Jahresbericht 2015 Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis
Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).
Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2015</strong>
Impressum<br />
Impressum<br />
<strong>Sozialmedizinisches</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>Oberwallis</strong><br />
Nordstrasse 30<br />
3900 Brig<br />
Gestaltung & Druck: Valmedia AG, 3930 Visp<br />
Klimaneutral auf FSC-Papier gedruckt<br />
Brig, Mai 2016<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Organisationsmodell SMZO...........................................................................4<br />
Organe SMZO....................................................................................................5<br />
Wort des Präsidenten......................................................................................6<br />
Bericht des Geschäftsleiters.........................................................................7<br />
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter.......................................................9<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit............................................11<br />
Erlebnisbericht – Kinderspitex....................................................................14<br />
Erlebnisbericht – Mütter- und Väterberatung..................................16<br />
Sozialpädagogische Familienbegleitung<br />
aus Sicht der Mitarbeitenden.....................................................................18<br />
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview mit Andreas Theiler.......19<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales..................................................21<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Personal.................................................26<br />
Kennzahlen Personal......................................................................................28<br />
Unsere Jubilarinnen und Jubilare..............................................................30<br />
Finanzzahlen 2014 - 2017................................................................32<br />
Bericht Finanzen..............................................................................33<br />
Bericht der Revisionsstelle..............................................................35<br />
3
Organisationsmodell<br />
Organisationsmodell SMZ <strong>Oberwallis</strong><br />
Geschäftsleiter<br />
Geschäftsleitung<br />
Personal<br />
Finanzen &<br />
Controlling<br />
Soziales<br />
Gesundheit<br />
Brig<br />
topjoboberwallis<br />
Sozialpädagogische<br />
Familienbegleitung<br />
Kinderspitex<br />
Mütter- und<br />
Väterberatung<br />
Mattertal<br />
Schulsozialarbeit<br />
Leuk<br />
Steg<br />
Integrationsstelle<br />
<strong>Oberwallis</strong><br />
Standorte mit<br />
Sozialberatung<br />
Standorte ohne<br />
Sozialberatung<br />
Stalden<br />
Visp<br />
Saastal<br />
Organisationsmodell SMZ <strong>Oberwallis</strong> Januar 2014<br />
4
Organe SMZ <strong>Oberwallis</strong><br />
Organe SMZ <strong>Oberwallis</strong><br />
Delegiertenversammlung<br />
<strong>Oberwallis</strong>er Gemeinden (exkl. Salgesch)<br />
Vorstand<br />
Paul Burgener, Visp, Präsident .......................................... (PEKO 1 )<br />
Mathias Bellwald, Brig-Glis, Vizepräsident ........................(FIKO 2 )<br />
Dr. René Blumenthal, Naters, Fachperson ........................ (BEKO 3 )<br />
Urban Eyer, Ried-Brig...........................................................(PEKO)<br />
Roger Kalbermatten, Saas-Fee.............................................(FIKO)<br />
Iris Kündig Stoessel, Zermatt............................................. (BEKO)<br />
Robert Moser, Steg ..............................................................(FIKO)<br />
Marlene Paris-Schmidt, Reckingen-Gluringen ....................(PEKO)<br />
Franz Ruppen, Naters ........................................................ (BEKO)<br />
Thomas Studer, Leuk-Stadt ................................................ (BEKO)<br />
Elisabeth Winter, Stalden ...................................................(PEKO)<br />
1<br />
Personalkommission, 2 Finanzkommission, 3 Betriebskommission<br />
Geschäftsleitung<br />
Willy Loretan, Brig-Glis ........................................Geschäftsleiter<br />
Marc Kalbermatter, Visp............................. Personal und Soziales<br />
Carmen Martig, Gampel .............................................Gesundheit<br />
Dieter Müller, Leuk-Stadt ............................ Finanzen/Controlling<br />
Standortleitende<br />
Kurt Anthamatten ...................................................................Brig<br />
Dieter Müller (bis 31.05.<strong>2015</strong>) ...............................................Leuk<br />
Carmen Martig (ab 01.06.<strong>2015</strong>)..............................................Leuk<br />
Thomas Bucher ..............................................................Mattertal<br />
Adelheid Charvet ....................................................... Saas-Grund<br />
Helene Berchtold ..............................................................Stalden<br />
Carmen Martig ......................................................................Steg<br />
Patricia Zuber ........................................................................ Visp<br />
Revisionsstelle<br />
APROA AG ............................................................................. Visp<br />
5
Wort des Präsidenten<br />
Wort des Präsidenten<br />
Zwei Themenkreise waren im vergangenen<br />
Jahr für die politisch Verantwortlichen<br />
des SMZO vordergründig<br />
und verlangen auch in Zukunft ein<br />
ganz spezielles Augenmerk: Einerseits<br />
die Debatte um die Kürzungen in der<br />
Sozialhilfe und andererseits der Bericht<br />
über die Langzeitpflege.<br />
Die Sozialhilfe-Schraube wurde <strong>2015</strong><br />
sowohl durch die Schweizerische<br />
Konferenz der Sozialhilfe SKOS als<br />
auch im Wallis aufgrund der Resultate<br />
von zwei Analysen angezogen.<br />
Massnahmen sind nötig, das steht<br />
ausser Diskussion, denn die Sozialhilfeausgaben<br />
stiegen in den letzten<br />
Jahren unverhältnismässig an. Mit<br />
der Kürzung des Grundbedarfs bei<br />
jungen Erwachsenen, der Verschärfung<br />
der Sanktionen und der Fusion<br />
der Integrationszulagen u.a.m. wurden<br />
griffige Reformen getroffen, die<br />
ansehnliche Einsparungen gewährleisten.<br />
Anlässlich der Budgetdebatte<br />
2016 des Walliser Grossen Rates<br />
wurden seitens verschiedener bürgerlicher<br />
Fraktionen noch einschneidendere<br />
Sparmassnahmen gefordert.<br />
Aus Besorgnis über den Raubbau<br />
zulasten der schwächsten Mitglieder<br />
unserer Gesellschaft sah es die<br />
Walliser Vereinigung der Walliser<br />
Sozialmedizinischen Zentren als ihre<br />
Aufgabe, sich zur Wehr zu setzen. Sie<br />
informierte die Medien, nahm das Gespräch<br />
mit politischen Vertretern auf<br />
und erreichte somit, weitere Drosselungen<br />
der Auslagen auf dem Buckel<br />
der Sozialempfänger zu vermeiden.<br />
Es wird auch in Zukunft wichtig sein,<br />
dass wir uns „einmischen“, um die<br />
Interessen der sozial schwächer Gestellten<br />
zu vertreten.<br />
Ein zweites Themenfeld, das uns in<br />
näherer Zukunft beschäftigen wird,<br />
ist der Bericht über die Planung der<br />
Langzeitpflege 2016-2020. Aus diesem<br />
Rapport geht klar hervor, dass im<br />
Wallis die älteren Menschen solange<br />
wie möglich daheim und nicht in Alters-<br />
und Pflegeheimen ihren Lebensabend<br />
verbringen sollen. Konsequenz<br />
für die SMZ: Mehr Pflege und Hilfe<br />
zu Hause, mehr Spitexleistungen. Im<br />
gesamten Kanton sind zwischen 2013<br />
und 2020 rund 150‘000 zusätzliche<br />
Stunden Pflege und rund 120‘000<br />
zusätzliche Stunden Hilfe vorgesehen.<br />
Um diesen Bedarf abdecken zu<br />
können, müssen entsprechend viele<br />
gut qualifizierte Pflegefachpersonen<br />
ausgebildet werden. Eine Kommission<br />
des Staates ist mit der Planung<br />
für eine Höhere Fachschulausbildung<br />
im <strong>Oberwallis</strong> beauftragt, damit dem<br />
drohenden Mangel an qualifiziertem<br />
Pflegepersonal entgegengewirkt<br />
werden kann.<br />
Das Engagement im Sozialmedizinischen<br />
<strong>Zentrum</strong> verlangt von allen Beteiligten<br />
enorm viel. Es ist mir ein ehrliches<br />
Bedürfnis, allen, die dazu ihren<br />
Beitrag leisten, meinen verbindlichen<br />
Dank auszusprechen.<br />
Paul Burgener<br />
Präsident<br />
6
Bericht Geschäftsleiter<br />
Bericht des Geschäftsleiters<br />
„Ich bin sehr froh und dankbar diesen<br />
Dienst zu haben. Da ich nach meiner<br />
OP den Haushalt nicht selber machen<br />
kann. Dem SMZO sei ein grosser<br />
Dank ausgesprochen.“<br />
„Die Mitarbeiterinnen sind freundlich,<br />
haben aber meistens zu wenig Zeit.<br />
Der ständige Wechsel der Mitarbeiterinnen<br />
und die unregelmässigen<br />
Zeiten wirken auf alte Menschen<br />
störend und bringen für diese grosse<br />
Unruhe!“<br />
Abbildung: Auszug aus der<br />
Kundenumfrage <strong>2015</strong>, Teil Spitex<br />
Haben wir im Vorjahr unsere Mitarbeitenden<br />
nach deren Zufriedenheit<br />
befragt, so haben wir im Berichtsjahr<br />
unsere LeistungsempfängerInnen<br />
(unsere Kunden im engeren Sinne) zu<br />
Wort kommen lassen. Während dreier<br />
Monate hatten diese die Möglichkeit,<br />
ihr (anonymisiertes) Urteil abzugeben.<br />
Entsprechend beginne ich meinen Bericht<br />
mit zwei exemplarischen Aussagen<br />
– die eine sehr erfreulich, die<br />
andere mit einen Denkanstoss an uns.<br />
Erfreulich ist die Feststellung, dass<br />
unsere Kunden in der überwiegenden<br />
Mehrheit mit unseren Dienstleistungen<br />
zufrieden bis sehr zufrieden sind.<br />
Wir konnten feststellen, dass keine<br />
dringlichen Massnahmen notwendig<br />
sind. Hingegen stellen wir vor allem<br />
in der Spitex fest, dass ein hohes<br />
Bedürfnis an einer Kontinuität in der<br />
Betreuung besteht – ein berechtigtes<br />
Anliegen, welches eine tägliche Herausforderung<br />
für unsere Mitarbeitenden<br />
darstellt und die die Messlatte<br />
für die Planung hoch legt. Aufgrund<br />
der aktuellen Langzeitpflegeplanung<br />
2016 – 2020 des Kantons, der erneut<br />
die Förderung des Verbleibs zu Hause<br />
als strategisches Ziel setzt, müssen<br />
