ocean7 5/2020
Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.
Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.
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YACHTING, REISEN UND MEER<br />
5/<strong>2020</strong> September/Oktober<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at<br />
GHOST RIDER<br />
Frauscher hat mit der 1414 den Dämon auf dem Traunsee geweckt. Jetzt, vier Jahre<br />
später, riefen sie einen weiteren Geist aus der Tiefe: Die FRAUSCHER 1212 GHOST wird in<br />
Cannes der Welt vorgestellt. Was sie kann, durften wir schon auf dem Gardasee erfahren.<br />
BOOTSTÖRN<br />
Golf von<br />
Morbihan<br />
Mit einer Loxo 32 im<br />
Revier der Hinkelsteine.<br />
MOTORBOOTE<br />
4 Takte<br />
zum Glück<br />
Die spannendsten<br />
Neuerscheinungen.<br />
BOAT-SHOWS<br />
Messen<br />
ohne Massen<br />
Mit weniger Pomp,<br />
mehr Atmosphäre.<br />
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ
22.<br />
BIOGRAD<br />
BOAT SHOW<br />
21.-25.10.<strong>2020</strong>.<br />
www.bbs.com.hr<br />
Marina Kornati<br />
Biograd, Kroatien.<br />
Die In-Water-Show<br />
in Zentraleuropa!
Editorial<br />
Odyssee <strong>2020</strong><br />
Schwarze Schatten, finstere Aussichten, Pest und Cholera möglicherweise über Jahre hinweg – welch bedrückende<br />
Bericht erstattung seit Anbeginn der Pandemie! Wer dennoch frohen Mutes blieb, hat neue Abenteuer erlebt,<br />
wie es sie nur in diesem prägenden Jahr <strong>2020</strong> zu erleben gibt. Die anderen sind (bis jetzt) zu Hause geblieben.<br />
Was natürlich auch nicht<br />
verkehrt ist, wenn man<br />
absolut kein Risiko eingehen<br />
möchte. Aber manchmal kann<br />
man es sich nicht aussuchen, wie<br />
das Beispiel der beiden Weltumsegler<br />
Jutta und Osvaldo mit ihren<br />
beiden Kindern an Bord der Polarwind<br />
zeigt. Mitten im Lockdown<br />
mussten sie die gefährliche Querung<br />
des Roten Meeres auf sich<br />
nehmen – nicht nur die Piraten<br />
im Golf von Aden, sondern auch<br />
die Küstenwache fürchtend.<br />
Weil Not zusammenschweißt, gelang<br />
ihnen das Kunststück in einer<br />
bunt zusammengewürfelten Flo ttille<br />
nicht zuletzt aufgrund grenzenloser<br />
Menschlichkeit, sodass sie nach fast<br />
zwei Monaten erstmals und unversehrt<br />
auf Zypern wieder festen<br />
Boden betreten konnten – aber<br />
lesen Sie selbst ab Seite 32.<br />
Auch Spanien hat nicht aufgegeben,<br />
sondern den Schritt nach vorne<br />
gewagt und die Einreisebestimmungen<br />
gelockert. Das gab uns<br />
den Anstoß, unsere Ende 2019<br />
an der milden Küste zwischen<br />
València und Alicante gemachten<br />
nautischen Recherchen in dieser<br />
Ausgabe zu Papier zu bringen.<br />
Nicht weniger als 16 Marinas<br />
haben wir besucht mit der überraschenden<br />
Erkenntnis, dass ein<br />
Motorboot zu vielen spanischen<br />
„ Nach fast 80 Tagen waren wir zum<br />
ersten Mal wieder legal in einem Land.“<br />
Jutta mit Familie bei ihrer Ankunft in Zypern.<br />
TAHSIN ÖZEN<br />
Journalist, Segler und<br />
Liebhaber aller Reviere<br />
und Yachten, Skipper,<br />
Chefredakteur.<br />
redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Haushalten dazugehört wie hierzulande<br />
ein Zweitauto. Entsprechend<br />
gut die Infrastruktur und<br />
günstig die Liegeplätze – aber<br />
lesen Sie selbst ab Seite 20.<br />
Nach dem Fall der Mauer zu<br />
Kroatien war Mike Hecker, YCA<br />
Crew-Commander der Crew Steier <br />
mark, wohl einer der ersten, der den<br />
Sprung nach Dalmatien wagte. Es<br />
galt, seine schon seit Wochen überfällige<br />
Styria, eine nagelneue Kufner<br />
50 von D&D Yachts, in der Werft<br />
bei Kaštela zu übernehmen und<br />
nach Punat zu überstellen.<br />
Unser werftseitig aufgrund der<br />
Umstände abgesagte Probeschlag<br />
kam auf Einladung des steirischen<br />
Eigners zur Jungfernfahrt dann<br />
überraschend doch noch zustande<br />
– aber lesen Sie selbst ab Seite 60.<br />
Ebenfalls stattfinden werden<br />
allen Unkenrufen zum Trotz die<br />
großen nautischen Herbstmessen.<br />
Von Cannes über Friedrichshafen<br />
und Genua bis nach Biograd hat<br />
man sich auf die neue Normalität<br />
bestmöglich eingestellt – aber lesen<br />
Sie selbst ab Seite 46.<br />
Was all diese Themen in der Ihnen<br />
nun aktuell vorliegenden Ausgabe<br />
gemeinsam haben? Sie zeigen<br />
eindrücklich, dass mit etwas Zuversicht,<br />
gutem Willen und oft<br />
einem Quäntchen Glück auch das<br />
scheinbar Verunmöglichte gelingen<br />
kann – aber das muss jeder auf seinem<br />
eigenen Weg herausfinden.<br />
Alles Liebe,<br />
5/<strong>2020</strong> 3
Passion made<br />
BAVARIA<br />
VIDA 33<br />
bavariayachts.com
Cartoon<br />
Ein Sommer wie damals ...<br />
ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />
... vor <strong>2020</strong>.<br />
5/<strong>2020</strong> 5
Inhalt 5/<strong>2020</strong><br />
ES GRÜNT SO GRÜN, wenn Spaniens Küsten rüsten ..., 20mit langen Stränden, feinen Marinas und edler Kost für tolle Törns.<br />
FOTOS: ESP-TOURISMUS, TAHSIN ÖZEN, SHUTTERSTOCK<br />
40<br />
WIE SICH OZEANE ANHÖREN. Vom Knistern des Planktons über die Gesänge der<br />
Buckelwale bis zur vom Menschen verursachten Lärmverschmutzung.<br />
60<br />
PLEASURE CRAFT. Rauf auf die D&D Kufner 50 und rein ins Vergnügen mit fünf Kabinen, drei<br />
Nasszellen und einer erstaunlich großen Partymeile auf und unter Deck.
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 12Z039473 M<br />
<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
9 190001 019703<br />
05<br />
Rubriken<br />
8 SCHAUFENSTER<br />
Wachstumsschub bei<br />
Silent Yachts.<br />
65 IMPRESSUM<br />
Kolumnen<br />
10 BOBBY SCHENK<br />
Geschwindigkeit<br />
vs. Komfort.<br />
16 OCEAN WOMAN<br />
Im knallroten<br />
Katamaran.<br />
38 GOTTFRIED RIESER<br />
Braucht man<br />
noch ein Logbuch?<br />
52 SKIPPER’S DIARIES<br />
Glück im<br />
Wirbelsturm.<br />
74 SAILING POETRY<br />
Mit James Joyce<br />
in Triest.<br />
Reisen<br />
20 SPANIENS OSTKÜSTE<br />
Motorbootgenuss von A bis V:<br />
Von Alicante bis València.<br />
26 BRETAGNE<br />
Auf den Spuren von Crêpes,<br />
Cidre und Hinkelsteinen.<br />
32 ROTES MEER<br />
Langfahrt in Zeiten von<br />
Corona: zwischen gesperrten Häfen<br />
und Piraten von<br />
Dschibuti nach Suez.<br />
Features<br />
18 TESTSTRECKE<br />
Dockside, der Klassiker unter den<br />
Bootsschuhen, ist 50 geworden.<br />
31 ERFOLGSGESCHICHTE<br />
The Moorings, the Beginning.<br />
39 UMSATZSTEUER<br />
Wie beeinflusst die deutsche<br />
USt–Senkung den heimischen<br />
Bootsmarkt?<br />
40 LÄRMVERSCHMUTZUNG<br />
Die Geräuschkulisse im Meer ist<br />
vielfältiger, als man denkt. Und<br />
leider auch lauter.<br />
45 SHARK PROJECT<br />
Stopp dem Handel mit Haiflossen!<br />
46 MESSEN<br />
Vorschau auf die großen<br />
Boat Shows im Herbst.<br />
48 MOTORYACHT-NEWS<br />
Überblick: Frische Motorware<br />
von 6,71 bis 45 Meter.<br />
Yachten<br />
54 FRAUSCHER 1212 GHOST<br />
Weltpremiere in Cannes im<br />
September, wir sind sie kurz davor<br />
probegefahren auf dem Gardasee.<br />
60 D&D KUFNER 50 SEGELYACHT<br />
Fünf Kabinen, drei Nasszellen,<br />
zwei Kühlschränke, 250.000 Euro.<br />
Im Verband<br />
66 MOTORBOOTSPORT UND<br />
SEEFAHRTS VERBAND<br />
ÖSTERREICH<br />
70 YACHT CLUB AUSTRIA<br />
ÜBER<br />
JAHRE<br />
Spannende Reviere<br />
für die Herbstsaison:<br />
Italien - La Spezia<br />
Neue Charterbasis<br />
Bretagne - La Trinité<br />
FOTO: RALF HÄSELICH<br />
YACHTING, REISEN UND MEER<br />
5/<strong>2020</strong> September/Oktober € 4,90<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at<br />
Motoryachtrevier -<br />
Kroatien<br />
GHOST RIDER<br />
Frauscher hat mit der 1414 den Dämon auf dem Traunsee geweckt. Jetzt, vier Jahre<br />
später, riefen sie einen weiteren Geist aus der Tiefe: Die FRAUSCHER 1212 GHOST wird in<br />
Cannes der Welt vorgestellt. Was sie kann, durften wir schon auf dem Gardasee erfahren.<br />
BOOTSTÖRN<br />
Golf von<br />
Morbihan<br />
Mit einer Loxo 32 im<br />
Revier der Hinkelsteine.<br />
MOTORBOOTE<br />
4 Takte<br />
zum Glück<br />
Die spannendsten<br />
Neuerscheinungen.<br />
BOAT-SHOWS<br />
Messen<br />
ohne Massen<br />
Mit weniger Pomp,<br />
mehr Atmosphäre.<br />
Die neue Frauscher 1212 Ghost,<br />
probe gefahren auf dem Gardasee.<br />
+49 (0) 611 - 66 05 1<br />
mail@argos-yachtcharter.de<br />
www.argos-yachtcharter.de
Viel Loft nach<br />
Schaufenster<br />
8 5/<strong>2020</strong>
oben!<br />
Raum-Fahrt<br />
Mit dem Zugewinn an Höhe ist es den Designern auch gelungen,<br />
den Weg für ein absolut barrierefreies Hauptdeck zu ebnen. Die<br />
optionale Loft-Version der Silent 80 bringt zudem mehr Licht in die<br />
63-m 2 -Oase: Die Salonfenster werden ebenfalls um 35 cm höher,<br />
was auch den Ausblick „barrierefrei“ macht. Fehlt nur noch das<br />
Lieblingssofa von daheim – aber das kann man gerne mitbringen,<br />
der Raum dafür wird freigehalten. Auf Wunsch auch im Cockpit.<br />
Top-News aus der Nachbarschaft:<br />
Silent Yachts, wie<br />
mit Sitz in Klagenfurt,<br />
vermeldet nicht nur volle<br />
Auftrags bücher, sondern auch tolle<br />
Produktneuheiten. Der Marktführer<br />
im Revier der High-end-Produktion<br />
solarbetriebener Hochsee-Katamarane<br />
hat seinem Flaggschiff Silent 80<br />
einen weiteren Wachstumsschub verpasst.<br />
Ab sofort hat der völlig autarke<br />
und emissonsfrei über die Meere<br />
gleitende Luxus-Kat um noch einmal<br />
35 Zentimeter zugelegt – aber nach<br />
oben. Die Raumhöhe im Unterdeck<br />
liegt somit bei hochrespektablen<br />
2,17 Metern, was noch mehr Platz für<br />
Tender, Jetski, Surfbrett und ähn lich<br />
angesagtesWassersportgerät schafft.<br />
Entsprechend höher liegt nun<br />
natürlich auch der Salon (und in<br />
der Tri-Deck-Version die Flybridge,<br />
siehe Foto), man muss also keinerlei<br />
Abstriche in den oberen Rängen hinnehmen.<br />
Das „Upgrade“ wird zwar<br />
zur neuen Serie, das bisherige Modell<br />
wird aber auf Kundenwunsch<br />
auch weiterhin erhältlich sein.<br />
Mit Silent 60 und Silent 55 hat das<br />
österreichische Paradeunternehmen<br />
zwei weitere laut- und emissions lose<br />
Kat-Cruiser im Portfolio.<br />
è www.silent-yachts.com<br />
5/<strong>2020</strong> 9
In den Wind gesprochen<br />
Um die Welt foilen? Teil 2<br />
In der letzten Ausgabe hatte ich die Frage erörtert, ob foilende Langfahrtyachten wohl das angepeilte Ziel für<br />
künftige Weltumsegelungen sein können. Ich hatte auch meine Vierfünftel-Regel in die Gleichung eingebracht,<br />
um auf einen grünen Zweig zu kommen. Nun darf ich das Ergebnis mit Ihnen teilen.<br />
Wenn ich bei diesen Annahmen<br />
früher immer so von<br />
einem Etmal von 100 sm<br />
ausgegangen bin, hab ich viel Widerrede<br />
einstecken müssen, dahingehend,<br />
dass unsere modernen<br />
Schiffe ja doch viel schneller seien.<br />
Obwohl ich das weitgehend bestreite<br />
– auf einer Weltumsegelung hat man<br />
ja auch mit Flauten und Gegenwind<br />
zu rechnen – gebe ich jetzt mal klein<br />
bei und gehe für meine Vierfünftel-<br />
Regel von einem Durchschnitt <br />
setmal von 120 sm aus, was die<br />
Rechnerei enorm erleichtert, dann<br />
brauchen wir – 21.600 dividiert<br />
durch 120 – gerade einmal 180<br />
Tage, also ein halbes Jahr Segelzeit,<br />
um eine Weltumrundung unter dem<br />
Dacron-Tuch runterzusegeln.<br />
Die zweite Unbekannte, die bei<br />
der Vier-Fünftel-Regel zu beantworten<br />
ist, finden wir hier: Who-is-<br />
Who-im-Weltumsegeln, nämlich die<br />
tatsächliche Dauer einer Weltumsegelung.<br />
Dort haben inzwischen einhundert<br />
Weltumseglercrews über<br />
ihre Circumnavigation geschrieben<br />
und unter anderem auch die Frage<br />
beantwortet, wie lange sie unterwegs<br />
waren. Blauwasserseglerin (und<br />
Physikerin) Sabine Seren gebührt<br />
Dank dafür, die Antworten statistisch<br />
mühsam hier ausgewertet und<br />
diese Graphik erstellt zu haben:<br />
Sabine kommt auf eine statistische<br />
Weltumsegelungs-Dauer von über<br />
fünf Jahren. Lassen wir die statistischen<br />
Ausrutscher (schneller als drei<br />
Jahre und langsamer als acht Jahre)<br />
weg, dann ergibt sich eine Zeit von<br />
etwa drei bis vier Jahren. Und wenn<br />
wir von einem Duchschnitts-Etmal<br />
von 120 sm ausgehen, dann kommen<br />
wir mit der genannten Formel<br />
– ein Fünftel der Zeit Segeln, vier<br />
Fünftel der Zeit Wohnen und Leben<br />
auf dem Schiff im Hafen oder vor<br />
Anker der Realität sehr nahe.<br />
Resümee: Die Schiffsgeschwindigkeit<br />
spielt auf einer Weltumsegelung<br />
als Zeitfaktor eine sehr, sehr untergeordnete<br />
Rolle. Der Wohnkomfort<br />
dagegen ist fürs lange, hoffentlich<br />
schöne Leben in der Fremde von herausragender<br />
Bedeutung. Das merkt<br />
man, wenn man zum Beispiel bei<br />
strömendem wochenlangen Regen<br />
zur Hurrikanzeit in Fiji (verdammte<br />
„convergence zone“!) am Ankerplatz<br />
dahinvegetiert.<br />
Da sehe ich schon die erhobenen<br />
Zeigefinger: „Ein hohes Geschwindigkeitspotential<br />
ist ein wichtiger<br />
Sicherheitsfaktor, da kann man gefährlichem<br />
Wetter ausweichen.“ In<br />
dieser Allgemeinheit ist diese Aussage<br />
Nonsens. Ob eine Yacht sechs<br />
oder acht oder zweistellige Knoten<br />
segeln kann, fürs Ausweichen vor einem<br />
nahenden tropischen Zyklon<br />
reicht es so oder so nicht.<br />
MONET UND DAS MEER<br />
Bei der Anschaffung einer Fahrtenyacht<br />
ist es also unvernünftig,<br />
zugunsten der Geschwindigkeit<br />
Kompromisse zu Lasten des Wohnund<br />
Lebenskomforts einzugehen.<br />
Denn ungefähr vier Fünftel (oder<br />
so) der Zeit segeln wir auf einer<br />
Weltumsegelung nicht, sondern wir<br />
leben an den schönsten Plätzen, die<br />
unser Planet bietet.<br />
Und damit zurück zu den Foilern,<br />
die ich bewundere, die aber mit „unserer“<br />
Art zu segeln nichts gemein<br />
haben. Denn um deren Potential zu<br />
erreichen, müssten die Yachten sehr<br />
leicht (und schnell) sein. Um sie aus<br />
dem Wasser heraus ins Gleiten auf<br />
Kufen zu bringen, müsste an einer<br />
Statistik Sabine Seren:<br />
Knapp die Hälfte aller<br />
Weltumsegelungen<br />
dauerten drei bis vier<br />
Jahre. Ein paar wenige<br />
schafften es auch in<br />
zwei Jahren, hätten sich<br />
aber gewünscht, mehr<br />
Zeit gehabt zu haben.<br />
Immerhin elf Prozent<br />
hatten die Möglichkeit,<br />
sich mehr als zehn Jahre<br />
für eine Weltumsegelung<br />
Zeit zu nehmen.<br />
Die durchschnittliche<br />
Dauer aller 85 Befragten<br />
ergibt einen Wert<br />
von 5,3 Jahren.<br />
BOBBY SCHENK<br />
ist Weltumsegler,<br />
Navigations-Experte<br />
und Buchautor.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Fahrtenyacht Gewicht eingespart<br />
werden, wo es nur ginge. Schweres<br />
Ankergeschirr, große Batteriekapazität<br />
– alles Dinge, die das Leben unterwegs<br />
sicher und komfortabel machen,<br />
oder gar Bleiballast würden<br />
zuverlässig verhindern, dass die<br />
Yacht auf Foiler auch nur zum „Stehen“<br />
kommt. Unabhängig davon<br />
wäre so ein Foiler von kaum einer<br />
Selbststeueranlage rund um die Uhr<br />
am Gleiten zu halten. Diese Foiler<br />
sind eine ganz geniale, faszinierende<br />
Erfindung einer ganz neuen Segel <br />
dimension und Entwicklung, in der<br />
Fahrtensegelei jedoch werden sie in<br />
absehbarer Zeit nichts zu suchen haben.<br />
Intakte Kunststoffschiffe, auch<br />
mit dreißig Jahren und mehr auf<br />
dem Buckel, deren Geschwindigkeitsanzeiger<br />
nie in den zweistelligen<br />
Bereich kommen, sind immer noch<br />
die „idealen“ Weltumsegelungs <br />
yachten. Ich erinnere: Weltumsegler<br />
Walter König, einer der ersten hier,<br />
war mit seinem Sieben-Meter-Schiff<br />
Zarathustra, das nie über fünf<br />
Knoten hinauskam, überglücklich.<br />
Er, der kurz darauf verstorben ist,<br />
hatte sich damit noch den Traum<br />
seines Lebens erfüllt. Und das ist<br />
nicht in den Wind gesprochen. <br />
10 5/<strong>2020</strong>
PANORAMA<br />
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Yachtcharteragentur Globe-<br />
Sailor hat die Buchungsmöglichkeiten<br />
für den Motorbootcharter<br />
weiter ausgebaut. Das Warten auf<br />
ein Angebot ist nun nicht mehr<br />
nötig, nach direkter Prüfung der<br />
Verfügbarkeit ist das auserwählte<br />
Motorboot mit einem Mausklick<br />
buchbar, egal ob für längere Zeit<br />
oder nur für einen Tag, ob mit oder<br />
ohne Skipper. Eine Einschränkung<br />
gibt es allerdings doch: Das Angebot<br />
ist derzeit nur für französische<br />
Gewässer gültig, was man aber<br />
auch als Alternative zur stark<br />
frequentierten Adria sehen kann.<br />
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Fischer Panda hat ein neues elektrisches<br />
Antriebssystem entwickelt: Zwei<br />
Elektromotoren (2 x 20 kW, 600 U/<br />
640 Nm), die direkt ohne Getriebe mit<br />
der Antriebswelle und dem Propeller<br />
gekoppelt sind. Die Motoren sind über<br />
einen Antriebsriemen miteinander verbunden,<br />
verfügen aber über eine eigene<br />
Steuerung und einen eigenen Fahrhebel,<br />
daher kann je nach Leistungsbedarf<br />
ein Antrieb zu- oder abgeschaltet<br />
werden. Das Motorenduo ist wassergekühlt<br />
und kann über einen Wärmetauscher<br />
auch mit Seewasser<br />
gekühlt werden.<br />
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Antriebsriemen<br />
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PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Relaxed<br />
Charter<br />
FRÜHBUCHER. Zeitig für die Saison<br />
2021 zu buchen zahlt sich bei Pitter<br />
Yachtcharter jetzt mehrfach aus.<br />
Zum einen müssen Frühbucher, die<br />
ihre Wunsch-Yacht von September<br />
bis Ende Oktober für 2021 vorbestellen,<br />
keine Anzahlung leisten (diese<br />
wird erst im November fällig und<br />
nur in der Höhe von 20 Prozent).<br />
Zum anderen wird es attraktive<br />
Frühbucherrabatte mit bis zu minus<br />
30 Prozent geben. So will Österreichs<br />
größter Vercharterer mit 28 Basen<br />
in acht Ländern die Urlaubsplanung<br />
für seine Kunden leicht machen.<br />
Wer nicht nur relaxed chartern,<br />
sondern auch relaxed cruisen möchte,<br />
kann sich beispielsweise schon einen<br />
der drei nagelneuen Fountaine Pajot<br />
MY37 Motorkatamarane (mit mehr<br />
Platz und weniger Verbrauch als<br />
eine klassische Motoryacht) für<br />
den nächsten Törn reservieren.<br />
èwww.pitter-yachting.com<br />
Neu in der Pitter-Charterflotte:<br />
drei Fountaine<br />
Pajot MY37 Motorkatamarane<br />
Baujahr <strong>2020</strong>.<br />
„Ein alter und erfahrener Lotse verliert sein Schiff durch zu<br />
große Selbstsicherheit. Ein junger Lotse verliert es aus<br />
Unkenntnis und Mangel an Erfahrung.“<br />
Daniel Defoe (1660–1731), englischer Erzähler und Romanschriftsteller.<br />
23. BIS 27. MAI 2021, PUNAT<br />
Aufgeschoben ist<br />
nicht aufgehoben!<br />
Werner Werner Ober GmbH Ober & GmbH Co KG<br />
& Co KG<br />
Yachtelektronik<br />
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Reichsstrass Reichsstrass Reichsstrass<br />
38, 38, 38, 6890 6890 Lustenau<br />
Lustenau<br />
38, 6890 Lustenau<br />
Tel Tel Tel +43 +43 +43 (0)5577 (0)5577 Tel +43<br />
82419<br />
82419<br />
(0)5577 82419<br />
Fax Fax Fax +43 +43 +43 (0)5577 (0)5577 Fax +43<br />
86061<br />
86061<br />
(0)5577 86061<br />
werner.ober@yachtelektronik.at<br />
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ALPE ADRIA SAILING WEEK<br />
2021. Nach der Covid-19-bedingten<br />
Zwangspause <strong>2020</strong> ist<br />
Organisator Fritz Abl bereits mit<br />
vollem Elan an der Ausrichtung<br />
der AASW 2021 dran. Die 14.<br />
Auflage mit dem 31. Austria Cup<br />
wird von 23. bis 27. Mai übers<br />
Wasser gehen, Austragungsort ist<br />
natürlich wieder die Marina<br />
Punat auf Krk. „Es wäre uns eine<br />
große Ehre, wenn sich alle Crews,<br />
die sich bereits für <strong>2020</strong> eingeschrieben<br />
hatten, nun auch für die<br />
AASW 2021 anmelden würden –<br />
eine einfache, formlose E-Mail genügt,<br />
um die Anmeldung wieder<br />
zu aktivieren“, so Fritz Abl. Die für<br />
die Einheitsklasse in Tulln ver <br />
losten First 35 bleiben bis auf<br />
weiteres der Verlosung entsprechend<br />
reserviert. Neue Crews<br />
(auch in der offenen Klasse) sind<br />
herzlich willkommen, Anmeldeformulare<br />
sind bereits online.<br />
è www.aasw.at<br />
Im Mai 2021 wird<br />
wieder freund schaftlich<br />
Regatta gesegelt!<br />
FOTO: UDO REICHMANN
Wenn nicht alles rund läuft<br />
MOTORSCHUTZ. Eine Kasko-Zusatzversicherung<br />
speziell für Motorboote<br />
und -Yachten bis zu einem Alter von<br />
zehn Jahren hat Pantaenius<br />
Yachtversicherungen im Portfolio.<br />
„Motorschutz plus“ bietet einen<br />
erweiterten Versicherungsschutz für<br />
die Maschinenanlage gegen sämtliche<br />
Schäden, die aus Material-, Konstruktions-<br />
und sogar Bedienungsfehlern<br />
resultieren. Selbst fehlerhaftes<br />
Tanken ist bei Motorschutz Plus mitversichert.<br />
Der Deckungsschutz erstreckt<br />
sich auch auf das Abpumpen<br />
und Entsorgen, die Reinigung des<br />
Kraftstoffsystems sowie den Ersatz<br />
des Kraftstoffes.<br />
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Keine Angst mehr vor<br />
der Motorreparatur!<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Wenn alles klappt<br />
FALTRAD. Bekannt für hochwertige<br />
Ausstattungen von Segelyachten und<br />
Motorbooten sowie Produkten aus<br />
dem Marinebereich, hat Waterloft<br />
mit den neuen Falt-eBikes Fiete 500<br />
und Fiene 500 von Blaupunkt zwei<br />
echte Hingucker neu im Programm.<br />
Beide sind mit einem starken<br />
36-Volt-Hinterradnarbenmotor mit<br />
50 Nm ausgestattet, der von einem<br />
Lithium-Ionen-Akku gespeist wird.<br />
Nur vier kleine Handschritte sind<br />
nötig, um das Fahrrad von ca. 21 kg<br />
zu falten. Gesehen im Onlineshop<br />
für je € 1.499,– zzgl. Versand.<br />
è www.waterloft.de<br />
Antriebseinheit 180kW<br />
Komplettlösung vom Display bis zum Propeller<br />
Beschleunigung: 225kW<br />
Nennleistung: 180kW (245Hp) | S2-30min<br />
Drehzahl: 3100 upm<br />
Geeignet für Elektroboote mit hohen Leistungen.<br />
Ein Vergnügen für Liebhaber von Geschwindigkeit!<br />
Piktronik d.o.o.<br />
Cesta k Tamu 17, SI-2000 Maribor, Slowenien<br />
T: +386 2 460 22 50, F: +386 2 460 22 55<br />
info@piktronik.com, www.piktronik.com
Yachting mit Klasse<br />
JÜRGEN DOBNER<br />
steht für gehobenen<br />
Yacht-Service.<br />
INDIVIDUELL. Mit maßgeschneiderten<br />
Dienstleistungen<br />
will das vom Saalbacher Hotelier<br />
Jürgen Dobner gegründete<br />
Unternehmen Yachting<br />
Exklusive für unbeschwertes<br />
Yachtvergnügen sorgen. Die<br />
Zielgruppe ist jene mit Faible<br />
zu Luxus und besonderen Erlebnissen.<br />
Die Angebotspalette<br />
umfasst nicht nur das klassische<br />
Chartergeschäft im<br />
gehobenen Segment (Segelund<br />
Motoryachten), sondern<br />
auch Catering für Yachten,<br />
Yachtservice, eine Yachting<br />
Academy für Trainings und<br />
Küstenpatente sowie Yacht-<br />
Überstellungen.<br />
è www.yachtingexclusive.com<br />
Als Vorbild die Natur<br />
Niula 747.<br />
LEICHT UND LEISE. Auf der Boot Tulln<br />
wurde heuer das erste Boot aus dem Hause<br />
NIULA präsentiert. Auf 7,47 Metern Länge<br />
bietet die in Jois am Neusiedler See gefertigte<br />
N 747 Platz für sechs Personen und gleitet<br />
elektrisch wahlweise mit 4,3 kW bis 120 kW<br />
durchs Wasser. Der Einstiegspreis liegt inkl.<br />
USt. bei rund € 65.000,–.<br />
è www.niula.at<br />
Timpe schnüffelt wieder<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Cannes Yacht Festival<br />
8.–13. September <strong>2020</strong><br />
Interboot<br />
19.–27. September <strong>2020</strong><br />
Bootshändler • Bootsservice<br />
TopYacht<br />
www.topyacht.eu<br />
verlost unter allen Teilnehmern<br />
zwei Exemplare von „Gefährlichen Gezeiten“.<br />
Einfach eine E-Mail mit Betreff-Zeile<br />
„Fabian Timpe“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>. at<br />
senden und mit etwas Glück gewinnen!<br />
BUCHTIPP. Mit Fabian Timpe<br />
hat der deutschsprachige<br />
Buchmarkt nun einen Serienhelden,<br />
der seine Fälle im maritimen<br />
Ambiente löst. Nach<br />
„Black Jack“ im letzten Jahr ist<br />
heuer Timpes zweiter Fall „Gefährliche<br />
Gezeiten“ erschienen,<br />
der den Yachtdetektiv in die<br />
Bretagne führt. Auch dieses<br />
Mal sehr spannend und handlungsintensiv<br />
geschrieben,<br />
man freut sich schon auf den<br />
dritten Band, der nächstes<br />
Frühjahr veröffentlicht werden<br />
soll.<br />
Detlef Jens: Gefährliche Gezeiten.<br />
Fabian Timpes zweiter Fall.<br />
Taschenbuch, 352 Seiten,<br />
er schienen im KJM Buchverlag,<br />
rd. € 15,– zzgl. Versand.<br />
è www.hamburgparadies.de<br />
Einsendeschluss ist der 24. September, die<br />
Gewinner werden per E-Mail verständigt.<br />
Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich ein -<br />
verstanden, den<br />
-Newsletter<br />
(jeder zeit kündbar) per E-Mail zu erhalten.<br />
Ihre Daten werden nicht an Dritte weiter -<br />
gegeben. Keine Bar ablöse. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.
