antriebstechnik 8/2020
antriebstechnik 8/2020
antriebstechnik 8/2020
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19174<br />
08 AUGUST <strong>2020</strong><br />
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
TITELSTORY<br />
MESSTECHNIK<br />
Metallteile präzise<br />
positionieren und bearbeiten<br />
<strong>antriebstechnik</strong>.de
Components for Your Equipment.<br />
Antriebssysteme und Energiespeicher<br />
Die Liduro Frequenzumrichtersysteme und Leistungsmodule von Liebherr sind für härteste<br />
Umgebungs- und Anwendungsbedingungen ausgelegt und bieten eine maximale<br />
Leistungsdichte, Effizienz und Verwendungssicherheit in industriellen Anwendungen.<br />
Das integrierbare Energiespeichersystem ist für hochdynamische Anwendungen<br />
mit hohen Spitzenlasten konzipiert. Energiekosten können über die Speicherung und<br />
effiziente Nutzung von Rekuperationsenergie um 20 – 40 % gesenkt werden.<br />
Liebherr-Components AG<br />
Postfach 222<br />
5415 Nussbaumen AG, Schweiz<br />
Tel.: +41 56 296 43 00<br />
E-Mail: info.cos@liebherr.com<br />
components.liebherr.com
EDITORIAL<br />
300 MILLIARDEN EURO<br />
AUFTRAGSPOTENZIAL<br />
TOX ®<br />
ElectricDrive<br />
moves<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
über die durch das Corona-Virus ausgelöste Krise wurde viel<br />
geredet. Jetzt ist die Zeit gekommen, den Blick nach vorne zu<br />
richten und nach Chancen für die Antriebsbranche zu suchen.<br />
Die liegen gerade in der anderen globalen Krise, dem<br />
Klimawandel. Von den großen Anstrengungen für einen<br />
verringerten CO 2<br />
-Ausstoß wird der Maschinenbau immens<br />
profitieren. Auf 300 Milliarden Euro Auftragsvolumen pro Jahr<br />
schätzt eine Studie unter Beteiligung des VDMA das Potenzial<br />
bis 2050 ein. Der Grund: Für eine klimaneutrale Produktion<br />
braucht es neue, innovative Maschinen für alle Industrien.<br />
Der Maschinenbau verursacht zwar nur 0,2 Gigatonnen der<br />
insgesamt 35 Gigatonnen CO 2<br />
-Emissionen aus der Industrie.<br />
Er beeinflusst über seine Technologien aber die Emissionen<br />
fast aller Industrien. Allein in der Fertigung entstehen<br />
16,7 Gigatonnen CO 2<br />
. Innovative Maschinen und Fertigungstechnologien<br />
würden zu einer Reduktion von bis zu 86 Prozent<br />
dieser Treibhausgase führen, so die Studie.<br />
In diese Richtung gedacht, können Grüne Technologien relativ<br />
schnell zu schwarzen Zahlen führen. Und nebenbei leistet<br />
unsere Branche noch einen Beitrag zur Rettung der Welt!<br />
Wenn Sie und Ihr Unternehmen auch in diese Richtung denken,<br />
berichten Sie uns davon.<br />
Ihr Miles Meier<br />
m.meier@vfmz.de<br />
Die treibende Kraft<br />
der Industrie.<br />
tox-electricdrive.com
18<br />
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SPECIAL<br />
Kammerer<br />
Gewindetechnik GmbH,<br />
Hornberg<br />
TITELBILD<br />
AMO Automatisierung<br />
Messtechnik Optik GmbH,<br />
St. Peter am Hart, Österreich<br />
EDITORIAL<br />
03 300 Milliarden Euro Auftragspotenzial<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
08 TITEL Metallteile präzise positionieren und bearbeiten<br />
UMRICHTERTECHNIK<br />
12 3 000 Meter unter dem Meeresspiegel<br />
ELEKTROMOTOREN<br />
14 Stärker, schneller & präziser<br />
16 Top Performance durch Wasserkühlung<br />
18 Interview mit Uwe Lorenz, Geschäftsführer Dunkermotoren:<br />
„Eine moderne Antriebslösung braucht<br />
dezentrale Intelligenz und Sensorik“<br />
SPECIAL: ANTRIEBE<br />
FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
22 INNENTITEL Mit digitaler Vernetzung effektiv<br />
fertigen<br />
26 Die Zukunft der Werkzeugmaschinen: Statements von<br />
Prof. Hans-Christian Möhring und Prof. Berend Denkena<br />
28 Neuer Umrichter „rettet“ Prüfstand-Performance<br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />
LINEARTECHNIK<br />
32 Schienensystem für Hightech-Kameras<br />
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
36 Hydraulikventile für jeden Einsatz<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
MEIN TIPP<br />
Unterwasser-Produktionsanlagen stellen hinsichtlich<br />
Betriebssicherheit und Langlebigkeit enorme<br />
Anforderungen. Auf welche Weise ein neues<br />
Konzept für Tiefsee-Aktuatoren diese erfüllt und<br />
zugleich den Energieverbrauch in der Spitze um bis<br />
zu 75 % senkt, lesen Sie ab S. 12.<br />
Vanessa Weingärtner, Redakteurin,<br />
v.weingaertner@vfmz.de<br />
40 Roboterwartungen optimal im Voraus planen<br />
42 Kreative Ansätze für die Automatisierung<br />
44 Condition Monitoring für<br />
Predictive-Maintenance-Konzepte<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
46 Topologisches Schleifen bei<br />
Stirnradverzahnungen – Teil 4<br />
SERVICE<br />
06 Menschen, Unternehmen, Märkte<br />
51 Impressum<br />
4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SOFTSTARTER<br />
BAUER GEAR MOTOR<br />
BERUFT NEUEN<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
NEUER F&E-PARTNER FÜR DIE FRAUNHOFER-ALLIANZ VISION<br />
Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />
(IPK) ist im März <strong>2020</strong> der Fraunhofer-Allianz Vision<br />
beigetreten. Damit erhöht sich die Zahl der Mitglieder der<br />
Forschungskooperative auf 16. Als neues Mitglied bringt das<br />
Fraunhofer IPK Expertise in puncto maschinelles Sehen sowie<br />
Technologien für KI-basierte Mehrwertdienste, optische Oberflächenprüfung<br />
und bildbasierte Digitalisierung in das Bündnis ein.<br />
Dort konzentrieren sich Fachabteilungen aus Fraunhofer-Instituten<br />
und -Einrichtungen auf Themen der Bildverarbeitung sowie der<br />
berührungslosen Mess- und Prüftechnik. Mit Fokus auf die<br />
angewandte Forschung verfolgt die Fraunhofer-Allianz Vision das Ziel, neue Entwicklungen unter<br />
industriellen Bedingungen zur Einsatzreife zu bringen. Im Rahmen der Projektabwicklung setzten<br />
die Partner auf Wissenstransfer und nutzen Synergien unterschiedlich gelagerter Kompetenzen.<br />
www.vision.fraunhofer.de<br />
Bauer Gear Motor hat Nader<br />
Halmuschi zum neuen<br />
Geschäftsführer ernannt. Er<br />
ist designierter Nachfolger<br />
von Karl-Peter Simon, der<br />
bekannt gegeben hat, in den<br />
Ruhestand treten zu wollen.<br />
Die Nominierung erfolgt in<br />
einer wirtschaftlich angespannten<br />
Zeit. Bauer Gear<br />
Motor, Teil der Altra Industrial<br />
Motion Corporation, hat<br />
daher den Wechsel akribisch<br />
vorbereitet. „Die jüngsten<br />
Ereignisse werden die<br />
Herausforderungen dieser<br />
Position sicher noch erhöhen“,<br />
so Nader Halmuschi.<br />
„Aber dank der guten<br />
Planung rund um meine<br />
Ernennung werde ich Zeit<br />
haben, an der Seite von<br />
Karl-Peter Simon zu<br />
arbeiten, bevor er in den<br />
wohlverdienten Ruhestand<br />
geht.“ Er berichtet an Mark<br />
Klossner, President der Altra<br />
Gearing Division, der sagt:<br />
„Nader Halmuschi hat<br />
sowohl die technische<br />
Kompetenz als auch die<br />
Erfahrung, die wir brauchen,<br />
um das Wachstum von<br />
Bauer Gear Motor fortzusetzen.<br />
Seine Ernennung<br />
wird gewährleisten, dass auf<br />
den Erfolgen seines Vorgängers<br />
aufgebaut wird<br />
und Bauer gestärkt in die<br />
Zukunft geht.“<br />
www.bauergears.com<br />
SEW-EURODRIVE–Driving the world<br />
Flexible Getriebelösungen<br />
für harte<br />
Anforderungen<br />
Ihr Ziel: Geringe und planbare Lebenszyklus kosten<br />
Ihrer Anlage.<br />
Unser Ziel: Mit Ihnen Ihr Ziel verwirk lichen –<br />
und dafür bieten wir Ihnen sowohl standardisierte<br />
Antriebe als auch Sondergetriebe in Los größe 1.<br />
Die Flexibilität und hohe Zuverlässigkeit unserer<br />
Antriebslösungen helfen Ihnen, auch unter extremen<br />
Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Stirnradgetriebe / Kegelstirnradgetriebe Baureihe X<br />
Planetengetriebe Baureihe P<br />
Applikationsspezifische Getriebe<br />
Mehr erfahren:<br />
www.seweurodrive.de/industriegetriebeloesungen
<strong>antriebstechnik</strong><br />
WISSEN<br />
SCHAFFT<br />
IDEEN<br />
Newsletter<br />
Der E-Mail-Service<br />
für Anwender<br />
aus dem gesamten Umfeld<br />
mechanischer und<br />
elektrischer Antriebstechnik.<br />
Aktuelle Nachrichten<br />
rund um mechanische,<br />
thermische und elektrische<br />
Antriebstechnik,<br />
sowie deren Steuerungen<br />
und Regelungen.<br />
HANS-ERICH MAUL VERSTORBEN<br />
Hans-Erich Maul starb unerwartet am 15. Juli<br />
diesen Jahres. Die Mitarbeiter der Maul<br />
Konstruktionen GmbH trauern um Ihren<br />
Geschäftsführer. Hans-Erich Maul hat durch sein<br />
enormes Fachwissen und seine Kreativität<br />
ständig innovative Lösungen für Anwendungen<br />
der Getriebetechnik gefunden und gekonnt die<br />
Firma weiterentwickelt und geführt. Das<br />
Unternehmen bedankt sich bei allen Geschäftspartnern<br />
und Kunden für Ihre Unterstützung in<br />
dieser schwierigen Zeit. Hans-Erich Maul wurde<br />
71 Jahre alt.<br />
INDUSTRIAL AUTOMATION ÜBERHOLT MEDIZINTECHNIK<br />
Die Maxon-Gruppe hat 2019 trotz<br />
konjunktureller Abkühlung seinen<br />
Umsatz um 7,9 % auf 567,8 Mio. CHF<br />
(532,3 Mio. EUR) gesteigert. Erstmals war<br />
die Medizintechnik nicht die stärkste<br />
Sparte. Die Sparte Industrial Automation<br />
and Robotics entwickelte sich in dem<br />
Unternehmen stärker als die Medizintechnik.<br />
In der Business Unit Mobility<br />
Solutions kam ein Großauftrag zur<br />
Harnstoffeinspritzung bei Lastwagen<br />
zum Tragen. Auch Logistiklösungen nahmen zu. In das Jahresergebnis mit ein floss<br />
auch der Umsatz des englischen Unternehmens Parvalux, das die Gruppe Ende<br />
2018 übernommen hatte. An Investitionen in neue Anlagen und Gebäude wies die<br />
Gruppe 42 Mio. CHF aus. In die Forschung und Entwicklung wurden 38,1 Mio. CHF<br />
investiert. Zu den Neuentwicklungen des Jahres gehörte die Industriemotorenreihe<br />
IDX. Für das laufende Jahr erwartet die Gruppe coronabedingt einen Umsatzrückgang<br />
von rund 10 %, vor allem, weil Aufträge aus der Automobil- und Flugzeugindustrie<br />
wegbrechen.<br />
www.maxonmotor.com<br />
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INFORMIERT<br />
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WECHSEL BEI B&R – PETER GUCHER ÜBERGIBT AN<br />
LUCA GALLUZZI<br />
Luca Galluzzi ist am 1. August <strong>2020</strong> in die<br />
Geschäftsleitung von B&R aufgerückt. Als<br />
Chief Sales Officer (CSO) folgt der 52-Jährige<br />
auf Peter Gucher, der nach 34 Jahren bei B&R<br />
in den Ruhestand geht. In der neuen Position<br />
wird Luca Galluzzi die Vertriebstätigkeiten<br />
weltweit steuern und parallel weiterhin<br />
Südeuropa verantwortlich betreuen. „Luca<br />
Galluzzi hat in der Region Südeuropa<br />
hervorragende Arbeit geleistet und unser<br />
Geschäft dort konsequent ausgebaut. Ich<br />
freue mich sehr, dass er sein Wissen und<br />
seine Erfahrung nun als Mitglied der<br />
Geschäftsleitung des Gesamtunternehmens einbringen wird“, sagt B&R-Geschäftsführer<br />
Hans Wimmer. Der scheidende Geschäftsführer Peter Gucher hat während<br />
seiner Karriere bei B&R ein internationales Vertriebsnetz mit 27 Tochtergesellschaften<br />
aufgebaut. „Diese globale Präsenz und die damit verbundene Nähe zu den<br />
Kunden ist das Ergebnis von Peter Guchers hohem Einsatz“, so Wimmer weiter. „Wir<br />
sind ihm für die geleistete Arbeit zu großem Dank verpflichtet.“<br />
www.br-automation.com
SOFTSTARTER<br />
FLENDER INVESTIERT AN DER WESTKÜSTE AUSTRALIENS<br />
Flender kündigt eine Produktionsstätte in Westaustralien an, die im September<br />
<strong>2020</strong> fertiggestellt werden soll. Mit dem neuen Werk adressiert das Unter -<br />
neh men speziell den Windenergie- und Bergbausektor. Die 3 500 m 2 Fläche<br />
umfassende Manufaktur entsteht im Tonkin Highway Industrial Estate in<br />
Bayswater. Dort wird auch ein 1,5-Megawatt-Prüfstand eingerichtet, auf dem<br />
Antriebssysteme bis zu einer Spannung von 6,6 Kilovolt getestet werden<br />
können. „Westaustralien war in den letzten Jahren ein sehr guter Markt für uns.<br />
Daher ist es für uns nur logisch in diesem Schlüsselmarkt zu investieren und<br />
dort zu sein, wo sich unsere Kunden befinden“, unterstreicht Kareem Emara,<br />
CEO und Geschäftsführer von Flender Australien. Über den neuen Standort will<br />
Flender das für die nächsten Jahrzehnte prognostizierte Wachstum im Bereich<br />
Windturbinen mit eingebautem Getriebe bedienen. Er vereint Vertrieb,<br />
Projektabwicklung, Engineering und Schulungsaktivitäten unter einem Dach.<br />
www.flender.com<br />
KTR SYSTEMS WEITER<br />
AUF EXPANSIONSKURS<br />
Japanese quality – trusted worldwide since 1921<br />
Mit Gründung einer Dependance<br />
in Dänemark ist das globale<br />
Netzwerk von KTR Systems auf<br />
24 Tochtergesellschaften<br />
angewachsen. Das 2-köpfige<br />
Team der KTR Systems Dänemark<br />
ApS mit Sitz in Silkeborg hat am<br />
1. Juni <strong>2020</strong> die Arbeit aufgenommen.<br />
General Manager Lars<br />
Haarup ist seit über 25 Jahren<br />
auf dem nationalen Antriebsmarkt<br />
tätig. Unterstützt wird der<br />
Kupplungs- und Bremsenexperte<br />
durch Mette Illeborg Riis, die für<br />
die Bereiche Administration und<br />
Vertriebsassistenz zuständig ist<br />
und 18 Jahre Erfahrung in der<br />
Antriebstechnik beisteuert. „Mit<br />
der neuen Landesgesellschaft<br />
wollen wir unsere maßgeschneiderten<br />
Lösungen weiter im<br />
dänischen Markt etablieren und<br />
eine noch intensivere Kundenbetreuung<br />
vor Ort gewährleisten“,<br />
sagt KTR-Geschäftsführerin<br />
Nicola Warning. „Mit Lars<br />
Haarup und Mette Illeborg Riis<br />
haben wir zwei Experten<br />
gewonnen, die KTR in unserem<br />
Nachbarland erfolgreich<br />
repräsentieren werden“.<br />
www.ktr.com<br />
Bearings<br />
for durability<br />
Get to know our bearings at www.koyo.eu<br />
Automotive components Bearings Machine Tools / Mechatronics
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
TITEL<br />
8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
TITEL<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
MESSGERÄTE<br />
METALLTEILE PRÄZISE<br />
POSITIONIEREN UND<br />
BEARBEITEN<br />
Engelbert Hager ist Kaufmännischer Leiter bei der<br />
AMO Automatisierung Messtechnik Optik GmbH in<br />
St. Peter am Hart, Österreich<br />
Präzision ist eine der wichtigsten<br />
Anforderungen an Maschinen und Anlagen<br />
in der metallverarbeitenden Industrie.<br />
Mit Amosin hat die AMO Automatisierung<br />
Messtechnik Optik GmbH aus Österreich ein<br />
patentiertes Messsystem entwickelt, das eine<br />
hochgenaue Positionierung und Bearbeitung<br />
von Metallteilen ermöglichen soll.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 9
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
TITEL<br />
Die für die metallbe- und verarbeitende Industrie hergestellten Maschinen<br />
und Anlagen finden in vielzähligen Branchen Anwendung, z. B. in<br />
der Automobilindustrie, der Elektronikbranche, der Medizintechnik sowie<br />
in Maschinenfabriken. Egal, ob große Bauteile in Serie oder kleinste<br />
Einzelstücke hergestellt werden – immer geht es um Präzision unter Aspekten der<br />
Wirtschaftlichkeit und der Produktsicherheit. In diesem Kontext zeichnet sich<br />
das Messsystem Amosin zum einen durch seine kompakte Bauweise und zum<br />
anderen durch seine Robustheit und Verschleißfreiheit aus.<br />
01<br />
MESSSYSTEM VIELSEITIG EINSETZBAR<br />
Anwendungsbeispiele finden sich in Werkzeug- und Blechbearbeitungsmaschinen,<br />
Direktantrieben sowie in der Medizintechnik. Auch in der Robotik und in<br />
der Automobilindustrie kommen Amosin-Messgeräte von AMO zum Einsatz. So<br />
geht es in der Automobilfertigung u. a. darum, beim Zuschnitt von Teilen möglichst<br />
wenig Verschnitt zu erzeugen und zugleich so exakt zu arbeiten, dass das<br />
Gewicht der Bauteile so gering wie möglich ausfällt – ein wichtiger Aspekt für den<br />
späteren Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge.<br />
Auch in der Herstellung von Stanzbiegemaschinen werden hohe Anforderungen<br />
an Zykluszeiten und höchste Positionier- sowie Wiederholgenauigkeit gestellt.<br />
Die Amosin-Messgeräte sind resistent gegen Erschütterungen und robust<br />
gegenüber Ölen und Fetten. Je nach Komplexität der zu fertigenden Bauteile<br />
können hier bis zu 20 oder mehr Messgeräte in einer Maschine verbaut sein.<br />
BERÜHRUNGSLOSE ABTASTUNG PER INDUKTION<br />
Amosin besteht aus einer planaren Spulenstruktur im Messkopf und einer Maßverkörperung<br />
(Maßband). Die Spulenstruktur wird auf einem Substrat in Mikro-<br />
Multilayer-Technik gefertigt. Dabei sind die einzelnen Hauptelemente mit Primärund<br />
Sekundärspulen in Messrichtung gestreckt. Die Maßverkörperung basiert<br />
auf einem Edelstahlband mit einer hochgenauen, fotolithografisch geätzten periodischen<br />
Teilung. Die relative Bewegung in Messrichtung zwischen Sensorstruktur<br />
im Abtastkopf und der Maßverkörperung ändert periodisch die Gegeninduktivität<br />
der einzelnen Spulen und erzeugt zwei sinusförmige 90°-phasenverschobene<br />
Signale (sin u. cos). Da die Abtastung mithilfe von Induktion und somit<br />
berührungslos geschieht, ist Verschleiß am Gerät ausgeschlossen.<br />
Die gesamte Auswerteelektronik und die Sensorik des Gebers sind ins Gehäu se<br />
integriert, sodass für den Einbau von Amosin wenig Platz benötigt wird. Eine<br />
Verkapselung schützt Elektronik und Sensoren gegen Staub, Schmutz und<br />
Spritzwasser, entsprechend der Schutzklasse IP67. Diese Stabilität gegenüber<br />
Umwelteinflüssen und die hohe Signalgüte führen dazu, dass nach der Signalkonditionierung<br />
in der Auswertelektronik Abweichungen von nur 0,1 % der<br />
Ideal -Sinusform (Oberwellenanteil) bleiben.<br />
GERINGE POSITIONSABWEICHUNG UND HOHE LAUFRUHE<br />
Die bis dahin bereits geringe Positionsabweichung hat AMO mit dem Messsystem<br />
Amosin weiter reduziert; auf unter 0,3 μm innerhalb einer Signalperiode.<br />
Auch die Laufruhe bei Direktantrieben hat sich durch die weiter optimierte<br />
Signalqualität der Längen- und Winkelmessgeräte verbessert. Ein reduziertes<br />
Signalrauschen aufgrund optimierter, automatischer Signalkompensation (Amplitude,<br />
Offset und Phase) sorgt für eine höhere Regeldynamik der Messgeräte. Zudem<br />
sind mit der neuen Generation höhere Auflösungen von bis zu 0,05 µm bis<br />
zur maximalen Drehzahl von bis zu 26 000 U/min realisierbar. Alle Messgeräte<br />
DIE IDEE<br />
„Messgeräte für die Industrie und die<br />
Medizintechnik müssen sehr genau<br />
sein und rauen Bedingungen<br />
standhalten. Wir haben deshalb das<br />
Amosin-Messprinzip entwickelt, bei<br />
dem wir Präzision mit Robustheit<br />
kombinieren. Das Ergebnis sind<br />
hochgenaue, robuste Messgeräte.<br />
Messgeräte von AMO sind zudem<br />
sehr kompakt, da sich die gesamte<br />
Auswerteelektronik und die Sensorik<br />
des Gebers im Gehäuse befinden.“<br />
01 Absolute Längen- und Winkelmessgeräte finden in vielzähligen<br />
industriellen Anwendungen ihren Einsatz, z. B. in der<br />
Stanzbiegetechnik<br />
02 In der Stanzbiegetechnik gewinnt das Zuschneiden und Stanzen<br />
durch den Einsatz induktiv geführter Längenmessgeräte an Präzision<br />
Engelbert Hager,<br />
Kaufmännischer Leiter, AMO GmbH<br />
10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
TITEL<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
02<br />
von AMO verfügen zudem über die gängigen absoluten Schnittstellen,<br />
z. B. EnDat 2.2, Fanuc und Mitsubishi sowie die inkrementellen<br />
Schnittstellen (1 Vpp bis zu 10 μm, TTL bis zu<br />
0,05 μm).<br />
AMO fertigt absolute Längenmessgeräte in verschiedenen<br />
Ausführungen für Messlängen bis zu 32 m. Die Genauigkeitsklasse<br />
entspricht ± 20 μm/m bzw. ± 50 μm/m. Die Maßverkörperung ist<br />
als Maßband zum Aufkleben sowie als Edelstahlprofil verfügbar.<br />
Beide Ausführungen bestehen aus Edelstahlkomponenten, die<br />
Edelstahlprofil-Variante kann mehrfach verwendet werden.<br />
Fotos: 02: JT Jeeraphun/stock.adobe.com; sonst.: AMO GmbH<br />
www.amo-gmbh.com<br />
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in<br />
Porta Westfalica, unserer Heimat.