wir davon ausgehen, dass diese<br />
Herausforderung in der Zukunft nicht<br />
kleiner wird.<br />
7
Bericht Geschäftsleiter<br />
Bericht des Geschäftsleiters<br />
Im Bereich Soziales haben uns<br />
schwergewichtig verschiedene Untersuchungen<br />
zur Sozialhilfe beschäftigt:<br />
Ecoplan, Subkommission GPK / FIKO<br />
des Grossen Rates, BAKBASEL, 1.<br />
Revisionspaket der Sozialdirektorenkonferenz<br />
und der SKOS – um nur die<br />
wichtigsten zu nennen. Auf der positiven<br />
Seite können wir feststellen, dass<br />
die Organisation SMZO als solche und<br />
deren öffentlicher Auftrag nicht in Frage<br />
gestellt wird – jedoch gerät die Sozialhilfe<br />
zunehmend unter Druck. Dieser<br />
hat letztlich zu einer Revision der<br />
SKOS-Richtlinien per 1. Januar 2016<br />
und darüber hinaus zu einer Verschärfung<br />
der gesetzlichen Grundlagen im<br />
Kanton Wallis geführt. Diese Änderungen<br />
haben, nicht zuletzt aufgrund<br />
der kurzfristigen Umsetzung, allen Beteiligten<br />
einiges abverlangt – unseren<br />
Mitarbeitenden, den Entscheidungsträgern<br />
in der Sozialhilfe (Gemeinden)<br />
und allen voran unseren Klienten. Diese<br />
mussten sich mit teilweise massiven<br />
Budgetkürzungen abfinden. Uns<br />
bleibt die Hoffnung, dass sich diese<br />
Einschnitte nicht zu einem ungewollten<br />
Bumerang entwickeln und uns an<br />
anderer Stelle einholen werden. Wir<br />
haben daher bewusst im Herbst des<br />
vergangen Jahres den Gang an die<br />
Öffentlichkeit gemacht und zusammen<br />
mit der Walliser Vereinigung der<br />
SMZ auf die Gefahren von linearen<br />
Kürzungen in der Sozialhilfe hingewiesen.<br />
Zudem verlangt der Kanton<br />
auf Basis der Berichte eine Harmonisierung<br />
der Organisationsstruktur der<br />
Walliser SMZ – nach dem Muster „ein<br />
<strong>Zentrum</strong> pro Gesundheitsregion“. Hier<br />
sind wir im <strong>Oberwallis</strong> mit einem zentral<br />
organisierten Verein zwar grundsätzlich<br />
gut aufgestellt, jedoch wird<br />
der Druck zunehmen, unsere internen<br />
Strukturen weiter zu bündeln und wo<br />
möglich zu zentralisieren. Diese Arbeiten<br />
werden wir im Projekt „Organisationsentwicklung<br />
Sozialberatung“<br />
fortführen und dabei auch konkrete<br />
Entscheide beantragen.<br />
Hohe Priorität wurde des Weiteren<br />
der Überarbeitung des künftigen<br />
kantonalen Leistungsauftrags an die<br />
Walliser SMZ eingeräumt. Dieser soll,<br />
nach einer Vernehmlassung in den Regionen<br />
und bei weiteren Anspruchsgruppen,<br />
per 2017 in Kraft treten.<br />
Eine massgebliche Änderung besteht<br />
darin, dass die zu erbringenden Leistungen,<br />
insbesondere künftig auch im<br />
Bereich Soziales, präziser beschrieben<br />
werden.<br />
Wie umfangreich die Tätigkeiten des<br />
SMZO sind, soll dieser <strong>Jahresbericht</strong><br />
aufzeigen – mit der Stimme der älteren<br />
Generation, vertreten durch Peter<br />
Summermatter, sowie der Stimme<br />
der jungen Generation – sei es Kleinkindern,<br />
jungen Erwachsenen oder<br />
Fachpersonen wie Andreas Theiler als<br />
Schulleiter.<br />
In der internen Leitung hatten wir im<br />
Berichtsjahr zwei längere, gesundheitsbedingte<br />
Ausfälle zu beklagen<br />
– mein spezieller Dank gilt all jenen<br />
(ohne Namen zu nennen – dies birgt<br />
die Gefahr, einzelne zu vergessen), die<br />
in dieser Zeit Mehraufwand auf sich<br />
genommen und mit sehr viel Engagement<br />
ermöglicht haben, dass der<br />
Betrieb nahezu störungs- und verzögerungsfrei<br />
weitergeführt wurde.<br />
Willy Loretan<br />
Geschäftsleiter<br />
8
Gespräch<br />
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter –<br />
Die Strukturen im Walliser Gesundheitswesen überzeugen<br />
Er begeht seinen 85 Geburtstag<br />
und ist kein bisschen müde. Im<br />
<strong>Oberwallis</strong> aufgewachsen, lebte<br />
er dann während mehr als<br />
dreissig Jahren in Wil im Kanton<br />
St. Gallen, worauf er dann<br />
2002 nach Visp zurückkehrte.<br />
Eines zog sich aber wie ein roter<br />
Faden durch sein Leben: das<br />
enorme Engagement zugunsten<br />
der Öffentlichkeit. Im Beruf war<br />
er als Tierarzt voll ausgelastet<br />
und dozierte nebenbei noch als<br />
Lehrbeauftragter an der vet.<br />
med. Fakultät in Zürich. In der<br />
Freizeit wurde er als Mitglied<br />
des Kantonsparlaments im<br />
Kanton St. Gallen gewählt und<br />
amtete als erster Präsident des<br />
Stadtparlaments in Wil. Nach<br />
seiner Rückkehr ins <strong>Oberwallis</strong><br />
engagiert er sich in der Seniorenvereinigung<br />
CSPO- 60+<br />
und im Walliser Verband der<br />
Rentner. Grund genug mit dem<br />
versierten Kenner einige Fragen<br />
zur Gesundheitspolitik des<br />
Kantons Wallis auszutauschen:<br />
Herr Summermatter, wie beurteilen<br />
Sie die Spitalpolitik im<br />
<strong>Oberwallis</strong>?<br />
Der Grundsatzentscheid, sich auf nur<br />
ein Spital in diesem kleinen Einzugsgebiet<br />
<strong>Oberwallis</strong> zu konzentrieren ist<br />
richtig. Auch der Standort Brig ist die<br />
beste Lösung. Was mir zu denken gibt,<br />
sind die vielen Eingriffe im Bereich<br />
der medizinischen Grundversorgung,<br />
welche von <strong>Oberwallis</strong>ern ausserhalb<br />
des Kantons in Anspruch genommen<br />
werden. Tendenz sogar steigend seit<br />
der Einführung der freien Spitalwahl<br />
über die Fallpauschalenregelung. Das<br />
erhöht einerseits die Kosten und verunmöglicht<br />
es, dass wir die kritische<br />
Grösse für spezialmedizinische Eingriffe<br />
wahren können. Ich spreche nicht<br />
von Hochleistungsmedizin, sondern<br />
von Eingriffen, die man in einem Spital<br />
unserer Grössenordnung hier durchführen<br />
könnte.<br />
Im Rahmen der Langzeitpflegeplanung<br />
2016-2020 wurden<br />
ebenfalls Grundsatzentscheide<br />
bezüglich der Alters- und Pflegeheime<br />
gefällt. Wie stehen sie<br />
dazu?<br />
Ich habe persönlich an der Vernehmlassung<br />
zu dieser Langzeitpflegeplanung<br />
mitgearbeitet. Die APH sind im<br />
<strong>Oberwallis</strong> gut ausgebaut und stellen<br />
eine anerkannte Dienstleistung dar.<br />
Ich habe in diesem Zusammenhang<br />
eine differenzierte Sicht in Bezug<br />
auf die Demenzstationen. Meiner Ansicht<br />
nach müssten diese nicht jedem<br />
Alters- und Pflegeheim angegliedert<br />
werden, sondern sollten zentralisiert<br />
werden. Dies einesteils aus Kostengründen,<br />
dann aber auch wegen den<br />
hohen Anforderungen an das Pflegepersonal.<br />
Zusätzlich benötigen Demenzstationen<br />
Infrastrukturen wie<br />
Gärten oder spezifische Wohnformen.<br />
Im <strong>Oberwallis</strong> finde ich im Josefsheim<br />
ein Beispiel, das meinen Vorstellungen<br />
entspricht.<br />
Und wie beurteilen Sie die Weiterentwicklung<br />
der Spitex, wie<br />
sie die Langzeitpflegeplanung<br />
vorsieht?<br />
Ich zweifle schwer, ob das Personal für<br />
die Abdeckung der Spitex-Patienten<br />
rekrutiert werden kann. Wenn die Anforderungen<br />
an die Pflegenden zu hoch<br />
angesetzt werden, scheint mir die vor-<br />
9
Gespräch<br />
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter –<br />
Die Strukturen im Walliser Gesundheitswesen überzeugen<br />
gesehene Strategie mit einer beinahe<br />
Verdoppelung der Pflegenden nicht realistisch.<br />
Mir schwebt da eher eine verbreitete<br />
Schulung von Angehörigen vor,<br />
die sich als ausgebildete Helfende in<br />
einem freiwilligen Netzwerk austauschen<br />
könnten. Ich denke dabei speziell<br />
an rüstige Personen der älteren Generation.<br />
Diese Schulung kann im Rahmen<br />
von öffentlichen und kostenlosen<br />
Kursen erfolgen, die in der Folge durch<br />
ein Monitoring von Pflegefachpersonen<br />
aus der Praxis begleitet werden.<br />
Hier sehe ich eine wichtige Aufgabe<br />
der Sozialmedizinischen Zentren.<br />
Sie engagieren sich auch im<br />
Walliser Verband der Rentner.<br />
Wie sieht diese Verpflichtung<br />
konkret aus.<br />
Der Walliser Verband der Rentner wurde<br />
im Jahr 2002 vom Staatsrat als<br />
Verein von öffentlichem Nutzen und<br />
als privilegierter Partner für alle Fragen<br />
betreffend die älteren Personen<br />
anerkannt. Somit sind wir legitimiert,<br />
zu allen Vernehmlassungen in Sachen<br />
Alterspolitik unsere Stellungnahme<br />
abzugeben. Wir durften eine Liste<br />
von 22 Empfehlungen, wovon 10 die<br />
Entwicklung der Hilf- und Pflegestrukturen<br />
betreffen, ausarbeiten und den<br />
entsprechenden Dienststellen des<br />
Kantons übergeben. Zusammen mit<br />
der „Spitex“ und der „Pro Senectute“<br />
arbeiten wir vom Verband der Rentner<br />
an Lösungen zugunsten der älteren<br />
Mitmenschen im Wallis mit. Wir sehen<br />
uns dabei als Sprachrohr der Betroffenen<br />
und als Schrittmacher für den Erhalt<br />
der Wertschätzung für die älteren<br />
Mitmenschen unserer Gesellschaft.<br />
10
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit<br />
Auch in diesem Jahr wurde im Bereich Gesundheit viel gearbeitet und erfreuliche Teilziele wurden erreicht. Wie Sie<br />
der folgenden Übersicht entnommen werden kann, haben sich die verrechenbaren Stunden bei den Kunden allgemein<br />
reduziert. Dieser Umstand ist vor allem dadurch geschuldet, dass das Vorjahr (2014) einen Ausreisser nach oben darstellt.<br />
Durch die Nachfrage und Anfrage von vielen Kurzeinsätzen, die nicht länger als ca. 20 Minuten dauern, haben sich die<br />
Einnahmen reduziert. Der Aufwand in der Administration und die Wegzeiten bleiben aber nach wie vor bestehen:<br />
SPITEX 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Anzahl verrechenbare Stunden total 83'038 83'845 83'473 86'047 83'521<br />
Anzahl verrechenbare Stunden Pflege 52'140 52'502 50'625 53'219 51'249<br />
Anzahl verrechenbare Stunden Hilfe zu Hause 30'898 31'343 32'848 32'828 32'272<br />
Folglich hat sich der Lohnaufwand im Bereich um rund CHF 43‘000 erhöht, während sich die Vollzeitstellen aber um eine<br />
knappe Vollzeitstelle reduziert hat.<br />
Die schrittweise Umsetzung des Organisationsmodells hat uns in diesem Jahr den Zusammenschluss der beiden Standorte<br />
Leuk und Steg ermöglicht. Die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden soll gefestigt und intensiviert werden.<br />
Vorarbeit und Planung dieser organisatorischen Massnahme wurde von den Mitarbeitenden gemeinsam getragen und<br />