dal 1971<br />
Hello Austria!<br />
88 METER ÖSTERREICH. Optisch<br />
ein Blickfang lässt der jüngste Entwurf<br />
aus dem Hause Sigmund<br />
Yacht Design auch namentlich<br />
aufhorchen: Austria 88m soll die<br />
Superyacht heißen und Österreich<br />
im Ausland mit Glanz und Gloria<br />
repräsentieren. Überwiegend in<br />
Österreich und aus nachhaltigen<br />
Materialen gefertigt, soll der Antrieb<br />
via Brennstoffzelle klimaneu tral und<br />
geräuschlos erfolgen. An Bord soll<br />
es neben Kunstwerken aus der Nationalgalerie<br />
auch Platz für Konzerte<br />
und Theaterstücke geben – die feine<br />
österreichische Küche wird natürlich<br />
auch nicht fehlen.<br />
è www.sigmundyachtdesign.com<br />
Die Austria 88m als österreichische Botschaft zur See?<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Da freut sich die Skipperin:<br />
Sicherer chartern mit dem Treuhandmodell<br />
von Yacht-Pool.<br />
Sicher chartern<br />
VERTRAUENSSACHE. Der Yachtversicherer<br />
Yacht-Pool bietet<br />
zur Absicherung von Charterzahlungen<br />
ein Treuhandmodell. Das<br />
vom Skipper überwiesene Geld<br />
landet dabei nicht auf dem Konto<br />
des Vercharterers, sondern auf einem<br />
Treuhandkonto einer Rechtsanwaltskanzlei.<br />
Kommt der Charter<br />
korrekt zu Stande, erhält der<br />
Flottenbetreiber das Geld. Kann er<br />
die vereinbarte Leistung nicht erbringen,<br />
erfolgt die Rückerstattung<br />
an den Charterkunden. Detaillierte<br />
Informationen auf Anfrage:<br />
è skipper@yacht-pool.at<br />
VOLLES PROGRAMM<br />
AM SEE<br />
Neu-/Gebrauchtboote<br />
Hallenstellplätze für Boote<br />
Trockenliegeplätze mit Slipservice<br />
Boots- und Motorservice<br />
Boutique und Zubehör-Shop<br />
Boot Charter<br />
Über 2000 m 2 Bootsausstellung<br />
Bootfinanzierung akf-Bank<br />
INVICTUS 320GT<br />
STINGRAY 250 CR EOLO 730 MAXIMA 730<br />
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Böblingen / Stuttgart<br />
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bodenseenautic busse gmbh | hegnerstr. 10 | d-78465 konstanz-dettingen | tel. +49 7533 8030997 | post@bodenseenautic.de | www.bodenseenautic.de
Ocean Woman<br />
Annabels Welt<br />
Zu Gast bei einer Französin auf einem knallroten Katamaran. Was wir dort erfahren haben?<br />
Franzosen essen ungern vor 23 Uhr zu Abend, das Dessert wird mitunter erst um Mitternacht gereicht.<br />
Wir waren von einem exorbitanten<br />
Einkaufstrip am<br />
Steg in der Marina in Santa<br />
Cruz auf Teneriffa heimgekehrt<br />
und schleppten taschenweise Einkäufe<br />
zur Risho Maru.<br />
Ich rätselte gerade, wo ich eigentlich<br />
die 20 Packungen Haltbarmilch<br />
stauen sollte, die ich gekauft hatte.<br />
Und dann stand da plötzlich Annabel<br />
vor mir. Im kleinen Schwarzen!<br />
„Bonjour, ça va?“ hauchte sie, streifte<br />
eine blonde Haarlocke aus dem<br />
Gesicht und ihre blauen Augen<br />
blitzten spitzbübisch. „Tu veux un<br />
café?“ Und schon saßen wir alle im<br />
Cockpit des knallroten Katamarans<br />
Tahoma.<br />
Fabien, Annabels Ehemann, und<br />
mein Skipper vertieften sich sofort<br />
in eine Gespräch über Sperrholzkatamarane.<br />
Peter half Fabien später<br />
mit Epoxyarbeiten an einem beschädigten<br />
Rumpf aus, wofür sich<br />
Fabien mit einem riesigen spanischen<br />
Schinken bedankte. Wir teilten<br />
mit allen anwesenden Fahrtenseglern<br />
und alle hatten damals<br />
genug Fleischvorrat für mindestens<br />
zwei Atlantiküberquerungen.<br />
Finns Ohren glühten. Drei Töchter<br />
gab‘s an Bord! Die sechsjährige<br />
Sigrid und ihre neunjährige<br />
Schwester Mahauld bastelten an<br />
Muschelkettchen. Sybille, ihre 16-<br />
jährige Schwester, schrieb Mails an<br />
ihre Schulfreundinnen in Paris<br />
und der große Bruder Vincent<br />
zupfte auf seiner Gitarre. Der<br />
Nachmittag verging wie im Flug.<br />
Vier Kinder an Bord? Ich staunte<br />
nicht schlecht. Vincent war sehr<br />
schwierig, knurrte Annabel. Er<br />
kam mit der Autorität an Bord<br />
nicht zurecht. Es gab einen Kapitän<br />
und das war nicht er. Nach der<br />
Atlantiküberquerung stieg Vincent<br />
FOTO: STEFAN HARING<br />
ALEXANDRA SCHÖLER<br />
ist Weltumseglerin,<br />
Sängerin, Regisseurin,<br />
Buchautorin und seit<br />
2010 Ocean Woman.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Ocean Woman-<br />
Sonderausgabe<br />
è www.rishomaru.com<br />
Himmlische Schokoladen-Tarte<br />
125 g feine Schokolade geschmolzen<br />
125 g Butter<br />
125 g geriebene Mandeln<br />
50 g Mehl<br />
3 Eier<br />
1 Prise Salz<br />
Zucker und Eier mischen, Butter und die geschmolzene<br />
Schokolade beifügen, dann die<br />
Nüsse, das Mehl und die Prise Salz zugeben.<br />
Rühren, bis eine schöne Masse entsteht.<br />
In eine gefettete Form gießen, bei mittlerer<br />
Hitze 20 bis 30 Minuten backen.<br />
Der knallrote Katamaran Tahoma war zwei Jahre<br />
lang das Zuhause von Annabel und ihrer Familie.<br />
übrigens aus, zog nach Paris, wo<br />
er verwundert draufkam, dass das<br />
Führen eines eigenen Haushalts<br />
viel Geld und Zeit kostet!<br />
Zwei Jahre Segeln waren geplant.<br />
Annabel sagte lange nicht „nein“ zur<br />
Reise und erst ganz spät „ja“. Doch<br />
schnell wurde ihr klar, wie wertvoll<br />
das alles für sie war. Und für die<br />
Kinder. „Mon dieu, wie dumm ich<br />
war! Ich dachte, die Kinder hätten<br />
nur den Wind in den Haaren, sonst<br />
keinerlei Erziehung für zwei Jahre.<br />
Wie unüberlegt von mir!“<br />
Ihre Kinder lernten Verantwortung<br />
auf dem Schiff, auch wenn sie<br />
das noch nicht wussten! Wasser<br />
musste gespart werden, der Gashahn<br />
abgedreht, Nachtwachen geschoben,<br />
damit auf Tahoma alles<br />
wie am Schnürchen lief. Und jeder<br />
war eingebunden. Annabel selbst<br />
fühlte sich wie „ein weißes Blatt,<br />
das beschrieben werden musste“.<br />
Während der Nachtfahrten saß sie<br />
an ihrem Computer und schrieb.<br />
Sie war dabei, sich einen eigenen<br />
Job zu kreieren: „Ich will der Welt<br />
was zurückgeben, von all den guten<br />
Dingen, die mir passiert sind.“ Und<br />
wie erging es ihr sonst beim Segeln?<br />
Co-Skipperin, Stewardess, Lehrerin,<br />
Krankenschwester, Webmasterin,<br />
Freizeitmanagerin, Trösterin aller<br />
Qualen. „Köchin!“ warf ich zustimmend<br />
ein. „Je déteste cuisiner – ich<br />
hasse Kochen“, seufzte Annabel. Der<br />
Kapitän war der Koch. Fabiens Ratatouille<br />
duftete verführerisch.<br />
Wir waren zum Abendessen eingeladen<br />
worden. Es war inzwischen<br />
21 Uhr. Mein Magen knurrte. Die<br />
Kinder dinierten zuerst. Pasta mit<br />
Ratatouille. Ich naschte unauffällig<br />
bei Finn mit. Endlich um 22 Uhr<br />
Essen für uns. Dazwischen hörte ich<br />
von Annabels Eltern, die in der Provence<br />
in einem alten Gutshaus lebten,<br />
dass Annabel als Journalistin<br />
arbeitete, aber auch Restaurantbesitzerin<br />
gewesen war und dass<br />
Franzosen ungern vor 23 Uhr zu<br />
Abend essen.<br />
Um 24 Uhr dann das Dessert.<br />
Finn jubelte. Eine Schokoladen-<br />
Tarte. Annabel‘s Werk, den Backen<br />
war ihr Ding! Sie schmeckte himmlisch.<br />
Im Hintergrund sang die Gattin<br />
des damaligen französischen<br />
Präsidenten „Quelqu‘un m‘a dit …“.<br />
Am nächsten Morgen ging unsere<br />
French Family shoppen – auf Vorrat.<br />
Mon dieu! War<br />
ich froh, dass<br />
wir nur zu<br />
dritt waren!<br />
<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
16 5/<strong>2020</strong>
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Motoryacht-<br />
Charter macht<br />
auch Spaß.<br />
MOTORYACHT-CHARTER. Während die<br />
Crew eines schicken Motorboots früher<br />
in erster Linie aus der Familie des Yachteigners<br />
bestand, liegen in den Buchten<br />
am Mittelmeer inzwischen auch Ferrettis,<br />
Antares, Cranchis und Sunseekers, die im<br />
Charter laufen. „Das Angebot ist überschaubar,<br />
jedoch abwechslungsreich. Eine<br />
Prestige 440 mit drei Kabinen wird im<br />
September bereits für unter € 5.300,– angeboten,<br />
während eine Bavaria Sport 32<br />
im gleichen Zeitraum sogar schon für<br />
€ 2.400,– zu chartern ist. Natürlich<br />
kann man für die Woche auch runde<br />
Vom kleinen und<br />
großen Luxus<br />
€ 10.000,– investieren. Nach oben gibt<br />
es hier kaum Grenzen“, weiß Ümit Uzun,<br />
Chef von Charterbar Yachting.<br />
Neben der Küste Kroatiens mit dem<br />
umfangreichsten Angebot werden z. B.<br />
auch ab Palma, Cannigione, Portisco und<br />
Athen Motor yachten verchartert. Aber<br />
wie findet man die passende Yacht? „Da<br />
es im Motor yacht-Charter weit größere<br />
Qualitätsunterschiede als bei den Seglern<br />
gibt, sollte einer Buchung unbedingt eine<br />
individuelle Beratung einer unabhängigen<br />
Agentur vorausgehen“, so Ümit Uzun.<br />
è www.charterbar-yachting.de<br />
Ihr Charter<br />
Spezialist<br />
Kurtaxe<br />
leicht<br />
gemacht<br />
Kroatien hat eine Verordnung<br />
über die Senkung der<br />
Pauschal-Taxe für Nautik<br />
in Höhe von 20 % erlassen.<br />
Alle Skipper, die zu viel bezahlt<br />
haben, können nun eine<br />
Rückerstattung beantragen.<br />
Die Tourismusverbände in<br />
Kroatien sind informiert –<br />
wir haben das Antragsformular<br />
zum Download für<br />
Sie bereitgestellt.<br />
è www.<strong>ocean7</strong>.at/news/<br />
hr-tax-back<br />
Neu auch die Website, auf<br />
der Skipper die Kurtaxe nun<br />
online einzahlen können.<br />
Bisher waren die Abwicklung<br />
und die Einzahlung nur bei<br />
den Hafenämtern möglich.<br />
è https://nautika.evisitor.hr/<br />
Neu ist auch die Option, die<br />
Kurtaxe pro Übernachtung<br />
zu zahlen (bisher gab es nur<br />
die Option, die Kurtaxe pauschal<br />
per Schiffslänge zu<br />
zahlen), was vor allem bei<br />
kürzeren Aufenthalten<br />
günstiger sein könnte.<br />
è https://nautika.evisitor.hr/<br />
Molto flotti<br />
in Porto Lotti<br />
NEUE BASIS. Mit La Spezia in Ligurien hat<br />
Argos Yachtcharter seit Juni einen neuen<br />
Stützpunkt an der Westküste Italiens im Programm.<br />
Die vom Premiumpartner Dream<br />
Yacht Charter betriebene Basis befindet sich<br />
in Porto Lotti, einem privaten Yachthafen in<br />
La Spezia. Die Lage ist für Törns nach Genua<br />
oder in Richtung Süden nach Pisa, Elba oder<br />
Korsika optimal. Die gute Erreichbarkeit per<br />
Auto aus Süddeutschland, Österreich und der<br />
Schweiz ist ein weiterer Pluspunkt für einen<br />
Segeltörn ab La Spezia. Argos bietet Monuhulls<br />
von 34 bis 51 Fuß und Katamarane 40 bis<br />
46 Fuß ab der Basis in Porto Lotti an.<br />
è www.argos-yachtcharter.de<br />
Törntipp von La<br />
Spezia aus: Elba!<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Saisonstart 2021<br />
Tolle Angebote mit<br />
Sicherheitsgarantie!<br />
Kostenlose und flexible<br />
Umbuchungsmöglichkeiten<br />
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Frühbucherpreis bis zu -30%<br />
Höchste Qualität<br />
und bester Service<br />
am Chartermarkt!<br />
www.pitter-yachting.com
Teststrecke<br />
Schuhe an Bord? Docksides<br />
von Sebago sind auf vielen<br />
Yachten zu sehen. Hier z. B.<br />
auf der neuen Frauscher<br />
1212 Ghost, Bericht ab<br />
Seite 54.<br />
Bootsleder<br />
Must have?<br />
Redaktions-<br />
Test<br />
Faszinierend, was sich in den letzten Jahren im Bereich „Bootsschuhe“ getan hat. Auf jeder Messe bin<br />
ich bass erstaunt ob der Grip-verstärkten PU-Sohlen, der schnelltrocknenden Mesh-Ober materialien,<br />
der verwendeten Alien-Farben und -Formen, und trage selbst nach wie vor Leder.<br />
Text TAHSIN ÖZEN | Foto TAHSIN ÖZEN<br />
Auch wenn meine Ledernen,<br />
die ich mir damals zur bestandenen<br />
FB2-Prüfung<br />
selbst geschenkt hatte, inzwischen<br />
etwas in die Jahre gekommen sind:<br />
Wir sind sozusagen miteinander<br />
50 Jahre Docksides<br />
Sebago wurde 1946 in Maine gegründet, die Manufaktur erlangte über seine seit damals<br />
produzierten Penny Loafer, die von Audrey Hepburn und John Fitzgerald Kennedy getragen<br />
wurden, Weltberühmtheit. 1970 kreierte Sebago mit dem Dockside den wohl bekanntesten<br />
Bootsschuh aus gegerbtem und handvernähtem Leder mit<br />
rutschfesten Gummisohlen im klassischen Design. Der<br />
Klassiker ist heute als Portland Docksides bekannt. Der<br />
Name gilt als Hommage an die Stadt am Atlantischen<br />
Ozean, wo die Schuhe auf den Kais Premiere feierten.<br />
Testschuh: Docksides Portland blue navy, € 144,90.<br />
è www.sebago.de<br />
verbandelt, die Zeit hat uns zusammengeschweißt<br />
…<br />
Und weil „damals“ ein dehnbarer<br />
Begriff ist, drehe ich das Rad<br />
noch weiter zurück, um mir Verbündete<br />
fürs Leder in der Regatta-<br />
Szene zu suchen. Siehe da: OSTAR,<br />
America‘s Cup, Liberty Cup – bis<br />
tief in die 1990er trugen Skipper<br />
und Crew Lederbootsschuhe, viele<br />
von ihnen mit Docksides<br />
den angesagtesten<br />
Trendschuh seiner<br />
Zeit. Der<br />
wiederum<br />
wurde bereits 1970 von Sebago<br />
geschustert und gilt seitdem als<br />
der „Boots mokassin“ schlechthin.<br />
KLASSISCH KONSEQUENT<br />
Dieses Jahr, zum 50. Geburtstag<br />
des Dockside, bin ich fremd gegan <br />
gen und habe mir statt der klassichen<br />
Braunen neue Blaue (Portland<br />
blue navy) übergestreift: Weiße,<br />
nicht schlierende und rutschfeste<br />
Sohle, weiches, ungefüttertes<br />
Leder mit bekannter 360-Grad-<br />
Rundum-Schnürung, angenehmer<br />
Tragekomfort ohne Socken. Das<br />
kennt man schon von den alten<br />
18 5/<strong>2020</strong>
Modellen? Stimmt, aber das ist es<br />
ja, was einen Klassiker ausmacht.<br />
Neu ist, dass man sie in verschiedensten<br />
Farben und Ausführungen<br />
haben kann – die meisten Optionen<br />
haben mittlerweile wenig<br />
überraschend die Damen. Dabei<br />
waren die Docksides ursprünglich<br />
für den Einsatz in den Docks von<br />
Portland in Maine gedacht – also<br />
streng genommen als Arbeitsschuhe<br />
kon zipiert …<br />
STILSICHER<br />
Wie es der Zufall will, ist es eine<br />
Motoryacht, auf der ich die Portland<br />
blue navy zum ersten Mal tragen<br />
soll. Nicht irgendeine, sondern<br />
die nagelneue Frauscher 1212<br />
Ghost, die erst auf dem Cannes<br />
Yachting Festival <strong>2020</strong> der Weltöffentlichkeit<br />
vorgestellt wird.<br />
Besichtigung und Probefahrt beim<br />
Italien-Händler Mauro Fertrinelli<br />
am Gardasee. Die Ghost liegt jungfräulich<br />
in der Marina, während<br />
ich auf und unter Deck herumspaziere,<br />
um mir alles in Ruhe anzuschauen<br />
(Bericht ab Seite 54).<br />
Obwohl das Boot schon seit ein<br />
paar Tagen hier liegt, fällt auf, dass<br />
viele vorbeihuschende Mitarbeiter<br />
kurz innehalten und herübersehen,<br />
ehe sie zufriedenen Blickes weitereilen<br />
– Ferragosto, es gibt viel zu tun.<br />
Als ich nach meiner Besichtigungstour<br />
die Füße auf den Tisch<br />
lege, um die Aussicht auf den See<br />
zu genießen, taucht auch schon<br />
Mauro auf, um mir nach einem<br />
prüfenden Blick „schöne<br />
Schuhe!“ zuzurufen<br />
und wieder<br />
abzutauchen. Jetzt<br />
verstehe ich erst:<br />
Schuhe an Bord?<br />
Geht hier gar nicht!<br />
Bei meinen Docksides<br />
machen die stilsicheren Italiener<br />
aber eine Ausnahme.<br />
<br />
verlost unter allen Teilnehmern<br />
1 Paar Docksides Total Brown für Männer und<br />
1 Paar Docksides Suede Beige Camel für Damen<br />
im Wert von je € 144,90! Einfach eine E-Mail mit<br />
Betreffzeile „Docksides Brown“ oder „Docksides<br />
Suede“ und Schuhgrößenangabe an gewinnen@<br />
<strong>ocean7</strong>.at senden und mit etwas Glück ge winnen!<br />
Teil nahme schluss ist der 30. September <strong>2020</strong>, die<br />
Ge winner werden per E-Mail verständigt.<br />
Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich ein verstanden,<br />
den<br />
- News letter (jederzeit kündbar)<br />
per E-Mail zu er halten. Ihre Daten werden<br />
in keiner Form an Dritte weiter -<br />
gegeben. Eine Bar ablöse<br />
des Gewinns ist nicht<br />
möglich. Rechtsweg<br />
ausgeschlossen.<br />
FÜR IHREN PERFEKTEN<br />
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FOTOS: DIETER WANKE (4), TAHSIN ÖZEN (2)<br />
20 5/<strong>2020</strong><br />
Der Real Club Náutico Calpe<br />
zu Füßen des berühmten<br />
Felsens Penyal d’Ifac.
Die Ostküste<br />
Spaniens kosten<br />
Die maritime Verkostung beginnt in Alicante, dem Herzen der Costa Blanca mit ihren<br />
endlos erscheinenden weißen Sandstränden, und reicht bis zu duftenden Orangenhainen<br />
nach Valencia an der Costa del Azahar. Auf dem rund 100 Seemeilen langen Küstenabschnitt<br />
eröffnet sich eine bunte Mischung von städtischem Flair in den Metropolen bis<br />
zu idyllischen Fischerhäfen. Verlockend auch die bildhübschen Marinas mit günstigen<br />
Liegeplätzen für trailerbare Motorboote bis zur gediegenen Superyacht.<br />
Text und Fotos TAHSIN ÖZEN, DIETER WANKE<br />
Neben dem Start und Ziel<br />
bietet Altea auch städtische<br />
Atmosphäre. In anderen<br />
Küstenorten geht es,<br />
zumindest was das urbane Flair angeht,<br />
beschaulicher zu, aber in der<br />
Hauptsaison durchaus touristisch.<br />
Die Großstädte bieten Abwechslung,<br />
aber auch Trubel. Bedeutende<br />
Historie ist allgegenwärtig, denn die<br />
Besiedlung der Küste begann vor<br />
5.000 Jahren. Im Römischen Reich<br />
war die Region stark entwickelt.<br />
Zeugnisse aller Epochen findet<br />
man überall. In den Altstädten mit<br />
ihren bildhübschen Gassen, zahllosen<br />
Restaurants und Straßenkneipen<br />
pulsiert das Leben. Das kulinarische<br />
Angebot ist in der ganzen<br />
Region auf hohem Niveau. Exzellente<br />
Qualität bietet nicht nur die<br />
Spitzengastronomie, sondern auch<br />
einfache Gaststätten mit moderaten<br />
Preisen. Sehr überschaubare<br />
Kosten gehören zu den Stärken der<br />
Region, zumindest im Vergleich zu<br />
den Balearen. Ob Marina oder Essen<br />
gehen, man lebt hier preiswerter,<br />
ohne Kompromisse eingehen<br />
zu müssen. Auch nicht bei der<br />
Fahrt entlang der attraktiven Küste<br />
mit zahlreichen Ankermöglichkeiten.<br />
Alle besuchten Marinas verfügen<br />
sowohl beim Hafenservice als<br />
auch bei der technischen Unterstützung<br />
über ein komplettes Angebot.<br />
Vom Liegeplatz für die eigene<br />
Yacht, Charterboote für den Wo<br />
Hoch über dem Hafen von<br />
Alicante thront das (via Aufzug<br />
erreichbare) Castillo de Santa<br />
Bárbara.<br />
Im Uhrzeigersinn:<br />
Ocean Race Museum in<br />
Alicante, Altstadt von<br />
Altea, regional Speisen<br />
in der Marina Campello.<br />
5/<strong>2020</strong> 21
xxxxx Spaniens xxxx Ostküste<br />
Mit mehr als 1.000 Liege plätzen<br />
mitten in der Stadt glänzt der<br />
weitläufige Hafen von Alicante.<br />
Abendspaziergang im Club<br />
Náutico Moraira mit Frauscher-<br />
Sichtung (1414 Demon,<br />
5. Boot von links).<br />
chentörn oder temporäre Plätze<br />
für den Urlaub mit dem eigenen<br />
Trailerboot, Tauchen oder Angeln,<br />
alles gibt‘s im Angebot. Außerdem<br />
gilt die Region mit teilweise<br />
nur rund 50 Seemeilen<br />
Distanz als angenehmes Sprungbrett<br />
zu den Balearen. Viele Skipper<br />
wissen und nutzen das.<br />
„ Überall an der spanischen<br />
Mittelmeerküste sind<br />
Motorboote herzlich<br />
willkommen.“<br />
GESCHÄFTIGES ALICANTE<br />
Die Provinzhauptstadt ist seit der<br />
Steinzeit besiedelt und wurde vor<br />
2.300 Jahren von griechischen<br />
Siedlern als „Akra Leuke“ gegründet.<br />
Nach der Eroberung durch<br />
Römer in „Lucentum“ umbenannt<br />
und im Mittelalter nach der Eroberung<br />
durch Mauren in „Al Lucant“.<br />
Die Altstadt mit hübschen Fassaden<br />
und viel Gastronomie ist zu<br />
Fuß vom Hafen erreichbar. Die<br />
Burg Castillo de Santa Bárbara<br />
überragt die Stadt.<br />
Im Hafen ist das legendäre Museum<br />
„The Ocean Race“ daheim,<br />
außerdem die Marina Deportiva<br />
del Puerto de Alicante. Es gibt Trockendocks<br />
und Hebemöglichkeit.<br />
Im Real Club de Regatas Alicante<br />
sind Motorboote – wie überall an<br />
der spanischen Mittelmeerküste –<br />
ebenfalls herzlich willkommen. Die<br />
Ankunft sollte vorab angekündigt<br />
werden.<br />
RUHIGES EL CAMPELLO<br />
Wer Ruhe sucht, ist in dem kleinen<br />
Küstenort gut aufgehoben. Der<br />
Wachturm Torre Vigía de la Illeta<br />
beim Hafen stammt aus dem<br />
16. Jahrhundert, die Ruinen davor<br />
sind 5.000 Jahre alt. Im Club Náutico<br />
Campello gibt es Liegeplätze für<br />
Boote und Yachten. Im angrenzenden<br />
Fischereihafen wird der Fang<br />
versteigert.<br />
UMTRIEBIGES ALTEA<br />
Gegründet von Iberern und Römern<br />
hat auch Altea eine lange<br />
Geschichte. In der Altstadt mit den<br />
typischen weißen Fassaden findet<br />
man viel Gastronomie. Das Zentrum<br />
mit der Kirche Nuestra Señora<br />
del Consuelo ist von der Marina<br />
aus gut zu Fuß erreichbar. Im Club<br />
Náutico de Altea gibt es aber auch<br />
Gastronomie.<br />
EXKLUSIVE MARINA<br />
GREENWICH<br />
Die Marina Greenwich liegt vier<br />
Seemeilen nordöstlich von Altea.<br />
In der Privatmarina ist ein Travellift<br />
samt Technikservice ebenso vor<br />
Ort wie zwei Charterunternehmen<br />
und eine Tauchbasis.<br />
IDYLLISCHES CALPE<br />
Hochhäuser am Strand beherbergen<br />
die zahlreichen Touristen. Der<br />
Real Club Náutico Calpe befindet<br />
sich abseits davon am östlichen<br />
FOTOS: DIETER WANKE (3), TAHSIN ÖZEN (1)<br />
22 5/<strong>2020</strong>
Ihre Crew, Ihre<br />
Verantwortung<br />
Buntes Dénia, wo gleich vier<br />
Marinas ihre Dienste anbieten.<br />
Die Spezialität der Marina Nou Fontana in Jávea sind Sportboote<br />
bis neun Meter, die liegen geschützt im Canal de la Fontana<br />
nahe dem Sandstrand.<br />
Ende direkt vor dem markanten Felsen<br />
Penyal d’Ifac. In die Altstadt führen drei<br />
Kilometer Fußweg. Die Fischereiflotte<br />
und ein Fischmarkt mit Auktionen bereichern<br />
den Hafen.<br />
GEMÜTLICHES MORAIRA<br />
Im ehemaligen Fischerdorf Mo raira mit<br />
gemütlicher Altstadt re sidieren Touristen<br />
meist in Villen. Direkt am Hafen<br />
schließt ein Kneipenviertel mit Gastronomie<br />
und Versorgungsmöglichkeiten<br />
an. Die findet man auch im Club Náutico<br />
Moraira, wo es vollen Service mit<br />
Winterlager und Kran gibt.<br />
TOURISTISCHES JÁVEA<br />
Der Kern der mittelalterlichen Siedlung<br />
liegt zwei Kilometer landeinwärts. Der<br />
moderne Teil am Strand ist stark touris<br />
Spanien mediterran<br />
Anreise. Alicante und Valencia verfügen über je einen eigenen<br />
internationalen Flughafen. Beide Ziele werden von Wien aus direkt<br />
angeflogen. Die Anreise mit dem Trailerboot ist auch möglich,<br />
da alle Marinas Liegeplätze bieten und über Travellifte,<br />
Kran oder Rampen verfügen. Die Anreise auf dem eigenen Kiel<br />
ist besonders für Eigner mit Liegeplatz auf den Balearen attraktiv,<br />
da Ibiza nur rund 50 Seemeilen von der Küste entfernt<br />
ist.<br />
Charter. In allen Marinas gibt es Charterboote. Die Palette<br />
reicht von Sportbooten für Tagesfahrten bis zu größeren Yachten.<br />
Zum Beispiel:<br />
Calpe Diem è www.calpe-diem.com<br />
Euronautica Calpe è www.euronautica.com<br />
Albir Marina è www.albirmarina.com<br />
Área Náutica è www.areanautica.com<br />
Náutica Pérez è www.nauticaperez.com<br />