UMRICHTERTECHNIK<br />
ENERGIEEFFIZIENTE TIEFSEE-AKTUATOREN<br />
3 000 METER UNTER<br />
DEM MEERESSPIEGEL<br />
Das Beste aus Elektromechanik und Hydraulik in einer<br />
kompakten Einheit für den Tiefsee-Einsatz:<br />
Bosch Rexroth hat gemeinsam mit führenden<br />
Ausrüstern und Anwendern ein neues Konzept für<br />
Tiefsee-Aktuatoren, Subsea Valve Actuators (SVA)<br />
entwickelt, das SIL3 Sicherheit bietet, bis zu 75 Prozent<br />
weniger Energie verbraucht und auf einen Betrieb<br />
von 25 Jahren ausgelegt ist.<br />
Dr. Alexandre Orth ist Leiter Branche Marine & Subsea<br />
Technologien bei der Bosch Rexroth AG<br />
Außendruck 300 bar, Salzwasser-Um gebung, 24 Stunden<br />
Betrieb an 365 Tagen, Einsatz für 25 Jahre, möglichst ohne<br />
Wartung: Die Anforderungen an Unterwasser-Produktionsanlagen<br />
sind hoch. Für Unterwasser-Anlagen, die<br />
Öl und Gas fördern, ist Betriebssicherheit äußert wichtig, weil Störungen<br />
hohe Kosten verursachen. Außerdem hat der Schutz der<br />
Meere vor Verschmutzung durch ein unkontrolliertes Entweichen<br />
von Öl oberste Priorität.<br />
In Unterwasserfabriken ist pro Bohrloch eine Anlage im Einsatz,<br />
die aufgrund ihrer Analogie zu Bäumen „Subsea Tree“ genannt<br />
wird. Jeder „Subsea Tree“ steuert über mehrere Prozessventile die<br />
Öl- und Gasförderung des jeweiligen Bohrlochs. Die Prozessventile<br />
werden von den SVA angetrieben, die wiederum ihre elektrischen<br />
Steuersignale von den dezentralen Actuator Control Modules<br />
(ACM) erhalten. Bei Bedarf müssen sie das jeweilige Prozessventil in<br />
jedem Betriebszustand, auch bei Stromausfall, sicher verschließen.<br />
AUTARKE ACHSEN MIT EIGENEM FLUIDKREISLAUF<br />
Mit dem neu entwickelten SVA bietet Rexroth eine energieeffiziente<br />
und sichere Alternative zu den bislang eingesetzten rein hydraulischen<br />
oder rein elektromechanischen Aktuatoren. SVA sind autarke<br />
Baugruppen mit einem eigenen Fluidkreislauf. Ein drehzahlvariabler<br />
Motor treibt eine robuste hydraulische Pumpe an, die einen<br />
Förderstrom für die Zylinderbewegungen erzeugt. Ein Sicherheitsventil<br />
mit mechanischer Feder sorgt dafür, dass der Zylinder auch<br />
bei Stromausfall ohne externe Energiezufuhr sicher in die Fail-Safe-<br />
Stellung wechselt. Darüber hinaus kann der Zylinder, der das Bohrventil<br />
öffnet und schließt, von außen durch einen Unterwasserroboter<br />
über eine Spindel betätigt werden. Alle Bauteile des<br />
Antriebsstrangs sind doppelt redundant verbaut. Insgesamt bietet<br />
der SVA durch die Redundanz, die Federrückstellung und die Eingriffsmöglichkeiten<br />
von außen eine vierfache Sicherheit.<br />
Die Vorteile werden deutlich, wenn man die Lösung mit dem<br />
aktuellen Stand der Technik vergleicht. Die weitaus überwiegende<br />
Zahl der weltweit eingesetzten Unterwasser-Aktuatoren basiert auf<br />
klassischer Hydraulik. Sie hat ihre Robustheit und langfristige Standsicherheit<br />
in den vergangenen 50 Jahren unter Beweis gestellt. Anderer-<br />
seits wollen die Betreiber den dazu notwendigen Aufwand gerne reduzieren.<br />
Sie benötigen große, zentrale Hydraulik aggregate über Wasser.<br />
Diese versorgen die Aktuatoren über teilweise kilometer lange Leitungen,<br />
Nabelschnüre, mit dem Fluid. Bei 3 000 m Arbeitstiefe kommen<br />
mehrere hundert Liter Fluid allein in den Leitungen zusammen.<br />
Als erste Alternative versuchten Ausrüster rein elektromechanische<br />
Lösungen zu etablieren. Sie müssen nur noch über Kabel mit<br />
Strom versorgt und über eine Datenleitung an die ACM angebunden<br />
werden. Allerdings haben sie sicherheitstechnische Nachteile, weil<br />
sie keine mechanischen Eingriffsmöglichkeiten für die Verstellung<br />
von außen („manuell override“) bieten. Darüber hinaus benötigen<br />
sie, bedingt durch die im Vergleich zur Hydraulik geringere Kraftdichte,<br />
größere Gehäuse sowie elektrische Batterien. Ein Nachteil:<br />
Bauartbedingt tritt ein hohe Reibung und somit mechanischer Verschleiß<br />
an der Kraftübertragung auf und die erforderliche 25-jährige<br />
wartungsfreie Betriebsdauer ist nicht in jedem Fall sichergestellt.<br />
BIS ZU 75 % WENIGER ENERGIEVERBRAUCH<br />
Die neuen SVA kombinieren die Vorteile beider Ansätze und eliminieren<br />
die Nachteile. Durch den dezentralen Fluidkreislauf fallen<br />
die kilometerlangen „Nabelschnüre“ für das Fluid weg. Die SVA<br />
benötigen lediglich eine Spannungsversorgung und eine Datenleitung<br />
wie die rein elektromechanischen Aktuatoren.<br />
Die Drehzahl des Motors wird bedarfsgerecht, wie bei einem<br />
stufen losen Getriebe, geregelt. Hydraulische Pumpen erzeugen den<br />
Förderstrom für das verschleißarme hydraulische Getriebe. Als<br />
Regelungsprinzip setzt Rexroth hier auf eine Verdrängersteuerung,<br />
die den Förderstrom nahezu verlustfrei aus der Drehzahl heraus<br />
regelt. Das vereinfacht die Konstruktion, weil keine Proportionalventile<br />
notwendig sind und es steigert die Energieeffi zienz: Im Vergleich<br />
zu den rein elektromechanischen Aktuatoren verbrauchen<br />
die SVA in der Spitze bis zu 75 % weniger Strom. Dadurch können<br />
die Motoren bei gleicher Verstellkraft des Aktuators kleiner ausgelegt<br />
werden, was wiederum Bauraum und Kosten spart.<br />
Die eingebaute Sensorik erfasst im Rahmen eines Condition<br />
Monitoring konti nuierlich die Betriebszustände innerhalb des Aktuators<br />
und meldet diese an die übergeordnete Leitsteuerung. Dort<br />
12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
UMRICHTERTECHNIK<br />
01 Konzeptbild einer<br />
Unterwasserfabrik<br />
02<br />
02 Die Subsea Valve<br />
Actuators (SVA) sind<br />
zuverlässig, bieten SIL3<br />
Sicherheit und<br />
verbrauchen bis zu 75 %<br />
weniger Energie als<br />
elektro-mechanische<br />
Aktuatoren<br />
01<br />
können Trends ausgewertet, Abweichungen vom Normalzustand<br />
frühzeitig erkannt und behoben werden.<br />
AUTARKE ACHSEN AUS INDUSTRIE ALS VORBILD<br />
Innerhalb der SVA herrschen bei jeder Tiefe zwei bar Überdruck auf<br />
Grund eines redundanten Druckkompensationssystems. Bei 3 000 m<br />
Tiefe also 302 bar. Das verhindert ein Eindringen von Salzwasser und<br />
eine Überdimensionierung des Gehäuses durch die druckneutrale<br />
Auslegungssystematik. Rexroth setzt ausschließlich Unterwasserkabel,<br />
auch innerhalb der Achse, ein. Alle elektrischen Komponenten<br />
sind zusätzlich gekapselt. Bei der Entwicklung der SVA griffen<br />
die Tiefsee-Spezialisten von Rexroth auf das Prinzip der autarken<br />
Achsen von Rexroth für Industrieanwendungen zurück. Sie kommen<br />
bereits in verschiedenen industriellen Anwendungen zum Einsatz.<br />
Bosch Rexroth stellt die Einzelkomponenten in Großserie her.<br />
Wo notwendig hat Bosch Rexroth an den Komponenten Modifikationen<br />
für den Tiefsee-Einsatz vorgenommen. Auch hier kann der<br />
Hersteller auf bereits vorhandene Konzepte zurückgreifen, die zum<br />
Teil sogar für Tiefen bis 6 000 m Wassertiefe qualifiziert sind. Darüber<br />
hinaus erfüllen das System und die Kernkomponenten die<br />
besonderen Vorschriften verschiedener Klassifizierungsgesellschaften<br />
für den Marine- und Tiefsee-Einsatz.<br />
Bei der Entwicklung der SVA arbeitete das Unternehmen eng<br />
mit führenden Ausrüstern und Anwendern zusammen. Gemeinsam<br />
nutzen sie modernste Simulations umgebungen für den<br />
„Proof of Concept“ und den Bau von Prototypen für den Feldversuch.<br />
Damit sorgt fortschrittliche Antriebstechnik, die das Beste<br />
aus Elektromechanik und Hydraulik kombiniert, in den nächsten<br />
Jahrzehnten für eine sichere und zuverlässige Fördertechnik auf<br />
dem Meeresboden.<br />
Fotos: 01: DNV GL; 02: Bosch Rexroth AG<br />
www.boschrexroth.com<br />
Das Multitalent<br />
SD2S - High-Speed-Frequenzumrichter oder<br />
hochdynamischer Servoverstärker<br />
UMFANGREICHE ANTRIEBSFUNKTIONEN<br />
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Lösungen möglich<br />
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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 13
ELEKTROMOTOREN<br />
MOTORSPINDELN<br />
STÄRKER, SCHNELLER<br />
& PRÄZISER<br />
Das Unternehmen Sycotec stellt zwei neue Serien ihrer Hochfrequenz-<br />
Motorspindeln vor. Die Baureihe 4036 ergänzt das bestehende Portfolio<br />
während die neu entwickelte Reihe 5045 alte Baureihen ersetzen soll.<br />
Hier erfahren Sie die wichtigsten Details.<br />
Hochfrequenz-Motorspindeln sorgen mit ihren hohen<br />
Umdrehungszahlen für eine schnelle, gleichmäßige und<br />
exakte Bearbeitung von Werkstücken. Sie stellen genug<br />
Leistung und Drehmoment bereit, um anspruchsvolle Aufgaben<br />
präzise und zuverlässig zu meistern.<br />
BAUREIHE 4036 DC-T<br />
Die neuesten HF-Spindeln 4036 DC-T von Sycotec sollen sich vor<br />
allem durch hohe Leistungsfähigkeit bei geringer Länge und Eigengewicht<br />
auszeichnen. Mit ihrer hohen Dynamik und Belastbarkeit ist<br />
die Reihe zwischen den HF-Motorspindeln 4033 und 4041 positioniert.<br />
Die Vorteile der 4036: Ein mit nur 1,0–1,3 kg sehr niedriges Gewicht,<br />
kombiniert mit einem sehr leistungsstarken Synchronmotor<br />
(S1: 800 W / 16,8 Ncm), sehr hoher Belastbarkeit durch eine Vierfach-<br />
Lagerung und Drehzahlen bis 60 000 min -1 .<br />
Durch das geringe Rotorgewicht und daraus resultierendem geringen<br />
Trägheitsmoment ermöglicht die Spindeltype 4036 DC-T ein<br />
hocheffizientes und dynamisches Arbeiten.<br />
Simon Steinle ist Produktmanager bei der Sycotec GmbH & Co. KG in Leutkirch<br />
DIE WICHTIGSTEN PRODUKTMERKMALE<br />
DER NEUEN MODELLE IM ÜBERBLICK:<br />
Motorspindel 4036 DC-T:<br />
n Gehäusegröße Ø 36 mm<br />
n nur 1,0–1,3 kg Gewicht<br />
n sehr hohe Leistungsdichte (S1: 800 W)<br />
n Schutzkleinspannungsmotor 3∼49 V<br />
n Manuelles Spannsystem ER11 (8 mm Schaft)<br />
n Automatisches Spannsystem C3 (4 mm Schaft)<br />
n Drehzahlen bis 60 000 min -1<br />
Motorspindel-Baureihe 5045:<br />
n Gehäusegröße Ø 45 mm<br />
n Asynchronmotor bis 1 280 W<br />
n Synchronmotor bis 3 700 W<br />
n Manuell Spannsystem ER11 (bis 8 mm)<br />
n Automatisches Spannsystem C5 (bis 6 mm)<br />
n Drehzahlen bis 60 000 rpm<br />
n ESD Schutz (optional)<br />
n Drehzahl- und Positionssensor (optional)<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
Um die Einsatzmöglichkeiten dieser kompakten Antriebslösung zu erweitern, ist die<br />
Baureihe 4036 DC-T sowohl mit einem manuellen ER-11 Spannsystem (bis Schaftdurchmesser<br />
Ø 8 mm) als auch mit dem pneumatisch betriebenem Sycotec<br />
Direktschaftspann system C3 (bis Schaftdurchmesser Ø 4 mm) verfügbar.<br />
Gegenüber der ähnlich leistungsstarken, aber deutlich größeren Sycotec HF-Motorspindel<br />
4041 ist die Spindel 4036 DC-T überall dort eine attraktive Alternative, wo im Maschinenraum<br />
weniger Platz zur Verfügung steht. Der kompakte Hochleistungsantrieb<br />
eignet sich für eine Vielzahl industrieller Anwendungen in der Metall- und Kunststoffbearbeitung<br />
– wie etwa Bohren, Fräsen, Schleifen und Entgraten.<br />
BAUREIHE 5045<br />
Mit der Baureihe 5045 hat Sycotec eine neue Generation leistungsstarker Hochfrequenzspindeln<br />
für industrielle Anwendungen entwickelt. Die neue HF-Spindel ersetzt<br />
die Baureihen 4040 sowie 4041 und soll diese in allen technischen Details übertreffen.<br />
Sie ist laut Hersteller effizienter, schneller, vielseitiger. Zugleich soll sie einen<br />
höheren Schutzgrad bieten. Dabei verfügt die Spindel über innovative Produktmerkmale<br />
wie automatische Kegelreinigung, elektrostatisch neutrale Welle (ESD-Schutz)<br />
oder hochauflösende Drehzahl und Positionssensoren.<br />
Durch die neu entwickelten Motorelemente besticht auch die Reihe 5045 durch ihre<br />
hohe Leistungsfähigkeit. Der verfügbare Asynchronmotor leistet bis zu 1 280 W, der effiziente<br />
Synchronmotor bis zu 3 700 W. Zudem erlaubt das durchdachte Baukastensystem<br />
der Reihe 5045 eine individuelle Variantenkonfiguration auf die jeweilige Anwendung.<br />
Hier kann bspw. zwischen manuellem ER11 Spannsystem oder automatischem C5<br />
Direktspannsystem (bis Schaftdurchmesser Ø 6 mm), einem Asynchron- oder Synchronmotor<br />
sowie optionalen Features wie ESD-Schutz oder Drehzahlsensor gewählt werden.<br />
Fotos: Sycotec GmbH & Co. KG<br />
www.sycotec.eu<br />
01<br />
01 4036 DC-T:<br />
Ein mit nur 1,3 kg sehr<br />
niedriges Gewicht,<br />
kombiniert mit einer<br />
sehr hohen Belastbarkeit<br />
durch eine<br />
Vierfach-Lagerung<br />
02<br />
02 5045 AC-ER11 und<br />
5045 DC-ER11:<br />
Die neu entwickelte<br />
Baureihe soll effizienter,<br />
schneller und<br />
vielseitiger sein<br />
03 4036 DC-T-ER11-F:<br />
Wenn im Maschinenraum<br />
weniger Platz<br />
zur Verfügung steht,<br />
dann ist sie eine<br />
attraktive Alternative<br />
03
ELEKTROMOTOREN<br />
WASSERGEKÜHLTE ELEKTROMOTOREN<br />
TOP PERFORMANCE<br />
DURCH WASSERKÜHLUNG<br />
ABM Greiffenberger hat sein Angebot an effizienter Antriebstechnik<br />
erweitert und führt neue wassergekühlte Motoren im Portfolio.<br />
Diese eröffnen Anwendern ein breites Einsatzgebiet und überzeugen unter<br />
anderem durch ihre hohe Energieeffizienz und Leistungsdichte auch beim<br />
Einsatz in schwieriger Umgebung.<br />
ABM Greiffenberger aus Marktredwitz hat wassergekühlte<br />
Motoren in Baugrößen von 80 bis 160 mm entwickelt. Ihre<br />
kompakte Konstruktion bietet Anwendern zahlreiche Vorteile.<br />
So benötigen die Motoren wenig Platz und sind<br />
dennoch leistungsstark – eine Eigenschaft, die etwa bei Einsätzen in<br />
der Intralogistik immer mehr gefragt ist. Weil Flüssigkeit deutlich<br />
mehr Wärme pro Zeiteinheit abführen kann als Luft, überzeugen<br />
die Motoren auch unter Dauerlast durch eine optimale Kühlleistung.<br />
Dies gilt ebenfalls für den Einsatz in beengten Bauräumen,<br />
etwa wenn der Motor fest in Maschinen eingebaut ist. Darüber<br />
hinaus besitzen die Antriebe eine hohe thermische Stabilität.<br />
Der Antriebsspezialist bietet die wassergekühlte Version mit<br />
einer Leistung bis zu 100 kW an. Sie steht als energieeffizienter<br />
Asynchronmotor und permanenterregter Synchronmotor zur Verfügung.<br />
Die Motoren sind per Umrichter regelbar und lassen sich<br />
ohne großen Aufwand an alle Stirnrad-, Flach- und Winkelgetriebe<br />
von ABM anbauen. Die Komponenten arbeiten auch in schwieriger<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schliermann ist Leiter Entwicklung Mobile Antriebstechnik<br />
bei der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH in Marktredwitz<br />
Umgebung zuverlässig, der Hersteller bietet sie mit der hohen<br />
Schutzart bis IP6K9K an. Die Kühlung in axialer oder radialer Richtung<br />
erfolgt entweder mit Wasser, mit einem Wasser-Glykol<br />
Gemisch oder mit Öl. Der Druckverlust im Kühlsystem ist dabei<br />
stets sehr gering.<br />
Die wassergekühlten Motoren eignen sich besonders für den<br />
Einsatz in der Druckmaschinen- und der Textilindustrie. Hier herrschen<br />
relativ hohe Temperaturen in der Produktion, und eine effiziente<br />
Kühlung ist besonders wichtig. In der mobilen Antriebstechnik<br />
punkten sie in Baumaschinen wie Bagger oder Radlader als Aggregat-<br />
und Fahrantrieb. Weitere Anwendungsgebiete sind Elektrofahrzeuge,<br />
Flurförderzeuge und Wasserfahrzeuge. ABM hat sich bei der<br />
Konstruktion der Komponenten seines umfangreichen, modular<br />
aufgebauten Baukastensystems bedient. Anwenderspezifische Anforderungen<br />
wie die Anbindung an spezielle Schnittstellen sind auf<br />
einfache Weise realisierbar.<br />
KOMPLEXE PROTOTYPEN KURZFRISTIG<br />
REALISIEREN<br />
Mit der Entwicklung der wassergekühlten Motoren greift ABM<br />
Greiffenberger Branchenanforderungen auf. Geschäftsführer<br />
16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
ELEKTROMOTOREN<br />
Auch bei relativ hohen Temperaturen in<br />
der Produktion überzeugt der Antrieb<br />
durch seine effiziente Wasserkühlung<br />
DIE IDEE<br />
Robert Lackermeier betont: „Der enge Kontakt zu den Kunden und eine intensive<br />
Marktbeobachtung sind für uns wichtige Eckpfeiler, um den größtmöglichen Nutzen<br />
für den Anwender zu bieten.“ Der System lieferant mit hoher Fertigungstiefe liefert<br />
alle Antriebskomponenten aus dem eigenen Haus. Kunden aus vielen Bereichen<br />
profitieren zudem von der Beratungs- und Branchenkompetenz und finden in ABM<br />
Greiffenberger einen Partner für individuelle Systemlösungen. Selbst komplexe Prototypen<br />
können kurzfristig realisiert werden.<br />
Eine wichtige Rolle spielt die Entwicklungs- und Fertigungskompetenz. Mit der<br />
modernen Aluminium-Druckgießerei hat sich ABM Greiffenberger eine führende<br />
Position in der Produktion von Getriebegehäusen erarbeitet. Benötigte Teile entstehen<br />
auf automatisierten und flexiblen Maschinen und Zellen. Robotergesteuerte<br />
Anlagen und Wickellinien sorgen für eine gleichbleibende Serienqualität. Leistungsprüfstände<br />
und ein Labor zur Werkstoffanalyse stellen darüber hinaus das hohe<br />
Niveau von Design und Engineering sicher.<br />
Fotos: ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH<br />
www.abm-antriebe.de<br />
„ABM hat eine Vielzahl von Motorlösungen<br />
für die mobile Antriebstechnik<br />
und für den allgemeinen<br />
Maschinenbau im Programm, wobei<br />
Kompaktheit, Effizienz, Zuverlässigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit immer die<br />
Technik bestimmen. Durch einfache<br />
Anpassungen und ein modulares<br />
Konzept können unterschiedlichste<br />
Kundenanforderungen schnell<br />
