Jahresbericht 2015 Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis
Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).
Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).
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Jahresbericht 2015
Impressum
Impressum
Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis
Nordstrasse 30
3900 Brig
Gestaltung & Druck: Valmedia AG, 3930 Visp
Klimaneutral auf FSC-Papier gedruckt
Brig, Mai 2016
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Organisationsmodell SMZO...........................................................................4
Organe SMZO....................................................................................................5
Wort des Präsidenten......................................................................................6
Bericht des Geschäftsleiters.........................................................................7
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter.......................................................9
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit............................................11
Erlebnisbericht – Kinderspitex....................................................................14
Erlebnisbericht – Mütter- und Väterberatung..................................16
Sozialpädagogische Familienbegleitung
aus Sicht der Mitarbeitenden.....................................................................18
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview mit Andreas Theiler.......19
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales..................................................21
Bericht der Geschäftsleitung – Personal.................................................26
Kennzahlen Personal......................................................................................28
Unsere Jubilarinnen und Jubilare..............................................................30
Finanzzahlen 2014 - 2017................................................................32
Bericht Finanzen..............................................................................33
Bericht der Revisionsstelle..............................................................35
3
Organisationsmodell
Organisationsmodell SMZ Oberwallis
Geschäftsleiter
Geschäftsleitung
Personal
Finanzen &
Controlling
Soziales
Gesundheit
Brig
topjoboberwallis
Sozialpädagogische
Familienbegleitung
Kinderspitex
Mütter- und
Väterberatung
Mattertal
Schulsozialarbeit
Leuk
Steg
Integrationsstelle
Oberwallis
Standorte mit
Sozialberatung
Standorte ohne
Sozialberatung
Stalden
Visp
Saastal
Organisationsmodell SMZ Oberwallis Januar 2014
4
Organe SMZ Oberwallis
Organe SMZ Oberwallis
Delegiertenversammlung
Oberwalliser Gemeinden (exkl. Salgesch)
Vorstand
Paul Burgener, Visp, Präsident .......................................... (PEKO 1 )
Mathias Bellwald, Brig-Glis, Vizepräsident ........................(FIKO 2 )
Dr. René Blumenthal, Naters, Fachperson ........................ (BEKO 3 )
Urban Eyer, Ried-Brig...........................................................(PEKO)
Roger Kalbermatten, Saas-Fee.............................................(FIKO)
Iris Kündig Stoessel, Zermatt............................................. (BEKO)
Robert Moser, Steg ..............................................................(FIKO)
Marlene Paris-Schmidt, Reckingen-Gluringen ....................(PEKO)
Franz Ruppen, Naters ........................................................ (BEKO)
Thomas Studer, Leuk-Stadt ................................................ (BEKO)
Elisabeth Winter, Stalden ...................................................(PEKO)
1
Personalkommission, 2 Finanzkommission, 3 Betriebskommission
Geschäftsleitung
Willy Loretan, Brig-Glis ........................................Geschäftsleiter
Marc Kalbermatter, Visp............................. Personal und Soziales
Carmen Martig, Gampel .............................................Gesundheit
Dieter Müller, Leuk-Stadt ............................ Finanzen/Controlling
Standortleitende
Kurt Anthamatten ...................................................................Brig
Dieter Müller (bis 31.05.2015) ...............................................Leuk
Carmen Martig (ab 01.06.2015)..............................................Leuk
Thomas Bucher ..............................................................Mattertal
Adelheid Charvet ....................................................... Saas-Grund
Helene Berchtold ..............................................................Stalden
Carmen Martig ......................................................................Steg
Patricia Zuber ........................................................................ Visp
Revisionsstelle
APROA AG ............................................................................. Visp
5
Wort des Präsidenten
Wort des Präsidenten
Zwei Themenkreise waren im vergangenen
Jahr für die politisch Verantwortlichen
des SMZO vordergründig
und verlangen auch in Zukunft ein
ganz spezielles Augenmerk: Einerseits
die Debatte um die Kürzungen in der
Sozialhilfe und andererseits der Bericht
über die Langzeitpflege.
Die Sozialhilfe-Schraube wurde 2015
sowohl durch die Schweizerische
Konferenz der Sozialhilfe SKOS als
auch im Wallis aufgrund der Resultate
von zwei Analysen angezogen.
Massnahmen sind nötig, das steht
ausser Diskussion, denn die Sozialhilfeausgaben
stiegen in den letzten
Jahren unverhältnismässig an. Mit
der Kürzung des Grundbedarfs bei
jungen Erwachsenen, der Verschärfung
der Sanktionen und der Fusion
der Integrationszulagen u.a.m. wurden
griffige Reformen getroffen, die
ansehnliche Einsparungen gewährleisten.
Anlässlich der Budgetdebatte
2016 des Walliser Grossen Rates
wurden seitens verschiedener bürgerlicher
Fraktionen noch einschneidendere
Sparmassnahmen gefordert.
Aus Besorgnis über den Raubbau
zulasten der schwächsten Mitglieder
unserer Gesellschaft sah es die
Walliser Vereinigung der Walliser
Sozialmedizinischen Zentren als ihre
Aufgabe, sich zur Wehr zu setzen. Sie
informierte die Medien, nahm das Gespräch
mit politischen Vertretern auf
und erreichte somit, weitere Drosselungen
der Auslagen auf dem Buckel
der Sozialempfänger zu vermeiden.
Es wird auch in Zukunft wichtig sein,
dass wir uns „einmischen“, um die
Interessen der sozial schwächer Gestellten
zu vertreten.
Ein zweites Themenfeld, das uns in
näherer Zukunft beschäftigen wird,
ist der Bericht über die Planung der
Langzeitpflege 2016-2020. Aus diesem
Rapport geht klar hervor, dass im
Wallis die älteren Menschen solange
wie möglich daheim und nicht in Alters-
und Pflegeheimen ihren Lebensabend
verbringen sollen. Konsequenz
für die SMZ: Mehr Pflege und Hilfe
zu Hause, mehr Spitexleistungen. Im
gesamten Kanton sind zwischen 2013
und 2020 rund 150‘000 zusätzliche
Stunden Pflege und rund 120‘000
zusätzliche Stunden Hilfe vorgesehen.
Um diesen Bedarf abdecken zu
können, müssen entsprechend viele
gut qualifizierte Pflegefachpersonen
ausgebildet werden. Eine Kommission
des Staates ist mit der Planung
für eine Höhere Fachschulausbildung
im Oberwallis beauftragt, damit dem
drohenden Mangel an qualifiziertem
Pflegepersonal entgegengewirkt
werden kann.
Das Engagement im Sozialmedizinischen
Zentrum verlangt von allen Beteiligten
enorm viel. Es ist mir ein ehrliches
Bedürfnis, allen, die dazu ihren
Beitrag leisten, meinen verbindlichen
Dank auszusprechen.
Paul Burgener
Präsident
6
Bericht Geschäftsleiter
Bericht des Geschäftsleiters
„Ich bin sehr froh und dankbar diesen
Dienst zu haben. Da ich nach meiner
OP den Haushalt nicht selber machen
kann. Dem SMZO sei ein grosser
Dank ausgesprochen.“
„Die Mitarbeiterinnen sind freundlich,
haben aber meistens zu wenig Zeit.
Der ständige Wechsel der Mitarbeiterinnen
und die unregelmässigen
Zeiten wirken auf alte Menschen
störend und bringen für diese grosse
Unruhe!“
Abbildung: Auszug aus der
Kundenumfrage 2015, Teil Spitex
Haben wir im Vorjahr unsere Mitarbeitenden
nach deren Zufriedenheit
befragt, so haben wir im Berichtsjahr
unsere LeistungsempfängerInnen
(unsere Kunden im engeren Sinne) zu
Wort kommen lassen. Während dreier
Monate hatten diese die Möglichkeit,
ihr (anonymisiertes) Urteil abzugeben.
Entsprechend beginne ich meinen Bericht
mit zwei exemplarischen Aussagen
– die eine sehr erfreulich, die
andere mit einen Denkanstoss an uns.
Erfreulich ist die Feststellung, dass
unsere Kunden in der überwiegenden
Mehrheit mit unseren Dienstleistungen
zufrieden bis sehr zufrieden sind.
Wir konnten feststellen, dass keine
dringlichen Massnahmen notwendig
sind. Hingegen stellen wir vor allem
in der Spitex fest, dass ein hohes
Bedürfnis an einer Kontinuität in der
Betreuung besteht – ein berechtigtes
Anliegen, welches eine tägliche Herausforderung
für unsere Mitarbeitenden
darstellt und die die Messlatte
für die Planung hoch legt. Aufgrund
der aktuellen Langzeitpflegeplanung
2016 – 2020 des Kantons, der erneut
die Förderung des Verbleibs zu Hause
als strategisches Ziel setzt, müssen
wir davon ausgehen, dass diese
Herausforderung in der Zukunft nicht
kleiner wird.
7
Bericht Geschäftsleiter
Bericht des Geschäftsleiters
Im Bereich Soziales haben uns
schwergewichtig verschiedene Untersuchungen
zur Sozialhilfe beschäftigt:
Ecoplan, Subkommission GPK / FIKO
des Grossen Rates, BAKBASEL, 1.
Revisionspaket der Sozialdirektorenkonferenz
und der SKOS – um nur die
wichtigsten zu nennen. Auf der positiven
Seite können wir feststellen, dass
die Organisation SMZO als solche und
deren öffentlicher Auftrag nicht in Frage
gestellt wird – jedoch gerät die Sozialhilfe
zunehmend unter Druck. Dieser
hat letztlich zu einer Revision der
SKOS-Richtlinien per 1. Januar 2016
und darüber hinaus zu einer Verschärfung
der gesetzlichen Grundlagen im
Kanton Wallis geführt. Diese Änderungen
haben, nicht zuletzt aufgrund
der kurzfristigen Umsetzung, allen Beteiligten
einiges abverlangt – unseren
Mitarbeitenden, den Entscheidungsträgern
in der Sozialhilfe (Gemeinden)
und allen voran unseren Klienten. Diese
mussten sich mit teilweise massiven
Budgetkürzungen abfinden. Uns
bleibt die Hoffnung, dass sich diese
Einschnitte nicht zu einem ungewollten
Bumerang entwickeln und uns an
anderer Stelle einholen werden. Wir
haben daher bewusst im Herbst des
vergangen Jahres den Gang an die
Öffentlichkeit gemacht und zusammen
mit der Walliser Vereinigung der
SMZ auf die Gefahren von linearen
Kürzungen in der Sozialhilfe hingewiesen.