Marina Sport S.A. è www.nauticamarinasport.com<br />
Revier. In der Küstenregion zwischen Alicante und Valencia<br />
gibt es ein engmaschiges Netz an Marinas, wodurch sich das<br />
Revier bestens für Küstentörns eignet. Die Vor anmeldung für<br />
Liegeplätze ist erforderlich. Zwischen den Häfen sind meist<br />
kleinere Buchten zu finden, die sich als Ankerplätze am Tag<br />
eignen. Dazwischen warten weiße Sandstrände auf Badegäste.<br />
Teile der Küste sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Generell<br />
muss darauf geachtet werden, dass beim Ankern das<br />
Grundeisen nicht in die streng geschützten Seegraswiesen<br />
fällt. Insbesondere in den Naturschutzgebieten wird deshalb<br />
die Anzahl der Bojen zum Festmachen stark ausgebaut.<br />
Wetter. Wassersportler können mit einer langen Saison ab<br />
April bis in den November bei Tagestemperaturen zwischen 20<br />
bis 30 Grad rechnen. Vormittags beginnt sich oft ein auflandiger<br />
Wind aufzubauen, der am späten Nachmittag wieder abflaut.<br />
Dadurch entwickeln sich meist keine hohen Wellen vor<br />
der Küste, was auch Motorbootkapitänen zugutekommt.<br />
Literatur. Mediterranean Spain, Strait of Gibraltar to the<br />
French Border (Revierführer) von Steve Pickard (englisch),<br />
ISBN 978-1846236501; NV.Atlas Spain ES1 Cabo Creus to<br />
Cabo San Antonio, Format: 30 x 42 cm, und ES3 Cabo<br />
San Antonio to Gibraltar, Format: 30 x 42 cm.<br />
è www.nvcharts.com<br />
Skipper zu sein heißt weit<br />
mehr, als ein Schiff zu steuern.<br />
Schützen Sie sich und Ihre Crew<br />
deshalb vor den unkalkulierbaren<br />
finanziellen Folgen eines<br />
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xxxxx Spaniens xxxx Ostküste<br />
„ València, Heimat der Stadt der<br />
Künste und Wissenschaften.“<br />
Von den Römern gegründet<br />
ist das heutige<br />
València die drittgrößte<br />
Stadt Spaniens. Der Hafen<br />
ist sechs Kilometer<br />
entfernt.<br />
tisch. Spezialität der Marina Nou<br />
Fontana sind Sportboote bis neun<br />
Meter. Die liegen geschützt im Canal<br />
de la Fontana, der an den Strand anschließt.<br />
Im älteren Teil gibt es<br />
Chartermöglichkeiten und eine<br />
Tauchbasis. Mit dem neuen Teil<br />
kommen 318 Liegeplätze dazu. Der<br />
Club Náutico de Jávea verfügt über<br />
Travellift und Kran.<br />
MARITIMES DÉNIA<br />
Einst römischer Flottenstützpunkt<br />
und maurischer Königssitz hat der<br />
Ort seine maritime Bedeutung bis<br />
heute behalten. Gleich vier Institutionen<br />
bieten im Hafen ihre Dienste<br />
an: Die Marina de Dénia, der Real<br />
Club Náutico Dénia, der Port Dénia<br />
für Superyachten bis 65 Meter und<br />
die Marina el Portet de Dénia, die in<br />
der ruhigsten Ecke des Hafens zu<br />
finden ist.<br />
KULTIVIERT-MODERNES<br />
VALÈNCIA<br />
València ist drittgrößte Stadt Spaniens.<br />
Von den Römern gegründet<br />
sind die Reste der Siedlung in der<br />
Altstadt zu besichtigen. Hier konzentriert<br />
sich das Nachtleben, während<br />
sich die Kunst- und Kultur meile über<br />
das ausgetrocknete Flussbett des Turia<br />
erstreckt. Die (auch architektonisch)<br />
spektakulären Museen der<br />
Die wichtigsten Meeresökosysteme auf einem Fleck im Oceanogràfic in Valencia. Das ausgetrocknete Flussbett<br />
des Turia beherbergt die bedeutendsten (architektonischen) Kunstschätze der Stadt.<br />
„Stadt der Künste und der Wissenschaften“<br />
sind absolut sehenswert,<br />
der Besuch des Oceanogràfic mit<br />
500 Tierarten in Nachbildungen der<br />
wichtigsten Meeresökosysteme der<br />
Welt ist Pflicht.<br />
Der sehr moderne und perfekt<br />
geschützte Hafen mit den Marinas<br />
ist sechs Kilometer entfernt und<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gut angebunden. La Marina de<br />
València gilt als recht mondän, beschaulicher<br />
gibt sich die Marina<br />
Valencia Mar. Der Real Club Náutico<br />
de Valencia ist mit mehr als<br />
1.206 Plätzen nicht nur Platzhirsch,<br />
sondern auch der größte<br />
Club Spaniens. <br />
<br />
FOTOS: DIETER WANKE (6), TAHSIN ÖZEN (3), SHUTTERSTOCK (1), ESP-TOURISMUS (9), ANDREA GAIDA (1)<br />
24 5/<strong>2020</strong>
VALÈNCIA<br />
16<br />
15<br />
14<br />
Raum für Yachten<br />
16 Marinas von Alicante bis València, die man durchaus als günstige Alternative zu den<br />
oft vollen oder überteuerten Marinas in der Adria in Betracht ziehen kann – als Eigner<br />
auf eigenem Kiel genauso wie als Chartergast.<br />
ALICANTE<br />
2<br />
1<br />
0 sm 15<br />
CAMPELLO<br />
3<br />
ALTEA<br />
4<br />
CALPE<br />
6<br />
5<br />
Angaben ohne Gewähr, Irrtümer vorbehalten.<br />
13 12<br />
11<br />
DÈNIA 10<br />
MORAIRA<br />
7<br />
JÁVEA<br />
9<br />
8<br />
1 Real Club de Regatas Alicante<br />
Koordinaten: N 38°20,3‘, W 0°28,9‘<br />
Liegeplätze: 524 bis 60 m Länge<br />
Tiefgang: 9 m<br />
è www.rcra.es<br />
2 Marina Deportiva del<br />
Puerto de Alicante<br />
Koordinaten: N 38°20,3‘, W 0°28,9‘<br />
Liegeplätze: 750 bis 60 m Länge<br />
Tiefgang: 2,5 m<br />
è www.marinaalicante.com<br />
3 Club Náutico Campello<br />
Koordinaten: N 38°25,8‘, W 0°23,1‘<br />
Liegeplätze: 476 bis 20 m Länge<br />
Tiefgang: 4 m<br />
è www.cncampello.com<br />
4 Club Náutico de Altea<br />
Koordinaten: N 38°35,3‘, W 0°3,3‘<br />
Liegeplätze: 185 bis 30 m Länge<br />
Tiefgang: 3 m<br />
è www.cnaltea.com<br />
5 Marina Greenwich<br />
Koordinaten: N 38°37,8‘, W 0°0,2‘<br />
Liegeplätze: 542 bis 30 m Länge,<br />
Tiefgang: 6 m<br />
è www.marinagreenwich.com<br />
6 Real Club Náutico Calpe<br />
Koordinaten: N 38°38,2‘, E 0°04,0‘<br />
Liegeplätze: 264 bis 24 m Länge<br />
Tiefgang: 4 m<br />
è www.rcnc.es<br />
7 Club Náutico Moraira<br />
Koordinaten: N 38°41,1‘, E 0°08,4‘<br />
Liegeplätze: 620 bis 40 m Länge<br />
Tiefgang: 5 m<br />
è www.cnmoraira.com<br />
8 Marina Nou Fontana,<br />
Jávea<br />
Koordinaten: N 38°47,7‘, E 0°11,1‘<br />
Liegeplätze: 151 + 318 bis 9 m Länge<br />
Tiefgang: mind. 1,2 m<br />
è www.marinanoufontana.es<br />
9 Club Náutico de Jávea<br />
Koordinaten: N 38°47,7‘, E 0°11,1‘<br />
Liegeplätze: 379 bis 18 m Länge<br />
Tiefgang: 10 m<br />
èwww.cnjavea.net<br />
10 Marina de Dénia<br />
Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />
Liegeplätze: 450 für 12–60 m Länge<br />
Tiefgang: 3 m<br />
è www.marinadedenia.com<br />
11 Real Club Náutico Dénia<br />
Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />
Liegeplätze: 600 bis 20 m Länge<br />
Tiefgang: 6,5 m<br />
è www.cndenia.es<br />
12 Port Dénia<br />
Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />
Liegeplätze: 8 bis 70 m<br />
Tiefgang: 7 m<br />
è www.portdenia.com<br />
13 Marina el Portet de Dénia<br />
Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />
Liegeplätze: 360 bis 20 m Länge<br />
Tiefgang: 3 m<br />
è www.marinaelportetdedenia.es<br />
14 La Marina de València<br />
Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />
Liegeplätze: 900 bis 150 m<br />
Tiefgang: 7,5 m<br />
è www.lamarinadevalencia.com<br />
15 Valencia Mar<br />
Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />
Liegeplätze: 240 für 8–120 m<br />
Tiefgang: 8 m<br />
è www.valenciamar.com<br />
16 Real Club Náutico<br />
de Valencia<br />
Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />
Liegeplätze: 1.211 bis 65 m<br />
Tiefgang: 15 m<br />
è www.rcnv.es<br />
Service. Da für viele Menschen entlang<br />
dieses Küstenregion ein Boot dazugehört<br />
wie ein Auto, verfügen alle Marinas über<br />
ein Varadero – ein Trockendock mit überkompletter<br />
Infrastruktur – meist auch mit<br />
angehängter Segelschule – denn auch das<br />
Segeln gehört hier (in der langen Tradition<br />
der Seefahrernation) zum Schulunterricht<br />
wie die Turnstunde. Detaillierte Infos auf<br />
den jeweiligen Homepages, die in der Regel<br />
auch in englischer Sprache verfügbar sind.<br />
Real Club de Regatas Alicante<br />
Marina Deportiva del Puerto de Alicante<br />
Club Náutico Campello<br />
Club Náutico de Altea<br />
Marina Greenwich<br />
Real Club Náutico Calpe<br />
Club Náutico Moraira<br />
Marina Nou Fontana, Jávea<br />
Club Náutico de Jávea<br />
Marina de Dénia<br />
Real Club Náutico Dénia<br />
Port Dénia<br />
2/<strong>2020</strong> 25<br />
Marina el Portet de Dénia<br />
La Marina de València<br />
Valencia Mar<br />
Real Club Náutico de Valencia
Golf von Morbihan<br />
Im Revier<br />
der<br />
Hinkelsteine<br />
Die Bretagne, Heimat der berühmten Comic-Haudegen Asterix und Obelix. Neben<br />
dunklen Wäldern, feinsandigen Buchten, schroffen Klippen, exzellenter Küche und<br />
historischen Bilderbuchstädten besitzt die Region an der Atlantikküste Frankreichs<br />
auch fantastische Wassersportreviere. Dazu gehören der 120 Quadrat kilometer<br />
große Golf von Morbihan sowie die Bucht von Quiberon.<br />
Text und Fotos GERALD PENZL<br />
26 5/<strong>2020</strong>
François deutet auf den Tidenkalender.<br />
„Monsieurs,“<br />
drängt er, „das Wasser fällt.<br />
Wir müssen los. In einer<br />
halben Stunde schließen die Gezeitentore!<br />
Also Allez! Allez!“ Im<br />
Handumdrehen sind die Frühstücksteller<br />
im Breizh Café über<br />
der Hafenmeisterei des Sportboothafens<br />
von Vannes geleert, die Leinen<br />
unserer Loxo 32 gelöst und wir<br />
auf dem Weg zur Mündung der<br />
Marle in den Golf von Morbihan.<br />
Zwei, drei Segelyachten kommen<br />
uns auf dem schnurgeraden Liliput-Flüsschen<br />
entgegen, dann verabschieden<br />
sich die Türme und<br />
Festungsmauern der südbretonischen<br />
Herzogstadt am Heck.<br />
Erstes Ziel unseres einwöchigen<br />
Törns ist die Île-d‘Arz. Wir folgen<br />
der Uferlinie der flachen, 3,1 km 2<br />
großen Insel, steuern im Südosten<br />
den Plage de Pen Raz an und –<br />
suchen den Anleger. Doch den gibt<br />
es nicht. „Pech“, grummelt François,<br />
holt ein Schlauchboot aus der<br />
Backskiste und pumpt es auf.<br />
Nach dem Besuch der historischen<br />
Gezeitenmühle im Süden<br />
und der hübschen Hinkelstein-Parade<br />
im Norden des Mini-Eilands<br />
ist es Zeit für ein zweites Frühstück.<br />
Die besten Galettes der<br />
Île d‘Arz serviert die Crêperie<br />
Les Îles im 200-Seelen-Örtchen<br />
Boxenstopp in Auray. Der<br />
idyllische Ort war einst dank<br />
Seehandel eine der reichsten<br />
Städte der Region.<br />
5/<strong>2020</strong> 27
AURAY<br />
SAINT-GOUSTAN<br />
2° 46’ W<br />
47° 39’ N<br />
VANNES<br />
LA TRINITÉ-<br />
SUR-MER<br />
CARNAC<br />
Île-aux-Moines Île d‘Arz<br />
Golf von Morbihan<br />
Bucht von Quiberon<br />
Quiberon<br />
Atlantischer Ozean<br />
Île d‘Houat<br />
Belle-Île<br />
Île d’Hœdic<br />
Le Bourg. Diese aus Buchenweizen<br />
gebackenen Crêpes mit ihren herzhaften<br />
Schinken-, Käse-, Fischoder<br />
Konfitüre-Füllungen sind so<br />
etwas wie das Manna der Bretagne.<br />
Dazu wird Cidre gereicht. Die<br />
Grundlage des goldgelben, stets<br />
gut gekühlten Getränks sind – wie<br />
könnte es anders sein – von Hand<br />
gepflückte und nach alter Tradition<br />
in Fässern vergorene bretonische<br />
Äpfel.<br />
DE BELLO GALLICO<br />
Der Legende nach hat der Golf von<br />
Morbihan so viele Inseln wie das<br />
Jahr Tage. Das ist fast richtig, in<br />
Wirklichkeit sind es rund 40. Die<br />
exakte Zahl hängt vom Wasserstand<br />
der Gezeiten ab. Primus im<br />
Reigen der Meeressprossen ist die<br />
Île-aux-Moines. Ein paar Zündtakte<br />
westlich der Île-d‘Arz ist das<br />
sechs Kilometer lange und im<br />
Schnitt 500 Meter breite Eiland<br />
nicht nur die größte Insel im<br />
„Mor-Bihan“, dem, wie die Bretonen<br />
sagen, „kleinen Meer“,<br />
sondern dank Bilderbuch-Natur,<br />
weißer Fischerhäuschen, subtropischer<br />
Gärten, Blumen, alter Kapitänsvillen<br />
und perfektem Ausblick<br />
auf den tiefblauen Golf auch ein<br />
absoluter Touristenmagnet.<br />
Geschichtsbuch auf: Wer im Lateinunterricht<br />
Caesars „De bello<br />
Gallico“ gelesen hat, weiß, dass die<br />
gallischen Volksstämme recht rebellische<br />
Haudegen waren. Zwar konnte<br />
Caesar ihre Flotte in der Bucht<br />
von Quiberon 56 v. Chr. mit Mann<br />
und Maus versenken, doch Ruhe<br />
und Ordnung kehrten damit nicht<br />
ein. Im Gegenteil! Caesars Seegemetzel<br />
war ein Pyrrhus-Sieg, der<br />
dem Comic-Autor René Goscinny<br />
zwei Jahrtausende später den Stoff<br />
für seine Asterix-Abenteuer liefern<br />
sollte. Während der kleine Zaubertrank-Held<br />
von Berufs wegen nur<br />
Römer verhaute, produzierte Kollege<br />
Obelix auch Hinkelsteine.<br />
Welche Funktion die Menhire<br />
damals hatten, ob sie Landmarken,<br />
Grabsteine, Versammlungsstätten<br />
oder Kultzeichen waren, erfährt<br />
der Leser nicht. Dafür gibt es die<br />
bis zu 20 Meter hohen und 350<br />
Tonnen schweren Klötze hier wie<br />
Sand am Meer. Vor den Toren des<br />
Städtchens Carnac dösen gar 3.500<br />
dieser Rätsel-Steine als UNESCO-<br />
Weltkulturerbe vor sich hin.<br />
SEEHANDEL AM FLUSS<br />
Zurück an Bord steuert François<br />
den Rivière d‘Auray an. Wir folgen<br />
den verträumten Mäandern flussaufwärts<br />
nach Saint-Goustan. Der<br />
Ort war (und ist) das Hafenviertel<br />
von Auray. Das heutige 13.000 Seelen-Städtchen<br />
selbst thront hoch<br />
über dem rechten Ufer des Flüsschens.<br />
Da Saint-Goustan bei Flut direkt<br />
vom Atlantik aus angesteuert werden<br />
kann, blühte im Mittelalter der<br />
Handel mit Wein, Getreide<br />
und dem Salz aus den Salinen von<br />
Guérande. Auray war eine der<br />
reichsten Städte der Region. Und<br />
Saint-Goustan der drittgrößte Ha<br />
Da Saint-Goustan bei Flut<br />
direkt vom Atlantik aus<br />
angesteuert werden kann,<br />
blühte hier im Mittelalter<br />
der Seehandel.<br />
28 5/<strong>2020</strong>
Die Stadt Vannes als<br />
Ausgangspunkt …<br />
Lustwandeln auf der<br />
3,1 km 2 großen Île-d‘Arz.<br />
… für einen Motorboot-Törn<br />
im Golf von Morbihan.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Menhire (Hinkelsteine) vor<br />
dem Städtchen Carnac.<br />
Galettes – pikant belegte<br />
Buchweizen-Crêpes.<br />
„Der Legende nach hat der Golf von Morbihan so viele Inseln wie<br />
das Jahr Tage. Das ist fast richtig, in Wirklichkeit sind es rund 40.“<br />
fen der Bretagne. Wir spazieren<br />
durch die historische Oberstadt,<br />
flanieren die blumengeschmückten<br />
Fachwerkgassen des Hafenviertels<br />
entlang und stehen vier Stunden<br />
später wieder vor unserem Halbgleiter<br />
französischer Bauart.<br />
<strong>ocean7</strong> 210x665 20180803dp_Layout 1 06.08.2018 16:55 Seite 1<br />
CIDRE UND ROCHENFLÜGEL<br />
„Wer im Golf ohne Tidenkalender<br />
unterwegs ist“, deutet François auf<br />
den zwischenzeitlich um eineinhalb<br />
Meter gestiegenen Fluss, „hat<br />
schlechte Karten.“ Gute Karten<br />
dagegen haben wir in La Trinitésur-Mer.<br />
Dieses Mekka der französischen<br />
Offshore-Segler hat nicht<br />
nur einen Liegeplatz für uns, sondern<br />
auch einen freien Tisch im<br />
Restaurant Le Quai. Wir bestellen<br />
Kir de Bretagne – Cidre mit Crème<br />
de Cassis – und Ailes de Raie, Ro<br />
DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />
Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der Praxisnähe der Deckungskonzepte<br />
und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />
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Golf von Morbihan<br />
Meersalz aus den<br />
Salinen von Guérande.<br />
Ebbe im Hafen von Sauzon<br />
auf der Insel Belle-Île.<br />
„Wer im Golf von Morbihan ohne Tidenkalender<br />
unterwegs ist, hat schlechte Karten.“<br />
Cidre, das Regionalgetränk<br />
aus vergorenen Äpfeln.<br />
Golf von Morbihan und Bucht von Quiberon<br />
Anreise. Mit dem Zug oder Flugzeug nach Paris und<br />
weiter nach Vannes bzw. Nantes. Zugverbindungen:<br />
è www.de.oui.sncf/de<br />
chenflügel in Kapernsauce mit<br />
Kartoffeln und Gemüse.<br />
Unsere Wertschätzung der bre <br />
tonischen Küche wird an den<br />
Nachbartischen wohlwollend<br />
registriert. Es dauert nicht lange,<br />
da macht die erste, die zweite,<br />
die … (ab hier schweigt des Schreibers<br />
Höflichkeit …) Cidre-Flasche<br />
die Runde. Santé! Prost! Auf den<br />
Golf von Morbihan! Auf Pogo<br />
Structures, die bretonische Vor <br />
zeigewerft, die neben unserer<br />
Loxo 32 vor allem flotte Segelflitzer<br />
baut!<br />
Und natürlich auf Éric Tabarly!<br />
Dieser bretonische Vollblutsegler<br />
hatte die legendäre englische Einhand-Transatlantikregatta<br />
Ostar<br />
1964 und 1976 gewonnen. Und damit<br />
der Welt gezeigt, dass die Briten<br />
kein Dauerabo auf die Siegerpodeste<br />
im Segelsport haben.<br />
Der Name der 87 Quadratkilometer<br />
großen Atlantiksprosse vor den Toren<br />
des „kleinen Meers“ ist Programm.<br />
Neben den Steilküsten, die<br />
Claude Monet mit seinen Bildern<br />
weltberühmt gemacht hat (im<br />
Herbst 1886 malte er hier 39 Bilder),<br />
steht die Insel für bilderbuchschöne<br />
Strände, traditionelle Bauernhöfe,<br />
dicht bewaldete Täler und<br />
stille Ankerbuchten. Das Klima ist<br />
mediterran, die Preise bis zu 30 Prozent<br />
höher als auf dem Festland.<br />
Noch beschaulicher – selbst im<br />
Hochsaisonmonat August – geht es<br />
auf den muschelwurfnahen Nachbarinseln<br />
Île-d‘Houat (2,9 Quadratkilometer)<br />
und Île-d‘Hoedic (2,1<br />
Quadratkilometer) zu. <br />
<br />
Bekannt ist die bretonische<br />
Werft Pogo<br />
Structures für ihre<br />
leichten und schnellen<br />
Regatta-Segelyachten<br />
– ohne Rigg hat sich die<br />
Loxo 32 als Cruising-<br />
Motorboot einen<br />
Namen gemacht.<br />
Charter. Die von uns gefahrene Loxo 32 ist 9,50 Meter<br />
lang, 2,55 Meter breit und hat einen Tiefgang von<br />
0,7 Meter. Das Motorboot verfügt über Innen- und Außensteuerstand,<br />
Doppelkoje, zwei zu Einzelbetten umbaubare<br />
Sitzbänke, Küchenzeile sowie WC/Dusche. Motorisiert<br />
mit 75 PS (Volvo Penta Diesel) beträgt die Reisegeschwindigkeit<br />
11 kn/h, Vmax sind 17 kn/h (Werksangabe).<br />
Das Boot ist auch mit E-Antrieb (zwei 10-kW-E-Motoren<br />
mit Saildrive) erhältlich.<br />
è www.pogostructures.com<br />
Loxo 32 Charter in der Bretagne:<br />
è www.bodivit.fr/location-bateau-loxo-32<br />
(ab € 960,–/Wochenende) sowie<br />
è www.samboat.de/boot-mieten/benodet/<br />
motorboot/46919 (ab € 440,–/Tag).<br />
Boot-Charter am Golf von Morbihan u.a.:<br />
è www.nautal.fr/location-bateaumoteur-morbihan<br />
è www.atlantique-location.fr/<br />
location-bateau-moteur-morbihan<br />
Törn-Route. Start/Ziel unseres rund 87 sm langen Törns<br />
ist der Sportboothafen (Port de Plaisance) in Vannes. Von<br />
dort geht es über die Golf-Inseln Île-d‘Arz (Plage de Pen<br />
Raz), Île-aux-Moines (Port Miquel), Île de Gavrinis und<br />
die Orte Auray (Saint-Goustan), La Trinité-sur-Mer sowie<br />
Carnac zu den Atlantik-Inseln Belle-Île (Le Palais), Îled‘Houat<br />
und Île-d‘Hoedic. Mit 16 Sportboothäfen ist die<br />
Compagnie des Ports du Morbihan Platzhirsch unter den<br />
Liegeplatzanbietern der Region.<br />
è www.compagniedesportsdumorbihan.com<br />
MONET UND DAS MEER<br />
Der Rest der Geschichte ist schnell<br />
erzählt. Nach einer kurzen Hinkelstein-Besichtigung<br />
in Carnac geht<br />
es mit 15 kn/h an der langen, handtuchschmalen<br />
Halbinsel Quiberon<br />
entlang zur Belle-Île.<br />
Informationen. Bretagne: Tourismusverband der<br />
Bretagne: è www.bretagne-reisen.de<br />
Morbihan: Tourismusverband des Département Morbihan:<br />
è www.morbihan-tourismus.de<br />
Karten. „NV-Atlas France FR6: Südbretagne von Lorient<br />
à Île de Noirmoutier.“ NV-Verlag, Format A3, geheftet,<br />
2 Übersegler, 13 Revierkarten, 20 Detailpläne, Navigationshinweise<br />
auf Französisch und Englisch, Auflage <strong>2020</strong>,<br />
€ 49,–. è www.nvcharts.com<br />
30 5/<strong>2020</strong>
Advertorial<br />
Erfolg mit<br />
Weitblick<br />
Die Gründer von The Moorings lernten sich beim Segeln kennen. Bei einem<br />
Sundowner wurde die Idee geboren, eine Charterbasis auf Tortola in der Karibik<br />
zu eröffnen. Ob die Gründer damals schon erahnen konnten, dass sie Pioniere<br />
des Chartermarkts werden würden, der sich im Lauf der folgenden Jahrzehnte<br />
zu einem Millionen-Dollar-Markt entwickeln würde?<br />
Was mit nur vier Leuten<br />
begann, ist inzwischen<br />
zu einem international<br />
agierenden großen Unternehmen<br />
geworden, für die rund 800 Leute in<br />
Büros und Charterbasen in zwanzig<br />
verschiedenen Ländern arbeiten<br />
und über 400 (zusammen mit Sunsail<br />
900) verschiedene Charteryachten<br />
verwalten.<br />
Doch zu Beginn, vor rund 50<br />
Jahren, zählten zur Flotte von The<br />
Moorings mit einem Startkapital<br />
von rund 120.000 Dollar nur sechs<br />
Yachten. Mit einem gecharterten<br />
Motorboot sind die Gründer selbst<br />
vor der Küste von Tortola herumgefahren<br />
und haben alles inspiziert.<br />
Dabei haben sie einen Investor getroffen,<br />
der eine Reihe von Apartments<br />
in Road Harbour baute.<br />
Sie kauften zwei Apartments und<br />
konnten sogar noch einen kleinen<br />
Anleger direkt davor nutzen.<br />
Mit der Lieferung der sechs<br />
Yachten per Frachter ins puertoricanische<br />
San Juan im Sommer<br />
1969 stand der Start des Charterunternehmens<br />
unmittelbar bevor.<br />
Die Gründer packten selbst mit an,<br />
riggten die Boote auf und segelten<br />
sie in die neue Basis nach Tortola.<br />
Drei Jahre nach der Gründung –<br />
und mit vielen Yachten mehr –<br />
mieteten die Gründer ein Büro und<br />
stellten ihren ersten Mitarbeiter ein.<br />
Vor Ort übernahmen sie selbst die<br />
Neubauten, koordinierten die Arbeit<br />
der Bootsbauer, führten selbst<br />
letzte Feinheiten beim Finish der<br />
Boote durch. Die Überführungscrews<br />
wurden vor der Jungfernfahrt<br />
der Schiffe in die Karibik in<br />
Sachen Handhabung der Yachten<br />
eingewiesen.<br />
Rasch erkannte man, dass der Gedanke,<br />
ein eigenes Boot in der Karibik<br />
zu besitzen, das wochenweise im<br />
Charterbetrieb läuft, viele Interessenten<br />
dermaßen begeisterte, dass<br />
sie in das neue Geschäftsmodell investieren<br />
wollten – der Grundstein<br />
zu einem weiteren erfolgreichen<br />
Geschäftsfeld war gelegt:<br />
THE MOORINGS<br />
YACHTEIGNERPROGRAMM<br />
Beim aktuellen Programm können<br />
Eigner selbst bis zu zwölf Wochen<br />
im Jahr in den schönsten Destinationen<br />
weltweit segeln, erhalten ein<br />
garantiertes Einkommen unabhängig<br />
von der Charterauslastung und<br />
The Moorings kümmert sich um die<br />
Yacht sowie alle operativen Kosten,<br />
inkl. Wartung und Versicherung!<br />
Es ist kein Zufall, dass The Moorings<br />
seit über 50 Jahren erfolgreich<br />
ist und seine Qualitätsversprechen<br />
bis heute Bestand haben. Qualitativ<br />
hochwertige Yachten, bestmöglicher<br />
Kundenservice und die Zahlung des<br />
garantierten Einkommens zuverlässig<br />
und ohne Unterbrechung auch<br />
in sämtlichen Krisenzeiten sind die<br />
Gründe, warum viele Yachteigner<br />
das Programm gerne wiederholen!<br />
Mehr Infos? Gerne! Sprechen Sie das<br />
Team von The Moorings unverbindlich<br />
an: Tel. +49 / 6101 55 791 549.<br />
è yachteigner@moorings.com<br />
è www.mooringsyachteigner.de<br />
The Moorings-Gründer<br />
Charlie Cary und Gattin<br />
Ginny sowie die Flotte<br />
auf Tortola einst und<br />
heute.