realisiert und höchste Schutzartklassen<br />
auch für niedrige Anschlussspannungen<br />
erreicht werden.“<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schliermann,<br />
Leiter Entwicklung Mobile Antriebstechnik,<br />
ABM Greiffenberger<br />
Antriebstechnik GmbH<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 17
ELEKTROMOTOREN<br />
INTERVIEW<br />
EINE MODERNE ANTRIEBSLÖSUNG<br />
BRAUCHT DEZENTRALE<br />
INTELLIGENZ UND SENSORIK<br />
18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
Dunkermotoren sieht sich trotz Corona-Krise gut aufgestellt für die<br />
kommenden Herausforderungen. Das Unternehmen setzt dabei stark<br />
auf das Industrial Internet of Things und will seine Antriebslösungen<br />
zunehmend mit dezentraler Intelligenz ausstatten. Im Gespräch mit<br />
<strong>antriebstechnik</strong> erzählt der Geschäftsführer Uwe Lorenz, wie ein<br />
gesunder Mix zukunftsträchtiger Branchen aussehen kann.<br />
Die Corona-Pandemie hat viele Wirtschaftszweige<br />
betroffen. Wie erlebt Ihr Unternehmen<br />
diese Zeit?<br />
Im ersten Quartal des Jahres waren Auftragseingang<br />
und Umsatz auf gewohnt<br />
hohem Niveau, dann kam es durch Corona zu<br />
einer kritischen Versorgungslage bei vielen<br />
Zulieferkomponenten. Etwas zeitversetzt war<br />
auch ein deutlicher Einbruch bei der Nachfrage<br />
in einigen Zielmärkten festzustellen. In<br />
der Konsequenz war Kurzarbeit notwendig,<br />
wenn auch in geringem Umfang. Aktuell registrieren<br />
wir wieder eine etwas anziehende<br />
Nachfrage und sind zuversichtlich, gestärkt aus<br />
der Krise zu kommen.<br />
Hat sich das Geschehen im Gesundheitswesen<br />
auf Ihren Geschäftsbereich Medizin- und<br />
Labortechnik ausgewirkt?<br />
Wir liefern Motoren für viele Geräte in der<br />
Medizintechnik, unter anderem für<br />
Beatmungsgeräte und Nähmaschinen zur<br />
Fertigung von Schutzanzügen. In dem Geschäftsbereich<br />
gab es zu Beginn der Pandemie<br />
verstärkt Abrufe und Anfragen, allerdings hat<br />
sich das bereits nach wenigen Wochen wieder<br />
auf dem normalen Niveau eingependelt.<br />
In der Unternehmensphilosophie von Dunkermotoren<br />
stehen Kundenorientierung und<br />
innovatives Denken und Handeln ganz oben<br />
an. Wie bringen Sie diese beiden Aspekte in<br />
puncto Produktentwicklung zusammen?<br />
Das stimmt, Dunkermotoren hat in den letzten<br />
Jahren innovative Produkte und Funktionalitäten<br />
auf den Markt gebracht, die unseren Kunden<br />
einen echten Mehrwert bieten. Basis für<br />
einen großen Teil der Innovationen ist die<br />
„Motor Control Platform“, welche derzeit in<br />
alle Servomotorbaureihen integriert wird. Dies<br />
reicht von der einfachen und günstigen „dMove“<br />
4Q-Regelelektronik bis hin zum „dPro“ Motioncontroller<br />
mit hochauflösendem Geber, Vektorregelung,<br />
Ethernet-Schnittstellen und<br />
Safety-Funktionalität.<br />
Was steht für die Antriebslösungen von<br />
Dunkermotoren hinter den Begriffen,<br />
Künstliche Intelligenz und Schwarmintelligenz<br />
als Basis für die Industrie 4.0?<br />
Schwarmintelligenz steht stark im Kontext IIoT<br />
(Industrial Internet of Things) und dezentraler<br />
Systeme. Hier sind wir mit unseren intelligenten<br />
Antrieben sehr aktiv. Es geht vor allem<br />
darum, dass jeder Antrieb oder jedes Antriebsnetzwerk<br />
selbst die Applikation im Bauch trägt.<br />
Nötigen Echtzeitentscheidungen zur Reaktion<br />
auf die Umwelt werden vom Antrieb selbst<br />
getroffen und mit anderen Antrieben abgestimmt.<br />
Eine separate SPS wird in diesen Anwendungen<br />
nicht mehr benötigt. Künstliche<br />
Intelligenz kommt dann ins Spiel, wenn Antriebe<br />
ihre Zustandsdaten wie zum Beispiel<br />
Temperatur- oder Stromverläufe in die Cloud<br />
übertragen und dort Muster abgeleitet werden.<br />
So wird erkennbar, wann sich Defekte oder<br />
Anomalien anbahnen. Diese Informationen<br />
Technologie<br />
für das, worauf<br />
es wirklich<br />
ankommt.<br />
Ein geschliffener<br />
Miniatur-Kugelgewindetrieb<br />
bildet das Herzstück<br />
eines Computertomographen.<br />
Eine wichtige<br />
Baugruppe – entwickelt<br />
von Steinmeyer.<br />
01 Der bürstenlose Servo-Motor<br />
BG 95 dPro mit Profinet-Schnittstelle<br />
wird in Bereichen der industriellen<br />
Automatisierung eingesetzt<br />
Kompetenz dank<br />
100 Jahren Erfahrung.<br />
www.steinmeyer.com
ELEKTROMOTOREN<br />
02<br />
Betrachtet man die Entwicklungen in den verschiedenen<br />
Anwenderbranchen für Produkte und Systeme der Antriebstechnik,<br />
was denken Sie, welche Branchen in den nächsten<br />
Jahren zu den wichtigen gehören werden?<br />
Bei Dunkermotoren setzen wir unter anderem auf die Zielmärkte<br />
Intralogistik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik,<br />
Agrartechnik, Bahntechnik und Gebäudeautomatisierung.<br />
Damit haben wir einen gesunden Mix zukunftsträchtiger<br />
Branchen und eine geringe Abhängigkeit von einzelnen<br />
Anwendungen.<br />
Welche mittel- und längerfristige Unternehmensentwicklung<br />
hat Dunkermotoren im Fokus?<br />
Die Servomotoren von Dunkermotoren einfach und sicher<br />
an das Internet anzubinden und darauf aufbauend mehrwertbringende<br />
Funktionalitäten zu realisieren ist ein wichtiges<br />
Ziel. Seit 2019 arbeitet bei uns ein Team ausschließlich<br />
an diesem Vorhaben.<br />
Um dies gemeinsam mit starken Partnern lösen zu können,<br />
ist Dunkermotoren auch den Verbänden „Open Industry 4.0<br />
Alliance“ und „MindSphere World“ beigetreten.<br />
Weiterhin steht das Zusammenwachsen mit unserer<br />
Schwester firma MAE aus Italien im Fokus. Mit dann insgesamt<br />
1 800 Mit arbeitern werden wir unseren Kunden in Zukunft<br />
auch Schritt motoren und Gebläse anbieten können.<br />
Herr Lorenz, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
Fotos: Dunkermotoren GmbH<br />
www.dunkermotoren.de<br />
DIE IDEE<br />
03<br />
02 Servomotoren mit dem IIoT zu verbinden und dadurch<br />
bessere Lösungen zu finden ist ein wichtiges Ziel für<br />
Dunkermotoren<br />
03 Ein intelligenter Elektromotor von Dunkermotoren treibt<br />
diesen Prototyp eines Marsrover von Studenten der Frankfurter<br />
University of Applied Sciences an<br />
können dann über buchbare Services an den Antrieb selbst<br />
oder an Managementsysteme zurückgespielt werden, um<br />
nötige Reaktionen einzuleiten.<br />
„Eine moderne Antriebslösung muss<br />
über dezentrale Intelligenz und<br />
Sensorik sowie eine Kommunikationsschnittstelle<br />
verfügen. Das ist die<br />
Grundlage für viele Innovationen.<br />
Antriebe müssen aber auch in den<br />
klassischen Disziplinen wie beispielsweise<br />
Energieeffizienz, Leistungsdichte,<br />
Performance und Wirtschaftlichkeit<br />
gute Werte erzielen.“<br />
Welche Anforderungen muss, auf den Punkt gebracht, eine<br />
moderne Antriebslösung erfüllen?<br />
Sie muss über dezentrale Intelligenz und Sensorik sowie eine<br />
Kommunikationsschnittstelle verfügen. Das ist die Grundlage<br />
für viele Möglichkeiten und Features, unter anderem die<br />
bereits erwähnten. Daneben zählen auch weiterhin „klassische“<br />
Werte wie beispielsweise Energieeffizienz, Leistungsdichte,<br />
Performance und Wirtschaftlichkeit.<br />
Uwe Lorenz, Geschäftsführer<br />
Dunkermotoren GmbH<br />
20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
MEDIENKONVERTER FÜR DIE<br />
STROMVERSORGUNG VIA ETHERNET<br />
Die KTI Distribution GmbH hat<br />
ihr Angebot an industriellen<br />
Kupfer-Glasfaser-Konvertern<br />
um drei Modelle aufgestockt,<br />
darunter eine gegen elektromagnetische<br />
Einflüsse geschützte<br />
Variante. Der PoE-fähige (Power<br />
of Ethernet) KGC-261-DP<br />
unterstützt das unternehmenseigene<br />
High PoE++ mit bis zu<br />
128 W. Treffen Lichtwellenleiter<br />
und Ethernet-Verbindung<br />
aufeinander, wandelt das Gerät<br />
die Signale um. Parallel lassen sich über Twisted-Pair-Kupfer-<br />
Kabel angeschlossene Vorrichtungen mit Strom versorgen, die<br />
aufgrund ihres erhöhten Leistungsbedarfs für eine Speisung<br />
durch PoE zuvor nicht in Frage kamen. KGC-261-DP-AT und<br />
KGC-261-DP-BT unterstützen die vom Institute of Electrical<br />
and Electronics Engineers (IEEE) genormten PoE-Standards<br />
IEEE 802.3af/at (15,4/32 Watt) bzw. IEEE 802.3af/at/bt<br />
(15,4/32/90 Watt) pro Port. Sämtliche Modelle sind in einer<br />
G- und einer I-Variante erhältlich. Die I-Ausführung ist nach<br />
IEC 61850-3 und IEEE 1613 zertifiziert und resistent gegen<br />
elektromagnetische Störungen.<br />
www.kti.de<br />
INDUSTRIEGETRIEBE MIT HEAVY-DUTY-<br />
AFFINER KRAFTUMSETZUNG<br />
Die durch Einsatz<br />
großer Wälzlager<br />
erzielte hohe Radialund<br />
Axial-Belastbarkeit<br />
sowie Abtriebsdrehmomente<br />
bis<br />
250 kNm prädestinieren<br />
die Maxxdrive-<br />
Industriegetriebe von<br />
Nord Drivesystems für<br />
Schwerlast-Anwendungen.<br />
Die Baureihe umfasst Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe,<br />
die eine Übersetzung zwischen 5,54:1 und 400:1<br />
abdecken, mit Vorgetriebe bis 30 000:1. Das verwindungssteife,<br />
einteilige Block-Gehäuse toleriert auch Lastspitzen sowie<br />
Schläge und wirkt sich positiv auf die Lagerlebensdauer aus.<br />
Ein geräuscharmer Lauf wird über die Achsgenauigkeit erreicht.<br />
Sofern geringe Übersetzungen in Verbindung mit starker<br />
thermischer Leistung gefragt sind, empfiehlt der Hersteller<br />
2-stufige Kegelstirnradgetriebe des Typs Maxxdrive XT. Diese<br />
sind mit einem verrippten Block-Gehäuse und einem Axiallüfter<br />
ausgestattet. Eine vergrößerte Oberfläche und Luftführungshauben<br />
verbessern die Luftkühlströmung, sodass in der<br />
Regel keine weiteren Kühloptionen gezogen werden müssen.<br />
www.nord.com<br />
Seit mehr als 25 Jahren sind wir der Spezialist für Laseranwendungen zur Herstellung von individuellen<br />
und anspruchsvollen Fein- und Mikropräzisionskomponenten. Als innovativer Entwicklungspartner<br />
und zuverlässiger Fertigungsdienstleister für die Laserfeinbearbeitung von Sonderwerkstoffen<br />
sind wir für Kunden aus den Bereichen Leistungselektronik, Sensorik & Systeme,<br />
E-Mobilität & Energietechnik sowie Feinmechanik & Gerätebau tätig.<br />
So fertigen wir nach Kundenzeichnung beispielsweise anspruchsvolle Elektrobleche mit Blechdicken<br />
von 0,1 bis 0,5 mm und scharfen Konturen speziell für Miniaturisierung und Mikromotoren.<br />
Darüber hinaus produzieren wir Kernpakete für Rotoren und Statoren mittels Klebetechnik<br />
(Backlack) und Laserfeinschweißen.<br />
Vielfalt in Material und Anwendung.<br />
Wir sind der richtige Partner für Sie:<br />
langjährige Erfahrung in der Laserfeinbearbeitung seit 1993<br />
modernste Lasertechnologie<br />
über 600 verschiedene Sondermaterialien am Lager –<br />
große Bandbreite an Edelstahl- und Buntmetallfolien sowie Elektrobleche<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Stefano Antuofermo<br />
Tel.: +49 36601 9327-55<br />
Mail: stan@lcpgmbh.de<br />
technische Beratung und gemeinsame Technologieentwicklung<br />
Herstellung - Prototypen von 1 bis zur automatisierten Serienproduktion von 1 Million Stück<br />
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SPECIAL<br />
ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
Christiane Tupac-Yupanqui, TPR International in Olching,<br />
im Auftrag von Kammerer Gewinde technik GmbH in Hornberg<br />
22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
KUGELGEWINDETRIEBE<br />
MIT DIGITALER<br />
VERNETZUNG<br />
EFFEKTIV FERTIGEN<br />
In Werkzeugmaschinen eingesetzte<br />
Kugelgewindetriebe haben häufig sehr<br />
spezielle Eigenschaften und werden nur<br />
in kleinen Mengen hergestellt.<br />
Die Herstellungskosten steigen dadurch.<br />
Dem wirkt man bei Kammerer Gewindetechnik<br />
jetzt mit einem digitalen Assistenzsystem in der<br />
Produktion entgegen.<br />
Kugelgewindetriebe sind geeignete Antriebe für dynamische<br />
und gleichzeitig präzise Positionieraufgaben. Häufig werden<br />
sie in Werkzeugmaschinen wie z. B. Drehmaschinen,<br />
Pressen, Spritzgießmaschinen und anderen eingesetzt. Für<br />
jede Anwendung wird dabei ein eigener, spezieller Kugelgewindetrieb<br />
benötigt. So hat Kammerer für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />
bspw. Kugelgewindetriebe mit gekühlter Mutter entwickelt,<br />
die eine einfachere Kühlung des Kugelgewindetriebs erlaubt.<br />
Bedingt durch den hohen Spezialisierungsgrad werden oft nur<br />
kleine Stückzahlen produziert. Um die Produktionskosten im Griff<br />
zu behalten, setzt der Schwarzwälder Gewindetechnikspezialist<br />
Kammerer Gewindetechnik GmbH jetzt ein digitales Assistenzsystem<br />
ein. Die Software mit der Bezeichnung „Value Facturing“ der<br />
MR Maschinenfabrik Reinhausen GmbH vernetzt die Produktionsdaten<br />
und optimiert Fertigungs- und Montageprozesse. Ziel ist<br />
Zeitersparnis bei Programmierung und Rüstung der Maschinen,<br />
Kosteneinsparungen bei Bestand und Verbrauch an Werkzeugen<br />
sowie gesteigerter Produktivität. Mit dem Geschäftsbereich Value<br />
Facturing stellt die MR Maschinenfabrik Rein hausen eigenen Kunden<br />
und anderen produ zierenden Unternehmen ihre Kompetenz<br />
in der intelligenten Vernetzung von Fertigungs- und Montageprozessen<br />
zur Verfügung. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer in<br />
der Regelung von Leistungstransformatoren.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 23
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
01<br />
02<br />
01 Das digitale Assistenzsystem<br />
ValueFacturing vernetzt alle am Produktionsprozess<br />
beteiligten Anlagen und Akteure<br />
02 Der Kugelgewindetrieb mit gekühlter<br />
angetriebener Mutter, zur Veranschau lichung<br />
hier mit Öffnung im Kühlgehäuse: in der Spirale<br />
zirkuliert das Kühlmedium, das die aus<br />
Lagerreibung und Kugelkontaktbereich<br />
entstehende Wärme ableitet<br />
MASCHINENAUSLASTUNG VOLL IM BLICK<br />
Bisher wurden bei Kammerer die Dreh-Fräs zentren, also CNC-gesteuerten<br />
Drehmaschinen, für die einzelnen Fertigungsschritte der<br />
Kugel gewindetriebe von den Mitarbeitern jeweils selbst programmiert.<br />
Bei Aufträgen mit kleinen Stückzahlen und Neuteilen nahm<br />
Neuprogrammierung, Vermessung und Neubestückung der Maschinen<br />
mit den jeweiligen Werkzeugen viel Zeit in Anspruch. Dadurch<br />
standen die Maschinen öfter still. „Als Lösungsmöglichkeit<br />
stand die Einführung eines CAM-Systems, einer Werkzeugdatenbank<br />
und eines Voreinstellgeräts an“, sagt Martin Huber, bei Kammerer<br />
verantwortlich für Lean Management und Auftragssteuerung. „Bei<br />
der Vernetzung der unterschiedlichen Systeme werden entsprechende<br />
Schnittstellen benötigt. Aus unserer Erfahrung wussten wir,<br />
dass bei einer Vielzahl an Schnittstellen immer wieder Probleme<br />
auftauchen, etwa bei Softwareupdates, die das ganze System ins<br />
Stocken bringen können.“<br />
Mit ValueFacturing werden alle am Produktionsprozess beteiligten<br />
Anlagen und Akteure vernetzt. Die Software wird als Webserver<br />
in die Fertigung integriert und an alle vorhandenen Systeme direkt<br />
angebunden. Die Steuerungen aller am Produk tionsprozess beteiligten<br />
Systeme können direkt online kommunizieren. Um mit der<br />
neuen Software erste Erfahrungen zu ge winnen, erfolgte der Start<br />
bei Kammerer in einem kleinen Bereich mit sechs Maschinen.<br />
DETAILLIERTE PROZESSANALYSE<br />
Vor Inbetriebnahme des digitalen Assistenzsystems erstellte MR bei<br />
Kammerer eine detaillierte Prozessanalyse, um die verschiedenen<br />
Systeme (CAM, PPS, ERP etc.), Maschinen, Werkzeuge und Fertigungsprozesse<br />
zu analysieren. „Von dem ersten Kontakt über die Entscheidungsfindung<br />
bis zur Umstellung der ersten Maschine vergingen<br />
über drei Jahre, was bei solchen Projekten nicht ungewöhnlich<br />
ist“, sagt Huber. „Nachdem wir von MR ein Angebot eingeholt hatten,<br />
analysierten die Experten aus Reinhausen erst einmal unsere Fertigung.<br />
Gemeinsam wählten wir das CAM-System und die Werkzeugdatenbank<br />
aus. Von MR kam dabei viel Beratungsleistung. Losgelegt<br />
haben wir dann im Herbst 2019 mit ersten NC-Programmen zum Test<br />
und der Befüllung der Werkzeugdatenbank.“ Die erste Maschine hat<br />
Kammerer im März <strong>2020</strong> umgestellt. Aktuell läuft noch die Testphase,<br />
um Erfahrung für die nächsten Schritte zu sammeln. Nach der Sommerpause<br />
soll entschieden werden, bei welcher weiteren Maschine auf<br />
ValueFacturing umgestellt wird. „Die Kollegen von MR kommen dann<br />
noch einmal zu uns, um drei weitere Maschinen an ValueFacturing<br />
DIE ANGETRIEBENE GEKÜHLTE MUTTER<br />
Für den Einsatz in Werkzeugmaschinen hat Kammerer Kugelgewindetriebe<br />
mit gekühlter Mutter entwickelt, die eine<br />
einfachere Kühlung des Kugelgewindetriebs erlaubt. Dies<br />
verbessert Genauigkeit und Lebensdauer der Kugelgewindetriebe<br />
und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und Präzision<br />
der Werkzeugmaschinen. Zusätzlich bewirkt das bei der<br />
Fertigung verwendete Hartschälverfahren laut Hersteller eine<br />
nachweislich verringerte Geräuschbildung im Einsatz. In<br />
Verbindung mit einer großen Steigung lassen sich Geschwindigkeiten<br />
von über 120 m/min erreichen, unter idealen<br />
Voraussetzungen sind Drehzahlen bis 4 000 U/min und<br />
Beschleunigungen der Spindeln von bis zu 30 m/s 2 möglich.<br />
24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
anzubinden. Dazu gehört die Prüfung, ob das Voreinstell <br />
