Das macht das Ganze zu einer abwechslungsreichen<br />
Angelegenheit. Die Band sagt von sich: „Gern<br />
würden wir das Publikum mit auf eine Reise nehmen, bei<br />
der alle Emotionen eine übergeordnete Rolle spielen und<br />
genau in diesem Sinne Gefühle wieder erlaubt sind.” Das<br />
schaffen MEETING IN APRIL auf ihrem Debüt in überzeugender<br />
Weise.<br />
www.meetinginapril.de<br />
P.S.<br />
GOSSENGOSPEL<br />
»Liebe will gefunden werden«<br />
Handgemachten, facettenreichen und ausdrucksstarken<br />
deutsch sprachigen Rock ’n’ Soul bieten GOSSENGOSPEL<br />
aus Hessen und beschreiben mit dieser nicht sonderlich<br />
gängigen Stilbezeichnung ihre faszinierende Mischung aus<br />
Rock, Soul, Blues, Funk, Jazz und Gospel. Musikalisch stark<br />
geprägt von Blues und etwas Rock, kommt die Soul-<br />
Kom ponente vor allem durch die emotionalen Texte und die<br />
eindrückliche Stimme von Sängerin Marija Frick ins Spiel.<br />
Eine eingespielte, gut abgestimmte Band setzt die tollen<br />
Kom positionen von Alexander Frick groovig, aufregend und<br />
sicher in Szene – man hört, dass hier Profis am Werk sind,<br />
die sich um den Gesamteindruck ihrer Musik, dem Zusam -<br />
men spiel aus Komposition, Arrangement, Interpretation,<br />
Text und Sound, Gedanken macht. Dabei erinnert es jedoch<br />
nicht an sterile, im Studio konzipierte Produktionen, sondern<br />
umfasst vielmehr die für den Stil notwendige Portion an<br />
Spontaneität, Gefühl und Live-Spirit. So kann man sich sicher<br />
sein, dass die auf Platte schon tollen Songs auf der Bühne<br />
erst recht ihre ganze Wirkung entfalten. Großes Kompliment.<br />
www.gossengospel.de<br />
P.S.<br />
VOICE OVER PIANO<br />
»weltweit – hautnah«<br />
VOICE OVER PIANO – so einfach kann Musik manchmal sein.<br />
Dass sich mehr als Stimme und Klavier hinter dem Band -<br />
namen verstecken, zeigen Sara Dähn und Thomas Blaeschke<br />
auf ihrer CD „weltweit – hautnah“. Die Sängerin und der Kom -<br />
ponist und Entertainer vereinen ihre Talente, um größten-<br />
teils deutschsprachige Lieder zwischen Musical, Pop und<br />
Rock zu kreieren. Auf der CD finden sich drei selbst komponierte<br />
sowie drei Cover-Songs. Lediglich die Version von<br />
Brett Youngs Country-Hit „In Case You Didn’t Know“ ist auf<br />
Englisch gesungen. Die verträumte Atmosphäre des Ori gi -<br />
nals wird von VOICE OVER PIANO gut aufgegriffen. Klingt<br />
Sara Dähns Stimme auf den sehr persönlichen und gefühlvollen<br />
Songs „Sternenstaub“ oder „Leben“ sanft und melodisch,<br />
hört man bei „Dein Blick“, wie viel Power in der Sän -<br />
gerin steckt. Die stilistischen Unterschiede zwischen den<br />
ersten drei eigenen Songs und den drei gecoverten sind<br />
deutlich zu erkennen. Damit haben Dähn und Blaeschke ihr<br />
Ziel erreicht: die ganze Bandbreite zwischen weltweit und<br />
hautnah abzudecken, die ihre Musik ausmacht.<br />
www.voiceoverpiano.com<br />
L.K.<br />
SWING KABARETT REVUE<br />
»Mädel, fahr mit mir<br />
Schwebebahn!«<br />
CD an und ab geht die Zeitreise! Schon nach den ersten<br />
Klängen des titelgebenden „Mädel, fahr‘ mit mir Schwebe -<br />
bahn!“ fühlt man sich in einen gediegenen Salon der Golden<br />
Twenties versetzt, in dem sich elegante, junge Damen in<br />
Flapperkleidern und Herren mit Weste und Hosenträgern zu<br />
den Klängen einer jazzigen Swing-Band drehen. Weiter in<br />
die 30er geht es mit „Küss mich, bitte, bitte küss mich“ und<br />
bis ins Jahr 1940 mit dem „Großstadtlied“. Trotz ihrer Ent -<br />
stehung vor fast einer Dekade haben die Lieder keinesfalls<br />
an Charme verloren. Viel Bläserklang gibt es, Piano-Soli,<br />
swingende Banjo-Rhythmen und einen sparsam und durch -<br />
weg passenden Gesang von Annette Konrad und Mike<br />
Rafalczyk, der ebenfalls als Posaunist der Formation fungiert.<br />
Der einzige Fehler der EP ist, dass sie nach drei Titeln<br />
schon wieder vorbei ist. Die wichtigste Frage, die man sich<br />
nach dem Hören stellt: Wo kann man die SWING KABARETT<br />
REVUE das nächste Mal live hören, und gibt der Schrank<br />
noch ein passendes Outfit her?<br />
www.swing-kabarett-revue.de<br />
L.K.<br />
BLACK BEAR BASEMENT<br />
»Beyond Traits«<br />
Aus ihrem Keller auf die Bühne schritten die vier <strong>Musiker</strong> von<br />
BLACK BEAR BASEMENT längst. Auch ihr Tourplan musste<br />
vorerst der Pandemie weichen. Bis dahin kann dem edlen<br />
Vinyl oder der digitalen CD den Hip-Hop-/Jazz-Klängen des<br />
Berliner-Hannoveraner Projekts zu Hause gelauscht werden.<br />
Neben den kraftvollen Beats gibt es unerhörte instrumentale,<br />
echte Vibrafone, Sax, Keyboards und Plattenteller. Mellow<br />
Beats treffen auf Jazz Tunes aus den Barkellern Berlins. Die<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
REZENSIONEN 59<br />
Songs der A-Seite wirken eigenständig, soulig, jazzig, klingen<br />
irgendwie nach Westcoast. Auf Seite B überraschen<br />
Klezmer-artige Tunes mit Klavier und Klarinette in „Dershé“.<br />
Das Album schließt mit „Rufus“, einer sonnigen, Querflöte<br />
beseelten Nummer mit souligen Vocals. So muss Berlin<br />
klingen! Von Checkpoint Charlie bis unter die Linden. Seit<br />
Jazzkantine und Us3 klang dieser Style nicht mehr so gut.<br />
Das ganze Album des Quartetts bildet eine coole Fusion<br />
heißer Zutaten aus analogen Instrumenten, Beats und<br />
Loops. Der Sound muss auch live beim Jazzliebhaber wie<br />
beim Hip-Hopper offene Kellertüren einrennen.<br />
dezi-belle.bandcamp.com/album/beyond-traits C.S.<br />
BLACK BEAR BASEMENT<br />
»Gassi«<br />
Turntables, Saxofon, Vibrafon und Keyboards bilden eine unerschöpfliche<br />
