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ocean7 5/2020

Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.

Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.

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YACHTING, REISEN UND MEER<br />

5/<strong>2020</strong> September/Oktober<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

GHOST RIDER<br />

Frauscher hat mit der 1414 den Dämon auf dem Traunsee geweckt. Jetzt, vier Jahre<br />

später, riefen sie einen weiteren Geist aus der Tiefe: Die FRAUSCHER 1212 GHOST wird in<br />

Cannes der Welt vorgestellt. Was sie kann, durften wir schon auf dem Gardasee erfahren.<br />

BOOTSTÖRN<br />

Golf von<br />

Morbihan<br />

Mit einer Loxo 32 im<br />

Revier der Hinkelsteine.<br />

MOTORBOOTE<br />

4 Takte<br />

zum Glück<br />

Die spannendsten<br />

Neuerscheinungen.<br />

BOAT-SHOWS<br />

Messen<br />

ohne Massen<br />

Mit weniger Pomp,<br />

mehr Atmosphäre.<br />

Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ


22.<br />

BIOGRAD<br />

BOAT SHOW<br />

21.-25.10.<strong>2020</strong>.<br />

www.bbs.com.hr<br />

Marina Kornati<br />

Biograd, Kroatien.<br />

Die In-Water-Show<br />

in Zentraleuropa!


Editorial<br />

Odyssee <strong>2020</strong><br />

Schwarze Schatten, finstere Aussichten, Pest und Cholera möglicherweise über Jahre hinweg – welch bedrückende<br />

Bericht erstattung seit Anbeginn der Pandemie! Wer dennoch frohen Mutes blieb, hat neue Abenteuer erlebt,<br />

wie es sie nur in diesem prägenden Jahr <strong>2020</strong> zu erleben gibt. Die anderen sind (bis jetzt) zu Hause geblieben.<br />

Was natürlich auch nicht<br />

verkehrt ist, wenn man<br />

absolut kein Risiko eingehen<br />

möchte. Aber manchmal kann<br />

man es sich nicht aussuchen, wie<br />

das Beispiel der beiden Weltumsegler<br />

Jutta und Osvaldo mit ihren<br />

beiden Kindern an Bord der Polarwind<br />

zeigt. Mitten im Lockdown<br />

mussten sie die gefährliche Querung<br />

des Roten Meeres auf sich<br />

nehmen – nicht nur die Piraten<br />

im Golf von Aden, sondern auch<br />

die Küstenwache fürchtend.<br />

Weil Not zusammenschweißt, gelang<br />

ihnen das Kunststück in einer<br />

bunt zusammengewürfelten Flo ttille<br />

nicht zuletzt aufgrund grenzenloser<br />

Menschlichkeit, sodass sie nach fast<br />

zwei Monaten erstmals und unversehrt<br />

auf Zypern wieder festen<br />

Boden betreten konnten – aber<br />

lesen Sie selbst ab Seite 32.<br />

Auch Spanien hat nicht aufgegeben,<br />

sondern den Schritt nach vorne<br />

gewagt und die Einreisebestimmungen<br />

gelockert. Das gab uns<br />

den Anstoß, unsere Ende 2019<br />

an der milden Küste zwischen<br />

València und Alicante gemachten<br />

nautischen Recherchen in dieser<br />

Ausgabe zu Papier zu bringen.<br />

Nicht weniger als 16 Marinas<br />

haben wir besucht mit der überraschenden<br />

Erkenntnis, dass ein<br />

Motorboot zu vielen spanischen<br />

„ Nach fast 80 Tagen waren wir zum<br />

ersten Mal wieder legal in einem Land.“<br />

Jutta mit Familie bei ihrer Ankunft in Zypern.<br />

TAHSIN ÖZEN<br />

Journalist, Segler und<br />

Liebhaber aller Reviere<br />

und Yachten, Skipper,<br />

Chefredakteur.<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Haushalten dazugehört wie hierzulande<br />

ein Zweitauto. Entsprechend<br />

gut die Infrastruktur und<br />

günstig die Liegeplätze – aber<br />

lesen Sie selbst ab Seite 20.<br />

Nach dem Fall der Mauer zu<br />

Kroatien war Mike Hecker, YCA<br />

Crew-Commander der Crew Steier ­<br />

mark, wohl einer der ersten, der den<br />

Sprung nach Dalmatien wagte. Es<br />

galt, seine schon seit Wochen überfällige<br />

Styria, eine nagelneue Kufner<br />

50 von D&D Yachts, in der Werft<br />

bei Kaštela zu übernehmen und<br />

nach Punat zu überstellen.<br />

Unser werftseitig aufgrund der<br />

Umstände abgesagte Probeschlag<br />

kam auf Einladung des steirischen<br />

Eigners zur Jungfernfahrt dann<br />

überraschend doch noch zustande<br />

– aber lesen Sie selbst ab Seite 60.<br />

Ebenfalls stattfinden werden<br />

allen Unkenrufen zum Trotz die<br />

großen nautischen Herbstmessen.<br />

Von Cannes über Friedrichshafen<br />

und Genua bis nach Biograd hat<br />

man sich auf die neue Normalität<br />

bestmöglich eingestellt – aber lesen<br />

Sie selbst ab Seite 46.<br />

Was all diese Themen in der Ihnen<br />

nun aktuell vorliegenden Ausgabe<br />

gemeinsam haben? Sie zeigen<br />

eindrücklich, dass mit etwas Zuversicht,<br />

gutem Willen und oft<br />

einem Quäntchen Glück auch das<br />

scheinbar Verunmöglichte gelingen<br />

kann – aber das muss jeder auf seinem<br />

eigenen Weg herausfinden.<br />

Alles Liebe,<br />

5/<strong>2020</strong> 3


Passion made<br />

BAVARIA<br />

VIDA 33<br />

bavariayachts.com


Cartoon<br />

Ein Sommer wie damals ...<br />

ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />

... vor <strong>2020</strong>.<br />

5/<strong>2020</strong> 5


Inhalt 5/<strong>2020</strong><br />

ES GRÜNT SO GRÜN, wenn Spaniens Küsten rüsten ..., 20mit langen Stränden, feinen Marinas und edler Kost für tolle Törns.<br />

FOTOS: ESP-TOURISMUS, TAHSIN ÖZEN, SHUTTERSTOCK<br />

40<br />

WIE SICH OZEANE ANHÖREN. Vom Knistern des Planktons über die Gesänge der<br />

Buckelwale bis zur vom Menschen verursachten Lärmverschmutzung.<br />

60<br />

PLEASURE CRAFT. Rauf auf die D&D Kufner 50 und rein ins Vergnügen mit fünf Kabinen, drei<br />

Nasszellen und einer erstaunlich großen Partymeile auf und unter Deck.


Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 12Z039473 M<br />

<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

9 190001 019703<br />

05<br />

Rubriken<br />

8 SCHAUFENSTER<br />

Wachstumsschub bei<br />

Silent Yachts.<br />

65 IMPRESSUM<br />

Kolumnen<br />

10 BOBBY SCHENK<br />

Geschwindigkeit<br />

vs. Komfort.<br />

16 OCEAN WOMAN<br />

Im knallroten<br />

Katamaran.<br />

38 GOTTFRIED RIESER<br />

Braucht man<br />

noch ein Logbuch?<br />

52 SKIPPER’S DIARIES<br />

Glück im<br />

Wirbelsturm.<br />

74 SAILING POETRY<br />

Mit James Joyce<br />

in Triest.<br />

Reisen<br />

20 SPANIENS OSTKÜSTE<br />

Motorbootgenuss von A bis V:<br />

Von Alicante bis València.<br />

26 BRETAGNE<br />

Auf den Spuren von Crêpes,<br />

Cidre und Hinkelsteinen.<br />

32 ROTES MEER<br />

Langfahrt in Zeiten von<br />

Corona: zwischen gesperrten Häfen<br />

und Piraten von<br />

Dschibuti nach Suez.<br />

Features<br />

18 TESTSTRECKE<br />

Dockside, der Klassiker unter den<br />

Bootsschuhen, ist 50 geworden.<br />

31 ERFOLGSGESCHICHTE<br />

The Moorings, the Beginning.<br />

39 UMSATZSTEUER<br />

Wie beeinflusst die deutsche<br />

USt–Senkung den heimischen<br />

Bootsmarkt?<br />

40 LÄRMVERSCHMUTZUNG<br />

Die Geräuschkulisse im Meer ist<br />

vielfältiger, als man denkt. Und<br />

leider auch lauter.<br />

45 SHARK PROJECT<br />

Stopp dem Handel mit Haiflossen!<br />

46 MESSEN<br />

Vorschau auf die großen<br />

Boat Shows im Herbst.<br />

48 MOTORYACHT-NEWS<br />

Überblick: Frische Motorware<br />

von 6,71 bis 45 Meter.<br />

Yachten<br />

54 FRAUSCHER 1212 GHOST<br />

Weltpremiere in Cannes im<br />

September, wir sind sie kurz davor<br />

probegefahren auf dem Gardasee.<br />

60 D&D KUFNER 50 SEGELYACHT<br />

Fünf Kabinen, drei Nasszellen,<br />

zwei Kühlschränke, 250.000 Euro.<br />

Im Verband<br />

66 MOTORBOOTSPORT UND<br />

SEEFAHRTS VERBAND<br />

ÖSTERREICH<br />

70 YACHT CLUB AUSTRIA<br />

ÜBER<br />

JAHRE<br />

Spannende Reviere<br />

für die Herbstsaison:<br />

Italien - La Spezia<br />

Neue Charterbasis<br />

Bretagne - La Trinité<br />

FOTO: RALF HÄSELICH<br />

YACHTING, REISEN UND MEER<br />

5/<strong>2020</strong> September/Oktober € 4,90<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

Motoryachtrevier -<br />

Kroatien<br />

GHOST RIDER<br />

Frauscher hat mit der 1414 den Dämon auf dem Traunsee geweckt. Jetzt, vier Jahre<br />

später, riefen sie einen weiteren Geist aus der Tiefe: Die FRAUSCHER 1212 GHOST wird in<br />

Cannes der Welt vorgestellt. Was sie kann, durften wir schon auf dem Gardasee erfahren.<br />

BOOTSTÖRN<br />

Golf von<br />

Morbihan<br />

Mit einer Loxo 32 im<br />

Revier der Hinkelsteine.<br />

MOTORBOOTE<br />

4 Takte<br />

zum Glück<br />

Die spannendsten<br />

Neuerscheinungen.<br />

BOAT-SHOWS<br />

Messen<br />

ohne Massen<br />

Mit weniger Pomp,<br />

mehr Atmosphäre.<br />

Die neue Frauscher 1212 Ghost,<br />

probe gefahren auf dem Gardasee.<br />

+49 (0) 611 - 66 05 1<br />

mail@argos-yachtcharter.de<br />

www.argos-yachtcharter.de


Viel Loft nach<br />

Schaufenster<br />

8 5/<strong>2020</strong>


oben!<br />

Raum-Fahrt<br />

Mit dem Zugewinn an Höhe ist es den Designern auch gelungen,<br />

den Weg für ein absolut barrierefreies Hauptdeck zu ebnen. Die<br />

optionale Loft-Version der Silent 80 bringt zudem mehr Licht in die<br />

63-m 2 -Oase: Die Salonfenster werden ebenfalls um 35 cm höher,<br />

was auch den Ausblick „barrierefrei“ macht. Fehlt nur noch das<br />

Lieblingssofa von daheim – aber das kann man gerne mitbringen,<br />

der Raum dafür wird freigehalten. Auf Wunsch auch im Cockpit.<br />

Top-News aus der Nachbarschaft:<br />

Silent Yachts, wie<br />

mit Sitz in Klagenfurt,<br />

vermeldet nicht nur volle<br />

Auftrags bücher, sondern auch tolle<br />

Produktneuheiten. Der Marktführer<br />

im Revier der High-end-Produktion<br />

solarbetriebener Hochsee-Katamarane<br />

hat seinem Flaggschiff Silent 80<br />

einen weiteren Wachstumsschub verpasst.<br />

Ab sofort hat der völlig autarke<br />

und emissonsfrei über die Meere<br />

gleitende Luxus-Kat um noch einmal<br />

35 Zentimeter zugelegt – aber nach<br />

oben. Die Raumhöhe im Unterdeck<br />

liegt somit bei hochrespektablen<br />

2,17 Metern, was noch mehr Platz für<br />

Tender, Jetski, Surfbrett und ähn lich<br />

angesagtesWassersportgerät schafft.<br />

Entsprechend höher liegt nun<br />

natürlich auch der Salon (und in<br />

der Tri-Deck-Version die Flybridge,<br />

siehe Foto), man muss also keinerlei<br />

Abstriche in den oberen Rängen hinnehmen.<br />

Das „Upgrade“ wird zwar<br />

zur neuen Serie, das bisherige Modell<br />

wird aber auf Kundenwunsch<br />

auch weiterhin erhältlich sein.<br />

Mit Silent 60 und Silent 55 hat das<br />

österreichische Paradeunternehmen<br />

zwei weitere laut- und emissions lose<br />

Kat-Cruiser im Portfolio.<br />

è www.silent-yachts.com<br />

5/<strong>2020</strong> 9


In den Wind gesprochen<br />

Um die Welt foilen? Teil 2<br />

In der letzten Ausgabe hatte ich die Frage erörtert, ob foilende Langfahrtyachten wohl das angepeilte Ziel für<br />

künftige Weltumsegelungen sein können. Ich hatte auch meine Vierfünftel-Regel in die Gleichung eingebracht,<br />

um auf einen grünen Zweig zu kommen. Nun darf ich das Ergebnis mit Ihnen teilen.<br />

Wenn ich bei diesen Annahmen<br />

früher immer so von<br />

einem Etmal von 100 sm<br />

ausgegangen bin, hab ich viel Widerrede<br />

einstecken müssen, dahingehend,<br />

dass unsere modernen<br />

Schiffe ja doch viel schneller seien.<br />

Obwohl ich das weitgehend bestreite<br />

– auf einer Weltumsegelung hat man<br />

ja auch mit Flauten und Gegenwind<br />

zu rechnen – gebe ich jetzt mal klein<br />

bei und gehe für meine Vierfünftel-<br />

Regel von einem Durchschnitt ­<br />

setmal von 120 sm aus, was die<br />

Rechnerei enorm erleichtert, dann<br />

brauchen wir – 21.600 dividiert<br />

durch 120 – gerade einmal 180<br />

Tage, also ein halbes Jahr Segelzeit,<br />

um eine Weltumrundung unter dem<br />

Dacron-Tuch runterzusegeln.<br />

Die zweite Unbekannte, die bei<br />

der Vier-Fünftel-Regel zu beantworten<br />

ist, finden wir hier: Who-is-<br />

Who-im-Weltumsegeln, nämlich die<br />

tatsächliche Dauer einer Weltumsegelung.<br />

Dort haben inzwischen einhundert<br />

Weltumseglercrews über<br />

ihre Circumnavigation geschrieben<br />

und unter anderem auch die Frage<br />

beantwortet, wie lange sie unterwegs<br />

waren. Blauwasserseglerin (und<br />

Physikerin) Sabine Seren gebührt<br />

Dank dafür, die Antworten statistisch<br />

mühsam hier ausgewertet und<br />

diese Graphik erstellt zu haben:<br />

Sabine kommt auf eine statistische<br />

Weltumsegelungs-Dauer von über<br />

fünf Jahren. Lassen wir die statistischen<br />

Ausrutscher (schneller als drei<br />

Jahre und langsamer als acht Jahre)<br />

weg, dann ergibt sich eine Zeit von<br />

etwa drei bis vier Jahren. Und wenn<br />

wir von einem Duchschnitts-Etmal<br />

von 120 sm ausgehen, dann kommen<br />

wir mit der genannten Formel<br />

– ein Fünftel der Zeit Segeln, vier<br />

Fünftel der Zeit Wohnen und Leben<br />

auf dem Schiff im Hafen oder vor<br />

Anker der Realität sehr nahe.<br />

Resümee: Die Schiffsgeschwindigkeit<br />

spielt auf einer Weltumsegelung<br />

als Zeitfaktor eine sehr, sehr untergeordnete<br />

Rolle. Der Wohnkomfort<br />

dagegen ist fürs lange, hoffentlich<br />

schöne Leben in der Fremde von herausragender<br />

Bedeutung. Das merkt<br />

man, wenn man zum Beispiel bei<br />

strömendem wochenlangen Regen<br />

zur Hurrikanzeit in Fiji (verdammte<br />

„convergence zone“!) am Ankerplatz<br />

dahinvegetiert.<br />

Da sehe ich schon die erhobenen<br />

Zeigefinger: „Ein hohes Geschwindigkeitspotential<br />

ist ein wichtiger<br />

Sicherheitsfaktor, da kann man gefährlichem<br />

Wetter ausweichen.“ In<br />

dieser Allgemeinheit ist diese Aussage<br />

Nonsens. Ob eine Yacht sechs<br />

oder acht oder zweistellige Knoten<br />

segeln kann, fürs Ausweichen vor einem<br />

nahenden tropischen Zyklon<br />

reicht es so oder so nicht.<br />

MONET UND DAS MEER<br />

Bei der Anschaffung einer Fahrtenyacht<br />

ist es also unvernünftig,<br />

zugunsten der Geschwindigkeit<br />

Kompromisse zu Lasten des Wohnund<br />

Lebenskomforts einzugehen.<br />

Denn ungefähr vier Fünftel (oder<br />

so) der Zeit segeln wir auf einer<br />

Weltumsegelung nicht, sondern wir<br />

leben an den schönsten Plätzen, die<br />

unser Planet bietet.<br />

Und damit zurück zu den Foilern,<br />

die ich bewundere, die aber mit „unserer“<br />

Art zu segeln nichts gemein<br />

haben. Denn um deren Potential zu<br />

erreichen, müssten die Yachten sehr<br />

leicht (und schnell) sein. Um sie aus<br />

dem Wasser heraus ins Gleiten auf<br />

Kufen zu bringen, müsste an einer<br />

Statistik Sabine Seren:<br />

Knapp die Hälfte aller<br />

Weltumsegelungen<br />

dauerten drei bis vier<br />

Jahre. Ein paar wenige<br />

schafften es auch in<br />

zwei Jahren, hätten sich<br />

aber gewünscht, mehr<br />

Zeit gehabt zu haben.<br />

Immerhin elf Prozent<br />

hatten die Möglichkeit,<br />

sich mehr als zehn Jahre<br />

für eine Weltumsegelung<br />

Zeit zu nehmen.<br />

Die durchschnittliche<br />

Dauer aller 85 Befragten<br />

ergibt einen Wert<br />

von 5,3 Jahren.<br />

BOBBY SCHENK<br />

ist Weltumsegler,<br />

Navigations-Experte<br />

und Buchautor.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Fahrtenyacht Gewicht eingespart<br />

werden, wo es nur ginge. Schweres<br />

Ankergeschirr, große Batteriekapazität<br />

– alles Dinge, die das Leben unterwegs<br />

sicher und komfortabel machen,<br />

oder gar Bleiballast würden<br />

zuverlässig verhindern, dass die<br />

Yacht auf Foiler auch nur zum „Stehen“<br />

kommt. Unabhängig davon<br />

wäre so ein Foiler von kaum einer<br />

Selbststeueranlage rund um die Uhr<br />

am Gleiten zu halten. Diese Foiler<br />

sind eine ganz geniale, faszinierende<br />

Erfindung einer ganz neuen Segel ­<br />

dimension und Entwicklung, in der<br />

Fahrtensegelei jedoch werden sie in<br />

absehbarer Zeit nichts zu suchen haben.<br />

Intakte Kunststoffschiffe, auch<br />

mit dreißig Jahren und mehr auf<br />

dem Buckel, deren Geschwindigkeitsanzeiger<br />

nie in den zweistelligen<br />

Bereich kommen, sind immer noch<br />

die „idealen“ Weltumsegelungs ­<br />

yachten. Ich erinnere: Weltumsegler<br />

Walter König, einer der ersten hier,<br />

war mit seinem Sieben-Meter-Schiff<br />

Zarathustra, das nie über fünf<br />

Knoten hinauskam, überglücklich.<br />

Er, der kurz darauf verstorben ist,<br />

hatte sich damit noch den Traum<br />

seines Lebens erfüllt. Und das ist<br />

nicht in den Wind gesprochen. <br />

10 5/<strong>2020</strong>


PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Dynamisches Duo<br />

Klick und weg<br />

SCHNELLER BUCHEN. Die Online-<br />

Yachtcharteragentur Globe-<br />

Sailor hat die Buchungsmöglichkeiten<br />

für den Motorbootcharter<br />

weiter ausgebaut. Das Warten auf<br />

ein Angebot ist nun nicht mehr<br />

nötig, nach direkter Prüfung der<br />

Verfügbarkeit ist das auserwählte<br />

Motorboot mit einem Mausklick<br />

buchbar, egal ob für längere Zeit<br />

oder nur für einen Tag, ob mit oder<br />

ohne Skipper. Eine Einschränkung<br />

gibt es allerdings doch: Das Angebot<br />

ist derzeit nur für französische<br />

Gewässer gültig, was man aber<br />

auch als Alternative zur stark<br />

frequentierten Adria sehen kann.<br />

è www.globesailor.de<br />

Mit einem digitalen Hupfer zum<br />

Motorbootcharter bei GlobeSailor.<br />

DUAL-MOTOR. Der deutsche Spezialist<br />

Fischer Panda hat ein neues elektrisches<br />

Antriebssystem entwickelt: Zwei<br />

Elektromotoren (2 x 20 kW, 600 U/<br />

640 Nm), die direkt ohne Getriebe mit<br />

der Antriebswelle und dem Propeller<br />

gekoppelt sind. Die Motoren sind über<br />

einen Antriebsriemen miteinander verbunden,<br />

verfügen aber über eine eigene<br />

Steuerung und einen eigenen Fahrhebel,<br />

daher kann je nach Leistungsbedarf<br />

ein Antrieb zu- oder abgeschaltet<br />

werden. Das Motorenduo ist wassergekühlt<br />

und kann über einen Wärmetauscher<br />

auch mit Seewasser<br />

gekühlt werden.<br />

è www.fischerpanda.de<br />

2 x 20 über einen<br />

Antriebsriemen<br />

verbundene kW.<br />

– SPECIAL –<br />

EDITION<br />

19. – 27. SEPT. <strong>2020</strong><br />

MESSE FRIEDRICHSHAFEN<br />

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Preise im größten D-A-CH<br />

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Experten-Wissen, Beratung,<br />

Workshops, Angebote und<br />

Community-Austausch!


PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Relaxed<br />

Charter<br />

FRÜHBUCHER. Zeitig für die Saison<br />

2021 zu buchen zahlt sich bei Pitter<br />

Yachtcharter jetzt mehrfach aus.<br />

Zum einen müssen Frühbucher, die<br />

ihre Wunsch-Yacht von September<br />

bis Ende Oktober für 2021 vorbestellen,<br />

keine Anzahlung leisten (diese<br />

wird erst im November fällig und<br />

nur in der Höhe von 20 Prozent).<br />

Zum anderen wird es attraktive<br />

Frühbucherrabatte mit bis zu minus<br />

30 Prozent geben. So will Österreichs<br />

größter Vercharterer mit 28 Basen<br />

in acht Ländern die Urlaubsplanung<br />

für seine Kunden leicht machen.<br />

Wer nicht nur relaxed chartern,<br />

sondern auch relaxed cruisen möchte,<br />

kann sich beispielsweise schon einen<br />

der drei nagelneuen Fountaine Pajot<br />

MY37 Motorkatamarane (mit mehr<br />

Platz und weniger Verbrauch als<br />

eine klassische Motoryacht) für<br />

den nächsten Törn reservieren.<br />

èwww.pitter-yachting.com<br />

Neu in der Pitter-Charterflotte:<br />

drei Fountaine<br />

Pajot MY37 Motorkatamarane<br />

Baujahr <strong>2020</strong>.<br />

„Ein alter und erfahrener Lotse verliert sein Schiff durch zu<br />

große Selbstsicherheit. Ein junger Lotse verliert es aus<br />

Unkenntnis und Mangel an Erfahrung.“<br />

Daniel Defoe (1660–1731), englischer Erzähler und Romanschriftsteller.<br />

23. BIS 27. MAI 2021, PUNAT<br />

Aufgeschoben ist<br />

nicht aufgehoben!<br />

Werner Werner Ober GmbH Ober & GmbH Co KG<br />

& Co KG<br />

Yachtelektronik<br />

Yachtelektronik<br />

Reichsstrass Reichsstrass Reichsstrass<br />

38, 38, 38, 6890 6890 Lustenau<br />

Lustenau<br />

38, 6890 Lustenau<br />

Tel Tel Tel +43 +43 +43 (0)5577 (0)5577 Tel +43<br />

82419<br />

82419<br />

(0)5577 82419<br />

Fax Fax Fax +43 +43 +43 (0)5577 (0)5577 Fax +43<br />

86061<br />

86061<br />

(0)5577 86061<br />

werner.ober@yachtelektronik.at<br />

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Ihr kompetenter Ihr kompetenter Partner Partner<br />

für Yachtelektronik!<br />

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www.yachtelektronik.at<br />

www.yachtelektronik.at<br />

ALPE ADRIA SAILING WEEK<br />

2021. Nach der Covid-19-bedingten<br />

Zwangspause <strong>2020</strong> ist<br />

Organisator Fritz Abl bereits mit<br />

vollem Elan an der Ausrichtung<br />

der AASW 2021 dran. Die 14.<br />

Auflage mit dem 31. Austria Cup<br />

wird von 23. bis 27. Mai übers<br />

Wasser gehen, Austragungsort ist<br />

natürlich wieder die Marina<br />

Punat auf Krk. „Es wäre uns eine<br />

große Ehre, wenn sich alle Crews,<br />

die sich bereits für <strong>2020</strong> eingeschrieben<br />

hatten, nun auch für die<br />

AASW 2021 anmelden würden –<br />

eine einfache, formlose E-Mail genügt,<br />

um die Anmeldung wieder<br />

zu aktivieren“, so Fritz Abl. Die für<br />

die Einheitsklasse in Tulln ver ­<br />

losten First 35 bleiben bis auf<br />

weiteres der Verlosung entsprechend<br />

reserviert. Neue Crews<br />

(auch in der offenen Klasse) sind<br />

herzlich willkommen, Anmeldeformulare<br />

sind bereits online.<br />

è www.aasw.at<br />

Im Mai 2021 wird<br />

wieder freund schaftlich<br />

Regatta gesegelt!<br />

FOTO: UDO REICHMANN


Wenn nicht alles rund läuft<br />

MOTORSCHUTZ. Eine Kasko-Zusatzversicherung<br />

speziell für Motorboote<br />

und -Yachten bis zu einem Alter von<br />

zehn Jahren hat Pantaenius<br />

Yachtversicherungen im Portfolio.<br />

„Motorschutz plus“ bietet einen<br />

erweiterten Versicherungsschutz für<br />

die Maschinenanlage gegen sämtliche<br />

Schäden, die aus Material-, Konstruktions-<br />

und sogar Bedienungsfehlern<br />

resultieren. Selbst fehlerhaftes<br />

Tanken ist bei Motorschutz Plus mitversichert.<br />

Der Deckungsschutz erstreckt<br />

sich auch auf das Abpumpen<br />

und Entsorgen, die Reinigung des<br />

Kraftstoffsystems sowie den Ersatz<br />

des Kraftstoffes.<br />

è www.pantaenius.com<br />

Keine Angst mehr vor<br />

der Motorreparatur!<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Wenn alles klappt<br />

FALTRAD. Bekannt für hochwertige<br />

Ausstattungen von Segelyachten und<br />

Motorbooten sowie Produkten aus<br />

dem Marinebereich, hat Waterloft<br />

mit den neuen Falt-eBikes Fiete 500<br />

und Fiene 500 von Blaupunkt zwei<br />

echte Hingucker neu im Programm.<br />

Beide sind mit einem starken<br />

36-Volt-Hinterradnarbenmotor mit<br />

50 Nm ausgestattet, der von einem<br />

Lithium-Ionen-Akku gespeist wird.<br />

Nur vier kleine Handschritte sind<br />

nötig, um das Fahrrad von ca. 21 kg<br />

zu falten. Gesehen im Onlineshop<br />

für je € 1.499,– zzgl. Versand.<br />

è www.waterloft.de<br />

Antriebseinheit 180kW<br />

Komplettlösung vom Display bis zum Propeller<br />

Beschleunigung: 225kW<br />

Nennleistung: 180kW (245Hp) | S2-30min<br />

Drehzahl: 3100 upm<br />

Geeignet für Elektroboote mit hohen Leistungen.<br />

Ein Vergnügen für Liebhaber von Geschwindigkeit!<br />

Piktronik d.o.o.<br />

Cesta k Tamu 17, SI-2000 Maribor, Slowenien<br />

T: +386 2 460 22 50, F: +386 2 460 22 55<br />

info@piktronik.com, www.piktronik.com


Yachting mit Klasse<br />

JÜRGEN DOBNER<br />

steht für gehobenen<br />

Yacht-Service.<br />

INDIVIDUELL. Mit maßgeschneiderten<br />

Dienstleistungen<br />

will das vom Saalbacher Hotelier<br />

Jürgen Dobner gegründete<br />

Unternehmen Yachting<br />

Exklusive für unbeschwertes<br />

Yachtvergnügen sorgen. Die<br />

Zielgruppe ist jene mit Faible<br />

zu Luxus und besonderen Erlebnissen.<br />

Die Angebotspalette<br />

umfasst nicht nur das klassische<br />

Chartergeschäft im<br />

gehobenen Segment (Segelund<br />

Motoryachten), sondern<br />

auch Catering für Yachten,<br />

Yachtservice, eine Yachting<br />

Academy für Trainings und<br />

Küstenpatente sowie Yacht-<br />

Überstellungen.<br />

è www.yachtingexclusive.com<br />

Als Vorbild die Natur<br />

Niula 747.<br />

LEICHT UND LEISE. Auf der Boot Tulln<br />

wurde heuer das erste Boot aus dem Hause<br />

NIULA präsentiert. Auf 7,47 Metern Länge<br />

bietet die in Jois am Neusiedler See gefertigte<br />

N 747 Platz für sechs Personen und gleitet<br />

elektrisch wahlweise mit 4,3 kW bis 120 kW<br />

durchs Wasser. Der Einstiegspreis liegt inkl.<br />

USt. bei rund € 65.000,–.<br />

è www.niula.at<br />

Timpe schnüffelt wieder<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Cannes Yacht Festival<br />