Zudem verlangt der Kanton
auf Basis der Berichte eine Harmonisierung
der Organisationsstruktur der
Walliser SMZ – nach dem Muster „ein
Zentrum pro Gesundheitsregion“. Hier
sind wir im Oberwallis mit einem zentral
organisierten Verein zwar grundsätzlich
gut aufgestellt, jedoch wird
der Druck zunehmen, unsere internen
Strukturen weiter zu bündeln und wo
möglich zu zentralisieren. Diese Arbeiten
werden wir im Projekt „Organisationsentwicklung
Sozialberatung“
fortführen und dabei auch konkrete
Entscheide beantragen.
Hohe Priorität wurde des Weiteren
der Überarbeitung des künftigen
kantonalen Leistungsauftrags an die
Walliser SMZ eingeräumt. Dieser soll,
nach einer Vernehmlassung in den Regionen
und bei weiteren Anspruchsgruppen,
per 2017 in Kraft treten.
Eine massgebliche Änderung besteht
darin, dass die zu erbringenden Leistungen,
insbesondere künftig auch im
Bereich Soziales, präziser beschrieben
werden.
Wie umfangreich die Tätigkeiten des
SMZO sind, soll dieser Jahresbericht
aufzeigen – mit der Stimme der älteren
Generation, vertreten durch Peter
Summermatter, sowie der Stimme
der jungen Generation – sei es Kleinkindern,
jungen Erwachsenen oder
Fachpersonen wie Andreas Theiler als
Schulleiter.
In der internen Leitung hatten wir im
Berichtsjahr zwei längere, gesundheitsbedingte
Ausfälle zu beklagen
– mein spezieller Dank gilt all jenen
(ohne Namen zu nennen – dies birgt
die Gefahr, einzelne zu vergessen), die
in dieser Zeit Mehraufwand auf sich
genommen und mit sehr viel Engagement
ermöglicht haben, dass der
Betrieb nahezu störungs- und verzögerungsfrei
weitergeführt wurde.
Willy Loretan
Geschäftsleiter
8
Gespräch
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter –
Die Strukturen im Walliser Gesundheitswesen überzeugen
Er begeht seinen 85 Geburtstag
und ist kein bisschen müde. Im
Oberwallis aufgewachsen, lebte
er dann während mehr als
dreissig Jahren in Wil im Kanton
St. Gallen, worauf er dann
2002 nach Visp zurückkehrte.
Eines zog sich aber wie ein roter
Faden durch sein Leben: das
enorme Engagement zugunsten
der Öffentlichkeit. Im Beruf war
er als Tierarzt voll ausgelastet
und dozierte nebenbei noch als
Lehrbeauftragter an der vet.
med. Fakultät in Zürich. In der
Freizeit wurde er als Mitglied
des Kantonsparlaments im
Kanton St. Gallen gewählt und
amtete als erster Präsident des
Stadtparlaments in Wil. Nach
seiner Rückkehr ins Oberwallis
engagiert er sich in der Seniorenvereinigung
CSPO- 60+
und im Walliser Verband der
Rentner. Grund genug mit dem
versierten Kenner einige Fragen
zur Gesundheitspolitik des
Kantons Wallis auszutauschen:
Herr Summermatter, wie beurteilen
Sie die Spitalpolitik im
Oberwallis?
Der Grundsatzentscheid, sich auf nur
ein Spital in diesem kleinen Einzugsgebiet
Oberwallis zu konzentrieren ist
richtig. Auch der Standort Brig ist die
beste Lösung. Was mir zu denken gibt,
sind die vielen Eingriffe im Bereich
der medizinischen Grundversorgung,
welche von Oberwallisern ausserhalb
des Kantons in Anspruch genommen
werden. Tendenz sogar steigend seit
der Einführung der freien Spitalwahl
über die Fallpauschalenregelung. Das
erhöht einerseits die Kosten und verunmöglicht
es, dass wir die kritische
Grösse für spezialmedizinische Eingriffe
wahren können. Ich spreche nicht
von Hochleistungsmedizin, sondern
von Eingriffen, die man in einem Spital
unserer Grössenordnung hier durchführen
könnte.
Im Rahmen der Langzeitpflegeplanung
2016-2020 wurden
ebenfalls Grundsatzentscheide
bezüglich der Alters- und Pflegeheime
gefällt. Wie stehen sie
dazu?
Ich habe persönlich an der Vernehmlassung
zu dieser Langzeitpflegeplanung
mitgearbeitet. Die APH sind im
Oberwallis gut ausgebaut und stellen
eine anerkannte Dienstleistung dar.
Ich habe in diesem Zusammenhang
eine differenzierte Sicht in Bezug
auf die Demenzstationen. Meiner Ansicht
nach müssten diese nicht jedem
Alters- und Pflegeheim angegliedert
werden, sondern sollten zentralisiert
werden. Dies einesteils aus Kostengründen,
dann aber auch wegen den
hohen Anforderungen an das Pflegepersonal.
Zusätzlich benötigen Demenzstationen
Infrastrukturen wie
Gärten oder spezifische Wohnformen.
Im Oberwallis finde ich im Josefsheim
ein Beispiel, das meinen Vorstellungen
entspricht.
Und wie beurteilen Sie die Weiterentwicklung
der Spitex, wie
sie die Langzeitpflegeplanung
vorsieht?
Ich zweifle schwer, ob das Personal für
die Abdeckung der Spitex-Patienten
rekrutiert werden kann. Wenn die Anforderungen
an die Pflegenden zu hoch
angesetzt werden, scheint mir die vor-
9
Gespräch
Gespräch mit Dr. Peter Summermatter –
Die Strukturen im Walliser Gesundheitswesen überzeugen
gesehene Strategie mit einer beinahe
Verdoppelung der Pflegenden nicht realistisch.
Mir schwebt da eher eine verbreitete
Schulung von Angehörigen vor,
die sich als ausgebildete Helfende in
einem freiwilligen Netzwerk austauschen
könnten. Ich denke dabei speziell
an rüstige Personen der älteren Generation.
Diese Schulung kann im Rahmen
von öffentlichen und kostenlosen
Kursen erfolgen, die in der Folge durch
ein Monitoring von Pflegefachpersonen
aus der Praxis begleitet werden.
Hier sehe ich eine wichtige Aufgabe
der Sozialmedizinischen Zentren.
Sie engagieren sich auch im
Walliser Verband der Rentner.
Wie sieht diese Verpflichtung
konkret aus.
Der Walliser Verband der Rentner wurde
im Jahr 2002 vom Staatsrat als
Verein von öffentlichem Nutzen und
als privilegierter Partner für alle Fragen
betreffend die älteren Personen
anerkannt. Somit sind wir legitimiert,
zu allen Vernehmlassungen in Sachen
Alterspolitik unsere Stellungnahme
abzugeben. Wir durften eine Liste
von 22 Empfehlungen, wovon 10 die
Entwicklung der Hilf- und Pflegestrukturen
betreffen, ausarbeiten und den
entsprechenden Dienststellen des
Kantons übergeben. Zusammen mit
der „Spitex“ und der „Pro Senectute“
arbeiten wir vom Verband der Rentner
an Lösungen zugunsten der älteren
Mitmenschen im Wallis mit. Wir sehen
uns dabei als Sprachrohr der Betroffenen
und als Schrittmacher für den Erhalt
der Wertschätzung für die älteren
Mitmenschen unserer Gesellschaft.
10
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit
Auch in diesem Jahr wurde im Bereich Gesundheit viel gearbeitet und erfreuliche Teilziele wurden erreicht. Wie Sie
der folgenden Übersicht entnommen werden kann, haben sich die verrechenbaren Stunden bei den Kunden allgemein
reduziert. Dieser Umstand ist vor allem dadurch geschuldet, dass das Vorjahr (2014) einen Ausreisser nach oben darstellt.
Durch die Nachfrage und Anfrage von vielen Kurzeinsätzen, die nicht länger als ca. 20 Minuten dauern, haben sich die
Einnahmen reduziert. Der Aufwand in der Administration und die Wegzeiten bleiben aber nach wie vor bestehen:
SPITEX 2011 2012 2013 2014 2015
Anzahl verrechenbare Stunden total 83'038 83'845 83'473 86'047 83'521
Anzahl verrechenbare Stunden Pflege 52'140 52'502 50'625 53'219 51'249
Anzahl verrechenbare Stunden Hilfe zu Hause 30'898 31'343 32'848 32'828 32'272
Folglich hat sich der Lohnaufwand im Bereich um rund CHF 43‘000 erhöht, während sich die Vollzeitstellen aber um eine
knappe Vollzeitstelle reduziert hat.
Die schrittweise Umsetzung des Organisationsmodells hat uns in diesem Jahr den Zusammenschluss der beiden Standorte
Leuk und Steg ermöglicht. Die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden soll gefestigt und intensiviert werden.
Vorarbeit und Planung dieser organisatorischen Massnahme wurde von den Mitarbeitenden gemeinsam getragen und
ermöglicht. Die Einführung des neuen Erfassungsgerätes (Digital Pen), das unser bisheriges Gerät schrittweise ablöst, ist
nun in fast allen Standorten des SMZO erfolgt. Die Erarbeitung der Leistungsblätter, welche dieses neue Erfassungsgerät
benötigt, hat uns das ganze Jahr begleitet. Die kantonale, digitale Pflegedokumentation (OMNIS), die im Standort Brig als
Pilotprojekt geführt wird, wurde mit einigem Aufwand überarbeitet und angepasst. Noch ist die definitive Fassung nicht
bereinigt und es besteht eine gewisse Ernüchterung, wie die Umsetzung abschliessend erfolgen soll – dies umso mehr,
als auch die SMZ im Unterwallis der Applikation zunehmend negativ gegenüberstehen.