Instrumentierung für einen Mix aus Hip-Hop und<br />
Jazz für BLACK BEAR BASEMENT. Vier Freunde gründeten<br />
das Projekt mit Sitz in Hannover, um den guten Vibes, dem<br />
Sommer und den Grooves zu frönen. Ihre vermutete Hunde -<br />
affinität verewigten sie mit dem Titel der 2019 erschienenen<br />
EP „Gassi“. Nur Bärenhunde wie sie vermögen es, einen<br />
unverschämt langsamen, stampfenden Vintage Beat für den<br />
Opener „Posse ft. Plusma“ zu wählen, der durch Themen -<br />
fragmente führt, die vom Sax getragen werden. In „Pinoque“<br />
gilt ein ähnlicher Mellow Beat als Basis. Hier singt das Sax<br />
sehnsuchtsvoll melodiös mit. Der Sänger Dalee verleiht dem<br />
Song „Seesaw“ seine Stimme, seinen Flow und seinen hinreissenden<br />
Soul. Jian Baker (Turntables), Leon Pock (keys),<br />
Philip Dornbusch (sax) und René Kretschmer (vib) kreieren<br />
dazu relaxte Beats und schaffen eine Gin getränkte Bar -<br />
atmosphäre. So auch bis zum Höhepunkt des Albums „A<br />
Tribute To“. Für Genrekenner sowieso ein Muss, für alle<br />
anderen, die den „Tag am Meer“ der Fantastischen Vier lieben<br />
oder „A Tribe Called Quest“ mögen, gilt eine absolute<br />
Empfehlung für dieses schwarze Vinyl.<br />
dezi-belle.bandcamp.com/album/gassi<br />
C.S.<br />
DAVE GROEWER – REBIRTH<br />
»Dark Island«<br />
Bereits im zarten Alter von gerade einmal vier Jahren kam<br />
Dave zur Musik und fand mit 13 Jahren endgültig zu seinem<br />
Trauminstrument, dem Schlagzeug. Er spielte schon<br />
früh erfolgreich bei zahlreichen Bands, die Musikrichtung<br />
reichte dabei vom klassischen Rock bis hin zum Metal.<br />
Studio projekte und zahlreiche CD-Veröffentlichungen folgten,<br />
bevor sich Groewer später sozusagen einen persönlichen<br />
Traum erfüllte und sein rein instrumentales Soloprojekt<br />
DAVE GROEWER – REBIRTH ins Leben rief. Dessen zweites<br />
Album „Dark Island“ liegt nun vor, und auch dieses wurde<br />
wieder gemeinsam mit Groewers langjährigem Weggefährten<br />
Jan Ackermann an der Gitarre komponiert, arrangiert und<br />
produziert. Ackermann kann genauso wie der dritte Mann<br />
im Bunde, Mr. Jo am Bass, auf vielfältige Erfahrung in zahlreichen<br />
Bandprojekten mit Schwerpunkt Hard’n’Heavy<br />
zurückblicken. Die langjährige Erfahrung der beteiligten<br />
<strong>Musiker</strong> in einschlägigen Projekten hört man dem Album<br />
an: Musikalische Virtuosität trifft hier auf technische Ver -<br />
siertheit und kompositorisches Talent. Dass Groewers<br />
Instrumentalalben bereits zweimal beim Deutschen Rock<br />
und Pop Preis ausgezeichnet wurden, spricht für sich. Für<br />
gewöhnlich wandeln Instrumentalalben ja immer auf dem<br />
schmalen Grat zu Langeweile, da man sich häufig nicht des<br />
Gedankens erwehren kann, dass hier einfach Gesang fehlt.<br />
Nicht so auf „Dark Island“: Die zwölf enthaltenen Songs<br />
versprühen Lebendigkeit und Vielseitigkeit, sind nie kurz<br />
davor, fad zu werden. Zugegeben: Dem klassischen Rockund<br />
Metal-Genre sollte man zugetan sein, um die Musik zu<br />
ge nießen. Wer das von sich behaupten kann, dem tut sich<br />
hier aber ein wahres Kleinod an alter Schule der Metal-<br />
Musik auf.<br />
www.dave-groewer.de<br />
P.S.<br />
JOGALO<br />
»Jogalo And The Funky Fellas«<br />
Hinter Gitarrist, Sänger und Songwriter JOGALO verbirgt sich<br />
Johannes Rachel aus Karlsruhe. Aufgewachsen im Rhein-<br />
Delta der 70er-Jahre hat ihn schon früh die Leidenschaft<br />
zur Musik gepackt – und bis heute nicht verlassen. Nach<br />
zahlreichen Auftritten und Veröffentlichungen mit verschiedenen<br />
Bandprojekten ist er auch solo unter eben jenem<br />
Künstlernamen JOGALO unterwegs. Seine Musik ist angesiedelt<br />
zwischen Funk und Blues und zusätzlich gespickt mit<br />
zahlreichen Einflüssen der sogenannten Weltmusik mit me -<br />
ditativen Ele menten. Und diese Mischung ist hier wörtlich<br />
zu nehmen: Zwar haben die Songs jeweils ihre eigene deutliche<br />
stilistische Schlagseite; auffällig ist allerdings, dass<br />
auch innerhalb der Songs oft diverse Stile miteinander verschmolzen<br />
werden. Als Beispiel: der lässige Gesangsstil von<br />
Chris Rea gemischt mit der Virtuosität von Eric Clapton,<br />
etwas Funk und Sitarklängen in der Hook – noch Fragen?<br />
So bunt geht es auch im weiteren Verlauf des 13 Songs<br />
umfassenden Albums weiter. Musikalische Virtuosität von<br />
Rachel und seinem Drummer John Crosson trifft hier auf<br />
die völlige Ab wesen heit kompositorischer Scheuklappen<br />
und unorthodoxen Gesang, der von der Stimmlage oftmals<br />
an die entspannten Klänge von eben Chris Rea oder auch<br />
John Mayer erinnert – was das musikalische Potpourri dann<br />
vollkommen bunt macht. Ein Album für Aufgeschlossene.<br />
jogalo.de<br />
P.S.<br />
GURU GURU<br />
»Live In China«<br />
Die wohl dienstälteste deutsche Rockband ist wieder und<br />
immer noch auf der Bühne, diesmal in China. Das Album<br />
mit DVD „Live In China“ ist der Nachfolger des Akustik-<br />
Albums „Rotate“. Das Konzert wurde 2019 beim Tomorrow<br />
Festival in Shenzhen, China, aufgenommen. Der personifizierte<br />
Elektrolurch ist Mani Neumeier. „I’m a drumming<br />
man, who makes you happy … living in the woods …“ singt<br />
er beschwörend vor dem begeisterten Publikum. Er ist das<br />
einzig verbliebene Gründungsmitglied der Kraut rock band<br />
GURU GURU, der Krautrocklegende mit Gründungsjahr 1968.<br />
Mit Unterbrechungen ist Roland Schaeffer (guit., sax, voc.)<br />
seit 1975 dabei; genau wie Peter Kühmstedt (bass, voc.),<br />
und Jan Lindqvist (guit.) ist für GURU GURU seit 2016 an<br />