Seemannschaft<br />
Corona im<br />
Roten Meer<br />
Wir waren mit unseren Kindern Theo (11) und Antonia (7) auf der letzten großen Etappe<br />
unserer Weltumseglung, als die weltweiten Grenzschließungen begannen. Ohne sicheren<br />
Hafen, in dem wir die Entwicklungen hätten abwarten können, blieb uns nichts anderes<br />
übrig, als eine Fahrt mit ungewissem Ausgang durch das Rote Meer zu wagen.<br />
Text JUTTA WALTER | Fotos OSVALDO ESCOBAR<br />
Noch im Jänner haben wir<br />
gedacht, dass es gut sei,<br />
Thailand zu verlassen.<br />
„Wir segeln dem Corona-<br />
Virus einfach davon“, sagten die<br />
Kinder. Eine weltweite Ausbreitung<br />
des Virus kam uns zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht einmal in den Sinn. Das<br />
Einklarieren in Sri Lanka war dann<br />
zwar etwas kompliziert – die Behörden<br />
ließen uns stundenlang vor<br />
dem Hafen von Galle warten, weil<br />
wir aus dem schon recht durchseuchten<br />
Thailand kamen. Aber<br />
letztendlich mussten wir doch lediglich<br />
ein Gesundheitsformular<br />
ausfüllen und eine Ärztin maß bei<br />
allen Temperatur. Das war’s.<br />
Nie hätten wir damit gerechnet,<br />
dass uns das Corona-Virus im<br />
wahrsten Sinne des Wortes Rich<br />
32 5/<strong>2020</strong>
tung Westen „verfolgen“ und die<br />
kommenden Monate so sehr bedrängen<br />
würde. Ab Indien standen<br />
ganz andere Dinge und Sorgen im<br />
Vordergrund: Auch im Jahr <strong>2020</strong> ist<br />
es ein Nervenkitzel, durch den Golf<br />
von Aden zu segeln. Lange hatten<br />
wir überlegt, ob wir es wagen könnten,<br />
denn wir gehen beim Segeln<br />
keine unnötigen Risiken ein.<br />
Erst nach einer sehr genauen<br />
Analyse der aktuellen Piraten-Situation<br />
und dem Einholen vieler Experten-Meinungen<br />
entschieden wir<br />
uns für den Weg durch das Rote<br />
Meer. Bei der Ankunft in Dschibuti<br />
hatten wir deshalb gedacht, die<br />
längste und wegen der immer noch<br />
wütenden Piraten die gefährlichste<br />
Etappe unserer gesamten Weltumseglung<br />
hinter uns zu haben, immerhin<br />
2.000 Seemeilen. Doch alles<br />
kam anders.<br />
WIE EIN SCHLAG INS GESICHT<br />
Zwar waren wir, wie wir später erfahren<br />
hatten, die letzte Yacht, die in<br />
Dschibuti noch offiziell einklarieren<br />
durfte, aber dennoch trafen uns die<br />
Corona-Vorsichtsmaßnahmen wie<br />
ein Schlag ins Gesicht. Ohne Vorwarnung<br />
hieß es ein paar Tage darauf,<br />
dass von den Yachten – zu dem<br />
Zeitpunkt lagen insgesamt zehn im<br />
Hafen vor Anker – ab sofort niemand<br />
mehr an Land dürfe. Ein bisschen<br />
absurd kam uns das vor, denn<br />
wer ist Corona-freier als Segler, die<br />
wochenlang allein auf dem Meer<br />
unterwegs waren?<br />
In Dschibuti abzuwarten war<br />
auch keine Option, denn mit dem<br />
wechselnden Wetter wäre der Hafen<br />
in einigen Wochen kein sicherer<br />
Ankerplatz mehr. Aber wie sollten<br />
wir ohne unsere Vorräte aufzufüllen<br />
die 1.000 Meilen bis zum Suezkanal<br />
bewältigen? Wissend, dass es im<br />
Roten Meer selbst zur besten Segelzeit<br />
vorwiegend aus Nord bläst,<br />
planten wir mehrere Wochen für<br />
die Strecke ein.<br />
Sechs der Yachten, die schon<br />
länger vor Ort waren und entsprechend<br />
eingekauft hatten, brachen<br />
mit dem passenden Wetterfenster<br />
am kommenden Morgen auf. Wir<br />
konnten ohne Vorräte, ohne unsere<br />
Wassertanks zu füllen, nicht los. Die<br />
Situation war zu neu, als dass sich<br />
im Hafen irgendjemand für uns zuständig<br />
gefühlt hätte.<br />
Globetrotter<br />
Osvaldo Escobar und Jutta Walter starteten 2010 mit ihrer SY Polarwind in Griechenland.<br />
Mehrere Jahre segelte Skipper Osvaldo die Polarwind mit Chartergästen im Revier<br />
Kap Hoorn. In den letzten drei Jahren war die Yacht wieder das Zuhause für die ganze Familie.<br />
Nach einem Törn in die Antarktis segelten die vier durch die chilenischen Kanäle, überquerten<br />
den Pazifik, einen Teil des Indischen Ozeans und das Rote Meer. Zur Zeit befinden<br />
sich Yacht und Crew in Finike in der Türkei. Die SY Polarwind steht nach zehn Jahren<br />
Abenteuer nun zum Verkauf. Für Skipper Osvaldo stehen aber natürlich neue nautische<br />
Projekte an. Ohne Meer und Segeln geht es nach all den Jahren an Bord eben doch nicht.<br />
è www.polarwind-expeditions.com<br />
Schließlich ging ein hilfsbereiter<br />
Flüchtling aus Eritrea, der als Bootsmann<br />
auf einem großen Tauchschiff<br />
arbeitete, für uns auf den Markt und<br />
besorgte Obst und Gemüse. Aber<br />
nachdem wir unsere verbliebenen<br />
Vorräte durchgesehen hatten, war<br />
klar: Bis zum Suez-Kanal reichte das<br />
nicht. Wir mussten dringend in den<br />
Supermarkt!<br />
Ankerplatz hinter<br />
einem Riff im Sudan.<br />
5/<strong>2020</strong> 33
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Seemannschaft<br />
Nahe dem Ort Massawa in Eritrea wurde<br />
ein türkischer Katamaran gekidnappt.<br />
Einklarieren in Dschibuti.<br />
„Ein hilfsbereiter Flüchtling aus Eritrea ging für uns<br />
auf den Markt und besorgte Obst und Gemüse.“<br />
Wir warteten, bis es dunkel war,<br />
fuhren dann mit dem Dingi an<br />
Land, versteckten es hinter einem<br />
Fischerboot und machten uns zu<br />
Fuß auf den Weg. Die Kinder mussten<br />
mit, im Falle des Erwischt-Werdens<br />
versprachen wir uns von ihrer<br />
Anwesenheit mildernde Umstände.<br />
Wir kauften, was wir tragen konnten,<br />
danach ging es zurück an Bord.<br />
Wasser durften wir noch auf dem<br />
Hafengelände holen. Im Großen<br />
und Ganzen hatten wir noch Glück<br />
gehabt, denn Boote, die nur wenige<br />
Tage nach uns ankamen, durften gar<br />
nicht mehr bis in den Hafen kommen<br />
und mussten einige Meilen vor<br />
der Stadt vor einer Insel ankern. Die<br />
Botschaften sowie die französische<br />
Marine kümmerten sich letztendlich<br />
um ihre Versorgung.<br />
Da wir keine Ahnung hatten, was<br />
uns Corona-bedingt in der kommenden<br />
Zeit erwarten würde, entschieden<br />
wir uns zum ersten Mal<br />
zum „buddy boating“. Mit vier<br />
weiteren Yachten starteten wir im<br />
nächsten Wetterfenster Richtung<br />
Norden und waren froh, überhaupt<br />
noch den Hafen verlassen zu dürfen.<br />
Von anderen Seglern hatten wir gehört,<br />
dass dies in manchen Ländern<br />
gar nicht mehr möglich war.<br />
Das Wetterfenster hielt leider<br />
nicht lang genug, um bis in den<br />
Sudan zu segeln. Wohl oder übel<br />
mussten wir an der Küste Eritreas<br />
ankern – wissend, dass wir nicht<br />
mehr legal ins Land durften, aber<br />
immerhin konnten wir uns auf<br />
das schlechte Wetter berufen.<br />
Eritrea ist für viele Crews ein „heißes<br />
Pflaster“. Das liegt vor allem daran,<br />
dass sowohl Fischer, Küstenwache,<br />
Militär und eben auch sonstige,<br />
nicht wohlgesinnte Menschen, die<br />
gleiche Art Boot benutzen und nie<br />
klar erkennbar ist, wer da gerade<br />
kommt. Auch unserem Konvoi näherten<br />
sich zweimal kleine Boote.<br />
„Wir segeln nach Ägypten“, riefen<br />
wir jedes Mal. Sie drehten ab.<br />
Ein paar Tage später kam die<br />
Nachricht, dass der Hafen von<br />
Suakin im Sudan – bisher noch<br />
als Versorgungsstation für Segler<br />
eine Option – nun ebenfalls geschlossen<br />
sei. Aus Ägypten, wo<br />
bisher Fischer ankernde Yachten mit<br />
Lebensmittel oder Diesel versorgt<br />
hatten, kam die Info, dass eine Ausgangssperre<br />
verhängt worden ist.<br />
Die Küstenwache kontrollierte, dass<br />
keine Boote mehr rausfuhren. Auch<br />
dort konnten wir also nicht mehr<br />
mit Hilfe rechnen.<br />
EINER FÜR ALLE,<br />
ALLE FÜR EINEN<br />
So wurde die Lage langsam ernst:<br />
Zwei der Yachten in unserem Konvoi<br />
hatten nicht genug Diesel, um<br />
möglichst schnell bis nach Suez zu<br />
kommen. Eine weitere hatte nur Lebensmittel<br />
der französischen Marine,<br />
die maximal für zwei Wochen<br />
reichen würden. Bei einem der täglichen<br />
Wetter-Treffen besprachen wir<br />
auf unserer Polarwind folgendes:<br />
Erstens, wir würden auf jeden Fall<br />
zusammenbleiben. Zweitens, jede<br />
34 5/<strong>2020</strong>
Yacht<br />
Yachtverkauf<br />
Kaufcharter<br />
Besuch von der Marine im Sudan.<br />
Neu- und Gebrauchtyachten<br />
– die beste Zeit für Ihren<br />
Yachtkauf ist jetzt!<br />
offi ce@trend-travel-yachting.com<br />
Bewegung muss sein,<br />
auch an Bord.<br />
Tägliche Wetterbesprechung<br />
in den Ankerbuchten.<br />
Crew müsste ehrlich sagen, was sie<br />
brauchte und die anderen würden<br />
aushelfen.<br />
Im Laufe der Wochen wanderte<br />
so ziemlich alles hin und her: Wir<br />
auf der Polarwind haben zwar große<br />
Wassertanks, aber keine Wassermacher.<br />
So bekamen wir von einer<br />
schwedischen Yacht Wasser geliefert,<br />
pumpten dafür aus unseren Tanks<br />
Diesel, um die Vorräte der anderen<br />
aufzufüllen. Die französische Yacht,<br />
die ausschließlich von den Rationen<br />
der Marine lebte, wurde von uns allen<br />
mit Lebensmitteln versorgt.<br />
Eine Orange oder ein Kohlkopf<br />
wurden zu den beliebtesten Mitbringseln,<br />
aber auch Zahnpasta oder<br />
Klopapier wechselten von einem<br />
Boot aufs nächste. Inzwischen hatten<br />
wir sicherheitshalber unsere<br />
Botschaften informiert. Obwohl<br />
sie konkret nicht viel für uns tun<br />
konnten, war es doch beruhigend zu<br />
wissen, dass sie helfen wollten und<br />
unsere tägliche Position abfragten.<br />
Ursprünglich hatten wir gedacht,<br />
dass es klug sei, möglichst schnell<br />
zum Suez-Kanal und ins Mittelmeer<br />
zu segeln. Als es dann hieß, dass<br />
auch dort alle Häfen geschlossen seien,<br />
machte das nicht mehr viel Sinn.<br />
Besonders, da wir keine Ahnung<br />
hatten, wo und wann wir wieder<br />
Diesel bekommen könnten.<br />
Da aber die Vorräte, so wir weiter<br />
teilten, für alle mehr oder weniger<br />
reichen würden, entschieden wir<br />
uns, immer wieder auf das passende<br />
Wetter zu warten und nicht gegen<br />
den – leider ständigen – Nordwind<br />
anzumotoren. Natürlich hieß das<br />
auch, immer wieder illegal in Buchten<br />
von Ländern zu ankern, offiziell<br />
einklarieren konnten wir ja nirgends<br />
mehr. Das bedeutete auch, jedes Mal<br />
damit rechnen zu müssen, dass uns<br />
Marine oder Militär aufgreifen und<br />
wegschicken würden. Wir konnten<br />
nur hoffen, dass man unsere Situa <br />
tion verstehen würde.<br />
WIE DIE PESTSCHIFFE<br />
IM MITTELALTER<br />
Leider war das Wetter überhaupt<br />
nicht auf unserer Seite. So mussten<br />
wir ca. 15 sm nördlich von Massawa<br />
in Eritrea noch einmal für mehrere<br />
Tage ankern und waren somit nur<br />
wenige Meilen von jenem Ort<br />
entfernt, an dem der türkische<br />
Katamaran Murat Reis nur kurze<br />
Traumhafte<br />
Herbsttörns<br />
Ob aktuelle Rest -<br />
wochen oder für die<br />
nächste Saison – wir<br />
sind immer für Sie da.<br />
Infos und Angebote:<br />
charter@trend-travel-yachting.com<br />
www.trend-travel-yachting.com
Zypern<br />
Ägypten<br />
Sudan Rotes Meer<br />
Eritrea Jemen<br />
Indien<br />
Sri Lanka<br />
Thailand<br />
Indischer Ozean<br />
Begegnung mit<br />
einem Fischerboot<br />
in Eritrea.<br />
Zeit später entführt wurde. Mit<br />
dem nächsten Südwind schafften<br />
wir es bis in den Sudan und ankerten<br />
in einer weitläufigen Bucht. Einige<br />
Tage waren wir unbehelligt, dann<br />
passierte, womit alle ohnehin gerechnet<br />
hatten: Ein Militärschiff näherte<br />
sich. Mit vorgehaltenen Waffen<br />
fuhren sie sehr flott auf uns zu und<br />
bremsten erst im letzten Augenblick<br />
ab. Wir standen mit den Kindern an<br />
Deck, lächelten und winkten.<br />
Was sollten wir auch sonst tun?<br />
Immerhin ließen sie daraufhin die<br />
Waffen sinken. Einen Tag noch<br />
durften wir bleiben, länger nicht.<br />
„Wie die Pestschiffe im Mittelalter<br />
sind wir unterwegs“, stellte dann<br />
auch der Schwede Sven aus unserem<br />
Konvoi fest, „niemand will uns“.<br />
Langsam ging es an der Küste des<br />
Sudans entlang nach Norden. Auch<br />
wenn wir nirgendwo an Land durften,<br />
genossen wir die wunderschönen<br />
Buchten und Ankerplätze versteckt<br />
hinter den Riffen. Bei den<br />
Einfahrten hatten wir auf dem vordersten<br />
Schiff meist eine Person auf<br />
dem Mast als Ausguck, denn selbst<br />
die elektronischen Seekarten stim<br />
Oben: Endlich im Suezkanal. Links unten: Keine Butter auf dem Brot, aber einen Friseur auf dem Nachbarschiff.<br />
Rechts unten: Wasser ist ein knappes Gut, daher duschen nur mit einem Liter pro Person.<br />
men an der sudanesischen Küste<br />
häufig nicht genau. Die KAP-Files<br />
jedoch waren eine große Hilfe.<br />
NACH 80 TAGEN WIEDER FREI<br />
Wochenlang sahen wir niemanden<br />
außer die Menschen in unserem<br />
Konvoi. In Ägypten, südlich von<br />
Hurghada, näherte sich wieder einmal<br />
ein Boot unserem Ankerplatz.<br />
Würden wir wieder einmal vertrieben?<br />
Nein, zum ersten Mal kamen<br />
freundlich gesinnte Menschen. Der<br />
Kapitän des Tauchbootes bot sofort<br />
an, für uns einkaufen zu gehen. Wir<br />
konnten unser Glück kaum fassen.<br />
Nach Wochen bekamen wir wieder<br />
Obst und Gemüse.<br />
Das erste Mal wieder Land betreten<br />
haben wir im Yachtclub Ismailia,<br />
mitten im Suez-Kanal, nach fast 60<br />
Tagen. Dort durften wir uns zwar<br />
nur auf dem Clubgelände bewegen,<br />
aber das war schon ein Fest!<br />
Im Konvoi segelten wir weiter ins<br />
Mittelmeer. Zypern war zu dem<br />
Großputz in Ismailia, Ägypten,<br />
der Wüstensand muss weg.<br />
36 5/<strong>2020</strong>
Zeitpunkt das einzige Land, das Yachten<br />
aufnahm. Konkret hieß das „Quarantäne“<br />
am äußersten Ende des Hafens, aber<br />
das machte uns nichts mehr aus. Man<br />
tat alles, uns uns das Leben so angenehm<br />
wie möglich zu machen – und vor<br />
allem: Wir fühlten uns zum ersten Mal<br />
seit langer Zeit wieder willkommen!<br />
Wir konnten online im nächsten<br />
Supermarkt einkaufen, durften die<br />
Duschen am Ende des Stegs benutzen,<br />
hatten Wasser und Strom und unsere<br />
Buddy-Boats aus dem Roten Meer an<br />
unserer Seite. Nach acht Tagen gab es<br />
dann plötzlich Lockerungen. Wir mussten<br />
den Corona-Test machen und waren<br />
24 Stunden später freie Menschen. Nach<br />
insgesamt fast 80 Tagen waren wir zum<br />
ersten Mal wieder legal in einem Land!<br />
DIE FREIHEIT, IN EINEN SUPER-<br />
MARKT GEHEN ZU KÖNNEN<br />
Im Nachhinein gibt es viele Gedanken –<br />
und Emotionen – zu dieser so bizarren<br />
Corona-Zeit im Roten Meer. Völlig aufgewühlt<br />
waren wir von der Nachricht,<br />
dass der türkische Katamaran Murat Reis<br />
in Eritrea entführt wurde. Die Australier<br />
aus unserem Konvoi waren die letzten,<br />
die vor Dschibuti Kontakt mit ihnen<br />
gehabt hatten und während der Entführungszeit<br />
in Kontakt mit den Familien in<br />
der Türkei standen. Nach drei Monaten<br />
kamen sie zum Glück frei. Mich persönlich<br />
hat v. a. beschäftigt, ständig<br />
und überall illegal und somit ja auch<br />
ungewollt zu sein.<br />
Die knapper werdenden Lebensmittel<br />
waren nicht so schlimm. Wir haben<br />
nicht gehungert, aber irgendwann war<br />
klar, dass wir nur noch alle drei Tage<br />
Brot backen konnten und eventuell der<br />
Tag kommen würde, an dem nackte<br />
Nudeln zum Frühstück serviert würden.<br />
Der Kühlschrank war wochenlang komplett<br />
leer, auch Obst und Gemüse hatten<br />
wir lange Zeit nicht. Die Freiheit, in einen<br />
Supermarkt gehen zu können, genießen<br />
wir nun umso mehr und ich hoffe,<br />
dass wir uns die Dankbarkeit für diese<br />
alltäglichen Dinge wie z. B. ein Einkauf<br />
auf dem Markt oder ausreichend Wasser<br />
zu haben bewahren.<br />
Eine ganz besondere Erfahrung war<br />
der Zusammenhalt in unserem Konvoi.<br />
Wir waren ein kunterbunter Haufen –<br />
14 Menschen im Alter von 7 bis 70 Jahren<br />
aus zehn Nationen mit der einzigen<br />
Gemeinsamkeit, zur Corona-Zeit im Roten<br />
Meer unterwegs zu sein. Es gab in all<br />
diesen Wochen keinen einzigen Streit,<br />
dafür viel gegenseitige Hilfe und Unterstützung,<br />
auch emotional. Es gab gemeinsame<br />
Feste ganz ohne Alkohol, den<br />
hatte niemand mehr, und mit immer<br />
dürftigeren gemeinsamen Buffets,<br />
aber mit toller Stimmung. Sogar einen<br />
70. Geburtstag haben wir an einem einsamen<br />
Ankerplatz im Sudan gefeiert.<br />
In Zypern trennten sich unsere Wege<br />
nach drei gemeinsamen und sehr intensiven<br />
Monaten. Corona aber hatte uns<br />
für immer zusammengeschweißt. <br />
Gemeinsam durch die Corona-Krise und das Rote Meer: Die Schweden<br />
Sven und Lisa von der SV Randivag, Jim und Barbara (USA) von der<br />
SV Complexity mit ihrer deutsch-italienischen Crew Lukas und<br />
Elis, die Australierin Terry und der Engländer/Neuseeländer Mike von<br />
der Revision Ii, Anita (Schweiz) und Pierre (Frankreich) von der SV<br />
Xamala. Polarwind: Osvaldo aus Chile, Jutta und Theo Deutschland,<br />
Antonia Argentinien.<br />
YACHTCHARTER<br />
und<br />
SEGELKREUZFAHRTEN<br />
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FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
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TITZL RIESER<br />
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des Yacht Club Austria,<br />
dem größten Yachtclub<br />
Österreichs. Er ist passionierter<br />
Fahrtensegler<br />
und hat insgesamt so<br />
um die 20.000 See -<br />
meilen in seinen Log -<br />
büchern dokumentiert.<br />
Sein Motto: „Die See ist<br />
der beste Lehrmeister!“<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Da sitze ich am Navitisch, fest<br />
verkeilt, damit mich die<br />
bockende Yacht nicht abwirft.<br />
Wir segeln am Wind, der mit 25<br />
Knoten – in den Böen bis 28 Knoten<br />
ganz ordentlich bläst. Am Karten <br />
plotter kann ich den Kurs gut mit <br />
verfolgen, die elektronische Wegpunktnavi<br />
gation gibt mir den<br />
Hinweis, wir können jetzt wenden,<br />
und haben dann einen Anliegerkurs<br />
direkt zum Tagesziel. Der Computer<br />
rechnet permanent mit und alle<br />
60 Sekunden wird der Standort<br />
gespeichert.<br />
Mann oh Mann, wie haben die<br />
Skipper und Navigatoren das früher<br />
gemacht, mit Logbucheintragungen,<br />
Standortbestimmung, Abdrift durch<br />
Strom und Wind berechnen, mit<br />
klammen Fingern den Bleistift so zu<br />
halten, dass die Mine nicht abbricht<br />
SÜDDEUTSCHLANDS GRÖSSTE AUSSTELLUNG.<br />
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Brauchen wir heute überhaupt<br />
noch ein Logbuch? Hat das<br />
Computerzeitalter im 21. Jh. das<br />
gute alte Logbuch obsolet gemacht?<br />
Damit gleich klar Schiff<br />
ist: Das Logbuch wird als Dokument<br />
gewertet, in straf- und<br />
zivilrechtlichen Verfahren wird<br />
es als Beweismittel herangezogen.<br />
Auf kroatischen Yachten (Char <br />
ter yachten!) ist die Führung des<br />
Logbuchs verpflichtend. Aber:<br />
Auf österreichischen Yachten gibt<br />
es keine gesetzliche Pflicht zur<br />
Führung eines Logbuchs.<br />
Nur: Kann der Skipper im<br />
Streitfall kein Logbuch vorweisen,<br />
hat er die schlechteren Karten,<br />
weil er eben keinen Beweis vor <br />
legen kann. Beispiel gefällig?<br />
Während eines Anlegemanövers<br />
springt ein Crewmitglied an<br />
Land, rutscht aus und bricht sich<br />
den Arm. Steht im Logbuch, dass<br />
eine Einweisung vor Törnantritt<br />
durchgeführt und dabei ausdrücklich<br />
hingewiesen wurde,<br />
dass „Springen“ ein absolutes<br />
No-Go sei, hat sich der Skipper<br />
damit haftungsfrei gestellt.<br />
Und sollte sich ein Crewmitglied<br />
in späteren Jahren zum<br />
Skipper weiter ausbilden, so<br />
muss der Nachweis seiner seemännischen<br />
Praxis durch ein<br />
Logbuch erfolgen.<br />
WAS SOLL INS LOGBUCH?<br />
In erster Linie natürlich die Angaben<br />
des Törns: Abfahrt, Ankunft,<br />
wer in welcher Funktion<br />
an Bord ist, die Aufgabenverteilung,<br />
Ereignisse, allfällige Pannen,<br />
Mängel auf einer Charter yacht.<br />
Es ist auch ratsam, Sicherheitseinweisungen<br />
einzutragen, Segelund<br />
Motoreinstellungen, Wetterberichte,<br />
Kurse, Beobachtungen,<br />
aber auch Notrufe, die über Seefunk<br />
empfangen werden und<br />
Das Logbuch wird als Dokument gewertet,<br />
in straf- und zivilrechtlichen Verfahren gilt<br />
es als Beweismittel.<br />
Navtex-Suchmeldungen. Damit<br />
komme ich ins Computer-Zeitalter:<br />
Es gibt viele Apps, welche die<br />
Logbucheintragungen erleichtern:<br />
Die Tagestracks werde automatisch<br />
mitgeschrieben, Distanzen,<br />
Zeiten, Positionen, um all<br />
das kümmert sich der Computer.<br />
Per Hand werden aber dennoch<br />
die aktuellen Ereignisse, die<br />
Checks, (Motor, Pantry, Wasser,<br />
Diesel u. v. m.) eingetragen.<br />
MEIN FAZIT:<br />
• Die Führung eines Logbuchs<br />
ist zum Selbstschutz des Skippers<br />
und der Crew not wendig!<br />
• Ein gut geführtes Logbuch entspricht<br />
guter Seemannschaft!<br />
• Ob das Logbuch in gebundener<br />
Buchform, in Form einzelner<br />
Blätter (= Kladden) oder mittels<br />
Tablet bzw. Laptop geführt<br />
wird, ist Geschmackssache.<br />
• Ich empfehle allerdings die<br />
handschriftliche Führung des<br />
Logbuches – im Falle eines<br />
Unfalles müsste ich der Hafenpolizei<br />
oder Küstenwache mein<br />
Tablet aushändigen.<br />
• Elektronische Logbücher/Apps<br />
sind hinsichtlich gefahrener<br />
Tracks genauer als die händisch<br />
geführten Aufzeichnungen.<br />
• Ich habe ein kleines Notizbuch,<br />
da rin notiere ich während des<br />
Törns meine Beobachtungen.
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Steuervorteil<br />
Viel Frust wegen<br />
weniger USt?<br />
Deutschland hat die Umsatzsteuer um drei Prozent gesenkt. Welche Auswirkungen<br />
hat das auf den österreichischen Bootsmarkt? Wir haben drei Händler befragt.<br />
Um den Handel anzukurbeln,<br />
hat Deutschland am 1. Juli die<br />
Umsatzsteuer (USt) für ein<br />
halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent<br />
gesenkt. Das betrifft auch Boote, die<br />
nun, falls der Händler die USt-Senkung<br />
an die Kunden weitergibt, um<br />
drei Prozent billiger werden. Wandern<br />
jetzt viele kaufwillige Bootskunden<br />
nach Deutschland ab? Und<br />
ist es wirklich so einfach, sich als österreichischer<br />
Kunde in Deutschland<br />
ein (billigeres) Boot zu kaufen? Wir<br />
haben bei Bernhard Prillinger von<br />
TopYacht, Linz, Hannes Grassl von<br />
Trend Travel & Yachting, Kirchbichl,<br />
und Robert Mayr von Boote Mayr,<br />
Linz nachgefragt.<br />
Geht‘s nach Bernhard Prillinger,<br />
wird es zu Marktverzerrungen<br />
kommen. Ob es sich für heimische<br />
Kunden auszahlt, in Deutschland<br />
zu kaufen? „Es kommt darauf an, ob<br />
der deutsche Bootshändler das Neuoder<br />
Vorführboot, das ein Österreicher<br />
kauft, korrekt versteuert. Wichtig<br />
sind die Länge und der dauerhafte<br />
Verbringungsort des Bootes.“<br />
Dazu erläutert Hannes Grassl:<br />
„Bei Schiffen über 7,5 Meter<br />
Länge gilt die USt des Übergabe-<br />
Landes. Es ist also unerheblich,<br />
ob der Verkäufer eine deutsche<br />
oder österreichische Firma ist.<br />
Bei Verwendung des Bootes in<br />
Österreich muss der Händler die<br />
österreichische USt verrechnen,<br />
ist der Heimathafen in Kroatien<br />
die kroatische, usw.<br />
Bei neuen Booten unter<br />
7,5 Meter bezahlt der Käufer hingegen<br />
die deutsche USt. Wenn<br />
das Boot dann aber gleich nach<br />
Österreich gebracht wird, muss<br />
die Differenz der USt nachbezahlt<br />
werden.“<br />
Alles in allem sieht Hannes<br />
Grassl durch die USt-Senkung in<br />
Deutschland keine Probleme für<br />
österreichische Yachthändler.<br />
„Bei Schiffen über 7,5 Meter, die<br />
in Deutschland übergeben werden,<br />
kann man ja auch als österreichischer<br />
Händler die verminderte,<br />
deutsche USt verrechnen.<br />
Wir werben sogar damit bei<br />
unseren deutschen Kunden!“<br />
Robert Mayr weist darauf hin,<br />
dass die vergünstigte USt nur bis<br />
Ende dieses Jahres gültig ist und<br />
dass sie nur bei Booten gilt, die<br />
auch heuer noch ausgeliefert werden.<br />
„Da es aber bei fast allen Marken<br />
nur mehr sehr wenige freie<br />
Yachten oder Boote zu bestellen<br />
gibt, die heuer noch lieferbar sind,<br />
wird es klar einen Engpass geben.<br />
Ich habe mit einigen deutschen<br />
Händlerkollegen gesprochen und<br />
alle berichten, dass der Verkauf<br />
extrem angestiegen ist!“<br />
Eine Idee, wie man auch hierzulande<br />
den Verkauf steigern könnte?<br />
„Für uns als österreichischer<br />
Händler wäre es schön, wenn<br />
die Bundesregierung nicht für ein<br />
Flickwerk an Förderungen und<br />
Versprechungen sorgt, sondern<br />
auch wie in Deutschland für alle<br />
einheitlich die USt absenkt, also<br />
z. B. von 20 auf 17 Prozent! Zur<br />
Zeit blickt eh niemand mehr so<br />
richtig durch – mit einer allgemeinen<br />
Absenkung der USt aber<br />
könnte die Wirtschaft auch bei<br />
uns angekurbelt werden!“ <br />
5/<strong>2020</strong> 39
Die Lärmvers<br />
der Meere<br />
Meeresschildkröten können zwar lange unter Wasser bleiben,<br />
aber auch 40 sie müssen von Zeit zu Zeit 5/<strong>2020</strong> Luft holen. Sie wärmen<br />
sich auch gerne an der Wasseroberfläche und können vor<br />
schnellen Motorbooten nicht immer rechtzeitig abtauchen.
