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antriebstechnik 8/2020

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19174<br />

08 AUGUST <strong>2020</strong><br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

TITELSTORY<br />

MESSTECHNIK<br />

Metallteile präzise<br />

positionieren und bearbeiten<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


Components for Your Equipment.<br />

Antriebssysteme und Energiespeicher<br />

Die Liduro Frequenzumrichtersysteme und Leistungsmodule von Liebherr sind für härteste<br />

Umgebungs- und Anwendungsbedingungen ausgelegt und bieten eine maximale<br />

Leistungsdichte, Effizienz und Verwendungssicherheit in industriellen Anwendungen.<br />

Das integrierbare Energiespeichersystem ist für hochdynamische Anwendungen<br />

mit hohen Spitzenlasten konzipiert. Energiekosten können über die Speicherung und<br />

effiziente Nutzung von Rekuperationsenergie um 20 – 40 % gesenkt werden.<br />

Liebherr-Components AG<br />

Postfach 222<br />

5415 Nussbaumen AG, Schweiz<br />

Tel.: +41 56 296 43 00<br />

E-Mail: info.cos@liebherr.com<br />

components.liebherr.com


EDITORIAL<br />

300 MILLIARDEN EURO<br />

AUFTRAGSPOTENZIAL<br />

TOX ®<br />

ElectricDrive<br />

moves<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

über die durch das Corona-Virus ausgelöste Krise wurde viel<br />

geredet. Jetzt ist die Zeit gekommen, den Blick nach vorne zu<br />

richten und nach Chancen für die Antriebsbranche zu suchen.<br />

Die liegen gerade in der anderen globalen Krise, dem<br />

Klimawandel. Von den großen Anstrengungen für einen<br />

verringerten CO 2<br />

-Ausstoß wird der Maschinenbau immens<br />

profitieren. Auf 300 Milliarden Euro Auftragsvolumen pro Jahr<br />

schätzt eine Studie unter Beteiligung des VDMA das Potenzial<br />

bis 2050 ein. Der Grund: Für eine klimaneutrale Produktion<br />

braucht es neue, innovative Maschinen für alle Industrien.<br />

Der Maschinenbau verursacht zwar nur 0,2 Gigatonnen der<br />

insgesamt 35 Gigatonnen CO 2<br />

-Emissionen aus der Industrie.<br />

Er beeinflusst über seine Technologien aber die Emissionen<br />

fast aller Industrien. Allein in der Fertigung entstehen<br />

16,7 Gigatonnen CO 2<br />

. Innovative Maschinen und Fertigungstechnologien<br />

würden zu einer Reduktion von bis zu 86 Prozent<br />

dieser Treibhausgase führen, so die Studie.<br />

In diese Richtung gedacht, können Grüne Technologien relativ<br />

schnell zu schwarzen Zahlen führen. Und nebenbei leistet<br />

unsere Branche noch einen Beitrag zur Rettung der Welt!<br />

Wenn Sie und Ihr Unternehmen auch in diese Richtung denken,<br />

berichten Sie uns davon.<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Die treibende Kraft<br />

der Industrie.<br />

tox-electricdrive.com


18<br />

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ANZEIGE<br />

SPECIAL<br />

Kammerer<br />

Gewindetechnik GmbH,<br />

Hornberg<br />

TITELBILD<br />

AMO Automatisierung<br />

Messtechnik Optik GmbH,<br />

St. Peter am Hart, Österreich<br />

EDITORIAL<br />

03 300 Milliarden Euro Auftragspotenzial<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

08 TITEL Metallteile präzise positionieren und bearbeiten<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

12 3 000 Meter unter dem Meeresspiegel<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

14 Stärker, schneller & präziser<br />

16 Top Performance durch Wasserkühlung<br />

18 Interview mit Uwe Lorenz, Geschäftsführer Dunkermotoren:<br />

„Eine moderne Antriebslösung braucht<br />

dezentrale Intelligenz und Sensorik“<br />

SPECIAL: ANTRIEBE<br />

FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

22 INNENTITEL Mit digitaler Vernetzung effektiv<br />

fertigen<br />

26 Die Zukunft der Werkzeugmaschinen: Statements von<br />

Prof. Hans-Christian Möhring und Prof. Berend Denkena<br />

28 Neuer Umrichter „rettet“ Prüfstand-Performance<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

LINEARTECHNIK<br />

32 Schienensystem für Hightech-Kameras<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

36 Hydraulikventile für jeden Einsatz<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

MEIN TIPP<br />

Unterwasser-Produktionsanlagen stellen hinsichtlich<br />

Betriebssicherheit und Langlebigkeit enorme<br />

Anforderungen. Auf welche Weise ein neues<br />

Konzept für Tiefsee-Aktuatoren diese erfüllt und<br />

zugleich den Energieverbrauch in der Spitze um bis<br />

zu 75 % senkt, lesen Sie ab S. 12.<br />

Vanessa Weingärtner, Redakteurin,<br />

v.weingaertner@vfmz.de<br />

40 Roboterwartungen optimal im Voraus planen<br />

42 Kreative Ansätze für die Automatisierung<br />

44 Condition Monitoring für<br />

Predictive-Maintenance-Konzepte<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

46 Topologisches Schleifen bei<br />

Stirnradverzahnungen – Teil 4<br />

SERVICE<br />

06 Menschen, Unternehmen, Märkte<br />

51 Impressum<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

BAUER GEAR MOTOR<br />

BERUFT NEUEN<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

NEUER F&E-PARTNER FÜR DIE FRAUNHOFER-ALLIANZ VISION<br />

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />

(IPK) ist im März <strong>2020</strong> der Fraunhofer-Allianz Vision<br />

beigetreten. Damit erhöht sich die Zahl der Mitglieder der<br />

Forschungskooperative auf 16. Als neues Mitglied bringt das<br />

Fraunhofer IPK Expertise in puncto maschinelles Sehen sowie<br />

Technologien für KI-basierte Mehrwertdienste, optische Oberflächenprüfung<br />

und bildbasierte Digitalisierung in das Bündnis ein.<br />

Dort konzentrieren sich Fachabteilungen aus Fraunhofer-Instituten<br />

und -Einrichtungen auf Themen der Bildverarbeitung sowie der<br />

berührungslosen Mess- und Prüftechnik. Mit Fokus auf die<br />

angewandte Forschung verfolgt die Fraunhofer-Allianz Vision das Ziel, neue Entwicklungen unter<br />

industriellen Bedingungen zur Einsatzreife zu bringen. Im Rahmen der Projektabwicklung setzten<br />

die Partner auf Wissenstransfer und nutzen Synergien unterschiedlich gelagerter Kompetenzen.<br />

www.vision.fraunhofer.de<br />

Bauer Gear Motor hat Nader<br />

Halmuschi zum neuen<br />

Geschäftsführer ernannt. Er<br />

ist designierter Nachfolger<br />

von Karl-Peter Simon, der<br />

bekannt gegeben hat, in den<br />

Ruhestand treten zu wollen.<br />

Die Nominierung erfolgt in<br />

einer wirtschaftlich angespannten<br />

Zeit. Bauer Gear<br />

Motor, Teil der Altra Industrial<br />

Motion Corporation, hat<br />

daher den Wechsel akribisch<br />

vorbereitet. „Die jüngsten<br />

Ereignisse werden die<br />

Herausforderungen dieser<br />

Position sicher noch erhöhen“,<br />

so Nader Halmuschi.<br />

„Aber dank der guten<br />

Planung rund um meine<br />

Ernennung werde ich Zeit<br />

haben, an der Seite von<br />

Karl-Peter Simon zu<br />

arbeiten, bevor er in den<br />

wohlverdienten Ruhestand<br />

geht.“ Er berichtet an Mark<br />

Klossner, President der Altra<br />

Gearing Division, der sagt:<br />

„Nader Halmuschi hat<br />

sowohl die technische<br />

Kompetenz als auch die<br />

Erfahrung, die wir brauchen,<br />

um das Wachstum von<br />

Bauer Gear Motor fortzusetzen.<br />

Seine Ernennung<br />

wird gewährleisten, dass auf<br />

den Erfolgen seines Vorgängers<br />

aufgebaut wird<br />

und Bauer gestärkt in die<br />

Zukunft geht.“<br />

www.bauergears.com<br />

SEW-EURODRIVE–Driving the world<br />

Flexible Getriebelösungen<br />

für harte<br />

Anforderungen<br />

Ihr Ziel: Geringe und planbare Lebenszyklus kosten<br />

Ihrer Anlage.<br />

Unser Ziel: Mit Ihnen Ihr Ziel verwirk lichen –<br />

und dafür bieten wir Ihnen sowohl standardisierte<br />

Antriebe als auch Sondergetriebe in Los größe 1.<br />

Die Flexibilität und hohe Zuverlässigkeit unserer<br />

Antriebslösungen helfen Ihnen, auch unter extremen<br />

Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Stirnradgetriebe / Kegelstirnradgetriebe Baureihe X<br />

Planetengetriebe Baureihe P<br />

Applikationsspezifische Getriebe<br />

Mehr erfahren:<br />

www.sew­eurodrive.de/industriegetriebe­loesungen


<strong>antriebstechnik</strong><br />

WISSEN<br />

SCHAFFT<br />

IDEEN<br />

Newsletter<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Anwender<br />

aus dem gesamten Umfeld<br />

mechanischer und<br />

elektrischer Antriebstechnik.<br />

Aktuelle Nachrichten<br />

rund um mechanische,<br />

thermische und elektrische<br />

Antriebstechnik,<br />

sowie deren Steuerungen<br />

und Regelungen.<br />

HANS-ERICH MAUL VERSTORBEN<br />

Hans-Erich Maul starb unerwartet am 15. Juli<br />

diesen Jahres. Die Mitarbeiter der Maul<br />

Konstruktionen GmbH trauern um Ihren<br />

Geschäftsführer. Hans-Erich Maul hat durch sein<br />

enormes Fachwissen und seine Kreativität<br />

ständig innovative Lösungen für Anwendungen<br />

der Getriebetechnik gefunden und gekonnt die<br />

Firma weiterentwickelt und geführt. Das<br />

Unternehmen bedankt sich bei allen Geschäftspartnern<br />

und Kunden für Ihre Unterstützung in<br />

dieser schwierigen Zeit. Hans-Erich Maul wurde<br />

71 Jahre alt.<br />

INDUSTRIAL AUTOMATION ÜBERHOLT MEDIZINTECHNIK<br />

Die Maxon-Gruppe hat 2019 trotz<br />

konjunktureller Abkühlung seinen<br />

Umsatz um 7,9 % auf 567,8 Mio. CHF<br />

(532,3 Mio. EUR) gesteigert. Erstmals war<br />

die Medizintechnik nicht die stärkste<br />

Sparte. Die Sparte Industrial Automation<br />

and Robotics entwickelte sich in dem<br />

Unternehmen stärker als die Medizintechnik.<br />

In der Business Unit Mobility<br />

Solutions kam ein Großauftrag zur<br />

Harnstoffeinspritzung bei Lastwagen<br />

zum Tragen. Auch Logistiklösungen nahmen zu. In das Jahresergebnis mit ein floss<br />

auch der Umsatz des englischen Unternehmens Parvalux, das die Gruppe Ende<br />

2018 übernommen hatte. An Investitionen in neue Anlagen und Gebäude wies die<br />

Gruppe 42 Mio. CHF aus. In die Forschung und Entwicklung wurden 38,1 Mio. CHF<br />

investiert. Zu den Neuentwicklungen des Jahres gehörte die Industriemotorenreihe<br />

IDX. Für das laufende Jahr erwartet die Gruppe coronabedingt einen Umsatzrückgang<br />

von rund 10 %, vor allem, weil Aufträge aus der Automobil- und Flugzeugindustrie<br />

wegbrechen.<br />

www.maxonmotor.com<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

IMMER<br />

AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

http://bit.ly/VFV_Newsletter<br />

WECHSEL BEI B&R – PETER GUCHER ÜBERGIBT AN<br />

LUCA GALLUZZI<br />

Luca Galluzzi ist am 1. August <strong>2020</strong> in die<br />

Geschäftsleitung von B&R aufgerückt. Als<br />

Chief Sales Officer (CSO) folgt der 52-Jährige<br />

auf Peter Gucher, der nach 34 Jahren bei B&R<br />

in den Ruhestand geht. In der neuen Position<br />

wird Luca Galluzzi die Vertriebstätigkeiten<br />

weltweit steuern und parallel weiterhin<br />

Südeuropa verantwortlich betreuen. „Luca<br />

Galluzzi hat in der Region Südeuropa<br />

hervorragende Arbeit geleistet und unser<br />

Geschäft dort konsequent ausgebaut. Ich<br />

freue mich sehr, dass er sein Wissen und<br />

seine Erfahrung nun als Mitglied der<br />

Geschäftsleitung des Gesamtunternehmens einbringen wird“, sagt B&R-Geschäftsführer<br />

Hans Wimmer. Der scheidende Geschäftsführer Peter Gucher hat während<br />

seiner Karriere bei B&R ein internationales Vertriebsnetz mit 27 Tochtergesellschaften<br />

aufgebaut. „Diese globale Präsenz und die damit verbundene Nähe zu den<br />

Kunden ist das Ergebnis von Peter Guchers hohem Einsatz“, so Wimmer weiter. „Wir<br />

sind ihm für die geleistete Arbeit zu großem Dank verpflichtet.“<br />

www.br-automation.com


SOFTSTARTER<br />

FLENDER INVESTIERT AN DER WESTKÜSTE AUSTRALIENS<br />

Flender kündigt eine Produktionsstätte in Westaustralien an, die im September<br />

<strong>2020</strong> fertiggestellt werden soll. Mit dem neuen Werk adressiert das Unter -<br />

neh men speziell den Windenergie- und Bergbausektor. Die 3 500 m 2 Fläche<br />

umfassende Manufaktur entsteht im Tonkin Highway Industrial Estate in<br />

Bayswater. Dort wird auch ein 1,5-Megawatt-Prüfstand eingerichtet, auf dem<br />

Antriebssysteme bis zu einer Spannung von 6,6 Kilovolt getestet werden<br />

können. „Westaustralien war in den letzten Jahren ein sehr guter Markt für uns.<br />

Daher ist es für uns nur logisch in diesem Schlüsselmarkt zu investieren und<br />

dort zu sein, wo sich unsere Kunden befinden“, unterstreicht Kareem Emara,<br />

CEO und Geschäftsführer von Flender Australien. Über den neuen Standort will<br />

Flender das für die nächsten Jahrzehnte prognostizierte Wachstum im Bereich<br />

Windturbinen mit eingebautem Getriebe bedienen. Er vereint Vertrieb,<br />

Projektabwicklung, Engineering und Schulungsaktivitäten unter einem Dach.<br />

www.flender.com<br />

KTR SYSTEMS WEITER<br />

AUF EXPANSIONSKURS<br />

Japanese quality – trusted worldwide since 1921<br />

Mit Gründung einer Dependance<br />

in Dänemark ist das globale<br />

Netzwerk von KTR Systems auf<br />

24 Tochtergesellschaften<br />

angewachsen. Das 2-köpfige<br />

Team der KTR Systems Dänemark<br />

ApS mit Sitz in Silkeborg hat am<br />

1. Juni <strong>2020</strong> die Arbeit aufgenommen.<br />

General Manager Lars<br />

Haarup ist seit über 25 Jahren<br />

auf dem nationalen Antriebsmarkt<br />

tätig. Unterstützt wird der<br />

Kupplungs- und Bremsenexperte<br />

durch Mette Illeborg Riis, die für<br />

die Bereiche Administration und<br />

Vertriebsassistenz zuständig ist<br />

und 18 Jahre Erfahrung in der<br />

Antriebstechnik beisteuert. „Mit<br />

der neuen Landesgesellschaft<br />

wollen wir unsere maßgeschneiderten<br />

Lösungen weiter im<br />

dänischen Markt etablieren und<br />

eine noch intensivere Kundenbetreuung<br />

vor Ort gewährleisten“,<br />

sagt KTR-Geschäftsführerin<br />

Nicola Warning. „Mit Lars<br />

Haarup und Mette Illeborg Riis<br />

haben wir zwei Experten<br />

gewonnen, die KTR in unserem<br />

Nachbarland erfolgreich<br />

repräsentieren werden“.<br />

www.ktr.com<br />

Bearings<br />

for durability<br />

Get to know our bearings at www.koyo.eu<br />

Automotive components Bearings Machine Tools / Mechatronics


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

TITEL<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

MESSGERÄTE<br />

METALLTEILE PRÄZISE<br />

POSITIONIEREN UND<br />

BEARBEITEN<br />

Engelbert Hager ist Kaufmännischer Leiter bei der<br />

AMO Automatisierung Messtechnik Optik GmbH in<br />

St. Peter am Hart, Österreich<br />

Präzision ist eine der wichtigsten<br />

Anforderungen an Maschinen und Anlagen<br />

in der metallverarbeitenden Industrie.<br />

Mit Amosin hat die AMO Automatisierung<br />

Messtechnik Optik GmbH aus Österreich ein<br />

patentiertes Messsystem entwickelt, das eine<br />

hochgenaue Positionierung und Bearbeitung<br />

von Metallteilen ermöglichen soll.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 9


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

TITEL<br />

Die für die metallbe- und verarbeitende Industrie hergestellten Maschinen<br />

und Anlagen finden in vielzähligen Branchen Anwendung, z. B. in<br />

der Automobilindustrie, der Elektronikbranche, der Medizintechnik sowie<br />

in Maschinenfabriken. Egal, ob große Bauteile in Serie oder kleinste<br />

Einzelstücke hergestellt werden – immer geht es um Präzision unter Aspekten der<br />

Wirtschaftlichkeit und der Produktsicherheit. In diesem Kontext zeichnet sich<br />

das Messsystem Amosin zum einen durch seine kompakte Bauweise und zum<br />

anderen durch seine Robustheit und Verschleißfreiheit aus.<br />

01<br />

MESSSYSTEM VIELSEITIG EINSETZBAR<br />

Anwendungsbeispiele finden sich in Werkzeug- und Blechbearbeitungsmaschinen,<br />

Direktantrieben sowie in der Medizintechnik. Auch in der Robotik und in<br />

der Automobilindustrie kommen Amosin-Messgeräte von AMO zum Einsatz. So<br />

geht es in der Automobilfertigung u. a. darum, beim Zuschnitt von Teilen möglichst<br />

wenig Verschnitt zu erzeugen und zugleich so exakt zu arbeiten, dass das<br />

Gewicht der Bauteile so gering wie möglich ausfällt – ein wichtiger Aspekt für den<br />

späteren Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge.<br />

Auch in der Herstellung von Stanzbiegemaschinen werden hohe Anforderungen<br />

an Zykluszeiten und höchste Positionier- sowie Wiederholgenauigkeit gestellt.<br />

Die Amosin-Messgeräte sind resistent gegen Erschütterungen und robust<br />

gegenüber Ölen und Fetten. Je nach Komplexität der zu fertigenden Bauteile<br />

können hier bis zu 20 oder mehr Messgeräte in einer Maschine verbaut sein.<br />

BERÜHRUNGSLOSE ABTASTUNG PER INDUKTION<br />

Amosin besteht aus einer planaren Spulenstruktur im Messkopf und einer Maßverkörperung<br />

(Maßband). Die Spulenstruktur wird auf einem Substrat in Mikro-<br />

Multilayer-Technik gefertigt. Dabei sind die einzelnen Hauptelemente mit Primärund<br />

Sekundärspulen in Messrichtung gestreckt. Die Maßverkörperung basiert<br />

auf einem Edelstahlband mit einer hochgenauen, fotolithografisch geätzten periodischen<br />

Teilung. Die relative Bewegung in Messrichtung zwischen Sensorstruktur<br />

im Abtastkopf und der Maßverkörperung ändert periodisch die Gegeninduktivität<br />

der einzelnen Spulen und erzeugt zwei sinusförmige 90°-phasenverschobene<br />

Signale (sin u. cos). Da die Abtastung mithilfe von Induktion und somit<br />

berührungslos geschieht, ist Verschleiß am Gerät ausgeschlossen.<br />

Die gesamte Auswerteelektronik und die Sensorik des Gebers sind ins Gehäu se<br />

integriert, sodass für den Einbau von Amosin wenig Platz benötigt wird. Eine<br />

Verkapselung schützt Elektronik und Sensoren gegen Staub, Schmutz und<br />

Spritzwasser, entsprechend der Schutzklasse IP67. Diese Stabilität gegenüber<br />

Umwelteinflüssen und die hohe Signalgüte führen dazu, dass nach der Signalkonditionierung<br />

in der Auswertelektronik Abweichungen von nur 0,1 % der<br />

Ideal -Sinusform (Oberwellenanteil) bleiben.<br />

GERINGE POSITIONSABWEICHUNG UND HOHE LAUFRUHE<br />

Die bis dahin bereits geringe Positionsabweichung hat AMO mit dem Messsystem<br />

Amosin weiter reduziert; auf unter 0,3 μm innerhalb einer Signalperiode.<br />

Auch die Laufruhe bei Direktantrieben hat sich durch die weiter optimierte<br />

Signalqualität der Längen- und Winkelmessgeräte verbessert. Ein reduziertes<br />

Signalrauschen aufgrund optimierter, automatischer Signalkompensation (Amplitude,<br />

Offset und Phase) sorgt für eine höhere Regeldynamik der Messgeräte. Zudem<br />

sind mit der neuen Generation höhere Auflösungen von bis zu 0,05 µm bis<br />

zur maximalen Drehzahl von bis zu 26 000 U/min realisierbar. Alle Messgeräte<br />

DIE IDEE<br />

„Messgeräte für die Industrie und die<br />

Medizintechnik müssen sehr genau<br />

sein und rauen Bedingungen<br />

standhalten. Wir haben deshalb das<br />

Amosin-Messprinzip entwickelt, bei<br />

dem wir Präzision mit Robustheit<br />

kombinieren. Das Ergebnis sind<br />

hochgenaue, robuste Messgeräte.<br />

Messgeräte von AMO sind zudem<br />

sehr kompakt, da sich die gesamte<br />

Auswerteelektronik und die Sensorik<br />

des Gebers im Gehäuse befinden.“<br />

01 Absolute Längen- und Winkelmessgeräte finden in vielzähligen<br />

industriellen Anwendungen ihren Einsatz, z. B. in der<br />

Stanzbiegetechnik<br />

02 In der Stanzbiegetechnik gewinnt das Zuschneiden und Stanzen<br />

durch den Einsatz induktiv geführter Längenmessgeräte an Präzision<br />

Engelbert Hager,<br />

Kaufmännischer Leiter, AMO GmbH<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02<br />

von AMO verfügen zudem über die gängigen absoluten Schnittstellen,<br />

z. B. EnDat 2.2, Fanuc und Mitsubishi sowie die inkrementellen<br />

Schnittstellen (1 Vpp bis zu 10 μm, TTL bis zu<br />

0,05 μm).<br />

AMO fertigt absolute Längenmessgeräte in verschiedenen<br />

Ausführungen für Messlängen bis zu 32 m. Die Genauigkeitsklasse<br />

entspricht ± 20 μm/m bzw. ± 50 μm/m. Die Maßverkörperung ist<br />

als Maßband zum Aufkleben sowie als Edelstahlprofil verfügbar.<br />

Beide Ausführungen bestehen aus Edelstahlkomponenten, die<br />

Edelstahlprofil-Variante kann mehrfach verwendet werden.<br />

Fotos: 02: JT Jeeraphun/stock.adobe.com; sonst.: AMO GmbH<br />

www.amo-gmbh.com<br />

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in<br />

Porta Westfalica, unserer Heimat.