8.–13. September <strong>2020</strong><br />

Interboot<br />

19.–27. September <strong>2020</strong><br />

Bootshändler • Bootsservice<br />

TopYacht<br />

www.topyacht.eu<br />

verlost unter allen Teilnehmern<br />

zwei Exemplare von „Gefährlichen Gezeiten“.<br />

Einfach eine E-Mail mit Betreff-Zeile<br />

„Fabian Timpe“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>. at<br />

senden und mit etwas Glück gewinnen!<br />

BUCHTIPP. Mit Fabian Timpe<br />

hat der deutschsprachige<br />

Buchmarkt nun einen Serienhelden,<br />

der seine Fälle im maritimen<br />

Ambiente löst. Nach<br />

„Black Jack“ im letzten Jahr ist<br />

heuer Timpes zweiter Fall „Gefährliche<br />

Gezeiten“ erschienen,<br />

der den Yachtdetektiv in die<br />

Bretagne führt. Auch dieses<br />

Mal sehr spannend und handlungsintensiv<br />

geschrieben,<br />

man freut sich schon auf den<br />

dritten Band, der nächstes<br />

Frühjahr veröffentlicht werden<br />

soll.<br />

Detlef Jens: Gefährliche Gezeiten.<br />

Fabian Timpes zweiter Fall.<br />

Taschenbuch, 352 Seiten,<br />

er schienen im KJM Buchverlag,<br />

rd. € 15,– zzgl. Versand.<br />

è www.hamburgparadies.de<br />

Einsendeschluss ist der 24. September, die<br />

Gewinner werden per E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich ein -<br />

verstanden, den<br />

-Newsletter<br />

(jeder zeit kündbar) per E-Mail zu erhalten.<br />

Ihre Daten werden nicht an Dritte weiter -<br />

gegeben. Keine Bar ablöse. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.


dal 1971<br />

Hello Austria!<br />

88 METER ÖSTERREICH. Optisch<br />

ein Blickfang lässt der jüngste Entwurf<br />

aus dem Hause Sigmund<br />

Yacht Design auch namentlich<br />

aufhorchen: Austria 88m soll die<br />

Superyacht heißen und Österreich<br />

im Ausland mit Glanz und Gloria<br />

repräsentieren. Überwiegend in<br />

Österreich und aus nachhaltigen<br />

Materialen gefertigt, soll der Antrieb<br />

via Brennstoffzelle klimaneu tral und<br />

geräuschlos erfolgen. An Bord soll<br />

es neben Kunstwerken aus der Nationalgalerie<br />

auch Platz für Konzerte<br />

und Theaterstücke geben – die feine<br />

österreichische Küche wird natürlich<br />

auch nicht fehlen.<br />

è www.sigmundyachtdesign.com<br />

Die Austria 88m als österreichische Botschaft zur See?<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Da freut sich die Skipperin:<br />

Sicherer chartern mit dem Treuhandmodell<br />

von Yacht-Pool.<br />

Sicher chartern<br />

VERTRAUENSSACHE. Der Yachtversicherer<br />

Yacht-Pool bietet<br />

zur Absicherung von Charterzahlungen<br />

ein Treuhandmodell. Das<br />

vom Skipper überwiesene Geld<br />

landet dabei nicht auf dem Konto<br />

des Vercharterers, sondern auf einem<br />

Treuhandkonto einer Rechtsanwaltskanzlei.<br />

Kommt der Charter<br />

korrekt zu Stande, erhält der<br />

Flottenbetreiber das Geld. Kann er<br />

die vereinbarte Leistung nicht erbringen,<br />

erfolgt die Rückerstattung<br />

an den Charterkunden. Detaillierte<br />

Informationen auf Anfrage:<br />

è skipper@yacht-pool.at<br />

VOLLES PROGRAMM<br />

AM SEE<br />

Neu-/Gebrauchtboote<br />

Hallenstellplätze für Boote<br />

Trockenliegeplätze mit Slipservice<br />

Boots- und Motorservice<br />

Boutique und Zubehör-Shop<br />

Boot Charter<br />

Über 2000 m 2 Bootsausstellung<br />

Bootfinanzierung akf-Bank<br />

INVICTUS 320GT<br />

STINGRAY 250 CR EOLO 730 MAXIMA 730<br />

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Konstanz-Dettingen<br />

NEU & GEBRAUCHTBOOTE<br />

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Böblingen / Stuttgart<br />

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YACHTSERVICE<br />

Konstanz-Wallhausen<br />

SERVICE Rund ums Boot<br />

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TANKEN & SERVICE<br />

NAUTIC CHARTER<br />

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CHARTER<br />

bodenseenautic busse gmbh | hegnerstr. 10 | d-78465 konstanz-dettingen | tel. +49 7533 8030997 | post@bodenseenautic.de | www.bodenseenautic.de


Ocean Woman<br />

Annabels Welt<br />

Zu Gast bei einer Französin auf einem knallroten Katamaran. Was wir dort erfahren haben?<br />

Franzosen essen ungern vor 23 Uhr zu Abend, das Dessert wird mitunter erst um Mitternacht gereicht.<br />

Wir waren von einem exorbitanten<br />

Einkaufstrip am<br />

Steg in der Marina in Santa<br />

Cruz auf Teneriffa heimgekehrt<br />

und schleppten taschenweise Einkäufe<br />

zur Risho Maru.<br />

Ich rätselte gerade, wo ich eigentlich<br />

die 20 Packungen Haltbarmilch<br />

stauen sollte, die ich gekauft hatte.<br />

Und dann stand da plötzlich Annabel<br />

vor mir. Im kleinen Schwarzen!<br />

„Bonjour, ça va?“ hauchte sie, streifte<br />

eine blonde Haarlocke aus dem<br />

Gesicht und ihre blauen Augen<br />

blitzten spitzbübisch. „Tu veux un<br />

café?“ Und schon saßen wir alle im<br />

Cockpit des knallroten Katamarans<br />

Tahoma.<br />

Fabien, Annabels Ehemann, und<br />

mein Skipper vertieften sich sofort<br />

in eine Gespräch über Sperrholzkatamarane.<br />

Peter half Fabien später<br />

mit Epoxyarbeiten an einem beschädigten<br />

Rumpf aus, wofür sich<br />

Fabien mit einem riesigen spanischen<br />

Schinken bedankte. Wir teilten<br />

mit allen anwesenden Fahrtenseglern<br />

und alle hatten damals<br />

genug Fleischvorrat für mindestens<br />

zwei Atlantiküberquerungen.<br />

Finns Ohren glühten. Drei Töchter<br />

gab‘s an Bord! Die sechsjährige<br />

Sigrid und ihre neunjährige<br />

Schwester Mahauld bastelten an<br />

Muschelkettchen. Sybille, ihre 16-<br />

jährige Schwester, schrieb Mails an<br />

ihre Schulfreundinnen in Paris<br />

und der große Bruder Vincent<br />

zupfte auf seiner Gitarre. Der<br />

Nachmittag verging wie im Flug.<br />

Vier Kinder an Bord? Ich staunte<br />

nicht schlecht. Vincent war sehr<br />

schwierig, knurrte Annabel. Er<br />

kam mit der Autorität an Bord<br />

nicht zurecht. Es gab einen Kapitän<br />

und das war nicht er. Nach der<br />

Atlantiküberquerung stieg Vincent<br />

FOTO: STEFAN HARING<br />

ALEXANDRA SCHÖLER<br />

ist Weltumseglerin,<br />

Sängerin, Regisseurin,<br />

Buchautorin und seit<br />

2010 Ocean Woman.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Ocean Woman-<br />

Sonderausgabe<br />

è www.rishomaru.com<br />

Himmlische Schokoladen-Tarte<br />

125 g feine Schokolade geschmolzen<br />

125 g Butter<br />

125 g geriebene Mandeln<br />

50 g Mehl<br />

3 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

Zucker und Eier mischen, Butter und die geschmolzene<br />

Schokolade beifügen, dann die<br />

Nüsse, das Mehl und die Prise Salz zugeben.<br />

Rühren, bis eine schöne Masse entsteht.<br />

In eine gefettete Form gießen, bei mittlerer<br />

Hitze 20 bis 30 Minuten backen.<br />

Der knallrote Katamaran Tahoma war zwei Jahre<br />

lang das Zuhause von Annabel und ihrer Familie.<br />

übrigens aus, zog nach Paris, wo<br />

er verwundert draufkam, dass das<br />

Führen eines eigenen Haushalts<br />

viel Geld und Zeit kostet!<br />

Zwei Jahre Segeln waren geplant.<br />

Annabel sagte lange nicht „nein“ zur<br />

Reise und erst ganz spät „ja“. Doch<br />

schnell wurde ihr klar, wie wertvoll<br />

das alles für sie war. Und für die<br />

Kinder. „Mon dieu, wie dumm ich<br />

war! Ich dachte, die Kinder hätten<br />

nur den Wind in den Haaren, sonst<br />

keinerlei Erziehung für zwei Jahre.<br />

Wie unüberlegt von mir!“<br />

Ihre Kinder lernten Verantwortung<br />

auf dem Schiff, auch wenn sie<br />

das noch nicht wussten! Wasser<br />

musste gespart werden, der Gashahn<br />

abgedreht, Nachtwachen geschoben,<br />

damit auf Tahoma alles<br />

wie am Schnürchen lief. Und jeder<br />

war eingebunden. Annabel selbst<br />

fühlte sich wie „ein weißes Blatt,<br />

das beschrieben werden musste“.<br />

Während der Nachtfahrten saß sie<br />

an ihrem Computer und schrieb.<br />

Sie war dabei, sich einen eigenen<br />

Job zu kreieren: „Ich will der Welt<br />

was zurückgeben, von all den guten<br />

Dingen, die mir passiert sind.“ Und<br />

wie erging es ihr sonst beim Segeln?<br />

Co-Skipperin, Stewardess, Lehrerin,<br />

Krankenschwester, Webmasterin,<br />

Freizeitmanagerin, Trösterin aller<br />

Qualen. „Köchin!“ warf ich zustimmend<br />

ein. „Je déteste cuisiner – ich<br />

hasse Kochen“, seufzte Annabel. Der<br />

Kapitän war der Koch. Fabiens Ratatouille<br />

duftete verführerisch.<br />

Wir waren zum Abendessen eingeladen<br />

worden. Es war inzwischen<br />

21 Uhr. Mein Magen knurrte. Die<br />

Kinder dinierten zuerst. Pasta mit<br />

Ratatouille. Ich naschte unauffällig<br />

bei Finn mit. Endlich um 22 Uhr<br />

Essen für uns. Dazwischen hörte ich<br />

von Annabels Eltern, die in der Provence<br />

in einem alten Gutshaus lebten,<br />

dass Annabel als Journalistin<br />

arbeitete, aber auch Restaurantbesitzerin<br />

gewesen war und dass<br />

Franzosen ungern vor 23 Uhr zu<br />

Abend essen.<br />

Um 24 Uhr dann das Dessert.<br />

Finn jubelte. Eine Schokoladen-<br />

Tarte. Annabel‘s Werk, den Backen<br />

war ihr Ding! Sie schmeckte himmlisch.<br />

Im Hintergrund sang die Gattin<br />

des damaligen französischen<br />

Präsidenten „Quelqu‘un m‘a dit …“.<br />

Am nächsten Morgen ging unsere<br />

French Family shoppen – auf Vorrat.<br />

Mon dieu! War<br />

ich froh, dass<br />

wir nur zu<br />

dritt waren!<br />

<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

16 5/<strong>2020</strong>


FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Motoryacht-<br />

Charter macht<br />

auch Spaß.<br />

MOTORYACHT-CHARTER. Während die<br />

Crew eines schicken Motorboots früher<br />

in erster Linie aus der Familie des Yachteigners<br />

bestand, liegen in den Buchten<br />

am Mittelmeer inzwischen auch Ferrettis,<br />

Antares, Cranchis und Sunseekers, die im<br />

Charter laufen. „Das Angebot ist überschaubar,<br />

jedoch abwechslungsreich. Eine<br />

Prestige 440 mit drei Kabinen wird im<br />

September bereits für unter € 5.300,– angeboten,<br />

während eine Bavaria Sport 32<br />

im gleichen Zeitraum sogar schon für<br />

€ 2.400,– zu chartern ist. Natürlich<br />

kann man für die Woche auch runde<br />

Vom kleinen und<br />

großen Luxus<br />

€ 10.000,– investieren. Nach oben gibt<br />

es hier kaum Grenzen“, weiß Ümit Uzun,<br />

Chef von Charterbar Yachting.<br />

Neben der Küste Kroatiens mit dem<br />

umfangreichsten Angebot werden z. B.<br />

auch ab Palma, Cannigione, Portisco und<br />

Athen Motor yachten verchartert. Aber<br />

wie findet man die passende Yacht? „Da<br />

es im Motor yacht-Charter weit größere<br />

Qualitätsunterschiede als bei den Seglern<br />

gibt, sollte einer Buchung unbedingt eine<br />

individuelle Beratung einer unabhängigen<br />

Agentur vorausgehen“, so Ümit Uzun.<br />

è www.charterbar-yachting.de<br />

Ihr Charter<br />

Spezialist<br />

Kurtaxe<br />

leicht<br />

gemacht<br />

Kroatien hat eine Verordnung<br />

über die Senkung der<br />

Pauschal-Taxe für Nautik<br />

in Höhe von 20 % erlassen.<br />

Alle Skipper, die zu viel bezahlt<br />

haben, können nun eine<br />

Rückerstattung beantragen.<br />

Die Tourismusverbände in<br />

Kroatien sind informiert –<br />

wir haben das Antragsformular<br />

zum Download für<br />

Sie bereitgestellt.<br />

è www.<strong>ocean7</strong>.at/news/<br />

hr-tax-back<br />

Neu auch die Website, auf<br />

der Skipper die Kurtaxe nun<br />

online einzahlen können.<br />

Bisher waren die Abwicklung<br />

und die Einzahlung nur bei<br />

den Hafenämtern möglich.<br />

è https://nautika.evisitor.hr/<br />

Neu ist auch die Option, die<br />

Kurtaxe pro Übernachtung<br />

zu zahlen (bisher gab es nur<br />

die Option, die Kurtaxe pauschal<br />

per Schiffslänge zu<br />

zahlen), was vor allem bei<br />

kürzeren Aufenthalten<br />

günstiger sein könnte.<br />

è https://nautika.evisitor.hr/<br />

Molto flotti<br />

in Porto Lotti<br />

NEUE BASIS. Mit La Spezia in Ligurien hat<br />

Argos Yachtcharter seit Juni einen neuen<br />

Stützpunkt an der Westküste Italiens im Programm.<br />

Die vom Premiumpartner Dream<br />

Yacht Charter betriebene Basis befindet sich<br />

in Porto Lotti, einem privaten Yachthafen in<br />

La Spezia. Die Lage ist für Törns nach Genua<br />

oder in Richtung Süden nach Pisa, Elba oder<br />

Korsika optimal. Die gute Erreichbarkeit per<br />

Auto aus Süddeutschland, Österreich und der<br />

Schweiz ist ein weiterer Pluspunkt für einen<br />

Segeltörn ab La Spezia. Argos bietet Monuhulls<br />

von 34 bis 51 Fuß und Katamarane 40 bis<br />

46 Fuß ab der Basis in Porto Lotti an.<br />

è www.argos-yachtcharter.de<br />

Törntipp von La<br />

Spezia aus: Elba!<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Saisonstart 2021<br />

Tolle Angebote mit<br />

Sicherheitsgarantie!<br />

Kostenlose und flexible<br />

Umbuchungsmöglichkeiten<br />

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(bis 31.10.<strong>2020</strong>)<br />

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Frühbucherpreis bis zu -30%<br />

Höchste Qualität<br />

und bester Service<br />

am Chartermarkt!<br />

www.pitter-yachting.com


Teststrecke<br />

Schuhe an Bord? Docksides<br />

von Sebago sind auf vielen<br />

Yachten zu sehen. Hier z. B.<br />

auf der neuen Frauscher<br />

1212 Ghost, Bericht ab<br />

Seite 54.<br />

Bootsleder<br />

Must have?<br />

Redaktions-<br />

Test<br />

Faszinierend, was sich in den letzten Jahren im Bereich „Bootsschuhe“ getan hat. Auf jeder Messe bin<br />

ich bass erstaunt ob der Grip-verstärkten PU-Sohlen, der schnelltrocknenden Mesh-Ober materialien,<br />

der verwendeten Alien-Farben und -Formen, und trage selbst nach wie vor Leder.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Foto TAHSIN ÖZEN<br />

Auch wenn meine Ledernen,<br />

die ich mir damals zur bestandenen<br />

FB2-Prüfung<br />

selbst geschenkt hatte, inzwischen<br />

etwas in die Jahre gekommen sind:<br />

Wir sind sozusagen miteinander<br />

50 Jahre Docksides<br />

Sebago wurde 1946 in Maine gegründet, die Manufaktur erlangte über seine seit damals<br />

produzierten Penny Loafer, die von Audrey Hepburn und John Fitzgerald Kennedy getragen<br />

wurden, Weltberühmtheit. 1970 kreierte Sebago mit dem Dockside den wohl bekanntesten<br />

Bootsschuh aus gegerbtem und handvernähtem Leder mit<br />

rutschfesten Gummisohlen im klassischen Design. Der<br />

Klassiker ist heute als Portland Docksides bekannt. Der<br />

Name gilt als Hommage an die Stadt am Atlantischen<br />

Ozean, wo die Schuhe auf den Kais Premiere feierten.<br />

Testschuh: Docksides Portland blue navy, € 144,90.<br />

è www.sebago.de<br />

verbandelt, die Zeit hat uns zusammengeschweißt<br />

…<br />

Und weil „damals“ ein dehnbarer<br />

Begriff ist, drehe ich das Rad<br />

noch weiter zurück, um mir Verbündete<br />

fürs Leder in der Regatta-<br />

Szene zu suchen. Siehe da: OSTAR,<br />

America‘s Cup, Liberty Cup – bis<br />

tief in die 1990er trugen Skipper<br />

und Crew Lederbootsschuhe, viele<br />

von ihnen mit Docksides<br />

den angesagtesten<br />

Trendschuh seiner<br />

Zeit. Der<br />

wiederum<br />

wurde bereits 1970 von Sebago<br />

geschustert und gilt seitdem als<br />

der „Boots mokassin“ schlechthin.<br />

KLASSISCH KONSEQUENT<br />

Dieses Jahr, zum 50. Geburtstag<br />

des Dockside, bin ich fremd gegan ­<br />

gen und habe mir statt der klassichen<br />

Braunen neue Blaue (Portland<br />

blue navy) übergestreift: Weiße,<br />

nicht schlierende und rutschfeste<br />

Sohle, weiches, ungefüttertes<br />

Leder mit bekannter 360-Grad-<br />

Rundum-Schnürung, angenehmer<br />

Tragekomfort ohne Socken. Das<br />

kennt man schon von den alten<br />

18 5/<strong>2020</strong>


Modellen? Stimmt, aber das ist es<br />

ja, was einen Klassiker ausmacht.<br />

Neu ist, dass man sie in verschiedensten<br />

Farben und Ausführungen<br />

haben kann – die meisten Optionen<br />

haben mittlerweile wenig<br />

überraschend die Damen. Dabei<br />

waren die Docksides ursprünglich<br />

für den Einsatz in den Docks von<br />

Portland in Maine gedacht – also<br />

streng genommen als Arbeitsschuhe<br />

kon zipiert …<br />

STILSICHER<br />

Wie es der Zufall will, ist es eine<br />

Motoryacht, auf der ich die Portland<br />

blue navy zum ersten Mal tragen<br />

soll. Nicht irgendeine, sondern<br />

die nagelneue Frauscher 1212<br />

Ghost, die erst auf dem Cannes<br />

Yachting Festival <strong>2020</strong> der Weltöffentlichkeit<br />

vorgestellt wird.<br />

Besichtigung und Probefahrt beim<br />

Italien-Händler Mauro Fertrinelli<br />

am Gardasee. Die Ghost liegt jungfräulich<br />

in der Marina, während<br />

ich auf und unter Deck herumspaziere,<br />

um mir alles in Ruhe anzuschauen<br />

(Bericht ab Seite 54).<br />

Obwohl das Boot schon seit ein<br />

paar Tagen hier liegt, fällt auf, dass<br />

viele vorbeihuschende Mitarbeiter<br />

kurz innehalten und herübersehen,<br />

ehe sie zufriedenen Blickes weitereilen<br />

– Ferragosto, es gibt viel zu tun.<br />

Als ich nach meiner Besichtigungstour<br />

die Füße auf den Tisch<br />

lege, um die Aussicht auf den See<br />

zu genießen, taucht auch schon<br />

Mauro auf, um mir nach einem<br />

prüfenden Blick „schöne<br />

Schuhe!“ zuzurufen<br />

und wieder<br />

abzutauchen. Jetzt<br />

verstehe ich erst:<br />

Schuhe an Bord?<br />

Geht hier gar nicht!<br />

Bei meinen Docksides<br />

machen die stilsicheren Italiener<br />

aber eine Ausnahme.<br />

<br />

verlost unter allen Teilnehmern<br />

1 Paar Docksides Total Brown für Männer und<br />

1 Paar Docksides Suede Beige Camel für Damen<br />

im Wert von je € 144,90! Einfach eine E-Mail mit<br />

Betreffzeile „Docksides Brown“ oder „Docksides<br />

Suede“ und Schuhgrößenangabe an gewinnen@<br />

<strong>ocean7</strong>.at senden und mit etwas Glück ge winnen!<br />

Teil nahme schluss ist der 30. September <strong>2020</strong>, die<br />

Ge winner werden per E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich ein verstanden,<br />

den<br />

- News letter (jederzeit kündbar)<br />

per E-Mail zu er halten. Ihre Daten werden<br />

in keiner Form an Dritte weiter -<br />

gegeben. Eine Bar ablöse<br />

des Gewinns ist nicht<br />

möglich. Rechtsweg<br />

ausgeschlossen.<br />

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T +43 (0) 463 20 80 01 l E office@jetmarine.at


FOTOS: DIETER WANKE (4), TAHSIN ÖZEN (2)<br />

20 5/<strong>2020</strong><br />

Der Real Club Náutico Calpe<br />

zu Füßen des berühmten<br />

Felsens Penyal d’Ifac.


Die Ostküste<br />

Spaniens kosten<br />

Die maritime Verkostung beginnt in Alicante, dem Herzen der Costa Blanca mit ihren<br />

endlos erscheinenden weißen Sandstränden, und reicht bis zu duftenden Orangenhainen<br />

nach Valencia an der Costa del Azahar. Auf dem rund 100 Seemeilen langen Küstenabschnitt<br />

eröffnet sich eine bunte Mischung von städtischem Flair in den Metropolen bis<br />

zu idyllischen Fischerhäfen. Verlockend auch die bildhübschen Marinas mit günstigen<br />

Liegeplätzen für trailerbare Motorboote bis zur gediegenen Superyacht.<br />

Text und Fotos TAHSIN ÖZEN, DIETER WANKE<br />

Neben dem Start und Ziel<br />

bietet Altea auch städtische<br />

Atmosphäre. In anderen<br />

Küstenorten geht es,<br />

zumindest was das urbane Flair angeht,<br />

beschaulicher zu, aber in der<br />

Hauptsaison durchaus touristisch.<br />

Die Großstädte bieten Abwechslung,<br />

aber auch Trubel. Bedeutende<br />

Historie ist allgegenwärtig, denn die<br />

Besiedlung der Küste begann vor<br />

5.000 Jahren. Im Römischen Reich<br />

war die Region stark entwickelt.<br />

Zeugnisse aller Epochen findet<br />

man überall. In den Altstädten mit<br />

ihren bildhübschen Gassen, zahllosen<br />

Restaurants und Straßenkneipen<br />

pulsiert das Leben. Das kulinarische<br />

Angebot ist in der ganzen<br />

Region auf hohem Niveau. Exzellente<br />

Qualität bietet nicht nur die<br />

Spitzengastronomie, sondern auch<br />

einfache Gaststätten mit moderaten<br />

Preisen. Sehr überschaubare<br />

Kosten gehören zu den Stärken der<br />

Region, zumindest im Vergleich zu<br />

den Balearen. Ob Marina oder Essen<br />

gehen, man lebt hier preiswerter,<br />

ohne Kompromisse eingehen<br />

zu müssen. Auch nicht bei der<br />

Fahrt entlang der attraktiven Küste<br />

mit zahlreichen Ankermöglichkeiten.<br />

Alle besuchten Marinas verfügen<br />

sowohl beim Hafenservice als<br />

auch bei der technischen Unterstützung<br />

über ein komplettes Angebot.<br />

Vom Liegeplatz für die eigene<br />

Yacht, Charterboote für den Wo­<br />

Hoch über dem Hafen von<br />

Alicante thront das (via Aufzug<br />

erreichbare) Castillo de Santa<br />

Bárbara.<br />

Im Uhrzeigersinn:<br />

Ocean Race Museum in<br />

Alicante, Altstadt von<br />

Altea, regional Speisen<br />

in der Marina Campello.<br />

5/<strong>2020</strong> 21


xxxxx Spaniens xxxx Ostküste<br />

Mit mehr als 1.000 Liege plätzen<br />

mitten in der Stadt glänzt der<br />

weitläufige Hafen von Alicante.<br />

Abendspaziergang im Club<br />

Náutico Moraira mit Frauscher-<br />

Sichtung (1414 Demon,<br />

5. Boot von links).<br />

chentörn oder temporäre Plätze<br />

für den Urlaub mit dem eigenen<br />

Trailerboot, Tauchen oder Angeln,<br />

alles gibt‘s im Angebot. Außerdem<br />

gilt die Region mit teilweise<br />

nur rund 50 Seemeilen<br />

Distanz als angenehmes Sprungbrett<br />

zu den Balearen. Viele Skipper<br />

wissen und nutzen das.<br />

„ Überall an der spanischen<br />

Mittelmeerküste sind<br />

Motorboote herzlich<br />

willkommen.“<br />

GESCHÄFTIGES ALICANTE<br />

Die Provinzhauptstadt ist seit der<br />

Steinzeit besiedelt und wurde vor<br />

2.300 Jahren von griechischen<br />

Siedlern als „Akra Leuke“ gegründet.<br />

Nach der Eroberung durch<br />

Römer in „Lucentum“ umbenannt<br />

und im Mittelalter nach der Eroberung<br />

durch Mauren in „Al Lucant“.<br />

Die Altstadt mit hübschen Fassaden<br />

und viel Gastronomie ist zu<br />

Fuß vom Hafen erreichbar. Die<br />

Burg Castillo de Santa Bárbara<br />

überragt die Stadt.<br />

Im Hafen ist das legendäre Museum<br />

„The Ocean Race“ daheim,<br />

außerdem die Marina Deportiva<br />

del Puerto de Alicante. Es gibt Trockendocks<br />

und Hebemöglichkeit.<br />

Im Real Club de Regatas Alicante<br />

sind Motorboote – wie überall an<br />

der spanischen Mittelmeerküste –<br />

ebenfalls herzlich willkommen. Die<br />

Ankunft sollte vorab angekündigt<br />

werden.<br />

RUHIGES EL CAMPELLO<br />

Wer Ruhe sucht, ist in dem kleinen<br />

Küstenort gut aufgehoben. Der<br />

Wachturm Torre Vigía de la Illeta<br />

beim Hafen stammt aus dem<br />

16. Jahrhundert, die Ruinen davor<br />

sind 5.000 Jahre alt. Im Club Náutico<br />

Campello gibt es Liegeplätze für<br />

Boote und Yachten. Im angrenzenden<br />

Fischereihafen wird der Fang<br />

versteigert.<br />

UMTRIEBIGES ALTEA<br />

Gegründet von Iberern und Römern<br />

hat auch Altea eine lange<br />

Geschichte. In der Altstadt mit den<br />

typischen weißen Fassaden findet<br />

man viel Gastronomie. Das Zentrum<br />

mit der Kirche Nuestra Señora<br />

del Consuelo ist von der Marina<br />

aus gut zu Fuß erreichbar. Im Club<br />

Náutico de Altea gibt es aber auch<br />

Gastronomie.<br />

EXKLUSIVE MARINA<br />

GREENWICH<br />

Die Marina Greenwich liegt vier<br />

Seemeilen nordöstlich von Altea.<br />

In der Privatmarina ist ein Travellift<br />

samt Technikservice ebenso vor<br />

Ort wie zwei Charterunternehmen<br />

und eine Tauchbasis.<br />

IDYLLISCHES CALPE<br />

Hochhäuser am Strand beherbergen<br />

die zahlreichen Touristen. Der<br />

Real Club Náutico Calpe befindet<br />

sich abseits davon am östlichen<br />

FOTOS: DIETER WANKE (3), TAHSIN ÖZEN (1)<br />

22 5/<strong>2020</strong>


Ihre Crew, Ihre<br />

Verantwortung<br />

Buntes Dénia, wo gleich vier<br />

Marinas ihre Dienste anbieten.<br />

Die Spezialität der Marina Nou Fontana in Jávea sind Sportboote<br />

bis neun Meter, die liegen geschützt im Canal de la Fontana<br />

nahe dem Sandstrand.<br />

Ende direkt vor dem markanten Felsen<br />

Penyal d’Ifac. In die Altstadt führen drei<br />

Kilometer Fußweg. Die Fischereiflotte<br />

und ein Fischmarkt mit Auktionen bereichern<br />

den Hafen.<br />

GEMÜTLICHES MORAIRA<br />

Im ehemaligen Fischerdorf Mo raira mit<br />

gemütlicher Altstadt re sidieren Touristen<br />

meist in Villen. Direkt am Hafen<br />

schließt ein Kneipenviertel mit Gastronomie<br />

und Versorgungsmöglichkeiten<br />

an. Die findet man auch im Club Náutico<br />

Moraira, wo es vollen Service mit<br />

Winterlager und Kran gibt.<br />

TOURISTISCHES JÁVEA<br />

Der Kern der mittelalterlichen Siedlung<br />

liegt zwei Kilometer landeinwärts. Der<br />

moderne Teil am Strand ist stark touris­<br />

Spanien mediterran<br />

Anreise. Alicante und Valencia verfügen über je einen eigenen<br />

internationalen Flughafen. Beide Ziele werden von Wien aus direkt<br />

angeflogen. Die Anreise mit dem Trailerboot ist auch möglich,<br />

da alle Marinas Liegeplätze bieten und über Travellifte,<br />

Kran oder Rampen verfügen. Die Anreise auf dem eigenen Kiel<br />

ist besonders für Eigner mit Liegeplatz auf den Balearen attraktiv,<br />

da Ibiza nur rund 50 Seemeilen von der Küste entfernt<br />

ist.<br />

Charter. In allen Marinas gibt es Charterboote. Die Palette<br />

reicht von Sportbooten für Tagesfahrten bis zu größeren Yachten.<br />

Zum Beispiel:<br />

Calpe Diem è www.calpe-diem.com<br />

Euronautica Calpe è www.euronautica.com<br />

Albir Marina è www.albirmarina.com<br />

Área Náutica è www.areanautica.com<br />

Náutica Pérez è www.nauticaperez.com<br />

Marina Sport S.A. è www.nauticamarinasport.com<br />

Revier. In der Küstenregion zwischen Alicante und Valencia<br />

gibt es ein engmaschiges Netz an Marinas, wodurch sich das<br />

Revier bestens für Küstentörns eignet. Die Vor anmeldung für<br />

Liegeplätze ist erforderlich. Zwischen den Häfen sind meist<br />

kleinere Buchten zu finden, die sich als Ankerplätze am Tag<br />

eignen. Dazwischen warten weiße Sandstrände auf Badegäste.<br />

Teile der Küste sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Generell<br />

muss darauf geachtet werden, dass beim Ankern das<br />

Grundeisen nicht in die streng geschützten Seegraswiesen<br />

fällt. Insbesondere in den Naturschutzgebieten wird deshalb<br />

die Anzahl der Bojen zum Festmachen stark ausgebaut.<br />

Wetter. Wassersportler können mit einer langen Saison ab<br />

April bis in den November bei Tagestemperaturen zwischen 20<br />

bis 30 Grad rechnen. Vormittags beginnt sich oft ein auflandiger<br />

Wind aufzubauen, der am späten Nachmittag wieder abflaut.<br />

Dadurch entwickeln sich meist keine hohen Wellen vor<br />

der Küste, was auch Motorbootkapitänen zugutekommt.<br />

Literatur. Mediterranean Spain, Strait of Gibraltar to the<br />

French Border (Revierführer) von Steve Pickard (englisch),<br />

ISBN 978-1846236501; NV.Atlas Spain ES1 Cabo Creus to<br />

Cabo San Antonio, Format: 30 x 42 cm, und ES3 Cabo<br />

San Antonio to Gibraltar, Format: 30 x 42 cm.<br />

è www.nvcharts.com<br />

Skipper zu sein heißt weit<br />

mehr, als ein Schiff zu steuern.<br />

Schützen Sie sich und Ihre Crew<br />

deshalb vor den unkalkulierbaren<br />

finanziellen Folgen eines<br />

Unfalls mit der Pantaenius<br />

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Vermögensschäden genießen.<br />