Daneben wurden im Bereich verschiedene Schwergewichtsthemen behandelt:
– Einsetzung einer Fachthemengruppe Diabetes (in Zusammenarbeit mit der Diabetes-Verantwortlichen des Spitalzentrums Oberwallis)
– Erarbeitung und Überarbeitung verschiedener Standards in Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin des Spitalzentrums Oberwallis
– Organisation des nationalen Spitex Tages mit Publikation in den Oberwalliser Medien und Abgabe einer „SMZO-Baumwolltasche“ an alle Kunden
– Beteiligung an der Vernehmlassung des kantonalen Langzeitpflegeberichts 2016-2020
– Anpassung der Bezeichnung der Familien- und Haushilfe in die schweizweit gängige Bezeichnung „Hauswirtschaft und Betreuung“
– Übergabe der Schulgesundheit an die Gesundheitsförderung Wallis per 31.12.2015
– Übernahmearbeiten des Betreuungsdienst von der Pro Senectute auf den 1. Januar 2016 (Beschluss der DV 2015)
Wesentlich war erneut eine gute Vernetzung mit verschieden Institutionen und Bereichen, wovon wir exemplarisch
folgende Beispiele nennen möchten: GRESPI (Pflegedienstleitungen Wallis), ZIWS (Zentralinstitut der Spitäler Wallis),
SOMEKO, Palliativ Care Oberwallis
11
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit
Wir haben uns an zwei Studien der HESSO beteiligt:
– SAPAO (App für pflegende Angehörige von Kunden mit Schlaganfall)
– T&E (Test- und Übungsprogramm für Sturzprävention und Lebensqualität)
Folgende Weiterbildungen wurden schwergewichtig gefördert:
– Eine zentrale Fortbildung für alle Mitarbeitenden des Bereiches zum Thema „Nähe und Distanz“.
Kommunikation ist und bleibt ein Dauerauftrag in der Pflege und Betreuung der Kunden
• Das Tagesseminar „Spitex ist nicht nur Pflege! Hauswirtschaft und Betreuung – wie weiter?“
wurde vor allem von Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft besucht und hat ihnen eine andere
Sichtweise für die Arbeit in der Hauswirtschaft vermittelt
• Der Basiskurs für Mitarbeitende der Hauswirtschaft wurde mit dem Thema „Weg mit dem Image von der Putzfrau“ erweitert
940.0
930.0
920.0
910.0
900.0
890.0
880.0
870.0
893.7
SPITEX: Verrechenbare Stunden pro
Vollzeitstelle
931.9
915.0
936.2
917.7
2011 2012 2013 2014 2015
Die verrechenbaren Stunden pro Vollzeitstelle
haben sich von 936 Stunden
(2014) auf 918 Stunden (2015) reduziert
und erreichen einen vergleichbaren Wert
wie vor zwei Jahren. Die Kurzeinsätze
nehmen zu, was tendenziell zu einer
Verschiebung von den verrechenbaren
Stunden hin zu Führung und Administration
führt.
12
Bericht Geschäftsleitung Gesundheit
Bericht der Geschäftsleitung – Gesundheit
90.0
88.0
86.0
84.0
82.0
80.0
78.0
1400.0
1200.0
1000.0
800.0
600.0
400.0
200.0
0.0
SPITEX: Lohnaufwand pro verrechenbare
Stunde
89.5
83.9
MVB: Beratungsstunden pro Vollzeitstelle
1109.6 1143.2
84.8
998.4
83.0
859.9
86.0
2011 2012 2013 2014 2015
1033.9
2011 2012 2013 2014 2015
Der Lohnaufwand pro verrechenbare
Stunde erhöht, was erneut vor allem vermehrten
Kurzeinsätzen geschuldet ist.
Die Beratungsstunden pro Personaleinheit
in der Mütter- und Väterberatung haben
sich im Jahr 2015 erneut erhöht.
Dank an alle Mitarbeitenden
Ich danke allen Mitarbeitenden des Bereiches für den grossen und immerwährenden Einsatz zu Gunsten unserer Kunden
und für die Arbeit für die Organisation. Veränderungen werden auch in den nächsten Jahren auf uns zukommen;
wir sind gewillt, die Herausforderung anzunehmen und uns für hilfsbedürftige Mitmenschen einzusetzen. Ich wünsche
allen weiterhin viel Elan und Arbeitswille mit einer grossen Prise Achtsamkeit gegenüber unseren Kunden und auch
für die eigenen Ressourcen.
Carmen Martig
Bereichsleiterin Gesundheit
13
Erlebnisbericht Kinderspitex
Auf der Nachtwache mit der Kinderspitex –
ein Erlebnisbericht
Sie fragen sich was wir machen?
Dann lesen Sie weiter:
- Varihesive entfernen
- Stoma mit NaCl reinigen, die Haut
ringsum mit Wundbenzin entfetten
- neues Varihesive zuschneiden ca.
3x5cm und auf das Stoma kleben
- mit Tegaderm ca. 8-10cm überdecken
- 2 Tupfer vertikal auflegen und wieder
mit Tegaderm mit etwas Druck
überkleben
- 2 Tupfer horizontal und wie oben
kleben
- mit weissen breiten Pflasterstreifen
überlappend abkleben, dann
übers Kreuz und an den Rändern
horizontal kleben
- evtl. mit dünnen weissen Pflasterstreifen
unter dem Kinn abkleben
Mit dieser „Pflasterei“ begann im
letzten Jahr unsere Nachtwache.
Das Thema war die Umstellung von
Kanülen- zur Maskenbeatmung. Da
es nicht möglich war, einen Platzhalter
zum Maskentraining ins Stoma
einzulegen, musste dieses luftdicht
abgeklebt werden, was leider anfangs
nicht immer beim ersten Versuch
klappte. Die Klientin brauchte
am Morgen jeweils ca. 20 Min. bis
sie all die Pflaster los war, das Stoma
und der Hals gereinigt, frisch
überklebt und eingecremt war.
Jetzt ist die Klientin bereit, um die
Geräte anzuschliessen. Zuerst wird
sie via Ohrclip mit dem CO2-Monitor
verbunden, dann kommt der O2-Sensor
an den grossen Zeh. Die Klientin
setzt sich die massgeschneiderte
Nasenmaske auf und wird dann via
die Beatmungsschläuche mit dem
Beatmungsgerät verbunden. Nun
werden die Beatmungsparameter
laufend an die Werte des O2
und CO2 angepasst. Das erfordert
Übung, damit sich die Messwerte im
Normbereich befinden. Angepasst
wird der Druck, die Frequenz, die
Inspirationszeit und öfters muss die
Klientin umgelagert werden. Überwacht
und angepasst werden muss
auch noch das Heiz- und Befeuchtungsgerät
der Atemluft.
Jede Nachtwache verläuft anders,
da die Beatmungssituation abhängig
ist von der Tagesform und deren
Aktivitäten und Anstrengungen, der
Ernährung und der Gesundheit.
Nach mehrmonatigem Training war
die Beatmungssituation so stabil,
dass das Stoma verschlossen werden
konnte. Dies ist ein wichtiger
Schritt für die Klientin im Hinblick
auf ihr Berufsleben, das Sprechen
hat sich normalisiert und die Infekt
-Anfälligkeit ist geringer geworden.
14
Erlebnisbericht Kinderspitex
Auf der Nachtwache mit der Kinderspitex –
ein Erlebnisbericht
Die Klientin hat ein angeborenes
Undine-Syndrom, was sich vor allem
in einer Ateminsuffizienz im Schlaf
und teilweise auch am Tag zeigt,
verbunden mit einigen anderen Besonderheiten.
Die ersten 1 1/2 Jahre verbrachte
die Klientin auf der Intensivstation
im Kinderspital. Die Heimkehr mit
der ganzen Maschinerie und dem
Umstand, dass die Familie nun auf
die Spitex angewiesen ist, war für
alle Beteiligten ein einschneidender
Moment. Zu Beginn musste sie 24
Stunden beatmet werden und es
brauchte laufend Anpassungen gemäss
ihren Entwicklungsfortschritten
z.B. als sie laufen lernte und ihr
Bewegungsdrang wuchs, brauchte
es gute Ideen um die Beatmungsschläuche
zu fixieren.
Wir halfen bei der Betreuung zu
Hause, begleiteten sie in die Spielgruppe,
dann Kindergarten und in
die Primarschule. Hier und während
den Schuljahren an der OS wurde
die Betreuung zunehmend verringert
und die Klientin erlangte immer
mehr Autonomie. Für die Atemunterstützung
am Tag bekam sie einen
Zwerchfellschrittmacher (Pacer) mit
einem Implantat und einem externen
Gerät das sie in einem Rucksack auf
sich trägt.
Heute, als Studentin an der FMS,
misst sie mit einem portablen
Kapnograph die O2-Sättigung, den
Puls und das CO2 und passt die
Einstellungen am Pacer an. Auf die
Überwachung in der Nacht mit den
entsprechenden Anpassungen ist
sie weiterhin angewiesen.
15
Erlebnisbericht Mütter- und Väterberatung
Ein Jahr mit der Mütter- und Väterberatung
unterwegs – ein Erlebnisbericht
Niederschwellige Beratung, Prophylaxe
durch Aufklärung, Kontrollen
von Entwicklungszustand, Informationen
zu Ernährung, Erziehung und
Pflege, Beratung bei Alltagsschwierigkeiten,
Schlafstörungen und vieles
mehr gehören zur täglichen Arbeit
der MVB.
Die Konsultationen finden am Telefon,
in Lokalen der jeweiligen Gemeinde
und zu Hause bei den Eltern
statt. Das Alter der Kinder beträgt
0 - 4 Jahre, wobei der Schwerpunkt
der Beratung im Alter von 0 -18 Monaten
liegt. Komplexe Familiensituationen,
in Zusammenarbeit mit dem
Amt für Kindesschutz, Kinderärzten,
SIPE, SpFO und anderen Institutionen
haben uns dieses Jahr vor allem bei
drei Familien intensiv beansprucht.
Wichtig ist dabei eine gute interdisziplinäre
Zusammenarbeit.