chmutzung<br />
Mein Stress wächst von Sekunde zu Sekunde. Ich bin freitauchend in acht Meter Tiefe unterwegs und habe soeben eine<br />
Steckmuschel fotografiert. Als es Zeit wird aufzutauchen höre ich, dass sich ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit nähert.<br />
Das bedrohliche Geräusch wird immer lauter, die Richtung seiner Annäherung ist unter Wasser nicht festzustellen. Ich versuche,<br />
so lange wie möglich den Atem anzuhalten, tauche Richtung Ufer und bereue, dass ich ohne Taucherboje unterwegs bin.<br />
Der Motorlärm ist jetzt schon erschreckend laut, aber es nützt nichts, ich muss zum Atmen auftauchen … und im<br />
nächsten Moment schießt das Motorboot in weniger als fünf Meter Entfernung an mir vorbei. Text REINHARD KIKINGER<br />
Der Ort des Geschehens<br />
war eine kleine Bucht<br />
an der Küste Istriens.<br />
Obwohl ich in Ufernähe<br />
unterwegs war, hätte ich nicht<br />
ohne Taucherboje schnorcheln<br />
und tauchen sollen. Der Motorbootfahrer<br />
hat sich schlicht kriminell<br />
verhalten, indem er in eine<br />
Bucht mit hohem Tempo einfährt<br />
und auch in unmittelbarer Ufernähe<br />
nicht vom Gas geht. Jedenfalls<br />
bekam ich ein Gefühl dafür,<br />
was es heißt, zum Atmen auftauchen<br />
zu müssen, obwohl bedrohliche<br />
und nicht lokalisierbare<br />
Lärmquellen in der Nähe sind.<br />
Wie kommen Meerestiere damit<br />
zurecht, die ebenfalls Luft atmen<br />
müssen? Was bedeutet das für<br />
Meeresschildkröten und für Wale?<br />
Wie sieht es generell mit der<br />
Lärmbelastung im Meer aus?<br />
REINHARD KIKINGER<br />
ist Meeresbiologe und<br />
langjähriger Kursleiter<br />
an der Universität Wien,<br />
an Feldstationen im<br />
Mittelmeer und auf den<br />
Malediven.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
SCHALLAUSBREITUNG<br />
UNTER WASSER<br />
An Land fällt es uns leicht, die<br />
Richtung festzustellen, aus der uns<br />
Geräusche erreichen. Unsere beiden<br />
Gehör-Sinnesorgane sind<br />
weit genug voneinander entfernt,<br />
um den Laufzeitunterschied der<br />
eintreffenden Schallwellen zu detektieren.<br />
Daraus können wir<br />
rückschließen, in welcher Richtung<br />
die Lärmquelle liegt. Unter<br />
Wasser funktioniert das nicht<br />
mehr, weil die Schallgeschwindig<br />
5/<strong>2020</strong> 41
Lärmverschmutzung der Meere<br />
Während wir uns hauptsächlich optisch orientieren, ist für<br />
Wale wie diesen Buckelwal (Megaptera novaeangliae) die<br />
akustische Orientierung entscheidend. Die zunehmende Lärmverschmutzung<br />
der Ozeane kann für sie problematisch sein.<br />
Diese Orientalischen Süßlippen (Plectorhinchus vittatus) ruhen tagsüber im Schatten einer<br />
Tischkoralle. Mit Einbruch der Dämmerung werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Mit ihren<br />
Schlundzähnen erzeugen sie grunzende Geräusche, die von der Schwimmblase verstärkt werden.<br />
Die geselligen Delfine (Delphinus capensis) kommunizieren mit<br />
einer Vielzahl von Lauten, es wird geschnattert und geklickt.<br />
FOTOS: REINHARD KIKINGER (1), NAUTILUS MINERALS (1), SHUTTERSTOCK (7)<br />
keit von der Dichte des Mediums<br />
abhängig ist. Im Meerwasser breiten<br />
sich Schallwellen etwa viermal<br />
so schnell aus wie in der Luft. Den<br />
dementsprechend kleineren Laufzeitunterschied<br />
zu unseren beiden<br />
Gehörorganen kann unser Sinnessystem<br />
nicht mehr auflösen, die<br />
Richtung des eintreffenden Schalls<br />
können wir unter Wasser nicht<br />
mehr erkennen. Am Beispiel des<br />
Motorbootes: Als Taucher hören<br />
wir durch die zunehmende Lautstärke,<br />
dass es näher kommt, können<br />
aber nicht feststellen, aus welcher<br />
Richtung es herankommt.<br />
SCHWEIGENDE<br />
UNTERWASSERWELT?<br />
Der französische Ozeanograf<br />
Jacques-Yves Cousteau (1910–<br />
1997) befuhr mit dem Forschungsschiff<br />
Calypso die Weltmeere und<br />
drehte spektakuläre Unterwasser-<br />
Dokumentarfilme. Einer davon<br />
war „Die schweigende Welt“ (Originaltitel:<br />
Le Monde du silence),<br />
veröffentlicht im Jahr 1956.<br />
Im Vergleich zur lärmenden Welt<br />
an Land geht es unter Wasser tatsächlich<br />
viel leiser zu, aber ist es<br />
wirklich eine schweigende Welt?<br />
Versuchen wir einmal bei einem<br />
Tauchgang die Luft kurz anzuhalten,<br />
die optischen Reize auszublenden<br />
und uns nur auf unser Gehör<br />
zu konzentrieren. Vorausgesetzt,<br />
dass Nebengeräusche wie Motorenlärm<br />
nicht vorhanden sind, dann<br />
werden wir ein leises Knistern<br />
wahrnehmen. Das wird von Plankton<br />
erzeugt! Die Hauptkomponente<br />
des marinen Zooplanktons sind<br />
Kleinkrebse (Copepoda, Ruderfußkrebse).<br />
Die Myriaden der wenige<br />
Millimeter großen Krebse besitzen<br />
gelenkige Gliedmaßen und Mundwerkzeuge,<br />
deren stetige Bewegung<br />
das knisternde Geräusch erzeugt.<br />
Wenn wir in einem tropischen Ko<br />
Die Spielwiese für die<br />
einen ist Lebensraum<br />
für die anderen. Flache<br />
Küstengewässer sind die<br />
Kinderstube vieler Meerestiere.<br />
Was würden wir<br />
sagen, wenn in unseren<br />
Kindergärten dröhnende<br />
„Außerirdische“ just<br />
for fun herumrauschen<br />
würden?<br />
42 5/<strong>2020</strong>
allenriff tauchen, dann sind neben<br />
diesem knisternden Hintergrundgeräusch<br />
auch ganz spezifische<br />
Lautäußerungen von Riffbewohnern<br />
zu hören.<br />
SINGENDE FISCHE<br />
Es zählt zu den weitverbreiteten<br />
Irrtümern, dass Fische stumm wären.<br />
Es stimmt, dass sie nicht aufschreien,<br />
wenn sie am Angelhaken<br />
hängen. Sie verfügen auch über<br />
keine Mimik, mit der sie Schmerzen<br />
Ausdruck verleihen könnten.<br />
Ihre Welt ist eben eine andere als<br />
unsere, mit Kommunikationskanälen,<br />
die uns fremd sind.<br />
Tauchen wir allerdings in ihre<br />
Welt ein und messen mit akustischen<br />
Loggern die Geräusche,<br />
die für unsere Ohren nicht wahrnehmbar<br />
sind, dann enthüllen<br />
sich unerwartete Ergebnisse.<br />
Am australischen Great Barrier<br />
Reef haben Wissenschaftler Fischgesänge<br />
aufgenommen. Die Laut <br />
erzeugung erfolgt bei verschiedenen<br />
Fischarten durch unterschiedliche<br />
Mechanismen. Die Geräusche<br />
der einzelnen Fische überlagern<br />
sich im fischreichen Korallenriff zu<br />
einem Chor, der ähnlich wie Vogelgesang<br />
vor allem in den Morgenund<br />
Abendstunden einsetzt. Beteiligt<br />
sind daran unter anderem Riffbarsche,<br />
Fledermausfische, Rotfeuerfische,<br />
Süßlippen, Kaiserfische<br />
und viele weitere Arten. Wozu soll<br />
der Gesang dienen?<br />
Bei nachtaktiven Fischen helfen<br />
die Lautäußerungen wahrscheinlich<br />
dem Zusammenhalt der Gruppe.<br />
Tagaktive Fische markieren und<br />
verteidigen ihr Revier durch diese<br />
akustischen Grenzpflöcke. Eine<br />
weitere Funktion der Lautproduktion<br />
ist wohl die Anlockung von<br />
Partnern.<br />
WALGESÄNGE<br />
Im Gegensatz zu den Lautäußerungen<br />
von Fischen und von anderen<br />
Rifforganismen sind die akustischen<br />
Verhaltensweisen von Meeressäugern<br />
gut untersucht. Seit langem<br />
ist das reichhaltige Repertoire<br />
der Delfine und der großen Walarten<br />
bekannt.<br />
Die geselligen Delfine kommunizieren<br />
innerhalb ihrer Schulen<br />
durch Klicken, Pfeifen und Schnattern.<br />
Zur Orientierung werden<br />
niederfrequente Klicks ausgesandt,<br />
deren Echo empfangen und interpretiert<br />
wird. Mit Hilfe dieses<br />
Echolots können Delfine auch in<br />
absoluter Dunkelheit manövrieren.<br />
Die großen Bartenwale wie Blauund<br />
Finnwale kommunizieren über<br />
sehr tiefe Signale, die bis 20 Hertz<br />
herab reichen und eher wie ein<br />
Seebeben vibrieren als wie Töne<br />
klingen. Die Buckelwale sind für<br />
ihre langen und abwechslungsreichen<br />
Gesänge bekannt, die Liedern<br />
mit regelrechten Melodien gleichen.<br />
Wasser leitet Schall nicht nur<br />
schneller als Luft, sondern auch<br />
Wie Mineralien vom Meeresboden<br />
abgebaut werden könnten.<br />
Rücklauf<br />
Abbau-Hilfsschiff<br />
Steigrohr<br />
Kobalt-Kruste Meeresboden-Massivsulfide Polymetallische Knollen<br />
Restmaterial<br />
wird zurück<br />
ins Wasser<br />
gepumpt<br />
800–2.500 m<br />
Tiefe<br />
Kobaltreiche<br />
Ferromangan-<br />
Schichten<br />
1.000–4.000 m<br />
Tiefe<br />
Grundbearbeitungsmaschinen<br />
Massivsulfid-<br />
Vorkommen<br />
Knollendepot<br />
Lokalisierung<br />
durch<br />
Sedimentbeschneidung<br />
Sedimente<br />
4.000–6.500 m<br />
Tiefe<br />
Meerbodenpumpe<br />
Unterwasser-Bergbau. Das ist wohl die ultimative Zerstörung noch kaum erforschter<br />
Ökosysteme. Es ist zu befürchten, dass wegen des Rohstoffhungers unserer Wohlstandsgesellschaft<br />
diese Technik zunehmend eingesetzt werden wird.<br />
Tiefsee-Monster. Diese tonnenschweren Maschinen sollen auf Tiefseeböden Mineralien<br />
schürfen. Die Schäden, die in diesem extremen Lebensraum angerichtet werden, verheilen<br />
auch in Jahrzehnten (Jahrhunderten?) nicht. Die Lärmentwicklung ist im Vergleich<br />
zur großflächigen Zerstörung des Tiefseebodens und der gewaltigen Sedimentation wahrscheinlich<br />
noch das geringere Übel.<br />
CHINA CONFERENCE 2019<br />
„Es zählt zu den weitverbreiteten Irrtümern, dass Fische stumm wären.“<br />
Der Ozean als Verkehrsweg. Flotten von Kreuzfahrt -<br />
schiffen, Containerschiffen und Supertankern befahren<br />
die Weltmeere und hinterlassen akustische Spuren.<br />
5/<strong>2020</strong> 43
Lärmverschmutzung der Meere<br />
Offshore-Bohrinseln:<br />
Ihre Unterwasser-<br />
Strukturen entwickeln<br />
sich oft zu einem<br />
Siedlungsraum für<br />
eine Vielzahl sessiler<br />
Meeresorganismen.<br />
Negative Effekte sind<br />
potentielle Verschmutzung<br />
durch Öl und Lärm.<br />
Offshore-Windräder: Sie<br />
sind Hoffnungsträger für<br />
nachhaltige Stromerzeugung<br />
in großem Maßstab.<br />
An Land gibt es gegen<br />
Windräder Einwände wegen<br />
optischer Beeinträchtigung,<br />
Lärmbelästigung und Vogelsowie<br />
Insektentod. All das<br />
fällt bei Offshore-Windfarmen<br />
weg. Interessant wäre<br />
allerdings zu wissen, ob die<br />
rotierenden Flügel Vibrationen<br />
übertragen und dadurch<br />
neue, niederfrequente<br />
Störquellen unter Wasser<br />
freisetzen.<br />
Quellen<br />
New Scientist, 21. Sept. 2016. Fish recorded singing dawn chorus on reefs just like birds.<br />
è www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/wale-und-delfine/<br />
è chinadialogueocean.net/6682-future-deep-seabed-mining/<br />
viel weiter. Das ermöglicht es<br />
Walen, über weite Strecken zu<br />
kommunizieren, sozusagen<br />
Ferngespräche zu führen. Speziell<br />
die Wasserschicht zwischen<br />
ca. 600 und 1.200 Metern<br />
Tiefe wirkt mit ihrer<br />
sprunghaften Änderung von<br />
Temperatur, Salzgehalt und<br />
Druck wie eine Art Telefonkabel.<br />
Manche Walforscher vermuten,<br />
dass sich ein Buckelwal<br />
im Indischen Ozean auf<br />
diese Weise mit einem Artgenossen<br />
im Pazifik unterhalten<br />
kann.<br />
LÄRMVERSCHMUTZUNG<br />
DER OZEANE<br />
Wenn von der Verschmutzung<br />
der Meere die Rede ist, dann<br />
haben wir Müll jeder Art vor<br />
Augen. Besonders medienpräsent<br />
ist Plastikmüll, vom Mikroplastik<br />
bis zum Kunststoffkanister.<br />
Aktueller Neuzugang<br />
des marinen Plastikmülls: Corona-Desinfektionskleidung,<br />
Handschuhe und Masken.<br />
Bei gegebenem Anlass wie<br />
Tanker unglücken schafft es<br />
auch Ölverschmutzung in die<br />
Nachrichten. Der von Land<br />
bekannte Begriff der Licht <br />
verschmutzung spielt zunehmend<br />
auch unter Wasser eine<br />
Rolle. Von der Lärmverschmutzung<br />
der Meere wird<br />
jedoch selten berichtet.<br />
Das mag daran liegen, dass<br />
wir als „Augentiere“ vor allem<br />
visuell wahrnehmbare Ver <br />
änderungen registrieren.<br />
Die Welt der Geräusche unter<br />
Wasser ist nicht die unsere.<br />
Aber es ist die Welt der Meeresbewohner<br />
und wir greifen<br />
massiv in diese Welt ein.<br />
Der von uns produzierte,<br />
submarine akustische Smog<br />
hat viele Quellen. Das reicht<br />
von Jetskis bis zu Kreuzfahrtschiffen,<br />
von Bohrinseln bis<br />
zu Supertankern, von seismischen<br />
Explorationen bis zum<br />
geplanten Unterwasser-Bergbau.<br />
Von militärischen Operationen<br />
ganz zu schweigen.<br />
Wir wissen noch sehr wenig<br />
über mögliche Auswirkungen<br />
auf Orientierung, Wanderver <br />
halten, Kommunikation und<br />
Stress-Belastung der Meerestiere<br />
durch diese neue Form<br />
der Meeresverschmutzung.<br />
Wie so oft wird sich das wahre<br />
Ausmaß wohl erst später<br />
herausstellen.<br />
<br />
„Walforscher vermuten, dass sich ein Buckelwal im Indischen Ozean<br />
mit einem Artgenossen im Pazifik unterhalten kann.“<br />
Leise, elegant, ökologisch – Wind und Sonnenergie sind wunderbare Hilfsmittel, um das Meer auf umweltfreundliche Art und Weise zu befahren und zu genießen.<br />
FOTOS: SILENT YACHTS (1), SHUTTERSTOCK (3)<br />
44 5/<strong>2020</strong>
EU-Bürgerinitiative<br />
Gesundhait!<br />
Schluss mit dem Handel von Haiflossen! Um dieses Ziel zu erreichen, ruft der Verein Sharkproject<br />
mit der Europäischen Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ die EU-Kommission auf,<br />
klare Verordnungen gegen das blutige Geschäft zu erlassen.<br />
Text TAHSIN ÖZEN | Fotos SHARKPROJECT<br />
Seit 2013 verbietet die „Fins<br />
Naturally Attached“-Verordnung<br />
der Europäischen Union<br />
ausnahmslos das Aufbewahren,<br />
Umladen und Anlanden jeglicher<br />
Haiflossen in EU-Hoheitsgewässern<br />
und auf allen EU-Schiffen.<br />
Die Flossen müssen auf natürliche<br />
Weise mit dem Tierkörper verbunden<br />
bleiben, bis das jeweilige Schiff<br />
im Hafen eines EU-Mitgliedlandes<br />
entladen wird. Erst nach dem<br />
Entladen dürfen die Flossen für den<br />
Export vom Hai abgetrennt werden.<br />
Dennoch sind die Europäer<br />
Spitzenreiter im weltweiten Handel<br />
mit Haiflossen. Aus der EU werden<br />
pro Jahr durchschnittlich knapp<br />
3.500 Tonnen Flossen(!) – überwiegend<br />
nach Asien – exportiert. Eine<br />
seriöse Kontrolle der „Fins Naturally<br />
Attached“-Verordnung auf den<br />
Fangschiffen ist daher allein schon<br />
aufgrund dieser großen Mengen<br />
Schützen und erforschen:<br />
Ein Hai wird mit<br />
einem Sender markiert.<br />
unmöglich. Einzige Lösung, um das<br />
Abschlachten von Meeresbewohnern<br />
nur um ihrer Flossen Willen<br />
zu beenden: Dieses blutige Geschäft<br />
muss gänzlich verboten werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
wurde eine EU-Bürgerinitiative<br />
gestartet, die auch von anderen<br />
Umweltschutzorganisationen wie<br />
Sea Shepherd und die Deutsche<br />
Stiftung Meeresschutz mitgetragen<br />
wird.<br />
EINE MILLION UNTERSCHRIFTEN<br />
Um die Politik endlich zum Handeln<br />
zu bringen, sind eine Million<br />
Unterschriften von EU-Bürgern<br />
aus mindestens sieben EU-Ländern<br />
nötig. Seit Februar kann deshalb<br />
jeder EU-Bürger im Rahmen der<br />
(für ein Jahr) laufenden Bürgerinitiative<br />
seine Stimme abgeben, um<br />
den Handel mit Haiflossen in Europa<br />
zu beenden und so dieser äußerst<br />
brutalen und verschwenderischen<br />
Ausbeutung unserer Meere<br />
Einhalt zu gebieten.<br />
Haie und ihre biologische Rolle<br />
als Topräuber im Meer spielen eine<br />
bedeutende Rolle, um die Zukunft<br />
des Ökosystems Meer zu sichern!<br />
Unterstützen daher auch Sie die<br />
Bürgerinitiative – jede Stimme<br />
zählt – unter folgendem Link:<br />
è www.stop-finning.eu<br />
Mehr über Sharkproject unter<br />
è www.sharkproject.org<br />
5/<strong>2020</strong> 45
FOTO: VERANSTALTER<br />
Herbstmessen<br />
Messen ohne<br />
Es gibt wieder Boat-Shows! In Cannes, Friedrichshafen, Genua und Biograd bereitet man sich derzeit vor,<br />
die Trends für 2021 zu präsentieren. Unterschiede zu den letzten Jahren? Vielleicht nicht ganz so viele Events<br />
und Programme, dafür eine lockerere Atmosphäre. Wobei mit „locker“ nicht nur die Stimmung, sondern<br />
auch die Besucherverteilung gemeint ist.<br />
Text WOLFGANG GEMÜND<br />
Nach dem Lockdown im Frühjahr<br />
und dem vorsichtigen<br />
Ankurbeln im Sommer öffnen<br />
jetzt im Herbst auch wieder die<br />
Messen ihre Pforten. Was darf man<br />
sich erwarten und wie reagieren<br />
die Organisatoren auf die erhöhten<br />
Sicherheits- und Hygiene-Anforderungen?<br />
Ein Überblick.<br />
8. BIS 13. SEPTEMBER:<br />
CANNES YACHTING FESTIVAL<br />
Europas bedeutendste Bootsmesse zu<br />
Wasser wird auch heuer wieder den<br />
Reigen der herbstlichen Boatshows<br />
anführen. Aber nicht nur deshalb<br />
steht das Cannes Yachting Festival<br />
im Rampenlicht. Man wird auch<br />
erstmals sehen, wie das Thema<br />
„Sicherheit“ in Pandemie-Zeiten<br />
behandelt wird. Die Maßnahmen<br />
sehen u. a. strengere Maskenpflicht,<br />
Regulierung der Besucherströme,<br />
digitale Eintrittskarten, viel Desinfektions<br />
mittel, Social Distancing –<br />
und die rasche Isolation von Personen<br />
mit Corona-Symptomen vor.<br />
Mit Rekordzahlen bei Ausstellern<br />
und Neuheiten ist daher heuer gewiss<br />
nicht zu rechnen, aber 400 Boote<br />
von 3 bis 43 Meter Länge (voriges<br />
Jahr waren es 650) und 127 Premieren<br />
sind trotzdem eine würdige Ansage.<br />
Wie erstmals im vergangenen<br />
Jahr ist die Ausstellung auch heuer<br />
zweigeteilt: Im Vieux Port werden<br />
die Motoryachten zu Hause sein,<br />
der Porto Canto ist den Seglern<br />
gewidmet.<br />
Österreich wird in Cannes<br />
prominent präsent sein, z. B. mit der<br />
Frauscher 1212 Ghost. Sie feiert in<br />
Cannes nicht nur ihre Weltpremiere,<br />
sondern wurde von uns davor auch<br />
schon auf dem Gardasee probegefahren,<br />
Bericht ab Seite 54.<br />
Sunbeam wird Österreich bei<br />
den Seglern mit der 40.1 und<br />
dem Flaggschiff 46.1 vertreten.<br />
è www.cannesyachtingfestival.com<br />
19. BIS 27. SEPTEMBER:<br />
INTERBOOT, FRIEDRICHSHAFEN<br />
„Mit Abstand einmalig“ heißt der<br />
diesjährige Claim der Interboot.<br />
Auch in Friedrichshafen will man<br />
ein strengeres Sicherheitskonzept<br />
um setzen, das genügend Raum<br />
für Aussteller und Besucher – ausschließlich<br />
Online-Tickets, Maskenpflicht<br />
sowie umfangreiche Gesundheits-<br />
und Hygienemaßnahmen<br />
– beinhalten wird. Statt der üblichen<br />
500 Aussteller rechnet man heuer<br />
mit nur 200.<br />
46 5/<strong>2020</strong>
Cannes Yachtimg Festival,<br />
8. bis 13. September.<br />
Salone Nautico, Genua,<br />
1. bis 6. Oktober.<br />
FOTO: TACCOLA<br />
Interboot, Friedrichshafen,<br />
19. bis 27. September.<br />
FOTO: VERANSTALTER<br />
Massen<br />
Mit dem komprimierten Angebot<br />
verstärkt man nochmals den Anspruch,<br />
eine Publikumsmesse zu<br />
sein, bei der die Besucher sehr viel<br />
erwerben und selbst ausprobieren<br />
können. Das umfangreiche Vortragsprogramm<br />
der Interboot Academy,<br />
das Segel- & Reise-Kompetenz-Center,<br />
ein Trailertraining und<br />
die Interboot Trophy runden das<br />
Angebot ab.<br />
è www.interboot.de<br />
Biograd Boat Show,<br />
21. bis 25. Oktober.<br />
FOTO: VERANSTALTER<br />
1. BIS 6. OKTOBER:<br />
SALONE NAUTICO, GENUA<br />
Um zwei Wochen nach hinten verschoben<br />
wurde der Salone Nautico<br />
in der Fiera di Genova, die heuer ihr<br />
60-Jahre-Jubiläum feiert. Auch hier<br />
wird es nur online Tickets geben,<br />
zudem arbeiten die Organisatoren<br />
an einem flexiblen Standlayout, das<br />
sich an unterschiedliche Szenarien<br />
anpassen lässt.<br />
Die Nachfrage nach Ausstellungsfläche<br />
ist größer als erwartet, die<br />
großen und viele kleinere italienischen<br />
Werften sollen vertreten sein.<br />
Neu sind die eigenen Bereiche für<br />
Superyachten und Außenborder.<br />
è www.salonenautico.com<br />
21. BIS 25. OKTOBER:<br />
BIOGRAD BOAT SHOW<br />
Auch in Biograd hat man auf die<br />
veränderte Situation reagiert. Um die<br />
Besucherzahlen besser zu verteilen,<br />
wird die Messe einen Tag länger<br />
dauern. Wie die anderen Bootsmessen<br />
arbeitet man an einen Katalog<br />
von Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Traditionsgemäß ist<br />
die Biograd Boat Show – die größte<br />
Bootsmesse in CEE-Raum und der<br />
wichtigste Treffpunkt für Kroatiens<br />
Yachting-Industrie – vor allem für<br />
Besucher aus dem Ausland nicht nur<br />
ein Ort, um Geschäfte zu machen,<br />
sondern auch ein Grund, um noch<br />
ein letztes Mal der Adria „Servus“ zu<br />
sagen. Schauplatz ist die Marina<br />
Kornati, unmittelbar vor den Toren<br />
der bezaubernden Altstadt.<br />
è www.bbs.com.hr<br />
5/<strong>2020</strong> 47
Motorboot-Neuheiten<br />
4 Takte zum<br />
Von 6,71 bis 45 Meter, vom<br />
Einsteigermodell in die<br />
Weekender-Klasse bis zur<br />
Superyacht: Wir haben uns<br />
umgeschaut und einen mit dem<br />
Maßband sortierten Überblick<br />
über die kommenden Neuheiten<br />
bei den Motoryachten zusammengetragen.<br />
6,71 m : JEANNEAU MERRY<br />
FISHER 605 SERIE 2<br />
Das Einsteigermodell der Weekender-Reihe<br />
besticht durch seine<br />
kompakten Abmessungen und die<br />
leichte Trailer-Möglichkeit. Trotz<br />
der Kürze verfügt die Baby-Merry-<br />
Fischer über vier Kojen und sorgt<br />
dank eines Schiebebanksystems für<br />
eine optimale Nutzung der Flächen<br />
an Bord. Ebenfalls ganz neu im<br />
Jeanneau-Programm: Merry Fisher<br />
795 Serie 2 und Cap Camarat 10.5<br />
WA Serie 2. In Österreich erhältlich<br />
bei Boote Mayer in Linz, das kürzlich<br />
von Jeanneau zum Händler des<br />
Jahres <strong>2020</strong> gekürt wurde.<br />
è www.bootemayer.at<br />
10 m : BAVARIA VIDA 33<br />
Bavarias erster Daycruiser mit Außenborder<br />
ist auf Kurs: Schon im<br />
September sollen die beiden Prototypen<br />
auf erste Testfahrten geschickt<br />
werden. Gebaut wird die auf der<br />
Greenline Neo basierende Vida 33<br />
in einer offenen und in einer Hardtop-Version.<br />
Unter Deck sorgen ein<br />
Bad und eine Doppelkoje für Weekender-Qualitäten.<br />
Das großzügige<br />
Motorenprogramm umfasst Außenborder<br />
von Mercury mit 2 x 150 PS,<br />
2 x V6 200 PS, 2 x V8 250 PS oder<br />
2 x V8 300 PS.<br />
è www.bavariayachts.com<br />
12,42 m : SEALINE C390V<br />
Mit der Sealine C390v stellt die<br />
HanseYachts das dritte und zugleich<br />
größte Modell der sportlichen Außenborder-Serie<br />
vor. Die Highlights:<br />
Drei Doppelkabinen, panoramaverglaster<br />
Salon, statt dem Motorraum<br />
ein zusätzlicher Stauraum<br />
unter dem Cockpitboden, zwei<br />
350 PS starke Duo-Prop-Außenborder,<br />
die die Sealine C390v auf bis zu<br />
32 Knoten Topspeed beschleunigen<br />
sollen.<br />
è www.hanseyachtsag.com<br />
48 5/<strong>2020</strong>
Glück<br />
Von<br />
der Superyacht bis zum Mini-Weekender, der auf<br />
der Superyacht das Beiboot vom Beiboot sein könnte:<br />
Die spannendsten Motoryacht-Neuerscheinungen der<br />
Saison <strong>2020</strong>.<br />
Text WOLFGANG GEMÜND<br />
Das größte in diesem Special vorgestellte<br />
Motorschiff mit dem coolsten<br />
Rendering: die Tankoa T450.<br />
12,86 m : BALI CATSPACE MY<br />
Mit einem 1.400-Liter-Dieseltank<br />
macht der Anfang 2021 erhältliche<br />
Bali-Motorcat als Fahrtenyacht<br />
eine Top-Figur. Die Motorversion<br />
ist nicht einfach nur der Segelkat<br />
mit stärkeren Motoren und einer<br />
Fly bridge. Damit die sehr guten<br />
Fahrleistungen erzielt werden<br />
können, wurde das Unterwasserschiff<br />
komplett neu gestaltet.<br />
Bestellt werden können eine<br />
3-Kabinen-Version mit drei<br />
Bädern oder eine 4-Kabinen<br />
Version mit vier Nasszellen.<br />
Mo torisierung: Yanmar 2 x 150 PS<br />
oder 2 x 250 PS.<br />
è www.trend-travel-yachting.com<br />
13,20 m : 43WALLYTENDER<br />
Die Ferretti Group als neuer Eigentümer<br />
der Marke Wally setzt die<br />
Baureihe des Superyacht-Tenders<br />
nach unten fort. Als Luxusgeschöpf<br />
muss es der 43wallytender mit der<br />
optimalen Raumausnutzung nicht<br />
sooo genau nehmen und besitzt<br />
z. B. nur eine Doppelkabine und ein<br />
Luxus bis ins kleinste<br />
Beiboot: 43wallytender.<br />
Merry Fisher 605: So klein,<br />
und schon ein Weekender!<br />
5/<strong>2020</strong> 49
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s Recht vor die<br />
ng, zu ändern.<br />
nd Materialien<br />
n sie von Ihrem<br />
Motorboot-Neuheiten<br />
Badezimmer. Dafür kann man aber<br />
bis zu zwölf Passagiere mit über 40<br />