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xxxxx Spaniens xxxx Ostküste<br />

„ València, Heimat der Stadt der<br />

Künste und Wissenschaften.“<br />

Von den Römern gegründet<br />

ist das heutige<br />

València die drittgrößte<br />

Stadt Spaniens. Der Hafen<br />

ist sechs Kilometer<br />

entfernt.<br />

tisch. Spezialität der Marina Nou<br />

Fontana sind Sportboote bis neun<br />

Meter. Die liegen geschützt im Canal<br />

de la Fontana, der an den Strand anschließt.<br />

Im älteren Teil gibt es<br />

Chartermöglichkeiten und eine<br />

Tauchbasis. Mit dem neuen Teil<br />

kommen 318 Liegeplätze dazu. Der<br />

Club Náutico de Jávea verfügt über<br />

Travellift und Kran.<br />

MARITIMES DÉNIA<br />

Einst römischer Flottenstützpunkt<br />

und maurischer Königssitz hat der<br />

Ort seine maritime Bedeutung bis<br />

heute behalten. Gleich vier Institutionen<br />

bieten im Hafen ihre Dienste<br />

an: Die Marina de Dénia, der Real<br />

Club Náutico Dénia, der Port Dénia<br />

für Superyachten bis 65 Meter und<br />

die Marina el Portet de Dénia, die in<br />

der ruhigsten Ecke des Hafens zu<br />

finden ist.<br />

KULTIVIERT-MODERNES<br />

VALÈNCIA<br />

València ist drittgrößte Stadt Spaniens.<br />

Von den Römern gegründet<br />

sind die Reste der Siedlung in der<br />

Altstadt zu besichtigen. Hier konzentriert<br />

sich das Nachtleben, während<br />

sich die Kunst- und Kultur meile über<br />

das ausgetrocknete Flussbett des Turia<br />

erstreckt. Die (auch architektonisch)<br />

spektakulären Museen der<br />

Die wichtigsten Meeresökosysteme auf einem Fleck im Oceanogràfic in Valencia. Das ausgetrocknete Flussbett<br />

des Turia beherbergt die bedeutendsten (architektonischen) Kunstschätze der Stadt.<br />

„Stadt der Künste und der Wissenschaften“<br />

sind absolut sehenswert,<br />

der Besuch des Oceanogràfic mit<br />

500 Tierarten in Nachbildungen der<br />

wichtigsten Meeresökosysteme der<br />

Welt ist Pflicht.<br />

Der sehr moderne und perfekt<br />

geschützte Hafen mit den Marinas<br />

ist sechs Kilometer entfernt und<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

gut angebunden. La Marina de<br />

València gilt als recht mondän, beschaulicher<br />

gibt sich die Marina<br />

Valencia Mar. Der Real Club Náutico<br />

de Valencia ist mit mehr als<br />

1.206 Plätzen nicht nur Platzhirsch,<br />

sondern auch der größte<br />

Club Spaniens. <br />

<br />

FOTOS: DIETER WANKE (6), TAHSIN ÖZEN (3), SHUTTERSTOCK (1), ESP-TOURISMUS (9), ANDREA GAIDA (1)<br />

24 5/<strong>2020</strong>


VALÈNCIA<br />

16<br />

15<br />

14<br />

Raum für Yachten<br />

16 Marinas von Alicante bis València, die man durchaus als günstige Alternative zu den<br />

oft vollen oder überteuerten Marinas in der Adria in Betracht ziehen kann – als Eigner<br />

auf eigenem Kiel genauso wie als Chartergast.<br />

ALICANTE<br />

2<br />

1<br />

0 sm 15<br />

CAMPELLO<br />

3<br />

ALTEA<br />

4<br />

CALPE<br />

6<br />

5<br />

Angaben ohne Gewähr, Irrtümer vorbehalten.<br />

13 12<br />

11<br />

DÈNIA 10<br />

MORAIRA<br />

7<br />

JÁVEA<br />

9<br />

8<br />

1 Real Club de Regatas Alicante<br />

Koordinaten: N 38°20,3‘, W 0°28,9‘<br />

Liegeplätze: 524 bis 60 m Länge<br />

Tiefgang: 9 m<br />

è www.rcra.es<br />

2 Marina Deportiva del<br />

Puerto de Alicante<br />

Koordinaten: N 38°20,3‘, W 0°28,9‘<br />

Liegeplätze: 750 bis 60 m Länge<br />

Tiefgang: 2,5 m<br />

è www.marinaalicante.com<br />

3 Club Náutico Campello<br />

Koordinaten: N 38°25,8‘, W 0°23,1‘<br />

Liegeplätze: 476 bis 20 m Länge<br />

Tiefgang: 4 m<br />

è www.cncampello.com<br />

4 Club Náutico de Altea<br />

Koordinaten: N 38°35,3‘, W 0°3,3‘<br />

Liegeplätze: 185 bis 30 m Länge<br />

Tiefgang: 3 m<br />

è www.cnaltea.com<br />

5 Marina Greenwich<br />

Koordinaten: N 38°37,8‘, W 0°0,2‘<br />

Liegeplätze: 542 bis 30 m Länge,<br />

Tiefgang: 6 m<br />

è www.marinagreenwich.com<br />

6 Real Club Náutico Calpe<br />

Koordinaten: N 38°38,2‘, E 0°04,0‘<br />

Liegeplätze: 264 bis 24 m Länge<br />

Tiefgang: 4 m<br />

è www.rcnc.es<br />

7 Club Náutico Moraira<br />

Koordinaten: N 38°41,1‘, E 0°08,4‘<br />

Liegeplätze: 620 bis 40 m Länge<br />

Tiefgang: 5 m<br />

è www.cnmoraira.com<br />

8 Marina Nou Fontana,<br />

Jávea<br />

Koordinaten: N 38°47,7‘, E 0°11,1‘<br />

Liegeplätze: 151 + 318 bis 9 m Länge<br />

Tiefgang: mind. 1,2 m<br />

è www.marinanoufontana.es<br />

9 Club Náutico de Jávea<br />

Koordinaten: N 38°47,7‘, E 0°11,1‘<br />

Liegeplätze: 379 bis 18 m Länge<br />

Tiefgang: 10 m<br />

èwww.cnjavea.net<br />

10 Marina de Dénia<br />

Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />

Liegeplätze: 450 für 12–60 m Länge<br />

Tiefgang: 3 m<br />

è www.marinadedenia.com<br />

11 Real Club Náutico Dénia<br />

Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />

Liegeplätze: 600 bis 20 m Länge<br />

Tiefgang: 6,5 m<br />

è www.cndenia.es<br />

12 Port Dénia<br />

Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />

Liegeplätze: 8 bis 70 m<br />

Tiefgang: 7 m<br />

è www.portdenia.com<br />

13 Marina el Portet de Dénia<br />

Koordinaten N 38°50,8‘, E 0°07,5‘<br />

Liegeplätze: 360 bis 20 m Länge<br />

Tiefgang: 3 m<br />

è www.marinaelportetdedenia.es<br />

14 La Marina de València<br />

Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />

Liegeplätze: 900 bis 150 m<br />

Tiefgang: 7,5 m<br />

è www.lamarinadevalencia.com<br />

15 Valencia Mar<br />

Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />

Liegeplätze: 240 für 8–120 m<br />

Tiefgang: 8 m<br />

è www.valenciamar.com<br />

16 Real Club Náutico<br />

de Valencia<br />

Koordinaten: N 39°25,8‘, W 0°17,8‘<br />

Liegeplätze: 1.211 bis 65 m<br />

Tiefgang: 15 m<br />

è www.rcnv.es<br />

Service. Da für viele Menschen entlang<br />

dieses Küstenregion ein Boot dazugehört<br />

wie ein Auto, verfügen alle Marinas über<br />

ein Varadero – ein Trockendock mit überkompletter<br />

Infrastruktur – meist auch mit<br />

angehängter Segelschule – denn auch das<br />

Segeln gehört hier (in der langen Tradition<br />

der Seefahrernation) zum Schulunterricht<br />

wie die Turnstunde. Detaillierte Infos auf<br />

den jeweiligen Homepages, die in der Regel<br />

auch in englischer Sprache verfügbar sind.<br />

Real Club de Regatas Alicante<br />

Marina Deportiva del Puerto de Alicante<br />

Club Náutico Campello<br />

Club Náutico de Altea<br />

Marina Greenwich<br />

Real Club Náutico Calpe<br />

Club Náutico Moraira<br />

Marina Nou Fontana, Jávea<br />

Club Náutico de Jávea<br />

Marina de Dénia<br />

Real Club Náutico Dénia<br />

Port Dénia<br />

2/<strong>2020</strong> 25<br />

Marina el Portet de Dénia<br />

La Marina de València<br />

Valencia Mar<br />

Real Club Náutico de Valencia


Golf von Morbihan<br />

Im Revier<br />

der<br />

Hinkelsteine<br />

Die Bretagne, Heimat der berühmten Comic-Haudegen Asterix und Obelix. Neben<br />

dunklen Wäldern, feinsandigen Buchten, schroffen Klippen, exzellenter Küche und<br />

historischen Bilderbuchstädten besitzt die Region an der Atlantikküste Frankreichs<br />

auch fantastische Wassersportreviere. Dazu gehören der 120 Quadrat kilometer<br />

große Golf von Morbihan sowie die Bucht von Quiberon.<br />

Text und Fotos GERALD PENZL<br />

26 5/<strong>2020</strong>


François deutet auf den Tidenkalender.<br />

„Monsieurs,“<br />

drängt er, „das Wasser fällt.<br />

Wir müssen los. In einer<br />

halben Stunde schließen die Gezeitentore!<br />

Also Allez! Allez!“ Im<br />

Handumdrehen sind die Frühstücksteller<br />

im Breizh Café über<br />

der Hafenmeisterei des Sportboothafens<br />

von Vannes geleert, die Leinen<br />

unserer Loxo 32 gelöst und wir<br />

auf dem Weg zur Mündung der<br />

Marle in den Golf von Morbihan.<br />

Zwei, drei Segelyachten kommen<br />

uns auf dem schnurgeraden Liliput-Flüsschen<br />

entgegen, dann verabschieden<br />

sich die Türme und<br />

Festungsmauern der südbretonischen<br />

Herzogstadt am Heck.<br />

Erstes Ziel unseres einwöchigen<br />

Törns ist die Île-d‘Arz. Wir folgen<br />

der Uferlinie der flachen, 3,1 km 2<br />

großen Insel, steuern im Südosten<br />

den Plage de Pen Raz an und –<br />

suchen den Anleger. Doch den gibt<br />

es nicht. „Pech“, grummelt François,<br />

holt ein Schlauchboot aus der<br />

Backskiste und pumpt es auf.<br />

Nach dem Besuch der historischen<br />

Gezeitenmühle im Süden<br />

und der hübschen Hinkelstein-Parade<br />

im Norden des Mini-Eilands<br />

ist es Zeit für ein zweites Frühstück.<br />

Die besten Galettes der<br />

Île d‘Arz serviert die Crêperie<br />

Les Îles im 200-Seelen-Örtchen<br />

Boxenstopp in Auray. Der<br />

idyllische Ort war einst dank<br />

Seehandel eine der reichsten<br />

Städte der Region.<br />

5/<strong>2020</strong> 27


AURAY<br />

SAINT-GOUSTAN<br />

2° 46’ W<br />

47° 39’ N<br />

VANNES<br />

LA TRINITÉ-<br />

SUR-MER<br />

CARNAC<br />

Île-aux-Moines Île d‘Arz<br />

Golf von Morbihan<br />

Bucht von Quiberon<br />

Quiberon<br />

Atlantischer Ozean<br />

Île d‘Houat<br />

Belle-Île<br />

Île d’Hœdic<br />

Le Bourg. Diese aus Buchenweizen<br />

gebackenen Crêpes mit ihren herzhaften<br />

Schinken-, Käse-, Fischoder<br />

Konfitüre-Füllungen sind so<br />

etwas wie das Manna der Bretagne.<br />

Dazu wird Cidre gereicht. Die<br />

Grundlage des goldgelben, stets<br />

gut gekühlten Getränks sind – wie<br />

könnte es anders sein – von Hand<br />

gepflückte und nach alter Tradition<br />

in Fässern vergorene bretonische<br />

Äpfel.<br />

DE BELLO GALLICO<br />

Der Legende nach hat der Golf von<br />

Morbihan so viele Inseln wie das<br />

Jahr Tage. Das ist fast richtig, in<br />

Wirklichkeit sind es rund 40. Die<br />

exakte Zahl hängt vom Wasserstand<br />

der Gezeiten ab. Primus im<br />

Reigen der Meeressprossen ist die<br />

Île-aux-Moines. Ein paar Zündtakte<br />

westlich der Île-d‘Arz ist das<br />

sechs Kilometer lange und im<br />

Schnitt 500 Meter breite Eiland<br />

nicht nur die größte Insel im<br />

„Mor-Bihan“, dem, wie die Bretonen<br />

sagen, „kleinen Meer“,<br />

sondern dank Bilderbuch-Natur,<br />

weißer Fischerhäuschen, subtropischer<br />

Gärten, Blumen, alter Kapitänsvillen<br />

und perfektem Ausblick<br />

auf den tiefblauen Golf auch ein<br />

absoluter Touristenmagnet.<br />

Geschichtsbuch auf: Wer im Lateinunterricht<br />

Caesars „De bello<br />

Gallico“ gelesen hat, weiß, dass die<br />

gallischen Volksstämme recht rebellische<br />

Haudegen waren. Zwar konnte<br />

Caesar ihre Flotte in der Bucht<br />

von Quiberon 56 v. Chr. mit Mann<br />

und Maus versenken, doch Ruhe<br />

und Ordnung kehrten damit nicht<br />

ein. Im Gegenteil! Caesars Seegemetzel<br />

war ein Pyrrhus-Sieg, der<br />

dem Comic-Autor René Goscinny<br />

zwei Jahrtausende später den Stoff<br />

für seine Asterix-Abenteuer liefern<br />

sollte. Während der kleine Zaubertrank-Held<br />

von Berufs wegen nur<br />

Römer verhaute, produzierte Kollege<br />

Obelix auch Hinkelsteine.<br />

Welche Funktion die Menhire<br />

damals hatten, ob sie Landmarken,<br />

Grabsteine, Versammlungsstätten<br />

oder Kultzeichen waren, erfährt<br />

der Leser nicht. Dafür gibt es die<br />

bis zu 20 Meter hohen und 350<br />

Tonnen schweren Klötze hier wie<br />

Sand am Meer. Vor den Toren des<br />

Städtchens Carnac dösen gar 3.500<br />

dieser Rätsel-Steine als UNESCO-<br />

Weltkulturerbe vor sich hin.<br />

SEEHANDEL AM FLUSS<br />

Zurück an Bord steuert François<br />

den Rivière d‘Auray an. Wir folgen<br />

den verträumten Mäandern flussaufwärts<br />

nach Saint-Goustan. Der<br />

Ort war (und ist) das Hafenviertel<br />

von Auray. Das heutige 13.000 Seelen-Städtchen<br />

selbst thront hoch<br />

über dem rechten Ufer des Flüsschens.<br />

Da Saint-Goustan bei Flut direkt<br />

vom Atlantik aus angesteuert werden<br />

kann, blühte im Mittelalter der<br />

Handel mit Wein, Getreide<br />

und dem Salz aus den Salinen von<br />

Guérande. Auray war eine der<br />

reichsten Städte der Region. Und<br />

Saint-Goustan der drittgrößte Ha­<br />

Da Saint-Goustan bei Flut<br />

direkt vom Atlantik aus<br />

angesteuert werden kann,<br />

blühte hier im Mittelalter<br />

der Seehandel.<br />

28 5/<strong>2020</strong>


Die Stadt Vannes als<br />

Ausgangspunkt …<br />

Lustwandeln auf der<br />

3,1 km 2 großen Île-d‘Arz.<br />

… für einen Motorboot-Törn<br />

im Golf von Morbihan.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Menhire (Hinkelsteine) vor<br />

dem Städtchen Carnac.<br />

Galettes – pikant belegte<br />

Buchweizen-Crêpes.<br />

„Der Legende nach hat der Golf von Morbihan so viele Inseln wie<br />

das Jahr Tage. Das ist fast richtig, in Wirklichkeit sind es rund 40.“<br />

fen der Bretagne. Wir spazieren<br />

durch die historische Oberstadt,<br />

flanieren die blumengeschmückten<br />

Fachwerkgassen des Hafenviertels<br />

entlang und stehen vier Stunden<br />

später wieder vor unserem Halbgleiter<br />

französischer Bauart.<br />

<strong>ocean7</strong> 210x665 20180803dp_Layout 1 06.08.2018 16:55 Seite 1<br />

CIDRE UND ROCHENFLÜGEL<br />

„Wer im Golf ohne Tidenkalender<br />

unterwegs ist“, deutet François auf<br />

den zwischenzeitlich um eineinhalb<br />

Meter gestiegenen Fluss, „hat<br />

schlechte Karten.“ Gute Karten<br />

dagegen haben wir in La Trinitésur-Mer.<br />

Dieses Mekka der französischen<br />

Offshore-Segler hat nicht<br />

nur einen Liegeplatz für uns, sondern<br />

auch einen freien Tisch im<br />

Restaurant Le Quai. Wir bestellen<br />

Kir de Bretagne – Cidre mit Crème<br />

de Cassis – und Ailes de Raie, Ro­<br />

DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />

Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der Praxisnähe der Deckungskonzepte<br />

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Golf von Morbihan<br />

Meersalz aus den<br />

Salinen von Guérande.<br />

Ebbe im Hafen von Sauzon<br />

auf der Insel Belle-Île.<br />

„Wer im Golf von Morbihan ohne Tidenkalender<br />

unterwegs ist, hat schlechte Karten.“<br />

Cidre, das Regionalgetränk<br />

aus vergorenen Äpfeln.<br />

Golf von Morbihan und Bucht von Quiberon<br />

Anreise. Mit dem Zug oder Flugzeug nach Paris und<br />

weiter nach Vannes bzw. Nantes. Zugverbindungen:<br />

è www.de.oui.sncf/de<br />

chenflügel in Kapernsauce mit<br />

Kartoffeln und Gemüse.<br />

Unsere Wertschätzung der bre ­<br />

tonischen Küche wird an den<br />

Nachbartischen wohlwollend<br />

registriert. Es dauert nicht lange,<br />

da macht die erste, die zweite,<br />

die … (ab hier schweigt des Schreibers<br />

Höflichkeit …) Cidre-Flasche<br />

die Runde. Santé! Prost! Auf den<br />

Golf von Morbihan! Auf Pogo<br />

Structures, die bretonische Vor ­<br />

zeigewerft, die neben unserer<br />

Loxo 32 vor allem flotte Segelflitzer<br />

baut!<br />

Und natürlich auf Éric Tabarly!<br />

Dieser bretonische Vollblutsegler<br />

hatte die legendäre englische Einhand-Transatlantikregatta<br />

Ostar<br />

1964 und 1976 gewonnen. Und damit<br />

der Welt gezeigt, dass die Briten<br />

kein Dauerabo auf die Siegerpodeste<br />

im Segelsport haben.<br />

Der Name der 87 Quadratkilometer<br />

großen Atlantiksprosse vor den Toren<br />

des „kleinen Meers“ ist Programm.<br />

Neben den Steilküsten, die<br />

Claude Monet mit seinen Bildern<br />

weltberühmt gemacht hat (im<br />

Herbst 1886 malte er hier 39 Bilder),<br />

steht die Insel für bilderbuchschöne<br />

Strände, traditionelle Bauernhöfe,<br />

dicht bewaldete Täler und<br />

stille Ankerbuchten. Das Klima ist<br />

mediterran, die Preise bis zu 30 Prozent<br />

höher als auf dem Festland.<br />

Noch beschaulicher – selbst im<br />

Hochsaisonmonat August – geht es<br />

auf den muschelwurfnahen Nachbarinseln<br />

Île-d‘Houat (2,9 Quadratkilometer)<br />

und Île-d‘Hoedic (2,1<br />

Quadratkilometer) zu. <br />

<br />

Bekannt ist die bretonische<br />

Werft Pogo<br />

Structures für ihre<br />

leichten und schnellen<br />

Regatta-Segelyachten<br />

– ohne Rigg hat sich die<br />

Loxo 32 als Cruising-<br />

Motorboot einen<br />

Namen gemacht.<br />

Charter. Die von uns gefahrene Loxo 32 ist 9,50 Meter<br />

lang, 2,55 Meter breit und hat einen Tiefgang von<br />

0,7 Meter. Das Motorboot verfügt über Innen- und Außensteuerstand,<br />

Doppelkoje, zwei zu Einzelbetten umbaubare<br />

Sitzbänke, Küchenzeile sowie WC/Dusche. Motorisiert<br />

mit 75 PS (Volvo Penta Diesel) beträgt die Reisegeschwindigkeit<br />

11 kn/h, Vmax sind 17 kn/h (Werksangabe).<br />

Das Boot ist auch mit E-Antrieb (zwei 10-kW-E-Motoren<br />

mit Saildrive) erhältlich.<br />

è www.pogostructures.com<br />

Loxo 32 Charter in der Bretagne:<br />

è www.bodivit.fr/location-bateau-loxo-32<br />

(ab € 960,–/Wochenende) sowie<br />

è www.samboat.de/boot-mieten/benodet/<br />

motorboot/46919 (ab € 440,–/Tag).<br />

Boot-Charter am Golf von Morbihan u.a.:<br />

è www.nautal.fr/location-bateaumoteur-morbihan<br />

è www.atlantique-location.fr/<br />

location-bateau-moteur-morbihan<br />

Törn-Route. Start/Ziel unseres rund 87 sm langen Törns<br />

ist der Sportboothafen (Port de Plaisance) in Vannes. Von<br />

dort geht es über die Golf-Inseln Île-d‘Arz (Plage de Pen<br />

Raz), Île-aux-Moines (Port Miquel), Île de Gavrinis und<br />

die Orte Auray (Saint-Goustan), La Trinité-sur-Mer sowie<br />

Carnac zu den Atlantik-Inseln Belle-Île (Le Palais), Îled‘Houat<br />

und Île-d‘Hoedic. Mit 16 Sportboothäfen ist die<br />

Compagnie des Ports du Morbihan Platzhirsch unter den<br />

Liegeplatzanbietern der Region.<br />

è www.compagniedesportsdumorbihan.com<br />

MONET UND DAS MEER<br />

Der Rest der Geschichte ist schnell<br />

erzählt. Nach einer kurzen Hinkelstein-Besichtigung<br />

in Carnac geht<br />

es mit 15 kn/h an der langen, handtuchschmalen<br />

Halbinsel Quiberon<br />

entlang zur Belle-Île.<br />

Informationen. Bretagne: Tourismusverband der<br />

Bretagne: è www.bretagne-reisen.de<br />

Morbihan: Tourismusverband des Département Morbihan:<br />

è www.morbihan-tourismus.de<br />

Karten. „NV-Atlas France FR6: Südbretagne von Lorient<br />

à Île de Noirmoutier.“ NV-Verlag, Format A3, geheftet,<br />

2 Übersegler, 13 Revierkarten, 20 Detailpläne, Navigationshinweise<br />

auf Französisch und Englisch, Auflage <strong>2020</strong>,<br />

€ 49,–. è www.nvcharts.com<br />

30 5/<strong>2020</strong>


Advertorial<br />

Erfolg mit<br />

Weitblick<br />

Die Gründer von The Moorings lernten sich beim Segeln kennen. Bei einem<br />

Sundowner wurde die Idee geboren, eine Charterbasis auf Tortola in der Karibik<br />

zu eröffnen. Ob die Gründer damals schon erahnen konnten, dass sie Pioniere<br />

des Chartermarkts werden würden, der sich im Lauf der folgenden Jahrzehnte<br />

zu einem Millionen-Dollar-Markt entwickeln würde?<br />

Was mit nur vier Leuten<br />

begann, ist inzwischen<br />

zu einem international<br />

agierenden großen Unternehmen<br />

geworden, für die rund 800 Leute in<br />

Büros und Charterbasen in zwanzig<br />

verschiedenen Ländern arbeiten<br />

und über 400 (zusammen mit Sunsail<br />

900) verschiedene Charteryachten<br />

verwalten.<br />

Doch zu Beginn, vor rund 50<br />

Jahren, zählten zur Flotte von The<br />

Moorings mit einem Startkapital<br />

von rund 120.000 Dollar nur sechs<br />

Yachten. Mit einem gecharterten<br />

Motorboot sind die Gründer selbst<br />

vor der Küste von Tortola herumgefahren<br />

und haben alles inspiziert.<br />

Dabei haben sie einen Investor getroffen,<br />

der eine Reihe von Apartments<br />

in Road Harbour baute.<br />

Sie kauften zwei Apartments und<br />

konnten sogar noch einen kleinen<br />

Anleger direkt davor nutzen.<br />

Mit der Lieferung der sechs<br />

Yachten per Frachter ins puertoricanische<br />

San Juan im Sommer<br />

1969 stand der Start des Charterunternehmens<br />

unmittelbar bevor.<br />

Die Gründer packten selbst mit an,<br />

riggten die Boote auf und segelten<br />

sie in die neue Basis nach Tortola.<br />

Drei Jahre nach der Gründung –<br />

und mit vielen Yachten mehr –<br />

mieteten die Gründer ein Büro und<br />

stellten ihren ersten Mitarbeiter ein.<br />

Vor Ort übernahmen sie selbst die<br />

Neubauten, koordinierten die Arbeit<br />

der Bootsbauer, führten selbst<br />

letzte Feinheiten beim Finish der<br />

Boote durch. Die Überführungscrews<br />

wurden vor der Jungfernfahrt<br />

der Schiffe in die Karibik in<br />

Sachen Handhabung der Yachten<br />

eingewiesen.<br />

Rasch erkannte man, dass der Gedanke,<br />

ein eigenes Boot in der Karibik<br />

zu besitzen, das wochenweise im<br />

Charterbetrieb läuft, viele Interessenten<br />

dermaßen begeisterte, dass<br />

sie in das neue Geschäftsmodell investieren<br />

wollten – der Grundstein<br />

zu einem weiteren erfolgreichen<br />

Geschäftsfeld war gelegt:<br />

THE MOORINGS<br />

YACHTEIGNERPROGRAMM<br />

Beim aktuellen Programm können<br />

Eigner selbst bis zu zwölf Wochen<br />

im Jahr in den schönsten Destinationen<br />

weltweit segeln, erhalten ein<br />

garantiertes Einkommen unabhängig<br />

von der Charterauslastung und<br />

The Moorings kümmert sich um die<br />

Yacht sowie alle operativen Kosten,<br />

inkl. Wartung und Versicherung!<br />

Es ist kein Zufall, dass The Moorings<br />

seit über 50 Jahren erfolgreich<br />

ist und seine Qualitätsversprechen<br />

bis heute Bestand haben. Qualitativ<br />

hochwertige Yachten, bestmöglicher<br />

Kundenservice und die Zahlung des<br />

garantierten Einkommens zuverlässig<br />

und ohne Unterbrechung auch<br />

in sämtlichen Krisenzeiten sind die<br />

Gründe, warum viele Yachteigner<br />

das Programm gerne wiederholen!<br />

Mehr Infos? Gerne! Sprechen Sie das<br />

Team von The Moorings unverbindlich<br />

an: Tel. +49 / 6101 55 791 549.<br />

è yachteigner@moorings.com<br />

è www.mooringsyachteigner.de<br />

The Moorings-Gründer<br />

Charlie Cary und Gattin<br />

Ginny sowie die Flotte<br />

auf Tortola einst und<br />

heute.