UMRICHTERTECHNIK<br />

ENERGIEEFFIZIENTE TIEFSEE-AKTUATOREN<br />

3 000 METER UNTER<br />

DEM MEERESSPIEGEL<br />

Das Beste aus Elektromechanik und Hydraulik in einer<br />

kompakten Einheit für den Tiefsee-Einsatz:<br />

Bosch Rexroth hat gemeinsam mit führenden<br />

Ausrüstern und Anwendern ein neues Konzept für<br />

Tiefsee-Aktuatoren, Subsea Valve Actuators (SVA)<br />

entwickelt, das SIL3 Sicherheit bietet, bis zu 75 Prozent<br />

weniger Energie verbraucht und auf einen Betrieb<br />

von 25 Jahren ausgelegt ist.<br />

Dr. Alexandre Orth ist Leiter Branche Marine & Subsea<br />

Technologien bei der Bosch Rexroth AG<br />

Außendruck 300 bar, Salzwasser-Um gebung, 24 Stunden<br />

Betrieb an 365 Tagen, Einsatz für 25 Jahre, möglichst ohne<br />

Wartung: Die Anforderungen an Unterwasser-Produktionsanlagen<br />

sind hoch. Für Unterwasser-Anlagen, die<br />

Öl und Gas fördern, ist Betriebssicherheit äußert wichtig, weil Störungen<br />

hohe Kosten verursachen. Außerdem hat der Schutz der<br />

Meere vor Verschmutzung durch ein unkontrolliertes Entweichen<br />

von Öl oberste Priorität.<br />

In Unterwasserfabriken ist pro Bohrloch eine Anlage im Einsatz,<br />

die aufgrund ihrer Analogie zu Bäumen „Subsea Tree“ genannt<br />

wird. Jeder „Subsea Tree“ steuert über mehrere Prozessventile die<br />

Öl- und Gasförderung des jeweiligen Bohrlochs. Die Prozessventile<br />

werden von den SVA angetrieben, die wiederum ihre elektrischen<br />

Steuersignale von den dezentralen Actuator Control Modules<br />

(ACM) erhalten. Bei Bedarf müssen sie das jeweilige Prozessventil in<br />

jedem Betriebszustand, auch bei Stromausfall, sicher verschließen.<br />

AUTARKE ACHSEN MIT EIGENEM FLUIDKREISLAUF<br />

Mit dem neu entwickelten SVA bietet Rexroth eine energieeffiziente<br />

und sichere Alternative zu den bislang eingesetzten rein hydraulischen<br />

oder rein elektromechanischen Aktuatoren. SVA sind autarke<br />

Baugruppen mit einem eigenen Fluidkreislauf. Ein drehzahlvariabler<br />

Motor treibt eine robuste hydraulische Pumpe an, die einen<br />

Förderstrom für die Zylinderbewegungen erzeugt. Ein Sicherheitsventil<br />

mit mechanischer Feder sorgt dafür, dass der Zylinder auch<br />

bei Stromausfall ohne externe Energiezufuhr sicher in die Fail-Safe-<br />

Stellung wechselt. Darüber hinaus kann der Zylinder, der das Bohrventil<br />

öffnet und schließt, von außen durch einen Unterwasserroboter<br />

über eine Spindel betätigt werden. Alle Bauteile des<br />

Antriebsstrangs sind doppelt redundant verbaut. Insgesamt bietet<br />

der SVA durch die Redundanz, die Federrückstellung und die Eingriffsmöglichkeiten<br />

von außen eine vierfache Sicherheit.<br />

Die Vorteile werden deutlich, wenn man die Lösung mit dem<br />

aktuellen Stand der Technik vergleicht. Die weitaus überwiegende<br />

Zahl der weltweit eingesetzten Unterwasser-Aktuatoren basiert auf<br />

klassischer Hydraulik. Sie hat ihre Robustheit und langfristige Standsicherheit<br />

in den vergangenen 50 Jahren unter Beweis gestellt. Anderer-<br />

seits wollen die Betreiber den dazu notwendigen Aufwand gerne reduzieren.<br />

Sie benötigen große, zentrale Hydraulik aggregate über Wasser.<br />

Diese versorgen die Aktuatoren über teilweise kilometer lange Leitungen,<br />

Nabelschnüre, mit dem Fluid. Bei 3 000 m Arbeitstiefe kommen<br />

mehrere hundert Liter Fluid allein in den Leitungen zusammen.<br />

Als erste Alternative versuchten Ausrüster rein elektromechanische<br />

Lösungen zu etablieren. Sie müssen nur noch über Kabel mit<br />

Strom versorgt und über eine Datenleitung an die ACM angebunden<br />

werden. Allerdings haben sie sicherheitstechnische Nachteile, weil<br />

sie keine mechanischen Eingriffsmöglichkeiten für die Verstellung<br />

von außen („manuell override“) bieten. Darüber hinaus benötigen<br />

sie, bedingt durch die im Vergleich zur Hydraulik geringere Kraftdichte,<br />

größere Gehäuse sowie elektrische Batterien. Ein Nachteil:<br />

Bauartbedingt tritt ein hohe Reibung und somit mechanischer Verschleiß<br />

an der Kraftübertragung auf und die erforderliche 25-jährige<br />

wartungsfreie Betriebsdauer ist nicht in jedem Fall sichergestellt.<br />

BIS ZU 75 % WENIGER ENERGIEVERBRAUCH<br />

Die neuen SVA kombinieren die Vorteile beider Ansätze und eliminieren<br />

die Nachteile. Durch den dezentralen Fluidkreislauf fallen<br />

die kilometerlangen „Nabelschnüre“ für das Fluid weg. Die SVA<br />

benötigen lediglich eine Spannungsversorgung und eine Datenleitung<br />

wie die rein elektromechanischen Aktuatoren.<br />

Die Drehzahl des Motors wird bedarfsgerecht, wie bei einem<br />

stufen losen Getriebe, geregelt. Hydraulische Pumpen erzeugen den<br />

Förderstrom für das verschleißarme hydraulische Getriebe. Als<br />

Regelungsprinzip setzt Rexroth hier auf eine Verdrängersteuerung,<br />

die den Förderstrom nahezu verlustfrei aus der Drehzahl heraus<br />

regelt. Das vereinfacht die Konstruktion, weil keine Proportionalventile<br />

notwendig sind und es steigert die Energieeffi zienz: Im Vergleich<br />

zu den rein elektromechanischen Aktuatoren verbrauchen<br />

die SVA in der Spitze bis zu 75 % weniger Strom. Dadurch können<br />

die Motoren bei gleicher Verstellkraft des Aktuators kleiner ausgelegt<br />

werden, was wiederum Bauraum und Kosten spart.<br />

Die eingebaute Sensorik erfasst im Rahmen eines Condition<br />

Monitoring konti nuierlich die Betriebszustände innerhalb des Aktuators<br />

und meldet diese an die übergeordnete Leitsteuerung. Dort<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


UMRICHTERTECHNIK<br />

01 Konzeptbild einer<br />

Unterwasserfabrik<br />

02<br />

02 Die Subsea Valve<br />

Actuators (SVA) sind<br />

zuverlässig, bieten SIL3<br />

Sicherheit und<br />

verbrauchen bis zu 75 %<br />

weniger Energie als<br />

elektro-mechanische<br />

Aktuatoren<br />

01<br />

können Trends ausgewertet, Abweichungen vom Normalzustand<br />

frühzeitig erkannt und behoben werden.<br />

AUTARKE ACHSEN AUS INDUSTRIE ALS VORBILD<br />

Innerhalb der SVA herrschen bei jeder Tiefe zwei bar Überdruck auf<br />

Grund eines redundanten Druckkompensationssystems. Bei 3 000 m<br />

Tiefe also 302 bar. Das verhindert ein Eindringen von Salzwasser und<br />

eine Überdimensionierung des Gehäuses durch die druckneutrale<br />

Auslegungssystematik. Rexroth setzt ausschließlich Unterwasserkabel,<br />

auch innerhalb der Achse, ein. Alle elektrischen Komponenten<br />

sind zusätzlich gekapselt. Bei der Entwicklung der SVA griffen<br />

die Tiefsee-Spezialisten von Rexroth auf das Prinzip der autarken<br />

Achsen von Rexroth für Industrieanwendungen zurück. Sie kommen<br />

bereits in verschiedenen industriellen Anwendungen zum Einsatz.<br />

Bosch Rexroth stellt die Einzelkomponenten in Großserie her.<br />

Wo notwendig hat Bosch Rexroth an den Komponenten Modifikationen<br />

für den Tiefsee-Einsatz vorgenommen. Auch hier kann der<br />

Hersteller auf bereits vorhandene Konzepte zurückgreifen, die zum<br />

Teil sogar für Tiefen bis 6 000 m Wassertiefe qualifiziert sind. Darüber<br />

hinaus erfüllen das System und die Kernkomponenten die<br />

besonderen Vorschriften verschiedener Klassifizierungsgesellschaften<br />

für den Marine- und Tiefsee-Einsatz.<br />

Bei der Entwicklung der SVA arbeitete das Unternehmen eng<br />

mit führenden Ausrüstern und Anwendern zusammen. Gemeinsam<br />

nutzen sie modernste Simulations umgebungen für den<br />

„Proof of Concept“ und den Bau von Prototypen für den Feldversuch.<br />

Damit sorgt fortschrittliche Antriebstechnik, die das Beste<br />

aus Elektromechanik und Hydraulik kombiniert, in den nächsten<br />

Jahrzehnten für eine sichere und zuverlässige Fördertechnik auf<br />

dem Meeresboden.<br />

Fotos: 01: DNV GL; 02: Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com<br />

Das Multitalent<br />

SD2S - High-Speed-Frequenzumrichter oder<br />

hochdynamischer Servoverstärker<br />

UMFANGREICHE ANTRIEBSFUNKTIONEN<br />

KOMPAKT<br />

FLEXIBEL<br />

Kundenspezifische<br />

Lösungen möglich<br />

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ELEKTROMOTOREN<br />

MOTORSPINDELN<br />

STÄRKER, SCHNELLER<br />

& PRÄZISER<br />

Das Unternehmen Sycotec stellt zwei neue Serien ihrer Hochfrequenz-<br />

Motorspindeln vor. Die Baureihe 4036 ergänzt das bestehende Portfolio<br />

während die neu entwickelte Reihe 5045 alte Baureihen ersetzen soll.<br />

Hier erfahren Sie die wichtigsten Details.<br />

Hochfrequenz-Motorspindeln sorgen mit ihren hohen<br />

Umdrehungszahlen für eine schnelle, gleichmäßige und<br />

exakte Bearbeitung von Werkstücken. Sie stellen genug<br />

Leistung und Drehmoment bereit, um anspruchsvolle Aufgaben<br />

präzise und zuverlässig zu meistern.<br />

BAUREIHE 4036 DC-T<br />

Die neuesten HF-Spindeln 4036 DC-T von Sycotec sollen sich vor<br />

allem durch hohe Leistungsfähigkeit bei geringer Länge und Eigengewicht<br />

auszeichnen. Mit ihrer hohen Dynamik und Belastbarkeit ist<br />

die Reihe zwischen den HF-Motorspindeln 4033 und 4041 positioniert.<br />

Die Vorteile der 4036: Ein mit nur 1,0–1,3 kg sehr niedriges Gewicht,<br />

kombiniert mit einem sehr leistungsstarken Synchronmotor<br />

(S1: 800 W / 16,8 Ncm), sehr hoher Belastbarkeit durch eine Vierfach-<br />

Lagerung und Drehzahlen bis 60 000 min -1 .<br />

Durch das geringe Rotorgewicht und daraus resultierendem geringen<br />

Trägheitsmoment ermöglicht die Spindeltype 4036 DC-T ein<br />

hocheffizientes und dynamisches Arbeiten.<br />

Simon Steinle ist Produktmanager bei der Sycotec GmbH & Co. KG in Leutkirch<br />

DIE WICHTIGSTEN PRODUKTMERKMALE<br />

DER NEUEN MODELLE IM ÜBERBLICK:<br />

Motorspindel 4036 DC-T:<br />

n Gehäusegröße Ø 36 mm<br />

n nur 1,0–1,3 kg Gewicht<br />

n sehr hohe Leistungsdichte (S1: 800 W)<br />

n Schutzkleinspannungsmotor 3∼49 V<br />

n Manuelles Spannsystem ER11 (8 mm Schaft)<br />

n Automatisches Spannsystem C3 (4 mm Schaft)<br />

n Drehzahlen bis 60 000 min -1<br />

Motorspindel-Baureihe 5045:<br />

n Gehäusegröße Ø 45 mm<br />

n Asynchronmotor bis 1 280 W<br />

n Synchronmotor bis 3 700 W<br />

n Manuell Spannsystem ER11 (bis 8 mm)<br />

n Automatisches Spannsystem C5 (bis 6 mm)<br />

n Drehzahlen bis 60 000 rpm<br />

n ESD Schutz (optional)<br />

n Drehzahl- und Positionssensor (optional)<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Um die Einsatzmöglichkeiten dieser kompakten Antriebslösung zu erweitern, ist die<br />

Baureihe 4036 DC-T sowohl mit einem manuellen ER-11 Spannsystem (bis Schaftdurchmesser<br />

Ø 8 mm) als auch mit dem pneumatisch betriebenem Sycotec<br />

Direktschaftspann system C3 (bis Schaftdurchmesser Ø 4 mm) verfügbar.<br />

Gegenüber der ähnlich leistungsstarken, aber deutlich größeren Sycotec HF-Motorspindel<br />

4041 ist die Spindel 4036 DC-T überall dort eine attraktive Alternative, wo im Maschinenraum<br />

weniger Platz zur Verfügung steht. Der kompakte Hochleistungsantrieb<br />

eignet sich für eine Vielzahl industrieller Anwendungen in der Metall- und Kunststoffbearbeitung<br />

– wie etwa Bohren, Fräsen, Schleifen und Entgraten.<br />

BAUREIHE 5045<br />

Mit der Baureihe 5045 hat Sycotec eine neue Generation leistungsstarker Hochfrequenzspindeln<br />

für industrielle Anwendungen entwickelt. Die neue HF-Spindel ersetzt<br />

die Baureihen 4040 sowie 4041 und soll diese in allen technischen Details übertreffen.<br />

Sie ist laut Hersteller effizienter, schneller, vielseitiger. Zugleich soll sie einen<br />

höheren Schutzgrad bieten. Dabei verfügt die Spindel über innovative Produktmerkmale<br />

wie automatische Kegelreinigung, elektrostatisch neutrale Welle (ESD-Schutz)<br />

oder hochauflösende Drehzahl und Positionssensoren.<br />

Durch die neu entwickelten Motorelemente besticht auch die Reihe 5045 durch ihre<br />

hohe Leistungsfähigkeit. Der verfügbare Asynchronmotor leistet bis zu 1 280 W, der effiziente<br />

Synchronmotor bis zu 3 700 W. Zudem erlaubt das durchdachte Baukastensystem<br />

der Reihe 5045 eine individuelle Variantenkonfiguration auf die jeweilige Anwendung.<br />

Hier kann bspw. zwischen manuellem ER11 Spannsystem oder automatischem C5<br />

Direktspannsystem (bis Schaftdurchmesser Ø 6 mm), einem Asynchron- oder Synchronmotor<br />

sowie optionalen Features wie ESD-Schutz oder Drehzahlsensor gewählt werden.<br />

Fotos: Sycotec GmbH & Co. KG<br />

www.sycotec.eu<br />

01<br />

01 4036 DC-T:<br />

Ein mit nur 1,3 kg sehr<br />

niedriges Gewicht,<br />

kombiniert mit einer<br />

sehr hohen Belastbarkeit<br />

durch eine<br />

Vierfach-Lagerung<br />

02<br />

02 5045 AC-ER11 und<br />

5045 DC-ER11:<br />

Die neu entwickelte<br />

Baureihe soll effizienter,<br />

schneller und<br />

vielseitiger sein<br />

03 4036 DC-T-ER11-F:<br />

Wenn im Maschinenraum<br />

weniger Platz<br />

zur Verfügung steht,<br />

dann ist sie eine<br />

attraktive Alternative<br />

03


ELEKTROMOTOREN<br />

WASSERGEKÜHLTE ELEKTROMOTOREN<br />

TOP PERFORMANCE<br />

DURCH WASSERKÜHLUNG<br />

ABM Greiffenberger hat sein Angebot an effizienter Antriebstechnik<br />

erweitert und führt neue wassergekühlte Motoren im Portfolio.<br />

Diese eröffnen Anwendern ein breites Einsatzgebiet und überzeugen unter<br />

anderem durch ihre hohe Energieeffizienz und Leistungsdichte auch beim<br />

Einsatz in schwieriger Umgebung.<br />

ABM Greiffenberger aus Marktredwitz hat wassergekühlte<br />

Motoren in Baugrößen von 80 bis 160 mm entwickelt. Ihre<br />

kompakte Konstruktion bietet Anwendern zahlreiche Vorteile.<br />

So benötigen die Motoren wenig Platz und sind<br />

dennoch leistungsstark – eine Eigenschaft, die etwa bei Einsätzen in<br />

der Intralogistik immer mehr gefragt ist. Weil Flüssigkeit deutlich<br />

mehr Wärme pro Zeiteinheit abführen kann als Luft, überzeugen<br />

die Motoren auch unter Dauerlast durch eine optimale Kühlleistung.<br />

Dies gilt ebenfalls für den Einsatz in beengten Bauräumen,<br />

etwa wenn der Motor fest in Maschinen eingebaut ist. Darüber<br />

hinaus besitzen die Antriebe eine hohe thermische Stabilität.<br />

Der Antriebsspezialist bietet die wassergekühlte Version mit<br />

einer Leistung bis zu 100 kW an. Sie steht als energieeffizienter<br />

Asynchronmotor und permanenterregter Synchronmotor zur Verfügung.<br />

Die Motoren sind per Umrichter regelbar und lassen sich<br />

ohne großen Aufwand an alle Stirnrad-, Flach- und Winkelgetriebe<br />

von ABM anbauen. Die Komponenten arbeiten auch in schwieriger<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schliermann ist Leiter Entwicklung Mobile Antriebstechnik<br />

bei der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH in Marktredwitz<br />

Umgebung zuverlässig, der Hersteller bietet sie mit der hohen<br />

Schutzart bis IP6K9K an. Die Kühlung in axialer oder radialer Richtung<br />

erfolgt entweder mit Wasser, mit einem Wasser-Glykol­<br />

Gemisch oder mit Öl. Der Druckverlust im Kühlsystem ist dabei<br />

stets sehr gering.<br />

Die wassergekühlten Motoren eignen sich besonders für den<br />

Einsatz in der Druckmaschinen- und der Textilindustrie. Hier herrschen<br />

relativ hohe Temperaturen in der Produktion, und eine effiziente<br />

Kühlung ist besonders wichtig. In der mobilen Antriebstechnik<br />

punkten sie in Baumaschinen wie Bagger oder Radlader als Aggregat-<br />

und Fahrantrieb. Weitere Anwendungsgebiete sind Elektrofahrzeuge,<br />

Flurförderzeuge und Wasserfahrzeuge. ABM hat sich bei der<br />

Konstruktion der Komponenten seines umfangreichen, modular<br />

aufgebauten Baukastensystems bedient. Anwenderspezifische Anforderungen<br />

wie die Anbindung an spezielle Schnittstellen sind auf<br />

einfache Weise realisierbar.<br />

KOMPLEXE PROTOTYPEN KURZFRISTIG<br />

REALISIEREN<br />

Mit der Entwicklung der wassergekühlten Motoren greift ABM<br />

Greiffenberger Branchenanforderungen auf. Geschäftsführer<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ELEKTROMOTOREN<br />