programm korrekt auf dem Zoller-Voreinstellgerät läuft. Auch die<br />
Datenübertragung des NC-Programms und der Werkzeug daten<br />
an die Maschine werden wir prüfen“, erklärt Huber weiter.<br />
DEUTLICH REDUZIERTER WERKZEUGBESTAND<br />
Die Feuertaufe hat das neue CAM-System in Verbindung mit<br />
Value Facturing bereits bestanden: „Aktuell realisieren wir für<br />
einen Kunden ein interessantes Projekt, welches erstaunlich<br />
problemlos zu fertigen ist. Das wäre ohne das CAM-System so<br />
nicht möglich gewesen“, sagt Huber. Er freut sich über die Vorteile<br />
der digitalen Vernetzung: „Die NC-Programme werden nun<br />
extern an einem Programmierplatz und nicht mehr von jedem<br />
Werker selbst erstellt, was zu erheblicher Zeitersparnis führt.<br />
Dies garantiert auch eine standardisierte Programmierweise sowie<br />
optimierte Verfahrwege und Schnittdaten. Der Werkzeugbestand<br />
an der jeweiligen Maschine kann deutlich reduziert<br />
werden. Die Werkzeuge werden an einem zentralen Ort aufbewahrt,<br />
was insgesamt zu einer Bestands- und Verbrauchsverringerung<br />
führen soll. Die Schnittstellen-Problematik zwischen<br />
den einzelnen Systemen gehört der Vergangenheit an. Value<br />
Facturing vernetzt nun vier Systeme: das CAM-System TopSolid<br />
zur Programmierung der Dreh- und Fräsmaschinen, die Werkzeugdatenbank<br />
Wintool zur Verwaltung der Werkzeuge, das<br />
Voreinstellgerät von Zoller zur Vermessung der Werkzeuge, und<br />
die Maschinen, an denen unsere Kugelgewindetriebe und andere<br />
Bauteile gefertigt werden. Letztlich können wir unseren<br />
Kunden nun eine größere Vielfalt an Teilen anbieten, die wir<br />
schneller und kostengünstiger produzieren können.“<br />
Fotos: Kammerer Gewindetechnik GmbH, MR Maschinenfabrik Reinhausen<br />
www.kammerer-gewinde.de<br />
DIE IDEE<br />
Unsere ganze Kompetenz<br />
in einer Systemlösung.<br />
„Um Kugelgewindetriebe auch in<br />
kleinen Stückzahlen kostengünstig<br />
fertigen zu können, setzt Kammerer<br />
ein digitales Assistenzsystem ein. Die<br />
Software vernetzt die unterschiedlichen<br />
Systeme wie CAM System,<br />
Voreinstellgerät, Werkzeugdatenbank<br />
und Werkzeugmaschine. Damit<br />
wird das Problem mit den vielen<br />
einzelnen und problembehafteten<br />
Schnittstellen zwischen den Systemen<br />
umgangen. Ziele sind Zeitersparnis<br />
bei der Programmierung und Rüstung<br />
der Maschinen, Kosteneinsparungen<br />
bei Bestand und Verbrauch an<br />
Werkzeugen sowie gesteigerte<br />
Produktivität.“<br />
alpha Linear Systems:<br />
Dynamisch. Präzise. Individuell.<br />
Haben Sie an den linearen Antrieb ganz individuelle<br />
Anforderungen in Bezug auf Laufruhe, Positioniergenauigkeit<br />
und Vorschubkraft? Dann haben wir<br />
für Sie die optimal abgestimmte Lösung. Es ist<br />
nicht allein die Kopplung von Getriebe, Ritzel und<br />
Zahnstange, sondern unser Know-how in der<br />
überzeugenden, individuellen Systemlösung.<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
Tel. +49 7931 493-0<br />
WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />
www.wittenstein-alpha.de<br />
Martin Huber, Lean Management und<br />
Auftragssteuerung,<br />
Kammerer Gewindetechnik GmbH
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
BLICK AUS DER FORSCHUNG<br />
DIE ZUKUNFT DER<br />
WERKZEUGMASCHINEN<br />
Nicht nur Unternehmen treiben die Entwicklung von Werkzeugmaschinen voran,<br />
auch an Universitäten forscht man darüber. Professor Dr.-Ing. Hans-Christian Möhring,<br />
Direktor des Instituts für Werkzeugmaschinen in Stuttgart und<br />
Professor Dr.-Ing. Berend Denkena, Direktor des Instituts für Fertigungstechnik und<br />
Werkzeugmaschinen in Hannover, haben mit <strong>antriebstechnik</strong> über Trends bei<br />
Werkzeugmaschinen gesprochen.<br />
26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
Welche Entwicklungsthemen sehen Sie aktuell im Fokus, wenn es<br />
um Antriebstechnik in Werkzeugmaschinen geht?<br />
Denkena: Werkzeugmaschinen der Zukunft werden noch höher<br />
automatisiert sein als heute und sie müssen Werkstücke mit noch<br />
weniger Energie herstellen können. Ein Beitrag der Antriebstechnik<br />
kann unter anderem sein, hochgenau und in Echtzeit Informationen<br />
über die anliegenden Kräfte und Momente bzw. Leistungen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Möhring: Im Zeitalter der Energie- und Ressourcenschonung<br />
wird neben der Verbesserung der Funktionalität der Antriebstechnik<br />
mit Sicherheit auch die Verbesserung der Energieeffizienz der<br />
Antriebe im Fokus der Entwicklungen und Anwendungen stehen.<br />
Erreicht wird dies durch die Verringerung der Verlustleistung der<br />
Antriebe, durch eine Reduzierung ihrer zu bewegenden Massen,<br />
oder aber auch durch die Substitution üblicher Antriebsarten<br />
durch umweltfreundlichere Antriebsarten.<br />
Gibt es konkrete Forschungsgebiete, die in Zukunft Einfluss auf<br />
die Konstruktion von Werkzeugmaschinen haben könnten?<br />
Denkena: Im Bereich der rotierenden Antriebe, also für Arbeitsspindeln<br />
von Werkzeugmaschinen, brauchen wir hohe Drehmomente<br />
bei geringen Drehzahlen für Schruppbearbeitungen<br />
und hohe Drehzahlen, gerne mit geringeren Momenten, für die<br />
Schlichtbearbeitung. An dieser Stelle liegt heute ein schwer lösbarer<br />
Zielkonflikt in der Auslegung der Antriebe.<br />
Im Bereich der Linearachsen arbeiten wir an planaren Synchronantrieben,<br />
also Motoren, die zwei Vorschubachsen in einem<br />
Motor verbinden. Hierdurch ließen sich Kreuzschlitten deutlich<br />
vereinfachen und die Regelungseigenschaften verbessern.<br />
01<br />
02<br />
Wie bereitet sich die WZM-Welt auf das Zeitalter der E-Mobilität<br />
vor und welchen Einfluss wird das auf die Antriebstechnik von<br />
Werkzeugmaschinen haben?<br />
Denkena: Die Wandlung hin zum Elektroantrieb im Auto stellt<br />
eine deutliche Bedrohung auch für leistungsfähige Unternehmen<br />
im Fertigungsbereich dar. Denn die neuen Antriebe bestehen aus<br />
deutlich weniger Komponenten.<br />
Möhring: Die Summe der Zerspanprozesse wird kleiner, aber<br />
diese wird mit Sicherheit „anders und anspruchsvoller“ werden.<br />
Diesem Anspruch muss dann auch die in Werkzeugmaschinen<br />
zum Einsatz kommende Antriebstechnik gerecht werden und<br />
zwar in Form von dynamischeren, genaueren, kleineren, leichteren<br />
und auch energieeffizienteren Antrieben.<br />
Gibt es ein sinnvolles Maß zwischen Hydraulik und elektrischer<br />
Antriebstechnik in Werkzeugmaschinen?<br />
Denkena: Wir Werkzeugmaschinenentwickler würden die Hydraulik<br />
gerne aus den Werkzeugmaschinen verbannen. Aber<br />
bisher konnten sich elektrische Systeme auch aus Kostengründen<br />
gegen hy draulische Elemente, beziehungsweise<br />
Spanner, nicht durchsetzen.<br />
Möhring: Man darf nicht vergessen, dass, wenn es um die Übertragung<br />
großer Kräfte geht, hydraulische Antriebe immer noch<br />
unübertroffen sind. Insbesondere hinsichtlich der Kraftdichte<br />
weist die Hydraulik Vorteile auf. Moderne Druckversorgungssysteme<br />
gewährleisten zudem einen energieeffizienten Betrieb.<br />
01 Professor Dr.-Ing. Hans-Christian Möhring, Direktor des<br />
Instituts für Werkzeugmaschinen in Stuttgart<br />
02 Professor Dr.-Ing. Berend Denkena, Geschäftsführender<br />
Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen<br />
in Hannover<br />
Welche Merkmale müssen Werkzeugmaschinen und ihre<br />
Antriebe in Arbeitswelten aufweisen, in denen Maschinen und<br />
Menschen aufeinandertreffen?<br />
Möhring: Eine Werkzeugmaschine beziehungsweise auch ihre<br />
Antriebe müssen eine hohe Sicherheit hinsichtlich entstehender<br />
materieller sowie immaterieller Emissionen, Kapselung des Arbeitsraums,<br />
aber auch durch zum Beispiel „Elektrosmog“ gegenüber<br />
dem Bedienpersonal aufweisen. Diese Faktoren werden<br />
zukünftig die Marktfähigkeit einer Werkzeugmaschine beeinflussen.<br />
Einen weiteren wichtigen Faktor stellt zukünftig die Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle dar. Lösungen zur Vermeidung von Fehlbedienungen<br />
und intuitiverer Kommunikation sind mehr gefragt.<br />
Dem Bediener sind Antriebs- und Maschineninformationen vorab,<br />
zum Beispiel über virtuelle Maschinen, anzuzeigen.<br />
Fotos: IFW Hannover, IfW Stuttgart<br />
www.ifw.uni-hannover.de<br />
www.ifw.uni-stuttgart.de<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 27
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
MOTOREN MIT HOCHGESCHWINDIGKEIT<br />
NEUER UMRICHTER „RETTET“<br />
PRÜFSTAND-PERFORMANCE<br />
Weil ein Frequenzumrichter nicht<br />
die erforderliche Drehfeldfrequenz<br />
bereitstellt, kann der Betreiber<br />
eines Prüfstandes nicht das<br />
versprochene Leistungsvermögen<br />
seiner Spindelmotoren abrufen.<br />
Eine angepasste Umrichtertechnik<br />
für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
musste her.<br />
Aufgrund der notwendigen hohen<br />
Drehfeldfrequenz und des geringen<br />
Rotorvolumens benötigen Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />
den zum Betrieb<br />
geeigneten Frequenzumrichter. Wenn das<br />
nicht gewährleistet ist, treten unweigerlich<br />
Probleme auf. „Bei einem unserer asiatischen<br />
Kunden war das leider der Fall“, so Dr. Bernd<br />
Möller, Leiter Engineering Spindeltechnik bei<br />
GMN. „Wir hatten seit 2011 bereits drei Prototypen<br />
von Hochgeschwindigkeitsmotoren geliefert,<br />
bei denen die volle Performance der<br />
Spindel aber nicht erreicht werden konnte.“ Der<br />
Kunde hatte sich zwischenzeitlich mit der verminderten<br />
Leistung begnügt, trat im Jahr 2019<br />
aber doch an GMN und Sieb & Meyer heran. Der<br />
Auftrag lautete, einen besser geeigneten Frequenzumrichter<br />
zu finden, um das volle Leistungsvermögen<br />
auszuschöpfen.<br />
Markus Finselberger ist Key Account Manager<br />
Antriebselektronik bei der Sieb & Meyer AG in Lüneburg<br />
GEMEINSAME LÖSUNGSSUCHE<br />
BEGINNT<br />
Zwischen Sieb & Meyer und GMN besteht schon<br />
lange eine gute und erfolgreiche Partnerschaft.<br />
Der gemeinsame Nenner der Unternehmen ist<br />
die Spezialisierung auf Hochgeschwindigkeitsanwendungen.<br />
GMN produziert neben Maschinenspindeln<br />
auch Hochpräzisionskugellager,<br />
28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
Freiläufe und berührungslose Dichtungen. Sieb & Meyer entwickelt<br />
und fertigt u. a. Frequenzumrichter. „Unsere Geräte werden schon<br />
seit vielen Jahren in Kombination mit GMN-Spindeln eingesetzt“,<br />
erläutert Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei<br />
Sieb & Meyer. „Besonders sinnvoll ist das bei Spindeln für das Innenschleifen,<br />
denn hier müssen hohe Drehzahlen erreicht werden.“<br />
Neben vielen Standardanwendungen haben die Unternehmen bereits<br />
eine Reihe von Sonderprojekten zusammen umgesetzt. Frässpindeln<br />
für die Hochleistungs-Alu miniumbearbeitung mit einer<br />
Dauerleistung von 120 kW bei 30 000 min -1 , die im Bereich Aerospace<br />
zum Einsatz kommen, waren dabei. Aber auch ein Wasserstoffpumpenantrieb<br />
mit 120 kW bei 21 000 min -1 sowie ein Prüfstandsmotor<br />
mit max. 40 000 min -1 bei einer Leistung von 63 kW S1<br />
stehen auf der Liste der gemeinsam realisierten Lösungen.<br />
Im vorliegenden Fall liefert GMN seinem Kunden einen individuell<br />
konzipierten Prüfstandsantrieb. Der Hochgeschwindigkeitsmotor<br />
basiert zwar auf einer Katalog-Innenschleifspindel, wurde<br />
jedoch speziell an die Anforderungen angepasst. Bei der Spindel<br />
handelt es sich um den Typ HV-P 120 – ein Allroundprodukt für<br />
Schleif-, Fräs- und Bohranwendungen mit hohen Steifigkeits- und<br />
Leistungsanforderungen. In dieser Sonderausführung ermöglicht<br />
ein integrierter Synchronmotor die erforderliche hohe Drehzahl<br />
und Leistung von 35 kW S1 mit 60 000 min -1 ; aufgrund des vierpoligen<br />
Motors ergibt sich eine maximale Drehfeldfrequenz von 2 kHz.<br />
Jedoch gibt es auf dem Markt keinen Standard-Frequenzumrichter,<br />
der diese Kennzahlen unterstützen kann. Der Kunde entschied sich<br />
dennoch, es zu versuchen. Das gewünschte Resultat blieb aus: Die<br />
angegebenen Leistungsdaten der Schleifspindel konnten nicht ausgeschöpft<br />
werden.<br />
DIE WAHL DES RICHTIGEN FREQUENZUMRICHTERS<br />
„Der verwendete Frequenzumrichter konnte die hohen Frequenzen<br />
nicht erzielen und erzeugte zu viele Verluste“, so Dr. Möller.<br />
„Das ist so, als würde man einen Dieselmotor in ein Formel-1-Auto<br />
01 Die Hochgeschwindigkeitsspindel wurde speziell an den Prüfstand<br />
angepasst; als Allroundprodukt eignet es sich aber auch für Schleif-,<br />
Fräs- und Bohranwendungen<br />
einbauen – es kann einfach nicht gut gehen.“ Sieb & Meyer prüfte<br />
im ersten Schritt, welcher Frequenzumrichter aus dem breit aufgestellten<br />
SD2x-Sortiment am besten für diese spezielle Anwendung<br />
geeignet ist. Die Wahl fiel schließlich auf den SD2M. Dieses Gerät<br />
basiert auf der Multi-Level-Technologie und adressiert vor allem<br />
Hochgeschwindigkeitsapplikationen mit hohen Leistungen. Besonders<br />
in Anwendungen wie Werkzeugmaschinen oder Prüfständen<br />
kann die Lösung ihre Vorteile ausspielen: „Unserer Auffassung<br />
nach ist der SD2M das einzige Gerät auf dem Markt, das für solche<br />
Motoren die erforderliche Leistungsfähigkeit bietet“, betont<br />
Dr. Möller. „Abgesehen vielleicht von komplizierten Lösungen mit<br />
zusätzlichen LC-Filtern, die in diesem Leistungsbereich aber doppelt<br />
so teuer und sehr viel unhandlicher sind.“<br />
Gemeinsame Tests bewiesen: Der SD2M rief bei der Prüfstands-<br />
Anwendung ein überzeugendes Leistungsniveau ab. „Wir haben<br />
die Performance des Motors in Kombination mit unserem Frequenzumrichter<br />
eingehend geprüft“, so Rolf Gerhardt. „Es konnten die<br />
vollen Leistungsdaten erreicht werden.“ Die innovative Drei-Level-<br />
Technologie des Frequenzumrichters SD2M sowie Schaltfrequenzen<br />
iC-PZ Series<br />
Hochauflösende optisch-reflexive Absolut-Encoder<br />
• Variable Scheibendurchmesser und Linearmaßstäbe durch FlexCode®<br />
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SPECIAL: ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
02 Mit einem Standard-<br />
Frequenzumrichter ist die<br />
Drehfeldfrequenz von<br />
2 kHz für den Spindeleinsatz<br />
des Prüfstandes<br />
nicht zu erreichen gewesen<br />
bis 16 kHz stellen eine sehr gute Stromqualität sicher. So entstehen im<br />
Motor möglichst geringe Verluste und der Gesamtwirkungsgrad steigt. Dadurch<br />
wird eine übermäßige Rotor-Erwärmung verhindert und die Lagerbelastung<br />
sowie die Isolationsbeanspruchung reduziert. Teure LC-Filter<br />
können dank des Frequenzumrichters entfallen. Nicht zuletzt verfügt das<br />
Gerät über eine sehr kompakte Baugröße, benötigt somit wenig Platz und<br />
senkt insgesamt die Systemkosten erheblich. „Unser Kunde ist sehr zufrieden<br />
mit der Lösung“, so Dr. Möller. „Somit können wir ein weiteres erfolgreiches<br />
gemeinsames Projekt verbuchen.“<br />
MIT SPEZIALISTEN DAS RICHTIGE GERÄT FINDEN<br />
Frequenzumrichter für Werkzeugmaschinen sind eine Spezialität von<br />
Sieb & Meyer. „Wir haben es in diesem Bereich mit ganz besonderen Anforderungen<br />
zu tun“, so Rolf Gerhardt. „So muss beim Innenrundschleifen<br />
zum Beispiel ein sensorloser Betrieb von Asynchron- und Synchronspindeln<br />
bis 250 000 min -1 ermöglicht werden. Dabei darf sich der Motor<br />
jedoch nur geringfügig erwärmen, um die sensiblen Materialien nicht zu<br />
gefährden und eine hohe Qualität der Bearbeitung zu gewährleisten.“<br />
Eine weitere wichtige Rolle spielt die Flexibilität der Maschine: z. B. ein<br />
einfacher und schneller Wechsel zwischen unterschiedlichen Schleifspindeln.<br />
Dafür benötigt man den Zugriff auf verschiedene speicherbare<br />
Motorparametersätze. Oftmals werden zudem Funktionen wie eine hochdynamische<br />
Wirklasterkennung gefordert. Kundenspezifische Frequenzumrichter<br />
in diesem Bereich entstehen bei Sieb & Meyer auf Basis des<br />
SD2S. Das System kann bis zu 64 Parametersätze speichern. Die Anwahl<br />
der Parametersätze kann dabei über die digitalen Eingänge codiert werden<br />
oder alternativ über verschiedene Feldbussysteme wie u. a. Profinet<br />
oder EtherCAT erfolgen.<br />
Darüber hinaus erlauben die integrierten Technologiefunktionen für<br />
die Anfunkerkennung (Werkzeug berührt Werkstück) einen effizienten<br />
Maschinenbetrieb. Möglich sind auch Lösungen auf Basis des Mehrachs-<br />
Systems SD2 für Multiachsanwendungen. Hier stehen zudem die sensorlosen<br />
Sicherheitsfunktionen SFM (Safe Frequency Monitor – sicherer Stillstandsmonitor)<br />
und SLOF (Safe Limited Output Frequency – sicher begrenztes<br />
Drehfeld) zu Verfügung. Universelle Motorgeber-Auswertungen<br />
und vielfältige Anbindungsmöglichkeiten zur übergeordneten Steuerung<br />
erlauben die einfache Adaptierung an wechselnde Systemanforderungen.<br />
Fotos: Aufmacher: Sieb & Meyer GmbH; sonst.: GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG<br />
www.sieb-meyer.de<br />
DIE IDEE<br />
„Hochgeschwindigkeitsspindeln sind<br />
die Schlüsselkomponenten in einer<br />
Werkzeugmaschine benötigen eine<br />
hohe Drehfeldfrequenz. Frequenzumrichter<br />
von Sieb & Meyer können<br />
die notwendigen Drehfeldfrequenzen<br />
bereitstellen sowie durch spezielle<br />
Regelungs- und Ansteuertechnologien<br />
eine geringe Erwärmung der Motoren<br />
gewährleisten. Der letzte Punkt<br />
beeinflusst dabei signifikant die<br />
Bearbeitungsgenauigkeit und die<br />