Seemannschaft<br />

Corona im<br />

Roten Meer<br />

Wir waren mit unseren Kindern Theo (11) und Antonia (7) auf der letzten großen Etappe<br />

unserer Weltumseglung, als die weltweiten Grenzschließungen begannen. Ohne sicheren<br />

Hafen, in dem wir die Entwicklungen hätten abwarten können, blieb uns nichts anderes<br />

übrig, als eine Fahrt mit ungewissem Ausgang durch das Rote Meer zu wagen.<br />

Text JUTTA WALTER | Fotos OSVALDO ESCOBAR<br />

Noch im Jänner haben wir<br />

gedacht, dass es gut sei,<br />

Thailand zu verlassen.<br />

„Wir segeln dem Corona-<br />

Virus einfach davon“, sagten die<br />

Kinder. Eine weltweite Ausbreitung<br />

des Virus kam uns zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht einmal in den Sinn. Das<br />

Einklarieren in Sri Lanka war dann<br />

zwar etwas kompliziert – die Behörden<br />

ließen uns stundenlang vor<br />

dem Hafen von Galle warten, weil<br />

wir aus dem schon recht durchseuchten<br />

Thailand kamen. Aber<br />

letztendlich mussten wir doch lediglich<br />

ein Gesundheitsformular<br />

ausfüllen und eine Ärztin maß bei<br />

allen Temperatur. Das war’s.<br />

Nie hätten wir damit gerechnet,<br />

dass uns das Corona-Virus im<br />

wahrsten Sinne des Wortes Rich­<br />

32 5/<strong>2020</strong>


tung Westen „verfolgen“ und die<br />

kommenden Monate so sehr bedrängen<br />

würde. Ab Indien standen<br />

ganz andere Dinge und Sorgen im<br />

Vordergrund: Auch im Jahr <strong>2020</strong> ist<br />

es ein Nervenkitzel, durch den Golf<br />

von Aden zu segeln. Lange hatten<br />

wir überlegt, ob wir es wagen könnten,<br />

denn wir gehen beim Segeln<br />

keine unnötigen Risiken ein.<br />

Erst nach einer sehr genauen<br />

Analyse der aktuellen Piraten-Situation<br />

und dem Einholen vieler Experten-Meinungen<br />

entschieden wir<br />

uns für den Weg durch das Rote<br />

Meer. Bei der Ankunft in Dschibuti<br />

hatten wir deshalb gedacht, die<br />

längste und wegen der immer noch<br />

wütenden Piraten die gefährlichste<br />

Etappe unserer gesamten Weltumseglung<br />

hinter uns zu haben, immerhin<br />

2.000 Seemeilen. Doch alles<br />

kam anders.<br />

WIE EIN SCHLAG INS GESICHT<br />

Zwar waren wir, wie wir später erfahren<br />

hatten, die letzte Yacht, die in<br />

Dschibuti noch offiziell einklarieren<br />

durfte, aber dennoch trafen uns die<br />

Corona-Vorsichtsmaßnahmen wie<br />

ein Schlag ins Gesicht. Ohne Vorwarnung<br />

hieß es ein paar Tage darauf,<br />

dass von den Yachten – zu dem<br />

Zeitpunkt lagen insgesamt zehn im<br />

Hafen vor Anker – ab sofort niemand<br />

mehr an Land dürfe. Ein bisschen<br />

absurd kam uns das vor, denn<br />

wer ist Corona-freier als Segler, die<br />

wochenlang allein auf dem Meer<br />

unterwegs waren?<br />

In Dschibuti abzuwarten war<br />

auch keine Option, denn mit dem<br />

wechselnden Wetter wäre der Hafen<br />

in einigen Wochen kein sicherer<br />

Ankerplatz mehr. Aber wie sollten<br />

wir ohne unsere Vorräte aufzufüllen<br />

die 1.000 Meilen bis zum Suezkanal<br />

bewältigen? Wissend, dass es im<br />

Roten Meer selbst zur besten Segelzeit<br />

vorwiegend aus Nord bläst,<br />

planten wir mehrere Wochen für<br />

die Strecke ein.<br />

Sechs der Yachten, die schon<br />

länger vor Ort waren und entsprechend<br />

eingekauft hatten, brachen<br />

mit dem passenden Wetterfenster<br />

am kommenden Morgen auf. Wir<br />

konnten ohne Vorräte, ohne unsere<br />

Wassertanks zu füllen, nicht los. Die<br />

Situation war zu neu, als dass sich<br />

im Hafen irgendjemand für uns zuständig<br />

gefühlt hätte.<br />

Globetrotter<br />

Osvaldo Escobar und Jutta Walter starteten 2010 mit ihrer SY Polarwind in Griechenland.<br />

Mehrere Jahre segelte Skipper Osvaldo die Polarwind mit Chartergästen im Revier<br />

Kap Hoorn. In den letzten drei Jahren war die Yacht wieder das Zuhause für die ganze Familie.<br />

Nach einem Törn in die Antarktis segelten die vier durch die chilenischen Kanäle, überquerten<br />

den Pazifik, einen Teil des Indischen Ozeans und das Rote Meer. Zur Zeit befinden<br />

sich Yacht und Crew in Finike in der Türkei. Die SY Polarwind steht nach zehn Jahren<br />

Abenteuer nun zum Verkauf. Für Skipper Osvaldo stehen aber natürlich neue nautische<br />

Projekte an. Ohne Meer und Segeln geht es nach all den Jahren an Bord eben doch nicht.<br />

è www.polarwind-expeditions.com<br />

Schließlich ging ein hilfsbereiter<br />

Flüchtling aus Eritrea, der als Bootsmann<br />

auf einem großen Tauchschiff<br />

arbeitete, für uns auf den Markt und<br />

besorgte Obst und Gemüse. Aber<br />

nachdem wir unsere verbliebenen<br />

Vorräte durchgesehen hatten, war<br />

klar: Bis zum Suez-Kanal reichte das<br />

nicht. Wir mussten dringend in den<br />

Supermarkt!<br />

Ankerplatz hinter<br />

einem Riff im Sudan.<br />

5/<strong>2020</strong> 33


FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Seemannschaft<br />

Nahe dem Ort Massawa in Eritrea wurde<br />

ein türkischer Katamaran gekidnappt.<br />

Einklarieren in Dschibuti.<br />

„Ein hilfsbereiter Flüchtling aus Eritrea ging für uns<br />

auf den Markt und besorgte Obst und Gemüse.“<br />

Wir warteten, bis es dunkel war,<br />

fuhren dann mit dem Dingi an<br />

Land, versteckten es hinter einem<br />

Fischerboot und machten uns zu<br />

Fuß auf den Weg. Die Kinder mussten<br />

mit, im Falle des Erwischt-Werdens<br />

versprachen wir uns von ihrer<br />

Anwesenheit mildernde Umstände.<br />

Wir kauften, was wir tragen konnten,<br />

danach ging es zurück an Bord.<br />

Wasser durften wir noch auf dem<br />

Hafengelände holen. Im Großen<br />

und Ganzen hatten wir noch Glück<br />

gehabt, denn Boote, die nur wenige<br />

Tage nach uns ankamen, durften gar<br />

nicht mehr bis in den Hafen kommen<br />

und mussten einige Meilen vor<br />

der Stadt vor einer Insel ankern. Die<br />

Botschaften sowie die französische<br />

Marine kümmerten sich letztendlich<br />

um ihre Versorgung.<br />

Da wir keine Ahnung hatten, was<br />

uns Corona-bedingt in der kommenden<br />

Zeit erwarten würde, entschieden<br />

wir uns zum ersten Mal<br />

zum „buddy boating“. Mit vier<br />

weiteren Yachten starteten wir im<br />

nächsten Wetterfenster Richtung<br />

Norden und waren froh, überhaupt<br />

noch den Hafen verlassen zu dürfen.<br />

Von anderen Seglern hatten wir gehört,<br />

dass dies in manchen Ländern<br />

gar nicht mehr möglich war.<br />

Das Wetterfenster hielt leider<br />

nicht lang genug, um bis in den<br />

Sudan zu segeln. Wohl oder übel<br />

mussten wir an der Küste Eritreas<br />

ankern – wissend, dass wir nicht<br />

mehr legal ins Land durften, aber<br />

immerhin konnten wir uns auf<br />

das schlechte Wetter berufen.<br />

Eritrea ist für viele Crews ein „heißes<br />

Pflaster“. Das liegt vor allem daran,<br />

dass sowohl Fischer, Küstenwache,<br />

Militär und eben auch sonstige,<br />

nicht wohlgesinnte Menschen, die<br />

gleiche Art Boot benutzen und nie<br />

klar erkennbar ist, wer da gerade<br />

kommt. Auch unserem Konvoi näherten<br />

sich zweimal kleine Boote.<br />

„Wir segeln nach Ägypten“, riefen<br />

wir jedes Mal. Sie drehten ab.<br />

Ein paar Tage später kam die<br />

Nachricht, dass der Hafen von<br />

Suakin im Sudan – bisher noch<br />

als Versorgungsstation für Segler<br />

eine Option – nun ebenfalls geschlossen<br />

sei. Aus Ägypten, wo<br />

bisher Fischer ankernde Yachten mit<br />

Lebensmittel oder Diesel versorgt<br />

hatten, kam die Info, dass eine Ausgangssperre<br />

verhängt worden ist.<br />

Die Küstenwache kontrollierte, dass<br />

keine Boote mehr rausfuhren. Auch<br />

dort konnten wir also nicht mehr<br />

mit Hilfe rechnen.<br />

EINER FÜR ALLE,<br />

ALLE FÜR EINEN<br />

So wurde die Lage langsam ernst:<br />

Zwei der Yachten in unserem Konvoi<br />

hatten nicht genug Diesel, um<br />

möglichst schnell bis nach Suez zu<br />

kommen. Eine weitere hatte nur Lebensmittel<br />

der französischen Marine,<br />

die maximal für zwei Wochen<br />

reichen würden. Bei einem der täglichen<br />

Wetter-Treffen besprachen wir<br />

auf unserer Polarwind folgendes:<br />

Erstens, wir würden auf jeden Fall<br />

zusammenbleiben. Zweitens, jede<br />

34 5/<strong>2020</strong>


Yacht<br />

Yachtverkauf<br />

Kaufcharter<br />

Besuch von der Marine im Sudan.<br />

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Bewegung muss sein,<br />

auch an Bord.<br />

Tägliche Wetterbesprechung<br />

in den Ankerbuchten.<br />

Crew müsste ehrlich sagen, was sie<br />

brauchte und die anderen würden<br />

aushelfen.<br />

Im Laufe der Wochen wanderte<br />

so ziemlich alles hin und her: Wir<br />

auf der Polarwind haben zwar große<br />

Wassertanks, aber keine Wassermacher.<br />

So bekamen wir von einer<br />

schwedischen Yacht Wasser geliefert,<br />

pumpten dafür aus unseren Tanks<br />

Diesel, um die Vorräte der anderen<br />

aufzufüllen. Die französische Yacht,<br />

die ausschließlich von den Rationen<br />

der Marine lebte, wurde von uns allen<br />

mit Lebensmitteln versorgt.<br />

Eine Orange oder ein Kohlkopf<br />

wurden zu den beliebtesten Mitbringseln,<br />

aber auch Zahnpasta oder<br />

Klopapier wechselten von einem<br />

Boot aufs nächste. Inzwischen hatten<br />

wir sicherheitshalber unsere<br />

Botschaften informiert. Obwohl<br />

sie konkret nicht viel für uns tun<br />

konnten, war es doch beruhigend zu<br />

wissen, dass sie helfen wollten und<br />

unsere tägliche Position abfragten.<br />

Ursprünglich hatten wir gedacht,<br />

dass es klug sei, möglichst schnell<br />

zum Suez-Kanal und ins Mittelmeer<br />

zu segeln. Als es dann hieß, dass<br />

auch dort alle Häfen geschlossen seien,<br />

machte das nicht mehr viel Sinn.<br />

Besonders, da wir keine Ahnung<br />

hatten, wo und wann wir wieder<br />

Diesel bekommen könnten.<br />

Da aber die Vorräte, so wir weiter<br />

teilten, für alle mehr oder weniger<br />

reichen würden, entschieden wir<br />

uns, immer wieder auf das passende<br />

Wetter zu warten und nicht gegen<br />

den – leider ständigen – Nordwind<br />

anzumotoren. Natürlich hieß das<br />

auch, immer wieder illegal in Buchten<br />

von Ländern zu ankern, offiziell<br />

einklarieren konnten wir ja nirgends<br />

mehr. Das bedeutete auch, jedes Mal<br />

damit rechnen zu müssen, dass uns<br />

Marine oder Militär aufgreifen und<br />

wegschicken würden. Wir konnten<br />

nur hoffen, dass man unsere Situa ­<br />

tion verstehen würde.<br />

WIE DIE PESTSCHIFFE<br />

IM MITTELALTER<br />

Leider war das Wetter überhaupt<br />

nicht auf unserer Seite. So mussten<br />

wir ca. 15 sm nördlich von Massawa<br />

in Eritrea noch einmal für mehrere<br />

Tage ankern und waren somit nur<br />

wenige Meilen von jenem Ort<br />

entfernt, an dem der türkische<br />

Katamaran Murat Reis nur kurze<br />

Traumhafte<br />

Herbsttörns<br />

Ob aktuelle Rest -<br />

wochen oder für die<br />

nächste Saison – wir<br />

sind immer für Sie da.<br />

Infos und Angebote:<br />

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Zypern<br />

Ägypten<br />

Sudan Rotes Meer<br />

Eritrea Jemen<br />

Indien<br />

Sri Lanka<br />

Thailand<br />

Indischer Ozean<br />

Begegnung mit<br />

einem Fischerboot<br />

in Eritrea.<br />

Zeit später entführt wurde. Mit<br />

dem nächsten Südwind schafften<br />

wir es bis in den Sudan und ankerten<br />

in einer weitläufigen Bucht. Einige<br />

Tage waren wir unbehelligt, dann<br />

passierte, womit alle ohnehin gerechnet<br />

hatten: Ein Militärschiff näherte<br />

sich. Mit vorgehaltenen Waffen<br />

fuhren sie sehr flott auf uns zu und<br />

bremsten erst im letzten Augenblick<br />

ab. Wir standen mit den Kindern an<br />

Deck, lächelten und winkten.<br />

Was sollten wir auch sonst tun?<br />

Immerhin ließen sie daraufhin die<br />

Waffen sinken. Einen Tag noch<br />

durften wir bleiben, länger nicht.<br />

„Wie die Pestschiffe im Mittelalter<br />

sind wir unterwegs“, stellte dann<br />

auch der Schwede Sven aus unserem<br />

Konvoi fest, „niemand will uns“.<br />

Langsam ging es an der Küste des<br />

Sudans entlang nach Norden. Auch<br />

wenn wir nirgendwo an Land durften,<br />

genossen wir die wunderschönen<br />

Buchten und Ankerplätze versteckt<br />

hinter den Riffen. Bei den<br />

Einfahrten hatten wir auf dem vordersten<br />

Schiff meist eine Person auf<br />

dem Mast als Ausguck, denn selbst<br />

die elektronischen Seekarten stim­<br />

Oben: Endlich im Suezkanal. Links unten: Keine Butter auf dem Brot, aber einen Friseur auf dem Nachbarschiff.<br />

Rechts unten: Wasser ist ein knappes Gut, daher duschen nur mit einem Liter pro Person.<br />

men an der sudanesischen Küste<br />

häufig nicht genau. Die KAP-Files<br />

jedoch waren eine große Hilfe.<br />

NACH 80 TAGEN WIEDER FREI<br />

Wochenlang sahen wir niemanden<br />

außer die Menschen in unserem<br />

Konvoi. In Ägypten, südlich von<br />

Hurghada, näherte sich wieder einmal<br />

ein Boot unserem Ankerplatz.<br />

Würden wir wieder einmal vertrieben?<br />

Nein, zum ersten Mal kamen<br />

freundlich gesinnte Menschen. Der<br />

Kapitän des Tauchbootes bot sofort<br />

an, für uns einkaufen zu gehen. Wir<br />

konnten unser Glück kaum fassen.<br />

Nach Wochen bekamen wir wieder<br />

Obst und Gemüse.<br />

Das erste Mal wieder Land betreten<br />

haben wir im Yachtclub Ismailia,<br />

mitten im Suez-Kanal, nach fast 60<br />

Tagen. Dort durften wir uns zwar<br />

nur auf dem Clubgelände bewegen,<br />

aber das war schon ein Fest!<br />

Im Konvoi segelten wir weiter ins<br />

Mittelmeer. Zypern war zu dem<br />

Großputz in Ismailia, Ägypten,<br />

der Wüstensand muss weg.<br />

36 5/<strong>2020</strong>


Zeitpunkt das einzige Land, das Yachten<br />

aufnahm. Konkret hieß das „Quarantäne“<br />

am äußersten Ende des Hafens, aber<br />

das machte uns nichts mehr aus. Man<br />

tat alles, uns uns das Leben so angenehm<br />

wie möglich zu machen – und vor<br />

allem: Wir fühlten uns zum ersten Mal<br />

seit langer Zeit wieder willkommen!<br />

Wir konnten online im nächsten<br />

Supermarkt einkaufen, durften die<br />

Duschen am Ende des Stegs benutzen,<br />

hatten Wasser und Strom und unsere<br />

Buddy-Boats aus dem Roten Meer an<br />

unserer Seite. Nach acht Tagen gab es<br />

dann plötzlich Lockerungen. Wir mussten<br />

den Corona-Test machen und waren<br />

24 Stunden später freie Menschen. Nach<br />

insgesamt fast 80 Tagen waren wir zum<br />

ersten Mal wieder legal in einem Land!<br />

DIE FREIHEIT, IN EINEN SUPER-<br />

MARKT GEHEN ZU KÖNNEN<br />

Im Nachhinein gibt es viele Gedanken –<br />

und Emotionen – zu dieser so bizarren<br />

Corona-Zeit im Roten Meer. Völlig aufgewühlt<br />

waren wir von der Nachricht,<br />

dass der türkische Katamaran Murat Reis<br />

in Eritrea entführt wurde. Die Australier<br />

aus unserem Konvoi waren die letzten,<br />

die vor Dschibuti Kontakt mit ihnen<br />

gehabt hatten und während der Entführungszeit<br />

in Kontakt mit den Familien in<br />

der Türkei standen. Nach drei Monaten<br />

kamen sie zum Glück frei. Mich persönlich<br />

hat v. a. beschäftigt, ständig<br />

und überall illegal und somit ja auch<br />

ungewollt zu sein.<br />

Die knapper werdenden Lebensmittel<br />

waren nicht so schlimm. Wir haben<br />

nicht gehungert, aber irgendwann war<br />

klar, dass wir nur noch alle drei Tage<br />

Brot backen konnten und eventuell der<br />

Tag kommen würde, an dem nackte<br />

Nudeln zum Frühstück serviert würden.<br />

Der Kühlschrank war wochenlang komplett<br />

leer, auch Obst und Gemüse hatten<br />

wir lange Zeit nicht. Die Freiheit, in einen<br />

Supermarkt gehen zu können, genießen<br />

wir nun umso mehr und ich hoffe,<br />

dass wir uns die Dankbarkeit für diese<br />

alltäglichen Dinge wie z. B. ein Einkauf<br />

auf dem Markt oder ausreichend Wasser<br />

zu haben bewahren.<br />

Eine ganz besondere Erfahrung war<br />

der Zusammenhalt in unserem Konvoi.<br />

Wir waren ein kunterbunter Haufen –<br />

14 Menschen im Alter von 7 bis 70 Jahren<br />

aus zehn Nationen mit der einzigen<br />

Gemeinsamkeit, zur Corona-Zeit im Roten<br />

Meer unterwegs zu sein. Es gab in all<br />

diesen Wochen keinen einzigen Streit,<br />

dafür viel gegenseitige Hilfe und Unterstützung,<br />

auch emotional. Es gab gemeinsame<br />

Feste ganz ohne Alkohol, den<br />

hatte niemand mehr, und mit immer<br />

dürftigeren gemeinsamen Buffets,<br />

aber mit toller Stimmung. Sogar einen<br />

70. Geburtstag haben wir an einem einsamen<br />

Ankerplatz im Sudan gefeiert.<br />

In Zypern trennten sich unsere Wege<br />

nach drei gemeinsamen und sehr intensiven<br />

Monaten. Corona aber hatte uns<br />

für immer zusammengeschweißt. <br />

Gemeinsam durch die Corona-Krise und das Rote Meer: Die Schweden<br />

Sven und Lisa von der SV Randivag, Jim und Barbara (USA) von der<br />

SV Complexity mit ihrer deutsch-italienischen Crew Lukas und<br />

Elis, die Australierin Terry und der Engländer/Neuseeländer Mike von<br />

der Revision Ii, Anita (Schweiz) und Pierre (Frankreich) von der SV<br />

Xamala. Polarwind: Osvaldo aus Chile, Jutta und Theo Deutschland,<br />

Antonia Argentinien.<br />

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FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

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ist Ausbildungs referent<br />

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Österreichs. Er ist passionierter<br />

Fahrtensegler<br />

und hat insgesamt so<br />

um die 20.000 See -<br />

meilen in seinen Log -<br />

büchern dokumentiert.<br />

Sein Motto: „Die See ist<br />

der beste Lehrmeister!“<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Da sitze ich am Navitisch, fest<br />

verkeilt, damit mich die<br />

bockende Yacht nicht abwirft.<br />

Wir segeln am Wind, der mit 25<br />

Knoten – in den Böen bis 28 Knoten<br />

ganz ordentlich bläst. Am Karten ­<br />

plotter kann ich den Kurs gut mit ­<br />

verfolgen, die elektronische Wegpunktnavi<br />

gation gibt mir den<br />

Hinweis, wir können jetzt wenden,<br />

und haben dann einen Anliegerkurs<br />

direkt zum Tagesziel. Der Computer<br />

rechnet permanent mit und alle<br />

60 Sekunden wird der Standort<br />

gespeichert.<br />

Mann oh Mann, wie haben die<br />

Skipper und Navigatoren das früher<br />

gemacht, mit Logbucheintragungen,<br />

Standortbestimmung, Abdrift durch<br />

Strom und Wind berechnen, mit<br />

klammen Fingern den Bleistift so zu<br />

halten, dass die Mine nicht abbricht<br />

SÜDDEUTSCHLANDS GRÖSSTE AUSSTELLUNG.<br />

STÄNDIG ÜBER 150 MOTORBOOTE VOR ORT!<br />

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GEÖFFNET.<br />

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Brauchen wir heute überhaupt<br />

noch ein Logbuch? Hat das<br />

Computerzeitalter im 21. Jh. das<br />

gute alte Logbuch obsolet gemacht?<br />

Damit gleich klar Schiff<br />

ist: Das Logbuch wird als Dokument<br />

gewertet, in straf- und<br />

zivilrechtlichen Verfahren wird<br />

es als Beweismittel herangezogen.<br />

Auf kroatischen Yachten (Char ­<br />

ter yachten!) ist die Führung des<br />

Logbuchs verpflichtend. Aber:<br />

Auf österreichischen Yachten gibt<br />

es keine gesetzliche Pflicht zur<br />

Führung eines Logbuchs.<br />

Nur: Kann der Skipper im<br />

Streitfall kein Logbuch vorweisen,<br />

hat er die schlechteren Karten,<br />

weil er eben keinen Beweis vor ­<br />

legen kann. Beispiel gefällig?<br />

Während eines Anlegemanövers<br />

springt ein Crewmitglied an<br />

Land, rutscht aus und bricht sich<br />

den Arm. Steht im Logbuch, dass<br />

eine Einweisung vor Törnantritt<br />

durchgeführt und dabei ausdrücklich<br />

hingewiesen wurde,<br />

dass „Springen“ ein absolutes<br />

No-Go sei, hat sich der Skipper<br />

damit haftungsfrei gestellt.<br />

Und sollte sich ein Crewmitglied<br />

in späteren Jahren zum<br />

Skipper weiter ausbilden, so<br />

muss der Nachweis seiner seemännischen<br />

Praxis durch ein<br />

Logbuch erfolgen.<br />

WAS SOLL INS LOGBUCH?<br />

In erster Linie natürlich die Angaben<br />

des Törns: Abfahrt, Ankunft,<br />

wer in welcher Funktion<br />

an Bord ist, die Aufgabenverteilung,<br />

Ereignisse, allfällige Pannen,<br />

Mängel auf einer Charter yacht.<br />

Es ist auch ratsam, Sicherheitseinweisungen<br />

einzutragen, Segelund<br />

Motoreinstellungen, Wetterberichte,<br />

Kurse, Beobachtungen,<br />

aber auch Notrufe, die über Seefunk<br />

empfangen werden und<br />

Das Logbuch wird als Dokument gewertet,<br />

in straf- und zivilrechtlichen Verfahren gilt<br />

es als Beweismittel.<br />

Navtex-Suchmeldungen. Damit<br />

komme ich ins Computer-Zeitalter:<br />

Es gibt viele Apps, welche die<br />

Logbucheintragungen erleichtern:<br />

Die Tagestracks werde automatisch<br />

mitgeschrieben, Distanzen,<br />

Zeiten, Positionen, um all<br />

das kümmert sich der Computer.<br />

Per Hand werden aber dennoch<br />

die aktuellen Ereignisse, die<br />

Checks, (Motor, Pantry, Wasser,<br />

Diesel u. v. m.) eingetragen.<br />

MEIN FAZIT:<br />

• Die Führung eines Logbuchs<br />

ist zum Selbstschutz des Skippers<br />

und der Crew not wendig!<br />

• Ein gut geführtes Logbuch entspricht<br />

guter Seemannschaft!<br />

• Ob das Logbuch in gebundener<br />

Buchform, in Form einzelner<br />

Blätter (= Kladden) oder mittels<br />

Tablet bzw. Laptop geführt<br />

wird, ist Geschmackssache.<br />

• Ich empfehle allerdings die<br />

handschriftliche Führung des<br />

Logbuches – im Falle eines<br />

Unfalles müsste ich der Hafenpolizei<br />

oder Küstenwache mein<br />

Tablet aushändigen.<br />

• Elektronische Logbücher/Apps<br />

sind hinsichtlich gefahrener<br />

Tracks genauer als die händisch<br />

geführten Aufzeichnungen.<br />

• Ich habe ein kleines Notizbuch,<br />

da rin notiere ich während des<br />

Törns meine Beobachtungen.


FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Steuervorteil<br />

Viel Frust wegen<br />

weniger USt?<br />

Deutschland hat die Umsatzsteuer um drei Prozent gesenkt. Welche Auswirkungen<br />

hat das auf den österreichischen Bootsmarkt? Wir haben drei Händler befragt.<br />

Um den Handel anzukurbeln,<br />

hat Deutschland am 1. Juli die<br />

Umsatzsteuer (USt) für ein<br />

halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent<br />

gesenkt. Das betrifft auch Boote, die<br />

nun, falls der Händler die USt-Senkung<br />

an die Kunden weitergibt, um<br />

drei Prozent billiger werden. Wandern<br />

jetzt viele kaufwillige Bootskunden<br />

nach Deutschland ab? Und<br />

ist es wirklich so einfach, sich als österreichischer<br />

Kunde in Deutschland<br />

ein (billigeres) Boot zu kaufen? Wir<br />

haben bei Bernhard Prillinger von<br />

TopYacht, Linz, Hannes Grassl von<br />

Trend Travel & Yachting, Kirchbichl,<br />

und Robert Mayr von Boote Mayr,<br />

Linz nachgefragt.<br />

Geht‘s nach Bernhard Prillinger,<br />

wird es zu Marktverzerrungen<br />

kommen. Ob es sich für heimische<br />

Kunden auszahlt, in Deutschland<br />

zu kaufen? „Es kommt darauf an, ob<br />

der deutsche Bootshändler das Neuoder<br />

Vorführboot, das ein Österreicher<br />

kauft, korrekt versteuert. Wichtig<br />

sind die Länge und der dauerhafte<br />

Verbringungsort des Bootes.“<br />

Dazu erläutert Hannes Grassl:<br />

„Bei Schiffen über 7,5 Meter<br />

Länge gilt die USt des Übergabe-<br />

Landes. Es ist also unerheblich,<br />

ob der Verkäufer eine deutsche<br />

oder österreichische Firma ist.<br />

Bei Verwendung des Bootes in<br />

Österreich muss der Händler die<br />

österreichische USt verrechnen,<br />

ist der Heimathafen in Kroatien<br />

die kroatische, usw.<br />

Bei neuen Booten unter<br />

7,5 Meter bezahlt der Käufer hingegen<br />

die deutsche USt. Wenn<br />

das Boot dann aber gleich nach<br />

Österreich gebracht wird, muss<br />

die Differenz der USt nachbezahlt<br />

werden.“<br />

Alles in allem sieht Hannes<br />

Grassl durch die USt-Senkung in<br />

Deutschland keine Probleme für<br />

österreichische Yachthändler.<br />

„Bei Schiffen über 7,5 Meter, die<br />

in Deutschland übergeben werden,<br />

kann man ja auch als österreichischer<br />

Händler die verminderte,<br />

deutsche USt verrechnen.<br />

Wir werben sogar damit bei<br />

unseren deutschen Kunden!“<br />

Robert Mayr weist darauf hin,<br />

dass die vergünstigte USt nur bis<br />

Ende dieses Jahres gültig ist und<br />

dass sie nur bei Booten gilt, die<br />

auch heuer noch ausgeliefert werden.<br />

„Da es aber bei fast allen Marken<br />

nur mehr sehr wenige freie<br />

Yachten oder Boote zu bestellen<br />

gibt, die heuer noch lieferbar sind,<br />

wird es klar einen Engpass geben.<br />

Ich habe mit einigen deutschen<br />

Händlerkollegen gesprochen und<br />

alle berichten, dass der Verkauf<br />

extrem angestiegen ist!“<br />

Eine Idee, wie man auch hierzulande<br />

den Verkauf steigern könnte?<br />

„Für uns als österreichischer<br />

Händler wäre es schön, wenn<br />

die Bundesregierung nicht für ein<br />

Flickwerk an Förderungen und<br />

Versprechungen sorgt, sondern<br />

auch wie in Deutschland für alle<br />

einheitlich die USt absenkt, also<br />

z. B. von 20 auf 17 Prozent! Zur<br />

Zeit blickt eh niemand mehr so<br />

richtig durch – mit einer allgemeinen<br />

Absenkung der USt aber<br />

könnte die Wirtschaft auch bei<br />

uns angekurbelt werden!“ <br />

5/<strong>2020</strong> 39


Die Lärmvers<br />

der Meere<br />

Meeresschildkröten können zwar lange unter Wasser bleiben,<br />

aber auch 40 sie müssen von Zeit zu Zeit 5/<strong>2020</strong> Luft holen. Sie wärmen<br />

sich auch gerne an der Wasseroberfläche und können vor<br />

schnellen Motorbooten nicht immer rechtzeitig abtauchen.


chmutzung<br />

Mein Stress wächst von Sekunde zu Sekunde. Ich bin freitauchend in acht Meter Tiefe unterwegs und habe soeben eine<br />

Steckmuschel fotografiert. Als es Zeit wird aufzutauchen höre ich, dass sich ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit nähert.<br />

Das bedrohliche Geräusch wird immer lauter, die Richtung seiner Annäherung ist unter Wasser nicht festzustellen. Ich versuche,<br />

so lange wie möglich den Atem anzuhalten, tauche Richtung Ufer und bereue, dass ich ohne Taucherboje unterwegs bin.<br />

Der Motorlärm ist jetzt schon erschreckend laut, aber es nützt nichts, ich muss zum Atmen auftauchen … und im<br />

nächsten Moment schießt das Motorboot in weniger als fünf Meter Entfernung an mir vorbei. Text REINHARD KIKINGER<br />