Auch bei relativ hohen Temperaturen in<br />

der Produktion überzeugt der Antrieb<br />

durch seine effiziente Wasserkühlung<br />

DIE IDEE<br />

Robert Lackermeier betont: „Der enge Kontakt zu den Kunden und eine intensive<br />

Marktbeobachtung sind für uns wichtige Eckpfeiler, um den größtmöglichen Nutzen<br />

für den Anwender zu bieten.“ Der System lieferant mit hoher Fertigungstiefe liefert<br />

alle Antriebskomponenten aus dem eigenen Haus. Kunden aus vielen Bereichen<br />

profitieren zudem von der Beratungs- und Branchenkompetenz und finden in ABM<br />

Greiffenberger einen Partner für individuelle Systemlösungen. Selbst komplexe Prototypen<br />

können kurzfristig realisiert werden.<br />

Eine wichtige Rolle spielt die Entwicklungs- und Fertigungskompetenz. Mit der<br />

modernen Aluminium-Druckgießerei hat sich ABM Greiffenberger eine führende<br />

Position in der Produktion von Getriebegehäusen erarbeitet. Benötigte Teile entstehen<br />

auf automatisierten und flexiblen Maschinen und Zellen. Robotergesteuerte<br />

Anlagen und Wickellinien sorgen für eine gleichbleibende Serienqualität. Leistungsprüfstände<br />

und ein Labor zur Werkstoffanalyse stellen darüber hinaus das hohe<br />

Niveau von Design und Engineering sicher.<br />

Fotos: ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH<br />

www.abm-antriebe.de<br />

„ABM hat eine Vielzahl von Motorlösungen<br />

für die mobile Antriebstechnik<br />

und für den allgemeinen<br />

Maschinenbau im Programm, wobei<br />

Kompaktheit, Effizienz, Zuverlässigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit immer die<br />

Technik bestimmen. Durch einfache<br />

Anpassungen und ein modulares<br />

Konzept können unterschiedlichste<br />

Kundenanforderungen schnell<br />

realisiert und höchste Schutzartklassen<br />

auch für niedrige Anschlussspannungen<br />

erreicht werden.“<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schliermann,<br />

Leiter Entwicklung Mobile Antriebstechnik,<br />

ABM Greiffenberger<br />

Antriebstechnik GmbH<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 17


ELEKTROMOTOREN<br />

INTERVIEW<br />

EINE MODERNE ANTRIEBSLÖSUNG<br />

BRAUCHT DEZENTRALE<br />

INTELLIGENZ UND SENSORIK<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Dunkermotoren sieht sich trotz Corona-Krise gut aufgestellt für die<br />

kommenden Herausforderungen. Das Unternehmen setzt dabei stark<br />

auf das Industrial Internet of Things und will seine Antriebslösungen<br />

zunehmend mit dezentraler Intelligenz ausstatten. Im Gespräch mit<br />

<strong>antriebstechnik</strong> erzählt der Geschäftsführer Uwe Lorenz, wie ein<br />

gesunder Mix zukunftsträchtiger Branchen aussehen kann.<br />

Die Corona-Pandemie hat viele Wirtschaftszweige<br />

betroffen. Wie erlebt Ihr Unternehmen<br />

diese Zeit?<br />

Im ersten Quartal des Jahres waren Auftragseingang<br />

und Umsatz auf gewohnt<br />

hohem Niveau, dann kam es durch Corona zu<br />

einer kritischen Versorgungslage bei vielen<br />

Zulieferkomponenten. Etwas zeitversetzt war<br />

auch ein deutlicher Einbruch bei der Nachfrage<br />

in einigen Zielmärkten festzustellen. In<br />

der Konsequenz war Kurzarbeit notwendig,<br />

wenn auch in geringem Umfang. Aktuell registrieren<br />

wir wieder eine etwas anziehende<br />

Nachfrage und sind zuversichtlich, gestärkt aus<br />

der Krise zu kommen.<br />

Hat sich das Geschehen im Gesundheitswesen<br />

auf Ihren Geschäftsbereich Medizin- und<br />

Labortechnik ausgewirkt?<br />

Wir liefern Motoren für viele Geräte in der<br />

Medizintechnik, unter anderem für<br />

Beatmungsgeräte und Nähmaschinen zur<br />

Fertigung von Schutzanzügen. In dem Geschäftsbereich<br />

gab es zu Beginn der Pandemie<br />

verstärkt Abrufe und Anfragen, allerdings hat<br />

sich das bereits nach wenigen Wochen wieder<br />

auf dem normalen Niveau eingependelt.<br />

In der Unternehmensphilosophie von Dunkermotoren<br />

stehen Kundenorientierung und<br />

innovatives Denken und Handeln ganz oben<br />

an. Wie bringen Sie diese beiden Aspekte in<br />

puncto Produktentwicklung zusammen?<br />

Das stimmt, Dunkermotoren hat in den letzten<br />

Jahren innovative Produkte und Funktionalitäten<br />

auf den Markt gebracht, die unseren Kunden<br />

einen echten Mehrwert bieten. Basis für<br />

einen großen Teil der Innovationen ist die<br />

„Motor Control Platform“, welche derzeit in<br />

alle Servomotorbaureihen integriert wird. Dies<br />

reicht von der einfachen und günstigen „dMove“<br />

4Q-Regelelektronik bis hin zum „dPro“ Motioncontroller<br />

mit hochauflösendem Geber, Vektorregelung,<br />

Ethernet-Schnittstellen und<br />

Safety-Funktionalität.<br />

Was steht für die Antriebslösungen von<br />

Dunkermotoren hinter den Begriffen,<br />

Künstliche Intelligenz und Schwarmintelligenz<br />

als Basis für die Industrie 4.0?<br />

Schwarmintelligenz steht stark im Kontext IIoT<br />

(Industrial Internet of Things) und dezentraler<br />

Systeme. Hier sind wir mit unseren intelligenten<br />

Antrieben sehr aktiv. Es geht vor allem<br />

darum, dass jeder Antrieb oder jedes Antriebsnetzwerk<br />

selbst die Applikation im Bauch trägt.<br />

Nötigen Echtzeitentscheidungen zur Reaktion<br />

auf die Umwelt werden vom Antrieb selbst<br />

getroffen und mit anderen Antrieben abgestimmt.<br />

Eine separate SPS wird in diesen Anwendungen<br />

nicht mehr benötigt. Künstliche<br />

Intelligenz kommt dann ins Spiel, wenn Antriebe<br />

ihre Zustandsdaten wie zum Beispiel<br />

Temperatur- oder Stromverläufe in die Cloud<br />

übertragen und dort Muster abgeleitet werden.<br />

So wird erkennbar, wann sich Defekte oder<br />

Anomalien anbahnen. Diese Informationen<br />

Technologie<br />

für das, worauf<br />

es wirklich<br />

ankommt.<br />

Ein geschliffener<br />

Miniatur-Kugelgewindetrieb<br />

bildet das Herzstück<br />

eines Computertomographen.<br />

Eine wichtige<br />

Baugruppe – entwickelt<br />

von Steinmeyer.<br />

01 Der bürstenlose Servo-Motor<br />

BG 95 dPro mit Profinet-Schnittstelle<br />

wird in Bereichen der industriellen<br />

Automatisierung eingesetzt<br />

Kompetenz dank<br />

100 Jahren Erfahrung.<br />

www.steinmeyer.com


ELEKTROMOTOREN<br />

02<br />

Betrachtet man die Entwicklungen in den verschiedenen<br />

Anwenderbranchen für Produkte und Systeme der Antriebstechnik,<br />

was denken Sie, welche Branchen in den nächsten<br />

Jahren zu den wichtigen gehören werden?<br />

Bei Dunkermotoren setzen wir unter anderem auf die Zielmärkte<br />

Intralogistik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik,<br />

Agrartechnik, Bahntechnik und Gebäudeautomatisierung.<br />

Damit haben wir einen gesunden Mix zukunftsträchtiger<br />

Branchen und eine geringe Abhängigkeit von einzelnen<br />

Anwendungen.<br />

Welche mittel- und längerfristige Unternehmensentwicklung<br />

hat Dunkermotoren im Fokus?<br />

Die Servomotoren von Dunkermotoren einfach und sicher<br />

an das Internet anzubinden und darauf aufbauend mehrwertbringende<br />

Funktionalitäten zu realisieren ist ein wichtiges<br />

Ziel. Seit 2019 arbeitet bei uns ein Team ausschließlich<br />

an diesem Vorhaben.<br />

Um dies gemeinsam mit starken Partnern lösen zu können,<br />

ist Dunkermotoren auch den Verbänden „Open Industry 4.0<br />

Alliance“ und „MindSphere World“ beigetreten.<br />

Weiterhin steht das Zusammenwachsen mit unserer<br />

Schwester firma MAE aus Italien im Fokus. Mit dann insgesamt<br />

1 800 Mit arbeitern werden wir unseren Kunden in Zukunft<br />

auch Schritt motoren und Gebläse anbieten können.<br />

Herr Lorenz, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

Fotos: Dunkermotoren GmbH<br />

www.dunkermotoren.de<br />

DIE IDEE<br />

03<br />

02 Servomotoren mit dem IIoT zu verbinden und dadurch<br />

bessere Lösungen zu finden ist ein wichtiges Ziel für<br />

Dunkermotoren<br />

03 Ein intelligenter Elektromotor von Dunkermotoren treibt<br />

diesen Prototyp eines Marsrover von Studenten der Frankfurter<br />

University of Applied Sciences an<br />

können dann über buchbare Services an den Antrieb selbst<br />

oder an Managementsysteme zurückgespielt werden, um<br />

nötige Reaktionen einzuleiten.<br />

„Eine moderne Antriebslösung muss<br />

über dezentrale Intelligenz und<br />

Sensorik sowie eine Kommunikationsschnittstelle<br />

verfügen. Das ist die<br />

Grundlage für viele Innovationen.<br />

Antriebe müssen aber auch in den<br />

klassischen Disziplinen wie beispielsweise<br />

Energieeffizienz, Leistungsdichte,<br />

Performance und Wirtschaftlichkeit<br />

gute Werte erzielen.“<br />

Welche Anforderungen muss, auf den Punkt gebracht, eine<br />

moderne Antriebslösung erfüllen?<br />

Sie muss über dezentrale Intelligenz und Sensorik sowie eine<br />

Kommunikationsschnittstelle verfügen. Das ist die Grundlage<br />

für viele Möglichkeiten und Features, unter anderem die<br />

bereits erwähnten. Daneben zählen auch weiterhin „klassische“<br />

Werte wie beispielsweise Energieeffizienz, Leistungsdichte,<br />

Performance und Wirtschaftlichkeit.<br />

Uwe Lorenz, Geschäftsführer<br />

Dunkermotoren GmbH<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

MEDIENKONVERTER FÜR DIE<br />

STROMVERSORGUNG VIA ETHERNET<br />

Die KTI Distribution GmbH hat<br />

ihr Angebot an industriellen<br />

Kupfer-Glasfaser-Konvertern<br />

um drei Modelle aufgestockt,<br />

darunter eine gegen elektromagnetische<br />

Einflüsse geschützte<br />

Variante. Der PoE-fähige (Power<br />

of Ethernet) KGC-261-DP<br />

unterstützt das unternehmenseigene<br />

High PoE++ mit bis zu<br />

128 W. Treffen Lichtwellenleiter<br />

und Ethernet-Verbindung<br />

aufeinander, wandelt das Gerät<br />

die Signale um. Parallel lassen sich über Twisted-Pair-Kupfer-<br />

Kabel angeschlossene Vorrichtungen mit Strom versorgen, die<br />

aufgrund ihres erhöhten Leistungsbedarfs für eine Speisung<br />

durch PoE zuvor nicht in Frage kamen. KGC-261-DP-AT und<br />

KGC-261-DP-BT unterstützen die vom Institute of Electrical<br />

and Electronics Engineers (IEEE) genormten PoE-Standards<br />

IEEE 802.3af/at (15,4/32 Watt) bzw. IEEE 802.3af/at/bt<br />

(15,4/32/90 Watt) pro Port. Sämtliche Modelle sind in einer<br />

G- und einer I-Variante erhältlich. Die I-Ausführung ist nach<br />

IEC 61850-3 und IEEE 1613 zertifiziert und resistent gegen<br />

elektromagnetische Störungen.<br />

www.kti.de<br />

INDUSTRIEGETRIEBE MIT HEAVY-DUTY-<br />

AFFINER KRAFTUMSETZUNG<br />

Die durch Einsatz<br />

großer Wälzlager<br />

erzielte hohe Radialund<br />

Axial-Belastbarkeit<br />

sowie Abtriebsdrehmomente<br />

bis<br />

250 kNm prädestinieren<br />

die Maxxdrive-<br />

Industriegetriebe von<br />

Nord Drivesystems für<br />

Schwerlast-Anwendungen.<br />

Die Baureihe umfasst Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe,<br />

die eine Übersetzung zwischen 5,54:1 und 400:1<br />

abdecken, mit Vorgetriebe bis 30 000:1. Das verwindungssteife,<br />

einteilige Block-Gehäuse toleriert auch Lastspitzen sowie<br />

Schläge und wirkt sich positiv auf die Lagerlebensdauer aus.<br />

Ein geräuscharmer Lauf wird über die Achsgenauigkeit erreicht.<br />

Sofern geringe Übersetzungen in Verbindung mit starker<br />

thermischer Leistung gefragt sind, empfiehlt der Hersteller<br />

2-stufige Kegelstirnradgetriebe des Typs Maxxdrive XT. Diese<br />

sind mit einem verrippten Block-Gehäuse und einem Axiallüfter<br />

ausgestattet. Eine vergrößerte Oberfläche und Luftführungshauben<br />

verbessern die Luftkühlströmung, sodass in der<br />

Regel keine weiteren Kühloptionen gezogen werden müssen.<br />

www.nord.com<br />

Seit mehr als 25 Jahren sind wir der Spezialist für Laseranwendungen zur Herstellung von individuellen<br />

und anspruchsvollen Fein- und Mikropräzisionskomponenten. Als innovativer Entwicklungspartner<br />

und zuverlässiger Fertigungsdienstleister für die Laserfeinbearbeitung von Sonderwerkstoffen<br />

sind wir für Kunden aus den Bereichen Leistungselektronik, Sensorik & Systeme,<br />

E-Mobilität & Energietechnik sowie Feinmechanik & Gerätebau tätig.<br />

So fertigen wir nach Kundenzeichnung beispielsweise anspruchsvolle Elektrobleche mit Blechdicken<br />

von 0,1 bis 0,5 mm und scharfen Konturen speziell für Miniaturisierung und Mikromotoren.<br />

Darüber hinaus produzieren wir Kernpakete für Rotoren und Statoren mittels Klebetechnik<br />

(Backlack) und Laserfeinschweißen.<br />

Vielfalt in Material und Anwendung.<br />

Wir sind der richtige Partner für Sie:<br />

langjährige Erfahrung in der Laserfeinbearbeitung seit 1993<br />

modernste Lasertechnologie<br />

über 600 verschiedene Sondermaterialien am Lager –<br />

große Bandbreite an Edelstahl- und Buntmetallfolien sowie Elektrobleche<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Stefano Antuofermo<br />

Tel.: +49 36601 9327-55<br />

Mail: stan@lcpgmbh.de<br />

technische Beratung und gemeinsame Technologieentwicklung<br />

Herstellung - Prototypen von 1 bis zur automatisierten Serienproduktion von 1 Million Stück<br />

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SPECIAL<br />

ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

Christiane Tupac-Yupanqui, TPR International in Olching,<br />

im Auftrag von Kammerer Gewinde technik GmbH in Hornberg<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

KUGELGEWINDETRIEBE<br />

MIT DIGITALER<br />

VERNETZUNG<br />

EFFEKTIV FERTIGEN<br />

In Werkzeugmaschinen eingesetzte<br />

Kugelgewindetriebe haben häufig sehr<br />

spezielle Eigenschaften und werden nur<br />

in kleinen Mengen hergestellt.<br />

Die Herstellungskosten steigen dadurch.<br />

Dem wirkt man bei Kammerer Gewindetechnik<br />

jetzt mit einem digitalen Assistenzsystem in der<br />

Produktion entgegen.<br />

Kugelgewindetriebe sind geeignete Antriebe für dynamische<br />

und gleichzeitig präzise Positionieraufgaben. Häufig werden<br />

sie in Werkzeugmaschinen wie z. B. Drehmaschinen,<br />

Pressen, Spritzgießmaschinen und anderen eingesetzt. Für<br />

jede Anwendung wird dabei ein eigener, spezieller Kugelgewindetrieb<br />

benötigt. So hat Kammerer für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />

bspw. Kugelgewindetriebe mit gekühlter Mutter entwickelt,<br />

die eine einfachere Kühlung des Kugelgewindetriebs erlaubt.<br />

Bedingt durch den hohen Spezialisierungsgrad werden oft nur<br />

kleine Stückzahlen produziert. Um die Produktionskosten im Griff<br />

zu behalten, setzt der Schwarzwälder Gewindetechnikspezialist<br />

Kammerer Gewindetechnik GmbH jetzt ein digitales Assistenzsystem<br />

ein. Die Software mit der Bezeichnung „Value Facturing“ der<br />

MR Maschinenfabrik Reinhausen GmbH vernetzt die Produktionsdaten<br />

und optimiert Fertigungs- und Montageprozesse. Ziel ist<br />

Zeitersparnis bei Programmierung und Rüstung der Maschinen,<br />

Kosteneinsparungen bei Bestand und Verbrauch an Werkzeugen<br />

sowie gesteigerter Produktivität. Mit dem Geschäftsbereich Value­<br />

Facturing stellt die MR Maschinenfabrik Rein hausen eigenen Kunden<br />

und anderen produ zierenden Unternehmen ihre Kompetenz<br />

in der intelligenten Vernetzung von Fertigungs- und Montageprozessen<br />

zur Verfügung. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer in<br />

der Regelung von Leistungstransformatoren.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 23


