Ingenieurbiologische Bauweisen
Ingenieurbiologische Bauweisen
Ingenieurbiologische Bauweisen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wasserbau: Begrünter Steinwurf<br />
Beschreibung:<br />
Auf erodiblen Böden können Grobkies und Steine zur Abdeckung und Drainage<br />
aufgeschüttet werden. Die gleichzeitig eingebrachten Vegetationselemente fixieren die Steine<br />
und verbinden den Steinwurf mit dem Untergrund. Steine Ø 5-10 / 10-30 werden in einer<br />
Mächtigkeit von 20-50 cm je nach Wasserangriff auf die Böschung geschüttet und<br />
gleichmäßig verteilt. Faustregel: Steinwurfdicke = größter Steindurchmesser mal 3. Im<br />
Zweifel Steingröße und Schichtdicke vom Wasserbauer dimensionieren lassen. Vegetation<br />
wird oberhalb der Mittelwasserlinie eingebracht. Auch nachträglich können Steckhölzer und<br />
Stecklinge eingebracht werden; dabei auf Anschluss im Untergrund achten.<br />
Material:<br />
Kies und Steine, möglichst in Zusammensetzung der örtlichen Geologie.<br />
Steckhölzer, Buschlagen, Gehölze, Röhrichtballen.<br />
Zeit: Steinschüttungen zur Selbstbesiedelung können jederzeit errichtet werden, bei<br />
Einbringen von Vegetationselementen am besten Vegetationsruhe.<br />
Wirkung:<br />
Schutz vor Oberflächenerosion, sofort abstützend und dränierend. Steine schützen die<br />
Pflanzen bei Wellenschlag; sie werden allmählich gänzlich überwachsen. Die<br />
Oberflächenrauhigkeit fördert den Absatz von Feinmaterial in den Zwickeln. Zwickel bilden<br />
Lebensraum für Lückenbewohner.<br />
Vorteile: Schutz sofort; Begrünung i.a. dauerhaft gesichert.<br />
Nachteile: Nur anwendbar bei kurzen Transportwegen für Kies und Steine. An<br />
Tieflandgewässern mit Sandufern nicht landschaftstypisch.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Lose Steinschüttungen (auch Rollierung) an zu sichernden Gewässerufern. Auf Gute<br />
Fundierung bis unter Gewässersohle achten.<br />
37<br />
Wasserbau: Steinsatz, Blocksatz<br />
Steinsatz<br />
Beschreibung:<br />
Schwere (0,5 bis 2 t) Blöcke werden mit Bagger bei Niedrigwasser mauerartig aufgebaut. Zur<br />
Erhöhung der Rauhigkeit keine glatten Wände anstreben, vor allem am Böschungsfuß durch<br />
vor- und rückspringende Blöcke Wasser abdrängen. Aufbau von unten nach oben.<br />
Setzstangen und Steckhölzer müssen bis in anstehenden Boden reichen, in Blockfugen<br />
möglichst mit Feinmaterial ummanteln. Nachträgliches Einbringen von Pflanzen nur mit<br />
Brechstange oder Vorbohren (Kompressor) möglich. Steingröße nach Schleppkraft des Wassers<br />
dimensionieren. Fugen mit Grassoden oder Pflanzenballen ausfüllen.<br />
Material: Wasserbausteine mit nachgewiesener Dauerhaftigkeit möglichst entsprechend<br />
örtlicher Geologie. Setzstangen, Setzhölzer, Steckhölzer, Containerpflanzen, Astlagen (tot,<br />
lebend).<br />
Zeit: Bei Verwendung von lebendem Astmaterial zur Begrünung (Setzstangen, Steckhölzer)<br />
möglichst in Vegetationsruhe, wegen Großmaschineneinsatz aber oft nicht einzuhalten.<br />
Wichtiger ist das Abflussverhalten; bei Niedrigwasser. Event. Nachpflanzung.<br />
Wirkung:<br />
Schwergewichtsbauwerk, sofort schützend, unter Wasser bremsend. Bewuchs bildet mit<br />
Wurzeln kompakten Verbund von Steinen und Untergrund.<br />
Vorteile: Rauhigkeit erhöht das Ausfiltern von Feinmaterial. Massiver Uferschutz. Angebot<br />
von Kleinstrukturen.<br />
Nachteile: Ökologisch i.d.R. Fremdkörper. Praktisch keine Selbstbesiedelung möglich, hohe<br />
Ausfälle bei Pflanzung. Lange Übergangszeiten von Weiden-Monokultur zu vielfältigem<br />
Ufergehölz. Kein flächiger Wurzelhorizont.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Schutz von Steilufern. Fußsicherung unter Wasser, oberhalb Mittelwasserlinie kann Blocksatz<br />
von event. von Weidenwippe oder Krainer Wand ersetzt werden. Günstig bei engem<br />
Platzangebot, bei abrasivem Geschiebetrieb, Wellenschlag. Um Ausspülung von Feinmaterial<br />
aus dem Anstehenden zu vermeiden, wenn nötig Filterflies einbauen.<br />
Ingenieurbiologie: Wasserbau Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />
Ingenieurbiologie: Wasserbau<br />
Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />
38<br />
Steinsatz<br />
mit Steckholz<br />
Steinsatz mit<br />
Asteinlage