Der Ort des Geschehens<br />

war eine kleine Bucht<br />

an der Küste Istriens.<br />

Obwohl ich in Ufernähe<br />

unterwegs war, hätte ich nicht<br />

ohne Taucherboje schnorcheln<br />

und tauchen sollen. Der Motorbootfahrer<br />

hat sich schlicht kriminell<br />

verhalten, indem er in eine<br />

Bucht mit hohem Tempo einfährt<br />

und auch in unmittelbarer Ufernähe<br />

nicht vom Gas geht. Jedenfalls<br />

bekam ich ein Gefühl dafür,<br />

was es heißt, zum Atmen auftauchen<br />

zu müssen, obwohl bedrohliche<br />

und nicht lokalisierbare<br />

Lärmquellen in der Nähe sind.<br />

Wie kommen Meerestiere damit<br />

zurecht, die ebenfalls Luft atmen<br />

müssen? Was bedeutet das für<br />

Meeresschildkröten und für Wale?<br />

Wie sieht es generell mit der<br />

Lärmbelastung im Meer aus?<br />

REINHARD KIKINGER<br />

ist Meeresbiologe und<br />

langjähriger Kursleiter<br />

an der Universität Wien,<br />

an Feldstationen im<br />

Mittelmeer und auf den<br />

Malediven.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

SCHALLAUSBREITUNG<br />

UNTER WASSER<br />

An Land fällt es uns leicht, die<br />

Richtung festzustellen, aus der uns<br />

Geräusche erreichen. Unsere beiden<br />

Gehör-Sinnesorgane sind<br />

weit genug voneinander entfernt,<br />

um den Laufzeitunterschied der<br />

eintreffenden Schallwellen zu detektieren.<br />

Daraus können wir<br />

rückschließen, in welcher Richtung<br />

die Lärmquelle liegt. Unter<br />

Wasser funktioniert das nicht<br />

mehr, weil die Schallgeschwindig­<br />

5/<strong>2020</strong> 41


Lärmverschmutzung der Meere<br />

Während wir uns hauptsächlich optisch orientieren, ist für<br />

Wale wie diesen Buckelwal (Megaptera novaeangliae) die<br />

akustische Orientierung entscheidend. Die zunehmende Lärmverschmutzung<br />

der Ozeane kann für sie problematisch sein.<br />

Diese Orientalischen Süßlippen (Plectorhinchus vittatus) ruhen tagsüber im Schatten einer<br />

Tischkoralle. Mit Einbruch der Dämmerung werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Mit ihren<br />

Schlundzähnen erzeugen sie grunzende Geräusche, die von der Schwimmblase verstärkt werden.<br />

Die geselligen Delfine (Delphinus capensis) kommunizieren mit<br />

einer Vielzahl von Lauten, es wird geschnattert und geklickt.<br />

FOTOS: REINHARD KIKINGER (1), NAUTILUS MINERALS (1), SHUTTERSTOCK (7)<br />

keit von der Dichte des Mediums<br />

abhängig ist. Im Meerwasser breiten<br />

sich Schallwellen etwa viermal<br />

so schnell aus wie in der Luft. Den<br />

dementsprechend kleineren Laufzeitunterschied<br />

zu unseren beiden<br />

Gehörorganen kann unser Sinnessystem<br />

nicht mehr auflösen, die<br />

Richtung des eintreffenden Schalls<br />

können wir unter Wasser nicht<br />

mehr erkennen. Am Beispiel des<br />

Motorbootes: Als Taucher hören<br />

wir durch die zunehmende Lautstärke,<br />

dass es näher kommt, können<br />

aber nicht feststellen, aus welcher<br />

Richtung es herankommt.<br />

SCHWEIGENDE<br />

UNTERWASSERWELT?<br />

Der französische Ozeanograf<br />

Jacques-Yves Cousteau (1910–<br />

1997) befuhr mit dem Forschungsschiff<br />

Calypso die Weltmeere und<br />

drehte spektakuläre Unterwasser-<br />

Dokumentarfilme. Einer davon<br />

war „Die schweigende Welt“ (Originaltitel:<br />

Le Monde du silence),<br />

veröffentlicht im Jahr 1956.<br />

Im Vergleich zur lärmenden Welt<br />

an Land geht es unter Wasser tatsächlich<br />

viel leiser zu, aber ist es<br />

wirklich eine schweigende Welt?<br />

Versuchen wir einmal bei einem<br />

Tauchgang die Luft kurz anzuhalten,<br />

die optischen Reize auszublenden<br />

und uns nur auf unser Gehör<br />

zu konzentrieren. Vorausgesetzt,<br />

dass Nebengeräusche wie Motorenlärm<br />

nicht vorhanden sind, dann<br />

werden wir ein leises Knistern<br />

wahrnehmen. Das wird von Plankton<br />

erzeugt! Die Hauptkomponente<br />

des marinen Zooplanktons sind<br />

Kleinkrebse (Copepoda, Ruderfußkrebse).<br />

Die Myriaden der wenige<br />

Millimeter großen Krebse besitzen<br />

gelenkige Gliedmaßen und Mundwerkzeuge,<br />

deren stetige Bewegung<br />

das knisternde Geräusch erzeugt.<br />

Wenn wir in einem tropischen Ko­<br />

Die Spielwiese für die<br />

einen ist Lebensraum<br />

für die anderen. Flache<br />

Küstengewässer sind die<br />

Kinderstube vieler Meerestiere.<br />

Was würden wir<br />

sagen, wenn in unseren<br />

Kindergärten dröhnende<br />

„Außerirdische“ just<br />

for fun herumrauschen<br />

würden?<br />

42 5/<strong>2020</strong>


allenriff tauchen, dann sind neben<br />

diesem knisternden Hintergrundgeräusch<br />

auch ganz spezifische<br />

Lautäußerungen von Riffbewohnern<br />

zu hören.<br />

SINGENDE FISCHE<br />

Es zählt zu den weitverbreiteten<br />

Irrtümern, dass Fische stumm wären.<br />

Es stimmt, dass sie nicht aufschreien,<br />

wenn sie am Angelhaken<br />

hängen. Sie verfügen auch über<br />

keine Mimik, mit der sie Schmerzen<br />

Ausdruck verleihen könnten.<br />

Ihre Welt ist eben eine andere als<br />

unsere, mit Kommunikationskanälen,<br />

die uns fremd sind.<br />

Tauchen wir allerdings in ihre<br />

Welt ein und messen mit akustischen<br />

Loggern die Geräusche,<br />

die für unsere Ohren nicht wahrnehmbar<br />

sind, dann enthüllen<br />

sich unerwartete Ergebnisse.<br />

Am australischen Great Barrier<br />

Reef haben Wissenschaftler Fischgesänge<br />

aufgenommen. Die Laut ­<br />

erzeugung erfolgt bei verschiedenen<br />

Fischarten durch unterschiedliche<br />

Mechanismen. Die Geräusche<br />

der einzelnen Fische überlagern<br />

sich im fischreichen Korallenriff zu<br />

einem Chor, der ähnlich wie Vogelgesang<br />

vor allem in den Morgenund<br />

Abendstunden einsetzt. Beteiligt<br />

sind daran unter anderem Riffbarsche,<br />

Fledermausfische, Rotfeuerfische,<br />

Süßlippen, Kaiserfische<br />

und viele weitere Arten. Wozu soll<br />

der Gesang dienen?<br />

Bei nachtaktiven Fischen helfen<br />

die Lautäußerungen wahrscheinlich<br />

dem Zusammenhalt der Gruppe.<br />

Tagaktive Fische markieren und<br />

verteidigen ihr Revier durch diese<br />

akustischen Grenzpflöcke. Eine<br />

weitere Funktion der Lautproduktion<br />

ist wohl die Anlockung von<br />

Partnern.<br />

WALGESÄNGE<br />

Im Gegensatz zu den Lautäußerungen<br />

von Fischen und von anderen<br />

Rifforganismen sind die akustischen<br />

Verhaltensweisen von Meeressäugern<br />

gut untersucht. Seit langem<br />

ist das reichhaltige Repertoire<br />

der Delfine und der großen Walarten<br />

bekannt.<br />

Die geselligen Delfine kommunizieren<br />

innerhalb ihrer Schulen<br />

durch Klicken, Pfeifen und Schnattern.<br />

Zur Orientierung werden<br />

niederfrequente Klicks ausgesandt,<br />

deren Echo empfangen und interpretiert<br />

wird. Mit Hilfe dieses<br />

Echolots können Delfine auch in<br />

absoluter Dunkelheit manövrieren.<br />

Die großen Bartenwale wie Blauund<br />

Finnwale kommunizieren über<br />

sehr tiefe Signale, die bis 20 Hertz<br />

herab reichen und eher wie ein<br />

Seebeben vibrieren als wie Töne<br />

klingen. Die Buckelwale sind für<br />

ihre langen und abwechslungsreichen<br />

Gesänge bekannt, die Liedern<br />

mit regelrechten Melodien gleichen.<br />

Wasser leitet Schall nicht nur<br />

schneller als Luft, sondern auch<br />

Wie Mineralien vom Meeresboden<br />

abgebaut werden könnten.<br />

Rücklauf<br />

Abbau-Hilfsschiff<br />

Steigrohr<br />

Kobalt-Kruste Meeresboden-Massivsulfide Polymetallische Knollen<br />

Restmaterial<br />

wird zurück<br />

ins Wasser<br />

gepumpt<br />

800–2.500 m<br />

Tiefe<br />

Kobaltreiche<br />

Ferromangan-<br />

Schichten<br />

1.000–4.000 m<br />

Tiefe<br />

Grundbearbeitungsmaschinen<br />

Massivsulfid-<br />

Vorkommen<br />

Knollendepot<br />

Lokalisierung<br />

durch<br />

Sedimentbeschneidung<br />

Sedimente<br />

4.000–6.500 m<br />

Tiefe<br />

Meerbodenpumpe<br />

Unterwasser-Bergbau. Das ist wohl die ultimative Zerstörung noch kaum erforschter<br />

Ökosysteme. Es ist zu befürchten, dass wegen des Rohstoffhungers unserer Wohlstandsgesellschaft<br />

diese Technik zunehmend eingesetzt werden wird.<br />

Tiefsee-Monster. Diese tonnenschweren Maschinen sollen auf Tiefseeböden Mineralien<br />

schürfen. Die Schäden, die in diesem extremen Lebensraum angerichtet werden, verheilen<br />

auch in Jahrzehnten (Jahrhunderten?) nicht. Die Lärmentwicklung ist im Vergleich<br />

zur großflächigen Zerstörung des Tiefseebodens und der gewaltigen Sedimentation wahrscheinlich<br />

noch das geringere Übel.<br />

CHINA CONFERENCE 2019<br />

„Es zählt zu den weitverbreiteten Irrtümern, dass Fische stumm wären.“<br />

Der Ozean als Verkehrsweg. Flotten von Kreuzfahrt -<br />

schiffen, Containerschiffen und Supertankern befahren<br />

die Weltmeere und hinterlassen akustische Spuren.<br />

5/<strong>2020</strong> 43


Lärmverschmutzung der Meere<br />

Offshore-Bohrinseln:<br />

Ihre Unterwasser-<br />

Strukturen entwickeln<br />

sich oft zu einem<br />

Siedlungsraum für<br />

eine Vielzahl sessiler<br />

Meeresorganismen.<br />

Negative Effekte sind<br />

potentielle Verschmutzung<br />

durch Öl und Lärm.<br />

Offshore-Windräder: Sie<br />

sind Hoffnungsträger für<br />

nachhaltige Stromerzeugung<br />

in großem Maßstab.<br />

An Land gibt es gegen<br />

Windräder Einwände wegen<br />

optischer Beeinträchtigung,<br />

Lärmbelästigung und Vogelsowie<br />

Insektentod. All das<br />

fällt bei Offshore-Windfarmen<br />

weg. Interessant wäre<br />

allerdings zu wissen, ob die<br />

rotierenden Flügel Vibrationen<br />

übertragen und dadurch<br />

neue, niederfrequente<br />

Störquellen unter Wasser<br />

freisetzen.<br />

Quellen<br />

New Scientist, 21. Sept. 2016. Fish recorded singing dawn chorus on reefs just like birds.<br />

è www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/wale-und-delfine/<br />

è chinadialogueocean.net/6682-future-deep-seabed-mining/<br />

viel weiter. Das ermöglicht es<br />

Walen, über weite Strecken zu<br />

kommunizieren, sozusagen<br />

Ferngespräche zu führen. Speziell<br />

die Wasserschicht zwischen<br />

ca. 600 und 1.200 Metern<br />

Tiefe wirkt mit ihrer<br />

sprunghaften Änderung von<br />

Temperatur, Salzgehalt und<br />

Druck wie eine Art Telefonkabel.<br />

Manche Walforscher vermuten,<br />

dass sich ein Buckelwal<br />

im Indischen Ozean auf<br />

diese Weise mit einem Artgenossen<br />

im Pazifik unterhalten<br />

kann.<br />

LÄRMVERSCHMUTZUNG<br />

DER OZEANE<br />

Wenn von der Verschmutzung<br />

der Meere die Rede ist, dann<br />

haben wir Müll jeder Art vor<br />

Augen. Besonders medienpräsent<br />

ist Plastikmüll, vom Mikroplastik<br />

bis zum Kunststoffkanister.<br />

Aktueller Neuzugang<br />

des marinen Plastikmülls: Corona-Desinfektionskleidung,<br />

Handschuhe und Masken.<br />

Bei gegebenem Anlass wie<br />

Tanker unglücken schafft es<br />

auch Ölverschmutzung in die<br />

Nachrichten. Der von Land<br />

bekannte Begriff der Licht ­<br />

verschmutzung spielt zunehmend<br />

auch unter Wasser eine<br />

Rolle. Von der Lärmverschmutzung<br />

der Meere wird<br />

jedoch selten berichtet.<br />

Das mag daran liegen, dass<br />

wir als „Augentiere“ vor allem<br />

visuell wahrnehmbare Ver ­<br />

änderungen registrieren.<br />

Die Welt der Geräusche unter<br />

Wasser ist nicht die unsere.<br />

Aber es ist die Welt der Meeresbewohner<br />

und wir greifen<br />

massiv in diese Welt ein.<br />

Der von uns produzierte,<br />

submarine akustische Smog<br />

hat viele Quellen. Das reicht<br />

von Jetskis bis zu Kreuzfahrtschiffen,<br />

von Bohrinseln bis<br />

zu Supertankern, von seismischen<br />

Explorationen bis zum<br />

geplanten Unterwasser-Bergbau.<br />

Von militärischen Operationen<br />

ganz zu schweigen.<br />

Wir wissen noch sehr wenig<br />

über mögliche Auswirkungen<br />

auf Orientierung, Wanderver ­<br />

halten, Kommunikation und<br />

Stress-Belastung der Meerestiere<br />

durch diese neue Form<br />

der Meeresverschmutzung.<br />

Wie so oft wird sich das wahre<br />

Ausmaß wohl erst später<br />

herausstellen.<br />

<br />

„Walforscher vermuten, dass sich ein Buckelwal im Indischen Ozean<br />

mit einem Artgenossen im Pazifik unterhalten kann.“<br />

Leise, elegant, ökologisch – Wind und Sonnenergie sind wunderbare Hilfsmittel, um das Meer auf umweltfreundliche Art und Weise zu befahren und zu genießen.<br />

FOTOS: SILENT YACHTS (1), SHUTTERSTOCK (3)<br />

44 5/<strong>2020</strong>


EU-Bürgerinitiative<br />

Gesundhait!<br />

Schluss mit dem Handel von Haiflossen! Um dieses Ziel zu erreichen, ruft der Verein Sharkproject<br />

mit der Europäischen Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ die EU-Kommission auf,<br />

klare Verordnungen gegen das blutige Geschäft zu erlassen.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Fotos SHARKPROJECT<br />

Seit 2013 verbietet die „Fins<br />

Naturally Attached“-Verordnung<br />

der Europäischen Union<br />

ausnahmslos das Aufbewahren,<br />

Umladen und Anlanden jeglicher<br />

Haiflossen in EU-Hoheitsgewässern<br />

und auf allen EU-Schiffen.<br />

Die Flossen müssen auf natürliche<br />

Weise mit dem Tierkörper verbunden<br />

bleiben, bis das jeweilige Schiff<br />

im Hafen eines EU-Mitgliedlandes<br />

entladen wird. Erst nach dem<br />

Entladen dürfen die Flossen für den<br />

Export vom Hai abgetrennt werden.<br />

Dennoch sind die Europäer<br />

Spitzenreiter im weltweiten Handel<br />

mit Haiflossen. Aus der EU werden<br />

pro Jahr durchschnittlich knapp<br />

3.500 Tonnen Flossen(!) – überwiegend<br />

nach Asien – exportiert. Eine<br />

seriöse Kontrolle der „Fins Naturally<br />

Attached“-Verordnung auf den<br />

Fangschiffen ist daher allein schon<br />

aufgrund dieser großen Mengen<br />

Schützen und erforschen:<br />

Ein Hai wird mit<br />

einem Sender markiert.<br />

unmöglich. Einzige Lösung, um das<br />

Abschlachten von Meeresbewohnern<br />

nur um ihrer Flossen Willen<br />

zu beenden: Dieses blutige Geschäft<br />

muss gänzlich verboten werden.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wurde eine EU-Bürgerinitiative<br />

gestartet, die auch von anderen<br />

Umweltschutzorganisationen wie<br />

Sea Shepherd und die Deutsche<br />

Stiftung Meeresschutz mitgetragen<br />

wird.<br />

EINE MILLION UNTERSCHRIFTEN<br />

Um die Politik endlich zum Handeln<br />

zu bringen, sind eine Million<br />

Unterschriften von EU-Bürgern<br />

aus mindestens sieben EU-Ländern<br />

nötig. Seit Februar kann deshalb<br />

jeder EU-Bürger im Rahmen der<br />

(für ein Jahr) laufenden Bürgerinitiative<br />

seine Stimme abgeben, um<br />

den Handel mit Haiflossen in Europa<br />

zu beenden und so dieser äußerst<br />

brutalen und verschwenderischen<br />

Ausbeutung unserer Meere<br />

Einhalt zu gebieten.<br />

Haie und ihre biologische Rolle<br />

als Topräuber im Meer spielen eine<br />

bedeutende Rolle, um die Zukunft<br />

des Ökosystems Meer zu sichern!<br />

Unterstützen daher auch Sie die<br />

Bürgerinitiative – jede Stimme<br />

zählt – unter folgendem Link:<br />

è www.stop-finning.eu<br />

Mehr über Sharkproject unter<br />

è www.sharkproject.org<br />

5/<strong>2020</strong> 45


FOTO: VERANSTALTER<br />

Herbstmessen<br />

Messen ohne<br />

Es gibt wieder Boat-Shows! In Cannes, Friedrichshafen, Genua und Biograd bereitet man sich derzeit vor,<br />

die Trends für 2021 zu präsentieren. Unterschiede zu den letzten Jahren? Vielleicht nicht ganz so viele Events<br />

und Programme, dafür eine lockerere Atmosphäre. Wobei mit „locker“ nicht nur die Stimmung, sondern<br />

auch die Besucherverteilung gemeint ist.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND<br />

Nach dem Lockdown im Frühjahr<br />

und dem vorsichtigen<br />

Ankurbeln im Sommer öffnen<br />

jetzt im Herbst auch wieder die<br />

Messen ihre Pforten. Was darf man<br />

sich erwarten und wie reagieren<br />

die Organisatoren auf die erhöhten<br />

Sicherheits- und Hygiene-Anforderungen?<br />

Ein Überblick.<br />

8. BIS 13. SEPTEMBER:<br />

CANNES YACHTING FESTIVAL<br />

Europas bedeutendste Bootsmesse zu<br />

Wasser wird auch heuer wieder den<br />

Reigen der herbstlichen Boatshows<br />

anführen. Aber nicht nur deshalb<br />

steht das Cannes Yachting Festival<br />

im Rampenlicht. Man wird auch<br />

erstmals sehen, wie das Thema<br />

„Sicherheit“ in Pandemie-Zeiten<br />

behandelt wird. Die Maßnahmen<br />

sehen u. a. strengere Maskenpflicht,<br />

Regulierung der Besucherströme,<br />

digitale Eintrittskarten, viel Desinfektions<br />

mittel, Social Distancing –<br />

und die rasche Isolation von Personen<br />

mit Corona-Symptomen vor.<br />

Mit Rekordzahlen bei Ausstellern<br />

und Neuheiten ist daher heuer gewiss<br />

nicht zu rechnen, aber 400 Boote<br />

von 3 bis 43 Meter Länge (voriges<br />

Jahr waren es 650) und 127 Premieren<br />

sind trotzdem eine würdige Ansage.<br />

Wie erstmals im vergangenen<br />

Jahr ist die Ausstellung auch heuer<br />

zweigeteilt: Im Vieux Port werden<br />

die Motoryachten zu Hause sein,<br />

der Porto Canto ist den Seglern<br />

gewidmet.<br />

Österreich wird in Cannes<br />

prominent präsent sein, z. B. mit der<br />

Frauscher 1212 Ghost. Sie feiert in<br />

Cannes nicht nur ihre Weltpremiere,<br />

sondern wurde von uns davor auch<br />

schon auf dem Gardasee probegefahren,<br />

Bericht ab Seite 54.<br />

Sunbeam wird Österreich bei<br />

den Seglern mit der 40.1 und<br />

dem Flaggschiff 46.1 vertreten.<br />

è www.cannesyachtingfestival.com<br />

19. BIS 27. SEPTEMBER:<br />

INTERBOOT, FRIEDRICHSHAFEN<br />

„Mit Abstand einmalig“ heißt der<br />

diesjährige Claim der Interboot.<br />

Auch in Friedrichshafen will man<br />

ein strengeres Sicherheitskonzept<br />

um setzen, das genügend Raum<br />

für Aussteller und Besucher – ausschließlich<br />

Online-Tickets, Maskenpflicht<br />

sowie umfangreiche Gesundheits-<br />

und Hygienemaßnahmen<br />

– beinhalten wird. Statt der üblichen<br />

500 Aussteller rechnet man heuer<br />

mit nur 200.<br />

46 5/<strong>2020</strong>


Cannes Yachtimg Festival,<br />

8. bis 13. September.<br />

Salone Nautico, Genua,<br />

1. bis 6. Oktober.<br />

FOTO: TACCOLA<br />

Interboot, Friedrichshafen,<br />

19. bis 27. September.<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

Massen<br />

Mit dem komprimierten Angebot<br />

verstärkt man nochmals den Anspruch,<br />

eine Publikumsmesse zu<br />

sein, bei der die Besucher sehr viel<br />

erwerben und selbst ausprobieren<br />

können. Das umfangreiche Vortragsprogramm<br />

der Interboot Academy,<br />

das Segel- & Reise-Kompetenz-Center,<br />

ein Trailertraining und<br />

die Interboot Trophy runden das<br />

Angebot ab.<br />

è www.interboot.de<br />

Biograd Boat Show,<br />

21. bis 25. Oktober.<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

1. BIS 6. OKTOBER:<br />

SALONE NAUTICO, GENUA<br />

Um zwei Wochen nach hinten verschoben<br />

wurde der Salone Nautico<br />

in der Fiera di Genova, die heuer ihr<br />

60-Jahre-Jubiläum feiert. Auch hier<br />

wird es nur online Tickets geben,<br />

zudem arbeiten die Organisatoren<br />

an einem flexiblen Standlayout, das<br />

sich an unterschiedliche Szenarien<br />

anpassen lässt.<br />

Die Nachfrage nach Ausstellungsfläche<br />

ist größer als erwartet, die<br />

großen und viele kleinere italienischen<br />

Werften sollen vertreten sein.<br />

Neu sind die eigenen Bereiche für<br />

Superyachten und Außenborder.<br />

è www.salonenautico.com<br />

21. BIS 25. OKTOBER:<br />

BIOGRAD BOAT SHOW<br />

Auch in Biograd hat man auf die<br />

veränderte Situation reagiert. Um die<br />

Besucherzahlen besser zu verteilen,<br />

wird die Messe einen Tag länger<br />

dauern. Wie die anderen Bootsmessen<br />

arbeitet man an einen Katalog<br />

von Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Traditionsgemäß ist<br />

die Biograd Boat Show – die größte<br />

Bootsmesse in CEE-Raum und der<br />

wichtigste Treffpunkt für Kroatiens<br />

Yachting-Industrie – vor allem für<br />

Besucher aus dem Ausland nicht nur<br />

ein Ort, um Geschäfte zu machen,<br />

sondern auch ein Grund, um noch<br />

ein letztes Mal der Adria „Servus“ zu<br />

sagen. Schauplatz ist die Marina<br />

Kornati, unmittelbar vor den Toren<br />

der bezaubernden Altstadt.<br />

è www.bbs.com.hr<br />

5/<strong>2020</strong> 47


Motorboot-Neuheiten<br />

4 Takte zum<br />

Von 6,71 bis 45 Meter, vom<br />

Einsteigermodell in die<br />

Weekender-Klasse bis zur<br />

Superyacht: Wir haben uns<br />

umgeschaut und einen mit dem<br />

Maßband sortierten Überblick<br />

über die kommenden Neuheiten<br />

bei den Motoryachten zusammengetragen.<br />

6,71 m : JEANNEAU MERRY<br />

FISHER 605 SERIE 2<br />

Das Einsteigermodell der Weekender-Reihe<br />

besticht durch seine<br />

kompakten Abmessungen und die<br />

leichte Trailer-Möglichkeit. Trotz<br />

der Kürze verfügt die Baby-Merry-<br />

Fischer über vier Kojen und sorgt<br />

dank eines Schiebebanksystems für<br />

eine optimale Nutzung der Flächen<br />

an Bord. Ebenfalls ganz neu im<br />

Jeanneau-Programm: Merry Fisher<br />

795 Serie 2 und Cap Camarat 10.5<br />

WA Serie 2. In Österreich erhältlich<br />

bei Boote Mayer in Linz, das kürzlich<br />

von Jeanneau zum Händler des<br />

Jahres <strong>2020</strong> gekürt wurde.<br />

è www.bootemayer.at<br />

10 m : BAVARIA VIDA 33<br />

Bavarias erster Daycruiser mit Außenborder<br />

ist auf Kurs: Schon im<br />

September sollen die beiden Prototypen<br />

auf erste Testfahrten geschickt<br />

werden. Gebaut wird die auf der<br />

Greenline Neo basierende Vida 33<br />

in einer offenen und in einer Hardtop-Version.<br />

Unter Deck sorgen ein<br />

Bad und eine Doppelkoje für Weekender-Qualitäten.<br />

Das großzügige<br />

Motorenprogramm umfasst Außenborder<br />

von Mercury mit 2 x 150 PS,<br />

2 x V6 200 PS, 2 x V8 250 PS oder<br />

2 x V8 300 PS.<br />

è www.bavariayachts.com<br />

12,42 m : SEALINE C390V<br />

Mit der Sealine C390v stellt die<br />

HanseYachts das dritte und zugleich<br />

größte Modell der sportlichen Außenborder-Serie<br />

vor. Die Highlights:<br />

Drei Doppelkabinen, panoramaverglaster<br />

Salon, statt dem Motorraum<br />

ein zusätzlicher Stauraum<br />

unter dem Cockpitboden, zwei<br />

350 PS starke Duo-Prop-Außenborder,<br />

die die Sealine C390v auf bis zu<br />

32 Knoten Topspeed beschleunigen<br />

sollen.<br />

è www.hanseyachtsag.com<br />

48 5/<strong>2020</strong>


Glück<br />

Von<br />

der Superyacht bis zum Mini-Weekender, der auf<br />

der Superyacht das Beiboot vom Beiboot sein könnte:<br />

Die spannendsten Motoryacht-Neuerscheinungen der<br />

Saison <strong>2020</strong>.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND<br />