Wir wollten die Eltern zu Wort kommen
lassen und haben ihnen folgende
Frage gestellt: “Wie erleben sie
die Mütter- und Väterberatung und
was ist für sie hilfreich?“
– Fam. A. mit Kind C., 6 Monate,
Ausländerfamilie mit guten Deutschkenntnissen:
„Wichtig sind für mich
die Kontrollen Gewicht und Entwicklung.
Fragen werden beantwortet.
Bücher sind oft unterschiedlich und
das verunsichert. Eine Ansprechperson
gibt mehr Sicherheit.“
– Fam. K mit Zwillingen E. und T.,
21 Monate: „ Für mich/uns ist die
MVB eine sehr grosse Stütze, vor
allem in der Anfangszeit mit den
Zwillingen war es eine grosse Erleichterung,
neben den Verwandten
und Freunden noch jemanden an
der Seite zu wissen, der die nötige
Fachkenntnisse und Erfahrung an
uns weitergeben konnte. Das gibt
eine gewisse Sicherheit mit auf den
Weg.“
– Fam X. mit F. , 8 1/2 Monate: „Ich
fühle mich wohl, die Atmosphäre ist
freundlich. Auf meine Fragen erhalte
ich Antworten; finde es eine sehr
kompetente Beratung. Ich bekomme
Sicherheit. Wichtig sind für mich die
Kontrolle vom Gewicht, Länge, Entwicklung
und Ratschläge zum Essen.
Ich bin froh über professionellen Rat
und einem professionellem Auge.“
– Fam S. mit A., 8 Monate: „Die
Besuche der MVB empfinde ich als
sehr hilfreich. Super sind die Hausbesuche.
Dies gibt Sicherheit und
Bestätigung. Die MVB ist eine Bereicherung,
sie ist näher bei der Situation
und dem Kind als der Kinderarzt.
Dies schätze ich sehr.“
– Fam. A. mit L. , 6 Monate: „Die
MVB bringt mir schon etwas, sonst
würde ich nicht kommen. Es gibt mir
Sicherheit. Ich bin froh, dass eine
Fachperson mein Baby anschaut. Sie
würde ja merken, wenn etwas nicht
in Ordnung ist. Vieles kann man im
Internet nachlesen, was ich auch mache,
aber ich schätze, dass ich persönlich
Fragen stellen kann, es ist individueller
und auf uns abgestimmt.
Ich kann jederzeit anrufen.“
16
Erlebnisbericht Mütter- und Väterberatung
Ein Jahr mit der Mütter- und Väterberatung
unterwegs – ein Erlebnisbericht
Was für uns wichtig ist:
Teamarbeit
Sitzungen alle 14 Tage
Telefonische Organisation, Abdeckung
aller Gebiete Montag bis Freitag
Supervision Teamentwicklung
Arbeitstagessitzung im August
Vernetzung
Regelmässiger Austausch Kinderärzte,
Hebammen, Insieme, Kinderschutz
Arbeitsgruppen: Grap, Petits enfants, IG
Gewalt
Öffentlichkeitsarbeit
Tag des Kindes Kartenaktion Tag der
Kinderrechte
Kurzinterview RRO zum Muttertag
Organisation
Jede Mitarbeiterin arbeitet selbstständig,
regelmässig telefonischer Kontakt mit der
Leitung
2 wöchentliche Sitzungen
Weiterbildung
Kinderschutzweiterbildung wurde von zwei
Teammitglieder besucht
Qualität
Überarbeitung von Dokumenten
Aufbau Infomaterial für Klienten
Fallsupervision
17
SpFO – aus Sicht der Mitarbeitenden
Sozialpädagogische Familienbegleitung
aus Sicht der Mitarbeitenden
Die Arbeit im unmittelbaren Alltag einer
Familie ist vielfältig und erfordert
oft viel Spontanität, Klarheit und ist
erfrischend lebendig. Die Fachpersonen
der SpFO gehen zu den Familien
nach Hause und erhalten Einblick in
die private Alltagsgestaltung einer
Familie, was zu Beginn einer Begleitung
für die Familie sehr schwierig sein
kann. Um den Zugang zu den Familienmitgliedern
zu finden, braucht es als
Familienbegleiter/in (FB) eine grosse
Offenheit für die Verschiedenartigkeit
der Menschen und wie sie ihr Leben
gestalten. Die Schwierigkeiten einer
Familie können durch psychische Erkrankung
eines Elternteils, durch eine
Suchtproblematik, die starke Isolation
der Familie, Fremdsprachigkeit, kulturelle
Unterschiede oder Eltern die sehr
viel arbeiten müssen, verursacht oder
verstärkt werden. Gemeinsam mit der
Familie und dem involvierten Netzwerk
wird nach Lösungen gesucht, damit die
Gesundheit und die Entwicklung der
Kinder in der Familie durch diese Belastungen
nicht gefährdet sind.
Die meisten der begleiteten Eltern sind
sich bewusst, dass gewisse Strukturen
in ihrer Familie die Entwicklung ihrer
Kinder belasten, doch ihre bisherigen
Strategien scheinen keine dauerhaften
Lösungen gebracht zu haben, was sie
als Eltern zusätzlich verunsichert. Eine
der ersten Aufgaben der FB ist es, die
bisherigen Bemühungen der Familie
aufzugreifen, gemeinsam die Schwierigkeiten
zu reflektieren und bereits
bewährte Lösungsstrategien auszubauen.
Die Eltern sollen in ihrer Rolle
und in ihrem Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten bestärkt werden, um Veränderungen
in der Alltagsgestaltung
umsetzen zu können. Damit soll der familiäre
Lebensraum für die Kinder nach
Möglichkeit erhalten bleiben.
Es werden viele Gespräche geführt,
sei es am Familientisch, bei einem
Spaziergang, im Kinderzimmer oder
beim gemeinsamen Kochen. Schwierige
Situationen werden direkt angesprochen,
reflektiert und neue Handlungsmöglichkeiten
werden im Alltag
ausprobiert. Wenn wir Kinder für Neues
begeistern können, z.B. gemeinsam
Spiele zu spielen anstatt vor der
Spielkonsole zu sitzen, bereitet dies
auch uns Freude. Das gewahr werden,
wenn sich nach dem Reflektieren
und Einüben kleine Veränderungen im
Alltag der Familie zeigen, die zu einer
Verbesserung der Lebenssituation führen,
motiviert uns und die Familie zur
Weiterarbeit.
Unsere Arbeit bedingt eine grosse
Flexibilität, einmal ist unsere Unterstützung
am späteren Abend beim zu
Bett gehen gefragt, ein anderes Mal
braucht die Familie unsere Unterstützung
beim Gestalten der Situation
nachdem die Kinder von der Schule
nach Hause kommen, manchmal
brauchen Familien Unterstützung bei
Terminen mit der Schule, Ämtern und
Dienstleistungen, wenn diese für sie
eine grosse Herausforderung darstellen.
Wenn wir Verständnis im sozialen
Umfeld der Familie durch unsere
Vermittlung und das Suchen nach Lösungen
erreichen können, führt dies
zu einer Entlastung in der Familie, z.B.
wenn eine Lehrperson nach Gesprächen,
Verständnis für das sogenannte
„schlechte Verhalten“ eines Kindes
aufbringen kann und eine konstruktive
Zusammenarbeit entsteht.
Im Jahr 2015 hat die SpFO 43 Familien mit insgesamt 73 Kindern und 3 junge Erwachsene begleitet. 12 der Familienbegleitungen
konnten geplant abgeschlossen werden. Lediglich bei zwei Situationen kam es zu einem Abbruch der Begleitung.
Die Familien werden meistens zwischen 12 und 24 Monaten begleitet. Einen überdurchschnittlichen Anteil bei den Familienbegleitungen
machen alleinerziehende Elternteile oder Patchwork Familien aus. Als zusätzliche Belastungsfaktoren
kommen am häufigsten psychische Erkrankungen eines Elternteils, Suchterkrankungen und Migrationshintergrund hinzu.
18
Interview
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview
mit Andreas Theiler, Schulleiter OS Brig-Glis
Herr Theiler, könnten sie uns beschreiben,
wie sie dazu kamen
das Amt des Schulleiters der OS
Brig-Glis auszuüben?
Ich unterrichtete ein paar Jahre als
Klassenlehrer. Interessierte mich
aber bereits früh für Fragen und Themen
rund um den Lebensraum Schule.
Ein paar Jahre amtete ich als ICT
Verantwortlicher. Als dann die Stelle
des Schulleiters der OS Brig-Glis
frei wurde, habe ich mich für diese
Aufgabe interessiert – nicht zuletzt
weil ich spürte, dass mich meine
Lehrerkollegen breit unterstützten.
Seither fühle ich mich sehr wohl in
der Ausübung dieses spannenden
Amtes. Ich möchte mit meiner Arbeit
einen Beitrag dazu leisten, dass wir
in der Schule Rahmenbedingungen
schaffen, in der ein gesundes und
motivierendes Klima herrscht.
Was gefällt ihnen an ihrem Beruf?
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich.
Du weißt nie genau, was
der Tag mit sich bringt. Es gibt keinen
Tag, welcher sich wiederholt.
Diese Vielfältigkeit ist sehr spannend
und macht meine Arbeit sehr
abwechslungsreich. Ich sehe die
Schule oft als ein grosses Puzzle,
wo vieles ineinander passen muss.
Es ist mir ein grosses Anliegen, dass
jedes Puzzleteil sozusagen seinen
Platz findet. Ich komme in meiner
Arbeit auch mit den verschiedensten
Menschen in Kontakt. Es gibt Tage,
da habe ich bis zu 20 Personen, welche
mit verschiedensten Anliegen an
mich gelangen. Ich schätze es mich
dann für ihre Anliegen und Wünschen
einzusetzen.
Mit welchen Themen setzen sie
sich in ihrem beruflichen Alltag
auseinander?