ermöglicht. Die Einführung des neuen Erfassungsgerätes (Digital Pen), das unser bisheriges Gerät schrittweise ablöst, ist<br />
nun in fast allen Standorten des SMZO erfolgt. Die Erarbeitung der Leistungsblätter, welche dieses neue Erfassungsgerät<br />
benötigt, hat uns das ganze Jahr begleitet. Die kantonale, digitale Pflegedokumentation (OMNIS), die im Standort Brig als<br />
Pilotprojekt geführt wird, wurde mit einigem Aufwand überarbeitet und angepasst. Noch ist die definitive Fassung nicht<br />
bereinigt und es besteht eine gewisse Ernüchterung, wie die Umsetzung abschliessend erfolgen soll – dies umso mehr,<br />
als auch die SMZ im Unterwallis der Applikation zunehmend negativ gegenüberstehen.<br />
Daneben wurden im Bereich verschiedene Schwergewichtsthemen behandelt:<br />
– Einsetzung einer Fachthemengruppe Diabetes (in Zusammenarbeit mit der Diabetes-Verantwortlichen des Spitalzentrums <strong>Oberwallis</strong>)<br />
– Erarbeitung und Überarbeitung verschiedener Standards in Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin des Spitalzentrums <strong>Oberwallis</strong><br />
– Organisation des nationalen Spitex Tages mit Publikation in den <strong>Oberwallis</strong>er Medien und Abgabe einer „SMZO-Baumwolltasche“ an alle Kunden<br />
– Beteiligung an der Vernehmlassung des kantonalen Langzeitpflegeberichts 2016-2020<br />
– Anpassung der Bezeichnung der Familien- und Haushilfe in die schweizweit gängige Bezeichnung „Hauswirtschaft und Betreuung“<br />
– Übergabe der Schulgesundheit an die Gesundheitsförderung Wallis per 31.12.<strong>2015</strong><br />
– Übernahmearbeiten des Betreuungsdienst von der Pro Senectute auf den 1. Januar 2016 (Beschluss der DV <strong>2015</strong>)<br />
Wesentlich war erneut eine gute Vernetzung mit verschieden Institutionen und Bereichen, wovon wir exemplarisch<br />
folgende Beispiele nennen möchten: GRESPI (Pflegedienstleitungen Wallis), ZIWS (Zentralinstitut der Spitäler Wallis),<br />
SOMEKO, Palliativ Care <strong>Oberwallis</strong><br />
11
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit<br />
Wir haben uns an zwei Studien der HESSO beteiligt:<br />
– SAPAO (App für pflegende Angehörige von Kunden mit Schlaganfall)<br />
– T&E (Test- und Übungsprogramm für Sturzprävention und Lebensqualität)<br />
Folgende Weiterbildungen wurden schwergewichtig gefördert:<br />
– Eine zentrale Fortbildung für alle Mitarbeitenden des Bereiches zum Thema „Nähe und Distanz“.<br />
Kommunikation ist und bleibt ein Dauerauftrag in der Pflege und Betreuung der Kunden<br />
• Das Tagesseminar „Spitex ist nicht nur Pflege! Hauswirtschaft und Betreuung – wie weiter?“<br />
wurde vor allem von Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft besucht und hat ihnen eine andere<br />
Sichtweise für die Arbeit in der Hauswirtschaft vermittelt<br />
• Der Basiskurs für Mitarbeitende der Hauswirtschaft wurde mit dem Thema „Weg mit dem Image von der Putzfrau“ erweitert<br />
940.0<br />
930.0<br />
920.0<br />
910.0<br />
900.0<br />
890.0<br />
880.0<br />
870.0<br />
893.7<br />
SPITEX: Verrechenbare Stunden pro<br />
Vollzeitstelle<br />
931.9<br />
915.0<br />
936.2<br />
917.7<br />
2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Die verrechenbaren Stunden pro Vollzeitstelle<br />
haben sich von 936 Stunden<br />
(2014) auf 918 Stunden (<strong>2015</strong>) reduziert<br />
und erreichen einen vergleichbaren Wert<br />
wie vor zwei Jahren. Die Kurzeinsätze<br />
nehmen zu, was tendenziell zu einer<br />
Verschiebung von den verrechenbaren<br />
Stunden hin zu Führung und Administration<br />
führt.<br />
12
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit<br />
90.0<br />
88.0<br />
86.0<br />
84.0<br />
82.0<br />
80.0<br />
78.0<br />
1400.0<br />
1200.0<br />
1000.0<br />
800.0<br />
600.0<br />
400.0<br />
200.0<br />
0.0<br />
SPITEX: Lohnaufwand pro verrechenbare<br />
Stunde<br />
89.5<br />
83.9<br />
MVB: Beratungsstunden pro Vollzeitstelle<br />
1109.6 1143.2<br />
84.8<br />
998.4<br />
83.0<br />
859.9<br />
86.0<br />
2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
1033.9<br />
2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Der Lohnaufwand pro verrechenbare<br />
Stunde erhöht, was erneut vor allem vermehrten<br />
Kurzeinsätzen geschuldet ist.<br />
Die Beratungsstunden pro Personaleinheit<br />
in der Mütter- und Väterberatung haben<br />
sich im Jahr <strong>2015</strong> erneut erhöht.<br />
Dank an alle Mitarbeitenden<br />
Ich danke allen Mitarbeitenden des Bereiches für den grossen und immerwährenden Einsatz zu Gunsten unserer Kunden<br />
und für die Arbeit für die Organisation. Veränderungen werden auch in den nächsten Jahren auf uns zukommen;<br />
wir sind gewillt, die Herausforderung anzunehmen und uns für hilfsbedürftige Mitmenschen einzusetzen. Ich wünsche<br />
allen weiterhin viel Elan und Arbeitswille mit einer grossen Prise Achtsamkeit gegenüber unseren Kunden und auch<br />
für die eigenen Ressourcen.<br />
Carmen Martig<br />
Bereichsleiterin Gesundheit<br />
13
Erlebnisbericht Kinderspitex<br />
Auf der Nachtwache mit der Kinderspitex –<br />
ein Erlebnisbericht<br />
Sie fragen sich was wir machen?<br />
Dann lesen Sie weiter:<br />
- Varihesive entfernen<br />
- Stoma mit NaCl reinigen, die Haut<br />
ringsum mit Wundbenzin entfetten<br />
- neues Varihesive zuschneiden ca.<br />
3x5cm und auf das Stoma kleben<br />
- mit Tegaderm ca. 8-10cm überdecken<br />
- 2 Tupfer vertikal auflegen und wieder<br />
mit Tegaderm mit etwas Druck<br />
überkleben<br />
- 2 Tupfer horizontal und wie oben<br />
kleben<br />
- mit weissen breiten Pflasterstreifen<br />
überlappend abkleben, dann<br />
übers Kreuz und an den Rändern<br />
horizontal kleben<br />
- evtl. mit dünnen weissen Pflasterstreifen<br />
unter dem Kinn abkleben<br />
Mit dieser „Pflasterei“ begann im<br />
letzten Jahr unsere Nachtwache.<br />
Das Thema war die Umstellung von<br />
Kanülen- zur Maskenbeatmung. Da<br />
es nicht möglich war, einen Platzhalter<br />
zum Maskentraining ins Stoma<br />
einzulegen, musste dieses luftdicht<br />
abgeklebt werden, was leider anfangs<br />
nicht immer beim ersten Versuch<br />
klappte. Die Klientin brauchte<br />
am Morgen jeweils ca. 20 Min. bis<br />
sie all die Pflaster los war, das Stoma<br />
und der Hals gereinigt, frisch<br />
überklebt und eingecremt war.<br />
Jetzt ist die Klientin bereit, um die<br />
Geräte anzuschliessen. Zuerst wird<br />
sie via Ohrclip mit dem CO2-Monitor<br />
verbunden, dann kommt der O2-Sensor<br />
an den grossen Zeh. Die Klientin<br />
setzt sich die massgeschneiderte<br />
Nasenmaske auf und wird dann via<br />
die Beatmungsschläuche mit dem<br />
Beatmungsgerät verbunden. Nun<br />
werden die Beatmungsparameter<br />
laufend an die Werte des O2<br />
und CO2 angepasst. Das erfordert<br />
Übung, damit sich die Messwerte im<br />
Normbereich befinden. Angepasst<br />
wird der Druck, die Frequenz, die<br />
Inspirationszeit und öfters muss die<br />
Klientin umgelagert werden. Überwacht<br />
und angepasst werden muss<br />
auch noch das Heiz- und Befeuchtungsgerät<br />
der Atemluft.<br />
Jede Nachtwache verläuft anders,<br />
da die Beatmungssituation abhängig<br />
ist von der Tagesform und deren<br />
Aktivitäten und Anstrengungen, der<br />
Ernährung und der Gesundheit.<br />
Nach mehrmonatigem Training war<br />
die Beatmungssituation so stabil,<br />
dass das Stoma verschlossen werden<br />
konnte. Dies ist ein wichtiger<br />
Schritt für die Klientin im Hinblick<br />
auf ihr Berufsleben, das Sprechen<br />
hat sich normalisiert und die Infekt<br />
-Anfälligkeit ist geringer geworden.<br />
14
Erlebnisbericht Kinderspitex<br />
Auf der Nachtwache mit der Kinderspitex –<br />
ein Erlebnisbericht<br />
Die Klientin hat ein angeborenes<br />
Undine-Syndrom, was sich vor allem<br />
in einer Ateminsuffizienz im Schlaf<br />
und teilweise auch am Tag zeigt,<br />
verbunden mit einigen anderen Besonderheiten.<br />
Die ersten 1 1/2 Jahre verbrachte<br />
die Klientin auf der Intensivstation<br />
im Kinderspital. Die Heimkehr mit<br />
der ganzen Maschinerie und dem<br />
Umstand, dass die Familie nun auf<br />
die Spitex angewiesen ist, war für<br />
alle Beteiligten ein einschneidender<br />
Moment. Zu Beginn musste sie 24<br />
Stunden beatmet werden und es<br />
brauchte laufend Anpassungen gemäss<br />
ihren Entwicklungsfortschritten<br />
z.B. als sie laufen lernte und ihr<br />
Bewegungsdrang wuchs, brauchte<br />
es gute Ideen um die Beatmungsschläuche<br />
zu fixieren.<br />
Wir halfen bei der Betreuung zu<br />
Hause, begleiteten sie in die Spielgruppe,<br />
dann Kindergarten und in<br />
die Primarschule. Hier und während<br />
den Schuljahren an der OS wurde<br />
die Betreuung zunehmend verringert<br />
und die Klientin erlangte immer<br />
mehr Autonomie. Für die Atemunterstützung<br />
am Tag bekam sie einen<br />
Zwerchfellschrittmacher (Pacer) mit<br />
einem Implantat und einem externen<br />
Gerät das sie in einem Rucksack auf<br />
sich trägt.<br />
Heute, als Studentin an der FMS,<br />
misst sie mit einem portablen<br />
Kapnograph die O2-Sättigung, den<br />
Puls und das CO2 und passt die<br />
Einstellungen am Pacer an. Auf die<br />
Überwachung in der Nacht mit den<br />
entsprechenden Anpassungen ist<br />
sie weiterhin angewiesen.<br />
15
Erlebnisbericht Mütter- und Väterberatung<br />
Ein Jahr mit der Mütter- und Väterberatung<br />
unterwegs – ein Erlebnisbericht<br />
Niederschwellige Beratung, Prophylaxe<br />
durch Aufklärung, Kontrollen<br />
von Entwicklungszustand, Informationen<br />
zu Ernährung, Erziehung und<br />
Pflege, Beratung bei Alltagsschwierigkeiten,<br />
Schlafstörungen und vieles<br />
mehr gehören zur täglichen Arbeit<br />
der MVB.<br />
Die Konsultationen finden am Telefon,<br />
in Lokalen der jeweiligen Gemeinde<br />
und zu Hause bei den Eltern<br />
statt. Das Alter der Kinder beträgt<br />
0 - 4 Jahre, wobei der Schwerpunkt<br />
der Beratung im Alter von 0 -18 Monaten<br />
liegt. Komplexe Familiensituationen,<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Amt für Kindesschutz, Kinderärzten,<br />
SIPE, SpFO und anderen Institutionen<br />
haben uns dieses Jahr vor allem bei<br />
drei Familien intensiv beansprucht.<br />
Wichtig ist dabei eine gute interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit.<br />
Wir wollten die Eltern zu Wort kommen<br />
lassen und haben ihnen folgende<br />
Frage gestellt: “Wie erleben sie<br />
die Mütter- und Väterberatung und<br />