Das größte in diesem Special vorgestellte<br />

Motorschiff mit dem coolsten<br />

Rendering: die Tankoa T450.<br />

12,86 m : BALI CATSPACE MY<br />

Mit einem 1.400-Liter-Dieseltank<br />

macht der Anfang 2021 erhältliche<br />

Bali-Motorcat als Fahrtenyacht<br />

eine Top-Figur. Die Motorversion<br />

ist nicht einfach nur der Segelkat<br />

mit stärkeren Motoren und einer<br />

Fly bridge. Damit die sehr guten<br />

Fahrleistungen erzielt werden<br />

können, wurde das Unterwasserschiff<br />

komplett neu gestaltet.<br />

Bestellt werden können eine<br />

3-Kabinen-Version mit drei<br />

Bädern oder eine 4-Kabinen­<br />

Version mit vier Nasszellen.<br />

Mo torisierung: Yanmar 2 x 150 PS<br />

oder 2 x 250 PS.<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

13,20 m : 43WALLYTENDER<br />

Die Ferretti Group als neuer Eigentümer<br />

der Marke Wally setzt die<br />

Baureihe des Superyacht-Tenders<br />

nach unten fort. Als Luxusgeschöpf<br />

muss es der 43wallytender mit der<br />

optimalen Raumausnutzung nicht<br />

sooo genau nehmen und besitzt<br />

z. B. nur eine Doppelkabine und ein<br />

Luxus bis ins kleinste<br />

Beiboot: 43wallytender.<br />

Merry Fisher 605: So klein,<br />

und schon ein Weekender!<br />

5/<strong>2020</strong> 49


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s Recht vor die<br />

ng, zu ändern.<br />

nd Materialien<br />

n sie von Ihrem<br />

Motorboot-Neuheiten<br />

Badezimmer. Dafür kann man aber<br />

bis zu zwölf Passagiere mit über 40<br />

Knoten (Motoren bis zu 2 x 440 PS)<br />

zum nächsten Steg befördern. Er<br />

verfügt über eine Überdrüber-Ausstattung<br />

mit klappbaren Bordwänden,<br />

abnehmbarem T-Top oder hydraulischem<br />

Vertäuungssystem.<br />

è www.wally.com<br />

TT 460, die bislang<br />

größte Invictus.<br />

14,27 m : INVICTUS TT 460<br />

Mit dem neuen Flaggschiff<br />

TT 460 hat sich<br />

Invictus erstmals<br />

über die 14 m gewagt.<br />

Der Luxus-<br />

Tender ist serienmäßig<br />

mit zwei Volvo Penta IPS<br />

650-Motoren zu je 480 PS bestückt<br />

und für zwölf Personen zugelassen,<br />

die an Deck – nicht zuletzt<br />

dank der aufklappbaren<br />

Bordwände – reichlich Platz zum<br />

Baden und Sonnen finden. Das Interieur<br />

kann sehr individuell<br />

gestaltet werden, wie übrigens<br />

auch auf der<br />

ebenfalls neuen<br />

Außenborder-<br />

Version der<br />

GT370S.<br />

è www.bodenseenautic.de<br />

Sealine C390v mit 700 PS im Heck.<br />

4<br />

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13,54 m :<br />

GREENLINE 45 COUPÉ<br />

Auf der boot 2021 in Düsseldorf<br />

wird die slowenische Werft die<br />

Coupé-Version der Greenline 45<br />

Fly vorstellen. Coupé-Version bedeutet<br />

ohne Flybridge, statt dem<br />

dritten Stock wird also mehr Dachfläche<br />

vorhanden sein. Die auf<br />

Hyb ridyachten spezialisierte Werft<br />

wird diese mit Solarpaneelen zupflastern.<br />

An einem sonnigen Tag<br />

soll das Boot damit gut 15 kWh<br />

Energie produzieren können. Genug,<br />

um den täglichen Bedarf von<br />

vier Personen an Bord zu decken,<br />

ohne den Generator anwerfen zu<br />

müssen.<br />

è www.greenlinehybrid.com<br />

19,50 m: ABSOLUTE NAVETTA 64<br />

Letztes Jahr stellte Absolute auf<br />

dem Cannes Yachting Festival die<br />

Navetta 52 und 58 vor. Heuer ist<br />

die Navetta 54 dran, die die Lücke<br />

zum nächstgrößeren Modell, der<br />

68, schließen soll. Die Luxusyacht<br />

besitzt vier Kabinen, eine Mannschaftskabine<br />

mit separatem Zugang<br />

sowie einen Bade- und Sonnenbereich<br />

am Heck, der in dieser<br />

Größe einzigartig ist. Die verfüg ­<br />

baren Motoren mit 2 x Volvo Penta<br />

IPS 1200 (2 x 900 PS) oder 2 x Volvo<br />

Penta IPS 1350 (2 x 1.000 PS)<br />

dürften wie gewohnt für exzellente<br />

Spitzenleistung und optimale<br />

Reisegeschwindigkeiten sorgen.<br />

è www.baotic-yachting.com<br />

Der Bali Catspace trägt<br />

drei Stockwerke auf<br />

40 Fuß.<br />

25,22 m : AZIMUT MAGELLANO 25<br />

Azimut präsentiert in Cannes mit der<br />

Magellano 25 das neue Flaggschiff<br />

der stylischen Trawleryachten-Reihe,<br />

hat aber auch schon vermeldet, dass<br />

mit der Magellano 30 ein noch größeres<br />

Flaggschiff bereits in Planung<br />

ist. Mit der Größe der Schiffe nimmt<br />

auch die Noblesse des Interieurs zu,<br />

bei der Magellano 25 durfte z. B. der<br />

Künstler und Architekt Vincenzo De<br />

Cotiis seinen exquisiten Geschmack<br />

einbringen. Wichtigste Daten: Vier<br />

plus zwei (Crew-)Kabinen, Verdrängung<br />

85,8 t, zwei MAN V12-Diesel<br />

mit jeweils 1.400 oder 1.550 PS,<br />

Topspeed 24 bis 25 Knoten.<br />

è www.azimutyachts.com<br />

Ohne Flybridge, dafür mit<br />

reich bestücktem Solardach:<br />

Greenline 45 Coupè.<br />

40,80 m : BENETTI OASIS 40M<br />

Vor zwei Jahren in Cannes als Projekt<br />

vorgestellt, legt beim diesjährigen<br />

Yachting Festival nun die erste<br />

fertiggebaute Oasis im Vieux Port<br />

50 5/<strong>2020</strong>


„Der Kapitän der Tankoa T450 darf auf dem Brückendeck<br />

mit direktem Zugang zum Steuerhaus wohnen.“<br />

an. Was die kolportierten fünf Eigner<br />

für rund 20 Millionen erhalten?<br />

Ein sehr durchlässiges Hauptdeck,<br />

bei dem man gar nicht genau<br />

weiß, ob man sich jetzt indoor oder<br />

outdoor befindet. Fünf Gästekabinen,<br />

die bis zu zehn Passagiere<br />

aufnehmen können, und fünf<br />

Crew-Kabinen für neun Besatzungsmitglieder.<br />

Eine Mastersuite<br />

auf dem Hauptdeck mit Marmorbad<br />

(und -Badewanne!), einer separaten<br />

Sitzecke und einem großen<br />

Balkon. Zwei MAN V12-Diesel mit<br />

1.400 PS, die für einen Topspeed<br />

von 16 Knoten und eine Reisegeschwindigkeit<br />

zwischen 11 und<br />

14,5 Knoten gut sind. Eine Reichweite<br />

von 4.000 Seemeilen. Und<br />

einen der wohl coolsten Infinity-<br />

Pools, den man auf einer Super ­<br />

yacht jemals erblicken durfte.<br />

è www.benettiyachts.it<br />

45 m : TANKOA T450<br />

Mit der Tankoa T450 präsentiert die<br />

italienische Nobelwerft ihre bislang<br />

kleinste Superyacht, beeilt sich aber<br />

hinzuzufügen, dass sich das Nesthäkchen<br />

der Werft komfort- und<br />

raummäßig eh wie ein viel größeres<br />

Schiff anfühlt. Wie bei Tankoa üblich,<br />

werden der Rumpf aus Stahl<br />

und die Aufbauten aus Aluminium<br />

gefertigt. Das Schiff verfügt über einen<br />

geräumigen Speisesaal und einen<br />

Hauptsalon mit Fenstern in voller<br />

Höhe mit Blick auf das<br />

Achterdeck, eine Eignerkabine über<br />

die volle Schiffsbreite, eine VIP-Suite<br />

auf dem Hauptdeck im Vorschiff<br />

sowie vier Ensuite-Kabinen auf dem<br />

Unterdeck. Dort befinden sich auch<br />

die Kombüse, Dinette sowie Unterkünfte<br />

für acht Besatzungsmitglieder.<br />

Der Kapitän darf auf dem Brückendeck<br />

mit direktem Zugang zum<br />

Steuerhaus wohnen.<br />

Die T450 wird serienmäßig mit<br />

zwei MAN Diesel mit jeweils 1.429<br />

PS ausgestattet, die ihr eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 15 Knoten,<br />

eine Reisegeschwindigkeit von 14<br />

Knoten und eine Reichweite von<br />

4.000 Seemeilen (bei einer Fahrt<br />

von 10 Knoten) verleihen. Um<br />

Kraftstoffverbrauch und Emissionen<br />

zu reduzieren, kann sie auch<br />

mit Hybridantrieb geordert werden.<br />

è www.tankoa.it<br />

Bavaria Vida 33: Bayrische Außenborder-Schnitte,<br />

hier mit Hardtop<br />

und Sunbed auf dem Vordeck.<br />

Mit fast 20 Meter ist die 64 die<br />

drittgrößte in der Navetta-Reihe.<br />

Azimut Magellano 25: Die exquisite Mischung aus<br />

Trawleryacht und Mailänder Designerloft.<br />

Der „Beachclub“ der Benetti Oasis 40M: ausklappbare Bordwände<br />

und ein hoffentlich mit Süßwasser gefüllter Infinity-Pool.<br />

5/<strong>2020</strong> 51


xxxxx Skipper‘s xxxxDiaries<br />

Phönix aus der Asche<br />

Begonnen hat alles mit mehreren<br />

Landeversuchen in Kerkyra<br />

Airport, einem mehr als<br />

ruppigen Touchdown und einem<br />

sichtlich erleichterten Austrian-Piloten.<br />

Strömender Regen vor dem<br />

Hafenbuffet während des Wartens<br />

auf die Fähre nach Igoumenitsa.<br />

Eine mäßig interessierte Kellnerin<br />

bedient die wenigen anwesenden<br />

Gäste zu dieser späten Stunde.<br />

Donner und rote Blitze am Nachthimmel.<br />

Schaukelige Überfahrt<br />

aufs Festland und wie immer ein<br />

schlichtes Hafenhotel für eine<br />

Nacht.<br />

Mein Job ist diesmal, eine Pershing-Motoryacht<br />

auf Lefkas ins<br />

Wasser zu bringen, eine technische<br />

Überprüfung vorzunehmen und<br />

das Schiff anschließend nach<br />

Kroatien zu überstellen.<br />

Der nächste Morgen bringt<br />

strahlend blauen Himmel und einen<br />

frischen Nordwind während<br />

der Fahrt mit dem Leihwagen. Wenige<br />

Wasserlacken erinnern noch<br />

an das Wetter der letzten Nacht.<br />

Nur noch die Hebebrücke auf die<br />

Insel. In der Ferne sieht man schon<br />

den Hauptort Lefkada und es sind<br />

nur mehr wenige Kilometer nach<br />

Nydri.<br />

Die kleine Werft, wo das Schiff<br />

steht, befindet sich gleich am Eingang<br />

der Bucht von Vlicho. Schon<br />

bei der Einfahrt sehe ich eine gestikulierende<br />

und in Gesprächen vertiefte<br />

Menge von Einheimischen<br />

und viele betroffene Gesichter.<br />

Am Werftgelände selbst herrscht<br />

ein unbeschreibliches Chaos an<br />

umgestürzten Yachten, wirr in den<br />

Himmel zeigenden Schiffsmasten<br />

und ein Bild der Zerstörung.<br />

So etwas haben wir in unseren<br />

Leben noch nicht gesehen, erzählen<br />

die alten Griechen. Am vorigen<br />

Nachmittag hat sich während eines<br />

schweren Gewitters der Rüssel eines<br />

Wirbelsturms gebildet und eine<br />

Schneise der Verwüstung durch die<br />

heute wieder friedlich daliegende<br />

Bucht gezogen. Innerhalb von zehn<br />

Minuten wurde eine Vielzahl von<br />

Booten schwer beschädigt, beim<br />

Rettungsversuch eines treibenden<br />

Schiffes war ein Fischer ums Leben<br />

gekommen.<br />

„Da draußen“, zeigt der anwesende<br />

Hafenkapitän in die wie ein Binnensee<br />

wirkende, durch eine enge<br />

Einfahrt geschützte und fünf bis<br />

sechs Meter tiefe Ankerbucht, „bei<br />

dem großen Katamaran hat es vor<br />

Anker den Mast alleine durch den<br />

Winddruck gelegt und dort den anderen<br />

hat es einfach umgeworfen“.<br />

NA DAS WAR‘S DANN WOHL<br />

denke ich mir, während ich durch<br />

das Inferno stapfe. Ringsum wird<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

versucht, alles was zu retten ist, notdürftig<br />

zu retten und die nicht ganz<br />

umgestürzten Yachten irgendwie zu<br />

sichern.<br />

Der rote Autokran stößt vor Anstrengung<br />

schwarze Abgaswolken<br />

in den Himmel. Doch da, inmitten<br />

eines kleinen freien Platzes, erkenne<br />

ich einen schwarz-weißen Rumpf.<br />

Pershing 46. Ohne einen Kratzer,<br />

kerzengerade auf den Stützen steht<br />

sie da und sieht aus, als ob sie das<br />

alles nichts anginge.<br />

„Alles da draußen auf dem Meer<br />

kann stärker sein als du“ kommt<br />

mir in den Sinn, während ich zwei<br />

Tage später die Drehzahl der Bootsmotoren<br />

auf 1.200 U/min erhöhe,<br />

um in Lefkas Stadt den restlichen<br />

Papierkram zu erledigen. <br />

Panoramablick auf die Bucht von Vlicho<br />

und die Stadt Nydri auf Lefkas.<br />

THOMAS PERNSTEINER<br />

ist Skipper, allgemein<br />

beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter<br />

Sachverständiger für<br />

Schifffahrt und Wasserfahrzeuge.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

AustriAn DeAler<br />

für<br />

Johannes-Gutenbergstr. 5 - 2700 Wiener neustadt<br />

office@proyachting.at - www.proyachting.at<br />

+43 25844 81504


Sea Ray Sundancer 320 OB.<br />

Der in der Sonne tanzt<br />

BEST MIX. Die Outboardversion<br />

der beliebten Sea<br />

Ray Sundancer 320 kann ab<br />

sofort beim Linzer Importeur<br />

Top Yacht geordert werden.<br />

Die Mischung aus Cruiser und<br />

sportlichem Bowrider besitzt<br />

eine Kabine mit Sitzecke, kleiner<br />

Pantry und vier Kojen.<br />

Das Cockpit zeigt sich mit der<br />

verschiebbaren Heckbank,<br />

dem absenkbaren Tisch und<br />

den verstellbaren Fahrer- und<br />

Beifahr sitzen sehr flexibel. Mit<br />

einem TWIN Mercury Verado<br />

mit 350 PS, Joystick piloting<br />

und Hardtop ist dieses neue<br />

Modell ab € 312.000,– inkl.<br />

USt. erhältlich.<br />

è www.topyacht.eu<br />

Sie sehnen sich nach<br />

einer Auszeit vom<br />

stressigen Alltag,<br />

nach einem Abenteuer<br />

auf dem Wasser?<br />

Bei Boote Mayer finden Sie alles,<br />

was Sie dafür brauchen.<br />

Profitieren Sie von langjähriger Erfahrung und<br />

bestem Service beim Bootskauf.<br />

Österreich Importeur für:<br />

E-Motion nach Maß<br />

Ein Zephir in seinem Lieblingssee.<br />

ZEPHIR. Die JetMarine-<br />

Werft in Strau, ca. zehn Autominuten<br />

südlich von Klagenfurt,<br />

baut mit dem 6,70 Meter<br />

langen Zephir ein eigenes<br />

Elektroboot, und zwar komplett<br />

– angefangen bei Unterschiff<br />

und Oberschiff bis hin<br />

zu Badeplattform und Armaturenbrett.<br />

Gefertigt wird<br />

nach Wunsch und Maß, die<br />

Kunden haben bei der Motorisierung<br />

(4,3 bis 280 kW),<br />

Auswahl der Hölzer, Farbe,<br />

Tapezierung und Ausstattung<br />

verschiedenste Wahlmöglichkeiten.<br />

Ausgeliefert wird europaweit,<br />

das beliebteste Einsatzrevier<br />

ist aber natürlich der<br />

Wörthersee vor der Haustür.<br />

è www.jetmarine.at<br />

INFO-HOTLINE: +43 664 3409786<br />

www.bootemayer.at


Frauscher 1212 Ghost<br />

Ein Geist wi<br />

FOTO: RALF HÄSELICH<br />

In der Brust eines Jaguars muss<br />

aber ideologisch auch das Herz<br />

eines Benziners schlagen“, sagt<br />

Michael Frauscher, Leiter der<br />

Produktion und Entwicklung im<br />

Familienbetrieb am Traunsee,<br />

„darum sind die beiden Volvo Penta<br />

D6 nur optional erhältlich, serienmäßig<br />

verbaut werden die beiden<br />

8-Liter-8-Zylinder­ Mer cruiser mit<br />

je 430 PS.“<br />

Dass mit dem Diesel, wie er im<br />

Flaggschiff Frauscher 1414 Demon<br />

serienmäßig verbaut wird, unterm<br />

Strich vor allem eine größere Reichweite<br />

herauskommen soll, ist naheliegend.<br />

Mauro Feltrinelli, der als<br />

Gastgeber mit der nagelneuen Frauscher<br />

1212 Ghost schon am Vortag<br />

auf dem Gardasee herumgeisterte,<br />

schlägt aber nicht unbedingt in diese<br />

Kerbe: „Als stolzer Italiener war<br />

mein erster Blick auf die Diesel unter<br />

der Motorhaube natürlich ein arg­<br />

54 5/<strong>2020</strong>


e der Blitz!<br />

Mit zweimal 440 Diesel-PS ist die allererste Frauscher 1212 Ghost<br />

nicht nur emotional hoch aufgeladen. Wir haben den Geisterpfeil<br />

vom Traunsee auf dem Gardasee von der Bogensehne gelassen.<br />

Warum wir dafür bis an den Lago di Garda gerauscht sind? Nun<br />

ja, einen Jaguar lässt man auch nicht in einem Vogelkäfig frei.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Fotos TAHSIN ÖZEN, RALF HÄSELICH<br />

Die neue Frauscher 1212 Ghost soll die<br />

40-Fuß-Klasse sportlich aufmischen.<br />

wöhnischer – aber bei allen guten<br />

Geistern, das fast durchgängig hohe<br />

Drehmoment hat mich schon an den<br />

Stuhl gefesselt – und seitdem Maserati-Diesel<br />

verbaut…“, so Mauro.<br />

Er muss es wissen, betreibt<br />

er doch gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Dino die Cantiere Nautico<br />

Feltrinelli, einen Werftbetrieb mit<br />

Bootsservice und eigenem Hafen ­<br />

becken in Gargnano am Westufer<br />

des Sees (siehe Kasten Seite 58).<br />

TROCKEN BLEIBEN<br />

Jetzt wollen wir es aber selbst wissen<br />

und lassen uns vom österreichischen<br />

Verkaufsleiter Florian Helmberger<br />

in die Mitte des Sees bringen.<br />

Und weil auf dem Gardasee wie auf<br />

dem Meer die Wellen rauschen,<br />

deckt diese Location beide Habitate<br />

der Frauscherboote perfekt ab.<br />

Die Nase nach Wind und Welle<br />

ausgerichtet, Trimmklappen ge­<br />

5/<strong>2020</strong> 55


Frauscher 1212 Ghost<br />

„Wir bauen alle unsere Boote von Grund auf<br />

neu, so auch die Frauscher 1212 Ghost.“<br />

Michael Frauscher, Leiter Produktion & Entwicklung<br />

Auch bei beschwingter<br />

Fahrt bleiben Deck und<br />

Haare trocken.<br />

checkt, Schub! Wie von Geisterhand<br />

hebt sich der Bug, wird aber<br />

sofort von der ersten Stufe des<br />

Unterschiffs abgefangen, die Fliehkraft<br />

ist wieder nach vorne ausgerichtet.<br />

Voller Schub! Erneut will<br />

der Geist nach oben entfliehen, da<br />

packt auch schon die zweite Stufe<br />

von unten zu, sodass nur mehr die<br />

Flucht nach vorne bleibt.<br />

Hydrodynamisch perfekt der von<br />

Bootsdesigner Harry Miesbauer<br />

entwickelte Schiffsboden, daran<br />

gibt es absolut nichts zu rütteln.<br />

Über 20 Knoten (Gleit-)Fahrt nach<br />

fünf, über 40 Knoten nach 15 Sekunden.<br />

Flott in die erste Kurve,<br />

noch enger in die zweite, da erwischt<br />

uns auch schon eine größere<br />

Welle so stark, dass ich nach dem<br />

Haltegriff tastend leider ins Leere<br />

greife. „Natürlich gibt es einen, der<br />

hat es aber in der Eile nicht mehr<br />

rechtzeitig auf die Baunummer eins<br />

geschafft“, antwortet Florian Helmberger<br />

auf meine gedachte, aber<br />

noch nicht gestellte Frage.<br />

Rundumblick aus dem erstmals<br />

exakt in der Mittellinie des Bootes<br />

positionierten Steuerstands, der<br />

auch mehr Halt für den Skipper bei<br />

seitlichen Rollbewegungen bringt:<br />

Trotz unbändigen Fahrstils und<br />

ungestümer Wellen ist kein einziger<br />

Wasserfleck an Deck zu sehen.<br />

GEMEINSAMES ERBE<br />

Nun hat sich die Frauscher 1212<br />

Ghost mit ihren 11,99 Metern<br />

Länge gleich hinter dem Flaggschiff<br />

1414 Demon (13,90 Meter) eingereiht,<br />

doch optisch sind ganz klar<br />

die Linien der kleineren Schwester<br />

1017 GT zu erkennen. Nach der<br />

Probefahrt wissen wir auch: So<br />

spritzig ist die Demon nicht, da<br />

kann der Ghost nur die GT das<br />

Wasser reichen. Also nur ein<br />

Up sizing der Zehn-Meter-Klasse?<br />

„Wir bauen alle unsere Boote<br />

von Grund auf neu, so auch die<br />

Frauscher 1212 Ghost – aber natürlich<br />

tragen alle Familienmit glieder<br />

das gleiche Erbgut in sich“, sagt<br />

Michael Frauscher. „Das große<br />

Rauman gebot mit der U-förmigen<br />

Sitzreihe und den beiden Tischen<br />

im Cockpit sucht man auf der Frauscher<br />

1010 GT vergeblich, während<br />

man auf der 1414 Demon mit zwei<br />

Kabinen auch schon einmal ein<br />

ganzes Wochenende zu viert<br />

verbringen kann“, fügt er hinzu.<br />

EINE FRAGE DER ÄSTHETIK<br />

Das könnte man grundsätzlich<br />

auch zu zweit auf dem neuen<br />

Zwölf-Meter-Boot, doch wird die<br />

1212 Ghost trotz kompletter In­<br />

56 5/<strong>2020</strong>


frastruktur wohl überwiegend als<br />

Daycruiser zum Einsatz kommen.<br />

Womit man bei Frauscher auch<br />

schon in einem Segment wäre,<br />

den der Markt in dieser Größe n ­<br />

ka te gorie bereits gut bedient.<br />

Michael Frauscher: „Das stimmt<br />

schon, aber ein Blick zu den direkten<br />

Mitbewerbern in der Kategorie<br />

38 bis 42 Fuß zeigt: Die einen können<br />

unter Deck nur eine Schlupfkabine<br />

vorweisen, die anderen setzen<br />

auf sperrige Aufbauten. Wir<br />

aber haben mit der Frauscher 1212<br />

Ghost ein Motorboot mit höchstem<br />

ästhetischen Anspruch gebaut,<br />

das dennoch sämtliche Anforderungen<br />

an einen Daycruiser erfüllt<br />

und vielfach sogar übertrifft.“<br />

ICEMAKER ALS OPTION<br />

Bei der Ausrüstung hat man<br />

sich an bereits Bewährtem<br />

orien tiert, so zählen beispielsweise<br />

Bugstrahlruder und das<br />

elektrisch vom Steuerstand aus<br />

ausklappbare Ankersystem<br />

ebenso zur Serienausstattung<br />

wie ein klappbares Bimini-Top<br />

und zwei Kühlschränke. Joystick-Steuerung,<br />

Warmwasserboiler,<br />

Klimaanlage für die<br />

Kabine, Dieselgenerator,<br />

JL-Audio-Soundanlage und ein<br />

Icemaker sind hingegen nur<br />

optional erhältlich.<br />

Die drei Teakholztische (zwei<br />

im Cockpit und einer unter<br />

Deck) sind versenkbar und las­<br />

Frauscher 1212 Ghost<br />

Länge<br />

Breite<br />

Gewicht<br />

Tiefgang<br />

Treibstofftank<br />

Wasser-/Schwarzwasser-Tank<br />

11,99 m<br />

3,50 m<br />

ab 8.000 kg<br />

1,1/0,8 m<br />

850 l<br />

150/95 l<br />

Personen max. 10<br />

Standardmotorisierung 2 x Mercruiser V8 / 8.2l<br />

2 x 430 PS<br />

Preis exkl. 20 % Ust. ab € 585.000,–<br />

Auszug aus der Zubehörliste:<br />

Motorisierung 2 x Volvo Penta D6 2 x 440 PS € 53.200,–<br />

Joystick-Steuerung ab € 12.750,–<br />

JL-Audiopaket € 5.300,–<br />

Klimaanlage € 8.760,–<br />

Frauscher Bootswerft, Ohlsdorf, Traunsee<br />

è www.frauscherboats.com<br />

Zentraler Steuerstand, der die<br />

sportlichen Gene klar hervorhebt.<br />

Konsequent minimalistisches Design, das<br />

Deck ist Teak, die Tische absenkbar.<br />

Versenkte Instrumente, die auch bei<br />

grellem Licht noch gut lesbar sind.<br />

FOTO: RALF HÄSELICH<br />

Bugkabine mit elektrisch versenkbarem<br />

Tisch inkl. Bettfunktion.<br />

Nasszelle mit großem<br />

Spiegel mittschiffs.<br />

Die Joystick-Steuerung ist Option.<br />

5/<strong>2020</strong> 57


Frauscher 1212 Ghost<br />

Die Badeplattform, elegant eingefasst<br />

von geschwungenen Hecklinien.<br />

„Mit der Frauscher 1212 Ghost bringen wir edlen<br />

Sportsgeist in die 40-Fuß-Motorbootsklasse.“<br />

Stefan Frauscher, Leiter Marketing & Sales<br />

Feltrinelli Nautica<br />

sen sich zu Liegeflächen umbauen.<br />

Die Kabine bekommt Licht<br />

über zwei Deck luken und indirekte<br />

Led-Leuchtmittel, sogar das<br />

überraschend geräumige Bad mit<br />

Waschbecken, WC und Dusche<br />

punktet mit einer eigenen klappbaren<br />

Luke.<br />

Die Familien Feltrinelli und Frauscher sind seit fast 50 Jahren befreundet.<br />

Mauro Feltrinelli und sein Bruder Dino unterstützten Michael und Stefan<br />

Frauscher bereits 2003 beim Testen und Optimieren der ersten Frauscher-<br />

Motorboote auf dem Gardasee. Heute ist Feltrinelli Nautica wenig<br />

überraschend Händler für Frauscher-Yachten in Italien, bietet aber<br />

auch weiterhin Bootsservice für Eigner an.<br />

Die Werft samt Hafenbecken und Krananlage liegt am Westufer in Gargnano.<br />

Hier können Frauscher-Yachten wie die 1017 GT, die 858 Fantom oder die<br />

747 Mirage Air auch tage- oder wochenweise gemietet werden. In Kooperation<br />

mit einem deutschen Partner sind Trainings- und Ausbildungskurse<br />

(Sportbootführerschein Binnen oder See unter Motor) buchbar.<br />

è www.nauticafeltrinelli.it<br />

Nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt bietet Familie Feltrinelli<br />

mit „Residence San Carlo“ elegante Cottages, Ferienwohnungen und<br />

eine luxuriöse Villa mit Seeblick.<br />

è www.ferienwohnungensancarlo.com<br />

WELTPREMIERE<br />

IN CANNES<br />

„Mit der Frauscher 1212 Ghost<br />

bringen wir edlen Sportsgeist in<br />

die 40-Fuß-Motorbootsklasse“,<br />

zeigt sich Marketing-Chef Stefan<br />

Frauscher schon vor der Welt ­<br />

premiere <strong>2020</strong> in Cannes (siehe<br />

Seite 46) zuversichtlich.<br />

Mit einem Einstiegspreis von<br />

€ 585.000,– (Benziner) ist die<br />

neue Frauscher 1212 Ghost um<br />

ca. € 200.000,– günstiger als die<br />

Basisversion der 1414 Demon.<br />

Geht man von der klassischen<br />

Frauscher-Klientel aus, so wird<br />

der Preis aber nur eine untergeordnete<br />

Rolle spielen. Was zählt,<br />

sind innovatives Design, höchste<br />

Qualität und bestes Service –<br />

„Made in Austria“ gibt es bei<br />

Frauscher am Traunsee on top<br />

noch dazu.<br />

<br />

58 5/<strong>2020</strong>


FOTO: HARRY MIESBAUER<br />

Die Scuderia 65 im Lieblingselement.<br />

SEGELYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Rasse-Racer im Rennmodus<br />

SEA TRIALS. Mitte Juni wurde der<br />

neue, vom österreichischen Yacht-<br />

Desginer Harry Miesbauer gezeichnete<br />

und bei Adria Sail gebaute Vollcarbon<br />

Racer/Cruiser Scuderia 65<br />

erstmals im Regattamodus und mit<br />

voller Regattacrew getestet. Der Probelauf<br />

bei der 200-Meilen-Regatta<br />

„La Duecento“ war ein voller Erfolg<br />

(erstes Boot im Ziel) und hat das<br />

Potenzial der Yacht bestätigt. Die geplanten<br />

ersten Regatten im Sommer<br />

mussten aufgrund Covid-19 abgesagt<br />

werden, nun sollen im Oktober die<br />

Barcolana in Triest und das Middle<br />

Sea Race in Malta als Premierenwettkämpfe<br />

genutzt werden.<br />

è www.adriasail.it<br />

Kleine Bali ganz groß<br />

NACHWUCHS. Mit der Bali-Reihe hat<br />

sich die französische Catana-Gruppe<br />

als drittgrößter Katamaran-Hersteller<br />

breit aufgestellt. Die neue Bali 4.2, die<br />

ab Februar 2021 erhältlich sein wird<br />

und die Reihe nach unten abrundet,<br />

wird diese Position wohl weiter festigen.<br />

Wie die größeren Geschwister<br />

verfügt die 4.2 unter anderem auch<br />

über die „Bali-Klapptür“ zwischen<br />

Salon und Cockpit, über eine Tür vom<br />

Salon ins Vorschiffs-Cockpit und eine<br />

Flybridge mit Tisch. Er hältlich bei<br />

Trend Travel & Yachting mit<br />

drei oder vier Kabinen.<br />

è www.trend-travel-yachting.com/bali-4-2/<br />

Die neue Bali 4.2<br />

folgt dem Konzept der<br />

großen Geschwister.<br />

Besuchen Sie uns<br />

INTERBOOT FRIEDRICHSHAFEN · HALLE A STAND 301 · 19.-27.09.<strong>2020</strong><br />