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

01<br />

02<br />

01 Das digitale Assistenzsystem<br />

ValueFacturing vernetzt alle am Produktionsprozess<br />

beteiligten Anlagen und Akteure<br />

02 Der Kugelgewindetrieb mit gekühlter<br />

angetriebener Mutter, zur Veranschau lichung<br />

hier mit Öffnung im Kühlgehäuse: in der Spirale<br />

zirkuliert das Kühlmedium, das die aus<br />

Lagerreibung und Kugelkontaktbereich<br />

entstehende Wärme ableitet<br />

MASCHINENAUSLASTUNG VOLL IM BLICK<br />

Bisher wurden bei Kammerer die Dreh-Fräs zentren, also CNC-gesteuerten<br />

Drehmaschinen, für die einzelnen Fertigungsschritte der<br />

Kugel gewindetriebe von den Mitarbeitern jeweils selbst programmiert.<br />

Bei Aufträgen mit kleinen Stückzahlen und Neuteilen nahm<br />

Neuprogrammierung, Vermessung und Neubestückung der Maschinen<br />

mit den jeweiligen Werkzeugen viel Zeit in Anspruch. Dadurch<br />

standen die Maschinen öfter still. „Als Lösungsmöglichkeit<br />

stand die Einführung eines CAM-Systems, einer Werkzeugdatenbank<br />

und eines Voreinstellgeräts an“, sagt Martin Huber, bei Kammerer<br />

verantwortlich für Lean Management und Auftragssteuerung. „Bei<br />

der Vernetzung der unterschiedlichen Systeme werden entsprechende<br />

Schnittstellen benötigt. Aus unserer Erfahrung wussten wir,<br />

dass bei einer Vielzahl an Schnittstellen immer wieder Probleme<br />

auftauchen, etwa bei Softwareupdates, die das ganze System ins<br />

Stocken bringen können.“<br />

Mit ValueFacturing werden alle am Produktionsprozess beteiligten<br />

Anlagen und Akteure vernetzt. Die Software wird als Webserver<br />

in die Fertigung integriert und an alle vorhandenen Systeme direkt<br />

angebunden. Die Steuerungen aller am Produk tionsprozess beteiligten<br />

Systeme können direkt online kommunizieren. Um mit der<br />

neuen Software erste Erfahrungen zu ge winnen, erfolgte der Start<br />

bei Kammerer in einem kleinen Bereich mit sechs Maschinen.<br />

DETAILLIERTE PROZESSANALYSE<br />

Vor Inbetriebnahme des digitalen Assistenzsystems erstellte MR bei<br />

Kammerer eine detaillierte Prozessanalyse, um die verschiedenen<br />

Systeme (CAM, PPS, ERP etc.), Maschinen, Werkzeuge und Fertigungsprozesse<br />

zu analysieren. „Von dem ersten Kontakt über die Entscheidungsfindung<br />

bis zur Umstellung der ersten Maschine vergingen<br />

über drei Jahre, was bei solchen Projekten nicht ungewöhnlich<br />

ist“, sagt Huber. „Nachdem wir von MR ein Angebot eingeholt hatten,<br />

analysierten die Experten aus Reinhausen erst einmal unsere Fertigung.<br />

Gemeinsam wählten wir das CAM-System und die Werkzeugdatenbank<br />

aus. Von MR kam dabei viel Beratungsleistung. Losgelegt<br />

haben wir dann im Herbst 2019 mit ersten NC-Programmen zum Test<br />

und der Befüllung der Werkzeugdatenbank.“ Die erste Maschine hat<br />

Kammerer im März <strong>2020</strong> umgestellt. Aktuell läuft noch die Testphase,<br />

um Erfahrung für die nächsten Schritte zu sammeln. Nach der Sommerpause<br />

soll entschieden werden, bei welcher weiteren Maschine auf<br />

ValueFacturing umgestellt wird. „Die Kollegen von MR kommen dann<br />

noch einmal zu uns, um drei weitere Maschinen an ValueFacturing<br />

DIE ANGETRIEBENE GEKÜHLTE MUTTER<br />

Für den Einsatz in Werkzeugmaschinen hat Kammerer Kugelgewindetriebe<br />

mit gekühlter Mutter entwickelt, die eine<br />

einfachere Kühlung des Kugelgewindetriebs erlaubt. Dies<br />

verbessert Genauigkeit und Lebensdauer der Kugelgewindetriebe<br />

und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und Präzision<br />

der Werkzeugmaschinen. Zusätzlich bewirkt das bei der<br />

Fertigung verwendete Hartschälverfahren laut Hersteller eine<br />

nachweislich verringerte Geräuschbildung im Einsatz. In<br />

Verbindung mit einer großen Steigung lassen sich Geschwindigkeiten<br />

von über 120 m/min erreichen, unter idealen<br />

Voraussetzungen sind Drehzahlen bis 4 000 U/min und<br />

Beschleunigungen der Spindeln von bis zu 30 m/s 2 möglich.<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


anzubinden. Dazu gehört die Prüfung, ob das Voreinstell ­<br />

programm korrekt auf dem Zoller-Voreinstellgerät läuft. Auch die<br />

Datenübertragung des NC-Programms und der Werkzeug daten<br />

an die Maschine werden wir prüfen“, erklärt Huber weiter.<br />

DEUTLICH REDUZIERTER WERKZEUGBESTAND<br />

Die Feuertaufe hat das neue CAM-System in Verbindung mit<br />

Value Facturing bereits bestanden: „Aktuell realisieren wir für<br />

einen Kunden ein interessantes Projekt, welches erstaunlich<br />

problemlos zu fertigen ist. Das wäre ohne das CAM-System so<br />

nicht möglich gewesen“, sagt Huber. Er freut sich über die Vorteile<br />

der digitalen Vernetzung: „Die NC-Programme werden nun<br />

extern an einem Programmierplatz und nicht mehr von jedem<br />

Werker selbst erstellt, was zu erheblicher Zeitersparnis führt.<br />

Dies garantiert auch eine standardisierte Programmierweise sowie<br />

optimierte Verfahrwege und Schnittdaten. Der Werkzeugbestand<br />

an der jeweiligen Maschine kann deutlich reduziert<br />

werden. Die Werkzeuge werden an einem zentralen Ort aufbewahrt,<br />

was insgesamt zu einer Bestands- und Verbrauchsverringerung<br />

führen soll. Die Schnittstellen-Problematik zwischen<br />

den einzelnen Systemen gehört der Vergangenheit an. Value­<br />

Facturing vernetzt nun vier Systeme: das CAM-System TopSolid<br />

zur Programmierung der Dreh- und Fräsmaschinen, die Werkzeugdatenbank<br />

Wintool zur Verwaltung der Werkzeuge, das<br />

Voreinstellgerät von Zoller zur Vermessung der Werkzeuge, und<br />

die Maschinen, an denen unsere Kugelgewindetriebe und andere<br />

Bauteile gefertigt werden. Letztlich können wir unseren<br />

Kunden nun eine größere Vielfalt an Teilen anbieten, die wir<br />

schneller und kostengünstiger produzieren können.“<br />

Fotos: Kammerer Gewindetechnik GmbH, MR Maschinenfabrik Reinhausen<br />

www.kammerer-gewinde.de<br />

DIE IDEE<br />

Unsere ganze Kompetenz<br />

in einer Systemlösung.<br />

„Um Kugelgewindetriebe auch in<br />

kleinen Stückzahlen kostengünstig<br />

fertigen zu können, setzt Kammerer<br />

ein digitales Assistenzsystem ein. Die<br />

Software vernetzt die unterschiedlichen<br />

Systeme wie CAM System,<br />

Voreinstellgerät, Werkzeugdatenbank<br />

und Werkzeugmaschine. Damit<br />

wird das Problem mit den vielen<br />

einzelnen und problembehafteten<br />

Schnittstellen zwischen den Systemen<br />

umgangen. Ziele sind Zeitersparnis<br />

bei der Programmierung und Rüstung<br />

der Maschinen, Kosteneinsparungen<br />

bei Bestand und Verbrauch an<br />

Werkzeugen sowie gesteigerte<br />

Produktivität.“<br />

alpha Linear Systems:<br />

Dynamisch. Präzise. Individuell.<br />

Haben Sie an den linearen Antrieb ganz individuelle<br />

Anforderungen in Bezug auf Laufruhe, Positioniergenauigkeit<br />

und Vorschubkraft? Dann haben wir<br />

für Sie die optimal abgestimmte Lösung. Es ist<br />

nicht allein die Kopplung von Getriebe, Ritzel und<br />

Zahnstange, sondern unser Know-how in der<br />

überzeugenden, individuellen Systemlösung.<br />

Wir beraten Sie gerne:<br />

Tel. +49 7931 493-0<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de<br />

Martin Huber, Lean Management und<br />

Auftragssteuerung,<br />

Kammerer Gewindetechnik GmbH


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

BLICK AUS DER FORSCHUNG<br />

DIE ZUKUNFT DER<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

Nicht nur Unternehmen treiben die Entwicklung von Werkzeugmaschinen voran,<br />

auch an Universitäten forscht man darüber. Professor Dr.-Ing. Hans-Christian Möhring,<br />

Direktor des Instituts für Werkzeugmaschinen in Stuttgart und<br />

Professor Dr.-Ing. Berend Denkena, Direktor des Instituts für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen in Hannover, haben mit <strong>antriebstechnik</strong> über Trends bei<br />

Werkzeugmaschinen gesprochen.<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

Welche Entwicklungsthemen sehen Sie aktuell im Fokus, wenn es<br />

um Antriebstechnik in Werkzeugmaschinen geht?<br />

Denkena: Werkzeugmaschinen der Zukunft werden noch höher<br />

automatisiert sein als heute und sie müssen Werkstücke mit noch<br />

weniger Energie herstellen können. Ein Beitrag der Antriebstechnik<br />

kann unter anderem sein, hochgenau und in Echtzeit Informationen<br />

über die anliegenden Kräfte und Momente bzw. Leistungen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Möhring: Im Zeitalter der Energie- und Ressourcenschonung<br />

wird neben der Verbesserung der Funktionalität der Antriebstechnik<br />

mit Sicherheit auch die Verbesserung der Energieeffizienz der<br />

Antriebe im Fokus der Entwicklungen und Anwendungen stehen.<br />

Erreicht wird dies durch die Verringerung der Verlustleistung der<br />

Antriebe, durch eine Reduzierung ihrer zu bewegenden Massen,<br />

oder aber auch durch die Substitution üblicher Antriebsarten<br />

durch umweltfreundlichere Antriebsarten.<br />

Gibt es konkrete Forschungsgebiete, die in Zukunft Einfluss auf<br />

die Konstruktion von Werkzeugmaschinen haben könnten?<br />

Denkena: Im Bereich der rotierenden Antriebe, also für Arbeitsspindeln<br />

von Werkzeugmaschinen, brauchen wir hohe Drehmomente<br />

bei geringen Drehzahlen für Schruppbearbeitungen<br />

und hohe Drehzahlen, gerne mit geringeren Momenten, für die<br />

Schlichtbearbeitung. An dieser Stelle liegt heute ein schwer lösbarer<br />

Zielkonflikt in der Auslegung der Antriebe.<br />

Im Bereich der Linearachsen arbeiten wir an planaren Synchronantrieben,<br />

also Motoren, die zwei Vorschubachsen in einem<br />

Motor verbinden. Hierdurch ließen sich Kreuzschlitten deutlich<br />

vereinfachen und die Regelungseigenschaften verbessern.<br />

01<br />

02<br />

Wie bereitet sich die WZM-Welt auf das Zeitalter der E-Mobilität<br />

vor und welchen Einfluss wird das auf die Antriebstechnik von<br />

Werkzeugmaschinen haben?<br />

Denkena: Die Wandlung hin zum Elektroantrieb im Auto stellt<br />

eine deutliche Bedrohung auch für leistungsfähige Unternehmen<br />

im Fertigungsbereich dar. Denn die neuen Antriebe bestehen aus<br />

deutlich weniger Komponenten.<br />

Möhring: Die Summe der Zerspanprozesse wird kleiner, aber<br />

diese wird mit Sicherheit „anders und anspruchsvoller“ werden.<br />

Diesem Anspruch muss dann auch die in Werkzeugmaschinen<br />

zum Einsatz kommende Antriebstechnik gerecht werden und<br />

zwar in Form von dynamischeren, genaueren, kleineren, leichteren<br />

und auch energieeffizienteren Antrieben.<br />

Gibt es ein sinnvolles Maß zwischen Hydraulik und elektrischer<br />

Antriebstechnik in Werkzeugmaschinen?<br />

Denkena: Wir Werkzeugmaschinenentwickler würden die Hydraulik<br />

gerne aus den Werkzeugmaschinen verbannen. Aber<br />

bisher konnten sich elektrische Systeme auch aus Kostengründen<br />

gegen hy draulische Elemente, beziehungsweise<br />

Spanner, nicht durchsetzen.<br />

Möhring: Man darf nicht vergessen, dass, wenn es um die Übertragung<br />

großer Kräfte geht, hydraulische Antriebe immer noch<br />

unübertroffen sind. Insbesondere hinsichtlich der Kraftdichte<br />

weist die Hydraulik Vorteile auf. Moderne Druckversorgungssysteme<br />

gewährleisten zudem einen energieeffizienten Betrieb.<br />

01 Professor Dr.-Ing. Hans-Christian Möhring, Direktor des<br />

Instituts für Werkzeugmaschinen in Stuttgart<br />

02 Professor Dr.-Ing. Berend Denkena, Geschäftsführender<br />

Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen<br />

in Hannover<br />

Welche Merkmale müssen Werkzeugmaschinen und ihre<br />

Antriebe in Arbeitswelten aufweisen, in denen Maschinen und<br />

Menschen aufeinandertreffen?<br />

Möhring: Eine Werkzeugmaschine beziehungsweise auch ihre<br />

Antriebe müssen eine hohe Sicherheit hinsichtlich entstehender<br />

materieller sowie immaterieller Emissionen, Kapselung des Arbeitsraums,<br />

aber auch durch zum Beispiel „Elektrosmog“ gegenüber<br />

dem Bedienpersonal aufweisen. Diese Faktoren werden<br />

zukünftig die Marktfähigkeit einer Werkzeugmaschine beeinflussen.<br />

Einen weiteren wichtigen Faktor stellt zukünftig die Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle dar. Lösungen zur Vermeidung von Fehlbedienungen<br />

und intuitiverer Kommunikation sind mehr gefragt.<br />

Dem Bediener sind Antriebs- und Maschineninformationen vorab,<br />

zum Beispiel über virtuelle Maschinen, anzuzeigen.<br />

Fotos: IFW Hannover, IfW Stuttgart<br />

www.ifw.uni-hannover.de<br />

www.ifw.uni-stuttgart.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 27


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

MOTOREN MIT HOCHGESCHWINDIGKEIT<br />

NEUER UMRICHTER „RETTET“<br />

PRÜFSTAND-PERFORMANCE<br />

Weil ein Frequenzumrichter nicht<br />

die erforderliche Drehfeldfrequenz<br />

bereitstellt, kann der Betreiber<br />

eines Prüfstandes nicht das<br />

versprochene Leistungsvermögen<br />

seiner Spindelmotoren abrufen.<br />

Eine angepasste Umrichtertechnik<br />

für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

musste her.<br />

Aufgrund der notwendigen hohen<br />

Drehfeldfrequenz und des geringen<br />

Rotorvolumens benötigen Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />

den zum Betrieb<br />

geeigneten Frequenzumrichter. Wenn das<br />

nicht gewährleistet ist, treten unweigerlich<br />

Probleme auf. „Bei einem unserer asiatischen<br />

Kunden war das leider der Fall“, so Dr. Bernd<br />

Möller, Leiter Engineering Spindeltechnik bei<br />

GMN. „Wir hatten seit 2011 bereits drei Prototypen<br />

von Hochgeschwindigkeitsmotoren geliefert,<br />

bei denen die volle Performance der<br />

Spindel aber nicht erreicht werden konnte.“ Der<br />

Kunde hatte sich zwischenzeitlich mit der verminderten<br />

Leistung begnügt, trat im Jahr 2019<br />

aber doch an GMN und Sieb & Meyer heran. Der<br />

Auftrag lautete, einen besser geeigneten Frequenzumrichter<br />

zu finden, um das volle Leistungsvermögen<br />

auszuschöpfen.<br />

Markus Finselberger ist Key Account Manager<br />

Antriebselektronik bei der Sieb & Meyer AG in Lüneburg<br />

GEMEINSAME LÖSUNGSSUCHE<br />

BEGINNT<br />

Zwischen Sieb & Meyer und GMN besteht schon<br />

lange eine gute und erfolgreiche Partnerschaft.<br />

Der gemeinsame Nenner der Unternehmen ist<br />

die Spezialisierung auf Hochgeschwindigkeitsanwendungen.<br />

GMN produziert neben Maschinenspindeln<br />

auch Hochpräzisionskugellager,<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

Freiläufe und berührungslose Dichtungen. Sieb & Meyer entwickelt<br />

und fertigt u. a. Frequenzumrichter. „Unsere Geräte werden schon<br />

seit vielen Jahren in Kombination mit GMN-Spindeln eingesetzt“,<br />

erläutert Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei<br />

Sieb & Meyer. „Besonders sinnvoll ist das bei Spindeln für das Innenschleifen,<br />

denn hier müssen hohe Drehzahlen erreicht werden.“<br />

Neben vielen Standardanwendungen haben die Unternehmen bereits<br />

eine Reihe von Sonderprojekten zusammen umgesetzt. Frässpindeln<br />

für die Hochleistungs-Alu miniumbearbeitung mit einer<br />

Dauerleistung von 120 kW bei 30 000 min -1 , die im Bereich Aerospace<br />

zum Einsatz kommen, waren dabei. Aber auch ein Wasserstoffpumpenantrieb<br />

mit 120 kW bei 21 000 min -1 sowie ein Prüfstandsmotor<br />

mit max. 40 000 min -1 bei einer Leistung von 63 kW S1<br />

stehen auf der Liste der gemeinsam realisierten Lösungen.<br />

Im vorliegenden Fall liefert GMN seinem Kunden einen individuell<br />

konzipierten Prüfstandsantrieb. Der Hochgeschwindigkeitsmotor<br />

basiert zwar auf einer Katalog-Innenschleifspindel, wurde<br />

jedoch speziell an die Anforderungen angepasst. Bei der Spindel<br />

handelt es sich um den Typ HV-P 120 – ein Allroundprodukt für<br />

Schleif-, Fräs- und Bohranwendungen mit hohen Steifigkeits- und<br />

Leistungsanforderungen. In dieser Sonderausführung ermöglicht<br />

ein integrierter Synchronmotor die erforderliche hohe Drehzahl<br />

und Leistung von 35 kW S1 mit 60 000 min -1 ; aufgrund des vierpoligen<br />

Motors ergibt sich eine maximale Drehfeldfrequenz von 2 kHz.<br />

Jedoch gibt es auf dem Markt keinen Standard-Frequenzumrichter,<br />

der diese Kennzahlen unterstützen kann. Der Kunde entschied sich<br />

dennoch, es zu versuchen. Das gewünschte Resultat blieb aus: Die<br />

angegebenen Leistungsdaten der Schleifspindel konnten nicht ausgeschöpft<br />

werden.<br />

DIE WAHL DES RICHTIGEN FREQUENZUMRICHTERS<br />

„Der verwendete Frequenzumrichter konnte die hohen Frequenzen<br />

nicht erzielen und erzeugte zu viele Verluste“, so Dr. Möller.<br />

„Das ist so, als würde man einen Dieselmotor in ein Formel-1-Auto<br />

01 Die Hochgeschwindigkeitsspindel wurde speziell an den Prüfstand<br />

angepasst; als Allroundprodukt eignet es sich aber auch für Schleif-,<br />

Fräs- und Bohranwendungen<br />

einbauen – es kann einfach nicht gut gehen.“ Sieb & Meyer prüfte<br />

im ersten Schritt, welcher Frequenzumrichter aus dem breit aufgestellten<br />

SD2x-Sortiment am besten für diese spezielle Anwendung<br />

geeignet ist. Die Wahl fiel schließlich auf den SD2M. Dieses Gerät<br />

basiert auf der Multi-Level-Technologie und adressiert vor allem<br />

Hochgeschwindigkeitsapplikationen mit hohen Leistungen. Besonders<br />

in Anwendungen wie Werkzeugmaschinen oder Prüfständen<br />

kann die Lösung ihre Vorteile ausspielen: „Unserer Auffassung<br />

nach ist der SD2M das einzige Gerät auf dem Markt, das für solche<br />

Motoren die erforderliche Leistungsfähigkeit bietet“, betont<br />

Dr. Möller. „Abgesehen vielleicht von komplizierten Lösungen mit<br />

zusätzlichen LC-Filtern, die in diesem Leistungsbereich aber doppelt<br />

so teuer und sehr viel unhandlicher sind.“<br />

Gemeinsame Tests bewiesen: Der SD2M rief bei der Prüfstands-<br />

Anwendung ein überzeugendes Leistungsniveau ab. „Wir haben<br />

die Performance des Motors in Kombination mit unserem Frequenzumrichter<br />

eingehend geprüft“, so Rolf Gerhardt. „Es konnten die<br />

vollen Leistungsdaten erreicht werden.“ Die innovative Drei-Level-<br />

Technologie des Frequenzumrichters SD2M sowie Schaltfrequenzen<br />

iC-PZ Series<br />

Hochauflösende optisch-reflexive Absolut-Encoder<br />

• Variable Scheibendurchmesser und Linearmaßstäbe durch FlexCode®<br />

• 22-Bit-Auflösung mit Ø 26-mm-Codescheiben<br />

• On-chip Kalibrierung bietet höchste Präzision<br />

• Großer Toleranzbereich vereinfacht die Montage<br />

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automatica München, 08. – 11.12. <strong>2020</strong>


SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

02 Mit einem Standard-<br />

Frequenzumrichter ist die<br />

Drehfeldfrequenz von<br />

2 kHz für den Spindeleinsatz<br />

des Prüfstandes<br />

nicht zu erreichen gewesen<br />

bis 16 kHz stellen eine sehr gute Stromqualität sicher. So entstehen im<br />

Motor möglichst geringe Verluste und der Gesamtwirkungsgrad steigt. Dadurch<br />

wird eine übermäßige Rotor-Erwärmung verhindert und die Lagerbelastung<br />

sowie die Isolationsbeanspruchung reduziert. Teure LC-Filter<br />

können dank des Frequenzumrichters entfallen. Nicht zuletzt verfügt das<br />

Gerät über eine sehr kompakte Baugröße, benötigt somit wenig Platz und<br />

senkt insgesamt die Systemkosten erheblich. „Unser Kunde ist sehr zufrieden<br />

mit der Lösung“, so Dr. Möller. „Somit können wir ein weiteres erfolgreiches<br />

gemeinsames Projekt verbuchen.“<br />

MIT SPEZIALISTEN DAS RICHTIGE GERÄT FINDEN<br />

Frequenzumrichter für Werkzeugmaschinen sind eine Spezialität von<br />

Sieb & Meyer. „Wir haben es in diesem Bereich mit ganz besonderen Anforderungen<br />

zu tun“, so Rolf Gerhardt. „So muss beim Innenrundschleifen<br />

zum Beispiel ein sensorloser Betrieb von Asynchron- und Synchronspindeln<br />

bis 250 000 min -1 ermöglicht werden. Dabei darf sich der Motor<br />

jedoch nur geringfügig erwärmen, um die sensiblen Materialien nicht zu<br />

gefährden und eine hohe Qualität der Bearbeitung zu gewährleisten.“<br />

Eine weitere wichtige Rolle spielt die Flexibilität der Maschine: z. B. ein<br />

einfacher und schneller Wechsel zwischen unterschiedlichen Schleifspindeln.<br />

Dafür benötigt man den Zugriff auf verschiedene speicherbare<br />

Motorparametersätze. Oftmals werden zudem Funktionen wie eine hochdynamische<br />