Standzeit der Hochgeschwindigkeitsspindeln<br />
– im Besonderen die<br />
Lebensdauer der Lager.“<br />
Markus Finselberger, Key Account<br />
Manager Antriebselektronik,<br />
Sieb & Meyer AG<br />
30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
DREI-LEVEL-UMRICHTER STEIGERT<br />
WIRKUNGSGRAD<br />
Für Anwendungen in Turbo-Gebläsen<br />
und Turbo-Kompressoren<br />
hat Sieb & Meyer das Leistungsspektrum<br />
der Drei-Level-Umrichter-Baureihe<br />
SD2M erweitert. Nun<br />
stehen sieben Ausführungen des<br />
Frequenzumrichters von 75 HP bis<br />
400 HP bzw. 165 A bis 630 A<br />
Nennstrom zur Verfügung. Die<br />
Modelle mit einer 3-phasigen<br />
Netzspannungsversorgung<br />
eignen sich für Anwendungen mit<br />
kontinuierlicher Last. Neben<br />
wassergekühlten Varianten sind<br />
auch luftgekühlte Geräte erhältlich.<br />
Für alle Geräte ist eine NRTL/<br />
CSA-Zertifizierung beantragt. Bei<br />
den neuen Ausführungen besteht<br />
die Möglichkeit, aktive Magnet lager über Klemmanschlüsse mit der<br />
notwendigen DC-Spannung zu versorgen und diese auch in Störfällen<br />
zum Abbremsen aufrecht zu erhalten. Die Drei-Level-Technologie und<br />
Schaltfrequenzen bis 16 kHz gewährleisten eine hohe Stromqualität,<br />
sodass im Motor möglichst geringe Verluste entstehen und der<br />
Gesamtwirkungsgrad steigt.<br />
www.sieb-meyer.de<br />
KUGELGEWINDETRIEBE MIT HOHEN<br />
TRAGZAHLEN<br />
Kugelgewindetriebe<br />
mit<br />
besonders hoher<br />
axialer Tragfähigkeit<br />
bietet<br />
Rodriguez mit der<br />
Baureihe HLB an.<br />
Sie sind für<br />
anspruchsvolle<br />
Einsatzgebiete<br />
konzipiert, z. B. in Kunststoffspritz- und Stanzmaschinen,<br />
elektromechanischen Pressen oder Elektrohubzylindern. Sie<br />
sind aufgebaut wie herkömmliche Kugelgewindetriebe,<br />
unterscheiden sich jedoch durch ihre weiterentwickelte<br />
Mutterntechnologie, die eine Tragfähigkeit von bis zu<br />
4 800 kN statisch gewährleistet. Darüber hinaus zeichnen sie<br />
sich durch einen kompakten Aufbau der Kugelgewindemutter,<br />
eine geringe Geräuschentwicklung und einen hohen Wirkungsgrad<br />
aus. Die exakten Abmessungen der Gewindetriebe sind<br />
flexibel an die jeweiligen Anwendungen anpassbar. Die<br />
Kugelgewindetriebe sind in metrischen und zölligen Abmessungen<br />
der gängigen Industrienormen für die unterschiedlichsten<br />
Industriebereiche erhältlich. Passende Kugelgewindemuttern<br />
stehen in verschiedenen Bauformen zur Verfügung.<br />
www.rodriguez.de<br />
LINEAR STATT ROTATIV BEWEGEN<br />
Mit Kugel- und Planetenrollengewindetrieben in Standard- und invertierter Ausführung<br />
unterstützt das Unternehmen Moog Automatisierungsaufgaben. Im Zuge dessen ist oftmals<br />
rotative in lineare Bewegung umzusetzen oder es muss eine Alternative zu klassischen<br />
hydraulischen Antriebslösungen gefunden werden. Hier setzt der Stellantrieb MGI633 mit<br />
integriertem, invertiertem Planetenrollengewindetrieb an. Kennzeichnend ist ein robuster,<br />
präziser Gewindemechanismus, der einen hohen Lastfaktor ermöglichen soll. Aufgrund des<br />
abgedichteten Designs lassen sich die invertierten Planetenrollengewindetriebe auch in<br />
rauen und risikobehafteten, kontaminierungsgefährdeten Umgebungen einsetzen.<br />
www.moog.com<br />
Wir stellen aus – all about automation Chemnitz<br />
23. + 24.09.<strong>2020</strong> · Halle 1, Stand 425<br />
Schrittmotoren und Linearaktuatoren und Steuerungen (teilweise integriert)<br />
DC-Motoren (mechanisch und elektronisch kommutiert)<br />
www.kocomotion.de<br />
AC-Kleinmotoren und Getriebe<br />
...Intelligence in motion
LINEARTECHNIK<br />
STADIONTECHNIK<br />
SCHIENENSYSTEM FÜR<br />
HIGHTECH-KAMERAS<br />
Das russische Unternehmen Movikom entwickelt und<br />
realisiert innovative Robotersysteme sowie<br />
mechatronische Lösungen für Spezialkameras.<br />
Mithilfe spurbasierter Lineartechnik hat das<br />
Unternehmen ein Kamerasystem entlang eines<br />
Fußballfeldes in einem Minsker Stadion installiert.<br />
Klaus-J. Hermes<br />
ist Marketingleiter<br />
der Rollon GmbH<br />
in Düsseldorf<br />
32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
LINEARTECHNIK<br />
Bei Sportveranstaltungen, Konzerten, TV-Shows und sonstigen<br />
Großevents sind sie längst gang und gäbe: Ausgefeilte<br />
Kamerasysteme, die jede Aktion, jede Emotion und jedes<br />
noch so kleine Detail in flüssigen und brillanten Aufnahmen<br />
einfangen. Das nötige Hightech-Equipment liefern Firmen wie<br />
Movikom. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau hat sich auf<br />
die Entwicklung und Herstellung von Roboter- und Mechatronikausrüstungen<br />
für Spezialkameras spezialisiert und bietet Lösungen für<br />
Live-Übertragungen, Außenaufnahmen sowie Studioproduktionen.<br />
Mit Robycam haben die Russen eines der weltweit innovativsten<br />
Seilkamerasysteme im Portfolio. Die fortschrittliche 3D-Bewegungssteuerung<br />
und die integrierte Augmented-Reality-Unterstützung<br />
machen das modulare System rund um den Globus zur gefragten<br />
Technik für TV- und Live-Übertragungen. Darüber hinaus<br />
gehören leistungsfähige Remote-Heads (Standard sowie mit Gyro-<br />
Stabilisierung), Teleskopsäulen, Motion-Control-Systeme sowie<br />
Elektronikkomponenten zum Aufbau von Produktionsinfrastrukturen<br />
zur Produktpalette. Alle Movikom-Produkte sind so konzipiert,<br />
dass sie unkompliziert in bestehende und neue Produktionssysteme<br />
sowie in die Infrastrukturen der Veranstaltungsstätten integriert<br />
werden können.<br />
EINZELSCHIENE GESUCHT<br />
Für die Installation seines spurbasierten Kamerasystems Robyrail<br />
in einem Stadion der weißrussischen Hauptstadt Minsk war Movikom<br />
auf der Suche nach einer langen und stabilen Einzelschiene,<br />
die auch bei hohen Geschwindigkeiten gleichmäßige Kamerabewegungen<br />
gewährleistet und so ein stabiles Bild sicherstellt – immerhin<br />
bewegt sich der Kamerawagen während des Filmens mit bis zu<br />
10 m/s. Das System sollte entlang der gesamten Länge des Fußballfeldes<br />
aufgebaut werden und die Montage musste schnell und einfach<br />
möglich sein. Auch war eine unauffällige Lösung gewünscht,<br />
die ohne große Eingriffe in die vorhandene Infrastruktur realisierbar<br />
war. Zu den Anforderungen zählten darüber hinaus ein leiser<br />
Betrieb, um den Ton während der Aufnahmen nicht zu stören,<br />
maximale Leistungsfähigkeit bei Wind und Wetter sowie eine hohe<br />
Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit.<br />
Nur wenige Anbieter am Markt konnten diesen hohen Ansprüchen<br />
gerecht werden. Fündig wurde man schließlich bei Rollon.<br />
Der Spezialist für lineare Bewegungssysteme bietet ein nahezu<br />
lückenloses Sortiment an Linearführungen, Teleskopauszügen und<br />
Linearachsen. Neben modularen Standardkomponenten umfasst<br />
das Leistungsspektrum auch maßgeschneiderte Speziallösungen,<br />
die exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt sind.<br />
WACKELFREIE KAMERAAUFNAHMEN<br />
01 Die Speedy-Rail-<br />
Linearsysteme sind<br />
robust, dynamisch,<br />
belastbar, wartungsfrei<br />
und extrem leise<br />
Die Wahl der Lineartechnikexperten für das passende Schienensystem<br />
im Minsker Stadion fiel auf die Linearführung Speedy Rail<br />
aus der Linear-Line-Reihe. Für den Einsatz im Minsker Stadion<br />
wählten die Lineartechnikexperten ein passendes Schienensystem:<br />
die Linearführung Speedy Rail aus der Linear Line. Die hoch belastbare<br />
Apparatur muss weder gewartet noch geschmiert werden und<br />
gewährleistet auch unter strapaziösen Umgebungsbedingungen<br />
einen zuverlässigen und besonders ruhigen Betrieb – ideale Eigenschaften<br />
für das Robyrail-System von Movikom.<br />
Die modularen Speedy Rail-Führungen bestehen aus einer<br />
selbsttragenden und selbstausrichtenden Schiene sowie einem<br />
Laufwagen auf Rollenbasis. Dank ihrer speziellen Struktur mit<br />
hohlen Querschnitten und der Aluminiumlegierung mit gehärteter,<br />
eloxierter Oberfläche können sie hohe Biege- und Torsionskräfte<br />
aufnehmen. Das sorgt für optimale Stabilität, hohe Belastbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit. Die Stabilität ist ein extrem wichtiger Faktor:<br />
Schließlich muss der verwendete gyro-stabilisierte Kamerakopf<br />
Robyhead R3 im Robyrail-System während der schnellen Kamerafahrten<br />
so ruhig wie möglich bleiben – unerwünschte Ruckler und<br />
Verwacklungen sind ein absolutes No-Go. Für qualitativ hochwertige<br />
Aufnahmen ist eine gute Kamerastabilisierung daher ein Muss –<br />
dank ihrer besonderen Qualitäten leistet die Rollon-Schiene hierzu<br />
einen wesentlichen Beitrag.<br />
Kraftvoll und flexibel:<br />
PCLAMP<br />
KLEMMSYSTEME<br />
HEMA Maschinen- und Apparateschutz GmbH<br />
Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt<br />
Tel.: +49 6182 773-0 | info@hema-group.com<br />
www.hema-group.com<br />
geringe Systemkosten im<br />
Vergleich zur Hydraulik<br />
Die montagefreundliche PClamp ist eine modulare Systemlösung für<br />
Stangen- und Pneumatikzylinderklemmung. Durch Anordnung von bis zu<br />
vier Klemmeinheiten zwischen Grund- und Deckplatte können die Klemmkräfte<br />
erhöht werden. PClamp ist geeignet zum Klemmen von Stangen- und<br />
Pneumatikzylindern mit Durchmessern von 12 bis 40 mm. Das Funktionsprinzip<br />
ist Fail-Safe, denn PClamp klemmt bei Druckluftausfall sofort.<br />
Sicherheit – bei Ausfall der<br />
Pneumatik erfolgt Klemmung<br />
Werte hydraulischer<br />
Klemmungen werden<br />
erreicht und übertroffen<br />
Abgestimmt<br />
auf Normzylinder.<br />
Sonderlösungen<br />
auf Anfrage.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 33
LINEARTECHNIK<br />
03<br />
02<br />
02 Dank ihrer besonderen Eigenschaften gewährleisten die Speedy Rail-Linearführungen<br />
auch bei widrigen Witterungsbedingungen einen reibungslosen Betrieb<br />
03 Die spezielle Struktur des Schienensystems bietet optimale Stabilität,<br />
damit während der Kamerafahrten keine unerwünschten Ruckler auftreten<br />
DIE IDEE<br />
TROTZT ALLEN WIDRIGKEITEN<br />
Die robusten Linearsysteme erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 15 m/s bei<br />
Beschleunigungen von bis zu 10 m/s 2 . Bis zu 7 500 mm Länge können in einem Stück<br />
hergestellt werden. Auf jeder Seite weisen die Profile eine Schwalbenschwanznut auf.<br />
So lassen sich die einzelnen Schienenabschnitte einfach miteinander verbinden und<br />
Systeme von unbegrenzter Länge realisieren. Bohr- oder Schweißarbeiten sind dafür<br />
nicht notwendig.<br />
Die Schienen werden einem patentierten Behandlungsverfahren unterzogen. Dieses<br />
erzeugt eine glatte und harte Oberfläche, die mit gehärtetem Stahl vergleichbar ist.<br />
Die Läufer mit staubgeschützten kunststoffüberzogenen Stahlrollen sind resistent<br />
gegen Verunreinigungen und Schadstoffe. Ihr Wartungsaufwand ist gering. Zudem<br />
gewährleistet das spezielle Kunststoffmaterial eine einzigartige Laufruhe. Alle Rollenträger<br />
sind mit konzentrischen und exzentrischen Stiften für eine schnelle Einstellung<br />
des Kontakts zwischen Rollen und Schiene ausgestattet. Egal ob Regen, Sturm, Schnee<br />
oder Hitze – die Speedy Rail ist für einen Temperaturbereich von – 30 bis + 80 °C ausgelegt<br />
und läuft auch bei widrigen Witterungsbedingungen reibungslos. Dabei geht<br />
den Linearkomponenten so schnell nicht die Puste aus: Mit einer Lebensdauer bis zu<br />
80 000 km sind sie wahre Langstreckenläufer.<br />
REIBUNGSLOSE ZUSAMMENARBEIT<br />
Stabiler und ruhiger Lauf auch bei hohen Geschwindigkeiten, höchste Zuverlässigkeit<br />
und Langlebigkeit sowie eine einfache Montage und Wartungsfreiheit – die Speedy Rail<br />
hat Movikom auf ganzer Linie überzeugt. Die russischen Hightech-Experten schätzten<br />
außerdem die sehr langen Hübe der Linearführung sowie die hohe Servicequalität der<br />
Rollon-Spezialisten. Diese führten zusätzliche Berechnungen durch, konsultierten das<br />
italienische Büro, gaben schnelle Antworten auf alle Fragen, brachten Produktmuster<br />
mit und waren stets hilfsbereit. Das Ergebnis spricht für sich: Let the show begin!<br />
Fotos: 01: Rollon GmbH; Aufmacher, 02 und 03: Movikom<br />
www.rollon.de<br />
„Movikom kam mit einem ganzen<br />
Paket an Anforderungen auf uns zu:<br />
langer Hub, hohe Stabilität, enorme<br />
Geschwindigkeiten, maximale<br />
Leistungsfähigkeit bei Wind und<br />
Wetter sowie einfache Montage. Da<br />
haben wir sofort an unsere Speedy<br />
Rail gedacht. Die Linearschienen sind<br />
robust, dynamisch, belastbar,<br />
wartungsfrei und extrem leise. Sie<br />
gewährleisten auch bei den widrigsten<br />
Witterungsbedingungen einen<br />
reibungslosen Betrieb und ermöglichen<br />
so flüssige Kamerafahrten und<br />
damit wackelfreie Aufnahmen.“<br />
Klaus-J. Hermes, Marketingleitung,<br />
Rollon GmbH<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
IN NANOMETERSCHRITTEN ARBEITENDE<br />
MINIATURANTRIEBE<br />
PiezoMotor führt<br />
auf Nanometer-<br />
Positioniergenauigkeit<br />
ausgelegte<br />
Miniaturmotoren<br />
im Programm. Sie<br />
sind vakuumkompatibel<br />
und sollen<br />
zudem unter<br />
Magnetfeldeinfluss<br />
störungsfrei<br />
betrieben werden können. Die Funktionsweise der von dem<br />
schwedischen Hersteller angebotenen Baugruppen beruht auf<br />
Piezoelektrizität. Demnach bewirkt die Anordnung der bimorphen<br />
Biegewandler, dass bei Anlegen von Spannung eine nur<br />
geringe Biegung und Ausdehnung stattfindet. So bewegen sie,<br />
kombiniert zu abwechselnd angesteuerten Paaren, eine Antriebsstange<br />
in Nanometerschritten. Dieses Prinzip sowie die kleine<br />
Baugröße prädestinieren die Motoren für Einsätze in der Medizintechnik,<br />
etwa bei Diagnostik, Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) und Pumpen. Ein Linearmotor sorgt z. B. in einer Dosierpumpe<br />
für Nanoliter-Genauigkeit. Unmagnetisch ausgeführte<br />
Modelle unterstützen MRT-Operationsroboter und aufgrund ihrer<br />
Vakuumverträglichkeit eignen sich die Motoren auch für Aufgaben<br />
unter Strahlungseinwirkung.<br />
www.piezomotor.se<br />
STARKE VERBINDUNGEN –<br />
ATEX-ZERTIFIZIERT<br />
Die robusten und<br />
vielfältig kombinierbaren<br />
Kupplungen<br />
von KBK sind jetzt<br />
auch in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen einsetzbar.<br />
Dazu zählen Mühlen<br />
und Bereiche der<br />
Lebensmittel-,<br />
Chemie- oder<br />
Druck-Industrie. Der Hersteller hat sämtliche seiner Metallbalg-,<br />
Elastomer-, Gelenk- und Überlastkupplungen sowie<br />
seine starren Kupplungen, Spannsätze und Schrumpfscheiben<br />
nach der Atex-Richtlinie zertifizieren lassen. Damit der<br />
Anwender die wichtigen Parameter jederzeit im Blick hat,<br />
lasert KBK die Seriennummer und weitere Spezifikationen<br />
direkt auf die Kupplung. Der Kunde erhält zudem eine<br />
Anleitung für die Atex-konforme Montage. Dazu bietet das<br />
Unternehmen auch besondere Serviceleistungen an: Fällt bei<br />
einem Kunden z. B. eine Maschine aufgrund einer defekten<br />
Kupplung aus, kann KBK innerhalb von zwei Stunden beinahe<br />
alle Elastomerkupplungen und Metallbalgkupplungen aus<br />
dem Standardprogramm mit kundenspezifischen Bohrungen<br />
versehen und per Direktkurier versenden.<br />
www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
REKORDAUSLASTUNG IN DER GROSSLAGERFERTIGUNG<br />
NKE Austria hat im 1. Quartal <strong>2020</strong> eine Rekordauslastung im Werk in Steyr verzeichnet.<br />
Mehr als 1 000 Großlager waren in den ersten drei Monaten des Jahres in Produktion. Das sei<br />
die höchste Auslastung, die das Unternehmen jemals erreicht hat, teilte der Wälzlagerspezialist<br />
mit. Durch eine flexible Fertigungsstrategie könne man Großlager mit Durchmessern von<br />
200 bis 800 mm bereits in Losgrößen von 10 bis 500 Stück produzieren. Dies betrifft die<br />
Lagertypen Rillenkugellager, Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager und Pendelrollenlager. Die<br />
Lager finden Einsatz z. B. in Industrie- und Windkraftgetrieben, Generatoren oder Schienenfahrzeugen.<br />
NKE produziert Standard- und Sonderlager für alle Industrieanwendungen.<br />
Technik, Produktentwicklung, Fertigung und Finalbearbeitung der Komponenten, Montage,<br />
Qualitätssicherung, Logistik, Verkauf und Marketing sind am Standort Steyr konzentriert.<br />
Auch für Spezialanforderungen werden Lösungen gefertigt.<br />
www.nke.at
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
HYDRAULIKVENTILE<br />
HYDRAULIKVENTILE FÜR<br />
JEDEN EINSATZ<br />
Sicherheit, Stabilität und Zuverlässigkeit sind Anforderungen,<br />
die ein Bremssystem unter allen Umständen erfüllen muss.<br />
Bei Hitze, Kälte oder in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
müssen alle Einzelteile der Bremsen funktionieren.<br />
Eine Anwendung, die dabei besonders hervorsticht,<br />
sind hydraulische Bremssysteme. Hier können die<br />
Voraussetzungen und Anforderungen verschiedener<br />
Anwender sehr variabel ausfallen. Besonders das präzise<br />
Regeln kleinster Drücke, kurze Reaktionszeit, gute<br />
Reproduzierbarkeit und Linearität unter schnellem<br />
Druckaufbau sind hier die entscheidenden Faktoren.<br />
Stefan Kincses ist International Sales Manager bei der Wandfluh AG in Frutigen, Schweiz<br />
Beim Unternehmen Wandfluh aus Frutigen<br />
in der Schweiz tragen langjährige Erfahrung,<br />
hoher Qualitätsanspruch und Flexibilität<br />
zur erfolgreichen Entwicklung der<br />
neusten Generation von Druckreduzierventilen<br />