den Saiten. Die Chinesen bekommen psychedelischen Rock<br />
und Hits aus 50 Jahren Bandgeschichte zu hören. Innovativ<br />
ist immer noch das Spiel mit verschiedenen Instrumenten<br />
aus dem asiatischen Kulturkreis, kosmischen und komischen<br />
Geschichten. Noch vor dem Opener „Dark Blue Star“<br />
wirbelt der Wirbelwind Neumeier ein Drumsolo auf die Felle<br />
und den China Gong. Das „arigato“ ins Publikum hinein<br />
verzieh dem sympathischen Mani das Publikum leicht, hat<br />
er doch den Charme eines Hippie-Gentleman und die<br />
Energie eines nicht ganz 30-Jährigen. „Wonderland“ und<br />
„Rock ’n’ Roll Machine“ sind bluesige Nummern, die einen<br />
Vergleich mit einer anderen dienstältesten Band zulassen:<br />
den Rolling Stones. Und wie kommt die Trance in den Rock?<br />
Mit ausufernden Soli an Gitarren und diversen Blasinstru -<br />
men ten. Sehr tanzbar und groovy ist das Stück „Funky<br />
Tribes + Vibes“. Sensationell ist das Drumsolo „Auf alle<br />
Felle“ mit Beteiligung des Publikums, das das Konzertfinale<br />
mit „Incarnation Stomp“ und „Digital-Analog“ einläutet. Hier<br />
bilden die elektrisierten Chinesen schon eine Art Moshpit<br />
im Auditorium und haben eine ausgelassene Stimmung.<br />
Die Aufnahmen der DVD geben das Konzerterlebnis visuell<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
60 REZENSIONEN<br />
bestens wieder, der Sound ist transparent und voll. Der<br />
Elektrolurch wird auch sicher nach den Virus-Schutz maß -<br />
nahmen wieder rocken. Wir dürfen uns auf weitere Kon zerte<br />
von GURU GURU, dann auch wieder in Deutschland, freuen.<br />
mani-neumeier.de/guruguru<br />
C.S.<br />
J HATCH TRIO<br />
»One Foot In The Groove«<br />
Der amerikanische <strong>Musiker</strong>, Pianist und Komponist, Arran -<br />
geur und Chorleiter J HATCH liebt die Jazz-Standards. So<br />
bevorzugt er „good old straight-ahead tunes you can play<br />
on“. Seit über 20 Jahren ist er in der professionellen Jazz -<br />
szene aktiv, anfänglich auch als Schlagzeuger. 1998 kam<br />
er nach Europa, im Gepäck einen Bachelor in Musik und<br />
einen Master-Abschluss in Jazz. Die Erinnerungen an die<br />
Ostküste der Vereinigten Staaten und die Flussdampfer von<br />
New Orleans prägten den <strong>Musiker</strong>. Das J HATCH TRIO spielte<br />
das Album „One Foot In The Groove“ live im Studio ein. Die<br />
Stücke wurden oft in einem Take in der Besetzung Piano,<br />
Vocals, Bass und Drums aufgenommen. Zwölf Songs und<br />
vier Outtakes rieseln aus den Boxen und verzaubern. Brillianz,<br />
Technik, Understatement und Gefühl stimmen und gefallen.<br />
Jörg Mühlhaus am Bass und Michael Großmann mit den<br />
Besen am Schlagwerk, beide mit begeisternden Soli, bereiten<br />
eine solide und wärmende Basis für die Tasten-Tunes<br />
des J HATCH. Nat King Cole inspirierte ihn zum Cover von<br />
„If I Had You“. Das Stück ist gleichermaßen Exempel für das<br />
ausgewogene Album zwischen Swing und Bossa. Humor<br />
beweist das Trio bei den Outtakes oder auch mit den Ringel -<br />
socken des Bandleaders. Durch sie habe er be sonderen<br />
Schutz vor „Studiomonstern“. „One Foot In The Groove“,<br />
both feet in striped socks für Jazz-Liebhaber ein absolut<br />
hörenswerter Genuss.<br />
hatchmo-music.com<br />
C.S.<br />
DETLEF ENGEL<br />
»Nur ein kleines Lächeln«<br />
Auf eine bewegte Laufbahn als <strong>Musiker</strong> und vor allen<br />
Dingen Sänger kann Detlef Engel zurückblicken. Als<br />
Musikstudent schlug er in den 50er-Jahren einst den Weg<br />
der klassischen Musik ein, doch geheim schwärmte er<br />
schon früh für den Rock ’n’ Roll von Elvis Presley und dessen<br />
Zeitgenossen. Daher ließ Engel den klassischen Weg<br />
der Musik auch bald hinter sich und widmete sich musikalisch<br />
seiner Leidenschaft, wenngleich er sich zwischen<br />
Rock ’n’ Roll und Schlager positionierte. 1959 landete er<br />
dank Unterstützung von Werner Müller (Chef des RIAS-<br />
Tanzorchesters) und der Plattenfirma Teldec mit dem Cover<br />
des Fleetwood-Songs „Mister Blue“ einen deutschlandweiten<br />
Hit, der ihn bis in die Top Ten der Hitparade führte. Von nun<br />
an war Engel in der deutschen Schlagerszene etabliert und<br />
veröffentlichte über viele Jahre kontinuierlich neue Platten.<br />
2019 erschien nun eine neu produzierte Version seines<br />
68er-Hits „Nur ein kleines Lächeln“. In neu arrangiertem<br />
Sound gewand präsentiert der Song alle Stärken, die Engels<br />
Lieder auch schon damals auszeichneten: aufwendig<br />
arrangierte, gut produzierte, leicht melancholische, aber<br />
immer tanzbare Liebeslieder, die zum Schwelgen in Erin -<br />
nerungen anregen.<br />
www.shop.musekater.de<br />
P.S.<br />
INGA BACHMANN:<br />
»Das Aber der Dinge«<br />
Entschlossen läuft Inga Bachmann über ein weizengelbes<br />
Stoppelfeld, ihr Ziel fest im Blick. Doch wo will sie hin und was<br />
hat sie mit der Leiter, die locker über ihrer Schulter hängt, vor?<br />
Das Cover von Bachmanns im April <strong>2020</strong> erschienenem<br />
Album „Das Aber der Dinge“ wirft einige Fragen auf, verrät<br />
aber gleichzeitig, dass in ihrer Musik eine gute Prise Humor<br />
und das sommerleichte Gefühl des Stoppelfelds stecken. In<br />
ihren Songtexten malt Bachmann poetische Bilder, die den<br />
Hörer direkt in die dargestellte Szenerie transportieren. „Am<br />
See liegt ein Boot, ein Steg im Morgenlicht endet da, wo der<br />
Himmel beginnt“ heißt es zum Beispiel im Auftakt von<br />
„Deine Farben“. Intelligente Wortspielereien und philosophische<br />
Alltagsbeobachtungen zeigen sich in „Eigentlich“<br />