Wirklasterkennung gefordert. Kundenspezifische Frequenzumrichter<br />

in diesem Bereich entstehen bei Sieb & Meyer auf Basis des<br />

SD2S. Das System kann bis zu 64 Parametersätze speichern. Die Anwahl<br />

der Parametersätze kann dabei über die digitalen Eingänge codiert werden<br />

oder alternativ über verschiedene Feldbussysteme wie u. a. Profinet<br />

oder EtherCAT erfolgen.<br />

Darüber hinaus erlauben die integrierten Technologiefunktionen für<br />

die Anfunkerkennung (Werkzeug berührt Werkstück) einen effizienten<br />

Maschinenbetrieb. Möglich sind auch Lösungen auf Basis des Mehrachs-<br />

Systems SD2 für Multiachsanwendungen. Hier stehen zudem die sensorlosen<br />

Sicherheitsfunktionen SFM (Safe Frequency Monitor – sicherer Stillstandsmonitor)<br />

und SLOF (Safe Limited Output Frequency – sicher begrenztes<br />

Drehfeld) zu Verfügung. Universelle Motorgeber-Auswertungen<br />

und vielfältige Anbindungsmöglichkeiten zur übergeordneten Steuerung<br />

erlauben die einfache Adaptierung an wechselnde Systemanforderungen.<br />

Fotos: Aufmacher: Sieb & Meyer GmbH; sonst.: GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG<br />

www.sieb-meyer.de<br />

DIE IDEE<br />

„Hochgeschwindigkeitsspindeln sind<br />

die Schlüsselkomponenten in einer<br />

Werkzeugmaschine benötigen eine<br />

hohe Drehfeldfrequenz. Frequenzumrichter<br />

von Sieb & Meyer können<br />

die notwendigen Drehfeldfrequenzen<br />

bereitstellen sowie durch spezielle<br />

Regelungs- und Ansteuertechnologien<br />

eine geringe Erwärmung der Motoren<br />

gewährleisten. Der letzte Punkt<br />

beeinflusst dabei signifikant die<br />

Bearbeitungsgenauigkeit und die<br />

Standzeit der Hochgeschwindigkeitsspindeln<br />

– im Besonderen die<br />

Lebensdauer der Lager.“<br />

Markus Finselberger, Key Account<br />

Manager Antriebselektronik,<br />

Sieb & Meyer AG<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

DREI-LEVEL-UMRICHTER STEIGERT<br />

WIRKUNGSGRAD<br />

Für Anwendungen in Turbo-Gebläsen<br />

und Turbo-Kompressoren<br />

hat Sieb & Meyer das Leistungsspektrum<br />

der Drei-Level-Umrichter-Baureihe<br />

SD2M erweitert. Nun<br />

stehen sieben Ausführungen des<br />

Frequenzumrichters von 75 HP bis<br />

400 HP bzw. 165 A bis 630 A<br />

Nennstrom zur Verfügung. Die<br />

Modelle mit einer 3-phasigen<br />

Netzspannungsversorgung<br />

eignen sich für Anwendungen mit<br />

kontinuierlicher Last. Neben<br />

wassergekühlten Varianten sind<br />

auch luftgekühlte Geräte erhältlich.<br />

Für alle Geräte ist eine NRTL/<br />

CSA-Zertifizierung beantragt. Bei<br />

den neuen Ausführungen besteht<br />

die Möglichkeit, aktive Magnet lager über Klemmanschlüsse mit der<br />

notwendigen DC-Spannung zu versorgen und diese auch in Störfällen<br />

zum Abbremsen aufrecht zu erhalten. Die Drei-Level-Technologie und<br />

Schaltfrequenzen bis 16 kHz gewährleisten eine hohe Stromqualität,<br />

sodass im Motor möglichst geringe Verluste entstehen und der<br />

Gesamtwirkungsgrad steigt.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

KUGELGEWINDETRIEBE MIT HOHEN<br />

TRAGZAHLEN<br />

Kugelgewindetriebe<br />

mit<br />

besonders hoher<br />

axialer Tragfähigkeit<br />

bietet<br />

Rodriguez mit der<br />

Baureihe HLB an.<br />

Sie sind für<br />

anspruchsvolle<br />

Einsatzgebiete<br />

konzipiert, z. B. in Kunststoffspritz- und Stanzmaschinen,<br />

elektromechanischen Pressen oder Elektrohubzylindern. Sie<br />

sind aufgebaut wie herkömmliche Kugelgewindetriebe,<br />

unterscheiden sich jedoch durch ihre weiterentwickelte<br />

Mutterntechnologie, die eine Tragfähigkeit von bis zu<br />

4 800 kN statisch gewährleistet. Darüber hinaus zeichnen sie<br />

sich durch einen kompakten Aufbau der Kugelgewindemutter,<br />

eine geringe Geräuschentwicklung und einen hohen Wirkungsgrad<br />

aus. Die exakten Abmessungen der Gewindetriebe sind<br />

flexibel an die jeweiligen Anwendungen anpassbar. Die<br />

Kugelgewindetriebe sind in metrischen und zölligen Abmessungen<br />

der gängigen Industrienormen für die unterschiedlichsten<br />

Industriebereiche erhältlich. Passende Kugelgewindemuttern<br />

stehen in verschiedenen Bauformen zur Verfügung.<br />

www.rodriguez.de<br />

LINEAR STATT ROTATIV BEWEGEN<br />

Mit Kugel- und Planetenrollengewindetrieben in Standard- und invertierter Ausführung<br />

unterstützt das Unternehmen Moog Automatisierungsaufgaben. Im Zuge dessen ist oftmals<br />

rotative in lineare Bewegung umzusetzen oder es muss eine Alternative zu klassischen<br />

hydraulischen Antriebslösungen gefunden werden. Hier setzt der Stellantrieb MGI633 mit<br />

integriertem, invertiertem Planetenrollengewindetrieb an. Kennzeichnend ist ein robuster,<br />

präziser Gewindemechanismus, der einen hohen Lastfaktor ermöglichen soll. Aufgrund des<br />

abgedichteten Designs lassen sich die invertierten Planetenrollengewindetriebe auch in<br />

rauen und risikobehafteten, kontaminierungsgefährdeten Umgebungen einsetzen.<br />

www.moog.com<br />

Wir stellen aus – all about automation Chemnitz<br />

23. + 24.09.<strong>2020</strong> · Halle 1, Stand 425<br />

Schrittmotoren und Linearaktuatoren und Steuerungen (teilweise integriert)<br />

DC-Motoren (mechanisch und elektronisch kommutiert)<br />

www.kocomotion.de<br />

AC-Kleinmotoren und Getriebe<br />

...Intelligence in motion


LINEARTECHNIK<br />

STADIONTECHNIK<br />

SCHIENENSYSTEM FÜR<br />

HIGHTECH-KAMERAS<br />

Das russische Unternehmen Movikom entwickelt und<br />

realisiert innovative Robotersysteme sowie<br />

mechatronische Lösungen für Spezialkameras.<br />

Mithilfe spurbasierter Lineartechnik hat das<br />

Unternehmen ein Kamerasystem entlang eines<br />

Fußballfeldes in einem Minsker Stadion installiert.<br />

Klaus-J. Hermes<br />

ist Marketingleiter<br />

der Rollon GmbH<br />

in Düsseldorf<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


LINEARTECHNIK<br />

Bei Sportveranstaltungen, Konzerten, TV-Shows und sonstigen<br />

Großevents sind sie längst gang und gäbe: Ausgefeilte<br />

Kamerasysteme, die jede Aktion, jede Emotion und jedes<br />

noch so kleine Detail in flüssigen und brillanten Aufnahmen<br />

einfangen. Das nötige Hightech-Equipment liefern Firmen wie<br />

Movikom. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau hat sich auf<br />

die Entwicklung und Herstellung von Roboter- und Mechatronikausrüstungen<br />

für Spezialkameras spezialisiert und bietet Lösungen für<br />

Live-Übertragungen, Außenaufnahmen sowie Studioproduktionen.<br />

Mit Robycam haben die Russen eines der weltweit innovativsten<br />

Seilkamerasysteme im Portfolio. Die fortschrittliche 3D-Bewegungssteuerung<br />

und die integrierte Augmented-Reality-Unterstützung<br />

machen das modulare System rund um den Globus zur gefragten<br />

Technik für TV- und Live-Übertragungen. Darüber hinaus<br />

gehören leistungsfähige Remote-Heads (Standard sowie mit Gyro-<br />

Stabilisierung), Teleskopsäulen, Motion-Control-Systeme sowie<br />

Elektronikkomponenten zum Aufbau von Produktionsinfrastrukturen<br />

zur Produktpalette. Alle Movikom-Produkte sind so konzipiert,<br />

dass sie unkompliziert in bestehende und neue Produktionssysteme<br />

sowie in die Infrastrukturen der Veranstaltungsstätten integriert<br />

werden können.<br />

EINZELSCHIENE GESUCHT<br />

Für die Installation seines spurbasierten Kamerasystems Robyrail<br />

in einem Stadion der weißrussischen Hauptstadt Minsk war Movikom<br />

auf der Suche nach einer langen und stabilen Einzelschiene,<br />

die auch bei hohen Geschwindigkeiten gleichmäßige Kamerabewegungen<br />

gewährleistet und so ein stabiles Bild sicherstellt – immerhin<br />

bewegt sich der Kamerawagen während des Filmens mit bis zu<br />

10 m/s. Das System sollte entlang der gesamten Länge des Fußballfeldes<br />

aufgebaut werden und die Montage musste schnell und einfach<br />

möglich sein. Auch war eine unauffällige Lösung gewünscht,<br />

die ohne große Eingriffe in die vorhandene Infrastruktur realisierbar<br />

war. Zu den Anforderungen zählten darüber hinaus ein leiser<br />

Betrieb, um den Ton während der Aufnahmen nicht zu stören,<br />

maximale Leistungsfähigkeit bei Wind und Wetter sowie eine hohe<br />

Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit.<br />

Nur wenige Anbieter am Markt konnten diesen hohen Ansprüchen<br />

gerecht werden. Fündig wurde man schließlich bei Rollon.<br />

Der Spezialist für lineare Bewegungssysteme bietet ein nahezu<br />

lückenloses Sortiment an Linearführungen, Teleskopauszügen und<br />

Linearachsen. Neben modularen Standardkomponenten umfasst<br />

das Leistungsspektrum auch maßgeschneiderte Speziallösungen,<br />

die exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt sind.<br />

WACKELFREIE KAMERAAUFNAHMEN<br />

01 Die Speedy-Rail-<br />

Linearsysteme sind<br />

robust, dynamisch,<br />

belastbar, wartungsfrei<br />

und extrem leise<br />

Die Wahl der Lineartechnikexperten für das passende Schienensystem<br />

im Minsker Stadion fiel auf die Linearführung Speedy Rail<br />

aus der Linear-Line-Reihe. Für den Einsatz im Minsker Stadion<br />

wählten die Lineartechnikexperten ein passendes Schienensystem:<br />

die Linearführung Speedy Rail aus der Linear Line. Die hoch belastbare<br />

Apparatur muss weder gewartet noch geschmiert werden und<br />

gewährleistet auch unter strapaziösen Umgebungsbedingungen<br />

einen zuverlässigen und besonders ruhigen Betrieb – ideale Eigenschaften<br />

für das Robyrail-System von Movikom.<br />

Die modularen Speedy Rail-Führungen bestehen aus einer<br />

selbsttragenden und selbstausrichtenden Schiene sowie einem<br />

Laufwagen auf Rollenbasis. Dank ihrer speziellen Struktur mit<br />

hohlen Querschnitten und der Aluminiumlegierung mit gehärteter,<br />

eloxierter Oberfläche können sie hohe Biege- und Torsionskräfte<br />

aufnehmen. Das sorgt für optimale Stabilität, hohe Belastbarkeit<br />

und Zuverlässigkeit. Die Stabilität ist ein extrem wichtiger Faktor:<br />

Schließlich muss der verwendete gyro-stabilisierte Kamerakopf<br />

Robyhead R3 im Robyrail-System während der schnellen Kamerafahrten<br />

so ruhig wie möglich bleiben – unerwünschte Ruckler und<br />

Verwacklungen sind ein absolutes No-Go. Für qualitativ hochwertige<br />

Aufnahmen ist eine gute Kamerastabilisierung daher ein Muss –<br />

dank ihrer besonderen Qualitäten leistet die Rollon-Schiene hierzu<br />

einen wesentlichen Beitrag.<br />

Kraftvoll und flexibel:<br />

PCLAMP<br />

KLEMMSYSTEME<br />

HEMA Maschinen- und Apparateschutz GmbH<br />

Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt<br />

Tel.: +49 6182 773-0 | info@hema-group.com<br />

www.hema-group.com<br />

geringe Systemkosten im<br />

Vergleich zur Hydraulik<br />

Die montagefreundliche PClamp ist eine modulare Systemlösung für<br />

Stangen- und Pneumatikzylinderklemmung. Durch Anordnung von bis zu<br />

vier Klemmeinheiten zwischen Grund- und Deckplatte können die Klemmkräfte<br />

erhöht werden. PClamp ist geeignet zum Klemmen von Stangen- und<br />

Pneumatikzylindern mit Durchmessern von 12 bis 40 mm. Das Funktionsprinzip<br />

ist Fail-Safe, denn PClamp klemmt bei Druckluftausfall sofort.<br />

Sicherheit – bei Ausfall der<br />

Pneumatik erfolgt Klemmung<br />

Werte hydraulischer<br />

Klemmungen werden<br />

erreicht und übertroffen<br />

Abgestimmt<br />

auf Normzylinder.<br />

Sonderlösungen<br />

auf Anfrage.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 33


LINEARTECHNIK<br />

03<br />

02<br />

02 Dank ihrer besonderen Eigenschaften gewährleisten die Speedy Rail-Linearführungen<br />

auch bei widrigen Witterungsbedingungen einen reibungslosen Betrieb<br />

03 Die spezielle Struktur des Schienensystems bietet optimale Stabilität,<br />

damit während der Kamerafahrten keine unerwünschten Ruckler auftreten<br />

DIE IDEE<br />

TROTZT ALLEN WIDRIGKEITEN<br />

Die robusten Linearsysteme erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 15 m/s bei<br />

Beschleunigungen von bis zu 10 m/s 2 . Bis zu 7 500 mm Länge können in einem Stück<br />

hergestellt werden. Auf jeder Seite weisen die Profile eine Schwalbenschwanznut auf.<br />

So lassen sich die einzelnen Schienenabschnitte einfach miteinander verbinden und<br />

Systeme von unbegrenzter Länge realisieren. Bohr- oder Schweißarbeiten sind dafür<br />

nicht notwendig.<br />

Die Schienen werden einem patentierten Behandlungsverfahren unterzogen. Dieses<br />

erzeugt eine glatte und harte Oberfläche, die mit gehärtetem Stahl vergleichbar ist.<br />

Die Läufer mit staubgeschützten kunststoffüberzogenen Stahlrollen sind resistent<br />

gegen Verunreinigungen und Schadstoffe. Ihr Wartungsaufwand ist gering. Zudem<br />

gewährleistet das spezielle Kunststoffmaterial eine einzigartige Laufruhe. Alle Rollenträger<br />

sind mit konzentrischen und exzentrischen Stiften für eine schnelle Einstellung<br />

des Kontakts zwischen Rollen und Schiene ausgestattet. Egal ob Regen, Sturm, Schnee<br />

oder Hitze – die Speedy Rail ist für einen Temperaturbereich von – 30 bis + 80 °C ausgelegt<br />

und läuft auch bei widrigen Witterungsbedingungen reibungslos. Dabei geht<br />

den Linearkomponenten so schnell nicht die Puste aus: Mit einer Lebensdauer bis zu<br />

80 000 km sind sie wahre Langstreckenläufer.<br />

REIBUNGSLOSE ZUSAMMENARBEIT<br />

Stabiler und ruhiger Lauf auch bei hohen Geschwindigkeiten, höchste Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit sowie eine einfache Montage und Wartungsfreiheit – die Speedy Rail<br />

hat Movikom auf ganzer Linie überzeugt. Die russischen Hightech-Experten schätzten<br />

außerdem die sehr langen Hübe der Linearführung sowie die hohe Servicequalität der<br />

Rollon-Spezialisten. Diese führten zusätzliche Berechnungen durch, konsultierten das<br />

italienische Büro, gaben schnelle Antworten auf alle Fragen, brachten Produktmuster<br />

mit und waren stets hilfsbereit. Das Ergebnis spricht für sich: Let the show begin!<br />

Fotos: 01: Rollon GmbH; Aufmacher, 02 und 03: Movikom<br />

www.rollon.de<br />

„Movikom kam mit einem ganzen<br />

Paket an Anforderungen auf uns zu:<br />

langer Hub, hohe Stabilität, enorme<br />

Geschwindigkeiten, maximale<br />

Leistungsfähigkeit bei Wind und<br />

Wetter sowie einfache Montage. Da<br />

haben wir sofort an unsere Speedy<br />

Rail gedacht. Die Linearschienen sind<br />

robust, dynamisch, belastbar,<br />

wartungsfrei und extrem leise. Sie<br />

gewährleisten auch bei den widrigsten<br />

Witterungsbedingungen einen<br />

reibungslosen Betrieb und ermöglichen<br />

so flüssige Kamerafahrten und<br />

damit wackelfreie Aufnahmen.“<br />

Klaus-J. Hermes, Marketingleitung,<br />

Rollon GmbH<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

IN NANOMETERSCHRITTEN ARBEITENDE<br />

MINIATURANTRIEBE<br />

PiezoMotor führt<br />

auf Nanometer-<br />

Positioniergenauigkeit<br />

ausgelegte<br />

Miniaturmotoren<br />

im Programm. Sie<br />

sind vakuumkompatibel<br />

und sollen<br />

zudem unter<br />

Magnetfeldeinfluss<br />

störungsfrei<br />

betrieben werden können. Die Funktionsweise der von dem<br />

schwedischen Hersteller angebotenen Baugruppen beruht auf<br />

Piezoelektrizität. Demnach bewirkt die Anordnung der bimorphen<br />

Biegewandler, dass bei Anlegen von Spannung eine nur<br />

geringe Biegung und Ausdehnung stattfindet. So bewegen sie,<br />

kombiniert zu abwechselnd angesteuerten Paaren, eine Antriebsstange<br />

in Nanometerschritten. Dieses Prinzip sowie die kleine<br />

Baugröße prädestinieren die Motoren für Einsätze in der Medizintechnik,<br />

etwa bei Diagnostik, Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) und Pumpen. Ein Linearmotor sorgt z. B. in einer Dosierpumpe<br />

für Nanoliter-Genauigkeit. Unmagnetisch ausgeführte<br />

Modelle unterstützen MRT-Operationsroboter und aufgrund ihrer<br />

Vakuumverträglichkeit eignen sich die Motoren auch für Aufgaben<br />

unter Strahlungseinwirkung.<br />

www.piezomotor.se<br />

STARKE VERBINDUNGEN –<br />

ATEX-ZERTIFIZIERT<br />

Die robusten und<br />

vielfältig kombinierbaren<br />

Kupplungen<br />

von KBK sind jetzt<br />

auch in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen einsetzbar.<br />

Dazu zählen Mühlen<br />

und Bereiche der<br />

Lebensmittel-,<br />

Chemie- oder<br />

Druck-Industrie. Der Hersteller hat sämtliche seiner Metallbalg-,<br />

Elastomer-, Gelenk- und Überlastkupplungen sowie<br />

seine starren Kupplungen, Spannsätze und Schrumpfscheiben<br />

nach der Atex-Richtlinie zertifizieren lassen. Damit der<br />

Anwender die wichtigen Parameter jederzeit im Blick hat,<br />

lasert KBK die Seriennummer und weitere Spezifikationen<br />

direkt auf die Kupplung. Der Kunde erhält zudem eine<br />

Anleitung für die Atex-konforme Montage. Dazu bietet das<br />

Unternehmen auch besondere Serviceleistungen an: Fällt bei<br />

einem Kunden z. B. eine Maschine aufgrund einer defekten<br />

Kupplung aus, kann KBK innerhalb von zwei Stunden beinahe<br />

alle Elastomerkupplungen und Metallbalgkupplungen aus<br />

dem Standardprogramm mit kundenspezifischen Bohrungen<br />

versehen und per Direktkurier versenden.<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

REKORDAUSLASTUNG IN DER GROSSLAGERFERTIGUNG<br />

NKE Austria hat im 1. Quartal <strong>2020</strong> eine Rekordauslastung im Werk in Steyr verzeichnet.<br />

Mehr als 1 000 Großlager waren in den ersten drei Monaten des Jahres in Produktion. Das sei<br />

die höchste Auslastung, die das Unternehmen jemals erreicht hat, teilte der Wälzlagerspezialist<br />

mit. Durch eine flexible Fertigungsstrategie könne man Großlager mit Durchmessern von<br />

200 bis 800 mm bereits in Losgrößen von 10 bis 500 Stück produzieren. Dies betrifft die<br />

Lagertypen Rillenkugellager, Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager und Pendelrollenlager. Die<br />

Lager finden Einsatz z. B. in Industrie- und Windkraftgetrieben, Generatoren oder Schienenfahrzeugen.<br />

NKE produziert Standard- und Sonderlager für alle Industrieanwendungen.<br />

Technik, Produktentwicklung, Fertigung und Finalbearbeitung der Komponenten, Montage,<br />