was ist für sie hilfreich?“<br />
– Fam. A. mit Kind C., 6 Monate,<br />
Ausländerfamilie mit guten Deutschkenntnissen:<br />
„Wichtig sind für mich<br />
die Kontrollen Gewicht und Entwicklung.<br />
Fragen werden beantwortet.<br />
Bücher sind oft unterschiedlich und<br />
das verunsichert. Eine Ansprechperson<br />
gibt mehr Sicherheit.“<br />
– Fam. K mit Zwillingen E. und T.,<br />
21 Monate: „ Für mich/uns ist die<br />
MVB eine sehr grosse Stütze, vor<br />
allem in der Anfangszeit mit den<br />
Zwillingen war es eine grosse Erleichterung,<br />
neben den Verwandten<br />
und Freunden noch jemanden an<br />
der Seite zu wissen, der die nötige<br />
Fachkenntnisse und Erfahrung an<br />
uns weitergeben konnte. Das gibt<br />
eine gewisse Sicherheit mit auf den<br />
Weg.“<br />
– Fam X. mit F. , 8 1/2 Monate: „Ich<br />
fühle mich wohl, die Atmosphäre ist<br />
freundlich. Auf meine Fragen erhalte<br />
ich Antworten; finde es eine sehr<br />
kompetente Beratung. Ich bekomme<br />
Sicherheit. Wichtig sind für mich die<br />
Kontrolle vom Gewicht, Länge, Entwicklung<br />
und Ratschläge zum Essen.<br />
Ich bin froh über professionellen Rat<br />
und einem professionellem Auge.“<br />
– Fam S. mit A., 8 Monate: „Die<br />
Besuche der MVB empfinde ich als<br />
sehr hilfreich. Super sind die Hausbesuche.<br />
Dies gibt Sicherheit und<br />
Bestätigung. Die MVB ist eine Bereicherung,<br />
sie ist näher bei der Situation<br />
und dem Kind als der Kinderarzt.<br />
Dies schätze ich sehr.“<br />
– Fam. A. mit L. , 6 Monate: „Die<br />
MVB bringt mir schon etwas, sonst<br />
würde ich nicht kommen. Es gibt mir<br />
Sicherheit. Ich bin froh, dass eine<br />
Fachperson mein Baby anschaut. Sie<br />
würde ja merken, wenn etwas nicht<br />
in Ordnung ist. Vieles kann man im<br />
Internet nachlesen, was ich auch mache,<br />
aber ich schätze, dass ich persönlich<br />
Fragen stellen kann, es ist individueller<br />
und auf uns abgestimmt.<br />
Ich kann jederzeit anrufen.“<br />
16
Erlebnisbericht Mütter- und Väterberatung<br />
Ein Jahr mit der Mütter- und Väterberatung<br />
unterwegs – ein Erlebnisbericht<br />
Was für uns wichtig ist:<br />
Teamarbeit<br />
Sitzungen alle 14 Tage<br />
Telefonische Organisation, Abdeckung<br />
aller Gebiete Montag bis Freitag<br />
Supervision Teamentwicklung<br />
Arbeitstagessitzung im August<br />
Vernetzung<br />
Regelmässiger Austausch Kinderärzte,<br />
Hebammen, Insieme, Kinderschutz<br />
Arbeitsgruppen: Grap, Petits enfants, IG<br />
Gewalt<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tag des Kindes Kartenaktion Tag der<br />
Kinderrechte<br />
Kurzinterview RRO zum Muttertag<br />
Organisation<br />
Jede Mitarbeiterin arbeitet selbstständig,<br />
regelmässig telefonischer Kontakt mit der<br />
Leitung<br />
2 wöchentliche Sitzungen<br />
Weiterbildung<br />
Kinderschutzweiterbildung wurde von zwei<br />
Teammitglieder besucht<br />
Qualität<br />
Überarbeitung von Dokumenten<br />
Aufbau Infomaterial für Klienten<br />
Fallsupervision<br />
17
SpFO – aus Sicht der Mitarbeitenden<br />
Sozialpädagogische Familienbegleitung<br />
aus Sicht der Mitarbeitenden<br />
Die Arbeit im unmittelbaren Alltag einer<br />
Familie ist vielfältig und erfordert<br />
oft viel Spontanität, Klarheit und ist<br />
erfrischend lebendig. Die Fachpersonen<br />
der SpFO gehen zu den Familien<br />
nach Hause und erhalten Einblick in<br />
die private Alltagsgestaltung einer<br />
Familie, was zu Beginn einer Begleitung<br />
für die Familie sehr schwierig sein<br />
kann. Um den Zugang zu den Familienmitgliedern<br />
zu finden, braucht es als<br />
Familienbegleiter/in (FB) eine grosse<br />
Offenheit für die Verschiedenartigkeit<br />
der Menschen und wie sie ihr Leben<br />
gestalten. Die Schwierigkeiten einer<br />
Familie können durch psychische Erkrankung<br />
eines Elternteils, durch eine<br />
Suchtproblematik, die starke Isolation<br />
der Familie, Fremdsprachigkeit, kulturelle<br />
Unterschiede oder Eltern die sehr<br />
viel arbeiten müssen, verursacht oder<br />
verstärkt werden. Gemeinsam mit der<br />
Familie und dem involvierten Netzwerk<br />
wird nach Lösungen gesucht, damit die<br />
Gesundheit und die Entwicklung der<br />
Kinder in der Familie durch diese Belastungen<br />
nicht gefährdet sind.<br />
Die meisten der begleiteten Eltern sind<br />
sich bewusst, dass gewisse Strukturen<br />
in ihrer Familie die Entwicklung ihrer<br />
Kinder belasten, doch ihre bisherigen<br />
Strategien scheinen keine dauerhaften<br />
Lösungen gebracht zu haben, was sie<br />
als Eltern zusätzlich verunsichert. Eine<br />
der ersten Aufgaben der FB ist es, die<br />
bisherigen Bemühungen der Familie<br />
aufzugreifen, gemeinsam die Schwierigkeiten<br />
zu reflektieren und bereits<br />
bewährte Lösungsstrategien auszubauen.<br />
Die Eltern sollen in ihrer Rolle<br />
und in ihrem Vertrauen in die eigenen<br />
Fähigkeiten bestärkt werden, um Veränderungen<br />
in der Alltagsgestaltung<br />
umsetzen zu können. Damit soll der familiäre<br />
Lebensraum für die Kinder nach<br />
Möglichkeit erhalten bleiben.<br />
Es werden viele Gespräche geführt,<br />
sei es am Familientisch, bei einem<br />
Spaziergang, im Kinderzimmer oder<br />
beim gemeinsamen Kochen. Schwierige<br />
Situationen werden direkt angesprochen,<br />
reflektiert und neue Handlungsmöglichkeiten<br />
werden im Alltag<br />
ausprobiert. Wenn wir Kinder für Neues<br />
begeistern können, z.B. gemeinsam<br />
Spiele zu spielen anstatt vor der<br />
Spielkonsole zu sitzen, bereitet dies<br />
auch uns Freude. Das gewahr werden,<br />
wenn sich nach dem Reflektieren<br />
und Einüben kleine Veränderungen im<br />
Alltag der Familie zeigen, die zu einer<br />
Verbesserung der Lebenssituation führen,<br />
motiviert uns und die Familie zur<br />
Weiterarbeit.<br />
Unsere Arbeit bedingt eine grosse<br />
Flexibilität, einmal ist unsere Unterstützung<br />
am späteren Abend beim zu<br />
Bett gehen gefragt, ein anderes Mal<br />
braucht die Familie unsere Unterstützung<br />
beim Gestalten der Situation<br />
nachdem die Kinder von der Schule<br />
nach Hause kommen, manchmal<br />
brauchen Familien Unterstützung bei<br />
Terminen mit der Schule, Ämtern und<br />
Dienstleistungen, wenn diese für sie<br />
eine grosse Herausforderung darstellen.<br />
Wenn wir Verständnis im sozialen<br />
Umfeld der Familie durch unsere<br />
Vermittlung und das Suchen nach Lösungen<br />
erreichen können, führt dies<br />
zu einer Entlastung in der Familie, z.B.<br />
wenn eine Lehrperson nach Gesprächen,<br />
Verständnis für das sogenannte<br />
„schlechte Verhalten“ eines Kindes<br />
aufbringen kann und eine konstruktive<br />
Zusammenarbeit entsteht.<br />
Im Jahr <strong>2015</strong> hat die SpFO 43 Familien mit insgesamt 73 Kindern und 3 junge Erwachsene begleitet. 12 der Familienbegleitungen<br />
konnten geplant abgeschlossen werden. Lediglich bei zwei Situationen kam es zu einem Abbruch der Begleitung.<br />
Die Familien werden meistens zwischen 12 und 24 Monaten begleitet. Einen überdurchschnittlichen Anteil bei den Familienbegleitungen<br />
machen alleinerziehende Elternteile oder Patchwork Familien aus. Als zusätzliche Belastungsfaktoren<br />
kommen am häufigsten psychische Erkrankungen eines Elternteils, Suchterkrankungen und Migrationshintergrund hinzu.<br />
18
Interview<br />
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview<br />
mit Andreas Theiler, Schulleiter OS Brig-Glis<br />
Herr Theiler, könnten sie uns beschreiben,<br />
wie sie dazu kamen<br />
das Amt des Schulleiters der OS<br />
Brig-Glis auszuüben?<br />
Ich unterrichtete ein paar Jahre als<br />
Klassenlehrer. Interessierte mich<br />
aber bereits früh für Fragen und Themen<br />
rund um den Lebensraum Schule.<br />
Ein paar Jahre amtete ich als ICT<br />
Verantwortlicher. Als dann die Stelle<br />
des Schulleiters der OS Brig-Glis<br />
frei wurde, habe ich mich für diese<br />
Aufgabe interessiert – nicht zuletzt<br />
weil ich spürte, dass mich meine<br />
Lehrerkollegen breit unterstützten.<br />
Seither fühle ich mich sehr wohl in<br />
der Ausübung dieses spannenden<br />
Amtes. Ich möchte mit meiner Arbeit<br />
einen Beitrag dazu leisten, dass wir<br />
in der Schule Rahmenbedingungen<br />
schaffen, in der ein gesundes und<br />
motivierendes Klima herrscht.<br />
Was gefällt ihnen an ihrem Beruf?<br />
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich.<br />
Du weißt nie genau, was<br />
der Tag mit sich bringt. Es gibt keinen<br />
Tag, welcher sich wiederholt.<br />
Diese Vielfältigkeit ist sehr spannend<br />
und macht meine Arbeit sehr<br />
abwechslungsreich. Ich sehe die<br />
Schule oft als ein grosses Puzzle,<br />
wo vieles ineinander passen muss.<br />
Es ist mir ein grosses Anliegen, dass<br />
jedes Puzzleteil sozusagen seinen<br />
Platz findet. Ich komme in meiner<br />
Arbeit auch mit den verschiedensten<br />
Menschen in Kontakt. Es gibt Tage,<br />
da habe ich bis zu 20 Personen, welche<br />
mit verschiedensten Anliegen an<br />
mich gelangen. Ich schätze es mich<br />
dann für ihre Anliegen und Wünschen<br />
einzusetzen.<br />
Mit welchen Themen setzen sie<br />
sich in ihrem beruflichen Alltag<br />
auseinander?<br />
In erste Linie setzte ich mich mit<br />
vielen Planungs- und Organisationsfragen<br />
auseinander. Die Organisation<br />
des Schuljahres und die ganze<br />
Einsatzplanung der Lehrpersonen<br />
sind sehr komplex und nehmen hier<br />
sicherlich einen grossen Teil meiner<br />
Tätigkeit ein. Dazu gesellen sich Aufgaben<br />
im Bereich Personalführung,<br />
wie bspw. die Mitarbeitergespräche<br />
und Unterrichtsbesuche. Neben<br />
diesen Aufgaben sehe ich mich als<br />
Ansprechperson für verschiedenste<br />
Anliegen von Lehrpersonen, Eltern<br />
und Schülern. Hier engagiere ich<br />
mich, wenn es beispielsweise zu belastenden<br />
Situationen kommt in der<br />
Zusammenarbeit und betreibe viel<br />
Netzwerkarbeit.<br />
Wo sehen sie die grössten Herausforderungen<br />
im Bereich der<br />
Schule?<br />
Eine Schule muss eine Identität entwickeln,<br />
Erkenn- und Wahrnehmbar<br />
werden. Es gibt eine unzählige Anzahl<br />
von Menschen, welche im Bereich<br />
Schule ihren Beitrag leisten.<br />
Dies ist auf einer Seite sehr erfreulich.<br />
Auf der anderen Seite ist es<br />
nicht immer einfach, dass sich alle<br />
Gehört und Respektiert fühlen. In<br />
letzter Zeit durchlief die Schule viele<br />