(„Das Ei versteckt den Inhalt, das Gen ist noch nicht ganz<br />
erforscht, das ‚Ich‘ am Ende sagt ganz klar, um wen es hier<br />
geht, fehlt nur noch das ‚tl‘, das für Sprachgewandtheit<br />
steht“) oder „Zeitenzirkel“ („Wenn heute voll von gestern ist,<br />
hat heute heut keine Zeit“). Bachmanns Humor blitzt in Songs<br />
wie „Supergut“ („Heute ist meine Katze verschwunden beim<br />
Nachbarshund im Maul“) oder „Der Laubbläser“, in dem das<br />
nervtötende Gerät und seine Besitzer humorvoll auf die<br />
Schippe genommen werden, auf. Die von Bachmann selbst<br />
gespielten Instrumente Gitarre und Ukulele dominieren die<br />
Instrumentalbegleitung und werden stimmungsvoll von Gast -<br />
musikern an Schlagzeug, Bass und Keyboard aus Argentinien<br />
ergänzt. Ihre Stimme setzt die textlich und musikalisch versierte<br />
Liedermacherin passend zu den Textinhalten flexibel ein –<br />
mal singend, mal erzählend, fast schon sprechend –, wodurch<br />
die Songs auf „Das Aber der Dinge“ die variantenreiche<br />
Balance zwischen Poesie und Kabarett halten.<br />
www.ingabachmann.de<br />
L.K.<br />
HÖRBIE SCHMIDT BAND<br />
»Ich liebe den Blues«<br />
Der Schleswig-Holsteiner und überzeugte Blueser, Gitarrist<br />
und Sänger HÖRBIE SCHMIDT mit BAND zelebriert Blues<br />
auf Deutsch. Die Band will ihr Album als „bluesigen Schrei<br />
nach Liebe“ verstanden wissen. Mit viel Humor, Lust und<br />
Leidenschaft erzählt Hörbie Intimes aus seinem Liebes -<br />
leben und seiner Gefühlswelt. Der blond gelockte Band -<br />
leader erhielt charmante gesangliche Unterstützung von Lili<br />
Czuya, die dem Elf-Track-Album zwei Texte beisteuerte. Auf<br />
diesem zweiten Werk der Band geht es durch verschiedenste<br />
Spielarten des Blues, mal treibend und fordernd, oft jazzig,<br />
mal im Zeitlupenblues mit unendlich viel Gefühl.<br />
Schmidt hat sich mit dem „Who is who“ der Schleswig-<br />
Holsteiner und Hamburger Livemusikszene zusammengetan.<br />
Mit dem Keyboarder Sven Selle spielt er schon seit 25<br />
Jahren zusammen. Neben der filigranen E-Gitarre von<br />
Schmidt sind die Tasten ein zentrales Element der Be -<br />
setzung. Der Flirt mit funkig-jazzigen Tunes ist vor allem im<br />
Knaller „Es tut weh“ mit der ausdrucksstarken Lili am Mikro -<br />
fon wahrnehmbar. Ein traditioneller Blues ist „Reisende Seele“,<br />
gekonnt modern arrangiert. Das ganze Album birgt Blues-<br />
Perlen oder besser Blues-Bernstein allerfeinster Güte.<br />
www.hoerbieschmidtband.de<br />
C.S.<br />
VOLKWIN MÜLLER<br />
»Auf dem Weg«<br />
Bei Volkwin Müller handelt es sich ohne Umschweife um<br />
einen musikalischen Vollprofi, der über das reine Erschaffen<br />
von Musik so ziemlich jeden Aspekt des Musikbusiness mal<br />
gesehen und miterlebt hat. Egal ob als Gründer des<br />
Blomberger Songfestivals (auf dem u.a. Größen wie „Dire<br />
Straits“ – Gründer David Knopfler, Luka Bloom oder Wolf<br />
Maahn spielten), als versierter Studiomusiker oder als Be -<br />
treiber seines eigenen Labels Volkwino Music – was Müller<br />
anfasst, dass zieht er mit vollem Einsatz durch. Wenngleich sie<br />
sich natürlich nicht explizit auf das Schreiben und Inter -<br />
pretieren von Musik übertragen lässt, scheint diese vielseitige,<br />
tiefgreifende Erfahrung in der Welt der Musik auf auch<br />
Müllers musikalische Werke wie sein aktuelles Album „Auf<br />
dem Weg“ durch. Die Songs wandeln musikalisch irgendwo<br />
zwischen Folk, klassischem Lieder macher-Stil deutschsprachiger<br />
Art, Pop und Singer-Songwriter-Anleihen. Alles Stile,<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
REZENSIONEN 61<br />
die grundsätzlich viele Überschnei dungen haben, dabei<br />
jedoch ihre ganz besonderen Eigen heiten aufweisen – und<br />
die weiß Volkwin Müller bestens zu vereinen. Das Besondere<br />
ist sein Talent, dabei auch über den Tellerrand zu blicken<br />
und den grundsätzlich auch „simpel“ darzubietenden Stücken<br />
mit viel Talent zu Arrangement und Komposition eine tolle<br />
Klangfülle zu geben, die am besten über Kopfhörer transportiert<br />
wird. Vielschichtige Kom position, mehrstimmiger<br />
Gesang, tolle <strong>Musiker</strong> und eine glasklare Produktion treffen<br />
hier aufeinander und schaffen ein tolles deutschsprachiges<br />
Klangerlebnis.<br />
www.volkwin-mueller.de<br />
P.S.<br />
BURDEN OF LIFE<br />
»The Makeshift Conqueror«<br />
Scheinbar grenzenlos sind die musikalischen Möglich kei -<br />
ten zwischen Laut und Leise, Hart und Soft, Bombast und<br />
Reduktion. Das vierte Studioalbum der Prog-Metaller BURDEN<br />
OF LIFE trägt den Titel „The Makeshift Conqueror“. Christian<br />
Kötterl (voc., guit.), Michael Schafberger (guit.), Karl-Arnold<br />
Bodarwé (bass) und Matthias Babl (dr.) sind seit ihrer Band -<br />
gründung 2004 auf einem steten Weg der Weiter ent wick -<br />
lung. Das Quartett ist neugierig und offen für viele Einflüsse<br />
und hüllt sie in ein progressives Metal-Gewand. Dabei blitzen<br />
hier und da ihre Wurzeln des Melodic Death Metal auf.<br />
Rasend verzweifelte Strophen voller Blast beat-Gewitter<br />
treffen auf einen hoffnungsvoll anmutenden Refrain im<br />
Song „Geistesblitz“. In „Anthem Of The Beloved“ erklingen<br />
überraschende Bossa-Nova-Rhythmen, führen zu Power-<br />
Riffing und schließlich zu einer melodiösen Mitsing-<br />
Melodie. „Trust My Own Heart“ ist eine Piano-Ballade. Ihre<br />
stilistische Härte schlägt Haken, reißt mit und knallt. Har -<br />
monien erklingen und brechen wie unter Explosionen<br />
zusammen. Technisch versierte E-Gitaren-Soli stoßen auf<br />
hymnische Chöre. Dick aufgetragen. Auch wenn Vergleiche<br />