bei. Die neuesten Modelle von Wandfluh sind<br />
direktgesteuerte Ventile in Schraubpatronen-Bauart.<br />
Diese sind in zwei verschiedenen Größen und<br />
Senkungen erhältlich. Die kleineren Modelle der<br />
Reihe MDPPM16 und MGPPM16 sind für einen<br />
maximalen Durchfluss von 6 l/min konstruiert<br />
worden. Der Patronenkörper ist mit einem<br />
M16 × 1,5-Gewinde versehen. Durch diese kleinen<br />
Dimensionen werden Ansprüche vieler Anwender<br />
in Bezug auf eine kompakte, platzsparende<br />
Bauweise erfüllt.<br />
Hydraulische Bremsen für Niederflurfahrzeuge<br />
wie Straßenbahnen oder Regionalzüge, in denen<br />
nur wenig Einbauraum zur Verfügung steht, sind<br />
typische Anwendungs beispiele. Der maximale<br />
Eingangsdruck dieser Kompakt-Patronen liegt bei<br />
36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
01<br />
02<br />
01 Proportionales<br />
Druckreduzierventil mit<br />
explosionsgeschützter<br />
Magnetspule und<br />
integrierter<br />
Verstärkerelektronik<br />
02 Proportionales<br />
Druckreduzierventil<br />
MDPPM16<br />
350 bar, wobei standardmäßig drei Druckstufen, 25, 40 und 100 bar, für den reduzierten<br />
Druck zur Verfügung stehen. Mit den größeren Modellen der Reihe<br />
MPPPU10 kann ein maximaler Durchfluss von 20 l/min erreicht werden. Der<br />
Patronenkörper hat eine 7/8"-14 UNF-Senkung. Der maximale Eingangsdruck<br />
liegt ebenfalls bei 350 bar, und für den reduzierten Druck gibt es auch hier verschiedene<br />
Standard-Druckstufen. Aufgrund der konstruktiven Ausführung mit<br />
einem Druckübersetzungs-Pilotstift können auch vom Standard abweichende<br />
Druckstufen realisiert werden.<br />
Je nach örtlichen Witterungsverhältnissen stehen verschiedene Korrosionsschutzstufen<br />
zur Auswahl. Patronenkörper hergestellt aus säurebeständigem<br />
Edelstahl AISI 316L (WNr. 1.4435) sind bspw. für den Einsatz unter extremen Bedingungen<br />
geeignet. Bremsvorrichtungen für Seilwinden auf Hochseeschiffen<br />
oder Aufzüge auf Offshore-Plattformen sind zwei Anwendungsbeispiele, bei<br />
denen dieser besonders hohe Korrosionsschutz zum Tragen kommt. Ein anderes<br />
Konzept mit ähnlich hohem Schutzgrad ist eine Zink-/ Nickelschicht, welche auf<br />
einem speziellen Beschichtungsverfahren basiert. Mit dieser wird ein Schutzgrad<br />
von mindestens 1 000 Stunden Salzsprühtest nach EN ISO 9227 erreicht. Dieser<br />
Oberflächenschutz verfügt ebenfalls über eine gute Beständigkeit gegen salzhaltiges<br />
Meerwasser oder sonstige extreme Einflüsse.<br />
UMGANG MIT EXTREMEN TEMPERATUREN<br />
Ventile kommen weltweit zum Einsatz, sodass die Funktionalität auch in extremen<br />
Umgebungstemperaturen sichergestellt werden muss. Die Lösung dafür<br />
bieten spezielle Materialien für Konstruktionsteile und spezielle Dichtungen.<br />
Diverse Faktoren wie die Beachtung und die Berechnung von Ausdehnungskoeffizienten,<br />
die Viskosität des verwendeten Hydrauliköls oder optimale Gleiteigenschaften<br />
unterschiedlicher Materialien spielen dabei eine wichtige Rolle. Hinzu<br />
kommt die Anforderung, die Leckage-Werte so gering wie möglich zu halten,<br />
denn bei vielen Herstellern von Bremssystemen zählt Energieeffizienz zu den<br />
mittragenden Komponenten. In der Praxis gilt: Je länger in einer hydraulischen
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
03 Proportionales Druckventil mit integriertem<br />
PD2-Digitalverstärker (auf Magnet montiert)<br />
Bremsanlage der Speicher als Energiequelle genutzt werden kann,<br />
desto besser und energieeffizienter ist das System. Eine wichtige<br />
Voraussetzung dafür ist die bereits erwähnte Leckage, die durch<br />
ideal angepasste Toleranzen im Innenleben der Ventile so gering wie<br />
möglich gehalten werden kann. Dabei ist es wichtig, für Anwendungen<br />
in besonders kalten Regionen eine geeignete Kompromisslösung<br />
zu finden. Eine störungsfreie Funktion in extremer Kälte ist<br />
nicht die eigentliche Herausforderung. Nimmt man jedoch den Anspruch<br />
auf eine geringe Leckage mit hinzu, muss ein optimales<br />
Kolbenspiel gefunden werden. Bei diesen Ventilen ist das Kolbenspiel<br />
so definiert worden, dass eine reibungslose Funktion und eine<br />
geringe Leckage gleichzeitig umgesetzt werden können.<br />
BREMSEN IN EXPLOSIONSGEFÄHRDETEN<br />
BEREICHEN<br />
Eine weitere Herausforderung ist der Einsatz von Bremsanlagen in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen. In der chemischen und petrochemischen<br />
Industrie, bei der Erdöl- und Erdgasförderung, im<br />
Bergbau und in vielen anderen Industriezweigen entweichen bei<br />
Herstellung, Verarbeitung und Lagerung brennbarer Stoffe Gase,<br />
Dämpfe oder Nebel. Bei vielen Prozessen, vor allem in der Nahrungsmittelindustrie,<br />
entstehen auch brennbare Stäube. Kommt es<br />
zu einer Vermischung dieser Stoffe mit dem Sauerstoff aus der Luft,<br />
entsteht eine brennbare Atmosphäre. Gefährlich wird es dann,<br />
wenn sich eine potenzielle Zündquelle in der Nähe befindet, die<br />
zum Auslöser einer Explosion werden kann. Eine Funkenbildung<br />
durch einen Kurzschluss bei einem Elektromagnet ist nur ein Beispiel.<br />
Wie zahlreiche Wandfluh-Ventile können auch die Druckreduzierpatronen<br />
mit einer explosionsgeschützten Magnetspule<br />
ausgestattet und proportional betrieben werden.<br />
Das Modell „MKY“ wird als 9-, 15- oder 21-Watt-Version mit verschiedenen<br />
Versorgungsspannungen produziert. Um dem Korrosionsschutz<br />
auf Ventilebene entsprechen zu können, wird die Magnetspule<br />
je nach Bedarf mit einer Zink-/Nickel- oder mit einer Edelstahlschicht<br />
aus AISI 316L überzogen. Der Einsatz ist für Umgebungstemperaturen<br />
bis – 60 °C möglich.<br />
Das Modell MDPPM16 ist auch mit inverser Funktionsweise für<br />
sicherheitsrelevante Anwendungen verfügbar. Dabei ist das Ventil<br />
so konstruiert, dass der maximale Systemdruck aufrechterhalten<br />
wird, falls es zu einem Ausfall der elektrischen Ventilsteuerung<br />
durch den Magneten kommt. Der maximale Systemdruck kann per<br />
Hand mittels einer Einstellschraube justiert werden.<br />
VERSTÄRKER- UND REGLERELEKTRONIK<br />
Als Spezialist für Hydraulikventile, mit Fokus auf anspruchsvolle<br />
Anwendungen und Proportionalhydraulik, verfügt Wandfluh auch<br />
über ein eigenes Elektronikprogramm. Im Laufe der kontinuierlichen<br />
Produktentwicklungen haben sich elektronische Verstärkerund<br />
Reglermodule für verschiedene Branchen herauskristallisiert<br />
und konnten den Anwendungsbereichen optimal angepasst werden.<br />
Für die Mobilhydraulik und somit auch für Bremsanwendungen<br />
stehen zwei Konzepte zur Auswahl. Der Digitalverstärker PD2 für<br />
offene Kreisläufe zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise<br />
aus. Er kann wahlweise direkt auf dem Proportionalmagneten des<br />
Ventils oder im Kabelverlauf installiert werden.<br />
Die Parametrierung erfolgt entweder direkt am Gerät oder mit<br />
der von Wandfluh dafür speziell entwickelten Parametrier- und<br />
Diagnosesoftware „PASO“. Kunden haben somit die Möglichkeit,<br />
Einstellungen selbstständig und ohne großen Zeitaufwand vorzunehmen.<br />
Das komplexere MD2-Modul ist ebenfalls mit Verstärkerfunktion<br />
für offene Kreisläufe erhältlich und zusätzlich als Regler<br />
für geschlossene Kreisläufe. Mit „PASO“ kann es bis zu acht Proportionalmagnete<br />
steuern. Als Schnittstelle dient CANopen.<br />
Fotos: Wandfluh AG<br />
www.wandfluh.com<br />
DIE IDEE<br />
„Auch ein Bremssystem funktioniert<br />
nur so gut wie sein schwächstes<br />
Glied, deshalb sind Sicherheit,<br />
Stabilität und Zuverlässigkeit unserer<br />
Hydraulik-Ventile äußerst wichtige<br />
Faktoren. Aus diesem Grund optimieren<br />
wir kontinuierlich die Eigenschaften<br />
unserer Produkte und passen<br />
diese den örtlichen Gegebenheiten<br />
an. Unsere Hydraulik-Ventile funktionieren<br />
bei extremer Kälte und Hitze<br />
zuverlässig. Platzsparendes und<br />
explosionssicheres Design erweitert<br />
die Anzahl der Einsatzgebiete<br />
zusätzlich.“<br />
Stefan Kincses,<br />
International Sales Manager,<br />
Wandfluh AG<br />
38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
PRÄZISE VERPACKEN MIT<br />
ZYKLOIDGETRIEBEN<br />
Zykloidgetriebe für Verpackungsmaschinen, Abfüllanlagen,<br />
Picking-Systeme oder Handling- und Palettierroboter bietet<br />
Nabtesco mit den Serien RF-P und RN-H an. Mit ihrem<br />
zweistufigen Untersetzungsprinzip sind sie konzipiert für<br />
immer dynamischer, schneller und präziser werdende<br />
Prozesse. Die integrierten Schrägkugellager nehmen axiale<br />
und radiale Lasten sowie Biegemomente auf und tragen<br />
zur Widerstandsfähigkeit gegen Stoß- und Überbelastung<br />
bei. Die Vollwellengetriebe der RF-P-Serie wurden für<br />
dynamische Anwendungen auf kleinstem Raum konzipiert.<br />
Sie ermöglichen schnelle Taktzeiten sowie hohe Abtriebsgeschwindigkeiten<br />
von 200 min -1 . Die Servogetriebe der<br />
RH-N-Serie verfügen über ein integriertes Antriebsritzel<br />
und einen Motorflansch für alle gängigen Motortypen. Die<br />
reduzierte Reibung im Getriebe ermöglicht hohe Drehgeschwindigkeiten<br />
bei geringem Spiel. Die Getriebeköpfe<br />
haben ein hygienisches Design mit glatten Oberflächen<br />
und optimierten Dichtungen.<br />
www.nabtesco.de<br />
ANGETRIEBENE MUTTER STATT<br />
ROTIERENDER SPINDEL<br />
Das Unternehmen<br />
August Steinmeyer<br />
stellt Kugelgewindetriebe<br />
mit angetriebener<br />
Mutter und<br />
Drehdurchführung<br />
vor. Angeboten wird<br />
diese Sonderlösung<br />
als Alternative zur<br />
Standardkonfiguration<br />
mit rotierender Spindel. „Vor allem bei langen Wellen<br />
werden rotierende Muttern eingesetzt, um Schwingungen<br />
bei hohen Drehzahlen zu vermeiden“, sagt Entwicklungsleiter<br />
Wolfgang Klöblen. So sollen in Verbindung mit einer<br />
stationären Spindelwelle gesteigerte Verfahrgeschwindigkeiten<br />
und verkürzte Taktzeiten realisiert werden können.<br />
Auch die axiale und Torsionssteifigkeit werde erhöht. Für<br />
eine vereinfachte Schmiermittelzufuhr sorgt die Drehdurchführung.<br />
Über diese wird der Schmierstoff entgegen<br />
der Fliehkraft in die Mutter eingebracht und gleichmäßig<br />
verteilt. Erhältlich sind die Einzelmuttern mit 4- sowie mit<br />
2-Punktkontakt bzw. in ETA+-Ausführung mit Nenndurchmessern<br />
von 63 bis 80 mm. Die Montage des Axiallagers<br />
kann direkt auf der Mutter erfolgen.<br />
www.steinmeyer.com<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
KUNDENSPEZIFISCHE<br />
ANTRIEBE ALS<br />
Asynchron und synchron<br />
Antriebe<br />
Direktantriebe (Torque)<br />
Reluktanzantriebe<br />
Axialfl uss Antriebe<br />
Brandenburger Strasse 10<br />
D-88299 Leutkirch im Allgäu<br />
phone +49 7561 98248-0<br />
info@ate-system.de<br />
www.ate-system.de<br />
________________________________________________________<br />
________________________________________________________<br />
<br />
________________________________________________________<br />
________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
ROBOTERWARTUNGEN OPTIMAL<br />
IM VORAUS PLANEN<br />
Durch die Analyse von in Echtzeit erfassten<br />
Betriebsparameterwerten wird Wartungsbedarf ermittelt, bevor<br />
er anfällt. So können Maßnahmen optimal im Voraus geplant<br />
und auf ein Minimum reduziert werden. Mitsubishi Electric nutzt<br />
hierfür seine konzerneigene KI-Technologie Maisart, die sich per<br />
Zusatzkarte am Roboter implementieren lässt.<br />
Michael Finke ist Produktmanager Robotik bei Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
Industrial Automation in Ratingen<br />
40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Für die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) übernimmt<br />
Maisart (Mitsubishi Electric‘s AI creates the State-of-the-<br />
ART in technology), die zentrale KI-Plattform von Mitsubishi<br />
Electric, die Vorverarbeitung des Datenstroms der Sensorik.<br />
Diese KI ist auf der Melfa Smart plus-Zusatzkarte implementiert,<br />
welche den Controller CR800 für die Melfa-Roboter der FR-Serie um<br />
Rechenleistung und weitere Funktionen erweitert.<br />
Die KI ermittelt u. a. anhand von Motorkennwerten, Strom- und<br />
Kraftaufnahme und Schwingungen, ob sich am Servomotor, einem<br />
angeschlossenen Getriebe oder einem Lager Wartungen anbahnen.<br />
Hierbei kann es sich um einen Schaden oder um Verschleiß von<br />
Schmierfett, Verzahnungen oder Lagern handeln. Entsprechende Wartungsempfehlungen<br />
werden im Klartext ausgegeben und ermöglichen<br />
eine effiziente Wartungsplanung.<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE VS. PREVENTIVE<br />
MAINTENANCE<br />
„Bei den Begriffen Predictive bzw. Preventive Maintenance mangelt es<br />
vielfach an Trennschärfe“, sagt Michael Finke, Product Manager für<br />
Roboter bei Mitsubishi Electric. „Predictive Maintenance, also die vorausschauende<br />
Wartung, stützt sich auf die Live-Auswertung von im Feld<br />
erfassten und in Echtzeit ausgewerteten Symptomen. Sie bietet entsprechende<br />
Diagnosen und Prognosen zum Health-Status einzelner<br />
Komponenten des Roboters unter Einsatz von KI-Technologie. Unter<br />
Preventive Maintenance, sprich vorbeugender Wartung, verstehen wir<br />
eine ebenfalls intelligente, rechnergestützte Funktionalität, der das<br />
jeweilige Roboterprogramm zugrunde liegt.“<br />
Bei vorbeugender Wartung finden die Analysen im Vorfeld in der für alle<br />
Roboter von Mitsubishi Electric einheitlichen Programmier- und Simulationsumgebung<br />
RT ToolBox3 statt. Das geht ohne Roboter in der Simulation<br />
oder online direkt mit dem Roboter. Ist die Roboterprogrammierung abgeschlossen,<br />
werden Verschleiß- und Belastungssimulationen durchgeführt<br />
und entsprechende Fristen für die Wartungen berechnet.<br />
Im Zusammenspiel ermöglichen beide Wartungskonzepte der Smartplus-Funktionslösung<br />
– Predictive und Preventive Maintenance – eine<br />
Minimierung der Stillstandszeiten, u. a. durch Batchverarbeitung der<br />
Wartungsdaten für mehrere Roboter für ganze Produktionslinien.<br />
Fotos: Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
de3a.mitsubishielectric.com<br />
Die konzerneigene künstliche Intelligenz wird<br />
genutzt, um u. a. den Wartungsbedarf an<br />
Robotern in Echtzeit zu ermitteln und ent <br />
sprechende Maßnahmen im Voraus zu planen<br />
DIE IDEE<br />
„KI und moderne Analytik werden<br />
unsere Produktion nachhaltig prägen<br />
und verändern. Sie helfen, unter<br />
anderem vorauszuschauen und vorherzusagen.<br />
Und bei der Anpassung an<br />
sich schnell verändernden Prozessen.<br />
Wie wichtig das ist, sieht man zum<br />
Beispiel an der aktuellen Situation.<br />
Maisart ist bereits jetzt in einer<br />
Vielzahl unserer Produkte integriert,<br />
denn es liefert uns die Eintrittskarte in<br />
diese neuen Technologien.“<br />
Michael Finke, Produkt Manager<br />
Robotik, Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
Industrial Automation<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 41
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
HANDLING- UND MONTAGESYSTEME<br />
KREATIVE ANSÄTZE FÜR DIE<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Standardisierte Komponenten<br />
sollen automatisierte Prozesse<br />
zunehmend leichter und<br />
individuell konstruierbar machen.<br />
Zwei Systembeispiele zeigen, wie<br />
sich Handling- und Transportlösungen<br />
auch für kleinere und<br />
mittlere Produktionslinien<br />
gestalten lassen.<br />
Das Unternehmen Norelem Normelemente<br />
KG, mit Stammsitz im badenwürttembergischen<br />
Markgröningen, ist<br />
Hersteller und Lieferant von Norm- und<br />
standardisierten Bauteilen für den Anlagen- und<br />
Maschinenbau. Das Produktportfolio umfasst<br />
u. a. Teile aus dem Bereich der Antriebs- und<br />
Handlingsysteme, z. B. pneumatische Handlingsmodule,<br />
Kleinförderbänder sowie Linear achsen<br />
mit Zahnriemenantrieb. Diese Bauteile sind modular<br />
aufgebaut und ermöglichen so besonders<br />
flexible Anwendungen.<br />
Mit diesem Sortiment will Norelem Unternehmen<br />
bei der Umsetzung von Automatisierungslösungen<br />
unterstützen. Wie diese aussehen<br />
können, demonstrierte man zuletzt anhand von<br />
Exponaten, die im Oktober 2019 auf der Motek,<br />
Internationale Fachmesse für Produktions- und<br />
Montageautomatisierung in Stuttgart, zu sehen<br />
waren. Anhand der vorgestellten Varianten wurden<br />
zwei Einsatzmöglichkeiten für Handlingsund<br />
Transportlösungen präsentiert: „Norelem<br />
movement“ und „Norelem drive“.<br />
AUTOMATISIERTE<br />
BAUTEILFÖRDERUNG<br />
Die zwei praxisrelevanten Anwendungsbeispiele<br />
zeigen, wie sich die Förderung von Bauteilen realisieren<br />
lässt. Die Lösung „movement“ veranschaulichte<br />
mit Normteilen das Handling eines<br />
zylindrischen Körpers. Dabei kamen zwei Inno-<br />
Emily Kipp ist Leiterin für Marketing bei der<br />
Norelem Normelemente KG in Markgröningen<br />
42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
01 02<br />
01 Die Bauteilförderung „movement“ ist für das Handling<br />
zylindrischer Körper gedacht und lässt sich in unterschiedliche<br />
Konstruktionen einbinden<br />
02 Das „drive“-Exponat veranschaulichte, wie sich eine<br />
Automatisierungsanlage für die Bauteilzuführung mit<br />
Normbauteilen realisieren lässt<br />
03<br />
03 Mit der getakteten Umsetzung von Würfeln simulierte das<br />
„drive“-System eine effiziente Möglichkeit der Bauteilzuführung<br />