Qualitätssicherung, Logistik, Verkauf und Marketing sind am Standort Steyr konzentriert.<br />

Auch für Spezialanforderungen werden Lösungen gefertigt.<br />

www.nke.at


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

HYDRAULIKVENTILE<br />

HYDRAULIKVENTILE FÜR<br />

JEDEN EINSATZ<br />

Sicherheit, Stabilität und Zuverlässigkeit sind Anforderungen,<br />

die ein Bremssystem unter allen Umständen erfüllen muss.<br />

Bei Hitze, Kälte oder in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

müssen alle Einzelteile der Bremsen funktionieren.<br />

Eine Anwendung, die dabei besonders hervorsticht,<br />

sind hydraulische Bremssysteme. Hier können die<br />

Voraussetzungen und Anforderungen verschiedener<br />

Anwender sehr variabel ausfallen. Besonders das präzise<br />

Regeln kleinster Drücke, kurze Reaktionszeit, gute<br />

Reproduzierbarkeit und Linearität unter schnellem<br />

Druckaufbau sind hier die entscheidenden Faktoren.<br />

Stefan Kincses ist International Sales Manager bei der Wandfluh AG in Frutigen, Schweiz<br />

Beim Unternehmen Wandfluh aus Frutigen<br />

in der Schweiz tragen langjährige Erfahrung,<br />

hoher Qualitätsanspruch und Flexibilität<br />

zur erfolgreichen Entwicklung der<br />

neusten Generation von Druckreduzierventilen<br />

bei. Die neuesten Modelle von Wandfluh sind<br />

direktgesteuerte Ventile in Schraubpatronen-Bauart.<br />

Diese sind in zwei verschiedenen Größen und<br />

Senkungen erhältlich. Die kleineren Modelle der<br />

Reihe MDPPM16 und MGPPM16 sind für einen<br />

maximalen Durchfluss von 6 l/min konstruiert<br />

worden. Der Patronenkörper ist mit einem<br />

M16 × 1,5-Gewinde versehen. Durch diese kleinen<br />

Dimensionen werden Ansprüche vieler Anwender<br />

in Bezug auf eine kompakte, platzsparende<br />

Bauweise erfüllt.<br />

Hydraulische Bremsen für Niederflurfahrzeuge<br />

wie Straßenbahnen oder Regionalzüge, in denen<br />

nur wenig Einbauraum zur Verfügung steht, sind<br />

typische Anwendungs beispiele. Der maximale<br />

Eingangsdruck dieser Kompakt-Patronen liegt bei<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01<br />

02<br />

01 Proportionales<br />

Druckreduzierventil mit<br />

explosionsgeschützter<br />

Magnetspule und<br />

integrierter<br />

Verstärkerelektronik<br />

02 Proportionales<br />

Druckreduzierventil<br />

MDPPM16<br />

350 bar, wobei standardmäßig drei Druckstufen, 25, 40 und 100 bar, für den reduzierten<br />

Druck zur Verfügung stehen. Mit den größeren Modellen der Reihe<br />

MPPPU10 kann ein maximaler Durchfluss von 20 l/min erreicht werden. Der<br />

Patronenkörper hat eine 7/8"-14 UNF-Senkung. Der maximale Eingangsdruck<br />

liegt ebenfalls bei 350 bar, und für den reduzierten Druck gibt es auch hier verschiedene<br />

Standard-Druckstufen. Aufgrund der konstruktiven Ausführung mit<br />

einem Druckübersetzungs-Pilotstift können auch vom Standard abweichende<br />

Druckstufen realisiert werden.<br />

Je nach örtlichen Witterungsverhältnissen stehen verschiedene Korrosionsschutzstufen<br />

zur Auswahl. Patronenkörper hergestellt aus säurebeständigem<br />

Edelstahl AISI 316L (WNr. 1.4435) sind bspw. für den Einsatz unter extremen Bedingungen<br />

geeignet. Bremsvorrichtungen für Seilwinden auf Hochseeschiffen<br />

oder Aufzüge auf Offshore-Plattformen sind zwei Anwendungsbeispiele, bei<br />

denen dieser besonders hohe Korrosionsschutz zum Tragen kommt. Ein anderes<br />

Konzept mit ähnlich hohem Schutzgrad ist eine Zink-/ Nickelschicht, welche auf<br />

einem speziellen Beschichtungsverfahren basiert. Mit dieser wird ein Schutzgrad<br />

von mindestens 1 000 Stunden Salzsprühtest nach EN ISO 9227 erreicht. Dieser<br />

Oberflächenschutz verfügt ebenfalls über eine gute Beständigkeit gegen salzhaltiges<br />

Meerwasser oder sonstige extreme Einflüsse.<br />

UMGANG MIT EXTREMEN TEMPERATUREN<br />

Ventile kommen weltweit zum Einsatz, sodass die Funktionalität auch in extremen<br />

Umgebungstemperaturen sichergestellt werden muss. Die Lösung dafür<br />

bieten spezielle Materialien für Konstruktionsteile und spezielle Dichtungen.<br />

Diverse Faktoren wie die Beachtung und die Berechnung von Ausdehnungskoeffizienten,<br />

die Viskosität des verwendeten Hydrauliköls oder optimale Gleiteigenschaften<br />

unterschiedlicher Materialien spielen dabei eine wichtige Rolle. Hinzu<br />

kommt die Anforderung, die Leckage-Werte so gering wie möglich zu halten,<br />

denn bei vielen Herstellern von Bremssystemen zählt Energieeffizienz zu den<br />

mittragenden Komponenten. In der Praxis gilt: Je länger in einer hydraulischen


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

03 Proportionales Druckventil mit integriertem<br />

PD2-Digitalverstärker (auf Magnet montiert)<br />

Bremsanlage der Speicher als Energiequelle genutzt werden kann,<br />

desto besser und energieeffizienter ist das System. Eine wichtige<br />

Voraussetzung dafür ist die bereits erwähnte Leckage, die durch<br />

ideal angepasste Toleranzen im Innenleben der Ventile so gering wie<br />

möglich gehalten werden kann. Dabei ist es wichtig, für Anwendungen<br />

in besonders kalten Regionen eine geeignete Kompromisslösung<br />

zu finden. Eine störungsfreie Funktion in extremer Kälte ist<br />

nicht die eigentliche Herausforderung. Nimmt man jedoch den Anspruch<br />

auf eine geringe Leckage mit hinzu, muss ein optimales<br />

Kolbenspiel gefunden werden. Bei diesen Ventilen ist das Kolbenspiel<br />

so definiert worden, dass eine reibungslose Funktion und eine<br />

geringe Leckage gleichzeitig umgesetzt werden können.<br />

BREMSEN IN EXPLOSIONSGEFÄHRDETEN<br />

BEREICHEN<br />

Eine weitere Herausforderung ist der Einsatz von Bremsanlagen in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen. In der chemischen und petrochemischen<br />

Industrie, bei der Erdöl- und Erdgasförderung, im<br />

Bergbau und in vielen anderen Industriezweigen entweichen bei<br />

Herstellung, Verarbeitung und Lagerung brennbarer Stoffe Gase,<br />

Dämpfe oder Nebel. Bei vielen Prozessen, vor allem in der Nahrungsmittelindustrie,<br />

entstehen auch brennbare Stäube. Kommt es<br />

zu einer Vermischung dieser Stoffe mit dem Sauerstoff aus der Luft,<br />

entsteht eine brennbare Atmosphäre. Gefährlich wird es dann,<br />

wenn sich eine potenzielle Zündquelle in der Nähe befindet, die<br />

zum Auslöser einer Explosion werden kann. Eine Funkenbildung<br />

durch einen Kurzschluss bei einem Elektromagnet ist nur ein Beispiel.<br />

Wie zahlreiche Wandfluh-Ventile können auch die Druckreduzierpatronen<br />

mit einer explosionsgeschützten Magnetspule<br />

ausgestattet und proportional betrieben werden.<br />

Das Modell „MKY“ wird als 9-, 15- oder 21-Watt-Version mit verschiedenen<br />

Versorgungsspannungen produziert. Um dem Korrosionsschutz<br />

auf Ventilebene entsprechen zu können, wird die Magnetspule<br />

je nach Bedarf mit einer Zink-/Nickel- oder mit einer Edelstahlschicht<br />

aus AISI 316L überzogen. Der Einsatz ist für Umgebungstemperaturen<br />

bis – 60 °C möglich.<br />

Das Modell MDPPM16 ist auch mit inverser Funktionsweise für<br />

sicherheitsrelevante Anwendungen verfügbar. Dabei ist das Ventil<br />

so konstruiert, dass der maximale Systemdruck aufrechterhalten<br />

wird, falls es zu einem Ausfall der elektrischen Ventilsteuerung<br />

durch den Magneten kommt. Der maximale Systemdruck kann per<br />

Hand mittels einer Einstellschraube justiert werden.<br />

VERSTÄRKER- UND REGLERELEKTRONIK<br />

Als Spezialist für Hydraulikventile, mit Fokus auf anspruchsvolle<br />

Anwendungen und Proportionalhydraulik, verfügt Wandfluh auch<br />

über ein eigenes Elektronikprogramm. Im Laufe der kontinuierlichen<br />

Produktentwicklungen haben sich elektronische Verstärkerund<br />

Reglermodule für verschiedene Branchen herauskristallisiert<br />

und konnten den Anwendungsbereichen optimal angepasst werden.<br />

Für die Mobilhydraulik und somit auch für Bremsanwendungen<br />

stehen zwei Konzepte zur Auswahl. Der Digitalverstärker PD2 für<br />

offene Kreisläufe zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise<br />

aus. Er kann wahlweise direkt auf dem Proportionalmagneten des<br />

Ventils oder im Kabelverlauf installiert werden.<br />

Die Parametrierung erfolgt entweder direkt am Gerät oder mit<br />

der von Wandfluh dafür speziell entwickelten Parametrier- und<br />

Diagnosesoftware „PASO“. Kunden haben somit die Möglichkeit,<br />

Einstellungen selbstständig und ohne großen Zeitaufwand vorzunehmen.<br />

Das komplexere MD2-Modul ist ebenfalls mit Verstärkerfunktion<br />

für offene Kreisläufe erhältlich und zusätzlich als Regler<br />

für geschlossene Kreisläufe. Mit „PASO“ kann es bis zu acht Proportionalmagnete<br />

steuern. Als Schnittstelle dient CANopen.<br />

Fotos: Wandfluh AG<br />

www.wandfluh.com<br />

DIE IDEE<br />

„Auch ein Bremssystem funktioniert<br />

nur so gut wie sein schwächstes<br />

Glied, deshalb sind Sicherheit,<br />

Stabilität und Zuverlässigkeit unserer<br />

Hydraulik-Ventile äußerst wichtige<br />

Faktoren. Aus diesem Grund optimieren<br />

wir kontinuierlich die Eigenschaften<br />

unserer Produkte und passen<br />

diese den örtlichen Gegebenheiten<br />

an. Unsere Hydraulik-Ventile funktionieren<br />

bei extremer Kälte und Hitze<br />

zuverlässig. Platzsparendes und<br />

explosionssicheres Design erweitert<br />

die Anzahl der Einsatzgebiete<br />

zusätzlich.“<br />

Stefan Kincses,<br />

International Sales Manager,<br />

Wandfluh AG<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


PRÄZISE VERPACKEN MIT<br />

ZYKLOIDGETRIEBEN<br />

Zykloidgetriebe für Verpackungsmaschinen, Abfüllanlagen,<br />

Picking-Systeme oder Handling- und Palettierroboter bietet<br />

Nabtesco mit den Serien RF-P und RN-H an. Mit ihrem<br />

zweistufigen Untersetzungsprinzip sind sie konzipiert für<br />

immer dynamischer, schneller und präziser werdende<br />

Prozesse. Die integrierten Schrägkugellager nehmen axiale<br />

und radiale Lasten sowie Biegemomente auf und tragen<br />

zur Widerstandsfähigkeit gegen Stoß- und Überbelastung<br />

bei. Die Vollwellengetriebe der RF-P-Serie wurden für<br />

dynamische Anwendungen auf kleinstem Raum konzipiert.<br />

Sie ermöglichen schnelle Taktzeiten sowie hohe Abtriebsgeschwindigkeiten<br />

von 200 min -1 . Die Servogetriebe der<br />

RH-N-Serie verfügen über ein integriertes Antriebsritzel<br />

und einen Motorflansch für alle gängigen Motortypen. Die<br />

reduzierte Reibung im Getriebe ermöglicht hohe Drehgeschwindigkeiten<br />

bei geringem Spiel. Die Getriebeköpfe<br />

haben ein hygienisches Design mit glatten Oberflächen<br />

und optimierten Dichtungen.<br />

www.nabtesco.de<br />

ANGETRIEBENE MUTTER STATT<br />

ROTIERENDER SPINDEL<br />

Das Unternehmen<br />

August Steinmeyer<br />

stellt Kugelgewindetriebe<br />

mit angetriebener<br />

Mutter und<br />

Drehdurchführung<br />

vor. Angeboten wird<br />

diese Sonderlösung<br />

als Alternative zur<br />

Standardkonfiguration<br />

mit rotierender Spindel. „Vor allem bei langen Wellen<br />

werden rotierende Muttern eingesetzt, um Schwingungen<br />

bei hohen Drehzahlen zu vermeiden“, sagt Entwicklungsleiter<br />

Wolfgang Klöblen. So sollen in Verbindung mit einer<br />

stationären Spindelwelle gesteigerte Verfahrgeschwindigkeiten<br />

und verkürzte Taktzeiten realisiert werden können.<br />

Auch die axiale und Torsionssteifigkeit werde erhöht. Für<br />

eine vereinfachte Schmiermittelzufuhr sorgt die Drehdurchführung.<br />

Über diese wird der Schmierstoff entgegen<br />

der Fliehkraft in die Mutter eingebracht und gleichmäßig<br />

verteilt. Erhältlich sind die Einzelmuttern mit 4- sowie mit<br />

2-Punktkontakt bzw. in ETA+-Ausführung mit Nenndurchmessern<br />

von 63 bis 80 mm. Die Montage des Axiallagers<br />

kann direkt auf der Mutter erfolgen.<br />

www.steinmeyer.com<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

KUNDENSPEZIFISCHE<br />

ANTRIEBE ALS<br />

Asynchron und synchron<br />

Antriebe<br />

Direktantriebe (Torque)<br />

Reluktanzantriebe<br />

Axialfl uss Antriebe<br />

Brandenburger Strasse 10<br />

D-88299 Leutkirch im Allgäu<br />

phone +49 7561 98248-0<br />

info@ate-system.de<br />

www.ate-system.de<br />

________________________________________________________<br />

________________________________________________________<br />

<br />

________________________________________________________<br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

ROBOTERWARTUNGEN OPTIMAL<br />

IM VORAUS PLANEN<br />

Durch die Analyse von in Echtzeit erfassten<br />

Betriebsparameterwerten wird Wartungsbedarf ermittelt, bevor<br />

er anfällt. So können Maßnahmen optimal im Voraus geplant<br />

und auf ein Minimum reduziert werden. Mitsubishi Electric nutzt<br />

hierfür seine konzerneigene KI-Technologie Maisart, die sich per<br />

Zusatzkarte am Roboter implementieren lässt.<br />

Michael Finke ist Produktmanager Robotik bei Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

Industrial Automation in Ratingen<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Für die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) übernimmt<br />

Maisart (Mitsubishi Electric‘s AI creates the State-of-the-<br />

ART in technology), die zentrale KI-Plattform von Mitsubishi<br />

Electric, die Vorverarbeitung des Datenstroms der Sensorik.<br />

Diese KI ist auf der Melfa Smart plus-Zusatzkarte implementiert,<br />

welche den Controller CR800 für die Melfa-Roboter der FR-Serie um<br />

Rechenleistung und weitere Funktionen erweitert.<br />

Die KI ermittelt u. a. anhand von Motorkennwerten, Strom- und<br />

Kraftaufnahme und Schwingungen, ob sich am Servomotor, einem<br />

angeschlossenen Getriebe oder einem Lager Wartungen anbahnen.<br />

Hierbei kann es sich um einen Schaden oder um Verschleiß von<br />

Schmierfett, Verzahnungen oder Lagern handeln. Entsprechende Wartungsempfehlungen<br />

werden im Klartext ausgegeben und ermöglichen<br />

eine effiziente Wartungsplanung.<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE VS. PREVENTIVE<br />

MAINTENANCE<br />

„Bei den Begriffen Predictive bzw. Preventive Maintenance mangelt es<br />

vielfach an Trennschärfe“, sagt Michael Finke, Product Manager für<br />

Roboter bei Mitsubishi Electric. „Predictive Maintenance, also die vorausschauende<br />

Wartung, stützt sich auf die Live-Auswertung von im Feld<br />

erfassten und in Echtzeit ausgewerteten Symptomen. Sie bietet entsprechende<br />

Diagnosen und Prognosen zum Health-Status einzelner<br />

Komponenten des Roboters unter Einsatz von KI-Technologie. Unter<br />

Preventive Maintenance, sprich vorbeugender Wartung, verstehen wir<br />

eine ebenfalls intelligente, rechnergestützte Funktionalität, der das<br />

jeweilige Roboterprogramm zugrunde liegt.“<br />

Bei vorbeugender Wartung finden die Analysen im Vorfeld in der für alle<br />

Roboter von Mitsubishi Electric einheitlichen Programmier- und Simulationsumgebung<br />

RT ToolBox3 statt. Das geht ohne Roboter in der Simulation<br />

oder online direkt mit dem Roboter. Ist die Roboterprogrammierung abgeschlossen,<br />

werden Verschleiß- und Belastungssimulationen durchgeführt<br />

und entsprechende Fristen für die Wartungen berechnet.<br />

Im Zusammenspiel ermöglichen beide Wartungskonzepte der Smartplus-Funktionslösung<br />

– Predictive und Preventive Maintenance – eine<br />

Minimierung der Stillstandszeiten, u. a. durch Batchverarbeitung der<br />

Wartungsdaten für mehrere Roboter für ganze Produktionslinien.<br />

Fotos: Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

de3a.mitsubishielectric.com<br />

Die konzerneigene künstliche Intelligenz wird<br />

genutzt, um u. a. den Wartungsbedarf an<br />

Robotern in Echtzeit zu ermitteln und ent ­<br />

sprechende Maßnahmen im Voraus zu planen<br />

DIE IDEE<br />

„KI und moderne Analytik werden<br />

unsere Produktion nachhaltig prägen<br />

und verändern. Sie helfen, unter<br />

anderem vorauszuschauen und vorherzusagen.<br />

Und bei der Anpassung an<br />

sich schnell verändernden Prozessen.<br />

Wie wichtig das ist, sieht man zum<br />

Beispiel an der aktuellen Situation.<br />

Maisart ist bereits jetzt in einer<br />

Vielzahl unserer Produkte integriert,<br />

denn es liefert uns die Eintrittskarte in<br />

diese neuen Technologien.“<br />

Michael Finke, Produkt Manager<br />

Robotik, Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

Industrial Automation<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 41


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

HANDLING- UND MONTAGESYSTEME<br />

KREATIVE ANSÄTZE FÜR DIE<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Standardisierte Komponenten<br />

sollen automatisierte Prozesse<br />

zunehmend leichter und<br />

individuell konstruierbar machen.<br />

Zwei Systembeispiele zeigen, wie<br />

sich Handling- und Transportlösungen<br />

auch für kleinere und<br />

mittlere Produktionslinien<br />

gestalten lassen.<br />

Das Unternehmen Norelem Normelemente<br />

KG, mit Stammsitz im badenwürttembergischen<br />

Markgröningen, ist<br />

Hersteller und Lieferant von Norm- und<br />

standardisierten Bauteilen für den Anlagen- und<br />

Maschinenbau. Das Produktportfolio umfasst<br />

u. a. Teile aus dem Bereich der Antriebs- und<br />

Handlingsysteme, z. B. pneumatische Handlingsmodule,<br />

Kleinförderbänder sowie Linear achsen<br />

mit Zahnriemenantrieb. Diese Bauteile sind modular<br />

aufgebaut und ermöglichen so besonders<br />

flexible Anwendungen.<br />

Mit diesem Sortiment will Norelem Unternehmen<br />

bei der Umsetzung von Automatisierungslösungen<br />

unterstützen. Wie diese aussehen<br />

können, demonstrierte man zuletzt anhand von<br />

Exponaten, die im Oktober 2019 auf der Motek,<br />

Internationale Fachmesse für Produktions- und<br />

Montageautomatisierung in Stuttgart, zu sehen<br />

waren. Anhand der vorgestellten Varianten wurden<br />

zwei Einsatzmöglichkeiten für Handlingsund<br />

Transportlösungen präsentiert: „Norelem<br />

movement“ und „Norelem drive“.<br />

AUTOMATISIERTE<br />

BAUTEILFÖRDERUNG<br />

Die zwei praxisrelevanten Anwendungsbeispiele<br />

zeigen, wie sich die Förderung von Bauteilen realisieren<br />

lässt. Die Lösung „movement“ veranschaulichte<br />

mit Normteilen das Handling eines<br />

zylindrischen Körpers. Dabei kamen zwei Inno-<br />

Emily Kipp ist Leiterin für Marketing bei der<br />

Norelem Normelemente KG in Markgröningen<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 02<br />