in diesem Kontext immer hinken, so dürfte eine vereinfachende<br />
Beschreibung etwa so klingen: Queen treffen auf<br />
Korn und spielen mit den Children Of Bodom. BURDEN OF<br />
LIFE entdecken die Möglichkeiten und sprengen Grenzen<br />
mit ihrem aktuellen Longplayer „The Makeshift Conqueror“.<br />
www.burdenoflife.de<br />
C.S.<br />
TWO SECONDS OF …<br />
»Illusions«<br />
Fetzig geht es los auf TWO SECONDS OF … neuer EP<br />
„Illusions“. In dem Song „Brick by Brick“ singt Anna-Lena<br />
Michel darüber, wie sie sich nach einer Trennung Stück für<br />
Stück wieder zusammensetzen und wiederfinden muss.<br />
Der eindringliche Gesang wird vom hypnotisierendem Groove<br />
der Band verstärkt, sodass man sofort mit beiden Ohren<br />
und voller Aufmerksamkeit in der Musik steckt. Danach folgen<br />
mit „Illusions“ und „The Lucky Ones“ zwei ruhige<br />
Nummern, bevor die EP mit „Drop Down“ und „Whoa“ wieder<br />
Tempo aufnimmt und mit dem musikalisch abwechslungsreichen<br />
„Safe And Sound“ endet. Sowohl Anna-Lena Michel<br />
als auch Produzent und <strong>Musiker</strong> Frank Hapke haben langjährige<br />
Erfahrung in der Musikszene, was man den Tracks<br />
auch anhört.<br />
www.frank-rapke.com<br />
L.K.<br />
GALAHAD<br />
»Jheronimus«<br />
Die mehrfachen Preisträger im Bereich Folk Rock, unter<br />
anderem als Erstplatzierte beim Deutschen Rock und Pop<br />
Preis, gelten jetzt schon als einmalig in der Republik. Mit<br />
Live-Auftritten im In- und Ausland, u. a. als Support für<br />
Jethro Tull und Paddy Goes To Holyhead, bewies die Gruppe<br />
ihre Qualitäten. GALAHAD überzeugen mit ihrem neuen<br />
Opus „Jheronimus“ (Untertitel: „Songs Of Earthly Delights“)<br />
erneut mit einem Crossover aus Mittelalter, Rock und Folk.<br />
Sie huldigen der Tafelrunde, König Artus und Jheronimus<br />
Bosch, dem fantastischen Maler des Mittelalters. Tina de<br />
Vlinder verzaubert ein ums andere Mal vokal mit mehrstimmigen<br />
Chorälen. Mit Flöten, Mandoline, Bouzouki ergänzt<br />
Paul A. Jost das Arrangement rund um die Rockbesetzung<br />
aus E-Gitarre, Keys, Drums und Bass. Die Bagpipes wurden<br />
im Mittelalter nicht nur in Schottland eingesetzt und sorgen<br />
für melodiöse Farbtupfer. Besonders weiß „Dance For Me“<br />
zu gefallen. Mediaval-Pop, der den Mittelalter-Fan ins Herz<br />
trifft. Zu den elf Titeln gesellen sich auf GALAHADs Silber -<br />
ling vier Bonustracks, die alle zum Besten des Genres hierzulande<br />
zählen dürften.<br />
www.galahad.de<br />
C.S.<br />
WOLFGANG NICKLAUS<br />
»Einmal lebst Du nur«<br />
Bis auf ein Saxofon- und ein E-Gitarren-Solo hat Wolfgang<br />
Nicklaus alle Instrumente auf seiner EP „Einmal lebst Du<br />
nur“ komplett selbst eingespielt. Die beiden Soli verleihen<br />
den Songs eine musikalische Tiefe, die ihnen guttut. Ins ge -<br />
samt sind Nicklaus’ Lieder leicht und eingängig komponiert,<br />
trotz der Ernsthaftigkeit der Themen, die sie teilweise<br />
behandeln. „Nie darfst du vergessen, einmal lebst Du nur“,<br />
singt er auf dem Titelsong und mahnt den Hörer, sein Leben<br />
jetzt gleich in die Hand zu nehmen und sich auf das<br />
Wesentliche zu konzentrieren. So viel sei verraten: Stress<br />
und Geld gehören nicht dazu. „Wer ist schon perfekt in dieser<br />
Welt“ nimmt die Sorge, dass immer alles rundlaufen<br />
muss. „Hey Hey Nachbar“ hingegen ist ein lustiger Ohr -<br />
wurm, den man nur schwer wieder loswird. Das Herzstück<br />
der EP ist „Was wäre die Welt ohne Kinder“, das beim 37.<br />
Deutschen Rock & Pop Preis 2019 bereits zahlreiche Preise<br />
abgesahnt hat. Der Songtext ruft in Erinnerung, welch wichtigen<br />
Platz Kinder in unserer Welt und Gesellschaft haben bzw.<br />
haben sollten, und ermuntert alle Erwachsenen, sich ihr<br />
Kinder herz und ihre Lebensfreude zu bewahren.<br />
www.wolfgang-nicklaus.de<br />
L.K.<br />
PAUL BARTSCH & BAND<br />
»Alle Fragen offen«<br />
Seit vielen Jahrzehnten schon folgt Paul Bartsch seiner<br />
Leidenschaft – der Musik. Im Jugendalter bekam der ge -<br />
bürtig aus Wernigerode stammende Singer & Songwriter<br />
seine erste Gitarre in die Hand. Seitdem ist er als <strong>Musiker</strong><br />
und Musiklehrer mit vielen Projekten aktiv und unterwegs.<br />
Seine Musik, die geprägt ist von den Granden des deutschen<br />
Liedermachertums (Mey, Westernhagen und weiteren),<br />
wird bisweilen beschrieben als „intelligentes Gesellschafts -<br />
panorama mit eingängigen Songs und großartigen Texten“,<br />
als „nach Handarbeit und lebendigen Menschen klingende<br />
Abfolge von Liedern“ oder als wie ein „Gundermann-Erbe-<br />
Antritt“, überzeugend durch Wärme, pointierte Arrangements<br />
und zum Nachdenken anregende, tiefgründige, aber nicht<br />
verkopfte Texte. Mit seinem Projekt PAUL BARTSCH &<br />
BAND erschien nun das dritte Album, das auf den Namen<br />
„Alle Fragen offen“ hört. Seit jeher sind Bartsch und seine<br />
Band unterwegs auf „den schwankenden Planken der<br />
Wirklichkeit; das Publikum ist eingeladen zu dieser unterhaltsamen<br />
Reise ins Hier & Heute zwischen Gestern &<br />
Morgen“. Dem Albumtitel entsprechend werden hier also<br />
weniger allgemeingültige Weisheiten und Behauptungen in<br />
die Welt posaunt, sondern die kritischen großen und kleinen<br />
Fragen des Lebens gestellt, die den Hörer in die unbequeme,<br />
aber wichtige Position bringen, sich selber seine Gedanken<br />
über die eigene Welt und Umwelt zu machen. Bartsch sieht<br />
8<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
62 REZENSIONEN<br />
Fragen als „Angebot, Einladung, Spielraum“. „Solange wir<br />