vationen zum Einsatz: Mithilfe der Linearachse und dem individuell anpassbaren Kleinförderband<br />
wurde eine einfache, kompakte Einheit zur Bauteilförderung konstruiert, die<br />
sich in unterschiedliche Konstruktionen integrieren lässt. Für den technischen Rundlauf<br />
aus pneumatischen Linearmodulen, Hubeinheiten und Drehmodulen wurden, bis auf<br />
wenige Fertigungsteile, mehrheitlich Komponenten von Norelem verbaut.<br />
Ein interessantes Beispiel aus dem Bereich der Antriebstechnik bot das zweiteilige Exponat<br />
„drive“. Den Anfang machten verschiedene Komponenten aus dem Bereich der<br />
Antriebstechnik: Hier waren Stirnzahnräder über eine Kreuzgelenkwelle mit Kegelrädern<br />
verbunden. Ein 90°-Versatz durch die Kegelräder ermöglichte wiederum den Antrieb verschiedener<br />
Kettenräder. Für das Modell kamen u. a. Rollenketten und Spannsätze zum<br />
Einsatz. Im weiteren Verlauf des Live-Betriebs wechselte die „drive“-Einheit auf pneumatische<br />
Handling-Module und angetriebene Kugelgewindetriebe. Mit der getakteten Umsetzung<br />
von Würfeln simulierte das System eine effiziente Möglichkeit der Bauteilzuführung.<br />
Auch dieses Exponat bestand zu weiten Teilen aus Norelem-Komponenten.<br />
NACHWUCHS AN DER KONSTRUKTION BETEILIGT<br />
Die Förderung von qualifiziertem Nachwuchs ist seit jeher ein wichtiges Anliegen des Normteile-Herstellers.<br />
Auf der Norelem Academy, die sich als Ideengeber für Nachwuchskonstrukteure<br />
versteht, vermittelt das Unternehmen angehenden Ingenieuren sein umfangreiches<br />
Fachwissen als Hersteller und Brancheninsider. Junge Talente erhalten hier die Gelegenheit,<br />
erste Berufs- und Projekterfahrung zu sammeln. Auch die innovativen Messeexponate<br />
entstanden in Zusammenarbeit mit Nachwuchskonstrukteuren: Studenten des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie KIT – Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft – konzipierten<br />
die kreativen Ideen für die Modelle aus Norelem-Bauteilen. Für die finale Konstruktion<br />
assistierten schließlich Spezialisten für Automatisierungstechnik.<br />
Seit dem Auftritt auf der Motek 2019 ist bei Norelem viel passiert. So befasst sich die Forschung<br />
und Entwicklung des Normteile-Spezialisten damit, einen Teil seiner Produkte mit<br />
Sensoren auszustatten. Das soll eine digitale Vernetzung und Überwachung der Abläufe<br />
ermöglichen und durch permanente Datenübermittlung im laufenden Prozess mühsame<br />
und zeitaufwändige Prüfvorgänge ersetzen.<br />
Fotos: Norelem Normelemente KG<br />
www.norelem.de<br />
DIE IDEE<br />
„Standardisierte Komponenten, wie<br />
wir sie entwickeln, ermöglichen den<br />
Anwendern, eine Vielzahl von<br />
Konstruktionen mit unterschiedlichsten<br />
Anforderungen schnell und<br />
flexibel umzusetzen. Unsere Bauteile<br />
lassen sich in das CAD-System der<br />
Konstrukteure einfügen und ermöglichen<br />
Unternehmen, auf einfache<br />
Weise neue Automatisierungslösungen<br />
in bestehende Prozesse zu<br />
integrieren.“<br />
Martin Ahner, Maschinenbau-Ingenieur<br />
und Fachtrainer, Norelem Academy<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 43
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
CONDITION MONITORING FÜR<br />
PREDICTIVE-MAINTENANCE-KONZEPTE<br />
Auf Basis permanenter Antriebs- und<br />
Zustandsdaten können auch Konzepte für<br />
Predictive Maintenance gestaltet werden.<br />
Grundlage hierfür bildet die schnelle, effiziente<br />
und umfassende Auswertung analoger sowie<br />
digitaler Daten – wie Messwerte, Signale und<br />
Betriebsparameter – durch die intelligente PLC in<br />
der Antriebselektronik.<br />
Jörg Niermann ist Bereichsleiter Marketing<br />
bei der Getriebebau Nord GmbH & Co. KG in Bargteheide<br />
Das Ziel von Predictive Maintenance ist,<br />
die Maschinen und Anlagen proaktiv zu<br />
warten und Veränderungen zu erkennen,<br />
Ausfallzeiten zu reduzieren und die Gesamtanlageneffektivität<br />
zu erhöhen. Eine zustandsorientierte<br />
Instandhaltung ersetzt dabei die traditionelle<br />
zeitbasierte Instandhaltung. Durch frühzeitiges<br />
Erkennen und Vermeiden von unzulässigen<br />
Betriebszuständen werden nicht geplante Stillstandzeiten<br />
oder Maschinenausfälle vermieden.<br />
Predictive Maintenance ermöglicht planbare Maschinen-<br />
oder Anlagenstillstände auf Basis realer<br />
Antriebs- und Prozessdaten. Für den Betreiber<br />
von Anlagen und Maschinen mit Antriebssystemen<br />
von Nord Drivesystems ergeben sich dadurch<br />
eine Reduzierung von Service- und Materialkosten<br />
und eine erhöhte Anlagenverfügbarkeit. Weitere<br />
Vorteile sind die Erhöhung der Lebensdauer von<br />
44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
Die Basis für Condition Monitoring und<br />
Predictive Maintenance bildet die<br />
schnelle, effiziente und umfassende<br />
Auswertung analoger und digitaler<br />
Daten (Messwerte, Signale und<br />
Betriebsparameter) durch die intelligente<br />
PLC in der Antriebselektronik<br />
Bauteilen und Maschinen sowie eine planbare und kostenoptimierte<br />
Instandsetzung.<br />
INTELLIGENTE ALGORITHMEN<br />
Nord Drivesystems verfolgt einen antriebsbasierten Ansatz, bei dem<br />
Informationen aus dem Condition Monitoring mithilfe intelligenter<br />
Algorithmen und virtueller Sensorik in Predictive Maintenance überführt<br />
werden. Dazu gehört z. B. die sensorlose Ermittlung des optimalen<br />
Ölwechselzeitpunkts auf Basis der Öltemperatur. Genutzt wird dabei die<br />
Tatsache, dass die Ölalterung bei Getrieben insbesondere von der<br />
Öltemperatur abhängig ist. Diese Informationen in Kombination mit<br />
bekannten Getriebeparametern und spezifischen, betriebsbedingten<br />
Parametern ermöglichen eine genauere Angabe des Ölwechselzeitpunkts.<br />
Ein physischer Temperatursensor ist dafür nicht erforderlich. Die<br />
Vorverarbeitung der Antriebsdaten durch intelligente Algorithmen erfolgt<br />
in der integrierten PLC des Nord-Frequenzumrichters, der als Auswerteeinheit<br />
genutzt wird. Die ermittelten Daten können dem Kunden über<br />
alle gängigen Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.<br />
IDEALE PLC-SOFTWAREARCHITEKTUR<br />
Die Ausstattung des Antriebes ist dabei optional erweiterbar und lässt<br />
sich jederzeit an die jeweilige Automatisierungsaufgabe anpassen. Der<br />
Kunde kann wählen, welche Aufgaben (Antriebsüberwachung, Antriebssteuerung,<br />
Prozesssteuerung) er direkt in den Antrieb verlagern möchte.<br />
Diese Skalierbarkeit gibt ihm die Möglichkeit, etwa in einem kleineren<br />
Produktionsbereich erste Erfahrungen zu sammeln, bevor er seine komplette<br />
Anlage umstellt. Zur Verfügung stehen drei Ausbaustufen. In der<br />
kleinen Ausprägung übernimmt die Antriebs-PLC lediglich die Überwachung<br />
des Antriebs. Die Antriebsparameter werden in der PLC vorverarbeitet<br />
und an die übergeordnete Anlagensteuerung weitergeleitet, die<br />
dann die Antriebs- und Prozesssteuerung verantwortet. In der mittleren<br />
Ausprägung bindet die PLC zusätzlich die Antriebssteuerung ein und<br />
führt so auch antriebsnahe Funktionen aus. In der größten Ausbaustufe<br />
ersetzt die Umrichter-PLC die übergeordnete Anlagensteuerung komplett.<br />
Neben der Kommunikation an eine Steuerung kann auf Wunsch<br />
auch eine lokale Datenverwaltung ohne Internetanbindung die Daten<br />
übernehmen.<br />
Fotos: Getriebebau Nord GmbH & Co. KG<br />
www.nord.com<br />
DIE IDEE<br />
„Die Digitalisierung bietet ganz neue<br />
Möglichkeiten, um für Getriebemotoren<br />
aller Größen eine vorausschauende<br />
Wartung zu realisieren, die wirtschaftlich<br />
und im Aufwand überschaubar ist.<br />
Wir wollten auch für kleinere Getriebemotoren,<br />
die in Intralogistik-Installationen<br />
in großer Zahl verbaut sind,<br />
wirtschaftliche Konzepte für netzbasiertes<br />
Condition Monitoring und Predictive<br />
Maintenance entwickeln und anbieten. “<br />
Jörg Niermann,<br />
Bereichsleiter Marketing,<br />
Getriebebau Nord GmbH & Co. KG<br />
VIDEO<br />
Eine englischsprachige Zusammenfassung<br />
des Condition-Monitoring-Konzeptes<br />
sehen Sie in diesem 1-Minuten-Clip:<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/nord_cm<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 45
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
TEIL 4<br />
TOPOLOGISCHES SCHLEIFEN BEI<br />
STIRNRADVERZAHNUNGEN<br />
Topologisches Schleifen leistet einen wesentlichen Beitrag, wenn es<br />
um das optimierte Einsatzverhalten von Getrieben und die Nutzung<br />
der Potenziale im Antriebsstrang geht. Im vierten Teil der<br />
Artikelreihe wird eine Windkraft-Verzahnung analysiert.<br />
1 EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG<br />
Das Einsatzverhalten von Stirnradverzahnungen kann neben der<br />
Gestaltung der Makrogeometrie durch die Aufbringung von Flankenmodifikationen<br />
oder die Entstehung von Flankenabweichungen<br />
maßgeblich beeinflusst werden [SCHA08]. Konventionell erfolgt<br />
die Hartfeinbearbeitung von Stirnrädern überwiegend durch<br />
Schleifprozesse wie das diskontinuierliche Profil- oder das kontinuierliche<br />
Wälzschleifen [SCHL04]. Entgegen der Auslegung entstehen<br />
bei der Herstellung von Balligkeiten bei schrägverzahnten<br />
Stirnrädern bedingt durch die Kinematik der Werkzeugmaschinen<br />
und die Kontaktverhältnisse von Werkzeug und Werkstück verfahrensspezifische<br />
Abweichungen der Zahnflanke [ESCH96]. Diese als<br />
fertigungsbedingte Abweichung aufgefasste Verschränkung bietet<br />
Potenzial zur Optimierung der Laufeigenschaften [HOUS08]. Durch<br />
die Anwendung von neuen Herstellverfahren können diese Verschränkungen<br />
bei der Verzahnungsfertigung kompensiert oder<br />
aber gezielt eingestellt werden.<br />
Das FVA-Vorhaben 692 II „Topologisches Schleifen“ wurde initiiert,<br />
um das Potenzial von topologischen Modifikationen am Beispiel<br />
der Verschränkung zu untersuchen. Demnach sind verschiedene<br />
Verzahnungsfälle aus der industriellen Praxis mit<br />
unterschiedlichen Verschränkungsausprägungen gefertigt und<br />
untersucht worden.<br />
In diesem Bericht werden die Untersuchungen – die an einer<br />
Windkraft-Verzahnung durchgeführt wurden – vorgestellt. Aufgrund<br />
von Bauraumrestriktionen der Messzellen am Werkzeugmaschinen-<br />
labor (WZL) in Aachen sind die Untersuchungen bei der Firma Flender<br />
durchgeführt und der Einfluss der Verschränkung anhand von Endof-Line-Untersuchungen<br />
bewertet worden. In der Auslegung der gezielten<br />
Verschränkung zur Reduzierung der Geräuschabstrahlung<br />
sind die Einflüsse des Gesamtgetriebes berücksichtigt worden. Aufgrund<br />
der Praxisrelevanz wurden nur profilgeschliffene Varianten<br />
betrachtet. Hierzu ist ein applikationsnahes Modell unter Berücksichtigung<br />
der Wellen- und Lagersteifigkeiten herangezogen worden.<br />
Im Folgenden wird die Untersuchungsmethodik vorgestellt,<br />
das Vorgehen bei der Auslegung beschrieben und die Versuchsergebnisse<br />
mit denen der FE-basierten Zahnkontaktanalyse ‚FE-<br />
Stirnradkette‘ (Stirak) verglichen und validiert [CAO02].<br />
2 ANALYSE DES GERÄUSCHVERHALTENS EINER<br />
WINDKRAFT-VERZAHNUNG<br />
Die Windkraft-Verzahnung war bzgl. des Moduls die größte Verzahnung,<br />
die in dem genannten Forschungsprojekt für die Untersuchungen<br />
herangezogen wurde. Aufgrund von fehlenden Informationen<br />
bzgl. der Wellenverlagerungen ist im vorangegangenen<br />
Vorhaben FVA 692 I für die Drehfehleruntersuchung ein idealsteifes<br />
System angenommen worden. Das Anregungsverhalten ist für die<br />
Nenn auslegungen in Abhängigkeit der gewählten Fertigungsverfahren<br />
in Bild 01 abgebildet.<br />
Bereits bei der Betrachtung dieses reduzierten Systems fällt auf,<br />
dass die Verzahnungsanregung durch eine Veränderung der Verschränkungen<br />
beeinflusst werden kann. Da im vorangegangenen<br />
46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Forschungsprojekt Vereinfachungen zur Analyse des<br />
Potenzials von topologischen Korrekturen getroffen<br />
wurden, waren diese im Vorfeld der realen Untersuchung<br />
zu überprüfen und das Modell anzupassen.<br />
Demnach war eine neue Auslegung der Zahnflankenkorrektur<br />
unter diesen Gesichtspunkten notwendig,<br />
um die Verlagerung anwendungsgerecht im Prozess<br />
der Mikrogeometrieauslegung berücksichtigen zu<br />
können, was im Folgenden näher erläutert wird.<br />
2.1 BERÜCKSICHTIGUNG DER VERLAGERUNG<br />
IM ZAHNKONTAKT<br />
Für die anwendungsgerechte Auslegung der Zahnflankenkorrekturen<br />
ist die Kenntnis über die Auswirkungen<br />
der Betriebszustände und der Belastungen auf<br />
das Welle-Lager-System und somit auf den Zahnkontakt<br />
notwendig. Die belastungsabhängige Verlagerung<br />
wird maßgeblich von der Nachgiebigkeit der Lager<br />
sowie der Steifigkeit der Welle beeinflusst. Handelt es<br />
sich um ein mehrstufiges Getriebe, steigt infolge<br />
mehrerer Kraftangriffspunkte die Komplexität des<br />
Gesamtsystems.<br />
Die Betrachtung der Verformung des Systems ist in<br />
der ‚FVA Workbench‘ mit den enthaltenen Softwarepaketen<br />
möglich. Die notwendigen Modelle der<br />
relevanten Getriebestufen inklusive der eingebauten<br />
Lager sind von der Firma Flender zur Verfügung gestellt<br />
worden. Zu beachten ist, dass das Verlagerungsverhalten<br />
der Lager infolge von Nachgiebigkeiten je<br />
nach Lagertyp verschiedene Charakteristiken (linear /<br />
quadratisch) aufweisen kann. Für das betrachtete<br />
Getriebe sind für diskrete Drehmomente die vom Hersteller<br />
genannten Steifigkeitswerte in der Modellierung<br />
vorgegeben worden, vgl. Bild 02.<br />
Die sich aus dem Gesamtaufbau ergebende Wellenverlagerung<br />
als Superposition aus der Nachgiebigkeit<br />
der Lager und der Wellenverformung konnte entlang<br />
der Verzahnung als Ergebnisgröße für weitere Berechnungen<br />
herangezogen werden. Demnach wurden<br />
die Verlagerungen der beiden relevanten Wellen ermittelt<br />
und in einen linearen und einen quadratischen<br />
Anteil aufgeteilt. Diese Anteile wurden anschließend<br />
als drehmomentabhängige Flankenlinienwinkelabweichungen<br />
in Form von Neigung und Schränkung<br />
sowie einer Breitenballigkeit in die Eingriffsebene<br />
umgerechnet.<br />
Für die Berechnung der Abweichungen wurde der<br />
Ansatz nach Wittke verfolgt [WITT94]. Hierbei beschreibt<br />
die Achsneigung die Abweichung der Parallelität<br />
von einer Radachse zur anderen Radachse in<br />
der gemeinsamen Ebene beider Achsen. Die Achsschränkung<br />
ist die Abweichung der Parallelität einer<br />
Radachse zur anderen Radachse in der zur gemeinsamen<br />
Ebene senkrecht stehenden Ebene. Die für die<br />
Achsneigung und Achsschränkung berechneten<br />
Winkelabweichungen ϕ 1<br />
und ϕ 2<br />
können bei der Analyse<br />
des Zahnkontakts berücksichtigt werden. Dabei<br />
wirkt sich die Achsschränkung bei gleichem Betrag<br />
stärker auf den Zahnkontakt aus als die Achsneigung<br />
[NIEM03]. In Bild 03 ist die Umrechnung der Winkelabweichung<br />
in die Eingriffsebene der Verzahnung<br />
dargestellt. Diese Vorgehensweise ist auf die Breitenballigkeit<br />
übertragen worden. Die Berücksichtigung<br />
01 Funktionale Auswirkungen Windkraft-Verzahnung – Simulierter Drehfehler<br />
Verzahnungsdaten<br />
m n = 10,0 mm<br />
z 1,2 = 90/22<br />
α n = 20,0°<br />
β = –/+ 15,0°<br />
b = 245,0/255,0 mm<br />
a = 580,0 mm<br />
Schleifverfahren<br />
Wälzschleifen / Profilschleifen<br />
Simulationssoftware<br />
FE-Stirnradkette 4.2<br />
Legende<br />
Serie ohne Verschränkung<br />
Wälzschleifen mit nat. VS<br />
Profilschleifen mit nat. VS<br />
Top. Optimiert mit gezielter VS<br />
Fokus: Drehfehler<br />
Drehfehler 1.fz (p) [µm]<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
Vernachlässigung der Wellenverlagerung bei Bestimmung<br />
der optimierten Variante aufgrund v fehlender Informationen<br />
Geräuschanregung ohne Wellenverlagerung<br />
Nennmoment<br />
0 25000 50000 75000 100000 125000 150000 175000<br />
Drehmoment Antrieb [Nm]<br />
Neuauslegung der Variante unter Berücksichtigung der<br />
Wellensteifigkeit und Verlagerung<br />
02 Vorgehensweise zur Berücksichtigung der Wellenverlagerung<br />
03 Berechnung der Flankenlinien-Winkelabweichung infolge von Verlagerungen<br />
[NIEM03, WITT94]<br />
Vorgehensweise<br />
Umrechnung der Verformung<br />
in eine Achslagenabweichung<br />
Projektion der Verformung in<br />
die Eingriffsebene<br />
Achsneigung<br />
f Hβ, Neigung = tan(φ 1 ) · b · sin(α wt )<br />
Achsschränkung<br />
f Hβ, Schränkung = tan(φ 2 ) · b · cos(α wt )<br />
Flankenlinien-Winkelabweichung<br />
f Hβ, max = f Hβ, Neigung + f Hβ, Schränkung<br />
Quelle: [NIEM03], [WITT94]<br />
Umrechnung der Verformung – Achsneigung<br />
tan(φ 1 )<br />
α wt<br />
φ 1<br />
Umrechnung der Verformung – Achsschränkung<br />
α wt<br />
φ 2<br />
b<br />
tan(φ 2 )·b<br />
b<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 47
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Verzahnungsdaten<br />
m n = 10,0 mm<br />
z 1,2 = 90/22<br />
α n = 20,0°<br />
β = –/+ 15,0°<br />
b = 245,0/255,0 mm<br />
a = 580,0 mm<br />
Variante<br />
Serie ohne Verschränkung<br />
bei Nominallast<br />
Simulationssoftware<br />
FE-Stirnradkette 4.2<br />
FVA-Workbench<br />
Legende<br />
Abweichung [µm]<br />
Wälzweg [mm]<br />
04 Vergleich der Ease-offs ‚Stirak‘ mit Polynom vs. ‚FVA-Workbench‘<br />
Zahnbreite [mm]<br />
Verzahnungsdaten<br />
m n = 10,0 mm<br />
z 1,2 = 90/22<br />
α n = 20,0°<br />
β = –/+ 15,0°<br />
b = 245,0/255,0 mm<br />
a = 580,0 mm<br />
∆ max = 177,8 µm<br />