In erste Linie setzte ich mich mit
vielen Planungs- und Organisationsfragen
auseinander. Die Organisation
des Schuljahres und die ganze
Einsatzplanung der Lehrpersonen
sind sehr komplex und nehmen hier
sicherlich einen grossen Teil meiner
Tätigkeit ein. Dazu gesellen sich Aufgaben
im Bereich Personalführung,
wie bspw. die Mitarbeitergespräche
und Unterrichtsbesuche. Neben
diesen Aufgaben sehe ich mich als
Ansprechperson für verschiedenste
Anliegen von Lehrpersonen, Eltern
und Schülern. Hier engagiere ich
mich, wenn es beispielsweise zu belastenden
Situationen kommt in der
Zusammenarbeit und betreibe viel
Netzwerkarbeit.
Wo sehen sie die grössten Herausforderungen
im Bereich der
Schule?
Eine Schule muss eine Identität entwickeln,
Erkenn- und Wahrnehmbar
werden. Es gibt eine unzählige Anzahl
von Menschen, welche im Bereich
Schule ihren Beitrag leisten.
Dies ist auf einer Seite sehr erfreulich.
Auf der anderen Seite ist es
nicht immer einfach, dass sich alle
Gehört und Respektiert fühlen. In
letzter Zeit durchlief die Schule viele
Reformen. Da war es in meiner
Funktion oftmals wichtig zu beruhigen
und auch für Kontinuität zu sorgen.
Wir wollen eine Schule darstellen,
welche nicht abgesondert von
der Gesellschaft lebt. Vor allem die
19
Interview
5 Jahre Schulsozialarbeit – ein Interview
mit Andreas Theiler (Fortsetzung)
Schüler/innen und auch ihre Eltern
wollen wir ermutigen mitzudenken.
Die Schüler/innen werden bspw. als
Peacemaker eingesetzt oder leisten
ihren Beitrag im Schülerrat. Dort
können sie sich für ein gutes Miteinander
einsetzen und entwickeln
Ideen für die Schulhausentwicklung.
Dieses Mitspracherecht ist uns sehr
wichtig. Die Schüler/innen wollen
wir damit auch ermutigen Verantwortung
zu übernehmen.
Was denken sie, was zeichnet
die heutigen Jugendlichen aus?
Klar sind heutige Jugendliche durch
die Schnelllebigkeit und Veränderungen
in der Gesellschaft und bsw. den
Einfluss der digitalen Medien besonders
herausgefordert. Die Aufgaben
und Entwicklungen der Jugendlichen
haben sich aber nicht grundsätzlich
verändert. Die Jugendlichen sind
eine wichtige Gruppe unserer Gesellschaft.
Sie haben es verdient,
dass man ihnen mit Respekt und Interesse
begegnet. Die Jugendlichen
wollen heute mitdenken und –entwickeln.
Man kann ihnen nicht einfach
Regeln vorschreiben. Ich begrüsse
diese Haltung sehr. Trotzdem haben
unsere Jugendlichen auch verdient,
dass wir ihnen einen Rahmen zur
Verfügung stellen, an dem sie sich
orientieren können. In diesem Rahmen
müssen Werte wie Selbstständigkeit,
Verantwortung und Mitbestimmung
gelebt werden. Ich finde,
dass wir sehr viele engagierte und
tolle Jugendliche haben.
Seit 5 Jahren wird an ihrer Schule
Schulsozialarbeit angeboten?
Können sie uns von ihren Erfahrungen
in der Zusammenarbeit
berichten?
Zu Beginn muss ich ehrlich gestehen,
dass ich einige Vorbehalte gegen die
Einführung von Schulsozialarbeit gehabt
habe. Ich dachte mir: Ich bin gut
ausgebildet worden, damit ich die
Anliegen und Probleme im Schulalltag
lösen kann. Als Schulleiter kann
ich heute sagen, dass die Schulsozialarbeit
sehr wertvoll ist. Im schulischen
Kontext können wir nur einen
Teil der Probleme bewältigen. Die
Schulsozialarbeit hat dort einen viel
ganzheitlicheren Blickwinkel und ist
durch ihre Neutralität und Professionalität
für alle Beteiligten eine wichtige
Fachstelle geworden. Schüler/
innen, Eltern und auch Lehrpersonen
können sich dort mit sozialen Fragestellungen
wenden und erhalten professionelle
Unterstützung.
Wofür wird die Schulsozialarbeit
an ihrer Schule am häufigsten
eingesetzt?
Der Einsatz an unserer Schule ist sehr
vielseitig. Die Lehrpersonen nutzen
es sehr oft, wenn es darum geht,
wenn sie sich um die Entwicklung
von Schüler/innen Sorgen machen.
Man kann sich dort gut beraten lassen.
Zudem holen die Lehrpersonen
die Schulsozialarbeit auch in Situation
hinzu, wenn sie mit der Klasse an
sozialen Themen arbeiten möchten.
Hier geht es darum den Klassenzusammenhalt
zu stärken und zu lernen,
wie sie Beziehungen leben und
Konflikte nachhaltig bewältigen können.
Für uns ist die Schulsozialarbeit
auch ein Ansprechpartner, wenn es
um Fragen zur Schulhausentwicklung
geht. Gleichzeitig setzen wir die
Schulsozialarbeit in der Projektarbeit
ein.
Die Schüler/innen und auch die Eltern
können sich auch bei ganz alltäglichen
Herausforderungen bei der
Schulsozialarbeit beraten lassen, was
ich sehr wertvoll finde. Themen wie
Konflikte im Schulalltag, Mobbing,
Umgang mit digitalen Medien, Fragen
Rund um die Erziehung und Hilfe bei
der Lebensbewältigung werden dort
unter anderem bearbeitet.
20
Bericht Geschäftsleitung Soziales
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales
„Die einzige Konstante im Universum
ist die Veränderung“ (Heraklit von
Ephesus, ca. 540 – 480 v. Chr.)
Was damals schon Gültigkeit hatte,
gilt heute ebenso: Eine neue Herausforderung
folgt auf die andere.
Dadurch waren und sind die Teams
im Bereich Soziales andauernd gefordert,
sich auf neue Umstände und
Entwicklungen einzulassen und unter
teils erschwerten Rahmenbedingungen
für die betreute Bevölkerung
bestmögliche Dienstleistungen anzubieten.
Zentral bleibt, nie das Ziel aus
den Augen zu verlieren: Die Erhaltung
und Förderung der Autonomie der betreuten
Personen.
Sozialhilfe im Gegenwind – Trendwende
bei Sozialhilfeausgaben noch
vor politischen Entscheiden.
Die Sozialhilfe steht von verschiedener
Seite einmal mehr im Gegenwind.
Im Wallis musste zwischen 2010 und
2014 tatsächlich eine deutliche Kostensteigerung
bei den Ausgaben der
Sozialhilfe beobachtet werden. Während
die Kosten sich im Valais Romand
verdoppelt hatten, kam das Oberwallis
mit einer Erhöhung von etwa 30%
verhältnismässig glimpflich davon.
Dass diese besorgniserregende Entwicklung
aufmerksam verfolgt und ihr
begegnet werden musste, ist richtig
und wichtig. Was leider bei den politischen
Attacken auf die Sozialhilfe all
zu oft vergessen geht oder bewusst
verschwiegen wird: Im Leistungsabbau
bei der IV und der ALV finden sich
wesentliche Gründe dieser Kostenverlagerung.
Die Sozialhilfe als letztes
Netz muss wegen ihrer Position am
Schluss alle politischen Entscheidungen
betreffend die vorgelagerten Sicherungssysteme
auffangen. Ein weiterer
wichtiger Grund sind die massiv
gestiegenen Mietpreise, welche sich
im Budget mancher Familie und so
auch in der Sozialhilfe deutlich niederschlagen.
Von Armut betroffene Personen
haben keine Lobby, und nach
unten treten ist bedauerlicherweise
in den letzten Jahren mehr und mehr
salonfähig geworden. Es darf nicht
erstaunen, dass Abbau in vorgelagerten,
nationalen Strukturen letztlich zu
einer Verlagerung nach unten, sprich
Kantone und Gemeinden, führt.
Aufgrund des massiven politischen
Drucks auf nationaler und kantonaler
Ebene erschienen 2015 einerseits
revidierte SKOS Richtlinien zur Bemessung
der Sozialhilfe, welche per
2016 Reduktionen bei den Leistungen
vorsehen. Andererseits wurden seitens
des Kantons Wallis zwei Berichte
verfasst: Ein Expertenbericht der
Ecoplan und ein politischer Bericht
einer Subkommission der Geschäftsprüfungskommission
und der Finanzkommission.
Insbesondere letzterer
Bericht hatte noch vor dem Erscheinen
der revidierten SKOS Richtlinien
deutliche Leistungskürzungen im Bereich
der Sozialhilfe zur Folge, welche
teilweise viel weiter gehen als die
Reduktionen der SKOS.
Dadurch erhalten alle Sozialhilfebezüger
seit 2016 weniger finanzielle
Unterstützung; für einige macht dies
100 Fr. im Monat, bei anderen fehlen
nun monatlich mehr als 500 Fr. Seitens
SMZO wurde die Kommunikation
über diese Leistungskürzungen
sorgfältig geplant und durchgeführt,
damit grosse Frustrationen und Ohnmachtsgefühle
bei den Betroffenen
möglichst verhindert werden sollten.
Es versteht sich von selbst, dass die
Kürzungen trotzdem spürbar waren
und bis heute nachwirken.
Als Lehre aus diesen Entwicklungen
kann gezogen werden, dass eine
vermehrte und regelmässige Kommunikation
über die Sozialhilfe und ihre
Funktionsweise zwingend notwendig
ist. Wenn Informationen fehlen und
Vorurteile den Ton angeben, hat dies
unerwünschte politische Konsequenzen.
Der Vorstand des SMZO hat der
Geschäftsleitung den Auftrag gegeben,
künftig auch im Bereich der Sozialhilfe
proaktiver zu kommunizieren.
21
Bericht Geschäftsleitung Soziales
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales
Noch vor dem Inkrafttreten der oben
beschriebenen politischen Entscheide
machte sich im 2015 eine Trendwende
bemerkbar. Während die Ausgaben
im Oberwallis um nur noch 3%
angestiegen sind und nach wie vor
unterdurchschnittlich ausfallen, sind
die Gesamtausgaben im gesamten
Kanton inzwischen rückläufig (-2%).