nach Antworten suchen, leben wir“ lautet das Motto der Platte,<br />
frei nach Descartes also etwa: „Ich frage, also bin ich.“ Das<br />
macht die Platte musikalisch und erst recht textlich zu einer<br />
spannenden und abwechslungsreichen Reise, die musikalisch<br />
mal mehr, mal weniger dynamisch zum Nachdenken anregt.<br />
www.zirkustiger.de<br />
P.S.<br />
FEDERNELKEN<br />
»Endlich reich«<br />
Mit den Nelken ist es ja wie mit vielen Dingen, besonders<br />
wie mit vielen von uns Menschen: Sie gelten allgemein zwar<br />
als robust und zur Überwinterung geeignet – am besten<br />
und liebsten gedeihen sie allerdings an der Sonne … oder<br />
im Sommer. Wenn es nach den FEDERNELKEN aus der<br />
Region München geht, muss man die Beschreibung sogar<br />
noch erweitern: „Sie sprechen gerne eine klare Sprache<br />
über Liebe, Politik und das Leben in der Stadt ... wie es halt<br />
so kommen kann, wenn man lebt.“ Sie beschreiben ihren<br />
Musikstil zwar als „unbekannt“; wenn man nach musikalischen<br />
Vergleichen sucht, wird man bei deutschen Bands<br />
wie etwa Kraftklub fündig. Einer der Hauptunterschiede zu<br />
Letzteren: Die FEDERNELKEN singen überwiegend auf bayerisch,<br />
was ihnen eine Extraportion Authentizität verleiht –<br />
denn Sprache sei „die Erde der Nelken, die voller interessanter<br />
Nährstoffe steckt“. Und so widmen sich die vier<br />
Bayern in den fünf auf „Endlich reich“ enthaltenen rockigen,<br />
groovigen und tanzbaren Songs denn auch den alltäglichen<br />
Themen, Kämpfen und Absurditäten. So wandelt die Band<br />
um Sängerin Vroni textlich vor allem auf den Straßen, auf<br />
denen das tägliche Leben spielt. Egal ob Konsumkritik, das<br />
(Münchner) Nachtleben oder eine „Ode“ an Marianne Koch:<br />
Themen und Texte der FEDERNELKEN sind so lebendig und<br />
kurz weilig wie ihre Musik selber. Nun bleibt noch abzuwarten,<br />
ob die Band das Niveau auch über eine gesamte Album -<br />
länge halten kann – ich bin gespannt.<br />
www.federnelken.de<br />
P.S.<br />
LILA LINDWURM<br />
»Wild im Wald, still am See«<br />
Kindermusik bzw. Musik für Kinder, auch „kindgerechte<br />
Musik“ genannt, ist sowohl musikalisch als auch textlich<br />
oftmals ein schmaler Grat: Zwischen peinlicher Banalität<br />
und zu an spruchsvoller Interpretation liegen oft nur Millimeter<br />
– hier im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton zu<br />
treffen, ist damit eine oft unterschätzte Kunst. Eine der<br />
Gruppen, die sich in diesem „Minenfeld“ als wahre Profis<br />
einen Namen gemacht haben, sind LILA LINDWURM aus<br />
Mönchen gladbach. Das bereits 1985 vom Kinderlieder macher<br />
Anders Orth gegründete Kinderlieder-Mitmach-Theater<br />
kann mittlerweile auf über 4 000 Auftritte in ganz Deutschland,<br />
Luxemburg, Belgien, Österreich und der Schweiz, zwölf CDs,<br />
sechs Liederbücher sowie diverse weitere CDs, Lieder -<br />
bücher und Hörspiele zurückblicken. Die in all den Jahren<br />
gesammelte musikalische und inhaltliche Expertise kann<br />
man auch auf dem 2019 veröffentlichten Doppelalbum<br />
„Wild im Wald, still am See“ heraushören: Anspruchsvolle,<br />
toll arrangierte, eingängige und nie banale Kompositionen<br />
im Folk-Stil treffen auf verständliche und unterhaltsame<br />
Texte. Der inhaltliche Schwerpunkt des Albums liegt hier<br />
auf der Vermittlung dessen, was Kinder (und alle Menschen<br />
übrigens) so erleben können, wenn sie sich in die Natur<br />
wagen. Da geht es also um „Tiergymnastik“, die „Libelle“<br />
oder auch „Wilde Bienen“. Die Texte laden zum genaueren<br />
Beobachten und Erleben der Natur ein und leisten so einen<br />
Beitrag zum Wertschätzen der Natur – ob hier die zukünftige<br />
„Fridays for Future“-Generation herangezogen werden<br />
soll? Das wäre in jedem Fall ein löbliches Unterfangen. Auch<br />
unabhängig davon kann man das Album aber allen Eltern<br />
und Kindern empfehlen, die der Natur musikalisch und<br />
unterhaltsam näherkommen wollen.<br />
www.lilalindwurm.de<br />
P.S.<br />
STEFAN DIESTELMANN<br />
»The Real Blues«<br />
Die Nummer eins der Bluesinterpreten der ehemaligen DDR<br />
gibt sich posthum noch einmal die Ehre. Stefan Diestelmann,<br />
der in München aufgewachsen war, zog als Kind mit seinen<br />
Eltern in den sozialistischen deutschen Staat. Beeinflusst<br />
durch die Vorliebe seines Vaters für Jazz kam Diestelmann<br />
zum Blues. Die frühen Beatles inspirierten ihn, die Gitarre in<br />
die Hand zu nehmen. Als er längst schon erfolgreicher<br />
Blueser war, kam es zum Konflikt mit dem System, weshalb<br />
er 1984 in die BRD emigrierte. Er war auf beiden Seiten der<br />
innerdeutschen Grenze ein gefeierter Blues-Interpret. Er<br />
veröffentlichte Platten bei Amiga und erhielt schließlich<br />
auch im Westen einen Plattenvertrag. Ein TV-Auftritt in der<br />
ARD-Show „Bios Bahnhof“ erweckte die Aufmerksamkeit<br />
eines gewissen Ralph Siegel. Er produzierte mit ihm 1984<br />
eine LP. Darauf war der Titel „Vorstadt Blues“ zu hören, den<br />
er schon in den 70er-Jahren mit seinem langjährigen West-<br />
Freund und Weggefährten Bernie Ringe aufgenommen<br />
hatte. Diestelmann spielte in der Liga der Weltbesten. So<br />
jammte er schon in jungen Jahren mit Memphis Slim und<br />
John Mayall. Die aktuell vorliegende Live-CD hat Michael<br />
Mellenthin aus dem Archiv ausgegraben. Er wollte Stefan<br />
Diestelmann seinem geäußerten Wunsch nach Veröffent -<br />
lichung einer Live-Aufnahme nachkommen. Das Album trägt<br />
den Titel „The Real Blues“. Zu Recht! Will man meinen, wenn<br />
ein Ausnahmemusiker wie er Klassiker des Blues interpretiert.<br />