∆ max = 179,1 µm<br />
FVA-Workbench<br />
05 Funktionale Auswirkungen Windkraft-Verzahnung – Übersicht Drehfehler<br />
Schleifverfahren<br />
Wälzschleifen / Profilschleifen<br />
Simulationssoftware<br />
FE-Stirnradkette 4.2<br />
Legende<br />
Serie ohne Verschränkung<br />
Top. Optimiert mit gezielter VS<br />
Fokus: Drehfehler<br />
Nennauslegung<br />
Worst Case<br />
Geräuschanregung mit Wellenverlagerung<br />
Drehfehler 1.fz (p) [µm]<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
Worst Case<br />
0<br />
0 25000 50000 75000 100000 125000 150000 175000<br />
Drehmoment Antrieb [Nm]<br />
Nennauslegung<br />
C vα1 = 0 µm<br />
C vα1 = 40 µm<br />
Nennmoment<br />
06 Fertigungsauswertung der Windkraft-Verzahnung – Abweichungen zur<br />
Sollvorgabe – Serie ohne Verschränkung<br />
des Torsionseinflusses erfolgte auf Basis der analytisch<br />
berechneten Verdrehung der Verzahnung – analog<br />
durch die Aufteilung in eine Winkel- und einer<br />
Balligkeitsabweichung.<br />
Für die ermittelten Abweichungen wurde eine Regression<br />
durchgeführt, die den drehmomentabhängigen<br />
Verlauf im relevanten Drehmomentabschnitt in<br />
Form von Polynomen abbildet. Um den Nachweis zu<br />
liefern, dass der aus der ‚FVA-Workbench‘ abgeleitete<br />
Ansatz mit dem polynomialen Ansatz in ‚Stirak‘ vergleichbar<br />
ist, sind die Ease-Offs für beide Ansätze in<br />
Bild 04 dargestellt.<br />
Der Vergleich zeigt, dass die Ease-Offs mit einer zu<br />
vernachlässigenden Abweichung eine sehr gute Übereinstimmung<br />
aufweisen. Das Polynom ist anschließend<br />
in ‚Stirak‘ in einer Variantenrechnung berücksichtigt<br />
worden, wodurch die Verlagerung des Welle-<br />
Lager-Systems in der Eingriffsebene berücksichtigt<br />
werden konnte.<br />
Dieses Modell ist für die Optimierungsrechnung genutzt<br />
worden, um auf diese Weise das Verlagerungsverhalten<br />
applikationsnah zu berücksichtigen. Bei der<br />
Auslegung wurde die Verschränkung als Optimierungsparameter<br />
variiert.<br />
Unter der Vorgabe einer Zielgröße ist eine Verschränkung<br />
abgeleitet worden, die das Anregungsminimum<br />
in Richtung des Nennmomentes verschiebt,<br />
vgl. Bild 05. Dem Drehfehlerverlauf kann<br />
neben der Verschiebung des Minimums eine Erhöhung<br />
des Drehfehlers im Niedriglastbereich entnommen<br />
werden. Aus diesen beiden gegenläufigen<br />
Eigenschaften ist eine Verschränkung von c vα<br />
= 40 µm<br />
ausgelegt worden.<br />
2.2 VERZAHNUNGSFERTIGUNG UND<br />
QUALITÄTSPRÜFUNG<br />
Die von der Firma Flender bearbeiteten Verzahnungen<br />
sind nach der Fertigung bzgl. der vorgegebenen Modifikationen<br />
vor Ort ausgewertet worden. Die Fertigungsauswertung<br />
der Serienverzahnung ohne Verschränkung<br />
ist in Bild 06 gezeigt.<br />
Die Verzahnungsmessung erfolgte auf einem Verzahnungsmesszentrum<br />
der Firma Klingelnberg. Aufgrund<br />
des Aufwands der Versuche war für die<br />
Untersuchungen je Variante ein Radsatz vorgesehen.<br />
Hierbei beziehen sich die in den Diagrammen eingetragenen<br />
Größen auf die Abweichung zur Sollvorgabe.<br />
Zusammenfassend zeigt die Auswertung, dass<br />
die Vorgaben in der Fertigung weitestgehend erreicht<br />
wurden. Die Beträge der Verschränkungen sind im<br />
Fall des Referenzradsatzes entgegengesetzt gerichtet,<br />
sodass im Eingriff eine Verschränkung von ca.<br />
c vα,Eingriff<br />
= 10 µm resultiert.<br />
Die Auswertungen zur optimierten Variante mit<br />
gezielter Verschränkung ist im Anhang des Abschlussberichtes<br />
des Vorhabens wiederzufinden<br />
[FVA19]. Für diese Variante galt eine Verschränkungsvorgabe<br />
am Rad von c vα<br />
= 40,0 µm, die mit einer<br />
maximalen Abweichung von Δ cvα<br />
= 4,0 µm sehr gut<br />
erreicht wurde. Neben der Verschränkung sind die<br />
verbleibenden Modifikationen zeichnungskonform<br />
gefertigt worden.<br />
48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
3 VORGEHENSWEISE ZUR UNTERSU-<br />
CHUNG DES ANREGUNGSVERHALTENS<br />
IM END-OF-LINE<br />
Die End-of-Line-Untersuchungen von Windgetrieben<br />
dienen der Funktionsprüfung und Qualitätssicherung<br />
am Ende des Fertigungs- und Montageprozesses. Das<br />
elektrisch verspannte Prüfkonzept kommt hierbei am<br />
häufigsten zum Einsatz. Der Prüfstand besteht aus<br />
zwei Motoren, was die Möglichkeit bietet, mittels einer<br />
Back-to-Back-Anordnung zwei verschiedene Getriebe<br />
auch mit unterschiedlichen Baugrößen zur selben Zeit<br />
zu prüfen, vgl. Bild 07.<br />
Beide Getriebe werden einander gegenüber positioniert<br />
und an den jeweiligen Low Speed Stage (LSS)<br />
mechanisch gekoppelt. Die Drehzahl der LSS des angetriebenen<br />
Getriebes entspricht somit der LSS des<br />
anzutreibenden Getriebes. Die Drehmomentstütze<br />
leitet das Moment über die Anbindungsstelle und<br />
schließt damit den Kraftfluss.<br />
Das Drehmoment und die Drehzahl werden in dem<br />
zu untersuchenden Prüfgetriebe über Planetenstufen<br />
und zwei Stirnradstufen gewandelt. Die erste Stirnradstufe<br />
wird durch die Intermediate Stage (IMS) abgebildet.<br />
Dem Leistungsfluss folgend beschreibt die High Speed<br />
Stage (HSS) die letzte Getriebestufe, sodass hierüber die<br />
Anbindung beider Getriebe an die Elektromotoren erfolgt.<br />
In diesem Fall übernimmt eine Maschine die Aufgabe<br />
des Motors und die andere die des Generators. Durch<br />
diese Back-to-Back-Prüfung wird der Energieverbrauch<br />
auf die Verlustleistung reduziert.<br />
Der Fokus der Untersuchungen lag auf der IMS, die<br />
unter dynamischen Bedingungen analysiert wurde.<br />
Die Drehzahlhochläufe wurden im Drehzahlbereich<br />
des Antriebes von n An<br />
= 900 – 1 525 min -1 ausgewertet.<br />
Entsprechend der End-of-Line-Vorgaben sind vier<br />
Leistungsniveaus untersucht worden. Betrachtet<br />
wurde der Körperschall an einem Messpunkt, der<br />
möglichst nah an der Lagerstelle der IMS positioniert<br />
wurde, vgl. Bild 07.<br />
Für jedes Leistungsniveau sind die ersten drei Zahneingriffsordnungen<br />
der gemessenen Hochläufe analysiert<br />
worden. Hierbei wurde die Amplitude des Körperschalls<br />
der Zahneingriffsordnungen der Drehzahl<br />
gegenübergestellt. Für einen zusammengefassten Vergleich<br />
der untersuchten Varianten sind diese Verläufe<br />
gemittelt und anschließend verglichen worden.<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Autoren danken dem Forschungsverein für<br />
Antriebstechnik e. V. für die Bereitstellung der<br />
finanziellen Mittel zur Durchführung des den<br />
vorgestellten Ergebnissen zugrunde liegenden<br />
Forschungsprojekts.<br />
Die Autoren danken darüber hinaus der<br />
Flender GmbH für die Bereitstellung und der<br />
Fertig bearbeitung der Verzahnungen sowie für<br />
die Prüfstandskapazitäten im End-of-Line.<br />
07 Prüfgetriebe und Methode zur Auswertung der End-of-Line-Messung<br />
Verzahnungsdaten<br />
m n = 10,0 mm<br />
z 1,2 = 90/22<br />
α n = 20,0°<br />
β = –/+ 15,0°<br />
b = 245,0/255,0 mm<br />
a = 580,0 mm<br />
Schleifverfahren<br />
Profilschleifen<br />
EoL-Untersuchung<br />
Sondermesspunkt<br />
radiale Richtung<br />
Legende<br />
Serie ohne Verschränkung<br />
Top. Optimiert mit gezielter VS<br />
Fokus: Drehfehler<br />
Verzahnungsdaten<br />
m n = 10,0 mm<br />
z 1,2 = 90/22<br />
α n = 20,0°<br />
β = –/+ 15,0°<br />
b = 245,0/255,0 mm<br />
a = 580,0 mm<br />
Schleifverfahren<br />
Profilschleifen<br />
EoL-Untersuchung<br />
Sondermesspunkt<br />
radiale Richtung<br />
08 Drehzahlhochläufe: Serie ohne Verschränkung und Top. Optimiert<br />
mit gezielter VS – 1. Zahneingriffsfrequenz<br />
Legende<br />
Serie ohne Verschränkung<br />
Top. Optimiert mit gezielter VS<br />
Fokus: Drehfehler<br />
1. Leistungsniveau<br />
Körperschall [mm/s]<br />
900 1025 1150 1275 1400 1525<br />
Drehzahl [min -1 ]<br />
2. Leistungsniveau<br />
900 1025 1150 1275 1400 1525<br />
Drehzahl [min -1 ]<br />
3. Leistungsniveau 4. Leistungsniveau<br />
Körperschall [mm/s]<br />
Körperschall [mm/s]<br />
900 1025 1150 1275 1400 1525<br />
Drehzahl [min -1 ]<br />
282 kW<br />
600 kW<br />
1547 kW<br />
1656 kW<br />
IMS 1. f z<br />
Körperschall [mm/s]<br />
Körperschall [mm/s]<br />
282 kW<br />
600 kW<br />
1547 kW<br />
1656 kW<br />
IMS 2. f z<br />
900 1025 1150 1275 1400 1525<br />
Drehzahl [min -1 ]<br />
09 Mittelung der Drehzahlhochläufe:<br />
Serie ohne Verschränkung und Top. Optimiert mit gezielter VS<br />
Mittelung der Drehzahlhochläufe<br />
282 kW<br />
600 kW<br />
1547 kW<br />
1656 kW<br />
IMS 3. f z<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 49
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
4 PRÜFSTANDSUNTERSUCHUNG UND<br />
VALIDIERUNG IM END-OF-LINE<br />
Die Untersuchungen der Windkraftverzahnung erfolgten aufgrund<br />
der Bauraum- und Leistungsrestriktionen des Prüfstandes am WZL<br />
ausschließlich im End-of-Line bei der Firma Flender. Infolge der<br />
aufwändigen Fertigung und Prüfung sind ausgewählte Verzahnungsvarianten<br />
untersucht worden. Als Referenz wurden die<br />
Varianten aus dem Serienprozess ohne Verschränkung entnommen.<br />
Für die Bewertung des Potenzials ist demgegenüber eine optimierte<br />
Variante mit einer gezielten Verschränkung nach Kapitel 2.1<br />
ausgelegt und gefertigt worden. Die Untersuchung der einzelnen<br />
Radsatzvarianten erfolgte in demselben Getriebe.<br />
Analog zu der in Bild 07 beschriebenen Vorgehensweise ist in<br />
Bild 08 die 1. Zahneingriffsordnung des Körperschalls der Drehzahlhochläufe<br />
ausgewertet worden. Der Vergleich beider Varianten<br />
zeigt für alle Lastniveaus, dass der Geräuschpegel durch eine gezielte<br />
Verschränkung über den gesamten Drehzahlbereich verringert<br />
werden kann.<br />
Die höchste Anregung tritt bei maximaler Drehzahl auf und kann<br />
bei den betrachteten Lastniveaus durch die Optimierung um mehr<br />
als 50 % gemindert werden. Auch im Fall der 2. und 3. Zahneingriffsordnung<br />
ist eine Verringerung des Anregungsverhaltens über weite<br />
Drehzahlbereiche zu verzeichnen. Die analogen Auswertungen hierzu<br />
sind im Abschlussbericht des Vorhabens wiederzufinden [FVA19].<br />
Für eine zusammengefasste Darstellung der betrachteten Zahneingriffsordnungen<br />
ist die jeweilige Anregung über der gemessenen<br />
Drehzahl gemittelt worden und in Bild 09 dargestellt. Der Fokus lag<br />
in der Auslegung auf der 1. Zahneingriffsordnung, die den Messergebnissen<br />
zufolge die höchste Anregung aufweist, vgl. Bild 09.<br />
Hierbei kann im Mittel der Körperschall um ca. 30 – 50 % reduziert<br />
werden. Im Fall der gemittelten 2. und 3. Zahneingriffsordnung ist<br />
ebenfalls eine Verbesserung des Geräuschverhaltens ersichtlich.<br />
5 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />
Das Ziel des Forschungsvorhabens FVA 692 II „Topologisches<br />
Schleifen“ war die experimentelle Untersuchung funktionaler<br />
Potenziale von topologischen Flankenkorrekturen der Fertigungsverfahren<br />
am Beispiel von Verschränkungen. Die Untersuchungen<br />
erfolgten u. a. an der in diesem Bericht vorgestellten Getriebestufe<br />
einer Windkraftanlage. Für eine applikationsgerechte Auslegung<br />
einer gezielten Verschränkung zur Optimierung des Anregungsverhaltens<br />
ist die Verlagerung des Gesamtsystems berücksichtigt<br />
worden. Diese Verlagerung ist in die Eingriffsebene umgerechnet<br />
und mitsamt der Serientoleranzen in einer Variantenrechnung einbezogen<br />
worden.<br />
Durch eine toleranzfeldbasierte Optimierung der Topografie<br />
konnte ganzheitlich das Potenzial der neuen Fertigungsmethoden<br />
ausgeschöpft und gleichzeitig eine Verbesserung der Kennwerte für<br />
die Geräuschanregung erreicht werden. Im Projekt sind Optimierungen<br />
für den Verzahnungsfall durchgeführt und anhand von<br />
Prüfstandsuntersuchungen nachgewiesen worden. Hierbei wurde<br />
die Verschränkung als Variationsparameter freigegeben.<br />
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen zum einen die Wirksamkeiten<br />
der Auslegungsmethode, das Anregungsverhalten unter<br />
Berücksichtigung der Verlagerung im Zahnkontakt zu senken. Zum<br />
anderen kann das Potenzial der Verschränkung auch für diesen<br />
Verzahnungsfall nachgewiesen und die in diesem Vorhaben definierte<br />
Auslegung validiert werden.<br />
Über diesen Anwendungsfall hinaus sind Tragfähigkeitsuntersuchungen<br />
an einer Prüfverzahnung unter Variation der Verschränkung<br />
durchgeführt worden. Die Forschungsergebnisse lesen Sie im nächsten<br />
und letzten Teil dieser 5-teiligen Artikelserie in Ihrer <strong>antriebstechnik</strong>.<br />
Fotos: WZL der RWTH Aachen<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[CAO02] Cao, J.: Anforderungs- und fertigungsgerechte Auslegung von Stirnradverzahnungen<br />
durch Zahnkontaktanalyse mithilfe der FEM. Diss. RWTH Aachen, 2002<br />
[ESCH96] Escher, C.: Simulation und Optimierung der Erzeugung von Zahnflankenmodifikationen<br />
an Zylinderrädern. Diss. RWTH Aachen, 1996<br />
[FVA19] Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (Hrsg.): FVA 692 II – Topologisches<br />
Schleifen. Untersuchung der Potenziale des topologischen Schleifens im<br />
Hinblick auf das Einsatzverhalten von Stirnradverzahnungen. Abschlussbericht.<br />
Frankfurt am Main, 2019<br />
[HOUS08] Houser, D. R.; Harianto, J.: Microgeometry and Bias in Helical Gear<br />
Noise Excitations. In: Gear Solutions. 76. Jg., 2008, Nr. 2, S. 21-39<br />
[NIEM03] Niemann, G.; Winter, H.: Maschinenelemente. Band 2: Getriebe<br />
allgemein, Zahnradgetriebe – Grundlagen, Stirnradgetriebe. Springer Verlag,<br />
Berlin, 2003<br />
[SCHA08] Schäfer, J.: Erweiterung des Linienkontaktmodells für die Finite-<br />
Elemente-basierte Zahnkontaktanalyse von Stirnradverzahnungen. Diss.<br />
RWTH Aachen, 2008<br />
[SCHL04] Schlattmeier, H.: Diskontinuierliches Zahnflankenprofilschleifen mit<br />
Korund. Diss. RWTH Aachen, 2004<br />
[WITT94] Wittke, W.: Beanspruchungsgerechte und geräuschoptimierte<br />
Stirnradgetriebe – Toleranzvorgaben und Flankenkorrekturen. Diss. RWTH<br />
Aachen, 1994<br />
www.fva-service.de<br />
DIE AUTOREN<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher, Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen<br />
und Mitglied des Direktoriums des<br />
Werkzeugmaschinenlabors (WZL),<br />
RWTH Aachen<br />
Jens Brimmers M.Sc. M.Sc.,<br />
Oberingenieur der Getriebeabteilung<br />
am Werkzeugmaschinenlabor (WZL),<br />
RWTH Aachen<br />
Mubarik Ahmad M.Sc.,<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />
Werkzeugmaschinenlabor (WZL),<br />
RWTH Aachen<br />
50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2020</strong>/08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
KÜHLGERÄTE OHNE VERSCHLEISS UND<br />
VIBRATIONEN<br />
KOMPAKTE WINKEL- UND<br />
FLACHGETRIEBEMOTOREN<br />
Um Störungen oder Ausfälle in elektrischen Baugruppen oder<br />
Komponenten durch Verlustleistungen in Form von Wärme zu<br />
vermeiden, bietet Telemeter Peltierkühlgeräte und -elemente an.<br />
Im Gegensatz zu z. B. Kompressorkühlung entsteht bei den<br />
Peltierkühlgeräten kein mechanischer Verschleiß oder Vibrationen.<br />
Die Elemente arbeiten kühlmittelfrei und lageunabhängig.<br />
Neben Standardgrößen gibt es auch Peltierelemente und<br />
Kühlgeräte, die individuell angepasst werden, etwa durch<br />
spezifische Abmessungen, Leistungsanpassung, Assemblierung<br />
mit speziellen Steckern und Anschlusskabeln. Das Produktprogramm<br />
wird durch den Regler TR12-PI-2Q2 ergänzt. Dieser ist<br />
für Ströme bis 12 A und Betriebsspannungen von 9 bis 50 VDC<br />
geeignet. Er hat ein Aluminium-Gehäuse mit seitlichen Befestigungsbohrungen<br />
und ist flach und robust gebaut. Als Messfühler<br />
sind die Widerstandsthermometer Pt100 zum Anschrauben,<br />
Ankleben oder aber auch als Miniaturmessfühler zum Zwecke der<br />
Raumlufttemperierung erhältlich.<br />
www.telemeter.info<br />
SEW-Eurodrive hat das Portfolio seiner Kompakt-Kleinspannungsantriebe<br />
der DCA-Baureihe um Winkel- und Flachgetriebemotoren<br />
erweitert. Die 48-V-Baureihen ermöglichen weitere<br />
Antriebsvariationen und dadurch mehr Flexibilität bei der<br />
mechanischen Anbindung des Antriebs und seiner Integration.<br />
Der Kompakt-Winkelgetriebemotor W.03..DCA... ist mit<br />
Spiroplan-Verzahnung ausgestattet. Durch fünf zusätzliche<br />
Untersetzungen erweitert diese Baureihe das Nenndrehzahlspektrum<br />
der bestehenden Winkelgetriebemotoren-Baureihe.<br />
Der Getriebemotor mit hohen Überlastfaktoren ist mit Hohloder<br />
Vollwelle lieferbar. Der Kompakt-Flachgetriebemotor F.03..<br />
DCA... ist eine Alternative zu Riemenvorgelegen. Der Flachgetriebemotor<br />
weist eine Schrägverzahnung auf. Auch er ist mit<br />
Voll- oder Hohlwelle lieferbar. Letztere ermöglicht Fahrantriebe<br />
mit durchgehender Achse. Typische Einsatzgebiete sind z. B.<br />
Linear- und Staurollenförderer, Dreheinheiten und -tische oder<br />
Hubmodule und Eckumsetzer.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteure: Miles Meier, Tel.: 06131/992-208,<br />
E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
Ivo Greuloch (Vol.), Tel.: 06131/992-353,<br />
E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />
Vanessa Weingärtner (Vol.), Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />
Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />
Doris Buchenau, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Anette Fröder, Sonja Daniel, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition<br />
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