Sozialberatungen
Seitens des SMZO wurde auf andere
Weise gegen die steigenden Sozialhilfekosten
investiert: Ein 6tägiger
Kurs für alle Mitarbeitenden der Sozialberatungen
zum sehr komplexen
Thema Sozialversicherungsrecht und
Subsidiarität soll sicherstellen, dass
die Leistungen der vorgelagerten
Systeme möglichst vollständig abgeschöpft
werden können und damit die
Sozialhilfe entlastet wird.
Die Organisationsentwicklung ist
nach wie vor im Gang. Als Ziel angestrebt
wird ein professioneller
Sozialdienst SMZO mit gleichen Angeboten
und einer Spezialisierung der
Rollen. Auch dies kann als Investition
gegen steigende Kosten bewertet
werden: Je rascher Armutsbetroffene
wieder autonom werden, desto
besser für Betroffene und die öffentlichen
Finanzen. Die Prozesse in der
Aufnahme neuer Klienten wurden
vereinheitlicht und die Teams sind
aktuell daran, diese überall auszutesten
und umzusetzen. Die Spezialisierung
wird auch im Bereich des
Erwachsenenschutzes angestrebt
mit einem dezentral arbeitenden
Team Beistandschaften im SMZO.
Ein wichtiger Pfeiler für die Harmonisierung
ist die Migration zu neuster
Version der Fallführungssoftware
VIS: Künftig noch eine Datenbank mit
harmonisierten Prozessen sowie eine
Sozialhilfe-Buchhaltung fürs ganze
Oberwallis legt das Fundament für
eine Sozialberatung SMZO. Ab April
2016 werden die zwei Teams West
(Visp, Mattertal, Leuk) und Ost (Brig)
die Sozialberatung SMZO bilden, was
die angestrebte Harmonisierung und
Spezialisierung erleichtert. Um dieses
Organisationsentwicklungsprojekt so
optimal wie möglich zu begleiten und
vorwärts zu treiben und gleichzeitig
mit dem Tagesgeschäft zu koordinieren,
übernimmt Dieter Müller als stv.
Bereichsleiter Soziales per April 2016
die Verantwortung für die Sozialberatung
SMZO.
Eine optimale Betreuung beinhaltet
nicht nur, die eigenen Dienstleistungen
so gut wie möglich zu erbringen,
sondern auch, Doppelspurigkeiten
zu vermeiden und die Angebote der
spezialisierten Partnerinstitutionen
zu nutzen. Die interinstitutionelle Zusammenarbeit
(IIZ) wird im Oberwallis
fortlaufend gepflegt. Im Bereich
der Sozialhilfe gibt es darüber hinaus
übergreifende Angebote: Ein IIZ
Tandem (gebildet aus je einer Mitarbeiterin
RAV und SMZ) betreut
gemeinsame Klienten vor der Aussteuerung
oder kurz danach, und
bei komplexen Situationen können
Assessments und Runde Tische die
Kompetenzen der Partnerinstitutionen
(insb. IV, RAV, BSL, Sucht VS)
mobilisieren. Diese IIZ Instrumente
bringen einen Mehrwert und neue
Lösungswege für die Klienten, aber
auch für die Zusammenarbeit zwischen
den Institutionen. Mittels eines
jährlichen IIZ Einführungstags für
neue Mitarbeitende, zweijährlichen
IIZ Halbtagen im Oberwallis und eines
regelmässigen Austausches der
Direktionen werden eine Kenntnis
der gegenseitigen Angebote und eine
kontinuierliche Pflege der Zusammenarbeit
sichergestellt.
Als Indikator für die wertvolle Arbeit,
welche die Sozialberatungen leisten,
kann folgende Zahl gelten: Im Wallis
kann sich jede zweite Person, welche
Sozialhilfe bezieht, innerhalb eines
Jahres wieder davon ablösen.
22
Bericht Geschäftsleitung Soziales
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales
Topjoberwallis
Ein erfolgreiches Jahr mit viel Arbeit
und bemerkenswerten Resultaten: So
lautet die Kurzversion. Bereits zum
zweiten Mal in Folge schaffte das
Team eine Reintegrationsquote von
über 50%, um genau zu sein 58.5%!
Das seit 16 Jahren erfolgreich umgesetzte
Modell des Supported Employment
im ersten Arbeitsmarkt bewährt
sich immer mehr, und Topjoberwallis
gilt auf kantonaler Ebene als Vorzeigemodell
im Bereich der beruflichen
Integration von ausgesteuerten Sozialhilfe-Klienten.
Topjoberwallis hat
seine Produkte in den vergangenen
Jahren laufend weiterentwickelt und
verfeinert mithilfe der Rückmeldungen
der Zuweiser wie der Arbeitgeber.
Die Erfolge zeigen: Integrationsarbeit
lohnt sich.
Schulsozialarbeit
Das Jahr 2015 stand für die SSA
ein weiteres Mal unter einem guten
Stern: Die Einführung der SSA wurde
nach Brig und Naters auch in Visp definitiv
entschieden. Im inneren Mattertal
konnte im Herbst 2014 ein weiteres
Pilotprojekt in den Gemeinden
Randa, Täsch und Zermatt lanciert
werden. Das Projekt ist sehr gut angelaufen
und hat arbeitet seit Herbst
2015 mit der vollen personellen Dotation.
Nach einer Evaluation unter Einbezug
der Lehrpersonen, Eltern und
Schüler werden die Gemeinden Ende
2016 über die Weiterführung der SSA
nach der dreijährigen Projektphase
(14/15 – 16/17) entscheiden. Mit
den Partnerinstitutionen des Departements
für Bildung und Sicherheit
konnte die Zusammenarbeitsvereinbarung
aktualisiert und die Pflege der
Zusammenarbeit intensiviert werden.
Die SSA ist im Oberwallis inzwischen
fast nicht mehr wegzudenken, so dass
wiederholt Anfragen von Schulen eingehen,
um sich die Funktionsweise
der SSA vorstellen zu lassen.
Sozialpädagogische
Familienbegleitung
Für die SpFO war 2015 ein Jahr der
Konsolidierung und der Optimierung.
Erneut konnte eine sehr hohe Nachfrage
nach den ambulanten Familienbegleitungen
verzeichnet werden,
so dass die Grenzen der budgetären
und personellen Ressourcen zeitweise
eine Warteliste erforderten. Dank
des sehr flexiblen Teams gelang es
trotzdem, die Begleitungen in angemessener
Frist aufnehmen zu können.
Auch bei der SpFO wurde viel Wert
auf die Pflege der interinstitutionellen
Zusammenarbeit gelegt, und die
Koordinatorin der SpFO nimmt für
die SMZO an der regionalen Steuergruppe
Forum Jugend teil. Ziel dieser
Bemühungen ist es, Hand in Hand mit
den weiteren spezialisierten Diensten
im Kinder und Jugendbereich das
bestmögliche Ergebnis mit und für die
betreuten Familien zu erreichen.
Regionale Integrationsstelle
Oberwallis
Im zweiten Jahr der Projektphase
(2014 bis 2017) erlebte die Integrationsstelle
einige personelle Veränderungen:
Der bisherige Koordinator
des Oberwallis, Paul Otto Arnold,
legte sein Mandat nieder (neu: Fredy
Bittel); der bis dahin Zuständige beim
Kanton Rolf Eggel wechselte innerhalb
des Kantons seine Stelle (neu:
Olivier Milici), und die Teamleiterin
Patricia Zuber übergab diese Aufgabe
an die erfahrene Mitarbeiterin Daniela
Zenklusen Jossen. Allen drei sei an
dieser Stelle herzlich gedankt für ihre
Mitarbeit beim Aufbau der RIO. Diese
Veränderungen bedingten eine erneute
Klärung der Rollen aller Beteiligten
und des Auftrags der RIO. Mittels
einer Teamentwicklungsmassnahme
hat die RIO eine klarere Positionierung
für die Zukunft erreichen können:
Die Hauptprozesse sind geklärt und
definiert, Indikatoren für die Messung
der Umsetzung dieser Prozesse bestehen,
und mittels einer regionalen
Zuständigkeit (one face to customer)
wird die Schnittstellen- und Kunden-
23
Bericht Geschäftsleitung Soziales
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales
pflege optimiert.
Im Jahr 2016 steht eine Evaluation an,
damit im 2017 den Gemeinden eine
Entscheidungsgrundlage über die
Weiterführung der RIO und allenfalls
notwendige organisatorische Anpassungen
vorliegt.
Zum Abschluss gebührt ein herzliches
Dankeschön an unsere engagierten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die unseren Dienstleistungen ein Gesicht
verleihen und sich täglich zum
Ziel setzen, die betreuten Personen
bei der Bewahrung und Förderung ihrer
Autonomie zu unterstützen.
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
Behandelte Dossiers / Anfragen im Kalenderjahr
236
184
253 261
130
151
634
646
571 496
652
606
933
1054 1025 1075
652 736
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Wirtschaftliche Sozialhilfe Nichtfinanzielle Dos siers KES & Unterhaltsverträge
Marc Kalbermatter
Bereichsleiter Soziales
24
Bericht Geschäftsleitung Soziales
Bericht der Geschäftsleitung – Soziales
Entwicklung der Netto-Sozialhilfe-Abrechnungen 2010-2015
25
Bericht Geschäftsleitung Personal
Bericht der Geschäftsleitung – Personal
Neue HR-Arbeitsgruppe auf
Ebene der Walliser Vereinigung
der SMZ
Auf Walliser Ebene wurde eine HR-
Arbeitsgruppe der Walliser Vereinigung
der SMZ aus der Taufe gehoben,
die vom Oberwalliser Vertreter
präsidiert wird. Diese AG hat zum
Ziel, die Praktiken kantonsweit zu
harmonisieren und im Austausch
Best Practise Lösungen zu erarbeiten,
welche für alle SMZ Gültigkeit
haben. Als wichtigste Arbeiten im
2015 standen die Erarbeitung eines
Reglements zur Berechnung der
Erfahrungsanteile sowie eine Überarbeitung
der Lohnklassifikationstabellen
an. Ausserdem wurde die
Überarbeitung des Personalstatuts
in Angriff genommen, das im 2017 in
seiner neuen Version in Kraft treten
soll. Auch für 2016 stehen viele Arbeiten
an, so die Erarbeitung von gemeinsamen
Reglementen (in den Bereichen
Weiterbildung, Arbeitszeit
und Ferien, Spesen, Pikett) sowie
Vorarbeiten für mögliche Vereinheitlichungen
und Zusammenschlüsse
von (Sozial-) Versicherungsverträgen.