Reformen. Da war es in meiner<br />
Funktion oftmals wichtig zu beruhigen<br />
und auch für Kontinuität zu sorgen.<br />
Wir wollen eine Schule darstellen,<br />
welche nicht abgesondert von<br />
der Gesellschaft lebt. Vor allem die<br />
19
Interview<br />
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview<br />
mit Andreas Theiler (Fortsetzung)<br />
Schüler/innen und auch ihre Eltern<br />
wollen wir ermutigen mitzudenken.<br />
Die Schüler/innen werden bspw. als<br />
Peacemaker eingesetzt oder leisten<br />
ihren Beitrag im Schülerrat. Dort<br />
können sie sich für ein gutes Miteinander<br />
einsetzen und entwickeln<br />
Ideen für die Schulhausentwicklung.<br />
Dieses Mitspracherecht ist uns sehr<br />
wichtig. Die Schüler/innen wollen<br />
wir damit auch ermutigen Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Was denken sie, was zeichnet<br />
die heutigen Jugendlichen aus?<br />
Klar sind heutige Jugendliche durch<br />
die Schnelllebigkeit und Veränderungen<br />
in der Gesellschaft und bsw. den<br />
Einfluss der digitalen Medien besonders<br />
herausgefordert. Die Aufgaben<br />
und Entwicklungen der Jugendlichen<br />
haben sich aber nicht grundsätzlich<br />
verändert. Die Jugendlichen sind<br />
eine wichtige Gruppe unserer Gesellschaft.<br />
Sie haben es verdient,<br />
dass man ihnen mit Respekt und Interesse<br />
begegnet. Die Jugendlichen<br />
wollen heute mitdenken und –entwickeln.<br />
Man kann ihnen nicht einfach<br />
Regeln vorschreiben. Ich begrüsse<br />
diese Haltung sehr. Trotzdem haben<br />
unsere Jugendlichen auch verdient,<br />
dass wir ihnen einen Rahmen zur<br />
Verfügung stellen, an dem sie sich<br />
orientieren können. In diesem Rahmen<br />
müssen Werte wie Selbstständigkeit,<br />
Verantwortung und Mitbestimmung<br />
gelebt werden. Ich finde,<br />
dass wir sehr viele engagierte und<br />
tolle Jugendliche haben.<br />
Seit 5 Jahren wird an ihrer Schule<br />
Schulsozialarbeit angeboten?<br />
Können sie uns von ihren Erfahrungen<br />
in der Zusammenarbeit<br />
berichten?<br />
Zu Beginn muss ich ehrlich gestehen,<br />
dass ich einige Vorbehalte gegen die<br />
Einführung von Schulsozialarbeit gehabt<br />
habe. Ich dachte mir: Ich bin gut<br />
ausgebildet worden, damit ich die<br />
Anliegen und Probleme im Schulalltag<br />
lösen kann. Als Schulleiter kann<br />
ich heute sagen, dass die Schulsozialarbeit<br />
sehr wertvoll ist. Im schulischen<br />
Kontext können wir nur einen<br />
Teil der Probleme bewältigen. Die<br />
Schulsozialarbeit hat dort einen viel<br />
ganzheitlicheren Blickwinkel und ist<br />
durch ihre Neutralität und Professionalität<br />
für alle Beteiligten eine wichtige<br />
Fachstelle geworden. Schüler/<br />
innen, Eltern und auch Lehrpersonen<br />
können sich dort mit sozialen Fragestellungen<br />
wenden und erhalten professionelle<br />
Unterstützung.<br />
Wofür wird die Schulsozialarbeit<br />
an ihrer Schule am häufigsten<br />
eingesetzt?<br />
Der Einsatz an unserer Schule ist sehr<br />
vielseitig. Die Lehrpersonen nutzen<br />
es sehr oft, wenn es darum geht,<br />
wenn sie sich um die Entwicklung<br />
von Schüler/innen Sorgen machen.<br />
Man kann sich dort gut beraten lassen.<br />
Zudem holen die Lehrpersonen<br />
die Schulsozialarbeit auch in Situation<br />
hinzu, wenn sie mit der Klasse an<br />
sozialen Themen arbeiten möchten.<br />
Hier geht es darum den Klassenzusammenhalt<br />
zu stärken und zu lernen,<br />
wie sie Beziehungen leben und<br />
Konflikte nachhaltig bewältigen können.<br />
Für uns ist die Schulsozialarbeit<br />
auch ein Ansprechpartner, wenn es<br />
um Fragen zur Schulhausentwicklung<br />
geht. Gleichzeitig setzen wir die<br />
Schulsozialarbeit in der Projektarbeit<br />
ein.<br />
Die Schüler/innen und auch die Eltern<br />
können sich auch bei ganz alltäglichen<br />
Herausforderungen bei der<br />
Schulsozialarbeit beraten lassen, was<br />
ich sehr wertvoll finde. Themen wie<br />
Konflikte im Schulalltag, Mobbing,<br />
Umgang mit digitalen Medien, Fragen<br />
Rund um die Erziehung und Hilfe bei<br />
der Lebensbewältigung werden dort<br />
unter anderem bearbeitet.<br />
20
Bericht Geschäftsleitung Soziales<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales<br />
„Die einzige Konstante im Universum<br />
ist die Veränderung“ (Heraklit von<br />
Ephesus, ca. 540 – 480 v. Chr.)<br />
Was damals schon Gültigkeit hatte,<br />
gilt heute ebenso: Eine neue Herausforderung<br />
folgt auf die andere.<br />
Dadurch waren und sind die Teams<br />
im Bereich Soziales andauernd gefordert,<br />
sich auf neue Umstände und<br />
Entwicklungen einzulassen und unter<br />
teils erschwerten Rahmenbedingungen<br />
für die betreute Bevölkerung<br />
bestmögliche Dienstleistungen anzubieten.<br />
Zentral bleibt, nie das Ziel aus<br />
den Augen zu verlieren: Die Erhaltung<br />
und Förderung der Autonomie der betreuten<br />
Personen.<br />
Sozialhilfe im Gegenwind – Trendwende<br />
bei Sozialhilfeausgaben noch<br />
vor politischen Entscheiden.<br />
Die Sozialhilfe steht von verschiedener<br />
Seite einmal mehr im Gegenwind.<br />
Im Wallis musste zwischen 2010 und<br />
2014 tatsächlich eine deutliche Kostensteigerung<br />
bei den Ausgaben der<br />
Sozialhilfe beobachtet werden. Während<br />
die Kosten sich im Valais Romand<br />
verdoppelt hatten, kam das <strong>Oberwallis</strong><br />
mit einer Erhöhung von etwa 30%<br />
verhältnismässig glimpflich davon.<br />
Dass diese besorgniserregende Entwicklung<br />
aufmerksam verfolgt und ihr<br />
begegnet werden musste, ist richtig<br />
und wichtig. Was leider bei den politischen<br />
Attacken auf die Sozialhilfe all<br />
zu oft vergessen geht oder bewusst<br />
verschwiegen wird: Im Leistungsabbau<br />
bei der IV und der ALV finden sich<br />
wesentliche Gründe dieser Kostenverlagerung.<br />
Die Sozialhilfe als letztes<br />
Netz muss wegen ihrer Position am<br />
Schluss alle politischen Entscheidungen<br />
betreffend die vorgelagerten Sicherungssysteme<br />
auffangen. Ein weiterer<br />
wichtiger Grund sind die massiv<br />
gestiegenen Mietpreise, welche sich<br />
im Budget mancher Familie und so<br />
auch in der Sozialhilfe deutlich niederschlagen.<br />
Von Armut betroffene Personen<br />
haben keine Lobby, und nach<br />
unten treten ist bedauerlicherweise<br />
in den letzten Jahren mehr und mehr<br />
salonfähig geworden. Es darf nicht<br />
erstaunen, dass Abbau in vorgelagerten,<br />
nationalen Strukturen letztlich zu<br />
einer Verlagerung nach unten, sprich<br />
Kantone und Gemeinden, führt.<br />
Aufgrund des massiven politischen<br />
Drucks auf nationaler und kantonaler<br />
Ebene erschienen <strong>2015</strong> einerseits<br />
revidierte SKOS Richtlinien zur Bemessung<br />
der Sozialhilfe, welche per<br />
2016 Reduktionen bei den Leistungen<br />
vorsehen. Andererseits wurden seitens<br />
des Kantons Wallis zwei Berichte<br />
verfasst: Ein Expertenbericht der<br />
Ecoplan und ein politischer Bericht<br />
einer Subkommission der Geschäftsprüfungskommission<br />
und der Finanzkommission.<br />
Insbesondere letzterer<br />
Bericht hatte noch vor dem Erscheinen<br />
der revidierten SKOS Richtlinien<br />
deutliche Leistungskürzungen im Bereich<br />
der Sozialhilfe zur Folge, welche<br />
teilweise viel weiter gehen als die<br />
Reduktionen der SKOS.<br />
Dadurch erhalten alle Sozialhilfebezüger<br />
seit 2016 weniger finanzielle<br />
Unterstützung; für einige macht dies<br />
100 Fr. im Monat, bei anderen fehlen<br />
nun monatlich mehr als 500 Fr. Seitens<br />
SMZO wurde die Kommunikation<br />
über diese Leistungskürzungen<br />
sorgfältig geplant und durchgeführt,<br />
damit grosse Frustrationen und Ohnmachtsgefühle<br />
bei den Betroffenen<br />
möglichst verhindert werden sollten.<br />
Es versteht sich von selbst, dass die<br />
Kürzungen trotzdem spürbar waren<br />
und bis heute nachwirken.<br />
Als Lehre aus diesen Entwicklungen<br />
kann gezogen werden, dass eine<br />
vermehrte und regelmässige Kommunikation<br />
über die Sozialhilfe und ihre<br />
Funktionsweise zwingend notwendig<br />
ist. Wenn Informationen fehlen und<br />
Vorurteile den Ton angeben, hat dies<br />
unerwünschte politische Konsequenzen.<br />
Der Vorstand des SMZO hat der<br />
Geschäftsleitung den Auftrag gegeben,<br />
künftig auch im Bereich der Sozialhilfe<br />
proaktiver zu kommunizieren.<br />
21
Bericht Geschäftsleitung Soziales<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales<br />
Noch vor dem Inkrafttreten der oben<br />
beschriebenen politischen Entscheide<br />
machte sich im <strong>2015</strong> eine Trendwende<br />
bemerkbar. Während die Ausgaben<br />
im <strong>Oberwallis</strong> um nur noch 3%<br />
angestiegen sind und nach wie vor<br />
unterdurchschnittlich ausfallen, sind<br />
die Gesamtausgaben im gesamten<br />
Kanton inzwischen rückläufig (-2%).<br />
Sozialberatungen<br />
Seitens des SMZO wurde auf andere<br />
Weise gegen die steigenden Sozialhilfekosten<br />
investiert: Ein 6tägiger<br />
Kurs für alle Mitarbeitenden der Sozialberatungen<br />
zum sehr komplexen<br />
Thema Sozialversicherungsrecht und<br />
Subsidiarität soll sicherstellen, dass<br />
die Leistungen der vorgelagerten<br />
Systeme möglichst vollständig abgeschöpft<br />
werden können und damit die<br />
Sozialhilfe entlastet wird.<br />
Die Organisationsentwicklung ist<br />
nach wie vor im Gang. Als Ziel angestrebt<br />
wird ein professioneller<br />
Sozialdienst SMZO mit gleichen Angeboten<br />
und einer Spezialisierung der<br />
Rollen. Auch dies kann als Investition<br />
gegen steigende Kosten bewertet<br />
werden: Je rascher Armutsbetroffene<br />
wieder autonom werden, desto<br />
besser für Betroffene und die öffentlichen<br />
Finanzen. Die Prozesse in der<br />
Aufnahme neuer Klienten wurden<br />
vereinheitlicht und die Teams sind<br />
aktuell daran, diese überall auszutesten<br />
und umzusetzen. Die Spezialisierung<br />
wird auch im Bereich des<br />
Erwachsenenschutzes angestrebt<br />
mit einem dezentral arbeitenden<br />
Team Beistandschaften im SMZO.<br />
Ein wichtiger Pfeiler für die Harmonisierung<br />
ist die Migration zu neuster<br />
Version der Fallführungssoftware<br />
VIS: Künftig noch eine Datenbank mit<br />
harmonisierten Prozessen sowie eine<br />
Sozialhilfe-Buchhaltung fürs ganze<br />
<strong>Oberwallis</strong> legt das Fundament für<br />