01 Die Bauteilförderung „movement“ ist für das Handling<br />

zylindrischer Körper gedacht und lässt sich in unterschiedliche<br />

Konstruktionen einbinden<br />

02 Das „drive“-Exponat veranschaulichte, wie sich eine<br />

Automatisierungsanlage für die Bauteilzuführung mit<br />

Normbauteilen realisieren lässt<br />

03<br />

03 Mit der getakteten Umsetzung von Würfeln simulierte das<br />

„drive“-System eine effiziente Möglichkeit der Bauteilzuführung<br />

vationen zum Einsatz: Mithilfe der Linearachse und dem individuell anpassbaren Kleinförderband<br />

wurde eine einfache, kompakte Einheit zur Bauteilförderung konstruiert, die<br />

sich in unterschiedliche Konstruktionen integrieren lässt. Für den technischen Rundlauf<br />

aus pneumatischen Linearmodulen, Hubeinheiten und Drehmodulen wurden, bis auf<br />

wenige Fertigungsteile, mehrheitlich Komponenten von Norelem verbaut.<br />

Ein interessantes Beispiel aus dem Bereich der Antriebstechnik bot das zweiteilige Exponat<br />

„drive“. Den Anfang machten verschiedene Komponenten aus dem Bereich der<br />

Antriebstechnik: Hier waren Stirnzahnräder über eine Kreuzgelenkwelle mit Kegelrädern<br />

verbunden. Ein 90°-Versatz durch die Kegelräder ermöglichte wiederum den Antrieb verschiedener<br />

Kettenräder. Für das Modell kamen u. a. Rollenketten und Spannsätze zum<br />

Einsatz. Im weiteren Verlauf des Live-Betriebs wechselte die „drive“-Einheit auf pneumatische<br />

Handling-Module und angetriebene Kugelgewindetriebe. Mit der getakteten Umsetzung<br />

von Würfeln simulierte das System eine effiziente Möglichkeit der Bauteilzuführung.<br />

Auch dieses Exponat bestand zu weiten Teilen aus Norelem-Komponenten.<br />

NACHWUCHS AN DER KONSTRUKTION BETEILIGT<br />

Die Förderung von qualifiziertem Nachwuchs ist seit jeher ein wichtiges Anliegen des Normteile-Herstellers.<br />

Auf der Norelem Academy, die sich als Ideengeber für Nachwuchskonstrukteure<br />

versteht, vermittelt das Unternehmen angehenden Ingenieuren sein umfangreiches<br />

Fachwissen als Hersteller und Brancheninsider. Junge Talente erhalten hier die Gelegenheit,<br />

erste Berufs- und Projekterfahrung zu sammeln. Auch die innovativen Messeexponate<br />

entstanden in Zusammenarbeit mit Nachwuchskonstrukteuren: Studenten des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie KIT – Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft – konzipierten<br />

die kreativen Ideen für die Modelle aus Norelem-Bauteilen. Für die finale Konstruktion<br />

assistierten schließlich Spezialisten für Automatisierungstechnik.<br />

Seit dem Auftritt auf der Motek 2019 ist bei Norelem viel passiert. So befasst sich die Forschung<br />

und Entwicklung des Normteile-Spezialisten damit, einen Teil seiner Produkte mit<br />

Sensoren auszustatten. Das soll eine digitale Vernetzung und Überwachung der Abläufe<br />

ermöglichen und durch permanente Datenübermittlung im laufenden Prozess mühsame<br />

und zeitaufwändige Prüfvorgänge ersetzen.<br />

Fotos: Norelem Normelemente KG<br />

www.norelem.de<br />

DIE IDEE<br />

„Standardisierte Komponenten, wie<br />

wir sie entwickeln, ermöglichen den<br />

Anwendern, eine Vielzahl von<br />

Konstruktionen mit unterschiedlichsten<br />

Anforderungen schnell und<br />

flexibel umzusetzen. Unsere Bauteile<br />

lassen sich in das CAD-System der<br />

Konstrukteure einfügen und ermöglichen<br />

Unternehmen, auf einfache<br />

Weise neue Automatisierungslösungen<br />

in bestehende Prozesse zu<br />

integrieren.“<br />

Martin Ahner, Maschinenbau-Ingenieur<br />

und Fachtrainer, Norelem Academy<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 43


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

CONDITION MONITORING FÜR<br />

PREDICTIVE-MAINTENANCE-KONZEPTE<br />

Auf Basis permanenter Antriebs- und<br />

Zustandsdaten können auch Konzepte für<br />

Predictive Maintenance gestaltet werden.<br />

Grundlage hierfür bildet die schnelle, effiziente<br />

und umfassende Auswertung analoger sowie<br />

digitaler Daten – wie Messwerte, Signale und<br />

Betriebsparameter – durch die intelligente PLC in<br />

der Antriebselektronik.<br />

Jörg Niermann ist Bereichsleiter Marketing<br />

bei der Getriebebau Nord GmbH & Co. KG in Bargteheide<br />

Das Ziel von Predictive Maintenance ist,<br />

die Maschinen und Anlagen proaktiv zu<br />

warten und Veränderungen zu erkennen,<br />

Ausfallzeiten zu reduzieren und die Gesamtanlageneffektivität<br />

zu erhöhen. Eine zustandsorientierte<br />

Instandhaltung ersetzt dabei die traditionelle<br />

zeitbasierte Instandhaltung. Durch frühzeitiges<br />

Erkennen und Vermeiden von unzulässigen<br />

Betriebszuständen werden nicht geplante Stillstandzeiten<br />

oder Maschinenausfälle vermieden.<br />

Predictive Maintenance ermöglicht planbare Maschinen-<br />

oder Anlagenstillstände auf Basis realer<br />

Antriebs- und Prozessdaten. Für den Betreiber<br />

von Anlagen und Maschinen mit Antriebssystemen<br />

von Nord Drivesystems ergeben sich dadurch<br />

eine Reduzierung von Service- und Materialkosten<br />

und eine erhöhte Anlagenverfügbarkeit. Weitere<br />

Vorteile sind die Erhöhung der Lebensdauer von<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Die Basis für Condition Monitoring und<br />

Predictive Maintenance bildet die<br />

schnelle, effiziente und umfassende<br />

Auswertung analoger und digitaler<br />

Daten (Messwerte, Signale und<br />

Betriebsparameter) durch die intelligente<br />

PLC in der Antriebselektronik<br />

Bauteilen und Maschinen sowie eine planbare und kostenoptimierte<br />

Instandsetzung.<br />

INTELLIGENTE ALGORITHMEN<br />

Nord Drivesystems verfolgt einen antriebsbasierten Ansatz, bei dem<br />

Informationen aus dem Condition Monitoring mithilfe intelligenter<br />

Algorithmen und virtueller Sensorik in Predictive Maintenance überführt<br />

werden. Dazu gehört z. B. die sensorlose Ermittlung des optimalen<br />

Ölwechselzeitpunkts auf Basis der Öltemperatur. Genutzt wird dabei die<br />

Tatsache, dass die Ölalterung bei Getrieben insbesondere von der<br />

Öltemperatur abhängig ist. Diese Informationen in Kombination mit<br />

bekannten Getriebeparametern und spezifischen, betriebsbedingten<br />

Parametern ermöglichen eine genauere Angabe des Ölwechselzeitpunkts.<br />

Ein physischer Temperatursensor ist dafür nicht erforderlich. Die<br />

Vorverarbeitung der Antriebsdaten durch intelligente Algorithmen erfolgt<br />

in der integrierten PLC des Nord-Frequenzumrichters, der als Auswerteeinheit<br />

genutzt wird. Die ermittelten Daten können dem Kunden über<br />

alle gängigen Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.<br />

IDEALE PLC-SOFTWAREARCHITEKTUR<br />

Die Ausstattung des Antriebes ist dabei optional erweiterbar und lässt<br />

sich jederzeit an die jeweilige Automatisierungsaufgabe anpassen. Der<br />

Kunde kann wählen, welche Aufgaben (Antriebsüberwachung, Antriebssteuerung,<br />

Prozesssteuerung) er direkt in den Antrieb verlagern möchte.<br />

Diese Skalierbarkeit gibt ihm die Möglichkeit, etwa in einem kleineren<br />

Produktionsbereich erste Erfahrungen zu sammeln, bevor er seine komplette<br />

Anlage umstellt. Zur Verfügung stehen drei Ausbaustufen. In der<br />

kleinen Ausprägung übernimmt die Antriebs-PLC lediglich die Überwachung<br />

des Antriebs. Die Antriebsparameter werden in der PLC vorverarbeitet<br />

und an die übergeordnete Anlagensteuerung weitergeleitet, die<br />

dann die Antriebs- und Prozesssteuerung verantwortet. In der mittleren<br />

Ausprägung bindet die PLC zusätzlich die Antriebssteuerung ein und<br />

führt so auch antriebsnahe Funktionen aus. In der größten Ausbaustufe<br />

ersetzt die Umrichter-PLC die übergeordnete Anlagensteuerung komplett.<br />

Neben der Kommunikation an eine Steuerung kann auf Wunsch<br />

auch eine lokale Datenverwaltung ohne Internetanbindung die Daten<br />

übernehmen.<br />

Fotos: Getriebebau Nord GmbH & Co. KG<br />

www.nord.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die Digitalisierung bietet ganz neue<br />

Möglichkeiten, um für Getriebemotoren<br />

aller Größen eine vorausschauende<br />

Wartung zu realisieren, die wirtschaftlich<br />

und im Aufwand überschaubar ist.<br />

Wir wollten auch für kleinere Getriebemotoren,<br />

die in Intralogistik-Installationen<br />

in großer Zahl verbaut sind,<br />

wirtschaftliche Konzepte für netzbasiertes<br />

Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance entwickeln und anbieten. “<br />

Jörg Niermann,<br />

Bereichsleiter Marketing,<br />

Getriebebau Nord GmbH & Co. KG<br />

VIDEO<br />

Eine englischsprachige Zusammenfassung<br />

des Condition-Monitoring-Konzeptes<br />

sehen Sie in diesem 1-Minuten-Clip:<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/nord_cm<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 45


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

TEIL 4<br />

TOPOLOGISCHES SCHLEIFEN BEI<br />

STIRNRADVERZAHNUNGEN<br />

Topologisches Schleifen leistet einen wesentlichen Beitrag, wenn es<br />

um das optimierte Einsatzverhalten von Getrieben und die Nutzung<br />

der Potenziale im Antriebsstrang geht. Im vierten Teil der<br />

Artikelreihe wird eine Windkraft-Verzahnung analysiert.<br />

1 EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG<br />

Das Einsatzverhalten von Stirnradverzahnungen kann neben der<br />

Gestaltung der Makrogeometrie durch die Aufbringung von Flankenmodifikationen<br />

oder die Entstehung von Flankenabweichungen<br />

maßgeblich beeinflusst werden [SCHA08]. Konventionell erfolgt<br />

die Hartfeinbearbeitung von Stirnrädern überwiegend durch<br />

Schleifprozesse wie das diskontinuierliche Profil- oder das kontinuierliche<br />

Wälzschleifen [SCHL04]. Entgegen der Auslegung entstehen<br />

bei der Herstellung von Balligkeiten bei schrägverzahnten<br />

Stirnrädern bedingt durch die Kinematik der Werkzeugmaschinen<br />

und die Kontaktverhältnisse von Werkzeug und Werkstück verfahrensspezifische<br />

Abweichungen der Zahnflanke [ESCH96]. Diese als<br />

fertigungsbedingte Abweichung aufgefasste Verschränkung bietet<br />

Potenzial zur Optimierung der Laufeigenschaften [HOUS08]. Durch<br />

die Anwendung von neuen Herstellverfahren können diese Verschränkungen<br />

bei der Verzahnungsfertigung kompensiert oder<br />

aber gezielt eingestellt werden.<br />

Das FVA-Vorhaben 692 II „Topologisches Schleifen“ wurde initiiert,<br />

um das Potenzial von topologischen Modifikationen am Beispiel<br />

der Verschränkung zu untersuchen. Demnach sind verschiedene<br />

Verzahnungsfälle aus der industriellen Praxis mit<br />

unterschiedlichen Verschränkungsausprägungen gefertigt und<br />

untersucht worden.<br />

In diesem Bericht werden die Untersuchungen – die an einer<br />

Windkraft-Verzahnung durchgeführt wurden – vorgestellt. Aufgrund<br />

von Bauraumrestriktionen der Messzellen am Werkzeugmaschinen-<br />

labor (WZL) in Aachen sind die Untersuchungen bei der Firma Flender<br />

durchgeführt und der Einfluss der Verschränkung anhand von Endof-Line-Untersuchungen<br />

bewertet worden. In der Auslegung der gezielten<br />

Verschränkung zur Reduzierung der Geräuschabstrahlung<br />

sind die Einflüsse des Gesamtgetriebes berücksichtigt worden. Aufgrund<br />

der Praxisrelevanz wurden nur profilgeschliffene Varianten<br />

betrachtet. Hierzu ist ein applikationsnahes Modell unter Berücksichtigung<br />

der Wellen- und Lagersteifigkeiten herangezogen worden.<br />

Im Folgenden wird die Untersuchungsmethodik vorgestellt,<br />

das Vorgehen bei der Auslegung beschrieben und die Versuchsergebnisse<br />

mit denen der FE-basierten Zahnkontaktanalyse ‚FE-<br />

Stirnradkette‘ (Stirak) verglichen und validiert [CAO02].<br />

2 ANALYSE DES GERÄUSCHVERHALTENS EINER<br />

WINDKRAFT-VERZAHNUNG<br />

Die Windkraft-Verzahnung war bzgl. des Moduls die größte Verzahnung,<br />

die in dem genannten Forschungsprojekt für die Untersuchungen<br />

herangezogen wurde. Aufgrund von fehlenden Informationen<br />

bzgl. der Wellenverlagerungen ist im vorangegangenen<br />

Vorhaben FVA 692 I für die Drehfehleruntersuchung ein idealsteifes<br />

System angenommen worden. Das Anregungsverhalten ist für die<br />

Nenn auslegungen in Abhängigkeit der gewählten Fertigungsverfahren<br />

in Bild 01 abgebildet.<br />

Bereits bei der Betrachtung dieses reduzierten Systems fällt auf,<br />

dass die Verzahnungsanregung durch eine Veränderung der Verschränkungen<br />

beeinflusst werden kann. Da im vorangegangenen<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Forschungsprojekt Vereinfachungen zur Analyse des<br />