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Kufner 50<br />

60 5/<strong>2020</strong>


Wie auf<br />

sich Werften in der Regel von unten nach oben hanteln,<br />

zäumt der Kroate Damir Kufner das Pferd von hinten auf. Nach<br />

seiner Kufner 54 sorgt nun die 50-Fuß-Schwester für Aufsehen in<br />

der Charter branche. Baunummer 7 ging an den Steirer Mike Hecker.<br />

KufenWährend<br />

Text und Fotos TAHSIN ÖZEN<br />

Nur € 280.000,– netto für<br />

eine 54-Fuß-Yacht mit<br />

fünf (!) Kabinen ist schon<br />

eine Ansage. „Ich habe<br />

mir die 54er und die 50er angesehen,<br />

die 54er erschien mir aber<br />

letztlich etwas zu groß“, erzählt der<br />

Grazer Mike Hecker, YCA-Crew-<br />

Commander der Crew Steiermark<br />

und nun stolzer Besitzer der D&D<br />

Kufner 50 Baunummer 7, die<br />

er auf den Namen Styria getauft<br />

(und für die er segelfertig nur<br />

€ 240.000,– hingeblättert) hat.<br />

Da diese technisch auf dem selben<br />

Rumpf ruht wie die größere<br />

Schwester, musste er nur wenige<br />

Abstriche hinnehmen. Der wohl<br />

Schmerzlichste: Der etwas zu<br />

knapp bemessene Platz zwischen<br />

Steuerstand und hochgeklappter<br />

Badeplattform, wie sich im Rahmen<br />

der gemeinsamen Jungfernfahrt<br />

von der Marina Kaštela in die<br />

Marina Punat herausstellen soll –<br />

aber der Reihe nach:<br />

STEIRISCHER ESPRIT<br />

Es ist Anfang Juni, der zugesagte<br />

Redaktionstest der Kufner 50 fällt<br />

Corona-bedingt ins Wasser. Käufer<br />

Mike wartet bereits seit Wochen<br />

auf die Auslieferung und will die<br />

Yacht nun noch am Tag der Fertigstellung<br />

selbst abholen. Die Jungfernfahrt<br />

ist zugleich als Überstellungstörn<br />

in die Marina Punat geplant,<br />

wo die Styria in den Charter<br />

gehen soll. Seine Idee: „Fahr doch<br />

mit! So kommst du nicht nur zu<br />

deiner Probefahrt, sondern hast<br />

auch noch den Eigner und den<br />

ersten Chartergast mit an Bord!“<br />

Da sind wir nun auf dem Werftgelände<br />

gleich neben der Marina<br />

Kaštela und sehen zu, wie die Yacht<br />

eilig aufgeriggt wird. Sofort ins<br />

Auge sticht der Kontrast zwischen<br />

himmelblauem Rumpf und der<br />

grünen Seitenlinie samt grünem<br />

Bimini. Steirischer Esprit trifft auf<br />

kroatische Konsequenz – es gibt<br />

den Rumpf situationsbedingt nur<br />

in Blau.<br />

STARKER LUXUS<br />

Das passt aber ganz wunderbar zu<br />

den fünf XXL-Sonnenliegen, die<br />

bequem über die ganze Breite mittschiffs<br />

Platz finden. Mehr gibt die<br />

größere Schwester auch nicht her<br />

und auch sonst ist das elegant flach<br />

gehaltene und sauber aufgeräumte<br />

Teak-Deck dem Flaggschiff sehr<br />

ähnlich.<br />

Roll-Großsegel und Roll-Genua<br />

sind Standard, ein sportliches Roll-<br />

Gennaker ist optional erhältlich.<br />

Gemütlich wird es im Cockpit, wo<br />

die Sitzbänke und der wohldimensionierte<br />

Tisch mit integriertem<br />

Getränkekühler und Eiswürfelfach<br />

genug Platz für acht Personen bieten<br />

(zugelassen ist die Kufner 50<br />

für bis zu zwölf Personen). Feinste<br />

Elektronik gleich dahinter an den<br />

Steuerständen, beide sind mit vollwertigen<br />

Navigationsgeräten ausgestattet.<br />

Welch Luxus, befinden wir uns<br />

doch auf einer grundsätzlich für<br />

den Chartermarkt konzipierten<br />

und nicht auf Performance ausgerichteten<br />

Segelyacht. Das bekommen<br />

wir aber wie anfangs schon<br />

erwähnt gleich hinter den Steuerständen<br />

zu spüren: Viel Aktionsraum<br />

bleibt zwischen den Steuerrädern<br />

und dem Spiegel nicht, sodass<br />

man sich, sofern nicht allzu groß<br />

gewachsen, nach kurzer Zeit am<br />

Ruder intuitiv auf die obere Kante<br />

der Badeplattform stellt. „Wir arbeiten<br />

bereits an einer neuen, etwas<br />

Ob unter Motor oder<br />

unter Segel: Die Kufner<br />

50 ist ein zuverlässiger<br />

Cruiser mit einfachem<br />

Handling.<br />

5/<strong>2020</strong> 61


D&D Kufner 50<br />

Großer Schanigarten im Cockpit.<br />

Getränkekühler mit<br />

Eiswürfelfach.<br />

Luftig-lichte Bugkabine.<br />

Enorm große<br />

Badeplattform.<br />

Eine von zwei<br />

Stockbett-Kabinen.<br />

Heckkabine steuerbords.<br />

Zentrale Navi-Ecke.<br />

Viel Raum für bis zu<br />

zwölf Gäste im hellen<br />

Salon unter Deck. Die<br />

langgezogene Theke ist<br />

zugleich auch Küchenzeile<br />

und Serviermeile,<br />

das obere Brett zur<br />

Sitzreihe ist klappbar.<br />

verlängerten Rumpfform am<br />

Heck“, wird uns Damir Kufner,<br />

Chef von D&D Yachts, nach unserer<br />

Ankunft in der Marina Punat<br />

berichten.<br />

STRAFFE SEGEL<br />

Aber da gilt es erst einmal hinzukommen!<br />

Bis nach Primošten muss<br />

leider der Yanmar-Diesel als Flautenschieber<br />

herhalten. Mit seinen<br />

84 PS liefert er ganz locker, wenn<br />

auch nicht ganz leise, acht Knoten<br />

Reisegeschwindigkeit bei 2.200<br />

U/min. Erst in der zweiten Hälfte<br />

setzen wir Segel und laufen bei<br />

Amwind-Kurs (10,9 kn) bis zu<br />

8,4 Knoten über Grund.<br />

Da lacht Mike Heckers Seglerherz!<br />

Als Organisator des Gebirgssegler<br />

Cups (heuer von 25. bis 29.<br />

Oktober) will er nämlich mit der<br />

Styria auch an der Barcolana teilnehmen.<br />

Crew-Mitglied Gernot<br />

freut sich hingegen schon auf die<br />

Tage gleich nach der Ankunft in<br />

Hecker Yachting in Kroatien<br />

Eine von drei<br />

Nasszellen.<br />

Mike Hecker bietet seine Kufner 50 Styria ab der Marina<br />

Punat zum Charter an. Ausstattung: Bugstrahlruder, Heizung,<br />

Klimaanlage, 350-Watt-Inverter, Generator, zwei Kühlschränke,<br />

ein Weinkühlschrank, Getränkekühler im Cockpittisch,<br />

LED-TV, Mikrowelle, Beiboot mit Außenborder u. v. m.<br />

Preis: Bareboat ab € 2.000,– pro Woche. Skippered Charter<br />

auf Wunsch möglich, Preis auf Anfrage.<br />

Neben der Kufner 50 ist auch eine Bavaria 39 Cruiser (Baujahr<br />

2006, ab € 1.200,–/Woche) buchbar. Weitere Charteryachten<br />

auf Anfrage. Mögliche weitere Marinas: Split, Trogir,<br />

Primošten und Biograd.<br />

Hecker Yachting ist auch spezialisiert auf One-way-Törns.<br />

In Kooperation mit Mandi Taxi wird ein Shuttle-Service ab<br />

Graz und den jeweiligen Marinas in Kroatien angeboten.<br />

è www.heckeryachting.at<br />

è www.manditaxi.at<br />

62 5/<strong>2020</strong>


Die D&D Kufner 50<br />

ist speziell auf<br />

die Bedürfnisse<br />

von cruisenden<br />

Chartergästen<br />

ausgelegt.<br />

Das glückliche Eigner-<br />

Paar Mike und Heidi<br />

Hecker bei der Übernahme<br />

ihrer Kufner 50<br />

Styria.<br />

Punat. Dann wird er vom Rudergänger<br />

zum Skipper aufsteigen und<br />

als erster Chartergast von Hecker<br />

Yachting (siehe Infokasten links<br />

unten) seine Familie samt Freunden<br />

eine Woche lang auf der Styria<br />

durch die obere Adria führen.<br />

STIMMIGES AMBIENTE<br />

Das Wetter soll sich, wenn die Vorhersage<br />

stimmt, zwar durchwachsen<br />

zeigen, das lässt den langjährigen<br />

Segler aber ziemlich kalt: „Wir<br />

kochen gerne selbst und essen<br />

dann in geselliger Runde, dafür<br />

ist der traumhaft schön gestaltete<br />

„Unsere Yachten verfolgen innen<br />

und außen vor allem ein Ziel:<br />

Komfort für alle an Bord.“<br />

Damir Kufner, CEO D&D Yachts<br />

Salon mit voll ausgestatteter Küche<br />

wie geschaffen“, sagt Gernot.<br />

Tatsächlich ist die langgezogene<br />

Theke im luftig-lichten Salon fast<br />

schon ein Markenzeichen der Kufner-Yachten<br />

und der Weinkühlschrank<br />

zusätzlich zu den zwei<br />

regulären Kühlschränken das<br />

Tüpfelchen auf dem „i“.<br />

Neben der Bugkabine, den zwei<br />

Stockbettkabinen vorschiffs, den<br />

beiden Heckkabinen und drei<br />

Nasszellen hat Damir seiner Kufner<br />

übrigens auch eine repräsentative<br />

Navi-Ecke spendiert. „So viel<br />

Platz muss auf jeder Yacht sein“,<br />

sagt der leidenschaftliche Segler<br />

aus Zadar. <br />

<br />

D&D Kufner 50<br />

Baujahr <strong>2020</strong><br />

Länge ü. a.<br />

Breite<br />

Tiefgang<br />

14,93 m<br />

4,47 m<br />

2,32 m<br />

Kabinen 5<br />

Personen 10 + 2<br />

Nasszellen 3<br />

Treibstoff / Wasser<br />

Motor<br />

200 l / 600 l<br />

Yanmar Diesel, 84 PS<br />

Preis netto segel- u. charterfertig € 250.000,–<br />

Yachtverkauf: D&D Yachts, CEO Damir Kufner,<br />

Kontakt Österreich: Mike Hecker, Tel. +43 676/608 60 35<br />

è www.dd-yachts.com<br />

Chartermanagement/Flotten/Basen: KufnerYachts,<br />

è www.nautika-kufner.hr<br />

5/<strong>2020</strong> 63


PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Edelyachten aus der Lombardei<br />

SESSA MARINE. ProYachting hat<br />

die Exklusivvertretung der Motorboote<br />

von Sessa Marine für Österreich<br />

übernommen. Die in Cividate<br />

Al Piano bei Bergamo gelegene Werft<br />

wurde 1958 gegründet und produziert<br />

eine Cruiser-, eine Yacht- und<br />

einen Flybridge-Reihe.<br />

„Für uns ist die Kooperation mit<br />

Sessa Marine ein Meilenstein in<br />

unserer Geschichte, da wir damit<br />

erstmals Yachten bis 68 Fuß im Programm<br />

haben“, sagt ProYachting-<br />

Gründer Klaus Freiberger. „Mit dem<br />

italienischen Design passt die DNA<br />

von Sessa Marine perfekt in unser<br />

Portfolio und reiht sich lückenlos zu<br />

Marken wie ZAR Formenti in unsere<br />

Linie mit ein.“<br />

è www.proyachting.at<br />

Jetzt bei ProYachting: Sessa F42.<br />

Nobel, nautisch<br />

und neu<br />

ALTIPLANO TOURBILLON INFINITE<br />

BLUE. Ein tiefes Blau, das an die geheimnisvollen<br />

Tiefen des Ozeans erinnert,<br />

dazu ein Strudel, wie man in<br />

etwa an den von Wellen umtosten<br />

Festen an der Bretagneküste<br />

erblicken kann: Die neue,<br />

auf 18 Exemplare begrenzte<br />

„Altiplano Tourbillon Infinite<br />

Blue Limited Edition“<br />

des Schweizer<br />

Luxus uhrmachers Piaget<br />

hat durchaus etwas<br />

Nautisches an<br />

sich. Die Strudel sind<br />

übrigens aus Diamanten<br />

geformt, das Gehäuse ist<br />

aus Weißgold. Preis leider<br />

nur auf Anfrage.<br />

è www.piaget.com<br />

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VON MENSCHEN,<br />

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DER NATUR<br />

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natürlicher Formgebung, verbindet<br />

sich mit innovativer, elektrisch<br />

angetriebener Leichtbauweise,<br />

zu einem Boot mit minimalem<br />

Tiefgang und maximaler<br />

Energieeffizienz.<br />

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Chartern in Zeiten des Virus<br />

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hat alle Basen im Mittelmeer nach<br />

der Implementierung umfangreicher<br />

Reinigungs- und Sicherheitsprozesse<br />

wiedereröffnet.<br />

So wird z. B. bei jeder Yacht eine<br />

Dampfreinigung mit Desinfektionsmitteln<br />

durchgeführt, Gläser, Becher<br />

und Besteck werden versiegelt den<br />

nächsten Kunden bereitgestellt und<br />

ein Pflegepaket mit Desinfektionsspray,<br />

Handwischtüchern und Desinfektionsmitteln<br />

bereitgestellt. Zudem<br />

wurde ein erweitertes Serviceangebot<br />

Meer fürs Ohr<br />

CLARION. Neben JL-Audio ist in<br />

Kürze auch Clarion Marine Audio<br />

bei Werner Ober – Yachtelektronik<br />

erhältlich. Damit sind zusätzlich<br />

zu den High-End-Audio-Systemen<br />

auch Anlagen im mittleren<br />

Preissegment verfügbar. Clarion ist<br />

einer der Pioniere im Bau von mobilen<br />

Sound-Systemen und hat bereits<br />

1940 die ersten batteriebetriebenen<br />

Tischradios gebaut. Heute liefert der<br />

IMPRESSUM<br />

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und Live-Webinar für Fragen und<br />

Antworten eingeführt.<br />

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Marine-Anwendungen,<br />

also wasser- und<br />

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MEDIENINHABER: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnig straße<br />

232, 9020 Klagenfurt, +43 463/461 90 25, www.<strong>ocean7</strong>.at, redaktion@<br />

<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at, Firmenbuchnummer 105347 y, Landesgericht<br />

Klagenfurt, UID ATU 25773801 · ANWENDBARE VOR-<br />

SCHRIFT: Österreichische Gewerbeordnung, Medien gesetz (www.<br />

ris.bka.gv.at) · GESCHÄFTS FÜHRER: Wolfgang Forobosko ·<br />

CHEF REDAKTION: Tahsin Özen, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

· ART-DIREKTION: Catharina Pichler · GRAFISCHES KONZEPT:<br />

Thomas Frik, www.viertelbogen.at · MIT ARBEITER DIESER AUS-<br />

GABE: Inga Beitz, Osvaldo Escobar, Mag. Wolfgang Gemünd, Ralf<br />

Häselich, Bernd Hofstätter, Dr. Reinhard Kikinger, Dr. Gerald<br />

Penzl, Thomas Pernsteiner, Gottfried Titzl Rieser, Dr. Bobby<br />

Schenk, Alexandra Schöler-Haring, Jutta Wagner, Dieter Wanke,<br />

Dr. Alfred Zellinger · PRODUKTION UND DRUCK: Satz- und<br />

Druck-Team GmbH · ANZEIGEN: Bernd Hofstätter +43 664/<br />

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VERTRIEB: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder<br />

Straße 10, 5081 Anif/Salzburg · Diese Zeitschrift und alle in<br />

ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />

Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers.<br />

Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich.<br />

Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der Herausgeber<br />

das ausschließliche Recht zur Veröffent lichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Bei trägen nach § 44 Abs. 1 u.<br />

2 Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Heraus geber-Verschulden<br />

oder wegen Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche<br />

gegenüber dem Herausgeber.<br />

Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht Club Austria,<br />

Generalsekretariat 4020 Linz, Lederer gasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für die Mitteilungen des MSVÖ: Motor bootsport<br />

und Seefahrts Verband Österreich, Forchheimergasse 34/118,<br />

1230 Wien, www.msvoe.at<br />

Jury-Mitglied<br />

Sicher chartern<br />

bei Sunsail.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

©vladimircaribb - Fotolia ©Ilja Masik<br />

WIR SIND EXKLUSIVE<br />

FÜR SIE DA!<br />

Nach kreativer Pause starten wir<br />

mit weiteren Ideen und neuen Kompetenzen.<br />

Wir kümmern uns um Ihr<br />

ganz Exklusives Yachting-Erlebnis.<br />

Brandneu u.a.: Yachting Exclusive<br />

Academy<br />

Wir haben im Schaffensprozess der<br />

letzten Wochen auch hier einige<br />

neue Möglichkeiten für Sie geschaffen.<br />

Seien Sie Ihr eigener Herr auf<br />

dem Wasser und entdecken Sie die<br />

wunderbare Welt der Meere (Segelund<br />

Motorbootscheine FB 1 – FB 4,<br />

individuelle Einzeltrainings und vieles<br />

mehr). Informieren Sie sich auf<br />

unserer Website www.yachtingexclusive.com<br />

über Ihre vielfältigen<br />

Möglichkeiten.<br />

Ebenso erwarten Sie viele neue Boote<br />

im Segel- und Motoryachting, der<br />

flächendeckende technische Support<br />

im Mittelmeerbereich sowie<br />

kompletter Yachtservice (Organisation<br />

von Langzeitcrews inkl. Skipper,<br />

Wartung und Pflege, Überstellungsservice<br />

und vieles mehr).<br />

Dürfen wir weitere Wünsche erfüllen?<br />

Dann „Herzlich Willkommen“<br />

an Bord bei Yachting Exclusive. Wir<br />

freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme,<br />

bis bald und „immer eine handbreit‘<br />

Wasser unterm Kiel“.<br />

seemännische Grüße<br />

Ihr Jürgen Dobner<br />

+43 (0) 664 44 52 102<br />

yachtingexclusive.com


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MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

News September/Oktober <strong>2020</strong><br />

Auf dem Weg zum<br />

Schwarzen Meer.<br />

10 Jahre, 10.000 Kilometer<br />

Unterwegs auf europäischen Flüssen, Kanälen und in Küstengebieten –<br />

ein Begeisterungsbericht mit Nachahmungsempfehlung.<br />

Text und Fotos LOTHAR MÜLLER<br />

Angefangen hat alles im Jahr<br />

2010. Meine Frau und ich<br />

erfüllten uns zum 25. Hochzeitstag<br />

den lang gehegten Traum,<br />

mit einem Boot auf der Donau bis<br />

zum Flusskilometer Null ans<br />

Schwarze Meer zu fahren. Dafür<br />

kauften wir uns um wenig Geld eine<br />

38 Jahre alte Fjord 21 Weekender.<br />

Wir trailerten nach Baja in Südungarn<br />

und fuhren von dort<br />

1.500 Flusskilometer stromabwärts<br />

bis Sulina und wieder zurück.<br />

In 21 Tagen legten wir also satte<br />

3.000 km zurück. Im Jahr darauf fuhren<br />

wir vom Heimathafen Kachlet-<br />

Landshaag in Oberösterreich nach<br />

Baja und hatten damit die gesamte<br />

Donau von daheim bis ans Schwarze<br />

Meer befahren. Das „Bootsfahrervirus“<br />

hatte uns endgültig befallen.<br />

Wir stiegen um auf eine 26 Fuß lange<br />

Carver Santa Cruz mit Turbodieselmotor,<br />

Heizung, Innen- und Außenfahrstand<br />

(siehe Kasten „Unsere<br />

Boote“). Innerhalb von zehn Jahren<br />

haben sich dabei mehr als 10.000 km<br />

in 17 Ländern, auf verschiedensten<br />

Flüssen, Kanälen und in Küstengebieten<br />

angesammelt. Besondere<br />

Highlights dabei waren Städte wie<br />

Amsterdam, Rotterdam, Hamburg,<br />

Berlin, Prag, Wien, Budapest, Belgrad,<br />

Venedig und im letzten Jahr<br />

Paris an der Seine.<br />

Wenn man so wie meine Frau und<br />

ich im normalen Arbeitsleben steht,<br />

müssen zwischen zwei und vier Wochen<br />

Urlaub am Stück für derartige<br />

Törns genügen. Darin inkludiert<br />

sind auch die, je nach Entfernung<br />

vom Start- und Zielpunkt, mehr<br />

oder weniger aufwändigen Hinund<br />

Rückfahrten mit dem Trailergespann.<br />

Dieser Bericht soll zweierlei dienen:<br />

Er soll einerseits eine kleine Zusammenfassung<br />

unserer Erlebnisse<br />

am Wasser und zu Lande sein und<br />

andererseits auch Skippern mit trailerbaren<br />

Booten Mut machen, größere<br />

Touren in Angriff zu nehmen,<br />

auch wenn die dafür zur Verfügung<br />

stehende Zeit begrenzt ist.<br />

Wir hatten Motorausfälle, Grundberührungen,<br />

Hochwasser, Niedrigwasser,<br />

Gewitter, Hagel und Sturmböen<br />

zu überstehen, wurden wegen<br />

Geschwindigkeitsüberschreitung<br />

und Falschanlegens – allerdings<br />

immer sehr milde – bestraft und<br />

waren manchmal abends nach vielen<br />

Stunden Fahrt und -zig Schleu­<br />

Lothar Müller hat in<br />

zehn Jahren 17 Länder<br />

mit seinem Motorboot<br />

erkundet.<br />

66 5/<strong>2020</strong>


Abenddämmerung in Chioggia.<br />

Stadthafen Piran – Slowenien.<br />

Kapitän Ilie und Gäste auf der MS Borcea.<br />

City-Sporthafen Hamburg.<br />

Abendessen am Schubschiff Tayfun.<br />

senmanövern todmüde. Aber das Erkunden<br />

der vielfältigen Gewässer,<br />

Landschaften, Orte und Städte sowie<br />

die vielen netten und teilweise auch<br />

ungewöhnlichen und begeisternden<br />

Begegnungen mit Menschen haben<br />

uns vielfach dafür entlohnt.<br />

Zur Veranschaulichung habe ich<br />

vier kleine Beispiele ausgewählt.<br />

Namenstagsfeier am Dampfschiff<br />

„Borcea“ in Braila, Donau-Km 170,<br />

Rumänien<br />

Nach einer langen Tagestappe<br />

und mehreren gescheiterten Versuchen,<br />

einen Liegeplatz für die<br />

Nacht zu bekommen, gab uns ein<br />

Mitarbeiter der Capitania den<br />

Tipp, es am Dampfschiff Borcea<br />

zu versuchen. Dort angekommen<br />

wurde uns sofort signalisiert, dass<br />

wir am Schiff festmachen und<br />

über Nacht bleiben dürfen.<br />

Wir hatten das Boot noch gar<br />

nicht fertig gemacht für die Übernachtung,<br />

wurden wir schon mit<br />

heftigen Armbewegungen aufgefordert,<br />

auf den Dampfer zu kommen.<br />

In einem großen Raum unter<br />

Deck fand ein Fest mit rund<br />

40 Personen statt, die Namenstagsfeier<br />

des Schiffskapitäns und<br />

des Maschinisten, die, wie sich<br />

später herausstellte, beide Ilie<br />

hießen. Uns wurde ein Platz am<br />

Tisch des Kapitäns zuteil, Wein<br />

und Schnaps serviert und auf die<br />

reichhaltigen, äußerst deftigen<br />

Grillspezialitäten hingewiesen, die<br />

an Deck zubereitet wurden. Wir<br />

können kein Rumänisch und niemand<br />

am Schiff sprach Deutsch.<br />

Lediglich ein junger Bursche<br />

konnte etwas Englisch und musste<br />

alle Gespräche zwischen der Festgemeinschaft<br />

und uns übersetzen.<br />

Es wurde bis spät in die Nacht<br />

gefeiert und getanzt, am nächsten<br />

Tag wurden wir von Kapitän Ilie<br />

zum Frühstück eingeladen. Dann<br />

brachte uns der Maschinist mit<br />

seinem Privatauto zu einer Straßentankstelle,<br />

wo wir Sprit in unsere<br />

Kanister tanken konnten.<br />

Begeistert von der unglaublichen<br />

Gastfreundschaft und um<br />

ein wunderbares Erlebnis reicher,<br />

nahmen wir am späten Vormittag<br />

die nächste Etappe in Angriff.<br />

Abendessen am Schubschiff in<br />

Nikopol – Donau Km 598 – Bulgarien<br />

Nikopol schien uns ein idealer Übernachtungsort<br />

zu sein, weil gemäß<br />

Törnführer dort 200 Meter vom<br />

Ortsanleger entfernt eine Straßentankstelle<br />

sein sollte. Der Anleger<br />

war jedoch mit dem Schubschiff<br />

Tayfun belegt. Als uns einer der<br />

Schiffsbesatzung erblickte, winkte<br />

er uns sofort herbei und half beim<br />

Anlegen. Es war der ungarischstämmige<br />

Maschinist, der ausgezeichnet<br />

Deutsch sprach. Nach einem<br />

Rundgang durch den kleinen<br />

Ort stellte sich heraus, dass es kein<br />

Restaurant für ein Abendessen gab<br />

und die Tankstelle längst endgültig<br />

geschlossen hatte.<br />

Der Maschinist brachte uns mit<br />

einem, von einem Fischer entliehenen<br />

Auto, zu einer mehrere Kilometer<br />

entfernten Tankstelle. Auf die<br />

Frage, ob er eine Empfehlung für das<br />

Abendessen habe, erbat er sich Bedenkzeit<br />

und verschwand im Inneren<br />

des Schubschiffes. Wenig später<br />

kam er zurück und meinte, dass wir<br />

Gäste an Bord sind und der Kapitän<br />

Informationen<br />

Unsere Boote. 2010–2011: Najade, Fjord 21 Weekender, 21 Fuß, Bj. 1972, Motor 4,2 l<br />

V6 Benzin, 205 PS mit Duoprop Z-Antrieb. Ab 2012: Aella, Carver Santa Cruz, 26 Fuß, Bj.<br />

1980, Motor 3,6 l R6 Turbodiesel, 200 PS mit Duoprop Z-Antrieb.<br />

Die Crew. Barbara Müller: Jahrgang 1964, Klinische Seelsorgerin, Bandsängerin. Lothar<br />

Müller: Jahrgang 1963, Prokurist in der Energiebranche, Rotwein-Fan, wenig Sportler.<br />

5/<strong>2020</strong> 67


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MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

News September/Oktober <strong>2020</strong><br />

persönlich für uns kochen würde. In<br />

der kleinen, sehr einfach eingerichteten<br />

Mannschaftsküche saßen wir<br />

mit dem Kapitän, seinem Stellver ­<br />

treter und dem Maschinisten beisammen,<br />

wurden mit gegrilltem und<br />

paniertem Fisch, Salat, Käse und<br />

Wein verwöhnt und hatten tolle Gespräche<br />

bis weit nach Mitternacht.<br />

TV-Aufnahmen in Osijek –<br />

an der Drau – Kroatien<br />

Meine Frau und ich beschlossen, das<br />

Abendessen im kleinen Restaurant<br />

am Clubschiff des Yachthafens einzunehmen.<br />

Hafenmeister Igor plauderte<br />

mit einem Bekannten am Nebentisch.<br />

Nach kurzer Zeit stellte<br />

uns Igor seinen Gesprächspartner<br />

vor. Es war Hrvoje Djurasin, ein<br />

Journalist des kroatischen Fernsehens<br />

in Osijek. Er war so überrascht<br />

und begeistert davon, dass Österreicher<br />

nicht wie üblich mit ihren Booten<br />

an der kroatischen Adriaküste<br />

unterwegs sind, sondern nach Osijek<br />

an der Drau kommen, dass er<br />

uns fragte, ob wir damit einverstanden<br />

wären, wenn er am nächsten<br />

Morgen mit Filmteam an Bord käme<br />

und ein Interview mit uns mache.<br />

Wir waren einverstanden und so<br />

wurden alle Details unseres Bootes<br />

gefilmt und wir über unsere Reise ­<br />

erlebnisse befragt.<br />

Einige Wochen später bekam ich<br />

zu Hause ein E-Mail unseres kroatischen<br />

Vermieters auf der Insel Vis,<br />

bei dem wir mehrmals schon Sommerurlaube<br />

gemacht hatten. Er berichtete<br />

mir, dass er das Interview<br />

mit uns im Mittagsjournal auf HRT<br />

gesehen hatte. Unser kleiner Abste­<br />

Törns 2010 bis 2019<br />

2010: Baja–Sulina–retour (3.042 km, 21 Tage, Donau, Save, Drau)<br />

2011: Landshaag–Baja (730 km, 10 Tage, Donau)<br />

2012: Bamberg–Linz–Landshaag (500 km, 7 Tage, Main-Donau-Kanal, Donau)<br />

2013: Hamburg–Kiel–Sonderborg–Flensburg–Lübeck–retour (755 km, 20 Tage, Elbe, Nord-Ostseekanal, Ostsee, Schlei, Elbe-Lübeck Kanal)<br />

2014: Prag–Berlin (913 km, 20 Tage, Moldau, Elbe, Havel, Spree)<br />

2015: Basel–Rotterdam–Amsterdam (1.013 km, 21 Tage, Rhein und niederländische Kanäle)<br />

2016: Esslingen–Stuttgart–Heidelberg–Frankfurt–Bamberg (700 km, 14 Tage, Neckar, Rhein, Main)<br />

2017: Porto Levante–Mantua–Venedig–Caorle–Grado–Piran–retour (800 km, 18 Tage, Po, Canale Bianco, Lagunen von Venedig, Marano und Grado, Adria)<br />

2018: Porto–Barca d‘Alva–retour; Landshaag–Bratislava–retour (980 km, 14 Tage, Douro, Donau)<br />