eine Sozialberatung SMZO. Ab April<br />
2016 werden die zwei Teams West<br />
(Visp, Mattertal, Leuk) und Ost (Brig)<br />
die Sozialberatung SMZO bilden, was<br />
die angestrebte Harmonisierung und<br />
Spezialisierung erleichtert. Um dieses<br />
Organisationsentwicklungsprojekt so<br />
optimal wie möglich zu begleiten und<br />
vorwärts zu treiben und gleichzeitig<br />
mit dem Tagesgeschäft zu koordinieren,<br />
übernimmt Dieter Müller als stv.<br />
Bereichsleiter Soziales per April 2016<br />
die Verantwortung für die Sozialberatung<br />
SMZO.<br />
Eine optimale Betreuung beinhaltet<br />
nicht nur, die eigenen Dienstleistungen<br />
so gut wie möglich zu erbringen,<br />
sondern auch, Doppelspurigkeiten<br />
zu vermeiden und die Angebote der<br />
spezialisierten Partnerinstitutionen<br />
zu nutzen. Die interinstitutionelle Zusammenarbeit<br />
(IIZ) wird im <strong>Oberwallis</strong><br />
fortlaufend gepflegt. Im Bereich<br />
der Sozialhilfe gibt es darüber hinaus<br />
übergreifende Angebote: Ein IIZ<br />
Tandem (gebildet aus je einer Mitarbeiterin<br />
RAV und SMZ) betreut<br />
gemeinsame Klienten vor der Aussteuerung<br />
oder kurz danach, und<br />
bei komplexen Situationen können<br />
Assessments und Runde Tische die<br />
Kompetenzen der Partnerinstitutionen<br />
(insb. IV, RAV, BSL, Sucht VS)<br />
mobilisieren. Diese IIZ Instrumente<br />
bringen einen Mehrwert und neue<br />
Lösungswege für die Klienten, aber<br />
auch für die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Institutionen. Mittels eines<br />
jährlichen IIZ Einführungstags für<br />
neue Mitarbeitende, zweijährlichen<br />
IIZ Halbtagen im <strong>Oberwallis</strong> und eines<br />
regelmässigen Austausches der<br />
Direktionen werden eine Kenntnis<br />
der gegenseitigen Angebote und eine<br />
kontinuierliche Pflege der Zusammenarbeit<br />
sichergestellt.<br />
Als Indikator für die wertvolle Arbeit,<br />
welche die Sozialberatungen leisten,<br />
kann folgende Zahl gelten: Im Wallis<br />
kann sich jede zweite Person, welche<br />
Sozialhilfe bezieht, innerhalb eines<br />
Jahres wieder davon ablösen.<br />
22
Bericht Geschäftsleitung Soziales<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales<br />
Topjoberwallis<br />
Ein erfolgreiches Jahr mit viel Arbeit<br />
und bemerkenswerten Resultaten: So<br />
lautet die Kurzversion. Bereits zum<br />
zweiten Mal in Folge schaffte das<br />
Team eine Reintegrationsquote von<br />
über 50%, um genau zu sein 58.5%!<br />
Das seit 16 Jahren erfolgreich umgesetzte<br />
Modell des Supported Employment<br />
im ersten Arbeitsmarkt bewährt<br />
sich immer mehr, und Topjoberwallis<br />
gilt auf kantonaler Ebene als Vorzeigemodell<br />
im Bereich der beruflichen<br />
Integration von ausgesteuerten Sozialhilfe-Klienten.<br />
Topjoberwallis hat<br />
seine Produkte in den vergangenen<br />
Jahren laufend weiterentwickelt und<br />
verfeinert mithilfe der Rückmeldungen<br />
der Zuweiser wie der Arbeitgeber.<br />
Die Erfolge zeigen: Integrationsarbeit<br />
lohnt sich.<br />
Schulsozialarbeit<br />
Das Jahr <strong>2015</strong> stand für die SSA<br />
ein weiteres Mal unter einem guten<br />
Stern: Die Einführung der SSA wurde<br />
nach Brig und Naters auch in Visp definitiv<br />
entschieden. Im inneren Mattertal<br />
konnte im Herbst 2014 ein weiteres<br />
Pilotprojekt in den Gemeinden<br />
Randa, Täsch und Zermatt lanciert<br />
werden. Das Projekt ist sehr gut angelaufen<br />
und hat arbeitet seit Herbst<br />
<strong>2015</strong> mit der vollen personellen Dotation.<br />
Nach einer Evaluation unter Einbezug<br />
der Lehrpersonen, Eltern und<br />
Schüler werden die Gemeinden Ende<br />
2016 über die Weiterführung der SSA<br />
nach der dreijährigen Projektphase<br />
(14/15 – 16/17) entscheiden. Mit<br />
den Partnerinstitutionen des Departements<br />
für Bildung und Sicherheit<br />
konnte die Zusammenarbeitsvereinbarung<br />
aktualisiert und die Pflege der<br />
Zusammenarbeit intensiviert werden.<br />
Die SSA ist im <strong>Oberwallis</strong> inzwischen<br />
fast nicht mehr wegzudenken, so dass<br />
wiederholt Anfragen von Schulen eingehen,<br />
um sich die Funktionsweise<br />
der SSA vorstellen zu lassen.<br />
Sozialpädagogische<br />
Familienbegleitung<br />
Für die SpFO war <strong>2015</strong> ein Jahr der<br />
Konsolidierung und der Optimierung.<br />
Erneut konnte eine sehr hohe Nachfrage<br />
nach den ambulanten Familienbegleitungen<br />
verzeichnet werden,<br />
so dass die Grenzen der budgetären<br />
und personellen Ressourcen zeitweise<br />
eine Warteliste erforderten. Dank<br />
des sehr flexiblen Teams gelang es<br />
trotzdem, die Begleitungen in angemessener<br />
Frist aufnehmen zu können.<br />
Auch bei der SpFO wurde viel Wert<br />
auf die Pflege der interinstitutionellen<br />
Zusammenarbeit gelegt, und die<br />
Koordinatorin der SpFO nimmt für<br />
die SMZO an der regionalen Steuergruppe<br />
Forum Jugend teil. Ziel dieser<br />
Bemühungen ist es, Hand in Hand mit<br />
den weiteren spezialisierten Diensten<br />
im Kinder und Jugendbereich das<br />
bestmögliche Ergebnis mit und für die<br />
betreuten Familien zu erreichen.<br />
Regionale Integrationsstelle<br />
<strong>Oberwallis</strong><br />
Im zweiten Jahr der Projektphase<br />
(2014 bis 2017) erlebte die Integrationsstelle<br />
einige personelle Veränderungen:<br />
Der bisherige Koordinator<br />
des <strong>Oberwallis</strong>, Paul Otto Arnold,<br />
legte sein Mandat nieder (neu: Fredy<br />
Bittel); der bis dahin Zuständige beim<br />
Kanton Rolf Eggel wechselte innerhalb<br />
des Kantons seine Stelle (neu:<br />
Olivier Milici), und die Teamleiterin<br />
Patricia Zuber übergab diese Aufgabe<br />
an die erfahrene Mitarbeiterin Daniela<br />
Zenklusen Jossen. Allen drei sei an<br />
dieser Stelle herzlich gedankt für ihre<br />
Mitarbeit beim Aufbau der RIO. Diese<br />
Veränderungen bedingten eine erneute<br />
Klärung der Rollen aller Beteiligten<br />
und des Auftrags der RIO. Mittels<br />
einer Teamentwicklungsmassnahme<br />
hat die RIO eine klarere Positionierung<br />
für die Zukunft erreichen können:<br />
Die Hauptprozesse sind geklärt und<br />
definiert, Indikatoren für die Messung<br />
der Umsetzung dieser Prozesse bestehen,<br />
und mittels einer regionalen<br />
Zuständigkeit (one face to customer)<br />
wird die Schnittstellen- und Kunden-<br />
23
Bericht Geschäftsleitung Soziales<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales<br />
pflege optimiert.<br />
Im Jahr 2016 steht eine Evaluation an,<br />
damit im 2017 den Gemeinden eine<br />
Entscheidungsgrundlage über die<br />
Weiterführung der RIO und allenfalls<br />
notwendige organisatorische Anpassungen<br />
vorliegt.<br />
Zum Abschluss gebührt ein herzliches<br />
Dankeschön an unsere engagierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die unseren Dienstleistungen ein Gesicht<br />
verleihen und sich täglich zum<br />
Ziel setzen, die betreuten Personen<br />
bei der Bewahrung und Förderung ihrer<br />
Autonomie zu unterstützen.<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Behandelte Dossiers / Anfragen im Kalenderjahr<br />
236<br />
184<br />
253 261<br />
130<br />
151<br />
634<br />
646<br />
571 496<br />
652<br />
606<br />
933<br />
1054 1025 1075<br />
652 736<br />
2010 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Wirtschaftliche Sozialhilfe Nichtfinanzielle Dos siers KES & Unterhaltsverträge<br />
Marc Kalbermatter<br />
Bereichsleiter Soziales<br />
24
Bericht Geschäftsleitung Soziales<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales<br />
Entwicklung der Netto-Sozialhilfe-Abrechnungen 2010-<strong>2015</strong><br />
25
Bericht Geschäftsleitung Personal<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Personal<br />
Neue HR-Arbeitsgruppe auf<br />
Ebene der Walliser Vereinigung<br />
der SMZ<br />
Auf Walliser Ebene wurde eine HR-<br />
Arbeitsgruppe der Walliser Vereinigung<br />
der SMZ aus der Taufe gehoben,<br />
die vom <strong>Oberwallis</strong>er Vertreter<br />
präsidiert wird. Diese AG hat zum<br />
Ziel, die Praktiken kantonsweit zu<br />
harmonisieren und im Austausch<br />
Best Practise Lösungen zu erarbeiten,<br />
welche für alle SMZ Gültigkeit<br />
haben. Als wichtigste Arbeiten im<br />
<strong>2015</strong> standen die Erarbeitung eines<br />
Reglements zur Berechnung der<br />
Erfahrungsanteile sowie eine Überarbeitung<br />
der Lohnklassifikationstabellen<br />
an. Ausserdem wurde die<br />
Überarbeitung des Personalstatuts<br />
in Angriff genommen, das im 2017 in<br />
seiner neuen Version in Kraft treten<br />
soll. Auch für 2016 stehen viele Arbeiten<br />
an, so die Erarbeitung von gemeinsamen<br />
Reglementen (in den Bereichen<br />
Weiterbildung, Arbeitszeit<br />
und Ferien, Spesen, Pikett) sowie<br />
Vorarbeiten für mögliche Vereinheitlichungen<br />
und Zusammenschlüsse<br />
von (Sozial-) Versicherungsverträgen.<br />
Ausserdem wird die AG ihr Ziel<br />
eines gemeinsamen attraktiven und<br />
zeitgemässen Auftritts als Arbeitgeber<br />
weiterverfolgen.<br />
Konsolidieren und Verbessern<br />
im SMZ <strong>Oberwallis</strong><br />
Für die Personalabteilung des SMZO<br />
stand das Jahr <strong>2015</strong> unter dem Motto<br />
„Konsolidieren und Verbessern“.<br />
Alle wichtigen Abläufe im Personalwesen<br />
stehen in einer guten Qualität<br />
und sind dokumentiert. Im Verlauf<br />
des Jahres wurden verschiedene<br />
Abläufe verfeinert, optimiert und um<br />
unnötige Schnittstellen erleichtert.<br />
Zusammen mit den Sachbearbeitenden<br />
der Standorte und der zentralen<br />
Finanzadministration konnte die Jahresplanung<br />
soweit verbessert werden,<br />
dass künftig die Arbeitslast der<br />
administrativen Supportdienste besser<br />
übers Jahr verteilt werden kann.<br />
Für weitere Optimierungen sind ein<br />
Wechsel des ERP-Systems und damit<br />
einhergehend eine Digitalisierung<br />
und Automatisierung der Personalprozesse<br />
notwendig.<br />
Für unsere Mitarbeitenden in speziellen<br />
Situationen wurden Informationsblätter<br />
und Infoschreiben erstellt, damit<br />
z.B. bei einem unbezahlten Urlaub<br />
oder einer längeren Krankheit keine<br />
ungewollten Versicherungslücken<br />
entstehen. Mit dieser proaktiven<br />
Informationspolitik will das SMZO<br />
seine Fürsorgepflicht gegenüber den<br />
Mitarbeitenden sicherstellen.<br />