Stefan Diestelmann brilliert als beseelter Blues-Sänger<br />
ebenso wie als virtuoser Gitarrist. Die CD ziert eingangs ein<br />
Interview. Es folgen fünf Songs berühmter Interpreten, wie<br />
Robert Johnson, T Bone Walker und Nina Simone. Als Bonus -<br />
tracks gibt es zwei Aufnahmen mit Bernie Ringes Blues-Harp-<br />
Spiel und Gesang. Alle Songs haben eine besondere Tiefe,<br />
eine virtuose Eigenständigkeit, wie sie es sonst kaum mehr<br />
zu hören gibt. Das Album „The Real Blues“ ist mehr als ein<br />
Zeitdokument, es ist echter Blues! Stefan Diestelmann fehlt<br />
der Musikwelt, denn er ist leider schon 2007 von uns gegangen.<br />
www.mig-music.de<br />
C.S.<br />
JUANITO’S KARIBA ALL STARS<br />
»Demasiado«<br />
Seit vielen Jahrzehnten ist der Münchner Juanito Heldmann<br />
musikalisch und geografisch in der Welt Lateinamerikas<br />
unterwegs und mittlerweile quasi auch zu Hause. 20 Jahre<br />
nach seinem Album „Salsoca-Beat“, das in Havanna aufgenommen<br />
wurde und ihn erstmals in Albumform auf die<br />
musikalische Weltkarte hievte, folgt nun „Demasiado“ –<br />
eine Platte, die erneut von seinem kompositorischen Geschick<br />
zeugt und auch erneut beweist, dass Heldmann keineswegs<br />
vermeintlichen Sommerhit-Strategien nacheifert, sondern die<br />
Musik, die gemeinhin unter „Latin“ zusammengefasst wird,<br />
ganz tief verinnerlicht hat. Es gelingt ihm auf eindrucksvolle<br />
Weise, Stücke zu schreiben, die die Viel fältigkeit, Ver spielt -<br />
heit und Komplexität des Latin beinhalten, dies aber gleichzeitig<br />
mit Eingängigkeit und „On-Point“-Songwriting verbinden.<br />
Hier wirkt nichts unnötig oder zu viel platziert. Gefallen<br />
tut auch die stets unterschwellige bis deutliche Melan -<br />
cholie, die in den Stücken mitschwingt, etwa aus der portugiesischen<br />
Volksmelan cholie „Saudat“ bekannt und die<br />
dem Klischee der „ewig fröhlichen Südländer“ auf willkommene<br />
Weise entgegensteht. Unterstützt wird Heldmann auf<br />
dem Album von einer Vie lzahl renommierter <strong>Musiker</strong> und<br />
Musi kerinnen der lateinamerikanischen Musik. Mit dem<br />
kubanischen Percussionisten Eliel Lazo, selbst Bandleader,<br />
konnte Juanito einen der Besten seines Genres gewinnen,<br />
genauso wie den kubanischen Bassisten Humberto Gomez<br />
Vera. Auch der mittlerweile verstorbene Tata Güines ist auf<br />
diesem Album wieder zu hören. Dies sind nur einige der zahlreichen<br />
Unterstützer*innen, und diese Riege zeugt gleichzeitig<br />
von Heldmanns exzellentem Netzwerk sowie seiner,<br />
man muss es mittlerweile so sagen, Verwurzeltheit in der<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>
REZENSIONEN 63<br />
süd- und mittelamerikanischen Musik. „Demasiado“ wurde<br />
in fünf verschiedenen Orten in der Welt aufgenommen und<br />
verleiht dem Album damit das letzte Quäntchen, das es<br />
endgültig zur Weltmusik werden lässt – seltener hat ein<br />
Ausdruck besser gepasst.<br />
juanitoheldmann1.bandcamp.com<br />
P.S.<br />
SVENSON<br />
»Glory, Death & Heroes«<br />
Ein Gitarrenepos ist das neue Album „Glory, Death And<br />
Heroes“ von SVENSON. Hier wird die E-Gitarre in den<br />
Mittel punkt gestellt und zelebriert. Sven Kühbauch steckt<br />
hinter dem Projekt und scharte namhafte Mitstreiter um<br />
sich. Rittertum und Science-Fiction erklingen in heroisch<br />
anmutenden Klangteppichen mit dezenter Percussion,<br />
pumpenden Beats, viel Synthie und Pathos. Die Stücke sind<br />
inspiriert von Game Of Thrones und Skyrim. Ähnlich Steve Vais<br />
Album „Passion And Warfare“ erinnert der enthusiasmierte<br />
Hörer Werke im Stile ganz großer Gitarristen. Zu den Perso -<br />
nalien: Jennifer Batten spielt zu „Rainbow Rocket Ride“ ein<br />
Gastspiel für SVENSON. Die langjährige Michael-Jackson-<br />
Gitarristin begeistert mit einer Solo-Orgie durch ihr unvergleichliches<br />
Tapping. Als Gast für SVENSON ist auch<br />
Alexander Veljanov mit von der Partie. Im Song „Hiding<br />
Me“ überrascht der Sänger von Deine Lakaien mit seiner<br />
tiefen Bluesstimme und eigenen Lyrics, die von Kühbauchs<br />
Dobro Duolion ideal in Szene gesetzt wird. Kühbauch, der<br />
auch als Komponist, Pädagoge und Autor tätig ist, gelang<br />
mit SVENSONs „Glory, Death & Heroes“ ein Geniestreich.<br />
www.svensonguitar.com<br />
C.S.<br />
LA RU<br />
»Ruhestörung«<br />
Romantische und auch mal tiefgründige Geschichten er -<br />
zählt die Band LA RU mit einem Augenzwinkern auf ihrem<br />
Album „Ruhestörung“. Eine Bäckersfrau wird auf charmante<br />
Art und Weise mit dem Teufel verglichen („Sieht so der<br />
Teufel aus?“), die Herzensdame „Lady Sunshine“ wohnt<br />
überraschend gegenüber oder überquert die Ampel just vor<br />
dem Verliebten, der sie aufhalten will, dem aber die rote<br />
Ampel im Weg ist („Bauchgefühl“). „Hey, schöne Frau“ und<br />
„Deine Augen“ sind wahre Liebeserklärungen an die An -<br />
gebetete der Wahl. Eine eigenwillige Liebeserklärung an die<br />
Hauptstadt („Berlin, du bist der Knall im All!“) und der lockerswingende<br />
„Feierabend-Blues“ ergänzen die romantischen<br />
Themen. Der Track „Wahre Helden“ passt überraschend<br />
gut in die aktuelle Corona-Krise. Stephan Lange singt ein<br />
Loblied auf die Helden im Hintergrund, deren Arbeit in der<br />
Gesellschaft oft genug nicht wahrgenommen wird: „Redet<br />
nicht, geht es an, helft den Schwachen, wo man helfen kann.“<br />
Sein Gesang wird gelegentlich durch Backing-Vocals von<br />
Melanie Neumann verstärkt, die ebenfalls an den Texten<br />
mitgeschrieben hat. Musikalisch zeichnen sich die Songs<br />