Knoten (Motoren bis zu 2 x 440 PS)<br />
zum nächsten Steg befördern. Er<br />
verfügt über eine Überdrüber-Ausstattung<br />
mit klappbaren Bordwänden,<br />
abnehmbarem T-Top oder hydraulischem<br />
Vertäuungssystem.<br />
è www.wally.com<br />
TT 460, die bislang<br />
größte Invictus.<br />
14,27 m : INVICTUS TT 460<br />
Mit dem neuen Flaggschiff<br />
TT 460 hat sich<br />
Invictus erstmals<br />
über die 14 m gewagt.<br />
Der Luxus-<br />
Tender ist serienmäßig<br />
mit zwei Volvo Penta IPS<br />
650-Motoren zu je 480 PS bestückt<br />
und für zwölf Personen zugelassen,<br />
die an Deck – nicht zuletzt<br />
dank der aufklappbaren<br />
Bordwände – reichlich Platz zum<br />
Baden und Sonnen finden. Das Interieur<br />
kann sehr individuell<br />
gestaltet werden, wie übrigens<br />
auch auf der<br />
ebenfalls neuen<br />
Außenborder-<br />
Version der<br />
GT370S.<br />
è www.bodenseenautic.de<br />
Sealine C390v mit 700 PS im Heck.<br />
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13,54 m :<br />
GREENLINE 45 COUPÉ<br />
Auf der boot 2021 in Düsseldorf<br />
wird die slowenische Werft die<br />
Coupé-Version der Greenline 45<br />
Fly vorstellen. Coupé-Version bedeutet<br />
ohne Flybridge, statt dem<br />
dritten Stock wird also mehr Dachfläche<br />
vorhanden sein. Die auf<br />
Hyb ridyachten spezialisierte Werft<br />
wird diese mit Solarpaneelen zupflastern.<br />
An einem sonnigen Tag<br />
soll das Boot damit gut 15 kWh<br />
Energie produzieren können. Genug,<br />
um den täglichen Bedarf von<br />
vier Personen an Bord zu decken,<br />
ohne den Generator anwerfen zu<br />
müssen.<br />
è www.greenlinehybrid.com<br />
19,50 m: ABSOLUTE NAVETTA 64<br />
Letztes Jahr stellte Absolute auf<br />
dem Cannes Yachting Festival die<br />
Navetta 52 und 58 vor. Heuer ist<br />
die Navetta 54 dran, die die Lücke<br />
zum nächstgrößeren Modell, der<br />
68, schließen soll. Die Luxusyacht<br />
besitzt vier Kabinen, eine Mannschaftskabine<br />
mit separatem Zugang<br />
sowie einen Bade- und Sonnenbereich<br />
am Heck, der in dieser<br />
Größe einzigartig ist. Die verfüg <br />
baren Motoren mit 2 x Volvo Penta<br />
IPS 1200 (2 x 900 PS) oder 2 x Volvo<br />
Penta IPS 1350 (2 x 1.000 PS)<br />
dürften wie gewohnt für exzellente<br />
Spitzenleistung und optimale<br />
Reisegeschwindigkeiten sorgen.<br />
è www.baotic-yachting.com<br />
Der Bali Catspace trägt<br />
drei Stockwerke auf<br />
40 Fuß.<br />
25,22 m : AZIMUT MAGELLANO 25<br />
Azimut präsentiert in Cannes mit der<br />
Magellano 25 das neue Flaggschiff<br />
der stylischen Trawleryachten-Reihe,<br />
hat aber auch schon vermeldet, dass<br />
mit der Magellano 30 ein noch größeres<br />
Flaggschiff bereits in Planung<br />
ist. Mit der Größe der Schiffe nimmt<br />
auch die Noblesse des Interieurs zu,<br />
bei der Magellano 25 durfte z. B. der<br />
Künstler und Architekt Vincenzo De<br />
Cotiis seinen exquisiten Geschmack<br />
einbringen. Wichtigste Daten: Vier<br />
plus zwei (Crew-)Kabinen, Verdrängung<br />
85,8 t, zwei MAN V12-Diesel<br />
mit jeweils 1.400 oder 1.550 PS,<br />
Topspeed 24 bis 25 Knoten.<br />
è www.azimutyachts.com<br />
Ohne Flybridge, dafür mit<br />
reich bestücktem Solardach:<br />
Greenline 45 Coupè.<br />
40,80 m : BENETTI OASIS 40M<br />
Vor zwei Jahren in Cannes als Projekt<br />
vorgestellt, legt beim diesjährigen<br />
Yachting Festival nun die erste<br />
fertiggebaute Oasis im Vieux Port<br />
50 5/<strong>2020</strong>
„Der Kapitän der Tankoa T450 darf auf dem Brückendeck<br />
mit direktem Zugang zum Steuerhaus wohnen.“<br />
an. Was die kolportierten fünf Eigner<br />
für rund 20 Millionen erhalten?<br />
Ein sehr durchlässiges Hauptdeck,<br />
bei dem man gar nicht genau<br />
weiß, ob man sich jetzt indoor oder<br />
outdoor befindet. Fünf Gästekabinen,<br />
die bis zu zehn Passagiere<br />
aufnehmen können, und fünf<br />
Crew-Kabinen für neun Besatzungsmitglieder.<br />
Eine Mastersuite<br />
auf dem Hauptdeck mit Marmorbad<br />
(und -Badewanne!), einer separaten<br />
Sitzecke und einem großen<br />
Balkon. Zwei MAN V12-Diesel mit<br />
1.400 PS, die für einen Topspeed<br />
von 16 Knoten und eine Reisegeschwindigkeit<br />
zwischen 11 und<br />
14,5 Knoten gut sind. Eine Reichweite<br />
von 4.000 Seemeilen. Und<br />
einen der wohl coolsten Infinity-<br />
Pools, den man auf einer Super <br />
yacht jemals erblicken durfte.<br />
è www.benettiyachts.it<br />
45 m : TANKOA T450<br />
Mit der Tankoa T450 präsentiert die<br />
italienische Nobelwerft ihre bislang<br />
kleinste Superyacht, beeilt sich aber<br />
hinzuzufügen, dass sich das Nesthäkchen<br />
der Werft komfort- und<br />
raummäßig eh wie ein viel größeres<br />
Schiff anfühlt. Wie bei Tankoa üblich,<br />
werden der Rumpf aus Stahl<br />
und die Aufbauten aus Aluminium<br />
gefertigt. Das Schiff verfügt über einen<br />
geräumigen Speisesaal und einen<br />
Hauptsalon mit Fenstern in voller<br />
Höhe mit Blick auf das<br />
Achterdeck, eine Eignerkabine über<br />
die volle Schiffsbreite, eine VIP-Suite<br />
auf dem Hauptdeck im Vorschiff<br />
sowie vier Ensuite-Kabinen auf dem<br />
Unterdeck. Dort befinden sich auch<br />
die Kombüse, Dinette sowie Unterkünfte<br />
für acht Besatzungsmitglieder.<br />
Der Kapitän darf auf dem Brückendeck<br />
mit direktem Zugang zum<br />
Steuerhaus wohnen.<br />
Die T450 wird serienmäßig mit<br />
zwei MAN Diesel mit jeweils 1.429<br />
PS ausgestattet, die ihr eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 15 Knoten,<br />
eine Reisegeschwindigkeit von 14<br />
Knoten und eine Reichweite von<br />
4.000 Seemeilen (bei einer Fahrt<br />
von 10 Knoten) verleihen. Um<br />
Kraftstoffverbrauch und Emissionen<br />
zu reduzieren, kann sie auch<br />
mit Hybridantrieb geordert werden.<br />
è www.tankoa.it<br />
Bavaria Vida 33: Bayrische Außenborder-Schnitte,<br />
hier mit Hardtop<br />
und Sunbed auf dem Vordeck.<br />
Mit fast 20 Meter ist die 64 die<br />
drittgrößte in der Navetta-Reihe.<br />
Azimut Magellano 25: Die exquisite Mischung aus<br />
Trawleryacht und Mailänder Designerloft.<br />
Der „Beachclub“ der Benetti Oasis 40M: ausklappbare Bordwände<br />
und ein hoffentlich mit Süßwasser gefüllter Infinity-Pool.<br />
5/<strong>2020</strong> 51
xxxxx Skipper‘s xxxxDiaries<br />
Phönix aus der Asche<br />
Begonnen hat alles mit mehreren<br />
Landeversuchen in Kerkyra<br />
Airport, einem mehr als<br />
ruppigen Touchdown und einem<br />
sichtlich erleichterten Austrian-Piloten.<br />
Strömender Regen vor dem<br />
Hafenbuffet während des Wartens<br />
auf die Fähre nach Igoumenitsa.<br />
Eine mäßig interessierte Kellnerin<br />
bedient die wenigen anwesenden<br />
Gäste zu dieser späten Stunde.<br />
Donner und rote Blitze am Nachthimmel.<br />
Schaukelige Überfahrt<br />
aufs Festland und wie immer ein<br />
schlichtes Hafenhotel für eine<br />
Nacht.<br />
Mein Job ist diesmal, eine Pershing-Motoryacht<br />
auf Lefkas ins<br />
Wasser zu bringen, eine technische<br />
Überprüfung vorzunehmen und<br />
das Schiff anschließend nach<br />
Kroatien zu überstellen.<br />
Der nächste Morgen bringt<br />
strahlend blauen Himmel und einen<br />
frischen Nordwind während<br />
der Fahrt mit dem Leihwagen. Wenige<br />
Wasserlacken erinnern noch<br />
an das Wetter der letzten Nacht.<br />
Nur noch die Hebebrücke auf die<br />
Insel. In der Ferne sieht man schon<br />
den Hauptort Lefkada und es sind<br />
nur mehr wenige Kilometer nach<br />
Nydri.<br />
Die kleine Werft, wo das Schiff<br />
steht, befindet sich gleich am Eingang<br />
der Bucht von Vlicho. Schon<br />
bei der Einfahrt sehe ich eine gestikulierende<br />
und in Gesprächen vertiefte<br />
Menge von Einheimischen<br />
und viele betroffene Gesichter.<br />
Am Werftgelände selbst herrscht<br />
ein unbeschreibliches Chaos an<br />
umgestürzten Yachten, wirr in den<br />
Himmel zeigenden Schiffsmasten<br />
und ein Bild der Zerstörung.<br />
So etwas haben wir in unseren<br />
Leben noch nicht gesehen, erzählen<br />
die alten Griechen. Am vorigen<br />
Nachmittag hat sich während eines<br />
schweren Gewitters der Rüssel eines<br />
Wirbelsturms gebildet und eine<br />
Schneise der Verwüstung durch die<br />
heute wieder friedlich daliegende<br />
Bucht gezogen. Innerhalb von zehn<br />
Minuten wurde eine Vielzahl von<br />
Booten schwer beschädigt, beim<br />
Rettungsversuch eines treibenden<br />
Schiffes war ein Fischer ums Leben<br />
gekommen.<br />
„Da draußen“, zeigt der anwesende<br />
Hafenkapitän in die wie ein Binnensee<br />
wirkende, durch eine enge<br />
Einfahrt geschützte und fünf bis<br />
sechs Meter tiefe Ankerbucht, „bei<br />
dem großen Katamaran hat es vor<br />
Anker den Mast alleine durch den<br />
Winddruck gelegt und dort den anderen<br />
hat es einfach umgeworfen“.<br />
NA DAS WAR‘S DANN WOHL<br />
denke ich mir, während ich durch<br />
das Inferno stapfe. Ringsum wird<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
versucht, alles was zu retten ist, notdürftig<br />
zu retten und die nicht ganz<br />
umgestürzten Yachten irgendwie zu<br />
sichern.<br />
Der rote Autokran stößt vor Anstrengung<br />
schwarze Abgaswolken<br />
in den Himmel. Doch da, inmitten<br />
eines kleinen freien Platzes, erkenne<br />
ich einen schwarz-weißen Rumpf.<br />
Pershing 46. Ohne einen Kratzer,<br />
kerzengerade auf den Stützen steht<br />
sie da und sieht aus, als ob sie das<br />
alles nichts anginge.<br />
„Alles da draußen auf dem Meer<br />
kann stärker sein als du“ kommt<br />
mir in den Sinn, während ich zwei<br />
Tage später die Drehzahl der Bootsmotoren<br />
auf 1.200 U/min erhöhe,<br />
um in Lefkas Stadt den restlichen<br />
Papierkram zu erledigen. <br />
Panoramablick auf die Bucht von Vlicho<br />
und die Stadt Nydri auf Lefkas.<br />
THOMAS PERNSTEINER<br />
ist Skipper, allgemein<br />
beeideter und gerichtlich<br />
zertifizierter<br />
Sachverständiger für<br />
Schifffahrt und Wasserfahrzeuge.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
AustriAn DeAler<br />
für<br />
Johannes-Gutenbergstr. 5 - 2700 Wiener neustadt<br />
office@proyachting.at - www.proyachting.at<br />
+43 25844 81504
Sea Ray Sundancer 320 OB.<br />
Der in der Sonne tanzt<br />
BEST MIX. Die Outboardversion<br />
der beliebten Sea<br />
Ray Sundancer 320 kann ab<br />
sofort beim Linzer Importeur<br />
Top Yacht geordert werden.<br />
Die Mischung aus Cruiser und<br />
sportlichem Bowrider besitzt<br />
eine Kabine mit Sitzecke, kleiner<br />
Pantry und vier Kojen.<br />
Das Cockpit zeigt sich mit der<br />
verschiebbaren Heckbank,<br />
dem absenkbaren Tisch und<br />
den verstellbaren Fahrer- und<br />
Beifahr sitzen sehr flexibel. Mit<br />
einem TWIN Mercury Verado<br />
mit 350 PS, Joystick piloting<br />
und Hardtop ist dieses neue<br />
Modell ab € 312.000,– inkl.<br />
USt. erhältlich.<br />
è www.topyacht.eu<br />
Sie sehnen sich nach<br />
einer Auszeit vom<br />
stressigen Alltag,<br />
nach einem Abenteuer<br />
auf dem Wasser?<br />
Bei Boote Mayer finden Sie alles,<br />
was Sie dafür brauchen.<br />
Profitieren Sie von langjähriger Erfahrung und<br />
bestem Service beim Bootskauf.<br />
Österreich Importeur für:<br />
E-Motion nach Maß<br />
Ein Zephir in seinem Lieblingssee.<br />
ZEPHIR. Die JetMarine-<br />
Werft in Strau, ca. zehn Autominuten<br />
südlich von Klagenfurt,<br />
baut mit dem 6,70 Meter<br />
langen Zephir ein eigenes<br />
Elektroboot, und zwar komplett<br />
– angefangen bei Unterschiff<br />
und Oberschiff bis hin<br />
zu Badeplattform und Armaturenbrett.<br />
Gefertigt wird<br />
nach Wunsch und Maß, die<br />
Kunden haben bei der Motorisierung<br />
(4,3 bis 280 kW),<br />
Auswahl der Hölzer, Farbe,<br />
Tapezierung und Ausstattung<br />
verschiedenste Wahlmöglichkeiten.<br />
Ausgeliefert wird europaweit,<br />
das beliebteste Einsatzrevier<br />
ist aber natürlich der<br />
Wörthersee vor der Haustür.<br />
è www.jetmarine.at<br />
INFO-HOTLINE: +43 664 3409786<br />
www.bootemayer.at
Frauscher 1212 Ghost<br />
Ein Geist wi<br />
FOTO: RALF HÄSELICH<br />
In der Brust eines Jaguars muss<br />
aber ideologisch auch das Herz<br />
eines Benziners schlagen“, sagt<br />
Michael Frauscher, Leiter der<br />
Produktion und Entwicklung im<br />
Familienbetrieb am Traunsee,<br />
„darum sind die beiden Volvo Penta<br />
D6 nur optional erhältlich, serienmäßig<br />
verbaut werden die beiden<br />
8-Liter-8-Zylinder Mer cruiser mit<br />
je 430 PS.“<br />
Dass mit dem Diesel, wie er im<br />
Flaggschiff Frauscher 1414 Demon<br />
serienmäßig verbaut wird, unterm<br />
Strich vor allem eine größere Reichweite<br />
herauskommen soll, ist naheliegend.<br />
Mauro Feltrinelli, der als<br />
Gastgeber mit der nagelneuen Frauscher<br />
1212 Ghost schon am Vortag<br />
auf dem Gardasee herumgeisterte,<br />
schlägt aber nicht unbedingt in diese<br />
Kerbe: „Als stolzer Italiener war<br />
mein erster Blick auf die Diesel unter<br />
der Motorhaube natürlich ein arg<br />
54 5/<strong>2020</strong>
e der Blitz!<br />
Mit zweimal 440 Diesel-PS ist die allererste Frauscher 1212 Ghost<br />
nicht nur emotional hoch aufgeladen. Wir haben den Geisterpfeil<br />
vom Traunsee auf dem Gardasee von der Bogensehne gelassen.<br />
Warum wir dafür bis an den Lago di Garda gerauscht sind? Nun<br />
ja, einen Jaguar lässt man auch nicht in einem Vogelkäfig frei.<br />
Text TAHSIN ÖZEN | Fotos TAHSIN ÖZEN, RALF HÄSELICH<br />
Die neue Frauscher 1212 Ghost soll die<br />
40-Fuß-Klasse sportlich aufmischen.<br />
wöhnischer – aber bei allen guten<br />
Geistern, das fast durchgängig hohe<br />
Drehmoment hat mich schon an den<br />
Stuhl gefesselt – und seitdem Maserati-Diesel<br />
verbaut…“, so Mauro.<br />
Er muss es wissen, betreibt<br />
er doch gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Dino die Cantiere Nautico<br />
Feltrinelli, einen Werftbetrieb mit<br />
Bootsservice und eigenem Hafen <br />
becken in Gargnano am Westufer<br />
des Sees (siehe Kasten Seite 58).<br />
TROCKEN BLEIBEN<br />
Jetzt wollen wir es aber selbst wissen<br />
und lassen uns vom österreichischen<br />
Verkaufsleiter Florian Helmberger<br />
in die Mitte des Sees bringen.<br />
Und weil auf dem Gardasee wie auf<br />
dem Meer die Wellen rauschen,<br />
deckt diese Location beide Habitate<br />
der Frauscherboote perfekt ab.<br />
Die Nase nach Wind und Welle<br />
ausgerichtet, Trimmklappen ge<br />
5/<strong>2020</strong> 55
Frauscher 1212 Ghost<br />
„Wir bauen alle unsere Boote von Grund auf<br />
neu, so auch die Frauscher 1212 Ghost.“<br />
Michael Frauscher, Leiter Produktion & Entwicklung<br />
Auch bei beschwingter<br />
Fahrt bleiben Deck und<br />
Haare trocken.<br />
checkt, Schub! Wie von Geisterhand<br />
hebt sich der Bug, wird aber<br />
sofort von der ersten Stufe des<br />
Unterschiffs abgefangen, die Fliehkraft<br />
ist wieder nach vorne ausgerichtet.<br />
Voller Schub! Erneut will<br />
der Geist nach oben entfliehen, da<br />
packt auch schon die zweite Stufe<br />
von unten zu, sodass nur mehr die<br />
Flucht nach vorne bleibt.<br />
Hydrodynamisch perfekt der von<br />
Bootsdesigner Harry Miesbauer<br />
entwickelte Schiffsboden, daran<br />
gibt es absolut nichts zu rütteln.<br />
Über 20 Knoten (Gleit-)Fahrt nach<br />
fünf, über 40 Knoten nach 15 Sekunden.<br />
Flott in die erste Kurve,<br />
noch enger in die zweite, da erwischt<br />
uns auch schon eine größere<br />
Welle so stark, dass ich nach dem<br />
Haltegriff tastend leider ins Leere<br />
greife. „Natürlich gibt es einen, der<br />
hat es aber in der Eile nicht mehr<br />
rechtzeitig auf die Baunummer eins<br />
geschafft“, antwortet Florian Helmberger<br />
auf meine gedachte, aber<br />
noch nicht gestellte Frage.<br />
Rundumblick aus dem erstmals<br />
exakt in der Mittellinie des Bootes<br />
positionierten Steuerstands, der<br />
auch mehr Halt für den Skipper bei<br />
seitlichen Rollbewegungen bringt:<br />
Trotz unbändigen Fahrstils und<br />
ungestümer Wellen ist kein einziger<br />
Wasserfleck an Deck zu sehen.<br />
GEMEINSAMES ERBE<br />
Nun hat sich die Frauscher 1212<br />
Ghost mit ihren 11,99 Metern<br />
Länge gleich hinter dem Flaggschiff<br />
1414 Demon (13,90 Meter) eingereiht,<br />
doch optisch sind ganz klar<br />
die Linien der kleineren Schwester<br />
1017 GT zu erkennen. Nach der<br />
Probefahrt wissen wir auch: So<br />
spritzig ist die Demon nicht, da<br />
kann der Ghost nur die GT das<br />
Wasser reichen. Also nur ein<br />
Up sizing der Zehn-Meter-Klasse?<br />
„Wir bauen alle unsere Boote<br />
von Grund auf neu, so auch die<br />
Frauscher 1212 Ghost – aber natürlich<br />
tragen alle Familienmit glieder<br />
das gleiche Erbgut in sich“, sagt<br />
Michael Frauscher. „Das große<br />
Rauman gebot mit der U-förmigen<br />
Sitzreihe und den beiden Tischen<br />
im Cockpit sucht man auf der Frauscher<br />
1010 GT vergeblich, während<br />
man auf der 1414 Demon mit zwei<br />
Kabinen auch schon einmal ein<br />
ganzes Wochenende zu viert<br />
verbringen kann“, fügt er hinzu.<br />
EINE FRAGE DER ÄSTHETIK<br />
Das könnte man grundsätzlich<br />
auch zu zweit auf dem neuen<br />
Zwölf-Meter-Boot, doch wird die<br />
1212 Ghost trotz kompletter In<br />
56 5/<strong>2020</strong>
frastruktur wohl überwiegend als<br />
Daycruiser zum Einsatz kommen.<br />
Womit man bei Frauscher auch<br />
schon in einem Segment wäre,<br />
den der Markt in dieser Größe n <br />
ka te gorie bereits gut bedient.<br />
Michael Frauscher: „Das stimmt<br />
schon, aber ein Blick zu den direkten<br />
Mitbewerbern in der Kategorie<br />
38 bis 42 Fuß zeigt: Die einen können<br />
unter Deck nur eine Schlupfkabine<br />
vorweisen, die anderen setzen<br />
auf sperrige Aufbauten. Wir<br />
aber haben mit der Frauscher 1212<br />
Ghost ein Motorboot mit höchstem<br />
ästhetischen Anspruch gebaut,<br />
das dennoch sämtliche Anforderungen<br />
an einen Daycruiser erfüllt<br />
und vielfach sogar übertrifft.“<br />
ICEMAKER ALS OPTION<br />
Bei der Ausrüstung hat man<br />
sich an bereits Bewährtem<br />
orien tiert, so zählen beispielsweise<br />
Bugstrahlruder und das<br />
elektrisch vom Steuerstand aus<br />
ausklappbare Ankersystem<br />
ebenso zur Serienausstattung<br />
wie ein klappbares Bimini-Top<br />
und zwei Kühlschränke. Joystick-Steuerung,<br />
Warmwasserboiler,<br />
Klimaanlage für die<br />
Kabine, Dieselgenerator,<br />
JL-Audio-Soundanlage und ein<br />
Icemaker sind hingegen nur<br />
optional erhältlich.<br />
Die drei Teakholztische (zwei<br />
im Cockpit und einer unter<br />
Deck) sind versenkbar und las<br />
Frauscher 1212 Ghost<br />
Länge<br />
Breite<br />
Gewicht<br />
Tiefgang<br />
Treibstofftank<br />
Wasser-/Schwarzwasser-Tank<br />
11,99 m<br />
3,50 m<br />
ab 8.000 kg<br />
1,1/0,8 m<br />
850 l<br />
150/95 l<br />
Personen max. 10<br />
Standardmotorisierung 2 x Mercruiser V8 / 8.2l<br />
2 x 430 PS<br />
Preis exkl. 20 % Ust. ab € 585.000,–<br />
Auszug aus der Zubehörliste:<br />
Motorisierung 2 x Volvo Penta D6 2 x 440 PS € 53.200,–<br />
Joystick-Steuerung ab € 12.750,–<br />
JL-Audiopaket € 5.300,–<br />
Klimaanlage € 8.760,–<br />
Frauscher Bootswerft, Ohlsdorf, Traunsee<br />
è www.frauscherboats.com<br />
Zentraler Steuerstand, der die<br />
sportlichen Gene klar hervorhebt.<br />
Konsequent minimalistisches Design, das<br />
Deck ist Teak, die Tische absenkbar.<br />
Versenkte Instrumente, die auch bei<br />
grellem Licht noch gut lesbar sind.<br />
FOTO: RALF HÄSELICH<br />
Bugkabine mit elektrisch versenkbarem<br />
Tisch inkl. Bettfunktion.<br />
Nasszelle mit großem<br />
Spiegel mittschiffs.<br />
Die Joystick-Steuerung ist Option.<br />
5/<strong>2020</strong> 57
Frauscher 1212 Ghost<br />
Die Badeplattform, elegant eingefasst<br />
von geschwungenen Hecklinien.<br />
„Mit der Frauscher 1212 Ghost bringen wir edlen<br />
Sportsgeist in die 40-Fuß-Motorbootsklasse.“<br />
Stefan Frauscher, Leiter Marketing & Sales<br />
Feltrinelli Nautica<br />
sen sich zu Liegeflächen umbauen.<br />
Die Kabine bekommt Licht<br />
über zwei Deck luken und indirekte<br />
Led-Leuchtmittel, sogar das<br />
überraschend geräumige Bad mit<br />
Waschbecken, WC und Dusche<br />
punktet mit einer eigenen klappbaren<br />
Luke.<br />
Die Familien Feltrinelli und Frauscher sind seit fast 50 Jahren befreundet.<br />
Mauro Feltrinelli und sein Bruder Dino unterstützten Michael und Stefan<br />
Frauscher bereits 2003 beim Testen und Optimieren der ersten Frauscher-<br />
Motorboote auf dem Gardasee. Heute ist Feltrinelli Nautica wenig<br />
überraschend Händler für Frauscher-Yachten in Italien, bietet aber<br />
auch weiterhin Bootsservice für Eigner an.<br />
Die Werft samt Hafenbecken und Krananlage liegt am Westufer in Gargnano.<br />
Hier können Frauscher-Yachten wie die 1017 GT, die 858 Fantom oder die<br />
747 Mirage Air auch tage- oder wochenweise gemietet werden. In Kooperation<br />
mit einem deutschen Partner sind Trainings- und Ausbildungskurse<br />
(Sportbootführerschein Binnen oder See unter Motor) buchbar.<br />
è www.nauticafeltrinelli.it<br />
Nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt bietet Familie Feltrinelli<br />
mit „Residence San Carlo“ elegante Cottages, Ferienwohnungen und<br />
eine luxuriöse Villa mit Seeblick.<br />
è www.ferienwohnungensancarlo.com<br />
WELTPREMIERE<br />
IN CANNES<br />
„Mit der Frauscher 1212 Ghost<br />
bringen wir edlen Sportsgeist in<br />
die 40-Fuß-Motorbootsklasse“,<br />
zeigt sich Marketing-Chef Stefan<br />
Frauscher schon vor der Welt <br />
premiere <strong>2020</strong> in Cannes (siehe<br />
Seite 46) zuversichtlich.<br />
Mit einem Einstiegspreis von<br />
€ 585.000,– (Benziner) ist die<br />
neue Frauscher 1212 Ghost um<br />
ca. € 200.000,– günstiger als die<br />
Basisversion der 1414 Demon.<br />
Geht man von der klassischen<br />
Frauscher-Klientel aus, so wird<br />
der Preis aber nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Was zählt,<br />
sind innovatives Design, höchste<br />
Qualität und bestes Service –<br />
„Made in Austria“ gibt es bei<br />
Frauscher am Traunsee on top<br />
noch dazu.<br />
<br />
58 5/<strong>2020</strong>
FOTO: HARRY MIESBAUER<br />
Die Scuderia 65 im Lieblingselement.<br />
SEGELYACHTEN<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Rasse-Racer im Rennmodus<br />
SEA TRIALS. Mitte Juni wurde der<br />
neue, vom österreichischen Yacht-<br />
Desginer Harry Miesbauer gezeichnete<br />
und bei Adria Sail gebaute Vollcarbon<br />
Racer/Cruiser Scuderia 65<br />
erstmals im Regattamodus und mit<br />
voller Regattacrew getestet. Der Probelauf<br />
bei der 200-Meilen-Regatta<br />
„La Duecento“ war ein voller Erfolg<br />
(erstes Boot im Ziel) und hat das<br />
Potenzial der Yacht bestätigt. Die geplanten<br />
ersten Regatten im Sommer<br />
mussten aufgrund Covid-19 abgesagt<br />
werden, nun sollen im Oktober die<br />
Barcolana in Triest und das Middle<br />
Sea Race in Malta als Premierenwettkämpfe<br />
genutzt werden.<br />
è www.adriasail.it<br />
Kleine Bali ganz groß<br />
NACHWUCHS. Mit der Bali-Reihe hat<br />
sich die französische Catana-Gruppe<br />
als drittgrößter Katamaran-Hersteller<br />
breit aufgestellt. Die neue Bali 4.2, die<br />
ab Februar 2021 erhältlich sein wird<br />
und die Reihe nach unten abrundet,<br />
wird diese Position wohl weiter festigen.<br />
Wie die größeren Geschwister<br />
verfügt die 4.2 unter anderem auch<br />
über die „Bali-Klapptür“ zwischen<br />
Salon und Cockpit, über eine Tür vom<br />
Salon ins Vorschiffs-Cockpit und eine<br />
Flybridge mit Tisch. Er hältlich bei<br />
Trend Travel & Yachting mit<br />
drei oder vier Kabinen.<br />
è www.trend-travel-yachting.com/bali-4-2/<br />
Die neue Bali 4.2<br />
folgt dem Konzept der<br />
großen Geschwister.<br />
Besuchen Sie uns<br />
INTERBOOT FRIEDRICHSHAFEN · HALLE A STAND 301 · 19.-27.09.<strong>2020</strong><br />
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Kufner 50<br />
60 5/<strong>2020</strong>
Wie auf<br />
sich Werften in der Regel von unten nach oben hanteln,<br />
zäumt der Kroate Damir Kufner das Pferd von hinten auf. Nach<br />
seiner Kufner 54 sorgt nun die 50-Fuß-Schwester für Aufsehen in<br />
der Charter branche. Baunummer 7 ging an den Steirer Mike Hecker.<br />
KufenWährend<br />
Text und Fotos TAHSIN ÖZEN<br />
Nur € 280.000,– netto für<br />
eine 54-Fuß-Yacht mit<br />
fünf (!) Kabinen ist schon<br />
eine Ansage. „Ich habe<br />
mir die 54er und die 50er angesehen,<br />
die 54er erschien mir aber<br />
letztlich etwas zu groß“, erzählt der<br />
Grazer Mike Hecker, YCA-Crew-<br />
Commander der Crew Steiermark<br />
und nun stolzer Besitzer der D&D<br />
Kufner 50 Baunummer 7, die<br />
er auf den Namen Styria getauft<br />