Die ärztlichen Eignungsbescheinigungen,<br />
die seit <strong>2015</strong> vor Eintritt in<br />
den Betrieb verlangt werden, tangieren<br />
die Arbeitnehmenden wie den<br />
Arbeitgeber. Mit dem Gesundheitsfragebogen,<br />
den die Mitarbeitenden<br />
mit ihrem Arzt ausfüllen, will der<br />
Betrieb diese Ziele erreichen: Sensibilisieren<br />
für die eigene Gesundheitsfürsorge,<br />
aufmerksam machen<br />
auf den Impfstatus und andererseits<br />
die gesundheitliche Eignung für die<br />
angestrebte Tätigkeit sicherstellen<br />
und damit vermeidbare gesundheitliche<br />
Beeinträchtigungen vermeiden.<br />
Gleichzeitig bietet das SMZO<br />
weiterhin kostenlose Impfungen für<br />
wichtige Krankheiten an. Auf der anderen<br />
Seite ist das SMZO als Arbeitgeber<br />
gefordert, die betreuten Patienten<br />
und Klienten sowie auch sich<br />
selbst zu schützen: Wie in vielen<br />
Institutionen bereits Standard wird<br />
nun von neuen Mitarbeitenden systematisch<br />
ein aktueller Strafregisterauszüge<br />
eingefordert. Auch wenn<br />
diese Massnahme nur in Einzelfällen<br />
eine Relevanz hat, ist sie inzwischen<br />
ein präventives Muss.<br />
26
Bericht Geschäftsleitung Personal<br />
Bericht der Geschäftsleitung – Personal<br />
Stabiler Stellenplan, konstante<br />
Belegschaft und Generationenwechsel<br />
Der Personalbestand des Betriebs<br />
ist im <strong>2015</strong> relativ stabil geblieben,<br />
wie die Vollzeitstellen-Statistik und<br />
der Head-Count zeigen. Bei rund<br />
300 Mitarbeitenden liegt die kündigungsbedingte<br />
Fluktuation von 27<br />
Personen in einem erfreulich tiefen<br />
Rahmen – insbesondere wenn berücksichtigt<br />
wird, dass 6 davon in<br />
den (Vor-)Ruhestand gegangen sind.<br />
Die demografische Entwicklung<br />
macht auch vor dem SMZO nicht<br />
Halt. In den kommenden Jahren<br />
werden viele treue Mitarbeitende<br />
aus der Baby-Boomer-Generation<br />
das (Vor-)Pensionsalter erreichen.<br />
Sie zu ersetzen wird eine Herausforderung,<br />
da mit ihnen meist sehr<br />
treue und engagierte Mitarbeitende<br />
mit einer starken Identifikation den<br />
Betrieb verlassen.<br />
Einer dieser treuen Mitstreiter verliess<br />
uns Ende März 2016: Thomas<br />
Bucher startete 1983 zusammen<br />
mit einer Gemeindeschwester in<br />
Zermatt und hat 33 Jahre lang für<br />
die SMZ und die Region Mattertal<br />
Aufbauarbeit betrieben. Ohne<br />
sein engagiertes Wirken würde die<br />
eine oder andere Dienstleistung<br />
(z.B. Kita, Jugendarbeitsstelle, Tageseltern)<br />
wohl nicht existieren,<br />
die Soziale Arbeit hätte einiges an<br />
Entwicklungsarbeit nicht erlebt und<br />
die Zusammenarbeit zwischen den<br />
<strong>Oberwallis</strong>er SMZ wäre vor der Fusion<br />
wohl anders gewesen wie sie<br />
es schliesslich war. Stellvertretend<br />
für unsere treuen Mitarbeitenden<br />
danken wir Thomas Bucher speziell<br />
für sein unermüdliches engagiertes<br />
Wirken für sein Lebenswerk innerhalb<br />
der SMZ.<br />
Marc Kalbermatter<br />
Bereichsleiter Personal<br />
27
Kennzahlen Personal<br />
Kennzahlen Personal<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Entwicklung der Vollzeitstellen 2009 - <strong>2015</strong><br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Auszubildende und<br />
PraktikantInnen<br />
Mitarbeitende Führung,<br />
Verwaltung, Informatik und<br />
Unterhalt<br />
Mitarbeitende <strong>Oberwallis</strong>er<br />
Dienstleistungen Soziales<br />
Mitarbeitende <strong>Oberwallis</strong>er<br />
Dienstleistungen Gesundheit<br />
Mitarbeitende Sozialberatung<br />
inkl. Sachbearbeiterinnen<br />
Mitarbeitende Spitex Pflege<br />
und Familienhilfe<br />
Entwicklung Vollzeitstellen in den Bereichen 2010 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
Spitex Pflege und Familienhilfe 90.0 92.9 90.0 91.2 91.9 91.0<br />
Sozialberatungen inkl. Sachbearbeiterinnen 19.0 21.1 22.2 22.1 22.4 23.6<br />
<strong>Oberwallis</strong>er Dienstleistungen Gesundheit 2.4 9.1 7.6 7.8 9.0 9.1<br />
<strong>Oberwallis</strong>er Dienstleistungen Soziales 5.7 8.0 8.4 8.7 10.3 10.9<br />
Führung, Verwaltung, Informatik und Unterhalt 13.5 15.0 17.1 17.6 18.0 16.6<br />
Auszubildende und PraktikantInnen 7.9 9.7 11.2 11.1 10.1 10.0<br />
138.5 155.7 156.5 158.5 161.7 161.2<br />
Anzahl Mitarbeitende (inkl. Auszubildende) pro Standort per 1.1.2016<br />
28
Kennzahlen Personal<br />
Kennzahlen Personal<br />
Altersverteilung und Durchschnittsalter pro Standort per 1.1.2016<br />
Durchschnittsalter per 31.12.<strong>2015</strong> (ohne Lernende / Praktikanten)<br />
29
Jubilarinnen und Jubilare<br />
Unsere Jubilarinnen und Jubilare<br />
Anzahl Jahre......Nachname.............................Vorname............................................Standort / Dienstleistung<br />
25 ......................... Bellwalder-Biaggi....................... Daria...................................................................................................Brig<br />
25 ......................... Lorenz.......................................... Sonja........................................................................................... Stalden<br />
20 ......................... Clemenz....................................... Beatrice.............................................................................................Visp<br />
20 ......................... Freiburghaus............................... Andrea...............................................................................................Leuk<br />
20 ......................... Imhof........................................... Marie Madlen....................................................................................Brig<br />
20 ......................... Truffer-Camenzind...................... Madeleine................................................................................ Mattertal<br />
15 ......................... Borter-Amacker........................... Erna...................................................................... Visp und Kinderspitex<br />
15 ......................... Burgener...................................... Sandra..........................................................................................Saastal<br />
15 ......................... Eggel........................................... Anette..................................................................................Kinderspitex<br />
15 ......................... Hagen.......................................... Dunya....................................................................................... Mattertal<br />
15 ......................... Henzen........................................ Therese.............................................................................................Visp<br />
15 ......................... Kalbermatten.............................. Raphaela...........................................................................................Visp<br />
15 ......................... Kalbermatter-Lerjen.................... Marie-Louise.....................................................................................Steg<br />
15 ......................... Metry........................................... Anita..................................................................................................Leuk<br />
15 ......................... Oggier-Marclay........................... Viviane.........................................................Mütter- und Väterberatung<br />
15 ......................... Theler.......................................... Annemarie.........................................................................................Leuk<br />
10 ......................... Arnold-Hutter.............................. Ida......................................................................................................Visp<br />
10 ......................... Arnold-Walker............................ Rafaela...............................................................................................Brig<br />
10 ......................... Gundi........................................... Nathalie.............................................................................................Brig<br />
10 ......................... Imboden Schmidpeter................ Tamara...................................................................................... Mattertal<br />
10 ......................... Nellen.......................................... Benita................................................................................................Visp<br />
10 ......................... Oskorus-Golubic.......................... Ruzica...................................................................Steg und Kinderspitex<br />
10 ......................... Spaar-Studer............................... Michaela...........................................................................................Visp<br />
30
Jubilarinnen und Jubilare<br />
Wir danken für die Treue!<br />
Anzahl Jahre......Nachname.............................Vorname............................................Standort / Dienstleistung<br />
5 ......................... Albert ......................................... Claudia...............................................................................................Brig<br />
5 ......................... Anthamatten............................... Kurt.....................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Bayard......................................... Christian.......................................................................Schulsozialarbeit<br />
5 ......................... Briand.......................................... Jean-Marc....................................................................Schulsozialarbeit<br />
5 ......................... Carlen.......................................... Ursula...............................................................................................SpFO<br />
5 ......................... Heinzmann.................................. Anja....................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Huber .......................................... Priska..................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Imboden...................................... Natascha............................................................................................Brig<br />