Ausserdem wird die AG ihr Ziel
eines gemeinsamen attraktiven und
zeitgemässen Auftritts als Arbeitgeber
weiterverfolgen.
Konsolidieren und Verbessern
im SMZ Oberwallis
Für die Personalabteilung des SMZO
stand das Jahr 2015 unter dem Motto
„Konsolidieren und Verbessern“.
Alle wichtigen Abläufe im Personalwesen
stehen in einer guten Qualität
und sind dokumentiert. Im Verlauf
des Jahres wurden verschiedene
Abläufe verfeinert, optimiert und um
unnötige Schnittstellen erleichtert.
Zusammen mit den Sachbearbeitenden
der Standorte und der zentralen
Finanzadministration konnte die Jahresplanung
soweit verbessert werden,
dass künftig die Arbeitslast der
administrativen Supportdienste besser
übers Jahr verteilt werden kann.
Für weitere Optimierungen sind ein
Wechsel des ERP-Systems und damit
einhergehend eine Digitalisierung
und Automatisierung der Personalprozesse
notwendig.
Für unsere Mitarbeitenden in speziellen
Situationen wurden Informationsblätter
und Infoschreiben erstellt, damit
z.B. bei einem unbezahlten Urlaub
oder einer längeren Krankheit keine
ungewollten Versicherungslücken
entstehen. Mit dieser proaktiven
Informationspolitik will das SMZO
seine Fürsorgepflicht gegenüber den
Mitarbeitenden sicherstellen.
Die ärztlichen Eignungsbescheinigungen,
die seit 2015 vor Eintritt in
den Betrieb verlangt werden, tangieren
die Arbeitnehmenden wie den
Arbeitgeber. Mit dem Gesundheitsfragebogen,
den die Mitarbeitenden
mit ihrem Arzt ausfüllen, will der
Betrieb diese Ziele erreichen: Sensibilisieren
für die eigene Gesundheitsfürsorge,
aufmerksam machen
auf den Impfstatus und andererseits
die gesundheitliche Eignung für die
angestrebte Tätigkeit sicherstellen
und damit vermeidbare gesundheitliche
Beeinträchtigungen vermeiden.
Gleichzeitig bietet das SMZO
weiterhin kostenlose Impfungen für
wichtige Krankheiten an. Auf der anderen
Seite ist das SMZO als Arbeitgeber
gefordert, die betreuten Patienten
und Klienten sowie auch sich
selbst zu schützen: Wie in vielen
Institutionen bereits Standard wird
nun von neuen Mitarbeitenden systematisch
ein aktueller Strafregisterauszüge
eingefordert. Auch wenn
diese Massnahme nur in Einzelfällen
eine Relevanz hat, ist sie inzwischen
ein präventives Muss.
26
Bericht Geschäftsleitung Personal
Bericht der Geschäftsleitung – Personal
Stabiler Stellenplan, konstante
Belegschaft und Generationenwechsel
Der Personalbestand des Betriebs
ist im 2015 relativ stabil geblieben,
wie die Vollzeitstellen-Statistik und
der Head-Count zeigen. Bei rund
300 Mitarbeitenden liegt die kündigungsbedingte
Fluktuation von 27
Personen in einem erfreulich tiefen
Rahmen – insbesondere wenn berücksichtigt
wird, dass 6 davon in
den (Vor-)Ruhestand gegangen sind.
Die demografische Entwicklung
macht auch vor dem SMZO nicht
Halt. In den kommenden Jahren
werden viele treue Mitarbeitende
aus der Baby-Boomer-Generation
das (Vor-)Pensionsalter erreichen.
Sie zu ersetzen wird eine Herausforderung,
da mit ihnen meist sehr
treue und engagierte Mitarbeitende
mit einer starken Identifikation den
Betrieb verlassen.
Einer dieser treuen Mitstreiter verliess
uns Ende März 2016: Thomas
Bucher startete 1983 zusammen
mit einer Gemeindeschwester in
Zermatt und hat 33 Jahre lang für
die SMZ und die Region Mattertal
Aufbauarbeit betrieben. Ohne
sein engagiertes Wirken würde die
eine oder andere Dienstleistung
(z.B. Kita, Jugendarbeitsstelle, Tageseltern)
wohl nicht existieren,
die Soziale Arbeit hätte einiges an
Entwicklungsarbeit nicht erlebt und
die Zusammenarbeit zwischen den
Oberwalliser SMZ wäre vor der Fusion
wohl anders gewesen wie sie
es schliesslich war. Stellvertretend
für unsere treuen Mitarbeitenden
danken wir Thomas Bucher speziell
für sein unermüdliches engagiertes
Wirken für sein Lebenswerk innerhalb
der SMZ.
Marc Kalbermatter
Bereichsleiter Personal
27
Kennzahlen Personal
Kennzahlen Personal
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Entwicklung der Vollzeitstellen 2009 - 2015
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Auszubildende und
PraktikantInnen
Mitarbeitende Führung,
Verwaltung, Informatik und
Unterhalt
Mitarbeitende Oberwalliser
Dienstleistungen Soziales
Mitarbeitende Oberwalliser
Dienstleistungen Gesundheit
Mitarbeitende Sozialberatung
inkl. Sachbearbeiterinnen
Mitarbeitende Spitex Pflege
und Familienhilfe
Entwicklung Vollzeitstellen in den Bereichen 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Spitex Pflege und Familienhilfe 90.0 92.9 90.0 91.2 91.9 91.0
Sozialberatungen inkl. Sachbearbeiterinnen 19.0 21.1 22.2 22.1 22.4 23.6
Oberwalliser Dienstleistungen Gesundheit 2.4 9.1 7.6 7.8 9.0 9.1
Oberwalliser Dienstleistungen Soziales 5.7 8.0 8.4 8.7 10.3 10.9
Führung, Verwaltung, Informatik und Unterhalt 13.5 15.0 17.1 17.6 18.0 16.6
Auszubildende und PraktikantInnen 7.9 9.7 11.2 11.1 10.1 10.0
138.5 155.7 156.5 158.5 161.7 161.2
Anzahl Mitarbeitende (inkl. Auszubildende) pro Standort per 1.1.2016
28
Kennzahlen Personal
Kennzahlen Personal
Altersverteilung und Durchschnittsalter pro Standort per 1.1.2016
Durchschnittsalter per 31.12.2015 (ohne Lernende / Praktikanten)
29
Jubilarinnen und Jubilare
Unsere Jubilarinnen und Jubilare
Anzahl Jahre......Nachname.............................Vorname............................................Standort / Dienstleistung
25 ......................... Bellwalder-Biaggi....................... Daria...................................................................................................Brig
25 ......................... Lorenz.......................................... Sonja........................................................................................... Stalden
20 ......................... Clemenz....................................... Beatrice.............................................................................................Visp
20 ......................... Freiburghaus............................... Andrea...............................................................................................Leuk
20 ......................... Imhof........................................... Marie Madlen....................................................................................Brig
20 ......................... Truffer-Camenzind...................... Madeleine................................................................................ Mattertal
15 ......................... Borter-Amacker........................... Erna...................................................................... Visp und Kinderspitex
15 ......................... Burgener...................................... Sandra..........................................................................................Saastal
15 ......................... Eggel........................................... Anette..................................................................................Kinderspitex
15 ......................... Hagen.......................................... Dunya....................................................................................... Mattertal
15 ......................... Henzen........................................ Therese.............................................................................................Visp
15 ......................... Kalbermatten.............................. Raphaela...........................................................................................Visp
15 ......................... Kalbermatter-Lerjen.................... Marie-Louise.....................................................................................Steg
15 ......................... Metry........................................... Anita..................................................................................................Leuk
15 ......................... Oggier-Marclay........................... Viviane.........................................................Mütter- und Väterberatung
15 ......................... Theler.......................................... Annemarie.........................................................................................Leuk
10 ......................... Arnold-Hutter.............................. Ida......................................................................................................Visp
10 ......................... Arnold-Walker............................ Rafaela...............................................................................................Brig
10 ......................... Gundi........................................... Nathalie.............................................................................................Brig
10 ......................... Imboden Schmidpeter................ Tamara...................................................................................... Mattertal
10 ......................... Nellen.......................................... Benita................................................................................................Visp
10 ......................... Oskorus-Golubic.......................... Ruzica...................................................................Steg und Kinderspitex
10 ......................... Spaar-Studer............................... Michaela...........................................................................................Visp
30
Jubilarinnen und Jubilare
Wir danken für die Treue!