(und für die er segelfertig nur<br />
€ 240.000,– hingeblättert) hat.<br />
Da diese technisch auf dem selben<br />
Rumpf ruht wie die größere<br />
Schwester, musste er nur wenige<br />
Abstriche hinnehmen. Der wohl<br />
Schmerzlichste: Der etwas zu<br />
knapp bemessene Platz zwischen<br />
Steuerstand und hochgeklappter<br />
Badeplattform, wie sich im Rahmen<br />
der gemeinsamen Jungfernfahrt<br />
von der Marina Kaštela in die<br />
Marina Punat herausstellen soll –<br />
aber der Reihe nach:<br />
STEIRISCHER ESPRIT<br />
Es ist Anfang Juni, der zugesagte<br />
Redaktionstest der Kufner 50 fällt<br />
Corona-bedingt ins Wasser. Käufer<br />
Mike wartet bereits seit Wochen<br />
auf die Auslieferung und will die<br />
Yacht nun noch am Tag der Fertigstellung<br />
selbst abholen. Die Jungfernfahrt<br />
ist zugleich als Überstellungstörn<br />
in die Marina Punat geplant,<br />
wo die Styria in den Charter<br />
gehen soll. Seine Idee: „Fahr doch<br />
mit! So kommst du nicht nur zu<br />
deiner Probefahrt, sondern hast<br />
auch noch den Eigner und den<br />
ersten Chartergast mit an Bord!“<br />
Da sind wir nun auf dem Werftgelände<br />
gleich neben der Marina<br />
Kaštela und sehen zu, wie die Yacht<br />
eilig aufgeriggt wird. Sofort ins<br />
Auge sticht der Kontrast zwischen<br />
himmelblauem Rumpf und der<br />
grünen Seitenlinie samt grünem<br />
Bimini. Steirischer Esprit trifft auf<br />
kroatische Konsequenz – es gibt<br />
den Rumpf situationsbedingt nur<br />
in Blau.<br />
STARKER LUXUS<br />
Das passt aber ganz wunderbar zu<br />
den fünf XXL-Sonnenliegen, die<br />
bequem über die ganze Breite mittschiffs<br />
Platz finden. Mehr gibt die<br />
größere Schwester auch nicht her<br />
und auch sonst ist das elegant flach<br />
gehaltene und sauber aufgeräumte<br />
Teak-Deck dem Flaggschiff sehr<br />
ähnlich.<br />
Roll-Großsegel und Roll-Genua<br />
sind Standard, ein sportliches Roll-<br />
Gennaker ist optional erhältlich.<br />
Gemütlich wird es im Cockpit, wo<br />
die Sitzbänke und der wohldimensionierte<br />
Tisch mit integriertem<br />
Getränkekühler und Eiswürfelfach<br />
genug Platz für acht Personen bieten<br />
(zugelassen ist die Kufner 50<br />
für bis zu zwölf Personen). Feinste<br />
Elektronik gleich dahinter an den<br />
Steuerständen, beide sind mit vollwertigen<br />
Navigationsgeräten ausgestattet.<br />
Welch Luxus, befinden wir uns<br />
doch auf einer grundsätzlich für<br />
den Chartermarkt konzipierten<br />
und nicht auf Performance ausgerichteten<br />
Segelyacht. Das bekommen<br />
wir aber wie anfangs schon<br />
erwähnt gleich hinter den Steuerständen<br />
zu spüren: Viel Aktionsraum<br />
bleibt zwischen den Steuerrädern<br />
und dem Spiegel nicht, sodass<br />
man sich, sofern nicht allzu groß<br />
gewachsen, nach kurzer Zeit am<br />
Ruder intuitiv auf die obere Kante<br />
der Badeplattform stellt. „Wir arbeiten<br />
bereits an einer neuen, etwas<br />
Ob unter Motor oder<br />
unter Segel: Die Kufner<br />
50 ist ein zuverlässiger<br />
Cruiser mit einfachem<br />
Handling.<br />
5/<strong>2020</strong> 61
D&D Kufner 50<br />
Großer Schanigarten im Cockpit.<br />
Getränkekühler mit<br />
Eiswürfelfach.<br />
Luftig-lichte Bugkabine.<br />
Enorm große<br />
Badeplattform.<br />
Eine von zwei<br />
Stockbett-Kabinen.<br />
Heckkabine steuerbords.<br />
Zentrale Navi-Ecke.<br />
Viel Raum für bis zu<br />
zwölf Gäste im hellen<br />
Salon unter Deck. Die<br />
langgezogene Theke ist<br />
zugleich auch Küchenzeile<br />
und Serviermeile,<br />
das obere Brett zur<br />
Sitzreihe ist klappbar.<br />
verlängerten Rumpfform am<br />
Heck“, wird uns Damir Kufner,<br />
Chef von D&D Yachts, nach unserer<br />
Ankunft in der Marina Punat<br />
berichten.<br />
STRAFFE SEGEL<br />
Aber da gilt es erst einmal hinzukommen!<br />
Bis nach Primošten muss<br />
leider der Yanmar-Diesel als Flautenschieber<br />
herhalten. Mit seinen<br />
84 PS liefert er ganz locker, wenn<br />
auch nicht ganz leise, acht Knoten<br />
Reisegeschwindigkeit bei 2.200<br />
U/min. Erst in der zweiten Hälfte<br />
setzen wir Segel und laufen bei<br />
Amwind-Kurs (10,9 kn) bis zu<br />
8,4 Knoten über Grund.<br />
Da lacht Mike Heckers Seglerherz!<br />
Als Organisator des Gebirgssegler<br />
Cups (heuer von 25. bis 29.<br />
Oktober) will er nämlich mit der<br />
Styria auch an der Barcolana teilnehmen.<br />
Crew-Mitglied Gernot<br />
freut sich hingegen schon auf die<br />
Tage gleich nach der Ankunft in<br />
Hecker Yachting in Kroatien<br />
Eine von drei<br />
Nasszellen.<br />
Mike Hecker bietet seine Kufner 50 Styria ab der Marina<br />
Punat zum Charter an. Ausstattung: Bugstrahlruder, Heizung,<br />
Klimaanlage, 350-Watt-Inverter, Generator, zwei Kühlschränke,<br />
ein Weinkühlschrank, Getränkekühler im Cockpittisch,<br />
LED-TV, Mikrowelle, Beiboot mit Außenborder u. v. m.<br />
Preis: Bareboat ab € 2.000,– pro Woche. Skippered Charter<br />
auf Wunsch möglich, Preis auf Anfrage.<br />
Neben der Kufner 50 ist auch eine Bavaria 39 Cruiser (Baujahr<br />
2006, ab € 1.200,–/Woche) buchbar. Weitere Charteryachten<br />
auf Anfrage. Mögliche weitere Marinas: Split, Trogir,<br />
Primošten und Biograd.<br />
Hecker Yachting ist auch spezialisiert auf One-way-Törns.<br />
In Kooperation mit Mandi Taxi wird ein Shuttle-Service ab<br />
Graz und den jeweiligen Marinas in Kroatien angeboten.<br />
è www.heckeryachting.at<br />
è www.manditaxi.at<br />
62 5/<strong>2020</strong>
Die D&D Kufner 50<br />
ist speziell auf<br />
die Bedürfnisse<br />
von cruisenden<br />
Chartergästen<br />
ausgelegt.<br />
Das glückliche Eigner-<br />
Paar Mike und Heidi<br />
Hecker bei der Übernahme<br />
ihrer Kufner 50<br />
Styria.<br />
Punat. Dann wird er vom Rudergänger<br />
zum Skipper aufsteigen und<br />
als erster Chartergast von Hecker<br />
Yachting (siehe Infokasten links<br />
unten) seine Familie samt Freunden<br />
eine Woche lang auf der Styria<br />
durch die obere Adria führen.<br />
STIMMIGES AMBIENTE<br />
Das Wetter soll sich, wenn die Vorhersage<br />
stimmt, zwar durchwachsen<br />
zeigen, das lässt den langjährigen<br />
Segler aber ziemlich kalt: „Wir<br />
kochen gerne selbst und essen<br />
dann in geselliger Runde, dafür<br />
ist der traumhaft schön gestaltete<br />
„Unsere Yachten verfolgen innen<br />
und außen vor allem ein Ziel:<br />
Komfort für alle an Bord.“<br />
Damir Kufner, CEO D&D Yachts<br />
Salon mit voll ausgestatteter Küche<br />
wie geschaffen“, sagt Gernot.<br />
Tatsächlich ist die langgezogene<br />
Theke im luftig-lichten Salon fast<br />
schon ein Markenzeichen der Kufner-Yachten<br />
und der Weinkühlschrank<br />
zusätzlich zu den zwei<br />
regulären Kühlschränken das<br />
Tüpfelchen auf dem „i“.<br />
Neben der Bugkabine, den zwei<br />
Stockbettkabinen vorschiffs, den<br />
beiden Heckkabinen und drei<br />
Nasszellen hat Damir seiner Kufner<br />
übrigens auch eine repräsentative<br />
Navi-Ecke spendiert. „So viel<br />
Platz muss auf jeder Yacht sein“,<br />
sagt der leidenschaftliche Segler<br />
aus Zadar. <br />
<br />
D&D Kufner 50<br />
Baujahr <strong>2020</strong><br />
Länge ü. a.<br />
Breite<br />
Tiefgang<br />
14,93 m<br />
4,47 m<br />
2,32 m<br />
Kabinen 5<br />
Personen 10 + 2<br />
Nasszellen 3<br />
Treibstoff / Wasser<br />
Motor<br />
200 l / 600 l<br />
Yanmar Diesel, 84 PS<br />
Preis netto segel- u. charterfertig € 250.000,–<br />
Yachtverkauf: D&D Yachts, CEO Damir Kufner,<br />
Kontakt Österreich: Mike Hecker, Tel. +43 676/608 60 35<br />
è www.dd-yachts.com<br />
Chartermanagement/Flotten/Basen: KufnerYachts,<br />
è www.nautika-kufner.hr<br />
5/<strong>2020</strong> 63
PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Edelyachten aus der Lombardei<br />
SESSA MARINE. ProYachting hat<br />
die Exklusivvertretung der Motorboote<br />
von Sessa Marine für Österreich<br />
übernommen. Die in Cividate<br />
Al Piano bei Bergamo gelegene Werft<br />
wurde 1958 gegründet und produziert<br />
eine Cruiser-, eine Yacht- und<br />
einen Flybridge-Reihe.<br />
„Für uns ist die Kooperation mit<br />
Sessa Marine ein Meilenstein in<br />
unserer Geschichte, da wir damit<br />
erstmals Yachten bis 68 Fuß im Programm<br />
haben“, sagt ProYachting-<br />
Gründer Klaus Freiberger. „Mit dem<br />
italienischen Design passt die DNA<br />
von Sessa Marine perfekt in unser<br />
Portfolio und reiht sich lückenlos zu<br />
Marken wie ZAR Formenti in unsere<br />
Linie mit ein.“<br />
è www.proyachting.at<br />
Jetzt bei ProYachting: Sessa F42.<br />
Nobel, nautisch<br />
und neu<br />
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BLUE. Ein tiefes Blau, das an die geheimnisvollen<br />
Tiefen des Ozeans erinnert,<br />
dazu ein Strudel, wie man in<br />
etwa an den von Wellen umtosten<br />
Festen an der Bretagneküste<br />
erblicken kann: Die neue,<br />
auf 18 Exemplare begrenzte<br />
„Altiplano Tourbillon Infinite<br />
Blue Limited Edition“<br />
des Schweizer<br />
Luxus uhrmachers Piaget<br />
hat durchaus etwas<br />
Nautisches an<br />
sich. Die Strudel sind<br />
übrigens aus Diamanten<br />
geformt, das Gehäuse ist<br />
aus Weißgold. Preis leider<br />
nur auf Anfrage.<br />
è www.piaget.com<br />
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durchgeführt, Gläser, Becher<br />
und Besteck werden versiegelt den<br />
nächsten Kunden bereitgestellt und<br />
ein Pflegepaket mit Desinfektionsspray,<br />
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bereitgestellt. Zudem<br />
wurde ein erweitertes Serviceangebot<br />
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erhältlich. Damit sind zusätzlich<br />
zu den High-End-Audio-Systemen<br />
auch Anlagen im mittleren<br />
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Sound-Systemen und hat bereits<br />
1940 die ersten batteriebetriebenen<br />
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Klagenfurt, UID ATU 25773801 · ANWENDBARE VOR-<br />
SCHRIFT: Österreichische Gewerbeordnung, Medien gesetz (www.<br />
ris.bka.gv.at) · GESCHÄFTS FÜHRER: Wolfgang Forobosko ·<br />
CHEF REDAKTION: Tahsin Özen, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />
· ART-DIREKTION: Catharina Pichler · GRAFISCHES KONZEPT:<br />
Thomas Frik, www.viertelbogen.at · MIT ARBEITER DIESER AUS-<br />
GABE: Inga Beitz, Osvaldo Escobar, Mag. Wolfgang Gemünd, Ralf<br />
Häselich, Bernd Hofstätter, Dr. Reinhard Kikinger, Dr. Gerald<br />
Penzl, Thomas Pernsteiner, Gottfried Titzl Rieser, Dr. Bobby<br />
Schenk, Alexandra Schöler-Haring, Jutta Wagner, Dieter Wanke,<br />
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Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Alle Rechte, auch die Übernahme von Bei trägen nach § 44 Abs. 1 u.<br />
2 Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Heraus geber-Verschulden<br />
oder wegen Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche<br />
gegenüber dem Herausgeber.<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht Club Austria,<br />
Generalsekretariat 4020 Linz, Lederer gasse 88, www.yca.at<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des MSVÖ: Motor bootsport<br />
und Seefahrts Verband Österreich, Forchheimergasse 34/118,<br />
1230 Wien, www.msvoe.at<br />
Jury-Mitglied<br />
Sicher chartern<br />
bei Sunsail.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
©vladimircaribb - Fotolia ©Ilja Masik<br />
WIR SIND EXKLUSIVE<br />
FÜR SIE DA!<br />
Nach kreativer Pause starten wir<br />
mit weiteren Ideen und neuen Kompetenzen.<br />
Wir kümmern uns um Ihr<br />
ganz Exklusives Yachting-Erlebnis.<br />
Brandneu u.a.: Yachting Exclusive<br />
Academy<br />
Wir haben im Schaffensprozess der<br />
letzten Wochen auch hier einige<br />
neue Möglichkeiten für Sie geschaffen.<br />
Seien Sie Ihr eigener Herr auf<br />
dem Wasser und entdecken Sie die<br />
wunderbare Welt der Meere (Segelund<br />
Motorbootscheine FB 1 – FB 4,<br />
individuelle Einzeltrainings und vieles<br />
mehr). Informieren Sie sich auf<br />
unserer Website www.yachtingexclusive.com<br />
über Ihre vielfältigen<br />
Möglichkeiten.<br />
Ebenso erwarten Sie viele neue Boote<br />
im Segel- und Motoryachting, der<br />
flächendeckende technische Support<br />
im Mittelmeerbereich sowie<br />
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von Langzeitcrews inkl. Skipper,<br />
Wartung und Pflege, Überstellungsservice<br />
und vieles mehr).<br />
Dürfen wir weitere Wünsche erfüllen?<br />
Dann „Herzlich Willkommen“<br />
an Bord bei Yachting Exclusive. Wir<br />
freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme,<br />
bis bald und „immer eine handbreit‘<br />
Wasser unterm Kiel“.<br />
seemännische Grüße<br />
Ihr Jürgen Dobner<br />
+43 (0) 664 44 52 102<br />
yachtingexclusive.com
M<br />
V<br />
S<br />
Ö<br />
MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />
News September/Oktober <strong>2020</strong><br />
Auf dem Weg zum<br />
Schwarzen Meer.<br />
10 Jahre, 10.000 Kilometer<br />
Unterwegs auf europäischen Flüssen, Kanälen und in Küstengebieten –<br />
ein Begeisterungsbericht mit Nachahmungsempfehlung.<br />
Text und Fotos LOTHAR MÜLLER<br />
Angefangen hat alles im Jahr<br />
2010. Meine Frau und ich<br />
erfüllten uns zum 25. Hochzeitstag<br />
den lang gehegten Traum,<br />
mit einem Boot auf der Donau bis<br />
zum Flusskilometer Null ans<br />
Schwarze Meer zu fahren. Dafür<br />
kauften wir uns um wenig Geld eine<br />
38 Jahre alte Fjord 21 Weekender.<br />
Wir trailerten nach Baja in Südungarn<br />
und fuhren von dort<br />
1.500 Flusskilometer stromabwärts<br />
bis Sulina und wieder zurück.<br />
In 21 Tagen legten wir also satte<br />
3.000 km zurück. Im Jahr darauf fuhren<br />
wir vom Heimathafen Kachlet-<br />
Landshaag in Oberösterreich nach<br />
Baja und hatten damit die gesamte<br />
Donau von daheim bis ans Schwarze<br />
Meer befahren. Das „Bootsfahrervirus“<br />
hatte uns endgültig befallen.<br />
Wir stiegen um auf eine 26 Fuß lange<br />
Carver Santa Cruz mit Turbodieselmotor,<br />
Heizung, Innen- und Außenfahrstand<br />
(siehe Kasten „Unsere<br />
Boote“). Innerhalb von zehn Jahren<br />
haben sich dabei mehr als 10.000 km<br />
in 17 Ländern, auf verschiedensten<br />
Flüssen, Kanälen und in Küstengebieten<br />
angesammelt. Besondere<br />
Highlights dabei waren Städte wie<br />
Amsterdam, Rotterdam, Hamburg,<br />
Berlin, Prag, Wien, Budapest, Belgrad,<br />
Venedig und im letzten Jahr<br />
Paris an der Seine.<br />
Wenn man so wie meine Frau und<br />
ich im normalen Arbeitsleben steht,<br />
müssen zwischen zwei und vier Wochen<br />
Urlaub am Stück für derartige<br />
Törns genügen. Darin inkludiert<br />
sind auch die, je nach Entfernung<br />
vom Start- und Zielpunkt, mehr<br />
oder weniger aufwändigen Hinund<br />
Rückfahrten mit dem Trailergespann.<br />
Dieser Bericht soll zweierlei dienen:<br />
Er soll einerseits eine kleine Zusammenfassung<br />
unserer Erlebnisse<br />
am Wasser und zu Lande sein und<br />
andererseits auch Skippern mit trailerbaren<br />
Booten Mut machen, größere<br />
Touren in Angriff zu nehmen,<br />
auch wenn die dafür zur Verfügung<br />
stehende Zeit begrenzt ist.<br />
Wir hatten Motorausfälle, Grundberührungen,<br />
Hochwasser, Niedrigwasser,<br />
Gewitter, Hagel und Sturmböen<br />
zu überstehen, wurden wegen<br />
Geschwindigkeitsüberschreitung<br />
und Falschanlegens – allerdings<br />
immer sehr milde – bestraft und<br />
waren manchmal abends nach vielen<br />
Stunden Fahrt und -zig Schleu<br />
Lothar Müller hat in<br />
zehn Jahren 17 Länder<br />
mit seinem Motorboot<br />
erkundet.<br />
66 5/<strong>2020</strong>
Abenddämmerung in Chioggia.<br />
Stadthafen Piran – Slowenien.<br />
Kapitän Ilie und Gäste auf der MS Borcea.<br />
City-Sporthafen Hamburg.<br />
Abendessen am Schubschiff Tayfun.<br />
senmanövern todmüde. Aber das Erkunden<br />
der vielfältigen Gewässer,<br />
Landschaften, Orte und Städte sowie<br />
die vielen netten und teilweise auch<br />
ungewöhnlichen und begeisternden<br />
Begegnungen mit Menschen haben<br />
uns vielfach dafür entlohnt.<br />
Zur Veranschaulichung habe ich<br />
vier kleine Beispiele ausgewählt.<br />
Namenstagsfeier am Dampfschiff<br />
„Borcea“ in Braila, Donau-Km 170,<br />
Rumänien<br />
Nach einer langen Tagestappe<br />
und mehreren gescheiterten Versuchen,<br />
einen Liegeplatz für die<br />
Nacht zu bekommen, gab uns ein<br />
Mitarbeiter der Capitania den<br />
Tipp, es am Dampfschiff Borcea<br />
zu versuchen. Dort angekommen<br />
wurde uns sofort signalisiert, dass<br />
wir am Schiff festmachen und<br />
über Nacht bleiben dürfen.<br />
Wir hatten das Boot noch gar<br />
nicht fertig gemacht für die Übernachtung,<br />
wurden wir schon mit<br />
heftigen Armbewegungen aufgefordert,<br />
auf den Dampfer zu kommen.<br />
In einem großen Raum unter<br />
Deck fand ein Fest mit rund<br />
40 Personen statt, die Namenstagsfeier<br />
des Schiffskapitäns und<br />
des Maschinisten, die, wie sich<br />
später herausstellte, beide Ilie<br />
hießen. Uns wurde ein Platz am<br />
Tisch des Kapitäns zuteil, Wein<br />
und Schnaps serviert und auf die<br />
reichhaltigen, äußerst deftigen<br />
Grillspezialitäten hingewiesen, die<br />
an Deck zubereitet wurden. Wir<br />
können kein Rumänisch und niemand<br />
am Schiff sprach Deutsch.<br />
Lediglich ein junger Bursche<br />
konnte etwas Englisch und musste<br />
alle Gespräche zwischen der Festgemeinschaft<br />
und uns übersetzen.<br />
Es wurde bis spät in die Nacht<br />
gefeiert und getanzt, am nächsten<br />
Tag wurden wir von Kapitän Ilie<br />
zum Frühstück eingeladen. Dann<br />
brachte uns der Maschinist mit<br />
seinem Privatauto zu einer Straßentankstelle,<br />
wo wir Sprit in unsere<br />
Kanister tanken konnten.<br />
Begeistert von der unglaublichen<br />
Gastfreundschaft und um<br />
ein wunderbares Erlebnis reicher,<br />
nahmen wir am späten Vormittag<br />
die nächste Etappe in Angriff.<br />
Abendessen am Schubschiff in<br />
Nikopol – Donau Km 598 – Bulgarien<br />
Nikopol schien uns ein idealer Übernachtungsort<br />
zu sein, weil gemäß<br />
Törnführer dort 200 Meter vom<br />
Ortsanleger entfernt eine Straßentankstelle<br />
sein sollte. Der Anleger<br />
war jedoch mit dem Schubschiff<br />
Tayfun belegt. Als uns einer der<br />
Schiffsbesatzung erblickte, winkte<br />
er uns sofort herbei und half beim<br />
Anlegen. Es war der ungarischstämmige<br />
Maschinist, der ausgezeichnet<br />
Deutsch sprach. Nach einem<br />
Rundgang durch den kleinen<br />
Ort stellte sich heraus, dass es kein<br />
Restaurant für ein Abendessen gab<br />
und die Tankstelle längst endgültig<br />
geschlossen hatte.<br />
Der Maschinist brachte uns mit<br />
einem, von einem Fischer entliehenen<br />
Auto, zu einer mehrere Kilometer<br />
entfernten Tankstelle. Auf die<br />
Frage, ob er eine Empfehlung für das<br />
Abendessen habe, erbat er sich Bedenkzeit<br />
und verschwand im Inneren<br />
des Schubschiffes. Wenig später<br />
kam er zurück und meinte, dass wir<br />
Gäste an Bord sind und der Kapitän<br />
Informationen<br />
Unsere Boote. 2010–2011: Najade, Fjord 21 Weekender, 21 Fuß, Bj. 1972, Motor 4,2 l<br />
V6 Benzin, 205 PS mit Duoprop Z-Antrieb. Ab 2012: Aella, Carver Santa Cruz, 26 Fuß, Bj.<br />
1980, Motor 3,6 l R6 Turbodiesel, 200 PS mit Duoprop Z-Antrieb.<br />
Die Crew. Barbara Müller: Jahrgang 1964, Klinische Seelsorgerin, Bandsängerin. Lothar<br />
Müller: Jahrgang 1963, Prokurist in der Energiebranche, Rotwein-Fan, wenig Sportler.<br />
5/<strong>2020</strong> 67
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S<br />
Ö<br />
MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />
News September/Oktober <strong>2020</strong><br />
persönlich für uns kochen würde. In<br />
der kleinen, sehr einfach eingerichteten<br />
Mannschaftsküche saßen wir<br />
mit dem Kapitän, seinem Stellver <br />
treter und dem Maschinisten beisammen,<br />
wurden mit gegrilltem und<br />
paniertem Fisch, Salat, Käse und<br />
Wein verwöhnt und hatten tolle Gespräche<br />
bis weit nach Mitternacht.<br />
TV-Aufnahmen in Osijek –<br />
an der Drau – Kroatien<br />
Meine Frau und ich beschlossen, das<br />
Abendessen im kleinen Restaurant<br />
am Clubschiff des Yachthafens einzunehmen.<br />
Hafenmeister Igor plauderte<br />
mit einem Bekannten am Nebentisch.<br />
Nach kurzer Zeit stellte<br />
uns Igor seinen Gesprächspartner<br />
vor. Es war Hrvoje Djurasin, ein<br />
Journalist des kroatischen Fernsehens<br />
in Osijek. Er war so überrascht<br />
und begeistert davon, dass Österreicher<br />
nicht wie üblich mit ihren Booten<br />
an der kroatischen Adriaküste<br />
unterwegs sind, sondern nach Osijek<br />
an der Drau kommen, dass er<br />
uns fragte, ob wir damit einverstanden<br />
wären, wenn er am nächsten<br />
Morgen mit Filmteam an Bord käme<br />
und ein Interview mit uns mache.<br />
Wir waren einverstanden und so<br />
wurden alle Details unseres Bootes<br />
gefilmt und wir über unsere Reise <br />
erlebnisse befragt.<br />
Einige Wochen später bekam ich<br />
zu Hause ein E-Mail unseres kroatischen<br />
Vermieters auf der Insel Vis,<br />
bei dem wir mehrmals schon Sommerurlaube<br />
gemacht hatten. Er berichtete<br />
mir, dass er das Interview<br />
mit uns im Mittagsjournal auf HRT<br />
gesehen hatte. Unser kleiner Abste<br />
Törns 2010 bis 2019<br />
2010: Baja–Sulina–retour (3.042 km, 21 Tage, Donau, Save, Drau)<br />
2011: Landshaag–Baja (730 km, 10 Tage, Donau)<br />
2012: Bamberg–Linz–Landshaag (500 km, 7 Tage, Main-Donau-Kanal, Donau)<br />
2013: Hamburg–Kiel–Sonderborg–Flensburg–Lübeck–retour (755 km, 20 Tage, Elbe, Nord-Ostseekanal, Ostsee, Schlei, Elbe-Lübeck Kanal)<br />
2014: Prag–Berlin (913 km, 20 Tage, Moldau, Elbe, Havel, Spree)<br />
2015: Basel–Rotterdam–Amsterdam (1.013 km, 21 Tage, Rhein und niederländische Kanäle)<br />
2016: Esslingen–Stuttgart–Heidelberg–Frankfurt–Bamberg (700 km, 14 Tage, Neckar, Rhein, Main)<br />
2017: Porto Levante–Mantua–Venedig–Caorle–Grado–Piran–retour (800 km, 18 Tage, Po, Canale Bianco, Lagunen von Venedig, Marano und Grado, Adria)<br />
2018: Porto–Barca d‘Alva–retour; Landshaag–Bratislava–retour (980 km, 14 Tage, Douro, Donau)<br />
2019: Koblenz–Paris (775 km, 23 Tage, Mosel, Rhein-Marne Kanal, Marne-Kanal, Marne, Seine)<br />
cher von der Donau in die Drau<br />
brachte uns also auf die TV-Bildschirme<br />
in ganz Kroatien.<br />
Abschleppmanöver bei Rotterdam –<br />
Rheinmündung – Niederlande<br />
Der Nieuwe Waterweg ist das letzte<br />
Teilstück des für die Schifffahrt bedeutendsten<br />
Mündungsarmes der<br />
Rheinmündung bei Rotterdam. Bei<br />
bedecktem Himmel und mäßigem<br />
Wind war es unser Ziel, bis hinaus<br />
in die Nordsee zu fahren, um unseren<br />
Törn am Rhein vom Startpunkt<br />
Basel aus zu einem krönenden Abschluss<br />
zu bringen. Nachdem wir die<br />
beiden letzten landseitigen Ansteuerungsbaken<br />
hinter uns gelassen hatten,<br />
kehrten wir sofort um, da das<br />
Wetter immer schlechter wurde und<br />
wir nun schon bei heftigem Regen,<br />
Wind und Tidenstrom gegen die<br />
Fahrtrichtung patschnass am<br />
Außenfahrstand saßen.<br />
Kurz nachdem wir das Maeslant<br />
Sturmflutsperrwerk passiert hatten,<br />
verlor der Motor an Leistung und<br />
starb wenige Sekunden später ab. So<br />
trieben wir nun ohne Maschine im<br />
Einzugsgebiet des größten Seehafens<br />
Europas hilflos herum. Ein<br />
360-Grad-Blick zeigte, dass keine<br />
unmittelbare Gefahr bestand.<br />
Mehrere Startversuche blieben<br />
erfolglos und der Wind trieb uns<br />
immer mehr ans linke Ufer. Wir<br />
warfen den Anker außerhalb der<br />
Fahrrinne und ich verständigte per<br />
Auf der Elbe bei Torgau.<br />
Idyllischer Liegeplatz in Wipfeld am Main.<br />
Auf der Seine in Paris.<br />
Bad im Scharmützelsee.<br />
68 5/<strong>2020</strong>
Funk die Hafenaufsicht. Ich wollte mir gar<br />
nicht vorstellen, was ein Abschleppmanöver<br />
an dieser Stelle kosten würde. Es dauerte keine<br />
Viertelstunde bis das Hafenpatrouillenboot<br />
RPA 11 vor Ort war, man warf uns ein<br />
armdickes Tau zu, das wir nur über Ankerwinsch<br />
und Ankerkette verheften konnten,<br />
weil unsere Klampen viel zu klein dafür waren.<br />
Dann ging es ruckzuck in das nächstgelegene<br />
Hafenbecken, wo uns signalisiert<br />
wurde, dass wir an einer leeren Schute festmachen<br />
sollen. Nun trat der Kapitän des Patrouillenbootes<br />
erstmals aus seiner Kabine.<br />
Wir vermuteten, dass eine Überprüfung unserer<br />
Papiere und die Aufnahme der Personalien<br />
stattfinden würde, aber weit gefehlt. Er<br />
informierte uns freundlich und in perfektem<br />
Englisch darüber, dass seine Crew nun bald<br />