2019: Koblenz–Paris (775 km, 23 Tage, Mosel, Rhein-Marne Kanal, Marne-Kanal, Marne, Seine)<br />

cher von der Donau in die Drau<br />

brachte uns also auf die TV-Bildschirme<br />

in ganz Kroatien.<br />

Abschleppmanöver bei Rotterdam –<br />

Rheinmündung – Niederlande<br />

Der Nieuwe Waterweg ist das letzte<br />

Teilstück des für die Schifffahrt bedeutendsten<br />

Mündungsarmes der<br />

Rheinmündung bei Rotterdam. Bei<br />

bedecktem Himmel und mäßigem<br />

Wind war es unser Ziel, bis hinaus<br />

in die Nordsee zu fahren, um unseren<br />

Törn am Rhein vom Startpunkt<br />

Basel aus zu einem krönenden Abschluss<br />

zu bringen. Nachdem wir die<br />

beiden letzten landseitigen Ansteuerungsbaken<br />

hinter uns gelassen hatten,<br />

kehrten wir sofort um, da das<br />

Wetter immer schlechter wurde und<br />

wir nun schon bei heftigem Regen,<br />

Wind und Tidenstrom gegen die<br />

Fahrtrichtung patschnass am<br />

Außenfahrstand saßen.<br />

Kurz nachdem wir das Maeslant<br />

Sturmflutsperrwerk passiert hatten,<br />

verlor der Motor an Leistung und<br />

starb wenige Sekunden später ab. So<br />

trieben wir nun ohne Maschine im<br />

Einzugsgebiet des größten Seehafens<br />

Europas hilflos herum. Ein<br />

360-Grad-Blick zeigte, dass keine<br />

unmittelbare Gefahr bestand.<br />

Mehrere Startversuche blieben<br />

erfolglos und der Wind trieb uns<br />

immer mehr ans linke Ufer. Wir<br />

warfen den Anker außerhalb der<br />

Fahrrinne und ich verständigte per<br />

Auf der Elbe bei Torgau.<br />

Idyllischer Liegeplatz in Wipfeld am Main.<br />

Auf der Seine in Paris.<br />

Bad im Scharmützelsee.<br />

68 5/<strong>2020</strong>


Funk die Hafenaufsicht. Ich wollte mir gar<br />

nicht vorstellen, was ein Abschleppmanöver<br />

an dieser Stelle kosten würde. Es dauerte keine<br />

Viertelstunde bis das Hafenpatrouillenboot<br />

RPA 11 vor Ort war, man warf uns ein<br />

armdickes Tau zu, das wir nur über Ankerwinsch<br />

und Ankerkette verheften konnten,<br />

weil unsere Klampen viel zu klein dafür waren.<br />

Dann ging es ruckzuck in das nächstgelegene<br />

Hafenbecken, wo uns signalisiert<br />

wurde, dass wir an einer leeren Schute festmachen<br />

sollen. Nun trat der Kapitän des Patrouillenbootes<br />

erstmals aus seiner Kabine.<br />

Wir vermuteten, dass eine Überprüfung unserer<br />

Papiere und die Aufnahme der Personalien<br />

stattfinden würde, aber weit gefehlt. Er<br />

informierte uns freundlich und in perfektem<br />

Englisch darüber, dass seine Crew nun bald<br />

Dienstschluss hat, wir uns aber bei weiteren<br />

Problemen gerne an das nächste Schicht ­<br />

personal wenden können.<br />

Abschleppmanöver bei Rotterdam –<br />

Rheinmündung – Niederlande<br />

Zugegeben, das letzte Beispiel – und wir hätten<br />

noch einige ähnlich dramatische auf Lager<br />

– zeigt schon, dass nicht nur der Skipper,<br />

sondern vor allem auch seine Frau oder andere<br />

Crewmitglieder ein gewisses Maß an<br />

Abenteuerlust und Krisenfestigkeit aufbringen<br />

müssen und sich auch nicht für schmutzige,<br />

unangenehme Arbeiten zu schade sein<br />

dürfen. Aber wenn diese Voraussetzungen<br />

stimmen, sind Bootstörns auf europäischen<br />

Binnengewässern die schönste Urlaubsform,<br />

die man sich nur vorstellen kann – meinen<br />

meine Frau und ich!<br />

Sehr gefreut haben wir uns heuer über die<br />

Fahrtenskipper-Auszeichnung und die Ehrung<br />

mit dem Spezialpokal für „10 Jahre<br />

Fahrtenskipper in Folge“. Herzlichen Dank<br />

an das MSVÖ-Team für die Überraschung!<br />

Nachrichten für die<br />

Schifffahrt der OSB<br />

PRÜFUNGS- UND<br />

ERHALTUNGSARBEITEN<br />

Krems, Strassenbrücke<br />

Stein-Mautern, Donau-km<br />

2003.5 – Beschränkungen bis<br />

30. 9. <strong>2020</strong>, Mo–Do 7–17 Uhr,<br />

Fr 7–13 Uhr: Besondere Vorsicht<br />

und Sog und Wellenschlag ver -<br />

meiden im ganzen Bereich.<br />

SPRENGARBEITEN<br />

Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />

2136.0 bis 2137.0 – Beschränkungen<br />

bis 31. 12. <strong>2020</strong>, Di–Do<br />

10–10.30 Uhr: Sperre und besondere<br />

Vorsicht im ganzen Bereich.<br />

Zusätzliche Meldepflicht über<br />

UKW-Kanal 10, Schifffahrtsaufsicht<br />

Linz. Schiffsführer haben den<br />

Anordnungen von Schifffahrtsaufsichtsorganen<br />

Folge zu leisten.<br />

BAUARBEITEN<br />

Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />

2126.7 bis 2128.7 – Beschränkungen<br />

bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />

Begegnungsverbot, Überholverbot,<br />

Sog und Wellenschlag vermeiden<br />

und besondere Vorsicht im ganzen<br />

Bereich.<br />

Zusätzliche Meldepflicht über<br />

UKW 10. Ergänzende Informationen:<br />

http://nts.doris.bmvit.gv.at/D.<br />

REPARATURARBEITEN –<br />

TW. SPERRE<br />

Wien, Schleuse Greifen stein,<br />

linke Kammer, Donau-km 1949.4<br />

im linken Bereich ab 9. 6. <strong>2020</strong> bis<br />

auf weiteres teilweise Sperre im<br />

ganzen Bereich.<br />

Linz, Fluss Donau, Strom-km<br />

2132.4 bis 2136.1 – Beschränkungen<br />

bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />

Besondere Vorsicht und Begegnungsverbot<br />

für Verbände in der<br />

Bergfahrt und für Verbände in der<br />

Talfahrt, Sog und Wellenschlag vermeiden,<br />

Überholverbot für Verbände<br />

in der Talfahrt und für Verbände<br />

in der Bergfahrt.<br />

Zusätzliche Meldepflicht über<br />

UKW-Kanal 10 für Bergfahrer bei<br />

Strom-km 2132,4, für Talfahrer<br />

bei Strom-km 2136,1.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

http://nts.doris.bmk.gv.at/.<br />

Linz, Neue Donaubrücke –<br />

NDL, Donau-km 2133.8 –<br />

Beschränkung bis 31. 12. <strong>2020</strong><br />

durchgehend: Durchfahrtsbreite<br />

höchstens 80 m im gesamten<br />

Bereich.<br />

Linz, Obere Donaulände,<br />

Liegestelle Donau-km 2136.5,<br />

Strom-km 2136.5 bis 2136.7 –<br />

Beschränkung bis 31. 12. <strong>2020</strong><br />

durchgehend: Sperre im Bereich<br />

des rechten Ufers.<br />

Wien, Hafen Albern, Fluss<br />

Donau, Strom-km 1918.4 bis<br />

1918.8 – bis 31. 12. <strong>2020</strong> durchgehend:<br />

Besondere Vorsicht.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

http://nts.doris.bmvit.gv.at/.<br />

Wien, Hafen Albern, Donaukm<br />

1918.2 – Beschränkungen<br />

durchgehend: Besondere Vorsicht,<br />

Schiffsbreite höchstens 14 m und<br />

Sog und Wellenschlag vermeiden<br />

im ganzen Bereich.<br />

Der Spundwandkasten mit den<br />

Leitdalben wurde fertiggestellt!<br />

Die Durchfahrtsbreite für Einzelfahrer<br />

und Verbände schränkt sich<br />

auf max. 14 Meter ein.<br />

Einfahrtssituation laut Skizze.<br />

Abgeschleppt in Rotterdam.<br />

BAUARBEITEN<br />

KIESVERLADUNG<br />

Wien, Fluss Donau, Strom-km<br />

1914.0 bis 1920.4 – Beschränkungen<br />

23. 12. <strong>2020</strong>, Mo–Do, 6–18<br />

Uhr: Sog und Wellenschlag und<br />

besondere Vorsicht im ganzen Bereich.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

UKW Kanal-10, MS „Krems“.<br />

5/<strong>2020</strong> 69


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News September/Oktober <strong>2020</strong><br />

Jetzt mit dem YCA zum RYA<br />

Yachtmaster-Praxistraining<br />

und Examen in Portsmouth,<br />

England.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

YCA-AUSBILDUNG<br />

RYA Yachtmaster<br />

Ein RYA Yachtmaster „Offshore“-Zertifikat ist die ultimative Segelqualifikation für Segler auf der<br />

ganzen Welt. International höchst anerkannt, ist sie die optimale Ausbildung vor allem für jene,<br />

die gerne in Tidenrevieren segeln oder auch gewerbliche Törns planen.<br />

Text und Fotos CHRISTIAN SPERNER<br />

Man muss ihn nicht haben,<br />

aber wenn der Reiz des<br />

Segelns in Gezeitenrevieren<br />

mit Tiden bis zu 12 Meter und<br />

Strömungen bis zu 8 Knoten ruft,<br />

ist es gut, ihn zu haben. Und die<br />

Praxis orientierung ist zusätzliche<br />

Moti vation für viele.<br />

Der YCA hat ein spezielles Programm<br />

für seine Mitglieder entwickelt,<br />

das die Möglichkeit einer<br />

guten Vorbereitung in Österreich<br />

bietet, kombiniert mit Angeboten<br />

in nicht alltäglichen Revieren und<br />

unter nicht alltäglichen Bedingungen<br />

die geforderten Meilen zu erwerben.<br />

Höhepunkt ist das RYA<br />

Yachtmaster-Praxistraining und<br />

Examen in Portsmouth, England.<br />

Wir starten 2021 gemeinsam mit<br />

unserem englischen Partner, dem<br />

„fourseasons RYA Trainings Centre“.<br />

Diese Kooperation ermöglicht<br />

den Erwerb des RYA Yachtmasters<br />

„Coastal“ oder „Offshore“ in gewohnter<br />

Professionalität. Voraussetzung<br />

für den RYA Yachtmaster<br />

„Offshore“ sind: 50 Bordtage, fünf<br />

Tage als Skipper, 2.500 Meilen,<br />

davon mind. fünf Passagen über<br />

60 Meilen, gemessen entlang der<br />

Luftlinie vom Abfahrtshafen bis<br />

zum Ziel, davon mindestens zwei<br />

als Skipper und zwei Nachtpassagen.<br />

Mindestens die Hälfte dieser<br />

Meilen und Passagen müssen in<br />

Gezeitengewässern durchgeführt<br />

werden. Alle Meilen müssen innerhalb<br />

von zehn Jahren vor der Prüfung<br />

liegen. Zum Erwerb dieser<br />

Voraussetzungen bietet der YCA<br />

attraktive Angebote, wobei die<br />

Praxis im Vordergrund steht. Die<br />

Anforderungen für den RYA Yachtmaster<br />

„Coastal“ sind etwas geringer.<br />

Detaillierte Informationen:<br />

christian.sperner@yca.at,<br />

Tel. +43(0)664 2341315 oder<br />

è www.yca.at<br />

Raue Gezeitenreviere?<br />

Kein Problem für einen<br />

RYA Yachtmaster!<br />

70 5/<strong>2020</strong>


YCA-AUSBILDUNG<br />

Infoabende Hochsee-Skipper-Ausbildung<br />

Text GOTTFRIED TITZL RIESER | Foto YCA-ARCHIV<br />

Es geht wieder los: Im September<br />

beginnen unsere<br />

Theoriekurse für die Hochsee-Skipper-Ausbildung.<br />

Der YCA<br />

bietet dafür österreichweit Informationsabende<br />

an, wo man sich<br />

unverbindlich über Inhalte, Termine<br />

und Kosten orientieren kann<br />

(siehe Kasten).<br />

Eines vorweg: Durch die neue<br />

Prüfungsordnung, die seit Mai in<br />

Kraft ist, wird der Lernstoff der<br />

Theorieausbildung etwas leichter<br />

und der Zeitraum für den Praxisnachweis<br />

wird von zwei auf drei<br />

Jahre erstreckt. Das nimmt etwas<br />

Druck aus der Ausbildung und ist<br />

für manche somit leichter zu organisieren.<br />

Damit haben auch all<br />

jene Trainees, die sich derzeit in<br />

Ausbildung befinden, zwölf Monate<br />

gewonnen, um ihren Lehrgang<br />

abzuschließen.<br />

Der YCA bekennt sich klar zur<br />

Qualität, wir verkaufen keine<br />

Scheine, sondern wir bilden aus –<br />

das macht den Unterschied! Unsere<br />

Trainer sind allesamt zertifizierte<br />

Offshore Sailing Instructors und<br />

Garant für unseren ausgezeichneten<br />

Ruf.<br />

Termine <strong>2020</strong><br />

Bundesland/Crew<br />

Kursbeginn im September.<br />

3. September, 19.00 Uhr Wien/Niederösterreich/Burgenland Humboldt Maturaschule, Lothringerstraße 4–8/3. Stock, 1040 Wien<br />

9. September, 19.00 Uhr Oberösterreich Zoom-Online-Meeting<br />

10. September, 18.00 Uhr Steiermark Lucky´s Heuriger, Brucknerstraße 30, 8010 Graz<br />

11. September, 19.00 Uhr Oberösterreich Gasthof Hotel Stockinger, Ritzlhofstraße 63, 4052 Ansfelden<br />

Ort<br />

15. September, 19.00 Uhr Kärnten Jugend- und Familiengästehaus, Neckheimgasse 6, 9020 Klagenfurt<br />

18. September, 19.00 Uhr Salzburg Friesacher Heuriger, Hellbrunnerstraße 17, 5081 Anif/Salzburg<br />

22. September, 19.00 Uhr Tirol/Vorarlberg Schützenheim Wilten, St. Bartlmä 5, 6020 Innsbruck<br />

YCA NEXT GENERATION<br />

Jugend Sail Day <strong>2020</strong> on Tour<br />

Text und Foto ROTINA MIHAI<br />

Die YCA next generation hatte<br />

am Samstag, 27. Juni, zum<br />

ersten Sail Day <strong>2020</strong> ins Seebad<br />

Breitenbrunn am Neusiedler See<br />

eingeladen. Begleitet von drei erfahrenen<br />

YCA next generation Guides<br />

bekamen die Kids/Teens Benjamin,<br />

Elena, Fiona, Jonas und Marlene im<br />

Alter zwischen 9 und 16 Jahren die<br />

Gelegenheit zum kostenfreien<br />

Schnuppersegeln auf einer Sprinto<br />

20. Die junggebliebenen Eltern<br />

konnten ebenfalls einen Segeltag unter<br />

der Anleitung eines Ausbildungsreferenten<br />

der YCA-Crew verbringen.<br />

So war es für knapp 20 YCA-<br />

Mitglieder, Mamas, Papas und Kids<br />

ein erlebnisreicher Familientag bei<br />

knapp 30 Grad und wenig Wind.<br />

Aber genug, um Leichtwindsegeln<br />

kennenzulernen. Über sämtliche Jugendbetreuer<br />

des YCA, allen voran<br />

Til Ulbricht, waren alle hellauf begeistert<br />

und fanden minutenlangen<br />

Applaus. Der „Virus“ Segeln dürfte<br />

von den Eltern auf die nächste Generation<br />

gesprungen sein, so meinte<br />

Benjamin am Ende des Tages:<br />

„Papa, wann gehen wir wieder<br />

auf dem coolen Boot segeln?“<br />

Die weiteren Schnuppersegel-<br />

Stationen in den Sommerferien<br />

gingen auf der Alten Donau in<br />

Wien, am Thaler See bei Graz<br />

sowie am Attersee übers Wasser.<br />

YCA Next Generation – join us!<br />

Junges Segeln in Breitenbrunn.<br />

5/<strong>2020</strong> 71


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News September/Oktober <strong>2020</strong><br />

YCA-APP-TIPP<br />

LD-Log:<br />

GPS-Tracker<br />

und Logbuch<br />

Spezialisiert auf batterie -<br />

schonendes Langzeit-Tracking,<br />

Reisetagebuch/nautisches<br />

Log buch für Segler, Karten<br />

und Tools für die Outdoor-<br />

Navigation.<br />

Text WOLFGANG HURCH<br />

LD-Log zeichnet Reiserouten<br />

mit dem geräteeigenen GPS-<br />

Empfänger auf. Wegpunkte<br />

werden automatisch in einstellbaren<br />

Minutenintervallen oder wahlweise<br />

manuell gespeichert. Auf diese Weise<br />

verbraucht die App sehr wenig<br />

Akkuleistung. Zusätzlich bietet LD-<br />

Log einen Tracking-Modus, der die<br />

sekundengenaue Aufzeichnung des<br />

Weges erlaubt.<br />

Mit der editierbaren Wegpunktliste<br />

für jede Route einer Reise können<br />

Sie ein detailliertes Tagebuch<br />

Ihres Trips erstellen. Fügen Sie Ihren<br />

Wegpunkten Einträge und Fotos<br />

hinzu, die Sie direkt aus LD-Log heraus<br />

aufnehmen oder nachträglich<br />

importieren. Als Segler verwenden<br />

Sie den Segel-Modus, der das intuitive<br />

Führen eines kompletten nautischen<br />

Logbuchs ermöglicht. Reisen,<br />

Routen und Logbücher lassen sich<br />

auf vielfältige Weise speichern.<br />

Die Kartenansicht bietet Ihnen<br />

eine Auswahl unterschiedlicher Online-Kartenquellen.<br />

Bereits betrachtete<br />

Kartenauschnitte stehen auch<br />

offline weiterhin zur Verfügung.<br />

Funktioniert offline (keine Datenverbindung<br />

notwendig), editierbare<br />

Wegpunkte (Tagebuch-, Logbuch-<br />

Funktion); beliebige Anzahl von Fotos<br />

je Wegpunkt (direkte Aufnahme<br />

durch die Kamera oder Bild-Import);<br />

Segel-Modus: separate Wege<br />

unter Segel/Motor,<br />

standardisierte<br />

nautische<br />

Logbuch-Einträge<br />

für Trip,<br />

Routen und<br />

Wegpunkte;<br />

Reisebericht<br />

(Reisetagebuch/<br />

Logbuch) als Textdatei, CSV-Tabellen<br />

oder HTML-Datei inkl. Bildern<br />

erstellen, direkt drucken (z. B. als<br />

PDF), versenden oder in anderen<br />

Apps öffnen.<br />

Erhältlich im Google Play Store,<br />

nicht erhältlich im Apple App Store<br />

– eine Alternative stellen wir in der<br />

nächsten Ausgabe vor.<br />

YCA-Services und -Leistungen<br />

Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />

starken Partnern aus. Damit können<br />

wir unseren YCA-Mitgliedern attraktivste<br />

Konditionen in vielen Bereichen<br />

an bieten, wie auch auf unserer Homepage<br />

ersichtlich: è www.yca.at<br />

Marinas: Sondertarif für Tages- bzw.<br />

Jahres-Liegeplätze. Italien: Marina Certosa<br />

(Venedig), Marina Aprilia Marittima<br />

(Lignano). Kroatien: Marina Vrsar, Marina<br />

Funtana, Marina Punat, Marina Frapa<br />

in Rogoznica und Dubrovnik. Spanien:<br />

Marine Project Iberia (Barcelona).<br />

Charter: Müller Yachtcharter, Phoenix<br />

Yachting, Offshore Boote (Kroatien), Bav<br />

Adria Charter (Kroatien), My SeaTime<br />

Yachtcharter d.o.o. (Kroatien), Ionian<br />

Charter (Griechenland).<br />

Service: MEC-Energietechnik, SeaHelp,<br />

Seemannsladen.at, <strong>ocean7</strong>-Magazin.<br />

Versicherung: Pantaenius<br />

YCA-Stützpunkte: alle Marinas wie links<br />

angeführt + Ionian Charter.<br />

Interessierten Sponsoren und Partnern<br />

bieten wir gerne attraktivste Kooperationsformen<br />

und Möglichkeiten für<br />

eine erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Auf Ihre Anfragen und Vorschläge an<br />

unser Marketing-Team freuen wir uns<br />

bereits jetzt:<br />

è marketing@yca.at<br />

72 5/<strong>2020</strong>


YCA-APP-TIPP<br />

Die Alternative zu Navionics<br />

Text WOLFGANG HURCH<br />

NV Charts ist eine klar strukturierte<br />

Navigations-App mit intuitiver Bedienung<br />

und umfangreichen Werkzeugen<br />

für die Navigation an Bord. Alle<br />

Karten können vom NV-Verlag einfach<br />

heruntergeladen und auch offline verwendet<br />

werden. Eine Möglichkeit, Seekarten<br />

in Papierform und auf Smartphone<br />

oder Tablet zu haben, ist die Nutzung<br />

des Kombipakets aus Papier- und digitalen<br />

Seekarten. Dieses enthält Seekarten<br />

im cleveren Atlasformat und digitale<br />

Seekarten zur Verwendung in der NV<br />

Charts App inkl. ein Jahr Update-Service.<br />

Wenn noch unklar, wohin die Reise<br />

gehen soll, sind kostenlose Online-Karten<br />

für alle NV Charts Seekarten­<br />

Reviere abrufbar. Mit der neuen Version<br />

der NV Charts App <strong>2020</strong> gibt es nun<br />

die Möglichkeit, selbst Teil der Karten-<br />

Community zu werden. Du kannst nun<br />

Häfen, Ankerplätze und Navigationswarnungen<br />

in der digitalen Seekarte<br />

markieren – oder POI‘s wie Restaurants<br />

oder Sehenswürdigkeiten mit Bildern<br />

Ausbildung und Clubabende September/Oktober <strong>2020</strong><br />

Aus- und Weiterbildung<br />

12. September Attersee, Aufham 45 Jugend Sail Days on Tour<br />

18. September Innsbruck, St. Bartlmä 5 FB4-Theorie-Weekendkurse<br />

25. September Linz, Tabakfabrik FB2-Basis-Theorie Modul 1<br />

25. September Graz/Leoben FB1-Upgrade Theorie + Praxis<br />

25. September Linz, Tabakfabrik FB2-Basis-Theorie-<br />

Modul 1 Jugend<br />

26. September Krumpendorf 48. YCA-Generalversammlung<br />

28. September Salzburg FB2-Basis-Theorie Modul 1<br />

3. Oktober Murter (8 Tage) Meilentörn inkl.<br />

3 Tage nonstop<br />

3. Oktober Southampton (8 Tage) YCA Tidal-Training Solent<br />

7. Oktober Biograd–Triest (3 Tage) Langfahrt-Training (G. Rom)<br />

7. Oktober Punat–Triest (3 Tage) Langfahrt-Training (M. Hecker)<br />

10. Oktober Izola (8 Tage) FB2-Trainingstörn Modul 3<br />

11. Oktober Golf von Triest 52. Barcolana<br />

12. Oktober Triest–Biograd (3 Tage) Langfahrt-Training (G. Rom)<br />

12. Oktober Triest–Punat (3 Tage) Langfahrt-Training (M. Hecker)<br />

16. Oktober Wien 4, Humboldt FB2-Theorie Weekendkurse<br />

+ Jugend<br />

hinzufügen und mit der Community teilen.<br />

Es gibt die Möglichkeit, deine Tracks<br />

mit Freunden zu teilen oder die Daten<br />

außerhalb der App zu verwenden und<br />

als GPX-Datei zu exportieren. Deine<br />

Lieblings-Häfen und Ankerplätze kannst<br />

du aus der App einfach per Link teilen<br />

und die Törnplanung so noch besser mit<br />

allen abstimmen. Die NV Charts App<br />

kann auf mehrere Geräte installiert und<br />

synchronisiert werden. Erhältlich in den<br />

App Stores von Google und Apple.<br />

23. Oktober Linz, Tabakfabrik FB2 Theorie-Weekendkurse<br />

+ Jugend<br />

24. Oktober Trogir (8 Tage) GSC <strong>2020</strong> Austrian Offshore<br />

Trophy-Regatta<br />

Kurzfristige Änderungen wegen Corona-Krise vorbehalten, siehe<br />

è www.vereinonline.yca.at<br />

Clubabende<br />

Gäste und Freunde sind immer herzlichst willkommen!<br />

8. September Wien 11, Pistauer Ein „Fjord in Deutschland”<br />

8. September Linz-Süd, Bratwurstglöckerl OÖ-Stammtisch<br />

10. September Salzburg, Anif, Friesacher „Zeit zum Segeln”<br />

mit Karin Eder<br />

29. September Linz-Dornach, Volkshaus „Ocean Race Projekt”<br />

mit Pumsleitner und Kicher<br />

8. Oktober Salzburg, Anif. Friesacher „Zauberhafte Südsee”<br />

mit Wolfgang Clemens<br />

13. Oktober Wien 11, Pistauer „Rund Amerika” mit Claudia<br />

und Jürgen Kirchberger<br />

13. Oktober Linz-Süd, Bratwurstglöckerl OÖ-Stammtisch<br />

27. Oktober Linz-Dornach Volkshaus „Karibik” mit Erich Unterweger<br />

è www.yca.at/vereinonline<br />

Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />

NV-Charts –<br />

eine echte<br />

Alternative zu<br />

Navionics.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

GENERALSEKRETARIAT<br />

Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />

+43(0)732 781086, office@yca.at<br />

www.yca.at<br />

COMMODORE<br />

Christian Schifter<br />

+43(0)664 5315353<br />

cschifter@yca.at<br />

CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />

Crew-Commander<br />

Günther Holzinger<br />

+43(0)664 2108020<br />

guenther.holzinger@yca.at<br />

CREW SALZBURG<br />

Crew-Commander<br />

Hubert Kraft<br />

+43(0)664 9645011<br />

hubert.kraft@yca.at<br />

CREW OBERÖSTERREICH<br />

Crew-Commander,<br />

Generalsekretär<br />

Thomas Hickersberger<br />

+43(0)676 3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

CREW TIROL UND VORARLBERG<br />

Crew-Commander<br />

Johannes Lindig<br />

+43(0)660 5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

CREW KÄRNTEN<br />

Crew-Commander<br />

Fritz Abl<br />

+43(0)664 2436871<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

CREW STEIERMARK<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

+43/(0)676 86643046<br />

mike.hecker@yca.at<br />

CREW JUGEND<br />

Jugendbeauftragter<br />

Matthias Eckerstorfer<br />

+43(0)650 5583470<br />

matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />

AUSBILDUNG<br />

YCA-Ausbildungsleiter<br />

Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

+43(0)664 3706027<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

NAUTISCHES<br />

KOMPETENZ-ZENTRUM<br />

Wolfgang Hurch<br />

+43 (0)732 781086<br />

wolfgang.hurch@yca.at<br />

5/<strong>2020</strong> 73


Sailing Poetry<br />

Ah! Triste Trieste!<br />

Die Katawa liegt in der Marina San Giusto, Triest. Wir begegnen Spuren der k. u. k. Marine<br />

und treffen auf James Joyce, den interessantesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.<br />

Neben der Marina San Giusto,<br />

wo wir die Katawa im<br />

Schatten der alten Fischhalle<br />

festgemacht haben, liegt der Yachtclub<br />

Adriaco, wo nach dem Ersten<br />

Weltkrieg österreichische Yachten<br />

verblieben, auch die des österreichischen<br />

Fliegers, Kriegshelden<br />

und Seglers Gottfried von Banfield<br />

– unter dessen Namen heute noch<br />

Regatten gesegelt werden.<br />

Am Molo Audace salutiere ich<br />

launig dem Kommandanten eines<br />

der ersten k. u. k. U-Boote, U12,<br />

Leutnant Egon Lerch, ein Freund<br />

Banfields, Flaneur zwischen Fiume<br />

und Miramare, Held von Otranto.<br />

Von hier bricht er auf zu einer<br />

Kreuzung gegen Venedigs Arsenal,<br />

hier verabschiedet er sich von seiner<br />

Geliebten, Elisabeth Windisch-<br />

Graetz, Enkelin des Franz Josef I.<br />

und hier trifft drei Tage später die<br />

Meldung ein: U12 vor Venedig auf<br />

eine Mine gelaufen und gesunken.<br />

Auf der Piazza Venezia passiere<br />

ich das Denkmal des österreichischen<br />

Erzherzogs Ferdinand<br />

Maximilian, Segler und engagierter<br />

Oberbefehlshaber der k. u. k.<br />

Kriegs marine, der sich um 1860<br />

das Schloss Miramare erbauen ließ<br />

und später den Tod fand als Kaiser<br />

von Mexiko.<br />

Cladio Magris nannte Triest die<br />

literarische Hauptstadt Mitteleuropas;<br />

was für eine Epoche gewiss<br />

zutraf. Joyce, Svevo, Kafka, Rielke,<br />

Saba … Auf der Ponte Rosso begegnen<br />

wir James Joyce. Bin unterwegs<br />

ins Specchi, sagt er, einen<br />

Vorschuss von Berlitz zu feiern,<br />

kommen Sie doch mit! Wo haben<br />

Sie angelegt mit Ihrer weißbesegelten<br />

Argo? Die liegt an der alten<br />

Fischhalle, sage ich, vom Cafè aus<br />

werden wir sie im Auge haben.<br />

ALFRED ZELLINGER<br />

ist Schriftsteller und<br />

erlernte das Segeln in<br />

der O-Jolle des Vaters<br />

auf dem Traunsee. Dort<br />

segelt er heute einen<br />

30er-Schärenkreuzer,<br />

auf dem Meer eine 46er<br />

Grand Soleil.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Heading Trieste, im Bild<br />

ganz rechts mit Joyce<br />

auf der Ponte Rosso.<br />

Warum eigentlich hatten die Schiffe<br />

des Odysseus niemals Namen,<br />

fragt er. Vielleicht weil sie alle<br />

schnell zu Bruch gingen, sage ich<br />

als leidgeprüfter Segler. Habe übrigens<br />

eine kleine Novelle begonnen,<br />

die ich Ulysses nennen will, fährt<br />

Joyce fort, spielt in Dublin am 16.<br />

Juni 1904, dem Tag an dem Nora<br />

mich zum Mann gemacht hat.<br />

Habe dabei stets Triest vor Augen,<br />

als Fluchthafen meines Schreibens.<br />

Ah! Triste Trieste! Hier finde ich<br />

meinen Odysseus, hier beginne ich<br />

wie er, die Heimat aus der Ferne<br />

zu lieben, Dublin ist mein Ithaka,<br />

nach dem ich strebe und das ich<br />

zugleich fliehe. Ich verstehe Sie,<br />

Maestro, sage ich; so wie Sie eine<br />

Stadt wie Triest brauchen, um Ihr<br />

Ithaka zu finden, dienen mir zum<br />

Schreiben die Cafès in den Häfen<br />

des Mittelmeeres, die ich unter<br />

Segel anlaufe.<br />

In Dublin trifft Joyce auf Nora,<br />

ein nettes Mädchen vom Lande,<br />

das in Finn’s Hotel arbeitet. Mit<br />

ihr geht er nach Pola, als Englischlehrer<br />

für Berlitz, wird ausgewiesen,<br />

weil die Österreicher ihn der<br />

Spionage verdächtigen – ein Treppenwitz<br />

der Geschichte. Über<br />

Österreichs Monarchie sagt er<br />

einmal: „They called the Austrian<br />

Empire a ramshackle empire, but<br />

I wish to God there were more<br />

such empires.“<br />

Triest ist die zweite Station seiner<br />

Flucht, die sich für sein Hauptwerk<br />

als notwendig erweist und die letzten<br />

Worte darin sind genau genommen<br />

nicht Molly Blooms berühmt<br />

gewordene, im Halbschlaf<br />

hingehauchte Worte „Ja ich will Ja“,<br />

sondern profan: Triest–Zürich–<br />

Paris, 1914–1921. Und den 14. Juni<br />

1904 wird man später weltweit als<br />

den Bloomsday feiern.<br />

Da betritt Nora Barnacle das<br />

Specchi, um ihren Jim aus der Unterwelt<br />

zu retten. Saufen ist alles,<br />

wozu du taugst, schimpft sie; erzähl<br />

mir nichts von all den Büchern, die<br />

du schreiben willst, besser, du<br />

wärst Sänger geworden! <br />

Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />

Damen und Herren, setzen wir unsere<br />

„Italienische Reise“ fort und<br />

steuern Venedigs Marina Sant’Elena<br />

an. Wir werden die große Peggy<br />

Guggenheim in ihrem Palazzo<br />

treffen und im Caffè Florian auf<br />

Alma Mahler-Werfel.<br />

74 5/<strong>2020</strong>


SELBST IN KRISENZEITEN ERHALTEN<br />

UNSERE EIGNER IHR EINKOMMEN.<br />

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