Potenzials von topologischen Korrekturen getroffen<br />

wurden, waren diese im Vorfeld der realen Untersuchung<br />

zu überprüfen und das Modell anzupassen.<br />

Demnach war eine neue Auslegung der Zahnflankenkorrektur<br />

unter diesen Gesichtspunkten notwendig,<br />

um die Verlagerung anwendungsgerecht im Prozess<br />

der Mikrogeometrieauslegung berücksichtigen zu<br />

können, was im Folgenden näher erläutert wird.<br />

2.1 BERÜCKSICHTIGUNG DER VERLAGERUNG<br />

IM ZAHNKONTAKT<br />

Für die anwendungsgerechte Auslegung der Zahnflankenkorrekturen<br />

ist die Kenntnis über die Auswirkungen<br />

der Betriebszustände und der Belastungen auf<br />

das Welle-Lager-System und somit auf den Zahnkontakt<br />

notwendig. Die belastungsabhängige Verlagerung<br />

wird maßgeblich von der Nachgiebigkeit der Lager<br />

sowie der Steifigkeit der Welle beeinflusst. Handelt es<br />

sich um ein mehrstufiges Getriebe, steigt infolge<br />

mehrerer Kraftangriffspunkte die Komplexität des<br />

Gesamtsystems.<br />

Die Betrachtung der Verformung des Systems ist in<br />

der ‚FVA Workbench‘ mit den enthaltenen Softwarepaketen<br />

möglich. Die notwendigen Modelle der<br />

relevanten Getriebestufen inklusive der eingebauten<br />

Lager sind von der Firma Flender zur Verfügung gestellt<br />

worden. Zu beachten ist, dass das Verlagerungsverhalten<br />

der Lager infolge von Nachgiebigkeiten je<br />

nach Lagertyp verschiedene Charakteristiken (linear /<br />

quadratisch) aufweisen kann. Für das betrachtete<br />

Getriebe sind für diskrete Drehmomente die vom Hersteller<br />

genannten Steifigkeitswerte in der Modellierung<br />

vorgegeben worden, vgl. Bild 02.<br />

Die sich aus dem Gesamtaufbau ergebende Wellenverlagerung<br />

als Superposition aus der Nachgiebigkeit<br />

der Lager und der Wellenverformung konnte entlang<br />

der Verzahnung als Ergebnisgröße für weitere Berechnungen<br />

herangezogen werden. Demnach wurden<br />

die Verlagerungen der beiden relevanten Wellen ermittelt<br />

und in einen linearen und einen quadratischen<br />

Anteil aufgeteilt. Diese Anteile wurden anschließend<br />

als drehmomentabhängige Flankenlinienwinkelabweichungen<br />

in Form von Neigung und Schränkung<br />

sowie einer Breitenballigkeit in die Eingriffsebene<br />

umgerechnet.<br />

Für die Berechnung der Abweichungen wurde der<br />

Ansatz nach Wittke verfolgt [WITT94]. Hierbei beschreibt<br />

die Achsneigung die Abweichung der Parallelität<br />

von einer Radachse zur anderen Radachse in<br />

der gemeinsamen Ebene beider Achsen. Die Achsschränkung<br />

ist die Abweichung der Parallelität einer<br />

Radachse zur anderen Radachse in der zur gemeinsamen<br />

Ebene senkrecht stehenden Ebene. Die für die<br />

Achsneigung und Achsschränkung berechneten<br />

Winkelabweichungen ϕ 1<br />

und ϕ 2<br />

können bei der Analyse<br />

des Zahnkontakts berücksichtigt werden. Dabei<br />

wirkt sich die Achsschränkung bei gleichem Betrag<br />

stärker auf den Zahnkontakt aus als die Achsneigung<br />

[NIEM03]. In Bild 03 ist die Umrechnung der Winkelabweichung<br />

in die Eingriffsebene der Verzahnung<br />

dargestellt. Diese Vorgehensweise ist auf die Breitenballigkeit<br />

übertragen worden. Die Berücksichtigung<br />

01 Funktionale Auswirkungen Windkraft-Verzahnung – Simulierter Drehfehler<br />

Verzahnungsdaten<br />

m n = 10,0 mm<br />

z 1,2 = 90/22<br />

α n = 20,0°<br />

β = –/+ 15,0°<br />

b = 245,0/255,0 mm<br />

a = 580,0 mm<br />

Schleifverfahren<br />

Wälzschleifen / Profilschleifen<br />

Simulationssoftware<br />

FE-Stirnradkette 4.2<br />

Legende<br />

Serie ohne Verschränkung<br />

Wälzschleifen mit nat. VS<br />

Profilschleifen mit nat. VS<br />

Top. Optimiert mit gezielter VS<br />

Fokus: Drehfehler<br />

Drehfehler 1.fz (p) [µm]<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

0.0<br />

Vernachlässigung der Wellenverlagerung bei Bestimmung<br />

der optimierten Variante aufgrund v fehlender Informationen<br />

Geräuschanregung ohne Wellenverlagerung<br />

Nennmoment<br />

0 25000 50000 75000 100000 125000 150000 175000<br />

Drehmoment Antrieb [Nm]<br />

Neuauslegung der Variante unter Berücksichtigung der<br />

Wellensteifigkeit und Verlagerung<br />

02 Vorgehensweise zur Berücksichtigung der Wellenverlagerung<br />

03 Berechnung der Flankenlinien-Winkelabweichung infolge von Verlagerungen<br />

[NIEM03, WITT94]<br />

Vorgehensweise<br />

Umrechnung der Verformung<br />

in eine Achslagenabweichung<br />

Projektion der Verformung in<br />

die Eingriffsebene<br />

Achsneigung<br />

f Hβ, Neigung = tan(φ 1 ) · b · sin(α wt )<br />

Achsschränkung<br />

f Hβ, Schränkung = tan(φ 2 ) · b · cos(α wt )<br />

Flankenlinien-Winkelabweichung<br />

f Hβ, max = f Hβ, Neigung + f Hβ, Schränkung<br />

Quelle: [NIEM03], [WITT94]<br />

Umrechnung der Verformung – Achsneigung<br />

tan(φ 1 )<br />

α wt<br />

φ 1<br />

Umrechnung der Verformung – Achsschränkung<br />

α wt<br />

φ 2<br />

b<br />

tan(φ 2 )·b<br />

b<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 47


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Verzahnungsdaten<br />

m n = 10,0 mm<br />

z 1,2 = 90/22<br />

α n = 20,0°<br />

β = –/+ 15,0°<br />

b = 245,0/255,0 mm<br />

a = 580,0 mm<br />

Variante<br />

Serie ohne Verschränkung<br />

bei Nominallast<br />

Simulationssoftware<br />

FE-Stirnradkette 4.2<br />

FVA-Workbench<br />

Legende<br />

Abweichung [µm]<br />

Wälzweg [mm]<br />

04 Vergleich der Ease-offs ‚Stirak‘ mit Polynom vs. ‚FVA-Workbench‘<br />

Zahnbreite [mm]<br />

Verzahnungsdaten<br />

m n = 10,0 mm<br />

z 1,2 = 90/22<br />

α n = 20,0°<br />

β = –/+ 15,0°<br />

b = 245,0/255,0 mm<br />

a = 580,0 mm<br />

∆ max = 177,8 µm<br />

∆ max = 179,1 µm<br />

FVA-Workbench<br />

05 Funktionale Auswirkungen Windkraft-Verzahnung – Übersicht Drehfehler<br />

Schleifverfahren<br />

Wälzschleifen / Profilschleifen<br />

Simulationssoftware<br />

FE-Stirnradkette 4.2<br />

Legende<br />

Serie ohne Verschränkung<br />

Top. Optimiert mit gezielter VS<br />

Fokus: Drehfehler<br />

Nennauslegung<br />

Worst Case<br />

Geräuschanregung mit Wellenverlagerung<br />

Drehfehler 1.fz (p) [µm]<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

Worst Case<br />

0<br />

0 25000 50000 75000 100000 125000 150000 175000<br />

Drehmoment Antrieb [Nm]<br />

Nennauslegung<br />

C vα1 = 0 µm<br />

C vα1 = 40 µm<br />

Nennmoment<br />

06 Fertigungsauswertung der Windkraft-Verzahnung – Abweichungen zur<br />

Sollvorgabe – Serie ohne Verschränkung<br />

des Torsionseinflusses erfolgte auf Basis der analytisch<br />

berechneten Verdrehung der Verzahnung – analog<br />

durch die Aufteilung in eine Winkel- und einer<br />

Balligkeitsabweichung.<br />

Für die ermittelten Abweichungen wurde eine Regression<br />

durchgeführt, die den drehmomentabhängigen<br />

Verlauf im relevanten Drehmomentabschnitt in<br />

Form von Polynomen abbildet. Um den Nachweis zu<br />

liefern, dass der aus der ‚FVA-Workbench‘ abgeleitete<br />

Ansatz mit dem polynomialen Ansatz in ‚Stirak‘ vergleichbar<br />

ist, sind die Ease-Offs für beide Ansätze in<br />

Bild 04 dargestellt.<br />

Der Vergleich zeigt, dass die Ease-Offs mit einer zu<br />

vernachlässigenden Abweichung eine sehr gute Übereinstimmung<br />

aufweisen. Das Polynom ist anschließend<br />

in ‚Stirak‘ in einer Variantenrechnung berücksichtigt<br />

worden, wodurch die Verlagerung des Welle-<br />

Lager-Systems in der Eingriffsebene berücksichtigt<br />

werden konnte.<br />

Dieses Modell ist für die Optimierungsrechnung genutzt<br />

worden, um auf diese Weise das Verlagerungsverhalten<br />

applikationsnah zu berücksichtigen. Bei der<br />

Auslegung wurde die Verschränkung als Optimierungsparameter<br />

variiert.<br />

Unter der Vorgabe einer Zielgröße ist eine Verschränkung<br />

abgeleitet worden, die das Anregungsminimum<br />

in Richtung des Nennmomentes verschiebt,<br />

vgl. Bild 05. Dem Drehfehlerverlauf kann<br />

neben der Verschiebung des Minimums eine Erhöhung<br />

des Drehfehlers im Niedriglastbereich entnommen<br />

werden. Aus diesen beiden gegenläufigen<br />

Eigenschaften ist eine Verschränkung von c vα<br />

= 40 µm<br />

ausgelegt worden.<br />

2.2 VERZAHNUNGSFERTIGUNG UND<br />

QUALITÄTSPRÜFUNG<br />

Die von der Firma Flender bearbeiteten Verzahnungen<br />

sind nach der Fertigung bzgl. der vorgegebenen Modifikationen<br />

vor Ort ausgewertet worden. Die Fertigungsauswertung<br />

der Serienverzahnung ohne Verschränkung<br />

ist in Bild 06 gezeigt.<br />

Die Verzahnungsmessung erfolgte auf einem Verzahnungsmesszentrum<br />

der Firma Klingelnberg. Aufgrund<br />

des Aufwands der Versuche war für die<br />

Untersuchungen je Variante ein Radsatz vorgesehen.<br />

Hierbei beziehen sich die in den Diagrammen eingetragenen<br />

Größen auf die Abweichung zur Sollvorgabe.<br />

Zusammenfassend zeigt die Auswertung, dass<br />

die Vorgaben in der Fertigung weitestgehend erreicht<br />

wurden. Die Beträge der Verschränkungen sind im<br />

Fall des Referenzradsatzes entgegengesetzt gerichtet,<br />

sodass im Eingriff eine Verschränkung von ca.<br />

c vα,Eingriff<br />

= 10 µm resultiert.<br />

Die Auswertungen zur optimierten Variante mit<br />

gezielter Verschränkung ist im Anhang des Abschlussberichtes<br />

des Vorhabens wiederzufinden<br />

[FVA19]. Für diese Variante galt eine Verschränkungsvorgabe<br />

am Rad von c vα<br />

= 40,0 µm, die mit einer<br />

maximalen Abweichung von Δ cvα<br />

= 4,0 µm sehr gut<br />

erreicht wurde. Neben der Verschränkung sind die<br />

verbleibenden Modifikationen zeichnungskonform<br />

gefertigt worden.<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

3 VORGEHENSWEISE ZUR UNTERSU-<br />

CHUNG DES ANREGUNGSVERHALTENS<br />

IM END-OF-LINE<br />

Die End-of-Line-Untersuchungen von Windgetrieben<br />

dienen der Funktionsprüfung und Qualitätssicherung<br />

am Ende des Fertigungs- und Montageprozesses. Das<br />

elektrisch verspannte Prüfkonzept kommt hierbei am<br />

häufigsten zum Einsatz. Der Prüfstand besteht aus<br />

zwei Motoren, was die Möglichkeit bietet, mittels einer<br />

Back-to-Back-Anordnung zwei verschiedene Getriebe<br />

auch mit unterschiedlichen Baugrößen zur selben Zeit<br />

zu prüfen, vgl. Bild 07.<br />

Beide Getriebe werden einander gegenüber positioniert<br />

und an den jeweiligen Low Speed Stage (LSS)<br />

mechanisch gekoppelt. Die Drehzahl der LSS des angetriebenen<br />

Getriebes entspricht somit der LSS des<br />

anzutreibenden Getriebes. Die Drehmomentstütze<br />

leitet das Moment über die Anbindungsstelle und<br />

schließt damit den Kraftfluss.<br />

Das Drehmoment und die Drehzahl werden in dem<br />

zu untersuchenden Prüfgetriebe über Planetenstufen<br />

und zwei Stirnradstufen gewandelt. Die erste Stirnradstufe<br />

wird durch die Intermediate Stage (IMS) abgebildet.<br />

Dem Leistungsfluss folgend beschreibt die High Speed<br />

Stage (HSS) die letzte Getriebestufe, sodass hierüber die<br />

Anbindung beider Getriebe an die Elektromotoren erfolgt.<br />

In diesem Fall übernimmt eine Maschine die Aufgabe<br />

des Motors und die andere die des Generators. Durch<br />

diese Back-to-Back-Prüfung wird der Energieverbrauch<br />

auf die Verlustleistung reduziert.<br />

Der Fokus der Untersuchungen lag auf der IMS, die<br />

unter dynamischen Bedingungen analysiert wurde.<br />

Die Drehzahlhochläufe wurden im Drehzahlbereich<br />

des Antriebes von n An<br />

= 900 – 1 525 min -1 ausgewertet.<br />

Entsprechend der End-of-Line-Vorgaben sind vier<br />

Leistungsniveaus untersucht worden. Betrachtet<br />

wurde der Körperschall an einem Messpunkt, der<br />

möglichst nah an der Lagerstelle der IMS positioniert<br />

wurde, vgl. Bild 07.<br />

Für jedes Leistungsniveau sind die ersten drei Zahneingriffsordnungen<br />

der gemessenen Hochläufe analysiert<br />

worden. Hierbei wurde die Amplitude des Körperschalls<br />

der Zahneingriffsordnungen der Drehzahl<br />

gegenübergestellt. Für einen zusammengefassten Vergleich<br />

der untersuchten Varianten sind diese Verläufe<br />

gemittelt und anschließend verglichen worden.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autoren danken dem Forschungsverein für<br />

Antriebstechnik e. V. für die Bereitstellung der<br />

finanziellen Mittel zur Durchführung des den<br />

vorgestellten Ergebnissen zugrunde liegenden<br />

Forschungsprojekts.<br />

Die Autoren danken darüber hinaus der<br />

Flender GmbH für die Bereitstellung und der<br />

Fertig bearbeitung der Verzahnungen sowie für<br />

die Prüfstandskapazitäten im End-of-Line.<br />

07 Prüfgetriebe und Methode zur Auswertung der End-of-Line-Messung<br />

Verzahnungsdaten<br />

m n = 10,0 mm<br />

z 1,2 = 90/22<br />

α n = 20,0°<br />

β = –/+ 15,0°<br />

b = 245,0/255,0 mm<br />

a = 580,0 mm<br />

Schleifverfahren<br />

Profilschleifen<br />

EoL-Untersuchung<br />

Sondermesspunkt<br />

radiale Richtung<br />

Legende<br />

Serie ohne Verschränkung<br />

Top. Optimiert mit gezielter VS<br />

Fokus: Drehfehler<br />

Verzahnungsdaten<br />

m n = 10,0 mm<br />

z 1,2 = 90/22<br />

α n = 20,0°<br />

β = –/+ 15,0°<br />

b = 245,0/255,0 mm<br />

a = 580,0 mm<br />

Schleifverfahren<br />

Profilschleifen<br />

EoL-Untersuchung<br />

Sondermesspunkt<br />

radiale Richtung<br />

08 Drehzahlhochläufe: Serie ohne Verschränkung und Top. Optimiert<br />

mit gezielter VS – 1. Zahneingriffsfrequenz<br />

Legende<br />

Serie ohne Verschränkung<br />

Top. Optimiert mit gezielter VS<br />

Fokus: Drehfehler<br />

1. Leistungsniveau<br />

Körperschall [mm/s]<br />

900 1025 1150 1275 1400 1525<br />

Drehzahl [min -1 ]<br />

2. Leistungsniveau<br />

900 1025 1150 1275 1400 1525<br />

Drehzahl [min -1 ]<br />

3. Leistungsniveau 4. Leistungsniveau<br />

Körperschall [mm/s]<br />

Körperschall [mm/s]<br />

900 1025 1150 1275 1400 1525<br />

Drehzahl [min -1 ]<br />

282 kW<br />

600 kW<br />

1547 kW<br />

1656 kW<br />

IMS 1. f z<br />

Körperschall [mm/s]<br />

Körperschall [mm/s]<br />

282 kW<br />

600 kW<br />

1547 kW<br />

1656 kW<br />

IMS 2. f z<br />

900 1025 1150 1275 1400 1525<br />

Drehzahl [min -1 ]<br />

09 Mittelung der Drehzahlhochläufe:<br />

Serie ohne Verschränkung und Top. Optimiert mit gezielter VS<br />

Mittelung der Drehzahlhochläufe<br />

282 kW<br />

600 kW<br />

1547 kW<br />

1656 kW<br />

IMS 3. f z<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 49


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

4 PRÜFSTANDSUNTERSUCHUNG UND<br />

VALIDIERUNG IM END-OF-LINE<br />

Die Untersuchungen der Windkraftverzahnung erfolgten aufgrund<br />

der Bauraum- und Leistungsrestriktionen des Prüfstandes am WZL<br />

ausschließlich im End-of-Line bei der Firma Flender. Infolge der<br />

aufwändigen Fertigung und Prüfung sind ausgewählte Verzahnungsvarianten<br />

untersucht worden. Als Referenz wurden die<br />

Varianten aus dem Serienprozess ohne Verschränkung entnommen.<br />

Für die Bewertung des Potenzials ist demgegenüber eine optimierte<br />

Variante mit einer gezielten Verschränkung nach Kapitel 2.1<br />

ausgelegt und gefertigt worden. Die Untersuchung der einzelnen<br />

Radsatzvarianten erfolgte in demselben Getriebe.<br />

Analog zu der in Bild 07 beschriebenen Vorgehensweise ist in<br />

Bild 08 die 1. Zahneingriffsordnung des Körperschalls der Drehzahlhochläufe<br />

ausgewertet worden. Der Vergleich beider Varianten<br />

zeigt für alle Lastniveaus, dass der Geräuschpegel durch eine gezielte<br />

Verschränkung über den gesamten Drehzahlbereich verringert<br />

werden kann.<br />

Die höchste Anregung tritt bei maximaler Drehzahl auf und kann<br />

bei den betrachteten Lastniveaus durch die Optimierung um mehr<br />

als 50 % gemindert werden. Auch im Fall der 2. und 3. Zahneingriffsordnung<br />

ist eine Verringerung des Anregungsverhaltens über weite<br />

Drehzahlbereiche zu verzeichnen. Die analogen Auswertungen hierzu<br />

sind im Abschlussbericht des Vorhabens wiederzufinden [FVA19].<br />

Für eine zusammengefasste Darstellung der betrachteten Zahneingriffsordnungen<br />

ist die jeweilige Anregung über der gemessenen<br />

Drehzahl gemittelt worden und in Bild 09 dargestellt. Der Fokus lag<br />

in der Auslegung auf der 1. Zahneingriffsordnung, die den Messergebnissen<br />

zufolge die höchste Anregung aufweist, vgl. Bild 09.<br />

Hierbei kann im Mittel der Körperschall um ca. 30 – 50 % reduziert<br />

werden. Im Fall der gemittelten 2. und 3. Zahneingriffsordnung ist<br />

ebenfalls eine Verbesserung des Geräuschverhaltens ersichtlich.<br />

5 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />

Das Ziel des Forschungsvorhabens FVA 692 II „Topologisches<br />

Schleifen“ war die experimentelle Untersuchung funktionaler<br />

Potenziale von topologischen Flankenkorrekturen der Fertigungsverfahren<br />

am Beispiel von Verschränkungen. Die Untersuchungen<br />

erfolgten u. a. an der in diesem Bericht vorgestellten Getriebestufe<br />

einer Windkraftanlage. Für eine applikationsgerechte Auslegung<br />

einer gezielten Verschränkung zur Optimierung des Anregungsverhaltens<br />

ist die Verlagerung des Gesamtsystems berücksichtigt<br />

worden. Diese Verlagerung ist in die Eingriffsebene umgerechnet<br />

und mitsamt der Serientoleranzen in einer Variantenrechnung einbezogen<br />

worden.<br />

Durch eine toleranzfeldbasierte Optimierung der Topografie<br />

konnte ganzheitlich das Potenzial der neuen Fertigungsmethoden<br />

ausgeschöpft und gleichzeitig eine Verbesserung der Kennwerte für<br />

die Geräuschanregung erreicht werden. Im Projekt sind Optimierungen<br />

für den Verzahnungsfall durchgeführt und anhand von<br />

Prüfstandsuntersuchungen nachgewiesen worden. Hierbei wurde<br />

die Verschränkung als Variationsparameter freigegeben.<br />

Die Untersuchungsergebnisse bestätigen zum einen die Wirksamkeiten<br />

der Auslegungsmethode, das Anregungsverhalten unter<br />

Berücksichtigung der Verlagerung im Zahnkontakt zu senken. Zum<br />

anderen kann das Potenzial der Verschränkung auch für diesen<br />

Verzahnungsfall nachgewiesen und die in diesem Vorhaben definierte<br />

Auslegung validiert werden.<br />

Über diesen Anwendungsfall hinaus sind Tragfähigkeitsuntersuchungen<br />

an einer Prüfverzahnung unter Variation der Verschränkung<br />

durchgeführt worden. Die Forschungsergebnisse lesen Sie im nächsten<br />

und letzten Teil dieser 5-teiligen Artikelserie in Ihrer <strong>antriebstechnik</strong>.<br />

Fotos: WZL der RWTH Aachen<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[CAO02] Cao, J.: Anforderungs- und fertigungsgerechte Auslegung von Stirnradverzahnungen<br />

durch Zahnkontaktanalyse mithilfe der FEM. Diss. RWTH Aachen, 2002<br />

[ESCH96] Escher, C.: Simulation und Optimierung der Erzeugung von Zahnflankenmodifikationen<br />

an Zylinderrädern. Diss. RWTH Aachen, 1996<br />

[FVA19] Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (Hrsg.): FVA 692 II – Topologisches<br />

Schleifen. Untersuchung der Potenziale des topologischen Schleifens im<br />

Hinblick auf das Einsatzverhalten von Stirnradverzahnungen. Abschlussbericht.<br />

Frankfurt am Main, 2019<br />

[HOUS08] Houser, D. R.; Harianto, J.: Microgeometry and Bias in Helical Gear<br />

Noise Excitations. In: Gear Solutions. 76. Jg., 2008, Nr. 2, S. 21-39<br />

[NIEM03] Niemann, G.; Winter, H.: Maschinenelemente. Band 2: Getriebe<br />

allgemein, Zahnradgetriebe – Grundlagen, Stirnradgetriebe. Springer Verlag,<br />

Berlin, 2003<br />

[SCHA08] Schäfer, J.: Erweiterung des Linienkontaktmodells für die Finite-<br />

Elemente-basierte Zahnkontaktanalyse von Stirnradverzahnungen. Diss.<br />

RWTH Aachen, 2008<br />

[SCHL04] Schlattmeier, H.: Diskontinuierliches Zahnflankenprofilschleifen mit<br />

Korund. Diss. RWTH Aachen, 2004<br />

[WITT94] Wittke, W.: Beanspruchungsgerechte und geräuschoptimierte<br />

Stirnradgetriebe – Toleranzvorgaben und Flankenkorrekturen. Diss. RWTH<br />

Aachen, 1994<br />

www.fva-service.de<br />

DIE AUTOREN<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen<br />

und Mitglied des Direktoriums des<br />

Werkzeugmaschinenlabors (WZL),<br />

RWTH Aachen<br />

Jens Brimmers M.Sc. M.Sc.,<br />

Oberingenieur der Getriebeabteilung<br />

am Werkzeugmaschinenlabor (WZL),<br />

RWTH Aachen<br />

Mubarik Ahmad M.Sc.,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

Werkzeugmaschinenlabor (WZL),<br />

RWTH Aachen<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

KÜHLGERÄTE OHNE VERSCHLEISS UND<br />

VIBRATIONEN<br />

KOMPAKTE WINKEL- UND<br />

FLACHGETRIEBEMOTOREN<br />

Um Störungen oder Ausfälle in elektrischen Baugruppen oder<br />

Komponenten durch Verlustleistungen in Form von Wärme zu<br />

vermeiden, bietet Telemeter Peltierkühlgeräte und -elemente an.<br />

Im Gegensatz zu z. B. Kompressorkühlung entsteht bei den<br />

Peltierkühlgeräten kein mechanischer Verschleiß oder Vibrationen.<br />

Die Elemente arbeiten kühlmittelfrei und lageunabhängig.<br />

Neben Standardgrößen gibt es auch Peltierelemente und<br />

Kühlgeräte, die individuell angepasst werden, etwa durch<br />

spezifische Abmessungen, Leistungsanpassung, Assemblierung<br />

mit speziellen Steckern und Anschlusskabeln. Das Produktprogramm<br />

wird durch den Regler TR12-PI-2Q2 ergänzt. Dieser ist<br />

für Ströme bis 12 A und Betriebsspannungen von 9 bis 50 VDC<br />

geeignet. Er hat ein Aluminium-Gehäuse mit seitlichen Befestigungsbohrungen<br />

und ist flach und robust gebaut. Als Messfühler<br />

sind die Widerstandsthermometer Pt100 zum Anschrauben,<br />

Ankleben oder aber auch als Miniaturmessfühler zum Zwecke der<br />

Raumlufttemperierung erhältlich.<br />

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SEW-Eurodrive hat das Portfolio seiner Kompakt-Kleinspannungsantriebe<br />

der DCA-Baureihe um Winkel- und Flachgetriebemotoren<br />

erweitert. Die 48-V-Baureihen ermöglichen weitere<br />

Antriebsvariationen und dadurch mehr Flexibilität bei der<br />

mechanischen Anbindung des Antriebs und seiner Integration.<br />

Der Kompakt-Winkelgetriebemotor W.03..DCA... ist mit<br />

Spiroplan-Verzahnung ausgestattet. Durch fünf zusätzliche<br />

Untersetzungen erweitert diese Baureihe das Nenndrehzahlspektrum<br />

der bestehenden Winkelgetriebemotoren-Baureihe.<br />

Der Getriebemotor mit hohen Überlastfaktoren ist mit Hohloder<br />

Vollwelle lieferbar. Der Kompakt-Flachgetriebemotor F.03..<br />

DCA... ist eine Alternative zu Riemenvorgelegen. Der Flachgetriebemotor<br />

weist eine Schrägverzahnung auf. Auch er ist mit<br />

Voll- oder Hohlwelle lieferbar. Letztere ermöglicht Fahrantriebe<br />

mit durchgehender Achse. Typische Einsatzgebiete sind z. B.<br />

Linear- und Staurollenförderer, Dreheinheiten und -tische oder<br />

Hubmodule und Eckumsetzer.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure: Miles Meier, Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

Ivo Greuloch (Vol.), Tel.: 06131/992-353,<br />

E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />

Vanessa Weingärtner (Vol.), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 56: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

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Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

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