Anzahl Jahre......Nachname.............................Vorname............................................Standort / Dienstleistung
5 ......................... Albert ......................................... Claudia...............................................................................................Brig
5 ......................... Anthamatten............................... Kurt.....................................................................................................Brig
5 ......................... Bayard......................................... Christian.......................................................................Schulsozialarbeit
5 ......................... Briand.......................................... Jean-Marc....................................................................Schulsozialarbeit
5 ......................... Carlen.......................................... Ursula...............................................................................................SpFO
5 ......................... Heinzmann.................................. Anja....................................................................................................Brig
5 ......................... Huber .......................................... Priska..................................................................................................Brig
5 ......................... Imboden...................................... Natascha............................................................................................Brig
5 ......................... Jäger-Ruppen............................. Raphaela...........................................................................................Leuk
5 ......................... Kahlenberg.................................. Heike..................................................................................................Brig
5 ......................... Kirchfeld...................................... Andrea................................................................................................Brig
5 ......................... Locher.......................................... Sandra................................................................................................Brig
5 ......................... Lüngen......................................... Gabriela..............................................................................................Brig
5 ......................... Montani Imstepf......................... Geraldine......................................................................Schulsozialarbeit
5 ......................... Roten........................................... Esther................................................................................................Leuk
5 ......................... Rovina ........................................ Silvia...................................................................................................Brig
5 ......................... Ruppen........................................ Katja.............................................................................................Saastal
5 ......................... Salzmann.................................... Gilbert...................................................................................Kinderspitex
5 ......................... Schaller....................................... Andrea...............................................................................................Visp
5 ......................... Schmidt....................................... Cristina..............................................................................................Visp
5 ......................... Schneider.................................... Marta.................................................................................................Brig
5 ......................... Schnidrig-Kalbermatter.............. Ida............................................................................................. Mattertal
31
Finanzzahlen
Finanzzahlen 2014 - 2017
Budget 2017 Budget 2016 Budget 2015 Rechnung 2015 Rechnung 2014
Personalaufwand 18‘901‘052 17‘396‘740 17‘076‘456 15‘906‘367 15‘760‘386
Löhne SPITEX 8‘794‘230 8‘067‘500 7‘737‘500 7‘202‘844 7‘369‘395
Löhne Sozialarbeit 1‘605‘750 1‘524‘500 1‘677‘500 1‘511‘946 1‘460‘115
Löhne zentrale Dienste
inkl. Vorstand
2‘264‘950 2‘458‘500 2‘401‘000 2‘189‘444 2‘157‘794
Übrige Personalaufwände
und Fachleistungen
3‘147‘880 2‘426‘415 2‘268‘531 2‘491‘156 2‘284‘656
Sozialversicherungen 2‘711‘425 2‘583‘425 2‘653‘575 2‘257‘354 2‘237‘302
Personalnebenkosten 376‘817 336‘400 338‘350 253‘623 251‘124
Sach- und
Transportaufwand
Sonstiger
Betriebsaufwand
836‘900 745‘000 704‘700 704‘690 708‘347
2‘043‘897 1‘912‘916 1‘714‘300 1‘427‘347 1‘612‘120
Unterhalt / Reparaturen 15‘000 19‘100 42‘800 10‘044 17‘801
Anschaffungen /
Abschreibungen
243‘460 318‘576 227‘550 172‘131 214‘152
EDV-Kosten 629‘387 369‘400 367‘500 214‘636 360‘694
Übriger Betriebsaufwand 1‘156‘050 1‘205‘840 1‘076‘450 1‘030‘536 1‘019‘473
TOTAL Aufwand 21‘781‘849 20‘054‘656 19‘495‘456 18‘038‘406 18‘080‘853
TOTAL Betriebsertrag 11‘099‘293 9‘445‘688 8‘974‘920 9‘441‘456 9‘511‘246
Ausserordentlicher Ertrag - - - 54‘231 5‘040
Ausserordentlicher Aufwand - - 20‘200 65‘335 45‘304
Aufwandüberschuss 10‘682‘556 10‘609‘968 10‘540‘736 8‘608‘054 8‘609‘871
Öffentliche Beiträge an
SPITEX-Rechnungen
1‘763‘000 1‘520‘556 1‘463‘112 1‘498‘218 1‘514‘564
Aufwandüberschuss inkl.
öffentliche Beiträge
12‘445‘556 12‘130‘526 12‘003‘848 10‘106‘272 10‘124‘435
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Bericht Finanzen
Bericht Finanzen
Der vierte Jahresabschluss des SMZO weist einen Aufwandüberschuss von CHF 8.6 Mio (jeweils gerundete Beträge) aus. Er ist damit praktisch
gleich wie jener von 2014 und liegt damit rund CHF 2.0 Mio unter dem budgetierten Überschuss von CHF 10.5 Mio. Ein Unterschied in den
Jahresrechnungen 2014 / 2015 ergibt sich dadurch, dass eine Rückstellung aus dem Ertragsüberschuss für die Führung von KESB-Mandaten
von CHF 87‘000 erfolgt. Da der Kanton keine Kosten in diesem Bereich übernimmt, müssen diese vollständig durch die Einnahmen aus der
Mandatsführung finanziert werden. Dafür muss, analog zu TopJob ein entsprechendes Fondskonto geführt werden.
Dies ist wie bereits im vorhergehenden Rechnungsjahr für die finanzielle Belastung von Kanton und Gemeinden positiv, verlangt aber nach
Erläuterungen.
Das positive Abschneiden der Jahresrechnung 2015 ist vor allem wie folgt begründet (jeweils gerundete Differenzbeträge zum Budget):
Personalaufwand Betrag CHF Begründungen/Bemerkungen
Löhne SPITEX 350'000 Reguläre Erhöhung durch Erfahrungsanteile inkl. Reserve
Löhne Soziales 160'000 Stelle nicht bewilligt, Löhne höher budgetiert
Löhne zentrale Dienste 190'000 Günstiger: Leuk/Steg, Stab zentral sowie normale Erhöhung durch Erfahrungsanteile
Trägerschaft 17'000 vorsichtige Budgetierung für allfälligen Zusatzaufwand
Sozialversicherungsbeiträge 395'000 19% budgetiert, tatsächlich tiefer; dazu niedrigere Lohnsumme
Fachberatung/Fachleistungen 50'000 Nicht alles umgesetzt, was geplant
Personalnebenkosten 80'000 Weiterbildungen zurückhaltend gewährt (bedingt durch die Erhöhung Arbeitsvolumen)
TOTAL Personalaufwand
1'242'000
Unterhalt/Reparaturen 30'000 vorsichtige Budgetierung
Abschreibungen 55'000 Investitionen nicht getätigt (Ersatz OSIRIS) oder verschoben (Ersatz VIS; folgt im laufenden Jahr)
Büromaterial/Drucksachen 22'000 vorsichtige Budgetierung
Telefon, Fax etc. 15'000 vorsichtige Budgetierung
EDV Kosten 150'000 Wartungsaufgaben verschoben, tiefere Kosten als budgetiert von Seiten Walliser Vereinigung der SMZ
Werbung/Öffentlichkeitsarbeit 30'000 Behördenfachtagung ausgelassen, wird 2017 nachgeholt
Finanzaufwand 8'000 vorsichtige Budgetierung
TOTAL sonst. Betriebsaufwand 310'000
Ertrag SPITEX 60'000 weniger Grundpflege und Hauswirtschaft, dafür mehr Behandlungspflege und Abklärung / Beratung
Ertragsminderung SPITEX 35'000 Auflösung Delkredere in Brig (aus der ehem. Kinderspitex) mit besserem Ausgang als angenommen
Ertrag Mahlzeitendienst 10'000 vorsichtige Budgetierung
Erträge aus Fachberatung 260'000
v.a. KESB-Dossiers: +10'000 CHF Brig, +22'000 CHF Leuk, +44'000 CHF Visp. Dazu +70'000 CHF Kinderspitex,
+32'000 CHF Informatik (Erträge aus Arbeiten zu Gunsten Gesundheitsförderung und KESB / Casenet),
CORIF nicht budgetiert +70'000 CHF
Zuwendungen Dritter 35'000 wird nicht budgetiert, da vorgängig nicht ganz gewiss (bspw. Loterie Romande)
Ausserordentlicher Erfolg 11'000
TOTAL Ertrag 411'000
TOTAL
1'963'000
33
Bericht Finanzen
Bericht Finanzen (Fortsetzung)
Und letztlich wiederum durch eine vorsichtige Budgetierung mit der Absicht, die Notwendigkeit von
Nachtragskrediten tief zu halten.
Dass der budgetierte Aufwandüberschuss 2017 dennoch erneut bei rund CHF 10.6 Mio liegt, lässt sich unter anderem
wie folgt begründen:
- Berücksichtigung der kantonalen Langzeitpflegeplanung 2016-2020: hier gehen wir von einem mittleren
Szenario für das Oberwallis aus (50% der kantonalen Prognose, verteilt auf 5 Jahre) und müssen den entsprechend
höheren Personalbedarf zwingend im Budget berücksichtigen, damit die Gemeinden kein Risiko eingehen, allfällige
Budgetüberschreitungen ohne den Kantonsanteil zu 100% übernehmen zu müssen. Der Kanton weist explizit darauf
hin, dass in den Budgets den Szenarien in der kantonalen Langzeitplanung Rechnung zu tragen ist.
- Budgetierung der von der Walliser Vereinigung der SMZ beschlossenen Erhöhungen der Lohnklassen für die Mitarbeitenden
in der SPITEX und der Sozialarbeit
- Erforderliche Erhöhungen in verschiedenen Stellenplänen, bspw. für die Betreuung von KESB-Mandaten
- entsprechend dazu steigen die Sozialversicherungen an
- erforderliche Erhöhungen in verschiedenen Stellenplänen, bspw. für die Betreuung von KESB-Mandaten
- Kosten für Optimierungsvorhaben, Weiterbildung und im Bereich IT (bspw. kantonales Informatisierungsprogramm
der SMZ, Umstellung der ISDN-Telefonanlage etc.); .In den letzten Jahren konnten projektierte Arbeiten
teilweise infolge der Budgetkürzungen und erst spät (zwischen Juni und August) eingetroffenen Bestätigungen der
Subventionierung durch die Dienststellen nicht umgesetzt und müssen 2017 nachgeholt werden.
Abschliessend lassen die Finanzzahlen die Aussage zu, dass wir finanziell gut unterwegs sind. Die Dämpfung des
Aufwandüberschusses, verbunden mit dem neuen Verteilschlüssel „70% Kanton / 30% Gemeinden“ (erstmals per
Rechnungsjahr 2015) bedeutet für die Trägergemeinden zumindest keine finanzielle Mehrbelastung. Hingegen müssen
wir unsere Anstrengungen fortführen, unsere Organisationsstruktur und die internen Abläufe zu vereinfachen, damit
mehr Zeit bleibt für das was wichtig ist: eine solide, qualitativ hochwertige sozialmedizinische Betreuung unserer
Bevölkerung.
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Bericht Revisionsstelle
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Bericht Revisionsstelle
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Notizen
Notizen
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Notizen
Notizen
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Notizen
Notizen
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Sozialmedizinisches Zentrum
Oberwallis
Nordstrasse 30
Postfach 608
3900 Brig
027 922 93 22
info@smz-vs.ch
www.smzo.ch
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