auf „Ruhestörung“ durch einen Retro-Touch aus, der zwischenzeitlich<br />
ins Schlager-Genre driftet. Das muss man<br />
mögen, doch Fans der Musikrichtung werden mit den zwölf<br />
Songs auf ihre Kosten kommen.<br />
L.K.<br />
OUTLINER<br />
»A Different Life Behind Every<br />
Face«<br />
Cilly, die Stimme und Gitarristin des Projekts OUTLINER,<br />
berührt den Hörer mit minimalistischen Arrangements und<br />
ihren Emotionen. Mehr braucht es manchmal nicht. Es ge -<br />
sellen sich oft nur ein Bass und eine Violine hinzu. Im Zentrum<br />
steht das warme Timbre von Cillys Vocals. Die Hamburgerin<br />
ist eine erst 21-jährige Sängerin und Songwriterin. Sie bannte<br />
ihre Lieder auf das Album „A Different Life Behind Every<br />
Face“ und berührt die Zuhörer auf ihren Konzerten. Sie<br />
erzählt von Beziehungen, Liebe, Geistern, mal autobiografisch,<br />
mal fantastisch. Sanftes Folk-Picking zeichnet ihr<br />
Gitarrenspiel aus. Seit 2018 macht sie unter dem Künstler -<br />
namen OUTLINER Musik. Anfang 2019 erschien ihr erstes<br />
Studioalbum „A Different Life Behind Every Face“. Poetisch<br />
verträumt klingt sie mit einer Art Anne-Clark-Sprechgesang<br />
in den drei Teilen des Songs „Interlude: Nightdreamer“. Ein<br />
bezaubernder zweistimmiger Chorus begegnet dem Hörer in<br />
„Stranger Melodies“. Ein akustisches Kleinod ist das Debüt -<br />
werk von OUTLINER mit Cilly, einer Ausnahme künst lerin.<br />
www.stf-records.de/artist/outliner<br />
C.S.<br />
PAUL BARTSCH & BAND<br />
»2003 – <strong>2020</strong>:<br />
Alles auf einer Scheibe«<br />
Sage und schreibe 119 Songs von acht CDs aus 17 Jahren<br />
Bandgeschichte finden sich auf dem neuesten Release von<br />
PAUL BARTSCH & BAND. Der Liedermacher versammelt launige<br />
Rock- und Popsongs auf einer Scheibe, die hier und da<br />
eine musikalische Grenzüberschreitung in Richtung Reggae,<br />
Blues oder Lateinamerika wagen. Nicht fehlen darf dabei die<br />
Gitarre, die Bartsch bereits seit seinem fünften Lebens jahr<br />
spielt. Im Mittelpunkt seiner Musik stehen jedoch die<br />
Geschichten, die Bartsch erzählt. Mit glatter und gut ver -<br />
ständlicher Stimme singt er von den kleinen und großen<br />
Themen des Lebens, erzählt witzige, fantasievolle und ernste<br />
Geschichten oder träumt sich auch mal aus dem Alltag davon.<br />
Mit welcher Leidenschaft der Medienpädagoge und Professor<br />
für Erziehungswissenschaft Musik macht, erkennt man nicht<br />
nur an der langjährigen Bandgeschichte und den offensichtlich<br />
nie ausgehenden Songideen, sondern auch an den liebevollen<br />
Kompositionen, mit denen Bartsch eine Vielfalt an Hörern<br />
erreicht. Seinem Motto „Lieder bauen Brücken, auf denen man<br />
sich begegnen kann“ bleibt er auf diese Weise hoffentlich noch<br />
viele weitere Jahre – und CDs – treu.<br />
www.zirkustiger.de<br />
L.K.<br />
ANNETTE MEISL<br />
»Carmen 5.0«<br />
Leidenschaftlich, unabhängig und freiheitsliebend: Eine mo -<br />
derne Version der Carmen aus Bizets Oper ist inhaltlicher<br />
Leitstern für Annette Meisls Album „Carmen 5.0“ – und vielleicht<br />
auch für ihr Leben. „Sie verzichtet eher auf ihre Liebe,<br />
als ihre Freizeit aufzugeben. Das hat mir imponiert und wurde<br />
mir zum Leitbild“, erklärt die Sängerin. Eine starke Frauenfigur<br />
also, wie Annette Meisl selbst eine zu sein scheint. Das Multi -<br />
talent spricht diverse Sprachen, hat eine Künstleragentur ge -<br />
führt, eine Zigarrenmanufaktur eröffnet und einen Ratgeber in<br />
Sachen Liebe geschrieben. An Mut und Unternehmergeist<br />
mangelt es Meisl nicht, die zwanzig Jahre nach ihrer letzten<br />
Musikproduktion – der LP „Aire Puro“ mit Roberto Darvin von<br />
1989 – eine neue CD herausgebracht hat. Tänzerische Rhyth -<br />
men prägen viele der Lieder – eine Leichtigkeit, die dennoch<br />
Meisls Stärke nicht verdeckt. Von opernhaften Gesängen à la<br />
Bizet bis zum erzählerischen Sprechgesang fährt Meisl auf<br />
dem Song „Carmen 5.0“ alles auf. Sie erzählt von einer um -<br />
schwärmten, modernen Carmen, die den Männern die Köpfe<br />
verdreht, sich jedoch ihre Freiheit bewahren will: „Liebe ist ein<br />
freier Vogel […], lässt sich nicht im Traum dressieren.“ Meisl<br />
singt, haucht, erzählt auf den 13 Songs, die teils in klassischer<br />
Liedermacherlieder-Manier mit Kabarett-Einflüssen<br />
daher kommen. Die beiden modern interpretierten Klassiker<br />
„Bolero 5.0“ und „Habanera 5.0“ greifen zwischendrin das<br />
tänzerisch-spanische Motiv auf und runden das Gesamt -<br />
klangwerk der „Carmen 5.0“ thematisch und musikalisch ab.<br />
www.annette-meisl.de<br />
L.K.<br />
2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
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„Dicht an dicht“<br />
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„Evangelium VS.NAK“<br />
VÖ: 08.02.2019<br />
JOGALO<br />
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„Schizohilia“<br />
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Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />
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Anzeigenleitung:<br />
Ole Seelenmeyer<br />
Anzeigenassistenz:<br />
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vom 1. Januar <strong>2020</strong> gültig.<br />
Layout:<br />
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Lektorat:<br />
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Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
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<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
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