Dienstschluss hat, wir uns aber bei weiteren<br />
Problemen gerne an das nächste Schicht <br />
personal wenden können.<br />
Abschleppmanöver bei Rotterdam –<br />
Rheinmündung – Niederlande<br />
Zugegeben, das letzte Beispiel – und wir hätten<br />
noch einige ähnlich dramatische auf Lager<br />
– zeigt schon, dass nicht nur der Skipper,<br />
sondern vor allem auch seine Frau oder andere<br />
Crewmitglieder ein gewisses Maß an<br />
Abenteuerlust und Krisenfestigkeit aufbringen<br />
müssen und sich auch nicht für schmutzige,<br />
unangenehme Arbeiten zu schade sein<br />
dürfen. Aber wenn diese Voraussetzungen<br />
stimmen, sind Bootstörns auf europäischen<br />
Binnengewässern die schönste Urlaubsform,<br />
die man sich nur vorstellen kann – meinen<br />
meine Frau und ich!<br />
Sehr gefreut haben wir uns heuer über die<br />
Fahrtenskipper-Auszeichnung und die Ehrung<br />
mit dem Spezialpokal für „10 Jahre<br />
Fahrtenskipper in Folge“. Herzlichen Dank<br />
an das MSVÖ-Team für die Überraschung!<br />
Nachrichten für die<br />
Schifffahrt der OSB<br />
PRÜFUNGS- UND<br />
ERHALTUNGSARBEITEN<br />
Krems, Strassenbrücke<br />
Stein-Mautern, Donau-km<br />
2003.5 – Beschränkungen bis<br />
30. 9. <strong>2020</strong>, Mo–Do 7–17 Uhr,<br />
Fr 7–13 Uhr: Besondere Vorsicht<br />
und Sog und Wellenschlag ver -<br />
meiden im ganzen Bereich.<br />
SPRENGARBEITEN<br />
Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />
2136.0 bis 2137.0 – Beschränkungen<br />
bis 31. 12. <strong>2020</strong>, Di–Do<br />
10–10.30 Uhr: Sperre und besondere<br />
Vorsicht im ganzen Bereich.<br />
Zusätzliche Meldepflicht über<br />
UKW-Kanal 10, Schifffahrtsaufsicht<br />
Linz. Schiffsführer haben den<br />
Anordnungen von Schifffahrtsaufsichtsorganen<br />
Folge zu leisten.<br />
BAUARBEITEN<br />
Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />
2126.7 bis 2128.7 – Beschränkungen<br />
bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />
Begegnungsverbot, Überholverbot,<br />
Sog und Wellenschlag vermeiden<br />
und besondere Vorsicht im ganzen<br />
Bereich.<br />
Zusätzliche Meldepflicht über<br />
UKW 10. Ergänzende Informationen:<br />
http://nts.doris.bmvit.gv.at/D.<br />
REPARATURARBEITEN –<br />
TW. SPERRE<br />
Wien, Schleuse Greifen stein,<br />
linke Kammer, Donau-km 1949.4<br />
im linken Bereich ab 9. 6. <strong>2020</strong> bis<br />
auf weiteres teilweise Sperre im<br />
ganzen Bereich.<br />
Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />
2132.4 bis 2136.1 – Beschränkungen<br />
bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />
Besondere Vorsicht und Begegnungsverbot<br />
für Verbände in der<br />
Bergfahrt und für Verbände in der<br />
Talfahrt, Sog und Wellenschlag vermeiden,<br />
Überholverbot für Verbände<br />
in der Talfahrt und für Verbände<br />
in der Bergfahrt.<br />
Zusätzliche Meldepflicht über<br />
UKW-Kanal 10 für Bergfahrer bei<br />
Strom-km 2132,4, für Talfahrer<br />
bei Strom-km 2136,1.<br />
Ergänzende Informationen:<br />
http://nts.doris.bmk.gv.at/.<br />
Linz, Neue Donaubrücke –<br />
NDL, Donau-km 2133.8 –<br />
Beschränkung bis 31. 12. <strong>2020</strong><br />
durchgehend: Durchfahrtsbreite<br />
höchstens 80 m im gesamten<br />
Bereich.<br />
Linz, Obere Donaulände,<br />
Liegestelle Donau-km 2136.5,<br />
Strom-km 2136.5 bis 2136.7 –<br />
Beschränkung bis 31. 12. <strong>2020</strong><br />
durchgehend: Sperre im Bereich<br />
des rechten Ufers.<br />
Wien, Hafen Albern, Fluss<br />
Donau, Strom-km 1918.4 bis<br />
1918.8 – bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />
Besondere Vorsicht.<br />
Ergänzende Informationen:<br />
http://nts.doris.bmvit.gv.at/.<br />
Wien, Hafen Albern, Donaukm<br />
1918.2 – Beschränkungen<br />
durchgehend: Besondere Vorsicht,<br />
Schiffsbreite höchstens 14 m und<br />
Sog und Wellenschlag vermeiden<br />
im ganzen Bereich.<br />
Der Spundwandkasten mit den<br />
Leitdalben wurde fertiggestellt!<br />
Die Durchfahrtsbreite für Einzelfahrer<br />
und Verbände schränkt sich<br />
auf max. 14 Meter ein.<br />
Einfahrtssituation laut Skizze.<br />
Abgeschleppt in Rotterdam.<br />
BAUARBEITEN<br />
KIESVERLADUNG<br />
Wien, Fluss Donau, Strom-km<br />
1914.0 bis 1920.4 – Beschränkungen<br />
23. 12. <strong>2020</strong>, Mo–Do, 6–18<br />
Uhr: Sog und Wellenschlag und<br />
besondere Vorsicht im ganzen Bereich.<br />
Ergänzende Informationen:<br />
UKW Kanal-10, MS „Krems“.<br />
5/<strong>2020</strong> 69
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News September/Oktober <strong>2020</strong><br />
Jetzt mit dem YCA zum RYA<br />
Yachtmaster-Praxistraining<br />
und Examen in Portsmouth,<br />
England.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
YCA-AUSBILDUNG<br />
RYA Yachtmaster<br />
Ein RYA Yachtmaster „Offshore“-Zertifikat ist die ultimative Segelqualifikation für Segler auf der<br />
ganzen Welt. International höchst anerkannt, ist sie die optimale Ausbildung vor allem für jene,<br />
die gerne in Tidenrevieren segeln oder auch gewerbliche Törns planen.<br />
Text und Fotos CHRISTIAN SPERNER<br />
Man muss ihn nicht haben,<br />
aber wenn der Reiz des<br />
Segelns in Gezeitenrevieren<br />
mit Tiden bis zu 12 Meter und<br />
Strömungen bis zu 8 Knoten ruft,<br />
ist es gut, ihn zu haben. Und die<br />
Praxis orientierung ist zusätzliche<br />
Moti vation für viele.<br />
Der YCA hat ein spezielles Programm<br />
für seine Mitglieder entwickelt,<br />
das die Möglichkeit einer<br />
guten Vorbereitung in Österreich<br />
bietet, kombiniert mit Angeboten<br />
in nicht alltäglichen Revieren und<br />
unter nicht alltäglichen Bedingungen<br />
die geforderten Meilen zu erwerben.<br />
Höhepunkt ist das RYA<br />
Yachtmaster-Praxistraining und<br />
Examen in Portsmouth, England.<br />
Wir starten 2021 gemeinsam mit<br />
unserem englischen Partner, dem<br />
„fourseasons RYA Trainings Centre“.<br />
Diese Kooperation ermöglicht<br />
den Erwerb des RYA Yachtmasters<br />
„Coastal“ oder „Offshore“ in gewohnter<br />
Professionalität. Voraussetzung<br />
für den RYA Yachtmaster<br />
„Offshore“ sind: 50 Bordtage, fünf<br />
Tage als Skipper, 2.500 Meilen,<br />
davon mind. fünf Passagen über<br />
60 Meilen, gemessen entlang der<br />
Luftlinie vom Abfahrtshafen bis<br />
zum Ziel, davon mindestens zwei<br />
als Skipper und zwei Nachtpassagen.<br />
Mindestens die Hälfte dieser<br />
Meilen und Passagen müssen in<br />
Gezeitengewässern durchgeführt<br />
werden. Alle Meilen müssen innerhalb<br />
von zehn Jahren vor der Prüfung<br />
liegen. Zum Erwerb dieser<br />
Voraussetzungen bietet der YCA<br />
attraktive Angebote, wobei die<br />
Praxis im Vordergrund steht. Die<br />
Anforderungen für den RYA Yachtmaster<br />
„Coastal“ sind etwas geringer.<br />
Detaillierte Informationen:<br />
christian.sperner@yca.at,<br />
Tel. +43(0)664 2341315 oder<br />
è www.yca.at<br />
Raue Gezeitenreviere?<br />
Kein Problem für einen<br />
RYA Yachtmaster!<br />
70 5/<strong>2020</strong>
YCA-AUSBILDUNG<br />
Infoabende Hochsee-Skipper-Ausbildung<br />
Text GOTTFRIED TITZL RIESER | Foto YCA-ARCHIV<br />
Es geht wieder los: Im September<br />
beginnen unsere<br />
Theoriekurse für die Hochsee-Skipper-Ausbildung.<br />
Der YCA<br />
bietet dafür österreichweit Informationsabende<br />
an, wo man sich<br />
unverbindlich über Inhalte, Termine<br />
und Kosten orientieren kann<br />
(siehe Kasten).<br />
Eines vorweg: Durch die neue<br />
Prüfungsordnung, die seit Mai in<br />
Kraft ist, wird der Lernstoff der<br />
Theorieausbildung etwas leichter<br />
und der Zeitraum für den Praxisnachweis<br />
wird von zwei auf drei<br />
Jahre erstreckt. Das nimmt etwas<br />
Druck aus der Ausbildung und ist<br />
für manche somit leichter zu organisieren.<br />
Damit haben auch all<br />
jene Trainees, die sich derzeit in<br />
Ausbildung befinden, zwölf Monate<br />
gewonnen, um ihren Lehrgang<br />
abzuschließen.<br />
Der YCA bekennt sich klar zur<br />
Qualität, wir verkaufen keine<br />
Scheine, sondern wir bilden aus –<br />
das macht den Unterschied! Unsere<br />
Trainer sind allesamt zertifizierte<br />
Offshore Sailing Instructors und<br />
Garant für unseren ausgezeichneten<br />
Ruf.<br />
Termine <strong>2020</strong><br />
Bundesland/Crew<br />
Kursbeginn im September.<br />
3. September, 19.00 Uhr Wien/Niederösterreich/Burgenland Humboldt Maturaschule, Lothringerstraße 4–8/3. Stock, 1040 Wien<br />
9. September, 19.00 Uhr Oberösterreich Zoom-Online-Meeting<br />
10. September, 18.00 Uhr Steiermark Lucky´s Heuriger, Brucknerstraße 30, 8010 Graz<br />
11. September, 19.00 Uhr Oberösterreich Gasthof Hotel Stockinger, Ritzlhofstraße 63, 4052 Ansfelden<br />
Ort<br />
15. September, 19.00 Uhr Kärnten Jugend- und Familiengästehaus, Neckheimgasse 6, 9020 Klagenfurt<br />
18. September, 19.00 Uhr Salzburg Friesacher Heuriger, Hellbrunnerstraße 17, 5081 Anif/Salzburg<br />
22. September, 19.00 Uhr Tirol/Vorarlberg Schützenheim Wilten, St. Bartlmä 5, 6020 Innsbruck<br />
YCA NEXT GENERATION<br />
Jugend Sail Day <strong>2020</strong> on Tour<br />
Text und Foto ROTINA MIHAI<br />
Die YCA next generation hatte<br />
am Samstag, 27. Juni, zum<br />
ersten Sail Day <strong>2020</strong> ins Seebad<br />
Breitenbrunn am Neusiedler See<br />
eingeladen. Begleitet von drei erfahrenen<br />
YCA next generation Guides<br />
bekamen die Kids/Teens Benjamin,<br />
Elena, Fiona, Jonas und Marlene im<br />
Alter zwischen 9 und 16 Jahren die<br />
Gelegenheit zum kostenfreien<br />
Schnuppersegeln auf einer Sprinto<br />
20. Die junggebliebenen Eltern<br />
konnten ebenfalls einen Segeltag unter<br />
der Anleitung eines Ausbildungsreferenten<br />
der YCA-Crew verbringen.<br />
So war es für knapp 20 YCA-<br />
Mitglieder, Mamas, Papas und Kids<br />
ein erlebnisreicher Familientag bei<br />
knapp 30 Grad und wenig Wind.<br />
Aber genug, um Leichtwindsegeln<br />
kennenzulernen. Über sämtliche Jugendbetreuer<br />
des YCA, allen voran<br />
Til Ulbricht, waren alle hellauf begeistert<br />
und fanden minutenlangen<br />
Applaus. Der „Virus“ Segeln dürfte<br />
von den Eltern auf die nächste Generation<br />
gesprungen sein, so meinte<br />
Benjamin am Ende des Tages:<br />
„Papa, wann gehen wir wieder<br />
auf dem coolen Boot segeln?“<br />
Die weiteren Schnuppersegel-<br />
Stationen in den Sommerferien<br />
gingen auf der Alten Donau in<br />
Wien, am Thaler See bei Graz<br />
sowie am Attersee übers Wasser.<br />
YCA Next Generation – join us!<br />
Junges Segeln in Breitenbrunn.<br />
5/<strong>2020</strong> 71
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News September/Oktober <strong>2020</strong><br />
YCA-APP-TIPP<br />
LD-Log:<br />
GPS-Tracker<br />
und Logbuch<br />
Spezialisiert auf batterie -<br />
schonendes Langzeit-Tracking,<br />
Reisetagebuch/nautisches<br />
Log buch für Segler, Karten<br />
und Tools für die Outdoor-<br />
Navigation.<br />
Text WOLFGANG HURCH<br />
LD-Log zeichnet Reiserouten<br />
mit dem geräteeigenen GPS-<br />
Empfänger auf. Wegpunkte<br />
werden automatisch in einstellbaren<br />
Minutenintervallen oder wahlweise<br />
manuell gespeichert. Auf diese Weise<br />
verbraucht die App sehr wenig<br />
Akkuleistung. Zusätzlich bietet LD-<br />
Log einen Tracking-Modus, der die<br />
sekundengenaue Aufzeichnung des<br />
Weges erlaubt.<br />
Mit der editierbaren Wegpunktliste<br />
für jede Route einer Reise können<br />
Sie ein detailliertes Tagebuch<br />
Ihres Trips erstellen. Fügen Sie Ihren<br />
Wegpunkten Einträge und Fotos<br />
hinzu, die Sie direkt aus LD-Log heraus<br />
aufnehmen oder nachträglich<br />
importieren. Als Segler verwenden<br />
Sie den Segel-Modus, der das intuitive<br />
Führen eines kompletten nautischen<br />
Logbuchs ermöglicht. Reisen,<br />
Routen und Logbücher lassen sich<br />
auf vielfältige Weise speichern.<br />
Die Kartenansicht bietet Ihnen<br />
eine Auswahl unterschiedlicher Online-Kartenquellen.<br />
Bereits betrachtete<br />
Kartenauschnitte stehen auch<br />
offline weiterhin zur Verfügung.<br />
Funktioniert offline (keine Datenverbindung<br />
notwendig), editierbare<br />
Wegpunkte (Tagebuch-, Logbuch-<br />
Funktion); beliebige Anzahl von Fotos<br />
je Wegpunkt (direkte Aufnahme<br />
durch die Kamera oder Bild-Import);<br />
Segel-Modus: separate Wege<br />
unter Segel/Motor,<br />
standardisierte<br />
nautische<br />
Logbuch-Einträge<br />
für Trip,<br />
Routen und<br />
Wegpunkte;<br />
Reisebericht<br />
(Reisetagebuch/<br />
Logbuch) als Textdatei, CSV-Tabellen<br />
oder HTML-Datei inkl. Bildern<br />
erstellen, direkt drucken (z. B. als<br />
PDF), versenden oder in anderen<br />
Apps öffnen.<br />
Erhältlich im Google Play Store,<br />
nicht erhältlich im Apple App Store<br />
– eine Alternative stellen wir in der<br />
nächsten Ausgabe vor.<br />
YCA-Services und -Leistungen<br />
Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />
starken Partnern aus. Damit können<br />
wir unseren YCA-Mitgliedern attraktivste<br />
Konditionen in vielen Bereichen<br />
an bieten, wie auch auf unserer Homepage<br />
ersichtlich: è www.yca.at<br />
Marinas: Sondertarif für Tages- bzw.<br />
Jahres-Liegeplätze. Italien: Marina Certosa<br />
(Venedig), Marina Aprilia Marittima<br />
(Lignano). Kroatien: Marina Vrsar, Marina<br />
Funtana, Marina Punat, Marina Frapa<br />
in Rogoznica und Dubrovnik. Spanien:<br />
Marine Project Iberia (Barcelona).<br />
Charter: Müller Yachtcharter, Phoenix<br />
Yachting, Offshore Boote (Kroatien), Bav<br />
Adria Charter (Kroatien), My SeaTime<br />
Yachtcharter d.o.o. (Kroatien), Ionian<br />
Charter (Griechenland).<br />
Service: MEC-Energietechnik, SeaHelp,<br />
Seemannsladen.at, <strong>ocean7</strong>-Magazin.<br />
Versicherung: Pantaenius<br />
YCA-Stützpunkte: alle Marinas wie links<br />
angeführt + Ionian Charter.<br />
Interessierten Sponsoren und Partnern<br />
bieten wir gerne attraktivste Kooperationsformen<br />
und Möglichkeiten für<br />
eine erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Auf Ihre Anfragen und Vorschläge an<br />
unser Marketing-Team freuen wir uns<br />
bereits jetzt:<br />
è marketing@yca.at<br />
72 5/<strong>2020</strong>
YCA-APP-TIPP<br />
Die Alternative zu Navionics<br />
Text WOLFGANG HURCH<br />
NV Charts ist eine klar strukturierte<br />
Navigations-App mit intuitiver Bedienung<br />
und umfangreichen Werkzeugen<br />
für die Navigation an Bord. Alle<br />
Karten können vom NV-Verlag einfach<br />
heruntergeladen und auch offline verwendet<br />
werden. Eine Möglichkeit, Seekarten<br />
in Papierform und auf Smartphone<br />
oder Tablet zu haben, ist die Nutzung<br />
des Kombipakets aus Papier- und digitalen<br />
Seekarten. Dieses enthält Seekarten<br />
im cleveren Atlasformat und digitale<br />
Seekarten zur Verwendung in der NV<br />
Charts App inkl. ein Jahr Update-Service.<br />
Wenn noch unklar, wohin die Reise<br />
gehen soll, sind kostenlose Online-Karten<br />
für alle NV Charts Seekarten<br />
Reviere abrufbar. Mit der neuen Version<br />
der NV Charts App <strong>2020</strong> gibt es nun<br />
die Möglichkeit, selbst Teil der Karten-<br />
Community zu werden. Du kannst nun<br />
Häfen, Ankerplätze und Navigationswarnungen<br />
in der digitalen Seekarte<br />
markieren – oder POI‘s wie Restaurants<br />
oder Sehenswürdigkeiten mit Bildern<br />
Ausbildung und Clubabende September/Oktober <strong>2020</strong><br />
Aus- und Weiterbildung<br />
12. September Attersee, Aufham 45 Jugend Sail Days on Tour<br />
18. September Innsbruck, St. Bartlmä 5 FB4-Theorie-Weekendkurse<br />
25. September Linz, Tabakfabrik FB2-Basis-Theorie Modul 1<br />
25. September Graz/Leoben FB1-Upgrade Theorie + Praxis<br />
25. September Linz, Tabakfabrik FB2-Basis-Theorie-<br />
Modul 1 Jugend<br />
26. September Krumpendorf 48. YCA-Generalversammlung<br />
28. September Salzburg FB2-Basis-Theorie Modul 1<br />
3. Oktober Murter (8 Tage) Meilentörn inkl.<br />
3 Tage nonstop<br />
3. Oktober Southampton (8 Tage) YCA Tidal-Training Solent<br />
7. Oktober Biograd–Triest (3 Tage) Langfahrt-Training (G. Rom)<br />
7. Oktober Punat–Triest (3 Tage) Langfahrt-Training (M. Hecker)<br />
10. Oktober Izola (8 Tage) FB2-Trainingstörn Modul 3<br />
11. Oktober Golf von Triest 52. Barcolana<br />
12. Oktober Triest–Biograd (3 Tage) Langfahrt-Training (G. Rom)<br />
12. Oktober Triest–Punat (3 Tage) Langfahrt-Training (M. Hecker)<br />
16. Oktober Wien 4, Humboldt FB2-Theorie Weekendkurse<br />
+ Jugend<br />
hinzufügen und mit der Community teilen.<br />
Es gibt die Möglichkeit, deine Tracks<br />
mit Freunden zu teilen oder die Daten<br />
außerhalb der App zu verwenden und<br />
als GPX-Datei zu exportieren. Deine<br />
Lieblings-Häfen und Ankerplätze kannst<br />
du aus der App einfach per Link teilen<br />
und die Törnplanung so noch besser mit<br />
allen abstimmen. Die NV Charts App<br />
kann auf mehrere Geräte installiert und<br />
synchronisiert werden. Erhältlich in den<br />
App Stores von Google und Apple.<br />
23. Oktober Linz, Tabakfabrik FB2 Theorie-Weekendkurse<br />
+ Jugend<br />
24. Oktober Trogir (8 Tage) GSC <strong>2020</strong> Austrian Offshore<br />
Trophy-Regatta<br />
Kurzfristige Änderungen wegen Corona-Krise vorbehalten, siehe<br />
è www.vereinonline.yca.at<br />
Clubabende<br />
Gäste und Freunde sind immer herzlichst willkommen!<br />
8. September Wien 11, Pistauer Ein „Fjord in Deutschland”<br />
8. September Linz-Süd, Bratwurstglöckerl OÖ-Stammtisch<br />
10. September Salzburg, Anif, Friesacher „Zeit zum Segeln”<br />
mit Karin Eder<br />
29. September Linz-Dornach, Volkshaus „Ocean Race Projekt”<br />
mit Pumsleitner und Kicher<br />
8. Oktober Salzburg, Anif. Friesacher „Zauberhafte Südsee”<br />
mit Wolfgang Clemens<br />
13. Oktober Wien 11, Pistauer „Rund Amerika” mit Claudia<br />
und Jürgen Kirchberger<br />
13. Oktober Linz-Süd, Bratwurstglöckerl OÖ-Stammtisch<br />
27. Oktober Linz-Dornach Volkshaus „Karibik” mit Erich Unterweger<br />
è www.yca.at/vereinonline<br />
Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />
NV-Charts –<br />
eine echte<br />
Alternative zu<br />
Navionics.<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
GENERALSEKRETARIAT<br />
Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />
+43(0)732 781086, office@yca.at<br />
www.yca.at<br />
COMMODORE<br />
Christian Schifter<br />
+43(0)664 5315353<br />
cschifter@yca.at<br />
CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />
Crew-Commander<br />
Günther Holzinger<br />
+43(0)664 2108020<br />
guenther.holzinger@yca.at<br />
CREW SALZBURG<br />
Crew-Commander<br />
Hubert Kraft<br />
+43(0)664 9645011<br />
hubert.kraft@yca.at<br />
CREW OBERÖSTERREICH<br />
Crew-Commander,<br />
Generalsekretär<br />
Thomas Hickersberger<br />
+43(0)676 3067224<br />
thomas.hickersberger@yca.at<br />
CREW TIROL UND VORARLBERG<br />
Crew-Commander<br />
Johannes Lindig<br />
+43(0)660 5208136<br />
j.lindig@tsn.at<br />
CREW KÄRNTEN<br />
Crew-Commander<br />
Fritz Abl<br />
+43(0)664 2436871<br />
office@yca-crew-ktn.at<br />
www.yca-crew-ktn.at<br />
CREW STEIERMARK<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
+43/(0)676 86643046<br />
mike.hecker@yca.at<br />
CREW JUGEND<br />
Jugendbeauftragter<br />
Matthias Eckerstorfer<br />
+43(0)650 5583470<br />
matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />
AUSBILDUNG<br />
YCA-Ausbildungsleiter<br />
Gottfried „Titzl“ Rieser<br />
+43(0)664 3706027<br />
gottfried.rieser@yca.at<br />
NAUTISCHES<br />
KOMPETENZ-ZENTRUM<br />
Wolfgang Hurch<br />
+43 (0)732 781086<br />
wolfgang.hurch@yca.at<br />
5/<strong>2020</strong> 73
Sailing Poetry<br />
Ah! Triste Trieste!<br />
Die Katawa liegt in der Marina San Giusto, Triest. Wir begegnen Spuren der k. u. k. Marine<br />
und treffen auf James Joyce, den interessantesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.<br />
Neben der Marina San Giusto,<br />
wo wir die Katawa im<br />
Schatten der alten Fischhalle<br />
festgemacht haben, liegt der Yachtclub<br />
Adriaco, wo nach dem Ersten<br />
Weltkrieg österreichische Yachten<br />
verblieben, auch die des österreichischen<br />
Fliegers, Kriegshelden<br />
und Seglers Gottfried von Banfield<br />
– unter dessen Namen heute noch<br />
Regatten gesegelt werden.<br />
Am Molo Audace salutiere ich<br />
launig dem Kommandanten eines<br />
der ersten k. u. k. U-Boote, U12,<br />
Leutnant Egon Lerch, ein Freund<br />
Banfields, Flaneur zwischen Fiume<br />
und Miramare, Held von Otranto.<br />
Von hier bricht er auf zu einer<br />
Kreuzung gegen Venedigs Arsenal,<br />
hier verabschiedet er sich von seiner<br />
Geliebten, Elisabeth Windisch-<br />
Graetz, Enkelin des Franz Josef I.<br />
und hier trifft drei Tage später die<br />
Meldung ein: U12 vor Venedig auf<br />
eine Mine gelaufen und gesunken.<br />
Auf der Piazza Venezia passiere<br />
ich das Denkmal des österreichischen<br />
Erzherzogs Ferdinand<br />
Maximilian, Segler und engagierter<br />
Oberbefehlshaber der k. u. k.<br />
Kriegs marine, der sich um 1860<br />
das Schloss Miramare erbauen ließ<br />
und später den Tod fand als Kaiser<br />
von Mexiko.<br />
Cladio Magris nannte Triest die<br />
literarische Hauptstadt Mitteleuropas;<br />
was für eine Epoche gewiss<br />
zutraf. Joyce, Svevo, Kafka, Rielke,<br />
Saba … Auf der Ponte Rosso begegnen<br />
wir James Joyce. Bin unterwegs<br />
ins Specchi, sagt er, einen<br />
Vorschuss von Berlitz zu feiern,<br />
kommen Sie doch mit! Wo haben<br />
Sie angelegt mit Ihrer weißbesegelten<br />
Argo? Die liegt an der alten<br />
Fischhalle, sage ich, vom Cafè aus<br />
werden wir sie im Auge haben.<br />
ALFRED ZELLINGER<br />
ist Schriftsteller und<br />
erlernte das Segeln in<br />
der O-Jolle des Vaters<br />
auf dem Traunsee. Dort<br />
segelt er heute einen<br />
30er-Schärenkreuzer,<br />
auf dem Meer eine 46er<br />
Grand Soleil.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Heading Trieste, im Bild<br />
ganz rechts mit Joyce<br />
auf der Ponte Rosso.<br />
Warum eigentlich hatten die Schiffe<br />
des Odysseus niemals Namen,<br />
fragt er. Vielleicht weil sie alle<br />
schnell zu Bruch gingen, sage ich<br />
als leidgeprüfter Segler. Habe übrigens<br />
eine kleine Novelle begonnen,<br />
die ich Ulysses nennen will, fährt<br />
Joyce fort, spielt in Dublin am 16.<br />
Juni 1904, dem Tag an dem Nora<br />
mich zum Mann gemacht hat.<br />
Habe dabei stets Triest vor Augen,<br />
als Fluchthafen meines Schreibens.<br />
Ah! Triste Trieste! Hier finde ich<br />
meinen Odysseus, hier beginne ich<br />
wie er, die Heimat aus der Ferne<br />
zu lieben, Dublin ist mein Ithaka,<br />
nach dem ich strebe und das ich<br />
zugleich fliehe. Ich verstehe Sie,<br />
Maestro, sage ich; so wie Sie eine<br />
Stadt wie Triest brauchen, um Ihr<br />
Ithaka zu finden, dienen mir zum<br />
Schreiben die Cafès in den Häfen<br />
des Mittelmeeres, die ich unter<br />
Segel anlaufe.<br />
In Dublin trifft Joyce auf Nora,<br />
ein nettes Mädchen vom Lande,<br />
das in Finn’s Hotel arbeitet. Mit<br />
ihr geht er nach Pola, als Englischlehrer<br />
für Berlitz, wird ausgewiesen,<br />
weil die Österreicher ihn der<br />
Spionage verdächtigen – ein Treppenwitz<br />
der Geschichte. Über<br />
Österreichs Monarchie sagt er<br />
einmal: „They called the Austrian<br />
Empire a ramshackle empire, but<br />
I wish to God there were more<br />
such empires.“<br />
Triest ist die zweite Station seiner<br />
Flucht, die sich für sein Hauptwerk<br />
als notwendig erweist und die letzten<br />
Worte darin sind genau genommen<br />
nicht Molly Blooms berühmt<br />
gewordene, im Halbschlaf<br />
hingehauchte Worte „Ja ich will Ja“,<br />
sondern profan: Triest–Zürich–<br />
Paris, 1914–1921. Und den 14. Juni<br />
1904 wird man später weltweit als<br />
den Bloomsday feiern.<br />
Da betritt Nora Barnacle das<br />
Specchi, um ihren Jim aus der Unterwelt<br />
zu retten. Saufen ist alles,<br />
wozu du taugst, schimpft sie; erzähl<br />
mir nichts von all den Büchern, die<br />
du schreiben willst, besser, du<br />
wärst Sänger geworden! <br />
Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />
Damen und Herren, setzen wir unsere<br />
„Italienische Reise“ fort und<br />
steuern Venedigs Marina Sant’Elena<br />
an. Wir werden die große Peggy<br />
Guggenheim in ihrem Palazzo<br />
treffen und im Caffè Florian auf<br />
Alma Mahler-Werfel.<br />
74 5/<strong>2020</strong>
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UNSERE EIGNER IHR EINKOMMEN.<br />
WIR HALTEN UNSERE VERSPRECHEN!<br />
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yachteigner@sunsail.com<br />
+49 (0)6101 55 791 549
Ministry of Foreign Affairs<br />
Ministry of Foreign Affairs<br />
and International Cooperation