5 ......................... Jäger-Ruppen............................. Raphaela...........................................................................................Leuk<br />
5 ......................... Kahlenberg.................................. Heike..................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Kirchfeld...................................... Andrea................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Locher.......................................... Sandra................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Lüngen......................................... Gabriela..............................................................................................Brig<br />
5 ......................... Montani Imstepf......................... Geraldine......................................................................Schulsozialarbeit<br />
5 ......................... Roten........................................... Esther................................................................................................Leuk<br />
5 ......................... Rovina ........................................ Silvia...................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Ruppen........................................ Katja.............................................................................................Saastal<br />
5 ......................... Salzmann.................................... Gilbert...................................................................................Kinderspitex<br />
5 ......................... Schaller....................................... Andrea...............................................................................................Visp<br />
5 ......................... Schmidt....................................... Cristina..............................................................................................Visp<br />
5 ......................... Schneider.................................... Marta.................................................................................................Brig<br />
5 ......................... Schnidrig-Kalbermatter.............. Ida............................................................................................. Mattertal<br />
31
Finanzzahlen<br />
Finanzzahlen 2014 - 2017<br />
Budget 2017 Budget 2016 Budget <strong>2015</strong> Rechnung <strong>2015</strong> Rechnung 2014<br />
Personalaufwand 18‘901‘052 17‘396‘740 17‘076‘456 15‘906‘367 15‘760‘386<br />
Löhne SPITEX 8‘794‘230 8‘067‘500 7‘737‘500 7‘202‘844 7‘369‘395<br />
Löhne Sozialarbeit 1‘605‘750 1‘524‘500 1‘677‘500 1‘511‘946 1‘460‘115<br />
Löhne zentrale Dienste<br />
inkl. Vorstand<br />
2‘264‘950 2‘458‘500 2‘401‘000 2‘189‘444 2‘157‘794<br />
Übrige Personalaufwände<br />
und Fachleistungen<br />
3‘147‘880 2‘426‘415 2‘268‘531 2‘491‘156 2‘284‘656<br />
Sozialversicherungen 2‘711‘425 2‘583‘425 2‘653‘575 2‘257‘354 2‘237‘302<br />
Personalnebenkosten 376‘817 336‘400 338‘350 253‘623 251‘124<br />
Sach- und<br />
Transportaufwand<br />
Sonstiger<br />
Betriebsaufwand<br />
836‘900 745‘000 704‘700 704‘690 708‘347<br />
2‘043‘897 1‘912‘916 1‘714‘300 1‘427‘347 1‘612‘120<br />
Unterhalt / Reparaturen 15‘000 19‘100 42‘800 10‘044 17‘801<br />
Anschaffungen /<br />
Abschreibungen<br />
243‘460 318‘576 227‘550 172‘131 214‘152<br />
EDV-Kosten 629‘387 369‘400 367‘500 214‘636 360‘694<br />
Übriger Betriebsaufwand 1‘156‘050 1‘205‘840 1‘076‘450 1‘030‘536 1‘019‘473<br />
TOTAL Aufwand 21‘781‘849 20‘054‘656 19‘495‘456 18‘038‘406 18‘080‘853<br />
TOTAL Betriebsertrag 11‘099‘293 9‘445‘688 8‘974‘920 9‘441‘456 9‘511‘246<br />
Ausserordentlicher Ertrag - - - 54‘231 5‘040<br />
Ausserordentlicher Aufwand - - 20‘200 65‘335 45‘304<br />
Aufwandüberschuss 10‘682‘556 10‘609‘968 10‘540‘736 8‘608‘054 8‘609‘871<br />
Öffentliche Beiträge an<br />
SPITEX-Rechnungen<br />
1‘763‘000 1‘520‘556 1‘463‘112 1‘498‘218 1‘514‘564<br />
Aufwandüberschuss inkl.<br />
öffentliche Beiträge<br />
12‘445‘556 12‘130‘526 12‘003‘848 10‘106‘272 10‘124‘435<br />
32
Bericht Finanzen<br />
Bericht Finanzen<br />
Der vierte Jahresabschluss des SMZO weist einen Aufwandüberschuss von CHF 8.6 Mio (jeweils gerundete Beträge) aus. Er ist damit praktisch<br />
gleich wie jener von 2014 und liegt damit rund CHF 2.0 Mio unter dem budgetierten Überschuss von CHF 10.5 Mio. Ein Unterschied in den<br />
Jahresrechnungen 2014 / <strong>2015</strong> ergibt sich dadurch, dass eine Rückstellung aus dem Ertragsüberschuss für die Führung von KESB-Mandaten<br />
von CHF 87‘000 erfolgt. Da der Kanton keine Kosten in diesem Bereich übernimmt, müssen diese vollständig durch die Einnahmen aus der<br />
Mandatsführung finanziert werden. Dafür muss, analog zu TopJob ein entsprechendes Fondskonto geführt werden.<br />
Dies ist wie bereits im vorhergehenden Rechnungsjahr für die finanzielle Belastung von Kanton und Gemeinden positiv, verlangt aber nach<br />
Erläuterungen.<br />
Das positive Abschneiden der Jahresrechnung <strong>2015</strong> ist vor allem wie folgt begründet (jeweils gerundete Differenzbeträge zum Budget):<br />
Personalaufwand Betrag CHF Begründungen/Bemerkungen<br />
Löhne SPITEX 350'000 Reguläre Erhöhung durch Erfahrungsanteile inkl. Reserve<br />
Löhne Soziales 160'000 Stelle nicht bewilligt, Löhne höher budgetiert<br />
Löhne zentrale Dienste 190'000 Günstiger: Leuk/Steg, Stab zentral sowie normale Erhöhung durch Erfahrungsanteile<br />
Trägerschaft 17'000 vorsichtige Budgetierung für allfälligen Zusatzaufwand<br />
Sozialversicherungsbeiträge 395'000 19% budgetiert, tatsächlich tiefer; dazu niedrigere Lohnsumme<br />
Fachberatung/Fachleistungen 50'000 Nicht alles umgesetzt, was geplant<br />
Personalnebenkosten 80'000 Weiterbildungen zurückhaltend gewährt (bedingt durch die Erhöhung Arbeitsvolumen)<br />
TOTAL Personalaufwand<br />
1'242'000<br />
Unterhalt/Reparaturen 30'000 vorsichtige Budgetierung<br />
Abschreibungen 55'000 Investitionen nicht getätigt (Ersatz OSIRIS) oder verschoben (Ersatz VIS; folgt im laufenden Jahr)<br />
Büromaterial/Drucksachen 22'000 vorsichtige Budgetierung<br />
Telefon, Fax etc. 15'000 vorsichtige Budgetierung<br />
EDV Kosten 150'000 Wartungsaufgaben verschoben, tiefere Kosten als budgetiert von Seiten Walliser Vereinigung der SMZ<br />
Werbung/Öffentlichkeitsarbeit 30'000 Behördenfachtagung ausgelassen, wird 2017 nachgeholt<br />
Finanzaufwand 8'000 vorsichtige Budgetierung<br />
TOTAL sonst. Betriebsaufwand 310'000<br />
Ertrag SPITEX 60'000 weniger Grundpflege und Hauswirtschaft, dafür mehr Behandlungspflege und Abklärung / Beratung<br />
Ertragsminderung SPITEX 35'000 Auflösung Delkredere in Brig (aus der ehem. Kinderspitex) mit besserem Ausgang als angenommen<br />
Ertrag Mahlzeitendienst 10'000 vorsichtige Budgetierung<br />
Erträge aus Fachberatung 260'000<br />
v.a. KESB-Dossiers: +10'000 CHF Brig, +22'000 CHF Leuk, +44'000 CHF Visp. Dazu +70'000 CHF Kinderspitex,<br />
+32'000 CHF Informatik (Erträge aus Arbeiten zu Gunsten Gesundheitsförderung und KESB / Casenet),<br />
CORIF nicht budgetiert +70'000 CHF<br />
Zuwendungen Dritter 35'000 wird nicht budgetiert, da vorgängig nicht ganz gewiss (bspw. Loterie Romande)<br />
Ausserordentlicher Erfolg 11'000<br />
TOTAL Ertrag 411'000<br />
TOTAL<br />
1'963'000<br />
33
Bericht Finanzen<br />
Bericht Finanzen (Fortsetzung)<br />
Und letztlich wiederum durch eine vorsichtige Budgetierung mit der Absicht, die Notwendigkeit von<br />
Nachtragskrediten tief zu halten.<br />
Dass der budgetierte Aufwandüberschuss 2017 dennoch erneut bei rund CHF 10.6 Mio liegt, lässt sich unter anderem<br />
wie folgt begründen:<br />
- Berücksichtigung der kantonalen Langzeitpflegeplanung 2016-2020: hier gehen wir von einem mittleren<br />
Szenario für das <strong>Oberwallis</strong> aus (50% der kantonalen Prognose, verteilt auf 5 Jahre) und müssen den entsprechend<br />
höheren Personalbedarf zwingend im Budget berücksichtigen, damit die Gemeinden kein Risiko eingehen, allfällige<br />
Budgetüberschreitungen ohne den Kantonsanteil zu 100% übernehmen zu müssen. Der Kanton weist explizit darauf<br />
hin, dass in den Budgets den Szenarien in der kantonalen Langzeitplanung Rechnung zu tragen ist.<br />
- Budgetierung der von der Walliser Vereinigung der SMZ beschlossenen Erhöhungen der Lohnklassen für die Mitarbeitenden<br />
in der SPITEX und der Sozialarbeit<br />
- Erforderliche Erhöhungen in verschiedenen Stellenplänen, bspw. für die Betreuung von KESB-Mandaten<br />
- entsprechend dazu steigen die Sozialversicherungen an<br />
- erforderliche Erhöhungen in verschiedenen Stellenplänen, bspw. für die Betreuung von KESB-Mandaten<br />
- Kosten für Optimierungsvorhaben, Weiterbildung und im Bereich IT (bspw. kantonales Informatisierungsprogramm<br />
der SMZ, Umstellung der ISDN-Telefonanlage etc.); .In den letzten Jahren konnten projektierte Arbeiten<br />
teilweise infolge der Budgetkürzungen und erst spät (zwischen Juni und August) eingetroffenen Bestätigungen der<br />
Subventionierung durch die Dienststellen nicht umgesetzt und müssen 2017 nachgeholt werden.<br />
Abschliessend lassen die Finanzzahlen die Aussage zu, dass wir finanziell gut unterwegs sind. Die Dämpfung des<br />
Aufwandüberschusses, verbunden mit dem neuen Verteilschlüssel „70% Kanton / 30% Gemeinden“ (erstmals per<br />
Rechnungsjahr <strong>2015</strong>) bedeutet für die Trägergemeinden zumindest keine finanzielle Mehrbelastung. Hingegen müssen<br />
wir unsere Anstrengungen fortführen, unsere Organisationsstruktur und die internen Abläufe zu vereinfachen, damit<br />
mehr Zeit bleibt für das was wichtig ist: eine solide, qualitativ hochwertige sozialmedizinische Betreuung unserer<br />
Bevölkerung.<br />
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Bericht Revisionsstelle<br />
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Bericht Revisionsstelle<br />
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Notizen<br />
Notizen<br />
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Notizen<br />
Notizen<br />
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Notizen<br />
Notizen<br />
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<strong>Sozialmedizinisches</strong> <strong>Zentrum</strong><br />
<strong>Oberwallis</strong><br />
Nordstrasse 30<br />
Postfach 608<br />
3900 Brig<br />
027 922 93 22<br />
info@smz-vs.ch<br />
www.smzo.ch<br />
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